Ich bin wiedergeboren und der Foltermeister?
„In der Todesarena… kämpfen die Heiligen unter sich ihre Kämpfe aus. Sie wollen ihre Treue und ihre Stärke dem Herrscher zeigen. Manchmal ruf der König zu speziellen Kämpfen aus, wo die Kämpfer die Chance bekommen, ein Mitglied der königlichen Wache zu werden.“ erklärte Itiikra.
„Wenn diese Kämpfe vorbei sind… fangen die Todesspiele an. Sie werfen die Sklaven, so wie uns, in die Arena und lassen gefräßige Monster auf sie los. „Wenn“… die Sklaven stark sind, können sie die erste Runde vielleicht überleben.
Du muss wissen… sie bekommen keine Waffen oder ähnliches. Magie? Beherrscht keiner von uns, wie denn auch?
Die nächste Runde… setzen sie die tödlicheren Monster ein und bisher… ist es nur einem Sklaven gelungen, diese Runde zu überleben. Da hat man geglaubt, dass keine weitere Monster kommen, aber mitnichten. Sie setzen das größte Monster ein. Gefräßig, hungrig und ziemlich munter, der… Sklave… dagegen war dem Tod geweiht.
Verstehst du Sina? Egal… wie stark du bist… du müsstest alle Monster, die sie dir vorwerfen töten ohne Waffen und Magie. Deswegen… glaube ich nicht an die Prophezeiung, selbst wenn du von königlichem Blut abstammst. Die Heiligen werden auch nicht fair sein und… ab und zu mal dein Halsband aktivieren.
Weiter dazu… dass du dem Foltermeister treffen wirst… Umbringen wird er dich nicht, denn du wirst in der Arena ankommen müssen. Doch in… welchem Zustand… wissen wir nicht.“
„Verstehe.“ nickte Sina langsam. „Weißt du… wo die Minen sein sollen, wo eure Männer sind? Was gibt es denn noch für Sklaven?“
„Die Minen sind bekannt, jeder weiß wo man sie findet. Doch werden sie auch schwer bewacht und ein Einbruch sowie… Ausbruch ist nicht möglich. Andere Sklaven… keine Ahnung… ob es einige von uns trifft, den Männern oder ob sie Sirenen, Fischmenschen und weiteres in den Ring werfen.“ zuckte Itiikra mit den Schultern, als wäre es nicht so von belang.
„Es war… schön dich kennenzulernen und zu wissen, dass Deymonlia immer noch existiert. Dennoch… wird man uns nicht befreien können unter Wasser.“ lächelte Itiikra, als ein bestimmter Ton in dem Raum entstand. „Du wirst… gerufen.“
„Eh? Woher willst du das wissen? Es hat doch nur ein Ton gegeben?!“ schaute Sina nach oben. „Man bringt es uns bei, auf welchen Ton wir zu achten haben. Im Grunde… heißt es nichts anderes als „Bringt die Neue“. Besser… du gehst, denn sonst werden wir alle bestraft.“
„Ich bringe sie raus.“ meinte die namenlose Führerin. „Didima und Askii sollte besser nicht von den Heiligen gesehen werden…“ „Ja, das glaube ich auch.“ nickte die Anführerin.
„Bevor ich gehe… was würde passieren, wenn der Herrscher getötet wird?“ fragte Sina noch. Alle rissen schockiert ihre Augen weit auf, dass jemand überhaupt den Gedanken hat.
„Nicht möglich, man wir nicht wegen des Blutes zum Herrscher oder ähnlichem, sondern weil man eine gewisse Stärke haben muss. Eine Stärke haben muss… die der wahre König des Wasser anerkennt.“ schüttelt Itiikra den Kopf.
„Du meinst Glacia? Ich dachte, es wäre einfach nur ein… stupides Monster, dass alles angreift, was es findet?“ staunte Sina. Itiikra seufzte nur und schüttelt wieder den Kopf. „Nein… Glacia… weiß alles, sobald man das Meer betritt.
