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Kategorie: Novel 1: Ich bin wiedergeboren? Seite 1 von 66

Kapitel 641

Ich bin wiedergeboren und das Trauma?

Neia betete vor ihrem Familiengrab. „Es… tut mir Leid große Schwester… Ich konnte den Traum von Vater nicht erfüllen… Nie… hätte ich mir ausmalen können, dass… der größte Feind in unserer Familie war…

Nun werde ich in die Verbannung geschickt, weil ich schwach und… nicht ihren Werten entgegenkam…“ öffnete Neia ihre Augen und sah eine weiße Säule vor sich. Sie stand langsam auf. „Glaube… das wir uns das letzte… Mal gesehen haben.“

Was auch gut ist.“ meinte eine männliche Stimme hinter ihr. Sofort drehte Neia sich um und sah ihren Cousin Aelrindel mit einem vermummten Elf stehen. „Was willst du Aelrindel? Darf ich nicht mal Abschied nehmen von meiner Familie, die mir nicht in den Rücken fällt?“ kniff Neia leicht ihre Augen zusammen.

Nein darfst du nicht. Du widersetzt dich jetzt schon, weil du noch immer hier bist, aber mein Vater drückt ja bei dir irgendwie ein Auge zu.“ schaute Aelrindel wütend die Elfe an. „Mir egal was der Verräter denkt, ich habe alles getan, was getan werden muss. Keine Sorge… ich bin fertig und werde meine Verbannung antreten.“ wollte Neia an den beiden Elfen vorbeigehen… als Aelrindel ihr in den Bauch schlug.

Erstaunt und unerwartet fiel Neia zu Boden, ihr wurde die Luft weggenommen und die Schmerzen… „Wenn es nach mir ginge „Cousine“… dann hättest du nicht verbannt werden sollen, sondern HINGERICHTET!“ legte Aelrindel einen Schuh auf Neia´s Kopf und drückte sie auf den Boden.

Ein Friedensabkommen und Verzicht auf den Baum? Was glaubst du… was ich in dem Moment gedacht habe, als ich diesen Müll zu hören bekam?! NICHTS! LEERE! Wofür sind meine Kameraden, Freunde und die anderen gestorben?“

Und du willst weitere Elfen in den sicheren Tod schicken? Wer ist hier der Wahnsinnige!“ schrie Neia von unten rauf. „Wir rotten uns irgendwann selber aus!“

Blödsinn, aber was versteht ein Führer schon, die nie an einer Schlacht teilgenommen hat! Hör gut zu… Du hast einen Tag Zeit diesen Wald zu verlassen.“ „Was?! Das ist unmöglich!“ rief Neia unter Schmerzen empor.

EINEN TAG! Wenn die Zeit um ist… wird mein Freund hier die Jagd auf dich eröffnen. Seine Aufgabe ist nichts anderes… als dich zu töten. Ich will doch nicht meinen Vater verärgern, vor allem ein Mord mitten auf dem Friedhof.“ schnaufte Aelrindel wütend durch die Nase und nahm seinen Fuß vom Kopf weg.

Vorsichtig rieb Neia ihren Hinterkopf und merkte, wie die zwei Elfen einfach von ihr gehen. Eine Angst… breitete sich in ihr aus.

Bbzzzzzzzz

Panisch rannte Neia durch den Wald, ein Pfeil steckte in ihrer linken Schulter, ihr Kleid ist längst durch die Äste und weiteres zerrissen. Auf einmal stolpert die Elfe über einen Ast und fällt unglücklich auf den Boden.

„Ahh…“ verzog Neia vor Schmerzen ihr Gesicht, sie wusste sofort, dass ihr Knöchel verstaucht war. „Nein… nicht auch das noch…“ keuchte die Elfe erschöpft. Sie wollte langsam aufstehen… als ein weiterer Pfeil ihre linke Schulter traf.

Neia schrie vor Schmerzen auf und fiel wieder auf den Boden. Mit verdrecktem Gesicht wollte die Elfe ihre Wunde an der Schulter sehen… als ihr Jäger hinter ihr stand. „Nein… bitte…“ flehte Neia.

Der Jäger kam ihr immer näher und betrachtet sie mit eiskalten Augen. „Was… wollt ihr alle nur von mir… Reicht es nicht, dass ich freiwillig in die Verbannung gehe? Was… muss ich tun, damit ich leben darf?!“ weinte Neia um ihr Leben.

Eine Armbrust wird auf Neia gerichtet, dann kam der Befehl. „Steh auf.“ Verblüfft schaute Neia den Jäger an, als er seine Armbrust spannte. Hastig und mit Schmerzen stand Neia auf und schaute dem Jäger in die Augen.

„Willst du leben?“ fragte der Jäger und Neia nickte, Hoffnung keimte in ihr auf. „Würdest du… auch alles tun, damit du am Leben bleibst?“ Wieder nickte Neia. „Dann zieh dich aus.“

W… was?“ hörte Neia nicht recht und der Jäger hielt die Armbrust vor ihr Gesicht. „Deine Wahl. Dein Körper oder dein Leben.“

Bbzzzzzzzz

Neia stand nackt und verletzt über dem toten Jäger. In ihrer Hand hielt sie einen blutigen Stein, den sie auf dem Jäger auf den Kopf geschlagen hat.

Schwester… Nein…“ schniefte Neia weinend über die Schändung, die man ihr angetan hat. Sie sah auf dem Boden den großen Mantel vom Jäger und zog ihn an. Die Pfeile… taten ihr nicht mehr so weh, als was der Jäger ihr angetan hat.

Panisch schaute Neia um sich und rannte wieder.

Bbzzzzzzzz

Eine verdreckte Elfe saß in der Gosse irgendwo in einer Stadt, der Mantel stank schlimmer als jede Latrine… und dennoch kniete eine junge Person vor ihr. „Du bist doch eine Elfe oder? Was ist dir nur passiert?“ Neia blickte mit leeren Augen auf und sah einen sehr jungen Elfen vor sich, hinter ihm stand eine Elfin.

Was soll das Ascal? Seid wann bist du denn ein Samariter geworden hmm?“ war die Elfe etwas genervt. „Keya… wir sind schon so wenig Elfen, wenn wir uns einander nicht helfen, wie soll das mit uns enden?“ drehte Ascal sich verärgert zu seiner Partnerin um.

Tzz…“ war Keya wohl etwas uneinsichtig und Ascal widmet sich Neia wieder. „Unsere Namen hast du gehört. Wir sind Abenteurer und ich habe mitbekommen, dass eine unseresgleichen hier verwahrlost.“

Mit stumpfen Augen schaute Neia den Elf immer noch an, ahnungslos… was er von ihr will. „Ascal…“ war Keya es sehr unangenehm, doch das war Ascal egal. Er wollte eine Hand auf die Schulter von Neia legen, als sie panisch von ihm weg robbte. „Huch?“

Nun wurde Keya anders, man hat bei Neia regelrecht die Panik in den Augen gesehen. „Sag nicht… Lass mich Ascal, ich kann mir langsam vorstellen, was ihr passiert ist.“ Die junge Elfe schob sich an Ascal vorbei und Neia beruhigt sich wieder. Mehr noch, sie ließ sich von ihr an die Hand nehmen.

Du armes Ding…“ murmelt Keya mit mitleidigem Blick.

Bbzzzzzzzz

Hier, das will ich dir gerne schenken. Ich hoffe… du akzeptierst zumindest mich in deiner Nähe.“ hielt Ascal einen Stoffhasen vor Neia. Keya hat Neia komplett gewaschen und vernünftige Kleidung gegeben, aber Neia schwieg wie ein Grab.

Vor Ascal hatte sie mehr Angst. Die beiden jungen Elfen haben eine Vermutung, was dieser Elfe angetan wurde. Die verbannte Fürstin schaute verängstigt den Stoffhasen vom Bett von irgendeinem Gasthaus an.

Neia schaute Keya an, die ihr irgendwie vertraut wirkte und die junge Elfe nickte ihr zu. Mit zitternder Hand nahm Neia das Geschenk an und betrachtet es aus der Nähe. Ein einfacher weißer Hase mit einem weichen Fell und schwarzen Knopfaugen. „… D… dank… danke…“ murmelt Neia.

Das machte Ascal sowie Keya ziemlich glücklich, das Neia endlich ein Wort gesprochen hat und arbeiten weiter daran, sie wieder aufzubauen.

Bbzzzzzzzz

Verdammt, was kannst du eigentlich nicht zaubern?“ staunte Keya, als Neia sie bei einem Auftrag begleitet hatte. Die Gruppe von Orks wurden mit einem sehr mächtigen Feuerball einfach mal so ausgelöscht.

Ich… ich… kann von allem… ein b… bisschen zaubern…“ stottert Neia verängstigt. „Von allem? Das können nun wirklich die wenigsten. Du solltest wirklich mal überlegen, ob du nicht auch eine Abenteurerin werden willst.“ grinste Ascal.

Genau, dann kannst du wie wir Geld verdienen. Muss dich doch stören, dass du auf uns angewiesen bist oder nicht?“ lächelt Keya Neia entgegen.

K… k… kann ich das… denn… werden?“ hörte man die Neugier von Neia. „Hmm… vielleicht nicht sofort.“ meinte Ascal, Keya stimmte ihm zu. „Genau, nicht böse gemeint, aber so wie du aktuell bist, wird das nichts.

Wir müssen dir zuerst… ein bisschen mehr Selbstvertrauen einbläuen. Du klammerst dich zu sehr an mich oder willst in der Reichweite von Ascal sein. Mit deiner Magie könntest du bestimmt den Trainer besiegen, aber…“

Machen wir uns nichts vor, wenn dein Gegner ein Mann ist… Wir wissen nicht, was dir passiert ist, aber es ist etwas passiert. Du musst lernen, dich wieder selbst zu akzeptieren.“ erklärte Ascal sanft.

Bei Neia sah man in den Augen wieder die Panik aufkeimen, als Keya ihr eine Hand auf die Schulter legt. „Das muss jetzt nicht alles mal eben gemacht werden, wir haben ja Zeit. Langsam, aber zielstrebig gehen wir alle unsere Ziele an.

D… da… danke.“ lächelt Neia unsicher.

Bbzzzzzzzz

Hey! Du hast es geschafft!“ umarmte Keya Neia, die ebenfalls glücklich ist. „Gratulation zu deiner Beförderung in die S-Klasse!“

Danke… das ist nur euer Verdienst.“ lächelt Neia. „Ohne euch beiden wäre ich nie so weit gekommen.“ „Nur ein bisschen, die meiste Arbeit hast du ja selber gemacht.“ grinste Ascal.

Lass uns das feiern, ich geh eben noch in mein Zimmer und mich richtig kleiden.“ strahlte Neia immer noch vor Freude, dass alle Gildenmeister ihr Talent anerkannt haben. „Nur zu, wir warten hier solange.“ nickte Keya.

Fröhlich eilte Neia zu ihrem Zimmer… nur um einen Pfeil in ihrem Stoffhasen zu sehen. Erschrocken schaute die Elfe sich sofort im Zimmer um, aber niemand ist zu sehen… bis ihr auffiel, dass am Schaft eine eingerollte Nachricht fest war.

Langsam ging Neia auf den Pfeil zu, bekam dabei starke Magenschmerzen, weil sie den Federschwanz erkannte. Zitternd… löste die Elfe den Pfeil vom armen Stoffhasen und setzte sich auf das Bett, um die Nachricht zu entfernen.

Wir beobachten dich und können jederzeit zuschlagen.

Wenn… du jemals den Gedanken hast, zurückzukehren…

Werden all deine Freunde dabei sterben.

Vergiss nie, dass dein Leben in unserer Hand ist!

Irgendwann klopfte Keya an der Tür, sie machte sich Sorgen, dass Neia nicht erschien. Als nichts aus dem Zimmer zu hören war, ging Keya rein… und war regelrecht schockiert. Neia saß in der Ecke mit einem Stoffhasen und zitterte am gesamten Körper.

„Neia! Was ist passiert!“ eilte Keya sofort zur Neia und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Neia? Was ist los?“ Doch Neia war vor Angst erstarrt.

Bbzzzzzzzz

Ist… das wirklich in Ordnung, dass wir nun getrennte Wege gehen?“ fragte Ascal besorgt. „Ja, denn ich möchte mehr meine Zeit der Magie widmen.“ nickte Neia lächelnd.

Bist du wirklich sehr sicher? Es sind einige Jahre vergangen, aber den Abend kann ich nicht vergessen wie…“ fragte Keya ebenfalls besorgt und Neia beruhigte sie. „Nicht… denk nicht an diesen Abend. Meine… Vergangenheit hat mich kurz eingeholt, das wird nicht mehr passieren.“

Was hast du denn vor? Wenn du so weitermachst, wirst du vielleicht sogar eine SSS-Abenteurerin, die großen Einfluss bei den Abenteurern haben kann.“ akzeptierte Ascal, das Neia bei ihrem Entschluss blieb.

Ich werde die Aufträge weiterhin machen und dabei alle meine Talente als Magierin zur Meisterschaft fördern. Dabei denke ich unter anderem, vielleicht diese Magierschule aufzusuchen. Wer weiß, vielleicht gibt es ja dort Zaubersprüche, die ich noch nicht kenne.“

Meinst du? Du hast dir doch jetzt schon den Ruf gemacht, eine Meistermagierin zu sein.“ schnaufte Keya durch die Nase. „Aber gut, wenn du sagst, du willst deinen Weg gehen, dann akzeptiere ich ihn. Versprich mir nur eines bitte… Wenn du Schwierigkeiten hast, such uns bitte auf ok?“

„Danke. Ich… kann euch gar nicht genug danken, dass ihr mich immer wieder aufgebaut habt. Das gibt mir die Hoffnung, dass nicht… egal, vergiss es. Was habt ihr denn vor?“ schüttelt Neia kurz den Kopf.

Uff… wir machen wie gewohnt weiter, aber wenn ich ehrlich bin, will ich ebenfalls Änderungen in die Gilde bringen, nicht nur die tödlichen Wege als Abenteurer.“ sagte Ascal. „Nicht jeder beherrscht so starke Magie wie du.“

Das gleiche wie Ascal, hätte auch nichts dagegen, irgendwo sesshaft zu werden. Meine… wir haben nun sehr viel gesehen und die Gefahren ändern sich immer, dass ich auch überlege… vielleicht eine Familie zu gründen.“ offenbarte sich Keya, wo sich Ascal erstaunt zu ihr drehte.

Das sind wirklich schöne Ziele.“ lächelt Neia… als sie merkte, dass aus einer Entfernung ein Elf mit einem bestimmten Logo sie anstarrte. „Erm… dann wünsche ich allen, dass jeder sein Ziel erreicht.“

Bbzzzzzzzz

Ah, Neia. Schön das ihr euch wieder meldet.“ freut sich die Rezeptionistin in der Abenteuergilde. „Wir haben lange nichts mehr von euch gehört und haben… langsam angefangen, uns Sorgen zu machen.“

Ich wollte meinen Experimenten in Ruhe nachgehen, ohne das Außenstehende mit reingezogen werden. Magie… gerät manchmal sehr schnell außer Kontrolle.“ lächelt Neia. „Ihr braucht euch also keine Sorgen zu machen.“

„Wunderschön, denn wir sollen euch sagen, dass ihr bitte nach Fanfoss reisen sollt. Es ist wieder Zeit, eine Besprechung abzuhalten.“ schob die Rezeptionistin Neia ein Blatt zu. „Ernsthaft… Wir wissen doch alle, wie das wieder endet. Ich kann meine „Kollegen“ nicht verstehen, warum sie sich so sträuben.“

„Das wird sich ändern, denn eine weitere Abenteuerin hat den SSS-Status erreicht. Somit sind alle mehr oder weniger gezwungen, sie nun zu besprechen. Aber sag das den anderen nicht, sonst kommen sie nicht.“ zwinkert die Frau.

Eine… weitere?“ frohlockte Neia. „Dann kann man das ja tatsächlich angehen. Dann werde ich mich sofort auf den Weg machen!“ Die Elfe ging fröhlich aus der Abenteuergilde… als sie wieder einen Elfen sah mit einem bestimmten Logo.

Kann… ich nicht einfach meine Ruhe haben?“ klopfte das Herz von Neia wieder panisch und teleportierte sich direkt aus der Stadt.

Bbzzzzzzzz

Puh… endlich in Fanfoss angekommen.“ stand Neia vor der Abenteuergilde und ging direkt rein. Eine junge brünette Rezeptionistin hatte scheinbar niemanden zu bedienen, also nahm die Elfe direkt diese Rezeption.

Willkommen in der Abenteuergilde von Fanfoss, wie kann ich dir helfen?“ lächelt die Frau sie freundlich an. Neia legte ihre Abenteuerkarte auf den Tisch. „Mein Name ist Neia, ich sollte zu dem Gespräch kommen.“

„Ah! Damit bist du die erste vor Ort. Ich würde dich bitten, einen Gasthof zu nehmen, bis auch die anderen da sind.“ freute sich die Frau. „Darf… ich fragen, wer denn das neueste Mitglied meines Ranges geworden ist?“

Klar, das ist meine Freundin Sina, die Verteidigerin. Eine sehr starke Frau, die wirklich den Rang tragen darf.“ „Verteidigerin? Wie kommt sie denn zu diesem Beinamen?“ wundert sich Neia.

Sie hat über 60.000 Untote samt einem Skelettdrachen an der Brücke des Schicksals aufgehalten. Wäre das nicht genug, hat sie den Anführer der Untoten in seinem Heim getötet, was eine SSS-Stufe hatte mitsamt seinem Diener Ludwig Kelmont, der zu einem Vampir geworden war.“

Wow, das ist nun wirklich eine Leistung, die nicht zu unterschätzen ist.“ musste Neia doch den Respekt zollen. „Wenn das deine Freundin ist, wie ist sie denn so allgemein?“

„Direkt und respektiert keine Autorität. Unser Gildenmeister Ma Shi hat damit keine Probleme, aber die anderen… ignorieren wir das einfach. Wenn man darauf nicht vorbereitet ist, dass Sina einem ihre ehrliche Meinung sagt, kommt das meistens einer Ohrfeige nach.“

Oha?“ wurde Neia nun neugierig. „Dann bin ich ja gespannt sie kennenzulernen.“ Neia drehte sich um und sah zwei identische Vampire. „Erm…?“

Stopp! Sie sind Mitarbeiterinnen unserer Gilde.“ mischte sich die Frau direkt ein, als sie die Bewegungen an der freien Hand von Neia gesehen hat. „Außerdem haben sie einen Schwur abgegeben, dass sie keinen Ärger machen. Nebenbei gehören sie zu Sina und sie willst du nun wirklich zum Feind haben!“

„Vampire… die für die Abenteuergilde arbeiten und auf eine Frau hören?“ staunte Neia nicht schlecht.

Bbzzzzzzzz

Neia besuchte wieder die Gilde und wurde von der Frau, dessen Name Prashi lautet zum Konferenzzimmer geschickt. „Nun bin ich ja mal neugierig, wie sie sich alle so gemacht haben…“

Die Elfe ging in das Zimmer und sah direkt alte Gesichter und Sina. In einem eigenartigem Gewand saß sie mit einer Schönheit, die Neia den Menschen nicht zugetraut hätte.

Wow…“ dachte Neia und ihr Herz klopfte einmal kurz stark.

Bbzzzzzzzz

„Neia… wie lautet die Regel zur Absetzung eines Fürsten?“ schaute Sina in männlicher Form in ihre Augen.

„Ehm…? Man braucht die Zustimmung aller… Oberhäup…“ wollt Neia sagen, als sie mittendrin aufhören musste.

Ein… unaussprechlicher Zorn sammelte sich auf einmal in ihrem Herzen.

Kapitel 640

Ich bin wiedergeboren und ein unvermeidbarer Krieg?

Neia wurde von einem Soldaten zum „Abort“ gebracht, in der Zeit ging Sina mit Emilia und dem General zum Verhandlungsraum. „Dir ist bewusst Sina… dass es mit den Zeugen etwas… gefährlich werden kann?“ merkte Emilia während des Gehens an. „Warum ausgerechnet diese Personen?“

„Damit sie alle sehen, was bei dem Gespräch passiert. Sollte es zu einem Krieg kommen, dass Informationen nicht gefälscht werden von den Elfen. Zusätzlich sollen sie alle direkt wissen, was passiert, wenn man sich mit dir anlegt und dass du dich wehrst.

Mir… ist bewusst, dass einige auch auf meine Finger schauen werden, doch wie sollen wir das machen? Ich bin nun mal deine Kanzlerin… Kanzler, auch wenn es gegen meinen Willen ist. Stell dir mal vor, das würde mit deinem Bruder sein.

Mit ihm wäre direkt ein Krieg ausgebrochen, bei dir dagegen kann man auf Verhandlungen hoffen. Doch sind wir ehrlich, außer mit dem König hast du ja nicht wirklich mit anderen Anführern der anderen Nationen zu tun gehabt oder?“ grinste Sina.

„Nein… nicht wirklich. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass mein Vater überhaupt mit einen von ihnen gesprochen hätte.“ schüttelt Emilia den Kopf. „Damit du weißt, im Verhandlungsraum sitze ich in der Mitte.

Damit präsentiere ich das Reich. Normalerweise ist der Platz zur meiner rechten immer leer, es sei denn, ein Kanzler existiert. Wir haben alle unsere eigenen Tische, wo magische Protektoren sind. Wenn irgendwelche Blätter oder ähnliches für alle sichtbar sein soll, legt man sie einfach darauf und es wird an die Wand gestrahlt.“

„Verstehe, Lion wird auch anwesend sein?“ schaute der Dämon den General an. „Ich versuche es, aber wegen der Evakuierung… kann es sein, dass ich vielleicht Anweisungen erteilen muss.“

„Gibt es auch einen Platz für Neia? Denke, dass werden keine Gespräche sein, die man mal eben löst.“ kam die nächste Frage von Sina. „Ja, rechts von deinem Platz gibst ebenfalls eine Sitzangelegenheit… Sina… kann man ihr wirklich trauen? Immerhin ist das auch eine Elfe.“ kam die Gegenfrage von Emilia.

„Ja kann man. Sogar mehr, weil sie scheinbar gegen den Glauben ist. Soo… dann ist es soweit oder?“ standen die Drei samt ihren Soldaten vor einer großen Tür. „Bereit?“ grinste Sina die kleine Kaiserin an. „Nein… aber je eher wir damit anfangen, desto eher… weiß ich, wie die Zukunft für das Reich sein wird.“

Zwei Soldaten gingen zur Tür und öffneten diese. Sofort standen drei Elfen von ihren Plätzen auf, als sie Emilia sahen. Der Raum also solches war ziemlich dunkel gehalten. Ein großes Fenster, die Mauer mit dunkelgrauen bis schwarzen Steinen, die Decke sowie Boden reinste Schwärze. Man sah sechs leere Ritterrüstungen stehen, die ziemlich altmodisch wirkten.

„Meine Herren, jetzt habe ich Zeit für euer Gespräch.“ sagte Emilia und ging zu ihrem Thron. Man merkte sofort, dass die Plätze, die für die Mitarbeiter und höher waren, viel teurer und fürstlicher wirkten, als die normalen Stühle samt Tischen der Gäste sind.

Nun lernt Sina Fürst Aelrindel zum ersten Mal kennen. Ein hochgewachsener Elf mit brauen Haaren, langen Ohren und den typischen Elfenmerkmalen. Doch was dieser Mann zu den zwei anderen Elfen unterschied ist, dass sein Gesicht voller Narben sind.

Und dieser… starrte nur Sina mit einem neutralen Gesicht an. „Wir haben uns noch nicht vorgestellt und dieser Körper dürfte der Welt unbekannt sein. Mein Name ist Lady Sina, Kanzlerin von Osnain.“ stellte sich Sina mit einem Grinsen vor.

„Bevor gleich Fragen kommen… in der unendlichen Weite der Welt hier, trage ich zu meinem Bedauern den Ring des Mannes. Wer hätte gedacht, dass solche Ringe auf der Welt existieren. Wie dem auch sei, meine aktuelle Verwandlung hindert mich nicht daran, die Pflichten als Kanzler wahrzunehmen.“

Der Elfenfürst schaute den Elf zur seiner linken Seite an, der ihm scheinbar was ins Ohr flüstert. „Verstehe… dann sagt ihr die Wahrheit… Kanzler Sina.“ nickte Aelrindel und bekam ein boshaftes Lächeln auf dem Gesicht.

„Wunderschön, dass euer Berater die Fähigkeit der Analyse beherrscht, dass erspart uns die Zeit für Erklärungen und wir können direkt mit dem Gespräch anfangen. Ich nehme an, ihr seid Fürst Aelrindel oder? Der nette Herr, der direkt mit einem Krieg meiner Kaiserin gedroht hat.“ setzte Sina sich auf seinen Platz.

„Mitnichten, ich habe mit eurer Kaiserin schon darüber debattiert, dass es lediglich ein Test war. Immerhin muss ich doch als Anführer meiner Rasse wissen, mit wem ich es zu tun habe.“ setzte sich Aelrindel, seine Berater folgten ihm.

„Scheinbar seid ihr euch sehr sicher, dass ihr mit einem Krieg uns drohen könnt, wenn ihr doch schon einen Krieg mit der Fürstin Delsanra habt. Wundere mich, ob die gute Dame auch dem König demnächst damit drohen könnte.“ grübelte Sina bewusst laut.

„Aber mitnichten Kanzler Sina. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, seid ihr dafür zuständig, dass Tuzato nicht mehr existiert. Alles eine Frage der Planung, das dürftet ihr selber gut verstehen.“ lächelt der Elfenfürst und schnippte mit dem Finger.

Der Elf zu seiner Rechten stand auf. „Mein Name ist Gormon, Berater des ehrenvoller Fürsten. Bevor wir mit unserem Anliegen anfangen, wollen wir gerne wissen, ob die Kaiserin sich im klaren ist, wer ihr Kanzler an ihrer Seite ist.“

Verwundert schaute Emilia den Elf an, während Sina eher den Fürsten im Auge behielt. „Wie soll ich das verstehen?“

„Aufgrund dass Lady… erm… Lord Sina uns die Berichtete gegeben hat, welche Pläne die Dämonen haben und selber indirekt mitgeteilt hat, die Tochter des Dämonenkönigs zu sein… Haben wir gewisse Probleme damit, ihn als vertrauenswürdige Person anzusehen…

Wir gehen sogar so weit zu behaupten, dass es diese Tochter nie gegeben hat, sondern… dass Lord Sina sogar selber der Dämonenkönig ist. Die… Beweise sind sogar klar zu sehen. Niemand hat es bisher geschafft die Götterbestien zu töten.

