Sin Roswell

Web Novel Deutsch

Kapitel 528

Ich bin wiedergeboren und das Seelenheil?

Sherry schaffte es irgendwie Sina ins Bett zu verfrachten, nun lagen beide sich gegenüber und schauten sich in die Augen.

„Es… tut mir leid, dass du wieder meine schwache Seite sehen musstest.“ murmelt Sina, ihr fielen immer wieder die Tränen von den Augen runter. Sherry holte ein Taschentuch raus und wischte das Gesicht ihrer Geliebten.

„Sina… was genau… ist passiert? Rokea hat mir das Geschehene aus ihrer Warte erzählt und… sie hatte Angst vor dir bekommen. Glaube nicht, dass Rokea in dieser Beziehung irgendwelche Witze machen würde.“ fragte Sherry vorsichtig nach.

„Keine… Ahnung ob… ich es erklären kann. Irgendwie… habe ich mich selber im Wahn verloren. Da sehe ich… Eleanor vor mir, wusste… was genau Eleanor ist… war und wollte sie unter meine Kontrolle bekommen.

Du musst wissen, dass… Eleanor nicht irgendein Vampir ist sondern eine Wiedergeborene wie du es bist. Sie ist… war eine beschworene Heldin aus der alten Welt gewesen. Aufgrund… dass ich alle verdorbenen Taten des Dämonenkönigs lernen musste sowie wer ihre Feinde waren…

Habe ich herausgefunden, dass sie die summende Heldin war…“ fing Sina ihre Geschichte an zu erzählen. Sherry riss erstaunt ihre Augen auf, was Eleanor ist und wie es dazu gekommen ist, dass sie nun so verrückt wurde.

„Also… haben sich die Seelen von dem Dämonenkönig und der Heldin… mehr oder weniger fusioniert oder so?“ kam die Frage von Sherry, als die Erklärung beendet war.

„Ich weiß es nicht. Wenn dürften es eher nur die Götter wissen oder eher der dunkle Gott selber. Damit… ich sie unter meine Kontrolle bekomme… damit sie… Angst… vor MIR hat… musste ich… wahnsinniger werden, als Kaja.

Tz… versuch dir mal vorzustellen, wie das denn gehen soll. In der Illusion habe ich viele kleine Kinder erschaffen und sie mit Schirmen gleichzeitig angegriffen, dass in Wirklichkeit nur mein Knochenschwanz war.

Dann habe ich die gelernte Geschichte vorgetragen von meinen Lehrer. Er wäre vermutlich sehr stolz auf mich gewesen, dass ich mittels Magie… jemand in eine… Keine Ahnung… Verzweiflung gebracht habe?

Ich… kann mir nicht mal ansatzweise vorstellen, wie der Dämonenkönig sie gefoltert hat. Scheinbar musste sie einen stärkeren Willen gehabt haben als ich… am Leben zu bleiben… Ein Biss und der König wurde getötet und ich habe… als Kind darüber nur geschmunzelt.

Ist… dann nicht mehr so lustig… wenn man eine Legende vor sich hat. Diesen… Drang zum Überleben… wollte ich ausnutzen, was scheinbar auch funktioniert hat. Eleanor… hat sich selber zu meinem Sklaven geschworen…

Wie… tief bin ich gefallen? In Vurdinia habe ich das kommende… Sklavensystem aktiv bekämpft und nun… lege ich mir einen Sklaven zu? Dann… musste ich mir von einer Serienkillerin anhören… dass ich das Böse… in Reinform wäre…

Und… was mich am meisten… betroffen hat ist… mit welcher Gewissheit Eleanor mir gesagt hat… dass ich alles zerstören werde… was ich mir aufgebaut habe… Keine Lüge, Bluff oder anderes… Sie glaubte wirklich an diese Worte, die sie… mir ins Gesicht gesagt hat.

Ein wahnsinniger Vampir, der aus zwei Seelen mehr oder weniger bestand, hat Angst vor noch jemand wahnsinnigeres… mich… Dabei… habe ich… hab ich… doch nur… geschauspielert… wie Wisali… es mir beigebracht hat…

War… es so überzeugend… gewesen, dass scheinbar selbst Rokea… Angst vor mir hat? Zwei… böse Wesen… die mir sagen, dass ich noch wahnsinniger und böser bin…“

Sherry unterbrach die Rede, indem sie Sina küsste. Lange und ohne Unterbrechung, denn sie sah wirklich in den Augen von Sina eine wachsende Verzweiflung. Anschließend löste sie sich von Sina und streichelt ihre Wange.

„Sina… ich… weiß nicht wie ich dich beruhigen soll. Mich wundert es ein bisschen… dass ausgerechnet du ihnen zuhörst. Deine Taten… die du umsetzen musstest, damit deine Pläne funktionieren bekräftigen irgendwie nur ihre Aussagen, aber ehrlich?

Hör auf dir solche Gedanken zu machen. Du wolltest doch nur, dass Eleanor auf dieses Niveau runterkommt, dass sie in der Stadt leben kann und Zetta… Naja, von dem was Rokea erzählt hat, war die Aktion mit dem Halsband richtig.

Das erinnert mich alles an bisschen an den Heldentyrann. Traurig… dass Zetta so eine Vergangenheit hat, aber sie hätte uns allen das Leben schwer gemacht. Beide hätte man wirklich an einer sehr kurzen Leine halten müssen.

Keine Ahnung wie das nun mit James gehen wird, aber wenn der kein Halsband trägt, scheinst du ihm ja eher was zuzutrauen, als den anderen Vertrauten von Lord Taos.

Sina… hör auf dich fertig zu machen. Wenn wirklich wer böse ist, dann ist es eher der Clan von Taos oder Exos mit seiner Familie. Eleanor… kann mir sogar auch leid tun, aber sie ist nun ein vollkommen neues Wesen geworden, ich denke… Es ist nicht unbedingt richtig, sie mit Kaja oder wie auch immer der Dämonenkönig hieß zu nennen.

Du neigst immer wieder dazu… dich selber zu verletzten. Das du Dinge, die… eigentlich überhaupt nicht wahr sind, in dich hineinzufressen.

Überlegt doch mal selber… Wärst du wirklich so eine wahnsinnige Person, wie Eleanor es jetzt meinte… Würdest du wirklich jetzt hier liegen und darüber weinen? Wahnsinnige Personen… würden darüber überhaupt nicht mal… einen Gedanken verschwenden.

Man überträgt dir irgendwie… mehr Verantwortung, als du eigentlich aushalten kannst. Deine Geheimmission mit den Dämonen, nun der Krieg mit den Götterbestien zur Rettung der Welt. Die einzelnen Vampirclan´s gingen ja noch irgendwie… aber der von Taos war zu viel.

Ich war wirklich froh, dass du Rokea mitgenommen hast, denn du hast die Situation sehr ernst genommen. Das du dann… einem Nervenzusammenbruch nahe bist… das ist doch etwas… unerwartet.

Hör… einfach auf, die Worte die deine Feinde dir ins Gesicht werfen, Gehör zu schenken. Du siehst selbst… dass es nur dazu führen soll, dass du selber große Selbstzweifel hast. Dabei bist du doch eine stolze Person oder nicht?

Schau doch mal… was du bisher alles erreicht hast. WARUM… solltest du es denn zerstören wollen? Eher neigst du doch dazu… dass du dich selbst zerstörst, als dass du weitere Personen bei dem Problem mitziehst.

Sina… vor allem… ich stehe doch an deiner Seite… Angefangen als Rose… hat sich die Liebe bei dir als Sherry voll entfaltet. Du warst alterslos während ich noch ein… Mischling war… Nun bin ich eine ewig Jugendliche.

Glaubst du nicht… dass es irgendwie… Schicksal ist, dass… wir mehr Zeit bekommen? Die Zukunft ist ungewiss, aber… Es muss eine Bedeutung haben, dass ich an deiner Seite sein darf… muss wie jetzt gerade.“ redete Sherry auf Sina ein.

Die Verzweiflung verschwand aus den Augen von Sina und entwickelte sich mehr zum Glück. Glück… dass an ihrer Seite eine so starke Person stand. Die Dämonenkönigin legte eine Hand auf die Wange von Sherry und musste wieder weinen.

„Sherry… du bist… auch so eine starke Person geworden… Bitte… verlass meine Seite nicht, wenn… ich dich am dringendsten brauche.“ flüstert Sina. Als Beweis küsste Sherry Sina wieder. „Nie und… nimmer werde ich dich verlassen. Das verspreche ich dir. Du bist meine Frau und… ich bin deine Frau.“

„Danke…“

Am nächsten Morgen waren alle Bewohner des Monsterhauses da und waren am Frühstücken. Dabei fielen ihnen allen auf, dass Sina irgendwie… gelöster wirkte und Sherry glücklicher.

„Rokea? Es… tut mir leid, dass ich dir eine Seite gezeigt habe, dass… du Angst bekommen hast.“ verbeugte Sina sich bei ihrer Rivalin.

„Ho?“ bekam Rokea ein ganz große Fragezeichen auf ihren Kopf, das jeder sehen konnte. „Ah! Mach dir mal keinen Kopf darüber, du hast mich ja schon gewarnt, dass du mehrere Seiten hast.“ winkte die große Tierfrau ab.

„ … ok?“ hob Sina ihre Augenbrauen hoch. „Dann… ist alles in… Ordnung denke ich mal. Warum schaust du mich eigentlich so wütend an Suki? Das habe ich gestern schon bemerkt.“

„Nichts Mutter, du hast ja NICHTS damit zu tun, das ein gewisser Verehrer anfängt, alles über Katzen zu lesen. Nein, du hast damit überhaupt NICHTS zu tun.“ schmollte die Katzenfrau etwas übertrieben.

„Eh… ok…?“ schaute Sina den nächsten Problemfall an, Ruri. Sie sitzt steif auf dem Stuhl und hatte ziemlich gerötete Augen und Hände. „Und… was ist mit dir Ruri? Klappt… alles oder… brauchst du Hilfe?“

„Nein Mutter, meine Herrin ist eine ausgezeichnete und einfühlsame Lehrerin der Disziplin.“ schüttelt Ruri den Kopf und hielt eine formale Ansprache. „Bist du sicher?!“ hakte Sina direkt nach, denn was auch immer Lysa getan hat, aber dieser Sinneswandel ist selbst für sie etwas zu krass.

„Ja Mutter. Ich… muss mich etwas entschuldigen, dass ich mich deinem Training… enthalten muss, weil Herrin Lysa´s Zeit etwas begrenzt zu sein scheint und… erm…“ kam Ruri auf einmal in Schwierigkeiten.

„Kein Stress… eines nach dem anderen ok? Wenn es mit Lysa zu viel wird, kommst du frühzeitig zu mir ok? Es bringt nichts, wenn du auf einmal… gebrochen wirst oder was auch immer sie mit dir macht.“ redete die Dämonenkönigin auf sie ein.

„Nun Lady Sina… ihr habt eure… Tochter oder wie ihr sie akzeptiert zu meiner kleinen Schwester geschickt. Sie ist diejenige, die unsere Vampire in unserem Clan alle diszipliniert, einen besseren Trainer für Etikette kann man nicht finden.“ merkte Lisa an.

„Aha…? Ich dachte mir schon, dass sie eine wichtige Funktion ausübt, aber… Ruri. Ich wiederhole mich, aber komm ruhig zu mir, wenn es zu viel wird.“

„Natürlich Mutter, ich werde… Himmel… Mama, ich kann das nicht. Sie schlägt mir auf die Finger, auf die Nasenspitze und weiteres. Das hat man mir nicht mal als Mensch angetan.“ löste Ruri sich nun doch auf.

„Hrmm…“ schloss Sina die Augen, dann holte sie einen Brief und Stift raus. Sie notiert etwas auf dem Blatt, faltet es zusammen und schob es Ruri rüber. „Gibt es deiner „Herrin“, dann sollte es etwas… weniger mit Schmerzen verbunden sein…“

„Warum muss ich das überhaupt lernen?! Herrin Lysa meint, dass ich eine Vorzeigeperson sein soll, wo jeder aufblicken kann aber… Ich verstehe nicht, was das sein soll? Herrin selber meint, dass ich die erste Chaosdämonin wäre, wieso… sollte ich das überhaupt?

Kann ich nicht einfach… das tun, was andere Dämonen auch tun?“ stellte Ruri die Fragen so allgemein in den Raum.

„Und… was genau meinst du, was andere Dämonen tun?“ fragte Kyllia vorsichtig nach, weil sie das Gefühl bekam, das Ruri eine ganz falsche Vorstellung hat.

„Naja, fliegen, töten, Zerstörung anrichten?“ schaute Ruri ganz unschuldig. Auf einmal holte Sina den Brief wieder zurück. „Ah… deine Herrin macht das schon richtig.“ „Eh?!“

„Und… warum siehst du so erschöpft aus?“ fragte Sherry ihre Lehrerin, der man die Müdigkeit am Gesicht ablesen konnte. Während im Hintergrund Sina langsam auf Ruri einspricht und Kyllia zur Bestätigung nickte, dass Dämonen nicht unbedingt das sind, was Ruri sich dachte, unterhielten sich Sherry und Neia.

„Weil das Training meiner… „Usair“ nicht ohne ist. Scheinbar… sieht es einfach aus, aber… auf einem Rohr zu balancieren ohne runter zufallen mit einer Augenbinde… Ist nicht lustig, wenn man es schafft, sich die Knöchel zu verstauchen und die Zuschauer darüber lachen.“ seufzte Neia.

Auf einmal zuckten die Katzenohren von Suki und wundert sich, dass die Ungesehenen das Training ihres Clans Außenstehenden beibringen. Dann klopfte es an der Haustür. „Hrm…“

„Ruri… es mag stimmen, dass die Dämonen in der Vergangenheit so waren, aber so ein Verhalten zeigen weder ich noch meine Schwester. Daher kann ich es schon dir verlangen, dass du es ebenfalls nicht tust. DESWEGEN belasse ich es bei der Art und Weise von Lysa.“ sprach Sina ihr Machtwort aus und Ruri ließ ihre Flügel hängen.

„Mutter? Renee steht vor der Tür und meinte was von einem Training?“ mischte sich Suki wieder ein. Sina seufzte nur.

„Hrm… da sind nun alle Clans da und ich komme immer noch nicht zu meinem eigenen Training. Na gut, werde ich Exos bitten, dass er mit seiner Reinigung warten soll.“ gab Sina ihr Sarkasmus zum Besten.

„Das ist kein Problem.“ meldete sich eine männliche Stimme und allen sah man den Schock auf den Gesichtern. Alle drehten sich gemeinsam in die Richtung, wo die Stimme herkam.

Exos stand dort und grinste.

Kapitel 527

Ich bin wiedergeboren und meine Verzweiflung?

Alle bekannten Vampire kamen direkt aus allen Ecken heraus, als die Meldung kam, dass Sina wieder in der Stadt angekommen ist. Dabei beobachten sie nicht mal wirklich die Dämonenkönigin, sondern Eleanor. Die Schaulustigen standen alle an der Seite, sodass die Gruppe von Sina ohne Probleme durchgehen konnte.