Wasser ist sein Element, Wasser ist seine Macht. Er entscheidet… wer von den Meeresbewohnern… eine Zukunft hat und wer… ausgerottet wird. Wasser ist Leben und er… kontrolliert es.“
„Dann… weiß er auch, dass ich gerade hier bin?“ „Ja und dennoch… wird er nicht wegen einer einzigen Kreatur erscheinen. Dafür hat er seine Diener wie die Heiligen, die seine Arbeit machen. Nun geh, du lässt sie zu lange warten.“ drängte die Anführerin.
Sina seufzte nur und nickte ihrer Führerin zu. „Ok, dann bring mich mal zum Folterer, bevor er ungeduldig wird.“ Beide Nagas verließen den Raum, Itiikra schaute Sina nur hinterher. „Möge… du keinen qualvollen Tod… erleidest…“
„Wenn du auch einen Namen willst, nur zu.“ bot Sina das der Führerin an, die sofort ihren Kopf schüttelt. „Bitte nicht… es ist verboten…“ „Hrmm…“ schloss Sina ihre Augen. Der Weg benötigte wohl seine Zeit, die Frauen gingen Tunnel durch Tunnel.
„Sag… du bringst mich direkt zum Foltermeister oder?“ „Ja… denn der Ton hat es befohlen…“ „Ernsthaft, wie lange muss man hier leben, dass man so ein Scheiß heraushört.“ rollte Sina mit ihren Augen. „Hast du kein bisschen Würde? Das ist… als wärst du wie ein Tier erzogen worden!“
„Bitte… Du verstehst das nicht…“ flehte die Führerin. „Nein und ich will das nicht! Du wirst heute Dinge erleben, die für mich Standard geworden sind! ICH werde den Foltermeister überleben, ICH werde die Todesarena überleben und ICH werde diesen Herrscher töten! WENN das nicht genug Beweis ist, könnt ihr von mir aus hier verrotten!“ fluchte Sina.
Der Führerin fiel nur der Kiefer runter und schüttelt nur den Kopf. „Bitte… folgt mir einfach…“ „Tzz…“ versuchte Sina mit ihrer gespaltenen Zunge zu schnalzen. Die Damen krochen weiter ihren Weg… bis sie irgendwann am Ziel ankamen.
Sina hat sich schon die ganze Zeit gewundert, warum sie nicht die Heiligen oder weitere getroffen hat, als ihr klar wurde, dass diese Tunnel nur für Sklaven gedacht sind. Auf jedenfalls gingen sie durch einen leuchtenden Ring und nun sah mal überall die Heiligen herumlaufen, als wäre es eine normale Zivilisation.
Was nun neu für Sina ist, dass einige dieser Quirili mehrere Beine hatten, andere wiederum nur zwei. „Wundere mich, ob es auch was zu bedeuten hat? Die sehen eher aus wie Tintenfische.“ grübelte Sina.
Doch auch die Heiligen staunten nicht schlecht, als sie eine Naga sahen, die Haare trug und ihnen in die Augen schaute. Einige hoben ihre Hände gegen Sina und aktivieren das Halsband, was sie unter Schock setzte.
Die Führerin bekam dieses Spielchen auch zu spüren, sie schrie regelrecht auf. Irgendwann hörte es auf, Sina stand auf ihrer „üblichen“ Position und schaute die Heiligen wieder an, die nun verdutzt wirkten.
„Ist… es kaputt bei ihr?“ „Vielleicht zu schwach bei der Herstellung dosiert…“ „Wie kann sie es wagen uns… anzuschauen?“ „Wie ekelhaft…“ hörte Sina nur das Gemurmel, doch das war ihr egal. Sie ging zu ihrer Führerin und hob sie vom Boden auf. „Das willst du wirklich bis zu deinem Tod ertragen? Ohne dieses Halsband… sind sie doch nichts!“ flüstert Sina, damit die Heiligen keine weiteren Probleme machen.