Bis Lady… Lord Sina erschien. Erst Titanus, dann Tierra und eine Götterbestie, dessen Name niemandem bekannt ist. Es wurde immer behauptet, dass die Dämonenkönige oder… Dämonenköniginnen die Stärke einer Götterbestie haben.

Sie… Er ist ein Dämon, dessen Identität immer deutlicher wurde. Die Lüge, die die Abenteurer auf der Welt gesetzt haben… Wir müssen leider davon ausgehen, dass die Behauptung zutrifft, dass die Dämonen die Meister der Manipulation sind. Daher… ist unsere große Sorge, dass auch sie… die falschen Leute an ihrer Seite haben.“

„Nüchtern betrachtet… bis auf ein paar Details liegen sie ja nicht so daneben.“ dachte Sina und wusste nun, warum der Fürst sich nicht wirklich auf Emilia konzentriert, sondern auf ihn. „Rein… hypothetisch… was würde sich so ändern, WENN ich denn die Dämonenkönigin wäre hmm?“ grinste Sina.

„Dann sind wir dazu angehalten, sie unter allen Umständen zu bekämpfen. Wir wären sogar bereit, einen Waffenstillstand mit unseren Feinden anzugehen um euch zu töten. Laut unseren Informationen trauen wir den beschworenen Helden nicht zu, dass sie es mit euch aufnehmen können.“ sagte Gormon.

„Hmm… Die Armee der Untoten zerstört, die Armee aus Efrana besiegt ohne Waffen. Die Armee aus Osnain teilweise zerstört und die Armee von Tuzato… vernichtend geschlagen.“ schmunzelt Sina.

„Nichts für ungut und ich mache nicht die Fehler, die viele Dämonen gerne… machen: Hochmütig zu sein. Nur… was genau macht euch anders, als was ich bisher getötet habe? Ihr tut mir nur den Gefallen und zwar stärker zu werden.

Mehr noch, ich hatte noch nie irgendwelche Ambitionen gehabt, überhaupt irgendwelche Armeen zu zerstören, war nie so wirklich mein Hobby gewesen. Erst droht ihr mit einem Krieg mit Osnain, nun bedroht ihr mich als Person. Kann es sein, dass euch der ewige Krieg gegen die andere Nation ein bisschen zu Kopf steigt?“

„Selbst wenn meine Kanzlerin Sina die Dämonenkönigin WÄRE, so kann sie sich sicher sein, dass wir auf ihrer Seite stehen!“ mische sich Emilia ein. „Mein Vater hat sie… ihn zu Kanzler befördert und auf eines… konnte mein Vater sich verlassen. Seine Entscheidungen waren immer sehr weitreichend gewesen und ich werde ihn nicht anzweifeln.

Was ich anzweifele, ist eher eure Integrität als Elfennation. Ich höre nur Krieg, Krieg und nochmal Krieg, ich habe irgendwie langsam große Interesse daran, Fürstin Delsanra meine Unterstützung anzubieten.

Es ist nicht EUER Problem, wem ich mein Vertrauen gebe. Wenn es für euch ein Problem darstellt, dass ich eine Dämonin an meiner Seite habe, dürft ihr gerne und sofort durch die Tür gehen.“ zeigte die Kaiserin auf die Tür hinter den Elfen.

Gormon starrte die Kaiserin an, Sina lehnte sich gemütlich auf dem Stuhl nach hinten und breitete seine Flügel weit aus. „Nun? Meine Kaiserin hat was gesagt und sie hat wichtigere Sorgen als euch.“

„Hm… dann ist das wohl so.“ verzog Gormon sein Gesicht, der Elfenfürst an seiner Seite blieb weiterhin schweigsam. „Dennoch… seid gewarnt Kanzler Sina. Egal ob ihr wirklich nur ein Dämon seid oder eher ein Dämonenkönig, die Welt wird euch im Auge behalten.“

„Die Warnung ist angekommen und doch so belanglos. Die zwei einzigen Wesen auf der Welt, die mir… wirklich Angst machen könnten, sind nur die von der Götterbestie Exos der Magiertyrann oder mein eigener Vater.“ grinste Sina schief.

Der Berater Gormon setzte sich hin, nun stand der andere Elf auf. „Mein Name ist Kellam, ebenfalls Berater des ehrenwerten Elfenfürsten. Es stimmt, ich beherrsche die Analyse und werfe die Behauptung in den Raum, dass ihr eure Werte fälscht. Doch das ist nun nicht von Belang, Hauptsache, jeder hat sie gehört.“

„Wenn ihr jetzt auch meinen Kanzler anzweifelt, beende ich das Gespräch. Langsam ist ein Punkt gekommen, dass ihr meine Geduld strapaziert und deinem „ehrenvoller“ Fürst dürfte es nicht gefallen.“ tippte Emilia genervt mit dem Finger auf ihre rechten Lehne.

„Keine Sorge eure Hoheit, wir kommen nun mit unserem Anliegen.“ kam der Berater nach vorne und legte mehrere Papiere vor Emilia. Verwundert schaut sie darauf und bekam einen nassen Rücken: Verträge.

Bei Sina legte der Berater einen Brief auf den Tisch und nahm seine alte Position ein. „Wir fordern, dass ihr euch an die Verträge haltet, die eure Vorfahren mit uns abgeschlossen haben.“ Während Emilia sich die Verträge nach und nach anschaut, öffnet Sina ebenfalls den Brief:

Wenn euer Freund Castien den Tag überleben soll,

dann solltet ihr mit uns kooperieren und nichts

von dem Inhalt des Briefes erwähnen.

Es dürfte keinem Gefallen, wenn ein

bekannter Abenteurer „zufälligerweise“ stirbt.

Sofort schaute Sina den Elfenfürst an, wie er am Grinsen ist. „General Lion?“ sagte Sina auf einmal und der General drehte sich zu ihm um. „Wenn das wirklich Verträge sind, dann müssten wir irgendwo Kopien rumliegen haben. Zugleich könnt ihr euch um die anderen Erledigungen kümmern.“

„Wie ihr wünscht Lord Sina.“ verstand Lion und verließ das Zimmer. Emilia blättert und blättert, schien aber scheinbar etwas überfordert zu sein, also half Sina ihr. „Aufgrund das weder ich noch meine Kaiserin uns darauf vorbereiten konnten, würden wir gerne eine mündliche Abkürzung von euch hören.“

„Natürlich Lord Sina.“ nickte Kellam. „Wir haben in der Vergangenheit mehrmals mit dem alten Kaiser gewisse Verträge vereinbart. Da ging es unter anderem darum, dass wir Land sowie viel Wald geopfert haben.

Auch haben wir euch mit gewissen magischen Techniken unterstützt was ihr bei diesen… „Panzern“ umgesetzt habt. Dazu haben wir euch auch beigebracht, wie man Monster züchten kann. Das alles basiert auf unseren Technologien, nur ihr habt sie nach langer Zeit sehr verfeinert.“

Erstaunt schaute Emilia die Elfen an, denn das war ihr überhaupt nicht bewusst gewesen. „Und… was ist nun die Gegenleistung für all das Wissen und das Land?“

„Das ihr uns ohne Vorbehalt eure Armee, eure Waffen und weiteres zur Verfügung stellt. Ihr hättet nie unserem Feind helfen können, weil ihr uns in erster Linie unterstützen müsstest. Das ist der Preis, den jeder Kaiser unterschrieben hat.“ sagte der Elfenfürst Aelrindel auf einmal.

Nun war Emilia wirklich überfordert und schaute Sina an. „Wenn…“ „Bevor du etwas sagst, solltest du wissen, auf was du dich hier einlässt.“ unterbracht der Dämon die Kaiserin und legte den Brief auf seinen Tisch, wo Sina auf der einen Seite einen Knopf drückt.

Der Mechanismus aktiviert sich und jeder konnte den Inhalt des Briefes erkennen. „Diese Elfen haben es scheinbar nötig mich zu erpressen wie du liest. Castien gehört nicht zu meinen engen Freunden, aber fallen lassen würde ich ihn nicht.

Dennoch… ich gehöre nicht zu den Personen auf der Welt, dich sich erpressen lassen würde. So leid es mir tut für Castien, aber das ist meine Entscheidung Narbengesicht.“ schaute Sina den Elfenfürst an, der nicht mehr so amüsiert wirkte.

„Dummerweise bin ich auch nicht in der Lage, um irgendetwas zu tun, um diesem Elf zu helfen. Vielleicht ist das auch alles ein Bluff, vielleicht auch nicht. Wenn ihm wirklich was „passiert“ dann bete ich beim dunklen Gott, dass er als Monster wieder geboren wird und sich an seine Mörder rächen kann.

Ich bin vieles und alles, aber jeder, der mich wirklich kennt, weiß genau, dass diese Entscheidung mir überhaupt nicht gefällt. Eine Entscheidung… wenn es um das Leben einer Person oder eines ganzen Reiches geht.

Deswegen Emilia sollst du wissen, dass du weiterhin auf mich zählen kannst.“ drehte Sina sich zu Emilia um. „Und auch deswegen, damit du weißt, dass diese Elfen scheinbar nun ein dreckiges Spiel treiben werden.“

Wie auf dem Stichwort kam Lion mit einem dicken Ordner durch die Tür zurück. „Das sind alles Verträge, die wir mit den Elfen aus der Vergangenheit abgeschlossen haben. Lord Sina, alle funktionierenden Gerätschaften werden jetzt bedient und Projekt Z konnte zu ca. 60% umgesetzt werden.“

„Wunderbar, dann will ich, dass du die Verträge mit den von unseren Gästen überprüfst, scheinbar müssen wir uns auf falsche Spielchen gefasst machen.“ befahl Sina. „Wie können sie…!“ erboste Kellam.

„Ich kann es wagen, aufgrund diesen netten Briefes. Ihr werft MIR vor, dass wir Dämonen manipulieren und weiteres? Fasst euch mal besser an eure eigene Nase. Lass mich raten, wenn meine Kaiserin nicht darauf eingeht, dann kommt mal wieder die übliche Drohung: Krieg oder?“ hob Sina die Augenbraue hoch.

„Wie scharfsinnig von euch.“ grinste Aelrindel wieder. „In der Tat wäre das durchaus der Fall, wenn das Gespräch nicht unseren Wünschen entspricht. Ich gehe sogar noch weiter, wir sind vorbereitet, auch heute zuzuschlagen.“

General Lion hörte auf die Verträge zu kontrollieren und schaute die Elfen an, dabei fluchte er innerlich, dass er die Bewegungen in den Wäldern mehr Beachtung hätte schenken müssen. „Ihr wollt… wirklich einen Krieg mit unserem Reich führen?“ fragte Emilia nach.

„Von wollen ist nicht die Rede, sondern nur, wenn IHR euch nicht an die Verträge halten wollt. Dabei nehmen wir gezielt eure Zivilisationen als Angriffspunkte… und am Ende habt ihr alles verloren, was euer Kanzler begonnen hat.“ lächelt Aelrindel hochmütig.

Eine Stille entstand, aber die Spannung spürte man gewaltig. „Nicht nur Castien, sondern auch unbeteiligte Personen zieht ihr für eure Machtspiele ein. Nun gut, dann zeigen wir mal was wir dafür auf Lager haben. General?“ schnippte Sina mit dem Finger.

Verwundert schaut der Elfenfürst dem General hinterher, wie er zu einer Wand ging und einen Schalter betätigt. Gegenüber wird ein Bild gestrahlt, wo jeder nicht wusste, was es sein soll bis… „Euer… Fürst, dass ist doch der Baum?“ murmelt der erste Elfenberater. „Das sehe ich selber.“ kniff Aelrindel die Augen zusammen und schaut den grinsenden Dämon an.

„Ein wunderschöner Baum, der Grund, weswegen zwei Elfenreiche sich all die Jahrtausende wohl streiten. Wenn ich seine Art bezeichnen müsste, dürfte es der größte Mammutbaum der Welt sein.“ schaute Sina den Baum an.

„Tja… warum… glaubt ihr, habe ich das Gespräch auf jetzt verlegen lassen Narbengesicht? Überlegt mal scharf nach, was wir in der Hand haben.“ lächelt Sina boshaft und dies tat der Elfenfürst auch…

„Ihr wollt mir nicht ernsthaft…“ knurrte der Elf wütend.

„Was? Wieso so wütend? Greif unsere Städte an und der Baum wird daran glauben, so einfach ist das.“ kichert Sina. „Mir ist bewusst, dass wir dann mit hoher Wahrscheinlichkeit auch einen Krieg mit der Nation von Delsanra haben werden, aber darüber mache ich mir noch keine Gedanken.

Ihr seid das Problem vor uns, habt ihr ernsthaft geglaubt, dass wir uns nicht richtig wehren können? Ihr droht, droht und droht, dass ist jetzt unsere Antwort. General Lion, ist alles vorbereitet und erklärt es Narbengesicht genau, damit seine Entscheidungen helfen, vielleicht zu überlegen, wirklich einen Angriff zu starten.“

„Natürlich. Wir haben eine Spezialeinheit von Saboteuren in der Nähe, die mit einem starken Mech unterstützt werden. Uns ist bewusst, dass sie vermutlich schon beobachtet werden von mehreren Seiten, also haben wir Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, dass der Baum brennen KANN.

Dank neuer Entwicklungen in der Alchimie konnten wir ein Feuer erschaffen, dass nicht mit Magie oder Wasser gelöscht werden kann. Mehr noch, man würde das Feuer damit sogar verstärken. Egal ob unsere Einheit den Baum erreicht oder nicht, sobald der Wald brennt… brennt alles.

Es ist nicht mal wichtig, ob wir den Befehl gegeben haben, dass sie es tun sollen, denn sie werden es tun. Das Einzige, was die Einheit oder vielleicht… die paar anderen Einheiten zu hören bekommen ist nur, dass sie sich zurückziehen müssen. Sagen wir nichts, dürfte es einige Zeit dort brennen.“ erklärte der General Lion das sachlich.

Wütend schaute der Elfenfürst Aelrindel kurz den General an, dann wieder zu Kanzler Sina. „Also… ist dieses Reich bereit… gegen alle Elfennationen zu kämpfen, verstehe ich das richtig?“

„Wir tun nur das nötigste. Nicht das wir das wollen, man zwingt uns dazu. Wenn ihr eure Elfen in den sicheren Tod schicken wollt, nur zu, aber lass die Menschen aus euren Machtspielen heraus. Wegen einem Baum, ich dachte immer, die Dämonen haben verrückte Ideen bis ich diese lächerliche Geschichte gehört habe.“ machte Sina es sich auf seinem Platz gemütlich.

„Was versteht ein Dämon schon, an was wir glauben!“ erwidert der Elfenfürst. Scheinbar war es nicht so sein Plan gewesen, mehr noch, dass sie wirklich so weit gehen würden. „Lord Sina, unsere Verteidigungsmaßnahmen sind abgeschlossen.“ hielt der General etwas gegen sein Ohr.

„Echt? Lob an alle Soldaten, dann können wir uns sogar verteidigen, sollten die Elfen uns angreifen. Das ist soweit richtig?“ drehte Sina sich zum General um, der nickte. „Das ist richtig. Alle Dörfer an allen Wälder und näheres wurden evakuiert, die Städte wurden mit unserem Militär verstärkt.

Meine Offiziere haben mitgeteilt, dass das Volk ebenfalls mit Waffen ausgestattet ist und ebenfalls zur der Verteidigung beitragen kann.“ schaute der General immer noch dem Elfenfürst in die Augen.

„Verdammt, sind wir gut. Du kannst echt stolz auf deine Armee und dein Volk sein, dass sie alle bereit sind, etwas was so unmöglich ist, umzusetzen.“ nickte Sina zufrieden mit sich. „Bleibt also die Frage im Raum… wie geht es weiter? Eure Hoheit… wir haben die Kurzfassung der Verträge gehört, was ist eure persönliche Meinung dazu?“

„Meine Meinung als Person oder Kanzlerin?“ hakte Emilia bewusst nach. „Als Person.“ „Das ich sie in keinster Weise nach geben werde. General, hat mein Vater irgendwelche Verträge unterschrieben?“

„Erm…“ wurde der General aus dem Konzept gebraucht und durchsuchte schnell den Ordner… „Nein, kein Vertrag, der in der Amtszeit von Kaiser Godelot unterschrieben wurde mit den Elfen. Wenn… waren die letzten mit eurem Großvater abgeschlossen.“

„Verstehe…“ nickte Emilia und schaute den Elfenfürsten Aelrindel gegenüber mit verschränkten Fingern an. „Wenn ich das alles richtig verstanden habe, sind wir in einer Pattsituation.“ „Sieht so aus und die Elfen kennen die Meinung als Person von dir.“ stimmte Sina zu. „Also… ist nun euer nächster Zug dran Narbengesicht.“

Die Berater schauten hilflos den Elfenfürsten an, der ein ziemlich wütendes Gesicht hatte. Auf einmal ging die Tür hinter der Kaiserin auf und Neia erschien. „DU?!“ sprang der Fürst auf mit einem Gebrüll. Schockiert blickte Neia auf und wurde regelrecht blass. „WAS HAST DU HIER ZU SUCHEN?!“

„Erm…“ zitterte Neia am kompletten Körper, Sina drehte sich verwundert um. „Kennst du das Narbengesicht Neia?“ Die Blutelfin schaute abwechselnd Sina sowie Aelrindel an und bekam kein Wort raus, schaffte es aber zu nicken.

Nun musste Sina aufstehen, denn das gefiel ihm überhaupt nicht, wie die Szene sich derart wechselt. „Neia? Was ist los?“

„WAS LOS IST?! WIE KÖNNT IHR DIESE FRAU…“ brüllte Aelrindel, als sein Berater Kellam ihm was im ins Ohr flüstert. „Was… hast du getan? Blutelfe?“

„Halt mal die Klappe Narbengesicht, sonst sorge ich dafür.“ drohte Sina und stellte sich vor der zittrigen Neia hin. „Hey… was ist los? Ich weiß, dass du nervös warst, aber ich erkenne dich ja nicht wieder.“

„Ich… ich…“ zittern die Hände so stark von Neia, dass es wirklich sehr übel sein muss. „Das… ich… Erm…“ schluckte Neia schwer und blickte auf den Boden. „Aelrindel… und ich sind… Cousins.“

Erstaunt schaute Sina die Blutelfe an, selbst Emilia und Lion mussten sich zu ihr drehen.

„Ah… ok doch das ist doch nicht unbedingt der Grund, warum du dich nicht im Griff hast. Neia, du hast gegen Titanus, eine üble Vampirin und weitere starke Monster gekämpft. Also… was ist los?“ legte Sina beide Hände auf ihre Schulter. „Was los ist? Das ist die verbannte Elfenfürstin von unserem Reich!“ knurrte Aelrindel wütend.

Sina hat schon einiges erlebt, aber nie im Leben hat man sie nun so eiskalt erwischt wie jetzt. „Neia? Stimmt das, was Narbengesicht sagt? Du weißt genau, dass ich dich nicht ausschimpfen werde, aber…“

„Ja… es… es… stimmt. Doch das… war nicht Aelrindel, sondern sein… sein… Vater, der mich in die Verbannung geschickt hat.“ fielen die Tränen von Neias Augen runter. „Ich… ich… glaube, dass er verstorben…“

„HALT DEINEN MUND!“ brüllte Aelrindel wieder. „Wegen DIR sind wir in diese Situation erst gekommen! Mein Vater hat sein bestes gegeben, damit wieder alles im alten Bereich war, doch er war nicht mehr der Jüngste gewesen!“

„Fürst Aelrindel…“ knurrte Sina und jeder im Raum bekam ein Schaudern über den Rücken bei ihren nächsten Worten. „Brüllt noch weiter herum oder beleidige meine Freundin… und ich werde dafür Sorgen, dass ihr diesen Raum NICHT lebend verlassen werdet.“

„So? Scheinbar kennen Dämonen tatsächlich nur die Gewalt und Zerstörung.“ wurde Aelrindel wieder etwas „ruhiger“. „Wenn man es darauf anlegt, ja.“ stimmte Sina ihm zu. „Neia, du setzt dich erst mal auf meinen Platz.“ führte Sina die leicht widerwillige Blutelfe zu dem altem Sitzplatz.

Doch für Neia ist ein Trauma geöffnet, sie konnte den Hass und Verrat auf sich spüren, die anklagenden Blicke der Elfen im Raum. „Sina…“ blickte Neia mit den Augen im Raum und sah an der Wand den größten Baum der Welt. Nun wurde ihr regelrecht schlecht. „Nein…“

Aelrindel hörte sich weiter an, was sein Berater ihm ins Ohr sagte und wirkte etwas erstaunt. „Verstehe… nicht nur dass du dein eigenes Volk verraten hast, sondern hast sogar mehr getan: Deine eigene Rasse! Sonst hättest du niemals diese Attribute…“

Der Elfenfürst wollte seinen Satz beenden, als Sina vor ihm stand. Nun wurde dem Elf bewusst… wie riesig Sina war und wie wütend dieser mit seinen drei Augen wirkte. Dieser hielt seine Nase vor den Fürsten.

„Ganz vorsichtig was deine Worte jetzt sind. Wenn man was nicht weiß, sollte man nachfragen, ansonsten den Mund halten. Nur weil du Narbengesicht aus welchen Gründen auch immer nun der Fürst geworden bist, gibt es Dinge auf der Welt an die man sich halten sollte.“

Scheinbar gehörte der Fürst zu den Leuten, die tatsächlich nicht zurückschrecken, egal wer vor ihm steht. „Soo? Dann klärt mich doch freundlich auf, was meiner armen armen… „Cousine“ zugestoßen sein könnte.“

„Nein… in deinen Händen ist das Wissen zu gefährlich. Es reicht, wenn du weißt, dass es gegen ihren Willen geschehen ist Narbengesicht.“ kniff Sina leicht seine Augen zusammen.

„Stimmt… das wirklich, dass du die Elfenfürstin warst?“ fragte Emilia die Blutelfe. „Ja… ich war… es mal gewesen.“ „Wie ist das denn möglich?“ wundert sich die Kaiserin.

„Das ist möglich, weil alle Oberhäupter der Elfen sich zusammengeschlossen haben. Das ist von den ersten Elfen niedergeschrieben, wie man mit… „verrückten“ Fürsten umgehen soll, wenn das Volk in eine falsche Richtung gelenkt wird.“ erklärte Aelrindel und starrte weiterhin in die Augen von Sina.

„Mein Vater hat die Zustimmung aller Oberhäupter hinter sich gehabt und meine Cousine von ihrem Amt verbannt. Bei der Göttin, ihre Pläne… egal.“ schüttelt Aelrindel den Kopf. Sina wirkt etwas verwundert und richtet sich wieder auf. „Erklärt mir mal bitte diese Regel genau.“

„In Zustimmung aller Oberhäupter der Nation kann der amtierende Fürst von seinem Dienst entbunden werden. Dies hat mein Vater getan, doch warum er Neia am Leben gelassen hat werde ich nie verstehen, denn er hat sie direkt in die Verbannung geschickt!“ knurrte Aelrindel.

Ich hatte… mal irgendwo ein Zuhause in einem Wald gehabt, doch wie es jetzt aussieht?“ erinnert Sina sich an die Worte von Neia und drehte sich wieder zu seiner Freundin um. Neia sah nun wirklich wie ein Nervenwrack aus.

„Verdammt… lerne ich nun wirklich ihre Vergangenheit kennen.“ machte Sina sich ernsthafte Sorgen. Der Dämon war nun wirklich mit der Situation überfordert, weil er überhaupt nicht damit gerechnet hat, dass Neia ein solches Schwergewicht war. Dabei ist scheinbar das eigentliche Gespräch untergegangen.

„Was muss passiert sein, dass man Neia das angetan hat? Ich habe sie als eine Person kennengelernt, die zu einem steht. So wie ihr euch alle benehmt, müsste sie ja eine Massenmörderin gewesen sein.“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

„Sie wollte mit unserem Feind eine Vereinbarung treffen, dass unsere Nation auf den Baum komplett verzichtet und dafür ein dauerhafter Frieden unterschrieben wird. All die Zeit haben sich tapfere Soldaten für unseren Glauben gekämpft und dann so was?!“ erklärte der Elfenfürst, als wäre Neia die verrückteste Elfe auf Gaia.

„Das… ist nicht euer Ernst oder?“ fiel Emilia der Kiefer fast runter, selbst Lion brauchte einen Moment zu verstehen, was Aelrindel gerade gesagt hat. „Das… darf… doch NICHT WAHR SEIN!“ brüllte Sina.

„DIESER SCHEIßBAUM und jemand wollte endlich das Thema beenden? Seid ihr so bescheuert? Kein Wunder, dass Neia mir sagte, dass es ein Opferbaum ist, dass stimmt sogar. Ihr schickt nur Lämmer in den sicheren Tod! DU und DELSANRA!

Und den Dämonen sagt man, wir wären das schlimmste Übel auf der Welt?! Dann sind die Elfen die dümmsten aller Rassen! Dann… passt mal auf und lasst mich die Wahrheit über euren Baum erzählen. Die Wahrheit über den Glauben! Illusion: Spike Folter!“ schnippte Sina mit seinem Finger die Illusion.

Alle starten auf das Fenster, wo die Illusion gezeigt wird und… wie Spike übel gefoltert wird. Emilia wurde leicht übel, als Sina ihm die Gesichtshaut abgerissen hat… bis der Vampir die Wahrheit über den Baum erzählt.

