Sin Roswell

Web Novel Deutsch

Kapitel 579

„Wir“ sind wiedergeboren und der Wahnsinn in Fanfoss? III

Mio und Tio schauten misstrauisch auf die Ohrringe, die Sherina vor ihnen hält. Sie wussten sofort, dass sie eine magische Wirkung haben mussten. „Was… sollen das für Ohrringe sein?“- „Genau, wenn ihr uns was gebt, dann zu eurem Vergnügen!“

Der Mundwinkel zuckte von Sherina, als der Vorwurf kam. „Neiiin…. wir denken, ihr habt es wirklich verdient. Ihr seid ja nicht dumm, ihr wisst selber, dass alles magisch ist in diesem Köfferchen.

Wenn jeder einen Ohrring trägt, werden eure Attribute stärker. Vielleicht hat ja eine junge Dame Interesse daran, jemand zu vermöbeln? Vielleicht hat ja eine andere junge Dame Interesse die Streits zu unterbinden. Wer weiß, wer weiß.“

Nun hat Sherina die beiden Zwillinge geködert. „Es… werden nur unsere Attribute höher?“- „Wieso haben wir das Gefühl, als fehlt etwas bei der Information?“

„Haben wir euch jemals belogen?“ schaute Sherina sie mit einem treuen Hundeblick an. „Nein, aber du lässt immer sehr Informationen weg.“- „Genau, du bist doch immerhin eine Meisterin der Manipulation!“ nickten die Zwillinge synchron.

Wieder zuckte der Mundwinkel von Sherina. „Ihr… wollt uns also sagen, ihr wollt das Geschenk nicht haben? Etwas, was euch eben sehr stark machen könnte, dass ihr vielleicht sogar gegen Lisa ankommen könntet, eure älteste Cousine? Die Stärker ist, als Justus es je wahr?“

Nun schauten sich die Zwillinge gegenseitig in die Augen. „Mit… Lisa ankommen?“- „Dann… wären wir ja wirklich die stärksten in der Familie.“ „Aber…“- „ Ja… ich weiß, die Sache hat immer noch einen Haken…“

„Letzte… Chance. Die werden wir in der Zukunft nicht wieder anbieten.“ lächelt Sherina gemein. „Vielleicht geben wir sie dann jemanden anderen, der die Vorteile ganz klar erkennt.“

Die Zwillinge hielten ihre Hände offen, Sherina hat ihr Ziel erreicht. In jeder Hand legte sie einen Ohrring. „Die müsst ihr an eurem Ohr ansetzen und sobald ihr das getan habt, setzt der Effekt ein.“ lächelt Sherina weiterhin.

Man sah den Zwillingen immer noch an, dass sie sehr große Zweifel haben, aber nun haben sie die Ohrringe. „Besser… wir machen das jetzt, als zu spät.“- „Glaube auch…“ Beide Vampirinnen klemmten die Ohrringe an den Ohren gleichzeitig an, Sherina nahm ein paar Schritte Abstand.

*Click*

Sofort flogen Mio und Tio aufeinander zu und eine große weiße Wolke entstand in der Trainingshalle. Überall mussten die Abenteurer und das Personal husten, andere die weiter weg standen, rannten vor Panik weg.

„Wir sind wirklich…“ wollte Sherina was sagen, als eine Aura entstand die komplett Fanfoss erfasste. Mehrere Personen brachen zusammen, Ruri versteckte sich sofort hinter Sherina und zitterte stark.

„Eh…“ merkte Sherina, dass es… nicht das was es sein sollte, was sie sich gedacht hat und Schweißperlen bildeten sich auf der Stirn. Mehrere Vampire der Gilde kamen mit gezogenen Schwertern angerannt, selbst die Abenteurer zogen ihre Waffen.

Eine sehr kampfsüchtige Person knackte ihre Halswirbel und verließ mit einem sehr breiten Grinsen die Monstervilla. Die Behemoth´s rannten direkt auf das Zentrum, Eleanor lachte verrückt in der Schmiede.

„Mama? Was… hast du ihnen gegeben?“ frage Ruri hinter Sherina. „Die… gleichen Ohrringe, die wir auch tragen. Ohrringe der Transfusion. Aber… irgendwie… ist was schief gegangen.“ schob Sherina sich und Ruri weiter nach hinten.

„Was ist hier wieder los?!“ kam Ma Shi mit Ascal und Prashi. „Was ist… das für eine Aura und woher kommt die Wolke?!“

„Wir wissen es nicht.“ teile Sherina mit. „Wer… sind sie?“ kam direkt die nächste Frage vom Gildemeister. „Ruri? Dein Part ist gekommen, klär das mal den Herrschaften.“ befahl die Chaosbestie und wedelt ihre Flügel, damit sie… sehen kann, was mit den Zwillingen passiert ist.

Ruri gab Ma Shi das Informationsblatt, wo er sehr weite Augen bekam und an den anderen weiterreichte. „Also hast du wieder deine Finger im Spiel Sina… erm…“ „Später, wir müssen wissen, was wir… angerichtet haben.“ unterbrach Sherina den Gildemeister. Die Wolke verschwand…

Vor allen Personen stand eine erwachsene Frau. Sie hatte eine Haarlänge, die den Fußboden erreichte. Die Haarfarbe war komplett schwarz, weiß, rot kariert. Aufgrund, dass die Kleider bei der Fusion die gleiche Größe hatte, passten sie der neuen Figur überhaupt nicht.

Das Rock war zu kurz, dass man fast die Unterhose sehen konnte und die Weste zu klein, dass die Brüste, die Sherina Konkurrenz machten, die Weste bald zum Platzen brachten. Mio und Tio waren nie eine große Person gewesen, aber nun sind sie so groß wie Sherina. Ihre Hüfte, ist ebenfalls ein Hingucker wert.

Doch die Gesichtszüge… sind wie von Acula geschnitten. Arrogante Augen, etwas längliche Nase und spitzes Kinn. Man könnte sie fast mit Camilla verwechseln. Die neue Frau wirkte etwas verwirrt, so wie sie am blinzeln war und ihre Hände anstarrte.

„Erm… wie dürfen wir dich ansprechen?“ fragte Sherina, als von der Frau nichts kam. „Mitio heißen wir… Wussten wir doch, dass du uns was verheimlicht hast!“ schaute Mitio Sherina wütend an.

„Ein bisschen?“ grinste Sherina schief. Wütend stampfe Mitio und stellte sich vor Sherina, die Brüste der beiden Damen drückten sich gegenseitig. „Wieso verheimlicht ihr uns so was wichtiges? Was macht dich jetzt besser als unser Vater, der alles oder weniger nur als Objekte betrachtet und seinen Spaß daran hat?

Du bist nicht besser als all die anderen Clanführer. Tante Layla, die uns gegen unseren Willen Klamotten gegeben hat, die wir nicht anziehen wollten. Lord Roman, der uns keinen Blick gibt, als wären wir es nicht wert. Der Rest ist tot, aber was wir von Aelfric wussten, war Maeve ebenfalls ein Monster. Von Lord Taos wollen wir überhaupt nicht sprechen!

Immer leiden wir alle unter dir, wenn du dir deinen Spaß gönnst, selbst Prashi wird davon nicht verschont!“

„Kann mich einer kneifen oder sind das wirklich die Zwillinge, die das sagen?“ murmelt Prashi zu dem Gildemeister und Ascal.

„Wir verstehen dein Problem nicht? Dein Zustand hält nur eine gewisse Zeit, danach kannst du frei entscheiden, ob du ihn behalten willst oder nicht. Sag… kannst du vielleicht deine Aura mit Blutmagie oder so verstecken?“ war Sherina die Ruhe im Sturm.

„Aura?“ wundert sich Mitio und schüttelt ihren Kopf. „Nein, können wir nicht. Das Problem ist, das wir Zweifel haben, ob du uns wirklich als Freunde betrachtest! Freunde würden sagen, was die Ohrringe in Wirklichkeit gewesen wären.

Du bist wirklich eine Meisterin der Manipulation. Es stimmt, die Ohrringe machen uns stark, aber dies hatte einen Preis.“ dabei drückte Mitio einen Zeigefinger in die linke Brust von Sherina. „Wir haben langsam Zweifel, ob du uns als Freunde betrachtest und nicht eher ein gemeiner Clanführer bist!“

Sherina schnippte mit dem Finger und die Aura von Mitio verschwand. „Illusion: Mitio´s Aura verstecken. Was verstehst du denn unter „gemein“? Anführer können tun und lassen was sie wollen, diese Idee hatten wir schon gehabt, als wir die Ohrringe am ersten Tag getragen haben.

Ihr seid momentan die schwächsten Kämpfer. Ist es denn so schlimm, dass wir euch helfen wollten? So wie ihr eben gezetert habt, hätten wir sie mit Gewalt anbringen müssen. Mitio, auf der Welt gibt es vermutlich noch einen weiteren Clan mit Vampiren, die stark sind.

Bevor dein Vorwurf kommt, wir würden alles für uns behalten, wir haben es erst gestern erfahren und wir hätten so oder so wieder ein Vampirtreffen beordert, damit alle darüber informiert werden, dass ein neuer Feind existiert… oder ein sehr uralter.

Doch das wissen wir nicht. Daher haben wir bewusst unsere Worte für uns behalten, damit ihr es freiwillig tragt. Sag Mitio… haben wir irgendwo in unsere Vergangenheit euch belogen? Es mag stimmen, dass wir etwas vorenthalten haben, aber danach wurdet ihr immer stärker und stärker!

So wie jetzt! Man bildet nicht einfach so eine riesige Aura wie ihr es eben getan habt, vermutlich kommt Rokea schon längst angerannt…“ „Bin schon hier.“ meldet sich eine Frauenstimme. Alle Personen drehten ihre Köpfe und sahen Rokea in die Halle kommen.

„Bei dir stehen wirklich all die starken Gegner in einer Reihe oder? Erst Eleanor, nun eine andere Frau, die ich noch nie gesehen habe.“ meinte Rokea grinsend und knackt ihre Fäuste.

„Nein Rokea! Kein Kampf hier in der Stadt!“ drehte Sherina sich zu der Tierfrau um. „Außerdem glauben wir nicht das Mitio so stark ist, dass sie…“

„Können wir, denn sie ist schwächer als wir.“ mischten sich Mitio ein. „Unsere Attribute haben sich vervierfacht, dass wir Rokea übertroffen haben. Wir… verstehen so langsam, was Justus damals… zu uns gemeint hat, dass wir… eine andere Stärke hätten, wenn wir… nicht getrennt wären. Zu schade, dass er das nicht mitbekommen wird.“

Rokea sah, als wäre sie geohrfeigt worden und Sherina sehr verwundert. „Deine… Attribute haben sich nicht einfach… addiert wie bei uns?“

„Addiert? Kein bisschen, es wurde multipliziert. Wir hatten exakt dieselben Attribute, Fähigkeiten, Level, nichts war anders bei uns. Nur unser Verhalten hat sich wegen…“ Mitio starrte Igriz in der Ecke an. „einem Dämonen etwas geändert. Doch das tut nicht zur Sache, wir sind sauer auf dich und darauf hätten wir wohl ein Recht!“ drückte Mitio mehrmals mit ihren Zeigefinger in die Brust von Sherina.

„Soo? Du willst stärker sein als ich?“ stand Rokea neben Mitio an der Seite. „Dann zeigt es mal!“ „WARTE!“ wollte Sherina den Kampf verhindern, aber zu spät! Rokea schlug mit der rechten Faust nach Mitio…

Mitio wich die Faust geschmeidig aus, Sherina sprang nach hinten. Gleichzeitig sprang Mitio auf den Arm, sodass Rokea aus dem Gleichgewicht gerät und nach vorne fällt. Während des fallens schob Mitio ihr Knie unter den Hals von Rokea…

„Rumms…“

Rokea packte sich direkt an der Kehle, weil ihr die Luftzufuhr abgeschnitten wurde. Sie röchelt vor sich hin, als Mitio von beiden Seiten am Hals nochmal zuschlug. Die Tierfrau verdrehte nur ihre Augen und lag bewusstlos auf dem Boden.

„Eh… kann mich bitte mal jemand kneifen oder hat Mitio… Rokea in wenigen Sekunden ausgeschaltet, wo Sina fast selber verloren hat?“ fragte Prashi, als jedem dieser Kampf… etwas zu unrealistisch vorkam.

„Wir brauchen keine Störung von einer Außenstehenden!“ wedelt Mitio ihre Haare nach hinten und widmet sich wieder Sherina zu, die auch sehr offene Augen hatte. Nun kamen die restlichen Behemoth´s an und trauten ihre Augen nicht, wer auf dem Boden lag.

„Sherina… wie stehen wir eigentlich zu dir?“ drückte Mitio sich wieder an Sherina ran. „Warum… immer diese Geheimnisse? Wir haben dich als Herrin anerkannt und unseren Schwur gegeben, doch ihr wolltet eher, dass wir Freunde sind. Warum… diese Aktion?“

„Es tut uns leid, wir wussten nicht welche Gefühle wir bei dieser Aktion verletzt haben. Wir wussten auch nicht, als wir fusioniert worden sind, nur… Keine Ahnung, wie wir das Gefühl beschreiben sollen, diese Liebe, dieses Vertrauen was wir in uns tragen… es lässt sich einfach mit NICHT beschreiben!

Also dachten wir… wir würden euch einen Gefallen tun! Ihr habt euch als Schwestern so sehr geliebt, da hätte nicht mal ein Blatt Papier dazwischen gepasst. Zusätzlich eine gemeinsame Stärke, es war für uns ziemlich vielversprechend gewesen.

Allen anderen… hätte ich diese Ohrringe nicht angetan, jeder ist total von uns genervt, schreit uns an, dabei wollen wir doch nur das Beste für alle. Es tut uns… wirklich vom Herzen leid, dass wir dir ein Misstrauen in dir gesät haben.

Als… Entschuldigung können wir dir ein Gefallen anbieten, wenn es in unsere Macht liegt Mitio. Wir wollen an der Freundschaft glauben.“

„Einen… Gefallen? Du weißt schon, was du da sagst?“ fragte Mitio vorsichtshalber nach und Sherina nickte. „Ja wissen wir. Einen Gefallen ist das schlimmste, was man haben kann, deswegen hoffen wir, dass du unsere Tragweite verstehst.“

„Ja… können wir. Ok, dann akzeptieren wir deine Entschuldigung, aber warum sagst du es nicht einfach zu Beginn? Dann hätten wir den Streit überhaupt nicht gehabt. Irgendein Abenteurer erklärte uns mal, „Nur sprechenden Menschen kann man helfen.“ Wie tiefgründig seine Worte doch waren.“ seufzte Mitio… als die Weste aufplatze. Ein großer Riss entstand und die Brüste pressten sich teilweise raus.

Das waren für die meisten männlichen Personen in der Trainingshalle zu viel. Erst Ruri, die einen sehr zierlichen Körper hat, dann Sherina, die dasselbe Kleid trug und wirklich viel Brust zeigte durch den Ausschnitt, nun zuletzt Mitio. Das Sterben hat dadurch begonnen, viele brechen durch Nasenbluten zusammen.

„Uff… irgendwie war es die ganze Zeit zu eng gewesen.“ grinste Mitio schief. „Wie… lange hält der Zauber der Ohrringe aufrecht? Drei Tage oder?“

„Eh…“ schaute Sherina an Mitio vorbei, wo Rokea immer noch bewusstlos auf dem Boden lag. „Für dich das Leben lang.“ „EH?! Wieso das denn?!“ wurde Mitio panisch.

„Nun… Erstens… du hast die stärkste Tierfrau beleidigt, indem du sie in aller Öffentlichkeit als „schwach“ bezeichnet hast. Grund Nummer eins, warum sie dir an der Pelle sein wird.

Zweitens, du hast sie vor aller Öffentlichkeit mit… mehr oder weniger mit wenigen Schlägen außer Gefecht gesetzt. DIE Rokea, wo wir eine Stadt samt Arena zerstört haben. Grund Nummer zwei, warum sie dir an der Pelle sein wird.

Selbst… wenn du Fusion abbrichst… Rokea ist nicht dumm. Sie wird schnell herausfinden, dass du Mio und Tio warst… glaube, in diesem Zustand würden wir nicht gegen Rokea kämpfen wollen. Zusätzlich… wird dieser Trick eben kein zweites Mal funktionieren.

Wir hatten ein weiteres Duell mit ihr gehabt und… all die Techniken, die wir am Turnier eingesetzt haben hat an Bedeutung verloren. Rokea ist ein wahres Kämpfergenie, wenn sie mal verlieren sollte, dann verliert sie bestimmt kein zweites Mal mit der selben Technik.

Du bist… vielleicht superstark geworden, aber die übliche Tollpatschigkeit, die du als Zwilling immer aufgezeigt hast, ist immer noch vorhanden. Besser… wäre es gewesen, wenn du sie nicht mit deinen Attributen verglichen und deinen Kommentar abgeben hättest.“

„Aber…“ sah man Mitio die Verzweiflung an. „Wie… sollen wir… leben?! Wir… haben uns immer… als… erm… geteilte… „Einheit“ gesehen?!“

„Es… ist kein Zwang gewesen, sondern nur eine Aufklärung, was auf dich zukommt, wenn Rokea wachwird. Die Entscheidung bleib letztendlich dir selber überlassen.“

„Und… wenn wir jetzt…“

„Den Gefallen einfordern, dass statt du wir gegen sie Kämpfen? Bedaure, aber für mein Projekt… habe ich dieses Versprechen schon gegeben bei Rokea. Das macht daher keinen Sinn.“ grinste Sherina schief.

Mitio fühlte sich nun so überhaupt nicht wohl. „Erm… am besten du kommst mit nach Hause, dann geben wir dir bessere Kleidung und… vielleicht ein Bad, genau, das wäre jetzt passend für dich. Ruri, wir haben alles geschafft, Dalmaz schaffe ich auch alleine.“ legte Sherina ein Arm um Mitio.

„Echt? Danke!“ freute sich Ruri regelrecht, drückte das Klemmbrett noch Sherina in die Hand und rannte förmlich raus.

„Au… mein Hals…“ stöhnte eine Frau auf dem Boden.

„Glaube, ein guter Zeitpunkt, dass wir verschwinden.“

Kapitel 578

„Wir“ sind wiedergeboren und der Wahnsinn in Fanfoss? II

Ruri fiel das Klemmbrett runter. „Ah… e… e… Entschuldigung…“ murmelt sie mit einem roten Kopf. Aelfric bücke sich und hob das Klemmbrett hoch. „Erm… k… keine… Ursache.“ murmelt Aelfric.

Sherina schaute nur in den Himmel und fragte sich, ob das jetzt eine Ironie des Schicksals ist, dass man vor ein paar Minuten das Thema Liebe hatte. Oder ob höhere Mächte ihre Finger im Spiel haben.

Die Chaosbestie wartet geduldig, aber nachdem die beiden sich nur mit den Augen anstarrten, hatte sie keine Lust gehabt, noch länger zu warten. „Ruri?“

„Ah… Entschuldigung Mama… Darf…. ich mein Klemmbrett… erm… wiederhaben?“ stottert Ruri sehr fürchterlich. Aelfric hat scheinbar vergessen, was er in der Hand gehalten hat. „Oh… ja natürlich.“ übergab der Vampir dies. „D… danke…“

„Irgendwie ist das jetzt so klischeehaft, dass wir einschlafen…“ dachte Sherina. „Ruri… aufgrund… dass du bei Lysa wohnst, wirst du den jungen netten Vampir Aelfric oft genug sehen. Wundere mich, dass ihr euch noch nicht begegnet seid?“

„Wie… wie… meinst du das Mama?! Lysa lässt mich ja nicht raus!“ drehte Ruri sich panisch um. „Du… hast… einen schönen Namen…“ murmelt Aelfric hinter ihrem Rücken, nun glühte der Kopf von Ruri regelrecht.

„D… danke.“ drehte sich Ruri wieder schüchtern um. „Dein… Name ist auch sehr… interessant…“ Wieder entstand eine Stille zwischen den beiden…

„Hrm… ihr beiden Schnuckelchen… was haltet ihr von dieser Idee… Wir sind gekommen, weil wir deine Hilfe brauchen Aelfric. Dazu benötigen wir auch unter anderem wieder deine Leibwächter. Danach werden Ruri und WIR wieder gehen… weil wir noch was tun haben.

