Sin Roswell

Web Novel Deutsch

Kapitel 434

Ich bin wiedergeboren und ein „kleines“ Problem?

Taos lag schwer verletzt auf dem Boden und vor ihm saßen Layla und Roman. „Irgendwie… befremdet es mich ein bisschen, dass ich überhaupt keine Gefühle habe, wenn ich dich zusammenschlage kleiner Bruder.“ meinte Layla.

Dieser grunzte nur. „Nur weil… *hust* wir einen Vater teilen und somit Geschwister sind, heißt das nichts. Wir sind Vampire, was erwartest du daher?“

„Das ich irgendwie… Schadenfreude oder Mitleid habe? Selbst für meine eigenen Kinder habe ich definitiv mehr Gefühle als jetzt. Für Roman ist es mit seiner Familie noch schlimmer.“

„Hmm wenn dann bin ich eher etwas traurig über Taos. Hast du dich wirklich so geschämt wegen deiner Tochter, dass du sie verstecken musstest?“ spielte Roman mit seinem Bart.

„Nicht so wirklich. Sandor ist die größte Schande, die ich überhaupt habe und nun versteckt er sich bei euch. Da kann ich mich bei Eleanor noch darauf verlassen, dass sie bei ihrem… Hobby oder was auch immer, sehr gründlich ist.

Wenn Zetta durch ihre Hand sterben sollte, dann habe ich wenigsten noch was zu lachen. Zu lachen, dass ich Recht über meiner Tochter hatte. Es gibt Dinge… die bleiben am besten verschlossen.“ grinste Taos.

„Frage mich, wie lange Lady Sina brauchen wird, zu erkennen, dass unser… „Blut“ nicht unbedingt das Heilmittel ist, was sie kennt.“

„Sie hat uns nicht nach den Nebenwirkungen gefragt und ich sehe es nicht ein, sie darauf anzusprechen. Manchmal… ist es besser, wenn man es mit eigenen Augen sieht, dass nicht immer alles so wunderbar ist, wie es sich anhört.“ seufzte Layla.

„Aha, du bist mir eine nette Freundin.“ hörte man eine wütende Stimme hinter den Vampirkönigen. Layla und Roman schauten sofort nach hinten und sahen Sina, die ihre bewusstlose Freundin trägt. „Dann frage ich dich jetzt einfach mal, was genau… bewirkt das Blut von euch?!“

Taos lachte vom Boden auf, als er das Gesicht von Sina sah. „Ah… herrlich. Ich denke… ohne Augen wäre deine Freundin besser dran. Soll ich es dir erklären, was deiner schnuckeligen… Freundin passiert ist?“

„Halt die Klappe du alter Stinkstiefel. Eher will ich es von Layla hören, weil ich dir definitiv nicht die Schadenfreude gönnen will.“ kommentierte Sina trocken.

Layla und Lord Roman hatten es schon geahnt, dass Sina schnell wiederkommen wird, aber nicht mitten in der Diskussion mit Taos. Sie standen auf, drehten ihre Stühle um und widmen sich Sina.

„Nun… bevor ich es dir erkläre, aber was ist dir bisher bekannt über das Blut der Vampire? Bevor ich dir Sachen erzähle, die du schon bereits kennst.“ legte Layla ein Bein über das andere Bein.

„Abgesehen davon, dass Vampirblut und Dämonenblut von jeder Seite vermieden werden soll? Neia hier hat durch Vampirjäger erfahren, dass das Blut von geborenen Vampiren, die ein gewisses… Alter überschritten haben, eine heilende Wirkung haben soll.

Bevor ich alles runter erzähle, es soll den Effekt eines Elixier´s haben. Nun hat Neia ihre Augen zwar zurück bekommen, aber sie ist komplett verändert! Ihre weißen Haare sind blutrot, ihre Pupillen leuchten in einem sehr intensiven rot. Am Gesicht hat sie zwei blutrote Linien, die wie Tränenlinien aussehen!“ starrte Sina Layla wütend an.

„Hmm… nun, es hat auch die Wirkung eines Elixier´s, zumindest das Blut von Vampirkönigen. Wie es von unseren Kindern aussieht, habe ich bisher noch nicht experimentiert. Was… dieser Vampirjäger vergessen hat zu erwähnen ist, dass es auch sehr deutliche Nachteile hat.“ klatschte Layla und mehrere Diener kamen ins Zimmer rein.

„Ich will, dass für Lady Sina ein Stuhl gebracht wird und für ihre Freundin eine Liegemöglichkeit. Das benötigt ein bisschen Erklärungsbedarf.“ befahl Layla und die Diener verschwanden.

„Scheinbar gibt es immer noch Viecher, die das Blut von Vampiren jagen. Ich sollte mich diesem Problem nochmal annehmen, damit wir dieses Ungeziefer in der Zukunft los sind.“ meinte Lord Roman.

Die Diener kamen zurück mit einem großem Sessel und einen Thron. Sina legte ihre bewusstlose Freundin ab und nahm den Stuhl in Anspruch, dann machte sie eine Handgeste wie „Weiter“.

„Nun, unser Blut heilt tatsächlich wie ein Elixier. Doch die Nebeneffekte siehst du ja deutlich an deiner Freundin. Ich selber habe schon einige Experimente an Viechern gemacht, aber wenn ich ehrlich bin, habe ich nie herausgefunden, was unser Blut so einzigartig macht.

Hat der dunkle Gott diese Funktion eingebaut? Hat es was mit unserem „Vater“ zu tun, dem wahren Vampir auf der Welt?

Egal welche Rasse unser Blut trinkt, alle zeigen immer die gleichen Nebeneffekte. Die Haare nehmen eine rötliche Farbe an sowie die Augen. Die Haut passt sich an wie die eines Vampirs.

Nur diese Linien, die deine Freundin hat, sind bei jeder Person immer anders. Ich würde sie fast schon als eine Art Tattoo betrachten. Bei einer Person war es ein Zickzack schräg über sein Gesicht, bei einer anderen, ging es über den gesamtem Arm.

Die alten Vampire, egal ob geboren oder erschaffene, wenn sie jemanden sehen, der diese Merkmale hat, konnte man immer davon ausgehen, dass man Kontakte zu einem Vampirclan hatte. Bevor Fragen kommen, aber alle meine Experimente habe ich immer sofort getötet.

Es ist nicht so, dass es für mich eine Schande ist, sondern jemand muss sich wirklich mein Vertrauen erlangen, damit ich es abgebe. Das hat bisher aber niemand geschafft von den Viechern.“

„Ich bin dafür zu Stolz, als dass ich mein Blut an Viecher abgebe und habe mich mehr an Layla gerichtet, die… ihrer Wissenschaft nachgegangen ist.“ fügte Lord Roman hinzu. „Wie sieht es bei dir aus kleiner Bruder.“

„Tz… als ob ich irgendwelchen Insekten es abgeben würde. Das habe ich eher meinen Vertrauten überlassen, doch sie sind ja keine geborenen Vampire oder? Ob Sandor es getan hat, weiß ich nicht und Eleanor kann ich ausschließen.“ ätzte eine Stimme hinter Lord Roman.

„Acula wäre eher gestorben, als wenn er es abgegeben hätte. Maeve und Cassius, sie dagegen hatten damit nicht so ein Problem gehabt. Doch war es mit der Bedingung verknüpft, wenn welche ihr Blut bekamen, dass sie für alle Zeiten ihre Loyalität schwören mussten. Meistens waren diese Personen auch zukünftige Mitglieder ihres Clan´s.

Nun, dass waren zumindest die körperlichen Änderungen, nun kommen wir zu den… etwas nicht so bekannten Änderungen.“ wurde Layla nun ein bisschen düster.

„Neia sagte bei der Verwandlung, dass sie auf einmal die Anzeige bekam, Blutmagie beherrschen zu können. Meinst du das?“ berichtet Sina.

„Eh… was?“ staunte Layla nicht schlecht, verwundert schaut Lord Roman seine Schwester an. Die Vampirkönigin stand sofort auf und stellte sich vor Neia und schien sie zu begutachten. „Das… ist nicht möglich…“

„Layla? Was ist los? Wieso tust du auf einmal, als wäre es etwas ganz neues?!“ schaute Sina die Vampirin an, die eine Hand ans Kinn legte und am grübeln war.

„Sina… Blutmagie ist eine Rassenfähigkeit der Vampire. Doch das ist… nicht das einzige, was sich bei deiner Freundin geändert hat.“ „Was denn noch?“

„Sie… ist keine Elfe mehr, sondern eine Blutelfe. Doch das dürfte überhaupt nicht sein. Keines meiner Experimente zeigte diese Wirkung, sonst hätte ich sie länger am Leben gelassen. Wieso… ist das bei dieser Elfe so anders?“

„Dieses Vieh beherrscht wirklich die Magie der Vampire?“ hakte Roman nach. „Sie hat doch das Blut von Taos getrunken, wieso zeigt es bei ihr eine andere Wirkung als die von dir Layla?“

Taos hat die Informationen in sich aufgesaugt und fing an zu lachen. „Was weißt du, was wir nicht wissen?“ verlange Roman zu wissen, dieser stand direkt vor dem liegenden Vampirkönig.

„Ich weiß überhaupt nichts, mit so einem Blödsinn habe ich mich nie auseinander gesetzt. Doch ich… behaupte ich einfach mal, dass das Blut von dir und Layla immer eine andere Wirkung haben wird bei Viechern.

Vielleicht gibt es ja einen Grund, warum Cassius und Maeve so großzügig ihr Blut abgegeben haben. Doch ich bezweifele das ihr auch nur einen Moment eurer Zeit darüber nachgedacht habt.“

Sina hat ihre Identifizierungsbrille aufgesetzt und sah nun dasselbe wie Layla. Neia ist eine Blutelfe geworden, beherrscht die Blutmagie und… „Ist das normal das die Attribute alle in der Höhe geschossen sind?“

„Ja. Es passt sich etwas an den Attributen des Spenders an.“ nickte Layla. „Dann… ist sie stärker geworden als jeder Abenteurer in meiner Gruppe.“ murmelt Sina.

Layla drehte das Gesicht von Neia ein bisschen hin und her, dann öffnet sie ein Auge von ihr. „Sie leuchten ja wirklich fast auf. Dann dürfte an Taos Vermutung was dran sein.“ entfernte sich Layla von Neia und nahm platz auf ihrem Stuhl.

„Waren es die Änderungen, die du noch ansprechen wolltest?“ fragte Sina und Layla schüttelt ihren Kopf. „Nein… das sind Änderungen, die selbst mir neu sind. Bevor ich dir sie sage, möchte ich dass du nicht gleich hochgehst wie ein aktiver Vulkan. Sondern dass du mich bis Ende aussprechen lässt.“

„Na dann bin ich ja mal gespannt. Immerhin muss ich das Neia nämlich auch erst alles erklären. Keine Ahnung wie sie das alles aufnimmt.“ setzte Sina ihre Brille wieder ab.

„Deine Freundin… wird erst mal solange Leben, wie Taos gelebt hat.“ fing Layla an und schon musste Sina sie unterbrechen. „Bitte was?! Wie alt ist denn der alte Furz? Ich weiß, dass Neia nicht unbedingt die jüngste bei den Elfen war, aber…“

„Ich habe Zivilisationen aufgehen und zusammenbrechen gesehen, mehr als das ich zählen kann. SO alt bin ich.“ lachte Taos gehässig.

„Sie kann schon durch Alter sterben, aber irgendwann in der Zukunft, wenn sie nicht durch Fremdeinwirkung stirbt. Wenn ich ehrlich bin, die meisten Viecher gieren doch danach oder nicht? Ich selber sehe jetzt nicht so ein Problem.“ meinte Lord Roman.

Sina wollte schon flapsig antworten, konnte sich aber noch beherrschen. „ … So wie Sherry nun eine ewige Jugendliche ist, so hat Neia nun das lange Leben eines Vampirkönigs. Ich könnte euch schon ein paar Gründe erklären, warum das ein „kleines“ Problem sein könnte…

Doch dafür seid ihr zu alt, um das überhaupt noch als Problem zu betrachten. Des weiteren habt ihr schon eine andere Einstellung zum Leben, die wird Neia erst mal entwickeln müssen.“

„Wenn du meinst? Das eigentliche Problem kommt aber noch. Deine Freundin wird vermutlich irgendwann ähnliche Gedanken bekommen wie Taos. Nicht zu Beginn oder die nächsten Jahre, aber der Gedanke wird sich definitiv ändern.“ führte Layla mit der Erklärung weiter. Nun spürte jeder der Vampirkönige die Blutaura von Sina.

„Du… willst mir sagen, dass meine liebevolle Neia sich zu einem Psychopathen wie Taos entwickeln wird? Das sie irgendwann anfängt, die Personen um sich herum wie Viecher behandeln wird und ihrer sadistischen Ader nachgeht?

Layla… nun bin ich richtig sauer geworden, kannst du das nachvollziehen? Wie kannst du mir so was NICHT sagen?!“ stand Sina auf. „Die körperlichen Änderung und das lange Leben, irgendwie… hätte ich es mit Neia umsetzen können.

ABER… dass sie zu einem Sadisten wird wie der alte Stinkstiefel, damit komme ich überhaupt nicht klar!“

Auf einmal erscheinen um gesamten Raum Augen, die jeder der Vampire sehen konnte. Sie haben die gleiche Pupillenfarbe wie die auf der Stirn von Sina.

„Was… beim dunklen Gottes Namen…“ flüstert Lord Roman, als er die vielen Augen sah. „Dürfte vermutlich eine Fähigkeit vom dritten Auge sein.“ war Layla dagegen fasziniert. „Sieht aber nicht aus, als würde Sina es bemerken.“

„Layla, ich dachte, ich könnte dir vertrauen. Muss… ich wirklich wieder in meine alte Denkweise zurückkehren und jederzeit mit einem Messer im Rücken rechnen?“ fragte Sina, man sah in ihren Augen, wie sich der Wahnsinn durchsetzte.

„Weswegen regst du dich eigentlich auf? Ich dachte, du kennst dich mit Schwüren und ähnlichem aus? FALLS du es vergessen hast, aber ein Schwur bleibt bis zum Lebensende. Wenn du ihn richtig formulierst, wird sich deine Freundin nicht zu dem entwickeln, was Taos ist.“ ließ Layla sich nicht aus der Ruhe bringen.

„Aha… toll. Das wäre aber etwas… interessanter zu wissen, bevor Neia das Blut getrunken hätte, meinst du nicht auch?“ hielt Sina den Kopf schräg und weitere Augen bildeten sich.

„Layla… ich bekomme das Gefühl nicht los, dass es gleich hässlich wird.“ entspannte sich Lord Roman auf einmal. „Nein, ich denke, dass wird nicht in einen Kampf ausufern, so unvernünftig ist Sina nicht.“ nahm Layla ihre Freundin in Schutz.

„Sina… der Grund, warum ich es dir nicht gesagt habe ist, dass alles auf der Welt immer eine Nebenwirkung hat, selbst die legendären Elixiere. Es ist immer ein Geben und ein Nehmen. Damit du das schnell selbst lernst, habe ich es dir nicht gesagt. Ich könnte natürlich auch sagen, du hast uns nicht gefragt, ob es irgendwelche Nebeneffekte hat.

In dem Fall von deiner Freundin Neia war ich über die Effekte ebenfalls überrascht gewesen, doch habe ich nur das Problem gesehen, dass sich ihre Gedanken ändern könnten. DIES kann man wiederum mit einem Schwur ausgleichen.

Ich würde dich daher bitten deine… Augen hier im Raum wieder verschwinden zu lassen und dich wieder normal zu unterhalten.“

Verwundert schaut Sina herum, aber sie sah nicht, was Layla meinte. Dafür verschwanden aber die unzähligen Augen im Raum. „Wie… macht sie das?“ murmelt Taos.

„Was… meinst du?“ beruhigte Sina sich tatsächlich etwas, nach der Erklärung. „Ich sehe nichts.“ setzte sich die Dämonin wieder auf ihren Platz.

„Hm… mir fehlt leider deine Illusionen, aber als du wütend wurdest oder eher als dein Wahnsinn sich steigerte, haben sich überall Augen gebildet, die uns angestarrt haben. Sie sahen exakt so aus, wie dein Auge auf der Stirn.“ erklärt Lord Roman nüchtern.

„Wenn ich raten dürfte, aber es dürfte was mit dem Auge des Wahnsinns zu tun haben sowie „Wahnsinnige Gedanken“. Je… mehr du durchdrehst, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich Augen bilden, die nur dein Feind sieht.

Ob es weitere Effekte hat, das weiß ich nicht. Wenn kann man es nur herausfinden, wenn du wirklich durchdrehst, nur… würde ich dann nicht in deiner Nähe sein wollen. Ich verstehe auch nicht so wirklich, warum diese Fähigkeiten verdeckt sind.“ kam die Wissenschaftlerin bei Layla durch.

„Uh… wo…“ wurde Neia auf einmal wach. Sofort drehte sich Sina zu ihr um und nahm eine Hand. „Neia! Wie… geht es dir?“

„Ich hatte so einen schrecklichen Traum gehabt… aber… wenn ich dich sehen kann… ist er wahr oder?“ zittert Neia. Sie legte eine Hand um ihre Haare und zog ein paar vor ihre Augen. „Sie… sind wirklich blutrot…“

„Es… tut mir so leid. Als du ohnmächtig wurdest, habe ich dich direkt zu Layla und den anderen gebracht, damit sie mir erklären können, warum das überhaupt alles passiert ist. Mit… dem Wissen, was sie mir vorhin erklärt haben, hätte ich dir das Blut vermutlich nicht gegeben.“ entschuldigte sich Sina sehr reuevoll.

„Was… ist denn noch zu wissen?“ traute Neia sich nicht zu fragen, aber Layla kürzte es relativ kurz ab. „Schau dir einfach deinen Status an, dann braucht Sina dir nur das wichtigste zu erklären.“

Dies tat Neia. „Was… ist denn mit meiner Rasse passiert?! Was zum Geier ist ein Blutelfe und… meine Attribute… Wurde ich wegen dem Blut nun zu einem Monster oder wie?!“ war Neia sofort panisch.

Sina umarmte ihre Freundin auf einmal und streichelt ihren Hinterkopf. „Nein, du bist kein Monster. Du bist immer noch du, nur… mit ein paar kleinen Änderungen.“

„Tzz… paar kleine Änderungen. Abgesehen das deine Freundin irgendwann Menschen an der Decke hängend umbringen wird, hast du vergessen zu sagen, dass sie nun ein sehr langes Leben führen darf.“ grunzte Taos vom Boden aus.

„W… was meint er?! Wieso ist dieser Mann hier?“ ließ sich Neia kein bisschen beruhigen. Nun hatte Sina die Nase voll. Sie zeigte mit einem Finger auf Taos. „Chaoshand“ setzte die Dämonin ein und ein schwarzer Strahl schoss auf den Bauch von dem Vampirkönig. Dieser brüllte laut vor Schmerzen auf und windet sich auf dem Boden.

„Ich würde dich bitten Taos… deinen Mund zu halten. Denn wir werden Sina nicht aufhalten, wenn sie das Bedürfnis hat, dich zusammenzuschlagen.“ meinte Lord Roman.

Nach der Aktion legte Sina beide Hände ans Gesicht und zwang Neia ihr in die Augen zu schauen. „Neia. Atme mir langsam nach. Ein und aus, ein und aus. Dann beruhigst du dich ein bisschen und wenn der alte Stinkstiefel bis dahin die Fresse hält, werde ich es dir erklären, was er meinte.“

Dies tat Neia, auch wenn es ein bisschen ungewohnt für die Elfe war, Sina so nah am Gesicht zu haben. Nach einigen Minuten hat sie sich wirklich beruhigt. „Sina… bitte… sag mir was los ist.“

Schweren Herzens berichtet Sina artig Neia alles, was sie von Layla erfahren hat und welche Vermutung Taos geäußert hat.

„So wie Layla reagiert hat, bis du die erste Person auf der Welt, die über Blut die Fähigkeit der Vampire bekommen hat und eine… neue Rasse bekommen hast, die es bisher noch nicht gegeben hat. Doch… mache ich mir um deine Gedanken viel mehr Sorgen.“ fielen Sina die Tränen heraus.

Neia hat ihre Knie vor sich und umarmte sie, dabei sah man die Blutelfe deutlich zittern. „Ich… werde also irgendwann… eine Massenmörder wie Taos?“

„Meine Vertrauten haben mehr Viecher getötet als ich im gesamten Leben. Ich war eher der Zuschauer und überließ die Drecksarbeit den anderen.“ kichert Taos von Boden aus. Auf einmal stürzte ein schwarzer Blitz durch das Haus auf den Vampir und er brüllte laut auf.

„Layla… hast du irgendwo dicke Fäden und eine stumpfe Nadel? Bevor ich seinen Maul zunähe, werde ich was in seinen Mund stecken, dessen Geschmack er nie wieder loswird.“ knurrte Sina wütend.

„Nein, in diesem Haus gibt es leider keine nützlichen Folterinstrumente.“ schüttelt Layla den Kopf und schaute zu Taos nach hinten. „Taos, ich befehle dir jetzt den Mund zu halten.“

Auf einmal pressten sich beide Lippen von dem Vampir zusammen. Scheinbar hat Taos wirklich den Schwur zu Layla gemacht, alle ihre Befehle zu befolgen.

„Vielen Dank.“ kommentierte Sina nur und widmet sich der Blutelfe zu. „Sina, bitte… du musst mir helfen! Monster zu töten ist eine Sache, aber… eher nehme ich mir das Leben, als das ich so Ende wie dieser Mann!“ „Layla ist der Überzeugung, dass ein Schwur das Problem lösen kann.“

„Ich… hatte ein sehr langes Leben als Elfe, aber mit Schwüren und ähnlichem habe ich immer einen Umweg gemacht. Es hat… seine Vorteile, aber auch immer seine Nachteile. Bitte… fällt dir irgendetwas passendes ein?“ flehte Neia, die nun ihren Tränen freien Lauf ließ.

Sina schloss die Augen und schien zu überlegen. „Lord Roman… Stimmt ihr mir zu, je einfacher ein Schwur ist, desto mehr Schlupflöcher hat man? Und je detaillierter und präziser, desto unerwarteter wird der Effekt des Schwurs?“

Erstaunt lehnte Lord Roman sich auf dem Stuhl zurück und schien zu überlegen. „Wieso fragt ihr meinen Bruder dies?“ wundert sich Layla.

„Weil ich den Eindruck habe, das Lord Roman sich mit Schwüren ein bisschen intensiver beschäftigt hat. Den Schwur von heute, im Gegensatz zu den anderen Knalltüten, hat er es so formuliert, dass er dir auch mal widersprechen kann.“ rieb Sina mit beiden Händen ihren Kopf.

„Lady Sina, ich würde gerne die Formalitäten zwischen uns auch ein Ende setzen. Nennt mich bitte einfach nur Roman, im Gegenzug bleibe ich bei euch ebenfalls nur bei eurem Namen.“ machte der Vampirkönig ein Angebot, wo Sina ihn erstaunt anschauen musste.

„Wie kommt es jetzt zu dieser Entscheidung?“ hakte Sina nach. „Nun, ihr werdet bald auf meine Töchter aufpassen, also setzt das schon ein Mindestvertrauen voraus. Was meine Schwester mit eurer Freundin getan hat, hätte man auch anders machen können, in diesem Sinne stimme ich mit dir schon überein.

Deswegen werde ich versuchen, den kommenden Streit zwischen euch ein bisschen zu schlichten. Bezüglich deiner Frage, der Schwur sollte detailliert sein, aber auch einfach. Es geht ja mehr darum, dass das Blut keinen Effekt auf die Gedanken haben soll.“ erklärt Lord Roman nüchtern.

„Erm… ok?“ hob Sina ihre Augenbrauen hoch. „Dann… danke erst mal für die Freundschaft. Neia, ich denke… ich habe den passenden Schwur für dich.“

Die Blutelfe starrte Sina weinend an. „Egal… wie der Schwur sein wird, aber ich werde von den Elfen definitiv ausgeschlossen werden. Ich werde wohl… für alle Zeiten bei dir Leben dürfen.“

„Neia, mach dir JETZT darüber noch keine Gedanken ok? Ein Schritt nach dem anderen. Zuerst werden wir das Problem mit dem Schwur lösen, danach gehen wir den nächsten Schritt an.“ nahm Sina wieder die Hand von Neia. „Und du Layla, von dir will ich noch eine Entschuldigung hören.“

„Wie… kommst du denn jetzt darauf?“ wundert sich Layla, aus ihrer Stimme hört man schon leicht den Zorn heraus.

„WENN du mir was beibringen willst, kann man es auf eine andere Art und Weise machen, dass weißg du ganz genau! Das mit den vielen Gefallen, meine Lektion habe ich daraus gelernt, dass man dich damit nicht belästigen soll. Keine Sorge, ich werde deinen Anzug morgen schon tragen.

ABER mir ohne was zu sagen das Blut zu geben, mir die Entscheidung zu nehmen und von Neia, das geht nicht. Ich habe das Blut mit gutem Gewissen meiner Freundin gegeben, nun muss ich die Verantwortung übernehmen, dass Neia… ein neue Leben beginnen muss.

Wie hättest du es denn befunden, wenn ich dir eine Flasche Blut gebe, dir nur sage, es schmeckt köstlich, ist aber ein speziell verarbeitetes Dämonenblut, was du nicht riechen kannst? Könnte dir dann auch sagen, du hast mich nicht gefragt, wessen Blut das ist.

Aber nicht mir musst du die Entschuldigung geben, sondern Neia, denn sie ist hier die Leidtragende. Sie war ja schon soweit gekommen, sich einen Blindenhund oder eher Wolf von Melaine anschaffen zu lassen.

Alle Abenteurer, die ihr gesehen habt, sind für mich sehr wertvolle Freunde und sie wissen genau, dass ich ihnen so was nicht antun würde. Das passiert dann nur, wenn ich was nicht weiß oder bewusst im Unwissen gelassen werde.

Neia ist manchmal eine Nervensäge, aber das gibt mir nicht das Recht, ihr Leben so auf den Kopf zu stellen. Vor allem hat sie mir sooft geholfen, dass ich mich schon für diese Aktion schämen muss.“ sagte Sina es mit einer sehr ruhigen und ernsten Stimme zu Layla.

Diese kniff nur leicht wütend ihre Augen zusammen, denn dass man ihr so ins Gesicht fährt, ist nun wirklich sehr selten. Lord Roman legte nur eine Hand auf ihren Arm, denn er kennt seine Schwester lang genug, dass es einen Streit geben muss. „Nicht…“

„Neia, hör mir genau zu für den Schwur, ok?“ widmet Sina sich ihrer Freundin, die nur mit dem Kopf nickt. „Ich, [Name], schwöre feierlich, das ich mein aktuelles Ich sich nicht von äußeren und inneren Einflüssen korrumpieren lasse. Sei es durch Folter, durch Schicksalsschläge oder nur einfachem Blut von Vampiren.

Meine Gedanken und Einstellung sollen sich weiterentwickeln dürfen, doch niemals darf das Blut eines bösen Vampirs meine Person ändern können. Sollte ich dennoch eine Änderung bemerken die meiner Person widerspricht, so gelobe ich, frühzeitig Hilfe zu suchen.“

Die Blutelfe hörte sich das in Ruhe an. „Das… hört sich sehr vernünftig an…“ „Habe mich am Ratschlag von Roman gerichtet. Eigentlich sollte dadurch nichts passieren, wenn doch, wirst du durch den Schwur… in irgendeiner Form aufmerksam gemacht. Dann kann man immer noch eingreifen, bevor es zu spät ist.“ nickte Sina.

„Zumindest hast du mit diesem Schwur dafür gesorgt, dass deine Freundin gezwungen wird Hilfe zu suchen, sollte der restliche Inhalt nicht dem Wunsch entsprechen, die… perversen Gedanken von Taos zu unterdrücken.“ bestätigte Lord Roman.