Alle… hörten es sich genau an… bis er zum Ende kommt. „Der… Baum… ist das was er ist… Nur ein… Baum?“ hörte man den verzweifelten Ton bei Neia. „Der… Glaube ist eine Lüge… wie meine Familie… immer geglaubt hat?“

„DAS IST EINE DRECKIGE LÜGE VON EINEM VAMPIR!“ brüllte Aelrindel mit einem sehr hochroten Kopf. „NIEMALS HÄTTEN UNSERE VORFAHREN UNS MIT SOLCH EINER PRIMITIVEN LÜGE UNS SO VERDORBEN!“

„Das habe ich kommen sehen.“ schüttelt Sina den Kopf. „Wie dem auch sei, die Wahrheit wurde gesprochen, ob ihr es nun wahrhaben wollt oder nicht. Neia… war wirklich so weit gewesen, diesen Blödsinn zu beenden und ihr habt nichts besseres zu tun… als sie zu verbannen…“

Neia weinte fürchterlich, all… das Elend basiert auf einer Lüge, die Sina herausgefunden hatte. „Damit werdet ihr bestimmt niemanden auf der Welt überzeugen, auch nur einen Soldaten für euren Zweck zu gewinnen Narbengesicht.“ blickte Sina von oben herab.

„Soo? Scheinbar seid ihr ja zu einer Entscheidung gek…“ wollte Aelrindel wieder was sagen, als Sina seine Hand vor sein Gesicht hielt. „Euer Mann hat etwas nettes gesagt: Die Welt schaut mir auf die Finger. General?“

„Seid… ihr euch sicher?“ fragte General Lion nach. „Sehr sicher, immerhin sind wir jetzt an einem kritischen Punkt angekommen, dass selbst Narbengesicht bewusst werden muss, dass selbst seine Entscheidungen unter Beobachtung stehen.“ nickte Sina.

Aelrindel wirkte wieder verwundert, was denn jetzt wieder kommt… als über jeder Ritterstatue ein Bild erschien… König Karl-Horst, Elfenfürstin Delsanra, Elfenfürst Triandal, die Zwergenkönige Throkkonlim, Valdron und Nostath.

„Darf ich meine geheimen Zeugen vorstellen? Die Herrscher aller Nationen.“ grinste Sina breit und schaute sich die Zeugen ebenfalls an… und blieb kurz bei Triandal hängen. „Karl… warum hast du mir nicht gesagt, dass der blauhaarige Elf ein Anführer ist!“ dachte Sina fluchend.

Der Elfenfürst schaute sich umher und wusste eines: Diese Schlacht hat er komplett verloren. „Gormon… sagt den Einheiten, dass sie sich alle komplett zurückziehen müssen.“ kam der Befehl des Fürsten. „Aber…“ „SOFORT!“

„Wunderbar, Lion?“ schaute Sina den General an, der verstanden hatte und seine Arbeit umsetzte. „Natürlich Kanzler Sina. Die Einheiten am Baum werden zurückgezogen.“ Bei Emilia… fiel ein sehr schweres Gewicht von den Schultern.

Gormon holte einen kleinen Stein aus seiner Tasche und schien die Befehle weiterzuleiten, als Sina noch was anmerkte. „Castien sollte „zufälligerweise“ nun ziemlich gesund sein, denn immerhin ist er ein bekannter Abenteurer.“

Wütend starrte der Elfenfürst den Dämon an und spürte die anklagenden Blicke der Zeugen. „Natürlich… wird er wieder seine Familie sehen dürfen.“ presste Aelrindel die Worte aus seinem Mund heraus und sein Blick fiel dann auf das Nervenwrack Neia zu. „Neia… ich mache dir ein Angebot.“

Verwundert schaute die Blutelfe hoch, Sina dagegen gefiel das überhaupt nicht, dass Aelrindel nicht endlich Ruhe gibt. „Ich biete dir einen Platz an meine Seite als Beraterin an. DU wirst nie wieder eine Anführerin sein, aber die Verbannung wird dann aufgehoben und du bist in der Lage unsere Heimat zu betreten.“

Nun wurde Sina sauer und drehte sich zu Neia um… Das Trauma muss sie wirklich sehr zusetzen, denn in ihren Augen sah man regelrecht die Verzweiflung… und einen unausgesprochenen Hilfsschrei.

Dies bemerkte Aelrindel und bekam ein ganz breites Grinsen auf dem Gesicht. „Stell dir vor… du kannst deine eigene Heimat wieder sehen. Vielleicht den einen oder anderen Freund und würdest die Schande über deine Familie bereinigen.

Der Anfang wird hart, das brauche ich ja nicht wirklich zu erklären, aber mein Befehl als Elfenfürst ist absolut und keiner wird mir widersprechen.“

„Sicher, dass du sie nicht eher als eine Waffe benutzen willst im Krieg?“ meinte Sina sarkastisch. „Dein Berater müsste dir ja längst alles gesagt haben!“

„Aber mitnichten Kanzler Sina, sie sollten die Behauptungen für sich behalten. Reicht es nicht, dass ich den ersten Schritt zu einer Deeskalation zu unserem eventuellen Krieg zeige?“ grinste Aelrindel breit, er war in seinem Element.

Wenn es nach Sina gehen würde, hätte sie ihn längst aus dem Fenster geworfen, aber nicht mit diesen Zeugen im Raum. „Tzz…“ schnalzte Sina mit der Zunge und ging seitlich zu Neia.

„Neia… es tut mir leid… dass ich dich in etwas reingezogen habe, dass dich seelisch so derart verletzt, dass ein Trauma ausgelöst ist.“ legte Sina eine Hand auf der Hand von Neia, die fürchterlich am zittern war. „Aber… vielleicht hätte ich auch ein Angebot für dich.“

Die Blutelfe drehte sich zittern zu Sina um. „Die Wahl liegt bei dir. Ich kann dir helfen, aber… du wirst vermutlich Schmerzen haben. Sogar eine ohnmächtige Wut könnte dich überfallen, dass könnte ich mir vorstellen.“

„Schmerzen… kenne ich doch zu gut…“ grinste Neia unsicher. „Bitte… hilft mir.“ Das tat selbst Sina weh, dass diese stolze Elfe so verzweifelt ist. „Neia… ich muss leider in deiner Vergangenheit graben. Du „warst“ die letzte Elfenfürstin richtig?“

„Das… das… ist richtig. Meine… große Schwester war… die eigentliche… Anführerin, bis sie von einem… M… Monster getötet wurde.“ nickte Neia und Tränen kamen wieder aus ihrem Gesicht runter.

„Verstehe… das tut mir leid zu hören. Neia… abgesehen, dass deine Familie die Fürstenfamilie gewesen ist… war deine Schwester ebenfalls ein Oberhaupt oder nicht?“ fragte Sina nun vorsichtig. „Das ist… richtig.“ schniefte Neia.

Sina schaute nun zu den Elfen und war erstaunt… wie blass sie waren, vor allem Aelrindel. „Neia… Ich habe… einen dummen Verdacht. Sagt bitte… Als deine große Schwester verstorben ist… bist du vermutlich der letzte Oberhaupt oder?“

„Ja, aber warum… fragst du das?“ wundert sich Neia. „Neia… wie lautet die Regel zur Absetzung eines Fürsten?“ schaute der Dämon Neia tief in den Augen.

„Ehm…? Man braucht die Zustimmung aller… Oberhäup…“

Auf einmal wurde Neia still.

Kapitel 639

Ich bin wiedergeboren und der Tag, der das Leben vieler verändert?

Sina schaute sich im Spiegel an und staunte nicht schlecht, was seine Geliebte herbeigezaubert hatte. Schwarze Lederstiefel bis zum Knie, die Militäruniform aus Osnain, dazu einen dunkelroten Mantel, der über der rechten Schulter her runter hing. „Erinnert mich leicht an Baal aus GrandXa.“ grinste Sina über die Ironie und schaute Neia an.

Ein schwarzen Lederrock, das kurz über den Knien endete, ein weißes Hemd, was aber von einem schwarzen Mantel überlegt wurde. Das blutrote lange Haare wurde streng nach hinten gekämmt, ansonsten sieht sie mit den blutroten Pupillen aus, dass sie einen hohen Rang bekleiden könnte. „Du siehst gut aus.“ kam der Kommentar von Sherry.

„Es ist schon erstaunlich… was meine Schülerin alles in wenigen Stunden zaubern kann. Sicher, dass du keine vier Hände hast?“ lächelt Neia.

„Tja… als Rose hat mein Interesse angefangen und jede meine Inkarnation hat dieses Talent weiter gefördert. Als ich… als Sherry geboren wurde, hatte ich einfach das Talent. Mutter dachte immer, dass ich ein Genie wäre.

Nachdem… ich all das Wissen habe, kann man schon sagen, dass ich ein Genie bin. All die Zeit wurde das Talent immer besser und besser.“ grinste Sherry. „Sina sieht auch sehr gut darin aus, hätte ich nicht gedacht.“

„Hab bisher nicht erlebt, dass je einer in deinen Kleidern schlecht Aussah. Nur der Anfang mit den Größen wie das erste Hemd, aber ansonsten? Nur… wenn einige dieser Hemden nicht wie eine zweite Haut auf meine Haut liegen würden.

Sie betonen so meine Brüste und würde ich nicht mehr vermehrt einen BH tragen, könnte… man meine Piercings gut erkennen.“ hob Sina bedeutungsvoll die Augenbrauen hoch. „Kannst du den anderen sagen, dass ich eventuell mehrere Tage mit Neia weg bin? Damit ihr euch nicht zu wundern braucht.“

„Das ist kein Problem. Was… auch immer genau passiert, aber hilf Emilia ok? Wenn du dabei sein MUSST, dann ist dass bestimmt mit schwerwiegenden Entscheidungen verbunden, die eine langfristige Auswirkung haben können.“ nickte Sherry.

„Hmm… warten wir ab, was genau passiert. Wenn die Dame mir folgen würde?“ grinste Sina Neia an. „Du siehst damit wirklich sehr gut aus.“ Neia bekam rote Wangen und schwieg, aber… war trotzdem nervös, zu was sie auch immer dabei sein soll. „Natürlich Lord Sina.“

„Na… der Körper eines Mannes ist irgendwie so… kompliziert. Hoffe, dass ich bald wieder eine schöne Lady bin. Na dann, lass uns reisen.“ Sina sowie Neia gingen in den Garten, als der Dämon die Blutelfe wie eine Prinzessin hochhob. „Huch?“

„Was? Ich bin froh, dass Brandrulim mir meinen gewünschten Handschuh geschickt hat. Nur… wundere ich mich, was die gelben Zeichen auf der Rückenhand sind… egal. Du bist eine Dame, also behandelte ich dich so auch als Mann.“ flog Sina langsam in den Himmel. „Ah… in welche Richtung ist die Hauptstadt?“ fiel dem Dämon ein Fehler auf.

„Hrm…“ seufzte Neia und zeigte mit der rechten Hand die Richtung. „Dass du dir… nicht einfach die Richtung merken kannst…“

„Hey… irgendwelche Schwächen muss ich auch haben, sonst wird es ja langweilig.“ schmunzelt Sina und flog direkt los. Der Dämon verzichtete auf die Flammenflügel, denn SOOO eilig hatte er es nicht auf das Gespräch.

„Sina… was wird im Gespräch kommen?“ fragte Neia. „Irgendetwas… sollte ich schon wissen oder?“

„Ich weiß es wirklich nicht, es wurde direkt gedroht, wenn die Kaiserin das Gespräch nicht annimmt, dass jeder Frieden mit ihrem Kaiserreich gebrochen wird. Bin auch ehrlich, ich wusste, dass etwas kommen wird, immerhin hat die Kaiserin mich gewarnt, aber dass… direkt das Schwert an den Hals gesetzt wird ohne Ankündigung ist… unerwartet.“ sagte Sina.

„Verstehe… aber nicht mit dem König von Efrana oder?“ „Um Himmelswillen, dann muss ja irgendetwas so krasses passiert sein, dass der König auf einmal so radikal sein müsste. Nein, die Menschen sind tatsächlich die Vernünftigen in diesem Fall.“ schmunzelt Sina.

Neia schwieg wieder, ihre Unruhe hörte nicht auf, egal ob Sina sie wie eine Prinzessin in die Lüfte trug. „Du… passt auf mich auf, wie du es mir damals… gesagt hast?“ Verwundert schaut Sina Neia an, als sie dies sagte. „Ja? Du hast meiner Verlobten das Leben gerettet und… nun.. liebst du mich, aber irgendwas blockierst du.

Du kennst meinen Schwur, die Tür ist offen, der Rest liegt nun bei dir. Egal was passiert, ich werde mein Wort gegenüber Freunden nicht zurücknehmen. Da müsstest du schon wirklich irgendetwas so krasses gemacht haben, aber das glaube ich nicht. Bei dir fühlt man sich wohl, auch wenn du am Anfang mit deinen vielen Fragereien uns sehr schnell auf die Nerven gingst.“

Nun musste Neia schmunzeln. „Das… lässt sich nicht abstreiten. Ich bin ruhiger geworden glaube ich. Vielleicht liegt es daran… dass ich einen Ort habe, den ich Zuhause nennen kann…“

„Neia…“ wollte Sina was sagen, als sie die Hauptstadt erreichten. „Hmm… ich werde auch ohne Flammenflügel immer schneller. Damit… wir ohne Probleme reinkommen… Illusion: Unsichtbarkeit.“ Während des Fluges wurde der Dämon mit der Blutelfe unsichtbar.

Im Thronsaal:

„Wo bleibt Sina bloß?“ lief Emilia nervös hin und her. „Ist soweit alles auf dem Zettel erledigt worden General Lion?“

„Jain, denn es ist unmöglich, alle Dörfer in kürzeste Zeit zu evakuieren. Wir setzen sogar unsere Mechs ein, damit gewisse… „Störenfriede“ nicht auf falsche Gedanken kommen. Die größeren Städte müssten bald ihre Verstärkung haben.“ erklärte Lion.

„Also müssen wir auch irgendwie mehr Zeit schinden?“ „Spontan würde ich ja sagen, aber… wir beobachten die Elfen und bisher haben wir nichts gesehen, als hätten sie ein Kommunikationsmittel eingesetzt.“

„Trotzdem darf man nichts ausschließen, immerhin hatte selbst Sina ein ungutes Gefühl gehabt mit den Elfen und ihren Wäldern. Wobei… das wäre das erste Mal, dass die Elfen so offen einen Krieg mit den Menschen suchen würden.“ sagte Themba.

„Vor allem… dass sie…“ wollte der General Lion mehr sagen, als die Türen aufgingen… und wieder zugingen. „Was…?“ *schnip*

Auf einmal erschien ein riesiger Dämon, der eine hochrote Elfe in den Händen trug. „Soo, ich bin nun da Emilia.“ sagte der Mann. Leon zog sofort sein Schwert und stellte sich vor Emilia. „Kaiserin, ihr müsst…“

„Ist schon gut, dass ist Kanzlerin… Kanzler Sina.“ beruhigte Emilia den General und blickte erleichtert den Dämon an. „Du… bist sehr groß.“ „Bitte?!“ blickte der General Emilia und Sina abwechselnd an.

Neia wurde von Sina runter gelassen und hatte kurz kein Gefühl in den Beinen gehabt. „Darf ich vorstellen? Neia die Klingentänzerin und meine Assistentin. Sie wird uns bei dem Gespräch begleiteten und gewisse Themen aus einer neutralen Sicht erklären, ist ein guter Vorteil, wenn man Abenteurer ist.“ stellte Sina die Elfe vor.

„Eure… Majestät?“ knickte Neia nervös, dass sie direkt mit der höchste Instanz eines Reiches spricht. „Kann man ihr trauen?“ fragte Emilia nur. „Ja, ich verbürge mich selber für Neia.“ nickte Sina. „Wie sind bisher meine Bitten umgesetzt worden?“

„Die Evakuierung läuft, das Zimmer wurde nach deinen Wünschen so umstellt. Die Zeugen…“ schaute die Kaiserin den General an, der das Schwert wegsteckt. „Ich weiß, dass wir zwei haben, ob das auf die restlichen ebenfalls zutrifft, habe ich bisher keine Bestätigung bekommen.“

„Das ist schon mehr als genug.“ nickte Sina zufrieden. „Sina… was wird passieren, wenn wir das Gespräch starten?“ fragte Emilia nervös. „Keine Ahnung, uns vermutlich mit dem ähnlichem Problem herumschlagen, wie der König das hatte. Ihr habt auch…?“

„Ja, wir haben eine Einheit in der Nähe des Problemfalls, wie sie es auf dem Zettel so nett betont haben aufgestellt und können ihn übertragen.“ nickte der General. „Super, dann haben wir ebenfalls was in der Hand. Unsere Gesprächspartner…?“

„Sind im Verhandlungsraum und zeigen erste Anzeichen von Ungeduld. Glaube, dein Trick sie mental fertig zu machen dürfte bei einem keine Auswirkung gehabt haben, zumindest sagten die Folterer dies.“ grinste Emilia. „Dabei haben sie sich wirklich Mühe gegeben.“

Neia stand schweigend neben Sina, abwartend, wie das aktuelle Gespräch verläuft. „Nicht schlimm, immerhin haben sie dann alle eine gute Vorstellung, was auf sie zukommen kann. Dann können wir den Kampf der Diplomatie angehen.“

„Erm… Sina? Darf… ich vielleicht für… kurze… du weißt…“ murmelt Neia beschämt ihre Bitte mit roten Kopf. Dass es jetzt ausgerechnet ihr passieren musste. Da kämpft sie gegen die brutalsten Monster und bekommt jetzt auf einmal Probleme mit der Blase?

„Ist schon in Ordnung, du darfst ruhig nervös sein. Dann kommst du einfach nach, Lion… kann doch bestimmt ein Soldat den wichtigsten Ort der Burg zeigen oder?“ schaute Sina bedeutungsvoll den General an. „Ja… ich verstehe.“ nickte dieser.

Während das Schicksal in Osnain langsam seinem Ziel näher kam, kam dies auch in Fanfoss näher, genauer gesagt in der Monstervilla. Sherry saß mit Viktoria und Renee im Wohnzimmer, unwissend, was genau Renee von ihr wollte, nachdem der Unterricht beendet war.

„Wie… kann ich dir helfen? Wollen wir noch gemeinsam trainieren?“ fragte Sherry höflich die uralte Vampirin, die gegenüber von ihr saß. „Nein… ja… keine Ahnung.“ war Renee etwas verwirrt. „Sag mir mal… wer war dieser gut aussende Dämon?“

Viktoria drehte die Augen, im Unterricht war Renee schon wegen mangelnder Konzentration aufgefallen. „Ermm…“ war Sherry nun sehr verblüfft. „Warum… genau willst du das wissen? Lag es daran, dass… er einfach mich und Neia aus dem Unterricht raus geholt hat?“

„Jaein… er… interessierte mich einfach. Wusste nicht, dass bei den Dämonen auch… welche gut aussehen können.“ bekam Renee rote Wangen. Auf einmal erschien links auf der Schulter von Sherry ein Abbild mit Teufelsverkleidung.

„Sag es ihr nicht! Du willst doch auch wissen, wie das endet!“ flüstert die Teufelin. Nun erschien rechts eine kleine Sherry in Engelskostüm. „Sei ehrlich Sherry, wir wissen doch alle, dass es nur in einem Chaos endet. Bevor dieses arme Ding sich in die falsche Person verliebt?“ flüstert das Engelchen.

„Renee… das war Sina.“ hörte Sherry auf das gute Gewissen. Verwundert schauten die Frauen Sherry an. „Lass… mich das eben erklären…“ Blah… blah… blah… und eine sehr traurige Renee war nun im Wohnzimmer, ihre jüngere Schwester… hatte dagegen etwas Schadenfreude in den Augen.

„Tut mir leid Renee, dass… ich dir deine Hoffnungen zerstört habe.“ entschuldigte sich die Blutelfe in einem einfachen grünlichen Kleid bei der Vampirin. „Nein… das ist… schon in Ordnung. Puh… hätte mich beinahe in Lady Sina verliebt.“ schüttelt Renee den Kopf.

„Ernsthaft, du weiß genau, wie das enden wird, wenn Vater das mitbekommt. Er wird auch nicht vor Lady Sina halt machen, wenn deine Jungfräulichkeit in Gefahr gerät.“ kam die direkte Ansage von Viktoria.

„Muss… du ausgerechnet ihn wieder ins Gespräch bringen hm? Was will er denn bitte machen, wenn ich spontan einfach den nächstbesten Blutspender gleich ganz einverleibe?“ wurde Renee etwas wütend.

„Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit dir den Hinternschlag fürs Leben verpassen, da wird selbst Mama nichts retten können. Vermutlich hilft sie in dieser Beziehung ihm sogar, weil sie schon eine gewisse… Vorstellung hat, was Liebe und… naja… körperlichen Kontakt zu sein hat.“ stellte Viktoria ganz klar die Zukunft vor.

„Renee… ich weiß, dass du eine schwierige Familie hast und einen sehr… extremen Vater hast. Doch ich kann dich… hmm…“ grübelt Sherry. „Etwas beruhigen, denn der Vater von Sina hat scheinbar auch gewisse… Probleme, dass sie heiraten will.

Das Einzige, was bisher einem Zusammenprall mit ihrer Familie verhindert, ist die Barriere. Ich selber… rechne damit, wenn die Barriere fällt, dass es einen Streit geben wird, der vermutlich nicht unbemerkt bleibt.“

Auf einmal kam Rokea ins Wohnzimmer. „Sag, heute ist einiges los. So viele Kutschen, die vor unsere Villa fahren.“ war die Tierfrau etwas verwirrt. Verdutzt schauten die Frauen Rokea an, ahnungslos, was jetzt kommt.

„Sag… jetzt nicht, dass Vater persönlich gekommen ist.“ verzog Renee direkt das Gesicht. „Dabei dachte ich, du wolltest das mit den Kleidern klären Viktoria.“

„Habe ich auch, aber Zada meinte, sie bräuchte die Maße von allen Schwestern. Ich glaube auch nicht, dass es jetzt Vater ist, wäre auch nicht sein Stil sich so bemerkbar zu machen.“ wundert sich Viktoria.

„Da ist aber einiges los? Muh.“ kam Kyllia nun ebenfalls, während auf ihrem langen Horn Lisa saß. „Vor allem, diese Kutschen halten vor unserer Villa an. Wenn die jetzt zu Sina wollen, nah… das wird lustig, zu sagen, dass sie nicht da ist.“ „Müsstest du nicht längst ins Waisenheim?“ fragte Lisa.

„Ja… aber irgendwie verspricht das spannender zu werden.“

Auf einmal klopfte es an der Tür, alle hörten, wie Suki das Gespräch annahm. „Kann ja nur für Sina sein.“ war Kyllia der Meinung, als Suki erschien. „Sherry? Sie… wünschen mit dir zu sprechen.“ Erstaunt schauten alle Sherry an.

„Oha? Was hast du angestellt, dass so viele Kutschen dafür kommen?“ grinste Rokea. „Erm… kannst du mir irgendwas sagen, wer mit mir sprechen will?“ hakte Sherry nach.

„Ein… Sohn vom Elfenfürsten will mit dir sprechen. An der Tür haben zwei Elfen gestanden, die ziemlich schwer ausgerüstet aus sahen. Auf mich wirkten sie wie Elite-Soldaten.“ berichtet Suki.

„Ein wer?!“ staunte Sherry. „Vermutlich hat jemand dich gesehen und sich in dich verschossen.“ meinte Renee. „Das sagt gerade die richtige im Raum…“ murmelt Viktoria. „Eh… glaube, sie wollen nur mich alleine oder?“ fragte Sherry vorsichtig nach.

„Das kann ich nicht sagen, aber sie haben nur speziell nach dir gefragt und nicht das dem üblichen wandelnden großen Problem.“ machte Suki sehr… besondere Andeutungen von jemand speziellem.

„Uh… dann geh ich mal.“ seufzte Sherry und ging zum Hauseingang. Sie hörte nur, wie die Frauen überall zu den Fenster rannten, um ja mehr mitzukriegen. „Wenigsten nicht sooo alleine…“

Die Blutelfe stellte sich vor den Elfenritter hin. „Erm… mein Name ist Sherry, sie wünschen mich zu sprechen?“ „Ja, unser Herr wünscht euch zu sprechen.“ sagte einer der Ritter, Sherry konnte wegen ihren Helmen nur bedingt die Augen sehen.

Die Ritter machten Sherry platzt, wo sie weitere Ritter sah, die sich alle in einee Pose aufgestellt haben, als würden sie jederzeit mit einem Kampf rechnen. Am neuen Eisentor stand eine sehr teure Kutsche, nicht mal die Kutschen von Sina sahen so dermaßen mit Edelsteinen geschmückt aus.

Sherry ging unsicher den Weg entlang, nicht dass die Wachen ihr gefährlich sind, aber… Wer ist die Person? Ein Elf kam von der Seite der Kutsche und öffnete die Tür. Zuerst sah Sherry nur bekleidete Beine, als die Person aufstand.

Sherry… fiel leicht der Mund runter und musste unbewusst zittern. Es war ein Elf wie jeder anderer auch und dennoch unterschied dieser Mann sich klar von allen. Er hatte exakt die gleichen blauen Haare wie Sherry.

Teure Lederhose, sehr feinen Lederwams mit einem grünlich schimmernden Mantel kam der Elf aus der Kutsche runter und ging langsam auf Sherry zu. Elfenohren stand deutlich hervor, seine Haare waren streng nach hinten gekämmt, während Sherry eine wellige Frisur hatte…

Eines hat Sherry immer gefürchtet: Einen Elfen zu treffen, der ihre Haarfarbe hat und… verachtende Augen hatte. Sie hat genug Elfen kennengelernt, die Sina als Rassisten beschimpfen würde und so wirkte der Elf auf sie ebenfalls.

Die Augen drücken nur Verachtung ihr gegenüber aus, weil sie vermutlich ein Mischling ist. Die Frauen aus dem Fenster staunten nicht schlecht, dass sie alle einen weiteren Elfen sahen, der ebenfalls die blauen Haare hatte wie Sherry.

Der Elf war ein halben Kopf größer als Sherry, als er vor ihr stand. Beide sagten nichts, Sherry wüsste überhaupt nicht, was sie in der Situation machen soll. „Tzz… hat man dir nicht beigebracht, wie man richtig grüßt?“ kam direkt der arrogante Tonfall von dem Elf.

„ … Mein Name ist Sherry, Gräfin und Abenteurerin.“ brauchte Sherry einen Moment bis sie sich vorstellen kann. „Gräfin… was ist dieser Titel schon wert…“ schnaufte der Elf vor ihr. „Und das ein Mischling Abenteurerin ist… wohl die einzige Möglichkeit, zu überleben.