Ihr beide könnt euch Abend wieder treffen und… tun und lassen was ihr wollt ok? Immer und überall, ihr wohnt nebeneinander, also…“ machte Sherina das Angebot.

„Das… kling gut… doch wer sind sie?“ konnte sich Aelfric von Ruri kurz loslassen. Ruri starrte immer noch Aelfric an, bis Sherina neben ihr Ohr mehrmals schnippte. „Ah! Ja, natürlich… Erm… hier…“ hielt Ruri das Informationsblatt zitternd vor Aelfric.

Dies nahm Aelfric mit unsicherem Grinsen ab und las es sich in Ruhe durch. „Oh? Ihr… seid Lady Sina und Gräfin Sherry in einer Person? Wusste nicht, dass es möglich ist…“ „Wir auch nicht, aber wir sind nicht traurig um diese Erfahrung.“ lächelt Sherina.

„Verstehe… wie können wir euch diesmal helfen Lady… Sherina?“ frage Aelfric, schaute aber Ruri in die Augen. „Besser… wir klären es drinnen ab.“ schlug Sherina vor und Aelfric machte die Tür weit auf.

Ruri traute sich nicht reinzugehen, als ihre „Mutter“ sie dann rein schob. „Liebe Ruri… denk an das Thema von vorhin. Alles wird zweitrangig und nun sind wir ein bisschen traurig.“ „Aber Mama!“ wollte Ruri sich drehen, doch konnte sie gegen die Kraft von Sherina nichts tun.

Die Damen gingen den Flur zum Wohnzimmer entlang und Sherina dachte in diesem Moment, dass sie in einem Fitnessstudio gelandet ist. Überall die üblichen Sportgeräte, um sich die Muskeln aufzubauen.

„Wow…“ murmelt Sherina, denn nun verstand sie, warum die Aufpasser von Aelfric so muskelbepackt sind. Diese hingen übrigens an der Decke und machten dort ihre Übungen.

„Du gönnst ihnen vieles oder Aelfric?“

„Aber natürlich! Die netten Herren sollen auch Freizeit haben und wenn sie das Wohnzimmer benötigen, dann gebe ich es ihnen doch gerne!“ wurde Aelfric etwas hitzig, als hätte er eine Kritik zu hören bekommen.

„Aelfric? Das war keine Kritik.“ drehte Sherina sich zu ihm um. „Wir waren nur erstaunt, wie unterschiedlich die Häuser von innen alle aussehen. Es freut uns, dass du mit den „netten“ Herren so im Einklang bist. Es ist das komplette Gegenteil, was bei Gair läuft.“

„Ich… wusste nicht, dass… man so dicke Muskeln haben kann?“ inspirierte Ruri die Männer etwas zu genau. „Aber… irgendwie… ziehe ich… erm… schmächtigere… Figuren… vor…“ murmelt Ruri mit leise Stimme und rotem Kopf.

„Ich… mag… Figuren… die Flügel… und gelbe Augen haben…“ murmelt Aelfric und schaute schüchtern auf den Boden. Nun glühten die Köpfe beider angesprochenen Personen. „Ernsthaft…“ rollte Sherina ihre Augen, freut sich aber… dass sich zwei gefunden haben.

„Also… bevor nichts mehr passiert, lass dir mein Projekt erklären…“ stellte sich Sherina zwischen die beiden hin, damit Aelfric Sherina die Aufmerksamkeit gibt. Gefühlt eine Stunde später verließen Sherina und Ruri das Haus, wo Aelfric wieder an der Tür stand.

„Wenn… du möchtest… können wir ja später… erm…“ kratze Aelfric sich am Hinterkopf. „Gerne!“ sagte Ruri sofort, ohne den Rest des Angebot zu kennen. „Also… ich… ich… würde… mich freuen…“

„Vielleicht werden wir ja früher fertig, wenn… du fleißig bist Rurilein.“ lächelt Sherina böse. „Meinen…“ „Ich habe verstanden Mama. Erm… dann… bis später.“ winkte Ruri schüchtern und Aelfric ebenfalls.

Als die Damen einen größeren Abstand von dem Haus genommen hat, fing die Fragerei an. Wie alt ist Aelfric, was sind seine Hobby und so weiter. „Ruri… wie wäre es, wenn du ihn das fragst? Glaube, das wird er dir alles in Ruhe beantworten.“ seufzte Sherina. „Doch wir warnen dich, dass er ein sehr verletzliches Wesen in sich trägt.“

„Ok? Dann… hoffe ich… dass er… mir das erklären kann.“ murmelt Ruri und schaut immer wieder kurz nach hinten. „Wo… gehen wir jetzt hin?“ „In die Kaserne Sarless und hoffentlich auch Gair aufsuchen.“

Es verging einige Zeit, da fragt sich Sherina spontan, ob das denn eine Kaserne ist. „Was… macht Sarless mit diesen Leuten eigentlich?“ schaute die Chaosbestie nach oben. Irgendwie ist es in letzter Zeit Mode geworden, an Decken die Übungen umzusetzen.

Überall hingen die Stadtwachen und gehen das höllische Training von Sarless an, die immer gewisse Pfiffe von sich gab. Gair sah man auch… halbtot auf dem Boden. „Sie haben hier kein Zutritt.“ kam direkt eine verschwitzte Wache zu den Damen. Ruri ist scheinbar voller Energie und machte direkt ihren Job.

„Wir würden sie bitten, Sarless zu holen und dieses Informationsblatt weiterzugeben. Wenn es geht… schnell.“ setzte Ruri den Mann etwas unter Druck. „Wo Liebe hinführt…“ grübelt Sherina.

Die Wache tat dies und wenige Minuten stand Sarless vor den Damen. Sherina spürte ein Stich von Abneigung, schluckte es aber wieder runter. „Wie… kann ich euch helfen?“ fragte Sarless sofort.

„Wir brauchen deine Hilfe wieder für unser nächstes Projekt. Was wir nicht wissen ist, ob du schon weißt, dass du weitere Kämpfer ausbilden sollst?“ hielt Sherina den Kopf schräg. Sarless schüttelt den Kopf. „Bedaure eure Ma… Lady Sherina, davon weiß ich nichts.“

„Verstehe, dann hör zu…“ erklärte Sherina direkt, dass Sarless die königliche Armee trainieren darf und zugleich Modell stehen darf. „Euer Wunsch ist mir Befehl Lady Sherina.“ verbeugte Sarless sich kurz.

„Kein… Widerspruch oder ähnliches?“ wundert sich Ruri. „Junges Ding… ich weiß nicht, in welcher Beziehung du zur Maj… Lady Sherina stehst, aber ich habe ihr meine Loyalität geschworen. Da werden ohne Wenn und Aber die Wünsche umgesetzt, so einfach ist es.“

Ruri wirkte ein bisschen eingeschüchtert bei der Ansage. „Schöne Worte. Was ist mit Gair? Hat sich da etwas… schon getan?“ fragte Sherina und Sarless schüttelt ihren Kopf. „Ich bin mir nicht sicher, wie man als Vampir… so schwach sein kann. Selbst die Stadtwachen sind im Team stärker als er.“ rieb dabei aber ihren Bauch. „Ansonsten habe ich ihm noch nicht verziehen.“

„Nun, dass ist verständlich.“ meinte Sherina nur. „Wir werden ihn eben abmessen, solange er bewusstlos ist, dann kommst du als nächstes dran. Teil ihm bitte mit, dass er bei einem Projekt teilnehmen darf, was wir dir eben erklärt haben.“ „Wie ihr wünscht.“

Gesagt, getan, nun machten sich die Damen auf den Weg zur Abenteuergilde. „Wir kommen langsam dem Ende näher, dann siehst du deinen Freund wieder.“ sagte Sherina dies neben Ruri, die wieder einen roten Kopf bekam.

„Er… ist nicht mein Freund… noch nicht…“ murmelt Ruri. „Oho? Wir hören aber daraus, dass es dein Ziel ist.“ grinste Sherina und beide Damen gingen in die Gilde rein. Durch ihre Aufmachung und Kleider bekamen sie direkt die Aufmerksamkeit aller Abenteurer.

„Mama? Ich… fühle mich etwas unwohl…“ gab Ruri direkt zu. „Muss dir nicht, weil sie alle sofort erkennen, wie schön du bist. Doch das… willst du lieber von jemand spezielles hören nicht wahr?“ legte Sherina ein Arm um die Schulter von Ruri. „Mama!“

„Du wirst es selber bald erkennen.“ ignorierte die Chaosbestie den Einwand und ging direkt zu Ethice, wo keine Warteschlange war. „Willkommen in der Abenteuergilde in Fanfoss, wie können wir euch… helfen?“

„Uns ist schon lange nicht mehr zu helfen.“ musste Sherina bei dem Witz kichern und schaute Ruri an. Sie machte sofort ihre Arbeit und reichte der Schlangenfrau das Informationsblatt. „Öhm… Lady Sherina? Ich… will nicht unhöflich sein, aber…“

„Wollt ihr uns widersprechen?“ lächelt Sherina böse und machte eine Klauenhand zur Faust. „Natürlich nicht!“ verbeugte sich Ethice sich mehrmals. „Wie… können wir euch… helfen?“

„Wir wollen deinen Körper.“ sagte Sherina nur und überall sah man große Ohren wachsen. Dabei drehen alle ihre Köpfe zur Rezeption, wo Ethice fast der Unterkiefer auf dem Boden fällt. „Aber… eure Maj…“

„Kleiner Scherz von uns, wir müssen mal ein Teil deines Körpers abmessen um die richtigen Kleider zu schneidern. Du darfst beim nächsten Projekt direkt mitmachen.“ grinste Sherina böse. „Sarless ist auch ein Teil davon, also… wenn du mal eben von deinem Schalter rauskommen könntest?“

„N… natürlich Lady Sherina.“ kroch Ethice nach vorne und Sherina fing direkt mit dem Abmessen an. Man sah Ethice es an, dass es ihr sehr peinlich war, dass alle sie anstarrten… und dann einen roten Kopf bekam, als ihre Brüste dran waren. „Muss… das wirklich sein?“

„Aber natürlich? Wir können dir auch Kleider machen, wo du ohne Oberteil gekleidet bist. Wussten nicht, dass du so eine Einstellung hast.“ meinte Sherina nur von hinten. „So… das wars. Igriz ist im Trainingsraum?“

„Ja… ist er…“ nickte Ethice beschämt. „Du wirst noch eine Anleitung bekommen, was du bei dem Projekt machen darfst und die Kleider darfst du am Ende auch behalten. Immerhin bist du doch eine schöne Frau.“ klopfte Sherina ihr auf die Schulter. „Los kommt Ruri.“

Man müsste meinen, dass in der Trainingshalle die Abenteurer für die nächsten Kämpfe trainiert werden, aber es war wieder ein bisschen anders. Tio und Igriz führten wieder ein Kampf vor allen und… dieser war sehr intensiv.

„Huch? Was ist denn hier los Mio?“ fragte Sherina die andere Zwillingshälfte. Mio und Tio kannten den Zustand von Sherina, wollten aber nicht in das Chaos reingezogen werden… bis jetzt. „Tio… und Igriz haben sich wieder gestritten, was durch einen Kampf geklärt werden soll…“ seufzte Mio.

„Und Ascal hat das erlaubt?“ fragte Sherina direkt nach, wo Mio den Kopf wegdreht. „Mio? Weiß irgendwer, dass hier ein Kampf stattfindet? Prashi? Ascal? Ma Shi?“

„Sie… sind oben bei einer wichtigen Besprechung. Tio sollte es eigentlich wissen… dass es doch nur wieder Ärger gibt.“ teilte Mio mit, die den Kopf schüttelt. „Irgendwie… erkenne ich meine Schwester nicht mehr.“

„Uh… wenn du das schon sagst?“ murmelt Sherina und schaute sich den Kampf an. Igriz hat mit seiner Körpergröße den Vorteil, dass er weiter mit seinen Knüppeln nach Tio zuschlagen konnte, während diese wiederum mit ihrer Geschicklichkeit jedem Angriff ausweichen konnte.

Viele Abenteurer jubelten den Streithähnen zu, der Teil von Sina hätte gerne auch zugeschaut, aber eher setzte sich der Teil von Sherry zu. Sie pfiff einmal ganz laut, wo sie laut ihre Aufmerksamkeit aller bekam. „Wir beenden den Kampf!“

Sofort kamen Buhrufe und weiteres, doch das war Sherina egal. Ma Shi ist nicht mehr der Jüngste, also will sie ein bisschen ein Vorbild sein. Tio hat Sherina sofort erkannt und steckte ihre Waffe zurück, während Igriz noch eine Provokation ihr zuwarf. „Oh? Hat die Fledermaus doch Angst bekommen?“ „Du kannst mich mal!“ zischte Tio.

„Glaube, wenn man die beiden in einen Raum steckt, dürfte nur einer ihn lebend wieder verlassen, so wenig wie sie sich leiden können.“ dachte Sherina nur. Sie machte direkt einen großen Sprung und landete zwischen den beiden Partien. „Tio, ab zu deiner Schwester und Igriz, wenn du deinen Kampf haben willst, geben wir ihn dir.“

Alle Instinkte von Igriz schrien förmlich, dass es sein Todesurteil ist, wenn er darauf ein geht und steckte seine Waffen weg. „Geht doch. Du darfst uns bitte folgen, wir haben noch was zu klären.“ drehte Sherina sich um und Igriz folgte ihr, ohne zu wissen, wer die Frau überhaupt ist.

Die versammelten Abenteurer lösten sich auf, vielen sah man die Enttäuschung an, dass sie den Kampf zwischen einem Vampir und Dämon nicht zu Ende sehen konnten. Ruri folgte den beiden Personen von der Seite, als sie in einer Ecke angekommen sind.

„Möchtest du uns erklären, wieso… du mit Tio immer in einen Kampf gerätst?“ kam sofort die Frage von Sherina. „Warum… interessiert es sie? Wer sind sie über…“ wollte Igriz fragen, als Ruri ihm von unten das Informationsblatt hochhielt.

Es war ein eigenartiges Bild, dass Ruri auf Zehnspitzen stehen musste, damit das Blatt vor dem Gesichts des Dämons war. Man sah, wie seine Augen über das Bild schwirrten, als er blass wurde. „Ah… Lilith… erm… ok? Mir geht Tio auf den Keks, dass sie immer Recht haben will. Dummerweise ist das kleine Fräulein es aber nicht.“

„Sei doch ehrlich, du magst sie einfach nicht.“ hob Sherina eine Augenbraue hoch. „Das streite ich nicht ab. Ich wundere mich nur, warum es nur bei ihr der Fall ist und nicht bei Mio.“ verschränkte Igriz seine Arme.

„Eh… ok. Folgendes, weswegen du „freiwillig“ und „gerne“ beim nächsten Projekt mitmachen darfst…“ lächelt Sherina. Auch wenn das Gesicht komplett anders war, kam bei ihr dieses Lächeln durch, was Igriz bei Lilith kannte.

„Ich wundere mich eigentlich, warum du damals verschwunden bist. Mit dir hätten all… die Kriege zwischen Alliancia und Deymonlia nicht mehr stattgefunden, weißt du das?“

„Stimmt, das kannst du mit Dalmaz nicht wissen, warum wir damals verschwunden sind.“ grübelte Sherina direkt nach. „Es lag nicht daran, dass wir nicht wollten oder uns versteckt haben, sondern über einen Zauber gezwungen wurden, zu verschwinden. Wir hatten überhaupt nicht die Wahl gehabt.“ erklärte die Chaosbestie dem Dämon.

„Verstehe…? Besser, ich frage nicht so sehr nach, sonst erfahre ich Dinge, die ich nie wissen wollte.“ schüttelt Igriz den Kopf. „Was ist das nächste… „Projekt“?“ Auch dies erklärte Sherina ihm und bevor er irgendetwas sagen konnte, wurde er abgemessen.

„Danke für die Zusammenarbeit, fehlt nur noch Dalmaz und die Zwerge.“ freute sich Sherina und Ruri lächelte. Dann fiel ihr Blick auf die Zwillingsvampire. Sie merkten sofort, dass jemand sie anstarrte und hatten recht.

„Erm… diesen Blick hatte Sina immer drauf.“- „Ja… glaube… wir sollten uns verstecken.“ bekamen die Zwillinge ein ganz ungutes Gefühl. Doch bevor sie auch nur ein Schritt machen konnten, stand Sherina schon vor ihnen.

„Wir merken, wenn unsere Opf… Freunde das Weite suchen wollen.“ lächelt Sherina gaaanz freundlich. Ruri kam nun auch angerannt und schien auf weitere Konstruktionen zu warten. Auf einmal holte Sherina das Köfferchen mit den vielen Accessoires raus und drückte ihn Ruri in die Hand.

„Hmm… wir sind uns sicher…“ schob Sherina eine Schublade nach der anderen auf und fand zwei Ohrringe. Das Gesicht von Sherina wurde komplett schwarz und ein weißes sehr breites Lächeln entstand darauf. Sofort klammerten die Zwillinge, weil das nun der Teil ist, wo es nur noch schlimmer wurde.

„Das… schenken wir euch.“

Kapitel 577

„Wir“ sind wiedergeboren und der Wahnsinn in Fanfoss?

Ein neuer Tag bricht an, Lisa und Kyllia schlummerten Arm in Arm in ihrem Bett… als die Tür mit einem lauten Knall aufgetreten wird. Beide sprangen sofort nackt aus ihrem Bett und nahmen eine Kampfhaltung ein, als sie Sherina vor sich stehen sah.

„Leute, beruhigt euch! Wir sind es!“ hob Sherina in ihrem neuen Kleid mit einem sehr tiefen Ausschnitt beide Klauenhände hoch.

„SHERINA! ARSCHHIMMELUNDZWIRN! MAN KANN AUCH KLOPFEN!“ schrie Kyllia direkt los. Lisa zog mit roten Kopf die Decke vom Bett und warf sie um sich und Kyllia.

„Wir verstehen euer Problem nicht? Wir wurden gestern auch aus dem Bett geworfen? Ruri, hast du alles?“ drehte Sherina sich um, wo Ruri mit einem lächelndes Gesicht im Flur stand. Sie trug ebenfalls das Kleid mit dem Ausschnitt, was ihr scheinbar ein bisschen peinlich ist, weil sie nicht die Oberweite hat wie Sherina, aber sie genießt es.

„Jawohl Mutter, bereit alles aufzuschreiben.“ nickte Ruri, die ein Klemmbrett und Stift in der Hand hatte. „Was… hast du vor Sherina?“ fragte Kyllia.

„Wir brauchen die Maße von Lisa, denn wir haben sie bisher nicht gemessen. Zumindest haben wir es nicht in Erinnerung.“ holte Sherina ein Maßband aus dem Inventar raus.

„Was… willst du von mir?!“ bekam Lisa ein ungutes Gefühl. „Wir planen ein großes Show-Event für Zada´s Kleidergeschäft. Da werdet ihr, auch du Kyllia, Modells werden. Also? Wenn du mal eben die Decke runter nehmen könntest?“ wartet Sherina grinsend.

„Nein? Kyllia? Irgendwie…“ suchte Lisa nach Hilfe. „Wir… sollen Modells sein für das Kleidergeschäft? Was ist denn ein Show-Event?“ wundert sich Kyllia.

„Etwas… wo du definitiv Spaß haben wirst.“ lächelt Sherina geheimnisvoll. „Du kannst uns ruhig vertrauen. Die Kleider, die wir dann machen, dürft ihr behalten.“

Nun drehte sich Kyllia zu Lisa um, die glänzende Augen hatte. „Also…“ „Warum?!“ „Weil du mich liebst und bestimmt auch deinen Spaß haben wirst?“ „…“ Lisa kniff ihre Augen leicht zusammen… und ließ die Decke fallen. „Mach schnell, es ist kalt…“

„Wunderbar!“ freute sich Sherina und nickte Ruri zu. Sofort werden alle Maße von Lisa aufgenommen und eingetragen. „Danke für die Zusammenarbeit. Rechnet beide damit, dass in nächster Zukunft ein kleines Training auf euch zukommt für das Event.“ winkte Sherina und verließ mit Ruri das Zimmer.