„Das… ist also Eleanor?“ flüstert Viktoria schon fast, während Renee neben ihr stand. „Sieht so aus… Hast… du es auch gespürt?“ flüstert Renee zurück. Sina nickte allen freundlich zu, nur Eleanor… warf allen Todesblicke zu mit ihren schwarzen Augen. Jeder der Schaulustigen… bekam sofort einen Schauern über den Rücken.

„Ja… Denke, wir sollten Papa von ihr berichten. Sie… hat ihre Aura mit Blutmagie versteckt, aber… es ist ekelhaft sie anzuschauen. Dachte nicht… dass man die Gier nach Tod und Elend in einer Person sehen kann.“ nickte Viktoria.

Auf einmal erschien Eleanor vor den Frauen und sagte nur: „Buh!“ Beide schrien vor Schreck laut auf. „Eli?“ drehte sich Sina langsam um. „Du willst doch deine Cousinen nicht ärgern oder?“

„Nein… das war… meine Art… Hallo zu sagen.“ kichert Eli. Sie verschwand vor den Damen und stand auf einmal wieder hinter Sina. Die Dämonenkönigin hob nur eine Augenbraue hoch, dann ging sie weiter zur Monstervilla.

Gair hat sie mit seinen Vampiren verfolgt und war froh, dass er keinen Kommentar abgegeben hat, denn er hatte bei Eleanor ein sehr… ungutes Gefühl gehabt. „Was ist los? Sonst bist du doch auch nicht auf die Zunge gefallen.“ provozierte Nisha ihn.

„Es mag sein, dass ich das nicht bin, aber meine Cousine… hat mir tatsächlich Angst eingejagt, allein mit ihrer Anwesenheit schon. Ich will ihr keine Gründe geben, dass sie… mich als Ziel hat.. was sie auch immer für einen Gedankengang hat.“ schüttelt Gair den Kopf.

Verdutzt schauten Abby und Nisha sich in die Augen, denn das war sehr ungewöhnlich für sie, dies von Gair zu hören.

Unterwegs sah Sina Edwin. „Edwin, ich will das du mich direkt begleitest. Eleanor und James gehen noch direkt mit in mein Büro, damit wir was besprechen. Dann kannst du ihnen ihr neues Zuhause zeigen.“

„Ganz wie sie wünschen Lady Sina.“ verbeugte sich der Butler und schloss sich der Gruppe an. Im Gegensatz zu den anderen Vampiren hatte Edwin scheinbar das perfekte Pokerface.

„Warum… haben sie… alle solch… eine Angst vor mir?“ kichert Eleanor. „Ich kann doch… niemanden… mehr was antun… WEGEN… EUCH!“ knurrte die Vampirin nun am Ende.

„Dürfte an deinem Vater liegen. Jeder dachte, dass er und sein Clan die bösesten Vampire sind, dann sagte er ganz laut, dass er vor dir Angst hat. Er hat sich bei der Schilderung über dich nicht zurückgehalten, welch eine Gefahr du darstellst.“ teilte Sina das mit.

„Oh? Oh? Ohhh? Papa hatte schon… immer Angst vor mir.“ hielte Eleanor ihren Kopf schräg hin. „Schon als ihn… das erste Mal erblickt habe… sah ich immer… einen Funken von Angst… in seinen Augen.“

Was Sina auffiel ist, dass sie weder Zada noch Lysa unter der Menge sah. „Scheinbar sind sie selbst noch beschäftigt.“ dachte Sina und stand dann endlich vor ihrem Zuhause. Suki öffnete die Tür und… wirkte etwas sauer.

„Hallo Mutter, verehrte Gäste.“ verbeugte sie die Katzenfrau. „Suki, bereite bitte direkt eine Wanne für Eleanor vor und schick mir schnellstmöglich Sherry, Lara, Lisa und meine Schwester in mein Büro.“ diktierte Sina direkt ihre Anweisungen durch.

„Eine… Wanne für mich?“ hielte Eleanor ihren Kopf schräg. „Ja, du stinkst wie die Pest.“ drehte Rokea sich zu ihr um. „Keine Ahnung, wie du es empfindest, aber du solltest anfangen zu lernen, wie man sich wäscht.“

Suki nickte bei den Anweisungen und Sherry kam direkt raus gerannt. „Sina? Bin ich froh… Rokea?! Du bist ja verletzt!“

„Sie hat sich mit Eleanor ausgetobt. Erm… Schatz, wenn du mit ihr kurz in ihr Zimmer gehen könntest und ihre Wunden heilst, wären wir beide dir sehr dankbar.“ lächelte Sina ihrer Geliebten zu.

Sherry nickte und nahm direkt eine Hand von Rokea. „Komm, das sieht alles andere als gesund aus.“ „Erm… ja, natürlich…“ folgte Rokea der Heilerin in die Villa. Der Rest der Gruppe ging in das Büro.

Sina lehnte sich glücklich in ihrem Bürostuhl zurück und seufzte sehr laut. „Oh… tut das gut. Endlich… eine Sorge weniger.“ Eleanor und James saßen auf den Gästestühlen, während Edwin neben der Tür stand.

Dann kamen die gewünschten Personen Lara, Lisa und Kyllia. Sie merkten sofort beim eintreten, dass etwas… sehr gefährliches auf dem Stuhl war. Eleanor bemerkte die Blicke und musste leise kichern. „Alle… haben solche… Angst von mir…“

„Was in deinem Fall auch nicht verkehrt ist Eli. So… folgendes meine Freunde.“ lehnte sich Sina nach vorne und schaute den Frauen ernst in die Augen. „Das ist Eleanor, die ich an einer sehr kurzen Leine halte. Statt Zetta wird James auf sie aufpassen, denn… ah… kürzen wir es ab. James ist ein Meisteringenieur der Zwerge und dürfte mir eher eine Hilfe sein, als eine Serienkillerin wie Zetta.“

„Mit… der kurzen Leine meinst du, dass sie die Schwüre aufsagen musste, die du mir mal gezeigt hast?“ fragte Kyllia direkt und Sina nickte.

„Richtig. Sie hat jeden einzelnen Schwur brav aufgesagt und ist nun… tja. Keine Ahnung, aber sie ist erst mal für dieses Jahrtausend keine Gefahr mehr. Ich würde dich und Lisa gerne bitten, dass ihr Eleanor in die Badewanne steckt und sie gründlichst wascht.

Keine Sorge, sie ist nicht mehr in der Lage sich zu wehren noch irgendeine Art von Gewalt umzusetzen. Das einzige was sie scheinbar nur ausnutzen kann ist die Angst mir gegenüber. In der Zeit… könnt ihr sie etwas besser kennenlernen.“

„Öhm…“ hob Lisa direkt eine Augenbraue hoch, ihr Teufelsschwanz schlugt aufgeregt hin und her. „Das können wir machen Schwester. Eleanor? Wenn…“ nickte Kyllia und wollte die Vampirin auffordern mitzukommen, als sie ihren Kopf um 180° dreht.

„Hallo…“ kichert Eleanor und musste dann auflachen, als sie die schockierten Gesichter der anderen Personen im Raum sah. „Was…? Ist… doch nur mein… Kopf.“

„Du liebe Güte…“ murmelt Edwin, denn mit der Aktion hat Eleanor nun wirklich jeden kalt erwischt. Auf einmal schoss ein Pfeil in den Hinterkopf von Eleanor und sie fiel schreien nach hinten auf den Boden.

Sina hat ihre geladene Armbrust unterm Schreibtisch hervorgeholt und direkt losgeschossen. „Eleanor? Ich habe verstanden, dass du schon einige Regeln umgangen hast, indem du dich selber verletzt. Eigentlich habe ich dich jetzt nicht für dumm gehalten, also… mach ruhig weiter so. Ich werde für dich ein paar weitere Regeln aufschreiben und du wirst sie brav aufsagen.“ teilte Sina das mit.

„Erm… lebt sie noch?“ musste Lisa das unweigerlich fragen, denn… ein Pfeil im Kopf ist eigentlich sehr tödlich, vor allem wenn der Kopf so verdreht ist. Doch das erledigte Eleanor selber, indem sie mit einer Hand den Schaft packte und den Pfeil aus dem Kopf raus zog.

Anschließend drehte sie langsam ihren Kopf und stand langsam auf. „ … Entschuldigung… das ich… meinen Spaß haben… wollte.“ machte die Vampirin einen provokanten Knicks vor Sina. Als Antwort schoss Sina den nächsten Pfeil in den Kopf der Vampirin.

„Entschuldigung angenommen. Eleanor, ich befehle dir, dass du alle Anweisungen von meiner Schwester Kyllia und Lisa zur Folge zu leisten hast.“ kam der knallharte Befehl der Dämonenkönigin.

Langsam, aber sicher zog Eleanor den nächsten Pfeil aus dem Kopf und gab nur einen Knurrlaut von sich. Scheinbar hatte Kyllia ziemlich dicke Eier, denn sie legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Komm mit Eleanor. Je schneller, desto besser meinst du nicht auch?“

„ … Natürlich…“ sprach die Vampirin dies sehr langsam aus. Kyllia seufzte nur und zog Eleanor aus dem Büro raus. Lisa folgte ihr, so war nur der Rest im Büro.

„Darf ich fragen Sina, ob das wirklich… alles richtig ist, was du machst?“ kam sofort die Frage von Lara, die sich vor den Tisch stellte. „Ich habe von Suki gehört, dass Rokea ziemlich verletzt zurückgekommen ist und… Wenn bei einem Kaliber wie Rokea Spuren eines Kampfes hinterlassen wurden, wie soll das funktionieren?“

Sina schob ihrer Stellvertreterin ein Buch zu. „Das wird funktionieren. Nimm dir das Buch mit und lies es dir in Ruhe durch, denn das sind alle Schwüre, die Eleanor brav aufgesagt hat. James war ebenfalls anwesend und kann es bestätigen als ihr persönlicher Wächter.“

„Wobei ich der Meinung bin, dass sie tot immer besser ist als lebendig…“ murmelt James seine Meinung aus dem Bart heraus.

Lara starrte nur auf das Buch und seufzte dann. „Versprich mir nur… dass du wirklich an alles gedacht hast. Das ist eine tickende Bombe.“

„Lara… Eleanor ist eine Wiedergeborene.“ sagte Sina nun das größere Geheimnis. Schockiert schaute ihre kleine Schwester sie an, aber auch James war über die Information verblüfft. Edwin konnte wieder sein Pokerface halten.

Die Dämonenkönigin lehnte sich nach hinten und man sah ihr an, wie sie Eli am besten erklären soll. „Nicht nur irgendeine Wiedergeborene, sondern die eines beschworenen Helden.“

„HUH?!“ fielen Lara beinahe die Augen aus dem Gesicht. „Setzt dich hin und ich werde dir alles erklären. Erklären, warum alle solch eine Angst haben.“ stellte sich Sina auf eine Erklärung ein.

Während Sina ihre Erklärung abgab und Kyllia die „Bombe“ wäscht, die so… überhaupt keine Zusammenarbeit aufzeigt, so dass auch Lisa eingreifen muss, heilt Sherry die Tierfrau.

„Ehrlich Rokea… das war eigentlich eine tödliche Wunde gewesen.“ wischte Sherry ihren Schweiß von der Stirn ab. „Aber das dürfte ja in deiner Familie normal sein, damit herumzulaufen, als wäre es normal.“

Rokea lag halbnackt auf ihrem zu kleinem Bett, aber das war ihr egal, Hauptsache die Schmerzen sind verschwunden. „Vermutlich? Mein Vater kann sehr viel einstecken, wie du es selber festgestellt hast.“ grinste die Tierfrau und setzte sich wieder aufrecht. Anschließend schaute sie Sherry ernst in die Augen. „Sherry… irgendetwas… ist mit Sina nicht in Ordnung.“

„Wie meinst du das?!“ wurde das Zaubermädchen direkt aufgeregt. Rokea überlegte kurz, dann erzählte sie ihr Erlebnis, was Sina alles gemacht hat. Zetta sowie Spike gefoltert, um Informationen und Kontrolle auszuüben. Anschließend Rokea´s eigener Kampf gegen Eleanor und… wie Sina die Vampirin in den Griff bekam.

„Ich werde mich nicht schämen, aber ich bekam tatsächlich Angst vor Sina. Mehr sogar als vor Eleanor, deren Wahnsinn man tatsächlich greifen konnte. Sina mag vielleicht die Dämonenkönigin sein, aber…

Waren sie immer schon so… wie soll ich es erklären… mit Wahnsinn oder ähnlichem ausgestattet? Sie wollte Eleanor unbedingt in ihren Besitz als Werkzeug des Bösen haben. Sherry… in allen ihren Augen war etwas zu sehen, dass ich nicht erklären kann, aber es machte MIR Angst.“

Sherry hörte es sich in Ruhe an und man sah ihrem Gesicht an, dass sie über die Schilderung sehr besorgt war. „Sina… ich werde es nicht abstreiten, hatte keine einfache Vergangenheit gehabt. Doch bei dem Turnier hat sie eine neue Fähigkeit bekommen… „Wahnsinnige Gedanken“.

Etwas was laut ihr noch keine andere Person hatte. Vermutlich machte sich das nun doch langsam bemerkbar, also… dass es Spuren hinterlässt. Och man… glaube, dass sie den Wechsel selber nicht so richtig bemerkt hat.“

„Auf dem Weg zurück wurde sie wieder normal. Ich kenne mich mit Gefühlen nur… bedingt aus, aber sie ist alles andere als stabil in ihrer Gefühlswelt. Wenn sie richtig… außer Kontrolle gerät, dann wäre wenn nur ich ihre einzige Möglichkeit, sie aufzuhalten. Eleanor vielleicht, aber mit den Schwüren, was sie alles aufsagen musste, ist sie komplett unbrauchbar gemacht worden.“ wurde Rokea sehr ernst.

„Nein… auch ich kann sie aufhalten. Man muss es nicht in einen Kampf ausarten lassen, man kann es auch mit Worten machen.“ schüttelt Sherry ihren Kopf. „Danke das du es mir gesagt hast und… schade… dass dein Kleid dabei kaputt gegangen ist.“

„Oh? Stimmt.“ sah Rokea das kaputte Kleid auf dem Stuhl liegen. „Hoffentlich müssen wir es nicht erleben… dass Sina durchdreht. Denn wenn Eleanor für euch alle ein Problem darstellt, dann ist Sina das ebenfalls auch.“

„Ich werde dafür sorgen, dass es nicht passiert.“ lächelt Sherry. „Denke, du willst dich ausruhen oder? Ich lasse dich dann mal in Ruhe.“

„Sherry?“ hielt Rokea sie auf und Sherry drehte sich kurz vor der Tür um. „Danke.“ „Gerne geschehen.“ lächelt Sherry weiter und verließ das Zimmer. Im Flur sah Sherry, wie Edwin den zwergischen Vampir und eine freigewaschene Eleanor im weißen Kleid nach unten führt.

Eleanor warf Sherry kurz einen Blick zu und kniff ihre Augen zu, dass sie bei der Halbelfe… keine Spur von Angst sah. Dann verschwanden alle Partien aus dem Blickfeld. Auf einmal stand Lara vor Sherry.

„Das mit Eleanor wird noch richtig übel.“ flüstert die Vampirin zu Sherry hoch. „Huch? Was ist denn passiert?“ wundert sich Sherry direkt.