Mein Name ist Faeranduil, Sohn des Fürst Triandal. Ich weiß wirklich nicht… was mein Vater sich dabei gedacht hat, sich mit einem Menschen einzulassen.“ ging der Elf um Sherry herum. Diese… war so wütend über den hochnäsigen Tonfall, dazu die Verachtung, die er Sherry teilhaben lässt. Mehr noch… dass nun ihre Mutter mit ins Spiel kommt.

„Wie kannst du es wagen… dir so viel Aufmerksamkeit zu erlauben? Ein Mischling, der am großen Turnier teilnimmt und das eigene Elend erzählt. Wie verdummt… müssen die Zuschauer gewesen sein, dass sie dir zugejubelt haben.“ sagte Faeranduil hinter ihrem Rücken.

„Dein einziges… Glück ist, dass du scheinbar stark bist, was ich aber nicht so wirklich erkenne. Wenn ich ehrlich bin… widerst du mich an.“ stand der Elf nun wieder zu ihrer linken Seite. Sherry drückte ihre Finger tief in die Handflächen, dass es schon sehr wehtun musste.

Der Fürstensohn stand wieder vor Sherry. „Wie dem auch sei… ich bin gekommen, um dir klar zu machen, dass du keinerlei Anrechte auf irgendetwas hast. Du solltest also dankbar sein, dass ich mir die Freizeit genommen habe… dir das persönlich zu sagen.“

Sherry starrte den Elf an, sie hat mittlerweile aus seinen unerträglichen Redeschwall verstanden, dass er ihr Bruder sein könnte. „Ich… wollte überhaupt nichts. Ich will einfach nur meinen Frie…“ *klatscht*

Die Blutelfe fiel zur Boden, Faeranduil hat ihr unerwartet eine Ohrfeige verpasst. Fassungslos schaute Sherry den Fußweg an und spürte den Schmerz an der rechten Wange… Bis sie den Blutdurst spürte. „STOPP!“ schrie Sherry.

Alle Frauen aus der Monstervilla standen um den Elfensohn, der jetzt realisierte, dass jemand um ihn herumstand. Renee stand zu seiner rechten Seite und hielt ein Schwert an seinem Hals, Suki vor ihm mit einem Dolch und war bereit ihm in sein Herz zu stechen. Rokea hatte hinter ihm eine Faust gebildet und wollte ihm auf den Hinterkopf schlagen. Kyllia stand zu seine linken Seite und zeigte mit Lisa einen Zeigefinger ebenfalls auf dem Kopf.

„Wow… er wäre so was von tot gewesen.“ dachte Sherry nur. „Geht weg von ihm, das ist mein Problem!“ „Sherry…“ murmelt Suki. „Ich sagte, geht WEG von ihm! Ich kläre das!“ sagte Sherry noch lauter.

Schweißperlen haben sich auf der Stirn von Faeranduil gebildet, der nun verstanden hat, dass er am seidenen Abgrund stand. Die Frauen reagierten nicht, bis Kyllia die Hand runter nahm. „Hör gut zu du dummer dummer Elf…

Schlag noch einmal… vor meinen Augen Sherry… und du wirst nie wieder im Leben irgendetwas tun. Du kannst von Glück reden… das ihre Verlobte nicht hier ist.“ sagte Kyllia es in einem Tonfall, wo jeder Elf ein Schaudern über den Rücken bekam.

„Vielleicht vorher ihn in einem Vampir verwandeln, dann hat man auf längere Zeit was davon.“ knurrte Renee wütend, steckte aber ihr Schwert weg. Suki sagte nichts, aber den Blick, den Faeranduil in ihren Augen sah, kam ebenfalls nah an die Drohungen ran.

„Leute… danke, dass ihr mir helfen wolltet, aber… Stellt euch einfach hinter mich und lasst die Finger von ihm. Wenn wir ihm was antun, bekommen wir alle einen Ärger, den wir nicht gebrauchen können!“ stand Sherry auf und rieb die geohrfeigte Wange.

„Wenn du meinst?“ zuckte Rokea und ging an dem Elf vorbei, dennoch warf sie ihm ebenfalls einen Todesblick zu. Die Damen stellten sich alle hinter Sherry, Viktoria hat sich dem Drama enthalten, aber erstaunt, dass Renee sich so für sie einsetzt.

Faeranduil bekam ein böses Grinsen auf dem Gesicht, seine Wachen dagegen waren überhaupt nicht glücklich, dass sie den „Angriff“ nicht bemerkt haben. Diese stellen sich nun alle an die Seite des Fürstensohn und hielten nun die Hände an den Griffen ihrer Waffen.

„Ja… das war wirklich sehr gut, dass du sie aufgehalten hast. Alleine… dass dreckige Tiermenschen und… die liebe Güte… selbst Vampire? Widerlich… allesamt.“ teilte der Fürstensohn dies wieder unverblümt mit.

Sherry schaute ihm in die Augen, was ihn irgendwie… nervte. Seine rechte Hand zuckte, um wieder seiner Schwester zu zeigen, wie wirklich der Stand der Dinge ist… als Sherry ihm mit ihrer rechten Faust mitten in sein Gesicht schlug.

Mit einer atemberaubende Geschwindigkeit schoss er auf seine Kutsche zu, die krachend zur Seite kippte, die Pferde wieherten panisch um sich. Die Frauen reagierten erstaunt, dass Sherry zugeschlagen hat.

„Er gehörte mir, jetzt dürft ihr euch austoben.“ sagte Sherry, als die Elfenwachen ihre Waffen zogen. „Aber tötet sie nicht, dass… würde nur Probleme mit sich bringen.“

„Wow… dem hast du es gezeigt.“ grinste Renee böse, auch die anderen stimmten der Vampirin zu. Es entbrannte eine einseitige Schlacht, die Elfen hatten nie eine Chance gegen die Frauen gehabt. Sherry ignorierte die Kämpfe an ihre Seite und ging auf die zerstörte Kutsche zu… mit einer Wut, die sie nun freien Lauf ließ.

Ihr gesamtes Gesicht war voller schwarzer Adern, sie hat es für sich geübt, sollte sie wütend werden, dass ihre Adern nicht außer Kontrolle geraten. Nun war es ihr egal, sie und ihre Freundinnen wurden übelst beleidigt.

Es kamen weitere Elfensoldaten angerannt, aber für Sherry mit ihren neuen Werten als Blutelfe waren sie überhaupt kein Problem. Im Gegensatz zu den anderen, schlug sie die Soldaten direkt bewusstlos und ging weiter auf die Kuschte zu.

Die anderen Frauen waren fertig mit ihrer „Arbeit“ und warfen die ungebetenen Gäste über die Mauer, man hörte immer wieder das scheppern von Metall auf Stein. Sherry sprang auf die Kutsche und zog Faeranduil heraus, dessen Nase komplett zertrümmert war sowie mehrere Frontzähne.

Der Elf wehrte sich nicht, der Schlag war ihm scheinbar zu viel gewesen, als er am Kragen gepackt vor Sherry war. „Wie… meine Freundin gesagt hat, aber du kannst wirklich allen Göttern der Welt danken, dass Sina nicht anwesend war. Sie hätte ich überhaupt nicht aufhalten können, weil ich dieses Problem gerne selbst geklärt hätte.

Es… ist eine Frechheit von dir, mich zu schlagen und zugleich meine Freundinnen zu beleidigen. Ich hatte nie irgendwelches Interesse gehabt auf irgendwelche Rechte, die ich nicht mal kenne. Mein Leben ist schon so chaotisch und ich liebe es.

Was ich aber überhaupt nie wollte ist, dass ich die Familie kenne, wovon mein Vater sein könnte. Meine Angst war berechtigt gewesen, dass sie ebenfalls Rassisten sein könnten, immerhin… hast du es ja gezeigt.

Ich… will dich nie wieder sehen und auch nichts von „unserem“ Vater wissen, der noch schlimmer sein müsste als du „Bruder“. Es ist mir egal, was er oder du bist, aber ein nächstes Mal… gibt es nicht.

Langsam… verstehe ich Sina, warum es sie so tierisch nervt, das Probleme nach der Reihe immer bei ihr kommen, die sie nicht wollte. Das trifft hier auch zu, denn du bist gekommen um irgendetwas… über mich auszuüben, ich weiß es nicht.

Damit… du das nicht so schnell vergisst… meine Warnung…“ packte Sherry die langen Haaren von dem Fürstensohn und ließ ihn am Kragen los, um anschließend ein Schwert raus zuziehen. Die Frauen standen alle fragend am Torbogen, als Sherry die Haare von ihm abschnitt und der Elf auf die Kutsche fiel. „Wow… Sherry hat sich wirklich verändert.“ murmelt Kyllia.

Für Faeranduil dagegen… bricht eine Welt zusammen. Erst die Gewalt, nun die Schande, die man ihm angetan hat. Zitternd tastet er schwach seinen Hinterkopf und merkte… dass ihm einiges fehlte und Sherry seine langen Haare in der Hand hielt.

„Ich weiß… was ich dir angetan habe und ich habe es bewusst getan. Nichts ist für einen Elfen eine größere Beleidigung, als wenn man seine Haare entfernt. Meine Verlobte würde mich für diese Tat wohl loben, aber ich habe… überhaupt keinen Spaß daran.

Das… ich meiner eigenen ungefragten Familie… das antun muss… Ich hoffe… du verstehst, dass es auch dein Kopf sein könnte. Du und deine Wachen… verschwindet sofort aus Fanfoss und ich hoffe wirklich… ich sehe dich nie wieder.“ ließ Sherry die Haare los. Ein großer Teil fiel auf den Boden, anderes wird vom Wind fortgeweht.

Faeranduil wusste überhaupt nicht was er tun soll. Zähne ausgeschlagen, Gesicht zertrümmert und eine bleibende Schande über seinem Haupt wurde ihm angetan… alles durch seine jüngere Schwester. Sherry drehte sich um und sprang von der Kutsche runter, um zu den Frauen zu gehen.

Mehrere Elfen rannten auf den Fürstensohn zu, Sherry ignorierte sie gekonnt. Die niedergeschlagenen Wachen dürften wohl ihre Ausrüstung austauschen, so demoliert wurden sie von den Frauen.

Diese Frauen wollten Sherry schon loben, als Renee etwas sehr kritisches erkannte und rechtzeitig reagierte. Sie ging auf Sherry zu und nahm ungefragt eine Hand, dabei zog sie die Blutelfe zur Villa. Sherry ließ sich ziehen und sah, dass fast alle Fenster zerstört waren, was erklärt, wieso die Frauen so schnell bei ihrem „Bruder“ waren.

Erstaunt machten die Frauen sofort platzt, selbst Viktoria, die nur an der Eingangstür stand. Renee wusste wo das Schlafzimmer von Sherry war und zog sie direkt ins Zimmer. Als die Tür zufiel, schaute sie Sherry an und sagte folgende Worte: „Lass es raus.“ und wie es rauskam. Sherry weinte in einer Lautstärke, dass es selbst durch die Tür zu hören war.

Die Vampirin hat es direkt in den Augen gesehen, dass Sherry mit der Aktion sich selber verletzt hat und wollte ihr helfen… dabei umarmte sie Sherry. Die Blutelfe verließ die Kraft in den Knien, dass sie von Renee sanft zu Boden geleitet wird.

„Familien… sind echt beschissen.“ drücke Renee Sherry an sich und streichelt ihren Hinterkopf. „Warum… warum…“ schniefte Sherry. „Warum… mussten sie kommen… ich wollte nie was wissen…“

„Ich… weiß es nicht, aber du hast es schon richtig gemacht. Doch scheinbar hast du bei dir selber… eine Grenze überschritten oder?“

„Ich… ich…“ schaute Sherry mit einem sehr verweinten Gesicht Renee an, die schwarzen Adern sind alle verschwunden. „Wollte es nicht… aber aber… die Ohrfeige… die Beleidigung… gegen euch… Diese… Art von… Typen verstehen… nur eine Sprache…

Ich habe das getan… was auch Sina machen würde… Ich verstehe… warum sie sagt, dass ich bei Folter… nicht dabei sein soll… Es geht was dabei kaputt…“

Würde man sehen, wie fürsorglich Renee sich um Sherry kümmert, würde man das nicht glauben. Dennoch… kennt sie das beschissene Gefühl, was sie von ihrem Vater immer vermittelt bekommt und kann Sherry verstehen, dass es für sie ein regelrechter Schock ist.

„Vergiss ihn einfach, du hast deutlich gemacht was der Unterschied zwischen dir und ihm ist. Stell dir vor… wie Lady Sina dann abgegangen wäre. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Viecher lebend hier weggekommen wären.“

„Meine… unbekannte Familie… mit Gewalt zurückschlagen… was ist nur mit der Welt… los…“ weinte Sherry bei Renee.

Kapitel 638

Ich bin wiedergeboren und der Sturm?

„Hrmm…“ wurde Sina alleine in seinem Bett wach. „War schon mal besser gewesen oder Häschen?“ starrte der Dämon den Stoffhasen von Kyllia an und musste schmunzeln. „Ein Dämonenkönig, der mit einem Stoffhasen schläft, den Witz würden nur Personen aus der anderen Welt verstehen.“

Sina und Neia hatten gestern die Schmiede verlassen und sind noch ein bisschen durch die Stadt gebummelt. Einerseits, dass die Bewohner Sinas neue Gestalt im Kopf behalten, anderseits, um ein bisschen mit Neia Spaß zu haben.

Nur wurde aus dem Spaß nicht viel, weil die Blutelfe ziemlich schweigsam war. Gespräche kamen nur Zustande, wenn Sina Neia dazu genötigt hat.

„Das fing alles erst an, als ich sie nach dem Baum gefragt habe… Was muss passiert sein, dass sie nicht darüber reden will?“ grübelte Sina beim Spaziergehen. Auf jeden fall stand Sina vom Bett auf und sah, dass Sherry ihm zumindest die üblichen Stoffklamotten in „groß“ gefertigt hatte.

„Immerhin, wundere ich mich, das mein Schamgefühl als Mann sich verändert hat.“ überlegte Sina, während er seine neuen Alltagskleider anzog und anschließend in die Küche ging. Nitir war wieder mit Suki das Frühstück vorzubereiten.

„Ehrlich… hättest du je gedacht Nitir, dass du in der Küche als ehemaliger Champion arbeiten würdest?“ grinste der Dämon. „Nun… der Kampf um die Liebe führt scheinbar zu unerwarteten Wegen.“ murmelt Nitir. „KLOCK!“

Suki rammte wieder ein Messer etwas zu stark auf den Apfel ein. „Suki? Ich will ungern dich wieder flicken wollen.“ warnte Sina das Katzenmädchen.

„Verstehe dich nicht? Du kannst doch nun sehr gut heilen oder nicht?“ lächelte Suki zwanghaft. „Wenn du meinst? Wo ist der Rest?“ hob der Dämon nur eine Augenbraue hoch.

„Im Keller, irgendwie haben sie ihren Unterricht vorgezogen.“ teilte Suki mit. „Vorgezogen, damit Kyllia ihre Strafe in Waisenheim angehen kann. In der Zeit trägt eure Schwester Lisa mit einer Hand in der Klasse herum.“

„Hmm… sie verstehen sich wirklich sehr gut.“ grinste Sina wieder. „Dann läuft ja eigentlich alles wie geschmiert.“ nahm der Dämon einen Apfel und biss direkt hinein… als Sherry hinter ihm erschien. „Sina? Der Übertragungszauber zu Emilia brennt und stört die Klasse.“

So wie Sina das Gesicht verzog, ahnte er was jetzt gerade sehr ungünstig kommt. „Oh… man… Ok, hoffentlich ist das nur ein „normales“ Gespräch. Nur… sei vorbereitet Sherry, dass ich… deine Dienste eventuell gebrauchen kann.“ sagte Sina. „Ok?“ hielt Sherry den Kopf schräg.

Beide gingen gemeinsam runter und Sina konnte kurz einen Blick in den Übungsraum erhaschen. Kyllia trug ein sehr weites Kleid, dass ihren Bauch und Euter versteckt. Auf der ausgestreckten Hand lief Lisa mit einem Stofffetzen und schien zu warten, dass der Krach aus dem Übertragungszauber beendet wird.

„Morgen und Entschuldigung, ich werde das eben abstellen.“ winkte der Dämon kurz. Gair, Ivy, Jevera, Viktoria und Renee staunten nicht schlecht… Mehr noch Viktoria bemerkte einen ganz… anderen „Blick“ bei Renee. „Eh… Renee?“ „Was?“ drehte Renee sich leicht verträumt zu ihrer Schwester. „Ach nichts…“

Sina schloss die Tür hinter sich zu und aß den Apfel noch auf. „Ok… dann mal auf ins Gefecht.“ Der Dämon aktivierte den Übertragungszauber und sah eine panische Kaiserin im Thronsaal hin und her laufen. „Sei gegrüßt Emilia.“

„Huch?! Wer sind denn sie überhaupt?!“ drehte Emilia sich erstaunt zur Übertragung. „Sina in männlicher Form. Dieser Ring macht mich zu einem Mann und darf nun diesen starken Körper für einen Monat behalten.

Ja, ich sehe, dass es auch gelogen sein kann. Erstens, ich habe deinen Bruder aus dem Fenster geworfen, ok, dass kann jeder sagen. Aber das dürften eher die wenigsten wissen: Ich habe seine abscheuliche riesige Beinskulptur mit den vielen Augen zerstört.“

„Das… wissen wirklich die wenigsten…“ murmelt Emilia mit einem blassen Gesicht. „Wie… egal. Sina, wir haben ein Problem!“ schüttelt die Kaiserin den Kopf und schaute Sina an. „Und das wäre?“

„Vor gut… halben Stunde stand Fürst Aelrindel mit seinen persönlichen Beratern samt Wache quasi vor der Tür und verlangte direkt ein Gespräch mit mir. General Lion hat sie in ein Gästezimmer verfrachtet, aber der Fürst ließ mit einer Nachricht durchblicken, wenn kein Gespräch stattfindet, dass er es als Beendigung zwischen seinem Reich und unserem mit dem Frieden ansieht.

Sina, ich bin ehrlich, aber das ist doch nicht normal! Wie kann man einfach mit Krieg drohen, weil kein Gespräch stattfindet?“

„Emilia, tief ein und ausatmen. Eine panische Kaiserin ist schlimmer, als eine ruhige für das Reich. Scheinbar ist der Fürst eher ein General als ein eigentlicher Anführer, wenn er so auf Konfrontationskurs geht.“ beruhigte Sina die Kaiserin.

Emilia folgte der Anweisung. Nun hatte Sina Zeit ihr schwarzlilanes Kleid zu betrachten. „Das Kleid steht dir gut.“ „Uh?“ schaute Emilia verwirrt hoch, aber sie war mit dem Gedanken wieder ruhiger durch die Ablenkung. „Danke?“

„Wunderbar, nun fangen wir mal an. Du hast eine Warnung von dem Fürsten bekommen, was hat er dir nicht gesagt?“ „Hmm… er hat gesagt, dass es stattfinden soll, aber… nicht wann oder?“ grübelte Emilia.

„Das ist richtig. Ergo heißt das für dich, du kannst die Zeit bestimmen. Klar, wir können sagen, er soll in einem Jahr wiederkommen, wissen wir aber selber genau, dass dies nicht passieren wird. Folgendes, denn diesen Part kannst nur du umsetzen.

Du gehst da mit den Folterern und mehreren Soldaten in den Raum und musst dich als Kaiserin durchsetzen. Lass ruhig deine Gefühle freien Lauf, aber wichtig ist, du MUSST das Gespräch irgendwie auf den Spätnachmittag setzen.

Natürlich kann er ein paar Drohungen werfen, aber du darfst nicht vergessen… er will ja was von dir, also wird er den Kompromiss eingehen dürfen. Glaubst du, dass schaffst du?“

„Warum so spät? Du bist doch in wenigen Minuten da!“ warf Emilia nervös ein. „Emilia… du bist die Kaiserin. Wie hätte dein Vater auf diese Aktion reagiert und sei dabei bitte ehrlich.“

„Er hätte sie lauthals rausgeworfen und vermutlich an jeden der Wälder eine Militärpräsenz aufgestellt, damit sie es nicht vergessen… aber die haben wir nicht. Zumal wir immer wieder Bewegungen in den Wäldern registriert haben, aber ohne richtige Spione?“

Sina musste diese Information verarbeiten und bekam ein ungutes Gefühl. „Wie lange habt ihr das schon vernommen?“

„Über… glaube zwei Wochen. Wie gesagt, ich hätte auch gerne gewusst, was sie da machen, aber…“ spielte Emilia mit dem Daumen über die vier Finger. „Du hast auch bei der Sache ein ungutes Gefühl nun oder?

Auf einmal erscheint der Fürst aus dem Nichts, bricht vermutlich viele Traditionen mit der Aktion und droht offiziell mit einen Abbruch des Friedens. Wo ist Lion?“ verschränkte Sina ihre Arme.

„Ist bei dem Fürsten um ein bisschen für Ablenkung zu Sorgen, aber ich habe meine Zweifel, dass die Elfen seinen Humor teilen.“

„Emilia, ja ich kann in wenigen Minuten kommen, aber sind wir ehrlich. Glaubst du nicht, dass der Fürst in irgendeiner Form darauf vorbereitet ist? Mit der Fürstin Delsanra habe ich mich schon angelegt und sie mochte meine Direktheit nicht.“

„Schön das meine Kanzlerin es mir so nebenbei mitteilt.“ rollte Emilia ihre Augen. „Wann wolltest du mir das denn sagen?“

„Das war ein Zufall, weil ich eigentlich nur mit dem König sprechen wollte. Das sie ebenfalls vor Ort war, konnte ich ja nicht riechen. Dafür durfte ich mir von dem König einiges anhören, weil Delsanra nach dem Gespräch wutentbrannt raus gerannt ist.“ grinste Sina.

„Wie dem auch sei…“ wurde der Dämon wieder ernste. „Das Gespräch MUSS auf Nachmittag gesetzt werden. Der heutige Tag wird eine Prüfung für dich, denn je nachdem… wie das Gespräch endet, werden die Herrscher aller Rassen dich dementsprechend auch so behandeln.“

„Als ob der Fürst…“ wollte Emilia einwenden. „DU musst die Grenzen setzen, egal ob das ein uralter Anführer ist. Er MUSS dich als Anführerin dieses REICHES anerkennen! Dein Vater hat sich doch auch einen Ruf erworben, deine Schonzeit als Kaiserin ist nun vorbei.

Deswegen sollen die Folterer mitkommen, damit der Fürst gleich erkennt, wie weit er gehen kann. Lass bei dem Gespräch durchblicken, dass er vielleicht unantastbar ist, aber das betrifft nicht seine Leute.“

„Aber warum zu spät?!“ verlangte Emilia zu wissen. „Hast du einen Stift und Zettel? Du musst einiges aufschreiben und wenn du Lion triffst, hat er es umzusetzen, egal wie. Notfall rennt der General persönlich, damit mein… „Plan“ umgesetzt werden kann.“

„Einen Moment…“ ging Emilia zu einer Wandseite des Thronsaal, wo ein Tisch samt Stuhl war. Sie holte alles nötige und schien bereit zu sein. „Ok… schreib folgendes auf…“

Etwas später…

„Wie lange will die Kaiserin uns noch warten lassen?!“ schimpfte ein Elf den General Lion an. „Wisst ihr nicht, mit wem ihr es zu tun habt?!“

„Mir ist es durchaus bewusst, dass ihr die rechte Hand des Fürsten Aelrindel seid, aber ein gewisses Benehmen solltet ihr auch zeigen.“ lächelt General Lion den Elf an. „Wir wollen doch alle nicht, dass es unangenehmer wird, als es schon ist.“

Fürst Aelrindel saß auf einem sehr fürstlichen Sessel und musste leicht über den Kommentar schmunzeln. „Unter Kaiser Godelot wäre das nicht passiert.“

„Das stimmt.“ nickte der General. „Er war ja auch dafür bekannt, für solche Probleme schnell die Köpfe rollen zu lassen.“ lächelte der General gemein. Ein Blitz schoss zwischen dem Fürsten und dem General, beide haben die Andeutungen verstanden.

Auf einmal krachte die Tür auf, mehrere Soldaten betraten den Raum. Die Elfenwächter nahmen sofort eine Kampfhaltung ein, als Kaiserin Emilia mit Kurt und Thomas im Schlepptau den Raum betrat. „Meine Herrschaften, ihr wolltet mit mir sprechen?“

„Ah… die Kindeskaiserin Emilia.“ stand der Fürst Aelrindel langsam auf. „Es ist einige Zeit vergangen, wo wir letztes Mal gesprochen haben und… sind nicht unbedingt mit gutem Gewissen gegangen…“

„Erstens, ich bin nicht die Kindeskaiserin, sondern die Kaiserin dieses Reiches. Wenn sie damit schon ein Problem haben, können sie direkt wieder gehen, denn dann HAT ein Gespräch stattgefunden!“ unterbrach Emilia seine Rede.

„Zweitens, mir mit einen Friedensabbruch zu drohen ist eine ziemliche Unverschämtheit. Sie können froh sein, dass ich nicht einfach den Soldaten gesagt habe, sie sollen mir eure Köpfe holen. SIE alle haben damit eine Grenze definitiv überschritten!“

„Wie können sie es wagen…“ drohte ein anderer Elf, da hob der Fürst seine Hand zum Schweigen. „Es war nichts anderes… als ein „Test“, denn ich muss mir doch gewisse… Sicherheiten holen zu wissen, wie sie reagieren.“ lächelt Aelrindel mit seinen vielen Narben im Gesicht sardonisch.

„Wirklich? Das interessiert mich nicht, denn SIE!“ zeigte Emilia mit dem Finger auf den Fürsten. „Hätten das NIE im Leben gemacht, wenn mein Vater noch hier wäre. Ich bin mir durchaus bewusst, dass man mich näher kennenlernen muss, aber für solche Test habe ich weder die Zeit noch die Geduld.“

„Wenn ich sie beleidigt habe… dann entschuldige ich mich in aller Form.“ legte der Fürst eine Hand auf seiner Kampfrüstung und verbeugte sich. Die anderen Elfen wirkten verwundert, folgten aber seinen Beispiel.