„Ich… kenne es nicht… anders…“ murmelt die Führerin und merkte… ein wohlfühlendes Gefühl. Sina heilte sie, während sie sie hochhob. „Du kannst es aber ändern… Man kann alles ändern… man muss es nur wollen.“
Die Führerin war wieder oben und schaute Sina in die Augen, schaute dann… beschämt weg. „Bitte… folge mir, wir verärgern nur die Heiligen…“ „Hrm… Du bist schon sehr hartnäckig, dass ich es irgendwie respektieren müsste, Nadalia.“ gab Sina ihr nun ein Namen.
„Nein…“ drehte Nadalia panisch ihren Kopf. „Wie… kannst du nur…“ „Ich werde jedem nun einen Namen geben, ob ihr es wollt oder nicht. Wenn ihr nicht selber die Situation ändern wollt, dann helfe ich euch.“ meinte Sina nur und schaute stur nach vorne.
Nadalia bemerkte, dass die Heiligen langsam ungehalten wirkten und ging wieder vor, dabei gab sie ihr bestes, ihre Tränen für sich zu behalten. Beide gingen immer wieder an Heiligen vorbei, die ihre Köpfe nach Sina drehten.
„Oh… ihr werdet euch noch wundern… Ich mag keine Naga sein, aber sehr wohl eine stolze Dämonin… und ihr werdet alle leiden.“ dachte Sina, als Nadalia vor einer großen… „Tür“ stand. Sie bediente etwas an der Seite und es wurde geöffnet.
„Das… ist die Arbeitswerkstatt des großen Heilgen X´rilii. Bewunderer der… Kunst und… Meister des Folterei…“ murmelt Nadalia und ging durch die „Tür“. Sina folgte ihr und die „Tür“, was auch immer das in der Unterwasserwelt sein soll, schloss sich wieder.
„Ahh… Das ist die Naga, die einen Heiligen getötet hat?“ flötete eine Frauenstimme, Sina drehte ihren Kopf hin und sah eine gutgekleidete Naga, die auch Haare hatte. „Und du bist vermutlich die Verräterin?“
„Wow, selbst freie Nagas wissen von mir?“ kichert Srusu. „Naja, frei bist du ja nicht mehr, wenn man dich gefangen hat.“ Wenn Sina sie beschreiben müsste, unterschied sie sich nicht unbedingt von den anderen Naga´s außer dass ihre kurze Haare knallrot sind.
„Ist der Preis es wert gewesen, dein eigenes Volk zu verraten? Irgendwie… tust du mir am meisten Leid.“ grinste Sina die Verräterin an, die darauf einging. „Aber sicher? Als Außenstehende wirst du nicht wirklich wissen, wie das Leben hier so ist. Dafür… wird mein Meister sorgen…
Naja, was auch nichts bringt, wenn du heute in die Arena geworfen wirst. Dein Pech… dass du die Heiligen getroffen hast und auch noch gewagt hast, deine Hand zu erheben. Verschwinde Sklave, du wirst nicht benötigt.“
Nadalia verbeugte sich tief und kroch aus dem Raum raus, doch zuvor warf sie Sina einen Blick zu, dann war sie auch weg.
„Übrigens, du bekommst von mir den Namen Schlampe. Der passt viel besser zu dir, weil du dich verkaufst hast. Und die Todesarena? Du liebe Güte, was ich alles im Leben schon gesehen habe.“ grinste Sina ganz breit, als sie den Nerv bei Srusu getroffen hat.
„Mein Name lautet Sina, den ich von meinen Vater bekommen habe. Ich hasse ihn, aber ich brauche mich nicht zu schämen, dass ich mein eigenes Volk verraten habe. Ein fremder… mächtiger… Schwachkopf darf Namen an alle geben wuhu. Ein Wunder, dass du dir nicht die Pulsadern aufgeschnitten hast Schlampe.
