Sin Roswell

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Kapitel 458

Ich bin wiedergeboren und eine schwarze klebrige Angelegenheit?

„Nun gut, ich bin dir für deine Ehrlichkeit dankbar. Ich hoffe, dass wir weiterhin unsere Geschäfte abhalten können.“ lenkte Brandrulim dann vom Thema ab und Sina nickte ihm dankbar zu.

„Hättest… du Interesse an einem eigenem Titanvorkommen?“ grinste Sina nun und bei dem Zwerg sah man auf einmal ein Blinzeln in den Augen. „Lass mich raten… ihr habt den Kadaver von dem Turnier mitgebracht.“

„Richtig. Wenn ich richtig gesehen habe, ist Tierra komplett verschwunden. Dafür… könnte ich nun Titanus vor Fanfoss legen. Ein eigenen Titanvorkommen.“ nickte Sina.

„Wartet. Ich hole eben jemanden her, denn er wird uns bei den Götterbestien helfen.“ verschwand auf einmal der Zwerg. Verwundert schaute Sina nur hinterher, denn… damit hat sie jetzt nicht gerechnet.

Dann kam Brandrulim mit einem weiterem Zwerg zurück. Er war etwas größer und breiter gebaut als Brandrulim. Doch was Sina mehr erstaunte, war die Eisenmaske, die sein halbes Gesicht verdeckte sowie hatte der Zwerg nur an einer Seite einen Bart.

„Darf ich vorstellen, dass ist Grudrec, Meister aller Rüstungsschmiede. Er war es, der mir den Tipp mit den Drachenschuppen gegeben hat und nur er kennt die richtigen Materialien, wenn es um andere Rüstungen geht.“

„Angenehm, Grudrec mein Name. War erstaunt gewesen zu hören, dass ihr eine Dämonin seid, aber ehrlich? Mir ist das egal, solange ihr euch an unsere Zivilisation richtet.“ brummte der Zwerg, aber seine Stimme… hörte sich so zerstört an.

„Erm… Mein Name ist Lady Sina die Chaosbringerin.“ stand Sina auf und verbeugte sich höflich vor dem Zwerg. „Ich danke ihnen, dass… du meinen Freund weise Ratschläge gegeben hast. Ohne die Drachenrüstung… hätte ich niemals gegen Tierra gewonnen.“

„Da bekam ich eines Tages einen Brief von einem Bekannten und er fragte mich, welches Material hitzebeständig genug wäre, dass man gegen Tierra einsetzen konnte. Ich dachte in dem Moment, mich trifft ein Amboss in die Klöten.

Im Glauben, dass es ein Scherz sei, wollte ich den Brief schon wegschmeißen, als ich dann gelesen habe, wer die Rüstung tragen sollte. Niemand anderes als Sina, die Titanus getötet hat. Tja… das erste was mir einfiel waren die Drachen.

Immerhin baden einige von den Viechern in Vulkanen oder ähnlichem. Erzvorkommen kannte ich auch, aber… bis man genug Material für eine komplette Rüstung zusammenbekommt… Hätte es viele Jahre gedauert, aber einen Drachen, der eigentlich alles hat, was man braucht?“

„Richtig, dass wäre tatsächlich die einfachste und schnellste Lösung gewesen. Als Grudrec dann endlich hier ankam, hat er sich direkt in meinem Lagerhaus verbarrikadiert, nur um das Material von Tierra zu untersuchen.“ grinste Brandrulim und alle setzen sich auf die Sessel.

„Grudrec, vielleicht wird es dich auch interessieren zu hören, dass Lady Sina einen weiteren Kadaver von Titanus mitgebracht hat.“ Dieser staunte Sina direkt an, die nur nickte.

„Habe ich in meinen Inventar dabei. Doch ich warne euch direkt, denn der hatte nur einen Bruchteil seiner Größe, dementsprechend konnte es also auch weniger Erz in ihm geben.“ meinte Sina.

„Kein Wunder dass du mich angefleht hast im Brief, dass ich kommen soll.“ schaute Grudrec den anderen Zwerg an. „Hier kommt man wirklich an erstklassiges Zeug ran und dann auch noch frisch.

Ist schon eine Zeit her, als ich als Minenarbeiter gearbeitet habe, aber bei Titanus das Erz abbauen? Das mache ich doch gerne.“

„Ich… dachte ihr seid ein Rüstungsschmied?“ wundert sich Sina und beide Zwerge grinsten. „Das ist richtig, aber momentan… habe ich nicht viel zu tun oder? Außerdem haben wir noch nicht wirklich einen Experten, der sich mit Titanerze auseinander gesetzt hat.

Wir wissen, dass es schwer abzubauen ist und auch noch schwerer zum Schmelzen zu bekommen ist. Übrigens, deinen Schmelzofen werde ich bald ersetzen Brandru, dass Ding macht es nicht mehr lange. Wenn der dann noch Titanbarren schmelzen soll…“

„Dann muss ich aber für einige Tage mein Geschäft schließen, dass ist dir schon klar oder?“ hörte Brandrulim nicht recht.

„Was ist dir lieber… Ein paar Tage ein geschlossenes Geschäft, dafür einen neuen Schmelzofen aus meiner Hand, der Titanerze schmelzen kann oder zuschauen, wie das Zeug über dem Boden gerinnt, wenn die Form samt Ofen kaputt geht?“ antwortet Grudrec nüchtern.

„Hrm… du kennst meine Antwort…“ seufzte Brandrulim und ließ seine Schulter hängen. „Wunderbar, in der Zeit kannst dir auch überlegen, ob du dein Lagerhaus nicht ebenfalls erneuern willst… oder eher einen Keller einrichten möchtest. Meine… wenn die Welt mitbekommt, was du hier alles hast, dürftest du vermutlich keinen ruhigen Schlaf mehr haben.“ grinste der Zwerg.

„Ich… merke schon, ihr versteht euch sehr gut?“ lächelte Sina sehr unsicher. „Nein, denn Brandru weiß, dass ich das alles in Rechnung stellen werde, aber dafür kann er sicher sein, dass alles eine Qualität haben wird, die er nirgends so schnell bekommen würde.“

„Ja, deswegen hast du vermutlich kaum Kunden, so teuer wie du bist.“ grummelt Brandrulim und Grudrec lächelte. „Ich weiß das ich teuer bin, dafür habe ich aber auch hart an meinem Ruf gearbeitet.“

„Nun… Titanus kannst von mir bekommen Brandrulim, denn ich wir hatten ja schon eine Abmachung. Damit kannst du ja dann deine Schmiede… erm vergrößern, verbessern, keine Ahnung. Ist dein Geschäft.“ lächelt Sina.

„Hmm… Dein Vorschlag hat was… doch das muss ich selber entscheiden. Wegen Titanus, am besten ich schicke dir einen Boten, wenn ich ein Team aufgebaut habe, denn… Wie Grudrec es schon sagte, es ist schwer abzubauen, einfacher ist es eher sogar, das Gestein um das Vorkommen wegzutragen.“ streichelte Brandrulim sein Bart.

„Grudrec, ihr seid ein Meister aller meisterlichen Rüstungsschmiede. Ich… weiß nicht inwiefern Brandrulim dich schon aufgeklärt hat, aber mein nächstes Ziel ist Glacia. Brandrulim meint sogar, ein Königreich… würde mir helfen?“ fragte Sina.

„Ja, das Königreich von dem König Nostath. Wenn ich mich richtig erinnere, ist das der jüngste Zwergenkönig aller Zeiten.“ nickte Grudrec. „Doch darf man ihn nicht unterschätzen. Es ist ein knallharter Zwerg, der sein Volk über alles liebt.

Was ihn aber auch gefährlich macht ist, dass er einen gefährlichen Geschäftsinstinkt hat. Wenn er merkt, dass es etwas lohnenswertes gibt und es seinem Volk hilft, dann schlägt er mit aller Härte zu.“ Brandrulim nickte bei der Aussage.

„Erm… dann will der König aber bestimmt was von mir haben für die Unterstützung oder? Ich kann mir nicht vorstellen, dass er mit dieser Einstellung nicht irgendwelche Hintergedanken hat.“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

„Ich mag deine Freundin Brandru, sie hat sofort verstanden, wo der Haken ist. Sina, selbst ich weiß nicht, inwiefern das Zwergenreich dir helfen wird, vermutlich wirst du noch eine Einladung bekommen.

Doch rechne damit, dass König Nostath auch was verlangen wird. Keine Ahnung ob es Glacia selber ist, bestimmte Gefallen oder ähnliches. Was ich aber sagen kann ist, dass sein Reich sich mehr auf Waffen spezialisiert hat.

Wenn ich irgendeinem Reich zutraue, dass in der Lage ist, die richtigen Waffen gegen Götterbestien zu entwickeln, dann dieses Reich. Ich bin der beste Rüstungsschmied? Die haben dann haufenweise Waffenschmiede, die auf meinem Niveau arbeiten.“

„Hmm… danke für die Information und Warnung, dann weiß ich zumindest, was auf mich zukommt.“ verbeugte sich Sina vor Grudrec. „Grudrec… kannst du eine Rüstung bauen, die mir gegen Glacia helfen kann?“

„Wenn ich ehrlich bin… du willst dieses Monster im Wassers bekämpfen oder? Ich bin mir nicht so sicher, wie eine Rüstung da helfen soll?“ kratzte Grudrec an der Eisenmaske.

Sina erzählte den Zwergen ihr Erfahrung im Wasser und welches Problem sie mit dem Wasser als solches hatte. Anschließend gab sie den Tipp, was sie mit Sherry von den Matrosen erfahren hatte.

„Ja… das wäre eine Möglichkeit. Ein Tauchanzug oder ähnliches, dazu eine Brille, die dem Druck in der Tiefe standhalten kann.“ schaute Brandrulim seinen Kollegen an.

„Ein Material, dass kein Wasser durchlässt, aber auch zugleich den Körper gegen die Kälte warm hält… Das haben in der Tat nur Wassermonster, doch ich bin ehrlich. So eine Rüstung habe ich noch nicht gebaut.

Es hilft nichts, ich muss jemanden kontaktieren, der sich auf diese Viecher spezialisiert hat und das Gute ist, ich kenne da auch jemanden. Es bringt einfach nichts, wenn man mir… die Materialien von den Sahagins oder was auch immer für Viecher bringt, wenn die Rüstung so gemacht werden muss, dass NICHTS durchkommen soll. Irgendwie müssen wir es miteinander verbinden…“ schüttelte Grudrec leicht den Kopf.

„Kann man es nicht vernähen und dann mit einem Bindemittel oder ähnlichem die Löcher zuschließen?“ schlug Brandrulim vor.

„Das ginge… aber keiner jagt freiwillig dieses Monster, das mir gerade in den Sinn kommt.“ schaute Grudrec Sina und Brandrulim ernst an. „Nun spuckt es schon aus, was ist es für ein Monster?“ hakte Brandrulim nach.

„Bevor ich es sage, aber man muss dieses „Ding“ lebend fangen, denn es produziert diesen speziellen Stoff. Tot bringt es mir nichts. Leider ist der Haken, wenn man es anfasst, dass man dann für alle Ewigkeiten dieses Monster an sich kleben hat.“ klärte Grudrec das Problem auf.

„Und… was ist das nun für ein Monster? Scheinbar muss man doch damit gearbeitet haben, wenn du davon weißt oder nicht?“ wundert sich Sina ein bisschen.

„Ein Schleimmonster, aber nicht irgendeines sondern ein sehr spezielles. Einerseits ist es gut, dass sie so rar sind, anderseits… müsste man erst mal wissen, wie man mit seinem Schleim arbeiten kann.“ wurde das Geheimnis aufgeklärt.

„Ein… Spezielles? Meinst du die schwarzen Schleimmonster in der tiefen Gruft?“ staunte Brandrulim und Grudrec nickte. „Richtig, diese Schleimmonster. Findet man nur dort, wo es dunkler ist als jedermanns Arsch.“

„Was… sind das für Monster und wo ist die tiefe Gruft?“ schaute Sina die beiden Zwerge abwechselnd an. „Ich bin bisher noch nicht mit diesen Schleimmonstern in Kontakt gekommen.“

„Die „tiefe Gruft“ ist eine verlassene Mine der Zwerge, die geschlossen worden ist, als alles abgebaut war. Manchmal… gibt es einige Zwerge, die schauen sich diese Orte nochmal an, ob es nicht doch noch was zu holen gibt. Dummerweise… haben sie was gefunden, denn sie brachen eine Höhle auf und… die Bewohner waren nicht sehr glücklich gewesen.“ berichtet Brandrulim.

„Es hat circa 40 Jahre gedauert, bis wir die Monsterflut aus dieser Mine zurückdrängen konnten. Scheinbar musste es ein gigantisches Monsternest gewesen sein. Die Mine selber wurde komplett zu einer Festung umgebaut und seitdem wird sie regelmäßig kontrolliert, dass die Monster auch da bleiben, wo sie sind.“ fügte Grudrec hinzu. „Verstehe… und nun zu dem Schleimwesen selber?“

„Keine Ahnung wann es stattgefunden hat, aber es wurde eine Expedition gestartet, herauszufinden, ob es sich lohnen würde, alle Monster zu töten um an gewisse Ressourcen zu gelangen. Starke Krieger und auch erfahrene Abenteurer waren dabei.

Bevor ich die Geschichte erzähle, kürze ich es ab. Sie haben sich tapfer durchgekämpft und… waren irgendwie in einen Höhlenabschnitt gekommen, wo sie sich sicher glaubten… Doch es war eine Todesfalle.

Die Krieger betraten sie und konnten sich nicht mehr bewegen. Ihre Stiefel waren irgendwie mit dem schwarzen Boden verbunden. Andere, die ihre Hände an den Wänden angelehnt hatten… „klebten“ daran. Diese fingen an zu schreien, weil ihre Hände sich auf einmal auflösten, mehr sie wurden sogar an die Wände rein gezogen.

Das Ende von dieser Expedition war, dass nur drei Zwerge überlebt haben. Zuerst wusste man nicht, was es mit dieser Höhle auf sich hatte, bis man an der Kleidung der Überlebenden etwas schwarzes Lebendiges vorgefunden hat.

Untersuchungen hatten ergeben, dass es ein Schleimmonster war, dessen Haut eine extrem klebrige Substanz von sich abgab und wer es einmal berührte… tja. Wenn es ein Körperteil war, trennte man ihn direkt ab, wenn es ein Gegenstand war, verabschiedete man sich davon.“ grinste Grudrec.

„Eh… und so ein Ding willst du lebend haben, wenn es an alles klebt, was es berührt?“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

„Das wäre das „richtige“ Bindemittel für die Rüstung. Nur… habe ich keine Ahnung, wie man es denn „lebendig“ fangen will, noch wie ich diesen Klebstoff von dem Vieh abbekommen soll.“ lächelte der Zwerg dann ehrlich.

„Das… fangen wäre jetzt nicht so das Problem, ich frage mich nur, ob sich die Mühe lohnt?“ grübelte Sina.

„Wie… willst du es denn fangen? Wir müssten es ja auch irgendwie aufbewahren oder?“ stutzte Brandrulim.

„Es muss ein Käfig aus Glas sein, am besten etwas, was auch stabiler ist als normales Fensterglas. DA… könnte ich es irgendwie rein bekommen. Doch ich will so ein gefährliches Ding nicht mitten in die Stadt mitbringen, dazu müsstet ihr einen Raum aufbauen, der gewährleistet, dass es auch dort bleibt!“ meinte Sina.

„Tja… dann weißt du ja, was auf dich zukommt Brandru.“ grinste Grudrec seinen Bekannten an. „Wenn ich dieses Vieh vor mir habe, vielleicht kann ich einige Untersuchungen anstellen. Meine… wir haben hier Materialien von Drachen und Götterbestien rumliegen oder? Wäre doch gelacht, wenn dieses Schleimmonster gefährlicher wäre, als eine Götterbestie.“

„Das… kann ich alles machen. Ich sehe schon, wenn du an das Geheimnis von diesem Kleber herankommst… welche Rüstungen man bauen könnte, was bisher unmöglich war.“ nickte Brandrulim langsam.

„Dann hätte ich zumindest wieder ein Ziel, meine Freunde. Damit wir den Standpunkt für uns alle haben… Wegen Titanus wird Brandrulim mich kontaktieren, wegen den Materialien der Wassermonster wird Grudrec seine Kontakte spielen lassen.

In der Zeit… arbeitet ihr irgendwie an einem gläsernen Käfig für ein Schleimmonster… Erm… könntet ihr mir dann eine einfache enganliegende Lederrüstung bauen oder so? Am besten eine, die ich mehrmals überziehen kann? Ich habe nämlich keine Lust in dieser Mine… mir immer wieder einen Arm oder ähnliches abzuschneiden.

Muss nicht von dem teuren Material sein, weil wir davon ausgehen müssen, dass sie kaputt gehen wird. Nur mehrere Fabrikate halt, die ich unterwegs dann anziehen kann.“ schaute Sina in die Runde und die Zwerge nickten.

„Verstehe so langsam, wie du bisher alles geplant hast mein Freund. Du lässt deinen Kunden für dich arbeiten, das ist natürlich auch eine Idee.“ grinste Grudrec wieder.

„Nun… bisher hat es am besten so geklappt zwischen uns. Würden wir jemanden anderes beauftragen, würden wir Jahre warten, bis sich einer meldet, ob er überhaupt das schwarze Schleimmonster fangen will und ob er denn auch erfolgreich ist.“ hob Brandrulim eine Augenbraue hoch.

„Stimmt, da mache ich lieber selber die Arbeit und vertraue darauf, dass die Rüstung im besten Sinne gebaut wird. Hmm… wenn es in eine Finsternis geht… sollte ich vielleicht nur Mel mitnehmen, denn sie sieht die Welt ein bisschen anders…“ grübelte Sina direkt ihren nächsten Plan.

„Irgendwie… macht es schon ein bisschen Spaß, dir so zuzuhören. Ich will nicht abstreiten, dass es mir langweilig ist beim Schmieden einer Rüstung. Doch so eine Abwechslung, wo ich an Zeug arbeite, das bisher höchsten nur eine Handvoll Leute getan haben? Klingt schon sehr interessant.“ nickte Grudrec.

„Und mir dabei den Geldbeutel zu leeren…“

Kapitel 457

Ich bin wiedergeboren und es hat sich fast nichts geändert?

Sina ging auf der Straße von Fanfoss und beobachtet die Reaktionen der Bewohner. Einige ignorierten sie, andere grüßten sie, als wäre Sina ein normaler Anblick auf Fanfoss. „Hm… ist es wirklich so wie es Edwin meinte?“ grübelte die Dämonin.

„Ah… Lady Sina, wie geht es ihnen?“ grüßte eine stämmige Frau. „Mira? Wir haben uns ja einige Zeit nicht mehr gesprochen.“ lächelte Sina etwas unsicher.

„Stimmt. Wie geht es ihnen denn? Das muss doch an ihren Kräften gezehrt haben das Turnier oder nicht?“ wirkte die Frau etwas besorgt.

„Huch? Erm… mir geht es ziemlich prächtig. Ich bin gestern aus Batzien zurück gekehrt und… wollte mich ein bisschen von dem Stress erholen. Nun… bin ich hier um zu wissen… wie man..“ murmelt Sina ein bisschen vor sich hin.

„Man es aufnimmt, dass ihr ein Dämon seid? Mein Kind… ich denke, du machst dir zu viele Gedanken. Ich weiß ja nicht, wie in den anderen Städten das Thema so angegangen wird, aber hier, Lady Sina, könnt ihr euch weiterhin zuhause fühlen.

Ihr habt es doch selber gesagt oder? Wenn ihr all diese Taten nicht begangen hättet, als erstes wäre Fanfoss von den Untoten überrannt oder? Selbst… wenn nicht, hätte der Skelettdrache es getan. Lady Sina… ihr könnt euch wirklich hier entspannen, denn ihr habt doch nichts falsches getan oder?

Vielleicht beruhigt es euch ja ein bisschen, wenn ich sage, dass ich ihnen verzeihe für die Lüge. Man sagt ja immer, lügen wäre schlecht, doch ihr hattet einen Grund oder nicht? Ihr habt regelrecht um das Vertrauen gekämpft, da sollte man doch in der Lage sein, Rassenprobleme zu überwinden oder?“ legte Mira eine Hand auf die Schulter von Sina.

Ohne das Sina es merkte, fielen ihr blutrote Tränen von den Augen heraus. „Scheinbar habt ihr euch wirklich für die Lüge geschämt oder?“ bot Mira der Dämonin ein Taschentuch an.

„Nein… das nicht… *snif* Es ist… mir wurde bei gebracht, dass ihr uns Dämonen ebenfalls hasst. Meine Freunde… wussten es, doch selbst da fiel es mir… schwer zu akzeptieren, dass meine eingehämmerte Lehre… nur eine Propaganda der dämonischen Gesellschaft ist.“ versuchte Sina sich zu beruhigen.

„Hm… das ist wirklich traurig zu hören. Ich wundere mich… wenn es das nicht gäbe, ob man nicht einen Frieden mit den Dämonen hätte?“ offenbarte Mira ihre Gedanken und Sina schaute sie erstaunt an.

„Das… Problem ist, man müsste den… harten und bösen Kern… der Dämonen ebenfalls loswerden. Selbst… wenn der Dämonenkönig getötet wird, andere Dämonen werden weiter machen.“

„Es ist wie es ist oder? Ihr dagegen seid ja nicht ein Teil dieses Kern, das habt ihr ja mehrmals bewiesen. Wenn ihr mit den anderen Bürgern sprecht, die meisten werden ebenfalls meiner Meinung sein.“ lächelte Mira

„Meint ihr? Ich… kann weiterhin hier leben?“ hakte Sina nach und Mira nickte. „Natürlich könnt ihr das. An mir sollte es nicht scheitern und wer Stimmung gegen euch macht, ist nur ein Dummkopf. Kommt, beruhigt euch ein bisschen. Der Tag ist noch zu früh, um Tränen zu vergießen.“

„Es… tut mir leid, ich wollte es nicht, nur… fällt es mir nur ein bisschen schwer zu glauben.“ lächelte Sina nun ein bisschen.

„Dann geht einfach weiter in die Stadt und sprecht mit den Leuten, die ihr bereits kennt. Das wäre mein Ratschlag und wenn ihr heute… wieder in eurem Heim ankommt, wird ein Stein von eurem Herzen fallen.“ klopfte Mira auf der Schulter von Sina. „Da… danke…“

Mira verabschiedete sich und Sina brauchte, bis sie sich ein bisschen beruhigt hat. „Ist das… wirklich mein innerlicher Stress?“ Anschließend ging Sina wieder spazieren. Wie Mira es schon prophezeit hat, aber Sina konnte keinen Zorn oder ähnliches auf sich spüren.

Irgendwann stand sie vor Ronald´s Geschäft und roch jetzt schon den Gestank. „Sind… meine Sinne als Mischling… irgendwie geschärft oder… warum will ich da nicht rein? Oh Zada… was ist das nur für ein Zeug?!“

Schweren Herzens ging sie in das Geschäft rein… und fiel auf ihre Knie. „RONALD! MACH DIESEN SCHEIß GESTANK WEG!“ schrie Sina. „DAS IST JA EKELHAFT!“

„Lady Sina?“ kam Ronald aus dem Nebenzimmer angerannt und wunderte sich ein bisschen. „Ihr hattet letztes Mal damit kein Problem gehabt.“

„Sorry… aber in diesem Gestank kann ich kein Geschäft mit dir machen. Kannst du morgen in meiner Villa vorbeikommen mit allen deinen Häusern, die du zum Verkauf hast? Am besten auch eine genaue Stadtkarte?“ tränte Sina. „Und ein Schreiner zu meinem Haus, eine Tür wurde ausgetreten!“

„Das… kann ich machen? Wollt ihr nicht…“ „NEIN! ICH MUSS HIER RAUS! DAS STINKT!“ rannte Sina raus.

Draußen angekommen, musste Sina sich gegen eine Hausmauer anlehnen und sich konzentrieren, sich nicht zu übergeben. „Lady Sina…“ stand Ronald hinter ihr und bot Wasser an. Dies nahm sie dankend an und ihr Magen beruhigte sich. „Danke…“

„Dem Schreiner schicke ich gleich einen Boten, nur… was hat es mit dem anderen Wunsch auf sich?“ fragte Ronald vorsichtig.