„Versprichst du mir… auf mich aufzupassen Sina? Du weißt, dass ich dir mein Leben anvertraue, doch… wenn ich mich verändere… halte mich auf, ok?“ schniefte Neia.

„Ich verspreche es dir. So wie du mir damals geholfen hast, so werde ich auch dir helfen.“ drückte Sina die Hand von Neia fester. Die Blutelfe atmete mehrmals ein und aus, dann gab sie ihren Schwur ab.

Sina umarmte nochmal ihre Freundin fest. „Wir schaffen das schon. Du kannst bei mir solange leben wie du willst, oder ich besorge dir ein eigenes Haus in Fanfoss.“

Auf einmal stand Layla vor den Frauen. Sie starrte Sina wütend an und drehte ihren Kopf zu Neia. „Es tut mir leid, was ich mit meiner Aktion bei dir angerichtet habe. Ich hoffe, dass du mir irgendwann für diese Tat verzeihst.“ danach ging sie geradeaus zur Tür, dabei konnte Sina etwas an ihrer Wange glitzern sehen.

„Hm… bisschen unerwartet, aber vielleicht hat sie doch ihren Fehler bemerkt und möchte an der Freundschaft zu dir halten. Für sie dürfte es auch nicht einfach gewesen sein, sich bei deiner Freundin zu entschuldigen.“ lächelte Roman, dabei zog er an seinem Bart.

„Lisa hatte auch ihre Probleme gehabt. Ich… danke dir Roman, dass es nicht in einem Desaster geendet ist.“ schaute Sina den Vampirkönig an.

„Keine Ursache. Schade dass der Haufen Elend hinter mir nicht ebenfalls einen Kommentar abgeben kann.“ grinste Roman gemein, Taos rollte nur seine Augen.

„Komm Neia… gehen wir, Melaine macht sich bestimmt große Sorgen im Gasthaus.“ stand Sina auf und bot Neia eine Hand an.

„Übrigens, ein Ratschlag für eure Freundin.“ meldet sich Roman nochmal und Neia schaute den Vampir an. „Ich würde euch abraten, mit der Blutmagie zu spielen, solange ihr nicht die Fähigkeit der Regeneration habt. Sonst könnte es passieren, dass… dein Körper sehr schnell kein Blut mehr hat.“

„D… danke für den Hinweis.“ stand die Magierin auf und verbeugte sich vor Lord Roman. Dieser nickte nur und schien kein weiteres Interesse mehr an der Blutelfe zu haben.

„Dann… werde ich uns erst mal verabschieden.“

Kapitel 433

Ich bin wiedergeboren und das Vampirblut?

„Wir kommen langsam zum Ende des Treffens. Alles wichtige wurde besprochen, wenn jemand noch ein Anliegen hat, so soll er dies jetzt noch vortragen.“ schaute Layla in die Runde.

Riskel, Violet, Taos schwiegen, Sina grübelte kurz, schüttelt dann aber den Kopf. „Wie es aussieht, konnten wir alle wichtigen Themen für die Vampire besprechen.“ schaute Lord Roman seine Schwester an.

„Das hat zwar nichts… mit dem Vampirtreffen zu tun, aber ich würde mich freuen, wenn ihr alle morgen am Turnier vorbei kommen würdet. Meine… immerhin bin ich mit meiner Gruppe im Finale und habe durch Umwege gehört, dass die Behemoth´s jemanden haben, der es mit mir aufnehmen kann.“ lächelt Sina.

„Hmm… ein Tiermensch, der es gegen eine Dämonenkönigin aufnehmen kann? Warum nicht.“ nickte Layla und schnippte mit ihren Fingern. Ein Butler kam hervor mit einem Paket in den Händen und hielt es vor Sina.

„Denke, das wäre mein letzter Gefallen, den ich von dir fordere. Vielleicht überlegst du es ja das nächstes Mal, was du alles von mir willst.“ lächelte Layla auf einmal ihr schönstes Lächeln.

„Was… ist der Inhalt?“ fühlte sich Sina ein bisschen unwohl. „Deine Kleidung, die du morgen für das Finale anziehen wirst. Keine Sorge, diesmal ist es kein Korsett oder ähnliches. Ist mir auf Dauer doch zu viel Arbeit, es jedes Mal um dich zu bekommen.“ löste Layla ein Teil des Geheimnisses auf.

„Stimmt… wenn ein „Knopfunfall“ mitten in der Stadt passiert, ist ja nur wieder das Chaos vorprogrammiert…“ nahm Sina es mit einem lauten Seufzer an. „Und danke dir, dass du mir beigebracht hast, inwiefern ich dich immer um einen Gefallen bitten darf…“

„Gerne, dafür sind wir doch Freunde.“ lächelt Layla. Für die meisten ist es ein sehr seltsames Bild. Lord Roman schüttelt nur den Kopf, die restlichen Clanführer haben ihre eigenen Sorgen.

„Damit beende ich nun das öffentliche Vampirtreffen. Riskel und Violet kennen ihre Aufgaben und werden dies unverzüglich umsetzen. Mein kleiner Bruder Taos wird noch ein bisschen hierbleiben, dafür kann er seine Vertraute Zetta raus schicken.

Ich bedanke mich bei allen, dass wir ohne nennenswerte Probleme ein Treffen aller Clans umsetzten konnten.“ nickte Layla.

„Tz… zwei Clanführer entmündigt, einem weiterem ein Messer an den Hals legen, was eine Farce…“ schnaufte Taos durch die Nase.

„Dann werde ich mich nun selber entlassen, damit du dich in aller Ruhe dem alten Stinkstiefel widmen kannst.“ stand Sina auf und nahm heimlich die Flasche mit dem Drachenblut mit. Dies bemerkte Lord Roman natürlich und schaute sie mit dem Blick an: „Dein Ernst?“ Der Konter: „Mein Ernst.“

Doch bevor Sina geht, stand sie nochmal vor Spike und rammte ihm wieder zwei Finger in die Augen. „Damit wirst du bist zum Lebensende leben müssen, wenn wir uns immer treffen.“ lächelt Sina den Elf an, der wieder laut aufschrie.

„Sina… eigentlich verletzt du mit deiner Aktion einige Regeln.“ merkte Lara an und die anderen Vampire nickten ebenfalls.

„Nein? Ich bin zufälligerweise vor ihm gestolpert, aber Spike ist ja ein wahrer Gentleman und hat mich aufgefangen. Wir wollen uns doch nicht über das „Wie“ unterhalten oder?“ riss Sina die Finger raus.

Layla rollt nur ihre Augen. „Du stolperst ja recht viel in seiner Nähe.“ kommentierte sie dies sarkastisch. „Nun, wenn mein lieber Bruder mir folgen würde?“ schaute die Vampirkönigin Taos lächelnd an.

Die Versammlung löste sich immer mehr und mehr auf, bevor Lord Roman Layla folgen konnte, wurde er sehr stark von seinen Töchtern umarmt. „Danke Papa.“ hörte man irgendwie heraus.

„Was machen wir nun Sina?“ fragte Lara ganz unbekümmert. „Scheinbar ging das Treffen doch ein bisschen schneller als gedacht, würde ich meinen.“

„Wir werden sofort Neia suchen. Dann haben wir unserer Freundin ihre Augen wieder gerettet und sie kann morgen mitkämpfen.“ sagte Sina dies sehr ernst.

„Dann gehen wir am besten zum Gasthaus, wo sie vermutlich sein müsste. Wenn wir sie nicht finden, warten wir einfach. Es macht keinen Sinn sie in der Stadt zu suchen, ohne irgendwelche Anhaltspunkte zu haben.“ nickte Lara.

„Hmm… dann schlage ich aber vor, dass Lara mich hinbringt, damit ihr euren freien Tag alle genießen könnt. Immerhin müsst ihr euch ja auch alle irgendwie ein bisschen erholen.“ lächelt Sina.

Dies ließen Tio und Mio sich kein zweites Mal sagen und rannten förmlich weg. „Hmm? Muss ich irgendetwas wissen über die Zwillinge?“

„Naja… Lady Layla hat sie ja letztes Mal ein bisschen gegen ihren Willen gekleidet und geschminkt. Ich kann es schon nachvollziehen, warum sie schnell das Weite suchten…“ lächelt Zada…

Auf einmal stand Lysa vor ihnen und schnappte sie am Kragen. Sofort hörte man die Zwillinge laut nach Hilfe schreien, aber sie werden gekonnt ignoriert und von Lysa vor Ort weggezogen. „Oder auch nicht.“

„Ich finde es schön, dass jemand ihnen die Aufmerksamkeit gibt. Vielleicht finden sie das doof, aber dies fördert auch ein bisschen die Bindung zu ihrer Tante und deren Kinder.“ grinste Sina. „Nun denn, wollen wir nicht länger hier verweilen.“

Irgendwo auf der Welt:

Ein Sarg öffnet sich und eine uralte Gestalt kam heraus. Alle seine Knochen knackten bei jeder Bewegung, doch dies störte ihn nicht.

„Har… welch ein Wahnsinn.“ stöhnte der Vampir genüsslich. „So ein starker Wahnsinn… dass ich es sogar bemerke.“ Im Zimmer hingen überall riesige Spinnfäden herunter, das Zimmer glich einer Ruine.

„Scheinbar ist einiges an Zeit vergangen.“ grinste der Vampir genüsslich. „Wollen wir doch mal schauen… was meine Experimente machen.“

Der Vampir zerstörte die verrottete Tür mit einem Beintritt und ging einen Weg, den er früher immer benutzt hatte. Überall sah man merkwürdige Gerätschaften und ähnliches, doch sie waren alle längst verfallen und unbrauchbar.

Irgendwann kam er in ein Zimmer, wo überall lauter Särge waren. Zu jedem Sarg war ein Schlauch angeschlossen und trotz all der Zeit funktionierte das System, das der Vampir sich aufgebaut hatte.

Eine violette Flüssigkeit wird aus einem riesigem Kessel gepumpt, der im Nebenraum stand und wurde durch die Schläuche geführt.

Der Vampir ging zum nächsten Sarg hin, riss den Schlauch raus und zog den Deckel vom Sarg runter. Was da drin war, hat jede… Menschlichkeit verloren. Wenn man es beschreiben müsste, war es mal ein Mann gewesen, doch hatte er kein Geschlecht mehr. Nur Muskeln, die zu platzen drohten.

Die Hände waren zu Klauen geformt und er schien Flügel zu haben. Doch nicht wie die einer Fledermaus, sondern war er vom Arm bis Bein verbunden. Er war komplett weiß und hatte extrem zackige Zähne, wodurch er seinen Mund nicht schließen konnte.

Sofort wollte das Monster den Vampir angreifen, doch dieser packte ihn einfach am Hals wie ein Kleinkind. „Ja… genauso stelle ich mir meine Soldaten vor. Es hat sich gelohnt, in den tiefen Schlaf zu gehen.“ freute sich der Vampir.

Er brachte sein Monster direkt um und musste laut lachen, hinter ihm standen weitere tausende von Särgen. „Und ich habe weitere Hallen von diesen Kreaturen! Zeit… herauszufinden, welches Zeitalter wir aktuell haben und dann…

Wird das Zeitalter der Vampire kommen.“

Zurück zur „Heldin“:

Sina wurde zum Gasthaus gebracht und verabschiedete sich von dem verliebten Vampirpärchen. „Hmm… wenn ich so überlege, müsste Kyllia deren Zustand ja auch wissen oder? Am besten, ich warte einfach ab, bis sie von selber kommt.“

„Sina?“ wundert sich eine Stimme und die Dämonin dreht den Kopf. Sie sah Neia, die eine Leine zu einem Wolf führt und von Melaine begleitet wird. „Was machst du hier?“

„Ah, wunderbar das du hier bist Neia. Am besten wir gehen sofort in dein Zimmer, denn ich habe eine Überraschung für dich.“ lächelt Sina. Die Magierin hielt den Kopf schräg, nickte dann aber.

Mehrere Minuten später waren Sina und Melaine mit dem Wolf im Zimmer von Neia. Sie trug immer noch die Maske und selber ein schwarzes Kleid, was wegen ihren weißen langen Haaren ein bisschen sehr stark wirkte.

Die Magierin saß auf ihrem Bett und fragte direkt los. „Was hast du auf dem Herzen Sina? Geht es um das Vampirtreffen?“

„Nur bedingt. Ich will dich nicht mit den Einzelheiten langweilen, nur dass von Riskel und Violet keine Gefahr mehr für unsere Freundinnen droht. Dies trifft vom Clan Taos ebenfalls zu und habe Spike zwei Mal seine Augen ausgestochen.“ berichtet Sina.

„Wundere mich, dass du ihn noch am Leben gelassen hast.“ murmelt Melaine. „Du, mach dir keine Sorgen. Ich habe bei dem öffentlichem Vampirtreffen geschworen, jedes Mal wenn ich ihm begegne, immer zuerst seine Augen auszustechen.“ grinste Sina.

„Hm… denke, auf die lebenslangen Schmerzen kann ich gerne verzichten.“ musste Melaine ebenfalls grinsen.

„Doch… das ist nicht unbedingt der Grund, warum du mich sehen wolltest oder? Du bist nicht der Typ, der von seinen Opfern berichtet.“ meinte Neia ernst.

Sina holte die Phiole mit dem Blut aus dem Inventar raus. „Ich habe eine Phiole mit Vampirblut geschenkt bekommen. Lord Taos tat es unheimlich leid, was sein Diener dir angetan hat und stellte sein Blut zur Verfügung. Zumindest laut Aussage von Layla.“

Erschrocken riss Neia den Mund auf. „Ist… das auch keine Lüge von dir? Ich will nicht, dass du in Schwierigkeiten kommst!“

„Keine Sorge, ich schulde niemanden mehr einen Gefallen. Ich habe mich deinem Wunsch entsprechend verhalten.“ beruhigte Sina ihre Freundin.

„Das heißt… wenn Neia das Blut trinkt, dass wie ein Elixier wirkt, wird sie wieder sehen können?“ hörte man die Freude von Melaine, ihr Wolf bellte glücklich.

„Nun, sind wir ehrlich. Rein theoretisch hätte ich gesagt, dass ich damit als erste Person auf der Welt in Kontakt kam. Doch bei mir hatte es eine komplett andere Wirkung. Wenn Neia dieses Blut trinken wird, sollte eigentlich das passieren, was unsere Freundin damals in der Kutsche erklärt hat.

Neia, du bist nun ganz offiziell die erste Elfe, Frau, Person, whatever… die das Blut eines Vampirkönigs trinkt. Letztendlich muss du entscheiden, ob du es wirklich trinken willst, denn… Theorie und Praxis sind immer zwei unterschiedliche Dinge.“ war Sina sehr sachlich.

Neia nahm ihre Maske ab und man sah zwei schwarze Augenhöhlen, Spike hatte saubere Arbeit dabei geleistet. „Ich… kann dir nicht genug danken Sina. Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich damit abgefunden, für den Rest meines Lebens ohne Augen leben zu müssen.

Melaine hat mir schon Mut gemacht, indem sie mir ihren Wolf für kurze Zeit geliehen hat und ich habe die Vorteile erkannt. Doch… dass ich eine Chance bekomme, wieder sehen zu dürfen… das kann ich nicht ablehnen.“

Das zauberte ein Lächeln auf Sina´s Gesicht. Sie entfernte den Korken von der Phiole und legte sie an die Hand von Neia, die sie ergriff.

„Dann lass dich nicht daran hindern es zu trinken.“ nahm Sina ein paar Schritte Abstand und Melaine stellte sich neben sie. Neia atmete ein paar Züge, dann setzte sie die Phiole an den Mund und trank das Blut herunter.

Auf einmal fiel die Phiole runter und Neia verzog schmerzlich ihr Gesicht. Sofort setzte Sina sich neben sie. „Was ist los? Hast du Schmerzen?!“ und die Magierin nickte. Sina legte ihr eine Hand auf die Schulter und verzaubert ihren Körper mit einer Illusion.

„W… was sind das für Schmerzen?!“ stöhnte Neia. „Der Vampirjäger… hat mir doch erklärt, dass es ein Heilmittel ist!“

Dann veränderte sich Neia. Ihre weißen Haare wurden auf einmal blutrot und etwas bildete sich in den leeren Augenhöhlen. Die Magierin wollte ihre Hände darauf legen, aber Melaine fing sie auf. „Nicht, deine Augen bilden sich neu! Nicht das der Prozess gestört wird!“

„Ah… wenn ich den Kerl in die Finger bekomme… Scheinbar hat er vergessen, dass es Nebenwirkungen gibt.“ sagte Neia verschwitzt. Ihre Haut wurde nun etwas blasser und zwei blutrote Linien bildeten sich unter den Augenhöhlen, die die Wange runterging. Es wirkte, als würde Neia weinen.

„Huch?! Wieso bekam ich auf einmal die Anzeige, dass ich nun „Blutmagie“ wirken kann?!“ wurde nun Neia doch panisch. „Was ist das für ein Blut?!“

„Neia, bitte! Beruhige dich. Es war Blut eines Vampirkönigs gewesen und ich gab sie dir mit gutem Gewissen, dass es wie ein Elixier wirkt!“ versuchte Sina mit einer ruhigen Stimme ihre Freundin zu beruhigen.

Nun konnte man die Augen sehen und es bildeten sich Augenlider, doch die Farbe der Pupillen beunruhigten Sina und Melaine. Der Wolf jaulte leise von sich hin. „Kuun…“

Dann war der Prozess vorbei. Neia hielt die Augen geschlossen und atmet nur schwer. „Ich… glaube, die „Heilung“ ist vorbei?“

„Spürst du keine Veränderung mehr oder ähnliches?“ hakte Sina nach und Neia schüttelt den Kopf. „Nein… nichts.“ Sina nahm die Hand runter und Melaine ließ die Hände von Neia los. Vorsichtig tastet die Magierin ihre Augenlider ab.

„Ich… spürte meine Augen!“ hörte man die Freude von Neia. Sie tastet noch ein bisschen weiter mit den Finger, dann öffnete sie langsam die Augen. Die Freude, die Sina und Melaine an Neia sehen freute sie ebenfalls… nur bedingt.

Neia schaute überall mit ihren Augen hin und schien keinerlei Probleme mit dem Bewegen der Augen zu haben. „Ich kann sehen!“ strahlte Neia ihre Freundinnen an, doch bemerkte sie, dass sie nicht unbedingt ihre Freude teilten.

„Was ist… los? Wieso freut ihr euch nicht?“ wurde Neia nervös. Melaine und Sina schauten sich kurz an, dann seufzte Sina. Sie holte auf einmal einen Handspiegel aus ihren Inventar heraus und schaute Neia ernst an.

„Natürlich freuen wir uns für dich, dass du wieder sehen kannst. Es sind nur… die anderen Veränderungen, die uns leichte Magenschmerzen verursachen. Am besten ist es… wenn du dies selber siehst.“

Die Magierin nahm den Spiegel und schaute rein. Die Farben ihrer Augen waren leuchtend rot, intensiver als die von Sina. Ihre Haut war blasser, sie sah zwei Linien, die mittig von den Augen die Wange runtergehen und ihre weißen Haare hatten eine blutrote Tönung.

Scheinbar war das zu viel für Neia und sie fiel ohnmächtig zur Seite.

Kapitel 432

Ich bin wiedergeboren und Sherrys Aufmunterung?

Sherry wurde irgendwann im Bett wieder wach und fühlte sich immer noch unendlich müde. „Meine Güte… dass ist ja schlimmer, als wenn mir nur die Mana fehlt…“

Qualvoll stand Sherry auf und zog sich einen Morgenmantel an, dabei merkte sie, dass sie auch noch mit dem Gleichgewicht zu kämpfen hat. „Puh… hoffentlich kann Belinda mir ein bisschen helfen…“

Das Zaubermädchen ging mit langsamen Schritten aus dem Zimmer und fand die schwergewichtige Hasenfrau in der Küche. „AH! Das Zaubermädchen ist nun auch wach. Eure Freundin hat mir schon gesagt, dass ihr etwas schwach sein werdet. Also habe ich euch eine einfache Tagessuppe vorbereitet, die euch helfen wird.“

„Huh? Danke.“ lächelte Sherry erschöpft. „Das ist doch das mindeste, was ich für euch tun kann. Wenn man euren Kampf gegen Rokus nicht gesehen hat, würde man euch eure Stärke überhaupt nicht zutrauen.

Es war ein spektakulärer Kampf gewesen, anders kann man es nicht ausdrücken. Deswegen ist es auch nicht verwunderlich, dass ihr so schwach auf den Beinen seid.“ grinste Belinda.

„Ja… irgendwie schon oder?“ wirkte Sherry etwas niedergeschlagen. „Ich… werde mich eben waschen gehen, dann sollte die Suppe warm sein.“ verschwand sie. „Och die Arme…“ legte Belinda eine Hand auf die Wange.

Irgendwie schaffte Sherry es in den Waschraum zu kommen und stand unter der Dusche… dann hörte man sie laut schluchzten. „Ich bin immer noch zu schwach…“ kniete Sherry und ließ die Tränen vom Wasser wegtragen.

Nach einiger Zeit hat Sherry sich wieder beruhigt und kam mit einem einfachen Kleid aus dem Waschraum heraus. Nun sitzt sie im Esszimmer und löffelt lustlos die Suppe leer. „Hoffentlich… kommt Sina bald zurück…“

Auf einmal kam Nitir mit ein paar Verbänden am Körper ins Zimmer rein. „Hallo Sherry… wie geht es dir?“

„Huch? Erm… hallo, erm… Mir geht es gut, nur… ich habe überhaupt keine Kraft im Körper, verstehst du? Alles… was ich mache, kostet mir sehr viel Energie.“ lächelt Sherry schräg.

„Das kann ich sogar sehr gut nachvollziehen. Hast… du vielleicht einen Moment Zeit? Da… ist jemand der würde sehr gerne mit dir sprechen.“ bat Nitir auf einmal. Verwundert hob Sherry ihre Augenbrauen hoch und nickte.

Sie stand langsam auf und nahm sich die Zeit auch dazu. „Es… tut mir leid, aber…“ wollte Sherry sich entschuldigen, doch Nitir schüttelt den Kopf. „Sherry… Ist es nicht ein Wunder, dass du überhaupt ohne Hilfe schon aufstehen kannst? Das zeigt doch nur… wie stark du bist.

Ein Krieger, der alles im Kampf gegeben hat, egal ob Magie, Fähigkeiten oder seine eigene Stärke. Es ist das natürlichste auf der Welt, dass man nach so einem intensiven Kampf… sich erholen muss. Nur die Dummen auf der Welt würden in diesem Zustand den nächsten Kampf suchen wollen und meistens… wundern gerade diese Personen sich, dass sie auf einmal verlieren.“ lächelt Nitir.

„Ok? Danke.“ lächelt Sherry auch, aber mehr aus Unsicherheit, weil sie nicht wusste, was sie dazu sagen sollte.

Das Zaubermädchen folgte Nitir in den Biergarten und riss erstaunt ihre Augen auf, wer auf sie gewartet hat. Niemand anderes als Rokus. Sein Körper ist fast nur mit Mullbinden umwickelt, selbst über eines seiner Augen wurde etwas rüber gerollt. Hinter Rokus stand Risia, die eine schwarze Augenkappe trug.

Der Anführer der Blackskulls wollte aufstehen, aber man sah ihm an, dass er große Schmerzen hatte. „Rokus, bitte… du dürftest überhaupt nicht hier sein!“ schimpfte Risia.

„Das ist mir egal und wir wissen beide, dass ich auch Notfalls alleine gekommen wäre.“ knurrte Rokus leicht wütend. „Zaubermädchen… es… erstaunt mich, dass du in einem besserem Zustand bist als ich.“ lächelt Rokus dann.

„Das ist… nun sehr unerwartet für mich.“ gab Sherry zu und kam langsamen Schrittes zu den Tiermenschen hin. Doch merkte sie schnell, dass die Kraft in ihren Beinen nachlässt und musste sich schnell hinsetzen.

„Es… tut mir leid, dass du mich in diesem erbärmlichem Zustand sehen musst…“ schämte sich Sherry und schaut zu Boden.

„Erbärmlich?“ wundert sich Rokus und schaute die anderen Behemoths an. „Was ich sehe ist, dass du eine Stärke hast, worum ich dich beneiden würde. Zaubermädchen… schau mich an. Überall nur Verletzungen, die ich im Kampf bekommen habe.

All die Narben… die ich bekommen habe, werde ich mit Stolz zeigen. Du kannst dir selber denken, dass nur sehr starke Kämpfer es schaffen, überhaupt ansatzweise an mich ran zukommen.“

Sherry hob ihren Kopf und sah in die Augen von Rokus und sah dass er es so meinte, wie er es gesagt hat. „Ich… weiß nicht… Irgendwie… wollte ich dich gerne besiegen… Doch scheinbar bin ich immer noch… eine schwache Person.“

Rokus nahm eine Hand von Sherry. „Nein. Das bist du definitiv nicht. Ich habe dich als Gegnerin anerkannt und… bereue keine Minute diesen Kampf. Wenn ich ehrlich bin… hatte ich sogar richtigen Spaß dabei gehabt.

Du bist die zweite Person in meinen Leben, die mich gezwungen hat, alles zu geben. Mein erstes Mal war es ein Todesduell gegen meinen besten Freund, als es um die Entscheidung ging, wer den Clan führen soll.

Das… ich hier bin, erklärt, wer… den Kampf gewonnen hat. Doch obwohl wir beide uns auf den Tod bekämpft haben, haben weder er noch ich keine Minute gezögert auch Spaß zu haben. Vielleicht… ist diese Kultur für dich ein bisschen fremd, aber…

Wir glauben, dass man nur im Kampf sich selber findet und man darf keine Sekunde zögern, es auch zu genießen. Je stärker dein Gegner ist, desto eher wird deine Seele brennen. Adrenalin geht durch deinen Körper und du hast nur ein Ziel: Deinen Gegner zu bekämpfen.“ muntert Rokus sie auf.

Auf einmal fielen Tränen von Sherry runter. „Meint… ihr das wirklich? Das… ich nicht schwach bin?“

„Sherry, ich habe gegen Suki verloren. Ja… ich weiß, dass war ein Unentschieden, aber wir Behemoth´s sind etwas… anders gestrickt. Wenn wir unseren Gegner nicht bezwingen können, haben wir verloren.

Hätte ich gegen dich gekämpft… du hättest mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit gewonnen. Ich bin mir immer noch nicht so sicher, wie deine Freundinnen Tio und Mio damals am Abend meinten, dass ich der Zweitstärkste im Raum sein sollte.

Dieser Kampf gegen unseren Anführer, den werden wir unseren Leuten im Clan weitererzählen, wenn sie dies nicht gesehen haben. Die Geschichte werden wir den nächsten Generationen von Kindern erzählen, damit sie wissen, dass es… Personen auf der Welt gibt, die es definitiv mit uns aufnehmen können.

Du bist wirklich eine wahre Gefährtin von Sina, anders kann ich es nicht ausdrücken. Wenn ich ehrlich bin… solltest du dich nicht so fertig machen. Jeder von uns hat im Leben einmal verloren. Ob es in der Kindheit, als Jugendlicher oder später ist, man hatte einmal Leben den Geschmack einer Niederlage auf der Zunge.

Ich hatte nicht den Eindruck, dass es dir fremd war. Vermutlich ist es nur deine eigene Enttäuschung, dir nicht selbst gerecht zu sein.“ stand Nitir neben Rokus.

„Zaubermädchen… ich weiß nicht ob deine Freunde es dir schon gesagt haben, aber… nachdem du diesen starken Zauber eingesetzt hast, wurdest du ebenfalls von meinen stärksten Zauber getroffen. Du lagst auf dem Boden, während ich alles tat, ebenfalls… nicht bewusstlos zu werden.