„Sina wird dir das schon gleich erklären, sie ist in ihr Schlafzimmer gegangen und meinte, sie müsste sich umziehen. Aber… verdammt… das hätte ich nun wirklich nicht erwartet.“ schüttelt Lara den Kopf und seufzte laut.

„Stell dich darauf ein, dass du Eleanor vermutlich ein paar Kleider machen darfst, denn… nun sie hat eigentlich nichts. Eigentlich hätte Zetta alles mitgebracht, aber aufgrund das James nun für sie eingesprungen ist, muss Sina einige… „Spielzeuge“ für Eleanor bereithalten.“ grinste die Vampirin schief.

„Eh… ok?“ bekam Sherry nur mehr Fragezeichen auf dem Kopf. „Sie machte mir jetzt nicht den Eindruck, dass sie Probleme macht.“

„Dann hast du was verpasst. Sie hat ihren Kopf komplett nach hinten gedreht und Sina hat ihr mehrere Pfeile in den Kopf geschossen. Aber nach der Erklärung von Sina habe ich verstanden, dass Eleanor Gott sei dank nicht unsterblich ist.

Sie bat mich, dass ich Eleanor… irgendwie versuchen soll, zur Normalität zu bringen. Ich weiß überhaupt nicht, wie Sina sich das jetzt vorstellt. Nicht nach „dieser“ Erklärung über Eleanors wahre Person.“

„Du sprichst in Rätseln Lara und… ich kann keine Gedankenlesen.“ grinste Sherry schräg. „Sag… hattest du den Eindruck, dass Sina etwas… „anders“ war als sonst? Rokea meinte, sie hätte es etwas übertrieben.“

„Übertreibt sie es nicht immer? Wobei bei Eleanor kann ich es schon verstehen, warum sie es übertreiben musste.“ grübelte Lara direkt das Geschehene ab und schüttelt ihren Kopf. „Nein, eigentlich alles normal.

Denke, ich lasse dich jetzt mal mit ihr alleine, ich muss Zada das noch erzählen. Bin ja gespannt, wie meine Frau das ganze sieht.“

„Vermutlich will sie Eleanor direkt kennenlernen, so wie wir sie kenne.“ schmunzelt Sherry und verabschiedete sich von Lara. Als sie am Badezimmer vorbeiging, sah sie auf dem Boden zwei sitzende und erschöpfte Frauen. „Alles… in Ordnung mit euch beiden?“

„Ja… glaube schon. Eleanor ließ es nicht bleiben, ein bisschen von ihrer Vergangenheit zu erzählen. Glaube, unsere dämonischen Foltermeister könnten einiges von ihr lernen.“ murmelt Kyllia und legte einen Arm um Lisa.

„Am… besten wir waschen uns diese… „Unreinheit“ runter. Ich will nicht abstreiten, dass wir Vampire verdorben sind, aber… Selbst Mutter hätte mit ihr ihre Probleme gehabt.“ seufzte Lisa und nahm den Arm willkommen auf.

„Wundere mich… wieso sie alle so fertig aussehen?“ dachte Sherry. „Ok? Dann lasse ich euch auch mal alleine.“ schloss Sherry die Badezimmertür zu. „Auf mich machte Eleanor nicht so… einen verrückten Eindruck? Bin ich das?“ kam der weitere Gedanke.

Es war draußen schon fast Abend und die Dunkelheit ging über Alliancia, Sherry stand vor dem Schlafzimmer und ging ungefragt rein. „Sina? Hast…“ und riss schockiert ihre Augen auf. Sina saß auf dem Boden und hatte sich mit ihren Flügeln wie ein Ei eingewickelt.

„Sina?!“ schloss Sherry sofort die Tür zu und legte eine Hand auf den Rücken ihrer Geliebten. „Sina?! Was ist los?!“

„Sherry?“ hörte Sherry eine weinerliche Stimme. „Bi… bist du das?“

„Ja, ich bin es. Was ist denn los? Rokea meinte, du wärst komplett anders gewesen!“

Sina öffnete ihre Flügel, sodass Sherry sich vor ihr hinsetzen konnte. Ihr Gesicht war komplett verweint und hat beide Hände über ihren Kopf gelegt.

„Sherry… Rokea hat… recht… Ich… ich…“ schaute Sina verzweifelt in die Augen von Sherry. „Ich weiß nicht, was mit mir passiert.“ Sherry drückte den Kopf von Sina an sich und streichelt den Kopf.

„Sh… ich bin bei dir.“ flüstert Sherry. „Ich bin nun bei dir und werde auf dich aufpassen.“

„Ich… spüre den Drang… einer Verzweiflung…“

Kapitel 526

Ich bin wiedergeboren und mein Sklave?

Jeder hörte sich an, welche Schwüre Eleanor vor Sina abgab. Sie las jede einzelne Regel laut vor, während Sina ein zufriedenes Gesicht machte.

„Das… war von Anfang dein Plan gewesen oder?“ fragte Rokea ihre Rivalin, die zur Bestätigung nickte. „In der Tat. Du hast meine Stadt kennengelernt, glaubst DU, dass ich sie so frei laufen lassen würde, wie sie ist? Mit ihrer Stärke?“

„Nein… nicht wirklich.“ schüttelt Rokea langsam den Kopf. „Glaube… eine deiner Freundinnen muss mich heilen, weil ich merke, wie eine meiner Verletzungen keine Ruhe geben will.“

„Wundere mich, dass du nicht einfach aus der Falle raus gesprungen bist. Wolltest du wirklich herausfinden… zu was Eli in der Lage ist?“ drehte Sina kurz ihren Kopf zu Rokea.

„Lass mich doch? Ich habe noch nie gegen einen Vampir gekämpft, also wollte ich ein bisschen mehr über sie herausfinden, sollte es noch weitere Kaliber von ihnen geben.“ zuckte die Tierfrau nur die Schulter.

„Ich bezweifele, dass es noch einen stärkeren Vampir geben wird neben Eleanor. Wenn höchstens meine Freunde Layla und Roman, aber die werden nicht so kämpfen, wie Eleanor dies gezeigt hat.“ überlegte Sina laut und hörte sich die weiteren Schwüre von Eleanor an. Diese warf immer wieder einen tödlichen Blick nach Sina.

„Einige diese Regeln… Eleanor wird nun eine Gefangene in ihrem eigenen Körper sein oder? Sie darf niemanden mehr in der Stadt töten, selbst nicht mal in Notwehr. Hast du es soweit vorausgeschaut?“ hakte Rokea weiter nach.

„Nur bedingt. Ihr Vater hat ein ziemliches Theater bei dem letzten Treffen veranstaltet und wenn sie wirklich unsterblich „ist“, dann ist der Schwur ja passend.“ nickte Sina.

„Letzte Regel: Nur Lady Sina kann die Regeln aufheben für einen bestimmten Zeitrahmen, sodass ich Eleanor jederzeit nützlich werden kann… Bei allen Göttern… was habt ihr mir ANGETAN?!“ schrie Eleanor nun wieder.

„Zu meinem kleinen Schoßhündchen, was denn sonst?“ kichert Sina. „Wenn ich zum Beispiel Regel, 7, 17, 47 und 84 aufhebe, dann kannst du jemanden foltern. Hebe ich 1, 7, 77, 81 auf, dann kannst du meine Stadt vor irgendwelchen Feinden beschützen.

Du merkst selber, selbst wenn man mich tötet… wirst du nichts anderes sein als eine kleine brave Vampirin. Du wirst nun ein normales Leben führen, die brav ihr Blut aus einer Flasche trinken wird.

Achja… ich befehle dir… das du jegliche Manipulationsversuche in der Stadt und auf der Welt zu unterlassen hast und die Fähigkeit „Absorption“ nun verboten ist, es jemals nochmals zu benutzen. Ich will doch nicht… dass irgendetwas… schlimmes passiert.“ bückte Sina sich vor Eleanor.

Eleanor schaute in die wahnsinnigen Augen von Sina und schüttelt den Kopf. „Tot… wäre ich besser dran.“ murmelt sie nur noch.

„Vielleicht, vielleicht auch nicht. SO kann ich dich nun in die Stadt mitnehmen. Hm… vielleicht hat Rokea ja Interesse daran, eine Trainingspartnerin an ihrer Seite zu haben, wenn sie ihre Verwandlung üben möchte.“

„Hmm… die Idee hat ja was, denn Eleanor kann ja nicht sterben oder?“ grübelte Rokea über die Idee nach. Eleanor knurrte irgendetwas vom Boden hoch, aber Sina war dies egal, die sich nun den anderen Vampiren widmet.

„So… kleines Wolfsmädchen. Damit dürfte selbst die Gefahr für dich ruhig gestellt sein, dass Eleanor dich töten könnte.“ grinste Sina breit. Zetta verzog wieder wütend ihr Gesicht, als James einen Schritt nach vorne machte. „Lady… Sina. Nehmen sie mich statt Zetta mit.“

Erschrocken rissen Zetta und Spike weit ihre Augen auf, als James seine Bitte öffnet. Selbst Sina staunte über die Bitte, denn das hat sie nicht vorausgeplant. „Erm… wieso? Stinkstiefel hat doch klar Zetta genannt.“

„Weil ihr Zetta jegliche Nützlichkeit entnommen habt. Sie ist eine stolze Kämpferin und wenn sie nicht kämpfen darf aufgrund ihres Halsbandes, wie… soll sie euch denn helfen? Es würde mich nicht wundern, dass sich Zetta ihr eigenes Leben nimmt.“ schaute James ernst in die Augen von Sina.

„Außerdem… habe ich in meiner Funktion als Wächter versagt. Versagt, dass ich kein sichereres Gefängnis für Eleanor gebaut habe. Das sie sich selbst befreit hat, ich kann meinen Meister so nicht unter die Augen treten.

Daher gehe ich nur meiner Pflicht nach und werde für Zetta eure… Sklavin im Auge behalten. Ich habe die aufgesagten Schwüre gehört und sie… sind perfekt. Doch da fängt das Problem an, denn ich dachte auch immer, das mein Gefängnis perfekt sei.

Ich rechne fest damit, dass Eleanor jetzt jeden Schlupfwinkel eurer Regeln sich durch den Kopf gehen lässt, sie zu umgehen. Es würde mich wirklich nicht wundern, wenn sie es sogar schaffen wird denn wir sind alle zeitlos oder?

Vielleicht gibt sie die ersten Jahrtausende Ruhe, aber es ist Zeit genug, dass Eleanor dann zuschlagen wird. WIE werden wir nicht wissen, aber sie wird es. Es wäre wirklich besser gewesen, wenn ihr sie getötet hättet, statt sie zu eurem Werkzeug zu machen.“

Sina verschränkte ihre Arme, denn damit hat sie nicht gerechnet. „Wie kann ich mir sicher sein, dass du kein Problem wirst in meiner Stadt? Bei Zetta konnte ich mir sicher sein, aber bei dir? Du bist ebenfalls ein Vertrauter vom Stinkstiefel, jemand der Probleme machen wird.“

„Ich schwöre auf meinen Namen James, dass ich mich an eure Regeln halten werde.“ schlug James sich ohne zu zögern auf die Brust. „Außerdem… denke ich, dass ich als Meisteringenieur euch eher eine Hilfe sein werde als Zetta, die nun wirklich nutzlos wurde.“

„Oh?“ hob Sina nur eine Augenbraue hoch. „Warum… machst du das James?“ stottert Zetta ihre Frage. „W… warum?“

„Nur weil Spike ein Arsch ist, muss ich mich nicht auch auf sein Niveau herunter lassen. Jeder kennt des anderen Vergangenheit, es ist nicht richtig, was man dir angetan hat. Ich mag vielleicht… ein böser Zwerg sein, aber einen gewissen Stolz habe ich trotzdem.“ drehte der Zwerg sich zu der Tierfrau.

„Mir wird gleich schlecht.“ meinte Spike nur. Zetta drehte sich zu dem Elf um und schlug ihn mit voller Kraft ins Gesicht. Der Vampirelf flog weg und hinterlässt eine lange Spur… dann aktivierte sich das Halsband. Die Tierfrau schrie laut auf und fiel zur Seite, anschließend keuchte sie schwer.

„Zetta! Was soll das?!“ ging James direkt auf die Tierfrau zu. „Das… hatte er schon lange… verdient.“ keuchte Zetta.

Sofort drehte sich James wieder zu Sina um. „Ich… würde sie wirklich bitten, das Halsband wieder zu entfernen. Dafür verspreche ich vom Herzen, dass ich mein Bestes geben werde, eure Wünsche umzusetzen.“

„Hm… Nur wenn Zetta den Schwur abgibt, keinerlei Racheaktionen gegen mich oder meine Stadt zu führen. Dann sind wir im Geschäft.“ sagte Sina nach kurzer Überlegung.

James riss erstaunt seine Augen weit auf, denn damit hat er nicht gerechnet. „Meinst… dein Stolz erlaubt es dir Zetta? Denn wenn Spike wiederkommt und du hast immer noch dein Halsband… wer weiß, wie es wirklich enden wird.“ drehte sich der Zwerg um.

Die Wolfsfrau keuchte immer noch sehr schwer, dann nickte sie. „Ich weiß… genau warum Lady Sina… diesen Schwur verlangt… Ich… schwöre, dass ich keinerlei Racheaktionen gegen Lady Sina und ihren Clan… umsetzen werde.“

„Das ging ja einfacher als bei den letzten Schwüren.“ grinste Sina gemein und ging zu Zetta. Sie entfernte das Halsband und verstaute es in ihrem Inventar. „Glückwunsch, hoffentlich lernst du die Freiheit zu schätzen für die dein Freund sich eingesetzt hat.“

„Solange… ich von ihnen wegkomme… ist mir das alles egal…“ keuchte Zetta, die an ihrem Hals rieb. Auf einmal stand Spike über ihr mit einem wütenden Gesicht. „Denk… nicht mal daran, auch nur in der Nähe vom Meister zu sein. Versuch nicht mal… in der Nähe zu sein. Der Angriff… war ein klarer Beweis, dass du dich nicht an unsere Regeln hältst.“

Wütend stand Zetta auf und starrte ihm in den Augen. „Was… willst du damit sagen? Nur weil du der erste Vampir bist, hast du überhaupt nichts zu melden!“

Blitze flogen zwischen den beiden Personen, beide bildeten schon ihre Hände zu Fäusten. „Schlagt euch nach Herzenslust, aber ohne mich.“ meldete sich Sina. „Und vor allem nicht in der Nähe meiner Stadt, das Theater kann ich nicht gebrauchen.“

James legte eine Hand auf den Arm von Zetta. „Beruhige dich, auch wenn es dir jetzt schwer fällt. Erkläre unserem Meister… was hier passiert ist, wobei… Wir kennen ihn ja, wie es enden wird.“

„Ja, dass es ihm egal sein wird. Nur wenn er mich wieder sieht, diesen Teil weiß ich leider nicht, was dann passiert.“ nickte Zetta langsam. „ … Danke James.“

„Oh, dass du dieses Wort kennst, dass erstaunt mich schon ein bisschen.“ kichert Sina gemein. „Ok, wir waren schon lange genug hier. Zeit das wir wieder die Heimreise antreten und euer neues Zuhause zeigen.