Zu dumm aber auch… dass Verrat… letztendlich immer bestraft wird. Egal wann… egal wo… egal wie… egal… wer. Itiikra hatte in die Hoffnung gesehen und du hast in deinem übermächtigen Ego nur an dich selbst gedacht.“
„Was weißt du schon Miststück!“ knurrte Srusu wütend. „Nichts weiß ich, aber… ich weiß, was ich mir selber wert bin. Was meine Freunde mir wert sind, meine Familie. Ich habe keine Mutter, deswegen… widerst du mich irgendwie tatsächlich sehr an, dass du deine eigene getötet hast.
Sag… was hast du in ihren Augen gesehen als du sie getötet hast? Verrat? Unglauben? Ich hoffe doch sehr… dass sie dich dein ganzes Leben lang verfolgen werden. Vielleicht findest du ja jemanden, der dir deine Tat verzeiht, vielleicht auch nicht.“
„Oh ja… ich werde Meister X´rilii bitten, ein paar Arme von dir zu trennen, damit du elendig in der Arena verreckst.“ kniff Srusu die Augen wütend zusammen.
„Versteckt sich die Schlampe… hinter jemanden? Du liebe Güte, kennst du überhaupt die Bedeutung von Stolz? Ich kenne auf der Oberfläche ein wunderbares Prachtexemplar, das vor Stolz platzen könnte… Und dennoch ihr eigenes Volk fast in den Untergang gebracht hat.
Tja Schlampe, ich habe ein gewissen Stolz und werde mich nicht verstecken, wozu auch? Ich konnte einen Heiligen umbringen, in dem ich einfach nur seine Kehle zerfetzt habe, dein Meister… wird der nächste sein und DU wirst zuschauen dürfen. Pech habe ich? Wir werden sehen… wer am Ende wirklich Pech hat…“ schaute Sina der Verräterin tief in die Augen.
Auf einmal stand Sina wieder unter Schock, Srusu hat das Halsband aktiviert. „Das lasse ich nicht zu!“ fauchte die Verräterin. „Solange du das Halsband hast, wirst du nichts erreichen!“
„Srusu… wo bleibt sie? Meine Zeit ist… kostbar…“ meldete sich eine männliche Stimme. Srusu wurde blass und fluchte, dann deaktivierte sie das Halsband. Sina zuckte am Körper, konnte sich aber schnell wieder einkriegen. „Zeit herauszufinden… wie die Halsbänder wirklich funktionieren.“ grübelte Sina.
„Nun komm her Miststück oder willst du wieder eine Ladung bekommen?“ kroch Srusu vor Sina, um sie einzuschüchtern… und wird von Sina brutal am Hals gepackt. „Na los? Trau dich.“ murmelt Sina grinsend.
Alle vier Hände von Srusu packten den Arm von Sina und versuchten sich loszureißen, doch der Kraftunterschied zwischen beiden war sehr deutlich. „Na was ist Schlampe? Willst du nicht das Halsband aktivieren?“
„Las… ss… mich…. los!“ versuchte Srusu nach Luft zu schnappen. Dann kam wohl ihr Meister in den Raum. „Warum dauert das denn…“ fragte X´rilii, als Sina mit ihrer Kraft Srusu mit einer Umdrehung auf den Heilgen zuwarf.
Beide krachten ineinander. Sina nahm derweil ein unbekanntes Möbelstück und kroch zu dn beiden auf dem Boden liegenden Personen zu. „Was hat das…“ richtete sich der Meister auf, da knallte Sina ihm das Möbelstück mit voller Wucht auf den Kopf, der auch mal wieder behelmt war.
Nun richtete sich Srusu auf und rieb sich ihren Kopf und Hals gleichzeitig, als sie einen „Schatten“ über sich bemerkte… „Zeit für ein Nickerchen… Schlampe!“ schlug Sina ihr mit einer Faust ins Gesicht.
Die „siegreiche“ Naga knackte ihre Halswirbel und betrachtet ihre bewusstlosen Opfer. „Hmm… irgendwie… glauben alle… in ihrer Arroganz, dass sich Sklaven fügen. Himmel, selbst wir Dämonen würden trotz Halsbändern und was auch immer… IMMER Wachen dabei haben.“ redete Sina mit sich selber.
„Egal… Zeit für eine kleine Folter…“