„Soo… das war die einfachste.“ murmelt Sherina. „Nun… besuchen wir mal Rokea.“ „Ganz wie du wünscht Mutter.“ freute sich Ruri einfach nur, dass sie mit Sherina was zusammen tut. Lysa war alles recht, dass sie auch mal einen Tag Ruhe vor der Chaosdämonin hat.

Im Gegensatz bei Lisa und Kyllia klopfte sie an die Tür, wo eine Rokea im Bademantel stand. „Ja? Wer… bist du?!“ starrte Rokea Sherina an. Sie schnippte nur und Ruri holte aus ihrem Inventar ein Informationsblatt raus. „Bitte, da steht alles drin, was Mutter ist.“

Rokea nahm es und las es sich durch. Ihre Augen weiteten sich weit auf und man sah einen sehr gefährlichen Blick darin. „Nein Rokea, kein Duell.“ lächelt Sherina, die wusste, was in Rokea´s Gedankenwelt ablief. „Du würdest dem Teil von Sherry sehr weh tun.“

„Sicher? Das wäre eine einmalige Chance gegen mein Tier wieder zu kämpfen.“ versuchte Rokea zu feilschen, doch Sherina schüttelt den Kopf. „Sehr sicher. Wir brauchen deine Hilfe. Wenn du uns hilfst bei unserem Projekt, wirst die weiteren Kleidungsstücke kostenlos bekommen.“

„Wie… noch mehr?“ drehte Rokea sich in dem Zimmer, wo überall unterschiedliche Kleider rumlagen. „Wir Behemoth´s haben es nicht so mit der Mode, ich weiß so langsam überhaupt nicht, was ich denn noch anziehen soll?“

„Hmm wir merken, dass wir Rokea damit nicht ködern können…“ dachte Sherina in Gedanken und seufzte… „Du würdest ein Duell bekommen, wenn du uns hilfst.“ „Warum nicht gleich so?“ sah man den Sieg in den Augen von Rokea.

Rokea wurde abgemessen von Sherina, ihr behagt es nicht unbedingt, wieder einen Kampf gegen ihre Tiergestalt zu kämpfen. „Vielen Dank für deine Zusammenarbeit. Sobald du deinen Teil eingehalten hast, werden wir unser Duell austragen.“ verbeugte sich Sherina.

Bevor Rokea etwas sagen konnte, verschwanden Sherina und Ruri ganz schnell. „Ermmm?“ hörte man nur noch jemand laut grübeln. „Puh, gerade noch entkommen.“ grinste Sherina schief und Ruri nickte. „Wer kommt als nächstes Mama?“

„Hmm… schauen wir mal, ob „er“ auch bei Suki ist.“ gingen die Damen in die Küche. Doch sie fanden nur Suki alleine vor. „Huch? Wo ist denn dein Mann?“ wundert sich Sherina.

„ER. IST. NICHT. MEIN. MANN!“ schrie Suki. „Sag Ruri, wieso schreit uns jede Person eigentlich an? Haben wir was falsches an?“ drehte Sherina sich zu Ruri um. „Keine Ahnung, was meine „Schwester“ hat.“ sah man die Schadenfreude in ihren Augen.

Normal hat Suki sehr viel Geduld, aber diese Kombination von Sherina und Ruri war dann doch zu viel. „Liebe… Sherina… was willst du? Du lenkst mich von meinen häuslichen Pflichten ab, die meine „Schwester“ scheinbar nicht umsetzen kann.“

Blitze schissen zwischen den zwei ungleichen Damen hin und her, Sherina seufzte nur. „Wir suchen nach Nitir, dachten, er wäre bei dir. Besser du sagst es uns schnell, bevor es ungemütlich hier wird.“

„Es wurde ungemütlich, als du mit Ruri kamst. Nitir dürfte bei seinen Freunden sein, die von einer Jagd wiedergekommen sind.“ zuckte der Mund von Suki. „Ok, wie praktisch, dass sie auch da sind. Los geht’s Ruri!“ klemmte Sherina ein Arm unter Ruri und zog sie direkt mit.

Ein Weilchen später… Drei Behemoth lasen den Brief und schauten immer wieder abwechselnd zu Sherina. „Also… bei dir erlebt man Dinge, von denen wüsste ich nicht mal, dass es sie überhaupt gibst.“ meinte Nitir nur.

„Ohrringe der Transfusion. Was würde wohl passieren, wenn es ein Männlein und Weiblein ist?“ schaut Nijus Zuzan an. „Ernsthaft… Das ist etwas, was ich nie wissen will, weil ich Alpträume davon bekomme.“ verzog Zuzan sein Gesicht.

„Hmm….“ grübelt Sherina und Ruri schloss sich direkt an. „Ah besser nicht Ruri, sonst wird es uns ein Leben lang verfolgen dieser Gedanke.“ „Glaube ich auch Mama…“

„Also… wie können wir dir helfen?“ fragte Nitir und schaute Sherina an. Zehn Minuten später hatte Sherina die Maße der Männer genommen. „Warum… machen wir das noch mal?“ hat Nijus irgendwie den Teil nicht mitbekommen.

„Weil wir kostenlose Kleider bekommen. Nicht das es mich stört, aber man sagt ja, man soll unter Leute gehen und Kleider sagen viel aus.“ meinte Zuzan. „Ich… mache es, damit Suki mir ein bisschen mehr Beachtung schenkt.“ murmelt Nitir leise.

„Du schaffst das schon Nitir. Alles andere wäre doch langweilig gewesen, du hast dir halt das schwierigste Exemplar als Frau ausgesucht.“ klopfte Sherina an der Seite des Armes von Nitir, weil er so groß ist.

„Soo… nun gehen wir die nächsten Modells aufsuchen.“ schaute Sherina Ruri an. „Jawohl Mama!“ Beide Damen standen vor dem Haus von Gair und Sherina wollte eigentlich anklopfen, bis ein Instinkt ihr mitteilte, die Tür direkt zu öffnen…. und bereute, auf ihren Instinkt gehört zu haben.

„ABBEY! NISHA!“ schrie Sherina wütend. Wieder der übliche Saustall war vorhanden, als zwei halbnackte Vampirinnen angerannt kamen. Als sie Sherina sahen, zogen sie sofort ihre Waffen und machten einen wütenden Gesichtsausdruck. „WER BIST DU?!“

„Ruri?“ schnippte Sherina, die sich durch den Müll einen Weg bannen musste und den Damen ein Zettel vorhielt. „Erm… ihr solltet es besser lesen.“ meinte die eingeschüchterte Ruri. Nisha riss den Zettel aus der Hand und las ihn sofort… und wurde extremst blass. „Was ist Schatz?“ fragte Abby nur.

„Das da vorne ist Lady Sina, die mit ihrer Lebensgefährtin fusioniert hat und wir gerade sehr tief in der Scheiße stecken.“ zittert Nisha und Abby wurde ebenfalls blass. „Erm…“ zittert das Schwert in den Händen, weil Sherina nicht ein bisschen amüsiert aussah.

In Fanfoss entstand die Legende, dass an einen bestimmten Tag im Jahr zwei langgezogene Frauenschreie zu hören wäre. Ob an den Gerüchten was ist, wird man nie herausfinden. Auf jeden Fall lagen auf dem Boden zwei Frauen, dessen Hintern ziemlich rot glühte. Sie trauten sich überhaupt nicht, es anzufassen.

„Ruri, lerne daraus. Wer sein Leben nicht im Griff hat wie die zwei da, wird sich keine Freunde machen.“ musste Sherina ihre rechte Hand leicht wedeln. „Ja… mir ist es selber sehr unangenehm, hier zu sein.“ murmelt Ruri.

„Unsere… lieben Kinder… Wir denken, ihr habt uns ausgetrickst.“ blickte Sherina wütend von oben. „Scheinbar benötigt ihr beiden doch eine härtere Hand, wir würden uns nicht wundern, wenn Gair längst ausgezogen ist.

Folgendes… wir beauftragen jemanden, der nun täglich hier vorbeischaut. Dieser wird uns artig berichten, welcher Zustand hier herrscht. Dabei macht dieser immer eine Kontrolle in jedem Zimmer. Keller und Dach werden nun auch überprüft.

Sollte es nicht sauber sein… werde ich euch etwas antun, wovon ihr euch bis zum Rest des Lebens schämen werdet. Stellt euch einfach… ein Käfig mitten in der Stadt vor, wo ihr nackt drin seid. Davor wird ein Schild stehen: Bitte nicht füttern und ansprechen. Weibliche Vampirinnen gehörte zu der Gattung: Vampirische Säue.

Selbst… Schweine haben ein höheres Sauberkeitsempfinden, als ihr beiden. Ihr könnt natürlich auch die Stadt verlassen, wenn ihr auf den Luxus verzichten könnt, doch wir denken, dazu seid ihr dann doch zu faul.“

Tränen gingen den Frauen runter, ihr Stolz wurde regelrecht bei jedem Hinternschlag zerstört. „Es… tut uns leid…“ wimmert Nisha. „Wir… werden sie… nie wieder… austricksen…“ jammert Abby.

„Gut gut, wir denken, ihr meint es diesmal ernst. Nun steht auf, als Strafe werdet ihr ohne gefragt zu werden an meinem anderen Projekt teilnehmen. Wir müssen dazu eure Maße abmessen. Wo ist eigentlich Gair?“ holte Sherina ihr Maßband raus und Ruri bereitet sich vor alles aufzuschreiben.

„Ist… ausgezogen…“ murmelt Abby. Sherina klatscht sich ins Gesicht. „Ok… eines nach dem andere… Ruri?“ „Bin bereit Mama.“ Die Maße wurden abgenommen, dann kam die nächste Strafe. „Das ist euer Pyjama?“

„Erm… ja Lady… Sherina?“ war sich Nisha unsicher. Sherina holte auf einmal eine Schere und bearbeitet es so um, dass bei den Frauen die Intimzone soeben „bedeckt“ sind. „So werdet ihr nun fortan damit laufen, bis wir was anderes sagen.“ sprach Sherina ihr Machtwort aus.

„ABER! Der Stoff versteckt nur unsere Brustwarzen! Bitte! Gnade! Das könnt ihr uns nicht antun, ihr seid selber eine Frau!“ kniete Abby, die einen hochroten Kopf hat.

„Komm, lass uns gehen Ruri. Die Damen werden nun die Zeit brauchen, den Müll loszuwerden hier und wir sind gespannt, ob sie die Courage nochmal zeigen, mich wieder auszutricksen.“ legte Sherina ein Arm auf der Schulter von Ruri, wo beide gemeinsam rausgingen. Man hörte nur noch zwei Frauen weinen, als die Haustür zufiel.

„Versprich mir Ruri… werde nie… nie… nie zu einer Frau wie die beiden. Sie mögen gute Auftragskiller sein, aber ihr Leben… hast du eben gesehen.“ bat Sherina und Ruri nickte. „Jawohl Mama, wie gesagt… etwas Ordnung hat noch nie geschadet. Darf… ich dich was fragen?“

„Natürlich darfst du uns fragen, wenn es im möglichen Rahmen liegt? Wir wissen vieles, aber auch nicht alles.“ lächelt Sherina und Ruri bekam auf einmal… rote Wangen. „Wie… ist es, mit einer Frau zu schlafen?“

Sherina wusste nicht warum, aber sie hatte das Gefühl eines Deja´vüs. „Das ist eine Frage, die lässt sich schwer erklären. Nicht unbedingt… wie Frauen Sex miteinander haben, sondern weil damit die Liebe gemeint ist. Du kennst unseren Zustand und wir fühlen uns, als wären wir im Himmel, so stark glüht die Liebe in uns. Wie kommst du auf die Frage? Hat… Lysa bei dir was ausgelöst?“

„Nein! Nur… du und Sherry, Kyllia und Lisa, Zada und Lara, die beiden eben… Irgendwie… machte es mich schon ein bisschen neugierig.“ drückte Ruri das Klemmbrett an sich. „Ah… verstehe. Nun du kannst uns vertrauen, dass all diese Frauen sich vom Herzen lieben.

Es… gibt Bordelle in der Stadt, aber das ist ja gekaufte Liebe oder? Oder eher körperliche Befriedigung. Doch hier können wir dir sagen, jeder von uns liebt seinen Partner. Kommst du langsam in ein Alter, das du daran interessiert bist.“ grinste Sherina. „Ich… weiß nicht?“ meinte Ruri nur.

„Keine Sorge, du wirst schon deinen Partner für`s Lebens finden. Ob es ein Mensch, Dämon, Vampir, Frau oder Mann ist. Die Liebe ist manchmal so eigenartig und nimmt auch die seltsamsten Formen an.“

„Aber… ich liebe dich doch Mama…“ „Oh… das freut uns doch zu hören, doch bei der Liebe gibt es auch Unterschiede. Du liebst uns, weil wir wichtig sind und dich zu einem Chaosdämon gemacht haben. Das ist ein wichtiges Band zwischen uns. Aufgrund… das wir Sherina sind, sind wir uns etwas unsicher, ob wir das Gefühl einer Mutter haben.

Aber wir können dir versprechen… die erste Liebe… fühlt sich komplett anders an Ruri. Du fängst an, dich über jede Kleinigkeit der Liebe zu freuen, dass alles außenrum… zweitrangig wird.“ streichelt Sherina den Kopf von Ruri.

„Dann lass uns mal Aelfric besuchen, denn seine Jungs wollen wir auch haben.“ „Ok Mama!“ Die Damen gingen einfach zum Nachbarhaus, diesmal klopft Ruri an die Tür und nahm ein paar Schritte Abstand.

Die Tür wird geöffnet von Aelfric der Ruri anschaute…

Ein Blitz schoss zwischen den beiden durch, der Liebesengel hat seine Pfeile auf sie geschossen.

Kapitel 576

„Wir“ sind wiedergeboren und Familienprobleme?

Sherina dachte nicht daran, Renee jetzt hinterher zu rennen und ging ins Haus. „Wer sind sie?!“ kam sofort die Frage von Viktoria, die im Flur stand.

„Wir sind es, Sherina. Ja, wir wissen es, weil es erst vor kurzem passiert, ist, aber wir sind die Fusion von Sherry und Sina mittels dieser Ohrringe hier.“ erklärte Sherina in einer Kurzversion ihren aktuellen Zustand. „Warum ist Renee weinend raus gerannt?“

„Erm… was? Ihr seid… eine Fusion von Lady Sina und… Sherry?“ sah man den Unglauben in Viktorias Augen. „Ja, haben wir eben erklärt. Keine Sorge, der Zustand hält nur ein paar Tage und wir sind gerade erst von Layla zurückgekommen.

Eigentlich wollten wir mit deinem Vater sprechen, doch… das Renee weinend raus kam, das können wir dann doch nicht ignorieren.“

„Vater… ist gerade dabei seine Wut unter Kontrolle zu bekommen, weil er und Renee wieder in einen Streit geraten sind. Ich… bin mir nicht sicher, ob es gerade der passende Moment ist, mit ihm zu sprechen.“ sah man ernste Zweifel bei Viktoria.

„Erst Layla, nun Roman. Vielleicht sollte ich Taos auch mal grüßen, damit jeder Clanführer mal seine Wut auslassen kann.“ seufzte Sherina. „Egal, ich will mit deinem Vater sprechen.“

„Ich habe euch gewarnt Lady Sherina.“ zuckte Viktoria und drehte sich um. „Wie sind die Piercings eigentlich? Wir haben auch welche an… unseren geheimen „Orten“ gemacht.“ flüstert Sherina mit einem Grinsen auf dem Gesicht.

Nun wurde Viktoria rot im Gesicht und drehte sich erstaunt um. „Das… hätte ich nicht erwartet, dass ihr euch.. welche anbringt. Dabei seid ihr doch schon so schön? Ansonsten… es ist das beste, was ich mir im Leben gemacht habe. Ich konnte es vor Renee noch weiterhin verstecken und hoffe das… es auch weiterhin so bleibt.“

„Freut mich zu hören. Wenn… du ein paar abkaufen willst… du weißt, wo man uns finden kann.“ grinste Sherina. „Magst du uns den Grund für den Streit erklären? Damit wir nicht… vielleicht was dummes sagen? Den Vorwurf mussten wir uns heute schon anhören.“

„Vater hat uns die „erfreuliche“ Nachricht mitgeteilt, dass… wir bleiben dürfen. Scheinbar kamen die Argumente von Renee gut an. Worüber Vater nicht „erfreut“ war, dass Renee keine Besserung aufzeigt, wo ich… leider Vater gerne widersprochen hätte.

Renee gibt sich nun wirklich sehr viel Mühe. Sie trägt ununterbrochen eure Beschwerungen, egal wo, wann und wie. Ich… wünschte, sie hätte früher den Ehrgeiz gehabt. Euer Training, wie man sich Bauchmuskeln als Frau trainieren kann, machte sich bei Renee bemerkbar.

Bevor ich… irgendwie was sagen konnte, sind die Emotionen bei Renee durchgegangen und hat ihre Meinung unserem Vater gesagt. Das er nicht wahrhaben will, was vor seinen Augen ist und sie seinen Schutz nicht braucht sowie Meinung.

Eigentlich hätte ich gedacht, dass Vater… sauer wird, doch er hat ihr eher ins Gesicht gelacht, dass sie ohne ihn oder die Familie allgemein nichts alleine auf die Beine bekommt. Das… war eine ganz neue Seite gewesen von unserem Vater.

Wünschte, Mutter wäre bei diesem Gespräch dabei gewesen, dann wäre es vielleicht nicht so eskaliert. Ende des Streites ist, dass Renee ihm gesagt hat, dass sie ihn hasst, den… Rest habt ihr draußen mitbekommen.“

„Hrm… Väter sind echt ätzend.“ seufzte Sherina. „Glaube, wir suchen sie mal nachher auf und trösten sie. Sie sollte in diesem Moment nicht alleine sein.“

Beide Damen waren im Zimmer, wo die Übertragung lief, die scheinbar immer noch aktiv war. Man sah Roman auf einem Thron sitzen und einen sehr genervten Gesichtsausdruck hatte.

„Viktoria? Das ist ein sehr schlechter Moment, mir jemand vorzustellen.“ merkte Roman sofort an. „Erm… das ist Lady Sherina, eine… laut ihre Aussage, Fusion von Sherry und Sina.“ stellte Viktoria die „neue“ Clanführerin vor.

Sofort riss Roman die Augen auf. „Sherina? Ah… jetzt verstehe ich, was Lara damit andeuten wollte, dass wir mit einer gewissen… „Andersartigkeit“ rechnen müssen. Es zwar nicht gerade nett gewesen, Lara vorzuschicken und zugleich unsichtbar im gleichen Raum zu sein.“

„Oh? Scheinbar waren wir doch nicht so gut gewesen, dass man uns bemerkt hat.“ grinste Sherina. „Wir sind froh, dass ihr uns glaubt, das zu sein, was wir sind. Keine Sorge, dieser Zustand hält nur einige Zeit an.“

„Nun… du bist in einem sehr… „ungünstigem“ Zeitpunkt gekommen, denn ich wollte nicht, dass du meinen Familienstreit mitbekommst. Viktoria, du darfst uns bitte alleine lassen.“ nickte Roman zu Viktoria. Sie machte nur ein Knicks und verließ das Zimmer sowie schloss sie dabei die Tür zu.

„Roman, wir sollten uns nicht… einmischen in deiner Familie, aber… Wir können bestätigen, dass Renee wirklich was tut. Es verwundert uns ein bisschen… dass du so hart mit Renee vorgehst. Einerseits freuen wir uns, dass deine Kinder weiterhin hier bleiben dürfen, aber…“ verschränkte Sherina ihre Arme.

„Ich kann mit meinen Kindern tun und lassen, wie es mir gefällt.“ schlug Roman ein Ton an, den Sherina noch nicht kannte. „Hauptsächlich ist es eher, dass Renee endlich die Stärke haben soll wie Lisa.

Jahrtausende Zeit hatte sie gehabt, Jahrtausende wo sie mit all der Zeit trotzig wurde. Müssen wir darüber wirklich reden, warum ich so hart zu meiner Tochter bin? Dann auf einmal zeigt sie eine große Motivation, wie sie nicht genug trainieren kann.“ hob Roman am Ende eine Augenbraue hoch.