Los steh auf Eli, du lagst nun lange genug auf dem Boden.“ befahl Sina dies ihrer Sklavin. Eleanor knurrte nur, dann setzte sie dies um. James verbeugte sich vor Zetta und starrte nur kurz in die Augen von Spike, dann folgte er Sina.

„Tz…“ spuckte Spike fast, dann machte er sich selber auf den Heimweg, dabei rieb er immer wieder an seiner Wange der Schande. Zetta schaute nur dem Zwerg hinterher, wie er sich mit Sina, Rokea und Eleanor den Weg zur Stadt machten. „Viel… Glück mein Freund…“

Die Heimreise war fast sehr schweigsam, Rokea verzog beim Gehen immer wieder mal ihr Gesicht vor Schmerzen. „Geht es Rokea? Soll ich dir helfen?“ fragte Sina.

„Nein nein, nur ein Heiler später. Einer der Stachel hat mehrere meiner Innereien durchstoßen, dass ist es, was mir weh tut. Schade, dass Eleanor keine richtige Kämpferin ist. Wenn sie diese… fehlende Erfahrung hätte, dann bezweifele ich, dass selbst du ein leichtes Spiel gehabt hättest.“ meinte Rokea.

„Oh ja… das wäre wirklich ein größeres Problem gewesen.“ nickte Sina zur Bestätigung, die Todesblicke von Eleanor ignorierte sie gekonnt. „Hm… was mir einfällt, aber mit dieser Aura kann sie nicht in die Stadt gehen. Die Bewohner könnten ja nicht mal mehr einschlafen.“

„Man kann es mit Blutmagie verstecken.“ schlug James vor, der nun von Eleanor mit Todesblicken durchbohrt wird. „Oh? So was geht auch mit Blutmagie? Dann werden Layla und Roman dies vermutlich auch auf diese Art und Weise gemacht haben. Nun Eleanor? Freiwillig oder auf Befehl?“ freute Sina sich über die Erkenntnis.

Die Vampirin und Dämonin starrten sich gegenseitig in die Augen, als Eli ihre rechte Hand hoch hebt. Sie ritze sich in den Zeigefinger und Blut floss heraus. Erst war ihr Finger von Blut umwickelt, dann ihre ganze Hand… bis es ihr gesamter Körper war. Das Blut verschwand und mit ihr auch die Aura.

„Besser… Herrin Sina?“ triefte der Sarkasmus aus ihrem Mund. „Wunderbar, die Bewohner der Stadt werden dir dankbar sein.“ lächelte Sina. „Ich freue mich schon wirklich auf die Zusammenarbeit mit dir.“ „Tz…“

„Wie… habt ihr das geschafft Lady Sina? Was…“ musste James die Frage nun stellen, denn er hätte es nicht für möglich gehalten, dass man Eleanor überhaupt unter Kontrolle bekommen könnte.

„Hmm… nah, ich behalte das Geheimnis besser bei mir, Eli wäre mir bestimmt dankbar.“ zwinkert die Dämonenkönigin und Eleanor grunzte nur. James wirkte nicht wirklich zufrieden, leider hatte er auch keine andere Wahl.

Es wurde langsam dunkel und die Gruppe erreichte endlich Fanfoss wieder. Nun wurde es für Sina spannend, ob die Schwüre bei Eleanor so sind, wie sie auch sein sollten. Die Gruppe lief an den Bewohnern vorbei, die Sina herzlichst grüßten und auf Eleanor etwas… erstaunt reagierten.

Eleanor selber… trotz ihrer schwarzen Augen, wirkte sehr neugierig… fast wie ein Hund. Man hörte sie regelrecht alles schnüffeln. Ansonsten zeigte sie keinerlei Anzeichen, direkt jemand in die Finger zu bekommen und zu foltern.

Unterwegs erklärte Sina die Regeln, die sowohl Eleanor, als auch James als Vampire einzuhalten haben. „Du sagtest, du bist ein Meisteringenieur James? Dann gedenke ich deine Talente auch einzusetzen. Momentan hat… ein gewisser Freund in der Schmiede Probleme und da wirst du dann auch arbeiten.“

„Ganz wie ihr wünscht Lady Sina, aber… was habt ihr dann mit Eleanor vor? Irgendjemand MUSS sie im Auge behalten!“ warnte der vampirische Zwerg sie eindringlich.

„Hm… da hast du nicht ganz unrecht…“ stimmte Sina ihm zu, denn ganz alleine lassen wäre bei Eleanor eine fatale… Dummheit. „Wir nehmen sie mit zur Schmiede, vielleicht hat mein Freund für sie auch einen Verwendungszweck und wenn sie halt nur die Straße sauber halten muss.“

Eleanor dreht sofort ihren Kopf zu Sina und man sah ihr die Entrüstung am Gesicht an. „Was? Du hast doch nicht allen ernstes geglaubt, dass du nichts tun wirst? Hättest du dich mal nicht selbst befreit oder so, wäre alles nicht passiert, aber wir wissen es beide besser oder?“

„Ja… natürlich…“ knurrte Eleanor. „Ich bin euer Lieblingssklave für alle Zeiten geworden. Soll… ich ihnen die Füße lecken?“

„Ah… später vielleicht.“

Kapitel 525

Ich bin wiedergeboren und das wahre Böse?

Jeder sah, wie der Kopf von Eleanor in die Höhe flog. Durch die kurze Ablenkung nutzte Rokea dies eiskalt aus, die Sina provoziert hatte. Der Körper von Eleanor fiel auf ihre Knie und sollte eigentlich in Asche verwandeln, wie man es von Vampiren üblich kennt.

Doch es passierte etwas… ganz anderes. Aus dem Halsstumpf schossen auf einmal mehrere… Blutadern, Blut, irgendetwas rötliches raus und verbindet sich mit dem Kopf. Der Kopf machte mehrere Mimen, als würde er lachen, doch fehlten ihm die Stimmbänder.

Rokea und Sina reagierten erstaunt, denn dass so was möglich ist, hätten sie nicht mal gedacht. Die anderen anwesenden Vampire wirkten etwas… als wäre es für sie kein neuer Anblick. „Sieht ihr… wie will man etwas töten, wenn man Herz zerstört oder den Kopf abschlägt, es aber nicht funktioniert?“ murmelt James.

Der Kopf und Körper verbinden sich wieder und nun hörte man Eleanor laut lachen. „Herrlich… das habe ich schon lange nicht mehr gefühlt!“ Sie knackte den Kopf nach links, nach rechts, als würde sie kontrollieren, dass alles richtig sitzt. Anschließend stand sie wieder auf und widmete sich Rokea.

Diese rammte auf einmal beide Schwerter in den Boden und machte einen nachdenklichen Eindruck. „Ich hatte es bisher nicht mit Vampiren zu tun gehabt, aber… Nein, du bist nicht unsterblich. Es waren zwar tödliche Angriffe, aber irgendetwas machst du, dass man dich nicht umbringen kann!“

„Oh? Ohhh?“ kichert Eli. „Ich mach doch nichts? Mein Körper… will einfach nicht sterben. Ich konnte es schon immer. Man wollte mich in Säure auflösen… verbrennen, zerquetschen… … … Sooft wäre ich schon gestorben, aber es geht einfach nicht.“ wurde die Vampirin immer verrückter.

„War sie wirklich so oder habt ihr nachgeholfen?“ fragte Sina die Vampire direkt. „Da wird ja jeder wahnsinnig im Kopf und das makabere ist ja… Sie hat nicht mal die Fähigkeit Bizarre Gedanken.“

„Nein, wir haben überhaupt nichts gemacht. Sie war schon so, als sie geboren wurde. Das fing schon als Kleinkind an… ach was. Sie hat schon als Baby Messer genommen und überall eingestochen, wo es ging.“ knurrte Zetta bei der Erinnerung.

„Eine… wahre… Inkarnation des Bösen.“ flüstert Spikes dies schon. „Als ob. Sie hätte von ihrem Daddy ab diesen Moment schon richtig erzogen werden sollen. Das ist das Ergebnis einer falschen Erziehung, aber dafür seid ihr Flaschen zu blöde um das zu erkennen.“ schnaufte Sina durch die Nase.

Auf einmal machte Eli mit ihren rechten Hand ein Zeichen und um Rokea ging eine Blutwand hoch. Sie wirkte nicht wirklich besorgt darüber, als sie eingeschlossen wurde, es sah aus wie ein Zylinder… Dann schrie die Tierfrau laut auf, als überall Blutstacheln aus dem Zylinder rauskommen.

„Eh eh eh eh ha hA HA HA!“ lachte Eleanor laut auf, dabei hielt sie ihren Bauch, während Rokea weiterhin schrie. Dann krachte es im Zylinder. Nochmal und nochmal, als er Risse bekam… bis eine blutige Faust ihn aufschlug.

Der komplette Zylinder löste sich auf und man sah, wie Rokea Blutstacheln im Körper stecken hatte. Noch mehr, dass Teil ihrer Kleidung sich irgendwie durch Säure auflöste. Wütend zog die Tierfrau ein Blutstachel aus ihrem Bauch raus und rammte ihn seitlich ins Ohr von Eli.

Eleanor wurde stocksteif bei der Aktion, dann fiel sie seitlich auf dem Boden, dabei zuckte ihr Körper immer wieder mal. Schwer schnaufend zog in der Zeit Rokea weitere Blutstacheln aus ihrem Körper raus.

„Verdammte Scheiße, tut das weh.“ knurrte Rokea. „Das…“ wollte die Tierfrau was sagen, als Eleanor mit dem Stachel wieder aufstand und kicherte. Die Vampirin nahm die Spitze des Blutstachels im Kopf und zog ihn wieder aus dem Kopf raus. Alle konnten das große Loch im Kopf von Eleanor sehen, bevor es sich wieder schloss.

„Ich… bin… un… sterb… lich…“ summte Eli glücklich, dabei drehte sie sich einmal und sich selbst, als würde sie tanzen. „Nie… mand… kann… mich… töten!“

„Ich schon.“ sagte auf einmal jemand hinter Eleanor. Verdutzt drehte sich die Vampirin um und sah Sina hinter sich lächelnd stehen. Sofort schlug die Dämonenkönigin ihr ins Gesicht mit einer Faust, wo sie mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit zur Seite geschleudert wird.

„WAS MISCHT…“ wurde Rokea auf einmal sehr wütend. „Rokea? Denke, du solltest fair bleiben und auch mir ein bisschen den Spaß gönnen. Du hast jetzt drei erfolgreiche Tötungsversuche umgesetzt, die sie aber leider nicht getötet haben.“ sagte Sina ihr dies direkt ins Gesicht der Tierfrau.

„Außerdem solltest du die Wunden versorgen, die sehen alles andere als Gesund aus.“ kam noch der Kommentar von der Dämonin. Wütend starrte Rokea ihr in die Augen, anschließend seufzte sie nur. „Mach was du willst…“

„Wunderschön das wir uns darauf einigen konnte.“ lächelte Sina. „Nun zeige ich dir, was ich in unserem Kampf alles nicht eingesetzt habe.“ „Huh?“ hob Rokea misstrauisch eine Augenbraue hoch, da ging aber Sina pfeifend zur Eleanor.

Diese stand langsam auf und musste erst mal ihren Unterkiefer wieder einrenken. „Ah… ah….! Dasch tut wähhh!“ beklagte Eli sich direkt.

„Soll es auch.“ flüstert Sina es hinter ihrem Ohr. „Lass… dir mal meine Welt zeigen… Eine Welt der Finsternis. Ich bringe dir was bei… was du noch nie… noch nie… erlebt hast.“ kichert Sina. „Illusion: Welt des Schreckens.“

Beide Frauen standen auf einer hohen Wiese, wo ein paar Bäume und Sträucher waren. Dann aber verschwanden beide in einer großen schwarzen Kugel, zumindest sahen nur die Außenstehenden dies so.

Eleanor sah nur Finsternis um sich, wo sie selbst mit ihrer Fähigkeit „Nachtsicht“ nichts sehen konnte. Auf einmal erschien ein kleines blondes Mädchen in weißen Kleid mit einem Schirm. Sie sprang von einem Bein auf das andere, dabei summte sie das Lied von Eli.

Misstrauisch kniff die Vampirin die Augen zusammen, als weitere Mädchen erschienen. Sie folgten dem ersten Mädchen hinterher, die sich nicht wirklich vom Ersten unterschieden. Dabei drehten sie immer wieder ihren Körper.

„Ich… weiß… dass das alles… nur eine Illusion ist.“ fing Eleanor wieder an zu kichern, doch keine Antwort von Sina oder weiteres. Auf einmal tanzten die Mädchen um Eleanor herum, die Gesichter konnte die Vampirin von ihnen nicht sehen.

Sie tanzten und tanzen, Eleanor drehte misstrauisch den Kopf, als alle ihre Schirme zusammenklappten und ihre Gesichter zeigten. Nur schwarze Löcher waren in ihren Gesichter zu sehen, nichts anderes. Einfach… nur ein großes… schwarzes Loch.

„Uh… wie… gruselig.“ hob Eleanor interessiert ihre Augenbrauen hoch, als alle ihre Schirme in den Körper von der Vampirin stoßen. Sofort schrie Eleanor laut auf, als die Schirme tiefe Wunden im Körper verursachten.

Anschließend rannten alle Mädchen kichern weg. Die Vampirin legte kurz ihre Hand auf die Wunden von ihrem Bauch, die sich längst schon regenerierten. „Was… soll das? Da hat die andere… Frau mehr geschafft.“

„Es war einmal…“ erschien über Eleanor ein riesiger Mund mit langen Eckzähnen. „ein Dämonenkönig… Vor langer langer Zeit… nannte man diesen König… Rargros der Schreckliche.“

Die Finsternis löste sich auf und man sah ein riesiges Schlachtfeld, wo man überall Kadaver von Dämonen und Menschen liegen sah. Der Himmel war blutrot, der Boden blutgetränkt. Eleanor wurde schlagartig steif.

„Was ist los Eli?“ fragte der Mund grinsend. „Das ist doch nur eine Geschichtsstunde.“ „Die… langweilig ist.“ kontert die Vampirin nur.

„Oh? Was ist los Eli? Sonst hast du doch die ganze Zeit gelacht. Gelacht, weil die Welt ein Witz ist. Ich kann das verstehen, wirklich.“ wurde das Grinsen immer breiter. „Du stehst da so steif, als… wäre dir… irgendetwas unangenehm?“

Eleanor schaute sich um nach einem Ausgang, aber keine Chance, die Illusion von Sina zeigte dies nicht. „Rargros der Schreckliche. Einer der wenigen Dämonenkönige, die Alliancia selber betreten haben. Einer der wenigen Dämonen… die es fast geschafft hätten, Alliancia komplett zu erobern.“

Auf einem Hügel stand eine schwarze Gestalt mit Flügeln. Egal wie Eleanor es betrachten wollte, man sah nur die Form, ansonsten Schwärze.

„Seine Spezialität war es, seine Opfer vor der ganzen Welt zu quälen. Menschen, Zwerge, Elfen… sogar seine eigene Dämonen hat er gefoltert. Egal, ob… alt oder jung, er war sich zu nichts zu fein…

Doch… in letzter Stunde… kam ein Held! Ein besonderer Held… oder eher… Heldin?“ hörte man das Kichern aus dem Mund.