„Bevor ich… *hust* näher darauf eingehe… Was… ist ihre Einstellung, was ich bin?“ fragte Sina nun die nächste Person.

„Nun… einst ein Mensch, dann ein verfluchter Mensch, der zu einer Götterbestie mutierte. Weil es nicht gut genug war, habt ihr euch in eine Chaosbestie verwandelt. Nur das die ersten Schritte nie das waren was sie sind.“ grinste Ronald schief.

„Letztendlich seid ihr auch meine Kundin, wo ich mich steht´s bemühe, dass sie immer zufrieden sind. Nur weil jetzt herausgekommen ist, dass sie ein Dämon sind, ändert sich doch nichts oder? Mir persönlich ist es egal, selbst wenn der Dämonenkönig in mein Geschäft reinkommen würde, würde ich auch ihm ein Haus anbieten, wenn er es möchte.“

Die Vorstellung, dass ihr Vater ausgerechnet in diese Müllhalde reingehen würde, zauberte ein Lächeln auf das Gesicht von Sina. „Danke für deine ehrliche Meinung. Ich würde sie bitten, mich morgen mittags in meiner Villa aufzusuchen, denn… mir ist was passiert, weswegen ich scheinbar eine sehr empfindliche Nase habe. Ich… kann nicht bei diesem Geruch in ihr Geschäft kommen.

Was ich sagen wollte ist, bringen sie alle ihre Objekte mit, die sie zum Verkauf haben, sowie eine Stadtkarte. Diese soll dazu dienen, mir zu zeigen, wo die Häuser und Grundstücke stehen. Aufgrund… mehrerer Gespräche mit anderen Personen möchte ich mir bei ihnen wieder was kaufen.“

„Das kann ich machen und wegen dem Geruch… werde ich Miss Zada fragen, ob man vielleicht was anderes nehmen kann. Immerhin will ich ja nicht, dass sie überhaupt keine Möglichkeit mehr bekommen, mir einen Besuch abzustatten.“ nickte Ronald verständnisvoll.

„Danke… dann werde ich morgen vermutlich sie mit einer meinen Ideen überraschen.“ lächelte Sina. „Das… wird mich vermutlich dann auch betreffen.“ nickte Ronald grinsend. Beide Seiten verabschiedeten sich und Sina machte nun einen Abstecher zur Schmiede.

Kurz vor der Schmiede blieb Sina stehen und bereitete sich auf… den nächsten Konflikt vor. Sie war soweit und ging in die Schmiede. Als die Mitarbeiter sie sahen, wurde es sofort still und jeder starrte sie an. Brandrulim kam auf einmal aus dem Nichts heraus und stellte sich vor Sina.

Beide schauten sich in die Augen, dann drehte sich Brandrulim um. „Jungs! Egal was Sina ist, dank ihr haben wir einen Drachen und eine Götterbestie ausgeschlachtet. Wer ein Problem hat, dass sie eine treue Kundin und Freundin von mir ist als Dämon, der kann seine Sachen packen und meine Schmiede sofort verlassen.“ brüllte der Zwerg.

Erstaunt schaute Sina auf den Rücken von Brandrulim und mehrere Zwerge kamen vor. „Meinst du das ernst Chef?“ fragte einer und Brandrulim nickte. „Sehr ernst.“

Die Zwerge schauten sich kurz an und bekamen dann ein Grinsen. „Gut zu hören, denn hättest du sie rausgeworfen, wären wir ebenfalls gegangen und hätten Lady Sina unsere Dienste angeboten.“

„Aber…“ wollte Sina sich einmischen, als Brandrulim sich umdrehte. „Du hast sie gehört und meine Meinung auch. Wie können wir dir jetzt in den Rücken fallen, nachdem wir uns alle einen Namen in der Geschichte gemacht haben?

Bothar und Tierra ausgeschlachtet, jeder Mitarbeiter wurde aufgelistet und wurde ein Teil einer Legende. Außerdem haben wir einige Abmachungen gemacht, wenn ich euch jetzt raus werfen würde, würde ich nicht nur meine Ehre als Schmied beschämen, sondern mich selber auch.

Außerdem, ihr wollt Glacia in den Hintern treten? Dafür wird ein Zwergenreich dir bestimmt helfen wollen. Vielleicht… sollten wir das in meinem Büro besprechen.“ lächelte Brandrulim, als er die nassen Augen von Sina sah.

Die Zwerge machten sofort Platz für die Beiden und Sina murmelte etwas von „Danke…“ an die Mitarbeiter. Im Büro angekommen, machte Brandrulim sofort Tee, während die Dämonin sich erst mal beruhigen musste.

„Danke… wirklich.“ schaute Sina den Zwerg an. „Keine Ursache, man hat es dir ja angesehen, dass du Angst hattest, fortgejagt zu werden.“ stellte Brandrulim eine Tasse Tee vor Sina hin. „Nun bist du in der Stadt auf der Suche nach jemanden, der dir vermutlich sagt, dass du verschwinden sollst oder?

Dann kann ich dich beruhigen, aber vermutlich keiner. Wenn es stimmt, dass die Dämonen irgendwann aus ihrer Barriere rauskommen, dann ist und bleib Fanfoss ihr erstes Angriffsziel. Mit eurer Aussage aber, dass ihr es beschützen würdet… ihr könnt euch es selber vorstellen, wie sehr sie sich ins eigene Fleisch schneiden würden.“ grinste Brandrulim.

„Ja… schon. Doch bevor ich alles und jeden zerstöre… suche ich lieber den Kommandant der angreifenden Dämonengruppe und lege ihm nahe… die Finger von der Stadt zu lassen. Mit meiner aktuellen Stärke traue ich es mir schon zu, zu versuchen, die Dämonen einzuschüchtern.

Aber… ich kann nicht die anderen Städte beschützen oder ähnliches, denn wenn sie merken, dass ich nicht immer vor Ort bin, werden sie entsprechend ihre Pläne entwickeln.“ wischte Sina sich die Augen.

„Hmm… ich hoffe der König in diesem Land lässt sich was einfallen, denn… ein kleinen Haken gibt es. Selbst wenn du verhindern kannst, dass die Dämonen uns angreifen, so sind wir dann komplett von der Außenwelt abgeschnitten.

Dann ist es eher nur eine Frage der Zeit, bis uns das Essen ausgeht. Wasser nicht unbedingt, aber wer weiß, ob die Dämonen nicht was daran machen, zumindest in der alten Geschichte.“

„Stimmt… soweit habe ich nicht nachgedacht… Die einzige Person, die den Dämonen befehlen kann, Fanfoss sich selbst zu überlassen sowie die Bewohner, wäre der Dämonenkönig selber. Leider… kenne ich ihn aber zu gut, um zu wissen, wie die Entscheidung fallen wird.“ murmelt Sina.

„Ist er wirklich sehr stark?“ fragte der Zwerg und Sina musste überlegen. „Bevor wir uns kennengelernt haben, definitiv. Doch… wie der Stand der Dinge jetzt ist, kann ich nicht sagen. Ich habe zwar drei Götterbestien getötet bin… eine Kämpferin auf diesem Niveau, doch man wird nicht einfach so zu einem Dämonenkönig.

Ihr wart doch alle erstaunt über meine Stärke oder nicht? Wie ich es am Interview gesagt habe, aber das wäre die Standartstärke eines normalen Dämonen. Stell dir also vor… wie mächtig der Dämonenkönig dann sein muss.

Laut seiner eigenen Aussage, ist er mehr ein Meister der Magie. Vermutlich nicht so extrem wie es mit Exos dem Magiertyrann der Fall ist, aber etwas, wo man sehr große Probleme bekommt, an ihn heranzukommen.“

„Und… du selbst kannst es nicht mit ihm aufnehmen und seinen Posten übernehmen? Meine… deine Einstellung ist doch nun bekannt oder nicht?“

„Ich… kann nicht…“ „Wo… wäre das Problem? Ihr habt doch eine Magieimmunität oder nicht? Wenn es um eine Rüstung geht, da kann ich dir bestimmt aushelfen und…“

„Wartet… das ist es nicht… Der Dämonenkönig… Mephisto. Das ist mein Vater.“ beichtet Sina und der Zwerg reißt erstaunt die Augen auf. „Ja, ich bin die Tochter, die von ihrer Familie geflüchtet ist und bevor du fragst, ja auch Kyllia ist die Tochter. Doch im Gegensatz zu mir, werden alle anderen Schwestern nicht vom König anerkannt.

Du gehörst nun zu den wenigen Freunden, die das wahre Ausmaß nun kennen. Nüchtern betrachtet, bin ich die Prinzessin der Dämonen, aber ich bin von Zuhause geflüchtet. Ist… schon eine Ironie oder? Der König will wieder einen Krieg und sein auserwähltes Kind widerspricht ihm.“ grinste Sina schief.

„Hm… verstehe. Danke für dieses Vertrauen, das werde ich für mich behalten.“ nickte Brandrulim. „Selbst… wenn ich die Königin werde… solange es bei den Dämonen diesen Hass gibt sowie ein Großteil den Krieg befürworten, wird es nur damit Enden, dass in Deymonlia ein Bürgerkrieg entstehen wird.

So was wie einen glücklichen Frieden wird es nur geben, wenn viele Opfer erbracht werden. Ich bin vielleicht… nicht der Vorzeigedämon oder so, aber… ich kann nicht alle Dämonen abschlachten, verstehst du?“

„Das ist dein gutes Recht, ich würde auch nicht alle Zwerge töten wollen, nur um einen Frieden zu bekommen. Manche… Dinge werden sich leider wohl nie ändern.“ seufzte Brandrulim.

„Danke für deine ehrlichen Worte…“

Kapitel 456

Ich bin wiedergeboren und ein familiäres Chaos?

Sina öffnete die Augen und sah eine schlummernde Sherry vor sich. „Huu… Zuhause lässt es sich immer noch am besten schlafen.“ dachte Sina glücklich.

Am Vortag haben Lara und Zada Neria komplett… um bearbeitet, dass selbst Sina zwei Mal hinschauen musste. Ein Lederkleid hat sie von Zada bekommen und ist direkt mit Locken frisiert worden. Aufgrund das Neria sich noch in der Verwandlung befand, wurde ihre Haut schon etwas blasser und ihre Eckzähne noch länger.

Lara, ihre Meisterin hat sie über die Regeln innerhalb des Clans aufgeklärt und Neria wurde vorerst bei den anderen Vampiren in den Häusern untergebracht.

„Solange… sie noch eine Wandlerin ist, brauchen wir mit ihr nicht groß was anzufangen. In einigen Monaten vielleicht, wenn sie die Kontrolle und die Akzeptanz über sich durch hat sowie… das Blut trinken.“ warnte Lara die Dämonenkönigin noch.

„Verstehe… und wenn du mit Zada in dein Zimmer verschwindest, schließt die Tür ab.“ hob Sina beide Augenbrauen hoch, während die kleine Vampirin einen roten Kopf bekam. Tio und Mio ließen sich beim Abendbrot wieder blicken und verkündeten, dass sie am nächsten Tag wieder brav zu ihrer Arbeit gehen werden.

Leise stand Sina von ihrem Himmelbett auf und zog sich einen Morgenmantel über, dann wollte sie eine kleine Obstschale für sich und Sherry machen. Langsam, aber sicher schlich die Dämonin aus dem Zimmer raus und schloss die Tür.

„Puh, soll ja eine Überraschung werden.“ schmunzelt Sina und ging die Treppe runter. „Ah, schönen guten Morgen Lady Sina.“ grüßte Lisa. „Dir auch einen schönen Morgen.“ nickte Sina und beide gingen einander vorbei…

Bis Sina unten anhalten musste. Sie hörte noch, wie eine Tür über ihr zuging und alle Zahnräder rattern sich im Kopf einen ab.

„Du hast wirklich ein schönes Zimmer, zu dumm… dass ich dir meines nicht zeigen kann.“ schnurrte Lisa neben Kyllia. „Nun… es ist wenigsten mein Zimmer. In Deymonlia teilte ich es mit allen meinen Schwestern.“ streichelt die Dämonin eine Wange von der Vampirin und küsste sie anschließend.

Auf einmal krachte die Tür mit einen Fußtritt aus den Angel zu Boden und beide Frauen schrien sehr laut auf. „Was… ist hier los?!“ verlangte Sina sofort zu wissen.

„SINA?! Bist du wahnsinnig die Tür zu zerstören?!“ schimpfte Kyllia und zog die Bettdecke über die Häupter von sich und Lisa.

„Die Tür kann man reparieren. Ich dachte, Lisa gilt als vermisst und auf einmal sehe ich sie mitten auf der Treppe. Du glaubst nicht, was ich gerade für eine Denkblockade bekommen habe.“ starrte Sina die Frauen lächelnd an.

„Ist das der Grund, warum du dich so seltsam verhalten hast? Wenn ich jetzt so überlege… war dieser weiche „Knuddel“ etwa Lisa in ihrer Fledermausform?“

Wütend stand Kyllia von ihrem Bett auf und stellte sich nackt vor Sina. „Ja verdammt, das war der Grund. Mir hat es auch nicht gepasst, aber du tust ja auch die merkwürdigsten Dinge, wenn es um deine Frau geht oder nicht?

Damit das schon mal geklärt ist, aber… ICH. LIEBE. LISA! Und da kannst du mir da nichts einreden hörst du?!“

„Erm… vielleicht sollte ich mich entschuldigen, dass ich einfach so in ihrem Zuhause eingedrungen bin.“ meldete sich Lisa leise, aber Kyllia drehte sich schnell um. „Du brauchst dich bestimmt nicht zu entschuldigen, wenn lag es ja in meiner Entscheidung, ob du in mein Zimmer kommst oder nicht.“

„Kyllia… ich freue mich doch, dass du mit Lisa zusammen bist.“ merkte Sina an. „Nur… warum das Verhalten? Layla hat nach ihrer Tochter gesucht.“

„Weil Lisa Angst hat, dass ihre Mutter uns trennt oder schlimmeres androht. Wir wollten, dass einige Zeit vergeht, damit… ein bisschen Dampf abgelassen wird.“ erklärte Kyllia und Lisa nickte. „Das stimmt Lady Sina, in… dieser Hinsicht kann ich wirklich nicht abschätzen, wie Mutter reagieren wird.“

Sina klatschte sich nur eine Hand ins Gesicht, während Lara und Sherry vor der Tür lungerten, denn diesen Krach konnte man nicht überhören.

„Lisa… deine Mutter weiß doch schon längst, dass du in Kyllia verliebt bist. Was glaubst du, warum sie dir gesagt hat, wo man meine kleine Schwester findet?“

„Eh… wirklich?“ hörte Lisa nicht recht und Sina nickte. „Ja… ich wusste nur nicht, wie Kyllia es empfindet, weil sie mehr oder weniger hinter Lara her gerannt ist. Von mir aus könnt ihr machen was ihr wollt, ich werde euch bestimmt keine Steine in die Beziehung legen und Layla auch nicht.

Du… weißt wirklich nicht, warum deine Mutter dich suchen ließ oder? Hast du wirklich geglaubt… dass du irgendwo… weggesperrt wirst? Kyllia… zieh dir was an oder geh ins Bett, denn ich komme mir vor, als würde ich nackt vor einem Spiegel stehen…“

Kyllia bemerkte die Zuschauer und mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit saß sie neben Lisa und zog wieder die Decke über sich. Zada kam nun auch und sah Lisa im Bett. Auf einmal musste sie ihre Hände auf den Mund legen, um nicht loszulachen.

„Zada? Kann es sein… dass du davon wusstest?“ fragte Lara. „Ich… prfff… wusste doch… nichts… ICH doch nicht…“ redet sich Zada raus, wo die anderen alle eine Augenbraue hochhoben.

„Lisa… du hast dir vermutlich mit dieser Aktion mehr Ärger eingebrockt, als wenn du einfach bei dem Vampirtreffen erschienen wärst. Ich zeige dir nur einen kleinen Teil des Treffens, dann wirst du heute Abend aber auch bei meinem Vampirtreffen anwesend sein.“ seufzte Sina und schnippte mit den Fingern eine Illusion herbei.

Lisa und Kyllia reagierten erstaunt, dass Lisa von Anfang an in Fanfoss sein sollte. „Eh… toll?“ grinste Kyllia. „Haben wir uns… soviel unnötigen Stress damit gemacht? Ich mit Herzinfarkten und du, die beinahe platt gedrückt worden ist?“

„Mutter… wollte, dass ich hierher komme? Oh… je…“ murmelte Lisa. „Ja, oh je. Ich kann mir DIESES Gespräch nicht mal vorstellen mit deiner Mutter. Wo du also sowieso hier bist, kannst du entweder einen Boten zu deiner Mutter schicken, dass du schon hier BIST oder du wartest ab, bist deine kleine Schwester Lysa da ist, denn sie wird einen Übertragungszauber mitbringen.

Viel Ärger um nichts… Kinder… Lisa, du bist älter als ich und benimmst dich wie eine verknallte Teenagerin und Kyllia… naja, ist eine verknallte Teenagerin. Vielleicht hätte ich deiner Mutter nach deiner Geburt sagen sollen, wie das mit dir endet…“ schüttelt Sina den Kopf.

„Erm… warte. Was habt ihr mit meiner Geburt zu tun? So alt seid ihr doch überhaupt nicht und Mutter hat mir nie davon was erzählt.“ wundert sich Lisa.

„Überraschung. Schau mal: Illusion: Lisas Geburt.“ grinste Sina und Lisa sah ihre eigene Geburt und wie die Dämonin sie als Baby hielt. „Der Grund für deinen Namen ist relativ einfach gehalten. Ich kam durch einen Zauber in die Vergangenheit und nahm den Namen Lilith an.

Doch deine Mutter beherrscht ja die Fähigkeit Analyse und habe ihr dann meinen wahren Namen gegeben, der nun mal Sina lautet. Falls… es dich jetzt ein bisschen überfordert, ab LI von Lilith und SA von meinen Namen.

Glückwunsch mein Patenkind, du kannst dir ja nicht vorstellen, wie ich geschaut habe, als ich deine Mutter schwanger vorgefunden habe und du dich dann unbedingt mitten bei einer… Hexenverbrennung melden musstest. Sherry war auch dabei oder zumindest ihre Seele in einem anderen Gefäß.“

„Eh… was?“ war Lisa scheinbar etwas überfordert. „Du warst… bei meiner Geburt dabei und meinen Namen… verdanke ich dann dir?“

„Jep, hat Layla es so bestimmt, damit sie nie diesen Tag vergisst. Wenn du genauere Einzelheiten haben willst, kannst du mich das später fragen, aber… nicht jetzt. Denke, du wirst jetzt mit Kyllia eigene Pläne machen müssen.“ grinste Sina.

„Und… was ist mit der Tür?“ fragte Kyllia noch. „Muss scheinbar repariert werden. Kaum vergeht ein Tag und schon geht wieder was kaputt.“ schüttelt Sina. „Du hättest sie ja auch einfach aufmachen können, weiß du?!“ „Um Himmels willen, das wäre ja langweilig gewesen.“

Später saßen sie dann doch alle gemeinsam am Tisch. „Damit es nochmal klar ist. Lisa und Kyllia… tut, was ihr nicht lassen könnt. Nur keine Versteckspielchen mehr ok? Ich.. kam wegen einer Sache mit Layla in die Wolle und sie hatte zumindest ein Einsehen gehabt, sich bei Neia zu entschuldigen.“ teilte Sina es in ihrem schwarzem Stoffanzug mit.

„Warum hast du denn überhaupt nichts gesagt?“ fragte Lara leise ihre Freundin. „Irgendwie… hatte ich genau auf dieses Ereignis gehofft. Es war doch spaßig gewesen zu sehen, wie Lisa ihr Gesicht verzogen hat, als Sina das Ergebnis des Treffens gesagt hat oder?“ grinse Zada bis an beide Ohren.

„Und täglich grüßt das Chaos.“ kichert Neia. „Das Chaos folgt dir überall, merkt du das Sina?“ „Wuhu…“ rollte die Dämonin die Augen.

„Danke… das ihr mich darüber aufgeklärt habt. Dann… hätte ich Kyllia nicht sooft… beißen brauchen, wenn… ich beinahe erdrückt worden wäre…“ murmelt Lisa vor sich hin.

„Dachte… ihr hattet einen Bluteid?“ wundert sich Sherry und die beiden ungleichen Frauen bekamen auf einmal rote Köpfe. „Hmmm…?“ wunderte sich Sina auch, dann verstand sie, wie sie es geschafft haben müssten, den Eid zu umgehen. Dies flüstert sie Sherry ihr ins Ohr, die kurz nickte, dann aber einen knallroten Kopf bekommt.

„Sina! Das ist wirklich nicht das was du denkst oder so!“ mischte sich Kyllia ein. „Nein? Dann hast du jetzt die Chance, Sherry auf den richtigen Pfad zu bringen. Los, noch hast du die Chance dies zu korrigieren!“ lachte Sina leise.

„Also Sherry…“ wollte Kyllia anfangen, wo sie sofort ins Stocken kam und Lisa anschaute. „Komm, hilf mir mal Lisa!“

„Was… soll ich denn sagen? Es ist richtig, wenn wir uns einander schlagen wollen, geht es einfach nicht. Nur…“ kratzte sich Lisa mit einem Finger an der Wange und bekam auch ein Problem mit der Erklärung.

„Ist schon gut, wirklich! Macht euch nicht selber fertig!“ hörte man den flehenden Ton aus der Stimme von Sherry. „Jeder… hat seine Vorlieben oder? Lara und Zada ziehen irgendwie die Öffentlichkeit mit rein. Sina mag es, wenn ich über sie dominiere und ihr… halt dieses… Spielchen.“

Die anschließende Stille am Tisch wurde nur durchbrochen, als Neia lauthals auflachte. „Das glaubt mir niemand, wenn ich davon berichten würde, wie fünf Frauen einen roten Kopf haben.“

Sina streichelt eine Hand über Sherry´s Kopf. „Schatz… das nächste Mal bin ich mit dem „dominieren“ dran. Doch was die vier mit dir vielleicht noch vorhaben… erwarte nicht, dass ich dir ein Rettungsseil zuwerfe.“

„W… wieso? Das ist doch… was bisher bei allen läuft oder nicht?“

„Manchmal… wundere ich mich, wo dein Kopf bleibt. Es gibt Tage, da erkennt man dich nicht wieder. Dann gibt es Tage wie heute… wo du einfach FETT in ein Fettnäpfchen trittst. Und das ohne dein Pech wohlgemerkt.“

Sherry traute sich nicht nach oben zu schauen, spürte aber deutlich die Blicke der anderen Frauen auf sich. „Es… tut mir leid…“

„Wie auch immer. Suki wird heute mit Rubina noch kommen, dann sollten eigentlich alle da sein. Nicht das ich Nea ausschließend will, nur ist ihrer Rolle… momentan noch nicht so wichtig.“ stand Sina auf.

„Ich werde dann mal ein bisschen spazieren gehen und die Gilde aufsuchen, Ronald und Brandrulim. Genau so mache ich das, aber alleine.“

„Bist… du dir sicher?“

„Ah ah Sherry, aus diesem Sturm muss du alleine entkommen.“

Kapitel 455

Ich bin wiedergeboren und das Chaos kehrt zurück?

Es verging einige Zeit, doch schaffte Sina es zur Nachmittagszeit vor ihrer Villa zu landen. Sie ließ ihre Freundinnen Sherry und Neia los, dessen Haare ziemlich zerzaust aussahen.

„Wow… einfach nur wow…“ konnte Neia ihr Grinsen nicht verstecken. „Daran… könnte mich wirklich auf Dauer gewöhnen. Wie lange dauerte die Schiffsfahrt? Eine Woche oder? Und Sina macht das in wenigen Stunden.“

„Was glaubst du, warum ich so glücklich bin, wenn ich immer mit ihr fliegen kann? Aus irgendeinem Grund scheint sich mein Herz jetzt erst recht so zu freuen. Vermutlich weil… einige meiner Erinnerungen sich immer gewünscht haben zu fliegen.“ lächelte Sherry.