„Du brichst dir kein Bein ab, wenn du sie mal loben könntest. Sie wird dadurch nicht faul. Renee ist geradezu besessen danach, dass du ihr mal ein Lob geben könntest. Wir können deine Wut verstehen, aber wir können Renee auch zugleich verstehen.

Exos hat ihr Angst gemacht, aber sie hat nicht geweint. Eleanor hat ihr Angst gemacht, sie hat nicht geweint. Nun sehen wir sie zum ersten Mal weinen und der Grund war niemand anderes als du. Wir denken, du könntest es auch einfach sein lassen, deine Meinung zu sagen.“

„Wie ich dir damals schon gesagt habe, werde erst eine Mutter, dann können wir uns über Erziehungen unterhalten.“ beendet Roman die Diskussion. Sherina rollte ihre Augen, beließ es aber dabei. „Hrm… dann werden wir halt Renee trösten. Du wolltest mit uns sprechen?“

„Ja, ich wollte dich warnen, dass… unbekannte Kräfte im Hintergrund ihre Fäden ziehen. Mein Clan verliert in letzter Zeit einige Vampire und zwar nicht durch Vampirjäger. Ein spezielles Team hat bei den Vampirjägern aufgeräumt und nichts gefunden, dass sie es waren, warum ich einige wichtige Vampire verloren habe.

Layla hat mir ebenfalls von Problemen berichtet, dass irgendwer sie unter Beobachtung hält. Mir persönlich gefällt das nicht…“ teilte Roman seine Meinung mit.

„Wir waren… „eben“ bei Layla gewesen, weil wir miteinander in einen Streit geraten sind. Dabei hatten wir… einen „leichten“ Kampf gehabt und uns ausgesprochen…“ berichtet Sherina ihre Begegnung mit Layla. Dazu das sie ein Problem hatte und den Beobachter gefangen hat.

„So sah der Mann aus, den wir gefangen haben.“ zeigte Sherina dies mit einer Illusion. „Leider hat er sich sofort das Leben genommen, bevor ihn ausfragen konnten. Layla… hat seinen Status schon analysiert und… wir haben ein Problem.“ berichtet Sherina weiter, Roman hörte sich ohne zu unterbrechen alles an.

„Verstehe… das ist wirklich eine sehr ernste Sache. Ich stelle die Vermutung in den Raum, dass vermutlich der Clan hinter diesem Vampir der Grund ist, warum ich wichtige Vampire verliere.“

„Dürfen wir fragen, inwiefern… sie euch wichtig waren?“ fragte Sherina nach.

„Sie gehörten zu dem engsten Kreis der Vertrauten. Einige waren bei unserem Treffen dabei gewesen, sie hatten ein umfangreiches Wissen meines Clans sowie die allgemeine Situation der Vampire.

Ich verstehe warum du fragst, deswegen werde ich alle Vampire zurückrufen, sobald das Gespräch beendet ist. Vermutlich hat dieser unbekannte Clan seine Finger im Spiel und das gefällt mir nicht. Wir müssen uns tatsächlich gegen einen unbekannten Clan hüten, hätte nicht gedacht, dass zu erleben. Ich denke, du lässt auch Sicherheitsvorkehrungen vorbereiten?“

„Wir lassen die Stadt in eine Festung umbauen, wegen dem kommenden Krieg gegen die Dämonen. Wir denken… mehr Sicherheit ist nicht möglich. Dennoch werden wir unseren Clan warnen, dass sie die Augen offen halten müssen.“

„Sei ehrlich Sherina… dass du Lara schickst, hast du gewisse… „Pläne“ mit ihr? Ich vertraue dir, dass du dich um die Stadt, dein Clan und um meine Kinder kümmerst.“ legte Roman ein Bein über das andere und legte beide Hände um das Knie.

Diese Pose war jetzt für Sherina neu und wusste sofort, dass sie aufpassen musste, was sie dem Vampirkönig sagt. „Wir… wissen es nicht so genau.“ sagte Sherina ehrlich. „Wir wussten, dass es richtig ist, dass wir Lara zur Besprechung schicken und das sie in unserem Namen die neuen Regeln anpasst.

Aufgrund der Beschwerde von Layla, das Lara wirklich jede Regel einzeln durchgeht und ihre Kritik immer äußert, betrachten wir unsere Entscheidung als richtig. Weitere Pläne… hatten wir bisher nicht gehabt.

Lara als Clanführerin zu ernennen… wenn überhaupt, ist zu verfrüht. Dabei denken wir nicht mal in diese Richtung, weil es auch eine große Verantwortung bedeutet. Lara weiß, was Verantwortung ist, aber…

In unserem Falle haben wir berechtige Sorgen, dass es zu viel sein könnte. Ansonsten haben wir keine weiteren Pläne, nur das wir ihr… Schritt für Schritt die wichtigsten Aufgaben übergeben, damit sie für die Zukunft auf das Schlimmste vorbereitet ist.“

„Schön, dass du deine ehrliche Meinung mitteilst.“ lächelt Roman. „Vermutlich hast du über meine Schwester schon mitbekommen, dass ich mich ein bisschen bei dem Gespräch zurückgehalten habe?“

„Wir… wissen nicht, ob du schon dein Gespräch mit ihr hattest, aber sie wollte uns beiden irgendwie einen Tritt in den Hintern geben, dass wir erkannt haben, welche Probleme auf den Posten des obersten Clanführers zu kommt.

Ansonsten hattest du wohl deinen Spaß dabei gehabt und… nur bei einigen Momenten eingegriffen?“ hielt Sherina den Kopf schräg.

„Das kann ich mir vorstellen, dass Layla uns erwürgen würde. Ich will nicht behaupten, dass Layla dumm ist, nur… Manchmal ist man so klug, dass man wiederum dumm ist. Scheinbar ist Layla nun selber zur Erkenntnis gekommen, dass wir letztendlich keinen obersten Clanführer benötigen.

Nicht in unserem Falle, denn wir können miteinander sprechen. Eingemischt habe ich mich nur bei Regeln, die man mit Vorsicht genießen musste. Du kennst es selber zur Genüge: Man sagt etwas, meint es aber anders.

Das gleiche traf dann auch auf einige Regeln. Lara hat den Nachteil, dass sie Laylas Interpretationen nicht immer verstanden hat und Layla ihre Aussage nicht. Da habe ich es für beide einmal sachlich erklärt und die Regel wurde komplett umgeschrieben, wie man es auch tatsächlich meint.“

„Sicher das du nicht besser der oberste Clanführer hättest sein sollen?“ „Nein und wir wissen beide genau, warum wir das nicht wollen. Du hättest es auch machen können, egal welcher Abstammung du bist.

Zu Schade das du als Dämon wiedergeboren bist, denn als Vampir… wärst du in unserer Welt ebenfalls eine große Hilfe gewesen. Nicht das du es jetzt schon bist, aber dir fehlt… das Gewisse „flair“ was dir als Dämon nicht mitgegeben ist. Das verstehen aber nur sehr alte Vampire wie ich und andere.

Lara… entwickelt ihn erst gerade und ich bin gespannt, zu was sich Lara in der Zukunft bilden wird.“ lächelt Roman weiterhin. Sherina wirkte etwas verdutzt. „Wie… meinst du, wir hätten… kein Flair?“

„Hmm nimm es nicht persönlich, aber du akzeptierst deine Rolle als Clanführerin nicht. Genau sowenig wie du deinen Titel „Dämonenkönig“ anerkennst. Du rennst vor dir selber weg, was Lara aber nicht tut.“ kam die schonungslose Wahrheit von Roman.

„Aber… wir führen doch die Dämonen in Fanfoss, in Vurdinia oder nicht? Was ist mit unseren eingeteilten Aufgaben, die wir den Vampiren alle geben?“

„Wenn ich die Berichte meiner Diener richtig verstanden habe, gibst du allen mehr oder weniger eine Anfangshilfe, überlässt ihnen aber letztendlich ihr Leben, wie sie es weiter führen. Du magst vielleicht ein Charme haben wie sehr wenige Personen auf der Welt. Du kannst sogar eine Armee dazu bringen, in eine Richtung laufen zu lassen.

Aber du kennst dich nicht als eine Anführerin an, so leid es mir tut. Deswegen bin ich so erfreut zu hören, dass du Lara als deine Stellvertreterin ernannt hast. Keine Sorge, ich werde das niemanden weiter sagen. Selbst Layla ist das nicht aufgefallen.

Das meinte ich, dass dir ein gewisses „flair“ fehlt. Es ist nicht persönliches und letztendlich haben wirklich sehr wenige das gewisse… „etwas“. Vielleicht hat dein Vater es, vielleicht aber auch nicht.“

„Aber…“ suchte Sherina nun tatsächlich nach etwas, um zu argumentieren, dass sie es sehr wohl hat… Doch Roman hat Recht, denn richtig als Clanführerin arbeiten tut sie nur… bedingt.

„Ich sehe es dir an, dass du selbst die Erkenntnis hast. Vielleicht kommt in der Zukunft eine Phase, wo du für dich selber eine Entscheidung treffen willst. Nicht unbedingt um diesen Exos aufzuhalten, den ich zu meinen Feind geschworen habe, sondern das du eine Führungsposition annimmst, wie eine richtige Königin.“

Sherina sagte nichts mehr, ihre fröhliche Natur ist wie Nichts verschwunden. „Es ist nicht mal schlecht, dass man dieses „etwas“ nicht hat. Das, was du machst, ist auch sehr beeindruckend, denn ich oder meine anderen Geschwister könnten das nicht. Jedem eine Starthilfe geben?

Du denkst so komplex und auch etwas weiter in die Zukunft, dass es egal ist, wie deine Hilfe entschieden wird, sie sollte immer positiv verlaufen.“

„Du bist ein sehr gefährlicher Mann, egal zu welcher Rasse du gehörst.“ meinte Sherina nur und nun musste Roman lachen. „Habe nie von mir behauptet, dass ich einfach bin. Ich denke… wir beenden das Gespräch.

Wenn dieser Vampir wirklich so stark war und Layla beobachtet wurde, dann gehe ich fest von der Annahme, dass auch ich beobachtet werde. Glaube, diese Aufgabe werde ich selber übernehmen, denn das benötigt ein gewisses Feingefühl, um so einen geschickten „Beobachter“ in die Finger zu bekommen.

Gehabe dich wohl Sherina und nimm meine Worte nicht zu Herzen. Man kann nicht alles im Leben haben, selbst ich habe… Dinge nie bekommen, die ich gerne mir wünschte.“ nickte Roman einmal, dann verschwand die Übertragung.

Nun hatte Sherina auch einen Grund zu heulen…

Kapitel 575

„Wir“ sind wiedergeboren und wer ist der Feind?

Sherina hat eine Illusion von dem unbekannten Vampir gezaubert, die Acheron, aber auch ein paar weitere Vampire aufzeichnen. „Wenn wir unsere Meinung dazu sagten dürften, aber hast du ihn vor seinem Tod noch analysiert?“ fragte Sherina Layla, die auf dem Thron saß.

„Habe ich… einen Moment.“ schnippte Layla als Vampire ein Tisch, Blatt und Stift brachten. Sie schrieb etwas auf das Blatt. „Hm… wer dieser Vampir auch war, aber er ist definitiv sehr stark gewesen.“

„Das können wir bestätigen, denn wir haben ihn einmal auf den Kopf geschlagen, da konnte er immer noch etwas „agieren“ auch hier im Thronsaal. Dieser Mann war kein kleiner Fisch.“ nickte Sherina.

Lisa ging zu ihrer Mutter und staunte nicht schlecht, als sie die Information auf dem Blatt las. „Also… bei diesen Attributen ist es kein Wunder, warum er Acheron und die anderen Vampire umgehen konnte. Und das war nur ein „Späher“ gewesen?“

„Bevor… wir uns weiter unterhalten. Layla, wie… steht jetzt die Beziehung zu uns? Uns ist die Freundschaft wichtig, aber nicht um jeden Preis.“ merkte Sherina an. Layla lehnte sich auf dem Thron zurück und schaute Sherina in die Augen.

„Ich habe immer noch nicht von dir gehört, warum ich dieses mangelnde Vertrauen zu dir habe. Mir egal, ob du gerade Sherina bist oder nicht, aber der Teil von Sina ist ja bei dir vorhanden.“

„Hauptsächlich wegen Neia. Wir sind von Natur aus sehr Misstrauisch, dass du mit deiner Aktion unser Vertrauen kaputt gemacht hast. Du hast uns zwar geholfen und wir nahmen die Hilfe gerne an, aber… Vertrauen aufzubauen ist schwerer als es kaputt zu machen.

Deswegen haben wir dir zugetraut, dass du eventuell wieder einen ähnlichen Zug machen könntest und die Vampirregeln zu deinen Gunsten anpasst. Den Rest haben wir und Lara dir gesagt.“

„Damit werde ich wohl bis zu meinem Lebensende leider leben müssen.“ schüttelt Layla traurig den Kopf. „Ok, wenn du keinerlei Interesse hast, selbst die Regeln anzugehen, schick uns weiterhin Lara. Wenn ich schon bei dir kein Vertrauen mehr gewinnen kann, dann muss ich es halt über deine Stellvertreterin machen.“

„Du kannst weiterhin auf uns zählen, aber die Regeln sollten wirklich nur Vampire machen. Keine Dämonen, Chaosbestien oder andere Rassen. Es betrifft doch nur eure Rasse Layla. Sowenig wie wir Dämonen euch erklären, wie Vampire sich verhalten sollen, sowenig können die Vampire uns Dämonen was sagen.

Du solltest vielleicht ein bisschen… umdenken, denn wir sind und wollen nicht dein Feind sein. Nur machen deine Aktionen wie der Angriff von eben oder die Drohungen deiner Tochter Lisa nicht gerade einfach… neues Vertrauen aufzubauen.

Außerdem… scheint es, hast du einen Feind, den wir alle nicht ignorieren können und dürfen. Wir wissen eigentlich nichts über diesen Mann, wir hätten nicht damit gerechnet, dass er sich das Leben so schnell nimmt.

Das lässt uns vermuten, dass er seinem Herren so treu ist, dass er einen Tod in Kauf nimmt. Dazu eine Stärke… die selbst uns zu denken gibt. Normalerweise sind die Späher zwar… die mit der gefährlichsten Aufgabe, aber haben meisten nicht so eine Stärke. Du verstehst, worauf wir hinaus wollen?“

„Ja… ich verstehe. Zumal… er überhaupt für ein Vampir komplett anders war. Ok, ich habe verstanden, was du mir sagen willst. Ich hoffe, wir können weiterhin… „irgendwie“ zusammen arbeiten, denn ich würde gerne… das größte Projekt der Vampire ins Leben rufen.“ nickte Layla mit traurigen Augen.

„Das… die Vampire gleichberechtigt sind wie die anderen Rassen?“ fragte Sherina vorsichtshalber nach und Layla nickte. „Das ist richtig. Du hast nicht unrecht, dass wir uns viel Mühe gegeben haben, dass man uns fürchten soll als Monster.

Doch… als du die Vampire in Fanfoss in aller Öffentlichkeit mit Viecher zusammen leben lässt, gibt mir die Hoffnung, dass etwas unmögliches möglich gemacht werden kann. Wenn waren es nur Acula, Cassius, Maeve und Taos, die für den Ruf gesorgt haben.

Ich streite nicht ab, dass ich in einigen Phasen auch meinen Teil dazu beigetragen habe sowie Roman, wobei bei ihm gab es auch eine Phase, da hat er uns alle betroffen. Doch… das solltest du lieber aus seinem Mund hören.

Nun sind die Hauptakteure tot oder unter Kontrolle und… ich dachte, ich sitze an der richtigen Position, um Veränderungen mit dir und Roman umsetzen zu können. Verstehst du… weswegen ich etwas frustriert bin?“

„Ja… wir können es nachvollziehen.“ stellte sich Sherina vor ihre Freundin hin. „Wie geht es dir eigentlich jetzt? Ach ja… Entschuldigung, dass wir ein Loch in die Mauer gerissen haben.“

„Besser?“ sagte Layla anschließend, nachdem sie etwas überlegt hat. Lisa und Acherons Minen hellten sich auf bei der Aussage. „Und wegen dem Loch kann Sandor seine Finger dreckig machen.“

„Wie… machen er und Violett sich eigentlich? Uns interessiert es nicht soooo wirklich, aber ignorieren sollte man es trotzdem nicht.“ grinst Sherina schief.

„Violet macht alles, was man ihr aufträgt, selbst die niedrigsten Arbeiten. Wir wollen sie dazu nötigen, sich wenigsten EINMAL zu verweigern, aber Cassius hat sein Kind so erzogen, dass sie nicht mal ein Widerspruch abgeben kann. Es wird sehr lange dauern, bis es bei ihr vielleicht „klick“ macht.

Und Sandor… ich will nicht abstreiten, dass ich mit Viechern aller Arten meine Experimente umgesetzt habe. Vor allem, was passiert, wenn man mit unserem Blut und ähnliches ihnen zu trinken gibt. Nur sind die Berichte, die Sandor über seinen Clan hat nicht… zu ignorieren,

Was… Taos macht, übertrifft das, was ich bisher gemacht haben. Lysa hat es geschafft, dass ich mal Eleanor sprechen konnte, aber… ich hätte es mir auch sparen können. Man hätte auch einfach eine Statue hinstellen können, sie hat sich geweigert, IRGENDETWAS zu sagen.

Wie dem auch sei, Eleanor ist bei dir gut aufgehoben, damit hat jeder sein Problemfall. Ich mit Violet, Roman mit Riskel und du mit Eleanor. Hmm, irgendwie freut es mich ungemein, dass du das größte Problem hast.“ grinste Layla auf einmal gemein.

„Und uns jammerst du dir die Ohren voll.“ rollte Sherina die Augen. „Wir denken, wenn die Regeln besprochen sind mit Lara, dass wir unter uns nochmal unterhalten müssen wegen diesem Vampir. Er… war älter als du, also… sein Blut. Deswegen bin ich so aufgesprungen, denn es dürften nicht wirklich viele Vampire geben, die dein Alter haben.“

„Ja… und noch etwas… macht mir Sorgen. Dieser Vampir war mehrere Jahrtausende älter als ich. Das ist aber nicht möglich, weil wir alle zur gleichen Zeit entstanden sind, verstehst du das Problem? Entweder er hat seine Werte gefälscht oder etwas… war vor uns da gewesen. Also… Menschen, Zwerge, Elfen, Tiermenschen und Dämonen.

Aufgrund das Taos ja unser Geheimnis ausgeplaudert hat, ist es nun sowieso egal, aber rein von der Zeit her… ist es nicht möglich. Kann es nicht. Wir sind jünger als die ersten Elfen, denn wir stammen alle von Menschen ab mit dem gleichen Vater.“ verschränkt Layla ihre Arme.

Dies wusste Sherina nicht, sie wusste nur, dass der Vampir älter war. „Das… ist sehr schlecht finden wir. Du wirst nicht drum herum kommen um mit Taos zu sprechen… nicht unbedingt mit Taos, sondern mit Spike. Er ist der einer der ersten Elfen gewesen auf der Welt, WENN irgend wer etwas weiß, dann Spike.

Ansonsten… das übliche Problem: Die Götter. Exos kann ich tatsächlich ausschließen, denn er dürfte es nicht wissen…“

„Was hast du Sherina?“ hakte Layla direkt nach, als Sherina einen grübelnden Gesichtsausdruck machte. „Exos und die verbannten Götterbestien haben einen Kampf auf dieser Welt geführt gegen die Götter. Doch davon sieht man keine Spur oder es hat sich nach langer Zeit geändert.

Niemand außer Tuzato wusste von ihnen, die Göttin hat ihnen irgendwie die Geheimnisse mitgeteilt. Layla, es ist nur eine Behauptung. Vielleicht hast du vom Christopher dem Dungeonfarmer gehört, er berichtete immer wieder vom verlorenen Zeitalter.