„BLUTIGEL!“ schrie Eleanor. Rokea versorgte draußen mit Mullbinden ihre Wunden und beobachte die schwarze Kuppel, als überall riesige Blutstacheln erschienen. „Hmm? Irgendwie geht das kleine Mädchen gerne auf ihre Stachel zurück.“ murmelt die Tierfrau und schloss das nächste Loch.

Auf dem Körper von der Vampirin sind überall Stachel entstanden, die sie wie ein Igel aussehen lässt. „Eli… Eli… Eli…“ kichert Sina. „Was ist los? Magst du die Geschichtsstunde nicht? Ich auch nicht, musste ich aber lernen, damit man die Fehler der alten Dämonenkönige nicht wiederholt.“ lachte die Stimme von Sina laut auf.

Eleanor fletschte ihre Zähne weit nach hinten und gab ein lautes Knurren von sich. „Die Heldin… hatte einen interessanten Spitznamen. Die summende Heldin. Ihre Feinde tötete sie alle mit einem Lied auf dem Mund.

Ihre Verbündeten wurden motiviert, ihre Feinde demotiviert. Eine… wahre Heldin, die aus einer anderen Welt kam. Sie schaffte es im letzten Moment… die Dämonen aufzuhalten, doch die Geschichte… ging nicht unbedingt mit einen Happy End zu Ende.

Nein… Auf einem Schlachtfeld trafen sich der Dämonenkönig und die summende Heldin. Sie kämpften und kämpfen. Tage vergingen, Nächte vergingen… Das Schlachtfeld konnte man wegen der Zerstörung nicht mehr richtig erkennen, was beide verursacht haben.

Dann passierte es… der Heldin ging die Ausdauer aus. Schwer angeschlagen nutzte der Dämonenkönig die Chance und legte die Heldin in Ketten. Normalerweise… hätte man sie töten können, aber Rargros hatte andere Pläne gehabt.

In seinem Wahn… hatte er die Idee aller Ideen gehabt. Er zauberte eine große Säule vor die feindliche Armee und kettete die Heldin an. Mittels seiner Magie… zeigte er wieder der Welt… was er mit der Heldin machte…

Er folterte sie auf übelste Art und Weise.

Ohne zu zögern schnitt er der Heldin die Haut auf, entfernte hier und dort etwas aus ihrem Körper… Auge, Darm, Finger, alles was ihm selber als nächstes in die Augen fiel. Gleichzeitig sorgte er dafür… das die Heldin am Leben blieb.

Es sollen der Legende nach… mehrere Tage vergangen sein, als selbst Rargros müde wurde mit der Folter… und soll den Gerüchten nach der Heldin… sogar Respekt gezollt haben, weil sie das erste Opfer ist, dass am Leben war.

Ob es… Großzügigkeit ist oder er noch seinen letzten Teil seines Sadismus frönen wollte, wird man nie herausfinden, aber… „Heldin… hast du irgendwelche letzten Worte?“ fragte er die Heldin.

Irgendetwas flüsterte sie mit gebrochener Stimme, was er nicht verstand und kam näher. Auch das verstand er nicht, als er… mit seinem Ohr vor dem Mund der Heldin war, gierig zu wissen… was ihre letzte Worte sind…

Und die Heldin biss zu. Laut schrie er auf und wollte sich von der Heldin entfernen, aber keine Chance. Die Heldin biss mit ihrer letzten Kraft in das Ohr des Dämonenkönig fest und dann soll… etwas passiert sein.

Etwas… weißes wanderte vom Körper des Dämonenkönigs in den geschändeten Körper der Heldin. Aus Panik zog Rargros sein Schwert und rammte es mit aller Kraft in das schwach klopfende Herz der summenden Heldin. So stark… dass er die Säule sogar zerstörte!“

„HÖR AUF!“ schrie Eleanor zitternd, sie hat sich komplett verändert. Ihre Hände waren am zittern und drehte ihren Kopf immer wieder… in allen Richtungen, suchend nach einem Ausweg aus der Illusion.

„Eigentlich… hätte die Heldin tot sein müssen, doch irgendwie… weigerte sie sich in diesem Moment zu sterben… also richtig zu sterben. DAS führte dazu… dass… nach späterer Erkenntnis, die Seele des Dämonenkönigs aus dem Körper verschwand.

Der seelenlose Körper des Dämonenkönigs brach in sich zusammen und seine Seele? Sie wanderte in die Heldin rein… und verstarb dann doch letzten Endes.“ erzählte die Stimme gnadenlos weiter. Dies wurde alles auch mit einer Illusion gezeigt, auch wenn die Gestalten nur schwarz waren.

Auf einmal verschwand wieder alles. Schlachtfeld, der Ort des Folterns, selbst der riesige Mund. „Der Name der Heldin… hieß… Kaja.“ flüsterte auf einmal etwas hinter Eleanor.

„GEH WEG!“ schrie die Vampirin. Aus ihren Fingernägeln hat sie wieder ihre Blutklingen gezaubert und schlug um sich herum. „GEHWEGGEHWEGGEHWEGGEHWEG!“ schrie Eleanor um sich herum.

„AH HA HA HA HA!“ lachte Sina in einem sicheren Abstand, auch wenn Eleanor es geschafft hatte mit ihren Stacheln sie zu durchbohren, denn der Stoffanzug zeigte mehrere Löcher. „Was ist los… Kaja?“

„ICH HEIßE ELEANOR DU MISTSTÜCK!“ schrie die Vampirin. „Weißt du… „Kaja“, wie ich darauf kam?“ kichert die Dämonenkönigin laut. „Na, ich sagst dir einfach mal: Dein Gesumme. Ich brauchte lange Zeit, bis ich es erkannte, denn Lieder sind in unserer Welt nicht bekannt, verstehst du?

Hmm hmmmmm hmmmm hmmm.“ summte Sina nun das Lied von Eleanor. „Die Vampire waren tödlichst genervt davon, aber du hast dir damit deine Seele nur geheilt. Doch… das reichte nicht aus verstehst du?

Deswegen habe ich den Schwachbirnen von dem Glauben der Dämonen erzählt, damit ich sehen kann… wie du reagierst. Oh oh oh oh! Du hast mir alles gesagt was ich wissen wollte. Ich hatte einen Lehrer… der ist der klügste Kopf der Dämonen.

Dein Körper… hat mir mehr verraten als dir lieb war, du hast mich sogar unbewusst angestarrt. Den Rest habe ich mir dann denken können.

„HALT DIE KLAPPE! WO BIST DU!“ suchte Eleanor in der Illusion nach Sina. Auf einmal erschien ein Abbild von Sina, worauf die Vampirin zu rannte. Angekommen, schlug Eli sofort nach ihr und das Abbild verschwand.

An einer anderen Stelle entstand eine neue Sina und noch eine weitere und eine weitere, bis überall Sinas standen.

„Eli Eli Eli…“ kicherten alle Abbilder gleichzeitig. „Oder… Kaja?“ dann lachten alle Sinas auf, überall in der Kugel entstanden weitere Münder, die ebenfalls lachten.

„Ich weiß nicht… so genau was passiert ist, aber deine Aktionen vor… deinem Gefängnisaufenthalt im Sarg… Diese Gier zum Foltern… vermutlich hat sich deine Seele mit der Seele vom Dämonenkönig Rargros verschmolzen.

Nicht komplett… sondern nur der pure Sadismus von ihm oder ähnliches. Vielleicht auch was anderes… ich weiß es nicht. Du sollst als Baby sogar schon angefangen haben mit dem Blödsinn, vermutlich hast du ab diesem Moment erkannt, dass du wiedergeboren wurdest.“

„ZEIG DICH DU FLITTCHEN! ICH WERDE DICH TÖTEN, ICH WERDE DICH LANGSAM UND SICHER TÖTEN!“ ignorierte Eleanor in ihrem Berserker-Zustand das Gesagte. Auf einmal schlug aus dem Nichts etwas in ihr Gesicht und rammte den Kopf in den Boden.

Eleanor wollte sofort aufstehen, als ein Fuß auf ihrem Hinterkopf drauf trat. „Ich vermute, dass… du überhaupt keine Ziele hattest in deinem neuem Leben. Hauptsache du konntest dich an dem Elend einer Opfer ergötzen Kaja.“ sagte Sina über ihr.

„OH ja… dir werde ich meine Zeit widmen!“ knurrte Eleanor vom Boden aus. Sina drückte den Kopf weiter in den Boden rein, wo Eleanor nun doch vor Schmerzen aufschrie. Gnadenlos trat Sina noch mal auf den Boden und löste die Illusion auf.

Die Vampire und Rokea rissen erstaunt ihre Augen auf, als sie Eleanor auf dem Boden sahen und wie Sina ihren Schuh auf dem Hinterkopf rieb. Die Dämonenkönigin nahm ihren Fuß runter und packe die Vampirin am Hals, dann hob sie sie anschließend hoch.

„Ich… kenne nun dein Geheimnis „Kaja“. Wie… du stärker wirst.“ flüstert Sina dies ins Ohr von Eleanor. Eli packte die Klauenfinger von Sina und wollte sie aufbiegen, wo selbst nun Sina sich anstrengen musste, dass die verrückte Vampirin es nicht hinbekommt.

„Blutmagie und Absorption.“ flüstert Sina weiter und Eleanor wurde still. „Die Vollidioten von… deinem Vater haben mit deinem Blut Experimente angestellt. WIE genau… du es machst… das weiß ich nicht. Aber… deine Stärke ist der Beweis.

Die… Monster, Vampire und alles andere… die durchgedreht sind… denen hast du mittels deines Blutes und Absorption die Stärke entnommen. Du hattest… all die Zeit die volle Kontrolle über dein Blut gehabt.“

Wütend verzog Eleanor ihr Gesicht. Ein Gesichtsausdruck, den James, Spike und Zetta von ihr überhaupt nicht kannten.

„Wie gesagt, das wie… weiß ich nicht, aber es hat funktioniert. Blutmagie Level 15 und Absorption Level 10. Irgendwie ist es möglich. Ich rate einfach mal… dass Absorption auch die Kraft ist… womit du die Seele des Dämonenkönigs gezogen hast.

Dein größtes Pech ist einfach nur… das ich nun dein Gegner geworden bin. Hättest du dich… vor mehreren Jahrhunderten befreit… sähe die Geschichte komplett anders aus.“ kicherte Sina.

„Ich habe Rokea… dich zuerst angreifen lassen, damit ich selber… sehen kann, was deine „Unsterblichkeit“ sein soll. Respekt, für deinen Clan und viele andere… sieht das wirklich wie Unsterblichkeit aus… aber ist es nicht.“ kam Sina der Vampirin näher. „Du bist nicht unsterblich.“

„Und wie ich das bin…“ bog Eleanor nun doch zwei Finger auf. Unerwartet ließ Sina die Vampirin los, wo Eleanor nun doch etwas verwirrt reagiert… Dann kam der Knochenschwanz der Dämonenkönigin und schlug den Kopf ab.

Blitzschnell fing Sina mit beiden Händen den Kopf auf und trat den Körper von Eli ein bisschen von sich weg. Anschließend wickelte sich der Knochenschwanz um den Körper, mit den Stacheln nach innen.

Das Gesicht machte einen erschrockenen Eindruck, während Sina einen leicht irren Gesichtsausdruck hatte. Sofort schoss wieder Blut aus dem Körper von Eleanor und verbindet sich mit dem Kopf…

Doch Sina ließ es nicht zu, dass Kopf und Körper eins wurden!

„Ah ah ah ah!“ schüttelt Sina grinsend den Kopf. „Solange… ihr beide nicht eins werdet… ist dein Körper nutzlos Eli.“

Eleanor bewegte ihren Mund, aber… ohne Lungen oder Stimmbänder wird man nicht wissen, was sie sagt.

„Dein Geheimnis… deine Unsterblichkeit… ist deine Blutmagie.“ hielt Sina den Kopf vor ihr Gesicht. Das Gesicht machte zwar einen neutralen Gesichtsausdruck, aber dass sie den Mund soweit offen lässt, war sehr verräterisch.

„Das kleine Wolfsmädchen meinte… deine Blutmagie war früher nicht so hoch, aber… Das ist doch egal oder? Scheinbar hat du das tiefe Geheimnis der Blutmagie herausgefunden, wie du dein zerstörtes Herz mittels Blut ersetzen kannst. Selbst dein Gehirn, wobei du da scheinbar ein bisschen Zeit brauchst.

Nur wenn dein Kopf abgetrennt wird… wird es schon etwas schwieriger… wie du es gerade schon bemerkst.“ lachte Sina ins das wütende Gesicht von Eleanor.

„Und ich kann es unterbrechen.“ hielt die Dämonenkönigin den Kopf mit der linken Hand. Nun sah man in den schwarzen Augen Panik, während Sina ihre Klauenhand vor Eleanor hielt.

„Meine Klauenhand… beherrscht eine besondere Fähigkeit. Es nennt sich „Verrotten“. Alles… aber auch wirklich alles, egal ob es lebt, künstlich ist oder einen anderen unbekannten Zustand hat… kann ich damit verrotten… damit ist auch die Magie gemeint.“

Irgendetwas wollte Eleanor sagen, aber ohne Stimmbänder? „Du hast vorhin… einen sehr dummen Schwur abgegeben, weil du dir selbst ins Knie geschossen hast Kaja. Aber… ich habe schnell einen neuen Plan entwickelt, denn immerhin sind Schwüre und weiteres mein Metier. Doch bevor… wir darauf eingehen… zeigte ich dir mal meine Fähigkeit. „Verrotten“!“

Mit dem Zeigefinger ihrer rechten Hand ging sie auf die Verbindung vom Kopf und Körper und… löschte etwas aus. Eleanor verzog ihr Gesicht, als hätte sie Schmerzen… und dann kam die Panik.

„Oh… welch eine Wonne… welch einen schönen Gesichtsausdruck du machst. Bestimmt war es auch der Gesichtsausdruck, was du deinen Opfern angetan hast als Eli…“ lachte Sina. „Wie schmeckt es… deine eigene Medizin zu erleben? Dürfte… sehr ungewohnt sein.“

Die Vampirin fletsche ihre Zähne wieder weit nach hinten. „Ah… du bist ja richtig… angepisst. Soo… du verstehst nun, dass dein Leben in meinen Händen liegt oder? Ich kann… alles mit dir machen. ALLES hörst du?“ hielt Sina den Kopf wieder vor ihr Gesicht.

„Am einfachsten… ist es wirklich dich zu töten Kaja. Ich unterbreche die Verbindung und du wirst wieder sterben. Ob du dann nochmal wiedergeboren wirst… ich bin ehrlich, daran habe ich meine Zweifel. Weißt du auch warum?“ drückte Sina ihre Nase gegen die von Eleanor.

Der Kopf sagte wieder irgendetwas … doch die Lippen lesen konnte die Dämonin nicht, das war ihr auch egal. „Weil… ich auch die Seele schlucken kann. Ich… war von Anfang an… dein größter Feind gewesen.

Neben der Dämonenkönigin bin ich nicht nur eine Chaosbestie… nein… ich bin auch eine stolze Sukkubus, die mit Seelen spielen kann. Doch sie hat nicht den Nachteil wie es bei dir der Fall ist… Ich schlucke deine Seele, ohne irgendeinen Nachteil davon zu haben Kaja.