Dann standst du auf einmal auf. Du standest da und… kamst mit langsamen Schritten auf mich zu. Man hat sofort gesehen, dass dein Körper für dich weiter gekämpft hat. Dein Wille und Ehrgeiz hat deinen Körper angesteckt und… seine restliche Energie mobilisiert, mich mit dem letzten Schlag zu besiegen.

Mir… fehlen die Worte, wie ich es beschreiben soll, was ich in diesem Moment gefühlt habe. Es wird vermutlich auch nicht möglich sein, aber… ich war richtig stolz auf meinen Gegner… auf dich.

So eine kleine Person und so ein starkes Kämpferherz. Selbst deine Geschichte hat mich inspiriert, denn… ich wusste überhaupt nichts über dich.“ drückte Rokus vorsichtig die Hand von Sherry. Ihre Tränen wurden nur noch stärker.

„Es ist keine Schande Tränen zu vergießen. Du solltest wirklich selber Stolz auf dich sein, immerhin… hast du mir gezeigt, dass ich nun einen Rivalen habe. Den Kampf hast du verloren, doch die Schlacht… hast du gewonnen.

Ich wünschte nur… das wäre im Finale alles erst passiert und nicht im Halbfinale. Du und all deine Freundinnen… ihr habt dafür gesorgt, dass wir Probleme im Finale bekommen werden.

Risia hat ein Auge verloren, Narya mehrere innere Verletzungen. Zuzan hat Probleme mit dem Hören und kann nicht richtig gehen, Nijus kann sich nicht richtig bewegen ohne Schmerzen zu haben.

Nitir hat uns zwar Heiler besorgt, doch… waren die Verletzungen zu tief für uns alle gewesen. Wenn kann nur Nitir selber kämpfen, denn wenn ich ehrlich bin… bin ich wegen dir auch ziemlich am Ende.“ grinste Rokus.

„Es… es tut mir leid.“ murmelt Sherry und die Behemoth´s schütteln alle ihre Köpfe. „Das braucht dir nicht leid zu tun. Ihr habt alle mit Ehre gekämpft und alles gegeben. Es hätte uns nur wütend gemacht, wenn auch nur einer sich zurückgehalten hätte.“ beruhigte Rokus sie.

„Wir werden alle Namen in Ehren in Erinnerung behalten. Ich bin nur froh, dass wir es irgendwie… ins Finale geschafft haben.“ seufzte Rokus. Verwundert schaut Sherry ihn an.

„Meine… Tochter Rokea. Sie hat sich geschworen, wenn wir nicht ins Finale kommen, dass sie eure Freundin Sina persönlich aufsuchen wird und zu einem Kampf herausfordert.“

„Rokea… ich glaube, ich habe von eurer Tochter gehört. Einige meiner Freundinnen haben von ihr erzählt und.. dass sie geradezu eine Besessenheit nach Sina zeigt.“ wischte Sherry die Tränen weg. „Doch… kann sie es wirklich mit Sina aufnehmen? Ich meine…“

„Sie kann.“ hörte Sherry eine sehr ernste Stimme. „Meine Tochter hat die Stärke einer Götterbestie und wird ohne weiteres gegen Sina kämpfen können. Bevor du dich wunderst, aber ich habe sie bewusst als Ersatzkämpfer gelassen, weil sie ihre eigene Stärke schlecht kontrollieren kann.

Wenn du oder einer deiner Freunde gegen sie gekämpft hättet… wäre es sehr fraglich gewesen, ob einer diesen Kampf überlebt hätte. Sie hat keine sadistische Ader oder ähnliches, es ist nur… Sie langweilt sich zu Tode, weil ich sie an der kurzen Leine halte.

Würde ich das nicht machen, wer weiß… wie viele Ortschaften dabei zerstört worden wären. Woher sie diese Stärke bekommen hat, werde ich nie erfahren. Vielleicht ist es eine Laune der Götter, vielleicht auch nicht.

Ich hoffe nur… dass deine Freundin meiner Tochter das geben kann, was sie sich immer wünscht.“ schaute Rokus Sherry ernst an.

„Und… das wäre?“

„Einen Kampf ihres Lebens. Wir alle haben gesehen, wie deine Freundin gegen diese komischen Kämpfer der Gruppe „Die Rächer“ gekämpft hat. Einen von ihnen habe ich als Titanus erkannt, aber… eher war es seine Miniversion gewesen.“ wundert sich Rokus ein bisschen.

„Erm… das kann ich erklären.“ gab Sherry den Behemoths eine Kurzversion über die Kämpfer. Wer sie waren und wer der Grund war, warum sie wieder gelebt haben. Die Tiermenschen reagierten alle sehr erstaunt, als sie von den verbannten Götterbestien hörten.

„Deswegen… jagt eure Freundin die Götterbestien? Um die Welt vor dem kommenden Untergang zu beschützen?“ hake Nitir nach.

„Das ist richtig. Zumindest die verbannten Götterbestien sind eher das Problem, weil sie… Geschwister? Keine Ahnung, von Exos sind.“ nickte Sherry. Die Behemoth schauten sich gegenseitig an, man sah ihnen es an, dass sie es schwer glauben konnten.

„Danke, dass ihr uns darüber aufgeklärt habt. Doch… mache ich mir erst darüber Gedanken, wenn ich weiß, wie das Finale morgen sein wird.“ nickte Rokus.

„Ich hoffe, dass ich dich mit meinen Besuch nicht überfallen habe, aber… ich wollte dir meinen Respekt zeigen, dass du eine starke Kämpferin bist. Vielleicht… können wir den Kampf wiederholen und wer weiß… wie dann das Ergebnis sein wird.“

„Bis dahin werde ich aber stärker werden!“ akzeptierte Sherry das Angebot und konnte wieder richtig lächeln.

„Scheinbar konnten wir dich ja ein bisschen aufmuntern.“ freute sich Rokus ebenfalls.

Kapitel 431

Ich bin wiedergeboren und die seltsamen Begegnungen? VIII

Rubina ging mit Dalmaz und Suki wieder durch die Stadt spazieren. Alleine die Kombination sorgt immer für einen Hingucker.

„Was wollen wir heute essen?“ fragte Rubina ihre Mutter. „Hmm… ich hatte schon immer diese Frage auf der Zunge aber… Hast du nicht irgendwie das Gefühl, dass du ein bisschen zugenommen hast oder so?“ grinste Suki.

„Wieso? Meister hat auch immer viel gegessen und ist nur größer geworden.“ hielt Rubina den Kopf schräg. „Kleiner Körper, großer Hunger!“ grinste Dalmaz. „Viel Essen, dann du stärker wirst!“

Auf einmal kam Kyllia an ihnen vorbei und wirkte, als hätte sie es eilig. „Hallo Kyllia, dass ist ja ein Zufall das wir dich treffen.“ grüßte Suki sie. Erschrocken, als hätte man Kyllia erwischt, drehte sie ihr Gesicht zu der Stimme.

„Ah… Hallo ihr und… Dalmaz?“ schaute Kyllia nach oben. „Wie kommt es denn zu dieser…“ „Dalmaz ist mein Freund. Wir haben ihn sehr früh in der Stadt kennengelernt.“ berichtet Rubina artig.

„Hallo Schwester von Lilith. Hoffe, es geht dir besser? Sarless übertrieben im Kampf gegen dich.“ nickte der Dämon von oben runter.

„Eh?“ staunte Kyllia nicht schlecht, als auf einmal ihre rechte Brust seltsame Formen machte. Aufgrund dass sie ein etwas lockeres Stoffhemd trug, sollte es nicht so auffallen, WENN denn jemand einfach nur mal stillhalten würde.

Sofort klatschte Kyllia eine Hand auf ihre rechte Brust und hustet laut, um das Quietschten zu übertönen. Nun sah man regelrecht, wie Kyllia der Schweiß vom Gesicht runtergeht.

„Erm… geht es dir gut?“ fragte Suki, das Verhalten von Kyllia ist ein bisschen… eigenartig. „Ah ha ha, natürlich. Hatte nur gerade was im Hals gehabt, das raus musste.“

„Wenn du meinst? Damit du es auch weißt, aber Dalmaz und die anderen von seiner Gruppe werden uns nach Fanfoss begleiten.“ teilte Suki mit.

„Huh?! Wieso weiß ich davon nichts?“ hakte Kyllia sofort nach, dabei drückte sie die Hand etwas fester gegen ihre rechte Brust, damit „es“ endlich mal stillhält.

„Wir haben das von Dazmar erfahren. Denke, dass Mutter dies uns noch später mitteilen wollte. Vermutlich will sie es so wie mit dir umsetzen, dass die Dämonen ein Teil der Gesellschaft werden.“ erklärt Suki.

Lisa bekam kaum noch Luft und biss in die Haut von der Brust. Sofort verzog Kyllia ihr Gesicht und konnte den Schrei unterbinden.

„Kyllia? Geht es dir wirklich nicht gut? Du benimmst dich sehr komisch.“ wollte Suki zu der Dämonin gehen, aber Kyllia hob eine Hand auf.

„Alles bestens! Wirklich! Du, ich würde mich gerne weiter unterhalten, aber ich muss… eh… dringend was kaufen. Genau! Man sieht sich!“ rannte Kyllia mehr als gehen.

„Was… war das denn jetzt?“ schaute Suki nur hinterher mit sehr besorgtem Gesichtsausdruck… „AH! Habe ich dich endlich gefunden!“ rief eine Frauenstimme.

Rubina, Suki und Dalmaz drehten sich um und sahen eine große Frau von den Behemoths. Sie ging sofort auf sie zu und Suki´s Instinkte schrien alle förmlich Abstand von der Frau zu nehmen. Dies hat Dalmaz ebenfalls gemerkt und stellte sich vor die Frau. „Was… du wollen?“

„Geh mir aus dem Weg Dicker. Ich will mit Rubina sprechen.“ knurrte Rokea ihn an. „Erm… was willst du denn von meiner Tochter?“ versuchte Suki den kommenden Streit zu unterbinden.

„Ich würde sie gerne einmal umarmen. Sie hat im Kampf gegen Zuzan was sehr schönes gesagt, was mir persönlich eine Freude gemacht hat.“ schaute Rokea in die Augen von Suki. „Da steht Zuzan in seiner Werform und deine Tochter sagte ihm mitten ins Gesicht, dass er schwach ist. Wie könnte ich diese schönen Worte ignorieren?“

„Das ist die starke Frau Mama.“ kam Rubina von der Seite. „Na, du hast Zuzan ziemlich vermöbelt und gleichzeitig seinen Stolz mit Füßen getreten.“ winkte Rokea dem Drachenmädchen zu.

„Habe ich das? Ich habe nur einmal laut geschrien und da lag er auf dem Boden.“ hielt Rubina den Kopf schräg. Auf einmal kniete Rokea vor ihr und umarmte sie. Suki sowie Dalmaz haben ihre Bewegung überhaupt nicht gesehen.

„Danke… wirklich.“ löste Rokea sich wieder von dem erstaunten Drachenmädchen. „Sag… wie hast du Nitir besiegt?“ drehte die Frau sich nach Suki um.

„Erm… ich habe ihn nicht wirklich besiegt oder so, immerhin ist es zu einem Unentschieden gekommen.“ schwitzte der Rücken von Suki.

„Das ist egal. Ein Champion, der seinen Gegner NICHT besiegen konnte, ist kein Champion mehr. Wir haben in unserem Clan bestimmte Regeln, ab wann man sich Champion nennen darf. Dies hat er nach deinem Kampf verloren.“ grinste Rokea.

„Wie meinen? Champion, wenn viele Siege haben?“ wundert sich Dalmaz. „Vielleicht, wir Behemoth´s haben nicht viele Personen in der Geschichte gehabt, die sich Champion nennen durften.

Nur weil man einige Turniere oder ähnliches gewonnen hat, wird man nicht automatisch zu einem Champion. Neben der hohen Stärke muss man wirklich viele Bedingungen erfüllen, unsere Vorfahren haben sich schon was dabei gedacht. Und… ich warte auf deine Antwort?“ schaute Rokea wieder Suki an.

„Ich… habe eine spezielle Technik angewandt, die dazu führte, dass er bewusstlos wurde. Wenn… ihr ihn sehen solltet, könnt ihr ihm von mir ausrichten, dass… es mir Leid tut, dass er seinen Titel verloren hat?“ war Suki ein bisschen besorgt.

„Kann ich machen, doch die Schuld liegt alleine bei ihm. Immerhin wollte er dich bekämpfen und das ist nun die Quittung.“ lächelte Rokea. „Uh… ich freue mich schon darauf, endlich… gegen Sina kämpfen zu dürfen. Man sieht sich.“ ging die Tierfrau weg.

Suki konnte nicht anders, sie musste einmal seufzten. „Du liebe Güte… Damit haben Lara und Zada es nicht untertrieben, wie gefährlich sie ist…“

Ein paar Straßen weiter stand Kyllia in einer Gasse. Sie zog leicht ihr Hemd hoch und holte die Fledermaus raus. „BIST du wahnsinnig geworden?!“ zischte Kyllia sie an und die Fledermaus quietschte sich vor sich hin.

„Keine Ahnung was du sagst, aber halt… einfach… still, bis wir endlich ein anderes Gasthaus gefunden haben. Alleine das ist schon schwer, weil alle Gasthäuser fast voll sind.“ flehte Kyllia schon fast.

„Kyllia? Was machst du da?“ fragte Melaine, die mit Neia und ihren Wolf an der Gasse vorbeigegangen sind. Sofort versteckte Kyllia ihre Freundin hinter dem Rücken und gab ihr bestes, Gelassenheit zu stimulieren.

„Ich… eh… wollte mir die Gasse ein bisschen genauer anschauen. Sie sah sehr interessant aus.“ log Kyllia und schwitze regelrecht. Lisa versuchte sich aus der Hand herauszuwinden.

„Erm…“ schaute Melaine hinter die Dämonin. Lauter Müll, Sperrmüll und ähnliches lag dort herum. „Sicher? Du siehst sehr verschwitzt aus.“

„Ist ja auch verdammt warm hier oder? Nun… wo wolltet ihr eigentlich hin gehen?“ versuchte Kyllia vom Thema abzulenken.

„Ich habe von Melaine ihren Wolf geliehen bekommen und wollte noch ein bisschen lernen, mich von ihm führen zu lassen.“ erklärt die blinde Magierin.

„Wenn… alles so klappt, wie wir uns das vorstellen, werde ich einen Wolf extra für Neia trainieren. Von meinem Kleinen hier kann ich mich unmöglich trennen, aber das Problem trifft nicht zu, wenn ich einen neuen Wolf dafür heranziehe.“ lächelt Melaine und streichelt ihren Wolf.

„Ah, verstehe. Das klingt nach einer sehr guten Idee.“ nickte Kyllia und merkte, wie die Fledermaus aus ihrer Hand entgleitet. „GOTTLISAHIMMELUNDERDE! BLEIBSTILL!“ schrie die Dämonin in Gedanken.

Nun hörten Neia und Melaine irgendetwas laut quietschen und schauten sich verwundert um. „Du, ich würde gerne weiter mit euch reden, aber ich habe es ein bisschen… eh… eilig. Wir sehen uns ja spätestens morgen alle am Finale.“ drängte Kyllia sich durch und rannte wieder weg.

„Sag… Kyllia verhält sich in der letzten Zeit schon ein bisschen komisch oder?“ meinte Neia. „Das kannst du laut sagen.“ stimmte Melaine zu.

Im Glauben, endlich in Sicherheit zu sein, hielt Kyllia beide Fledermausflügel von Lisa. „Bitte…“ tränte nun Kyllia. „Du kannst nachher alles mit mir machen, nur… halte einfach… still.“

„Huch? Bist du das Kyllia?“ rief eine Stimme. Wenn man das Gesicht von Kyllia jetzt aufnehmen würde, Sina würde bis ans Lebensende lachen. „Ernsthaft… was stimmt heute nicht?“ Sofort steckte Kyllia Lisa zwischen ihre Brüste und drehte sich zu der Stimme.

Es waren diesmal Mel mit Christoper. „Dachte ich mir doch, dass ich deine Aura gespürt habe. Was machst du eigentlich in der Gasse?“ fragte Mel.

„Mich erholen? Brauchte… eine kurze Verschnaufpause für mich.“ lächelt Kyllia, aber sie verzog eher eine Grimasse… und drückte ihre Brüste zusammen, in der Hoffnung, dass Mel die Aura von Lisa nicht sieht.

„Was macht ihr eigentlich und wieso… hängst du so an Christoper?“ zuckten die Mundwinkel von Kyllia, während Lisa das Gefühl hatte, platt gedrückt zu werden.

„Ah… Christoper hat mir seine Liebe gestanden und… ich war zumindest geneigt, ihm eine Chance zu geben.“ lächelt Mel, während der Dungeonfarmer grinste. „War selber erstaunt, dass ich die Chance bekommen habe.“

„Verstehe. Glückwunsch euch beiden, wirklich.“ wirkte Kyllia leicht gezwungen beim Lächeln. „Geht es dir nicht gut?“ war Mel sofort besorgt.

„Doch doch, macht euch um mich keine Sorgen.“ Auf einmal beißt Lisa wieder in die Brust. Kyllia bemerkte den Schmerz und eine Träne fiel aus dem Auge. „Sicher?!“ ließ Mel von Christoper los und ging auf die Dämonin zu.

Sofort hob Kyllia eine Hand hoch. „Bitte… nicht persönlich nehmen, nur… ich wollte für mich alleine sein. Doch irgendwie… hat der dunkle Gott was gegen mich und lässt mich wirklich jeden Treffen.“

„Um… wenn du meinst? Dann werden wir dich nicht weiter stören.“ nahm Mel ein paar Schritte nach hinten. „Hoffentlich geht es dir morgen besser.“ Mel zog Christoper aus der Sackgasse raus und Kyllia war endlich alleine.

Sie fiel auf ihre Knie und Lisa kam aus dem Hemd hervorgekrochen. Die Fledermaus quietschte wieder irgendetwas vor sich hin und Kyllia machte nur ein ahnungsloses Gesicht. „Ich… weiß einfach nicht… was du von mir willst…“

Einige Stunden später schaffte Kyllia ENDLICH ein Gasthaus zu finden, wo noch ein Zimmer frei war. Dies nahm sie sofort und ließ es sich nicht nehmen, dies sofort in Anspruch zu nehmen. Kyllia nahm Lisa aus ihrem Hemd raus und sie flog im Zimmer herum.

Dann verwandelte sich die Fledermaus und heraus kam Lisa in ihrem Pyjama. „Du Wahnsinnige! Du hättest mich drei Mal fast umgebracht!“ schimpfte sie direkt los.

Doch wurde Lisa sehr schnell ruhig, als sie das düstere Gesicht von Kyllia sah. „Liebe liebe Lisa. Du hast mich förmlich angebettelt, schnellstmöglich ein anderes Gasthaus aufzusuchen, weil deine Mutter dich sehen wollte.

Ich habe das Spielchen mitgemacht, weil ich dich liebe. Doch… frage mich nie, nie und nochmal nie wieder, so eine Aktion zu machen. Irgendwie bin ich sehr erschöpft dank dir. Ja ich kann verstehen, dass es nicht einfach war in der Fledermausform zu bleiben, aber… du hast ja überhaupt nicht mitgearbeitet.

Warum… flüchtest du überhaupt von deiner Mutter? Je früher du das Problem regelst, desto weniger Stress hast du.“

„Weil… ich Angst habe, dass ich von dir getrennt werde…“ war das schon eher ein Flüstern von Lisa. „Mutter kann man in manchen Dingen gut vorausahnen, was sie mit einem plant. Doch wenn sie erfährt, dass ich… mit dir zusammen bin und… sogar weiter gegangen bin…“

„Aha… und deswegen willst du dich verstecken. Glaubst du nicht… dass sich damit die Probleme nur ansammeln? Notfalls befreie ich dich aus deinem Zimmer oder wo auch immer du dich dann befinden wirst.“ stand Kyllia nun vor Lisa.

„Du kennst meine Mutter nicht…“

„Du aber scheinbar auch nicht.“ seufzte Kyllia, dann legte sie eine Hand auf den Pyjama und riss ihn mit einem Ruck runter.

„HEY!“ wehrte sich Lisa sofort.

„Ich fordere meine Belohnung ein. Glaubst du allen ernstes, ich habe die Bisse vergessen? Wie hast du überhaupt den Bluteid umgangen damit hmm?“

„Erm…“ wurde Lisa auf einmal sehr rot im Gesicht. „Warte… ich kann es mir vorstellen.“ sagte Kyllia und knabberte leicht an einem Ohrläppchen von Lisa. Sofort stöhnte sie sehr hörbar.

„Wie ich es mir dachte… Was ist aus der Lisa, der stolzen und starken Vampirin, nur geworden? Sie beißt mich, im Glauben, es würde mich antörnen. Tz tz tz…“ schüttelt Kyllia den Kopf, Lisa stand vor ihr nackt mit einem roten Kopf.

„Dafür… will ich nun wirklich auf meine Kosten kommen.“

„N… natürlich…“

Kapitel 430

Ich bin wiedergeboren und das neue Vampirtreffen? III

Erstaunt schaute jede anwesende Person Lord Taos an, als er seinen Sohn so anfuhr. Sandor verzog nur wütend sein Gesicht und schaute wieder in die Luft.

„Erm… scheinbar wollte Sandor was sagen. Kann es sein, dass du weißt, was er sagen wollte?“ hob Sina misstrauisch eine Augenbraue hoch.

„Keine Ahnung was ihr meint. Mein Sohn ist… wie habt ihr uns mal genannt? Dumm wie Brot. Am besten ihr achtet nicht auf diesen Versager. Ich wünschte wirklich, diese Arachne hätte dich getötet, aber selbst diesen Gefallen tut man mir nicht.“ ätzte Taos ungebremst.

„Sandor… kann einem schon ein bisschen Leid tun, wenn man in diesem Clan lebt und so einen Vater hat.“ murmelt Zada mitfühlend.

„Wie wäre es, wenn du einfach mal deine Fresse hältst und deinen Sohn sprechen lässt. Scheinbar wollte er ja einen Vorschlag machen?“ hielt Sina ihre Meinung nicht zurück. Nun sah man die Schadenfreude in den Augen bei Sandor.

„Sandor… überlege dir genau, was du jetzt sagst.“ warnte Taos ihn. „Es gibt Dinge, da ist selbst der Tod eine Erlösung!“ „Taos halt deinen Mund!“ befahl Layla. „Sandor, bitte sag uns, was du vorhin sagen wolltest.“

Der muskulöse Vampir nickte und wollte den Mund aufmachen, da griff Lord Taos ihn an… und wurde von Lord Roman aufgehalten. „Was… ist los kleiner Bruder? Was ist das für ein Geheimnis, wo du nun so einen Aufstand machst?“

Viele Vampire reagierten erschrocken, wie schnell die Vampirkönige reagiert haben. Taos ignorierte seinen älteren Bruder und warf nur tödliche Blicke seinem Sohn zu.

„Am besten du nimmst ein bisschen Abstand von deinem Vater und sagst am besten alles, worum… es eigentlich geht?“ bat Layla. Dies ließ Sandor sich nicht zweimal sagen und setzte es um. Die Vertrauten von Lord Taos sahen aus, als kennen sie ebenfalls das Geheimnis und würden eingreifen. Doch der Blick den Roman ihnen zuwarf unterband jegliche Pläne.

„Vermutlich darf ich nun für den Rest meines Lebens vor meinen Vater wegrennen, aber was soll´s. Es… stimmt nicht so ganz, dass ich das einzige Kind von meinen Vater bin.“ offenbarte Sandor das Geheimnis.

Taos schloss seine Augen und man hörte ihn laut seufzen. Der Vampirkönig riss sich von Lord Roman los und setzte sich wieder auf seinen Thron, dabei legte es beide Hände auf die Stirn. „Sandor… wenn du einmal was gutes tun willst, HALT. DEINE. KLAPPE!“

„Tut mir leid, aber die oberste Clanführerin hat gesprochen oder?“ lächelt Sandor schief. „Sandor? Was ist eigentlich los? Selbst als wir unsere Meinung mitgeteilt haben, war dein Vater nicht… so neben der Spur wie jetzt.“ verlangte Layla zu wissen.

„Außerdem, was meinst du, dass du nicht das einzige Kind bist? Wenn ich ehrlich bin, weiß ich generell nicht viel von der Familie deines Vaters. Da war er sehr gut gewesen, dieses Wissen in einem sehr engen Kreis zu belassen.“

„Ich… habe eine ältere Schwester. Wir beide teilen dieselbe Mutter, doch wurde sie von… Tja… von ihrer eigenen Tochter getötet.“ Schockiert schauten Layla und Roman ihren kleinen Bruder an, der nichts mehr sagte.

„Vielleicht ist es nun der Zeitpunkt gekommen, dass du es selber erklärst Taos. So wie ich es heraushöre, lebt deine Tochter noch?“ wundert sich Sina bei der Stimmung.

Taos ließ seine Hände vom Kopf fallen und lehnte sich an den Stuhl, dabei schaute er nur seinen Sohn an. „Mit… was will man mich eigentlich noch bestrafen? Sandor… du hast das wirklich sehr gut gemacht. Ist das deine Rache? Möchtest du vielleicht… selber den Clan anführen?

Alle Vampire sind stärker als du, wahnsinniger als du und böser als du es jemals sein könntest. Sie werden dir kurzerhand den Kopf abreißen. Aber was soll´s… Ja, ich habe eine Tochter… und sie ist stärker als ich.“

Nun kniff Layla fast ihre Augen zusammen. „Taos, erkläre dich und spreche nicht in Rätseln. Wer ist deine Tochter und wieso soll sie stärker sein als du?“

„Als wir uns alle kennengelernt haben, war ich der stärkste aller Vampirkönige. Die hohen Attribute hatte ich seit meiner Geburt gehabt, vermutlich das Erbe unseres Vaters.“ plaudert Taos direkt los und ihm war es scheinbar egal gewesen, dass dieses Geheimnis veröffentlicht wurde. Nun wurden Layla und Roman sauer, die sich immer bemüht haben, dass es ein Geheimnis bleibt.

„Was? Wenn meine Geheimnisse einfach so raus gerissen werden, ist mir das nun auch egal, was ihr für ein Geheimnis immer daraus gemacht habt. Habe ich sowieso nie so richtig verstanden, was es denn bringen soll.“ provozierte Taos seine Geschwister.

„Das wird ein Nachspiel für dich haben, aber dass werden wir dann unter uns klären.“ versprach Layla wütend.

„Als ob mich das jetzt noch stört. Diese Nadeln im Rücken, werden es halt ein paar mehr.“ zuckte Taos mit den Schultern. „Wenn ich mit meiner Geschichte fortfahren dürfte? Keine Sorge, ich werde nichts auslassen.

Tja… meine Tochter Eleanor… Was war ich stolz gewesen, als ich mein erstes Kind in der Hand gehalten habe… und wie sehr fürchte ich mich jetzt vor ihr.“

„Warte… du hast Angst vor deiner eigenen Tochter?“ hakte Sina nach und Taos nickte. „Ja, ich habe Angst vor ihr, das gebe ich offen zu.

Sie war seit der Geburt schon stärker gewesen als ich. Vermutlich liegt es im Erbe, dass ich von meinen Vater bekommen habe und dies ging auf Eleanor über. Am Anfang war ich stolz gewesen, ich meine, wer wünscht sich nicht ein starkes Kind?

Doch… je älter sie wurde, desto verdorbener wurde sie. Wenn ihr alle denkt, eure Taten waren schon böse, dann kann ich nur darüber lachen. Devin war ja schon ein Bastard gewesen und meine Vertrauten hier können ebenfalls von seinen Taten singen, doch… das kommt nicht mal ansatzweise an dass, was meine Tochter ist.