Wir haben immer verstanden, dass eine Stadt oder ähnliches untergegangen ist, aber… was ist, wenn die komplette Welt damit gemeint ist? Was ist… wenn die Welt sich bis zu einem Punkt entwickelt hat und… keine Ahnung. Man sieht nur Spuren alter Relikte, mehr nicht. Wir fragen dich… und auch die anderen anwesenden Vampire… Kann es möglich sein, dass etwas vor unserem aktuellen Zeitalter existiert hat? WENN ja… dann lässt sich dieser Vampir vielleicht sogar besser erklären.“

„Ich bekomme Kopfschmerzen…“ murmelt Lisa. „Das gefällt mir überhaupt nicht Sherina.“ sagte Layla sofort. „Verstehen tue ich deinen Gedankengang, aber… wenn etwas aus dem alten Zeitalter oder ähnliches überlebt hat und nun in unserem existiert, dann haben wir ein Problem.

Wir wissen überhaupt nichts aus dem Zeitalter und das kann ich als eine der ältesten Vampire der Welt sagen. Der Altersunterschied zwischen uns Geschwistern ist nicht wirklich groß. Ich werde Spike fragen, aber es würde mich wirklich nicht überraschen, wenn er auch nichts weiß.“

„Ein Feind aus der Vergangenheit, sogar noch weiter… als wir uns das erste mal getroffen haben. Welches Wissen bringt er mit? Technologie, Magie, einfach alles, dürfte eine komplett andere Wirkung auf uns haben.“ ging Sherina auf und ab.

„Und das dieser Vampir sich einfach so umbringt… Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir es mit einem Feind zu tun haben könnten, der einen anderen Verstand hat als den unsrigen. Meinte Exos das, dass es andere Kreaturen gibt, die es mit uns aufnehmen könnten?

Ja, wir können verstehen, warum sich bei dir so viel Stress angebaut hat. Hoffentlich wird es besser in nächster Zeit. WENN du denn die Gespräche weiterhin führen willst.“

„Ja, daran halte ich weiterhin fest. Lara wird dir schon frühzeitig mitteilen, wenn die Regeln durch besprochen sind. Hoffentlich behält sie Courage weiterhin, denn einfach werden sie nicht bleiben. Sag… wie lange dauert der Zustand bei dir noch an?“ kam die Frage von Layla.

„Wenn wir richtig rechne… müssten wir morgen noch weiterhin die liebe Sherina sein. Danach… ist es uns überlassen, ob wir uns trennen wollen oder nicht.“ grinste Sherina und man hörte Lisa laut seufzen. „Was? Wir finden uns toll, verstehen dein Problem nicht.“

„Ist egal…“

Irgendwo in einem Berg in Alliancia:

„Eure Hoheit, einer unserer Kundschafter ist verstorben.“ kniete ein Vampir vor dem Vampirkaiser. „Ist das so? Berichtet mir mehr.“ verlangte der Kaiser mehr zu wissen.

„Es war unser Kundschafter, der eure Tochter Layla in ihrem Heim beobachtet hat. Wir wussten, dass die Vampire von seiner Anwesenheit gemerkt hatten, also haben wir die Chance genutzt, mehr über ihr Verhalten aufzuzeichnen.

Doch heute wurde er scheinbar erwischt. Wir wissen leider nicht, wie und wer dafür zuständig war, nur dass er tot ist.“

„Verstehe. Hat sich sein Tod denn gelohnt?“ wirkte der Vampirkaiser darüber interessiert, dass jemand von seinen Leuten gestorben ist. Nur Ergebnisse zählen für ihn.

„Ja. Die neumodischen Vampire konnten mit einem einfachen Späher von uns nicht mithalten, also sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wirklich nur eure Kinder und deren Kinder eventuell mit uns einfachen Dienern mithalten können.“ nickte der Vampir.

„Eure Soldaten, eure Kreaturen und eure… persönlichen „Diener“ sind keine Gegner für die neumodischen Vampire. Euer Plan, alle Vampire, die nicht von eurem edlen Blut sind zu töten, kann garantiert umgesetzt werden.“

„Schön zu hören. Dann kann sich niemand mit unserer Armee messen. Nach so einer langen Zeit und das unser natürlicher Feind ebenfalls ausgestorben ist… wären nur die Dämonen das Problem gewesen. Darauf trinke ich.“ hob der Vampirkaiser ein Weinglas mit grüner Flüssigkeit empor.

Am Abend kam Sherina mit Lisa wieder in Fanfoss zurück. „Puh, sind wir froh, dass wir das Problem mit deiner Mutter aus der Welt geschafft haben.“

„Und weitere neue Probleme gebracht.“ seufzte Lisa. „Ich würde mich wirklich freuen, wenn du wieder Sina und Sherry wirst. Es ist… als hätten sich zwei Problempakete zu einem großen entwickelt.“

„Findest du? Wir haben nicht das Gefühl, vielleicht… bleiben wir für immer in diesem Zustand?“ grinste Sherina böse. Die Frauen landeten vor dem Haus von Lysa und Lisa wird abgesetzt. „Warum… hier?“ wundert Lisa.

„Nun… Roman wollte mit uns auch sprechen. Also sollten wir ihn nicht warten lassen und können gleich einige Dinge mit ihm besprechen.“ ging Sherina direkt zum Haus von Renee und Viktoria.

Bevor Sherina an der Haustür klopfen konnte, wurde die Tür aufgerissen und eine weinende Renee rannte raus. Das sie Sherina nicht über den Haufen gerannt hat, war schon alles. „ICH HASSE DICH PAPA!“ schrie Renee die Straße hoch.

„Öhm?“ schaute Sherina nur verwundert hinterher.

Kapitel 574

„Wir“ sind wiedergeboren und merkwürdige Probleme?

Ein riesengroßer Blutstrahl kam auf Sherina zu, Lisa sprang panisch in Sicherheit. Doch die Chaosdämonin hob nur ihre Hand hoch. „Verrotten“ sagte Sherina noch und der Strahl wird sofort in Nichts ausgelöst. „Hrm…“ kniff Layla wütend ihre Augen zusammen.

„Haben wir doch recht gehabt, dass du uns als Experiment betrachtest? Meine, das war ein klarer Angriff gewesen.“ betrachtet Sherina ihre Hand und schaute dann Layla in die Augen. „Und du hast sogar deine Tochter in Kauf genommen bei dem Angriff.“

„Lisa ist alt genug zu wissen, wie man überlebt.“ ging Layla mit ihrem Schwert langsam vom Thronbereich runter. „Du bist es, wo ich nun sehr überfordert bin. Nie machst du das, was man von dir erwartet. Selbst wenn man das Gegenteil erwarten würde, trifft das dann auch nicht ein!“

„Aha? Du kennst uns doch langsam gut genug, dass selbst wir manchmal eigenartige Dinge tun und selbst ins Staunen kommen. Sei ehrlich Layla, was genau… ist dein Problem? Du hättest es dir doch denken können, als wir beim letzten Vampirtreffen Lara zur Stellvertreterin gemacht haben.

Es ging uns nicht darum, dass wir einen Ersatzmann parat haben, sondern jemanden haben, der genau all die Dinge macht, die ein Clanführer machen sollte! Lara dachte auch in diesem Moment, dass sie nur dann was zu tun bekommt, wenn UNS was passiert.

Mitnichten! Lara soll die Arbeit eines Clanführers machen, ergo auch mit DIR und ROMAN die Vampirregeln durch besprechen. Aufgrund, dass sie mir eine Nachricht hinterlassen hat, verlief die Entwicklung ganz gut.“ ging Sherina langsamen Schrittes auf Layla zu.

„Gut?! Fast an jeder 2. Regel gab es was auszusetzen, selbst meine Kinder würden mich nicht so derart widersprechen!“ riss Layla weit die Augen auf. „„Diese Regel ist veraltet und gehört gestrichen.“ „Diese Regel ist in Ordnung, aber…“ Mir ist der Kragen geplatzt. Ich habe mir selber die Frage gestellt, warum ich mir überhaupt die Arbeit gemacht habe.“

„Du hast allen ernstes geglaubt, es wäre mit uns einfacher gewesen? Sei doch froh, dass so junges Blut den Mumm hat, es überhaupt mit dir besprechen zu WOLLEN! Du bist viel zu verwöhnt Layla. Entschuldigung, dass wir dir das so sagen müssen.

Die Zeiten, wo man was ansagt und alle nickten brav, hat an diesem Moment aufgehört, als Acula gestorben ist! Du stellst dir momentan selbst einen Fuß in den Weg, weil du selber weißt, dass du dich ebenfalls anpassen musst!“

Nun griff Layla mit ihrem Schwert Sherina an, die aber geschmeidig ausweicht. Acheron ist bei dem Krach schon angerannt gekommen, der aber sofort von Lisa abgefangen wird. „Lisa?!“ „Evakuiere alles um den Thronraum, Mama ist gerade explodiert!“ „Das sehe ich!“

„Was hat Roman eigentlich bei der Besprechung gemacht, wundern wir uns ein bisschen, wenn du dich so gehen lässt.“ fragte Sherina lässig.

„Mein lieber kleiner Bruder hat die meiste Zeit die Diskussion zwischen mir und Lara zugehört. Nur selten hat er was gesagt, ansonsten sah man es ihm an, dass er den Abend genossen hat, wovon ich selber nicht reden konnte!“ setzte Layla weiterhin ihre Schwertechniken ein.

„Ah, wir können uns das bildlich vorstellen.“ grinste Sherina. „Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Oder sogar der Vierte? Wir wissen nur, dass unsere momentane Beziehung ein Problem zwischen uns ist. Was hat sich geändert, dass du so… wütend bist?“

Darauf antwortete Layla nicht, aber um so mehr mit Schwertechniken. Lisa hatte große Schwierigkeiten, den Kampf überhaupt noch zu verfolgen. Nachdem mehrere Minuten immer noch keine Antwort kam, sprang Sherina mit einen großen Sprung nach hinten.

„Wenn du uns nicht antworten willst, können wir auch ernst machen. Wir haben ein Duell mit Rokea wiederholt um am Ende erschöpft zusammenzubrechen. Dabei haben wir festgestellt, dass der Kampf sehr viel Stress abgebaut hat und am Ende Rokea sogar dankbar war.

Wir können dir den Kampf liefen, wenn es dein Wunsch ist. Aber dann darfst du nicht beklagten, dass dieses Zuhause ebenfalls zerstört wird.“ zog Sherina zwei Schwerter aus dem Inventar. In der linken Hand hielt sie Nirwana, in der rechten Hand Blutklinge.

„Erm Mama?“ meldete sich nun Lisa sehr besorgt. „Wenn… du wirklich mit Sherina den Kampf führst, dann geht alles zu Bruch. Selbst dein neuer Garten!“

Scheinbar hat Lisa ihre Mutter erreichen können, denn sie wollte wieder Sherina angreifen. „Tzz… ich habe keine Lust, meine Pflanzen von vorne zu starten. Du willst wissen, warum ich so sauer bin?“ rammte Layla ihr Schwert in den Boden, was die gesamte Burg zum erzittern brachte.

„Wir würden es gerne wünschen. Du hast uns beigebracht, wie wir als Anführer die Probleme angehen sollen. Den Rat haben wir beherzigt und konnten ein Problem nach dem anderen klären. Wir… wollen einfach nicht glauben, dass du uns wirklich als Experiment betrachtest. Auch wollen wir nicht glauben, dass du Lisa dieses Ultimatum gestellt hast.“ ließ Sherina ihre Schwerter wieder verschwinden.

„Erstens…“ hob Layla einen Finger hoch. „Dein mangelndes Vertrauen in mir, dass ich dich bei dem Thema der Regeln ausnutzen würde. Liegt es daran, dass ich dich damals mit dem Vampirblut nicht aufgeklärt habe? Ich habe mich bei der Blutelfe entschuldigt, ich weiß nicht, was du noch von mir willst…“

„Sherry wurde auch zu einer Blutelfe, nachdem sie durch eine Bluttransfusion von Neia Blut bekam, damit sie eine magische Seuche überlebt. Wir beherrschen die Blutmagie, aber… haben keinerlei Wissen darüber.“ teilte Sherina mit. Nun schaute Layla sehr verdutzt Sherina an und dann Lisa.

„Erm… Ich wusste es auch erst gestern über die anderen. Ich kam nicht dazu, dir den Bericht zu liefern und Lysa dürfte ebenfalls ahnungslos sein.“ antwortet Lisa artig.

„Wir können aber problemlos das Blut von Blutelfen trinken, wir haben es ohne nachzudenken getrunken und… es war sooo lecker. So süßlich.“ legte Sherina beide Klauenhände an ihre Wangen und machte „eigenartige“ Hüftendbewegungen.

„Hrm…“ musste Layla sich konzentrieren nicht wieder wütend zu werden. „Zweitens, ist diese… Oberste Clanführerin-Sache eigentlich eine Lachnummer. Du und Roman habt mir die Schwüre gegeben, dass ihr mich zwar unterstützt, aber ansonsten auch machen könnt, was ihr wollt.

Im Grunde… habt IHR mir die Arbeit aufgedrückt, dieser Fehler ist mir erst viel zu spät aufgefallen und dafür könnte ich Roman ebenfalls in den Hintern treten. Es wird ja sowieso alles infrage gestellt, was soll ich bitte tun?

Du versklavst Vampire, schickst andere Personen zu wichtigen Gesprächen, ich fühle mich irgendwie… nicht wichtig bei der Sache. Drittens, ich habe irgendeinen Feind, der mich hier ausspioniert und Roman hat sogar einige Verluste, konnte aber nicht herausfinden warum! Und dann kommst du… und drückst MIR deine MEINUNG ins Gesicht ohne zu wissen, wie ich mich fühle?! Ist das denn ein Wunder, dass ich meinen „Stress“ abbauen will?“

„Hm… sollen wir draußen kämpfen? Die Methode der Tiermenschen hat was.“ bot Sherina an. „Ansonsten, danke, dass ihr uns eure Meinung gesagt habt. Nun wissen wir mehr, dass du eigentlich ziemlich gefrustet bist.

Doch was hat Lisa dir angetan, dass sie auch deinen Zorn bekommen hat? Das wundert mich ein bisschen.“

Layla schaut Lisa an, die beschämt auf den Boden schaut. „Sie hat es gewagt mir zu sagen, dass ich schuld wäre, dass mein Mann und ihr Vater sich versteckt. Ohne irgendwelche Hintergründe zu wissen kommt sie mit einer Behauptung, die kein Hand und kein Fuß hat.

Ich bin mir nicht sicher, ob das der schlechte Einfluss von Kyllia ist, dass sie so aufmüpfig wird. Es reicht schon, wenn meine anderen Kinder mir ihre schlechte Laune vorbei bringen werden. Irgendwie… musste ich bei den vielen Problem irgendwo eine schnelle Lösung finden, damit ich auch mal zur Ruhe komme.“

„Ok? Davon wussten wir nicht, aber… ist das nicht ein bisschen sehr… drastisch, die eigene Tochter aus dem Clan zu werfen? Du hättest dir doch denken können, dass WIR sie direkt aufnehmen. Dafür lieben sich Kyllia und Lisa nun wirklich, auch wenn sie einen sehr… „schlechten“ Start hatten.“ schaute Sherina Layla ernst in die Augen.

„Ja, hätte ich, aber ich wusste auch, dass meine Tochter diese einfache Aufgabe auch schafft. Es war nichts unmögliches gewesen, was ich von ihr verlangt habe.“ nickte Layla und wirkte nun etwas ruhiger.

„Doch… wie soll es nun mit uns weitergehen? Wir haben mit dem König von Efrana gesprochen, dass er sich auf ein „Gespräch“ mit dir vorbereiten soll. Er war alles andere als begeistert, aber lässt uns die Tür offen.“

„So? Schön davon zu wissen, wann wolltest du mir das denn mitteilen?“ kam die Gegenfrage sofort, die Stimmung wurde wieder hitzig.

„Erm… wir haben doch keinen Termin oder ähnliches vereinbart? Du hast UNS doch immer gesagt, sobald die Regeln fertig sind. Dieser Part läuft ja nun, also gehen wir einfach davon aus, dass es danach irgendwann stattfinden wird.“ hob Sherina eine Augenbraue hoch. „SO faul sind wir nun auch wieder nicht. Layla… was ist es, dass dir die Emotionen so durchgehen? Ist das dieser unbekannte Feind?“

„Ja, denn ich bin es überhaupt nicht gewohnt. Meine Wachen UND mein Sohn Acheron sind nicht in der Lage den Späher in die Finger zu bekommen. Ein unbekannter Feind ist das Schlimmste, was man haben kann!“

„Davon… wusste ich nicht?“ schaute Lisa ihren jüngeren Bruder an. „Mutter will nicht, dass ihr Clan in Sorge gerät und du kennst sie selber, wenn es um solche „Dinge“ geht. Sie war seitdem Zeitpunkt nicht mehr so in guter Laune gewesen.

Mich selber wurmt es auch ein bisschen, dass ich den Beobachter nicht in die Finger bekomme. Wir gehen also von jemanden aus, der sein Handwerk wirklich gut versteht.“ verzog Acheron leicht wütend sein Gesicht.

„Sag… wenn wir euch diesen… „Beobachter“ bringen, lässt sich… etwas für die Zukunft verhandeln?“ machte Sherina das Angebot.

„Du willst etwas schaffen, worauf meine spezialisierten Kinder es nicht konnten.“ hörte man den Zweifel von Layla. „Nur zu, bring ihn mir lebend, dann können wir weiter reden.“

Sherina lächelt nur und ging zum Loch in der Wand, was sie verursacht hat. Auf einmal legte sie beide Hände aufeinander und fing an was zu murmeln. Sofort ging bei allen Vampiren ein Schaudern über den Rücken, als Sherina ihre Magie einsetze.

Als sie fertig war schaute sie wieder Layla an. „Wir sind uns nicht sicher, ob der „Beobachter“ noch da ist. Wir setzen einen Wasserzauber ein, der alle Lebenden im Umkreis für 50km aufzeigt. Jeder in uns trägt Flüssigkeit, egal ob es Blut, Wasser oder ähnliches ist. Ein… sehr unnützer Zauber eigentlich, aber in diesem Fall…“ grinste Sherina sehr böse.

Layla verschränkt ihre Arme und wirkte nicht, als wäre sie überzeugt, scheinbar ist sie in ihrem wütenden Zustand etwas stur. Nun schnippte Sherina mit den Finger und etwas… ging über alle Lebewesen, als werden sie „gescannt“.

Sherina wartet und wartet… bis sie etwas merkte. Ohne abzuwarten schloss sie wie ein Blitz auf diese „Merkwürdigkeit“ zu. Scheinbar wollte dieses Lebewesen flüchten, als Sherina ihn erwischte. Sie rammte es in den Boden, es schrie laut auf.

„Na na, was bist du denn?“ lächelt Sherina und betrachtet es. Es war komplett in einer Verkleidung angezogen, die man schnell in dieser Umgebung übersehen könnte. Das einzige was Sherina wirklich sehen konnte, waren seine violette Augenfarbe.

Doch scheinbar wollte es sich nicht einfach seinen Schicksal ergeben und zog ein Dolch aus seiner Seite raus. Bevor dieser jedoch zum Einsatz kam, schlug Sherina mit der anderen freien Klauenhand ihm direkt ins Gesicht und verursachte ein Erdbeben in dieser Gegend.

Der Kopf steckte in der Erde, als es trotzdem mit dem Dolch zuschlagen wollte. Dies brachte Sherina dann doch ein bisschen Respekt, dass diese Person härter im Neben ist, als seine Verkleidung zeigt.

Sherina löste das Problem damit, indem sie einfach ein Bein packte und sofort mit ihren Flammenflügel zurück zu Layla flog. Der Unbekannte konnte überhaupt nicht so schnell reagieren, so schnell hat sich die Szene vor seinen Augen verändert.

„Hier hast du deinen „Beobachter“.“ warf Sherina die Person über sich und rammte ihn wiederholt in den Boden, diesmal wird die Burg erschüttert. „Hoffentlich beruhigst du dich nun.“ Die Vampire reagierten erstaunt, wie schnell Sherina das Problem von ihnen gelöst hat.

