Ich bin wiedergeboren und die Abarbeitung meiner ToDo-Liste?

Ronald verabschiedet sich förmlich von Sina und Suki, nun waren die Frauen alleine im Wohnzimmer. „Wenn ich dich so sehe, überlegst du scheinbar, wie du die Ratsmitglieder… auf deine Art und Weise unter Kontrolle bekommen willst.“ merkte Suki an.

„Du kennst mich echt zu gut. Sag… abgesehen das nur Hillar… scheinbar neutral ist, machen die anderen direkt Probleme. Ich bin offen und würde gern deine Meinung wissen, aber… wenn ich die Kontrolle von Sarai bekomme, kontrolliere ich auch die Stadt in meinem Sinne oder?“ fragte Sina ihre Tochter.

„Böse Organisation und weiteres hat es schon immer gegeben, das braucht man nicht abzustreiten. Doch wenn du dich darauf einlässt, wirst… du wieder sehr vorsichtig sein müssen. Immerhin glaubt jeder, dass… du eine rechtschaffende Person bist.

Doch nur wir wissen es genauer oder? Du lässt die Welt im Glauben, dass du im Grunde im falschen Körper geboren bist und mit den Völkern der Göttin leben willst. Dein Schatten… ist aber sehr lang und deine Leichenberge sehr groß.

Tu was nötig ist Mutter. Wenn du das Gefühl bekommst, dass diese Menschen dir im Weg stehen zum Schutz dieser Stadt, lass sie umbringen, erpressen oder was dir am nützlichsten erscheint. Ich werde weiterhin hier sein und mich um die Villa kümmern.“

„Hmm… Vielleicht werde ich ein bisschen nach meinem Vater gehen. Schüchtere sie ein und nehme sie unter meine Kontrolle. Sag Suki… du hast nicht zufällig mitbekommen, ob Kajar oder Sarai eine Familie haben oder?“

„Bedauere, aber für die Politik habe ich mich noch nie interessiert in dieser Stadt und… steht mir auch nicht zu. Wenn ich die Erklärung von Ronald so verstanden habe, verstehe ich auch warum man in meiner Ausbildung das immer gesagt hat, denn… auf Dauer bekommt man nur Kopfschmerzen.“ lächelte Suki.

„Na gut… Liebe Tochter… dann zeigt mir doch mal bitte das Büro, damit ich deine anklagenden Blicke nicht weiter zu ertragen brauche.“

„Natürlich Mutter. Soll ich dich beim Gehen noch unterstützen oder geht es noch?“ grinste Suki gemein. „Na na, nun übertreibst du es.“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

Beide mussten dann kichern und standen vor der Tür zum Büro. „Ok, die Tür habe ich tatsächlich immer ignoriert. Bestimmt habe ich einmal reingeschaut, aber danach nie wieder.“ meinte Sina und drehte sich zu ihrer Schlafzimmertür. „Vermutlich hat hier der Hausbesitzer gearbeitet.“

Die Dämonin öffnete die Tür und staunte nicht schlecht was sie zu sehen bekam. Ein antiquierter schwarzer Schreibtisch, der aus Holz zu stammen scheint. Er war relativ groß gehalten und dahinter stand ein passender Lederstuhl, den man drehen kann.

Vor dem Tisch standen zwei einfache Sessel, vermutlich für die Gäste für Gespräche, auf dem Boden war ein Teppich dessen Symbole Sina nicht kannte. An einer Wand hing eine uralte Weltkarte, die andere hatte nur eine dunkle Tapetenfarbe.

Die Fenster zeigten den Vorderbereich der Villa, Sina kann daher frühzeitig kommende Gäste sehen. An der Seite stand ein leeres Regal von der Tür aus gesehen und neben dem Schreibtisch stand ebenfalls ein Regal, das man aber verschließen kann.

„Puh… hier könnte man wirklich arbeiten oder?“ schaute Sina sich um und zog alle Schubladen vom Schreibtisch raus. Alles leer, kein Monster ist darin versteckt.

Nur der Drehstuhl störte Sina mit ihrem Knochenschwanz und bearbeitet ihn direkt passend. Anschließend setzte sie sich darauf und wirkte zufrieden.

„Dann werde ich die Unterlagen hier im Büro aufbewahren. Doch… einen Nachteil haben niedergeschriebene Dokumente und Pläne.“ schaute Sina die Hausdienerin an.

„Man kann sie stehlen oder sogar gegen dich anwenden. Wenn du möchtest, kann ich am Fenster eine magische Falle anbringen lassen… Vielleicht solltest du sogar Neia fragen, ob sie nicht bereit ist, dieses Zimmer deinen Wünschen entsprechend zu verzaubern.“ schlug Suki vor.

„Das wäre eine sehr gute Idee. Wenn du das nächste mal einkaufen gehst, kannst du mir so eine Stadtkarte wie Ronald sie hatte besorgen, nur größer? Ich will sie an der Wand dort anbringen und… kauf auch farbige Pins, die man da anstecken kann. Und…“ ging Sina die Bestellung durch und Suki nickte nur am Ende.