Stellt euch einfach vor, alles böse auf der Welt wurde in eine Person personifiziert, dann habt ihr eine leichte Ahnung, was meine Tochter ist. Alles was sie anfasst, wird auf schlimmste Art und Weise zerstört.

Dies hat mein Herz natürlich frohlockt, doch das wurde immer extremer und extremer, bis ich tatsächlich meine eigene Tochter stoppen musste… als es leider zu spät war. Sie hat Hand an ihre eigene Mutter gelegt.

Nie… kann ich vergessen, wie das Zimmer ausgesehen hat, als ich und meine drei Vertrauen es betreten haben. Meine… Frau war noch am Leben, aber Eleanor hat es geschafft, ihren kompletten Körper so zu sezieren und überall als Dekoration im Zimmer zu verlegen.

Wenn ihr denkt Lady Sina, ihr wisst wie man jemand foltert und ähnliches, meine Tochter hätte es immer übertroffen. Sie hat sich selber sogar herausgefordert, es immer weiter und weiter zu übertreiben.

Auf jeden Fall kam es zu einem Kampf zwischen mir, meinen Vertrauten und meiner Tochter. Es… hat mehrere Tage gedauert, bis wir sie endlich in den Griff bekommen haben. Wir waren alle… sehr froh darüber, dass Eleanor keinerlei Kampferfahrung hatte, nur ihre extremen Attribute, die viel höher waren als meine.

Tz… wenn ich mich selber so betrachte, hatte ich sie ebenfalls nicht, aber egal. Wir haben alle Zeugen umgebracht, die von Eleanor wussten. Das war der schlimmste Tag in meinem Clan gewesen, dass ich so viele… wunderbare Vampire loswerden musste.

Nun bereue ich es natürlich, dass Sandor nicht auch auf der Liste stand, aber egal. Ihm konnten wir weismachen, dass Eleanor verrückt wurde und für alle Zeiten weggesperrt werden musste.

Momentan steckt sie in einem sicheren Sarg drin, den selbst sie nicht aufgeknackt bekommt trotz ihrer Stärke. Meine Frau konnte sich wieder regenerieren, aber sie hatte keinen Verstand mehr. Schweren Herzens habe ich sie von ihrem Elend erlöst, doch bliebt weiterhin das Problem mit meiner Tochter.

Ich… bin mir nicht sicher, aber egal was wir versucht haben. Herz zerstören, Kopf abtrennen, Körper verbrennen, NICHTS davon konnte sie bisher töten. Wenn man von Unsterblichkeit sprechen will, dann hat meine Tochter dies vermutlich.

Also haben wir sie in einem sehr sicheren… System eingeschlossen. Sie bekommt ihr Blut von dem Vieh und bisher erweitern wir die Sicherheitsmaßnahmen, denn… sollte sie ausbrechen, dann weiß ich nicht, wer sie noch aufhalten soll.

Was… mir noch mehr Angst macht ist, trotz all der Jahrtausende, wo sie im Sarg feststeckte… Sie wurde stärker. Ich habe keine… Ahnung warum. Sie hat in all der Zeit nicht ein Wesen getötet, dass ihr Exp geben könnte.

Selbst neuartige Fähigkeiten oder ähnliches hatte sie nicht, sie wurde immer stärker. Wenn ich ehrlich bin… sie könnte es mit euch dreien direkt aufnehmen, solch eine Stärke besitzt sie. So, nun ist mein Familiendrama jedem bekannt.“

Ein Schweigen ging durch die große Halle und jeder musste verarbeiten, was Lord Taos ihnen eben gebeichtet hat.

„Dann schick sie doch zu mir? Sandor ist es verboten aber nicht deiner Tochter.“ meldet sich eine weibliche Stimme: Sina.

„Erm… Sina? Du hast schon zugehört, was Lord Taos gesagt hat oder? Oder hast du irgendetwas anderes herausgehört?“ hakte Lara direkt nach. „Wenn sie wirklich so stark und böse ist, dann kannst du sie sowenig kontrollieren wie… diesen Devin.“

„Wie Lara es schon sagte. Sie wird niemals auf deine Regeln achten. Sobald sie in die Stadt kommt, wird ihre erste Aktion vermutlich sein, irgendwelche Bewohner zu sezieren!“ schüttelt Zada an der Schulter von Sina. Lara tat dasselbe und es war schon ein sehr… komisches Bild was zwei Vampire ihrem Clanführer antaten.

„Meine Kinder… Eleanor kann noch so böse sein wie sie will, aber ich habe Exos in die Augen geschaut. Was ich dort gesehen habe… vor das fürchte ich mehr als vor einer überdrehten Vampirin. Nur weil ihr Daddy sie nicht frühzeitig übers Knie gelegt hat, heißt es nicht, dass sie trotzdem noch lernen kann.

Werde ich mal wieder die Erziehung für jemand anderes übernehmen, ist ja irgendwie Standard bei mir geworden. Doch das sie stärker sein soll als ich, Layla oder Lord Roman, dass will ich erst erleben.“ grinste Sina. „ … Könnt ihr mal aufhören mich zu schütteln?“

„Dann hast du aber sehr gründlich aufgeräumt, dass selbst wir das nicht mitbekommen haben Taos.“ merkte Layla an. „Scheinbar ist Lady… Sina gewillt, sich dem Problem deiner Tochter anzunehmen. Doch lass mir dir jetzt schon was sagen Sina.

Wenn sich Taos schon vor ihr fürchtet, dann dürfen wir diese Gefahr nicht ignorieren. Glaubst du wirklich, dass du sie… kontrolliert bekommst?“

„Ja, ich denke schon. Wenn sie so böse ist, denke ich , dass ich was passendes für sie habe und sie schreiend vor mir wegrennt. Jeder hat eine Schwäche, selbst sie. Das einzige was mich ein bisschen stört ist ihre angebliche Unsterblichkeit.

Doch darüber mache ich mir erst Sorgen, wenn es soweit ist. Notfalls, ich bin eine Dämonenkönigin oder? daneben bin ich auch eine Sukkubus, die mit Seelen spielen kann. WENN selbst das nicht funktioniert, nah… dann werde ich mich melden.“ lächelt Sina zuckersüß.

„Ich wusste schon immer das ihr verrückt seid.“ schüttelt Taos den Kopf. „Wenn… sie einmal frei ist, gibt es nichts und niemanden auf der Welt, der sie wieder einsperren könnte. Aber mir soll es egal sein. Zetta.“

Die vampirische Tierfrau kam von hinten vor und kniete sich vor ihren Clanführer. „Ihr wünschtet mich zu sprechen.“

„Du wirst dich darum kümmern, dass… Eleanor in Fanfoss ankommt und an ihrer Seite stehen. Die anderen… Vampire schickst du wieder zurück, sie würden nur Problem in der Stadt machen.“ befahl Lord Taos.

Zetta wurde sofort blass und verstand, was ihr Vampirkönig damit sagen wollte. „Ich… verstehe. Sobald… wir zurück gekommen sind, werde ich alles in die Wege leiten, dass eure Tochter… in Fanfoss ankommen wird.“ stockte Zetta.

„Scheinbar ist dein Herr etwas sauer auf dich. Sonst könnte ich mir das nicht erklären, dass er dich in den „sicheren“ Tod schickt.“ hörte man die Freude von Sina. „Keine Ahnung, WIE du Eleanor bringst, aber sobald du die Stadt siehst holst du mich.

Denke, so ein Problem sollte außerhalb der Stadt geklärt werden. Wenn sie in all der Zeit nur in diesem Sarg gesteckt hat, dürfte sie ebenfalls Jenseits des normalen Verstandes sein.“

Die Tierfrau biss wütend ihre Zähne zusammen und nickte nur. „Wie… ihr es wünscht.“ Lord Taos schaute ihr nicht mehr in die Augen, sondern in Sandors.

„Lady… Layla, ist es möglich dass ich bei euch Schutz finden kann. Sobald ich… dieses Haus verlasse, werde ich vermutlich das letzte mal im Leben das Licht in dieser Welt sehen. Dafür werde ich euch Informationen geben, die ihr vermutlich ebenfalls nicht kennt.“ suchte Sandor Asyl.

„Hm… das würde den Regeln widersprechen, aber vielleicht ist es nicht verkehrt zu wissen, was bei deinem Vater noch für Geheimnisse lauern. Doch sei gewarnt: Sollten mich die Informationen nicht zufriedenstellen, werde ich dich persönlich bei deinem Vater absetzen. Was danach passiert, kann mir ziemlich egal sein.“ grübelte Layla kurz.

„Ich… danke für eure Großzügigkeit.“ verbeugte sich Sandor und ignorierte den Hass von seinem Vater und deren Vertrauten.

„Somit… steht jeder Clan dir zur Verfügung. Jeder wird eine Übertragungsstation in deinen zur Verfügung gestellten Basen einbauen, sodass du jederzeit mit einem Clanführer sprechen kannst, wenn du Wissen oder Hilfe benötigst.“ nickte Layla zufrieden.

„Während Lady Sina sich um die Götterbestien kümmert, möchte ich, dass wir Vampire in nächster Zeit mehr in die Öffentlichkeit kommen. Doch um ein Chaos zu vermeiden, wünsche ich mit den Herrschern der Menschen, Zwergen und Elfen mich zu unterhalten.

Gibt es eine Möglichkeit, wie du das schaffen könntest Lady Sina? Von allen bis du die einzige, die nun wirklich überall ihre Kontakte hat.“

„Huch? Wenn kann ich mit der Kaiserin Emilia aus dem Kaiserreich Osnain und König Karl-Horst aus dem Königreich Efrana weiterhelfen. Zu den Elfenfürsten und Königen der Zwerge hatte ich bisher überhaupt keinen Kontakt gehabt.

Wenn ich ehrlich bin, finde ich deine Idee interessant, doch solltest du… eventuell im Hinterkopf behalten, dass es so oder so zu einem Aufstand kommen wird. All die Zeit habt ihr Vampire euch wirklich viel Mühe gegeben, euch als Monster dazustellen.“ warnte Sina.

„Das ist mir durchaus bewusst, doch wir haben die Zeit oder? Ich verlange auch nicht, dass alle Vampire sich in der Öffentlichkeit hinstellen sollen, dass überlasse ich dir weiter. Was ich mehr erreichen will ist, dass die mächtigsten Personen in Alliancia gewisse Vorbereitungen treffen, dass wir irgendwann in der Zukunft bedenkenlos in eine Stadt gehen können.“ nahm Layla die Warnung zur Kenntnis. Sofort ging ein Raunen durch die Halle, was die oberste Clanführerin plant.

„Verstehe… Sobald deine Kinder eines meiner Häuser übernommen haben, werden wir das nochmal genauer besprechen. Hm… ich rieche schon das Chaos kommen in der Zukunft.“ lächelte Sina auf einmal.

„Du hast doch irgendwelche Ideen Sina, die dafür sorgen können. Lass mich raten, sobald du Lady Layla dem König vorstellen wirst, willst du gleichzeitig den beschworenen Helden eine Heidenangst einflößen.“ rät Lara auf Zufall hin.

Auf einmal wanderten alle Augen in unterschiedliche Richtungen, als hätte Lara ihre Schwester bei dem nächsten Scherz ertappt.

„Nicht dein Ernst oder?“

„Ich bin eine Biene…“

Kapitel 429

Ich bin wiedergeboren und das neue Vampirtreffen? II

„So, nachdem das Treffen startet, möchte ich vorher begründen, warum wir das in aller Öffentlichkeit machen. Traditionell haben die Clanführer in der Vergangenheit dies immer unter sich besprochen und… es lag in ihrem Ermessen, inwiefern sie ihren Clan darüber informierten.“ schaute Vampirkönigin Layla überall herum.

„Heute ist der Tag, wo wir wirklich ernsthaft die Zukunft aller Vampire beschließen wollen und jeder Vampir soll unsere zukünftigen Entschlüsse miterleben. Dies soll kein Geheimnis sein wie früher.

Riskel sowie Violet haben in diesem Fall kein Mitspracherecht, weil wir ihr Vormund sind. Lord Taos ist aufgrund eines Schwurs mir gegenüber gezwungen, meinen Entscheidungen nachzukommen und hat auch kein Mitspracherecht.

Also werden Lord Roman, Lady Sina und meine Wendigkeit die richtigen Schritte entscheiden. Bevor der eine oder andere Vampir seine Bedenken hat, werde ich erklären, warum Lady Sina definitiv ein Anrecht auf die Entscheidungen hat.

Mein Bruder und ich haben Lady Sina seit Beginn des erstens Vampirtreffens ihr über die Schulter geschaut. Wir mögen vieles über ihren Clan gehört haben, wo meistens nur das Chaos herrscht, aber… scheinbar scheint dort ein System zu herrschen.

Ihren Clan behandelt Lady Sina wie ihre Familie. Ihre Entscheidungen, so konfus sie manchmal wirkten, sollten immer nur das beste für ihre eigenen Leute sein. Feinde werden ohne jede Ausnahme ausgelöscht und Talente werden aufgenommen wie es bei Zada der Fall ist.

Wir waren ziemlich erstaunt, welch ein intriganter Kopf hinter dem Clan steckte, vor allem hat jeder gesehen, dass ein MENSCH es geschafft hat, Lord Taos zu besiegen. Über das „Wie“ werden wir nicht diskutieren, nur das Lord Taos in aller Öffentlichkeit aufgegeben hat.

Somit ist neben Sandor, der erste Sohn von Taos, noch ein Vampirkönig eine Schande aller Vampire geworden. Das passiert, wenn man in seiner Arroganz sein Leben nach Lust und Laune nachgeht, kleiner Bruder.“ lächelt Layla fies zu Taos. Dieser grunzte nur durch die Nase und dreht seinen Kopf weg.

„Letztendlich ist es unwichtig, ob überhaupt irgendwer Bedenken hat, denn WIR akzeptieren Lady Sina. Wenn wir das können, dann können die Kinder und die erschaffenen Vampire das ebenfalls.“ fügte Lord Roman hinzu.

„Nett die Gründe zu kennen.“ lächelt Sina. „Doch… was wollen wir denn genau bereden, dass habt ihr ja bisher immer noch nicht mitgeteilt.“

„Richtig. Einer der verstorbenen Clanführer hat vor langer Zeit den Vorschlag gemacht, dass wir jemanden brauchen, der auch die Clanführer kontrolliert. Aufgrund, dass… bei uns Vampiren nun jegliche Kontrolle entgleist, ist der Zeitpunkt gekommen, dass wir das ernsthaft überlegen sollen.“ nickte Layla.

Taos drehte sofort den Kopf zurück. „Warte… du willst, dass wir einen Vampirkaiser haben, der mich… „uns“ kontrolliert, was wir zu tun haben?!“

„Exakt. Riskel und Violet zeigen nicht die Qualifikationen eines Clanführers und du… Gerade du, der damals mit uns die Regeln erschaffen hat und sich doch an keine gehalten hat, brauchst jemand, der dir auf die Finger schaut.“ teilte Lord Roman mit.

„Mit deiner Aktion kannst du von Glück reden, dass Lady Sina weder Riskel und Violet töten ließ. Dir hätte ich schon eher den Tod gegönnt, aber es ist einfacher dich mit Schwüren zu kontrollieren. Zumal dein Sohn… belassen wir es einfach dabei, dass er ebenfalls kein geeigneter Clanführer wäre.“ hörte man die Wut aus der Stimme von Layla.

„Dann schlage ich dich vor Layla. Wir hatten das eine Gespräch gehabt und gerade deine momentanen Entscheidungen zeigen sehr deutlich, dass die diese Aufgabe übernehmen kannst.“ meinte Sina sehr ernst.

„Mein Bruder und ich hatten auch unser Gespräch gehabt, dabei sind wir auch auf den selben Nenner gekommen. Ich würde mich für diese Rolle als „Oberster Clanführer aller Clans“ zur Verfügung stellen, denn Vampirkaiserin… behagt mir nicht so wirklich.

Sind wir auch ehrlich. Abgesehen, dass du von einer Klippe stürzen würdest Sina, fehlt dir jegliches Wissen über die Vampirwelt. Die Regeln der Vampire innerhalb der Clans, die du sehr gekonnt ignorierst oder das Wissen tatsächlich nicht besitzt, es würde nur wieder in einem Chaos enden.

Deswegen bin ich auch ein bisschen froh, dass du einen vernünftigen Stellvertreter für deinen Clan ernannt hast. Nicht das wir dir irgendwelche Anweisungen geben werden, denn dies kannst nur du als Clanführer umsetzten, sondern… Sollte eine deiner Entscheidungen ein bisschen entgleisen, dass Lara dir zumindest die Konsequenzen erklärt.

Lord Roman verzichtet auf diesen Posten und würde mir lieber seine Unterstützung anbieten, was ich natürlich dankbar annehmen würde, doch vorerst… Für alle Vampire, die nun als Zeugen anwesend sind. Lady Sina und Lord Roman, würdet ihr mich als „Oberste Clanführerin“ wählen?“ schaute Lady Layla abwechselnd die Angesprochenen an.

Lord Roman nahm die Flasche und fühlte das Weinglas mit roter Flüssigkeit auf, dann hob er dies mit einer Hand hoch. „Freilich mein Name Lord Roman, so werde ich euch als „Oberste Clanführerin“ anerkennen.“

Sina wollte dies ebenfalls nachmachen, aber aus irgendwelchen Gründen wollte der Korken sich nicht von der Flasche lösen und machte einen genervten Eindruck. „Knochi.“ Die Dämonin hob die Flasche hoch und der wurde aufgeschnitten.

Sofort roch Sina, dass es Blut von Drachen war und sie schaute Lord Roman an, der nur grinste. „Nur zu besonderen Anlässen.“ „Danke…“ murmelt Sina und füllt ihr eigenes Glas auf. „Mein Name ist Lady Sina, ich werde dich als „Oberste Clanführerin“ anerkennen.“

Layla lächelte, dann füllte sie ihr eigenes Glas hoch. „Dann werde ich fortan alle Clans kontrollieren. Auf die Zukunft und der Vampire.“ Die drei Clanführer prosteten sich zu und tranken dann ihr Blut. Die restlichen saßen nur schweigsam da und ließen das über sich ergehen.

Nun bekam Lady Sina weite Pupillen, als sie das Blut trank, zusätzlich sehr rote Wangen. „Tio, Mio… wenn wir Zuhause sind, will ich, dass ihr alle Aufträge für Drachen sammelt. Das… Blut ist zu köstlich.“ „Das können wir machen!“- „Ganz wie sie wünschen.“

„Damit das wirklich umgesetzt ist, verlange ich von jedem Clanführer einen Schwur. Ein Schwur, der meine Entscheidungen folgt, sollte ich gewisse Änderungen verlangen.“ stellte Layla ihr Glas ab. Zada, Lara sowie die Zwillingsvampire reagierten erstaunt und schauten Sina an, die auf einmal ein neutrales Gesicht machte.

„Mein Name ist Lord Roman, ich schwöre ab jetzt und heute, alle Entscheidung zu befolgen, die für die Vampire Vorteile bringen.“ stand Lord Roman auf und kniete vor Lady Layla. Sie hob nur eine Augenbraue hoch, denn mit dem Schwur hat sich Lord Roman ein Schlupfloch gegeben.

Der Vampirkönig starrte dann Violet und Riskel an, die nur schwer schluckten. Sie standen beide auf und knieten ebenfalls vor Lady Layla. Im Gegensatz zu Lord Roman achteten sich nicht so genau auf den Schwur:

„Mein Name ist Riskel. Ich schwöre, dass ich alle zukünftigen Entscheidungen von Lady Layla befolgen werde.“

„Mein Name ist Violet. Ich schwöre, dass ich alle… Entscheidungen von Lady Layla umsetze, soweit es in meinen Möglichkeiten liegt.“

Nach dem Schwur gingen beide wieder auf ihre Plätze. „Lord Taos, du kannst es auf freiwilliger Basis machen oder mit ein bisschen Nachhilfe.“ kommentierte Lord Roman dies zu seinem jüngeren Bruder.

„Ihr würdet mich sowieso foltern, wenn ich dieses erbärmliche Spiel nicht mitmache.“ knurrte Taos. Er stand auf und nun sah man, dass mehrere spitze Gegenstände in seinem Rücken steckten. Bei jedem Schritt den Taos machte, verzogt er Schmerzvoll sein Gesicht.

„Lady Layla… in meinen Namen, der Lord Taos lautet, werde ich euren Entscheidungen folgen.“ quetschte Lord Taos den Satz raus. Layla nickte zufrieden und wartet ab, bis ihr kleiner Bruder auf seinem Stuhl platz genommen hat. „Nun fehlt nur ihr noch Lady Sina.“

„Entschuldigung, aber ich kann diesen Schwur nicht machen und du weißt genau warum.“ sagte Sina es direkt und jeder Vampir bekam auf einmal eine Schnappatmung. Lord Roman hob nur eine Augenbraue und Layla grinste.

„Ich konnte es mir schon denken, dass es so kommen wird. Bevor wir das Diskutieren, möchte ich, dass du jedem Anwesenden deine Gründe erklärst. Den meisten dürfte das Wissen fehlen, was ich und Lord Roman haben.“

„Verstehe… Ich weiß nicht, was die meisten Vampire über mich wissen, aber neben der Clanführerin bin ich auch die Dämonenkönigin.“ schaute Sina in dem Raum die Vampire an. Riskel, Violet und Taos reagierten erstaunt, als sie dies zu hören bekamen.

„Ich möchte nicht zu sehr in die Details gehen, aber aktuell gibt es auf der Welt zwei Dämonenkönige. Einer sitzt gerade vor euch, der andere wäre mein Vater, der in Deymonlia herrscht. Unter… gewissen Umständen vergab der dunkle Gott mir diesen Titel, wer von euch die Fähigkeit „Analyse“ beherrscht, kann dies überprüfen.“ erklärte Sina und nahm ihre Ohrringe ab.

Scheinbar konnten sich einige Vampire nicht zurückhalten, man hörte sie regelrecht aufkeuchen. Vermutlich nicht unbedingt, weil sie den Titel hat, sondern weil man alle richtigen Attribute von Sina sehen konnte.

„Trotz der anderen Umstände, dass… ich ein weiteres mal Vampirblut getrunken habe und nun dieses Aussehen besitze, wurde ich nun irgendwie ein Mischling. Halb Dämon, halb Vampir, ich kann die Vorteile der Vampire nutzten.

Dennoch bin ich weiterhin ein Dämon und an dieser Einstellung kann und werde ich nicht rütteln, zumal ich auch eine Dämonenkönigin bin. Ob ich die Macht über die Dämonen habe oder nicht, dass ist sogar nebensächlich.

Layla… ich kann dich nur als gleichberechtigte Anführerin anerkennen, aber nicht die Gefolgschaft schwören. Das würde auch meiner Natur widersprechen, zumal ich mich überhaupt nicht kontrollieren lassen will.“ war Sina am Ende sehr ehrlich.

„Dann will ich zumindest, dass du mir deine Unterstützung anbietest, denn sonst macht es keinen Sinn, Clanführer aller Clans zu sein.“ nickte Layla.

Sina grübelte kurz und man sah regelrecht eine Glühlampe über ihren Kopf aufblinken. „Mein Name ist Lady Sina. Ich schwöre beim dunklen Gott, dass ich meine Freundin Layla als rechtmäßige „Oberste Clanführerin“ anerkenne.

Ich werde mir alle Entscheidungen anhören und meine persönliche Meinung dazu abgeben. Liegen die Vorteile klar auf der Hand, so werde ich sie unterstützen, denn ich wünsche für meinen Clan nur das Beste.“

„Sicher das ihr keine gespaltene Zunge habt?“ ätzte Taos von seinem Stuhl. „Mit diesem Schwur könnt ihr auch alle Entscheidungen ablehnen, wenn ihr keine Lust habt sie zu befolgen.“

„Klappe Loser. Denke, du solltest am allerwenigsten den Mund aufmachen. Wie war eigentlich der Kuss gewesen, den mein Freund dir gegeben hat?“ kontert Sina direkt und Taos so aus, als würde er zum Angriff übergehen.

„Hrm… nicht unbedingt, was ich hören wollte, aber das ist vermutlich das Beste, was ich von dir zu hören bekomme. Dies wird sich aber ändern, wenn Lara oder die Zwillinge die Clanführung übernehmen werden.“ rollte Layla die Augen über das Gezanke.

„Stimmt, dass sollte aber eine Sorge sein, die vielleicht irgendwann später in der Zukunft passieren wird.“ lächelt Sina.

„Scheinbar kommst du mit deinen neuen körperlichen Änderungen ebenfalls zurecht. Meine, dein drittes Auge lässt du ja nun offen.“

„Mein Clan bestand darauf. Wie kann ich das also dann ablehnen.“ lächelt sie nun ihre Freundinnen an. „Sie waren der Meinung, ich sollte dies nicht verstecken.“

„Verstehe. Nun denn. Als oberste Clanführerin werde ich alle Vampirregeln, die wir in der Vergangenheit beschlossen haben, einer Überprüfung unterziehen. Viele sind veraltet und andere haben genügend Schlupflöcher, diese werden an dieses Jahrhundert angepasst.

Zu Riskel, Violet und Taos wurde genügend gesagt, denen werden wir keine weitere Aufmerksamkeit schenken.

Lady Sina, ich möchte von dir folgendes hören. Im Kampf gegen „Die Rächer“ konnte man ganz klar Lord Acula, Justus und den Heldentyrann Devin erkennen. Du hast uns erklärt, wie es möglich sein kann, aber erkläre es auch für die anderen Vampire hier. Dies dürfte Lord Taos vermutlich ebenfalls interessieren.“

„Sehr wohl. Dies war nur den Clanführern bekannt, aber ich werde ein bisschen ausholen müssen. Jeder kennt die Götterbestien auf der Welt. Vermutlich dürften sich einige von euch wundern, wer die dritte Götterbestie war die ich getötet habe…“ fing Sina mit der Erklärung an, dass es weitere Götterbestien gibt, die aber von den Göttern verbannt worden sind. Wer der Anführer ist und welche Mächte dieser hatte.

„Exos der Magiertyrann.“ ließ Sina eine Illusion von dem Mann erscheinen. „Dieser… „Mann“ will in unserer Welt alles auslöschen, was von den Göttern erschaffen wurde. WIR alle wurden mehr oder weniger vom dunklen Gott erschaffen, deswegen wird Exos uns ebenfalls aus seiner Weltordnung entfernen.

Er hat das Wissen und auch die Macht verstorbene Wesen wiederzubeleben. Das beste Beispiel sind die Vampire sowie die toten Götterbestien, die alle am Turnier gekämpft haben. Scheinbar ist er auch in der Lage, die Körper nach seinem Wünschen entsprechend zu ändern, denn Acula sowie Justus konnten es sehr wohl gegen mich aufnehmen.

Ich hoffe, nachdem ich ihnen allen die Seele geraubt habe, dass dem Magiertyrann eine entsprechende Komponente fehlt. Wenn wir sie wiedersehen sollten, dann kann man mit Magie wirklich alles erreichen, wie er es gerne so betont.

Das ist ein Feind, dem ich hinterherjage, denn ich will schon gerne auf unserer geliebten Welt Gaia weiterleben wollen.“

„Danke für deine Erklärung. Roman und ich haben darüber diskutiert und sind der gleichen Meinung: Wir werden dir im Kampf gegen diese Person helfen. Zu lange haben wir im Schatten gelebt. Nun ist er an der Zeit, dass wir aus dem Schatten herauskommen.

Lady Sina ist die erste Clanführerin, die Vampire ganz offiziell in einer Stadt leben lässt. Mehr noch, diese Vampire werden vom Volk sogar anerkannt. Vielleicht ist das die ersehnte Änderung für die Vampire, auf die wir lange gewartet haben.

Jeder Clanführer soll mindestens ein Kind dir zur Unterstützung schicken. Ist es möglich, dass du ihnen eine Basis geben kannst?“ kam der Entschluss von Lady Layla.