„Es freut mich, dass ihr damit kein Problem hattet.“ löste Sina ihren linken Handschuh und verstaute es in ihren Inventar. „Trautes Heim, glückliches Heim. Wäre schön, wenn ich mich wenigsten ausruhen könnte, aber was soll´s…“

Edwin kam schon aus dem Haus heraus und grüßte die Damen. „Lady Sina, die Damen. Willkommen zurück in ihrer Villa. Ich beglückwünsche sie, dass sie das Turnier auf ihre Weise gewonnen habt.“

„Danke danke. Ist in unserer Abwesenheit irgendwas passiert?“ nickte Sina und Edwin bekam ein düsteres Gesicht. „Erm… ja und nein. Ich würde ihnen empfehlen, in ihrem Haus das zu besprechen.“

„Oh? Dann tun wir das mal besser.“ wurde Sina ernst und die Damen gingen in die Villa rein. Als sie ins Wohnzimmer gingen, riss Sina erstaunt ihre Augen auf, wer dort gefesselt auf dem Boden sitzt.

„Neria? Du hier?“ hörte man den Schock aus der Stimme der Dämonin. Die Katzenfrau wirkte blass, stank und hat sich nicht geändert, als Sina sich von ihr getrennt hatte. Sie starrte Sina nur kurz an und wendete den Blick ab.

„Neria heißt die junge Wandlerin?“ stellte sich Edwin neben der Katzenfrau hin. „Sie streunte seit einiger Zeit um die Villa herum, so habe ich versucht ein Gespräch mit ihr zu finden. Doch jedes Mal verschwand sie, bevor es dazu kam.

Dann haben wir sie dabei erwischt… wie sie einen der Bürger fast angegriffen hat, also haben wir die Aufgabe übernommen, sie zu fangen. Man… kann sagen was man will, aber sie war sehr geschickt gewesen, uns zu entkommen, bis wir alle vom Clan gegen sie eingesetzt haben.

Nun haben wir sie über eine Woche hier gefesselt liegen. Sie nimmt zwar Mahlzeiten und Trinken an, aber weigert sich zu reden. In der Zeit haben wir auch herausgefunden, dass sie bald ein Vampir wird.“ berichtet der Butler.

„Ah… Wandlerin ist das was ihr das Zwischenstadium nennt?“ fragte Sina und Edwin nickte. „Das ist richtig. Wir… haben gewisse Vorbereitungen getroffen, dass sie frühzeitig mit Blut in Kontakt kommt, denn der Angriff auf den Bürger sah danach so aus.“

„Werft mal die Fledermäuse aus dem Beutel raus, ich denke, wir brauchen da Zada und Lara.“ bat Sina und Neia… ging ziemlich gemein vor. Sie zog die Schnur auf und drehte den Beutel um, wo vier Fledermäuse auf dem Tisch fielen.

„Hmm… nicht auf den Sessel oder so? Kommt die gemeine Ader doch bei dir durch?“ schaute die Dämonin Neia in die Augen. „Huch? Ich dachte, das wäre in Ordnung?“ staunte Neia.

„Hrmm…“ war Sina nicht wirklich zufrieden. Sie berichtet Edwin, was es mit Neria auf sich hat und das Lara die Meisterin ist.

„Ah, verstehe. Das erklärt auch den Grund, warum sie in Fanfoss ist. Damit gehört sie automatisch in unseren Clan. Wäre… natürlich nur besser gewesen, wenn die junge Dame uns das gesagt hätte.“ schaute der Butler die Katzenfrau an, aber sie ignorierte ihn gekonnt.

„Was machen wir mit den Fledermäusen? Sie sehen nicht so aus, als würden sie bald wach werden, vor allem… ich weiß nicht mal wer wer ist.“ stupste Sherry die Fledermäuse an. Sina schaute Edwin an, der kurz überlegte. „Wenn sie einen Tropfen Blut in ihren Mund stecken, sollte es sie wecken.“

Nun schaute jeder Sherry an. „Ich?!“ „Nun… Ich bin ein Dämon oder? Edwin ist ein Vampir und ich denke Blut von Vampiren hilft nicht unbedingt anderen Vampiren oder?“ Der Butler schüttelt den Kopf. „Und Neia… ist eine Blutelfe. Ich möchte jetzt keine Experimente starten, was alles dann passieren kann… also ja.“

Das Zaubermädchen seufzte nur und holte eine kleine Nadel heraus, die sie in die Fingerkuppe pikste. Anschließend drückte sie einen Tropfen Blut heraus und gab es einer Fledermaus nach der anderen.

Scheinbar hat es geholfen, denn die Fledermäuse werden nach und nach wach und fliegen im Wohnzimmer herum. „Hmm… Verstehe nicht, wieso sie sich nicht in Fledermäuse verwandeln, wenn sie so einen Spaß haben?“ grübelte Sina.

„Es sind die Schmerzen Herrin, die so unangenehm sind. Sie müssen sich vorstellen, unsere Knochen werden regelrecht gebrochen, damit wir die Größe annehmen können.“ erklärte Edwin.

„Uh… wie ist das denn in Nebel zu verwandeln? Fae schien damals nicht unbedingt unter Schmerzen gestanden zu haben.“ wunderte sich Neia. „Die Nebelform ist die schwierigste und höchste Form der Verwandlung. Wenn ich mich nicht irre, kann Lara sie glaube ich, aber irgendetwas ist mal vorgefallen bei ihrem… Training.“

Auf einmal flatterte eine Fledermaus vor dem Mund des Butlers, mit hoher Wahrscheinlichkeit Lara, die ihn am Reden hindern will. „Meine lieben Kinder… ich würde euch bitten, euch wieder zurückzuverwandeln, wir sind nämlich zu Hause. Wenn ihr es nicht wollt, dann zumindest Lara, weil ihr Kind hier liegt.“ bat Sina freundlich… noch.

Eine Fledermaus flog vor Neria und wirkte ein bisschen… erstaunt? Man kann die Emotionen einer Fledermaus schlecht deuten. Sie nahm Abstand von der Frau und verwandelte sich… zu Lara! „Ah… diese Schmerzen… Edwin… ich wäre dir sehr dankbar, wenn du nicht allzu viel von meinem Training erzählen würdest…“

Zwei flogen direkt aus dem Wohnzimmer raus, während die letzte sich auf dem Sessel verwandelte und zu Zada wurde. „Riskel muss mir mal erklären… wie er sich immer so problemlos in die Tierformen verwandeln kann…“

Nun kam leben in Neria rein, als sie Lara sah. „Bitte… ich will nicht zu einem Vampir werden… Ich tue alles aber…“

Lara streichelt die Wange von der Tierfrau und schüttelt den Kopf. „Nein… wie ich es damals erklärt habe, aber die Verwandlung ist nicht mehr aufzuhalten. Selbst… wenn es irgendetwas auf der Welt gäbe, das es rückgängig machen könnte… In deinem Fall ist es zu spät.

Ich hatte eigentlich… dir zwei Monate gegeben, aber irgendwie… ging der Prozess doch schneller als erwartet.“

Alle sahen, wie die Hoffnung aus den Augen von Neria verschwand. „Dann… töte mich bitte. Ich will nicht in dieser… Welt der Vampire sein… Mein Clan hat mich ausgeschlossen… Keine Heimat… nichts…“

„Du, ich wäre da mal nicht so sicher.“ merkte Sina an. „Wie hießen die drei noch? Erm… Cixo, Hiro und Sumi sind auf der Suche nach dir. Sie wissen bereits, dass du zu einem Vampir wirst, aber das war ihnen egal.“

„Warum…? Der Clan Älteste hat es doch…“ wunderte sich Neria. „Der hat andere Sorgen. Suki hat gegen alle Ungesehenen gewonnen, sogar gegen ihren Vater Satu. Hm… besser ist, wenn Suki es dir selber erzählt, daher kürze ich es ab.

Wenn ich deine Freunde richtig verstanden habe, wollte Satu irgendetwas gegen die Traditionen in deinem alten Clan ändern. Inwiefern.. er das macht, weiß ich nicht. Auf jeden Fall wird er Sorge tragen, dass Suki nun unbehelligt immer Batzien betreten kann, wie sie es möchte.“ nahm Sina Platz auf dem Sessel.

„Woher… weiß ich denn, dass es die Wahrheit ist? Ihr habt mich ja gegen meinen Willen zu einem Vampir gemacht!“ wehrte sich Neria.

„Die Frage ist, kannst du es dir leisten, nicht auf uns zu hören? Alleine… dass du schon hier bist, nehme ich an… dass du auch nicht abgeneigt bist, ein Teil unseres Clan´s zu werden.“ löste Lara die Fessel.

„Es mag sein, dass ich gegen deinen Willen vorgegangen bin, aber wer meiner Tochter ans Leben gehen will oder gar meiner Familie, dem droht nur gnadenlose Vernichtung. Denke, du kannst dich wirklich glücklich schätzen, dass man dir überhaupt eine Chance gewährt.“ überkreuzte Sina ihre Beine.

„Doch… wenn du ein Teil meiner Familie wirst, kannst du nur Gutes erwarten. Ein neues Heim, eine Familie, die dich beschützen wird und ähnliches. Eigentlich bist du schon ein Teil meines Clan´s, aber ohne jegliches Wissen wirst du nur Unruhe stiften und das brauche ich nicht.

Du kannst wirklich Gift nehmen, DAS deine Freunde kommen werden, denn immerhin haben wir ihnen gesagt, WO du eventuell sein könntest. DAS du aber auch hier bist, dass wusste ich nicht, wenn dann hätte ich eher mit später gerechnet.“

Aus Neria´s Augen fielen nun die Tränen heraus. „Außerdem… wenn ich Suki richtig verstanden habe, wart ihr auch Trainingspartner oder nicht? Du hättest dann definitiv jemanden… den du auch kennst.

Ich kann talentierte Leute in meinen Clan gebrauchen. Wenn du es geschafft hast, meinen Vampiren, die alle ausgebildete Assassinen sind, solange entkommen konntest, spricht es für dein Talent. Wie meine kleine Schwester Lara es dir schon angeboten hat, so biete ich es dir als Clanführer an: Schwöre mir deine Loyalität und du wirst alles bekommen.

Du hast selbst erlebt wozu ich in der Lage bin. Himmel, Suki selbst hat sich von deinem alten Clan befreit, alleine diese Stärke muss man akzeptieren. Deine Freunde wollten sogar Lara töten, zumindest deine neue Freundin Hiro.“

„Das… ist bestimmt nicht meine Freundin!“ presste Lara dies wütend aus dem Mund heraus. „Nicht in diesem Leben!“ „Och komm schon Schatz, bist du immer noch wütend auf damals?“ hielt Zada den Kopf schräg.

„Das Problem haben wir mittels eines Schwurs geklärt, also sehe ich kein Problem.“ grinste Sina. „Also… wirf dein altes Leben weg und beginn ein neues… an unsere Seite. Erlebe neue Dinge, die du nur als Vampir erleben wirst.“

„Ihr… nehmt mich auf, trotz… dass ich die M… Suki töten wollte?“ fragte Neria vorsichtig nach und sah alle die Köpfe nicken.

„Ja, auch wenn man mir das nicht ansieht, aber auch ich kann jemandem verzeihen. Hat… zwar gedauert, bis ich es kann, aber ich kann es. Ich verlange… nichts anderes als ein Schwur der Loyalität.

Wirst du es machen, wird Lara dir zur Seite stehen, bis du ein vollständiger Vampir wirst. Ich denke, einen Mentor oder in diesem Fall einen Meister zur Seite zu haben, ist das sicherste für dich, aber auch für die Stadtbewohner hier.“

„Ich werde mich nicht entschuldigen, was ich dir angetan habe, denn ich bin was ich bin. Aber ich werde dir dann zur Seite stehen.“ nickte Lara der Frau noch zu.

Scheinbar… kam Neria zu einem Entschluss. „Was… soll ich denn schwören?“ fragte die Katzenfrau und Lara flüstert es ihr ins Ohr. Sie nickte und kniete vor Sina sich hin. „Mein… Name ist Neria, mit meinen Blut verspreche ich euch bis zum eurem Tod zu folgen und jeden Befehl zu achten.“

„Wunderbar. Willkommen in der Familie. Lara wird dir die Regeln erklären und direkt… mit dir das Badezimmer aufsuchen. Danach werden wir immer noch sehen.“ war Sina sehr zufrieden. „Und Zada… gibt dir auch was vernünftiges anzuziehen. Ich verspreche dir… du wirst keine Minute dein neues Leben bereuen.“

„Ja… Herrin…“ nickte Neria langsam. Lara führte sie mit Zada aus dem Wohnzimmer raus und als oben die Tür zufiel, hörte man Sina nur lauf seufzen. „Puh… damit wäre es eine Hürde weniger. Wie kommt es, dass die Verwandlung doch so schnell ging?“

„Wenn ich meine Vermutung äußern dürfte, aber… Neria war das erste Kind für sie oder? Man muss schon… einige Personen zu Vampiren verwandeln, um wirklich gut abschätzen zu können, wie lange die Verwandlung gehen soll.“ erklärte Edwin.

„Verstehe… dann ist es ja gut, dass du dich um Neria gekümmert hast, bevor sie zu einem Vampir mit rotem Hunger wurde. Edwin… ich möchte, dass du für morgen Abend allen Vampiren mitteilst, dass wir ein eigenes Vampirtreffen abhalten werden. Es werden einige Änderungen kommen, die uns alle betreffen. Ist es bis dahin möglich?“

„Das ist kein Problem Herrin. Wünschen sie weiteres zu erfahren oder Anweisungen zu geben?“ verbeugte sich der Butler.

„Hm… im Laufe des Tages wird Kyllia noch eintreffen und morgen Suki mit Rubina. Ab dann wird Suki deine Arbeit wieder übernehmen. Nicht missverstehen, denn du hast wirklich lobenswert gearbeitet, aber ich brauche dich… für andere Dinge.

Du hast mir bewiesen, dass ich mich auf dich verlassen kann und bekommst Aufgaben, wo ich mir sicher sein muss, dass ich meinen Leuten dies auch zutrauen kann. Dies werde ich aber morgen alles in Ruhe erklären.

Gibt es denn noch was wichtiges zu wissen in der Stadt? Gab… es irgendwelche Vorfälle, als ich zugegeben habe, ein Dämon zu sein?“

„Ich… danke für eurer Lob und freue mich vom Herzen, dass ich euer Vertrauen habe. Vorfälle in der Stadt… Dieses Viertel hier ist fast unbewohnt, es wurden weitere Häuser verkauft. Ich selber habe nicht nach der Ursache geforscht, wenn dann müsste man die Leute fragen, die diese Häuser nun verwalten.

Erstaunlicherweise… scheinen die Bewohner überhaupt kein Problem damit zu haben, selbst nicht die Abenteurer. Wenn ich vermuten dürfte, aber vielleicht hatte jeder im Inneren geahnt, dass ihr nie ein Mensch gewesen seid.

Dadurch, dass ihr aber offen und ehrlich zugegeben habt was ihr seid, mit einer Erklärung, warum diese Lüge und dann auch um eine Verzeihung gebeten habt, seid ihr nur eine offene und ehrlichere Abenteurerin.“ lächelte Edwin.

„Ich schlage vor… Ihr geht morgen einfach ein bisschen durch die Stadt spazieren und macht euch selber ein Bild davon.“

„Das… werde ich wohl machen müssen, damit ich es auch glauben kann.“ sah man die Unsicherheit bei Sina, als Neia und Sherry von der Seite sich hinsetzen und eine Hand nahmen.

„Wenn du möchtest, können wir dich ja begleiten.“ lächelt Sherry und Neia nickte.

„Danke…“

„Uff… endlich angekommen.“ schwitze Kyllia aus jede Hautpore, es war schon mitten in der Nacht. „Trautes Heim… irgendwie fühlt es sich wie eine Ewigkeit an.“

Die Dämonin holte eine… sehr nasse Fledermaus aus ihrem Hemd raus. „So Lisa… nun kannst du dich aber wieder zurückverwandeln. Ich hatte echt paar Mal Angst gehabt, dass du mir stirbst!“

Den Gefallen tat Lisa und nahm wieder ihr normales Aussehen an… klitschnass in Schweiß. „Kyllia… schnell eine Dusche, sonst sterbe jetzt noch!“

„Gemeinsam?“

„Natürlich gemeinsam!“

Kapitel 454

Ich bin wiedergeboren und die Heimreise?

Ein neuer Tag, die Sonne strahlte und die Vögel zwitscherten. Die Bewohner der Stadt gingen ihr übliches treiben nach… und dann wären da noch einige Leidensgenossen.

Die Trinker haben es tatsächlich geschafft, wieder auf ein Unentschieden zu trinken, zumindest Sina, Zhin und Nitir. Erstaunlicherweise konnte Rokea überhaupt keinen Alkohol vertragen und war schon beim zweiten Trinken umgekippt.

Ihr Vater Rokus hat sie über seine Schulter geworfen mit dem Kommentar: „Meine Tochter sollte es eigentlich besser wissen, dass sie keinen Alkohol trinken kann.“

„Schon erstaunlich. Knüppelharte Fäuste, aber bei solchen Wettkämpfen total nutzlos… hic…“ grinste Sina noch dümmlich.

Für viele war es wieder ein Deja-Vü als die drei Herrschaften gemeinsam einen dicken Eisbeutel auf dem Kopf hatten und nur noch am leiden waren.

„Verstehe… nicht… diesmal… haben… wir doch… mehr getrunken?“ wunderte sich Nitir und verzog sein Gesicht vor Schmerzen.

„Bestimmt hat… Belinda Schlafmittel… oder so rein gekippt, als… die Bierfässer zuneige gingen!“ murmelt Zhin.

„Wenigsten Thomddir… konnte lange mithalten… Irgendwie… bin ich ein bisschen… enttäuscht, dass er… als Zwerg… gegen uns verloren hat…“ stöhnte Sina.

„Warum habt ihr eigentlich wieder getrunken?! Ihr wusstet doch, wie es enden wird!“ schimpfte Kyllia die drei Herrschaften an. „PSSS! ZU LAUT!“ kam die Antwort synchron.

„Mach dir keinen Kopf Kyllia, sie haben es nur provoziert.“ legte Suki ihr eine Hand auf die Schulter. „Nun verstehe ich, was man mit verblendetem Stolz immer meint. Danke Mutter, dass du mir was wichtiges beigebracht hast.“

„Das war jetzt aber sehr sarkastisch gemeint oder?“ grinste Sherry. „Tjaa… warum macht meine liebe Sina das nur? Du wusstest doch, dass wir heute nach Hause wollen? In diesem Zustand sehe ich es kommen, dass wir vermutlich schon ins Meer stürzen werden.“

„Oi… macht meine… Freundin… nicht so fertig… siehst du nicht… wie sie leidet?“ nahm Zhin die Dämonin in Schutz und stöhnte selber.

„Ah, hier bist ja Zhin.“ kam eine fröhliche Katzenfrau ins Versammlungszimmer mit einer Lautstärke, dass die Leidenden denken, ihnen platzt der Kopf. „Wir wollten uns ja auch mal einigen, wohin unsere Reise geht oder?“

„Ist… sie immer so… laut?“ murmelt Nitir die Frage. „Nicht… nur in dieser… Beziehung…“ seufzte Zhin über seine Kameradin. „Was ist? Kommst du oder nicht?“ ignorierte Daszum das Elend. „Oder… willst du einen Kaffee?“

Vermutlich hat Zhin einen neuen Rekord aufgestellt, wie man ein Elixier aus dem Inventar öffnet, den Verschluss mit den Zähnen aufmacht und den Inhalt trinkt. „Eher beiße ich mir die Zunge ab, als dass ich die widerliche Brühe in mich hinein kippe!“ grollte Zhin laut.

„Ah… Zhin… du solltest aufpassen mit dem… Trinken von… Elixieren…“ warnte Sina ihn. Zwar zu spät, aber besser als gar nichts.

„Und… wo genau ist das Problem damit eure Hoheit? Meine… wir haben leider keinen Heiler in der Gruppe und so Knochenbrüche und ähnliches… dauern sehr lange bis sie von selber geheilt sind.“ merkte Zhin an und schob das Elixier in der Mitte des Tisches.

Sina starrte nur darauf und zuckte mit der Schulter, dann nahm sie davon einen Schluck, denn Sherry hatte ja auch recht irgendwie. „Danke… und wegen dem Elixier…“ erklärte Sina was das Problem mit Blut von Vampirkönigen war und dass Elixiere scheinbar auch eine Nebenwirkung hätten.

„Hmm, danke für die Warnung. Sollen Daika und Punny über das Problem nachdenken, wenn werden eher sie es herausfinden.“ nickte Zhin. „Ich denke… es ist Zeit oder?“ stand der Anführer mit dem roten Bart auf.

„Zhin, du magst vielleicht in manchen Dingen ein Arsch sein, aber auf eines kann man sich dann doch irgendwie bei dir verlassen. Das du nicht wegschaust, wenn es wirklich Probleme gibt.“ stand Sina ebenfalls auf und bot Zhin die Hand an.

Der schaute nur verdutzt die Hand an und umarmte lieber Sina komplett. „Händeschütteln, wo sind wir denn angekommen? Freunde umarmen sich, nur so kenne ich das! Es war schon eine geile Zeit gewesen.

Vielleicht treffen wir uns ja irgendwann mal wieder auf der Welt, spätestens vor einem Dungeoneingang. Ansonsten, sollte einer der verbannten Schwachköpfe erscheinen und wir treffen ihn unterwegs, werden wir das beenden, wozu die Götter nicht in der Lage waren.“ löste Zhin sich von der Dämonenkönigin.

„Erm… danke?“ musste Sina lächeln und ignorierte Sherry, die wieder ihr fürchterliches Lächeln auf dem Gesicht gesetzt hatte. „Wenn ihr mich mal besuchen wollt, Fanfoss ist die Stadt, wo ich lebe mit einer großen Villa.“

„Werde ich mir merken. Von den anderen brauchst du dich nicht verabschieden, sonst dauert es ewig, bis die Heulsusen sich von dir getrennt haben. Immerhin weiß selbst ich nicht mal, in welche Richtung wir gehen.“ zwinkert Zhin mit einem Auge und Daszum winkte allen, dann waren sie weg.

„Da… sind die ersten schon weg.“ seufzte Sina. „Die Dämonen stehen ebenfalls draußen und warten auf… weiteres.“ merkte Suki an. Scheinbar trank Nitir den Rest, denn er hatte scheinbar keine Lust auf die Schmerzen.

„Sina… vielleicht treffen wir uns ja auch wieder.“ stand der Behemoth auf und schaute Suki nur kurz in die Augen. „Die Welt ist groß, aber manchmal auch wieder sehr klein.“ nickte er Sina zu. Wo ihr Zuhause ist, hat er sich ziemlich gut gemerkt.

„Rokea… geht es gut? Wollte ich mich von ihr auch noch verabschieden.“ grinste Sina leicht schräg. „Erm… sie schläft ihren Rausch noch aus. Wie Rokus schon gesagt hat, aber… wenn man sie schnell und einfach besiegen will, braucht man ihr im Grunde nur ein Tuch mit starkem Alkoholgeruch vor die Nase halten.“ grinste Nitir über den Witz.

„Ich danke dir Nitir, dass wir trotzdem Freunde geworden sind. Es auch gut zu Wissen, dass ihr in Batzien vielleicht die eine oder andere Götterbestie auch in den Hintern treten werdet, wenn sie erscheinen sollten.

Es war für mich eine Freude gewesen zu beobachten, welche Kräfte ihr habt, als ihr gegen meine Freundinnen gekämpft habt. Vermutlich werdet ihr alle noch stärker werden wollen oder?“ hörte man die Trauer in der Stimme.

„Ich auf jeden Fall und vermutlich auch Rokea. Wie die anderen es sehen, weiß ich nicht, sie werden sich schon ihre Gedanken gemacht haben.“ nickte Nitir, dann verbeugte er sich vor Sina.

„Die Freude war auch auf meiner Seite gewesen, immerhin kann ich von mir aus sagen, dass ich mit der Dämonenkönigin Sina befreundet bin. Ich werde noch ein bisschen hier bleiben, bis die anderen Reise bereit sind, gerade wegen Rokea.“ schmunzelt Nitir anschließend.