„Das… ist der Beobachter?“ war Layla verwundert. „Woher willst du das denn wissen?!“ „Weil unser Zauber auf ihn reagiert hat. Seine… Flüssigkeit im Körper war irgendwie abnormal, was unsere Aufmerksamkeit erregt hat. Dann wollen wir mal schauen… was wir hier haben…“ riss Sherina die Verkleidung ab.

Nun kam alle Anwesenden nicht vor lauter Staunen raus. Vor ihnen lag ein Vampir. Seine Hautfarbe ist extremst weiß, trug spitze Ohren, eine Glatze und hatte seine violetten Augenpupillen. Doch was bei ihm so eigenartig war, dass es ein eingebranntes Symbol auf der Stirn hatte. „Ein… Vampir, doch… wieso ist er so anders?“ murmelt Lisa.

Scheinbar war dieser Vampir immer noch bei Bewusstsein und fing an mit seinen Zähnen zu fletschen. Layla ging auf ihn zu mit ihrem Schwert und rammte es direkt in sein Knie rein, wo er laut aufschrie.

„WER bist du und WER ist dein Clanführer?“ knurrte Layla wütend auf ihn herab. Der Mann zischte Layla kurz an, dann macht er etwas sehr unerwartetes. Er rammt seine rechte Hand in sein Herz. „NEIN!“ schrie Layla, als der Mann mit einem Grinsen sich in Staub verwandelt.

„VERDAMMT!“

Kapitel 573

„Wir“ sind wiedergeboren und das Gespräch mit den Vampiren? III

Sherina schlummert glücklich in ihrem Himmelsbett, als Lisa ihr die Decke runter zog. „Sherina? Wie lange willst du eigentlich noch im Bett liegen? Wir haben bald Mittag.“

„Das verstehst du nicht, was wir fühlen.“ drehte Sherina mit geschlossenen Augen nackt zu Lisa um. „Wir haben uns geliebt, aber… zu wissen, wie sehr, es ist einfach ein herrliches Gefühl.“

„Eh… das werde ich auch nicht verstehen. Normalerweise… ist es nicht meine Aufgabe oder Arbeit, jemanden zu wecken, nur… will Mutter mit dir sprechen und zwar jetzt.“

„Och Mano. Warum gönnt uns niemand unseren Zustand.“ seufzte Sherina und stand nackt auf. „Alles… was wir fühlen, spüren, riechen und schmecken, einfach… alles… wir empfinden regelrechte Freude daran.“

„Schön für dich.“ seufzte Lisa. „Wenn du bittest was anziehen könntest? Sonst warst du doch immer eine Morgenperson. Hier, hat Lara heute morgen mit schwarzen Augenringen im Zimmer hinterlassen.“ drückte Lisa ein Zettel in die Klauenhand von Sherina.

Ich habe es geschafft, dass sie mich anerkennen.

Doch habe ich bei unserem Gespräch festgestellt,

dass Lady Layla und Lord Roman eine andere

Weltanschauung haben, trotz das sie Vampire sind.

Leider… führt kein Weg daran vorbei, dass ich weitere

Gespräche mit ihnen führen „darf“ wegen einer

gewissen faulen Dame.

Ich soll dir mitteilen, dass du HEUTE sowohl

mit Lady Layla als auch mit Lord Roman

sprechen sollst.

Lara

„Verstehe, doch warum so eilig? Wenn wir es lesen, sollte deine Mutter doch auch ausruhen wollen oder nicht?“ schaute Sherina Lisa an.

„Wenn ich ehrlich bin, glaube ich nicht dass Mutter oder Lord Roman überhaupt noch an Schlaf angewiesen sind. Wir tun es letztendlich, damit wir unseren Körper zur Ruhe bringen. Also… könntet ihr euch etwas… beeilen?“

„Tz…“ schnalzte Sherina mit der Zunge. „Meine Schwägerin geht uns irgendwie auf den Keks. Was soll´s, ziehen wir etwas an…“ und Lisa rollt nur genervt ihre Augen. Wie die Zeiten sich ändern können zwischen den Personen.

Etwas später…

Lysa und Ruri starrten Sherina an, als Lisa sie in ein Kleid vorbrachtet mit einem… sehr tiefen Ausschnitt. „Was habt ihr? Wir sind es, Sherina.“ winkte die Chaosbestie.

„Wer… ist das?“ fragte Lysa nur. Nach… mehrere Minuten erklären Lisa´s Seite seufzte Lysa nur und Ruri bekam glänzende Augen. „Mutter, Mutter, du siehst ja schön aus. Ich… spüre etwas zu dir, aber… irgendwie… verschwommen?“

„Oh… danke! Wir freuen uns immer über Komplimente. Wie findest du das Kleid?“ drehte Sherina sich mit dem schwarzen Kleid um. Der Ausschnitt ging bis zum Bauchnabel und zeigt großzügig die Andeutung der Brüste.

„Sehr gewagt Mutter. Ich würde mich nicht trauen, damit raus zu gehen.“ wiegelt Ruri den Kopf. „Warum mein Kind?“ hielt Sherina den Kopf schräg und stellte sich vor Ruri. „Du bist doch auch eine schöne Frau, lass anderen doch von deiner Schönheit teilhaben.

Die Welt ist hässlich genug, da müssen wir Frauen doch gemeinsam daran arbeiten, sie schöner zu gestalten. Mit unserem schönen Körper, Kleider, das würde alle viel glücklicher machen.“

„Meinst… du das… ernst?“ bekam Ruri rote Wangen. Doch bevor die Diskussion ausartet, mischte sich Lisa wieder ein. „Sherina… bitte… das Gespräch ok? Du kannst immer noch mit deiner Tochter das Gespräch führen.“

„Wir dürfen nicht schlafen, uns nicht mit unserem Kind unterhalten… hier ein Kleid, dass meinem ähnlich ist.“ drückte Sherina nebenbei ein Kleidungsstück in die Hand von Ruri und zwinkert. „Wird vielleicht nicht passen, aber… trau dich. Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, wir fühlen uns irgendwie… eingeengt.“

„Beim dunklen Gott… zwei Tage… muss ich das aushalten…“ presste Lisa genervt den Satz aus sich raus und bemerkte, dass Lysa ihren Spaß hat. „Warum grinst du so?!“ „Nichts, dann hast du so eine… ungefähre Ahnung, was ich jeden Tag mit Ruri habe.“

„Aber Herrin!“ wollte Ruri sich wehren, als Lysa eine Handfläche vor ihr Gesicht hält. „Habe ich dir erlaubt mich anzusprechen?“ „N… nein…“

„Hey… so kannst du doch nicht mit unserer Tochter umgehen.“ umarmte Sherina Ruri von der Seite. „Sie hat auch Gefühle!“

„Nimm sie mit, aber… bitte…“ drängte Lisa immer mehr, die das Gefühl bekam, dass ein Sturm kommt. „Lysa zieh Sherina direkt mit!“ „Eh…?“ „MACH HINNE!“

Layla starrte ungeduldig auf ihre Fingernägel, der Übertragungszauber war längst aktiviert und ihre Geduld ist bald aufgebraucht. „Wo… bleibt sie eigentlich?!“ knurrte die Vampirkönigin, als die Tür mit einen Knall aufging.

Lisa und Lysa kamen Rückwärts und hielten jeweils ein Bein, dann kam für Layla eine unbekannte Frau zum Vorschein, die sich an Ruri festklammert. „Hey! So könnt ihr nicht mit uns umspringen! Ruri wird noch dabei verletzt!“ meckert die Frau, dessen Stimme Layla leicht bekannt vorkam.

Als die Töchter die Frau in die Mitte des Zimmers gezogen haben mit Ruri, ließen sie ihre Beine los. „Mutter… hier ist… erm…“ pustet Lisa eine Strähne aus dem Gesicht und musste überlegen, wie sie das Problem erklären soll. „Die „Clanführerin“.“

„Wer… ist das?“ kam die berechtige Frage von Layla. „Ich habe nach Sina verlangt und nicht nach irgendeiner fremden Frau!“

„WIE?! Erkennst du uns nicht? Wir sind es! Sherina!“ rief die unbekannte Frau vom Boden hoch, die eine hochrote Ruri an sich klammert.

„Halt mal für eine Minute DIE KLAPPE!“ schrie Lisa, wo selbst Layla ins Staunen kam. „Also Mutter… darf ich vorstellen? Lady Sherina, eine Fusion von Sina und Sherry.“

Die Stille im Zimmer war atemberaubend, vor allem sah man Layla an, die das Gesagte verarbeiten musste… „Hä?“ „Ok… also folgendes…“ erklärte Lisa das volle Ausmaß um Sherina, die sich weiter an Ruri kuschelt. „Du riechst gut.“ „Erm… erm… danke?!“

Dann hörte jeder ein lautes Aufklatschen. Layla hat sich die Hand ins Gesicht geschlagen. „Ok… ich verstehe. Alle bis auf Sherina… SOFORT RAUS!“

„Aber…?“ wollte Sherina anmerken, doch sie wurde sofort schweigsam, als sie den wütenden Blick von Layla zu spüren bekam. „Ruri, scheinbar muss du gehen. Die Frau da vorne ist scheinbar nicht gerade gut gelaunt.“ streichelt Sherina den Kopf von Ruri.

„O… ok Mama.“ stand Ruri sehr schüchtern und rotem Kopf auf und ging schleunigst mit Lisa und Lysa aus dem Zimmer raus. Als die Tür zufiel, schauten sich die Frauen in die Augen. „Also… wie geht es dir?“ grinste Sherina schief.

„Ich bin MAßLOS enttäuscht von dir, kannst du dir das vorstellen?“ kam Layla direkt zu Sache. „Ich wollte mit DIR die Regeln besprechen und nicht mit Lara! Dann kam von ihr noch der Vorwurf, ich würde die Situation ausnutzen, dass dir die Vampirwelt fremd ist.

Weißt du wie wütend und traurig ich zugleich war? Ich hätte es dir mit Roman sachlich erklärt, wir haben uns darauf eingestellt, dass wir mehrere Tage für die Besprechung der Regeln benötigen werden. Glaubst du, die Welt dreht sich für dich?!“

„Ja? Das glauben wir, denn immerhin müssen WIR ja irgendwie alles regeln. Sind WIR mal nicht da, läuft ja scheinbar nichts mehr. Es besteht sogar die GEFAHR, dass sogar ein Rückschritt entsteht!

WARUM müssen WIR dabei sein? WIR haben das Buch komplett durchgelesen und WIR hätten es gerne in den Kamin geworfen! Da sind mehr Regeln, als irgendeine Zivilisation jemals hätte. Selbst die Dämonen genießen mehr Freiheiten!

WIR hatten keine Lust auf das Gespräch, also haben WIR jemanden geschickt, wo WIR uns darauf verlassen können, das richtige FÜR den Clan UND für alle Vampire zu machen! WIR verstehen nicht DEIN Problem!

WIR haben dafür gesorgt, dass jemand ANDERES für UNS die Entscheidung übernimmt! Scheinbar war es sogar die RICHTIGE Entscheidung von UNS gewesen, Lara zu schicken. JEMAND der genau weiß, was richtig oder falsch ist!

NUR hast DU uns unter Zeitdruck gesetzt und WIR hätten gerne Lara besser vorbereitet mit gewissen Andeutungen, aber nein die Welt dreht scheinbar auch nur für DICH!“ war Sherina direkt auf Krawall gebürstet. Den Streit konnte man durch die Tür hören, wo einige am lauschen waren.

Sherina selber stand längst und musste mehrmals ihr langes Haar vor ihr beiseite schieben, was ein sehr merkwürdiger Anblick war.

„Außerdem denken wir, dass du mit Lisa sehr hart umgehst. Aus dem Clan werfen, wenn sie UNS nicht zu dem Gespräch bekommt? Weißt du, was du damit deiner Tochter angetan hast?! Du gibst ihr nicht mal eine Chance, ihren Fehler gut zu machen!

Damit du es weißt, WIR halten Lisa eine offene Hand hin, solltest DU es wirklich umsetzen wollen! WIR wissen, WENN wir Lisa in unseren Clan aufnehmen, dass ein Streit und Stress vorprogrammiert ist, aber das ist es Wert für Lisa zu kämpfen!

DU sagst immer, wir müssen einsame Entscheidungen treffen. Wir fragen uns langsam, ob du dir nicht selber ins Fleisch schneidest! Deine Freunde, deine Familie von dir abgrenzen! Wenn du deine eigene Einstellung NICHT änderst, wirst du sehr einsam werden!

Layla… wir wollen wieder die alte Layla haben und nicht die kalte Layla, die die oberste Clanführerin aller Clans geworden ist. Oder hast du all die Zeit uns nur irgendetwas vorgegaukelt? Siehst du uns als Experiment oder als Freundin? Wir wissen es nicht.“ schüttelt Sherina den Kopf.

Layla sah aus, als wäre sie geohrfeigt worden und zugleich vor Wut explodieren würde. Bevor Sherina weiter angehen konnte, warf die Vampirkönigin etwas auf ihren Übertragungsstein und die Übertragung wurde unterbrochen. „DU FEIGLING!“ schrie Sherina.

Sofort stürmte Sherina zur Tür öffnete sie, wo direkt neugierige Fledermäuse nach hinten sprangen. Bevor Lisa reagieren konnte, hob Sherina sie wie eine Prinzessin hoch und ging raus. „Sherina?! Was hast du vor?!“ verlangte Lisa zu wissen.

Die Haustür trat Sherina mit einen Tritt auf und flog direkt in den Himmel. „Du sagst uns SOFORT wo deine Mutter lebt!“ starrte Sherina Lisa wütend an. „Das lassen wir nicht auf uns sitzen! Flammenflügel!“ aktivierte Sherina ihre Fähigkeit, wo statt grüne Flammen, nun blaue Flammen um ihre Flügel sind.

Layla musste sich in ihrem Thronsaal beruhigten, jeder Vampir in der Burg wusste sofort, dass es reinster Selbstmord ist, sie in diesem Zustand aufzusuchen. „Das… gibt es nicht…“ knurrte Layla wütend. „Wie kann sie mir das ins Gesicht sagen?!“

Auf einmal krachte es an der Mauerseite des Thronsaals und eine große Staubwolke entstand. Layla zog sofort ihr Schwert aus dem Inventar und machte sich auf einem Kampf bereit… Als Sherina mit Lisa in den Armen aus der Staubwolke kamen.

„Danke, das du uns den Weg gezeigt hast Lisa.“ setzte Sherina die Vampirin ab. „Beim dunklen Gott… wie schnell war das denn… gewesen.“ musste Lisa erst mal realisieren, wie schnell Sherina überhaupt geflogen ist. Direkt von Fanfoss losgeflogen und in einen geheimen Berg hinter dem ehemaligen Tuzato ist Sherina mit voller Geschwindigkeit geflogen.

„WAS WILLST DU HIER?!“ schrie Layla wütend, dass man ihr anderes Zuhause nun auch zerstört. Mehrere Haarsträhnen sind nach vorne gerutscht, sie sah wirklich aus, dass sie einen Mord begehen könnte.

„Unsere Diskussion weiterführen.“ prallte es an Sherina ab. „So einfach machen wir dir das dann doch nicht.“

„Erm… Sherina, vielleicht solltest du Mutter nicht noch weiter provozieren, denn sonst…“ wollte Lisa die Chaosbestie noch warnen, aber zu spät. Layla hob ihre freie Hand hoch und setzte ihre Blutmagie ein.

„Dann überlebt es mal.“ knurrte Layla nur wütend.

Kapitel 572

„Wir“ sind wiedergeboren und das Gespräch mit den Vampiren? II

Lara stand in einem sehr freizügigen schwarzen Kleid beim Haus von Lysa. Ihre kurzen Haare hat sie zu mehreren kleinen Zöpfen geflochten und in der Hand hielt sie das Regelbuch. „Wie… geht es dir und Ruri?“

„Anstrengend.“ seufzte Lysa. „Also mit Ruri. Ich hatte schon einige Fälle gehabt, wo Vampire sehr stur sind, aber Ruri… Wenn ich mir nicht solche Strafmaßen einfallen lassen würde, verliert Ruri immer sehr schnell den Ehrgeiz.“

Lara und Lysa drehten sich zu Ruri, die an der Decke mit Beinen hoch angeseilt wurde und einen hochroten Kopf hatte. „Bitte Herrin… ich werde immer anklopfen, wenn ihr am baden seid!“ flehte Ruri.

„Nein wirst du nicht.“ widersprach Lysa ihr direkt. „Die Tür ist verschlossen, es hängt ein Schild davor, so blind und dumm bist nicht mal du. Du wolltest da rein, aus welchen Gründen auch immer.“

„Ja, weil ich auf die Toilette musste! Ihr seid doch auch eine Frau, dann müsstest ihr selber das Problem kennen!“ wehrte sich Ruri. „Ist ja nicht so, dass wir in diesem Haus mehrere Toiletten haben.“ kniff Lysa wütend die Augen zusammen.

„Merke schon… ihr versteht euch prächtig.“ murmelt Lara. „Nein tun wir nicht, aber das ist zweitrangig. Ich habe das richtig verstanden, dass du statt Lady Sina das Gespräch halten wirst? Ich bin mir nicht sicher, ob das eine… gute Idee ist.“ widmet Lysa sich wieder Lara zu.

„Vermutlich, weil Missverständnisse kommen könnten? Keine Sorge, ich werde Lady Layla schon die Begründung von Sheri… Sina erklären, die sie auch vermutlich akzeptieren wird.“ lächelt Lara unsicher.

„Ich hoffe es, denn das ist ein… sehr wichtiges Gespräch. Viktoria hat den Übertragungsstein zu Lord Roman mitgebracht und wir haben soweit alles vorbereitet… bis auf euch halt. Und Mutter mag eigentlich keine Überraschungen, die vermeidbar sind.“ meinte Lysa nur. „Wenn du mir folgen könntest?“

Lara nickte und drückte das Buch an sich und ignoriert die weinende Chaosdämonin an der Decke. Lysa öffnete die Tür und Lara sah einen Thron, den eigentlich nur die Clanführer benutzen dürfen damit Tisch, Weinglas und Flasche mit Blut.

„Wow…“ staunte Lara. „Ja, wow. Du kannst es dich auf dem Stuhl gemütlich machen, ich werde für dein Buch noch einen kleinen Tisch besorgen samt Stift.“ nickte Lysa. Den Vorschlag setzte Lara um und wundert sich, ob das weiterhin seine Richtigkeit hatte.

Lysa kam mit einem kleinen Tisch und stellte alles vor Lara hin, zusätzlich justiert sie einen weiteren Übertragungsstein, der auf das Buch gerichtet werden kann. „Ich hoffe wirklich, du und dein Clan wisst , was ihr macht.“

„Diese Frage stelle ich mir auch, aber Sina´s Argumenten konnte ich leider… am Ende schlecht widersprechen.“ grinste Lara schief. „Ok? Dann… starte ich die Übertragung.“ ging Lysa in eine Ecke und aktivierte alle Steine.

Es erschienen zwei große Übertragungen, wo man Lord Roman und Lady Layla sitzen sah. Beide sind im Laufe der Zeit vor vielen Überraschungen gestählt, aber man sah an ihren Augen, dass sie jemand anderes erwartet hatten.

„Sei… gegrüßt Lara. Ich denke, ich spreche auch für meinen Bruder, aber wo ist deine Clanführerin?“ fragte Layla direkt.

„Lady Layla, Lord Roman, ich werde für Lady Sina dieses Gespräch führen als stellvertretende Clanführerin. Lady Sina ist etwas dazwischen gekommen, was es ihr unmöglich macht, euch zu empfangen.“ richtete Lara sich auf dem Stuhl gerade hin.

„So? Was genau ist für deine Clanführerin das Problem? Sie kennt doch ihre Position oder nicht?“ kniff Lady Layla verärgert ihre Augen.

„Sie ist sich ihrer Position durchaus bewusst und euch auch dankbar, dass ihr dieses Gespräch mehrmals verschoben habt. Doch… war ihr Plan gewesen, dass nicht sie das Gespräch führt, sondern ich. Aufgrund… dass ihr uns zum Handeln gezwungen habt, haben wir trotzdem das Beste aus der Situation gemacht.