Erstaunt schaute Sina ihre Freundin an und man sah, wie alle Zahnräder im Kopf drehten. „Ja. Ich kann in Fanfoss für jeden Clan ein Haus zur Verfügung stellen. Doch diese Vampire sollten sich dann auch an meine Regeln halten.“ warnte Sina.

„Sehr wohl. Ich werde dir meine Tochter Lisa und Lysa schicken mit drei weiteren Vampiren als Hausdiener. Wir werden direkt auch eine Übertragungsstation in den Häusern aufbauen, so dass du jederzeit mit jedem Clanführer sprechen kannst.

Ich denke, wir sollten wirklich bei fünf Vampiren bleiben. Wir selber können dir… nur bedingt im Krieg gegen die Götterbestien helfen, aber dich mit allen Informationen und Wissen versorgen. Wenn du weitere Wünsche hast, solltest du sie jetzt äußern.“ nickte Layla.

„Hmm… Alleine die Informationen der Vampire ist schon Gold wert. Ist es möglich dass ich über jeden Vampir bestimmen kann? Ich habe keine Lust jedem Clanführer hinterher zu rennen, nur weil ich was bestimmtes will.

Das kann sein, dass ich ihnen sage, dass sie Abenteurer werden sollen oder mir im nächsten Kampf gegen eine Götterbestie helfen sollen. Auch soll mir das Recht gegeben werden, den Vampiren… nötige Disziplin walten zu lassen, denn ich kann sehr ungemütlich werden, wenn man sich nicht an die Regeln halten will.“

Layla schaute Roman an und schien zu überlegen. „Das soll dir gegönnt sein, doch vermeide eines der Kinder zu töten oder in den sicheren Tod zu schicken. Wenn es große Probleme mit einem der Kinder geben sollte, dann kannst du sie aus der Stadt raus werfen.“

„Das kann ich verstehen. Damit kann ich leben, doch die Vampire werden alle brav arbeiten dürfen. Immerhin müssen die Häuser auch bezahlt werden. Wenn das Volk sieht, dass von ihnen keine Gefahr droht, werden sie schneller akzeptiert.“ war Sina zufrieden.

„Ich werde dir Renee sowie Viktoria schicken mit drei meiner vertrauenswürdigsten Vampire. Sie werden von mir Anweisungen bekommen, an die sich alle zu halten haben.“ teilte Lord Roman mit. Die Töchter machten sehr erstaunte Gesichter, als sie dies zu hören bekamen, man spürte regelrecht die Freunde von ihnen ausstrahlen.

Sie wollten beide ihren Vater umarmen, doch konnten sie sich beherrschen, dies zu unterlassen. Dies spürte Lord Roman ebenfalls und musste ein Schmunzeln unterbinden.

„Das hätte ich jetzt nicht erwartet.“ grinst Sina. „Scheinbar… hat unser Gespräch ja doch ein bisschen geholfen?“

„Vielleicht muss ich wirklich ein bisschen lernen, meinen Töchtern mehr Freiraum zu gönnen. Doch seid versichert. Passiert ihnen irgendetwas, könnt ihr sicher sein, dass ich euch persönlich jagen werde.“ wurde Lord Roman sehr ernst.

„Das werde ich um jeden Umstand vermeiden, dass wir uns bekämpfen. Lieber würde ich euch gerne in Fanfoss als einen Freund begrüßen wollen.“ nickte Sina ebenfalls ernst, Lord Roman war mit der Aussage zufrieden.

„Riskel und Violet… wie gedenkt ihr Lady Sina zu helfen?“ fragte Layla die beiden. Die Vampire schauten sich gegenseitig an, als Violet begann.

„Ich werde meinen Bruder Gair schicken. Doch wie viele weitere Vampire, bin ich jetzt momentan nicht sicher. Lady Sina´s Clan mag vielleicht der kleinste Clan sein, doch selbst wir haben nicht viele Vampire. Vater… ließ nicht jeden in seinen Clan aufnehmen.“

Das Grinsen von Gair wurde nur breiter, denn darauf hat er scheinbar gehofft. Zada rollt nur ihre Augen, dass ihr nerviger Cousin nun in der gleichen Stadt lebt.

„Wegen… meines Fehlers hätte ich Zada geschickt, doch… ich habe niemanden, der Lady Sina helfen könnte.“ sagte Riskel, da meldet sich nun Zada.

„Doch, du hast jemanden. Nur weil du deinen kleinen Bruder nicht anerkennst, trägt er dasselbe Blut wie du und ich. Aelfric ist sein Name und kann für dich dein Sprachrohr sein!“

Wütend schaut Riskel seine Schwester an, als Layla laut räuspert. „Wenn das für dich ein Problem ist, betrachte dies aus einer anderen Sicht. Du weiß, dass ich Aelfric über alles liebe und ihn nie verraten werde.

Schicke ihn einfach mit zwei einfachen Vampiren und ich werde an seiner Seite stehen. Natürlich werde ich meine Herrin nicht verraten, aber dann habe ich ein Auge auf ihn, dass für beide Seiten zu einem Vorteil ist.

Er wird dir monatlich einen Bericht schicken, damit du weißt, was er in der Stadt treibt und kann gleichzeitig Lady Sina mit dem Wissen von unserem Clan unterstützen.“ Scheinbar war Zada nicht auf dem Kopf gefallen.

Riskel starrte nur seine Schwester an und schaute auf den Boden. „Dann… kann ich der Anweisung der obersten Clanführerin folgen. Aelfric sowie… zwei Vampire werden Lady Sina zur Seite stehen.“

„Wunderbar und wir unterhalten uns später nochmal Zada.“ lächelt Sina ohne böse Hintergedanken zu haben, doch dies schien Zada missverstanden zu haben, so blass wie sie wurde.

Nun starrten alle Lord Taos an. „Bevor du was sagst, Sandor und Spike werden NICHT die Stadt betreten.“ teilte Sina dies direkt knallhart mit.

„Sandor war die Ursache gewesen, weswegen Devin aus deinem… Keine Ahnung? Gefängnis oder was auch immer, raus gekommen ist. Wir haben alle gesehen, was der kleine Loser meinem Clan angetan hat und das gedenke ich nicht zu verzeihen.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird einer meiner Leute Sandor über Nacht umbringen oder ähnliches und ehrlich? Ich werde das gekonnt ignorieren, doch das führt nur dazu, dass ich einen Streit mit meiner Freundin Layla bekomme und das will ich nicht.

Spike brauchen wir ja nicht wirklich groß darüber reden oder? Jedes Mal, wenn ich ihn sehen sollte, werde ich seine Augen ausstechen, dass schwöre ich dir jetzt schon mal Arschloch.“ schaute Sina wütend den vampirischen Elf an. Dieser sagte nichts, aber man sah ihm an, dass ihm was auf der Zunge brannte.

„Tja… dann haben wir ein kleines Problem.“ lächelt Taos auf einmal. „Lady Layla will, dass ich ein Kind dir zur Unterstützung schicke.“

„Vater…“

„HALT DEN MUND!“

Kapitel 428

Ich bin wiedergeboren und das neue Vampirtreffen?

Sina sowie ihre Vampire erreichten bald die Villa zum Treffen. Da trafen sie schon auf Lysa in einem schwarzen Kleid. „Seid gegrüßt Lady Sina und ihrer Gefolgschaft. Wenn sie mir folgen würden? Wir haben alles für das Treffen vorbereitet.“

„Hi Lysa, kannst du uns schon mal ein paar Hinweise… geben, was passieren wird? Meine, beim letzten Treffen ist die Burg deiner Mutter kaputt gegangen.“ grinste Sina schräg.

„Hm… nein. Am besten ihr solltet euch überraschen lassen.“ lächelt Lysa. „Sag… ihr habt nicht zufällig meine ältere Schwester Lisa getroffen oder so?“

Sina schaut ihre Freundinnen an, speziell Zada, aber die schütteln alle nur ihre Köpfe. „Bedauere, aber da können wir dir nicht helfen. Wieso?“

„Weil eigentlich alle Vampire anwesend sein müssen. NUR meine große Schwester können wir nicht finden, keine Ahnung wie sie das macht.“ hörte man den genervten Ton von Lysa.

Einige Kilometer weiter ging Kyllia auf die Suche nach einem neuen Gasthaus. Dabei drückte die ganze Zeit etwas gegen ihre rechte Brust.

„Verdammt Lisa, ich weiß nicht warum du dich unbedingt verstecken musst, aber halt gefälligst still!“ zischte Kyllia zu ihrer Brust runter, während einige Passanten sie merkwürdig anstarrten. Auf einmal lugte eine Fledermaus raus und quietschte irgendetwas vor sich hin.

Die Damen folgten alle Lysa in die Villa. Unterwegs trafen sie auf sehr viele Vampire, die ebenfalls in schwarzen Anzügen oder Kleidern gekleidet waren. „Kommt mir vor wie auf einer Beerdigung…“ murmelt Sina.

„Du trägst doch selber schwarz…“ merkte Lara an. „Außerdem, keine Ahnung warum, aber schwarz hat doch immer zu Dämonen und Vampiren gepasst. Vermutlich weil wir alle an den dunklen Gott glauben?“

„Glaube, darüber können wir mit einem Glas Wein im Garten philosophieren.“ lächelt Sina von der Seite. „Oder mit Blut, je nachdem.“

Dann kamen sie an der Stelle an, wo Sina zuletzt mit Layla und Lord Roman gefrühstückt hatte, bevor ihre Freunde für Chaos gesorgt hatten.

Sechs sehr große Stühle mit einem kleinem Tisch waren vorhanden. Auf dem Tisch war ein Weinglas mit einer Flasche roter Flüssigkeit. Auf jedem Stuhl saß eine bekannte Person. Lady Layla, die ihr blutrotes Kleid trug und Lord Roman, bei ihm hatte sich nicht viel geändert.

Neben den Stühlen standen die Kinder der Clanführer und dahinter die Vampire, die vermutlich zu dem Clan dazugehören. Riskel und Violet waren ebenfalls anwesend, wobei nur Gair bei Violet steht, der ein sehr genüssliches Grinsen auf dem Gesicht hatte.

Doch am interessantesten war Lord Taos. Sein edler Anzug war beim Turnier fast völlig ruiniert worden und überall sah man getrocknetes Blut an ihm. Sandor neben ihm sah auch nicht viel besser aus und würde vermutlich ganz woanders sein wollen. Zum ersten Mal sieht Sina auch die Vampire Zetta sowie James ohne Maske… und Spike.

Auf einmal stand Sina vor Spike und rammte ihm zwei Finger in die Augen. „Auge um Auge, Zahn um Zahn, du kleines Arschloch.“

Keiner der Anwesenden bis auf Layla und Lord Roman hatten ihre Bewegung registriert und Spike hatte keine Chance gehabt, überhaupt auch nur zu reagieren, bis er laut aufschrie. Die Dämonenkönigin zog ihre Finger aus den Augen raus und ging dann von ihm weg, während Spike auf dem Boden sein Gesicht verdeckte.

„Bist du… fertig Sina?“ fragte Layla trocken. Sie konnte sich das schon denken, dass ihre Freundin mit hoher Wahrscheinlichkeit den Vampir angreifen wird, sobald sie ihn sieht.

„Mir sind die Finger ausgerutscht und Spike war so freundlich gewesen, sie mit seinen Augen aufzufangen.“ lächelt Sina zuckersüß. Zada schaute Lara an, doch diese rollte nur ihre Augen und schüttelt den Kopf.

„Hrm… so kann man das auch argumentieren.“ schnaufte Lord Roman durch die Nase. „Wenn… ihr genug ausgerutscht seid, würde ich euch empfehlen, den leeren Stuhl zu nehmen, damit wir anfangen können.“

Dies tat Sina und ihre Freundinnen stellten sich alle neben sie, immerhin hat keiner erklärt, was sie denn machen sollen.

„Geht es Spike?“ fragte Taos. „Ja… mein Herr, es… war nur unerwartet.“ stand Spike auf und schaute mit neuen Augen Sina hasserfüllt an. „Ich bin froh, dass ich den Sturz von Lady Sina aufhalten konnte.“ kam der sarkastische Kommentar am Ende.

Riskel und Violet sagten nichts, dafür wirkten ihre Augen ziemlich leer. Selbst als Riskel Lara gesehen hatte, war in seinen Augen kein Zorn oder ähnliches zu sehen, was Zada ein bisschen Sorgen bereitete.

„Da nun alle Clanführer anwesend sind, würde ich gerne das erste öffentliche Vampirtreffen beginnen, doch vorerst solltet ihr auf den aktuellsten Stand der Dinge gebracht werden Lady Sina.“ fing Lady Layla an zu reden. Sie nickte Riskel und Violet zu, als die beiden auf einmal aufstanden und vor Sina knieten.

„Mein Name lautet Riskel, Clanführer der Vampirattentäter. In meinen Namen schwöre ich, dass ich jegliche Racheaktionen gegen euch, euren Clan oder Lara einstellen werde. Selbst eure Freunde werden von jeglichem Schaden meinerseits geschont werden, dies betrifft meinem gesamtem Clan“

„Mein Name ist Violet, Clanführer der untoten Meuchler. In meinen Namen schwöre ich, dass ich jegliche Racheaktionen gegen euch, euren Clan oder Mel einstellen werde. Selbst eure Freunde werden von jeglichem Schaden meinerseits geschont werden, dies betrifft meinem gesamtem Clan“

Erstaunt schaute Sina die beiden Vampire abwechselnd an, dann direkt Layla. „Erm… das musst du mir jetzt erklären.“

„Gerne. Deinen Vorwurf haben mein Bruder Roman und ich damals zur Kenntnis genommen und unser Machtwort ausgesprochen bei den beiden Clanführern hier. Wir ließen sie… bei unserem Gespräch mit Taos teilnehmen und sie waren hinterher gewillt, alles zu schwören.“ lächelt Layla.

„Eh… scheinbar war das Gespräch aber sehr handfest gewesen, wenn ich den alten Stinkstiefel so sehe. Sag, was war das für ein Gefühl gewesen zu verlieren?“ lächelt Sina mit großer Schadenfreude auf dem Gesicht. Taos schaute sie nur hasserfüllt an, sagte aber zu Sina´s Erstaunen nichts.

„Des weiteren haben wir Riskel und Violet entmündigt als Clanführer. Mit ihren Aktionen haben sich beide keinen Gefallen getan und wir waren ein bisschen um ihre Vampire besorgt.

Normalerweise hätte ich Riskel gegen Zada ausgetauscht, doch die Dinge sind etwas komplizierter und Gair hat daran kein Interesse, den Posten zu übernehmen. Deswegen wird Riskel nun unter meiner Hand eine richtige Erziehung als Clanführer bekommen und Violet bei Lady Layla.“ streichelt Lord Roman seinen Bart.

„Deswegen sehen sie beide so leblos aus. Doch das beruhigt mich wirklich ungemein, dass von ihrer Seite keinerlei Probleme mehr kommen. Noch mehr, dass erwachsene Personen die dummen Kinder an die kurze Leine nehmen.“ nickte Sina zufrieden.

Lara nahm eine Hand von Zada, als sie das besorgte Gesicht gesehen hat. Scheinbar… steckt doch noch irgendwo eine gewisse Liebe zu ihrem Bruder Riskel. Gair dagegen wusste genau, warum er nicht der Clanführer sein wollte, denn dadurch hat er mehr Freiheiten als seine ältere Schwester.

„Das sehen wir ebenso, auch wenn wir mit der zusätzlichen Arbeit nicht unbedingt… einverstanden sind. Nun kommen wir zu unserem Bruder Taos.“ zeigt Layla einen Finger auf die kümmerliche Gestalt auf dem Stuhl.

„Wir haben unsere Meinung sehr zum Ausdruck gebracht über die vielen Regelverletzungen, die Taos gemacht hat. Bevor… wir zu sehr in Detail gehen, aber Lord Taos hat mir den Schwur gegeben, die nächsten zehntausend Jahren sich an jede… einzelne… Regel zu halten. Dies betrifft seinen gesamten Clan ebenfalls.

Des weiteren hat er mir geschworen, für fünftausend Jahre alle meine Befehle umzusetzen, die ich ihm auftragen werde. Schon interessant, wie sehr Taos sich an sein Leben klammert. Zur Sicherheit werden an seiner Seite von mir und Roman vertrauenswürdige Vampire stehen, die ihm sehr genau auf die Finger schauen werden.

Mein Sohn Acheron hat dir hoffentlich alles erzählt und ich hoffe, du verzeihst mir meinen Zug. Doch… ich wollte wirklich sehen, ob ein Mensch in der Lage ist, einen Vampirkönig zu besiegen. Es… war sehr interessant, wie dein Freund es geschafft hat, so wird vermutlich nun jeder Vampir sich es ein zweites Mal überlegen, ihn so nah an sich zu lassen.“ kichert Layla.

„Ich… kann verstehen, warum du so vorgegangen bist. Doch ich denke, dass sollten wir unter uns besprechen.“ lächelt Sina ein bisschen unsicher.

Auf einmal kam ein Butler mit einem Tablett, wo eine Phiole stand mit roter Flüssigkeit. Dies hielt der Butler vor Sina. „Das ist Blut von Taos. Es… tut ihm unheimlich leid, dass eure Freundin Neia im Kampf gegen Spike ihre Augen verloren hat.“ teilte Layla dies mit.

Erstaunt riss Sina ihre Augen weit auf, selbst die anwesenden Freundinnen. „Wow, dass… nehme ich dankend an. Wirklich Taos, ich wusste nicht, dass du so ein gültiges Herz hast.“ grinste Sina und nahm die Phiole in ihr Inventar.

Wieder sagte Taos nichts, auch wenn man seinen Hass nun wirklich greifen kann. Dies kam von seinen Vertrauten ebenfalls, nur Sandor stand weiterhin stur.

„Ich denke, dass war alles, was es zu wissen gibt oder möchte jemand noch was geklärt haben?“ schaute Layla jeden Clanführer einzeln an.

„Erm… ich hätte eine Frage. Es ist ja offiziell bestätigt, dass ich Clanführerin bin. Was… ich wissen will ist, sollte mir was passieren, denn das ist bei meinem Lebensstil nicht auszuschließen, werden dann die Zwillinge die neuen Anführer?“ meldet sich Sina.

„Das ist richtig. Aufgrund das Tio und Mio euch den Schwur gegeben haben, gaben sie damit auch automatisch ihre Rechte als Clanführer weiter.“ nickte Lord Roman.

„Verstehe… doch solange ich Clanführer bin, kann ich denn meinen Stellvertreter bestimmen? Es geht mir nicht darum, dass die Zwillinge den Posten, der ihr Erbe ist, NICHT bekommen, sondern, dass der Clan weiter in der richtigen Richtung geführt wird.

Beiden fehlt die Erfahrung einen Clan zu führen, deswegen würde ich mich wohler fühlen, wenn dies jemand übernimmt, dem ich das zutrauen kann. WENN das ein Problem darstellen sollte, bestimmt die Person solange den Clan, bis dieser der Meinung ist, dass Mio und Tio den Clan selber anführen können.

Das wäre so ähnlich wie ihr das mit Riskel und Violet macht. Ich traue Mio und Tio schon zu, dass sie es irgendwie… kontrolliert bekommen, doch sind wir… momentan in einer Phase der Entwicklung, da kann ein falscher Schritt sehr viel Schaden anrichten.“

Aufgrund das Riskel und Violet entmündigt worden sind, liegt die Entscheidung nun bei Lady Layla, Lord Roman und Lord Taos.

„Interessant. Ich persönlich habe nichts dagegen, dies wird dann auf Taos ebenfalls zutreffen.“ teilte Layla mit, Lord Roman nickte bei der Entscheidung ebenfalls mit.

„Wunderschön, dann möchte ich, dass Lara in meiner Abwesenheit den Clan leiten wird.“ sagte Sina und Lara riss erstaunt ihre Augen auf. „Sina?! Wieso…“

„Ganz einfach Lara. Du kennst die Regeln der Vampire und lebst länger unter ihnen als ich es jemals getan habe. Zusätzlich kennst du dich mit Verantwortung aus und hast, um es mit deinen Worten zu kommentieren, früher eine Armee kontrolliert.

Wer außer dir käme denn noch für diese Aufgabe in Frage? Edwin wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit weigern, dafür ist er zu sehr ein Butler, die restlichen Vampire leben ihr neues Leben.

Zada hat eine kreative Ader und könnte ebenfalls den Clan leiten, doch habe ich den Eindruck, dass sie mit der Verantwortung sehr schnell überfordert werden könnte. Gerade unser Clan braucht eine… hmm strenge Hand. Was heißt strenge Hand, wir brauchen einfach einen Aufpasser, der alle Vampire im Auge behält.

Wir hoffen einfach, dass der Fall nicht eintritt. Wenn doch, will ich zumindest kein Chaos hinterlassen und du sollst ja nicht bis zum Lebensende den Clan kontrollieren. Nur solange, bis du der Meinung bist, dass Tio und Mio das selber übernehmen können.

Natürlich werden die beiden nach dem Turnier dementsprechend in die Richtung gelenkt, dass sie den Clan übernehmen können, doch fehlt ihnen überall die nötige Erfahrung. Die können sie in der Abenteuergilde nach und nach lernen.

Ich gebe dir deswegen die Verantwortung, nicht weil du meine kleine Schwester bist oder mal ein beschworener Held warst. Sondern weil ich dir diese Aufgabe zutraue, dass du es bewältigst bekommst.“ erklärte Sina dies sachlich.

Lara fiel nichts dazu ein, trotz das Zada ihren Rücken streichelt. Auf einmal klatschten Layla und Lord Roman. „Das habt ihr sehr schön gesagt. Ihr seid wirklich eine würdige Clanführerin Lady Sina. Lara, ich denke, ich spreche auch für meinen Bruder Roman. Wir werden dich als Stellvertreterin von eurem Clan akzeptieren.“

„Erm… danke.“ war Lara etwas überfordert mit der Situation, als Zada sie vor allen Vampiren küsste. „Lass den Kopf nicht hängen, du warst doch schon immer für was größeres bestimmt gewesen. Vielleicht war dieses Heldendasein nur eine… Vorbereitung für dich gewesen, für das jetzige Treffen.“

Nun wurde Lara regelrecht rot und traute sich kaum den Kopf hochzuheben, dann sagte sie es. „Wenn… Lady Sina mir die Aufgabe zutraut, werde ich sie mit meinen besten Gewissen übernehmen. Doch werde ich immer an den dunklen Gott beten, dass ihr niemals was passieren wird.“

„Besser du als wir.“- „Genau, wir haben doch noch weniger Ahnung, wie ein Clan geleitet werden soll.“ lächelten die Zwillingsvampire. Sie waren wirklich irgendwie heilfroh, keinerlei Verantwortung zu übernehmen.

Lara drehte nur ihren Kopf zu den Zwillingen und warf ihnen einen Blick mit „Das besprechen wir noch später.“ zu. Mio und Tio mussten auf einmal schwer schlucken.

„Dann… denke ich, haben wir alles besprochen. Damit eröffne ich nun offiziell das Vampirtreffen.“

Kapitel 427

Ich bin wiedergeboren und die Vorbereitung zum Vampirtreffen?

Am nächsten Morgen wachten Sina und Sherry gemeinsam im Bett auf. Sofort streichelt Sina eine Gesichtshälfte ihrer Freundin. „Und… wie geht es dir?“

„Denke… ein bisschen besser. Ich fühle mich… immer noch so ausgelaugt, aber das reicht, dass ich mich zumindest bewegen kann.“ seufzte Sherry niedergeschlagen.

„Ich… würde dich gerne trösten, aber ich muss leider zu einem Treffen der Vampire erscheinen. Layla sowie Lord Roman bestanden darauf und wollen wirklich was erreichen. Sherry… ich würde lieber gerne bei dir bleiben wollen.“ sah man die Trauer in Sinas Gesicht.

„Verstehe… dann zieh dir das hier an.“ nickte Sherry und holte ein Paket aus ihrem Inventarring raus. „Denke… das sollte passend sein für so eine Angelegenheit.“

„Dann geht es dir wirklich besser.“ konnte Sina wieder ein bisschen lächeln, aber auch ihre Freundin. „Übrigens werden meine restlichen Vampire ebenfalls mitkommen. Ich… weiß wirklich nicht, was auf mich zukommt, aber es sollte diesmal nicht in einem Chaos enden wie letztes Mal.“

„Wenn… daa würde man es mitbekommen.“ grinste Sherry schräg. „Keine Sorge, ich werde nachher schon vom Bett aufstehen, nur… ich muss mich wirklich noch ein bisschen mehr ausruhen.“ „Danke…“

Sina gab Sherry noch ein Kuss und nahm das Paket mit. „Ich denke wir dürften… wenn uns heute Abend erst sehen. Ich hoffe, die anderen kommen dich in der Zwischenzeit besuchen.“ „Ja… wie auch immer…“ schlummert Sherry im Bett wieder ein, sie war immer noch fertig mit der Welt.

„Hoffentlich… geht es dir bis dahin ein bisschen besser…“ murmelt Sina und ging direkt in den Waschraum. Nachdem die Dämonin sich ausgiebig gewaschen hat, ging sie getrocknet zu dem Paket und fürchtet sich schon, was… da drin sein könnte.

Ein schwarzes Brautkleid mit rötlicher Spitze, dazu passende Unterwäsche. „Ich frage mich manchmal… woher Sherry die Zeit nimmt, solche Kleider zu schneidern. Sie sollte echt mal einige ihrer geschneiderten Sachen verkaufen…“ staunte Sina, als sie das Kleid vor sich hielt.

Dummerweise hatte Sina niemanden, der ihr helfen konnte beim anziehen. Daher brauchte sie mehrere Ansätze, bis sie es über sich angezogen bekam, denn ihre Flügel und Schwanz… machen leichte Probleme.

Als dies alles endlich erledigt war, schaute Sina sich im Spiegel an. Durch ihre blasse Farbe, kam ihre Person sehr düster vor im schwarzen Kleid. Der Stoff ging bis zu den Händen runter und um die Schulter war nochmal zusätzlicher Stoff aufgesetzt, als wären es aufgeblasene Netze in Ballons.

Doch am meisten irritierte Sina es wieder, dass sie in diesem Kleid keinen BH hatte und ihre Brüste betont hervor gingen. „Hrm… ach worüber rege ich mich auf. Das hat Sherry mit viel Liebe gemacht, also trage ich es.“ nickte Sina für sich selber. Unter dem Kleid sah man die Lederschuhe nicht, aber das war nicht so tragisch.

Nachdem alles soweit fertig war, ging Sina in den Versammlungsraum, wo auch schon ihre Freundinnen warteten. Jede hat sich für das Treffen fein gemacht, interessant waren auch Lara und Zada.

Beide Vampire trugen ein identisches Lederkleid und haben sich wirklich sehr schön gestylt. Tio und Mio trugen nur ihre Kimono´s mit den Fledermaussymbolen.

„Ihr seid ja bezaubernd.“ lächelt Sina, die Vampire standen sofort auf und grüßten ihre Clanführerin. „Sag Zada… dieses Lederkleid was Lara trägt…“

„Habe ich geschneidert. Ich habe ein ziemlich gutes Auge, wenn es um Maße messen geht. Die ersten Lederkleider, die Lara trug passten nicht sehr genau. Doch das Problem habe ich schnell mit den neuen Kleidern gelöst.“ strahlte Zada.

„Dafür… hattest du nun sehr viele Gelegenheiten dafür gehabt.“ murmelt Lara sehr schüchtern. „Freue mich natürlich… dass du dir solche Mühe gibst. Das Kleid steht dir übrigens auch sehr gut, weißt du das? Nur…“

„Wenn ihr zu diesem Treffen geht, solltet ihr euch noch ein bisschen schminken.“ stimmte Zada sofort zu. „Am besten wir machen das sofort.“

Bevor Sina Einspruch einlegen konnte, saß sie schon auf einem Stuhl. Zada kämmte ihr langes Haar, während Lara ihr Gesicht schminkte. Die Zwillinge hielten sich aus der Sache heraus, aber wirkten beide sehr interessiert.