Vielleicht… warst du mal anders gewesen Kaja. Eine Sängerin oder ähnliches, aber mit den kaputten Gedanken von Rargros? Dazu in einem Körper wiedergeboren als Vampirin, da musste der dunkle Gott sich einiges dabei gedacht haben.

Das alles… kann ich beenden. Für alle Ewigkeiten. Ich… ziehe deine Seele raus und befreie die Welt Gaia vor einer Katastrophe…“

Alle Außenstehen konnten das Gespräch hören und bekamen ein kalten Schauer über den Rücken, selbst Rokea. Nur wunderten sich alle, warum Sina die Vampirin immer wieder mal mit einem anderen Namen anspricht.

Und Eleanor selber? Sie hatte einen panischen Gesichtsausdruck bekommen, sie glaubte Sinas Aussage vollkommen.

„Aber das mache ich nicht. Willst du wissen warum?“ grinste Sina. „Ich brauche dich. Ich brauche jemand, der so verrückt ist wie du. Ich brauche jemanden, der so stark ist wie du. Ich brauche jemanden, der für mich meine Feinde foltert. Ich brauche jemanden, den ich an die Front schicken kann ohne das er stirbt. Ich brauche jemanden… der mir dient.

Das bist du Eleanor. Eine Seele, die aus Kaja und Rargros besteht. Eine wandelnde Tötungsmaschine. Vermutlich breche ich alle Vampirregeln der Welt, aber das ist mir egal, du bist mein, hörst du?

DU gehörst mir, niemand anderem! Du glaubt, du bist verrückt, dann hast du mich noch nicht in voller Pracht erlebt.“ konnte Sina ihren Wahn nicht mehr beruhigen.

„Doch… damit… das alles klappt, damit du die Chance bekommst zu Leben, was dir enthalten wurde… will ich dass du zwei Schwüre laut und klar aufsagst. Machst du das… lasse ich dich am Leben…

Machst du das nicht… werde ich dich töten und werde… nein. Ich wäre nur etwas enttäuscht über deine Dummheit, die Chance abzulehnen.“ hob die Dämonenkönigin eine Augenbraue hoch, anschließend flüstert sie was ins Ohr der Vampirin.

„Meine… Fresse…“ murmelt Zetta. „Lady Sina… übertrifft alles… Dabei dachte ich immer… Eleanor… wäre schon verrückt…“

Auf einmal ließ Sina den Kopf los, der sich nun mit dem Körper verbindet. Eleanor schwitzte aus jede Hautpore von ihrem Körper, während der Knochenschwanz ihr unheimliche Schmerzen verursacht. Die Stacheln sind alle tief in ihren Körper eingedrungen und sie konnte sich denken, wie es enden wird.

„DU MISTSTÜCK!“ schrie Eleanor, dabei spuckte sie Speichel raus. „DU VERRÜCKTE SCHLAMPE! SELBST RARGROS WAR NICHT MAL SO WAHNSINNIG! ICH HABE IHM IN SEINE AUGEN GESEHEN, ICH WEIß WAS WAHNSINN BEDEUTET!

ABER DU?! IN DEINEN AUGEN IST KEIN WAHNSINN MEHR, DU ÜBERTRIFFST ES BEI WEITEM! EINE BODENLOSE LEERE, DIE SELBST DEN WAHNSINN VERSCHLINGT!

DU WILLST MICH? KANNST DU HABEN! ICH SCHWÖRE BEI ALLEN GÖTTER AUF MEINEN NAMEN ELEANOR, DASS MEIN LETZTER SCHWUR FÜR ALLE ZEITEN AUFGEHOBEN WIRD. FORTAN WERDE ICH ALLES TUN, WAS LADY SINA, MEINE HERRIN, VON MIR WÜNSCHT!

OH! Du glaubst nicht was du dir selbst angetan hast.“ kicherte Eleanor laut und lang. „Ich verspreche dir eins… Du wirst dich in deinem Wahn verlieren und die Welt zerstören, ich weiß wovon ich spreche. Du wirst alles… ALLES was du aufgebaut hast… mit deinen eigenen Händen zerstören!“

„Eleanor, ich befehle dir deinen Mund zu halten.“ sagte Sina nur. Sofort schloss sich der Mund der Vampirin und sie reagiert nur wütend.

„Das… darf doch nicht wahr sein!“ fiel der Mund von Spike fast runter. „LADY SINA! SIE HABEN KLAR GEGEN DIE VAMPIRREGELN VERSTOß…“ wollte der Vampirelf brüllen, als Sina samt Eleanor vor ihm stand und wieder in die Augen stach.

„Das will ich nicht aus deinem Mund hören du kleines Arschloch.“ stand Sina über ihm, während der Elf vor Schmerzen brüllte.

„Ich brauche euch einfach nur zu töten und schiebe die Schuld Eleanor zu, einfache Sache oder? Rokea dürfte es eh egal sein, was mit euch Flaschen passiert, es ist… euch überlassen, wie ihr nun aus dieser Sache lebend raus kommen wollt.“

Zetta knurrte nur wütend, während James schweigend stand. „Außerdem… was heulst du eigentlich hier herum? Ihr hatte all die Zeit gehabt Eli in den Griff zu bekommen, aber habt es nicht geschafft.

Nun gehört sie MIR! In meinen Händen wird sie das richtige Werkzeug sein, was ich brauche in der Welt der Dunkelheit! Sie gehört jetzt meinem Clan an, ob ihr es wollt oder nicht. Sagt es ruhig eurem Herrn, ihm dürfte es letztendlich auch egal sein.

Das kleine Wolfsmädchen meinte, ich wäre die Reinform des Bösen? Ihr könnt es euch nicht vorstellen, wie ich die Welt sehe. Überall brennt es. Alles brennt, selbst Gaia brennt.“ kichert Sina zu den Vampiren.

„Sina?“ musste Rokea nun fragen, denn ihre Rivalin… verhält sich nun komplett anders, was selbst ihr Angst machte.

„Was? Ich will auch mal meine Momente auskosten, die Wahrheit zu sagen.“ drehte Sina sich kurz zu der Tierfrau um, dann widmet sie sich Eleanor. „Du darfst jetzt wieder den Mund aufmachen Eli.“

„Vielen Dank.“ meinte Eleanor sarkastisch und wunderte sich, als Sina ihr ein Buch vor die Nase hielt.

„Ich befehle dir, dass du jede Zeile aus diesem Buch laut aufsagst. Du wirst das Buch nicht vorher durchlesen, sondern direkt laut vorlesen, was ich dir geschrieben habe. Dabei wirst du das Buch nicht zerstören oder ähnliches.“ kam der Befehl von Sina, gleichzeitig löste sich der Knochenschwanz von der Vampirin.

Eleanor schrie vor Schmerzen laut auf, als sich die Stacheln von ihrem Körper lösten und nahm das Buch gegen ihren Willen in der Hand. Sie klappte die erste Seite auf:

„Mein Name ist Eleanor und schwöre alle Regeln aus diesem Buch für alle Zeiten ein zu halten. Regel Eins, ich schwöre…“ las Eleanor vor während sich ihre Augen weit öffneten.

„Das könnte etwas dauern, aber die Zeit nehme ich mir, damit ich mein Werkzeug in den Griff bekomme.“ kichert Sina wieder.

„Was… ein Monster…“ dachte Zetta.

„Nicht nur die Reinform ist es… sondern das wahre Böse…“

Kapitel 524

Ich bin wiedergeboren und ??? III

Erschrocken schauten die Vertrauten als sie das Geräusch hörten. „Nein… das kann nicht sein…“ murmelt James blasser als sonst. Wieder schlug etwas in diesem übergroßen Sarg… und wieder… und wieder.

„Keine Ahnung, aber scheinbar hat Eli euch alle die ganze Zeit nur verarscht.“ grinste Sina und setzte ihre Identifikationsbrille auf. „Meine… sie lässt sich ja scheinbar leicht provozieren, nur um mir zu sagen, dass sie nicht lügt. Ihr Schwur eben… damit hat sie sich selber keinen Gefallen getan.“

Das Geräusch im Sarg wurde immer lauter, als er nun anfing zu wackeln. „Wenn ich ehrlich bin, vielleicht ist es gut, dass Rokea und ich hier sind. Überlegt mal… wenn sie sich bei euch befreit hätte. Ist sie wirklich stärker als der Stinkstiefel, dürfte euer Zuhause… das reinste Blutbad entstehen.“

Spike und Zetta sagten nichts, James selber schüttelt den Kopf, weil er es scheinbar nicht wahrhaben wollte. „Das ist nicht möglich! In jeden Sarg, wo wir das Miststück weiter eingesperrt haben habe ich Ketten und andere komplizierte Systeme eingebaut. Man kann nicht entkommen, sie hat überhaupt keine Bewegungsfreiheit da drin!“

Nun hörten alle ein reißendes Geräusch von Metall. „Aha? Vielleicht solltest du die Wahrheit akzeptieren. Eli war dort drin, weil sie es wollte, nicht wie ihr es wolltet.“

„Sina?“ meldete sich Rokea, die ein breites Grinsen bekam. „Darf ich mit ihr kämpfen? Ich will es… echt wissen.“

„Lass Eli erst mal rauskommen ok? Danach können wir immer noch schauen, wie sich das alles entwickelt.“ musste Sina ihre Rivalin beruhigen, konnte es aber sehr gut nachvollziehen. Nachvollziehen gegen etwas so starkes zu kämpfen.

Der Sarg wackelte immer mehr und mehr, Eleanor kämpfte sich förmlich nach draußen… als eine Beule vorne am eiserner Sarg entstand. James fiel auf die Knie. „Ich… habe versagt. Wie… konnte ich nur glauben, dass meine Idee… perfekt ist.“

Die Beule wurde immer größer und größer… bis eine Hand sie aufriss. Sina sah, dass diese Hand sehr lange Fingernägel hatte, bevor sie wieder in die Schwärze verschwand. Doch alle mussten ihre Nase auf einmal zuhalten, weil da so ein extremer Gestank aus dem Loch herauskam.

„Uff… bei dem Gestank konnte Eli noch den Blutgeruch anderer feststellen?“ musste Sina gezwungenermaßen den Respekt zollen. Auf einmal kam etwas rotes aus dem Loch raus. Man könnte meinen, dass es wie ein Schwert geformt ist. Dann schlug es nach unten und schnitt sich ohne Widerstand durch das Stahl.

„Wie habt ihr sie damals nochmal genau besiegt?“ frage Sina so nebenbei. „Wir haben sie mehr oder weniger sie zur Erschöpfung gebracht, bis sie einen Fehler gemacht hat. Diesen Fehler hat Lord Taos ausgenutzt und sie bewusstlos geschlagen.“ teilte Spike das mit.

„Erschöpfung… oder sie hatte keine Lust mehr gehabt mit euch zu kämpfen. So schwach wie ihr seid würde selbst mir irgendwann die Motivation fehlen.“ grunzte Sina durch die Nase. Das Blutschwert schnitt einen großen Kreis in den Sarg, dann fiel das geschnittene Stück nach vorne raus.

Sofort starrte jeder auf das Loch, abwartend… welch ein böses Wesen erscheint… „Oh… mein Haar ist zu lang geworden… Schade, denn es hat mir all die Zeit Wärme gespendet.“ seufzte eine Frauenstimme.

Das Blutschwert verschwand wieder in dem Sarg und man hörte, dass irgendetwas… „geschnitten“ wurde. Dann… erschien eine Hand an einer Seite des Lochs… dann eine weitere Hand. Beide hatten lange, aber auch verdreckte Fingernägel.

Als… nächstes kam ein Kopf heraus, dessen graue und verfilzte Haare vorne so herabhingen. „Ohh? Wie lange… ist es her… dass ich Licht gesehen habe? Hmm… die Luft riecht ja so anders.“ kicherte die Frau, die Stimme hörte sich nun viel höher an, fast kindlich.

Dann sprang die Frau aus dem Loch raus und fiel etwas ungeschickt auf den Boden. Die Vampire zogen alle ihre Waffen raus, man merkte, dass sie extremst angespannt sind. Langsam richtete Eleanor sich auf, ihr… „weißes“ Kleid oder eher ein graues und hat schon mal bessere Tage gesehen. Überall Risse, Löcher und weiteres waren zu sehen.

Doch das war Sina alles egal, denn sie konnte den Status der Vampirin sehen. Ihr Grinsen erreichte fast beide Ohren, doch was ihr sofort auffiel waren zwei Dinge: Blutmagie hatte Level 15 und Eleanor beherrschte die Fähigkeit Absorption, dessen Level 10 beträgt.

„Hmm… Ob Roman auch so ein hohes Level in der Blutmagie hat?“ dachte Sina und verstaute die Brille wieder. Anschließend ging sie langsam auf Eleanor zu. Diese richtete sich langsam in ihrer vollen Größe auf und jeder hörte, wie jeder einzelne Gelenkknochen bei ihr knackte.

Sina stellte sich vor sie und merkte, dass Eleanor einen halben Kopf kleiner war… und stank wie die Pest. Doch das ignorierte Sina gekonnt. „Na… kleine Lügnerin? Damit hast du doch selber bewiesen, dass es alles nur eine Farce mit dem Gefängnis war.“

„Oh? Stimmt, wo ihr es gerade so anmerkt?“ hielt Eleanor ihren Kopf schräg, wo ihre Haare leicht zur Seite gingen. Nun sah Sina endlich ihr Gesicht… sie hatte komplett schwarze Augen, nicht mal eine Pupille konnte man bei ihr sehen. Ansonsten verkrustetes… „Blut“ oder was auch immer an ihr klebte, eher war das restliche Gesicht ziemlich verdreckt.

„Soo… nun sei ehrlich Eli. Was genau sind deine Pläne, nachdem du… dich selber befreit hast?“ fragte Sina. „Hm… Pläne?“ wirkte Eli verwundert. „Ahh… Ah…. AH!“ kam bei der Vampirin eine Idee auf.

Sie drehte sich um und betrachtet den Sarg, dann ritzte sie sich ihren Arm entlang auf. Sofort floss Blut raus und bildete vor Eli eine Pfütze. Anschließend fing die Frau wieder an zu Summen und zeigte auf ihr Gefängnis. Ihr Blut zeigte auf einmal ein Eigenleben und fließt regelrecht auf den Sarg zu.

„Mein eigenes Bett… werde ich nun zerstören.“ kicherte Eleanor und das Blut wanderte über den gesamten Sarg. Dabei öffnete die Vampirin ihre Hand und schien zu warten… bis ihr Blut das gesamte Gefängnis umfasste. Sofort schloss sie ihre Hand und ihr Blut fing mit der Arbeit an.

Alle staunten, dass das Blut das Gefängnis in sich zusammendrückte. Der Krach den es verursachte, schmerzte höllisch in den Ohren, aber niemand konnte die Augen abblassen, wie der Sarg immer mehr zerstört wird.

Irgendwann… war es vorbei, Eleanor hat ihr Gefängnis zu einer kleinen Kugel gepresst. Sie ging langsam darauf zu und hob sie auf. „Das… war ja einfacher als gedacht.“ staunte selbst die Vampirin, dann warf sie sie mit all ihrer Kraft in den Himmel, wo sofort ein Loch in den Wolken entstand.