„Dann… denke ich, habe ich alles geklärt oder?“ schaute Sina ihre Freundinnen an, die nur nickten. „Ich werde eben noch mit dem Gastwirt sprechen und dann komme ich ebenfalls raus.“

„Das brauchen sie nicht.“ kam Ingo mit Belinda und seiner Tochter rein. „Sie haben mehr als genug gezahlt und unserem Gasthaus geholfen. Lady Sina, im Namen meiner Familie war es uns eine große Ehre gewesen, dass sie unser Gasthaus ausgesucht haben und würden uns freuen, wenn sie uns wieder beehren würden.“

„Aww… wie könnte ich das nicht? Ich habe es beim letzten Mal ja schon gesagt, sobald ich mal in Batzien sein sollte, werde ich zum Ausruhen hierher kommen.“ freute sich Sina. „Falls ihr mal Urlaub machen wollt in Alliancia, kann ich in Fanfoss auch ein Gasthaus empfehlen. Von der Gastwirtin bekam ich das gleiche Gefühl wie hier.“

„Danke, ich habe noch nie gedacht überhaupt Urlaub zu machen. Durch den Gewinn von euch… könnten wir es zumindest mal überlegen.“ lächelt Ingo seine Familie an. „Ja, denke das wird bestimmt noch lustig.“ nickte seine Frau.

„Pub Friedensheim wäre es, damit ihr es zumindest gehört habt. Ansonsten lebe ich in der Stadt, wenn es Probleme gibt. Sollte ich nicht da sein, hilft bestimmt meine Tochter.“ legte Sina einen Arm um Suki. „Zumindest weiß ich Bescheid.“ nickte Suki.

Gemeinsam verabschiedeten sie sich von Nitir und der Hasenfamilie, danach gingen sie nach draußen… und man sah vier Vampire, die den Tränen nah waren. Gekonnt ignorierte Sina die Bande und grüßte jeden Anwesenden, bis sie vor ihren Dämonen stand.

„So? Hoffe Igriz hat euch aufgeklärt?“ schaute Sina in ihrem Kimono die Dämonen von links nach rechts an.

„Es… tut uns leid, dass wir irgendwie was in Rollen gebracht haben.“ stellte sich der alte General Arzexos kniend vor ihr. „Uns war es nicht bewusst gewesen, dass es ein Geheimnis sein sollte. Ich habe… es am Anfang zwar noch irgendwie unterdrückt, aber als ihr gewonnen habt…“

„Hast du dich vergessen ok. Ich will nicht um den heißen Brei herum reden, weil ich auch keine Lust habe mich noch damit zu beschäftigen. Aglon und Arzexos, ihr kennt eure Aufträge?“ seufzte Sina.

„Ich habe Holz gekauft und mit einigen Tiermenschen geredet, die sich auf Hafenbau und ähnliches spezialisiert haben. Sie werden eine kleine Mannschaft schicken mittels eines Schiffes, ich habe ihnen auf der Karte gezeigt, wo unser Dorf ist und dass wir mehrere Dämonen vor Ort aufstellen, damit wir in Kontakt kommen. Sie haben empfohlen, dass wir…“ wollte der General berichten, als Sina die Hand hochhob.

„Ich habe nicht nach den Details gefragt, sondern ob euer Auftrag noch im Kopf steckt. Eine gewisse Verantwortung sollte ich euch schon irgendwie zutrauen, immerhin hat mein Großvater oder wer auch immer dir den Posten als General angeboten.

Sobald Aglon den Kompass eingestellt hat und in Fanfoss angekommen ist, werde ich das Dorf aufsuchen. Das Dorf braucht ihr noch nicht soweit aufbauen, aber sehr wohl den Hafen. Nicht vergessen, das Zeug aus den Bergen abzubauen, vielleicht findet ihr noch anderes wertvolles Zeug.

Sarless, Ethice, Igriz und Dazmar. Mein Freund Louis wird euch begleiten, damit ihr keine Probleme haben werdet, wenn ihr durch Alliancia reisen werdet. Als eure Königin befehle ich euch, dass ihr auf sein Wort zu achten habt.

Ich traue euch durchaus zu, dass ihr vernünftig bleibt, im dämonischen Sinne. Doch ich habe meinem Freund gesagt, dass er euch den Kopf abschlagen soll, wenn… ihr euch nicht so benehmt, wie ich es mir vorstelle.“ ging Sina hoch und runter, dabei schaute sie jedem der Angesprochenen in die Augen.

„Soll ich es euch vorsichtshalber erklären oder versteht ihr, was ich damit sagen möchte?“ fragte Sina mit einem sehr unheimlichem Lächeln. Die Dämonen knieten sich sofort alle vor ihr mit der Antwort: „Nein eure Majestät, wir haben verstanden!“

„Wunderbar, dann sehe ich euch irgendwann in Fanfoss. Sag Dalmaz… wie hast du eigentlich immer gelebt?“

„Wie meinen? Immer Zelt über Kopf.“ wundert sich der riesige Dämon. „Hm… verstehe.“ nickte Sina langsam, denn er stellt die höchste Hürde, ein vernünftiges Haus oder ähnliches zu finden.

„Nun gut, Aglon, Arzexos ihr könnt euch dann auf den Weg machen. Der Rest wartet, bis Louis den Marschbefehl gibt.

Auf der anderen Seite hat Zhin mit seiner Gruppe die Weltkarte aufgebaut mit einem Kompass. „Wer… ist diesmal an der Reihe?“ fragte Punny und alle schauten nur Daszum an. „Ohje…“

„Wieso hört es sich so schlecht an? Dank mir finden wir doch die vielen coolen Dungeons!“ wehrte sich die Katzenfrau sofort. „Dann dreh ich mal die Nadel…“ Neben dem Kompass lag ein kleines Gerät, das nur einen Pfeil hatte und man ihn in eine Richtung drehen konnte.

Mit viel Liebe und… „Mach hinne!“ drehte Daszum die Nadel und alle warten gespannt, wohin die Reise führen wird. Die Nadel hielt an und zeigte nach Nordost.

Hmmm… wenn wir in diese Richtung laufen werden, dürften wir komplett durch Batzien reisen dürfen, bis wir wieder mal an den Strand kommen.“ grübelte Daika. „Glaube… hier und hier waren feste Standorte von Dungeons.“

„Gehören die nicht zu den tödlichsten oder so, wo nur sehr wenige wieder lebend es verlassen haben?“ kratzte sich Flai am Hinterkopf. „Mir ist es egal, dürfte sowieso kein großer Unterschied sein.“

„Wie Flai es sagte, wir werden noch einmal Proviant einkaufen gehen und dann geht unsere Reise los. Wenigsten müssen wir nicht direkt wieder ins Meer…“ seufzte Zhin. Die Gruppe wusste nun, was zu tun ist und geht wieder ihren Abenteuern nach. Wird man sie wieder sehen? Was werden sie für Geschichten erleben? Das ist eine Geschichte für später…

„Soo… meine Freunde, denke, wir haben die Auszeit für alle gebraucht oder? Wir haben sehr lange gemeinsam trainiert und wieder ein Turnier hinter uns. Denke… wir haben uns erst mal genug gesehen.“ grinste Sina alle an.

„Hört sich so an, als hätte sie die Nase voll von uns?“ grinste Thomddir. „Keine Sorge, ich werde wieder kommen, wenn der Zeitpunkt gekommen ist.“

„Und wie ich die Nase voll habe! Ich sehe es schon kommen, sobald ich in meiner Villa bin, dass diese Ruhe… mich überwältigen wird. Damit muss ich erst mal zurecht kommen!“ wehrte sich die Dämonin.

„Als ob da eine Ruhe herrscht.“ brummte Falco. „Meistens bist du doch selber die Unruhe, du brauchst halt immer was zu tun.“

„Tzz… Ich sage dann allen eine gute Reise und lasst euch nicht umbringen.“ winkte Sina, während Sherry und Neia sich ein bisschen ausgiebiger von den Freunden verabschiedeten. „Kyllia, Suki und Rubina, ich denke, dass ich euch spätestens morgen sehe oder?“

„Wenn morgen, denn ich möchte nicht, dass Rubina es durchzieht, sondern auch eine Pause unterwegs macht.“ nickte Suki, die ihrer Tochter zuschaute, wie sie sich mit Dazmar unterhielt.

„Ich werde durchfliegen, immerhin will ich doch sehen, was deine nächsten Pläne sind.“ grinste Kyllia. „Und damit Lisa endlich wieder in ihrer normalen Form ist.“ kam der Gedanke hinterher.

„Ok… Louis, du hast gehört, sie werden auf dich hören. Sollten sie deinen Anweisungen nicht nachgehen, kannst du ihnen den Kopf abschlagen oder es mir später mitteilen, denn ich kann es definitiv.“ schaute sie Louis streng an.

„Keine Sorge, ich denke, sie haben schon verstanden, was auf sie zukommt. Außerdem bin ich ja nicht alleine oder? Christoper, Mel und Nea werden mich ja auch noch nach Fanfoss begleiten.“ grinste Louis, aber man sah immer wieder seine toten Augen zwischen durch auf flimmern.

„So… dann gehe ich jetzt mal das größte Problem an.“ holte Sina eine Tasche aus ihrem Inventar heraus und stellte sich vor die Vampire. „Himmel… ihr müsst euch nur zweimal heute verwandeln, stellt euch also mal nicht so an!“

Die Vampire schwiegen immer noch. Sie haben zwar mitgefeiert, aber je… näher der Zeitpunkt kam, desto depressiver werden sie. Auf einmal legte Sina ihren Kopf zwischen Zada und Lara. „Ich habe für euch eine besondere Überraschung. Nichts böses oder so, sondern wo… ihr richtig Spaß haben werdet.“

„Meinst… du das ernst?“ fragte Lara und Sina nickte. „Mein voller Ernst, aber ich bin auch ehrlich, denn ich muss es noch besorgen. Geht also von eins, zwei Tagen Wartezeit aus.“

„Nun… wenn das so ist…“ schaute Lara Zada an und sie nickten. Sina, aber auch die anderen haben bisher noch keinen Vampir sich verwandeln sehen, außer Neia im Kampf gegen die verrückte Tochter von Acula.

Beide wurden immer kleiner und kleiner, dabei verändert sich das Gesicht. „Hmm schon interessant, dass die Kleidung bei dem Prozess sich mit verwandelt. Wäre natürlich auf Dauer ein bisschen… nervig, immer nackt zu sein.“ murmelt Sherry und machte ein weitere „Erinnerung“.

Während der Verwandlung widmet Sina sich nun den Vampirzwillinge. „Hört zu… auch ihr werdet was von mir bekommen. Immerhin habt ihr doch wegen des Turniers schon eine Belohnung verdient.“ flüstert Sina dies.

„Aber… diese Schmerzen…“- „Es… bringt nichts, ziehen wir es durch…“ Begeisterung hört sich anders an, dachte Sina sich dabei und die nächsten verwandelten sich in Fledermäuse.

„Irgendwie… sind sie schon ein bisschen süß.“ betrachtet Melaine die vier Fledermäuse, die alle vor sich hin quietschen. „Irgendwie… reizt es ja schon, selber fliegen zu können.“

„Wenn du ein Vampir werden willst, du kennst meine Adresse.“ kommentierte Sina nur und steckte nun eine Fledermaus nach der anderen in den Beutel, bevor sie auf die Idee kommen, wegzufliegen. Anschließend schnürte sie den Beutel sehr fest zu.

„Soo… wer möchte die heiße Ware halten?“ schaute Sina ihre Freundinnen an. „Gibt sie mir, ich werde auf sie aufpassen.“ bot Neia sich an. Der wurde überreicht und die Blutelfe drückte ihn dann an sich, der Inhalt des Beutels wirkte sehr unruhig.

„Dann habe ich alles erledigt.“ nickte Sina zufrieden und zog sich den linken Handschuh samt Kompass an. Sherry hat sich auch von allen verabschiedet und verpackte das Gerät in ihren Inventar.

„Ich wäre soweit.“ lächelte Sherry Sina an die einen Arm um sie legte. Neia gesellte sich dazu und wird ebenfalls um den Bauch gehalten. Vorsichtshalber ließ Sina den Knochenschwanz um alle wickeln.

„Nicht erschrecken Neia und den Beutel schön fest halten.“ wies die Dämonin an und flog hoch. Alle Freunde werden immer kleiner und sie winkten ihnen zum Abschied.

„Dann ab nach Hause.“ grinste Sina, ließ ihre Flammenflügel aktivieren und sauste mit einer Geschwindigkeit, wo niemand sie mehr sehen konnte.

„Uff…“ drückte der Wind gegen Neias Gesicht. „Ich kenne ein paar Zauber um zu fliegen, aber nicht mit dieser Geschwindigkeit.“

„Sina kann noch schneller werden, aber wir wollen ja nicht, dass die Fledermäuse weg fliegen.“ hatte Sherry ein sehr freudiges Gesicht. Die Fledermäuse waren übrigens alle bewusstlos gewesen, was in dem Fall besser ist.

Und damit… flog Sina zurück nach Hause.

Kapitel 453

Ich bin wiedergeboren und die große Abschiedsfeier?

Die Abenteurer verabschiedeten sich von dem Mitarbeiter des Kolosseums. „Denke, wir sollten langsam… überlegen, wie es weitergeht oder?“ fragte Thomddir.

„Machen wir das wenn wir uns mit den anderen im Gasthaus treffen. Vermutlich warten sie schon.“ schmunzelt Sina. Die Dämonin schaute sich die Zerstörung an und kam zum Entschluss: „Glaube, der weitere Grund warum es immer tausend Jahre stattfindet ist, weil die Reparaturen solange dauern.“

„Vermutlich und werden bestimmt immer beten, dass das nächste Turnier nicht so eine Zerstörung anrichtet.“ grinste Melaine. „Schade dass hier in nächster Zeit keine Wettbewerbe stattfinden werden.“

Alle machten sich auf den Weg zum Gasthaus, als Sina unterwegs jemand sah und ihn mit dem Knochenschwanz direkt hinterher zog. „Eu… re Maje… argh!“ röchelt Igriz.

„Das erspart mir einiges an Arbeit, welch ein Zufall, dass ich dich gefunden habe.“ lächelte Sina sehr fröhlich, aber ihre Freunde wissen es besser, selbst Igriz. Sina ist sehr sauer. „Geht ihr schon mal vor, ich muss da eben was abklären.“

„Du wirst es schon machen und wenn wir hören, dass man eine Leiche in einer Gasse gefunden hat, wissen wir von nichts.“ nickte Neia und verschwand mit den anderen Abenteurern. Als Sina endlich eine… ruhige Sackgasse gefunden hat, ließ sie Igriz los.

„Soo… was könnte der Grund sein, warum… ich nicht so glücklich mit dir bin?“ kniete Sina vor dem Dämon auf dem Boden. Die Dämonenkönigin hat nämlich Igriz die ganze Zeit mit ihrem Schwanz über den Boden geschliffen.

„Erm… wegen den Gerüchten?“ rieb sich Igriz an den Hals. „Wo… genau ist das Problem Lilith?“ wirkte der Dämon ein bisschen ahnungslos.

„Richtig… angeblich… sollen einige meinen Titel ohne große Hintergedanken aufgesagt haben, unter anderem ihr. Normalerweise würde ich dich und die anderen lynchen wollen, aber der Fehler lag ja nicht mal bei euch, sondern bei mir.“ lächelt Sina und hielt ihren Kopf leicht schräg.

„Warum… bist du dann so sauer auf mich? Wir haben in dieser Hinsicht doch nichts falsches gemacht.“

„Der Fehler war, euch zu sagen, dass ihr unter keinem Umständen meinen Titel in der Öffentlichkeit aussprechen sollt. Privat ist es was anderes, aber nun war der Salat halt da. Ich denke, ich habe es mit meinem Talent geschafft, der Welt weis zu machen, dass ich nur ein Dämon bin, aber kein Dämonenkönig.“

„Ah… ok? Ich denke… ich sollte es den anderen ebenfalls ausrichten?“

„Mensch, du bist ja richtig klug! Ich will, dass du den Rest der Idiotenbande aufklärst, dass ich ein bisschen sauer bin. Deswegen solltet ihr euch schon mal überlegen, wie ihr mich wieder beruhigen könnt, denn ihr werdet morgen alle kommen.

Falls… es zu kompliziert war. Du sagst den anderen, No-Go mich als Dämonenkönigin an zu sprechen in der Öffentlichkeit, wenn wir Privat sind verlange ich es! Der Grund ist relativ einfach: Solange jeder glaubt, ich bin nur eine einfache Dämonin, gibt es in der Zukunft keine Probleme, sollte der Krieg ausbrechen.

Das gibt mir mehr Handlungsmöglichkeiten und ich muss mich nicht immer rechtfertigen, warum es zwei Dämonenkönige gibt, dies und jenes, du verstehst? Eine Weltherrschaft, die erringt man nicht, indem man es laut und öffentlich macht.

Nein, das macht man schön im Stillen. Gerade du müsstest ja verstanden haben, dass rohe Gewalt und Masse ja bisher nie… so wirklich geklappt hat oder? Wenn ich sogar ehrlich bin… wieso hat nie ein Dämonenkönig so geplant, dass seine Leute weiter angreifen, selbst wenn er stirbt?

Na ja… das ist jetzt eh egal, dafür bin ich nun da.“ streichelt Sina den Dämon an der Wange, wo ihn ein kalter Schauder über den Rücken runter ging.

„Scheiße… du warst schon immer unheimlich Lilith…“ murmelt Igriz.

„Danke für das Kompliment und das als Dämon, dabei gebe ich mir nicht mal richtig Mühe. Muss wohl ein angeborenes Talent sein.“ lächelt Sina nun glücklich.

„Auf jeden Fall richtest du es den anderen aus, dass wir uns nun an meinen Plan halten. Morgen reisen wir alle ab, aber ihr bekommt einen Führer, damit es keinen Stress auf der Reise gibt. Dazu werde ich morgen mehr sagen.

Also… genießt euren letzten Tag in dieser Stadt, danach geht es los.“ stand die Dämonin auf und ging, ohne abzuwarten ob Igriz noch was sagen will. „Natürlich… eure Majestät…“ und da krachte das Knochenschwert vor seine Nase. „Erm… Entschuldigung Lilith…“

Sina ging nur mit den Augen rollend aus der Gasse raus. „Da wird noch einiges auf mich zu kommen…“

Einige Zeit später fand Sina ihr Gasthaus und machte sich direkt auf den Weg in den Biergarten, als sie eine… Kanonenkugel mehr oder weniger am Bauch traf und mit der Dämonin auf den Boden fällt.

„Ich… bin echt froh, dass du eine Frau bist Sherry… Stell dir mal vor… ich wäre schwanger.“ murmelt Sina mit geschlossenen Augen.

„Du wirst eine sehr interessante Mutter.“ kommentierte Sherry mit einem Grinsen auf dem Gesicht. „Ich habe dich gemerkt und wollte dich umarmen… JA, ich bin mal wieder dabei gerannt und über einen Stein gestolpert.“

„Um Himmels willen… ich habe nicht mal den Wunsch nach eigenen Kindern. Dafür habe ich genug andere Kinder, die noch erzogen werden müssen…“ hob Sina eine Augenbraue hoch und starrte Sherry ins Gesicht.

„Oder die Kinder müssen die Mutter noch erziehen.“ merkte Suki von der Seite an. „Hmm… wundere mich, wie die Kinder aussehen könnten von dir?“

„Bitte… ich habe keinen Kinderwunsch, wirklich. Solange die Welt vor Exos nicht sicher ist, würde ich meinen Kindern nicht mal einen Gefallen damit tun. Einerseits würde ich mir unendliche Sorgen um sie machen, anderseits sie um mich. Können wir das Thema wechseln bitte?“ rollte Sina mit den Augen wieder mal.

Suki sowie Sherry halfen Sina auf und gingen gemeinsam auf die restliche Bande zu, die das Theater in Ruhe angeschaut haben. „Irgendwie warte ich auf den Tag, wo Sherry in einem Duell gegen Sina gewinnen wird.“ grinste Christoper.

„Möglich, sie braucht ja nur auf Sina zu zu rennen. Hmm… ob sie Exos damit eigentlich auch überraschen könnte?“ grübelte Neia auf einmal.

„Als ob ich meine Freundin gegen den Spinner kämpfen lasse, soweit kommt es noch.“ merkte Sina direkt an. „Ich denke, jeder hat meine Rede gehört, lassen wir uns einfach überraschen, was uns auf Alliancia erwarten wird.“

„Ein Opfer der dämonischen Gesellschaft, auf die Idee kannst ja nur du kommen.“ murmelt Lara. „Aber das ist ja genau das, wo man die Viecher… eh Alliancianer am ehesten überzeugt bekommt oder?“

„Hmm… ist Zada doch ein schlechter Einfluss, wenn dein „Vampirslang“ wieder durchkommt?“ hob Sina eine Augenbraue hoch. „Lass meine Freundin in Ruhe!“ umarmte Lara Zada direkt. „Sie hat nichts böses getan. Wie ich es schon mal gesagt habe, lebt mal 2000 Jahre unter Vampiren, da rutscht dir schon mal so was aus der Zunge raus!“

„Uh… ich wollte schon immer mal von einem Helden beschützt werden.“ grinste Zada glücklich. „Ich habe mir schon ein paar Gedanken gemacht, wie die Vampire es sehen werden, aber wenn ich ehrlich bin, es dürfte allen Clans ziemlich egal sein, als was ihr euch outet, letztendlich seid ihr auch eine Clanführerin oder?“

„Das denke ich nämlich auch. Vielleicht wird Layla sich ein bisschen aufregen, aber mit ihr spreche ich eh erst, wenn ihre Leute in Fanfoss angekommen sind. Bis dahin haben sich unsere Gemüter ein bisschen beruhigt.“ nickte Sina.

„Soo… ich denke, jeder kann es sich nun denken was jetzt kommt. Abschied nehmen von der Stadt und diesem Kontinent. Ich habe meinem Dämonen unterwegs ein bisschen… meine Meinung erklärt, aber er wird morgen mit dem Rest kommen.

Aufgrund das Melaine keine Schiffsreise oder ähnliches zur Hand hat und wir auch die Dämonen dabei haben, wird es eine… hmm ein langer Fußweg werden. ICH zumindest werde fliegen und nehme Sherry sowie Neia mit. Tio, Mio, Lara und Zada, euch nehme ich ebenfalls mit.“ schaute Sina die Vampire ernst an.

„Eh… wie willst du denn sechs Personen befördern? Ich werde mich bestimmt nicht an deinen Schwanz klammern!“ wehrte Lara sich sofort.

„Als ob ich so wahnsinnig wäre und euch alle an meinem Schwanz hängen lasse. Nein, ihr werdet euch alle in Fledermäuse verwandeln und in einem Rucksack oder ähnlichem gesteckt. Wenn ich mit meinem Flammenflügel fliege, sollte es ja nicht wirklich von langer Dauer sein.“

„Nein!“ „Bitte nicht das“- „Diese Schmerzen!“ „Muss… ich das wirklich machen?“ kam sofort ein Chor voller Geheule von den Vampiren.

„Also… ihr wollt euch alle nicht verwandeln, habe ich das richtig verstanden?“ fragte Sina höflich nach. „Ich kann mich überhaupt nicht mehr daran erinnern, wann ich mich das letzte Mal verwandelt habe.“ murmelt Lara. „Und dann noch mit deiner Flugtechnik? Da sterbe ich doch nur.“

Lisa, die sich unter dem Hemd von Kyllia versteckte, nickte verständnisvoll, also… dass man als Fledermaus schnell sterben kann.

„Ist das… euer letztes Wort, dass ihr euch nicht verwandeln wollt?“ fragte Sina nochmal höflich nach, Sherry ahnte schon was gleich passiert. Alle Vampire nickten mit einer Heftigkeit, als würde ihr Leben daran hängen.

„So ein Pech aber auch. Ich befehle euch, Mio, Tio, Lara und Zada, dass ihr bis MORGEN nicht mehr das Gasthaus verlassen dürft. Des weiteren befehle ich euch, DASS ihr euch in Fledermäuse verwandelt, ohne wenn und aber.