„Zada, was hast du eigentlich für Pläne? Meine, es ist ja offensichtlich, dass du mit nach Fanfoss kommst.“ fragte Sina auf einmal.

„Nun… ich habe das eine Haus gekauft. Doch leider habe ich nichts, womit ich was kaufen könnte. Vermutlich werde ich ein bisschen arbeiten müssen, damit ich das Gold für Möbel habe und ähnliches kaufen kann.“ teilte Zada mit.

„In der Zeit wird Zada in meinen Zimmer schlafen. Immerhin braucht sie ja auch ein Bett oder?“ grinste Lara schüchtern, Sina konnte sich bremsen eine Augenbraue hochzuheben.

„Sag Zada… hast du schon mal die Überlegung gehabt, deine Lederkleider und ähnliches zu verkaufen? Meine… du hast ja ein Talent dafür.“

„Es würde mich schon interessieren, doch wie soll ich es umsetzen? Ohne Gold ist es… etwas schwierig ein Geschäft zu eröffnen oder? Außerdem müssen wir auch ehrlich bleiben, dass nicht… jeder Lederkleider oder allgemein Leder im Alltag trägt.

Zusätzlich müssen wir auch Bedenken, dass ich ein Vampir bin oder? Auch wenn in Fanfoss der Anblick von Vampiren vielleicht alltäglich ist, brauche ich trotzdem Kunden, die es von mir abkaufen wollen.“

Zada machte Sina auf sehr eigenartige Weise eine Dauerwelle in den Haaren, ihr Gesicht wirkte nun sehr düster durch die Schminke von Lara.

„Schade das Sherry im Zimmer ist, denn diesen Moment wird sie bestimmt bereuen.“- „Genau, ihr seht umwerfend aus!“ lobten die Zwillingsvampire aus der Ecke.

„Stimmt. Mit diesem Style wird sich jeder nach euch umdrehen.“ lächelt Belinda, die ins Versammlungszimmer mit Frühstück kam. „Allen ein schönen guten Morgen, ich hoffe, eurer Freundin geht es gut?“

„Huch? Erm… guten Morgen und danke für das Essen. Sherry… geht es dementsprechend gut, muss sich aber ausruhen. Wundert euch nicht, wenn… sie nicht besonders gut gelaunt ist. Was heißt gut gelaunt, sie wird niedergeschlagen sein.“ löste Sina sich von ihrem Handspiegel, als sie den neuen Style begutachten wollte.

„So schlimm?“ war Lara auf einmal besorgt. „Gib Sherry einfach nur ein bisschen Zeit. Meine besten Argumente beim Trösten habe ich schon benutzt, ich bin da eher guter Dinge.“ beruhigte Sina ihre Freundin.

„Dann werde ich etwas leichtes und köstliches für das arme Mädchen vorbereiten. Das wird ihr schon helfen.“ nickte Belinda. „Lasst es euch schmecken, ihr habt das alle redlich verdient.“

Alle Frauen bedankten sich artig bei der Hasenfrau und schlugen beim Frühstück zu. „Irgendeine Idee… was heute passieren könnte Zada?“

„Nein, nicht so wirklich. Das wäre das erste Vampirtreffen, wo offiziell gebeten wurde, dass neben den Clanführern auch weitere Vampire anwesend sein sollen.“ schüttelt Zada den Kopf. „Denke, wir werden uns alle überraschen lassen müssen.“

„Nur… zur Sicherheit, aber alle haben ihr eure Waffen greifbar? Nicht das ich Layla oder Lord Roman was böses zutraue, aber sehr wohl Riskel oder der Vampirclan von Taos. So leichtsinnig bin ich auch nicht.“ warnte Sina und die Vampire nickten.

„Sag Sina… aber lässt du dein drittes Auge eigentlich immer geschlossen? Ich war extra vorsichtig gewesen, damit ich es nicht verletzte.“ fragte Lara.

„Ich… bin mir nicht sicher, ob ich es wirklich offen lassen soll. Meine größte Sorge ist… das man mich nun mehr für ein Monster hält, als es schon vorher der Fall war. Wie soll… ich denn reagieren, wenn die Waisenkinder in Fanfoss auf einmal Angst von mir bekommen?

Alles hat seine Grenzen, versteht ihr? Klar, die halbe Welt hat meine Veränderung gesehen und wird ihre Vermutung anstellen, doch… möchte ich ihnen kein weiteres Futter für Vermutungen geben.“ war Sina nun etwas traurig.

„Ich verstehe dein Problem nicht?“- „Genau, je eher alle es sehen, desto weniger gibt es in der Zukunft Probleme.“ meinten die Zwillinge. „Außerdem, du bist doch eine Chaosbestie?“- „Da sollte es dir doch egal sein.“

„Glaube, du solltest den Kinder in Fanfoss mehr zutrauen Sina. Sie kennen dich nun lange genug. Außerdem bist du doch mit allen schon einmal in der Luft gewesen oder?“ lächelte Lara. „Wenn du dein Auge still hältst, wäre es doch nur ein weiteres Tattoo.“

„Genau, macht es doch einfach mal auf und dann sehen wir weiter Lady Sina.“ nickte Zada sehr ernst. Dies tat Sina und jeder der Vampire starrte in die silberne Pupille. „Interessant, egal wie man es betrachtet.“

„Bitte Zada… nenne mich einfach beim Namen. Du brauchst die förmliche Anrede bei mir nicht zu machen. Meine… wir sind doch eine Familie oder? Ok… wenn ihr der Meinung seid, dass ich das Auge offen lassen soll, dann bleibt es offen.“ lächelte Sina leicht schief.

Zada musste bei dem Angebot von Sina schwer schlucken und schaute ihre Freundin Lara in die Augen. „Was? Das ist normal in unserem Clan, daran solltest du dich langsam gewöhnen. Bei uns läuft vieles anders.“ grinste Lara.

„Oh ja… und ich bereue wirklich keine Minute ein Teil davon zu sein.

Alle SSS-Abenteurer haben sich auf eine Bitte von Louis in der Stadt an einem Café getroffen. Einige waren erstaunt, dass Christoper mit Mel gekommen ist, die sich an einem Arm von ihm festhielt.

„Überraschung?“ grinste Christoper schief. „Louis und Falko wussten es ja schon bereits. Ich wollte Mel… nicht alleine lassen, nachdem ich ihren Körper so… erm… mit haufenweise Sprüngen gesehen habe.“

„Du… machst dir wieder unnötige Sorgen. Dank dem Heldentyrann hat sich meine „Regeneration“ etwas gebessert. Dies wurde durch den Kampf mit Narya nochmal besser.

Wenn es weiter so geht… muss ich mir die Frage stellen, ob man mich dann überhaupt noch zerstören kann.“ wundert sich Mel in einem blauen Kleid mit weißen Punkten, man kann ihre Gelenke ziemlich deutlich sehen.

„Wie klappt es mit meinen Wolf Neia?“ flüstert Melaine die Magierin von der Seite an. Sie hat ihren Wolf mit einer Leine zur Verfügung gestellt, damit sie jemand an ihrer Seite hat.

„Klappt eigentlich hervorragend. Ich wusste ja, dass Wölfe sehr intelligent sind, aber… in solchen Maßen war es mir nicht bewusst. Hätte es besser gefunden, wenn Lara oder Kyllia noch im Zimmer da wären, aber irgendwie… haben sie sich eigenständig gemacht.“ wundert sich Neia.

Nachdem alle mehr oder weniger gegrüßt haben, fing Louis an, auch wenn es für ihn sehr ungewohnt ist. „Ich bedanke mich, dass alle gekommen sind. Vermutlich haben einige dieselben Gedanken wie ich, aber ich dachte mir, wir sollten einige… Dinge besprechen, bevor wir morgen am letzten Kampf im Turnier teilnehmen dürfen.“

„Das sollten wir auch noch besprechen, aber eines nach dem anderen.“ brummte Falko. „In der Tat. Zuerst dachte ich, dass wir vielleicht überlegen sollten, ob wir nicht Lara, Mel und Kyllia in die S-Liga befördern.

Die Gründe haben wir mehr als genug vor Augen bekommen und mit der neuen Regelung sollte es machbar sein. Wenn es nach mir ginge, sollte Sherry in den SSS-Bereich kommen, doch gehen wir es ruhiger an und stellen einen Antrag, dass sie ein SS-Abenteurer werden soll. Irgendwer… gegen die Idee?“

Louis schaute alle in Ruhe an und sie schütteln nur die Köpfe. „Dann werde ich nach dem Gespräch die Anträge vorbereiten. Sollten einige Gildemeister… Einwände erheben, werden wir sie gekonnt ignorieren. Die Frauen haben sich das alle redlich verdient.“

Mel schaute Christoper erstaunt an, der nur ihre Hand drückte. „Wie Louis es schon gesagt hat. Außerdem dürfen wir nicht vergessen, dass du einen Vampirkönig getötet hast und dazu den sadistischen beschworenen Held der Welt. WIR hätten alle keine Chance gegen ihn gehabt wegen seiner Spezialfähigkeit.“

„Ich habe das doch für Lara getan…“ murmelt Mel. Der Dungeonfarmer legte einen Finger unter ihr Kinn und hob sie hoch, damit beide Augenkontakt hatten. „Gerade das sind doch die Werte, die einen Abenteurer ausmachen. Freundschaft, gemeinsame Ziele, gemeinsamen Träumen nachzujagen. Du hast für deine Freundin dein Leben eingesetzt.“

„Yeah! Zeit das Nachwuchs kommt! Nichts ist schlimmer, als wenn man Dinge liegen lässt. Man weiß nicht, wann man ins Gras beißt oder? Es kann jetzt passieren, morgen im Turnier oder beim nächsten Bier trinken!“ grinste Thomddir sehr breit.

„Das wäre das eine… das andere ist, ob wir nicht überlegen sollten, für die Abenteuergilden eine Organisation zu bauen, die über alles bestimmt. Wir wissen alle, dass man immer die Zustimmung aller Gildemeister benötigt, um irgendetwas zu erreichen.

Dank unseres Treffens haben wir das Problem teilweise gelöst. Doch bin ich der Meinung, dass wir in dieser Sache sogar mehr herausholen sollten. Vielleicht hat der eine oder andere von euch schon mitbekommen, dass einige Gildehäuser etwas… korrupt sind.“ wurde Louis ein bisschen ernst.

„Es wird immer irgendwelche Personen in der Leitung geben, die sich bestechen lassen oder ihre Leute erpressen. Die Welt war noch nie frei von Fehlern gewesen oder?“ meinte Neia. „Doch… wenn einer über alle bestimmt, ist es auch nicht gerade ungefährlich.“

„Ich weiß, deswegen müssen besondere Bedingungen erfüllt werden. Dies soll auch nicht sofort umgesetzt werden, sondern ich wollte lediglich meine Gedanken frei äußern. Wir werden uns ja vermutlich alle wieder früh genug sehen. Bis dahin kann sich jeder seine Gedanken dazu machen.“ nickte Louis.

„Interessanter Vorschlag. Nun… wie gedenken wir morgen denn gegen die Behemoth´s zu kämpfen? Wie Sina schon sagte, einen sicheren Sieg kann sie holen. Das Dumme ist nur… wir haben fast keine Vorteile für das Finale.

Die „Blackskulls“ haben noch ihr G-Veto, sowie größtenteils ihre Veto´s. Vielleicht macht Sina sich schon ein paar Gedanken, doch müssen wir es nüchtern betrachten. WENN wir gewinnen wollen, müssen wir zumindest drei Siege bekommen.

Ich hoffe, dass verletzt dich jetzt nicht Neia, aber dich können wir nicht als Kämpferin schicken. Solange… du Blind bist und Hilfe brauchst…“ schaute Melaine jedem in die Augen.

„Keine Sorge, ich verstehe das schon. Ich selber habe mir schon ein paar Gedanken gemacht, wie ich euch trotzdem Unterstützen kann und zwar mit Körpermagie. Es… ist nicht unbedingt meine Lieblingsmagie, aber damit kann ich eure Stärke, Geschwindigkeit und ähnliches für den Kampf erhöhen.“ beruhigt Neia ihre Freundin.

„Erm… wegen dem sicheren Sieg mit Sina, aber… Lara und Zada haben in Erfahrung gebracht, dass die Behemoth jemanden bei sich haben, der es eventuell mit Sina aufnehmen kann.“ mischte sich Mel ein und erzählt den Abenteurern alles was sie über Rokea wusste.

„Nicht dein Ernst oder? Die Tochter von Rokus soll in der Lage sein, es mit DIESER Sina aufnehmen zu können? Warum haben sie sie überhaupt nicht eingesetzt oder so?“ wundert sich Thomddir.

„Weil sie angeblich zu stark sein soll, mehr weiß ich leider auch nicht. Deswegen solltet ihr dies bei eurer Planung mit einbeziehen. Es muss nicht, aber… das Schicksal… kommt manchmal sehr eigenartig und das ist in diesem Turnier ziemlich zutreffend.“ zuckte Mel mit ihrer Schulter.

„Eigentlich wollte ich mich entspannen, aber denke, dass sollten wir alles genauer planen, wie wir morgen vorgehen sollten.“ schaute Falko allen ernst in die Augen.

„Das stimmt allerdings.“

Kapitel 426

Ich bin wiedergeboren und die Welt dreht sich weiter?

Die Mauer von dem Aufenthaltsraum wurde zerstört und Sina kam mit Neia in den Armen heraus. Sofort rannte sie auf die beiden Kämpfer zu und legte die Magierin neben ihre Geliebte.

„Sherry! Sherry!“ drehte Sina ihre Freundin um und sah nur weiße Augen mit offenem Mund. Neia kniete sich ebenfalls hin und legte ihr die Hände auf den Körper. Die Hände leuchteten auf und die Heilung strömte durch den Körper.

„Es… ist in Ordnung Sina. Sherry hat keine Mana und Ausdauer mehr, sie hat wohl mehr als nur ihr persönliches Limit gebrochen.“ beruhigte Neia. Sina weinte sehr fürchterlich, aber ließ sich von den Worten beruhigen.

„Ihr seid… Sina oder?“ keuchte Rokus schwer und Sina schaute dem Behemoth in die Augen. „Das ist richtig. Sherry… ist meine Geliebte, ich…“

„Das… Zaubermädchen war sehr stark. Das… ist das zweite Mal in meinen Leben… dass ich in solch einen… Zustand gekommen bin… Sie hat… den Kampf verloren, aber… die Schlacht gewonnen. Ich… werde diese Narben… mit Stolz tragen.“ teilte Rokus mit. „Ihr könnt stolz auf sie sein.“

Die anderen Frauen von der Monstergruppe kamen ebenfalls schon angerannt. Suki wird von Rubina getragen, Mel war auch wieder aufgewacht.

Auf einmal stand Nitir hinter Rokus, der einen blutigen Kopf hatte. „Sina… ich hoffe, du akzeptierst, dass es ein Turnier ist.“ war der ehemalige Champion leicht besorgt.

„Ich weiß… doch ist meine Sorge um meine Frau… ist einfach zu groß.“ lächelt Sina schief, während sie weiter blutrote Tränen weinte.

Nitir nickte und griff seinen Arm unter Rokus, dann standen beide Tiermänner auf. „Wir sehen uns vermutlich noch, aber… vorerst müssen wir einen Heiler aufsuchen.“ grinste Nitir und als er Suki sah, bekam er auf einmal rote Wangen. „Man sieht sich.“ hatte er es auf einmal eilig.

Langsam, aber stetig entfernten sich die beiden Männer, da waren die Frauen schon alle um Sherry. Man sah in allen die besorgten Blicke, doch war es Neia, die sie alle beruhigte. „Sherry kann sich wirklich glücklich schätzen, solche starken Freunde zu haben.

Es geht ihr gut, die Brandverletzungen sowie Brüche habe ich geheilt. Sie ist einfach nur leer. Keine Ausdauer oder Mana mehr, dass sie… überhaupt aufstehen konnte in diesem Zustand ist ein Wunder.“

Man sah bei allen die Erleichterung auf den Gesichtern. „Einfach nur „Wow“, anderes fällt mir echt nicht ein. Wir hatten alle unsere Probleme mit der Werform, aber Sherry schaffte es, ihn mehr oder weniger in der Ecke zu halten.“ fielen ein paar Tränen aus den Augen von Lara.

„Nea geht es… entsprechend auch gut, aber sie braucht Schlaf.“ teilte Sina mit. „Sie hat bei dem magischem Angriff von Risia zwei Augen verloren, aber wenn sie die Regeneration hat, sollten sie ihr wieder nachwachsen… hoffentlich.

An alle… ich weiß nicht… wie ich mich ausdrücken soll, aber alle Kämpfe, die ihr heute bestritten habt… Ihr könnt stolz auf euch sein. Scheinbar ist es nicht nur einfaches Gerede, dass die Behemoth´s die stärksten Tiermenschen sind.

Gerade Suki und Sherry haben es bewiesen, welche Monster unter ihrer Haut steckten. Rokus sprach voller Stolz über unsere Sherry, ich denke… dass sie einen neuen Rivalen gefunden hat. Schade… dass ihr nicht ins Finale gekommen seid, aber das macht nichts.

Ich bin nur froh… dass alle lebend dieses Turnier vorerst geschafft haben. Lara, Zada, Mio und Tio…“ gab Sina nun die Information, dass sie morgen früh im Gasthaus erscheinen müssen für ein Vampirtreffen.

„Es tut mir leid, aber Layla bestand darauf und… ich denke, dass ist für die Vampire sehr wichtig. Dummerweise wurde ich leider im Dunkeln gelassen, was auf mich zukommt. Ich hoffe nur… dass Sherry damit umgehen kann, nicht gewonnen zu haben.

Jeder… hat es gesehen, dass sie wirklich alles gegeben hat. Ich wundere mich, wie sie kurz vor dem Ende noch so viele Zauber einsetzen konnte und dann noch letztendlich solch eine extreme Magie einsetzen konnte.“

„Das ist die Fähigkeit: Doppel.“- „Genau, sie hatte diese Fähigkeit schon einige Zeit gehabt, aber wollte sie für… etwas späteres aufheben.“ meldeten sich die Zwillingsvampire.

„Wenn Sherry dies eingesetzt hatte, blieb ihr wirklich keine andere Wahl. *seufz* Ich muss mich bei Sherry entschuldigen, dass… ich sie gegen Rokus kämpfen ließ.“ nuschelt Suki durch den Verband.

„Das brauchst du nicht. Ich denke, einen passenderen Kämpfer als Sherry hättest du nicht aussuchen können.“ lächelt Sina.

Rokus und Nitir kamen in ihren Aufenthaltsraum rein, da fiel Rokus nach vorne. Rokea fing ihren Vater sofort auf und legte ihn sanft auf den Boden. „Papa! Was ist los?!“ war Rokea den Tränen nah.

Schwer atmend öffnet der Anführer die Augen auf und sah, dass alle seine Behemoth in einem schlimmen Zustand waren. „Was… hast du angestellt? Sie… waren nicht in diesem Zustand… als ich gegangen bin…“

„ … Ich bekam Angst…“ murmelt Rokea ehrlich. „Sie wollte schon hier raus, als du in diesem Eisgefängnis stecktest. Das wurde nur noch schlimmer, als du dann von diesem Licht angegriffen wurdest, wo Rokea sich nicht mehr zurückgehalten hat.“ offenbarte Risia dies.

„Es… tut mir leid, aber ich habe nur… Vater von meiner Familie.“ fielen ein paar Tränen von Rokea runter. Die Rokea, die allen permanent auf den Keks gegangen ist, sich nicht zurückgehalten hat, ihre Verachtung zum Ausdruck zu bringen. Sie weinte vor allen Behemoth´s.

„Selbst… mit einem Heiler… werden wir nicht in Topform… gegen diese Abenteurer sein.“ seufzte Rokus laut. „Gut… dass ich… da… schon… eine… Idee…“ wurde der Anführer nun bewusstlos und Rokea wurde wieder panisch.

„Beruhige dich, deinem Vater ist einfach nur die Energie ausgegangen. Ich werde seine Wunden noch versorgen, aber wir lassen alle Schwerverletzen hier. Nitir soll nach einem Heiler suchen, am besten ein paar mehr. Dank dir… ist es nur noch schlimmer geworden.“ hörte man den Vorwurf von Risia. Rokea sagte nichts, sie kniff nur beide Lippen fest einander zu.

„Ihr wünscht mich zu sprechen?“ schaute der König von Efrana vom Thron runter. Die vier beschworenen Helden verbeugten sich alle, dann kam Amy mit ihrer Bitte vor.

„Eure Hoheit, wir haben soeben den letzten Kampf im Halbfinale gesehen und leider hat die Monstergruppe verloren. Ich… weiß nicht, wie man den Kampf von Sherry gegen ihren Gegner wieder hergeben soll, aber es war atemberaubend gewesen.

In allen Kämpfen war es immer Sherry gewesen, die das Herz aller Zuschauer gewonnen hat. Auch ihre Erklärung, wie sie zu diesem Turnier gekommen ist, kann man nicht vergessen. Schade… dass sie verloren hat.

Was… wir euch bitten ist, ob wir vielleicht wieder von Sherry trainiert werden könnten. Bei den vielen Kämpfen haben wir einiges gelernt und Notizen gemacht, doch… denke ich, dass eine persönliche Unterweisung hilfreicher ist.“

„Hm… um Gräfin Sherry als eure persönliche Ausbilderin zu bekommen, muss ich irgendwie Lady Sina überzeugt bekommen, ihre Freundin loszulassen.“ grübelte der König laut. „Ich kann zumindest einen Boten aussenden, dass ich ein persönliches Gespräch mit Gräfin Sherry wünsche. Dafür stehen wir ja im engen Kontakt.“

Als die beschworenen Helden dies hörten, bekamen sie erleichterte Gesichter. „Ich danke ihnen. Erm… wir hätten da eine weitere Bitte, doch wir wissen nicht, ob… ihr dies umsetzen könnt.“ kam die nächste Bitte von Amy.

„Wenn ihr sie mir vortragt, kann ich zumindest meine Meinung dazu geben.“ lächelt der König gütig. „Dann können wir immer noch schauen, ob ich es umsetzen kann oder nicht.“

Amy schaute die anderen Helden an, die ihr nur zunickten. „Die letzte beschworene Heldin Lara. Wenn man ihre Geschichte kennt, ist sie ja spurlos verschwunden wie dieser Heldentyrann Devin. Ich weiß nicht, inwiefern sie das tausendjährige Turnier verfolgen, aber direkt zu Beginn trafen zwei Vampire, die diese Namen trugen.

Von eurem Lehrer wissen wir, dass diese Namen in der Welt einzigartig sind und kein zweites Mal vorkommen können. Nun… glauben wir, dass es die verschwundene Heldin auch dieselbe Person sein könnte wie die Vampirin Lara.

Wir hatten schon ein direktes Treffen mit ihr gehabt, haben ihr damals aber nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt… weil wir nur Lady Sina im Auge hatten. Nachdem wir den Tag nochmals mit unseren Erinnerungen verglichen haben, kamen wir zu dem Entschluss, dass sie einige Begriffe kannte, die es in dieser Welt nicht gibt.

Ist… es möglich in eurer Macht, dass wir ebenfalls ein persönliches Gespräch mit dieser Frau haben können? Wenn sie die beschworene Heldin IST, dann sind wir vielleicht sogar in der Lage, die Barriere zu reparieren.“

Doch der König macht ein sehr düsteres Gesicht. „Wenn das ein Vampir ist, egal ob es ein Mensch dieser oder eurer Welt war, dann kann ich ihm nichts befehlen. Ein Großteil der Welt betrachtet sie als Monster.

Wir wissen alle, dass Lady Sina eine Clanführerin ist und vermutlich ist diese Vampirin ein Mitglied ihres Clan´s. Ich… kann einen Brief mit einer Bitte raus schicken, aber ich bin da wirklich sehr… pessimistisch.“

„Weil Lady Sina es verhindern könnte?“ fragte Davino sofort, die anderen hatten die ähnlichen Gedanken. Doch der König schüttelt den Kopf.

„Ich denke nicht mal, dass Lady Sina sich in dieser Sache einmischen wird. Es ist nur so, dass die Vampirin Lara das Gespräch auch ablehnen kann. So wie ihr es eben geschildert habt, war euer erstes Treffen mit ihr nicht unbedingt im guten Stern verlaufen.

Ich schlage vor, wir warten einfach ab, wie das Gespräch mit Gräfin Sherry sich entwickeln wird. Wenn meine Erinnerung mich nicht ganz trügt, hat sie ja ebenfalls gute Kontakte zu der Vampiren. Doch will ich euch nicht allzu große Hoffnungen machen, wenn… müsstet ihr sie selber aufsuchen.“

„Mich ziehen keine zehn Pferde nach Fanfoss, wo Lady Sina residiert. Die komplette Stadt ist fest in ihrer Hand, ich meine… wenn ich daran denke, welche Monster sie dort intrigiert?“ teilte Davino seine Meinung mit.

„Die haben aber alle am Turnier teilgenommen, wenn du das vergessen hast. Auch wenn sie verloren haben, dürften sie nun alle eine Berühmtheit erlangt haben, wovon wir nur träumen können.“ merkte Miyu an.

„Außerdem… war es nicht deine Idee, dass wir die stärksten Abenteurer damals nicht um ihre persönliche Hilfe bitten sollen, sondern eher ein Training? Dummerweise leben einige von ihnen in Fanfoss.“ grinste Matthieu schräg von der Seite.

Davino verschränkte seine Arme, scheinbar ist er es nicht gewohnt, eine öffentliche Diskussion zu führen. „Dann müsste man mir einen sehr guten Grund geben, dass ich nach Fanfoss mitkommen soll. Ich warte lieber ab, was wir mit Sherry erreichen können.“

„Hoffentlich geht es ihr gut…“

Irgendwo tief im Keller eines Hauses in Alliancia versammelten sich mehrere verhüllte Personen. Alle trugen eine Maske mit schwarzen Gewändern, jeder kennt nur den Fakenamen des anderen. Doch eines teilen sie alle: Sie strahlen eine Aura aus, die Neia sehr ähnlich war.

„Verehrte Mitglieder, ich freue mich, dass so viele erscheinen konnten, trotz dass die Einladung sehr… knapp ausgerufen wurde.“ nickte eine verhüllte Person zu den anderen.

„Ich habe die Versammlung aufgerufen, damit wir darüber diskutieren können, wie wir mit Gräfin Sherry umgehen sollen. Der Verbannte Dr. Ruin wird immer noch gesucht, bisher konnte er jeglichen… Angriffen unserer Männer entkommen.“

„Was hat sich dieser Wahnsinnige sich nur dabei gedacht, einer außenstehende Person zu den magischen Folianten zu führen?!“ fluchte eine Frau.

„Wir kennen alle den Bericht über diese Götterbestie Siremmic und das Lichtmagie seine größte Schwäche war. Ich kann es nachvollziehen, dass Dr. Ruin zu diesem Schritt gegangen ist, dann hätte ich aber zumindest ein bestimmtes Maß an… Verantwortung von ihm gewünscht.“ beruhigte eine rote gekleidete Person.

„Dr. Ruin und Verantwortung, finde den Fehler…“ spöttelt eine sehr hoch gebaute Person. „Ist so was ähnliches wie einen wilden Ork auf unsere Kinder aufpassen zu lassen.“

„Überlassen wir unseren Leuten das Problem Dr. Ruin, wir können uns mit ihm später befassen. Wichtiger ist jetzt: Was tun mit Gräfin Sherry? Die meisten verfolgen das tausendjährige Turnier auf Batzien und im letzten Kampf hat diese Frau nur so mit verbotenen Lichtzaubern um sich geworfen.