„Nicht schlecht. Damit hast du dafür gesorgt, dass man dich wirklich töten muss.“ nickte Sina und Eleanor lachte laut, als sie dies hörte. „Oh… was… für ein Witz. Mich töten? Scheinbar… hat Papa oder irgendjemand dir nicht gesagt… das man mich nicht töten kann.“

„Doch hat man. Man hätte dir den Kopf abgeschlagen, dein Herz zertrümmert, dich in Brand gesetzt, also das Zeug, womit man einen Vampir üblicherweise töten könnte.“ wirkte Sina nicht gerade beeindruckt.

„Das tat weh… als man es mir angetan hat.“ beklagte sich Eli darüber. „Lasst euch mal den Kopf… abschlagen und sagt mir, wie ihr das empfindet.“

„Ah, lassen wir das mal lieber, denn ich weiß, dass ich sterben kann.“ schüttelt Sina sich und ging wieder auf Eleanor zu… und schlug zu! Sofort drehte sich Eleanor und fing den Faustschlag der Dämonenkönigin mit einer Handfläche ab. Eine Druckwelle entstand, die Vampire wurden durch den Druck leicht nach hinten gedrückt, während Rokea nur grinsen musste.

„Ey… warum… schlagt ihr mich?“ hielt Eli wieder den Kopf schrägt. „Nun, ich weiß ja nicht wie du es siehst, aber ich sowie meine Rivalin da drüben haben ein Kämpferherz. Wir suchen immer nach starken Gegnern, was du ja bist.“ strahlte Sina vor Freude.

„Oh?“ wundert sich Eli. „Aber ich… bin keine Kämpferin? Lieber… will ich meinen Spaß mit schwachen Opfern… haben. Schreien… Blut… Elend… Gejammer… daran habe ich meine größte Freude… Hm… ich rieche eine große Stadt…“ schnüffelte Eleanor sehr hörbar.

„Das ist Fanfoss, meine Stadt wo ich lebe. Dort solltest du mit Zetta in einem Haus leben, aber… Was du eben gerade gesagt hast, kann ich dich leider… so nicht in die Stadt lassen. Weißt du, ich liebe die Bewohner in der Stadt und kann schlecht zulassen, dass dort zwei Serienkiller mit einer kranken Sucht nach Leid frei herumlaufen.“ nahm Sina einen Schritt Abstand von der Vampirin.

„Das… interessiert mich nicht!“ teilte Eli direkt ihre Meinung. „Ich… war nun so lange eingesperrt, ihr… könnt euch nicht vorstellen, was sich in mir angestaut hat. Ich… muss… ich muss… jemanden töten. Töten, damit ich selber… verstehe, dass ich frei bin!“

„Verstehe…“ nickte Sina und ging auf Rokea zu. Verwundert schaute Eleanor, dass die Dämonenkönigin einfach von ihr weg ging. „Rokea? Du darfst dich bei ihr austoben. Lass all deine Wut, Frust und weiteres, was du bei dir angestaut hast raus. Nur ist es dir verboten dich zu verwandeln, hörst du? Du bist zu nah an der Stadt.“ klopfte Sina auf den Arm ihrer Rivalin.

„Oh ho ho ho.“ kicherte Rokea nun sehr gruselig. Sie knackte ihre Fäuste eine nach der anderen. „Das sie deinen Faustschlag einfach so aufhalten konnte, verspricht es ja spannend zu werden.“ Dann ging Rokea langsam auf die Vampirin zu.

„Ho? Was bist du denn?“ hielt Eleanor nur den Kopf schräg, dann schlug Rokea ebenfalls zu, ohne zu antworten. Wiederholt fing die Vampirin den Faustangriff mit der Handfläche ab, da packte die Tierfrau sie am Arm und zog sie zu sich. Gleichzeitig rammte sie ihr Knie in den Magen der Vampirin.

„Urgh…“ stöhnte Eli und musste mehrmals husten, schien aber ansonsten keine Anzeichen zu zeigen, dass der Angriff sie störte. Der nächste Schlag kam von unten und traf das Kinn von Eleanor. Ihr Kopf knackte in einen Winkel nach hinten, wo man definitiv tot sein müsste… Eigentlich, denn sie brachte ihren Kopf selber in eine normale Position.

„Wunderschön, dann kann ich mich wirklich bei dir austoben.“ lachte Rokea gierig. Sie wollte einen Schritt nach vorne machen, als sie laut aufschreien musste. Sofort schaute die Tierfrau nach unten und sah, dass das Blut von Eli ihre Beine durchstoßen haben wie ein Messer.

Sina ging der weilen zu den Vertrauen, die schon lange nichts mehr von sich gegeben haben. Die Dämonenkönigin wusste genau, warum sie Rokea zuerst in den Kampf geschickt hat, denn sie brauchte Kampfinformationen über Eli, denn gegen Blutmagie hat sie noch nicht wirklich gekämpft, vor allem bei einem Gegner dessen Level so extrem ist.

„Während Rokea sich nun mit Eli befasst würde ich gerne folgendes von euch wissen. Scheinbar hat Sandor die Information gegeben, dass ihr das Blut von Eleanor abgezapft hättet und gewisse Experimente umgesetzt habt. Was genau waren das für Experimente.“ fragte Sina die Vampire.

Rokea ignorierte die Wunde an ihren Beinen und schlug mit mehreren Fausttechniken ins Gesicht von Eleanor. Sina kannte sie alle am eigenen Leibe, doch gefiel es ihr nicht, dass Eleanor… überhaupt keine großen Schwierigkeiten damit hat. Wenn dann ging sie immer wieder ein paar Schritte nach hinten.

„Wir… haben das Blut bei Tieren und Monstern eingesetzt.“ fing James an zu erklären. „Wir haben erfahren, dass Lord Cassius und Lady Maeve ihr Blut immer bei ihren zukünftigen Vampiren eingesetzt haben. Von unserem Meister konnten wir unmöglich verlangen, dass er sein kostbares Blut zur Verfügung stellt.

Also haben wir das von seiner Tochter genommen und Experimente gestartet. Einige Experimente waren ein Erfolg, womit wir sehr starke Wächter erschaffen konnten, andere… mussten wir töten, weil sie außer Kontrolle geraten sind.“

„Verstehe, deswegen wusste Stinkstiefel, was mit meiner Freundin passiert ist. War Eli schon immer so eine begabte Blutmagierin? Meine… sie hat Level 15.“ kam die nächste Frage von Sina. Das die Vertrauten sie erstaunt anstarrten, beantwortete schon ihre Frage.

„Wie… so hat sie Level 15?! Sie war nie, nie und nochmal nie aus dem Gefängnis draußen gewesen!“ schrie Zetta fast schon. „Als wir sie eingesperrt haben, hatte sie gerade mal Level 3 oder so gehabt!“

„Sag… unter euren Experimenten, habt ihr das auch an Vampire weitergegeben?“ fragte Sina nun etwas spezieller.

„Alles was wir in die Finger bekommen haben. Dummerweise sind die Vampire komplett durchgedreht, als sie das Blut der Verrückten getrunken haben. Sie waren ein kompletter Fehlschlag, egal wie sehr man das Blut bearbeitet hatte.“ meinte James.

Auf einmal schnappte Eleanor beide Fäuste von Rokea und trat ihr den Magen. Scheinbar war der Angriff nicht ohne, dass die Tierfrau Blut übergeben musste. Doch die Chance nutze Rokea und riss mit Gewalt die Vampirin zu sich und verpasste ihr eine Kopfnuss.

Man konnte klar und deutlich das Knacken von Knochen hören, selbst Eli schrie laut auf. „Wow… endlich zeigst du mal, dass du ebenfalls Schmerzen empfindest.“ grinste Rokea,

Durch das Haargestrüpp von Eli konnte man ihr Gesicht nicht so richtig erkennen, aber sehr deutlich das Knurren hören. Sie streckte beide Arme aus und aus ihren Fingernägel formten sich blutrote „Klingen“.

Sofort schlug die Vampirin mit der rechten Hand nach Rokea, die nach hinten in Sicherheit springt… und laut aufschrie. Alle sahen vier große Blutstreifen, die über ihre Arme und Brust verliefen.

„Wow, erinnert mich an die Technik vom Stinkstiefel. Der konnte ja auch so was in der Richtung. Da sieht man wirklich, dass Eli seine Tochter ist.“ nickte Sina für sich.

Die Tierfrau richtete sich wieder auf und knackte kurz mit ihrem Nacken, dann holte sie ihre eigenen zwei Schwerter aus dem Inventar heraus. Sowohl Rokea als auch Eleanor starrten sich kurz an, dann schlugen sie mit ihren „Waffen“ aufeinander ein.

Man erkannte sofort, dass Eli minimal bis… naja… keine Kampferfahrung zeigte. Ihre Bewegungen sind grob und ohne jegliches Gefühl, was Rokea ausnutze. Sie schlug immer mehrere Finten ein und das Ergebnis ist, dass die Schwerter bei Eli fatale Wunden verursachen, die leider aber wieder sofort verheilten.

Dabei verhindert Rokea auch gleichzeitig, dass Eleanor die Aktion von eben wiederholte. Mit einem großen Schwung schaffte es Rokea, die blutigen Klingen alle zu Boden zu drücken und machte eine Rundum Bewegung. Dabei krachte ihr Stachelschwanz in den Kopf von der Vampirin, der wieder einen sehr tödlichen Winkel aufweist, dabei konnte man das Brechen von Knochen nicht überhören.

Doch wie bei Beginn konnte Eleanor ihren Kopf wieder in die ursprüngliche Position bringen. Dabei sah man, dass sie irgendetwas vor sich hinmurmelt. Rein instinktiv sprang Rokea wieder nach hinten, als vom Boden Blutstachel hochschossen.

Beim landen stürmte Rokea wieder nach vorne und schlug einen der Stachel ab. Dieser flog wirbeln nach oben und die Tierfrau trat mit ihrer Kraft an die Schnittkante. Der Blutstachel schoss mit einer Geschwindigkeit durch das Herz von Eleanor, die meisten konnten dies überhaupt nicht sehen.

Nun kniff Sina ihre Augen zusammen, denn dieser Angriff sollte einen Vampir definitiv töten, zumal das Loch, wo eigentlich das Herz ist, nicht zu übersehen ist. Doch es passierte anders: Es fing wieder an sich zu schließen, Sina konnte noch kurz sehen, wie etwas neues um das Herz gebildet wurde, bevor die Wunde geschlossen wurde.

„Was… war das denn jetzt gewesen?“ wundert sich Sina. Es hatte den Eindruck auf sie gemacht, dass Eleanor irgendetwas mit ihrem Herz angestellt hätte. „Das sollte euch den Beweis bringen, dass die Tochter von Lord Taos unsterblich ist.“ merkte James an. „Etwas… was wir schon öfters gesehen haben…“ murmelt Zetta kopfschüttelnd.

Rokea war es egal. Sie hat es zur Kenntnis genommen und das Grinsen auf dem Gesicht ist immer noch vorhanden. Wiederholt stürmte die Tierfrau auf Eleanor zu, beide schlugen sich wieder gegenseitig mit den Waffen.

„Wisst ihr eigentlich woran Dämonen glauben?“ fragte Sina aus heiterem Himmel die drei Vampire. Sie schauten sich kurz in die Augen, aus Sorge, dass die Dämonenkönigin ihnen wieder was antun will. „Nicht?“

„Hat… uns nie wirklich interessiert…“ presste Spike es aus sich heraus, dabei reibt er immer wieder mal seine Wange mit der Narbe mit einer Hand.

„Wir wurden alle vom Dunklen Gott erschaffen, darüber wollen wir nicht groß streiten. Zumindest ich, denn ihr wurdet ja zu Vampiren und zu den Tiermenschen… weiß ich es eigentlich nicht so genau.

Auf jeden Fall haben viele Gesetze, die wir Dämonen haben, immer noch bestand, die der erste Dämonenkönig in die Welt gesetzt hat. Unser anderem hat er die Worte des Dunklen Gottes vermittelt, dass wir keine Angst vor dem Tod haben sollen.

Die Angst wäre unbegründet, denn alle werden so oder so WIEDERGEBOREN!“ sagte Sina dies in einer Lautstärke, dass auch andere dies mitbekommen… und die Taktik ging auf.

Eleanor wollte gerade zuschlagen, als ihr Körper auf einmal komplett stillstand, bevor sie ihre Tat umsetzen konnte. Dies führte Sina nur dazu, dass ihr Lächeln breiter wurde. „Danke Wisali, dass wir deine ätzende Stunde: „Körpermerkmale und ihre Hinweise“ durchgenommen haben. Wobei… dich eh keiner übertreffen könnte.“

Wisali unterrichtete gerade seine Klasse, als er aus dem Nichts niesen musste. „Hm… Prinzessin Sina muss über mich gesprochen haben.“ dachte der Gelehrte spontan.

„Und warum erzählt… ihr uns das?“ fragte James. „Was hat das mit dem größten Problem der Vampirgeschichte zu tun?!“

„Nichts? Mir war ein bisschen langweilig. Meine… Rokea hat ihren Spaß, während ich zuschauen darf.“ grinste Sina nur, bemerkte aber den Blick, den Eleanor ihr zuwarf. Trotz dass man nur Schwärze in den Augen sah, zeigten sie mehr, als sie zeigen sollen.

Unsicherheit? Misstrauen? Angst? Sina konnte es nicht so wirklich deuten, doch wusste sie, dass Eleanor sie vermutlich besonders im „Auge“ behalten wird.

Die Ablenkung nutzte Rokea und schlug Eli den Kopf ab.

Kapitel 523

Ich bin wiedergeboren und ??? II

Jeder schaute Sina an, was sie von Spike will. Dieser sah aus, als wäre er lieber ganz woanders. „Was… wollt ihr jetzt genau von mir wissen.“

„Zwei Elfenreiche bekriegen sich um einen Baum. Angeblich soll das der erste Baum sein, den die Göttin auf der Welt gepflanzt haben soll. Durch meine Quellen weiß ich, dass die ersten Elfen irgendwie durch ihn entstanden sind und ihr dann weggezogen seid…“ fing Sina an.

„Hör mir mit dem Blödsinn auf.“ knurrte Spike, als wäre es eine sehr unangenehme Erinnerung. „Als ob wir durch ein Stück Holz entstanden sind.“

„Du Lady Sina? Spike verheimlicht gerade was. Du musst wissen, wenn sein rechter Ohr an der Spitze zuckt, dann lügt er gerade.“ gab Eleanor einen heißen Tipp. Sina hob nur ihre Augenbrauen hoch und schaute das Ohr von dem Vampir an, tatsächlich, es zuckt.

„Danke für den Tipp Eli, es zuckt wirklich. Doch woher weißt du das? Du siehst doch nichts oder?“ fragte Sina nach und aus dem Riesensarg kam wieder Gelächter raus.