„Angenommen, für das Gespräch habe ich aber keine Zeit.“ sagte Emilia. Sofort hob Aelrindel seinen Kopf hoch und wirkte nicht wirklich darüber amüsiert. „Immerhin habt ihr meinen Tagesplan durcheinander gebracht. Das würde ebenfalls bei euch auch der Fall sein, wenn ich einfach mit meinen Soldaten vor eurem Reich stehen würde.“

„Das… kann ich nicht abstreiten.“ hörte man den Zwang in der Stimme von dem Fürst. „Gut, dann sind wir uns einig, dass wir das Gespräch auf Nachmittag verlegen. Dafür haben wir dann einen Raum vorbereitet, dass wir keine Lauscher haben und in Ruhe… das Gespräch führen können, weswegen ihr jegliche Traditionen brechen musstet.“ nickte die Kaiserin.

„Solange werden wir euch mit Köstlichkeiten versorgen, meine Männer Thomas und Kurt können vielleicht das eine oder andere unseres Heimes zeigen. General Lion, ich brauche euch jetzt an meine Seite. Nun denn.“ drehte Emilia sich um und wartet erst überhaupt nicht auf die Antwort des Fürsten. Die Kaiserin verließt mit den Soldaten sowie dem General das Gästezimmer.

„Nicht schlecht…“ dachte der Fürst, als er die vorgestellten Männer betrachtet. „Ihr… seht nicht unbedingt aus, was man als Gastvermittler bei Menschen meinen würde.“

„Aber mitnichten eure Lordschaft, genau das sind wir. Wir…“ schaute Karl Thomas an. „haben gerade jemanden foltern müssen und entschuldigen uns vom tiefsten Herzen, dass wir euch mit unseren Arbeitsklamotten belästigen.“

„Hätte nicht gedacht, dass der Elf bis zum letzten Moment lügen würde. Dabei haben wir extra Tausendfüßler in seine Ohrgänge krabbeln lassen.“ seufzte Thomas sehr laut und bewusst. Sofort sahen die Elfen angepisst aus.

„Wie war das mit dem anderen? Meinte er nicht, dass er nichts mit der eine Sache zu tun hatte? Na, der eine, dem wir seine langen Elfenohren mit einer Raspel bearbeitet haben.“ drehte Karl sich zu seinen Kollegen um.

„Ach ja der, aber der hat tatsächlich die Wahrheit gesagt. Dummerweise ist er uns verblutet, bevor wir uns entschuldigen konnten.“ zuckte Thomas.

Fürst Aelrindel setzte sich wieder auf den Sessel und ahnte, was hinter dieser Taktik steckt. „Nur zu Kanzlerin Sina… nehmt euch die Zeit… und lernt das Gefühl eines Verlustes.“

Zur gleichen Zeit, wo Emilia den Fürsten bearbeitet, verlässt Sina den Raum und ging direkt zur Klasse. „Sherry, Neia, direkt mitkommen. Lisa, bedaure, aber die Damen brauch ich jetzt für den Weltfrieden.“

„Huh?“ schauten sich die Blutelfen an und standen auf. „Wie soll ich einen Unterricht halten, wenn jeder geht…“ seufzte Lisa, Kyllia streichelt mit dem Zeigefinger über ihren Kopf. „Du schaffst das schon, scheinbar ist etwas sehr wichtiges vorgefallen.“

Im Wohnzimmer kam Sina direkt zu Sache. „Sherry, ich werde mit Neia zu Emilia fliegen müssen. Gewisse… Probleme lösen, dazu brauch ich die Meinung eines Elfen, beziehungsweise eine neutrale Stimme, der mir vielleicht das eine oder andere Erklären kann, wenn ich was missverstehe.

Dazu muss ich mich als Kanzlerin… Kanzler präsentieren und Neia als meine Assistentin sollte ebenfalls etwas vernünftiges tragen. Du hast nur bis Mittag Zeit, lässt sich da was machen?“

„Was… soll ich dir denn helfen?“ wurde Neia misstrauisch, als Sina gerade ihre Rasse so speziell betont. „Du sollst bei einem Gespräch mithören und wenn ich irgendwie das Gefühl bekomme, dass etwas nicht stimmt oder verstehe, werde ich dich das Fragen. Dir kann ich immerhin vertrauen, dass du nicht irgendwelche Hintergedanken hast.“

„Hmm… hast du noch den Anzug den du vor einem halbes Jahr getragen hast, also die Uniform?“ fragte Sherry. Sina holte ihn aus dem Inventar heraus, aber… „Eh… der passt nicht?“

„Lass das meine Sorge sein.“ nahm Sherry ihn ab. „Denke, ich habe ein paar Ideen, aber… Puh, ich mag es nicht, aus dem Stegreif was zu schneidern.“

„Ich würde es auch nicht machen, wenn meine Feinde sich einfach mal an meine Pläne halten: Mich nicht stören. Scheinbar wollen sie es einfach nicht.“ grinste Sina schief. „Danke, dass du wieder aushilft. Neia, du solltest dich ausruhen und bisschen was zu dir nehmen, denke… es wird etwas unangenehm werden.“

„Sina… bist du dir wirklich sicher das ich dabei sein soll?“ hakte Neia direkt nach, weil sie ein sehr beschissenes Gefühl bekam. „Ja, wen soll ich denn sonst mitnehmen? Ascal ist nicht mehr da vermutlich und Mariel ist irgendwo auf der Welt. Du bist nun mal meine Freundin und zugleich Assistentin, also ja.“ sprach der Dämon sein Machtwort aus.

„Ich gehe jetzt frühstücken, glaube nicht, dass es ein toller Tag sein wird. Himmel… dass man anfängt, mit einem Krieg zu drohen…“ verließ Sina das Wohnzimmer. Sherry legt besorgt eine Hand auf die Schulter. „Ist… alles in Ordnung? Soll ich mit Sina reden?“ weil Neia wirklich nervös wirkte.

„Nein, denke es geht schon. Ich… werde ja nur gebraucht, wenn sie… er mich fragt oder?“ drehte Neia sich mit einem unsicheren Lächeln um.

„General Lion, ich will, dass sie ALLES auf diesem Zettel bis zu dem Gespräch umsetzen. Befehl von mir und von der Kanzlerin… erm… Kanzler Sina.“ drückte Kaiserin im Thronsaal einen Zettel in die Hand vom General.

Lion lass es sich direkt durch und wurde sofort blass. „Eure Majestät, wenn wir das…“ „ICH WEIß!“ wurde Emilia direkt laut. „Es ist überhaupt nicht richtig, wenn wir das machen, aber ich vertraue Sina.“

„Nun… gut. Dann werden wir wohl wieder die Meisterin der Manipulation bei ihrer Arbeit sehen.“

Kapitel 637

Ich bin wiedergeboren und der drohende Sturm?

Kyllia saß auf ihrem Bett und schaute zu, wie Lisa über ihren Bauch ging. „Irgendwie… siehst du schon schnuckelig aus Schatz.“ grinste die Dämonin. „Ha ha… Was sollen wir denn machen, wenn Mutter mich wieder sprechen will hm?“ legte Lisa ihre beiden Hände auf die Hüften.

„Dann präsentieren wir den üblichen Wahnsinn? Komm schon, du siehst wirklich süß aus.“ betrachtet Kyllia die vampirische „Fee“ auf dem dicken Bauch. „Kannst du die Flügel denn benutzen?“

„Erm… wie denn?! Das ist genau so wie mit dem Dämonenschwanz. Wenn ich in dieser Form kämpfen müsste, na dann… Scheiße…“ seufzte Lisa und fiel auf ihre Knie. „Was?!“

„Morgen habe ich den nächsten Unterricht geplant, wie soll das denn funktionieren?“ „Wo ist das Problem? DU kannst doch bestimmt weiterhin Blutmagie benutzen oder nicht? Deine Stimme ist, trotz deiner kleinen Größe, immer noch relativ normal, werde ich halt für dich assistieren.“ schlug Kyllia vor.

„Das wäre natürlich cool, aber… du hast deine Strafe vergessen hm? Wenn ich du wäre, solltest du heute schon… die Mitarbeiter dort ansprechen oder ähnliches, damit nicht gleich ein Ausnahmezustand im Waisenheim ausbricht.“ „Da sagst du was…“

„Was meinst du Cixo, ob wir auch ein paar coole Klamotten bekommen, wie du sie bekommen hast?“ fragte Neria. „Nah… ich glaube nicht. Das soll ja eine Strafe sein, also macht es keinen Sinn, dass wir was schönes bekommen.“ wiegelt Cixo den Kopf.

„Dafür, dass du nicht im Clan bist, scheinst du ja die Strafe zu akzeptieren. Gut das Sumi nicht hier ist, der hätte es vermutlich darauf angelegt.“ rollte Hiro mit ihren Augen. „Nah… ich glaube nicht. Er hat vielleicht eine blöde Einstellung sowie teilweise verblendeten Stolz, aber als dumm würde ich ihn nicht bezeichnen.“ wiegelt Cixo weiter den Kopf.

„Ich finde es krasser, dass Lady… Lord Sina, einfach so die Bomben wegstecken konnte. So wie ich dich kenne Hiro, wirst du bestimmt die Bomben anpassen. Meine… was wollen wir machen, wenn wirklich mal ein Feind wie Lord Sina kommt?“ schaute Neria die beiden anderen Frauen an.

„Ja… es gibt gewisse Zutaten, die die Sprengkraft erhöhen können, aber… eher überlege ich, dass ich sie mit etwas befülle, damit der Schaden größer ist. Dürfte kein Spaß machen, wenn Metallsplitter durch den Körper durchschießen.“ grinste Hiro bei dem Gedanken.

„Wir können eher von Glück reden, dass der Kampf… „schnell“ beendet wurde. Wenn es eine Person wie Rokea gewesen wäre oder diese wahnsinnige Vampirin, ich glaube, wir hätten mehr als nur ein paar gebrochene Knochen.“ meinte Cixo.

„Hmm… wir sollten unsere Herrinnen mal fragen, ob sie uns vielleicht ein paar… Vampirtricks beibringen können. Meine… wenn wir das mit der Berufung als Attentäter kombinieren? Will ungern… etwas auslassen, wo wir nun die Zeit haben.“ schlug Neria vor.

„Dann gehen wir mal zu meiner „Lieblingsfreundin“ mit den wunderschönen flachen Brüsten.“ verzog Hiro das Gesicht. „Ihr seid wirklich Freunde fürs Leben geworden.“ grinste Cixo. „SIND WIR NICHT!“

Neia klopfte an die Schlafzimmertür und betrat den Raum, dabei bemerkte sie, dass die Stimmung zwischen Sina und Sherry wieder sehr runter gegangen ist. „Erm… soll ich wieder gehen?“

„Nein, Sherry und ich haben uns… mehr oder weniger auf etwas geeinigt und ich akzeptiere dies. Wird zwar für mich… etwas einsam, aber Akzeptanz ist in diesem Falle der einfachere Weg.“ seufzte Sina und stand auf.

„Was hast du jetzt vor?“ wundert sich Sherry. „Mit Neia in die Schmiede gehen, so wie ich es angekündigt habe?“ erinnert Sina an ihren Plan. „Aber bestimmt nicht ohne etwas um deinen Oberkörper zu tragen.“ legte Sherry direkt ihr Veto ein. „Und… was soll ich anziehen?“ hob der Dämon die Augenbraue hoch.

„Zieh das Hemd von eben an und ja, ich weiß, dass da ein Riss ist. Deswegen ziehst du dazu den schwarzen Mantel an, der sollte „eigentlich“ passen.“ legte Sherry einen großen Mantel auf den Tisch. „Ich war mir unsicher gewesen, ob Nitir diesen tragen sollte oder das bei der letzte Aktion.“

„Ok?“ zog Sina das weiße Hemd an und vorsichtig den Mantel. „Eng, ich darf mich nicht zu sehr strecken.“ merkte der Dämon sofort ein paar Probleme. „Soll ja vorübergehend sein, lieber kaputte Klamotten, als nackt.“ nickte Sherry zufrieden.

„Ok, die Chefin ist zufrieden… Hmm?“ betrachtet Sina nun Neia genauer mit ihrem Kleid und gekämmten Haaren. „Habe… ich was im Gesicht?“ wundert sich Neia, die sich beim Gespräch enthalten hat.

„Nein… das ist es ja…“ schüttelt Sina den Kopf und ging zum Kleiderschrank. Er öffnete eine Tür und schob eine Schublade auf, wo er nach etwas suchte… und fand. Der Dämon nahm das Gesuchte heraus und ging zu Neia. „Kurz stillhalten.“ „Was… hast du vor?!“

„Immer dieses Misstrauen…“ seufzte Sina, lege eine Hand am Kinn von Neia und dreht leicht den Kopf. „Dir nur einen letzten Schliff geben…“ schob Sina mit der anderen Hand etwas über das linke Ohr der Blutelfin. „Schon besser…“ nahm Sina Abstand von Neia.

„Ja… das sieht wirklich gut aus.“ stimmte Sherry zu. Neia holte einen Handspiegel aus dem Inventar und sah eine gelbe große Blume. „Ehm… danke?“ bekam die Blutelfe leicht rote Wangen.

„Hattest du eigentlich was vor gehabt, wenn du dich so schick machst? Nicht das es jetzt von Belang wäre, aber…“ fragte Sina. Nun schauten sich Neia und Sherry in die Augen. „Jaein… war… mir nicht so sicher… ob es überhaupt… geklappt hätte… genau…“ murmelt Neia.

„Ok?“ schaute Sina Sherry an, die ein Pokerface hielt. „Dann gehen wir mal zur Schmiede und dann sehen wir mal, wie du dich als meine Assistentin machst.“ „Uh…“ dachte Neia an die kommenden… Probleme.

Wie recht sie hatte. Überall starrten die Leute Sina an, denn ein „neues“ Gesicht sah man. Groß, sieht gut aus, die Blutelfe bemerkte, wie die jungen Frauen den Dämon hinterher schauten und bekam einen Stich von Eifersucht.

„Sag Neia, wie ist dein Training mit Louis? Egal ob ich ein Mann bin oder nicht, aber nun könnte ich euch helfen.“ fragte Sina, um die Stille zu brechen. „Louis hat das Training ein bisschen geändert, weil er gemerkt hat, dass ich mit den Waffen beim Ausweichen zu viel „Energie“ verschwende.

Also hat er meine Bewegungen etwas angepasst, dass ich weiterhin eine Klingentänzerin bin, also ausweichen und so weiter, aber während des Ausweichens zuschlagen soll. Das… ist tatsächlich nicht so einfach.“

„Louis ist wirklich ein Genie, wenn es um Schwerter geht. Erst Sherry, dann du, obwohl dass er selber nicht mit den Waffen kämpft.“ grinste Sina schief. „Oh ja, vor allem… bringt er unheimlich viel Geduld als Lehrer mit.“ grinste Neia nun auch.

Das Paar erreichte die Schmiede und betraten diese. „Dann zeig mal, was du kannst.“ meinte Sina nur. „Hmm…“ schaute Neia sich um und ging auf den Tresen zu. „Grüße, ist es möglich mit dem Geschäftsführer zu sprechen?“

„Erm… wen darf ich vorstellen?“ fragte der Zwerg dahinter. „Komisch, normalerweise kommt Brandrulim doch immer selber?“ wundert sich Sina in Gedanken. „Neia und Lady… Lord Sina.“ zeigte Neia auf den großen Dämon. „Eh…“ betrachtet der Zwerg den großen Dämon.

Es musste kommen wie es kommen musste, das Chaos meldete sich wieder. Sina verschränkt amüsiert seine Arme und schaute mit Freude, wie Neia mit aller Gewalt versuchte Brandrulim zu erklären, dass Sina Sina ist.

Immer wieder schaute Brandrulim misstrauisch zu Lord Sina, der nichts machte außer zu Grinsen. Irgendwann saß Sina mit einer erschöpften Neia im normalen Zimmer. „Also… Sina… gestern warst du noch eine Frau gewesen?“ fragte Brandrulim.

„In der Tat. Der Ring hier hat mich heute zu einem Mann gemacht und deshalb ich bräuchte ist schnell einen Handschuh für meine rechte Hand. Am besten schon gestern, die Maße… hier… hat Sherry schon gemacht.“ legte Sina einen Zettel auf den Tisch.

„Hmm… verstehe. Mit den neuen Öfen von dem Ehrlosen geht das schneller und der Handschuh dann als solches… Sollte morgen fertig sein. Lass mich eben den Wachs holen.“ stand Brandrulim auf und verschwand.

„Und meine Liebe? Einen kurzen Einblick bekommen, wie es so ist, wenn das Chaos einem folgt?“ lehnte Sina sich auf dem Sessel zurück. „Wenn du das gemacht hättest… wäre es doch viel schneller gegangen.“ seufzte Neia.

„Keine Ahnung, laufe ja nicht jeden Tag als Mann herum, weißt du?“ schnaufte Sina durch die Nase. „Sag… was mir so einfällt, aber hast du einen bestimmten Glauben?“

So wie Neia sich auf einmal veränderte, zwar nicht viel, aber Sina kannte sie lange genug, dass sie einen sehr starken Nerv getroffen hat, so stocksteif wie Neia neben ihm saß. „Was… genau meinst du Sina?“

„Da kämpfen zwei Elfennationen um einen Baum… Ascal hat mich darüber aufgeklärt und hat selber bestätigt, dass es Blödsinn ist. Von dir selber kenne ich eigentlich nicht deine Meinung.“

„Bedaure… ich weiß, von welchem Baum du sprichst… Für mich ist das eigentlich nur ein Opferbaum, der jedes Jahr… Jahrzehnt… Jahrhundert immer mehr Elfenleben kostet für nichts.“ sagte Neia steif.

„Ist das… wirklich ein Glaube oder eher nur eine Ausrede, um das Gebiet für mehr Land… Macht zu bekommen? Ich habe vor kurzem Fürstin Delsanra kennengelernt bei dem König und es hat nicht viel gefehlt, da hätte sie mich für meine direkte ehrliche Meinung wohl gerne gelyncht.“

„Können… wir bitte das Thema wechseln?“ bat Neia auf einmal, dass selbst Sina erstaunte. „Das ist eines… der wenigen Gespräche, die ich nicht führen will, weil sie mir sehr sehr unangenehm sind.“

„Ok? Hoffe… ich habe dich nicht verletzt?“ wundert sich der Dämon, der sich so dreht, dass er Neia anschauen konnte. Sie hat beide Hände auf ihre Knie gelegt und sie fest, wie sie sie drückte, könnten bald ihre Knie gebrochen werden.

„Nein… woher willst du es auch wissen. Ascal geht damit auch etwas lockerer um, weil er weltoffener ist. Ich dagegen bin…“ legte Neia eine Faust auf ihre Brust. „Egal… nur das Thema bitte vermeiden.“

„Neia…“ legte Sina ihr eine Hand auf die Schulter. „Ich werde dich zu nichts zwingen und du weißt auch genau, dass ich niemanden wegen seiner Vergangenheit verurteilen werde. Es sind Geister aus der Vergangenheit, mir sind die Entscheidungen egal.

Auf das Jetzt kommt es an, es sei denn, du sagst mir, dein Vater hat meinen Großvater geküsst, dass würde mich dann… schon etwas interessieren.“ versuchte Sina die Stimmung aufzulockern… doch Neia wirkte nur betrübter.

In diesem Moment kam Brandrulim wieder mit seinem Koffer. „Wie geht es dir eigentlich so generell Sina? Wegen dem Tee halt?“

„Sei ehrlich Brandrulim, der Tee hat dir überhaupt nichts ausgemacht?“ schaute Sina kurz Neia an, dann widmet er sich Brandrulim wieder. Dieser schüttelt nur den Kopf. „Nein, für mir war er ganz normal.“

„Komisch, ich werde das noch mal trinken und andere Dämonen ebenfalls, weil… das war echt ein Schlafmittel für mich gewesen. Dabei habe ich eine Zustandsveränderungsimmunität, verstehst du? Das endete damit, dass ich laut Aussagen meiner Tochter sogar auf die arme Neia ins Bett gefallen bin. Bin ich das eigentlich?“ schaute Sina kurz Neia wieder an.

Die Antwort war sehr ersichtlich, so rot sie wurde. „Scheinbar ja… Es tut mir leid Neia, aber…“ „Ist in Ordnung, wirklich. Besser du fällst in unserer Villa, als irgendwo… wo wir nicht wissen wo du bist.“

„Verstehe? Wenn ich dann eure Hand haben dürfte?“ fragte Brandrulim. „Oha, ein Zwerg bittet einen Dämonenkönig um die Hand.“ witzelt Sina. Brandrulim warf Sina einen… sehr eigenartigen Blick zu. „Scheinbar… ist euer Humor nun auch in meiner Schmiede angekommen…“ seufzte der Zwerg.

„Ach komm, betrachtet es mal aus einer anderen Sicht: Hat jemals ein Dämonenkönig sich so gut von Zwergen beraten lassen? Unsere Zusammenarbeit, dass ich dir alles gebe? Was glaubst du, wird die Welt machen, wenn die Wahrheit ans Licht kommt?“ grinste Sina.

„Ehrlich? Keine Ahnung und darüber mache ich mir auch keine großen Gedanken, weil du vermutlich alles wieder etwas verdrehst.“ zuckte Brandrulim der Schulter und nahm die Fingerkuppeln mit Wachs in Beschlag.

„Hey…“

Kapitel 636

Ich bin wiedergeboren und bin ein Kerl?

Sina saß mit einer schwarzen passenden Hose im Wohnzimmer und betrachtet mit nacktem Oberkörper die anwesenden Personen. „Sina? Passt… dir das Hemd nicht?“ fragte Sherry, um die Stille zu brechen.

Der Dämon holte aus dem Inventar das weiße Hemd raus und drehte es um, dass man den langen Riss am Rücken sah. „Oh… glaub, da muss ich dich neu vermessen. Du hast mehr Muskeln als Nitir.“

Nitir, Rokea, Cixo, Hiro, Neria, Neia, Kyllia, Suki und Sherry standen alle vor Sina, der alle schweigend betrachtet. Die Wut in den Augen konnte man nicht übersehen. „Wo ist Lisa?“ fragte Sina.

„Sie… braucht einen Moment, damit sie ihre aktuelle Verwandlung versteht.“ murmelt Kyllia. „Verstehe…“ nickte Sina langsam. „Hoffe… ihr versteht, warum ich auf euch alle etwas… sauer bin?“

„Dürfte an den Angriffen auf euch liegen?“ schlug Cixo vor, weil eine Stille wieder entstanden ist. „Ah, ja, könnte was dran sein.“ nickte Sina wieder langsam den Kopf. Edwin ging wieder seinen üblichen Tätigkeiten nach, nachdem das Gespräch stattgefunden hatte.

Sina stand auf und man staunte nicht schlecht, wie groß Sina als männlicher Dämon ist. „Was mir sogar am meisten weh getan hat, waren nicht unbedingt die Angriffe auf mich. Selbst die Bomben taten mir zwar weh, aber…

Was richtig weh getan hat war, dass meine zukünftige Schwägerin, eigene kleine Schwester, Verlobte, eine Verliebte und viele viele… Freunde, Vertraute, Verbündete mich ununterbrochen angegriffen haben. Das ich dann so hart zurückgeschlagen musste. Darauf sollten wir nicht wirklich eingehen oder?“ schaute Sina abwechselnd die Personen an.

Rokea rieb sich immer noch unbewusst die Gegend, wo Sina ihr in die Leber geschlagen hatte. „Du… warst viel stärker als sonst.“ murmelt Rokea und verzog wieder ihr Gesicht, scheinbar sind doch noch Schmerzen vorhanden.

„Das kann ich nicht abstreiten. Als ich zum Mann wurde, haben sich meine Attribute komplett verändert. Meine Intelligenz nahm rapide ab, dafür ging meine Stärke und Schnelligkeit in die Höhe. Ich will keinen Vorurteil bestätigen, aber… ich habe es schon immer geahnt, dass Frauen die klügeren Köpfe sind.“ verschränkte Sina seine Arme.

„Auch… wenn die Frage jetzt sehr… unangenehm ist, aber…“ wanderte der Blick von Kyllia in die Leistengegend. „Ja, auch das hat sich geändert und nein, ich werde es bestimmt nicht vor versammelter Mannschaft zeigen.

Meine Herrschaften, damit jeder auf dem Stand der Dinge ist: Ja, ich habe mein Schicksal wieder herausgefordert und das ist nun dafür die Strafe. Für einen Monat bin ich nun ein Kerl, der scheinbar meinen Vater ziemlich ähnlich sieht.

Nichtsdestotrotz, Strafe muss sein. Wäre ja was ganz neues, dass so eine Aktion von euch allen ungestraft bleibt.“ hob Sina eine Augenbraue hoch. „Sherry, ich will dass du für Cixo, Hiro und Neria passende Röckchen sowie leichtes Oberteil machst, ähnliches wie Zada das tragen darf.

Ihr werdet das einen Monat lang tragen und ich will keine Klagen darüber hören! Lisa hat ihre Strafe bekommen, die ich aber auch gleich sehen will!

Nitir, du darfst mit Rokea gemeinsam alle Mauern, wo ihr mich durchgeschlagen habt, per Hand reparieren! Keine Magie oder Hilfe von Experten, immerhin hat das Viertel darunter gelitten!

Sherry, du wirst so einiges machen dürfen. Meine eigene Verlobte… Ich brauche passende Klamotten, also wirst du in Rekordzeit schneidern dürfen. Kyllia… ich merke so überhaupt keine Verbindung mehr zu dir, obwohl du merklich zitterst.“

„Weil du aussiehst wie Vater… Irgendwie habe ich ein Trauma.“ murmelt Kyllia. „Kyllia, ich bin Sina in männliche Form. Wenn Vater einen Sohn hätte, hätte er ihn niemals in die Außenwelt geschickt, sondern den Posten eines Generals oder… du weißt schon.“ wurde Sina ein bisschen weicher.

„Etwas wovor Generäle Angst haben, wenn sie zu oft versagen…“ nickte Kyllia. „Doch hättest du ihn wirklich bekommen? So viele… von „ihnen“ wurden nicht in der Geschichte ernannt.“

„Mit meiner damaligen Stärke mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit. Die Kaltblütigkeit hatte ich und wenn sie mich bis zum letzten Moment ausgebildet hätten, bis ich jegliches Gefühl verloren hätte, dann wäre ich einer von ihnen geworden.“

„Wovon… spricht ihr eigentlich?“ wundert sich Suki. „Eine Einheit von Dämonen, deren… Funktion man schlecht beschreiben kann. Besitzen eine Stärke, die Generäle oft übertreffen, werden aber ungern eingesetzt, weil ihre Zerstörungskräfte so fatal sind, dass sie selber den Dämonenkönig gefährlich werden können.“ erklärte Sina.