Spätestens jetzt sollte dem letzten Magier auf der Welt klar sein, welche Fähigkeiten Gräfin Sherry beherrscht. Ich verstehe auch nicht, wieso der letzte Zauber… anders war als ich ihn beigebracht bekommen habe in den Erzählungen.“

„Wie meint ihr das?“

„Normalerweise sollten es nur sechs weiße Kugeln sein, aber diese Frau konnte zwölf von ihnen beschwören. Hat sie den Zauber verändert? Noch mehr wundert es mich, wie ihr Gegner das überhaupt überleben konnte.“

„Hmm… es ist nur eine Behauptung, aber ich komme zu der Annahme, dass Gräfin Sherry ihre Lichtmagie noch nicht auf Meisterstufe gebracht hat. Auch ich kenne nur die Erzählungen von „Heilig“.

Alleine, dass dieser Tiermensch es überlebt hat UND der Kampfplatz noch sicher war, bin ich mit meiner Annahme sehr nah. Doch… erschaudert es mich, was passiert, wenn die Frau es eines Tages auf Meisterstufe gebracht hat. Zu welchen Unheil kann es sich dann entwickeln?“

„Sie dürfte, wenn nur noch zwei Mal diesen Spruch zaubern können wenn überhaupt. Wir wissen, dass diese Magie nicht nur Mana kostet, sondern auch die Lebensjahre abzieht. Aber ich gebe meinem Freund recht, wenn sie zum Meister des Lichts wird… sie beherrscht alle Lichtzauber, die es gibt.

Neben „Heilig“ gibt es noch weitere zerstörerische Zauber, die NICHT die Lebensjahre abziehen. Wenn wir… sie ignorieren, dürfen wir uns nicht wundern, dass sie irgendetwas unbewusstes anstellt, außerdem ist sie der größte Pechvogel in Alliancia.“

„Falls der eine oder andere… die Idee im Kopf hat, Gräfin Sherry ermorden zu lassen, rate ich von der Idee DRINGENDST ab. Sie hat sehr viele Kontakte, zu anderem zu dem König und der Kaiserin, ist eine beliebte Abenteurerin in ihrer Gilde und was viel schlimmer ist… Sie ist die Lebensgefährtin von Lady Sina.

Geht man gegen Gräfin Sherry vor, hat man automatisch Lady Sina als Feind und… sie hat die Macht dazu, uns komplett zu vernichten.“

Alle Mitglieder wurden schweigsam, denn vor Lady Sina haben sie alle eine große Furcht. Es ist nicht nur ihre eigene Stärke, sondern die vielen Kontakte auf der Welt, wo die Magier überhaupt keinen Einfluss haben.

„Und… wenn wir Gräfin Sherry zu einem Mitglied von uns machen?“ schlug eine Stimme vor und man hörte lautes Grübeln.

„Das Problem ist, machen wir sie zu einem Mitglied unseres Geheimbundes, wird Lady Sina es definitiv mitbekommen. Sie soll laut einigen Aussagen eine wahre Meisterin sein, Schwüre auferlegen zu lassen und gleichzeitig kann sie Schwüre wieder umgehen.

Ich würde mich einfach nur… wohler fühlen, wenn Gräfin Sherry nicht mehr diese Zauber einsetzt. Doch das ist nur ein Wunschdenken meinerseits…“ schüttelt der Anführer den Kopf.

„Was wäre, wenn sie eine richtige Ausbildung bekommen würde als Lichtmagierin? Bevor ihr alle ablehnt, lasst es mich erklären.“ sagte die Frau. „Egal was wir machen, wir werden immer mit Lady Sina in Kontakt kommen.

Wenn wir… also unsere friedlichen Absichten nahe legen, brauchen wir uns zumindest keine Sorgen machen, dass wir einen mächtigen Feind bekommen. Gleichzeitig haben wir dann Gräfin Sherry ein bisschen unter Kontrolle. Dies ist natürlich davon abhängig, welches Mitglied wir schicken werden.

Sie hat zwar die Elementarmagierin Neia, die weltbeste Magierin als Lehrerin, doch wissen wir alle, dass es nur zu einem Teil stimmt. In dieser Richtung würde ich eher tendenziell gehen wollen.“

„Wir müssen aber auch berücksichtigen, dass Gräfin Sherry dies auch ablehnen kann. In Fanfoss werden wir keine Basis… aufbauen können, weil die Stadt unter Kontrolle von Lady Sina ist. Egal wo man hingeht, man sieht immer wieder hier und dort Vampire.“ merkte eine weitere Stimme an.

„Dann liegt es also… alles an der Person, Gräfin Sherry zu überzeugen.“

„Fürst Triandal, wir verlangen zu erfahren, wer Gräfin Sherry ist!“ tobte ein sehr alter Elf im Versammlungsraum der Elfen. Neben dem Elf waren noch vier weitere alte Elfen und hinter jedem stand die nächste Erbfolge.

Der Elfenfürst saß mittig am Tisch, so dass er jedem der Elfen in die Augen schauen konnte. Er nickte nur zu einer Dienerin an der Seite, die jedem Gast eine Tasse warmen Tee serviert.

„Ich bin mir selber nicht so sicher. Zwar haben meine Spione mir über diese Frau berichtet, aber ansonsten weiß ich leider auch nicht mehr.“ lächelt Triandal über das Problem hinweg.

„Wir waren alle sehr selten auf einem Nenner, aber eine Halbelfe… Mögen sie irgendwann alle aussterben! Die eure Haarfarbe hat, dass können und wollen wir nicht ignorieren!“ fluchte der andere Elf.

„Ihr könnt es nicht? Ich habe von dieser Frau noch nie gehört, bis man mich darauf angesprochen hat. Bisher habe ich mir keine sehr großen Gedanken um sie gemacht, bis ich dieses tausendjährige Turnier gesehen habe.

Scheinbar ist sie für einen Mischling ziemlich begabt, meine… ich habe noch nie von solchem Lichtzauber gehört, die so eine Zerstörungskraft zeigte. Dürfte vermutlich das Erbe im Blut sein.“ grinste Triandal.

„Mit sehr hohe Wahrscheinlichkeit euer Erbe. Nur eure Familie hat dieses intensive blau in den Haaren. Entweder euer Sohn hat sich mit einem Menschen eingelassen oder aber auch ihr.“ grinste ein weiterer Elf sehr dreckig.

„Dürfte… eurem Posten ziemlich Schaden. Wie wollt ihr eurem Volk erklären, dass ihr ein… „zweites“ Kind habt? Und das noch mit einem Menschen?“

„Hmm… stimmt, wenn man es aus der Warte eines Rassisten betrachtet, dürfte es wirklich ein Problem sein für mich. Bitte meine Herren, ich denke das Gespräch wird sich noch ein bisschen hinziehen… Trinken sie ein bisschen von dem köstlichen Tee.

Es ist nicht so, als würde mich das Gespräch unvorbereitet treffen. Es ist richtig von euch gewesen, mich auf dieses Problem anzusprechen, immerhin ist es wirklich eine Sache, die selbst ich nicht ignorieren kann.“ schmierte der Elfenfürst Honig um das Maul.

„Richtig, darauf könnt ihr euch verlassen. Am einfachsten ist es für alle Beteiligte, wenn ihr von eurem Thron abdankt. Dann kann das Volk wieder in die richtige Richtung gelenkt werden, wie in den alten Zeiten.“ teilte einer seine direkte Meinung mit.

Der Elfenfürst hob nur eine Augenbraue hoch, aber das Grinsen verschwand nicht aus dem Mund. „Wenn ihr meint? Letztendlich wollen wir ja alle nur… das „Beste“ für unser Volk.“ hob Triandal seine Tasse hoch und prostet seinen Widersachern zu, dann trank er selber von seinem Tee.

Die aufständischen Elfen taten dasselbe und tranken den Tee… bis die ersten sich an den Hals griffen. „W.. was… ich…“ gurgelt einer. Bei den jungen Elfen kam Leben und sie wollten ihr Elternteil helfen, aber zu spät. Aus jedem kam grünlicher Schaum aus Mund und Nase raus, dann brachen sie leblos auf dem Tisch zusammen.

„Lecker.“ schmatzte Elfenfürst Triandal laut, damit er die Aufmerksamkeit der jungen Elfen bekommt. „Herzlichen Glückwunsch, damit seid ihr die neuen Führer eurer Familien.“

Einige der jungen Elfen wollten zu ihren Schwertern greifen, als auf einmal mehrere Soldaten hereinstürmten und ihren Fürsten beschützten.

„Ihr braucht nicht zu euren Waffen zu greifen. Es gibt schon einen Grund, warum ich euch am Leben lasse. Wollt ihr ihn wissen?“ lächelt Triandal finster. Verdutzt schauten sich die jungen Elfen an und einer nickte.

„Eure Eltern sind viel zu alt, als dass sie sich noch ändern lassen würden. Dieser… dumme Stolz und die Traditionen, woran sie bis jetzt hängen, waren mir immer schon ein Dorn im Auge gewesen. IHR dagegen könnt das ändern.

Als ich von Gräfin Sherry erfuhr…“ Nun ging der Elfenfürst um die jungen Elfen herum und schaute jedem ernst in die Augen. „wollte ich verhindern, dass man von dieser Frau mehr erfährt. Dummerweise hat sie leider Kontakte, die selbst mir… uns allen sehr lebensbedrohlich werden könnten, wenn ich sie… wie „üblich“ einfach verschwinden lassen würde.

Meine größte Hoffnung war es, dass Gräfin Sherry, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sogar meine Tochter ist, dass sie im Turnier irgendwie stirbt. Zum Pech meinerseits wurde mir der Wunsch nicht erfüllt, ich war sogar… erstaunt, wie stark sie überhaupt ist.

Daher hatte ich die Wahl gehabt: Entledige ich jetzt noch irgendwie meine Tochter und habe meine Ruhe vor… diesen toten Nervensägen hier oder ziehe ich gleich ein Strich darunter und räume in meiner Regierung auf.

Die Entscheidung habt ihr alle selber gesehen, nun liegt es an euch. Wollt ihr eure Eltern rächen oder… wollt ihr lieber mir eure Gefolgschaft schwören? Denn ich kann euch jetzt schon versprechen: Ich werde unser Volk weiter in unsere Zukunft führen, diesmal aber ohne irgendwelche Kritiker.

Gräfin Sherry werde ich ignorieren, selbst wenn sie was von mir haben wollte, mit was will sie denn argumentieren? Nur wegen meiner Haarfarbe reicht es nicht aus, dazu muss ich sie schon anerkennen.

Diese Wachen hier… haben mir ihr Leben geschworen, deswegen vertraue ich ihnen allen, dass sie Stillschweigen bewahren werden. Wie schaut es bei euch aus?“ stand der Elfenfürst nun an der großen Tür und wartet lächelnd auf eine Antwort.

Die jungen Elfen wussten alle sofort, würden sie es ablehnen, werden sie diesen Raum nicht lebend verlassen. Es dauerte nicht lange, bis der erste sich vor dem Elfenfürst kniete und seinen Schwur abgab.

Im Hinterzimmer biss der Sohn des Elfenfürsten wütend seine Zähne zusammen, sein Kopf war fast schon rot, als er die Intrige seines Vaters miterlebte. Was ihn aber noch wütender machte war die Erkenntnis, dass er eine Halbschwester hatte.

„Gräfin Sherry? Das wollen wir ja mal sehen…“

Es war spät Abends gewesen, Sherry wurde von Sina ins Gasthaus „Beim Hasen“ zurückgebracht. Sie klärte schnell alles mit der Hasenfamilie und hat anschließend ihre Freundin gepflegt ins Bett gelegt.

„Uh… was?“ murmelt Sherry auf einmal. Alleine das Sherry jetzt schon wach wurde, war ein weiteres Wunder… oder Neia hat heimlich ihr ein bisschen von ihrer Mana und Ausdauer übertragen.

„Sherry! Mein kleiner Pechvogel.“ kam Sina sofort zu ihrer Freundin und nahm eine Hand. „Bleib liegen, du dürftest überhaupt noch nicht wach werden.“

„S… Sina? Wo…“ schloss Sherry wieder ihre Augen, alleine das zehrte schon an ihren Kräften.

„Du bist im Gasthaus. Nach dem… Kampf gegen Rokus bis du zusammengebrochen und Neia gab ihr bestes, alles bei dir zu heilen.“ streichelt Sina den Kopf von Sherry.

„H… habe ich… gewonnen?“ öffnete Sherry wieder ihre Augen und schaute Sina an. Sie schaute kurz weg, seufzte laut und widmet sich wieder ihrer Freundin.

„ … Nein. Trotz das du Rokus mit deiner stärksten Magie angegriffen hast, war er immer noch… Keine Ahnung, aber es hat wirklich ein Schlag gefehlt um ihn zu besiegen. Hier… lass mir dein Ende zeigen. Illusion: Finaler Kampf.“ zaubert Sina und vor Sherry entstand ein kleines Bild, wie Sina den Kampf gesehen hat.

Nachdem die Illusion vorbei war, fing Sherry an zu weinen. „Dann… habe ich… versagt.“ Man könnte das Schluchzten nicht überhören. Sofort umarmte Sina ihre Freundin und streichelt weiter ihren Kopf.

„Nein! Du hast nicht versagt. Alle haben deinen Kampf gesehen und waren alle der gleichen Meinung: Du warst der richtige Kämpfer gegen Rokus. SELBST er sagte, dass man auf dich stolz sein kann. Wenn ich das richtig interpretierte, dann hast du ihn als einen Rivalen gewonnen. Immerhin trägt Rokus die Narben nun mit Stolz.“

„Ich… ich wollte… wollte so gerne… ins Finale kommen mit allen…“ schniefte Sherry laut. „So gerne… hätte ich einen Kampf… zwischen uns allen gesehen…“ Sina sagte nichts und hörte es sich weiter in Ruhe an.

„Alles… eingesetzt… wie stark war Rokus… nur? Selbst… meine Fähigkeit… die ich vor dir Geheim halten wollte… damit ich dich im nächsten Duell überraschen kann…“

„Doppel oder? Die Zwillinge haben mir es erklärt und… ich habe verstanden, was die Fähigkeit macht. Damit… kannst du in der Zukunft wirklich einiges anrichten, wenn man es richtig nutzt. Doch das brauche ich dir ja nicht zu sagen, du weißt es ja bereits schon.“ lächelt Sina.

„Es… tut mir so leid…“

„Sherry… was hast du im Kampf gegen Rokus gefühlt?“

„Ich… hatte mehrmals… Angst gehabt. Doch… war ich auch irgendwie ein bisschen aufgeregt. Dieser Behemoth… stand immer wieder auf, egal mit welchem neuem Zauber oder Fähigkeiten ich gekommen bin.

Ich… wollte wirklich gegen ihn gewinnen…“ schniefte Sherry sehr laut und weinte ins Hemd von Sina, dies war ihr aber so egal gewesen.

„Schau mal Sherry. Illusion: Begegnung.“ zeigte Sina die nächste Illusion an der Decke und beide Frauen schauten sich dies an. „Das… ist doch?“

„Genau, das wo wir uns zum ersten Mal getroffen haben. Du bist vor Hochland-Orks geflüchtet. Nun schau dir mal diese Sherry an. Illusion: Kampf Lisa.“ Der Kampf gegen Lisa wird gezeigt, die stärker sein soll als Justus.

Dann kommt die nächste Illusion, als Sherry gegen Arzexos kämpfte. „Sherry… hast du den Unterschied bemerkt? DU bist damals vor Hochland-Orks geflüchtet, kämpfst aber nun gegen Personen, die… keine Ahnung wie man sie bemessen soll. Diese Personen hätten die Orks im vorbeigehen einfach mal getötet.

Wenn dein Rivale auf dich Stolz sein kann, alle deine Freunde und ich… Wieso kannst du nicht selber auf dich Stolz sein? Du hast heute gezeigt, was du alles kannst, die halbe Welt hat es gesehen, wie stark du geworden bist.

Niemand wird dir jemals sagen, dass du ein Feigling bist. Meine… du hast Rokus in seiner Werform hingehalten und dann soweit fertig gemacht, dass er danach Hilfe brauchte um auf zu stehen.“ schniefte nun Sina selber.

„Bitte… mach dich jetzt nicht fertig. Wir stehen alle hinter dir und aus dem Kampf hast du bestimmt auch einiges gelernt oder? Ich war richtig erstaunt gewesen… als du zweimal das „Explodierendes Magmaschwert“ hattest.“

„O… ok… nur… gib mir ein bisschen Zeit.“ nickte Sherry.

Kapitel 425

Ich bin wiedergeboren und ???

Rokus zog sein Schwert aus der Schwertscheide und rammte es vor seinen Füßen in den Boden. Alle schauten verdutzt, was der Tiermann nun macht. In der Zeit nahm der Affenmensch das Mikrofon von Sherry und wünschte ihr den Segen der Göttin.

„Zaubermädchen… ich erkenne dich als meine Gegnerin an und werde mit all meiner Kraft gegen dich kämpfen.“ sagte Rokus das in einer Lautstärke, dass jeder es hören konnte. Auf einmal riss Rokus seinen Mantel runter und man konnte seinen nackten Oberkörper sehen.

Alle Zuschauer staunten, welche Muskeln er hatte, aber… wie zerstört der Oberkörper zugleich auch war. Überall Narben durch Waffen, Monsterverletzungen und ähnlichem, dieser Mann ist das Kämpfen gewöhnt.

„Oh… Sherry wird mit dem Kerl ein richtiges Problem bekommen.“ meinte Sina, als sie seinen Rücken betrachtet. „Wieso?“ wundert sich Neia, die blind ist.

„Seine Brust, Arme, Bauch, alles was an der Vorderseite ist, hat eine Geschichte auf seinem Körper hinterlassen. Was mich mehr schaudert ist, dass sein Rücken… keine einzige Narbe hat. Dieser Mann ist vermutlich noch nie im Leben vor jemanden weggelaufen.

Alle Angriffe, wenn sie seine Verteidigung durchbrochen haben, fanden immer vor ihm statt. Ich bin ehrlich, wenn ich jetzt nicht die aktuelle Stärke hätte, ich wäre in einem Dilemma.“ erklärte Sina es für die Elfe.

Sherry dagegen hatte nicht die Gedanken von Sina. „Ihr… habt ein sehr kampfreiches Leben hinter euch oder?“

„Das stimmt Zaubermädchen. Doch würde es sehr lange dauern, bis ich meine Geschichte erzählt habe.“ schmunzelt Rokus und zog sein Schwert aus dem Boden wieder raus, dann ging es in seinen Kreis rein.

Mehrmals atmet Sherry wieder ein und aus, zog Nirwana und stellte sich mit einer Angriffshaltung in ihrem Kreis.

„Meine Damen und Herren… alles wurde gesagt, alle kennen den Wunsch der Kämpfer, wir haben nun lange genug gewartet. Drei…“ Beide Kämpfer drücken ihre Waffen fester. „Zwei…“ Beide Kämpfer starrten sich in den Augen. „Eins…“ Eine totenstille herrschte im Kolosseum. „KÄMPFT!“

Sherry schnippte mit dem Finger und mehrere Elementarvögel von Feuer, Eis und Licht flogen direkt auf Rokus zu. Dieser ließ sie in Ruhe kommen und schwang sein großes Schwert, was alle Zauberangriffe zerstörte.

Alleine der Schwung brachte Sherry leicht aus dem Gleichgewicht, doch sie ließ sich nicht einschüchtern. Auf einmal stand Rokus vor Sherry und schlug frontal zu… als Sherry wieder mit dem Finger schnippte und ein Wassersäule vom Boden sie in die Luft schleuderte.

Sie entkam dem Angriff sehr sehr knapp, doch irgendwie ließ sie sich nicht verunsichern, da war das Training mit den Vampirkönigen viel schlimmer gewesen. Rokus hob sofort seine freie Hand hoch und schoss einen großen Feuerball ab.

In der Luft hatte Sherry keine Ausweichmöglichkeiten und die Zuschauer bangten schon um ihren Star… dann passierte was außergewöhnliches. In einer der vielen Erinnerungen hat Sherry mit Magie gespielt wie ein Kleinkind, warum sollte das nicht auch jetzt funktionieren?

Als der große Feuerball Sherry fast erwischte, legte sie in aller Seelenruhe ihre freie Hand darauf und ließ sich mit dem Zauber gleiten. „Wassersäule!“ benutzte das Zaubermädchen und drückte sich mit dem Feuerball in einen Salto.

Alle reagierten erstaunt, was sie zu sehen bekamen. Sherry drückte ihre Hand nun in den Feuerball und setzte ein weiteres Element in den Feuerball. Er wurde noch größer, außerdem kamen immer wieder Lichtstrahlen aus den Feuerball raus.

Anschließend drehte sich Sherry einmal um sich und schleudert den Zauber zurück zum Anwender. Dieser hatte ein Grinsen auf dem Gesicht, dass er dieses Spektakel sehr faszinierend findet. Als der Feuerball bei Rokus ankam, wollte er ihn zerschneiden.

Doch statt dass er in zwei Hälften zerschnitten wurde, explodierte eine Lichtwelle raus. Sofort war der Tiermann geblendet und seine Augen schmerzten fürchterlich. Sherry war inzwischen wieder auf dem Boden gelandet.

„Herrin, ihr dürft ihn nun nicht rücksichtslos angreifen. Seine Instinkte sind auf einem viel höherem Niveau als von Kain!“ warnte Nirwana seine Herrin. „Dann hilf mir! Lass uns wieder wie bei Kain zusammenarbeiten!“ bat Sina. „Mit dem größtem Vergnügen!“

Das Zaubermädchen rannte nun auf den Behemoth zu und man sah seine Ohren zucken, wo Rokus sich zu Sherry mit dem Körper drehte.

„Magisches Schwert!“ benutzte Sherry ihre neue Fähigkeit und ein Duplikat von Nirwana erschien, das sie mit der linken Hand aufnahm. „Wow! Ich habe dich ein zweites Mal!“

„Bin selber ein bisschen erstaunt, doch glaube ich, dass es eine andere Funktion haben muss. Mich gibt es nur einmal auf der Welt.“ grübelte das Schwert. „Nicht das du eifersüchtig wirst.“ grinste Sherry. „LINKS!“

Sofort rannte Sherry nach links, als das riesige Schwert neben ihr herunter krachte. „Uh… das war aber sehr präzise gewesen.“ dachte Sherry. „SALTOSPRUNG RECHTS!“ Nach Anweisung machte Sherry einen Saltosprung, wo das riesige Schwert unter ihren Beinen vorbei sauste.

Sherry und Nirwana arbeiteten im Team, sie kamen Rokus immer näher und näher, während Sherry langsam am schwitzen war. „ANGRIFF!“ befahl Nirwana und das Zaubermädchen schlug zu… als zwei Finger das Schwert festklemmten.

„Das ist schon sehr lange her, dass jemand SO nah an mich heran kam.“ lächelt Rokus, der langsam wieder seine Sicht bekam und auf einmal laut aufbrüllte. Sherry hat nämlich das Duplikat durch die beiden Finger gerammt.

Nirwana wurde losgelassen und Sherry sprang mehrmals nach hinten in Sicherheit, das Duplikat löste sich in den Fingern auf, aber die Verletzung konnte man nicht übersehen.

Rokus begutachtet kurz seine Wunde und widmet sich wieder Sherry, scheinbar war es für ihn nicht unbedingt besorgniserregend. „Zumindest ist es scharf, also dein Duplikat.“ murmelt Sherry, die aufmerksam ihren Gegner im Auge behielt. „Wäre auch sehr… schlecht gewesen, wenn es sich einfach so verbogen hätte.“ kommentierte Nirwana trocken.

Auf einmal stand der Tiermann wieder vor Sherry und ein Angriff kam von der Seite. Sofort hab Sherry ihr Schwert hoch, hatte aber keine Chance gegen diese Stärke. Das Zaubermädchen wird durch die Stärke des Behemoth durch das halbe Kolosseum katapultiert und knallte gegen die magische Schutzmauer.

„Argh…“ hustet Sherry, mehrere Rippen sind von ihr angeknackst. Die freie Hand legte sie auf ihren Brustkorb und fing an zu heilen. „Keine Chance, ich brauche nicht mal zu versuchen, sein Schwert zu stoppen.“

„Doch… ihr habt eine Möglichkeit.“ erinnert Nirwana sie. Rokus kam auf Sherry angerannt und es ist eine Entscheidung von wenigen Sekunden, bis er wieder vor ihr stand. „Dann werden wir das mal testen, hoffentlich schaff ich es, Sina´s Anweisung umzusetzen…“ murmelt das Zaubermädchen und setzt ihre Trumpfkarte frei: „Explodierendes Magmaschwert!“

Alle sahen, wie das Schwert von Sherry eine Verwandlung durchführte. Sofort wird diskutiert, welche Kräfte es haben wird und was das Zaubermädchen noch für Tricks auf Lager hat.

„Leute, ich würde euch empfehlen, eure Ohren irgendwie zu schützen, dass wird gleich noch heftig werden.“ teilte Sina es allen Anwesenden im Raum mit. „Hier Neia, steckt es dir in die Ohren und… halte dich an mir fest.“

„Sina? Du machst mir Angst, was passiert gleich?!“ wundert sich die Magierin und Sina bekam ein sehr breites Grinsen auf dem Gesicht. „Bumm! wird es gleich machen.“

Sherry drehte mehrmals ihre Schultern und rannte dann ebenfalls auf Rokus zu. Alle seine Instinkte warnen ihn förmlich von dieser Waffe. „Bei jedem Kampf kommt ihr mit neuen Fähigkeiten oder Tricks, ihr seid wirklich ein Wunder.“ grinste der Behemoth.

Beide Kämpfer kamen sich näher und näher, da schlug Rokus zu. Dank Nirwana´s frühe Warnung, von wo der Angriff kommt, legte Sherry beide Händen an den Griff ihrer Waffe. Anschließend stampfte sie mit einen Fuß nach vorne und hielt ebenfalls ihren Körper in die schräge Position.

Ihre Freundinnen hielten schon alle ihre Ohren zu und halten gleichzeitig den Mund auf. Lara gab ihnen den Tipp, wie man Explosionen aus weiter Entfernung besser… überstehen kann.

Die Armmuskeln von Rokus wurden auf einmal dicker, scheinbar setzt er noch mehr in seinen Angriff ein. Dann trafen sich beide Schwerter aufeinander…

Eine gigantische Explosion erfasste Rokus, der erschrocken seine Augen aufriss, bevor er in einem Feuerdunst verschwand. Alles hinter ihm gehörte ebenfalls zur Explosion, die bis zur magischen Schutzmauer reichte.

Der Krach sowie die Explosion warf sehr viele Zuschauer von den Plätzen runter, andere hielten sich an dem Sitznachbarn fest. Andere wiederum hielten ihre Ohren zu und fürchteten schlimmeres.

„Meine Fresse, was ist das denn für eine Waffe?!“ staunte Rokea. „Was haben die eigentlich alles für Waffen, die würden selbst mir Probleme machen!“ Nitir wurde bei dem Krach wach, hatte aber scheinbar noch Probleme, sich zu orientieren.

Die halbe Arena war unter einer starken dunklen Rauchwolke verdeckt, Sherry konnte ihren Gegner nirgends ausfindig machen. „Ah… meine Hände fühlen sich verdammt taub an!“ beschwerte sich das Zaubermädchen. „Frag mich mal. Alles dreht sich bei mir!“ „Erm… du bist ein Schwert?!“

Der Rauch verzog sich langsam und man sah Rokus weiter entfernt auf dem Boden liegen. „Habe… ich ihn besiegt?!“ kam ein kleiner Hoffnungsschimmer, als ihr Gegner auf einmal auf stand. Dieser schüttelt einmal seinen Kopf und schaute Sherry wieder in die Augen.