Wenn ich mich selber erklären darf und ich sage das am besten mit den Worten der Clanführerin… Sie versteht viele Regeln der Vampire nicht.“ legte Lara das Buch auf den Tisch und zeigte mehrere Seiten, wo etwas dick unterstrichen war mit mehreren Fragezeichen.

„Lady Sina fehlt etwas, was wir Vampire von Anfang an beigebracht bekamen. Ihr… habt beide selber vermutlich schon gemerkt, dass Regeln für sie…eine Auslegungssache ist. Je nachdem ist es ihr sogar herzlich egal, was euch ebenfalls nicht entgangen sein dürfte.

Wenn Vampire ihre eigenen Regeln ändern, dann sollten sie es auch mit richtigen Vampiren tun und nicht mit Personen, die nur teilweise Vampir sind und mangelndes Wissen aufweisen.

ICH dagegen habe das Wissen. Ich bin durch und durch ein Vampir, ich darf das von mir behaupten, nachdem ich über 2000Jahre nun unter Meister Acula gelebt habe. Die Doktrin der Regeln wurde mir regelrecht eingeschlagen.

Ihr solltet es auch als Veränderung betrachten, dass auch ein erschaffener Vampir ein Recht hat mit euch Auge in Auge sprechen zu dürfen. Immerhin habt ihr mich als stellvertretende Clanführerin anerkannt beim letzten Vampirtreffen.

Des weiteren muss ich Lady Sina zustimmen, dass… wir nicht mehr so die eigentliche Funktion eines Vampirclan haben. Wir mögen alle von Lord Acula stammen und haben auch ein paar andere Vampire von den anderen Clans aufgenommen, aber… wir sind mehr geworden.

Vampire, Dämonen, Tiermenschen, Blutelfen, Arachneen und Drachenmenschen, wir sind so multifunktional. Wir können einfach nicht von einem reinen Vampirclan mehr sprechen. Wenn spreche ich nur für die Vampire, die auch im Clan sind.

Laut Lady Sina hatten Dämonen und Vampire in der Geschichte, die SIE kennt, sowie selten Kontakt gehabt. Nun soll eine Dämonenkönigin mit an einer großen Veränderung teilnehmen? Es ehrt sie zwar, aber ihr Gefühl, aber auch ihre Einstellung meinen, dass es nicht richtig ist.

Richtig wäre es, wenn wirklich alle bei dem heutigen Gespräch Vampire sind, egal ob es uralte geborene Vampirkönige sind oder ehemalige beschworene Helden, die nun ein Vampir sind. Ich… war am Anfang auch dagegen, aber als ich mit ihr die neuen Regeln besprochen habe, kann ich Lady Sina gut verstehen, warum sie sich dazu entschieden hat, dass ich sie übernehmen soll.

Letztendlich… bleibt die Entscheidung bei euch, ob ihr auch mit mir zufrieden seid oder das Gespräch auf ein anderes Mal verschoben wird, ohne dass es zu irgendwelchen personellen Konsequenzen führt, die wir gerne willkommen im Clan aufnehmen werden.“ lächelt Lara die uralten Vampirkönige an. Das ihr Rücken klitschnass ist, war ihr egal.

Lord Roman gab ein Schnaufen von sich und hatte ein Schmunzeln auf dem Gesicht. „Ja… ich merke, dass deine Clanführerin dich gut vorbereitet hat. Wie siehst du das Layla? Ich hätte mir auch gerne eher Sina gewünscht, aber an dem Argument, dass es mit ihr Probleme gegeben hätte, können wir dann nicht von der Hand weisen.“

„Sherina hatte recht, Lord Roman wäre wirklich mein Verbündeter in diesem Fall.“ jubelt Lara innerlich laut auf.

Layla legte ein Bein auf das andere und verschränkt ihre Arme, sie ist wirklich nicht begeistert. „So… ich habe deine Worte vernommen, doch Frage ich mich, ob du auch die Tragweite der Regeln verstehst.“

„Ich denke, ich verstehe sie sehr wohl. Im Gegensatz zur Sher… Sina verstehe ich zumindest, welche Änderungen ihr wollt und vor allem wollt ihr, dass wir uns alle ein sozialeres Verhalten aufzeigen mit den Viechern.

Doch habe ich keine Regeln gelesen, was passiert, wenn man sich nicht daran hält. Da denke ich nur an den Clan von Lord Taos. Wenn sie sich schon an keine Regel gehalten haben, Schwur hin oder her, werden sie weiterhin Möglichkeiten finden, ein Schlupfloch zu finden.

Ich habe auch meine Bedenken, ob einige, die selbst Sina nicht versteht, nicht etwas… übertrieben sind. Das wäre zum Beispiel…“ suchte Lara aus dem Buch eine bestimmte Seite und fand sie. „„Vampiren ist es verboten, jeglichen Einsatz von spezieller Blutmagie einzusetzen.“ Ich lese nicht heraus, von welcher Blutmagie wir sprechen.

Meine Meinung ist, ich stimme vielen Regeln euch bedingungslos zu, aber sie haben noch Überarbeitungsbedarf. Andere wiederum sind unnötig und würden uns als Vampir sogar eher eingrenzen.

Wenn… ich meine persönliche Meinung sagen darf ist und ich kenne Sina gut genug, dass sie auch den Gedanken hat: Ihr hättet vielleicht den Umstand ausgenutzt, dass Sina vieles nicht verstanden hätte.

Sina… hatte eigentlich überhaupt keine Lust auf das Gespräch und hätte vermutlich, einfach damit es schneller geht, es abgewunken und Ruhe wäre es. Doch das sie mich schickt, die im ihren Namen und Clan die Entscheidung überlässt, muss ich sie wieder bewundern, dass es ihr doch nicht so egal ist.“

Layla machte nun ein „not amused“ Gesicht, dafür lachte Roman auf. „Ich muss euch schon ein bisschen bewundern Lara, dass ihr das so direkt ins Gesicht der obersten Clanführerin sagt. Nun Layla, ich glaube, Lara hat ihre Berechtigung dabei zu sein.“

„Lara?“ lächelte Layla wieder und alle wussten, dass dieses Lächeln gewisse Konsequenzen hatte. „Ich werde dich akzeptieren und dir ist erlaubt, die Regeln mit uns anzupassen. Dennoch will ich, dass du deiner Clanführerin mitteilst, dass ich sie MORGEN unter vier Augen sprechen will, ohne Wenn und Aber.“

„Das… kann ich ihr weiterleiten.“ nickte Lara und behielt weiterhin die Courage auf. „Ich wünsche ebenfalls ein Gespräch mit deiner Clanführerin, denn es gibt… etwas wichtiges zu besprechen. Gerne hätte ich es heute getan, doch mich interessiert das momentane Gespräch wirklich.“ merkte Roman nebenbei an.

„Das… kann ich ebenfalls weiterleiten. Dann… möchte ich nur warnen, dass gewisse… Vorfälle dazu geführt haben, dass meine Clanführerin… etwas… „anders“ geworden ist.“ zuckte der Mundwinkel von Lara.

„Hat sie schon wieder die Körper ausgetauscht?“ hakte Layla direkt nach und Lara schüttelt nur den Kopf. „Nein… nicht… erm… direkt. Ich weiß auch nicht, wie man das überhaupt erklären soll, weil man es mit den eigenen Augen gesehen haben muss.“

„Aha…?“ war Layla nicht zufrieden und seufzte. „Danke für die Warnung, ich muss mich bei Sina ja immer auf eine Überraschung einstellen… Nun denn… Im Regelbuch hat Sina scheinbar sehr viele Regeln infrage gestellt, ich denke… das wird noch eine lange Nacht werden.“

„Das definitiv Layla, aber wenn ich ein bisschen genauer überlege… ist Lara ein sehr guter Ersatz für Sina. Immerhin können wir einen sehr jungen Vampir zuhören, wie sie es aus ihrer Warte betrachtet.“ goss Roman Blut in sein Weinglas.

„Ich wundere mich, dass du so auf der Seite von Lara stehst.“ hob Layla eine Augenbraue hoch. „So… allgemein meine ich. Normal enthältst du dich eigentlich.“

„Veränderungen kommen immer in den unerwarteten Momenten. Das heiß auch für mich, dass ich einige Rollen anpassen muss. Ich betrachte es als eine gute Chance, weil bisher haben wir alles immer unter uns als „Familie“ geklärt.

Ironischerweise mussten wir beide feststellen, dass wir überhaupt nichts familiäres hatten unter uns Clanführer, das hat sich bei Taos sehr klar herauskristallisiert. Wenn es also… mit der Familie nicht klappt, sollte es ja mit… jungen Vampiren eher funktionieren, die auch den Willen haben für Veränderungen.“

Das war eine Antwort, die selbst Lara sprachlos machte. Layla dagegen… fühlte sich scheinbar ein bisschen in der Ecke gedrängt, Roman kannte sie lang genug, um zu wissen, welche Knöpfe er drücken musste.

„Ok, ich habe verstanden. Lara kann ihre Meinung und Verbesserungsvorschläge ohne Umschweife mitteilen.“ gab Layla den Widerstand auf.

„Ich danke ihnen, dass sie das eingesehen haben für die momentane Situation.“ verbeugte sich Lara und stellte sich auf eine lange Nacht ein. Was die drei Vampire nicht mitbekamen ist, dass sie einen weiteren Zuschauer dabei haben.

„Wir können so stolz auf unsere Schwester sein.“ stand Sherina unsichtbar in der Ecke, dabei hat sie beide Klauenhände an ihre Wangen gelegt. Fröhlich wackelt sie mit ihrer Hüfte wie einen Tanz herum.

„Wunderschön, wie Lara sich bei den uralten Vampiren durchsetzen konnte.“ kamen die nächsten Gedanken von Sherina. „Bei ihr ist der Clan in guten Händen…“

Die Vampire fingen an zu diskutieren, in der Zeit schlich Sherina sich langsam raus… was Lord Roman nicht unbemerkt blieb, als die Tür langsam auf und zu ging.

„So so…“ streichelt der Vampirkönig grinsend sein Zwirbelbart.

Kapitel 571

„Wir“ sind wiedergeboren und das Gespräch mit den Vampiren?

„Wie… schön sind wir geworden?“ stand Sherina vor dem Spiegel. „Wunderen uns nur, warum… unsere Arme und Tätowierungen so anders geworden sind? Selbst das dritte Auge ist verschwunden.“

„Wie… kannst du nur so ruhig sein? Sina… Sherry?“ fragte Lisa, die nun verstanden hat, wer vor ihren Augen stand. „Meine… ich kann mir nicht mal vorstellen, was das für ein Gefühl ist.“

„Hm… Schwer zu erklären.“ grübelt Sherina laut. „Wenn… Kyllia recht hat, dann sind wir ein neues Wesen geworden. Komischerweise teilen wir nicht das Wissen aus der Vergangenheit, aber… was uns glücklich macht ist das Wissen… wie sehr wir uns lieben.“ drehte Sherina sich lächelnd zu den Frauen um.

„Erm… wunderbar wirklich. Hat… sich noch was geändert oder so?“ zuckte der Mund von Suki. „Lass uns mal unseren Status lesen… Hmm… Wow… Unsere Attribute haben sich einfach addiert sowie all unsere Fähigkeiten. Selbst Titel.“ war Sherina begeistert.

„Wir können nun alles gemeinsam machen, was uns vorher nicht möglich war. Feuermagie, Wassermagie, Lichtmagie, Illusionsmagie. Nur unsere Rasse heißt nun „Fusionierte Chaosbestie“. Egal, wir spüren unsere… liebe in unserem Herzen regelrecht rasen.“

Suki schaute nach dem Köfferchen und fand ihn auf dem Schminkschrank stehen. Sie ging darauf zu und hob es auf, dann ging sie zu Sherina. „Kannst… du uns den Gefallen tun und sagen… was die Ohrringe waren?“

„Natürlich liebe Tochter.“ lächelt Sherina, ein Schauder ging über Sukis Rücken hoch. Sherina öffnete eine bestimmte Schublade und holte ein Zettel zu Tage. „Hmm… hmmm. Ah! Das müsste „Ohrringe der Transfusion“ sein. Lass es uns mal genauer lesen…“

Ohrringe der Transfusion

Um die Ohrringe benutzen zu können, müssen zwei Lebewesen sie tragen.

Beide Lebewesen verschmelzen darauf zu einem neuen Lebewesen.

Alle Werte, die die Lebewesen in sich tragen, werden einfach addiert.

Titel, Attribute, nichts wird verschwendet.

Bei der Transfusion entsteht ein neuer Körper, man kann

nie vorhersehen, wie das Aussehen sich ändert.

Die Ohrringe halten drei Stunden und man kann sie immer

wieder verwenden. Es ist abzuraten, mehrere

Ohrringe der Transfusion zu kombinieren.

Wenn die drei Stunden vorüber sind, braucht man einfach einen

Ohrring entfernen und man kommt wieder in den alten Zustand.

Weiteres wird empfohlen, dass die Lebewesen

das gleiche Geschlecht tragen sowie so ähnlich

wie möglich aussehen.

Ansonsten muss

man nach dem Beenden der Transfusion mit

Komplikationen rechnen.

„Oh? Diesen Zustand halten wir für drei… Tage.“ las und log Sherina. „Danach können wir selber entscheiden, ob wir weiterhin den Zustand halten wollen.“ „Beim dunklen Gott… bin ich froh.“ seufzte Kyllia sehr erleichtert.

„Verstehe dein Problem nicht? Du bist doch unsere Schwester und zugleich wertvolle Freundin?“ meinte Sherina, die irgendwie wirklich das Problem nicht erkannte. „Genau… das ist das Problem…“ murmelt Kyllia.

„Ich sehe… gerade ein noch größeres Problem.“ fiel Lisa was in ihrem Morgenmantel ein, ihr Teufelsschwanz peitschte aufgeregt hin und her. „Mutter… hat mir klar gemacht, dass ich alles tun soll… „muss“ dass das Gespräch mit ihr und Lord Roman heute Abend stattfindet.

Mit Sherina… wird es nur ein Chaos werden. Meine… sie merkt nicht mal das Problem, das sie selber hat.“

„Wir verstehen euer Problem nicht, es ist alles wie immer.“ zuckte Sherina mit den Schultern und betrachtet sich wieder im Spiegel. „Hmm… wir haben überhaupt nicht die Maße mit diesem Körper und mit diesen Armen… kann ich leider nicht schneidern.“

„Sherina… Sina, irgendwie… bitte… du musst am Gespräch heute Abend teilnehmen.“ flehte Lisa. „Lisa? Was ist los? Hat deine Mutter was angedroht?“ drehte Kyllia sich zu ihrer Freundin um.

„Ja… dass ich von Fanfoss abgezogen werde und… sollte ich mich verstecken… dass sie mich aus dem Clan ausschließt…“ ließ Lisa den Kopf hängen, Tränen fielen von ihren Augen raus.

„BITTE?! Wie kann deine Mutter dir das antun?!“ wurde Kyllia sofort sauer. „Ich denke, sie liebt dich?!“ „Tut sie, aber…“ schluchzte Lisa laut, Sherina dreht sich wieder zu ihr um.

„Lisa? Keine Sorge, das Treffen wird heute stattfinden. Schick uns bitte Lara, dann werde ich euch alles erklären. Diesen Gedanke tragen wir schon seit einiger Zeit.“

„Lara?! Wieso soll sie kommen?!“ frage Lisa sofort nach. Sherina kam nackt auf die Vampirin zu und legte eine Hand auf die Schulter. „Du kannst uns ruhig vertrauen Lisa. Als deine Rivalin und zugleich zukünftige Schwägerin werden wir dafür sorgen, dass deine Mutter dich nicht rauswirft.

Ansonsten… nehmen wir dich gerne auf. Glaube… du wirst dich bei uns sehr wohl fühlen. Doch… glauben wir, durch Layla, dass wir mit eventuell großem Streit rechnen müssen. Arbeiten wir lieber daran, dass wir alle in Harmonie leben.“

Lisa bekam hochrote Wangen, als sie den Teil mit der Schwägerin gehört hat und Kyllia sah aus, als würde sie Sherina schlagen wollen. „Sherina? Könntest du dir bitte was anziehen? Meine, wir sind zwar alle Frauen, aber… dein neuer Körper ist etwas gewöhnungsbedürftig. Wundere mich, dass der Teil von Sherry kein Schamgefühl hat.“

„Hmm… irgendwie wollen wir gerne teilen. Wir haben uns im Spiegel angeschaut und… finden uns einfach schön. Unser Neid… dass wir „irgendwie“ keine Brüste hatten… und nun doch haben… Kannst du es verstehen?“

„Nein, kann ich nicht. Zieh dir endlich was an, Suki wird Lara holen. Glaube… sie wird alles andere als begeistert sein…“ knurrte Kyllia.

Etwas später:

Sherina trug ein einfaches Kimono und saß im Bürostuhl, während Lara sehr… überfordert aussah. „Erm… Suki hat mich aufgeklärt, aber… Sina… Sherry… Für mich seid ihr einfach eine neue Person!“

„Sherina heißen wir. Es ist für uns… auch etwas „ungewohnt“, aber wir haben damit überhaupt kein Problem.“ wiegelt Sherina glücklich ihr Gesicht und legt beide Klauenhände an die Wangen. „Aha…?“ sah Lara verzweifelt aus und dreht ihren Kopf zu Lisa und Kyllia, die anderen wollten sich das „Chaos“ nicht antun.

„Ich glaube fest an dich Lara.“ lächelt Kyllia, während sie ein Arm um Lisa gelegt hat. „Immerhin warst du eine Heldin gewesen.“ „Außerdem hat Sherina eine… „Idee“, also… mach das Beste daraus.“ lächelt Lisa unsicher.

Ein Mundwinkel von Lara zuckte und dreht ihren Kopf wieder zu Sherina. „Also… wenn… ich es richtig mitbekommen habe von Suki, sollst DU heute Abend mit den anderen Clanführern eine wichtige Sitzung abhalten.“

„Das ist korrekt. Wir sollen mit Layla und Roman die neu geschriebenen Vampirregeln diskutieren.“ schob Sherina eine Schublade auf und holte ein dickes Buch raus. „Wir haben es uns komplett durchgelesen und ehrlich?

Uns fehlt einiges an Wissen, warum Vampire so viele eigenartige Regeln haben. Vieles können wir verstehen, aber… einiges ergibt bei uns keinen Sinn.“ schob Sherina das Buch zu Lara. Sie nahm erstaunt das Buch in die Hand und blättert grob durch. Ihr fiel sofort auf, dass überall Notizen geschrieben wurde, die die Handschrift von Sina trägt.

„Verstehe… doch… wie komme ich denn ins Spiel?“ schaut Lara dann Sherina in die Augen. „Wir möchten, dass du unseren Part übernimmst.“ „WAS?!“ stand Lara auf.

„Genau. Dummerweise hätten wir gerne das nicht spontan mit dir machen wollen. Deswegen… tut es mir vom Herzen leid.“ stand Sherina auf und verbeugte sich.

„Das müssten die… Elemente von Sherry sein, weil Sina würde es anders ansprechen wollen.“ flüstert Kyllia und Lisa nickte. „Ja… langsam kann ich Sina´s Gedankengang mir auch vorstellen.“

„Sherina! Sorry, aber nein! Ich… ich…“ wurde Lara panisch. Sherina ging um den Schreibtisch und legte ihr beide Hände auf die Schulter und mit leichten Druck brachte sie Lara wieder zum sitzen. Anschließend kniete sie vor der kleinen Vampirin.

„Lara, tief ein und ausatmen.“ will Sherina sie beruhigen. „Wir wissen, was wir von dir verlangen, dennoch sind wir der Meinung, dass wir nicht an diesem Treffen teilnehmen sollen. Magst du unsere Begründung hören wollen?“ „Eh… ja? Wäre nicht schlecht?!“ riss Lara weit ihre Augen auf.

„Wir sind der Meinung, dass diese Regeln unter Vampiren geklärt werden sollen. Wir sind… waren ein Mischling gewesen. Du weißt selber, welches mangelnde Wissen wir über die Vampirwelt haben. Viele Regeln verstehen wir nicht und sie ergeben keinen Sinn.

Wir haben Layla nicht als dumme Frau kennengelernt, also müssen diese Regeln für euch Vampire eine tiefere Bedeutung haben.