„Wie du wünscht. Was… willst du eigentlich mit einer Armbrust? Du hast doch deinen Knochenschwanz.“ wundert sich Suki bei der Bestellung.

„Ganz einfach… wenn ich mal einen schwierigen Gast hier habe, worauf wird er eher achten? Eine Armbrust, die ich langsam vor seiner Nase lade und anschließend auf ihn halte oder mein Knochenschwanz? Was… wäre überzeugender?“ grinste Sina.

„Die Armbrust, denn in der Zeit gibst du dem Gast die Chance des Denkens, während dein Knochenschwert ihn sofort töten würde. Ich habe verstanden und… habe auch ungefähr eine Vorstellung, welche Armbrust in deinem Sinne wäre.“

„Wunderbar! Ich… werde mich ein bisschen hier einrichten. Wenn du mir Edwin schicken könntest, wäre es sehr gut. Dann… hast du die Villa wieder komplett fü…“ redete Sina mit der Luft, als Suki raus stürmte. „Himmel… Suki…“

Die Dämonin stellte die Kiste mit den Schlüsseln auf den Tisch und ging ihre Dokumente durch, damit sie die richtigen Schlüsseln zur Hand hat. Anschließend schaut sie ihre eigenen Finanzen an. „Also… vielleicht sollte ich die Stadt komplett aufkaufen, denn… Gold ist weniger geworden, aber im Grunde war es die komplette Belohnung von Bothar gewesen.“

Auf einmal klopfte es an der Tür und Edwin stand dort. „Ihr wünschtet mich zu sprechen Lady Sina?“ „Ja. Komm rein und mach die Tür hinter dir zu.“ Edwin tat dies und Sina machte per Handgeste deutlich dass er sich setzen soll.

„Edwin. Hoffentlich überfalle ich dich nicht und wenn es zu viel auf einmal ist, kannst du mich ruhig wieder fragen ok?“ schaute Sina den Butler ernst an. „Ich… habe verstanden.“

„Folgendes. Dieser Schlüssel hier ist dein eigenes Haus. Es hat mal Zada gehört, aber ich habe ihr ein besseres Zuhause gegeben, sodass es in meinen Besitz übergegangen ist. Das Haus ist für eine Person ausgerichtet, wo DU dann auch direkt dein Büro einrichten kannst.“ schob Sina ihm den Schlüssel zu und musste in den Dokumenten schauen, wo es genau steht.

„S… Seid ihr euch sicher Lady Sina? Es… ist vielleicht doch ein bisschen zu großzügig.“ wehrte der Butler, doch Sina hob eine Hand hoch.

„Ich bin mir sehr sicher. Hier, in diesem Dokument steht die Adresse.“ stand die Dämonin mit dem Papier vor dem Butler. „Das ist dein neues Heim… und weil das keine Möbel hat, bekommst du von mir einen Geldbeutel mit 30Goldmünzen.

Bevor du es ablehnst, lass es mir erklären. Du hast mir wirklich sehr viel geholfen und deine Loyalität mir gegenüber sollte belohnt werden. Aufgrund dass du nicht wirklich eine Arbeit hast, wo du Geld verdienst, bekommst du es dann über mich.

Doch wird ein bisschen mehr auf dich zukommen. Du wirst nicht nur weiterhin die anderen Vampire kontrollieren, sondern wirst auch unsere Gäste der anderen Clans führen… Was heiß führen, du bringst sie zu ihren Häusern.

Des Weiteren wie gestern besprochen wirst du halt auch die Anwärter überprüfen. Ich verlasse mich voll auf deine Meinung, du hast meine Regel ja ebenfalls gut verstanden.“ erklärte Sina sich.

„Ich… kann mich nur für eure Großzügigkeit bedanken.“ verbeugte sich der Butler vor Sina. „Mit meinem bestem Gewissen werde ich diesen Aufgaben nachgehen.“

„Wunderbar. Diese zwei Schlüssel hier sind die neuen Häuser, die ich allen Vampiren versprochen habe. Ich überlasse es dir oder den anderen Vampiren, zu welcher Einigung ihr kommt. Ich… rate vielleicht dazu, dass Neria mehr bei den Frauen untergebracht wird.

Die neuen Häuser haben den Vorteil, dass nicht nur vier Personen darin leben können, sondern haben auch ein Freizeitzimmer, dazu der übliche Schnickschnak.“ schob die Dämonin Edwin zwei Schlüssel mit den Dokumenten hin, wegen der Adresse.

Der Butler nahm die Schlüssel, sowie seinen Geldbeutel an sich und merkte sich die Adressen. „Das wird sie bestimmt freuen.“ lächelt Edwin.