Mio, Tio, ich habe Ma Shi versprochen, sobald das Turnier zu Ende ist, dass ihr schnellstmöglich wieder an der Rezeption arbeitet. Lara und Zada, eure Anwesenheit ist vonnöten, weil wir in Fanfoss ein eigenes Vampirtreffen organisieren werden.

Denkt ihr, ich mache es nur aus Spaß, euch verwandeln zu lassen? Ich habe so viele Dinge in Fanfoss zu erledigen, da werdet ihr es ja überleben, nur für diese Zeit als Fledermaus zu sein. Außerdem brauche ich auch deine Hilfe Zada, ich habe da einige neue Ideen, da brauche ich dich einfach dabei.

Ansonsten, wer jetzt noch einen Einspruch legen will, kann mit Knochi sprechen, er wird in dieser Beziehung mein Ansprechpartner werden.“ ließ Sina die Chefin raus. Nun sah jeder vier todunglückliche Vampire, die alle den Kopf hängen ließen.

„Wie kommst du auf die Entscheidung, dass ich mitkomme?“ wirkte Neia interessiert, weil sie bisher noch nicht geflogen ist mit Sina.

„Nun, ich denke, du willst mit Sherry bestimmt diese eine „Sache“ machen. Je früher desto besser, dann… hattet ihr doch noch andere Pläne gehabt oder? Zusätzlich… möchte ich nicht, dass die Elfen deinen neuen Status kennen, so… lass mir dir noch ein bisschen den Frieden geben.

Vielleicht fällt mir ja dann auch was ein, worauf du mich angesprochen hast. Mit deinem Zauberstab, der jede Form annehmen kann… vielleicht hätte ich was im Kopf.“ lächelt Sina etwas unsicher. „Oh? Das freut mich aber.“ lächelte die Blutelfe.

„Ich werde mit Rubina dann ebenfalls fliegen.“ teilte Suki mit und bekam auf einmal von Sina einen Kompass. „Hier, den leihe ich dir. Damit kannst du direkt Fanfoss ansteuern.“

„Ah… wie nützlich, danke Mutter… Vielleicht sollte ich auch ein oder zwei dieser Kompasse von Christoper kaufen. Früher hätte ich jedem recht gegeben, dass… sie unpraktisch sind. Doch in der Luft hat man keine Hindernisse oder ähnliches oder?“ freute sich Suki. „Wuhu ich fliege mit Mama!“ freute sich Rubina ebenfalls.

„Ich… werde auch fliegen und könnte Mel noch mitnehmen, denn Nea…“ schaute Kyllia ein bisschen zweifelnd die Arachne an. „Nichts ungut, aber alleine dein Gewicht könnte Probleme machen.“

„Danke für das Angebot, aber… ich gehe mit Christoper. Soweit ich verstanden habe, wollte er ja eh mit Louis und den Dämonen den Fußweg gehen. Dann kann Nea sich auch uns direkt anschließen.“ schüttelt Mel den Kopf. „Außerdem… wäre mir auf Dauer in der Luft… ein bisschen schlecht geworden.“ fügte Nea hinzu.

„Öh… ok? Also ich hätte noch Platz, wenn wer mit will. Ich bin halt nur nicht so schnell wie meine große Schwester.“ schaute Kyllia Falko, Melaine und Thomddir an.

„Ich bleibe hier. Wenn wir morgen alle gehen, werde ich direkt meinen Clan aufsuchen und meinen Wunsch direkt umsetzen. Es kann also sein, dass ihr für einige Zeit nichts von mir hören werdet, denn dann bin ich auf einer Jagd.“ teilte Melaine ihr Vorhaben mit.

„Danke, aber ich werde Christ und Louis nur bis zum Verbindungstunnel begleiten und dann meinen eigenen Weg gehen. Die meisten haben es schon mitbekommen, aber ich habe immerhin eine Familie, die ich pflegen will.“ sieht man Falko nach langer Zeit wieder leicht grinsen.

„Dasselbe wie Falko. Sobald wir durch den Verbindungstunnel durch sind, werde ich direkt meinen Berg angehen. Ich werde dir einen Brief zuschicken, wenn ich weiß, wie der König die Sache mit dem Dämon sieht Sina.“ nickte Thomddir sehr ernst.

„Scheinbar fliege ich halt mich, auch nicht schlimm.“ zuckte Kyllia mit den Flügeln. „Denke, dass ich dann im Laufe des Tages oder Abends dann auch in Fanfoss ankommen werde.“

„Ich danke dir in dieser Hinsicht nochmal, dass du für mich auf die Dämonen aufpasst Louis. Denke, ich werde mit Prashi reden, dass sie dir nicht vielleicht gleich den Kopf abreißen sollte oder so… Keine Ahnung, wie sie ist, wenn sie richtig wütend ist.“ bot Sina dies an.

„Ah… ich auch nicht.“ bekam Louis wieder tote Augen. „Ach komm schon, wenn ihr euch richtig liebt, werdet ihr dieses kleine Problem schon überstehen.“ stupste Zhin ihn auf einmal von hinten an.

„Wenn du möchtest, kann ich dir einen Trick geben, wie du deine Frau um die Finger wickelst, bevor sie den Mund aufmacht, nah interessiert?“

„Ich schwöre auf jetzt und hier, dass ich NIE wieder einen Trick von dir beigebracht bekommen will.“ starrte Louis den rotbärtigen Mann an.

„Mir ist das egal, ich hätte es an Sina gezeigt und sie wäre dann ebenfalls auf dem Boden. Ist alles nur eine Frage der Technik.“ grinste Zhin dreckig.

„Eher wird Sherry dich umbringen, als dass du in meine Nähe kommst.“ schmunzelt Sina, als sie ihre Freundin beobachtet.

„Habe ich richtig gehört, dass ihr alle morgen gehen wollt?“ fragte auf einmal Belinda. „Dann werde ich dafür sorgen, dass wir heute Abend ALLE die größte Feier bekommen!“

Einige Stunden später…

Alle feierten im Biergarten das Ende des Turniers. Die gesamte Gruppe von Zhin, von den Behemoths nimmt sogar Rokea teil und dann halt die üblichen Verdächtigen. Doch manche Personen… hätte man nie ein weiteres Mal treffen lassen dürfen.

Jimdo setzte sich vor Christoper und Mel mit einer Armbrust und einer Tasse Kaffee. „Hallo mein Freund, ich hoffe, dein Freund hat dir meine Nachricht weitergeleitet?“

„Erm… ernsthaft. Deine Frau hat mich geküsst, während ich mich in diesem Zeitpunkt konzentriert habe, nicht ins Wasser zu fallen. Außerdem war ich in Mel hier verliebt, dass passte mir… so überhaupt nicht, was Daszum mir angetan hat!“ wehrte sich Christoper direkt.

„Hmm, der Mann sieht nicht so aus, als würde es ihn groß interessieren.“ murmelt Mel, während sie weiterhin die Hand von Christoper hielt.

„Deine Freundin hat es erkannt. Nun… feiern wir alle ziemlich gemütlich und ein Todesopfer dürfte die Stimmung drücken. Nun hast du die Wahl der Qual: Ein Pfeil in den Hintern, diese Tasse mit leckerem warmen Kaffee oder du beweist mir, dass du deine Freundin wirklich liebst.“ lächelte Jimdo boshaft.

„Erm… und wie soll der Beweis sein?“ „Huch? Ein Kuss natürlich, ich werde doch jetzt nicht irgendwas unmoralisches verlangen.“

Erstaunt schaute Christoper Jimdo an, aber er meinte es komplett ernst. „Eh… Mel wollte es langsam angehen als, gi… *schmatzt*“ küsste Mel gerade Christoper auf den Mund.

„Schade, dann trinke ich den Kaffee.“ zuckte Jimdo mit der Schulter und verschwand, während Mel immer noch Christoper küsste.

„Na, na.“ stupste Daszum Kyllia von der Seite an die Wange mit einem Finger. „Und hat mein Tipp dir geholfen? Du versteckst doch irgendetwas oder?“

„Und… wie er geholfen hat…“ murmelt Kyllia ganz leise. „Und wo ist deine Freundin Lisa? Meine… Lara und Zada sind ja wie geschaffen, ist doch traurig dass deine Lisa nicht auch hier ist.“

„Erm… sie… ist… nah an meinem Herzen. Genau.“ nickte Kyllia mit roten Wangen, während Daszum eine Augenbraue hoch hob. „Hmm?“ und schaute in den Ausschnitt von Kyllia wo ein Augenpaar sie ebenfalls anstarrte.

„Ah… wie…“ wollte die Katzenfrau was sagen, aber Kyllia legte ihr sofort eine Hand auf den Mund. „PSSS, die anderen sollen es nicht wissen!“

„Hmmppff, Hmmm…. danke. Das ist ja… mal süß!“ streichelt Daszum den Kopf der Fledermaus, während sie Schlitzaugen bekam. „Erm… ich wäre dir dankbar, wenn du meine Freundin nicht wie ein Tier behandeln würdest…“ flüstert Kyllia.

Tick, Tack, Tick, dann ging eine Glühbirne auf. „Das… ist deine Freundin? Eine Fledermaus? Warte… dann ist sie ja ein Vampir oder?“ flüstert Daszum grinsend zurück. „Tut mir leid, wusste ich nicht.“

Es quietschte irgendetwas und Kyllia steckte die Fledermaus tiefer in ihren Ausschnitt rein. „Ja, dein Tipp war Gold wert, danke. Nur… muss ich meine Freundin vor ihrer Familie verstecken, bis… sich die Wogen ein bisschen geglättet haben.“

„Verstehe, dann hoffe ich doch, dass ihr eine lange Beziehung haben werdet. Eine Dämonin und eine Vampirin, man lernt nie aus.“ wurde das Grinsen von Daszum nur breiter.

„Wie geht es deinen Verletzungen Rokus?“ fragte Sherry den großen Tiermensch. „Besser, danke für die Nachfrage. Hier… das möchte ich dir gerne noch schenken.“ meinte Rokus und legte vor Sherry zwei seltsame Apparate hin. „Was… ist das genau?“

„Einer meiner Leute baut die… eigenartigsten Dinge, wo viele nicht viel mit anfangen können, aber dieses Teil hier… finde ich, hat einen Nutzen… Man richtet… dieses Teil auf jemanden und drückt dann hier drauf.

Nicht erschrecken, es wird einmal kurz hell… *klick* und… keine Ahnung wie es funktioniert, aber aus diesem Teil kommt dann der Bereich raus, was es… erm… geblitzt hat.“ zog Rokus ein kleines Stück Papier und hielt es Sherry.

„Wow! Das bin ja ich!“ freute sich Sherry. „Das… darf ich wirklich haben?“ „Ja, deswegen schenke ich es dir. Damit kann man Erinnerungen festhalten und… wenn eine Zeit vergangen ist, schaut man sich diese Papiere an.

Am Anfang hielt ich nicht viel davon, doch… je älter man wird, desto mehr Dinge sind im Leben passiert oder? Dann kann es schon passieren, dass man einiges aus der Vergangenheit verdrängt oder vergessen hat.

Meine… Frau hat sehr viele Papiere von unserer Tochter gemacht und… Bevor es nur herum liegt, sollte es jemand haben, der eher was damit anfangen kann.“ lächelte Rokus am Ende traurig.

Sherry legte eine Hand auf Falko´s Schulter. „Hmm?“ „Kannst du für mich zweimal auf diesen Knopf drücken? Ich möchte mich gerne neben Rokus setzen. Ich denke… das wäre eine sehr schöne Erinnerung.“

„Das… brauchst du nicht zu machen.“ wehrte sich Rokus, aber das hielt Sherry nicht ab. Sie setzte sich neben den riesigen Behemoth, was schon so ein eigenartiges Bild gibt. „Und wie ich es machen kann. Wie kann ich denn die Chance verpassen, eine Erinnerung mit meinem Rivalen machen zu lassen?“

Falko tat es wie gewünscht und man sah auf dem Papier eine grinsende Sherry mit Rokus, der etwas… neutral wirkte. „Hier, das gehört dir.“ drückte Sherry das Papier in die große Hand.

„ … Danke.“ lächelte Rokus dann doch ein bisschen, während Sherry anfing überall Erinnerungen aufzufangen. „Denke… du wärst auch damit einverstanden oder Schatz?“ schaute Rokus in den Himmel.

Doch an einem Tisch… herrschte geradezu eine brennende Stimmung. Ein großer runder Tisch, mehrere Personen. Jeder starrte sich abwechselnd an. Teilnehmer: Sina, Rokea, Zhin, Nitir, Thomddir, Zuzan, Flai.

„Wir haben das letzte Mal nicht herausgefunden, wer der Stärkere ist und es kam zu einem Unentschieden. DAS werden wir heute nachholen mit weiteren Teilnehmern!“ sagte Zhin sehr ernst.

„Stimmt, es kann nur auf eine Art und Weise festgestellt werden.“ nickte Nitir ernst. „Ich bin zwar kein Champion mehr, aber ich habe noch meinen Stolz!“

„Als ob ihr Luschen es nochmal schaffen könntet, mir solange zu trotzen! Diesmal muss ich ja meine Ehre als Dämonenkönigin verteidigen!“ ließ Sina die Finger auf dem Tisch spielen.

„Ich bin mir nicht… so sicher, warum ich mit machen soll, aber wenn Sina mitmacht, dann sollte ich es auch machen.“ wirkte Rokea ein bisschen ahnungslos.

„Glaub mir Mädel, das wirst du sehr schnell verstehen. Selbst wir Zwerge tragen solche wichtigen Kämpfe aus. Da ist es natürlich meine Pflicht daran teilzunehmen.“ hat Thomddir seine Arme verschränkt. Zuzan und Flai sagten nichts, aber man sah ihnen den Ernst in den Augen an, nicht nochmal so früh zu versagen.

„Ernsthaft… was machst du da Mutter?“ wundert sich Suki. Dann kam Belinda mit einem sehr breiten Grinsen und stellte vor jedem Teilnehmer einen dicken Bierkrug hin. Ingo und seine Tochter schoben schon die Bierfässer hinterher, während Suki langsam ahnte was gleich passieren wird.

„Halt dich daraus mein Kind. Du bist noch zu jung für solche wichtigen Kämpfe.“ antwortet Sina nur, während Nitir den Bierkrug sehr interessant fand. „Ich… verstehe…“ schüttelt das Katzenmädchen ihren Kopf.

„So! Sina, Zhin und Nitir haben 17 Bierfässer geschafft. Bei so vielen Teilnehmern müssen es mindesten 40 Bierfässer werden. Gewonnen hat der, wer zuletzt noch auf seinem Stuhl sitzt!“ klatschte Belinda, der Kampf wurde eröffnet.

Während im Hintergrund das Wetttrinken stattfand und wieder ihre Zuschauer bekommen hat, machte Sherry weiter fleißig „Erinnerungen“ oder wie Sina später sagen würde: Bilder.

Alle unterhalten sich auf die eine oder andere Weise und man kann sagen was man will. Jeder hat jetzt in diesem Moment den größten Spaß.

Kaum einer hätte früher vermutet, dass die Teilnehmer des Turniers alle gemeinsam so gelassen feiern können wie jetzt. Dies werden sie auch brauchen, denn die Zukunft ist immer noch unbekannt und voller Gefahren.

„TRINKT! TRINKT! TRINKT!“

Kapitel 452

Ich bin wiedergeboren und die Siegesprämie?

Die Übertragung wurde von Ronda beendet und Sina schaute ihre Freunde an. „Und… was denkt ihr? Wird meine Rede funktionieren?“

„Ich denke schon. Immerhin hast du alle immer an deine guten Taten erinnert. Doch… rechne damit, dass der Gildemeister Ma Shi dir eine Predigt halten wird.“ schmunzelt Neia. „Meine… dafür hat er sich ja damals richtig viel Mühe gegeben bei seiner Rede oder?“

„So wie Neia es sagt und wie du es so gerne betonst: Die Konsequenzen sind dir dann auch wiederum egal. Es war aber zumindest interessant zu hören, wie du die Wahrheit und Lüge wieder so verdrehst, dass es schon unheimlich werden kann, dir zuzuhören.“ grinste Christoper.

„Wir müssen einfach abwarten, wie es sich entwickelt.“ meinte Louis. „Die Tiermenschen sind ja geradezu begeistert von dir gewesen und hättest ein Zuhause, solltest du unerwünscht sein in Alliancia.“

„Ich glaube nicht, dass man Sina aus dem Kontinent verscheuchen wird. Sie würden sich selber alle keinen Gefallen damit tun, zumal sie ja offen gesagt hat, dass sie Fanfoss verteidigen wird. Die Bewohner würden sich ja nur ins eigene Fleisch schneiden, eine so starke und berühmte Person wegzuschicken.“ kratzte Melaine sich an der Wange.

„Hm… mit der Rede wirst du die Zwerge auf deiner Seite haben, zumindest werden sie dich als neutrale Person betrachten. Himmel, ich kenne nicht mal einen Zwerg der über tausend Jahre alt geworden ist, von daher…“ zuckte Thomddir die Schulter.

„Du wirst es schon überleben.“ brummte Falko nur. „Können wir nun die Prämie abholen?“ „Du bist und bleibst eine Spaßbremse…“ murmelt Christoper.

„Danke für eure ehrlichen Meinungen.“ lächelte Sina wieder zuckersüß. „Da jemand ungeduldig wird… frage ich direkt mal Ronda und so…“

Gesagt, getan. Ronda sowie Chuz führten die Abenteurer zur Schatzkammer. „Chuz, hat sich eigentlich was mit der Druidengruppe ergeben?“ fragte Sina zwischendurch.

„Hmm, sie selber waren weder am Gold noch am Gespräch interessiert, aber ich soll ausrichten, dass sie über die Informationen sehr dankbar sind. Ich… bin mir jetzt nicht sicher, ob sie nun nach Vurdinia reisen werden oder nicht.

Alleine, dass sie für uns die Arena mit den Pflanzen aufgebaut haben war schon sehr… zeitaufwendig gewesen. Wenn ich es richtig verstanden habe, machen sie solche Dinge sehr ungern, weil sie in den Lauf der Natur eingreifen würden, was eigentlich nicht nötig wäre.

Gut, unser Mann hatte nur argumentiert, dass die Zuschauer sowie Kämpfer vermutlich in 500 Jahren alle gestorben wären, wenn man die Arena auf natürliche Weise wachsen ließe.“ grinste Chuz über den Witz.

„Hmm… bis Vurdinia wieder eine blühende Landschaft wird, dürfte es mehrere Jahrtausende benötigen, alleine dass irgendwie Bäume oder ähnliches dort wächst.“ nahm Sina dies alles zur Kenntnis.

Dann war es soweit… Ronda öffnete mit einem Grinsen die Tür und man konnte jetzt schon das Glitzern sehen. „Hier ist es… euer wohlverdienter Sieg. Gegenstände, die es kein zweites Mal geben wird. Gold und ähnliches.“

Die Abenteurer staunten, was sie alles zu sehen bekamen. „Wow… alleine das Gold wächst ja einen die Gier im Herzen.“ sah man das Gold in den Augen von Thomddir.

„Und… das gehört uns alles?“ fragte Melaine vorsichtshalber nochmal nach, Chuz und Ronda nickten. „Alles. Der Grund, warum das Turnier alle tausend Jahre stattfindet ist, solange benötigen wir und die Mitarbeiter in der Zukunft, bis diese Kammer wieder voll ist.

Gold, Juwelen oder andere Währung sind am einfachsten zu füllen, aber… es sind die Gegenstände, die so viel Zeit brauchen. Alleine diese Bücher dort auf dem Tisch, beinhalten Zauber, die vermutlich vor langer langer Zeit in Vergessenheit geraten sind.

Ihr könnt alle davon ausgehen, dass niemand auf dieser Welt einen ähnlichen Gegenstand haben wird, der hier im Raum liegt. Sie übertreffen bei weitem die Qualifikation einer lebendigen Waffe.“

Die Abenteurer schauten sich alles in Ruhe an, nur Sina stand vor einer großen schwarzen Schmuckkiste, die mehrere Schubladen hatte. „Das nehme ich. Ich weiß… nicht warum, aber mein Instinkt sagt mir, dass die Ringe und Ohrringe hier mir weiterhelfen werden.

Sina schob die Schubladen zurück und verschloss den Deckel. „Ich schlage folgendes vor: Jeder sucht sich einen Gegenstand seiner Wahl aus und bekommt auch dazu eine volle Goldkiste.

Was von den Gegenständen übrig bleibt, dass möchte ich dann meinen Freundinnen weiterreichen, denn… ich denke sie haben es ebenfalls verdient. Hätten sie die Behemoth nicht soweit bearbeitet, wer weiß… ob Rokus dann diesen G-Veto genommen hätte.

Wie gesagt, die Schmuckkiste nehme ich und werde mir den Schmuck zuhause in Ruhe anschauen. Wie seht ihr das?“ schaute Sina in der Runde.

„Nun… ein besserer Vorschlag lässt sich jetzt nicht finden oder? Nicht das wir alle Goldprobleme hätten, wenn sind es ja nur die Gegenstände, die uns bei den Kämpfen gegen die Götterbestien helfen sollen.“ schien Louis dem Vorschlag nicht abgeneigt zu sein.

Der Rest nickte ebenfalls bei dem Vorschlag und schon fing das große Grübeln an. Glücklicherweise lag eine kleine Erklärung neben den Gegenständen, welche Kräfte es hatte, dennoch war die Entscheidung doch nicht so einfach.

„Uh… was nehme… den legendären Zauberstab oder die antiken Zauberbücher?“ war Neia scheinbar ein bisschen überfordert. „Was genau bewirkt denn der Zauberstab?“ fragte Sina.

„Laut dem Zettel reduziert er die Kosten meiner Zauber und erhöht zugleich meine Manaregeneration. Ein weiterer Effekt soll es sein, dass man ihn nicht zerstören kann und er die Form seines Besitzers annehmen kann.“

„Und die Bücher… wenn du die nimmst und lernst, bleiben sie weiterhin erhalten oder nicht? Dabei denke ich mehr an die Bücher, mit denen Sherry mal in Kontakt kam.“

„Hmm… sie bleiben erhalten, doch haben sie scheinbar eine Zeitdauer, bis sie sich auflösen. Das macht Sinn. Kein Wunder, wenn darin Zauber sind, die man nicht kennt.“

„Meine Idee: Du nimmst den Zauberstab und Sherry bekommt die Zauberbücher. Aber sie macht die Bücher nur in deinem Beisein auf. So kannst du und Sherry davon profitieren, denn… sind wir ehrlich.

Niemand außer dir kann mit dem Zauberstab was anfangen. Früher vielleicht, wenn Sherry eine Vollmagierin wäre wie du, aber wir wissen es ja besser.“

„Klingt vernünftig. Dann hätten wir auch gleich zwei Magiekundige, die beide die vergessenen antiken Zaubersprüche nutzen können.“ nickte Neia zu dem Vorschlag. „Machen wir das. Ich nehme den Zauberstab.“

„Dann sammele ich die Zauberbücher ein und sage Sherry Bescheid, dann könnt ihr abklären, wie ihr es gemeinsam handhaben wollt.“ grinste Sina. „Nächster Kandidat.“ dachte die Dämonin weiter.

Christoper schien von allen am unglücklichsten zu wirken. „Was ist los? Nichts… was dir weiter helfen könnte?“

„Leider nein. Irgendwie… hatte ich gehofft, dass ich Mel wegen ihrem Körper etwas geben kann, aber leider nichts.“ schüttelt der Dungeonfarmer den Kopf. „Verstehe und auch nichts für dich selber? Meine… du bist mit Mel ja zusammen oder?

Wenn du weiter diesem risikoreichem Lebensstil nachgehen wirst, solltest du vielleicht überlegen, etwas zu nehmen, dass deine Überlebenschancen erhöht. Ich hätte ja noch gesagt, ein Gerät, wenn du Hilfe brauchst, aber wenn du alleine in dem Dungeon bist, kommt man ja schlecht zu dir oder?

Meine nur, denn ich möchte Mel… nicht erleben, wenn sie in eine Trauerstimmung kommt. Immerhin bist du ja… die erste Person, die sie ganz nah an sich lässt.“ grinste Sina schräg.