DU Lara… lebst nun über 2000Jahre als Vampir. Du denkst wie ein Vampir und lebst wie ein Vampir. Wenn wer die Änderungen am ehesten versteht, dann nur du. Wir wissen nicht, inwiefern Lisa und die anderen Vampire davon wissen, aber glauben das Layla daraus ein Geheimnis macht.

Außerdem… bist du unsere Stellvertreterin, die Clanführer müssen dich auch als solches Anerkennen. Wir glauben, dass du Roman als Verbündeten zur Seite haben wirst, denn er wird bestimmt wieder in der Funktion als Streitschlichter agieren.

Wir „könnten“ die Regeln besprechen, selbst in diesem Zustand, doch glauben wir fest daran, dass… es nicht richtig ist. Wir sind die Dämonenkönigin und die Dämonen hatten bisher in der Geschichte kaum was mit den Vampiren zu tun gehabt.

Unser Clan… ist von Anfang die Ausnahme der Ausnahmen. Wir haben in unserem Clan so viele unterschiedliche Rassen, wir können uns überhaupt nicht wie ein Vampirclan betrachten. Wir nehmen nur gewisse Chancen und Vorteile mit, wenn wir ehrlich sind.

Deswegen… wenn eine Änderung in der Vampirwelt stattfindet, dann ein Vampir, der uns alle versteht. Der einst ein Mensch war, für die Welt gekämpft hat und nun als Vampir lebt und eine Vampirin liebt.

Wir glauben, dass dieser Schritt richtig ist. Nur… die Art und Weise tut uns leid, denn wir wollten es gerne langsam mit dir machen, damit du dich vorbereiten kannst. Noch haben wir Zeit bis zum Abend, so können wir dir erklären, welche Regeln wir aus unseren Augen als wirklich… „unnötig“ betrachten.“

„Wow… Sinas Redekunst kommt durch und zeigt dabei Emotionen von Sherry.“ murmelt Lisa. „Ja… Sherina ist wirklich… sehr gefährlich. Wundere mich dass Neia nicht hier ist.“ nickte Kyllia „Sie war schon weg gewesen, bevor wir wach wurden. Glaube, nachdem was wir ihr gestern angetan haben, konnte sie nicht früh genug die Flucht ergreifen.“

„Ja… ich merke, dass du sowohl Sina als auch Sherry bist.“ seufzte Lara. „Aber… Sherina… bei diesem Gespräch kann so viel schief gehen. Das fängt schon damit an, wenn sie mich statt dich sehen.“

„Wir können ein paar Übungen machen, wie du die Clanführer dazu bringst, dich als Gleichberechtigte zu betrachten. Immerhin haben sie dich doch auch als Stellvertreterin anerkannt. Wenn du ihnen sachlich anschließend erklärst, warum du statt wir bei diesem Gespräch dabei bist, werden sie ebenfalls gezwungen, eine weitere Änderung akzeptieren.

Denn früher haben nur die Clanführer alles geregelt, aber wir sind anders oder? Wenn wir dich schicken, dann weil du in unserem Namen, aber auch als unser Clansprecher sprichst. Wir glauben wirklich daran, dass du es schaffst Lara.“

„Ich… fühle mich wirklich nicht wohl dabei. Liegt… vermutlich an der Erziehung, die ich bei meinem Meister erleben durfte. Die Clanführer… sind der Drehpunkt von jedem Clan, ich weiß wirklich nicht, ob ich den Mund auf bekomme.“ war Lara wirklich sehr unsicher.

Sherina legte eine Hand auf die Schulter und lächelt sie aufmuntern an. „Sie sind nichts anderes als du und wir. Personen mit wichtiger Verantwortung. Es ist verständlich, dass man es bei ihnen mit der Angst zu tun bekommt, vor allem, wenn man alleine in die Höhle des Löwen geht.

Doch du hast doch schlimmeres überstanden oder nicht? Deine Erfahrung als Heldin, dein Kampf gegen den Clanführer Cassius. Du hast selbst gegen einen Behemoth bestanden, mach dich nicht kleiner, als du bist.

Wäre Zada hier, sie würde dich bestimmt umarmen und dich dazu motivieren, deine schwierige Arbeit zu machen. Du hast… die Chance, die Vampirwelt zu gestalten. Nicht wir sollen es sein, sondern du.“

Lara schaute Sherina in die Augen und sagte nichts. Lisa und Kyllia hielten sich die Hände und warten auf eine Antwort, die Lara sagen könnte. Diese schloss ihre Augen und man hörte sie laut ein und aus atmen.

„Bis heute Abend habe ich Zeit mich vorzubereiten?“

Kapitel 570

Ich bin wiedergeboren und das Chaos mit den Accessoires geht weiter?

Sina löffelt lustlos am Abend in der Suppe, die Suki mit viel Liebe gemacht hat. Alle freuten sich, dass Sina sich mit Sherry und Neia vertragen hat. Doch das Lisa mit einer Botschaft ihrer Mutter gekommen ist, hat die gute Laune in den Keller gestürzt.

„Was ist los Sina? Hast du überhaupt keine Lust darauf?“ fragte Kyllia ihre Schwester. „Definiere Lust auf eine Arbeit, an der man kein Interesse hat. Ich habe das Buch der Regeln über die Vampire komplett durchgelesen und… hätte es liebend gerne in den Kamin geworfen.“ kam die Antwort.

„Uh, lass das bloß nicht meine Mutter hören, sie würde sauer werden, wenn ihre Arbeit einfach so… ignoriert wird.“ teilte Lisa mit. „Sie hat immerhin auch ihre eigenen Probleme und würde daher das Thema… gerne abschließen.“

„Wuhu…“ rührte Sina weiterhin lustlos die Suppe. „Ich hätte lieber mehr Spaß mit euch gehabt. Meine… Sherry ist nun auch eine Blutelfe geworden und wäre Lisa nicht dagewesen, hätte ich Viktoria geholt, mal ein bisschen mit Blutmagie zu spielen…“

„Ich finde es erstaunlicher, dass ihr alle es mehr oder weniger… so hin nehmt?“ meinte Sherry, die neben Sina saß. „Als wäre es etwas… alltägliches?“

„Naja… das beste Beispiel sitzt neben dir.“- „Genau, Sina verändert sich immer.“ nickten Tio und Mio gleichzeitig. „Hrm…“ knurrte Sina nur.

„Also… wenn ich dich richtig verstehe Neia… Sina hat das Blut von Sherry getrunken, die in DIESEM Moment eine Blutelfe war und ihr ist nichts passiert?“ fragte Lisa nebenbei die Blutelfe im Zimmer.

„Sah zumindest so aus. Keine Ahnung, inwiefern es damit zu tun hat, ob man ein Elf sein muss und mein Blut trinken darf oder ob es allgemein mit dem Prozess zu tun hat, dass Sherry nun auch eine „reine“ Blutelfe geworden ist, nachdem sie einer Bluttransformation unterzogen wurde“ nickte Neia.

„Mich interessiert eher der Zauber, mit dem du es umgesetzt hast. Das war bestimmt keine Blutmagie gewesen.“ meinte die Vampirin dann. „Es… ist eine Kombination aus Erde und Luft. Glaube mit Blutmagie dürfte es einfacher sein.“ nickte Neia wieder.

„Das stimmt und dürfte nicht mit Schmerzen und Manakosten verbunden sein. Nun, wenn Sherry auch Blutmagie einsetzen kann und sie hat scheinbar auch die Regeneration, wird ja meine „Klasse“ irgendwie immer größer.“ grinste Lisa bei der Vorstellung.

Kyllia setzte sich ganz nah an Sherry. „Du… Sherry.“ flüstert sie auf einmal geheimnisvoll. Sherry schaut sie verwundert an mit einem ? auf dem Kopf. „Sina hat etwas sehr… dummes und gleichzeitig interessantes getan.“

„OR!“ starrte Sina wütend ihre Schwester an. „Ja ok. Bevor die Traschtweiber in der Villa durchgehen, ich habe mir an meinen eigenen Brustwarzen Piercings angebracht. Einfach weil ich wütend war und irgendwie was trotziges machen wollte. Zufrieden?“

Erstaunt schauten alle Sina bei dem Geständnis an, vor allem Sherry. „Du… hast was? Ich dachte, du wolltest natürlich bleiben?!“

„Wollte ich auch, aber meine Emotionen gingen an dem Abend mit mir durch und habe es einfach gemacht.“ blies Sina schmollend ihre Wangen auf.

„Ich glaube… das sind Dinge, die wollte ich nie wissen…“ murmelt Suki mit roten Wangen. „Und gut das Rubina wieder mit Dalmaz abwesend ist… Ich wüsste überhaupt nicht, wie ich meiner Tochter das alles erklären soll…“

„Tja Schwesterlein… ich wollte eigentlich, dass Sherry dich ins Schlafzimmer lockt, aber wenn du es auf diese Art und Weise machen willst?“ grinste Kyllia gemein. „Sind übrigens sehr hübsche Piercings Sherry. Durfte schon an ihnen spielen.“

Scheinbar reichte es Sherry, die sofort aufstand, eine Hand von Sina nahm und aus dem Wohnzimmer ins Schlafzimmer zerrte. Das ging alles so schnell, dass selbst Sina keine Chance hatte, irgendeinen Kommentar oder ähnliches zu sagen. Oben hörte man nur noch, wie die Tür laut zufiel.

„Oder so.“ grinste Kyllia sehr breit. „Sag Kyllia… das war doch dein Ziel, dass deine Schwester abgelenkt ist oder?“ setzte sich Lisa neben ihre Liebe. „Vielleicht? Zumindest hat es die Stimmung aufgehellt und wir haben Neia für uns.“

„Erm… wieso? Kann ich euch irgendwie… helfen?“ fühlte sich Neia nun irgendwie unwohl, als alle sie anstarrten.

„Tja… du willst doch Sina haben oder?“- „Genau, wir wussten es ja alle länger.“ „Wir wundern uns nur, wann du eigentlich um Sina kämpfen willst.“- „Denn sosehr Sina sich auch sträubt…“- „sie ist definitiv daran interessiert.“ antworten die Zwillingsvampire.

„Deswegen… habe ich ein paar Kleider besorgt, damit Sina nicht von dir wegschauen kann.“ lächelt Kyllia breit. „Und ich werde dir ein bisschen die Haare machen.“ fügte Lisa hinzu. „Und ich habe passende Parfüms besorgt, auf die Mutter reagiert.“ kam auch der Kommentar von Suki.

Neia fühlte sich nun wie ein Schäfchen, das mitten in einem Wolfsrudel gelandet war…

Am nächsten Morgen starrte Sina die Decke mit weit aufgerissenen Augen an, während Sherry auf sie schlummert. „Was… habe ich da nur für ein Monster an meiner Seite großgezogen?“ überlegte Sina mit hochroten Kopf.

Es verging noch einige Zeit, bis Sherry wach wurde. „Umm… morgen?“ schaute Sherry sehr dümmlich, aber trotzdem sehr sexy. „Lag ich wieder auf dir?“

„Du magst meine Brüste. Egal ob du daran spielst, knetest oder einfach nur als Kopfkissen benutzt.“ murmelt Sina. „Sag Sherry… du warst wirklich darauf fixiert gewesen oder?“

„Tjaa…“ schnurrte Sherry. „Ich war in deinem Körper, ich weiß wie empfindlich du auf alles reagierst, wenn ich deine erogenen Zonen kontrolliere. Also… wenn du meine ehrliche Meinung hören willst zu den Piercings… behalte sie noch ein bisschen.“

Sina schloss die Augen und bereut nun, dass sie am Abend den Kopf verloren hat. „Ok, wenn mein Schatz das wünscht?“ kam eine fremde Stimme aus dem Mund von Sina. „Wtf was sage ich da?!“ kam der Gedanke noch hinterher.

„Ja… das ist mein Schatz. Alles bereit zu tun, was ich… gerne wünsche.“ kroch Sherry zu Sina hoch und gab ihr einen Kuss. „Danke… das du mir verziehen hast und… danke das du mich gerettet hast. Danke… das du ein Auge zugedrückt hast, als ich Neia geküsst habe.“

„Mir… ist klar geworden, dass du mir wirklich sehr… wichtig bist. Vermutlich war ich so eifersüchtig gewesen, dass ich es als Treuebruch gesehen habe.“ seufzte Sina. „Die Lippen von Neia… sind sehr weich.“ grinste Sherry gemein an der Seite.

„Hrm…“ schob Sina Sherry runter und stand vom Bett auf. „Meine süße kleine Sherry… es ist ja schön, das du versuchst, mich zu überzeugen, aber irgendwie… sollte auch was von Neia kommen.“

„Glaube… das wird brauchen. Ich war mit Neia nun alleine unterwegs und wenn wir am Lagerfeuer saßen, hatte sie immer… diesen fernen traurigen Blick, verstehst du? Ich habe sie nicht darauf angesprochen, weil wir uns beide unsere Gedanken machen mussten, doch…

Es fiel mir schon sehr früh auf, als Neia zu uns gezogen ist. Glaube, sie trägt ein Geheimnis mit sich, dass sie vermutlich nicht teilen wird. Meine… du kennst ja unsere Geheimnisse überwiegend alle. Doch bei Neia… glaube wirst du nicht drum herum kommen, etwas… „Druck“ auszuüben.“

„Wieso… muss es von mir ausgehen? Sie will mich doch? Ich bin ihr wirklich sehr dankbar, dass sie dich gerettet hat, doch… Sie sagte, sie will um mich kämpfen. Die ersten Schritte hat sie ja gemacht, aber du kennst auch meinen Schwur.

Sie muss sich selber von der Vergangenheit lösen und mir ihr Problem nahe legen. Ich habe bisher niemanden wegen seiner Vergangenheit verurteilt und das werde ich auch nicht machen. Dinge, die eins passiert sind, kann man nicht beeinflussen. Es ist dämlich, wenn sogar die Eltern was getan haben und die Schuld an die Kindern weiter gibt.“ war Sina sehr ernst.

„Hört sich komisch an, wenn jemand in die Vergangenheit reist. Aber… ich verstehe was du sagen willst.“ nickte Sherry und begutachtete die nackte Sina vor sich. „Ja… die Piercings solltest du wirklich noch ein bisschen behalten.“

Sina rollt nur ihre Augen und zog sich einen Morgenmantel an. Dabei sah sie auf dem Schminkschrank die Schüssel mit den ganzen Ringen und paar Ohrringen. „Hmm…“ Sherry folgte ihren Blick und sah die Schüssel. „Erm…?“

„Da sollten wir auch ein bisschen weiter machen.“ ging Sina mit einem Grinsen auf sie zu und holte die Ohrringe raus. Sie löste das Band und schaute die Ohrringe an, die eine schwarze Perle haben. „Als ich sie letztes mal getestet habe, funktionierten sie nicht. Alsoooooo…“

„Erm… Schatzilein? Muss… das wirklich sein? Du hast heute dein Ge…“ wollte Sherry Einspruch legen, als Sina ihr einen Ohrring zuwarf. „Und wie ich mir sicher bin. Wenn ich schon den Blödsinn machen darf, dann will ich auch irgendwie meinen Spaß dabei haben. Also… hop hop…“

„Bist du wirklich sehr sicher? Nicht das wir zu irgendwelchen… Monstern werden oder so!“ starrte Sherry ihre Frau an. „Als ob. Wir haben größte Erfahrung gemacht, als wir die Körper ausgetauscht haben, was sollte schon passieren.“ hat Sina ihren Ohrring angelegt.

„Wir wissen beide GENAU das es ein Fehler ist, warum mache ich es trotzdem?!“ gibt Sherry immer noch nicht auf. „Weil… es dich insgeheim doch auch interessiert? Vielleicht bist du ja wieder in meinem Körper? Oder wir tauschen mehrere… Fähigkeiten oder ähnliches aus? Alles möglich. Komm schon… wenn ich die Piercings für dich tragen soll…“ machte Sina einen Hundeblick und Sherry hatte verloren.

„Das… war jetzt Erpressung…“ seufzte Sherry sehr laut. „Das geht so schief, aber was soll´s.“ zuckte die junge Blutelelfin mit den Schultern, dann legte sie auch den Ohrring an.

Auf einmal flogen Sina und Sherry aufeinander zu durch unsichtbare Kräfte, sie hatten überhaupt keine Chance gehabt, irgendwie zu reagieren. Ein lauter Knall entstand und das Schlafzimmer war in eine weiße Wolke.

Die Schlafzimmertür wird aufgerissen, den Knall konnte man überhaupt nicht überhören. „Sina?! Sherry?! Alles in Ordnung?!“ rief Kyllia, erstaunt über die Wolke. „Was ist denn jetzt schon wieder passiert?!“

„Alles… *hust**hust* in Ordnung. Wir haben uns nur erschrocken.“ meldete sich eine… bekannte und zugleich unbekannte Stimme hustend. Lisa und Suki standen hinter Kyllia die verwundert über die Stimme waren.

„Erm… wer… ist da?“ fragte Kyllia, bereit für einen Kampf, denn diese Stimme… war zu eigenartig und benutzte ihre Flügel, um die weiße Wolke verschwinden zu lassen. „Wir sind es Kyllia, Sherina.“ hustet die weibliche Stimme weiter.

„Wer zum Geier ist Sherina?!“ zog Lisa ihr Schwert, Suki ihre Dolche. Kyllia versuchte irgendetwas auszumachen… als „Sherina“ zu sehen war. Nackt stand sie vor den Frauen und wie man sie beschreiben müsste?

Hochgewachsen, hatte lange Elfenohren und hohe Wangenknochen, aber ein weiches Kinn. Ihre Augenpupillen… waren merkwürdig. Eine Hälfte der Pupille blutrot, andere blau. Dies traf auf beide Augen zu. Eine sehr schlanke Figur, aber gepiercte Brüste, die etwas… bei der schmalen Figur zu groß wirkten.

Am auffälligsten waren beide Arme, denn sie wirkten wie dicke Arme mit Klauenhände. Die Frau hatte große Fledermausflügel und… überall an ihrem Körper waren bunte Tätowierungen, dass einem der Überblick verloren geht. Diese Frau besitzt auch einen Schwanz, der an einem bestimmten Knochenschwanz erinnert, aber hatte eher eine „normale“ Schwanzlänge.

„Wer… bist du?“ staunte Kyllia, selbst die anderen Frauen hinter ihr. „Wir sagten doch, wir sind es, Sherina! Erkennst du uns nicht Kyllia? Oh… wo ist unser Morgenmantel?!“ suchte Sherina nach einem Morgenmantel, dann zog sie die Decke vom Bett um sich.

„Warte… du kennst mich?“ hakte Kyllia direkt nach und Sherina nickte. „Natürlich! Du bist unsere geliebte Schwester, hinter dir Lisa und unsere Tochter Suki! Was hast du eigentlich?“

Nun war Kyllia erst recht überfordert, merkte aber, dass Sherina nicht „feindselig“ ist. „Sherina… wo… sind die eigentliche Frauen, die in diesem Zimmer sein sollten? Sina und Sherry?“

„Huch? Wir sind es, siehst du das nicht?“ hielt Sherina den Kopf schräg. „Wir haben uns wieder aus der Schüssel der Accessoires bedient und uns Ohrringe angesetzt. Irgendwie scheinen die Ohrringe kaputt zu sein, weil wir nichts merken.“

„Ach… du… Scheiße.“ fluchte Kyllia. „Lisa… Suki… denkt ihr das gleiche wie ich?“ drehte die Dämonin sich zu den Frauen um und sah, dass die Angesprochenen fast die Augen aus dem Gesichter fielen.

„Was ist los? Worüber regt ihr euch auf? Wir wundern uns nur, warum es einen Knall gab und diese komische weiße Wolke entstanden ist.“ merkte Sherina an. „Meine… Mutter würde ausflippen, wenn sie das hier vor Augen hat.“ murmelt Lisa.

Kyllia drehte sich wieder um. „Erm… Sherina? Diese Ohrringe… wenn… ich deinen Namen und dein Aussehen, dass mir etwas… bei zwei Damen bekannt vorkam… richtig deute… Habt ihr euch beide… fusioniert. Schaut euch mal… in dem Spiegel da am Schrank an.“

Sherina schaute in den Spiegel und riss weit ihre Augen auf.

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