Seine Hose hat bei dem Angriff gelitten, ansonsten war sein Körper nur leicht angesengt und verdreckt. „Eine… sehr interessante Waffe. Welch ein Glück, dass ich eine sehr hohe Feuerresistenz habe.“

„Scheinbar zu früh gefreut, aber selbst mit einer hohen Resistenz könnt ihr ihn immer noch damit verletzten… Ich habe eine Idee.“ murmelt Nirwana was in die Gedanken von Sherry. Sie hörte es sich an und nickte. „Magisches Schwert!“

Ein neues Duplikat kam, dass nun wie das Explodierende Magmaschwert aussah. Rokus knackte seinen Kopf mehrmals zur Seite und machte sich wieder für den Angriff gefasst. Diesmal ist er vorbereitet.

„Ich verlasse mich auf dich Nirwana! Im Gegensatz zu Rokus ist meine Ausdauer begrenzt!“ warnte Sherry noch ihre Waffe… als Rokus wieder vor ihr stand und mit seiner Waffe ausholte. Das Zaubermädchen tat es ebenfalls mit dem Duplikat…

Und es entfaltet ebenfalls die gleiche Macht, als beide Schwerter sich trafen. Die gleiche Szene, doch diesmal kam ein weiterer Schwertangriff aus dem Rauch. Dies hatte Nirwana geahnt und daher zur Zweitwaffe geraten.

Rokus hat nämlich beide Füße in den Boden gerammt und ebenfalls einen bestimmten Winkel angenommen mit seinem Körper, sodass er zwar die Schmerzen bekam. Doch die Explosion selber schleuderte ihn nicht weg.

Den nächsten Schwertangriff wehrte Sherry mit Nirwana ab und das Schwert wird nach hinten geschleudert. Die Armmuskeln von Rokus kämpften hart gegen die Explosion an, man sah regelrecht die Blutadern auf ploppen.

Auf einmal hielt Rokus seine freie Hand vor Sherry und schoss einen Feuerball aus nächster Nähe ab. Ein Fingerschnippen und eine große Eismauer fing ihn ab, was aber das Eis zerstörte. Direkt hinterher kam dann wieder das Schwert.

Alle Zuschauer kamen trotz der Explosionen nicht aus dem Staunen raus. Ein epischer Kampf zwischen einen Behemoth und einer jungen Frau. Magie und Fähigkeiten prallten ab. Groß gegen klein.

Die Freunde von Sherry fiebern alle mit ihr, denn bisher… hat man Sherry noch nie so kämpfen gesehen. Doch auch die restlichen Mitglieder der Blackskulls konnten nicht eine Sekunde von dem Kampf ablassen. Alle Zuschauer der Welt… sehen den Kampf und es kam ihnen so unrealistisch vor.

Auf einmal glühten beide Schwerter von Sherry auf. Dies bemerkte Rokus und ließ seine Waffe ebenfalls mit seiner Fähigkeit starten. Beide Kämpfer schlugen noch ein paar mal mit den Waffen, dann setzte der Behemoth das als erstes ein.

„Himmel und Erde, Leben und Tod.“ fing Rokus auf einmal an zu zitieren. „Nimm meine Kraft, dass mein Feind besiegt werden kann.“ Das Schwert vom Behemoth leuchtete so stark weiß, dass man nicht mehr hineinschauen konnte. Rokea und Sina ging ein Schaudern über ihre Rücken runter, als beide spürten, welch eine Kraft hinter der Fähigkeit steckte.

„Tausend Berge, tausend Meere. Tausend Tiere, Tausend Pflanzen. Nichts wird mich aufhalten, nichts kann man nicht zerschneiden. Schnitt des Behemoths!“

Bevor Rokus seine Fähigkeit frei ließ, sprang er einen Schritt nach hinten. Dann schwingt er sein Schwert von unten nach oben und ließ es frei… Ein weißer, reiner Schnitt, der auf Sherry zuraste. Sina bekam auf einmal Panik, denn selbst sie würde diese Fähigkeit nicht ohne weiteres wegstecken können.

„Allesschneider!“ rief Sherry und aus Nirwana kam ein roter Schnitt raus geflogen, der sofort gegen die Fähigkeit von Rokus knallte… Eine gigantische Explosion löste das dadurch aus, eine Feuersäule mit weißen Blitzen entstand.

Einer der Blitze erwischte Sherry und sie schrie vor Schmerzen lauf auf. Rokus dagegen wich den Blitzen aus und kam aus dem Staunen nicht raus, dass seine stärkste Fähigkeit sich in solch einer Katastrophe entwickelte.

„Jetzt oder nie Herrin!“ rief Nirwana und Sherry nickte, dabei ignorierte sie die schwere Brandwunde auf der Schulter. „Allesschneider!“ wurde nun vom Duplikat freigesetzt. Dieser raste durch den Wirbelsturm durch… und kam auf der anderen Seite an!

Der Behemoth bemerkte die Gefahr und setzte einen einfachen „Allesschneider“ ein, der eine blaue Farbe hat. Diese Fähigkeit raste auf den roten Schnitt zu… und prallte einfach davon ab! „Huh?!“ Die blaue Fähigkeit raste auf die magische Schutzmauer zu und löste sich mit einem lauten Knall auf…

Als die rote Fähigkeit Rokus erreichte. Rokus hob mit zusammengekniffenen Augen sein Schwert und drückte sich gegen die Fähigkeit von Sherry. Scheinbar war das kein einfacher „Allesschneider“, denn die Fähigkeit schaffte es, den riesigen Behemoth nach hinten zu drücken.

Alle Muskeln sind vom Rokus angespannt, er fletschte seine Zähne nach hinten und man sah ihm seine Anstrengung an.

„Wieso… ist dieser Kampf so anders? Suki hat Nitir das Leben so… schwer gemacht, Sherry… Keine Ahnung wie ich es beschreiben soll. Ihre Attribute sind doch überhaupt nicht mal ansatzweise in Rokus Nähe.“ wundert sich Lara.

„Ehrgeiz kann manchmal die unmöglichsten Dinge freisetzen. Doch schau dir Sherry genauer an, sie atmet sehr schwer, diese Fähigkeiten zerren sehr an ihrer Ausdauer.“ warnte Kyllia.

Der Behemoth wird noch weiter durch die Fähigkeit nach hinten gedrückt, aber alle sehen, dass es immer langsamer von statten ging. Dann auf einmal rammte er einen Fuß in den Boden, was ein Beben auslöste und nun zum Stillstand kam.

Aus dem Nichts schoss auf einmal ein Lichtstrahl durch das Kolosseum und erwischte in an der Schulter. Sherry hat zwei Finger aneinander gelegt und hielt sie wie eine Pistole, aus der sie diesen Zauber geschossen hat.

Dieser Angriff hat Rokus unerwartet getroffen, er verlor die Kraft in dem Schwertarm und die Fähigkeit erwischte ihn. Wie Sina es vermutet hat, leitet die Fähigkeit auch die Stärke des explodierenden Magmaschwertes. Eine weitere Explosion fand statt und man hörte, wie etwas gegen die magische Schutzmauer knallte. Leider konnte man durch den Rauch nichts sehen.

Das Zaubermädchen ging mit langsamen Schritten auf ihren Gegner zu, das Duplikat hat sie wegen des Zauberangriffs losgelassen. Dies hat sich in Luft aufgelöst und Sherry hat einige neue Dinge von dieser Fähigkeit gelernt.

Wie Kyllia es schon anmerkte, aber Sherry sah sehr verschwitzt aus und ihr Atem ist ebenfalls sehr unregelmäßig. „Ich würde euch raten, euch nun wieder mehr auf die Magie zu konzentrieren. Als Schwertmagierin müsst ihr beide Attribute in einem Gleichgewicht halten.“ war Nirwana etwas besorgt.

„O… ok!“ nickte Sherry und wartet, dass der Rauch endlich verschwand… Rokus kam auf einmal durch den grauschwarzen Rauch durch und man sah über seinem Brustkorb eine sehr schlimme Verletzung. Sie blutete sehr stark, zusätzlich war um die Wunde das Fleisch wortwörtlich verbrannt.

„Das der Kerl noch stehen kann…“ murmelt Louis. „Kein Wunder, wie er die ganzen Narben bekommen hat.“

„Du bist stark…“ murmelt Rokus, dabei verzog er sein Gesicht. „Dann werde ich wohl… meine wahre Stärke zeigen müssen.“ Auf einmal warf er sein Schwert nach Sherry, die es mit einer Eismauer verteidigte.

Hinterher hob er beide Hände und orangleuchtende Feuerbälle in kleinen Versionen flogen alle auf das Zaubermädchen. Sie hob weitere Eismauern zur Verteidigung hoch, es entstand eine große Rauchwolke.

Als Rokus sie laut husten hörte, fing er an. Alle sahen, wie er sich verwandelte und immer größer und größer wurde. Eine Aura ging über das Kolosseum, jeder bekam auf einmal ein fürchterliches Zittern. Wenn man glaubte, dass die von Nitir schon schlimm war, dann spielt die von Rokus in einer anderen Liga.

„Nun… kommt der eigentliche Kampf für Sherry… Sei stark.“ flüstert Sina für sich. Neia bemerkte die Sorge irgendwie und nahm die Klauenhand von Sina in ihre Hand.

Was man im Rauch bei Sherry nicht bemerkte, dass sie selber einen Zauber gerade am murmeln war. Sie schwebte wie üblich und vor ihr erschien eine kleine gelbe Kugel. Erst war sie sehr klein, bis sie immer größer wurde. Das Zaubermädchen hatte schon die Befürchtung gehabt, dass sie in einem Kampf gegen die Werform sein wird. Daher hat sie einige Gegenmaßnahmen im Kopf vorbereitet.

Die Verwandlung von Rokus war fertig, keiner konnte glauben, wie groß er in seiner Werform war. Dieser Behemoth war doppelt so groß wie die von Nitir und hatte eine violette Hautfarbe. Seine Hörner sind viel länger geworden und scheinbar konnte Rokus in dieser Form nicht auf zwei Beinen stehen.

„Das Vater in diese Form geht, kann ich schon verstehen. Dieses Zaubermädchen… könnte vermutlich mir ein paar Probleme machen. Doch nachdem ich ihren Kampfstil gesehen habe, mache ich mir keine Sorgen.“ grinste Rokea schief, aber Risia sah in den Augen auch eine Sorge.

„Wie viele Jahre ist es her, dass wir unseren Anführer in dieser Form gesehen haben?“ murmelt Nitir, der einen Eisbeutel auf dem Kopf hatte. „Wie stark… ist Sherry nur?“

Rokus atmet einfach tief ein und brüllte in einer Lautstärke, dass selbst das magische Schutzschild angegriffen wird. Durch diese Aktion wurde der Rauch um Sherry weg gepustet und alle konnten, sehen, was sie dort macht.

Vor Sherry sah man eine sehr große Kugel, die geradezu ein knisterndes Gefühl gab. „Goldene Lichtkugeln!“ rief Sherry und auf einmal schossen viele kleine Kugeln aus der riesigen Kugel heraus. Die kleinen Kugeln verteilten sich überall im Kampfbereich und schwebten einfach nur in der Höhe. Irgendwann war die große Kugel verschwunden und Sherry begutachtet ihr Werk.

„Wow, hoffentlich ist das der richtige Zauber gegen Rokus.“ staunte Sherry. „Denke, solch ein Zauber wurde bisher noch nicht in einem Turnier eingesetzt.“

„Was… ist das für ein Zauber?“ wundert sich Melaine. „Beschreibe ihn mir, ich spürte gewaltige Magie vor mir.“ bat Neia.

„Erm… Sherry hatte zuerst eine große gelbe Kugel vor sich gezaubert, aus denen kamen viele kleine Kugeln, die sich über das Kolosseum verteilt haben.“ teilte Sina es mit. „Ah… meine Schülerin ist wirklich nicht auf den Kopf gefallen.“ bekam Neia ein Lächeln auf dem Gesicht. „Wartet einfach ab.“

Der Behemoth wirkte sehr misstrauisch über diese Kugeln, aber egal wo er hin will, sie schwebten so, dass er immer in Kontakt mit ihnen kam. Die Augen bildeten sich zu Schlitzen, dann schlug Rokus mit einer Pranke auf eine kleine leuchtende Kugel…

Diese explodierte in einer Lichtbombe, wo Lichtstrahlen rausgeschossen kamen. Diese durchbohrten alle den Behemoth, der laut vor Schmerzen brüllte. Überall floss Blut von seinem Körper runter, seine dicken Muskeln zuckten überall.

„Und diese Dinger sind überall verteilt. Damit hat Sherry diesem Monster den Platz zum Kämpfen genommen!“ jubelt Thomddir… doch nicht mehr lange. Rokus schüttelt den Kopf und starrte Sherry an, dann rannte er auf einmal los. „Er wird doch nicht etwa…“

Und wie der Behemoth dies macht. Er rannte schnurgerade auf Sherry zu und ignorierte jede leuchtende Kugel, mit der er in Berührung kam. Die Explosionen kamen dem Zaubermädchen immer näher und näher…

„Wow… das habe ich jetzt nicht erwartet.“ schluckte Sherry schwer, dann fiel ihr eine Idee ein. Sie steckte Nirwana in den Gürtel, dann hob sie beide Handflächen gegen Rokus. „Eisflächen!“

Mehrere Meter vor Rokus entstand eine große Eisfläche, die wunderschön in einem Blauton schimmert. Sherry ließ sie etwas größer werden und schoss dann abwechselnd Wasserbälle auf Rokus Gliedmaße.

Viele Zuschauer fragten sich, was die Frau da überhaupt macht… Rokus spürte nur Schmerzen an seinem Körper und hat die Eisfläche vor ihm bemerkt, aber mit seinem großen Körper, der nun mehrere Tonnen wog…

Der Behemoth, der durch die Schmerzen seine nassen Beine nicht bemerkte und nun die Eisfläche erreichte, rutschte gegen seinen Willen aus! Durch die nassen Beine hatte Rokus überhaupt keinen sicheren Halt, zusätzlich mit seiner Geschwindigkeit war das Chaos vorprogrammiert.

Ein leichtes Beben ging über das Kolosseum, als Rokus mit dem Kopf auf den Boden krachte, eine große Staubwolke entstand. Das Publikum jubelt laut auf, als Sherry wieder etwas unmögliches umgesetzt hat…

Sherry konzentrierte sich auf die Staubwolke, denn dies wird den Behemoth bestimmt nicht besiegt haben, als auf einmal ein gigantischer Stachelschwanz aus der Staubwolke rauskam. Das Zaubermädchen hatte keine Chance auszuweichen und wollte noch eine Eiswand zaubern, aber zu spät.

Mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit rauschte Sherry über das Kampffeld und krachte gegen die magische Schutzmauer, als der Stachelschwanz sie erwischt hat. Sie konnte überhaupt nicht vor Schmerzen schreien, soviel wurde bei diesem einen Angriff gebrochen.

„Bei allen Göttern… noch ein Treffer dieser Art und ich habe verloren.“ keuchte Sherry mit einem sehr blassen Gesicht, sie fing sofort an zu heilen. Auf einmal hörte sie einen Krach, der Behemoth stand wieder auf und machte sich für den Angriff bereit.

Es sind in der Arena noch Kugeln vorhanden, aber sie halten ihn nicht wirklich auf, wenn er die zerstörten schon so Konsequent ignoriert hat. Sherry schaffte es sich soweit zu heilen, dass sie wieder stehen konnte, doch steckte sie in einem Dilemma.

„Ich kenne… nur einen Zauber, doch Rokus wird nie im Leben stehen bleiben…“ überlegte Sherry fieberhaft nach einem Plan. „Ich… will nicht, aber ich muss.“

Mit neuem Entschluss ging Sherry weiter von der Schutzmauer weg, ihr Kimono ist durch den langen Kampf an vielen Bereichen zerrissen. Beim Aufprall gegen die Mauer ist die Kopfhaut von Sherry aufgeplatzt und hat ihr gesamtes Gesicht fast blutgetränkt.

„Fähigkeitsfreischaltung: Doppel!“ rief Sherry, aber es passierte nichts. Viele wunderten sich, was das eben war, als Sherry nun mehrmals mit den Fingern schnippte. Über das gesamte Kolosseum schwebten überall Elementarvögel. Feuervögel, Eisvögel, Lichtvögel, ein Wunder der Magie.

Diese stürzten sich alle auf den Behemoth, dieser versuchte einige mit seiner Pranke zu zerstören. Es ist die Masse, die ihn einfach überrannte. Schmerzen, überall spürte Rokus nur Schmerzen. Ihm wird die Sicht genommen, die Feuervögel machen ihm weniger aus, die Lichtvögel am meisten.

„Huh?! Woher nimmt Sherry die Mana für diese vielen Angriffe?!“ staunte Christoper. „Das ist ja ein regelrechter Vogelschwarm der diesen Behemoth angreift!“

„INFERNO!“ rief Sherry, sie hat jetzt ihre stärkste Feuermagie eingesetzt. Der Behemoth war auf einmal in einer großen Feuerkugel eingeschlossen, die sofort explodierte. Ein Feuersturm ging in den Himmel, Blitze schossen aus der Säule heraus.

Rokea hat beide Hände auf die Fensterbank gelegt und unbemerkt drückten sich ihre Finger herein. Die Behemoth kannten sie lange genug, dass sie nun besorgt um ihren Vater war.

Als der Zauber vorbei war, schüttelt Rokus sich einmal mit dem gesamten Körper und wollte wieder losrennen, da war er in dem nächsten „Inferno“ drin. Alle reagierten erstaunt, wie Sherry das in der Schnelle nach gezaubert hat. Dabei hat sie diesmal keine Magie oder ähnliches bewirkt!

Was bisher nur Tio und Mio wussten, aber nicht den Effekt von „Doppel“. Diese Fähigkeit wurde zum ersten Mal in dieser Welt freigeschaltet und löst einen positiven Effekt aus, wenn man die Fähigkeit aktiviert: Alle Zauber werden ein zweites Mal aktiviert, ohne dass es irgendwelche Mana kostet. Ob es mit dem Beruf Schwertmagier zusammenhängt, könnte man schon stark vermuten.

„Herrin! Solange eure Fähigkeit aktiviert ist, solltet ihr die Chance nutzen!“ meldet sich Nirwana. „Setzt den stärksten Lichtzauber ein! Ihr wisst, wie ihr ihn bewältigen könnt!“

„Ich weiß, aber… ich habe Angst, ihn damit zu töten.“ war Sherry sich sehr unsicher. „Herrin… dieser Mann steht immer wieder auf. Feuermagie ist… wegen seiner sehr hohen Feuerresistenz nicht möglich. Eismagie könnt ihr nicht die nötigen Zauber, um ihn zu besiegen. Bleibt nur Licht…“ redet Nirwana ein. „Dann ist es so.“ atmet Sherry schwer ein und aus.

Der Behemoth hat sich nach den vielen Zauberangriffen erholt und wirkte nun selber ziemlich träge. Wenn man es nüchtern betrachtet, war Sherry bisher die Einzige, die ihren Kämpfer in der Werform solche Probleme machte.

Nun fing Sherry an wie verrückt mit ihren Fingern zu schnippen. Um Rokus entstanden überall Wassersäulen und Wasserbälle, die ihn von allen Seiten angriffen. Der Behemoth brüllte laut auf und wollte zu Sherry rennen, als mehrere Wassersäulen ihn mitten ins Gesicht trafen.

Es ist der Druck dieser Magie, die ihn ein bisschen verletzt, ansonsten hat es keinen wirklichen Effekt, außer man ist nass. Das Zaubermädchen schnippt sich die Finger blutig, ihr Manapool raste schnell ins Leere.

Nun wurde Rokus wütend und sprang mit dem Oberkörper hoch, sodass er auf zwei Beinen stand. Auf einmal klatschte Sherry beide Händen so stark zusammen, dass nun jeder sie gebannt anstarrte… als Rokus laut brüllte.

Überall wurde das Wasser zu Eis eingefroren. Die Wassersäulen, die Rokus angriffen, wurden eingefroren. Die Wasserbälle, die gerade am Körper des Monsters aufplatzten, wurden eingefroren… Und Rokus selber wurde mit einer Geschwindigkeit eingefroren, dass er keine Chance hatte, sich von diesem spontanen Angriff zu befreien.

Alle staunten, als eine riesige Eisskulptur dort stand. „Um Himmels willen, was hat dieses Mädchen meinen Vater angetan!?“ wurde Rokea nun richtig unruhig.

Doch Sherry wartet nicht ab, sondern setzte nun alles auf eine Karte. Sie umwickelte von beiden Händen die Finger, als würde sie beten. Unter ihr entstand eine gelbe Rune sie fing an zu schweben, ihr blaues Haar wurde komplett silbern.

Am Kopf der Eisskulptur entstanden leichte Risse, scheinbar kämpft sich Rokus durch die dicke Eisschicht, dabei merkte er eine sehr gefährliche Magie vor sich. „Oh nein, dass werde ich nicht zulassen!“

„Sina?! Was macht Sherry? Ich spürte eine sehr mächtige Magie, ich kann die Mana fast schon auf meine Haut spüren!“ war Neia sehr nervös. „Ich… weiß es nicht, aber das wird gleich sehr heftig werden.“ teilte Sina die Nervosität.

Um den eingefrorenen Behemoth entstanden weitere Runen mit Symbolen. Durch die Fähigkeit „Doppel“ entstanden noch mehr dieser Runen. Der Kopf befreite sich aus dem Eis und brüllte in eine Lautstärke, dass weitere Risse um sein Eisgefängnis entstanden.

Doch Sherry ließ sich nicht davon beirren und murmelt weiter ihren langen Zauberspruch. Alle Runen verbinden sich mit mit gelben Linien und ein gigantischer Lichtstrahl ging hoch. Alle Zuschauer schauten erstaunt über dieses Spektakel, weltweit staunen sie alle.

Mit aller Kraft befreite der Behemoth seinen rechten Arm und hielt seine Pranke in Richtung des Zaubermädchens. Auf einmal entstand eine blaue Kugel, wo schwarze Blitze herauskommen. Sie wird immer größer und größer…

Es waren über zwölf Runen auf dem Boden aus jeder Rune kam ein großer weißer Ball empor. Die weißen Bälle flogen in der Luft um den Lichtstrahl herum, immer schneller und schneller…

Der Zauber von Rokus war ebenfalls fertig, er hatte eine Größe angenommen, dass er eine komplette Person schlucken kann. Die weißen Bälle flogen alle in die Mitte des Lichtstrahls und aktivierten nun den eigentlichen Zauber, in der Zeit schoss Rokus seine blaue Kugel nach Sherry.

Zeitgleich trafen beide Zauber ihre Ziele! Der Zauber von Sherry knallte mit voller Wucht auf Rokus, der durch das Licht komplett verschwand. Sherry dagegen wurde von der blauen Kugel ein gesaugt, die in einem blauen Feuersturm explodierte.

Das gesamte Kolosseum wurde so stark mit Magie angegriffen, dass niemand dieses magische Spektakel anschauen konnte, zugleich ist ein heftiges Erdbeben entstanden. Sina hielt Neia fest, denn das war diesmal sehr heftig.

„Sherry!“ war Sina nun leicht panisch. „Geh jetzt nicht raus! Glaub an deine Freundin!“ rief Louis durch das Getöse. „Glaub einfach an sie!“

Rokea dagegen musste von allen Behemoths festgehalten werden, denn nun wurde sie panisch. „PAPA! LASS MICH GEFÄLLIGST LOS!“

„NEIN! DEIN VATER HÄTTE ES NICHT GEWOLLT! WILLST DU IHN WIRKLICH MIT DIESER AKTION ENTEHREN?!“ schrie Nitir. Alle Behemoth rissen die provisorischen Wunden auf, die Risia angelegt hat.

Eine gigantische Staubwolke ging hoch und jeder spürte, dass die Magie im Kolosseum verschwunden ist. Alle panischen Zuschauer beruhigten sich und… warten nun geduldig ab, was hinter der Rauchwolke kommen mag.

Alle Mitglieder der „Monstergruppe“ waren extremst besorgt und beten, dass Sherry es in irgendeiner Form überstanden hat. Hauptsache sie lebt!

Es dauerte mehrere Minuten, dass die Staubwolke sich legt und die erste Person, die man sah war Rokus! Er war wieder in seiner normalen Form zurückgewandelt und kniete auf beiden Knien, dazu war sein kompletter Körper blutüberströmt.

Ein Auge von ihm flatterte stark, dass andere war weiß, sein Auge hat sich stark nach innen gedreht. Man sah, das Rokus sehr sehr schwer atmet, man hörte richtig seinen Atem rasseln. Nun wollte jeder wissen… was ist mit dem Star des Turniers!

Die Staubwolke verschwand immer mehr und mehr, als man Sherry mit einem zerstörten Kimono auf dem Boden sah. „Nein…“ murmelt Sina und ihr drittes Auge ging unbewusst auf. „Bitte…“

Alle waren schweigsam und warten, ob nicht noch was passiert, aber keine Reaktion: „Meine… Damen und Herren, scheinbar…“ wollte Ronda verkünden, als das Publikum auf einmal alle auf Sherry zeigten.

Diese hat einen Arm angewinkelt und Ronda hielt sofort den Mund. In Rokus weißem Auge kam nun die Pupille zurück und konnte dazu nichts denken. Mehr… als Warten kann er nicht.

Dann winkelt sich der andere Arm von Sherry und scheinbar braucht sie mehrere Anläufe, bis sie endlich aufgestanden ist. Viele Brandwunden sah man an ihrem Körper, ihr Kimono ist fast nicht vorhanden und der wenige Stoff schützte ihre intimen Zonen.

Doch was alle sahen: Sherry hatte nur weiße Augen und scheinbar konnte sie nicht mal richtig stehen, als hätte sie überhaupt kein Gleichgewicht. Ihr Haar ist wieder blau geworden, aber scheinbar hat die silberne Haarsträhne sich verbreitert.

Der gesamte Körper vom Zaubermädchen zitterte stark, doch dann machte Sherry einen Schritt nach vorne. Langsam, ein Fußschritt nach dem anderen. Mit der rechten Hand zog sie ihr Schwert Nirwana vom restlichen Gürtel, selbst dies schien ihr unendlich viel Kraft zu kosten.

Keiner traute sich noch zu atmen oder zu blinzeln, denn… jeder wusste es: Sherry hat ihr Bewusstsein verloren, aber der Wille in ihrem Körper ist so stark, dass er weiterkämpft. Bei Sina gingen die Tränen runter und betete nach langer Zeit ihren dunklen Gott an.

Die Fußschritte ziehen alle eine Spur auf dem Boden, doch kam Sherry irgendwie Rokus näher. In der knienden Position konnten beiden sich mehr oder weniger in die Augen schauen. „Du… bist wirklich sehr stark…“ murmelt Rokus.

Sherry kam bei ihrem Gegner an und hob ihr Schwert hoch, dass scheinbar immens an ihren Kräften zerrte. In der Luft zitterte Nirwana so stark, aber bereit… zu zuschlagen. Der Behemoth seufzte und schloss seine Augen, er ist komplett ausgebrannt, um noch irgendwie kämpfen zu können.

Das Zaubermädchen zitterte noch stark, dann schlug sie mit ihrem Schwert zu… vorbei an Rokus und fällt mit ihrem Körper neben ihn. Ein Schock ging durch alle Zuschauer, selbst Rokus öffnete sein Auge und drehte seinen Kopf zu ihr.

Sherry lag auf dem Boden und machte überhaupt nichts mehr. Rokus sammelte seine restliche Energie von seinem Körper und stupste sie mit seinen rechten Arm an, wo Unmengen von Blut herunter tropfte.

Als immer noch keine Reaktion kam, atmete Rokus einmal ein und aus, dann hob er seine rechte Faust gen Himmel.

„ROKUS HAT DIESEN LE-GEN-DÄREN KAMPF GEWONNEN! DIE BLACKSKULLS SIND INS FINALE GEKOMMEN!“

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