„Hmm… an diesem Argument kann ich nicht wirklich was aussetzen.“ grübelte der Dungeonfarmer laut und schien eine Lederrüstung im Auge zu haben. „Du wirst schon was finden, da bin ich mir sicher.“ lächelt Sina.

Thomddir und Melaine schienen keine großen Probleme gehabt zu haben. „Ich nehme diese Pfeife. Dachte immer, dass es ein Gerücht sei.“ strahlte die Wolfsfrau. „Was kann sie so genau?“ wundert sich der Zwerg.

„Wie… soll ich es in einfachen Worten erklären. Neben Abenteurerin, bin ich auch eine richtige Jägerin. Ist ein bisschen eigenartig, wie dann mein Beiname gekommen ist, aber ignorieren wir das einfach.

Mit der Pfeife werde ich in der Lage sein… richtig spezielle und seltene Tiere oder Monster, je nachdem wie einige meinen Wolf betrachten, jagen zu können. Normalerweise braucht man Jahre um überhaupt einen… der richtigen Tiere zu finden.

Ich wollte… mir schon immer den Traum erfüllen, einen ganz speziellen Wolf großzuziehen. Wölfe sind schon von Natur aus sehr sehr schlaue Tiere. Doch diese Spezies, die ich im Auge habe, übertrifft es bei weitem mit ihrer Intelligenz.

Es war ein Zufall gewesen, dass man es überhaupt entdeckt hat und seitdem… träumt jeder Bestienbändiger wie ich, einen dieser Wölfe in die Finger zu bekommen. Ich will dich nicht mit dem Wissen langweiligen, aber wenn ich so einen Wolf an meiner Seite habe, dann könnte er mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sogar Rokus Schwierigkeiten machen.“

„Hmm… das Wölfe schlau sind kann ich verstehen, aber… hat es wirklich so eine Stärke?“ kam die berechtige Frage.

„Und wie. Wir nennen sie Elementarwölfe, denn ihr Fell schimmert in einem Regenbogen, der immer zu wandern scheint. Sie sollen in der Lage sein, zumindest die Grundelemente Feuer, Wind, Erde und Wasser zu beherrschen.

Neben dies haben sie eine Stärke und Schnelligkeit, die meiner mit hoher Wahrscheinlichkeit übertreffen wird. Tja… die größte Hürde wird für mich werden, an einen der Welpen zu kommen, denn so rar wie sie sind, so dürfte es sehr tödlich werden, wenn man an ihren Nachwuchs ran will.“

„Mach… nichts dummes ok? Du hast nur dieses eine Leben und wir brauchen dich noch.“ warnte Thomddir.

„Danke, aber ich werde es schon schaffen. Immerhin habe ich meinen kleinen Schatz zur Seite, denn solch ein Unterfangen werde ich nicht alleine machen. Die Pfeife wird mich zu dem Ort bringen, wo so ein Wolf lebt und wenn ich Glück habe, mit Nachwuchs.

Doch vorher werde ich mit der Pfeife einige Test machen, denn es kann… auch eine Reise ohne Wiederkehr werden. Und was hast du ausgewählt?“

„Panzerfäustling der Zerstörung. Das ist eine lebendige Waffe, die ich über meinen rechten Arm ziehen kann. Christoper hatte leider nicht so eine Waffe im Angebot und auch woanders konnte ich es ebenso nicht finden.

Wenn… ich es richtig gelesen habe, passt sich die Waffe an den Arm des Träger automatisch an und das besondere an dieser Waffe ist, es passt sich meinen Level sofort an. Normalerweise kämpfe ich immer ohne Waffen, doch wenn ich gegen eine Götterbestie kämpfen will, brauche ich leider was härteres.

Dank des Trainings sind wir alle sehr stark geworden, doch das ich ein Unentschieden gegen einen Menschen in einem zwergischen Traditionskampf erzielt habe, wurmte mich dann doch schon ein bisschen.

Der Zusatzeffekt der Waffe ist… dass es die Fähigkeit „Zerstörung“ hat. Wenn ich es richtig verstehe, verstärkt es nicht nur die Fähigkeiten die du im Kampf einsetzt, sondern reduziert auch den Widerstand des Gegners.

Denke, dass ist genau die richtige Waffe für mich, die mir nicht nur im Kampf gegen Götterbestien weiterhelfen wird. Wer weiß, ob es nicht noch andere SV-Monster gibt.“ grinste der Zwerg glücklich.

„Und… was nimmst du Brummbär?“ stupste Sina den Scharfschützen von der Seite an. „Mir gefällt der Spitzname nicht so wirklich.“ knurrte Falco.

„Im Grunde kann ich mit all den Sachen nicht wirklich was anfangen, wenn ich ehrlich bin. Selbst die Ausrüstung dort würde mich nur einschränken, denn ich hoffe wirklich, dass ich nicht wieder gegen einen Tiermenschen kämpfen muss in seiner Werform.“

„Ehm… gibt es nichts was dann deine Pfeile, Zielgenauigkeit oder ähnliches helfen kann? Was ist mit diesem seltsamen Köcher da? Du bist der einzige bei uns, der so was nutzen kann, selbst meine Freundinnen benutzten keine Fernwaffen.“ hob Sina einen leeren Köcher hoch und las den Zettel durch. „Oh…“

„Genau, oh. Jeder Pfeil, den ich aus diesem magischen Köcher ziehe hat ein Element, nur nicht wie der Besitzer es gerne hätte, sondern wie der Zufall es bestimmt.

Das ist etwas, worauf ich wirklich verzichten kann. Entweder es schießt, was ich gerade brauche oder ich lass es sein. Für mich ist das leider ein Reinfall.“

„Ich habe gehört, dass… du einen Sohn hast. Wenn… ich ein Kind hätte, würde ich ihm ja beibringen, was ich selber am besten kann von der Waffe her oder? Nur… so als Gedankenspiel. Für dich ist das vielleicht unbrauchbar, aber wenn du dein Kind von Anfang an mit diesem Köcher trainieren lässt…“

„Hmm… es würde aber Jahre dauern, bis er selber den Köcher tragen kann. Dazu müsste ich selber den Köcher in meiner Freizeit austesten, damit ich weiß, ob er einen Nutzen hat oder nicht.“ grübelte Falko.

„Es eilt nicht oder so, weißt du? Es war nur so eine grobe Idee, bevor du überhaupt… nichts hier hast. Vielleicht gibt es ja doch mal einen Moment, wo du einfach nur stur Pfeile aus dem Köcher ziehst, um deinen Feind abzulenken.

Wenn es alle Elemente abschießt, kannst du dir ja selber eine Formel ausrechnen, mit welcher Wahrscheinlichkeit, welches Element kommt.“

„Himmel, gibt her sonst hörst ja nie auf, mir den Mund fusselig zu reden.“ rollte der Scharfschütze die Augen und riss ihr den Köcher aus der Hand. „Gern geschehen.“ grinste Sina und ging nun zum letzten Abenteurer hin, dem Schwertheiligen.

„Wenn ich nicht schon eine lebendige Waffe hätte, würde ich mir davon eine aussuchen. Doch es war noch nie gut gewesen, zu gierig zu werden.“ antwortet Louis, bevor Sina fragen konnte. „Verstehe… wo liegt dann das Problem?“

„Ich habe kein Problem, denn meine Wahl liegt zwischen den Stiefeln der Schnelligkeit und Stiefeln der Grausamkeit.

Neben dem Vorteil, dass sie eine extreme Resistenz gegenüber allem zu sein scheinen, ist bei der Schnelligkeit Fakt, dass ich mich schneller bewegen kann beim laufen. Auf dem ersten Blick ist es toll, dass dumme ist nur….

Es bringt nichts, wenn ich Gegner wie Taos habe, die einfach hohe Attribute haben oder? Dazu müssten meine Attribute auf dem Niveau sein, wo mir die Schnelligkeit nützt.

Bei den Stiefel der Grausamkeit… wenn ich es richtig verstehe, löst es den Effekt aus, dass mein Gegner nicht auf die Fähigkeiten wie Regeneration und ähnliches zurückgreifen kann, ähnlich wie Sherry´s Schwert.“

„Hmm… das kann ich sogar nachvollziehen. Wozu würdest du denn tendenziell tendieren?“ nickte Sina verständnisvoll.

„Wenn die Götterbestien alle eine Größe haben wie die bisherigen, dann bringen mir die mit der Schnelligkeit eher was. Da denke ich immer wieder nur an Titanus, wie ich verzweifelt mit den anderen den Strand hoch gerannt bin.

Doch in letzter Zeit haben wir es auch mit Gegnern zu tun gehabt, die mit nervigen Fähigkeiten gekommen sind wie Resistenten, Regeneration und ähnlichem.“

„Dann nimm doch die mit dem Effekt Grausamkeit. Die Götterbestien haben eigentlich auch die nervigen Fähigkeiten, zumal du dir dann auch sicher sein kannst, DASS deine Angriffe was bewirken oder?

Bezüglich der Attribute kennst du ja meine Methode, wenn du dich daran weiter hältst, bist du auf dem richtigen Weg. Dazu lässt du dir dann die passenden Aufträge von Prashi geben, wo es richtig schön viele Monsternester gibt.

Wenn… der Zeitpunkt gekommen ist, wirst du selber eine Schnelligkeit haben und zwar auch so, wie du es haben willst.“ gab Sina ihre Meinung.

„Ich bin froh, dass du meine Freundin bist, denn auf dein Urteil kann ich mich verlassen. Bin wirklich gespannt, was die Ringe und ähnliches dir für Vorteile bringen.“ lobte Louis sehr ehrlich.

Unbewusst bekam Sina rote Wangen und freute sich ein bisschen. „Ich auch. Dann… würde ich sagen, jeder hat sich was ausgesucht, was er wollte oder?“ schaute die Dämonin in die Runde und alle nickten.

„Dann sammele ich den Rest ein und verteile es dann unter meinen Freundinnen. Bei einigen der Gegenstände habe ich schon eine Idee, wer was bekommen sollte. Ich habe meine Truhe schon genommen mit dem Gold.

Wenn was übrig geblieben ist, können wir dass nochmal aufteilen oder sogar dem Turnier spenden, denn… sie werden vermutlich über Spenden glücklich sein. Meine… das Kolosseum sah schon mal besser aus.“ grinste Sina.

„Machen wir das so. Ohne dieses Kolosseum wären wir nicht soweit gekommen wie wir wollten oder?“ nickte Thomddir. „Also mit der Spende oder hat jemand massiv Schulden auf dem Buckel?“

„Ich nicht, aber bevor wir das in die Länge ziehen… Wer ist dafür, dass das restliche Gold gespendet wird, soll die Hand hochheben.“ schlug Neia vor und alle hoben die Hände hoch.

„Das… ist doch nicht nötig.“ lächelte Ronda. „Ich… will es nicht ablehnen, aber… ich kann es auch wiederum verstehen, warum ihr das macht.

„Doch, nehmt es ruhig.“ nickte Melaine. „Nun… es sind dann noch… sechs volle Goldtruhen? Seid ihr wirklich sicher?“ hakte Chuz nach.

„Sehr sicher. Immerhin hat unsere Kameradin da drüben glaube ich diese komischen Trommeln bei der Anmeldung zerstört, ihre Freundin einen der Ballons und dann halt noch das Kolosseum selbst. Also ja, nehmt es.“ brummte Falco.

Ronda und Chuz schauten sich kurz in den Augen, dann verbeugten sich beide vor den Siegern. „Wir… bedanken uns wirklich vom Herzen über die Spende.“ antworten beide synchron.

„Gerne geschehen.“

Kapitel 451

Ich bin wiedergeboren und das Chaos?

„Erm… kannst du mir erklären, was Sina da eben gemacht hat?!“ saß eine sehr… wütende Vampirkönigin im Zimmer.

„Tja… unsere Freundin hat sich als Dämon geäußert, nicht mehr und nicht weniger. Vermutlich hatte es was mit dem Gerüchten zu tun gehabt, weswegen sie dies im Keim ersticken wollte und zugleich ein bisschen die Wahrheit von sich gegeben hat.“ streichelt Lord Roman sein Bart.

„Super, damit kann ich eigentlich alle meine Pläne aus dem Fenster werfen!“ tobte Layla und warf das Glas gegen eine Wand. „Kann Sina nicht… einmal irgendwie… kein Chaos anrichten? Ist das denn zu viel verlangt?“

„Hmm… wenn ich ehrlich bin, ist das eigentlich ein sehr gewagter Schritt von ihr, der sogar zum Vorteil für uns werden kann.“

„Huch?“ schaute Layla ihren Bruder verwirrt an. „Habe… ich irgendwas übersehen oder überhört bei ihrer Rede?“

„Nein, nur wir kennen beide die Wahrheit und zugleich die Lüge, die Sina um sich aufgebaut hat. Aufgrund das am Turnier mehrere Dämonen gekämpft haben sowie die Gerüchte halt, wäre es für Sina irgendwann so kompliziert gewesen mit den Lügen, dass es auffliegen musste.

Indem sie aber von selber auf die Welt zugegangen ist und offenbarte, was sie in Wirklichkeit ist, löste sie direkt ihr komplettes Lügennetz auf. Wäre mir persönlich auf Dauer auch sehr nervig gewesen.

Indem sie klar sagte, was sie ist und woher sie kommt, löst sie direkt einige Fragen auf über ihre Person. Des weiteren gibt sie ja auch zu, dass die Barriere schwächer wird sowie ein sehr reeller Krieg kommen wird.

Damit dürfte nun auch der letzte Schwachkopf mitbekommen, dass die friedlichen Zeiten vorbei sind. Aufgrund ihrer vielen Taten, die sie begangen hat, was übrigens ein kluger Zug war, dürfte man sehr viele Vorurteile gegenüber Sina fallen lassen, denn es stimmt ja oder?

Im Grunde hat sie eine Lüge durch eine andere Lüge ausgetauscht. Sie gibt zu ein Dämon zu sein, der klar auf der Seite von Alliancia ist. Zudem ist sie die bekannteste Abenteurerin und auch eine Kanzlerin von Osnain. Die neue Lüge ist halt nur, dass sie abstreitet eine Dämonenkönigin zu sein.

Ist ein bisschen gewagt, aber ich denke, in kleinen Schritten die Wahrheit nach und nach zu geben ist auf Dauer gesünder für sie zumindest.

Der Vorteil für uns ist dann, wenn… du mit den Verhandlungen anfängst, dass es keine Probleme mit der Glaubwürdigkeit gibt. Stell dir vor, du unterhältst dich mit dem König und ein Bote kommt mitten in das Gespräch rein, der den Beweis erbringt, dass Sina gelogen hat und eine Dämonin wäre.

Dürfte dir jetzt nicht unbedingt gefallen oder? Sie hat ja auch zugegeben, dass sie die Anführerin der Vampire in Fanfoss ist und der Beweis ist dort sehr ersichtlich. Vampire können mit anderen Lebewesen zusammen leben.

Die größte Hürde ist eher nur, dass die Vampire von Taos sich den neuen zukünftigen Regeln beugen müssen. Es würde mich nicht überraschen, wenn Taos nicht längst schon Pläne vorbereitet, trotzdem seinem Willen nachzugehen, trotz der Schwüre dir gegenüber.“

„Hast du dich in sie verliebt oder wieso nimmst du sie so in Schutz?“ hob Layla eine Augenbraue hoch. „Na… du müsstest mich besser kennen oder? Ich liebe nur meine Frau, alles andere ist und bleibt wenn nur eine Freundschaft für mich.

Durch das tausendjährige Turnier ist alle Aufmerksamkeit darauf gerichtet und eine denkbar gute Möglichkeit, eine Intrige in die Welt zu setzen. Wir wissen ja beide, wie intrigant Sina ist. Selbst wenn wir mit ihr befreundet sind, kannst du immer davon ausgehen, dass sie auch Pläne im Hinterkopf hat, die… uns nicht so gefallen dürften.“ schmunzelt Roman.

„Genau die richtigen Talente für einen Clanführer. Hrm… denke, dass ich Sina erst sprechen werde, wenn meine Kinder in Fanfoss angekommen sind. Bis dahin… sollte das Chaos sich wieder beruhigt haben.“ seufzte Layla.

Die beschworenen Helden stürmten zum Thronsaal, wo schon einiges los war. Themba, Ralph und Alwin waren mit Simon, Friedrich und dem König selber anwesend und am diskutieren. Alle drehten ihre Köpfe den eintretenden Helden zu.

„Bevor… ihr was sagt, ich denke es hat was mit der Aussage von Lady Sina zu tun?“ fragte der König und die Helden nickten.

„In der Tat eure Majestät. Lady Sina hat nun offiziell zugegeben, welcher Rasse sie angehört. Damit ist doch nun der Beweis, dass sie ein Feind für uns ist!“ stimmte Davino zu.

„Sag… hast du oder ihr auch den Rest ihrer Rede angehört?“ stellte sich Themba vor die Helden. „Sina wusste, warum sie all ihre guten Taten mit aufgesagt hat, denn man vergisst gerne und leicht, dass jemand auch positive Dinge im Leben gemacht hat.

Es mag sein, dass ich mal gesagt habe, dass ich nicht daran glaube dass sie ein Dämon ist. Nun hat sie es zugegeben und wisst ihr was? Mir persönlich ist das eigentlich ziemlich egal, sie könnte auch die Dämonenkönigin sein.

Sie war es, die mir und meinen Bruder das Leben gerettet hat, nicht ihr. Sie war es, die Ralph zu dem gemacht hat, was er nun ist. Dank ihr unterhalte ich mich sogar immer wieder mit der Kaiserin Emilia.

Wäre sie nicht dagewesen, wäre ich ziemlich tot und eine Freundschaft mit einer Kaiserin… wäre auch nicht drin gewesen.“ Mit der Aussage hat die Prinzessin so jeden beschworenen Helden geohrfeigt. Der König sagte nichts, man sah ihm aber an, dass er hinter seinen Kinder stehen wird.

„Kann… es sein, dass ihr zu den Personen gehört, die von Anfang an wussten, wer Lady Sina ist?“ kam der Vorwurf von Amy.

„Vergesst euch bitte nicht.“ warnte auf einmal der General Simon die Helden. „Wir wollen doch nicht die Höflichkeiten zwischen uns vergessen.“

„Ist schon gut Simon, ich kann es sogar nachvollziehen. Nun… ich wusste es erst im letzten Besuch von Lady Sina persönlich. So wie meine Tochter es soeben euch schon erklärt hat, aber selbst ich bin nicht so blind und achte nur auf die Rasse einer Person.

Die Taten sprechen eine sehr deutliche Sprache und… ich kann meinen eigenen Entscheidungen schon zutrauen, wem ich mein Vertrauen ausspreche. Lady Sina mag nun offiziell ein Dämon sein, dass heißt aber nicht, dass das Königshaus sie fallen lässt.

Alleine, dass sie all die intriganten Adeligen in meinen Land aufgedeckt hatte, war ich ihr schon mehr als dankbar. Wegen diesen Menschen… konnte ich nicht meine Aufmerksamkeit geben, die es nötiger hatten: Meinem Volk selbst.

Ich möchte euch zu nichts zwingen, doch… wenn ihr damit ein Problem habt und gehen möchtet, ich werde euch nicht daran hindern. Nur… hat Lady Sina auch in diesem Fall wieder euch geholfen, auch wenn ihr es vielleicht nicht verstanden habt.“

„Wie meinst du das Papa?“ wundert sich Alwin. „Wenn ein Dämon selber sagt, dass die Barriere schwächer wird und ein neuer Krieg kommt, dann gibt es uns mehr Glaubwürdigkeit, wenn wir Vorbereitungen treffen.

Zusätzlich wird vielleicht der eine oder andere Bewohner in Alliancia überlegen, ob er uns nicht im Kampf unterstützen möchte und lässt sich zum Soldat ausbilden. Es mag sich vielleicht ein bisschen komisch anhören, denn zwei Armeen hat Lady Sina zerstört, doch dadurch haben wir wieder die Möglichkeit eine neue Armee zu bilden.“ erklärte General Simon.

„Nicht… alle sind potenzielle Feinde auf unserer Welt.“ merkte nun Ralph an und schaute gezielt Amy an. „Ich war am Anfang mehr als überrascht gewesen, dass meine große Schwester ein Dämon ist, aber… Ein Dämon würde sich nicht soviel Mühe geben, dass es den Waisenkindern gut geht oder?

Ich habe sie mehrmals im Waisenheim spielen gesehen, selbst unser gemeinsames Abenteuer mit Themba und Alwin. Dies alles… wäre so widersprüchlich, wenn man sich nur an die Geschichte hält, was man über die Dämonen berichtet.

Sina selber warnte ja auch indirekt, dass die Dämonen alle ihre Stärke haben, als sie zum ersten Mal in Erscheinung gekommen ist. Ich denke… dass General Simon alle Soldaten ein weiteres Training unterziehen lassen wird, denn…“

„Sie hatten alle einen Vorgeschmack bekommen, wie stark Sina war. Die größte Hürde war für Sina, dass ich sie gebeten habe, niemanden zu töten. Es mag sein, dass Sina mit euch nicht unbedingt nett umgegangen ist, vielleicht liegt es ja an dieser dämonischen Erziehung.

Doch ihr könnt auch nicht abstreiten, dass sie auf ihre Weise auch euch geholfen hat.“ grinste Themba die Helden an.

Amy, Davino, Miyu und Matthieu merkten, dass jegliche Diskussion keinen Boden finden wird. „Ich… verstehe.“ murmelt Amy. „Doch… euch ist schon bewusst, dass Lady Sina zwar zugegeben hat, ein Dämon zu sein, aber ihr habt ebenfalls den Bericht von ihr in Erinnerung.

Lady Sina selber wäre niemand anderes als die Prinzessin der Dämonen, zugleich auch die Tochter von dem Dämonenkönig Mephisto. Warum hat sie das dann nicht ebenfalls zugegeben?“

„Hm… vermutlich weil sie eine Verräterin ist und damit, wenn denn eine Entscheidungsgewalt in der dämonischen Hierarchie existiert, alle Rechte verloren hat. Das würde ihre Aussage nur bekräftigen, dass sie ein Flüchtling ist.“ brummte Friedrich. „Damit ist es auch nicht mehr unbedingt relevant, ob sie eine Prinzessin ist oder war. Wenn es bei den Dämonen jemanden gibt, der es mit ihr aufnehmen kann, dann dürfte auf ihr kein angenehmes Schicksal zu kommen.“

„Scheinbar war sie in ihrer Heimat schon sehr unangenehm und dann noch die Tochter des Dämonenkönigs. Ich kann mir schon bildlich vorstellen, wie angefressen ihr Vater jedes mal sein musste.“ grinste Themba.

„Glaube… wir hatten von Anfang an keine Chance. Lady Sina hatte es scheinbar alles so geschickt eingefädelt, dass sie mit der Aktion sogar mehr Unterstützung bekommen hat.“ flüstert Miyu.

„Wir… waren uns irgendwie einig geworden, dass wir Lady Sina nicht mehr unsere Aufmerksamkeit geben wollen. Nur… sind wir wieder mehr als misstrauisch, als sie den nächsten Zug gemacht hat. Alleine… dass man ihr jetzt mehr als je zur Seite steht… *seufz* Vielleicht sollten wir nochmal… mit ihr ein Gespräch suchen.“ schaute Amy ihre Mitstreiter an.

„Du… willst was?“ hörte Davino nicht recht. „Davino, wenn sie wirklich eine Verbündete von Alliancia ist, dann wäre sie der erste Ansprechpartner, um mehr Informationen über ihr Volk in Deymonlia in Erfahrung zu bringen oder?

Gerade Lady Sina müsste es doch am ehesten wissen, welche Stärken und Schwächen ihr Vater hat. Man bekämpft nicht einfach ohne einen Plan seinen sehr mächtigen Feind, das wäre in dem Fall Selbstmord.“ argumentierte Amy.

„Ich bin mir nicht sicher, ob Lady Sina ihre Familiengeheimnisse mitteilen wird, Verbündete hin oder her. Wenn ihr euch selber daran erinnert, hat sie ja selber gesagt, dass ihr Vater stärker ist als sie. Hmmm habe ich jetzt sehr oft selbst gesagt?“ grübelte Simon.