„Die gibt es?! Wieso wurden sie dann nicht im Krieg oder ähnliches eingesetzt?“ staunte Cixo. „Es müssen spezielle Bedingungen erfüllt werden. So einfach wird man nicht zu einem deren Einheit. Gab auch öfters lange Zeiten, wo überhaupt kein Dämonen sich einer von ihnen nennen konnte oder eher durfte.“ versuchte Kyllia zu erklären und Sina nickte.

„Meistens wurden sie am Ende vom Dämonenkönig getötet, weil sie sonst außer Kontrolle geraten könnten. Ist zwar nicht passiert, aber laut meinem Lehrer waren leider oft die Anzeichen dazu gewesen. Wenn ich ehrlich bin, kenne ich spontan auch keinen, der von der Einheit kommt. Reicht, wenn man einfach weiß, dass es die Einheit geben könnte. Der Name von ihnen… besser, ihr wisst es nicht.“ sagte Sina es in einem Tonfall, damit dieses Thema beendet ist.

„Tja Kyllia, deine Strafe wird es sein, dass du mit diesem Körper zwei Wochen lang im Waisenheim arbeiten gehst.“

„Das… meinst du jetzt nicht ernst oder? Ich soll als Milchkuh vor allen Kinder…“ hörte Kyllia auf zu reden, weil der Blick von Sina mehr sagte als alle Worte. „Ok…“

„Gut, bleiben wir noch bei Neia. Hmm…“ streichelt Sina mit Daumen und Zeigefinger am Kinn entlang. „Du wirst einen Monat meine Assistentin werden, die allen erklärt, wer ich bin und wie es zu meinem Zustand gekommen ist.“

„Eh… ein Monat?!“ staunte Neia. „Ich… muss auch trainieren und…“ „Interessiert mich nicht.“ kam der knallharte Ton von Sina. „Ein Monat will ich, dass du mir über den Rücken schaust, was ich mache. Das ich nun ein Mann bin, macht es mir die Sache nicht einfacher. Damit haben wir es abgeklärt, wo ist Lisa?“

„Hier…“ murmelt eine zierliche Stimme. Verwundert schauten alle Anwesenden Personen umher, als Kyllia zwischen ihren Brüsten etwas rausholte und auf der Handfläche hielt. Sina betrachtet die Hand und musste gezwungener weise näher ran gehen, um zu sehen, was darauf lag.

„Ehh… Lisa?“ fragte Sina vorsichtig nach. Auf der Handfläche stand eine kleine, halbnackte Lisa, die große Schmetterlingsflügel hatte. „Du siehst ja aus wie eine Fee!“

„Was ist eine Fee?!“ rief Lisa laut auf. „Alles ist so verdammt riesig, mir sind komische Flügel gewachsen und ich trag nur einen Stofffetzen, sonst bin ich nackt!“ „Außerdem… wer soll mich melken? Bisher hat es immer Lisa getan.“ merkte Kyllia es noch trocken an.

„Sherry und Suki werden dir bestimmt helfen. Wenn du schon solche Probleme hast, mich anzuschauen, wird es erst recht unangenehm, wenn ich dich mit dem Gesicht unseres Vaters melke. Selbst du wirst es einsehen, dass es nicht richtig ist.“ bestimmte Sina.

„Soo… wenn ich schon mit der Bestrafung durchgehe, deine erste Aufgabe Neia.“ holte Sina ein Päckchen aus dem Inventar und drückt es Neia in die Hände. „Darfst du Zada bringen und ihr mitteilen, dass die Strafe ab morgen anfängt. Es ist ein Notizzettel drin, du brauchst dich um nichts weiteres kümmern.“

„Und… was hast du vor?“ fragte Neia. „Ich gehe nach oben, damit Sherry mich vermessen kann. Wenn du wiederkommst, gehen wir zur Schmiede, denn ich brauche einen neuen Handschuh für meine rechte Klauenhand. War froh, dass ich nach dem Duschen keinen getragen habe.“ teilte Sina mit.

„Hat jeder seine Strafe verstanden oder möchte er eine etwas detailliertere Anweisung bekommen?“ knackte der Dämon mit seinen Händen noch. Das Schweigen war mehr als Antwort genug. Etwas später…

„Weißt du überhaupt, was du da kaufst?“ nörgelt Rokea neben Nitir. Der hatte jetzt schon die Nase voll und hat verstanden, wo die eigentliche Strafe ist. „Ja… ich weiß was ich da kaufe. Es ist nicht so, dass ich nur kämpfen musste, das weißt DU ebenso gut.“

„Tzz…“ schnalzte Rokea mit der Zunge. „Ich wundere mich viel mehr, dass du die Strafe einfach so akzeptiert hast Rokea.“ meinte der Behemoth, der noch Bindemittel im Geschäft kauft. „Nun, ich kann Sina verstehen, dass es für sie… ihn ein Vertrauensbruch ist. Außerdem sind wir glimpflicher davon gekommen als die anderen.“ zuckte Rokea mit der Schulter.

„Du weißt schon, dass du ebenfalls mit anpacken darfst? Ich werde bestimmt nicht alles machen, nur damit du hinter mir deine üblichen Kommentare abgibst.“ warnte Nitir sie im Vorfeld. „Und was soll ich genau machen hmm?“ „Wenn wir vor Ort sind, kannst du den Schutt und weiteres entfernen, damit ich überlege, wie viel ich von der Mauer noch entfernen muss.“ schlug der Behemoth vor. „Aha…“

Zada starrte auf das Päckchen, was Neia vor ihr hielt. „Erm… meine Strafe fängt damit morgen an?“ fragte die Vampirin vorsichtig nach. „Das ist richtig, Sina… ist etwas schlecht gelaunt und will vermutlich, dass alle die angesammelten Strafen aufgelöst werden.“ nickte Neia.

Die Vampirin nahm das Päckchen und öffnete dies, während Kunden immer noch nicht sicher sind, was sie kaufen wollen. Das Geschäft ist komplett gesäubert worden und trotz der Aktion von den Rellings, kommen weiterhin Kunden.

„Eh…“ starrte Zada den Zettel an. „Ich… darf zwei Wochen ohne Unterwäsche das… anziehen?“ warf Zada einen Blick auf die Kleidung. Auf den ersten Eindruck macht es, als wäre es ein Röckchen, das Cheerleader tragen, das mit dem Oberteil zusammen ist.

Es ist komplett schwarz und das Material scheint elastisch zu sein. Zada brauchte einen Moment, bis sie ihre Strafe verstanden hat und rot wurde. „Oh… dunkler Gott… und ich werde bestimmt von Sina beobachtet.“

„Keine… Ahnung, ich darf meine Pflichten als seine Assistentin für einen Monat nachgehen und alles liegen lassen.“ seufzte Neia. „Seine?“

„Hmm… hmmm… Ring des Schmetterlings, bla bla… hält eine Woche. Also das übliche Drama.“ hielt sich Sina den Zettel vor die Augen. Am Rücken merkte er, wie Sherry alle wichtigen Maße abnahm.

„Sind… das alles deine Muskeln, die du als Frau versteckt hast?“ fragte Sherry. „Dann bist du jetzt eigentlich ein Inkubus oder?“

„Das ist richtig, eigentlich. Wenn ich ehrlich bin, wenn ich meinem Vater so ähnlich bin… Ich weiß überhaupt nicht, was er für eine Rasse ist als Dämon. Er hat zwar Hörner, aber… niemand würde abstreiten, dass er ein Dämon wäre. Vor allem, wirkt er den Menschen ziemlich nahe, wenn man seine Größe ignoriert.“ grübelt Sina. So allgemein… wurden die Rassen der Dämonenkönige nie so wirklich erwähnt, fiel ihr auf.

„Einmal… bitte aufstehen.“ bat Sherry und Sina tat es. „Du… bist wirklich sehr groß…“ murmelt die Blutelfe und vermesst alles wieder. „Dürfte das Erbe meines Vaters sein.“ zuckte Sina mit seinen Schultern.

„Sina… ich bin ehrlich. Das… du jetzt ein Mann bist, belastet mich irgendwie.“ hörte Sherry auf und schaute von unten Sina in die Augen. „Jedes Mal… wenn du, wir diese Schmuckstücke nehmen, passiert irgendetwas… wo wir immer in einen Streit geraten und es fast schlimm endete.“

„Was meinst du?“ wundert Sina sich. „Ich… kann dir keine Küsse oder… körperliche Zuneigung geben. Irgendwie… lehnt etwas in mir sich dagegen auf, deinen männlichen Körper die Liebe zu geben, die du sonst immer bekommst.

Deswegen… sag ich es dir am besten direkt, aber… ich bekomme das Gefühl, als würde ich mit deinem Vater irgendwie… was am Laufen habe. Daher werde ich in der Zeit, wo du ein Mann bist… woanders schlafen.

Vielleicht ändert sich ja was in der Zeit, aber… Ich vermisse jetzt schon deinen Körper. Mein Herz sagt mir, du bist du. Doch… mein Körper widerstrebt sich. Deine… harten Muskeln, deine Größe… ich liebe dich wirklich als Frau.

Deine zarte weiche Haut, deine wunderschönen Brüste, dein Gesicht… alles hart und kantig geworden in meinen Augen. Ich… hoffe, du verzeihst mir, dass… ich in deiner Nähe bleibe, aber… auch gewissen Abstand brauche.“ schaute Sherry verängstigt.

Sina selber bekam traurige Augen und seufzte.

„Ok…“

Kapitel 635

Ich bin wiedergeboren und der Kampf gegen den „Dämonenkönig?“

„Also… diesmal habe ich wirklich Blödsinn gemacht.“ murmelt der große Mann, der nun vollständig in der Tür stand und ein Blatt in der Hand hielt. Gut über zwei Meter groß, muskulöser Oberkörper und auch die Beine sind nicht zu verachten. Nur… sind die Stoffsachen viel zu klein, das Stoffhemd zeigt mehrere Risse.

Lisa merkte, wie panisch Kyllia war. „V… v… Vater?“ flüstert Kyllia schon. Verwundert schaut der Mann zu den Damen, die ihn alle begafften. „Ich sagte, wir haben ein Problem.“ wiederholte sich der Dämon, man konnte hinter ihm einen Teil seiner Flügel sehen.

Man wird es nie herausfinden, aber rein instinktiv hoben Kyllia, Lisa, Neia und Sherry ihre Hände hoch, weil sie in dem Mann eine Gefahr erkannt haben. „Chaoshand!“ „Blutstrahl!“ „Wassersäule!“ „Wirbelsturm!“

Erstaunt riss der Mann die Augen auf und wollte die Hände zur Verteidigung hochheben, als die Magie der Damen um sich herumwirbelt. Diese Magie traf die Brust des Mannes, der sofort nach hinten durch mehrere Mauern geschleudert wird. Das Blatt fiel ihm aus der Hand und flog achtlos auf den Boden.

Sofort hörten die Frauen, wie jemand runter rannte und niemand anderes als Rokea war. „Was ist los?!“ „Wir haben einen Eindringling hier. Kyllia scheint ihn zu kennen und so wie sie aussieht, sogar eine Gefahr.“ berichtete Lisa schnell.

Das war alles war Rokea hören wollte und rannte durch die Löcher der Mauer, wo sie im Vordergarten einen Dämon sah, der gerade aufstehen wollte. „Verdammt… tut das weh… Hmm?“ blickte der Mann mit dem Kopf hoch…

Rokea drehte sich einmal mit ihrem Körper um, dass der Stachelschwanz den Mann am Kinn nach oben schleudert. Man hörte definitiv was brechen, doch Rokea hörte nicht mit der Angriffsserie auf.

„Gemeinsamer Faustschlag!“ schrie Rokea, die dem Mann mit ihrer vollen Kraft in den Bauch rammte… Wiederholt wird der Mann nach hinten geschleudert und reißt das Eisentor aus dem Rahmen mit, als er darauf krachte.

Nitir risst erstaunt die Augen auf, als ein unbekannter Mann vor ihm einfach eine pure Zerstörung mit sich brachte. „Was…?“ wundert sich der Behemoth, als Rokea schon schrie. „Er ist ein Feind!“ Sofort ging der Behemoth in den Kampfmodus über.

„Beim dunklen Gott…“ keucht der Mann, der auf seinen Knien lag und sich mit einer Hand auf dem Boden abstützte, während er mit der anderen scheinbar seinen Magen hielt. Bei Feinden kennen die Behemoths keine Gnade, so trat Nitir mit voller Kraft in den Bauchbereich, dass der Mann hoch flog.

Um den Feind keine Chance zu geben, packte Nitir die Flügel des Mannes und fing an, ihn um sich herumzuwirbeln. Dabei schleudert Nitir den Mann bewusst gegen mehrere Mauern, um ihn weiteren Schaden zuzufügen… als er ihn losließ.

Der Dämon flog einen weiten Abstand, als sein Kopf durch eine Mauer krachte… und anschließend gegen eine Säule landete. Verwundert schauten Cixo, Hiro und Neria den unbekannten Dämon an, der von der Säule auf dem Boden landete. „Ihr drei da! Er ist ein Feind!“ brüllte Nitir in einer Lautstärke, dass jeder in diesem Viertel es mitbekam…

Die Instinkte der Attentäter wurden sofort aktiviert, die Damen nickten sich zu. „Heilige… Scheiße…“ murmelt der Mann und richtete sich an der Säule auf. Langsam drehte er sich um, als Cixo auf ihn zu rannte und mit beiden Füßen gegen die Säule rammte.

Scheinbar war der Mann durch die ununterbrochenen Angriffen zu verwirrt, dass die Katzenfrau ohne Probleme ihren Angriff umsetzen konnte. Der Dämon krachte gegen die Säule, die Risse zeigte.

Neria und Hiro standen auf einmal auf je einer Seite des Dämonen, die seine Hände packten und stramm zogen. Eine Reihe von geheimen und eigentlich tödlichen Faust- und Fußangriffen fielen auf den Mann, als Cixo loslegte.

„Du lieber Himmel… kann der Kerl was wegstecken.“ dachte Cixo, die sich nicht zurück hielt. Das Stoffhemd wurde komplett zerstört, der Mann hatte eigenartige silberne Blechdinger in seinen Brustwarzen stecken.

„Nun du Hiro!“ befahl Cixo, die nach hinten sprang, weil sie das Gefühl bekam, dass ihre Angriffe nichts ausrichten an dem muskulösen Körper. Die vampirische Katzenfrau nickte und Neria ebenfalls…

Neria schlug mit ihren Fuß den Mann ins Gesicht, dass er wieder gegen die Säule krachte mit dem Hinterkopf und Hiro… warf mehrere aktivierte Bomben vor seine Füße. Die Attentäter sprangen direkt in Sicherheit, der Mann schüttelt kurz einen Kopf um zu erkennen… was da vor ihm liegt. „Nicht… euer Ern…“ BOOM

Eine große Explosion ging hoch, die lange große Säule stürzte in sich zusammen. Eine Druckwelle ging durch das Übungsgebiet, die Übungsklamotten drückte die Damen nach hinten. „Glaube… dass wird selbst der Kerl nicht überstanden haben.“ meinte Hiro. „Hoffentlich…“ murmelt Cixo, die ein ungutes Gefühl hatte.

„Kyl… bitte… was ist los?“ streichelt Lisa besorgt den Rücken ihrer Verlobten. „Das… war eben… der Dämonenkönig aus Deymonlia… Der Vater von mir und… Sina.“ Erstaunt schauten Neia und Suki die Dämonin an.

„Glaube… Sina hat ihn wohl dermaßen provoziert, dass er wirklich selber gekommen ist…“ flüstert Kyllia verängstigt. „Wundere… wo Sina ist, sie hätte es doch bestimmt mitbekommen…“ Sherry dagegen ging auf das Blatt zu, das der Mann verloren hatte.

Ring der Männlichkeit.

Wollten sie schon immer die wahre Manneskraft spüren?

Verstehen, wo der Unterschied zwischen einer Frau und Mann ist?

Dieser Ring wird diese Neugier befriedigen und ein

einmaliges Erlebnis zur Tage fördern.

Die Dauer dieses Ringes beträgt einen Monat und kann nicht

entfernt werden in diesem Zeitraum. Nur zu speziellen Anlässen

ist es Möglich, dass die Magie des Ringes verflüchtigen kann.

Man kann den Ring beliebig wieder benutzen.

Als Sherry das zum Zweiten und Dritten mal durchgelesen hat, die schwarzen gerissenen Stoffklamotten von dem Mann richtig in Erinnerung hat… Bekommt der Teil „einmaliges Erlebnis“ eine ganz neue Bedeutung. „Oh… oh…“

Nitir hat sich den Katzendamen angeschlossen und warten, bis der Rauch langsam verschwand. „Glaubt ihr, dass hat ihn außer Gefecht gesetzt?“ fragte der Behemoth.

„Das waren Bomben, die einen töten sollen. Das hat ihn nicht außer Gefecht gesetzt, dass hat ihn wortwörtlich zerrissen.“ schnaufte Hiro durch die Nase. „Wer war das eigentlich?“

„Keine… Ahnung, nur das Rokea geschrien hat, dass er ein Feind ist. Wir Behemoths zeigen dann keine Gnade und Rokea ist nicht unvernünftig, jemanden einfach so als Feind zu benennen… hoffentlich.“ murmelt Nitir… und der Rauch ist komplett verschwunden.

Ein großer Schutthaufen lag da, wo man die Füße des Mannes sah sowie einen Teil des Knochenschwanzes. „Hmm… glaube, der ist fertig.“ murmelt Neria. „Warte… hört ihr das?“ wundert Cixo sich.

Alle öffneten weit ihre Ohren und tatsächlich, irgendwer… lachte. „Ich… glaube, dass kommt aus dem Schutthau…“ wollte Cixo zeigen, wurde aber unterbrochen, als der Schutthaufen selber in Bewegung geriet.

„Der… hat drei meiner Bomben aus nächster Nähe überstanden?!“ staunte Hiro und zog ihre Dolche. Auch die anderen nahmen direkt eine Kampfhaltung an. Der Schutthaufen rollte immer mehr und mehr Schutt zur Seite… als ein lachender Dämon erschien.

„Oh man… meine eigenen Leute… Ok, wie ihr wollt.“ lächelt der Mann sehr boshaft beim Aufstehen und knackte dabei Halsknochen sowie beide Hände. Bei der Explosion hat es fast alles seiner Kleidung zerrissen, die Hose… war fast eher ein Boxershorts geworden, die vor den Knie zerfleddert aufhörten. „Die Spielzeit ist vorbei, ihr wolltet sie, also gebe ich sie EUCH!“

Sofort spürten die Tiermenschen eine Killeraura, wie sie es noch nie erlebt hatten, selbst Nitir gingen die Nackenhaare in die Höhe. Doch der Stolz der Tiermenschen weigerte sich der Aura nachzugeben, also war Cixo die Erste, die zum Angriff überging.

Sie bereitete sich darauf vor dem Mann die Kehle auszureißen… als eine Hand sie mitten ins Gesicht packte. Sofort wird sie über den Mann geschleudert und in den Boden mit einer Kraft gerammt, dass ein leichten Beben entstand. Cixo selber wurde bei diesem Angriff direkt bewusstlos und ihre Augen drehten sich nach hinten.

„Cixo!“ schrie Hiro und rannte mit Neria direkt auf den Mann zu… Als er vor ihnen stand und die Frauen an den Hälsen packte. Bevor sie reagieren konnten, schlug der Mann beide Köpfe mit einer Stärke zu… dass auch sie bewusstlos wurden.

Nitir hörte nur das Brechen von Knochen, doch blieb ihm keine Zeit, weil sein Instinkt ihm sagte, dass er als nächstes dran kommt. Wie recht sein Instinkt hatte… Der unbekannte Mann hat die Frauen losgelassen und Nitir wollte ihn angreifen…

Da packte der Dämon seine Hörner. „Schlafenszeit!“ lächelt der Mann Nitir an. Der Mann bewegte sich so schnell… schneller als er es bei Sina und Rokea kannte. Beide Männer konnten sich in die Augen schauen, da trat der Dämon Nitir in den Magen.

Den Schmerz wollte der Behemoth wegstecken, als der Mann ihn eine Kopfnuss ins Gesicht verpasste. Sofort wurde die Nase gebrochen, die Hörner losgelassen und Nitir war etwas… verwirrt von der Reihenfolge der Angriffe.

Auf einmal sprang der Mann hoch und trat Nitir mit beiden Füßen und mit seiner gesamten Kraft ins Gesicht. Der Behemoth wurde direkt nach hinten geschleudert, reißt dabei eine Mauer mit und landete entfernt auf einer Straße.

In der Zeit ging der Mann fröhlich wütend zur Monstervilla, als das Treffen passieren musste. Mitten auf der Straße kam Rokea ihm schon entgegen. „Endlich mal wieder ein starker Gegner, wenn ich dich nur irgendwie aus der Stadt bekommen könnte.“ grinste Rokea.

„Ich zeige dir gleich eine ganz neue Erfahrung junge Dame.“ ging der Dämon auf die Frau zu. „Ho ho, da bin ich ja mal gespannt. Alleine das du meinen Angriff von eben wegstecken konntest, ist ein Beweis, dass du stark bist.“ kam Rokea ebenfalls.

Der Mann sagte nichts, man sah ihm aber an, dass er alles andere als amüsiert wirkte. Beide standen voreinander, da schlug Rokea mit der rechten Faust zu. Die fing der Mann mit der linken Hand ab und riss sie direkt nach oben, sein Knochenschwanz wickelte sich um den rechten Arm von Rokea.

„Zeit… dass du mal richtig böse Schmerzen kennst Rokea.“ teilte der Mann das mit, Rokea selber staunte, dass er ihren Namen kannte. Gnadenlos… schlug der Mann mit seiner Kraft in den Bereich, wo die Leber liegt.

Es ist nicht so, dass Rokea keine Schmerzen kennt. Der Kampf gegen Sina, gegen Eleanor haben bewiesen, dass sie richtig viel einstecken kann. Doch der Körper bleibt trotzdem fragil, wenn man Innereien gezielt verletzt.

Rokea wollte auf ihre Knie fallen, so heftig war der Schmerz, sie konnte nicht mal laut aufschreien. „Nun mach ein Nickerchen, dann reden wir wegen deinem Angriff nachher nochmal.“ hörte Rokea noch, dann kam die Faust ins Gesicht.

Sherry ging sehr nervös zu den Frauen, die versuchen Kyllia zu beruhigen. „Erm… du sagst… das war eben dein Vater? Bist… du dir wirklich sicher?“ fragte Sherry gezielt die Dämonin.

„Sein Gesicht würde ich überall erkennen. Seine Größe, der arrogante Blick.“ nickte Kyllia sehr sicher. „Ich… bin mir nicht sicher, aber Sina hat vor langer Zeit die Illusion von deinem Vater gezeigt.

Hat… dein Vater Flügel und eine Tätowierung auf seine linke Wange? Sei bitte ehrlich und vergleiche deinen Vater mit dem… „Mann“ von eben.“ zittert die Hand mit dem Blatt in der Hand.

„Nein… Vater hat keine Flügel oder Schwanz, eher Hörner. Tätowierung wäre mir jetzt auch sehr neu am Gesicht.“ schüttelt Kyllia den Kopf… als sie merkte, wie gezielt Sherry die Frage gestellt hat. „Erm…“

Sherry hob das Blatt hoch, dass jeder der Damen es lesen konnte. „Glaube… wenn jeder dieses Blatt durchließt und… überlegt… was wir gerade getan haben?“ Nun wurde jeder sehr blass, jeder konnte sogar sehr gut nachvollziehen, was Sherry meint…

Im Garten krachte eine Mauer, die Frauen drehten sich zu dem großen Loch, wo sie eine sehr wütende Person kommen sahen. Rokea lag auf dem Boden und schien sich nicht unbedingt zu regen.

„Ehh… wie entschuldigt man sich am besten bei einem Dämonenkönig?“ fragte Lisa vorsichtig. „In dem man seinen Kopf anbietet…“ murmelt Kyllia. Der Mann musste sich durch das Loch bücken, aber der lächelnde Gesichtsausdruck bedeutet bestimmt nichts gut.

Rein aus Reflex knieten sich die Frauen, außer Suki, und bereiten sich auf das Schlimmste vor… als der Mann vor ihnen stand. „Wollt… ihr mir mal erklären… was das eben werden sollte?“ knurrte der Mann wütend und verschränkt seine Arme.

„Scheinbar ging einigen das Blut zu hoch in den Kopf und meinten, mich zusammenschlagen zu müssen. Das Rokea ganz weit an der Front steht, war ja fast nicht auszuschließen. Dafür musste ich sie alle erst mal auf den Boden der Tatsachen bringen.“ grollte der Mann.

„Erm… auch… wenn wir eine Ahnung haben, aber… du bist Sina oder?“ fragte Neia vorsichtig. „NATÜRLICH BIN ICH SINA!“ brüllte der Dämon wütend. „Kaum hatte ich einen weiteren Ring aufgesetzt wurde ich zu einem Kerl.

Ich sehe schon, ihr habt das Blatt, dann wisst ihr, warum ich „ETWAS“ angepisst bin. Das ihr dann sofort zum Angriff übergangen seid, die Kettenreaktion draußen… Ihr könnt euch darauf verlassen, das jeder eine Strafe bekommt.“ thronte Sina wütend über die Frauen.

„Suki, schick mir sofort Edwin in mein Büro. Neia, du kümmerst dich um die verletzten draußen, Sherry, ich brauch irgendetwas zum Anziehen, dürfte die Größe von Nitir haben. Lisa…“ warf Sina der Vampirin einen Ring zu.

„Das ist der letzte Ring aus der Schüssel, den darfst du direkt anziehen. Kyllia, von dir will ich gleich eine Erklärung hören, warum du mit bei der Partei des Angriffes warst! ICH gehe jetzt nach oben und versuche meine Wut in Griff zu bekommen!“ Ohne abzuwarten ging Sina stampfend die Treppe hoch.

Lisa starrte auf den Ring vor ihr auf dem Boden. Das kann nur wieder irgendetwas unheilvolles sein. Suki ging ohne Worte direkt ihrer aufgetragenen Aufgabe nach. „Au… man…“ murmelt Sherry nur, denn das wird nicht lustig sein.