„Nun wird es ein bisschen anstrengender. Diese fünf Schlüssel sind für die Häuserkette an der Stadtmauer, wo die anderen Vampirclans untergebracht werden. Ich möchte, dass du dir ein Bild von den Häuser machst und sie einmal komplett reinigst.

Wichtig ist, dass die Häuser zumindest Betten haben müssen für fünf Personen. Sollten einige noch Möbel haben, können sie bleiben, ansonsten weg, wenn es keinen Nutzen hat. Falls es an Betten mangelt, will ich dass du schnellstmöglich welche besorgst.

Ich habe garantiert, dass die Clans Häuser bekommen mit Schlafmöglichkeiten, aber ich bin bestimmt nicht für ihren Luxus zuständig. Wenn sie was haben wollen, können sie dich ja fragen wo man Möbel und weiteres kaufen kann.“ werden die nächsten Schlüssel mit Adresse Edwin zugeschoben.

„Verstehe… Hoffentlich… können sie mit der Demut umgehen, die ihr ihnen gebt.“ schmunzelt Edwin. „Ihnen… ist bewusst, dass die Stadtmauer…“

„Ja, mir gefällt das auch nicht unbedingt, aber ich habe sie wenigstens in meiner Nähe mit euch.“ seufzte Sina und erklärte Edwin im Schnellverfahren, dass das Viertel ihr komplett gehört, selbst die Straßen.

„Du liebe Güte, da habt ihr aber eure Krallen ausgefahren und das offiziell.“ staunte Edwin. „Normalerweise machen wir es eher… im Hintergrund. Damit zeigt ihr den anderen Clans direkt, dass ihr Veränderungen anstrebt.“

„Ok? Das war jetzt nicht mein Gedanke gewesen, aber wenn es gut ist, lehne ich es nicht ab. Die Dämonen werde ich selber zu den Häuser führen, weil ich… nicht genau weiß, ob sie überhaupt mal in Häusern gelebt haben.

Bezüglich der Miete von den Clans… ich bin mir nicht sicher, ob ich sie selber eintreiben lasse oder zumindest jemand starkes… überzeugendes zu ihnen schicke. Sie dürften all dies nicht unbedingt gewohnt sein, aber darüber mache ich mir Gedanken, wenn es soweit ist.

Nun muss ich dich bitten… haben wir von den aktuellen Vampiren, welche… die sich auf Spionage auskennen? Ich würde gerne zwei Ratsmitglied beschatten lassen.“

„Verstehe… ihr wollt unsere speziellen Talente nun einsetzen. Wen wünschen sie sich denn als Ziel für die Informationsbeschaffung?“ nickte Edwin langsam.

„Ratsmitglied Kajar, der scheinbar der Besitzer aller Geschäfte ist und sie nur vermieten lässt sowie Ratsmitglied Sarai, die mit der Untergrundorganisation in Fanfoss in Verbindung steht. Ich möchte alle Details wissen, was sie der Öffentlichkeit präsentieren und dass… was sie nicht zeigen.

Wichtig ist vor allem, ob die beiden eine Familie haben, die man als Druckmittel einsetzen kann. Haben wir unter den Vampiren… die kein Problem haben, ein bisschen dreckig zu werden, wenn ihr versteht was ich meine?“

„ … Haben wir. Ivy und Jevera, die beide als Abenteurerinnen arbeiten. Sie dürften euren Vorstellungen am ehesten kommen.“ musste Edwin kurz überlegen.

„Wunderbar, aber schick sie mir nicht heute oder morgen. Ich muss noch an meinen… zukünftigen Plänen arbeiten und da sollen Sherry sowie Zada ebenfalls anwesend sein. Sie sollen nämlich die beiden Vampire verkleiden, so dass man zwar weiß, dass sie zu mir gehören, aber die Damen weiterhin ihr Leben nachgehen können.“ grinste Sina schräg.

„Ah… verstehe.“ nickte Edwin. „Ich werde ihnen ausrichten, dass sie in den nächsten Tagen, nach der Neuverteilung der Häuser sie einmal aufsuchen sollen.“

„Wunderbar, dann hätte ich alles wichtige mit dir besprochen.“ nickte Sina zufrieden und Edwin war damit indirekt entlassen. Die Dämonin drehte sich auf dem Drehstuhl zum Fenster und musste schmunzeln.

„Hmm, wer hätte gedacht, dass ich sogar die Stadt kontrollieren will. Ob es eine der dämonischen Tugenden ist, Alliancia zu übernehmen oder sogar die Welt? Hoffentlich werde ich nicht tatsächlich so wahnsinnig und strebe die Weltherrschaft an.“ dachte Sina, die Edwin von der Villa gehen sieht.

„Aber… ehrlich? Die Weltherrschaft ist leider mit Arbeit verbunden und selbst meine Tochter… scheint kein Problem damit zu haben, mir ins Gesicht zu sagen, dass ich faul bin… Hmmm… bin ich das wirklich?!“

„Wenigsten wieder ein paar von meiner ToDo-Liste weniger.“