„Hast du. Ich schlage euch einfach vor, ihr wartet ab, wie das Gespräch mit Gräfin Sherry sich entwickelt wird. Mit Lady Sina lässt sich ebenfalls ein Gespräch finden, doch… mit der letzten Aktion mit Davino dürfte es alles andere als einfach werden.“ seufzte der König.

Davino sah aus, als würde er was unvernünftiges sagen, als Miyu ihm eine Hand auf die Schulter legte. „Schluck es runter. Ich kann es verstehen, aber damit tust du dir keinen Gefallen.“

„Wieso bin ich jetzt in dieser Hinsicht der Schuldige?“ presste der Italiener von sich. „Sie hat doch an dem einem Abend dich und Amy fertig gemacht!“

„Ja, dass lässt sich nicht abstreiten, aber wenn wir jetzt… Theater machen, werden wir eher im Nachteil sein. Du siehst selber, wie sie alle zur Lady Sina stehen. Mit ihrer Rede hat sie sich als Opfer ihrer Gesellschaft dargestellt und alle positiven Aspekte aufgezählt, als sie hier angekommen ist.

Das meinte Lady Sina wohl, als sie zu Amy sagte, sie hätte Vorbereitungen getroffen, dass sie weiter hier leben kann, selbst wenn man sie als Dämon outen würde.“ flüstert Miyu.

„Ich… danke für eure Aufmerksamkeit, trotz das wir unangemeldet einfach hier erschienen sind. Wir… werden sie besser nicht mehr bei dem Gespräch stören.“ sagte Matthieu es ganz offen, damit die Helden wieder unter sich sein können.

„Zumindest kennen wir eure Meinung diesbezüglich und ihr unsere, damit kennen wir den Standpunkt aller Seiten.“ nickte der König. „Ich kann euch wirklich nur empfehlen, dass ihr Lady Sina nicht weiter als… „Bösewicht“ anseht, denn so… gewalttätig ihre Aktionen sind, letztendlich erreicht sie ihre Ziele.“

General Lion war mit Kaiserin Emilia in ihrem Büro und starrte die junge Dame von der Seite an, wie sie gewisse Dokumente unterschreibt.

„Oh Himmel, nun sagt schon, was euch auf der Zunge liegt.“ drehte Emilia genervt ihren Kopf zu ihrem General. „Es nervt, wenn ihr mich von der Seite so anstarrt.“

„Ihr wusstet, dass Lady Sina eine Dämonin war oder?“ kam direkt der Vorwurf und die Kaiserin rollt ihre Augen. „Ja, in der Tat. Weiter?“

„Warum wurde ich dann nicht in dieses Wissen eingeweiht? Mir selber ist es… egal, ob sie ein Dämon ist oder ihre Mutter ein Oger war, nur… irgendwie bin ich ein bisschen traurig, dass ich nicht in das Geheimnis eingeweiht worden bin.“

„Öh… weil ihr zu diesem Zeitpunkt noch in der alten Hauptstadt gewesen ward, als Sina es mir mitgeteilt hat?“

„Und… ihr habt es dann für euch behalten? Nicht… irgendwie…?“

„Seid ihr jetzt neidisch, dass Sina und ich ein Geheimnis geteilt haben oder wie?“ schaute Emilia ihren General belustigt an. „Ich habe Sina schon gesagt, dass dieses Geheimnis selbst euch nichts angeht, auch wenn ich glaube, dass ihr ebenfalls kein Problem damit hättet.

Scheinbar hatte ich Recht mit meiner Aussage, dass ihr damit kein Problem habt. Weswegen… führt ihr euch nun auf wie ein Kleinkind, nur weil wir dir was nicht gesagt habe? Hier, ich will, dass die Dokumente Ende der Woche veröffentlicht werden.“

Der General nahm die Papiere und las sie in Ruhe durch. „Ihr… wollt es gesetzlich verankern, dass die Dämonen als ein Volk offiziell anerkannt werden und in unserem Reich Asyl beantragen können, wenn sie eine Bleibe vor ihrem eigenen Volk benötigen?!“

„In der Tat. Damit unterstützte ich nicht nur das Friedensvorhaben zwischen uns und den Dämonen, sondern akzeptiere Sina auch weiterhin als Kanzlerin. Weiteres hat Sina mich gebeten, dass ich ihre vielen kleinen Schwestern in Schutz nehmen soll, was ich gerne machen werde.

Deswegen diese Gesetze. Sie hatte ich schon längere Zeit vorbereitet, es hat ja nur meine Unterschrift sowie das Siegel gefehlt… und eine passende Gelegenheit. Die hat Sina mir nun gegeben.

Sollte es irgendwelche Schreihälse geben, die das Volk gegen die Dämonen aufwiegeln wollen oder ähnliches, will ich dass sie schnell ruhig gestellt werden. Mir ist zu Ohren gekommen, dass unseren Folterern… ihre Opfer ausgehen?“

„Erm… Ja und Nein. Ja, dass ich mich darum kümmere, euren Wunsch umzusetzen sowie zukünftige Aufwiegler verhaften zu lassen. Nein, denn wir haben immer noch die ganzen Geistlichen und ihren Papst im Keller stecken.“

„Dachte, sie wurden schon längst ausgefragt?“

„Ja, aber ich dachte mir, bevor wir sie in die Mangel nehmen, wollte ich gerne alles wissen, was noch in ihren Berichten steht. Das macht es nicht nur mir, sondern auch den Offizieren und den Folterer einfacher festzustellen, ob sie gerade wieder nur lügen oder nur das bestätigen, was wir bereits wissen.“

„Ihr macht das schon. Ich bin vielleicht ein bisschen unerfahren als Herrscherin, aber mein Gefühl sagt mir, dass die Zwergenkönige auf der Seite von Sina bleiben werden. Eher sind es die zwei Schwachköpfe von Elfenfürsten, wo ich Probleme kommen sehe.“

„Nur zwei?“

„Ja, Elfenfürst Triandal mag vielleicht von außen ein weiser und gerechter Herrscher sein. Aber wenn ich eines von meinen Vater gelernt habe, sind es genau diese Herrscher, die man im Auge behalten muss.

Zu dumm… dass wir die Elfen nicht irgendwie ausspionieren können, ohne dass es Zwist gibt. Denn ich habe das Gefühl, dass ihr komischer Krieg uns alle hineinziehen wird.“

„Vielleicht solltet ihr Lady Sina einen Brief zukommen lassen, dass eventuell ihre Hilfe diesbezüglich benötigt wird. Zumindest als Warnung, was kommen kann. Ich denke, damit signalisiert ihr nicht nur, dass ihr weiterhin an sie glaubt, sondern auch weiterhin ihre Meinung benötigt.“

„Das wäre… eine gute Idee.“

Kapitel 450

Ich bin wiedergeboren und das Interview?

Der Tag verging und alle haben sich mehr oder weniger auf das kommende… Chaos innerlich eingestellt. Nun stand Sina in ihrem Kimono vor dem Kolosseum mit den Abenteurern.

„Wir bleiben im Gasthaus und schauen von dort die Übertragung an.“ sagte Sherry. „Egal… was alles danach kommt, aber wir stehen weiterhin hinter dir. Vielleicht ist es wirklich eine gute Idee, einen Schlussstrich unter alle Lügen zu machen.“

Mit dem Wissen folgten die Abenteurer ihren Berater Chuz, der sie extra zu einem vorbereiteten Raum brachte. „Ich bin froh, dass sie das Interview mitmachen. Einige Sieger in der Vergangenheit hatten da überhaupt kein Interesse gehabt.“

„Vermutlich haben sie ihren Sieg nicht fair gewonnen und wollten, dass man ihre Gesichter nicht so genau sieht.“ mutmaßte Sina. „Doch wenn das alle tausend Jahre immer stattfindet… wäre es mir als Sieger ein bisschen egal.“

„Nun… hast du denn die Einstellung, wenn du und Neia das nächste Mal mitmachen? Im Gegensatz zu uns, bleiben wir ein bisschen realistisch.“ grinste Melaine.

„Stimmt, wir könnten an diesem Turnier nochmal teilnehmen.“ nickte Neia. „Ich weiß nicht… irgendwie tut mir der Gedanke jetzt schon weh… dass ich dann einige Gesichter nicht wieder sehe.“ fielen die Flügel von Sina ein bisschen runter.

„Lass den Kopf nicht hängen, dafür ist die Zukunft nun wirklich sehr ungewiss und so alt bist du nun auch wieder nicht.“ meinte Thomddir.

„Zumal wir auch deine Einstellung dazu kennen.“ merkte Louis an. „Hätte ich es von dir selber nicht gehört, hätte ich meine Zweifel gehabt, wenn mir jemand anderes es gesagt hätte.“

„So… wir sind da.“ meldet Chuz sich, bevor Sina was sagen konnte. Vor ihnen standen mehrere Sessel und scheinbar ist Ronda selber die Moderatorin. Sie kam sofort auf Sina angerannt.

„Es… tut mir leid, scheinbar habe ich ein bisschen zu viel geredet und nun…“ wollte sich die Hasenfrau entschuldigen, aber Sina legte nur eine Hand auf ihre Schulter. „Macht dir nicht zu viele Gedanken ok? Ich verzeihe es dir, denn… dadurch hat sich eine Gelegenheit ergeben, die ich nutzen möchte.“ lächelt Sina.

„Erm… ok?“ war Ronda etwas verunsichert. „Dieses Interview wird auf allen Übertragungssteinen auf der Welt übertragen, die es sich anschauen wollen. Auch wenn es knapp war mit der Ankündigung von euer Seite, denke ich, dass es sich immer noch genügend Zuschauer anschauen werden.“

„Prächtig. Wie… wird das Interview denn laufen?“ hakte Sina nach. „Nun… normalerweise hätte ich ja gesagt, dass jeder seine Meinung abgibt, doch sind wir ehrlich. Ihr habt drei Teams alleine zerstört, die meisten… würden sich nur für euch interessieren.

Nichts gegen die anderen oder so, ihr habt alle ebenfalls Spitzenkämpfe geleistet. Ich war erstaunt, dass Louis gegen einen legendären Vampirkönig gekämpft hat.“ verbeugte sich Ronda mehrmals.

„Hoffe ich muss das nicht mehr wiederholen…“ murmelt der Schwertheilige. „Ich… selber hätte nichts dagegen, mehr im Hintergrund zu sitzen. Meine, unsere Gesichter kennt man aus dem Turnier in Alliancia oder?“

Alle Abenteurer schauten sich gegenseitig an und hatten die gleiche Meinung. „Jo, dann überlassen wir Sina wieder das Reden. Denke das es in ihrem Blut liegt, große Reden zu schwingen.“ brummte Falco.

„Und dich stell ich irgendwann als Brummbär ein.“ schoss Sina direkt zurück. „Mit einer wunderschönen große Bärenverkleidung und du wirst dann die Waisenkinder in den Städten erfreuen.“ Der Blick, den der Scharfschütze auf Sina warf, war mehr als tödlich.

Christoper gab sich Mühe, sein Gesicht nicht zu verziehen bei der Vorstellung und nahm direkt einen Sessel. Der Rest tat es ebenfalls, nur dass Thomddir den Sessel für Sina nach vorne schob. „Danke…“ „Gerne.“ grinste der Zwerg breit.

Ronda stand… vor einem Kameramann, Übertragungszauberhalterer oder wie auch immer und schien regelrecht aufgeregt zu sein. Dieser hob drei Finger hoch.

„Erm… kein Probeinterview oder so?“ fragte Sina noch, aber die Tiermenschen im Raum schütteln alle ihre Köpfe. „Super…“ „Als ob du Probleme haben wirst, passende Antworten zu finden.“ grinste Neia von hinten.

Drei… Zwei… Eins… „Hallo, hier spricht Ronda. Die meisten kennen mich noch als Moderatorin, die dafür gesorgt hat, passende Kommentare abzugeben oder die Kämpfe allgemein starten zu lassen. Das tausendjährige Turnier ist nun zu Ende und wir konnten die Sieger, Die Abenteurergruppe, zu einem Interview einladen.“

Überall auf der Welt aktivierten sich die Übertragungszauber und die Zuschauer hörten sich die Eröffnungsrede der Hasenfrau an. Die beschworenen Helden reagierten erstaunt, als es sich in ihrem Zimmer aktivierte.

„Die Gruppe hat sich geeinigt, dass Lady Sina, die auch den finalen Kampf gewonnen hat, das Sprachrohr werden soll. Lady Sina… was ist es für ein Gefühl, das Turnier gewonnen zu haben?“ hielt Ronda das Mikrofon vor Sina.

„Ein schwer erkämpfter Sieg. Meine Gegnerin Rokea… sie könnte es auch mit einer Götterbestie aufnehmen und ich weiß wovon ich spreche. Einerseits freue ich mich, gewonnen zu haben, andererseits… musste feststellen, dass es auf der Welt noch weitere starke Personen gibt, die eine unglaubliche Stärke haben müssen.“

„Sie haben als erste Gruppe in der Geschichte es geschafft, die Behemoth´s von ihren Thron zu stoßen. Haben sie irgendwelche Gedanken?“

„Hm… sie haben im Turnier bewiesen, dass es nicht gelogen war, dass sie zu den stärksten Tiermenschen der Welt gehören. Die Monstergruppe, die alle zu mir gehören, wurde das Leben regelrecht schwer gemacht.

Wer den Kampf nicht gesehen hat, ist selber schuld, aber es ist und bleibt Fakt: Sie sind die stärksten Tiermenschen auf der Welt, gerade Rokea hat es bewiesen. Ich würde mich freuen… wenn wir irgendwann die Gelegenheit wieder bekommen, auch ein einfaches Duell miteinander zu haben.“

„Wie fanden sie das Turnier allgemein? Viele Stimmen behaupten, dass es alle vergangenen Turniere in den Schatten stellt.“

„Aufgrund dass ich die Vampire provoziert habe, ebenfalls am Turnier teilzunehmen, dürfte es das blutigste Turnier aller Zeiten sein. Ich kenne die Geschichte der Vergangenen nicht so wirklich und sind mir mal ehrlich ist es mir auch ein bisschen egal.

Ich konzentriere mich lieber, wo ich selber teilgenommen habe und das war das jetzige. Viele Gruppen sind weitergekommen, doch nur die Stärksten sind weitergekommen. Orum… hoffentlich lernen die nächsten Schwachköpfe, mich nicht so zu ärgern.

Die Gruppe Machtnix, die vor allem durch ihre eigenartigen Kampfstile meinen Leuten nur Probleme verursacht haben… Auch wir haben dadurch nur neue Erfahrungen gesammelt und letztendlich haben sie sogar meinem Freund Louis später geholfen.

Die Kämpfe danach… fand ich am schlimmsten. Die Rächer, die eigentlich alle von mir getötet worden sind, waren leider am Leben. Ich… kenne die Person, die dafür zuständig ist und… Wenn ich dich das nächste Mal finde, bist du fällig, du Arschloch!

Tja… dann kommen die wahren *lol* Herrscher. Bei ihnen musste ich mir tatsächlich einiges einfallen lassen dürfen, denn sie wollten alle meine Freunde hinter mir töten. Ich kann nur sagen… mein Plan ging auf und ich kann stolz von meinen Freunden berichten, dass sie in der Lage sind, die Clanführer der Vampire zu besiegen.

Das Finale hat jeder gesehen, dazu bedarf es keiner Worte. Ich kann stolz von mir sagen, dass ich eine Rivalin gefunden habe. Wer weiß, ob wir beide wieder einen Kampf haben werden.“

„Verstehe. Momentan… kursieren die Gerüchte, dass ihr nicht das zu sein scheint, was ihr der Welt glaubhaft machen wollt. Einige Gerüchte… gehen soweit, dass ihr eine Dämonenkönigin seid. Was haltet ihr davon?“

Erstaunt schauten sehr viele Zuschauer sich gegenseitig an, vor allem die beschworene Helden trauten ihren Ohren nicht.

Sina schloss kurz die Augen und drehte sich einmal nach hinten, dabei schaut sie jedem in die Augen. Anschließend nickte sie und nahm das Mikrofon aus der Hand von Ronda.

„Zuerst… kann ich alle beruhigen, aber ich bin keine Dämonenkönigin. Was ich aber nun sagen möchte ist… es stimmt. Ich bin nicht das, was ich zu sein scheine.“ lächelte Sina traurig.

„Viele wissen, dass ich mal zu Anfang ein Mensch war, durch einen Vampirfluch die Flügel bekommen habe. Das ist gelogen. Ich war nie ein Mensch gewesen und werde es auch nie werden. Ich… bin seid meiner Geburt ein Dämon gewesen.“

„Wieso… gibt sie es offiziell zu?!“ staunte Amy. „Was ist passiert, warum sie dies macht?!“ und schaute die anderen an, aber eher konzentrierten sie sich auf die Übertragung.

„Ich bin in Deymonlia geboren und ein Flüchtling von diesem Kontinent. Einige werden sich fragen, wie das denn möglich ist, aber… die Barriere wird schwächer. Den Zustand auf diesem Kontinent konnte ich nicht weiter ertragen und nahm es in Kauf, dass ich eventuell… durch die Barriere sterben kann, aber mein Versuch hat scheinbar funktioniert.

Ich bin ein Dämon von der Rasse der Sukuben. Im Turnier hat meine kleine Schwester Kyllia, die ebenfalls ein Flüchtling ist, gekämpft und eine weitere Sukkubus Sarless. Wenn man sie mit mir vergleicht kann man sofort feststellen, dass ich zu dieser Rasse gehöre.

Im Finale habe ich meiner Gegnerin meine vergangenen Kämpfe gezeigt, was auch der Welt nicht unbemerkt geblieben ist. Das ist eine der Rassenfähigkeiten der Sukuben, die Illusionsmagie.

Auf die… Umstände, weswegen ich ausgesehen habe wie ein Mensch möchte ich nicht näher eingehen, denn dies ist nur mit Schmerzen verbunden. Fakt ist es, ich sah wirklich aus wie ein Mensch und habe… die Chance für ein neues Leben genutzt.

Die Gründe, weswegen ich von meinen eigenen Volk geflüchtet bin ist eigentlich… einfach nachvollziehbar, dennoch auch merkwürdig, weil ich als Dämon solche Gedanken habe.

Ich bin nicht einverstanden, dass wir wieder in den nächsten Krieg gegen Alliancia vorgehen sollen. Von Kindesbeinen wird uns der Hass beigebracht, den wir gegen alle Alliancianer haben sollen… Und wer widersprochen hat, wurde diszipliniert.

Tja… ich wurde regelrecht diszipliniert in meiner Vergangenheit, denn keiner wollte meine Frage beantworten: WARUM sollen wir denn gegen Alliancia kämpfen? Dummerweise hatte ich dann die Aufmerksamkeit des Dämonenkönig Mephisto bekommen und er ist das, was man aus der Geschichte kennt.

Stark, autoritär und grausam. Dies ließ er an mir deutlich spüren. Irgendwann… hatte ich genug. Genug ist genug und habe alles auf eine Karte gesetzt und bin geflüchtet.

Ich… habe bewusst gelogen, dass ich ein Dämon war. Die meisten können sich noch erinnern, mit welcher Stärke ich zum ersten Mal erschienen bin, aber… wenn ich ehrlich bin, die hat jeder Dämon.

Gelogen, um keine Panik in Alliancia auszulösen, dass die Barriere schwächer wird, habe mich als ein Mensch ausgegeben. Ich habe das neue Leben regelrecht genossen, es… war viel schöner als in Deymonlia.

Einst… habe ich mal gelesen, dass es die Bewohner sind, die zeigen wie schön ihr Land ist und ich muss dem zustimmen. In Fanfoss habe ich so viele nette Personen kennengelernt, auch bei den Abenteurern, ich hatte recht mit meiner Behauptung.

Warum dieser Hass? Keiner der Dämonen konnte oder wollte es mir beantworten und die Alliancianer wissen es scheinbar nicht so genau. Selbst… als ich gewisse Nachforschungen betrieben habe, ich fand… keinen Grund für den dummen Hass.

Es… wird sich jetzt unglaublich anhören, gerade dass es von einem Dämon ausgesprochen wird, aber… ich ziehe einen Frieden eher vor als einen Krieg. Denn… wo ist denn bitte der Unterschied zwischen Dämonen und den Völkern der Göttin?

Wir können gemeinsam lachen, weinen, schimpfen, feiern. Ich habe noch nicht erlebt, dass ein Zwerg einen Elf wegen seiner Größe beneidet hat oder umgekehrt. Himmel, selbst Vampire, die viele für Monster halten, können in einer Koexistenz leben, wenn sie wollen.

Ich wurde… mehr oder weniger dazu gedrängt ein Mitglied der Abenteurer zu werden. Dabei sind nun wirklich die merkwürdigsten Dinge geschehen. Ich habe die Armee der Untoten aufgehalten und mit einer Expedition den Anführer der Untoten in den Arsch getreten.

Die Königskinder vor einer Intrige gerettet und die hinterhältigen Organisatoren in aller Öffentlichkeit vor dem König präsentiert.

Einen Krieg zwischen Kaiserreich Osnain und Königreich Efrana… verhindert, obwohl das nicht mein Ziel war. In Wirklichkeit war der damalige Thronerbe Leo… Leo… was auch immer, hat alle Gildemeister einkerkern lassen und hat den Fehler gemacht, dies mit meiner Partnerin Sherry ebenfalls zu machen.

Ende vom Lied, aus irgendwelchen Gründen ist der Thronerbe aus dem Fenster gestürzt und wir konnten das wahre Ausmaß des Krieges herausfinden, denn die damalige Theologie Tuzato hatte ihre Hände im Spiel gehabt.

Das beide Reiche diese Regierung abgesetzt hat und das ehemalige Reich unter sich aufgeteilt hat, spricht eine sehr deutliche Sprache.

Die Ironie war irgendwie… dass der damalige Kaiser Godelot mich gegen meinen Willen zur Kanzlerin gemacht hat. Doch lässt es sich nicht abstreiten, dass ich mit Kaiserin Emilia gemeinsam das Kaiserreich zum Besseren gemacht haben.

Statt einer Militärdiktatur werden den Bewohnern des Reiches mehr Freiheiten zugesprochen. Selbst mit den Abenteurer läuft nun vieles besser. Tja… danach wurde ich eine SSS-Abenteurerin und hatte mit meinen Freunden hinter mir ein kleines Turnier veranstaltet.

Das Ergebnis kennt jeder und… ich musste sagen, dass Neia und Louis mich ziemlich fertig gemacht haben. Neia mit den stärksten Zaubern und Louis, der wirklich eins mit seinen Schwert zu sein scheint.

Da waren wir nach dem Turnier endlich wieder unter uns, musste tatsächlich Titanus uns über den Weg gehen. Das… war natürlich ein Spaß, zumindest für meine Freunde, denn Titanus hat mich mit einem Schlag außerhalb von Gaia befördert. Musste schon sagen… die Welt von oben war… atemberaubend.

Ende vom Lied, ich habe Titanus mit meinen stärksten Kräften halbiert und war somit die erste Person, die eine Götterbestie getötet hat. Doch ich habe verhindert, dass dieser wandelnde Berg Alliancia betreten konnte. Leider… kennt jeder das Ergebnis, denn Titanus hat Alliancia durch seine Kraft verändert.

Nun… kommt der Teil, wo meine Freunde gelogen haben. Sowohl sie als auch ich haben offiziell gegen einen Vampirclan gekämpft, die genauen Details können bestimmt die Abenteuergilden selber mitteilen.

Dabei ist was passiert, was ich selber nicht wollte. Ich kam in Kontakt mit Vampirblut und dies führte dazu, dass mir die großen Flügel gewachsen sind. An diesem Tag dachte ich nur… meine Chance ist nun vorbei.

Ich war soweit, dass ich alles fallen lassen wollte was ich aufgebaut habe um mich irgendwo auf der Welt zu verstecken. Meine… noch deutlicher konnte man ja nicht sehen, was ich bin oder?

Scheinbar… habe ich mich in den Abenteurern, unter anderem auch meine Freunde hinter mir, einiges verkannt. Sie… sind viel toleranter als man glaubt, denn… die Gründer der Abenteuergilden mussten sich was dabei gedacht haben, dass selbst Dämonen Mitglied werden dürfen.