Etwas später klopfte Edwin an die Tür, er wurde aufgeklärt, was mit Sina passiert ist. „Herein.“ Der Butler tat dies und sah quasi eine Naturgewalt auf dem Chefsessel sitzen. Der Dämon wippte ungeduldig mit einen Fuß. „Schließ die Tür hinter dir zu.“

Dies führte Edwin aus und stellte sich dann vor den Schreibtisch. „Ich habt mich gerufen Lady… Lord Sina?“

„Einen Moment… Illusion: Lachen, Illusion: Weinen, Illusion: Stille.“ zauberte Sina mehrere Illusionen auf einmal. „Illusion: Tanzende Party.“ Um Edwin erschienen mehrere unbekannte Personen, die eigenartig tanzten.

„Ignoriere sie und nimm Platz.“ nickte Sina mit dem Kinn auf den Sessel. Als Edwin dies tat, führte Sina das Gespräch weiter. „Was… wir jetzt besprechen, haben wir im Leben nicht besprochen. Der Inhalt des Gespräches… darf unter KEINEN Umständen diesen Raum verlassen.“

„Natürlich Lord Sina, eher nehme ich mir das Leben, als das ich irgendwelche Informationen dem Feind geben werde.“ legte Edwin seine Hand auf der Brust.

„Gut…“ nickte Sina. „Denn… ich kenne ein paar Männer, aber ich kann diese Frage ihnen nicht stellen. Bei dir Edwin weiß ich, dass du durch und durch ein Butler bist und krasses gewohnt bist.“

„Danke… für das Kompliment eure Lordschaft.“ nickte Edwin. „Was… wären es denn für Fragen, dass ich euer Vertrauen habe?“

Sina starrte Edwin an, dann kam die Frage, wofür er sich eher die Zunge abbeißen würde, aber… es führte kein Weg herum.

„Edwin… wie benutzt man das männliche Geschlechtsteil? Ich muss dringend die Toilette benutzen!“

„ … “

Kapitel 634

Ich bin wiedergeboren und… ?!?!?

„Uh…“ streckte Sina sich in einem fremden Bett weit auf und wundert sich, dass überall Kuscheltiere im Bett lagen. „Ehm…“ Langsam stand die Dämonin auf und staunte nicht schlecht, in welchem Zimmer sie war. „Erm…?!“

Vorsichtig ging Sina vom Bett runter und wenn sie den Sonnenwinkel im Garten richtig deutet, ist es morgens. „Hä? Was… wie…?“ ging Sina langsam aus dem Zimmer raus und war mehr als nur verwirrt.

„Ah Mutter, schönen guten Morgen. Scheinbar warst du gestern so müde, dass du nicht mal dein eigenes Zimmer erreichen konntest.“ grüßte Suki sie mit einem sehr breiten Lächeln.

„Erm… Morgen? Ich… habe irgendwie… eine Denkblockade. Das ist das Zimmer von Neia oder?“ schaute Sina mehrmals Suki und das Zimmer an. „Das ist richtig. Du warst so tief im Schlaf gewesen, wir konnten dich nicht mal wecken.“ nickte Suki.

„Oh… Hoffentlich konnte Neia woanders gut schlafen? Ich glaube ich sollte mich bei ihr entschuldigen.“ wurde Sina nervös und wollte losgehen, als Suki sie aufhielt. „Nein, das brauchst du nicht. DU gehst dich erst mal in Ruhe waschen und dann bringe ich dir das Frühstück ins Büro.“

„Aber…“ war Sina immer noch etwas neben der Spur. „Ich… hatte gestern… die Nagas gesprochen… dem alten Mann Bescheid gegeben… und mit Brandrulim geredet… Genau, da habe ich einen Tee getrunken, der mich so müde machte, dass… ich wirklich alles abbrechen musste.“

„Das Paket habe ich angenommen, gut zu wissen, welche Wirkung der Tee hat. Doch… wenn du ihn mit Brandrulim immer trinkst, wieso…?“ wundert sich Suki nun etwas.

„Wirklich, keine Ahnung. Brandrulim konnte es ohne Probleme trinken, während mir immer mehr die Augen zu gefallen sind. Den Rest… habt ihr alle gesehen. Ist… auch wirklich nichts passiert?“ schaute Sina besorgt Suki an.

„Nun… einige haben sich einen Spaß daraus gemacht, dass du auf Neia geschlafen hast.“ lächelt Suki. „Ansonsten brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Keiner ist gestorben, die Welt kann sich auch ohne dich weiter drehen.“

„Ok? Dann… geh ich mich mal waschen…“ nickte Sina etwas belämmert und ging die Treppe hoch. Suki wartete ab, dass die Badezimmertür zufiel, dann ging sie direkt ins Wohnzimmer. „Ok, Gefahr abgewendet.“

„Fragt mich mal einer, wie ich das Ganze so sehe?!“ meckert Neia, die mit mehreren Seilen gebunden wurde. Scheinbar hat die Blutelfe versucht, wieder zu flüchten… und liegt nun zwischen Suki, Sherry, Kyllia und Lisa.

„Muh, ehrlich. Keiner versteht so das Problem, also helfen wir dir etwas.“ grinse Kyllia. „Lisa hat auch passenden Schmuck zum Verleih dabei.“ „Ja, ich denke, große Ohrringe würde bei dir stehen.“ betrachtet Lisa die Ohren von Neia.

„Du bekommst von mir dazu ein Kleid und wenn du nicht zu sehr zappelst, können wir dir auch die Haare machen.“ füge Sherry hinzu. „Schade das Lara oder Zada nicht da sind, dann könnten sie dich richtig… verwandeln, damit Sina dir die Aufmerksamkeit gibt.“

„Ihr seid mir ja tolle Freunde…“ versuchte Neia sich zu befreien. „Ihr macht das, ich mache eben für Mutter das Frühstück, damit sie weiterhin abgelenkt ist.“ verließ Suki die Damen.

Sina kam frisch gewaschen aus dem Badezimmer raus, trug dabei die übliche schwarze Stoffhose samt Hemd. „Hmm… ungewohnt, dass ich keinen BH habe. Muss Suki mal gleich fragen, wo sie alle abgeblieben sind.“ ging die Dämonin ins Büro.

Friedlich ließ Sina sich auf den Sessel fallen. „Glaube… diesen Tee sollte ich echt bei einem anderen Dämonen austesten. Wenn der auch einpennt, dann habe ich ein besonderes Geschenk für Vater.“ kam der Dämon aus Sina wieder heraus.

Es wurde an der Tür geklopft und Suki trat mit einem Tablett herein. „Ich habe dir einen Tee gemacht, der dich diesmal wach hält. Glaube, von Schlaf wirst du erst Mal genug haben. Bevor ich vergesse, Lara hat einen Notizzettel hinterlassen, der liegt hier.“

„Ok? Danke, was würde ich nur ohne dich machen.“ lächelt Sina und freute sich auf das Frühstück. „Wo sind die anderen eigentlich?“

„Hmm… die Zwillinge arbeiten, Rokea liegt noch in ihrem Zimmer, der Rest beredet was mit Kleider und Schmuck. Denke, jeder hat etwas zu tun.“ berichtet Suki. „Ok? Wie… klappt dein Training?“ kam die nächste Frage.

„Glaube… mit Nitir kann man besser trainieren. Ich habe etwas zu viel verlangt, ohne die Konsequenzen zu berücksichtigen, wenn man einen Partner wie Rokea als Kampfpartner nimmt. Nitir… hält sich ein bisschen zurück, aber geht wie er es mir versprochen hat, aufs Ganze über.“

„Und nur, weil Elinnia dich einfach so umgehauen hat. Hat sich bei ihr etwas getan?“ „Bedaure, aber ich würde es vorziehen… nicht zu oft in ihrer Nähe zu sein.“ blies Suki ihre Wangen auf. „Aww… nun siehst du wirklich süß aus.“ grinste Sina.

„Tzz…“ schnalzte Suki mit der Zunge. „Lass es dir schmecken, Nitir dürfte bald für mein Training kommen.“ verließ das Katzenmädchen das Zimmer. „Hmm… das sollte man tun.“ murmelt Sina und fing an…

„Hmm… hätte nicht gedacht, dass Neia SO schüchtern ist.“ murmelt Kyllia und betrachtet die Blutelfe, die versucht wie eine Seerobe aus dem Wohnzimmer zu entkommen. „So wird das nichts, wenn sie sich wirklich mit Händen und Füßen wehrt.“

„Und wenn wir ihr ein Schwert vor die Nase halten?“ schlug Lisa vor. „So macht man das nicht Lisa, kannst du sie nicht irgendwie… mit Blutmagie einwickeln, dass sie steht wie eine Puppe, ohne sich zu bewegen?“ fragte Sherry.

„Ich will nicht!“ rief Neia und robbte sich weiter nach vorne. „Hmm… glaube, es gibt dazu einen Zauber. Normalerweise quetscht man seinen Feind damit ein, aber wenn man alles richtig macht…“ lächelt Lisa mit bösem Grinsen von oben herab. „Gulp…“

Sina hat ihr Frühstück genommen und liest sich nun den Notizzettel von Lara:

Liebe „große“ Schwester,

wir haben das Thema mit den Regeln

ENDLICH durch… und ich lege mich wieder hin.

In den nächsten Tagen kommen zwei

überarbeitete Regelwerke, wovon du eines

behältst und das andere unterschreibst.

Das Unterschriebene bekommt Lord Roman

als Bestätigung, dass alle Vampire sich

nun an die neuen Regeln zu halten haben.

Es dürfte nun zu deiner Zufriedenheit sein.

Viele Regeln wurden überarbeitet, abgeschafft.

Leider sind einige Regeln immer noch so wie sie

sind, da waren beide Clanführer sehr eigen.

Dennoch bin ich zufrieden mit meiner Arbeit,

die Vampire dürften nun freier sein und

zugleich werden ihre Taten umso mehr

im Auge behalten, denn die Konsequenzen sind nun härter.

Lara

„Du bist ein Schatz Lara, dann unterschreibt ich das direkt, damit das Thema endlich abgeschlossen ist. Dann muss ich mich wirklich darauf vorbereiten, ein öffentliches Gespräch zu haben.“ freute sich Sina regelrecht und stellt das Geschirr auf das Tablett zurück.

„Hmm… trotz das ich im falschen Bett geschlafen habe, fühle ich mich auch richtig ausgeruht. Nur… muss ich fragen, was Suki damit meinte, dass ich auf Neia geschlafen hätte. Das wäre ja… wirklich fies, selbst für mich.“ grübelte Sina.

Die Dämonin schaute sich im Büro um und merkte… etwas. „Sag… bei meinen Status habe ich nicht gesehen, dass ich die Fähigkeit Armbrust gelernt habe. Hmm… Ok, die meisten habe ich mit Sherry´s Körper verschossen aber…“ zuckte Sina mit der Schulter, als ob sie damit Exos in die Stirn schießen könnte.

„Hmm hmm… habe zu viel… Energie.“ murmelt Sina und holt die Büchse der Pandora aus dem Inventar heraus: Die Schüssel mit den Ringen. „Hmm… Kuh, Pferd, Ziege und Schlange gibt es, ob es auch Katze gibt?“

Sina stellte sich gerade vor, wie ihre Flügel samt Knochenschwanz verschwinden, stattdessen große schwarze Katzenohren und ein Katzenschwanz. „Nyaaan…“

„Eh he he he…“ schmunzelt Sina. „Also wenn ich nicht als Dämon geboren wäre, als Katzenfrau wäre ich auch sehr glücklich. Eigentlich ist das dumm, dumm dumm und nochmal dumm was ich wieder mache. Na ja… sind nur zwei Ringe, den Rest habe ich ja dank Unterstützung herausgefunden.“

Abwechselnd schaute Sina die beiden Ringe in der Schüssel an. „Wenn ich viel Pech habe, werde ich vermutlich eine Riesin oder irgendetwas unaussprechliches… Warum müssen sie alle schwarz sein? Kein Hinweis oder ähnliches… Ene… Mene… Muh… raus… bist… du…“

Schweren Herzens nahm Sina den Gewinner aus der Schüssel und betrachtet ihn. „Lieber dunkler Gott… Du hast manchmal einen eigenartigen Sinn für Humor, nur lass es bitte nicht ein Ring der Kuh sein…“ betete Sina kurz und schob ihn auf den kleinen Finger der linken Hand rauf.

„Dumdidum… was passiert wohl… diesmal.“ versucht Sina die Zeit zu überbrücken, weil nichts passiert. Und nichts passiert… und immer noch nichts passiert. „Test Test Muh, Miau, Wuff?“ machte Sina ein paar Probeübungen. „Hmm?“

Verwundert stand Sina auf und stellte sich vor den Schreibtisch, falls sie „fallen“ muss, aber… „Huh? Das wäre jetzt neu, dass nichts passiert…“ hörte sich die Stimme nun anders an. „ … Test test test?“

Die Stimme von Sina hörte sich definitiv komplett anders an. Auf einmal bekam sie das Gefühl, dass ihr Körper… sich irgendwie streckt und schaute runter. Entweder Stoffhemd ist eingelaufen oder sie wird größer, aber definitiv sieht sie einen Teil ihres Bauches. „Also doch ein Riese…“ seufzte Sina mit ihrer eigenartigen Stimme… als ihre Brüste auf einmal merklich schrumpfen.

„Erm…?!“ Dann kamen die Schmerzen, wo Sina im letzten Moment sich noch in eine Illusion verzaubert. Während das Chaos oben stattfand, ging das unten weiter.

„Puh… haben wir ihr irgendwie das Kleid angezogen bekommen.“ seufzte Kyllia zufrieden. „Verdammt das mein Euter so im Weg ist.“ „Ach wo, es sah interessant aus, wie du fast alle Möbel hier umgehauen hast.“ kichert Lisa.

„Das… werde ich euch allen heimzahlen. Nicht heute, nicht morgen, aber ich bin genauso langlebig wir ihr… und wenn der Tag kommt…“ drohte Neia wütend. „Ah ah, da kommt wohl der böse Teil von Taos durch.“ unterbracht Sherry sie von hinten, wo sie ihre Haare kämmt.

Neia stand mit ausgestreckten Armen und ist nicht in der Lage sich irgendwie zu bewegen. Kyllia hat ihr ein oranges Kleid mit mehreren Blumenformen übergezogen. Lisa ihr große Ohrringe angebracht und Sherry plant, ihr einen Zopf zu flechten.

„Hmm… siehst eigentlich ganz gut damit aus.“ betrachtet Suki sie von vorne. „Frage mich nur, wie wir Neia nun dazu nötigen, dass sie „freiwillig“ auf ein Date mit Mutter geht, die von nichts weiß.“

„Wieso… überlasst ihr es nicht einfach mir, wie ich es angehe hm?“ hob Neia eine Augenbraue hoch. „Vor allem… warum auf einmal die Eile? Es ist ja nicht so, dass Exos auf einmal keine Lust hat. Die Barriere bei den Dämonen verschwindet oder irgendetwas passiert.“

„Glaube, deine erwähnten Affären sind höchsten One-Night-Stands. Denn ansonsten habe ich nicht den Eindruck, dass du weißt, wie man richtig flirtet.“ meinte Lisa. „Das du den Begriff kennst?“ grinste Kyllia.

„Hey… ich bin nicht dumm, ich habe meinen Kindern schon zugehört, was sie mir mal berichtet haben und so.“ wehrte Lisa sich. Alle hörten, wie eine Tür über ihnen aufging. „Oh, scheinbar kommt Sina.“

„Hmm… bisschen schwerfällig oder?“ wundert sich Sherry, weil jemand relativ schwer die Treppe runter kam. „Glaube…“ legte Sherry eine Hand auf der Schulter von Neia. „du kannst die Magie von Neia entfernen Lisa.“ „Wird gemacht.“ schnippte Lisa mit dem Finger und Neia bekam wieder ein Gefühl in ihrem Körper.

„Meine Damen? Wir haben ein Problem.“ kam auf einmal eine männliche Stimme im Flur. Verwundert schauten alle Frauen sich kurz an, dann zur Tür… als eine große Hand am Türrahmen erschien…

Das Chaos meldet sich wieder…

Kapitel 633

Ich bin wiedergeboren und warum habe ich keine Selbstkontrolle?

Sina flog wieder zurück nach Fanfoss. Die Nagas wurden aufgeklärt, was auf sie zukommt und sollen sich Gedanken machen, ob sie nicht bereit wären, eine Zusammenarbeit mit den Zwergen einzugehen.

Ling wurde nicht mehr gesehen, der Vampir hat seine Aufgabe bekommen und wird als aktueller Vermittler vor Ort bleiben für die Nagas. „Wenigsten konnte Itiikra mir sagen, was sie brauchen. Vielleicht noch hundert Picken bei der Bestellung hinzufügen…“ murmelt Sina während des Fluges.

Es dauert nicht lange, da sah sie schon die Stadt Fanfoss… und die getötete Riesenkrabbe vor der Stadt. „Verstehe, Brandrulim hat seine Sklaven losgeschickt.“ schmunzelt Sina. Sie landete bewusst vor der Abenteuergilde…

„ARSCHLOCH!“ „Du kannst mich auch mal.“ hörte man wieder das übliche Gezetere… „Ja… gut das dieses Drama auch ein Ende haben wird.“ zog Sina stark durch die Nase und ging direkt zu Ethice. „Lady Sina.. erm…“

„Ist schon gut. Du kannst direkt mit Igriz nach Saifa reisen, die Nagas sind angekommen. Ich werde das eben mit dem Gildenmeister abklären, aber… nimmt die Pfeife mit. Glaube, dass würde jedem gut tun.“ schaute Sina die Lamia entnervt an.

„Ganz wie ihr es wünscht. Die unangenehmen Blicke der Männer… nervten mich ein bisschen, seit ich dies Show mitgemacht habe.“ seufzte Ethice erleichtert. „Dann werde ich alles in die Wege leiten und mich bei Sarless verabschieden, Igriz nehme ich gleich direkt mit.“

„Oho? Du bist doch eine schöne Frau Ethice, vielleicht solltest du ja mal überlegen, auch ein bisschen mehr für dich erlauben zu lassen.“ hob Sina bedeutungsvoll ihre Augenbrauen hoch.

„Eh… nein. Egal von welcher Rasse, aber nein.“ kam der bestimmende Tonfall von der Lamia.

„Selbst schuld.“ zuckt Sina mit der Schulter und suchte direkt den Gildenmeister auf. Sie klopfte an der Tür und ging rein, als ein leises „Herein“, wo auch Ascal im Büro war mit Ma Shi. „Grüße euch, ich wollte euch mitteilen, dass meine Nagas angekommen sind und die Stadt Saifa teilweise aufgebaut ist.“

„Das ging schneller als erwartet?“ staunte Ascal. „Scheinbar sind die eingestellten Zwerge sehr bemüht der Welt zu zeigen, dass sie was können. Meine Herren, wir hatten ja das Gespräch, dass Ethice und Igriz für… längere Zeit vom Dienst der Abenteurer zu entlassen.“ setzte Sina direkt das wichtige Thema an.

„Dann ist es auch unser Teil, wo wir in Bewegung kommen oder Ma Shi?“ schaute Ascal den Gildenmeister an. „Scheinbar und vermutlich werden deine Leute direkt heute schon gehen?“ fragte Ma Shi.

„Das ist richtig und ehrlich… ihr seid doch froh, dass einer der permanenten Streithähne weg ist. Selbst mir geht das auf den Keks, wenn ich immer komme.“ nickte Sina.

„Das… kann ich nicht abstreiten. Nun gut, die Papiere habe ich schon vorbereitet, sie benötigen nur meine Unterschrift. Ascal wird dann auch in den nächsten Tagen ebenfalls mit zwei Damen nach Saifa aufbrechen.“ holte Ma Shi aus der Schublade mehrere Blätter.

„Wunderbar, freue mich schon darauf, wie Saifa nun seid wird. Wenn ich mich entschuldigen dürfte?“ stand Ascal vom Sessel auf und nickte den beiden Anwesenden zu, bevor er verschwand.

Als die Tür fiel, kam Sina direkt mit dem nächsten Anliegen. „Die Naga´s haben jemand besonderes mitgebracht. War erstaunt zu hören, das Ling nun ebenfalls dabei ist.“

Erst riss Ma Shi seine Augen weit auf, dann sah man ihm die Erleichterung auf dem Gesicht. „Doch sie wird vermutlich nie wieder ein Mensch sein, weil ihre Rasse sich zu einer Gorgone geändert hat.“

„Verstehe… das dürfte was mit der Aktion sein, die du mit ihr gemacht hast. Sei ehrlich, soll ich Ling aufsuchen?“

„Das kann ich dir beim besten Willen dir nicht sagen. Sie gibt mir die Schuld, dass sie so geworden ist wie sie ist. Klar, es ist einfach, aber man sollte auch überlegen, wie das ganze zu Stande gekommen ist.

Lass… sie einige Zeit bei den Naga´s leben, vielleicht wird sich ihr Verhalten noch ändern. Ihre Anführerin wurde vor Ling gewarnt und Ling selber bekam von mir auch eine Warnung. Ich… mache das nicht gerne, aber sie muss verstehen, dass die Naga´s mir am Herzen liegen und wenn sie dieselbe Aktion macht wie auf der Insel…“

„Ich… hoffe wirklich, dass sich Ling deine Warnung zu Herzen nimmt. Immerhin… hast du sie komplett verändert, also sollte sie diese Warnung verstehen dürfen.“ seufzte Ma Ling traurig. „Eine Gorgone… also ist sie nun auch ein Dämon?“

„Ganz ehrlich, dass kann ich dir nicht sagen. Mir wurde nichts von ihnen beigebracht, wenn dürfte es eine neue Rasse sein auf der Welt. Der… Einzige, der dass… vielleicht herausfinden könnte, ist ein wahnsinniger Wissenschaftler und… den willst du nicht in ihrer Nähe haben wollen.“ grinste Sina schief.

„Hmm… ich warte ab, bis Ascal vor Ort ist, dann kann er mir die Lage berichten. Danke das du mir das gesagt hast.“ lächelt Ma Shi in seinen seltenen Momenten. „Gerne geschehen.“

Danach besuchte Sina direkt die Schmiede auf… ein Mann, der aussieht wie ein Pfau mit seinen Klamotten beschwerte sich lauthals. „Wie? Warum darf ich nicht weitere ihrer Bilder kaufen? Diese Kunst, diese Liebe…“

„Herr… sie bestehen aus Menschenhaut.“ erklärte Brandrulim ruhig und trocken. „Selbst als Kunstsammler wie sie… sollten gewisse Grenzen ziehen.“ „Das macht doch die Kunst aus!“ zeigte der Mann auf das Bild, wo Sina die Haut samt Gesicht wieder erkennt.

Eleanor stand „zufällig“ in der Nähe und betrachtet den Mann in Ruhe. Nicht unbedingt der Blick, den man für gewöhnliches Interesse hat, sondern eher… der Blick, was man aus dem Mann für Materialien gewinnen könnte.

„Ich zahle 500 Goldmünzen, das Bild ist ein Unikat.“ knallte der Mann einen dicken Goldbeutel auf den Tresen. „Für Kunst muss man halt gewisse Opfer bringen und ihre Mitarbeiterin scheint dies zu verstehen.“

Brandrulim sah man an, dass er wirklich in einem Dilemma war, also löste Sina das Problem. Sie ging an den Zuschauern vorbei und stolpert „aus Versehen“ mit ihrer rechten Klauenhand über das Bild, was es komplett zerstörte. „NEIN!“ schrie der Mann laut auf.

„Hoppla, kann ja mal passieren.“ schauspielert Sina und bemerkte den wütenden Blick von Eleanor. „Vielleicht malt die Künstlerin ja in der Zukunft ein ähnliches Bild.“ Der Mann nahm seinen Geldbeutel wieder in die Hand und ging ohne Wortes aus dem Geschäft raus.

„Puh… danke, dass du mir die Entscheidung abgenommen hast. Vermutlich hätte ich meine eigene Grenze überschritten.“ seufzte Brandrulim. „Leute, ihr dürft alle wieder arbeiten gehen und wir beide gehen in mein Büro.“

Gesagt, getan, Sina bekam wieder einen Tee… der sie irgendwie sehr müde machte. „Was… ist das für ein Tee? Irgendwie hat er eine einschläfernde Wirkung.“

„Echt? Für mich war er relativ sehr normal.“ wundert sich Brandrulim. „Vielleicht wegen euer Rasse?“ „Keine… Ahnung, aber ich bin echt auf einmal müde.“ lächelt Sina.

„Hmm… dann serviere ich den Tee mal nicht.“ wollte der Zwerg den weglegen, als Sina die Hand hoch hob. „Erm… ich würde das sogar abkaufen, denn… es könnte sogar helfen, gereizte Dämonen zu beruhigen, wenn wir verstehen?“

„Wenn… du meinst? Was hast du auf dem Herzen? Die Riesenkrabbe ist ja nun wirklich wortwörtlich RIESIG und sowas lebt im Meer? Egal, sollen meine Arbeiter das Monster aushöhlen und das Fleisch auf dem Markt verkaufen, aus dem Panzer bekommen wir schon irgendetwas nützliches heraus.“

„Ah… deswegen nicht.“ schüttelt Sina den Kopf und berichtet alles artig dem Zwerg, was in Saifa besprochen wurde. Das benötigt seine Zeit. Brandrulim machte sich scheinbar einige Notizen dabei, als Sina zum Ende kam.

„Wenn wir ehrlich sind Sina, haben wir ja alle immer vermutet, dass im Meer Schätze sind, die wir Landbewohner einfach nicht erreichen können. Das wird sich nun mit den Nagas ändern. Mein Sohn hat sich gemeldet und ist kommt, aber…

Das dürfte dann alles zu spät sein, also schicke ich die Lehrer samt ein paar Mitarbeiter schon mal voraus, dass sie das Geschäft und all den Kram erledigen. Vielleicht bekommen wir das alles wirklich gut gemanagt, dass… wir dieses Stadtprojekt zum Laufen bekommen.“

„Glaubst du daran? Die Zwerge sprachen von Tonnen von Eisenerz. Das… müsste ja alles zu Stahl verarbeitet werden und und und.“

„Abwarten meine Liebe. Es gab schon immer einige verrückte Ideen, die einfach nicht umsetzbar waren. Mein Gespür sagt mir, dass da etwas gehen kann und es hat mich noch nie verraten.“

„Dein Gespür, dass du wieder nebenbei Werbung machen kannst?“ grinste Sina gemein. „Das auch, dass streite ich nicht ab. Aber ich weiß, von welchem Verrückten die Rede ist, die die Zwerge angesprochen haben.