Vielleicht… hatten sie eine Vision gehabt, die auch die aktuellen Abenteurer teilen. Eine Harmonie zwischen allen Rassen auf der Welt. ICH persönlich würde und werde es auch weiterhin unterstützten, denn durch das Ableben des Vampirkönigs haben die restlichen Vampire mich zu einem Clanführer ernannt, wieder mal gegen meinen Willen.

Die… Chance nutzte ich und gab allen Vampiren eine zweite Chance. Ihr ehemaliger Meister hat sie alle gegen ihren Willen zum Vampir gemacht, doch man darf sie nicht dafür verurteilen, was sie nun geworden sind.

Ich ließ sie alle bewusst in der Abenteuergilde in Fanfoss intrigieren und schaut euch das Ergebnis nach einer Zeit an. Die Bewohner akzeptieren sie als Abenteurer, einige arbeiten sogar in der Gilde. Es waren alles Menschen gewesen, die die Regeln der Gesellschaft kannten, deswegen glaubte ich daran, dass… es möglich ist.

Natürlich muss man gewisse Regeln erläutern, damit es klappt, aber ist es nicht so, dass gerade diese Regeln uns dazu machen, was wir nun sind? In Harmonie und ohne Stress in Dörfern, Städten und ähnlichem zu Leben. Man muss nur wissen, was man bei einer anderen Rasse beachten muss.

Ich war sogar erstaunt, dass die Vampire in Fanfoss eine eigenständige Blutspenderorganisation ins Leben gerufen haben, wo die Bewohner der Stadt freiwillig ihr Blut anbieten. Das ist für mich das Zeichen, dass es geht. Doch fürchte ich mich mehr, was passiert, wenn man meine wahre Natur kennt, also blieb ich weiterhin bei der Lüge, die die Abenteurer extra für mich aufgebaut haben.

Mein nächstes Ziel war Tierra gewesen. Also bin ich mit zwei treuen Gefährten nach Vurdinia gereist, wo wir erstaunt waren, dass das dortige Kalifat systematisch alle Nomaden jagte und zu Sklaven machte.

Dabei haben sie auch jede Oase eingenommen, damit der alte Kalif die komplette Kontrolle hat. Die Abenteurer haben eine neutrale Position, das ist fest niedergeschrieben, doch… Es kann nicht sein, dass Wasser, was schon ein rares Gut in diesem Land war, nur den Mächtigsten oder Reichsten überlassen werden soll.

Es widerstrebte mir also von Anfang alles, so haben wir uns auf die Seite der Wüstennomaden gestellt und jede Oase für sie zurückerobert und jegliche Sklaven befreit. Niemand soll ein Sklave werden, ich selber… kann dieses Gefühl nachvollziehen.

Tierra habe ich dann unterwegs auch getötet, denn… dieses Monster hat über zigtausende Seelen in dieser Ödnis gefangen gehalten. Das Elend, was diese Seelen erleiden mussten, kann ich mir nicht mal ansatzweise vorstellen und ich selber wurde schon über hundert Jahre gefoltert.

Tja… seit dem Tag an bin ich eine Götterbestie. Scheinbar wurde es durch das System, was die Götter erschaffen haben, so gebaut worden, dass der Sieger diesen Status übernimmt, doch… dann wäre ich es ja schon länger so gewesen, als ich Titanus getötet habe oder?

Fragen über Fragen, die selbst ich nicht wirklich beantworten kann, weil ich das System nicht verstehe. Was ich aber zugeben möchte ist… das ich den Kalifen erm… Alter Furz war das glaube ich, in Brand gesteckt habe und seinem Nachfolger die Botschaft zu kommen ließ, dass alle Bewohner in Vurdinia gleichberechtigt sind.

Für… die es nicht so verstanden haben, aber das Sklavensystem wurde sofort aufgehoben und na ja, früher hätte ich gesagt, das Wasser ist für alle. Da war Tierra so freundlich und hat den Kontinent soweit zerstört, dass nun überall Flüsse fließen. Ich hoffe, dass meine Freunde der Wüstennomaden nun ein neues Leben aufbauen können.

Interessanterweise lebten auf diesem Kontinent ebenfalls Dämonen. Das sind alles Dämonen, die von der Barriere ausgeschlossen worden sind und nun ein eigenes Dorf errichtet haben. Deswegen waren auch an diesem Turnier Dämonen.

Vermutlich wird es sich wieder sehr unglaublich anhören, doch diese Dämonen, die am letzten Krieg mitgemacht haben, streben es ebenfalls an, einen Frieden zu haben. Mit den Wüstennomaden haben sie dies schon erreicht und erhoffen sich… mehr.

In dieser Sache haben sie auch meine Unterstützung. Der Krieg ist vor 2000Jahren gewesen, wer jetzt noch einen Groll hegt, soll bitte damit in seinem Zimmer bleiben. Man darf nicht vergessen, dass ist richtig, doch man muss auch neues zulassen dürfen.

Die meisten Dämonen richten sich nur nach der Meinung eines Dämonenkönigs und wenn dieser den Krieg auf der Fahne geschrieben hat, werden sie dies umsetzen. Falls… es einige noch nicht mitbekommen haben, aber die Barriere wird sich in nächster Zeit… Monaten, Jahren, Jahrzehnten auflösen und…

Es wird ein neuer Krieg ausbrechen. Ein Krieg, der alles in den Schatten fallen lässt, denn diesmal ist der Hass der Dämonen so extrem, dass alleine Worte sie nicht mehr erreichen. Doch habe meinen Freunden in Fanfoss und auch den Abenteurern versprochen:

Ich werde die Stadt Fanfoss vor der Invasion beschützen. Ich bin nicht irgendeine Dämonin mehr aus Deymonlia, sondern Sina die Chaosbringerin. Diese Stadt, die ich über alles liebe, werde ich mit meinen Leben beschützen, denn das ist das Mindeste, was ich machen kann.

Zwischendurch ist mir eine weitere Götterbestie über den Weg gekommen und dank den Magiern aus der Magierstadt Oxcrest konnten wir es gemeinsam bezwingen. LEIDER… bekam ich dadurch meinen Knochenschwanz, jeder der dortigen Magier kann es bestätigen, dass ich ihn erst nach dem Sieg bekommen habe.

Nun… sind wir hier am Turnier angekommen. Jeder hat meine Stärke gesehen… und meine neuen Veränderungen. Ich wurde gegen mein Willen wieder zum Opfer von Vampirblut, meine weiße Haut… meine Eckzähnen zeigen das sehr deutlich.

Dann mein drittes Auge… Auge des Wahnsinns. Scheinbar bin ich so durchgedreht, dass ich es bekommen habe, nur… mehr als sehen kann ich nicht. Mir ist keine weitere Funktion aufgefallen was es mir bringen soll. Und… wieder mal mein Knochenschwanz.

Er hat einfach den Monsterstein von Siremmic genommen und der Dolch verwandelte sich in ein Schwert. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt, denn anderes bleibt mir ja nichts übrig.

Tja… nun habe ich das Turnier unter schweren Umständen mit meinen Freunden gewonnen und habe dieses Gerücht zu hören bekommen. Ich denke… ist der richtige Zeitpunkt gekommen, die Wahrheit zu überlassen.

Die wichtigsten Personen wussten von meiner Rasse, denn ich denke… alleine meine Taten sprechen für mich. Wäre ich wirklich so ein intriganter Dämon, wie man dies aus den Geschichten kennt, dann wäre alles, was ich soeben erzählt habe… nie passiert.

Ich überlasse jedem Zuschauer seine eigene Fantasie, was die Untoten, Titanus und Vampire angerichtet hätten in Alliancia. Der Krieg zwischen zwei Reichen und die vielen Komplotte, die am Laufen waren.

Ganz bewusst… habe ich alles erzählt, damit man meine Taten nicht einfach so vergisst, denn es gibt immer Individuen, die meine Situation jetzt ausnutzen würden und… was auch immer versuchen.

Einzig… worum ich jetzt jeden Bewohner von Alliancia bitten würde ist… mir meine Lüge zu verzeihen. Nicht den Abenteurern sollte man die Schuld geben, sondern wenn nur mir, dass sie sich für mich eingesetzt haben.

Ich bin Sina, eine geborene Dämonin aus Deymonlia und Kyllia ist meine kleine Zwillingsschwester. Wir sind geflüchtet, weil wir in Alliancia eine neue Chance und Zukunft gesehen haben.

Doch auch bin ich die SV-Abenteurerin Sina die Verteidigerin oder auch Chaosbestie Sina die Chaosbringerin. Chaos… ist ja scheinbar mein Hauptelement. Nicht nur in der Magie sondern was ich immer bisher angestellt habe.

Mein nächstes Ziel ist es, das größte Problem der Welt anzugehen und zwar Glacia . Zulange hat dieses… Wassermonster die Welt in Angst und Schrecken versetzt, zumindest auf den Meeren, doch damit soll nun Schluss sein.

Wie… auch immer die Entscheidung von den Bewohner von Alliancia sein wird, möchte ich jetzt… die Warnung aussprechen. Wenn der Tag X kommt, möchte ich jeden Hafenbewohner oder andere Bewohner, die nah am Meer leben, sich weit ins Innere des Landes zurückzuziehen.

Titanus hat mit seiner Macht Alliancia verändert, Tierra ebenfalls. Siremmic wollte es, konnte aber dank meiner Partnerin Sherry verhindert werden.

Ich wette, dass auch Glacia die nötige Macht hat, irgendetwas weltbewegendes anzustellen. Wellen, die so hoch sind, dass alles zerstört werden kann. Glacia ist ein offizieller Auftrag und… ich denke, es ist der Zeitpunkt gekommen, dass dieses Monster nun gejagt werden sollte.“

Auf einmal stand Sina von ihrem Sessel auf und stellte sich vor dem Übertragungsstein so hin, dass man sie komplett sehen konnte.

„Ich danke, dass alle mir zugehört haben und ich hoffe wirklich vom Herzen, dass… ich auch weiter mit den Bewohner von Alliancia leben darf. Und… bitte nur vom tiefsten Herzen, dass man meine Lüge versteht.

Versteht, warum ich keine Panik auslösen wollte und mir auch… vielleicht verzeiht.“ sagte Sina noch und verbeugte sich.

Auf einmal klatschten mehrere Personen. Es waren nicht nur die Abenteurer, sondern auch die anwesenden Tiermenschen.

„Wunderschön… ich hoffe wirklich, dass ihr weiter in Alliancia leben könnt, ansonsten… Ich denke, ich spreche für alle Tiermenschen, heißen wir dich gerne in Batzien willkommen, denn wir haben keinerlei Probleme mit Dämonen.“ schniefte Ronda.

„Danke…“

Kapitel 449

Ich bin wiedergeboren und die Wahrheit für die Zukunft?

Sina und die Freundinnen haben sich zum Biergarten umgesetzt, in der Zeit holten die Zwillingsvampire die Abenteurer.

„Irgendwie war es schon ein kleiner Erfolg so im Gesamten oder?“ lächelt Neia in die Runde. „Wir… na ja eher Sina hat das Turnier gewonnen und kommt an sehr interessante Belohnungen.

Dann haben wir ein bisschen mehr über unseren Feind Exos gelernt, denn ob es von ihm geplant ist oder nicht, aber nun wissen wir zumindest, was er wirklich kann.

Durch den zweiten Besuch von ihm haben wir… indirekt weitere Verbündete gegen ihn und seine Geschwister bekommen oder? Zhin hat zwar zugesagt, aber selber suchen wollten sie sie jetzt nicht unbedingt.

Der Behemothclan hat auch nur indirekt ihre Hilfe zugesagt. Zumindest wissen wir, dass wir nicht alleine auf der Welt sind, wenn wir kämpfen.“

„Denke, wenn Rokea mitkämpft, das wäre eine richtige Unterstützung. Doch… wenn sie ihre Kontrolle in ihrer Werform immer verliert, ist das eher ein zweischneidiges Schwert oder?“ grinste Sina schräg.

„Man kann es trainieren, doch… dazu müsste man sich mehrmals verwandeln.“ erklärte Suki. „Doch im Fall Rokea ist… das keine einfache Sache, man hätte es viel früher mit ihr machen müssen.“

„Na ja… wenn sie als Kind schon so heftig war, wie will man es denn genau üben?“ merkte Sherry das Problem an. „Denke… das sollte nicht unsere Sorge sein.“

„Stimmt… wir sollten tatsächlich überlegen, wie es nun weitergehen soll.“ nickte Sina und wenn man vom Teufel spricht, erscheinen alle Abenteurer. „Ah, die schlafende Königin ist auch schon wieder wach.“ spöttelte Christoper.

„Ist das so heftig mit dem Gerücht?“ hob Sina eine Augenbraue hoch. „Ja. Wir haben schon mehrmals einige andere Gerüchte in die Welt gesetzt, aber keine Chance. Da hat Ronda scheinbar unbewusst was gestartet.“ nickte Louis.

„Nun… die Dämonen waren auf einmal sehr achtlos, als sie über dich gesprochen haben. Doch Zhin war ja auch nicht unbedingt besser gewesen.“ seufzte Melaine auf einmal. Sina schlug mit beiden Händen ans Gesicht.

„Idioten… nur Idioten. Wundere mich, ob jeder Dämonenkönig mit diesem Problem konfrontiert wird. Vater hat mich schon davor gewarnt.“ Die Abenteurer grüßten die anderen und nahmen ebenfalls platzt.

„Bevor… es zu einem Durcheinander kommt, eine kurze Aufklärung. Die Dämonen wussten von mir als Dämonenkönigin, weil ich sie alle hierher kommen ließ. Meine… zwei von ihnen kannte ich aus meiner Vergangenheit und die beiden anderen aus der Reise in Vurdinia.

Fakt ist, dass Sarless, Ethice, Igriz und Dazmar mit nach Fanfoss reisen werden. Kyllia, der Grund warum Sarless so hart gegen dich vorgegangen ist ist, dass sie die Inkarnation von dem Dämonenkönig Rarkas war und dachte, du wärst ich.“

„Aha… Waren ja nur meine Knochen die gebrochen worden sind…“ seufzte Kyllia. „Was… ist denn dein Plan mit den Dämonen?“

„Die Weltherrschaft.“ sagte Sherry mit einem Grinsen auf dem Gesicht und schaute sofort weg von Sina, als sie sich zu ihr drehte. „Nein? Nur weil die Knalltüten was missverstanden haben, werde ich bestimmt nicht die Welt kontrollieren.

Oder möchtest du… dass ich kaum Zeit für dich habe? Stell dir all… die wunderschönen Dingen vor, die wir nicht mehr machen könnten im Bett. Die Date´s in der Stadt oder andere Annehmlichkeiten. Du wirst jedes mal… verbittert am Fenster warten, bis ich wiederkomme.“ prophezeite Sina die Zukunft.

„Erm… das mit dem Bett hättest du ruhig weglassen können…“ merkte Sherry trocken an. „Ja, ich habe verstanden, welcher Nachteil dabei herauskommt.“

„Wunderbar, dann wäre das auch schnell geklärt. NEIN Leute, ich will keine Weltherrschaft, auch wenn es so danach aussieht.“ beruhigte Sina direkt die anderen.

„Nun… in Alliancia hast ja auch irgendwie mehr Macht als ein Kaiser oder König oder?“ grinste Thomddir schief.

„Schon, aber die setzte ich nur ein, wenn es wirklich vonnöten ist. So… was ich mit den Dämonen vor habe ist eigentlich dasselbe wie mit Kyllia. Ich will sie bei den Abenteuergilden intrigieren, um eine… bessere Bindung zwischen Dämonen und Alliancianern zu fördern.

Wenn es mit Vampiren funktioniert, dann geht es mit Dämonen ebenfalls. Das größte Problem wird nur sein, dass ein ziemlich großer Vertrauensverlust passieren kann, wenn die Barriere fällt und die Dämonen meines Vaters angreifen. Doch damit beschäftige ich mich erst, wenn es soweit ist.

Ich würde euch bitten… einen von euch sie zu begleiten, damit meine ich alle SSS-Abenteurer. Ihr seid alle bekannt in Alliancia und wenn ihr sie begleitet, sollte es auf der Reise nach Fanfoss keine großen Probleme geben… Apropos Rückreise, wie ist das eigentlich geplant Melaine?“ widmet Sina sich sofort der Wolfsfrau zu.

„Erm… eine normale Reise zu Fuß? Ein Schiff werden wir nicht bekommen, der Nea transportiert. Wenn dann noch die Dämonen mitkommen sollen, brauchen wir erst gar nicht anfangen danach zu suchen.

Aufgrund… dass es zu unsicher war, wie weit wir im Turnier kommen, habe ich auch nichts mit meinem Bruder abgesprochen, der vermutlich nun ganz woanders ist.“ lächelt Melaine schief.

„Die… Befürchtung hatte ich schon gehabt. Dann bleibt es weiterhin bei meinem Plan. Würde… es denn einer machen?“ schaute Sina die Abenteurer an.

„Ich kann es machen.“ meldet sich Louis. „Ich… muss sowieso noch auf der Reise einige Geschenke für Prashi kaufen.“ bekam der Schwertheilige auf einmal tote Augen.

„Danke, wirklich. Ich werde den Dämonen befehlen, dass sie auf dich zu hören haben, ansonsten kannst du ihnen den Kopf abschlagen.

So… das wäre das erste. Dann… es tut mir Leid, dass ich euch Exos verschwiegen habe, aber mein Grund war relativ einfach. Ich wollte, dass wir uns alle auf das Finale konzentrieren. Nichts ist schlimmer, als eine… Ablenkung wie ihn im Hinterkopf zu haben. Damit alle das Gespräch mit mir kennen, Illusion: Exos Unterhaltung.“

Die Abenteurer hörten sich in Ruhe die Unterhaltung mit Exos an und reagierten erstaunt, dass er einfach einen neuen Titanus erschaffen konnte.

„Wir müssen herausfinden, wie wir das unterbinden können.“ sagte Christoper sofort. „Es macht keinen Sinn, die momentanen Götterbestien zu jagen, wenn er sie einfach wieder neu erschafft. Zumal er scheinbar sie ja auch noch irgendwie nach seiner Wahl anpassen kann.“

„Tja… dann müssen wir als nächstes Ziel ansetzen, mit den Göttern ins Gespräch zu kommen. Einerseits gebe ich dir recht, anderseits… ist mir das auch ein bisschen egal, ob Exos es kann. Ich lasse mich nicht von meinen Ziel abbringen, die momentanen Götterbestien weiterhin zu jagen.

Laut seiner Aussage sollen sie schon so mächtig sein, wie will er also noch etwas stärker machen, was schon stark ist? Ich… hoffe, dass wir weiterhin an dem Plan gegen Glacia halten.“

Der Dungeonfarmer seufzte nur. „Lass… uns das in Fanfoss besprechen. Gegen Glacia muss ich so viele Dinge vorausplanen. Ich… wäre dir dankbar, wenn wir ein Operationszimmer in deiner Villa einrichten könnten.“

Sina schaute Suki an, die am Überlegen war, dann nickte sie. „Scheinbar ist die Möglichkeit gegeben. Ok, dann besprechen wir das in Fanfoss weiter.“ Dann teilte Sina mit, dass Zhin und die Behemoth´s in dem Wissen mit den verbannten Götterbestien eingeweiht sind und ihre Unterstützung indirekt abgegeben haben.

„Puh… wenn Rokea mitkämpfen würde, wäre es schon eine sehr starke Unterstützung.“ meinte Melaine. „Zumindest könnte sie es mit einem der verstorbenen Götterbestien aufnehmen.“

„Ja, das wäre eine gute Sache für unser Weltproblem.“ nickte Sina. „Wir… haben ja irgendwie gewonnen oder, wie sieht es mit der Belohnung aus?“

„Ich kann heute zum Kolosseum gehen und sagen, dass wir es morgen abholen wollen, wenn du es wünscht. Doch… rechne damit, dass du vielleicht ein Interview geben darfst. Es ist halt noch das Gerücht mit der Dämonenkönigin.“ wurde Melaine ernst.

„Hmm… das Interview, wird es überall ausgestrahlt?“ frage Sina und Melaine nickte. „Ja, immerhin wollen sie ja deine Meinung und weiteres wissen über das Turnier. Sie werden dich auf das Gerücht bestimmt ansprechen.“

Sina wurde nun schweigsam und jeder sah es ihr an, dass sie am grübeln war. „Hmm… vielleicht ist der Zeitpunkt gekommen, die Wahrheit zu sagen.“

Alle reagierten schockiert. „Bist… du dir sicher was du sagst? Abgesehen vom Chaos gibt es auch noch andere Konsequenzen!“ hakte Louis sofort nach.

„Als ob ich mich jemals über die Konsequenzen groß geschert hätte. Ich will nicht mal sagen, dass ich die Dämonenkönigin bin, sondern nur ein Dämon von der Rasse der Sukuben. Jeder, der Kyllia gesehen hat, dürfte direkt eine Verbindung mit mir gefunden haben.

Die wichtigsten Personen in Alliancia wissen das schon längst, nun obliegt die Entscheidung dem Volk selber. Letztendlich… Schaut mich an. Meine Person ist so… dermaßen mit Lügenstricken übergezogen worden, wenn ich einen falschen Schritt mache, fällt das Konstrukt in sich zusammen.

Meine Flügel konnten wir mit dem Vampirfluch regeln, doch was ist mit meiner Hautfarbe und den Eckzähnen? Dann mein drittes Auge, woran ich mich schon gewöhnt habe. Einzig der Knochenschwanz kann jeder Magier in der Magierstadt bestätigen, dass ich ihn über die schwarze Murmel am Steißbein bekommen habe.

Ich denke, ich werde alle Seile direkt zerschneiden und sagen, dass ich von Anfang ein Dämon aus Deymonlia bin, aber ein Flüchtling wie Kyllia dies ist. Zumindest was ich bisher über meine Schwester erzählt habe.

Irgendwie bin ich es mir ein bisschen leid, die ganze Zeit auf alles zu achten, was wir mit der Lüge aufgebaut haben.“

„Du… hast nur eines vergessen Schwester.“ merkte Kyllia an. „Du hast in deinem Bericht von der verschollenen Prinzessin geschrieben, wie du dich erinnerst. Selbst wenn Kaiserin Emilia und der König Karl auf deiner Seite sind, so werden die Elfenfürsten und Zwergenkönige es nicht sein.

Dabei ignoriere ich auch noch bewusst die beschworenen Helden, die ja sowieso irgendwie eine Lachnummer sind.“

„Außerdem… wolltest du Lady Layla nicht helfen, eine neue Zukunft mit den Vampiren aufzubauen? Meinst du nicht… dass es Probleme damit gibt?“ fügte Lara hinzu.

„Neia, Thomddir. Ihr seid die richtigen Ansprechpartner. Wie würden die Mächtigsten eurer Rasse reagieren, wenn sie die Wahrheit erführen?“ schaute Sina die Angesprochenen an.

„Hmm… bei den Elfen sehe ich das sehr düster. Schau dir das Problem an mit den Mischlingen, so werden sie vermutlich bei den Dämonen ebenfalls reagieren. Keine Ahnung wie sie es mit den Vampiren in Fanfoss aufnehmen, doch… dürfte da auch einiges am Kochen sein. Dabei wissen sie ja nicht mal was von mir.“ hörte man die Trauer der Blutelfe.

„Das… ist eine sehr schwierige Frage Sina. Du kannst mich eher wegen meiner Stärke und ähnliches Fragen, aber über Politik… habe ich mich sehr enthalten. Ich bin zwar mit meinem König Valdron leicht befreundet, doch… Ich kann das wirklich nicht abschätzen, wie die Zwerge reagieren.

Zumindest würden wir uns es in Ruhe anhören, wenn du eine einfache Erklärung abgibst, denn wir können uns nicht nachsagen lassen, dass wir niemanden die Chance dazu geben oder?“ kratze Thomddir sich am Hinterkopf.

„Dann ist es doch perfekt? Weder mit den Zwergen noch bei den Elfen stehe ich in Kontakt, wenn nur bei den Menschen. Am wichtigsten sind eigentlich die Bewohner von Fanfoss, die anderen… sind jetzt nicht unbedingt von Belang und Schwierigkeiten löse ich ja meistens sehr elegant.“ grinste Sina.

„Wenn du meinst, dass du eine große Blutspur hinter her ziehst, dann stimmt das wohl…“ murmelt Falko.

„Hey…“

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