Es gab früher immer… gewisse Ideen, die in der Theorie immer super waren. Leider gab es immer wieder Probleme, dies in die Praxis umzusetzen. Sollte… dieses Mammutprojekt laufen, dann würde ich gerne ein Teil davon sein.

Wenn meine Mitarbeiter vor Ort sind, werden sie dafür sorgen, dass die Naga´s fair behandelt werden. Das ist jetzt… meines Erachtens ein kritischer Punkt, wo wir alle aufpassen müssen, dass wir es uns nicht mit ihnen verscherzen, denn… Wir Zwerge haben keine Möglichkeit unter Wasser zu atmen oder zu arbeiten.“

„Das freut mich zu hören, denn sie werden ziemlich misstrauisch sein auf alles.“ lächelt Sina müde. „Denke… ich sollte nach Hause gehen, der Tee wirkt irgendwie… komisch auf mich. Wenn was wichtiges ist, wo ich mit den Naga´s was vermitteln muss, du weißt, wie man mich erreichen kann.“ stand Sina auf.

„Geht es dir wirklich gut? Soll ich dich begleiten?“ fragte Brandrulim besorgt nach und Sina schüttelte den Kopf. „Keine Sorge, ich werde direkt… nach Hause fliegen. Den Tee will ich wirklich haben, denn ich kenne spontan einen Dämon, der das ebenfalls trinken sollte.“

„Ich werde es dir über einen Boten schicken, sehe zu, dass du wirklich Heim kommst. Keine Sorge, ich werde das schon mit den Leuten und den Naga´s regeln.“ stand Brandrulim ebenfalls auf und begleitete die Dämonin.

Sina verabschiedete sich von Brandrulim und flog… sehr… langsam… nach… Hause. „Echt jetzt… wieso… wirkt der Tee so komisch?“ murmelt Sina und schaffte es vor ihre Tür zu landen, nur um an die Tür selbst abzustützen.

Mehrmals musste die Dämonin blinzeln, bevor sie sich wieder ein gekriegt hat, dann ging sie langsam rein. Scheinbar war niemand da. Die Arbeiten in den Zimmern waren fertig. Sina wurde es schwarz vor Augen, die Müdigkeit nahm Überhand…

„Verdammt… dass ist mir noch nie passiert…“ versuchte Sina sich irgendwie zu konzentrieren „ihr“ Zimmer zu finden, landete aber in Neia´s Zimmer, die im Bett lag. „Sina? Was ist los?“ kam direkt die Frage, doch das bekam Sina nicht mehr mit.

Langsamen Schrittes ging sie mit schwarzen Augen neben das Bett… und fiel auf Neia, die laut auf keuchte. „Sina?! Was ist los?!“ versuchte die Blutelfe irgendwie Sina zu rütteln, aber mit Flügeln ist Sina nicht ohne Gewicht. „Müdeee… schlafen…“ flüstert Sina noch, bevor sie ganz weg war.

Neia war komplett überfordert und weiß auch nicht, was sie tun soll, nur… das Sina auf ihr schlief. „Eh?!“ Die Blutelfe schaute überall herum und sah… wie ihre Zimmertür zufiel. „Ernsthaft?! Was soll das?“

Die Dämonin schlummert friedlich auf Neia, die schwer seufzte. „Wie… gemein kannst du eigentlich noch werden… Erst verlobst du dich mit Sherry, dein blöder Schwur… mich mehr kennenzulernen und nun… dies…“

Da Sina scheinbar im Tiefschlaf ist, versuchte Neia mit ihre Stärke trotzdem die Situation allen gerecht zu werden… das nur dazu führte, dass ein Arm von Sina am Ende über Neia lag. „Wie… ist das denn jetzt passiert…“

Wiederholt seufzte Neia und schaute in das schlafende Gesicht von Sina, ihr eigenes Herz raste wie verrückt. „Verdammt… warum… musste ich mich so sehr in dich verlieben?“ grübelt Neia und streichelt eine Wange von Sina. „Ich… glaube einfach nicht… dass ich dir meine Vergangenheit anvertrauen kann… da ist zu viel Hass und Trauer…“

Es wurde Abends, Suki wundert sich, wo gewisse Damen blieben und klopfte bei Neia zuerst an. Das Katzenmädchen ging rein und staunte nicht schlecht. „Erm…“

„H.i.l.f.e.“ gab Neia den Morsecode. „Lass dich mal nicht stören.“ lächelt Suki nur und verließ wieder das Zimmer. „Das glaube ich jetzt echt nicht!“ fiel Neia nichts dazu ein. „Verdammt… ich muss aufs Klo! Sorry Sina, aber…“ schob Neia sich durch den Arm der schlafende Frau… die nicht wach wurde.

„Was ist mit ihr los? Egal.“ stand Neia mit einen Wuschelkopf vor dem Bett und verließ dann das Zimmer… um ihre Not zu lösen und eine gewisse Dame zur Rede zu stellen. Es verging eine Zeit und Neia kam mit Sherry zurück.

„Also… sie ist einfach reingekommen und auf dich gefallen, seitdem schläft Sina?“ grinste Sherry schief. „Ja, es ist nichts weiteres passiert oder so.“ nickte Neia.

„Hrmm… wo ist dein Problem? Sina hat Interesse an dir, aber du machst eigentlich nie was. Es ist… richtig, dass du deine Kräfte im Griff haben willst und weiter, aber… glaubst du nicht, dass… vielleicht etwas… mehr sein könnte für dich?“

„Sherry… du verlangst etwas unmögliches. Wenn du es schon erlebt hast und damit leben kannst… ok. Doch ich habe irgendwie große Hemmungen, denn man kann damit viel kaputt machen in einer Beziehung. Mir… gefällt die Freundschaft.“

„Und trotzdem liebst du sie. Kann es sein, dass du dich irgendwie selbst bestrafst für etwas in deiner Vergangenheit? Von allen im Haus bist du die älteste… naja… Wenn man die Vampire mal gekonnt ignoriert.“

„Nein, dass ist es nicht.“ schüttelt Neia den Kopf. „Es ist halt mein eigener Gedanke im Kopf, dass… es irgendwie nicht richtig ist. Meine… Ich hatte mit ein paar Männern eine Affäre gehabt, um auch die körperliche Lust zu kennen, aber…“

„Du ahnst nicht… was du alles verpasst, wenn man mit jemanden die Lust teilt… die man liebt. Das kann man nicht beschreiben, das muss man erleben.“

„Ja… konnte man nicht überhören. Ich bin… ehrlich, aber weißt du welcher Neid und Eifersucht… hier in diesem Zimmer herrscht?“

„Ändere es. Du hast Sina selbst gesagt, dass du kämpfen willst, dann… tue es. Wir wollen dir ja auch helfen, aber irgendwie… suchst du immer so schnell die Flucht. Weißt du… morgen ziehst du ein Kleid an und gehst mit Sina auf ein Date.“

„Eh… nein?“ schüttelt Neia den Kopf, während Sina immer noch im Bett im Tiefschlaf lag. Sherry ging zur Tür und hatte keine Probleme damit laut zu rufen. „Mädels! Lasst Neia bloß morgen nicht entkommen, wir zwingen sie zu einem Date mit Sina!“

„Ok!“ riefen mehrere Frauenstimmen durcheinander, Sherry grinste Neia nur gemein an. „Keine Chance Herrin, deine Schülerin möchte dir auch was Gutes tun und wenn sie es mit Zwang machen muss.“

„Was… habe ich nur an meine Seite als Lehrmädchen genommen.“ ließ Neia den Kopf hängen. „Ein Lehrmädchen, das auch dich mag. Vielleicht sogar ein bisschen mehr.“ zwinkert Sherry.

„Lassen wir Sina schlafen, ich glaube sie ist wirklich fix und fertig.“

Kapitel 632

Ich bin wiedergeboren und der zukünftige Hafen?

„Itiikra… egal was passiert, aber wenn Ling…“ fing Sina an zu reden, als sie mit Itiikra auf dem Weg zu den Zwergen ist. „Macht dir keine Sorgen Sina, ich werde mich schon darum kümmern.“ beruhigte die Naga die Dämonenkönigin.

„Gut, denn sie wird ein Problemfall für dich werden, das du gut lenken musst als Anführerin.“ nickte Sina, als sie bei den ersten Zwergen angekommen ist. „Grüße euch. Ist einer der Bauherren in der Nähe?“

„Öhh…“ kratzte einer der Zwerge sich am Hinterkopf. „Idiot, sie meint Gaergrim. Einen Moment die Dame, wir geben Bescheid…“ meinte ein anderer Zwerg. Die Damen warten geduldig, Itiikra erzählte die Reise.

„Alles… war so anders. Es ist selbst jetzt noch irgendwie… ein Traum, dass wir noch im Schlaf sind, verstehst du?“

„Es wird ein langer Weg werden, bis auch der letzte von euch von diesem Traum wach wird.“ legte Sina Itiikra eine Hand auf die Schulter. „Ich habe mit dem Dämonenkönig aus Deymonlia geredet und… nun, er war alles andere als erbaut, zu hören, dass Dämonen versklavt wurden. Hoffentlich schickt er mir materielle Hilfe für euch.“

„Ah! Lady Sina!“ rief eine laute männliche Stimme. Die Frauen drehten sich um und Sina sah Gaergrim mit Razmel. „Gut das ihr gekommen seid, dass hilft unsere Planung!“

„Seid gegrüßt meine Herren, ich muss schon loben, ihr arbeitet wirklich sehr schnell… Vor allem sieht die Stadt ja irgendwie aus, als stünde sie auf einer Säule. Darf ich meine Freundin Itiikra vorstellen? Das ist die Anführerin der Nagas in eurer Nähe.“ stellte Sina die Naga vor.

Diese verbeugte sich vor den Zwergen. „Erm… kein Ding. Ihr habt uns gewarnt und irgendwie haben… einige von ihnen mehr Angst vor uns als umgekehrt. Hoffentlich passiert nichts schlimmes?“ rieb Gaergrim sich am Hinterkopf.

„Seid unbesorgt junger Herr, wir wünschen uns nur Frieden und ein Heim, den wir unser eigen Nennen dürfen.“ verbeugte sich Itiikra vor den Zwergen.

„Oho, da schmeichelt mir einer den Bart ab.“ bekam der Zwerg rote Wangen. „Nur rein Interesse, wie alt bist du Itiikra?“ fragte Sina neugierig. „Ich werde bald 1974 Jahre alt.“ lächelt Itiikra und den Zwergen fallen die Augen heraus.

„Glaube… das war nicht als Kompliment gemeint.“ murmelt Razmel. „Glaube auch… Nun… erm… *hust* Wir sind wie gesagt nur einfache Bauarbeiter und allein, dass wir die Arbeit angenommen haben, hat Wellen in den Königreichen bei den Zwergen geschlagen.“ nickte Gaergrim.

„Ist das jetzt gut oder schlecht für euch, mich oder alle?“ hielt Sina den Kopf schräg. „Hmm… ihr seid eine bekannte Persönlichkeit und habt ausgerechnet uns den Auftrag gegeben, das löst natürlich Neid auf und die Frage: Warum?

Ihr kennt das Dilemma und vermutlich werden die alten Familienbetriebe aufpassen müssen, wenn wir noch weitere Aufträge bekommen. Doch um euch braucht ihr euch keine Sorgen zu machen, wir alle… freuen uns, dass ihr uns die Chance gegeben habt.“

„Wer für Veränderungen kämpft, kann eigentlich immer bei mir nach Unterstützung fragen, wenn sie denn auch einen Sinn ergibt. Den hattet ihr, weil ihr veraltete Werte ankämpft und die Hilfe auch braucht. Ok, dann berichte mir doch, wie… ihr zu der Entscheidung mit allem gekommen seid?“ lächelt Sina die Zwerge an.

„Als wir den Auftrag angenommen haben, sind wir sofort zu dieser Stadt gereist und haben vor Ort die Aufgaben aufgeteilt. Zugleich haben wir alle Zwerge, die in der Nähe waren herangeholt und alles ist im Grunde eine reine Baustelle.

Die Stadt ist auf… keine Ahnung, Säule, Hügel, kleiner Berg, wie man es benennen soll. Der Boden war teilweise sehr unsicher, also haben wir beschlossen, um den Träger eine Verstärkung zu bauen. Das macht dann wirklich den Eindruck, als würde die Stadt auf einer Säule stehen, die aber sehr wichtig ist.

Wird die Säule zerstört, kann man die Stadt… ziemlich leicht zerstören. Aufgrund, dass sie sehr wichtig ist die Säule, haben wir unseren Zement genommen, der für so eine Aufgabe super ist. Die eingestürzten Häuser haben wir komplett entfernt, da war überhaupt nichts mehr zu retten.

Dafür haben wir den Boden komplett betoniert, was für einen sicheren Stand sorgt, sollte es wieder Erdbeben oder weiteres geben. Wir haben sogar dafür gesorgt, dass eine kleine Kanalisation existiert.

Die Straße nach oben hin stellte eine etwas größere Hürde da. Nicht unbedingt dass wir so eine nicht bauen könnten, sondern es sollte auch was fürs Auge sein. Kutschen können sie später mit ihren Tieren problemlos erreichen, auch wenn sie halt ein paar Kurven hat.

Nun… im Grunde haben wir das „Grundgerüst“ bald fertig, schneller sogar als erwartet, zumal wirklich jeder mit anpackt und das Beste herausholen will. Immerhin haben wir alle nun einen Ruf zu wahren.

Wir… haben die komplette Umgebung ab gecheckt und… uns ist diese große Bucht da drüben aufgefallen.“ zeigte der Zwerg etwas weiter entfernt auf eine hohe Bucht. „Ja, da meinte Ronald, man könnte oben einen Leuchtturm aufbauen.“ nickte Sina.

Die Zwerge waren schweigsam und schauten sich kurz in die Augen. „Ich… hätte eine bessere Idee, doch das müsst ihr entscheiden Lady Sina. Einen Moment…“ murmelt Gaergrim. Er holte auf einmal ein Pult aus seinem Inventar heraus und rollte darauf eine große gezeichnete Karte. „Ich denke… vielleicht wäre es was für sie.“

Sina stellte sich neben den Zwerg und staunte. „Sehe ich das… richtig?“ „Ja, eine Stadt mit Hafen im Felsen. Wir haben den Ort nur grob angeschaut, er hätte aber die idealen Voraussetzungen.“ Nickte der Zwerg mit dem feuerroten Bart.

„Hm… auf der Karte sieht es gut aus, aber… wie geschützt wäre es denn vor Monstern? Im Grunde würden die Wassermonster…“ grübelte Sina.

„Das ist kein Problem. Vor… mehreren Jahrtausenden haben die Zwerge ein ähnliches Projekt versucht, was leider… eingestürzt ist. Der Fehler war, dass man keine richtigen Träger samt Decke aufgebaut hat. Diesen Fehler werden wir nicht wiederholen, zumal wir auch unser Zement benutzen.

Das beantwortet nicht unbedingt eure Frage, ich weiß. Im Wasser werden mehrere Alarmsignale aufgebaut, die davor warnen, wenn Eindringlinge kommen. Man weißt nicht was, aber dass jemand ungefragtes kommt.

Dieses System hat… einer der Zwergenreiche erfunden, die ebenfalls einen Hafen haben. Bisher funktioniert es sehr gut. Wie sie auf der Karte sehen, sind mehrere Wachtürme aufgestellt, die man mit Kanonen und Bogenschützen aufstellen kann.

Dazu gibt es auch weitere Systeme, dass wir kurz vor der Stadt Stahlnetze von oben nach unten ziehen können. Dabei wird es über ein Hydrauliksystem stramm gezogen und kann die Wassermonster abfangen.

Sind sie in diesem Bereich hier… braucht man nur die Kanonen auf sie zu zielen und sie sind Geschichte.“

„Wie sieht es mit Naturkatastrophen aus? Denn ich bin ehrlich: In Zukunft wird Glacia angegriffen und wir alle glauben, dass es vermutlich überall auf der Welt Tsunami´s, riesige Wasserwellen, die… Du verstehst?“ merkte Sina das nächste Problem.

Die Zwerge rissen ihre Augen weit auf. „Ihr… wollt wirklich gegen Glacia kämpfen? Puh… dann müssten wir die Stadt tatsächlich ein bisschen… anders bauen.“ murmelt Razmel. „Was… wäre denn mit der Idee… des Verrückten?“ schaute Gaergrim den anderen Zwerg an.

„Eh… wo… willst du bitte soviel Eisenerz finden? Selbst… dann, weißt du… was das Kosten würde?!“ kam der Einwand. „Was… genau ist die Idee des… „Verrückten“?“ fragte Sina vorsichtig nach.

„Sein Name ist unwichtig und ich kann verstehen, warum Razmel seine Probleme damit hat. Wenn… wir diese Stadt etwas im Felsen drehen würden, dass die Wasserwelle nicht direkt in den großen Eingang reinkommt ist das schon viel, aber kein sehr guter Schutz.

Einer der Zwerge vor langer Zeit hat sich mit der Idee auseinander gesetzt und ein riesiges Stahltor mit eine Dicke, dass vermutlich nicht mal Glacia es so einfach verbiegen könnte. Das Problem ist… man benötigt TONNEN von Eisenerz, um alleine die Tore herzustellen.

Schmieden, überall Schmieden, die gleichzeitig das Erz verflüssigen und… verstehen sie, warum das ein Problem ist? Es ist einfach die Masse, die kein Reich der Welt hat. Deswegen wurde es als Verrückt abgestempelt.“

„Aber… wenn eine Götterbestie es nicht einfach angreifen kann, dürfte es mit Tsunami bestimmt locker mithalten oder?“ verschränkt Sina ihre Arme.

„In der Theorie JA. Leider… wird das in der Praxis… nicht möglich sein.“ nickte Gaergrim. „Es war auch nur… ein Gedanke von mir gewesen. Hmm… schade, denn wenn ihr wirklich Glacia bekämpft, macht es wenig Sinn dieses Projekt anzugehen.“

„Wo genau ist denn das Problem?“ fragte Itiikra freundlich nach. „Die Menge eines bestimmten Erzes. Man müsste die Welt komplett umgraben, damit man die nötige Menge hat oder?“ erklärte Sina. Die Zwerge nickten wieder. „Wie sieht es denn aus?“ kam die Frage.

„Öhm… habt ihr so einen Erzbrocken?“ schaute Sina die Zwerge an, Razmel holte einen aus seinem Inventar heraus und zeigte in Itiikra. „Hmm… nicht weit von hier haben wir auf dem Meeresboden Gesteine gesehen, die genau so aussehen. Einige leuchten eigenartigerweise in gelb, andere… mehr weiß?“

„Wie… gelb und weiß?! So etwa?“ holte Razmel die beschriebenen Brocken raus. „Das eine ist ein Goldbrocken, dass andere ein Silberbrocken.“

„Genau diese Farben sind es, aber noch ein paar mehr. Eines war mehr bläulich, das andere schimmerte sogar… Ich muss mich leider entschuldigen mit meiner Unerfahrenheit.“ verbeugte sich Itiikra.

„Kannst… du uns etwa beschreiben, wie groß der Bereich war?“ fragte Gaergrim. „Hmm…“ war Itiikra etwas… in Schwierigkeiten. „Bedauere, aber wie soll ich es beschreiben? Mehr als diese hohe Bucht.“ zeigte die Naga mit dem Finger zur Bucht.

„Heilige… Scheiße… und wir bekommen die Menge nicht heraus.“ murmelt Razmel. „Da würde jeder Zwerg ausflippen, wenn der wüsste, was da im Meer ist.“

„Nun… es gibt eine Möglichkeit.“ lächelt Sina. „Die Frage ist, ob die Naga´s mitmachen würden, denn die Männer sind alles erfahrene Minenarbeiter unter Wasser und wie ihr ihnen helfen könntet.“

„Ist das wahr?“ schaute Gaergrim Itiikra an. „Das stimmt. Gegen unseren Willen wurden alle zu Sklaven zu diesen Tätigkeiten gezwungen.“ nickte Itiikra. Eine Stille bereitete sich aus, keiner wusste so genau, was er nun sagen sollte.

„Was… haltet ihr von dieser Idee: Die Naga´s leben im Wasser, aber die Stadt drinnen entspricht nicht so… ihrem Lebensstil. Sie werden nie das Niveau haben wie ihr Zwerge es in der Baukunst habt.

Nur… rein theoretisch, wenn ihr das Zement auf der Oberfläche in richtige Strukturen baut und den Naga´s zeigt, wie sie es unter Wasser bauen sollen, können sie nach und nach ihr eigenes Dorf aufbauen. Dazu beredet ihr miteinander auch, ob ihr ihnen einen vernünftigen Steg bauen könnt, dass sie einfacher raus und rein ins Meer können.

Der Preis wäre dann… das die Nagas euch den Wert der Bodenschätze bringen. Aufgrund das sie keinerlei Erfahrung haben, was nun wirklich von Bedeutung ist, werdet ihr das am besten mit einem Zwischenhändler alles abklären.

Das richtig coole Zeug, also das Eisenerz wird gesammelt für das Tor. Wenn die richtige Menge gesammelt wurde und IHR könnt das Tor bauen, dann wäre ICH bereit, den Auftrag für diese Stadt zu unterschreiben.

Leisten kann ich mir das Tor nicht, aber wenn jeder damit einverstanden ist, seine Zeit und Arbeit für dieses Projekt zu investieren, denke ich, kommen wir auf einen Nenner. Dann wird die Stadt Saifa eher eine Übergangsstation und das solltet ihr Zwerge überlegen…

Wirklich groß ist die Stadt nicht, eher kommt sie einem stabilem Dorf am nächsten. Ein Außenposten für die Abenteurer, ein Geschäft von meinem Freund und ein Haus für meine zwei Dämonen… Der Rest… könntet ihr zu euren eigenen Ideen umbauen.“

„Das… wäre ja eine Zusammenarbeit zwischen Zwergen und Dämonen, was bisher noch nie in der Geschichte passiert ist.“ schaute Gaergrim den anderen Zwerg an. „Denke aber, wir müssen das wirklich mit den anderen abklären.“

„Denke, das will Itiikra auch mit ihren Leuten machen. Immerhin ist es eine… Beschäftigung was unangenehme Erinnerungen wecken könnte.“ schaute Sina die Naga an, die verstanden hatte und nickte.

„Sagt… wenn ich die Skizze richtig sehe, würden drei Schiffe reinpassen. Die anderen…“ schaute Sina sich die Karte wieder an. „Diese würden an der Seite erm… docken. Je nachdem, kann man dort auch Kräne bauen, dass man die Ware, die sie transportiert haben, einfacher in Empfang nehmen.“ erklärte Gaergrim.

„Ist das möglich… unter der Stadt eine Wasserstadt für die Nagas zu bauen? Meine… vielleicht hilft es ja allen, eine gewisse… Harmonie zu entwickeln.“ versuchte Sina etwas mehr auszuloten.

„Hmm…“ schauten die Zwerge beide die Skizze an und dann die Bucht. „Wir… sind uns nicht sicher, dazu müssten… wir wirklich den Felsen aushöhlen.“ meinte Razmel. „Ist möglich.“ krätzte eine alte Stimme. Alle drehen ihre Köpfe um und sahen den uralten Zwerg auf sie zukommen.

„Geht nicht gibt es nicht, das war immer das Familienmotto bei uns gewesen.“ lächelt Jorsack. „Es ist alles eine Frage der Konstruktion und wie der Felsen wirklich beschaffen ist. Notfalls können wir von außen ein Kettengeflecht über die Oberfläche ziehen und dann mit Erde zuschaufeln, dass die Natur es sich wieder nimmt.“

„Wenn Jorsack das sagt?“ schaute Razmel seinen Chef an. „Jo, wenn er das sagt? Wäre in der Theorie also möglich Lady Sina.“

„Nur grob, für wie viele Bewohner wäre denn die Stadt gedacht? Auf der Karte sieht man ja mehr den großen Eingang und paar Häuser samt Verteidigung.“ lächelt Sina.

„Puh… ich sag einfach mal ohne die Naga´s. Mit einer hohen vierstelligen Summe können sie schon rechnen, weil der Felsen tief rein geht. Aufgrund der vielen Gefahren würden wir einige Zwergentricks einbauen, damit die Bewohner sicher evakuiert werden können.“ teilte Gaergrim mit, nachdem er überlegt hat.

„Verstehe. Also… bauen sie einfach das aktuelle Projekt fertig und sprechen alles untereinander ab. Ihr Zwerge, die Nagas und wenn die Kontakte von mir hier sind, als Vermittler. Das dürfte… eigentlich ein Jahrhundertprojekt für euch Zwerge sein.

Schreibt auch einfach mal… einen Kostenvoranschlag für Ronald, damit er die Kosten dieses Projektes ausrechnen kann, immerhin bin ich es ja, die das unterschreiben darf. ABER erst, wenn garantiert werden kann, dass das Tor, in welcher Form auch immer, fertig wird.“ schaute Sina in die Runde.

„Das wäre… eine gute Idee.“ nickte Gaergrim. „Machen wir das so. Itiikra war dein Name? Vielleicht… kannst du dir mit deinen Leuten ja paar Gedanken machen, wie… eure Behausungen sein sollen.“

„Kuppelförmig, so hatte ich es vor meiner Sklaverei noch in Erinnerung.“ grübelte Itiikra. „Aber Sina hat recht, wir sollten für… dieses Projekt uns die Zeit nehmen und genau überleben, ob wir das auch alle wollen.“

„Wunderbar, dann denke ich, haben wir alles gesagt. Die aktuelle Arbeit kann ja soweit fertig gestellt werden mitsamt den Häusern. Wenn… es zu einer Entscheidung kommt, könnt ihr dem Vampir dies mitteilen, der wird mich dann benachrichtigen.“ hoffte Sina, dass es eine weitere positive Veränderung wird.

„Dann gehen wir mal zurück Itiikra, immerhin müssen wir das deinen Leuten auch erklären.“

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