„Liebe liebe Clanführerin Sina. Bevor ich in dieses Gefängnis gesteckt wurde, war ich was? Exakt! Frei und folternd, die Vertrauten sind mir ja regelrecht immer hinterher gerannt. Was haben sie Papa immer wieder angelogen, wenn ich irgendetwas „angeblich“ angestellt habe. Wir wussten es doch alle besser oder?“

„Stimmt, wenn man es so betrachtet, stimmt das schon. Also Spike, am besten wir fangen nochmal an, ansonsten reißt mir mein Geduldsfaden.“ nickte Sina zu sich und schaute Spike in die Augen. „Was war der Grund, weswegen ihr gegangen seid und wieso deine Nachfahren sich nun um ein Stück „Holz“ streiten.“

Jeder starrte Spike an, man sah es ihm an, dass es ihm unangenehm ist. Nachdem immer noch kein Wort aus dem Mund des Vampirs kam, schlug Sina ihm nun in den Magen. Sofort übergab Spike Blut und… etwas anderes, Sina hat sich nicht zurückgehalten.

Anschließend trat sie dem Vampir ins Gesicht, dass er auf dem Rücken landete und setzte sich auf seinen Bauch. „Spiky Spiky, ich habe wirklich viel Zeit und Eli hat bestimmt auch ihre Freude daran, dass ich dich foltere.“

„Uhu Spiky wird gefoltert? Dachte, es gibt Vampirregeln, dass man nicht an die Vertrauten der Clanführer ran darf.“ kichert Eli. „Also ich werde meinen Mund halten, sollte man mich fragen als Zeugen. AH HA HA HA HA!“

„Du kannst dir nicht vorstellen, wie egal mir das ist.“ merkte Sina an, dann schlug sie mit einer Faust an die Seite von dem Gesicht. „Er kennt den Grund, warum ich ihn ebenfalls foltern möchte. Du musst wissen Eli, er hat meiner Freundin sehr weh getan.“ „Oh? Wie kannst du nur Spiky?“ heuchelt Eli Mitleid.

Spike spuckte einen Schwall Blut aus dem Mund und starrte wütend Sina an. „Was interessiert ihr euch überhaupt, dass meine… „Nachfahren“ sich die Köpfe einschlagen. Sollen sie doch machen wie sie es doch schon immer getan haben.“

„Weil sie scheinbar jetzt Hilfe von außen suchen, was bisher nicht der Fall war. Wenn dann wurde das es eher im Geheimen gemacht, aber scheinbar so äußerte meine Kaiserin ihre Bedenken, dass sich was geändert haben könnte.

Bevor also irgendwelche Verhandlungen stattfinden, will ich gerne den Grund wissen. Laut meinen Quellen sollte man über den Baum ja Macht bekommen. Was für Macht? Politische Macht? Wird man stärker? Alles etwas… konfus, zumal sie ja an den Baum glauben. Mir fallen bessere Gründe ein an etwas anderes zu glauben als an ein Stück Holz.“ zog Sina ihren rechten roten Handschuh aus, wo man die Klauenhand sah.

James und Zetta standen nur und hätten gerne geholfen, bemerkten aber auch den Blick von Rokea, dass sie ebenfalls „helfen“ wird. Ansonsten schaute die Tierfrau das mit einer sehr großen Neugier an, was ihre Rivalin dort macht.

„Was ist los Spiky? Glaubst du mir wirklich nicht, dass ich dich foltern könnte? Du gibst mir nur mehr Gründe, Eli rauszulassen. Nur habe ich die Befürchtung, dass die junge Dame sich überschlägt bei der Folterei, dass ich nichts in Erfahrung bekomme.“ grinste Sina böse und Eli kicherte sehr laut im Sarg.

„Lass mich raus… ich werde mich schon kontrollieren können, wenn wir Spiky ausfragen, wirklich. Vielleicht am Anfang ein bisschen mehr als gewohnt, aber wenn man mehrere Jahrtausende in diesem Ding steckt… Wer könnte sich da schon wirklich kontrollieren.“ kamen irgendwie leichte Widersprüche aus dem Sarg.

Der Vampir presste nur seinen Mund zusammen und Sina seufzte. „Himmel, gibt es mal irgendwie einen Tag, wo ich nicht über Gewalt meine Ziele erreichen muss?“ Dann schlug Sina gnadenlos zu. Mit ihren scharfen Fingernägeln schnitt sie eine tiefe Furche ins Gesicht von Spike, wo er schon vor lauter Schmerzen aufschrie, dann zog sie die Haut direkt ab.

Man sah die Muskeln, Sehnen und weiteres, dass nun offen und blutig war. Spike wollte einen Arm hochhoben, aber da schlug der Knochenschwanz exakt in das Schultergelenk und drehte sich dabei. Der Arm fiel nutzlos runter und der Vampir schrie laut auf.

Die Regeneration arbeitete sofort wieder daran, das Gesicht zu reparieren, aber Sina legte einfach nur ein Finger von der linken Hand in die Wunden… Dann leuchtete er rot auf. Man roch sofort verbranntes Fleisch und wie Sina über das Gesicht entlang fuhr.

„Frage mich, wie du aussiehst, wenn darauf Narben sind. Wärst du nicht so bösartig, hätte ich schon gesagt, dass du ein gutaussehender Elf bist.“ grinste Sina bei ihrem Werk.

„OK! ICH SAGE ALLES!“ schrie Spike, dessen Willen scheinbar schnell gebrochen wurde. „Oh? Ohhh…“ hörte man eine enttäuschende Stimme aus dem Sarg. „Immer das gleiche mit den Sadisten. Wenn man mit ihnen das übliche Spiel macht, geben sie immer so schnell auf.“

Sina zog den Finger vom Gesicht raus und wartete ab, dass es sich komplett regenerierte. Als dies abgeschlossen war, sah man ein „L“ auf der rechten Wange. Daraufhin musste Sina lachen, weil sie das überhaupt nicht geplant hatte.

„Das steht dir aber gut Spiky, wirklich.“ klatschte Sina auf die Narbe, während Spike sehr laut knurrte, man sah nur Hass in den Augen. „So… dann sag mal „alles“ was ich wissen will. Denk dran, Eli merkt scheinbar, wann du lügst und hat mir sogar tolle Tipps gegeben. Denke, sie ist vertrauenswürdiger als du es momentan bist.“

„Dann… geht von mir runter… Ich kann es mit… Magie besser zeigen…“ presste Spike seine Bitte raus. „Er lüüüüüüügt. Das ist der Moment, wo er seine Rache umsetzen will.“ meldete sich wieder Eli lachend.

„Sag Eli, würdest du gerne in meinen Clan kommen wenn ich dir die Mitgliedschaft anbiete?“ fragte Sina auf einmal und wieder herrschte eine Stille in der Umgebung. „Ah… du meinst das ernst oder? Ich rieche… nicht mal eine Lüge aus dem Angebot. Oh… oh? Wie… soll ich das denn beantworten?“ war Eli scheinbar wieder verwirrt.

„Lass dir ruhig Zeit, eilt ja nicht. Soo Spiky, dein Ohr zuckt wieder. Vielleicht sollte ich dir mal meine Magie zeigen.“ knackte Sina ihre rechte Klauenhand.

„Gnrrr… Dieser Baum hat uns nicht erschaffen, sondern „war“ ein Portal für uns Elfen gewesen, nichts anderes!“ teilte Spike nun das Geheimnis mit. Das hat Sina nun nicht erwartet und kniff ihre Augenbrauen zusammen.

„Keine Ahnung wie wir genau erschaffen wurden von der Göttin, aber als wir eine bestimmte Anzahl waren, hat die Göttin mittels ihrer Magie uns zu dem Ort gebracht, wo der Baum nun steht. Sein einziger Verwendungszweck bestand nur darin, dass wir auf diese Welt kommen konnten.

Nun ist er nichts anderes als einfach nur ein Baum. Es mag sein, dass er der erste Baum auf der Welt ist, ansonsten war es das auch schon! Man kann mit ihm tun und lassen was man will, seine Aufgabe hat er schon vor Millionen von Jahren abgeschlossen.“

„Deswegen seit ihr damals weggezogen oder was auch immer ihr bei der Ankunft gemacht habt?“ fragte Sina und Spike nickte.

„Richtig. Warum sollten wir an dem Ort verweilen, wo wir keinen Nutzen ziehen konnten?“ grunzte Spike verächtlich. „Aufgrund dass wir eine… sehr große Gruppe waren, haben wir uns mehr oder weniger aufgeteilt. Das dürften vermutlich nun die heutigen Elfenreiche sein, wie man sie kennt.“

„Hm… wie bist du dann eigentlich an Taos gekommen? Eli meinte doch eben, dass du älter bist als der Stinkstiefel.“ wunderte sich Sina etwas.

„Tz… Meinen Meister habe ich zum ersten Mal getroffen, als er noch ein Kind war. Ich wusste sofort, dass er sich von den anderen Menschen unterschied, denn… er war komplett schwarz. Ein… schwarzer ungeschliffener Edelstein.

Aus irgendwelchen Gründen wurde er von seinen Artgenossen abgegrenzt und dann passierte es wie es kommen musste. Sie wollten ihn auf einem Scheiterhaufen verbrennen, die Gründe kannte ich nicht. In seiner Verzweiflung befreite er sich selber und tötete alle Dorfbewohner, erst da erkannte ich, dass mein Meister bestimmt kein Mensch war.

Also habe ich ihn meiner angenommen, denn die dummen Menschen wussten nicht, was sie verbrennen wollten. Als Dank für meine Treue machte er mich zu seinesgleichen.“ sagte Spike. Man merkte sofort, dass die Geschichte stark abgekürzt wurde, wofür Sina ein bisschen dankbar war.

„Aha… hört sich an, als wären alle Rassen gleichzeitig auf die Welt gebracht worden. Also… wenn einer der ersten Elfen meint, dass dieser Baum nichts anderes ist, wieso sind die anderen Elfen…“

„Weil sie vermutlich von falschen Erzählungen in die Irre geführt wurden. Mir fallen spontan mehrere Elfen der ersten Generation ein, die das bestimmt in die Wege geleitet haben. Ich habe ein schwarzes Herz weil ich ein Vampir wurde? Vielleicht sollte man einfach mal die Standards der Vampire mit den Elfen vergleichen, vielleicht fällt dem einen oder anderen was auf.“ grinste Spike sehr gemein.

„Soll das wirklich so einfach sein?“ hatte selbst Rokea ihre Schwierigkeiten. „Einfach eine Lüge sagen und schon bekriegt man sich um irgendeine Pflanze? Wir Behemoths hätten daraus ein Zuhause für den ganzen Clan gemacht.“

„Nun Rokea, zwei Elfenreiche bekriegen sich, denke dass sollte deine Frage beantworten.“ merkte Sina an. „Das Dumme ist, sie werden damit leider auch nicht aufhören. Danke für die Informationen, warum nicht gleich so?“ klatschte Sina dem Vampir noch ein paar mal an der Wange, bevor sie aufstand.

Spike lag knurrend auf dem Boden, da hat Sina ihm schon den Rücken zu gedreht. „Soo… danke fürs warten Eli, nun können wir wieder zu dir.“

„Huch? Die Geschichtsstunde schon vorbei? Irgendwie hatte ich jetzt mehr erwartet, denn… Wie lange ist es nun her, dass man in meiner Nähe jemand gefoltert hat?“ staunte Eli ein bisschen.

„Jep, die Geschichtsstunde ist nun vorbei. Sag… als ich dir näher gekommen bin, kannst du das nochmal summen? Irgendwie… faszinierte es mich.“ stand Sina wieder lächelnd vor dem Sarg.

„Bitte… wir haben mehrere Wochen ihr dummes Gesumme gehört. Wegen ihr ist mein Bizarrer Gedanke schon gestiegen!“ meckert Zetta direkt los.

„Halt deinen Mund kleines Wolfsmädchen. Ich zeige ihr wenigstens den nötigen Respekt, den ihr ihr nicht gebt.“ drehte Sina sich kurz um.

„Hoo? Ohhh? Ohhhhhh?! Jemand will es hören?!“ kicherte Eleanor und fing wieder an zu Summen. Sina schloss in dem Moment die Augen und versuchte das Gesumme zu verstehen. „Ich… kenne es irgendwoher, nur…“

Wisali? Wieso muss ich eigentlich von allen verstorbenen Dämonenkönigen wissen und wer deren Mörder waren?“ wundert sich eine junge Prinzessin der Dämonen.

Damit du nicht deren Fehler machst.“ lächelte der Gelehrte Wisali. „Viele Dämonenkönige haben öfters ein und den selben Fehler gemacht und wunderten sich vermutlich kurz vor ihrem Ableben, dass sie gegen einen beschworenen Helden verloren haben.“

Dann haben sie es doch verdient zu sterben für ihr Versagen oder nicht? Hochmut kommt vor dem Fall sagte man doch immer so schön.“ teilte Sina ihre Meinung mit.

Genau das, was ihr gerade zeigt.“ sagte Wisali dies direkt ins Gesicht von Sina. Sie riss erstaunt ihre Augen auf und kniff sie wütend zusammen. „Nun schaut mich nicht so wütend an. Ihr seid jung, habt eine hohe Position und bekommt eine spezielle Ausbildung.

Dies alles kann dazu führen, schnell arrogant und hochmütig zu werden, wie die verstorbenen Dämonenkönige dies gerne zeigen. Euer Vater durfte dies ebenfalls von mir anhören, seid also unbesorgt.“

Wundere mich, dass er euch nicht getötet hat.“ hob Sina nur eine Augenbraue und las sich den nächsten Bericht durch. „Huch?“

„Was ist los? Etwas, wo ich euch endlich helfen kann?“ lächelte Wisali wieder und Sina schüttelt nur ihren Kopf.

„Nein… wenn ich richtig lese, ist der dritte Dämonenkönig von einem summenden Helden getötet worden. Ein merkwürdiger Spitzname finde ich.“

Sina riss erstaunt ihre Augen auf, als ihr wieder die Erinnerung einfiel. Nicht nur das, sie wusste nun auch, woher sie das Gesumme kannte. Auf einmal musste sie laut lachen. So laut, dass sie sich am Sarg abstützten musste.

„Oh? Was ist denn los Lady Sina?“ wundert sich Eli, die das aussprach, was jeder dachte. „Nein, ich habe… mich an etwas erinnert. Elilein Elilein… Langsam verstehe ich dich immer mehr. Aber… eines nach dem anderen.“ musste Sina sich beruhigen.

„Soo… Eleanor. Lass mich dich folgendes fragen, weißt du warum du aus dem Zuhause deines Vaters gebracht wurdest? Bevor ich dir irgendwas erzähle, was du schon alles kennst.“

„Nöööööööööö, sie meinten alle immer nur, dass ihr mich unter Kontrolle bekommen wollt. Wisst ihr was?“ kichert Eli wieder und Sina wartete nur ab. „Ich schwöre, dass ich mich nicht kontrollieren lassen werde.“

Erschrocken reagierten alle, als Eleanor den Schwur abgab und dann spürte jeder die Wut, die Sina von sich abließ. „Oh? Das meinte Zetta damit, dass du vielleicht verrückt bist, aber nicht dumm.“

„AH HA HA HA HA! Ich wusste von Anfang an, was ihr von mir wolltet! Je näher ihr gekommen seid, desto mehr Tod und Blut, Hass und Wut, Liebe und Trauer habe ich gespürt. Ihr seid… kaputter als ich!

Man kann euren Wahnsinn riechen… schmecken… lecken… Da werde ich mich bestimmt nicht von euch kontrollieren lassen. Du liebe Güte, wer weiß, was ihr mit mir angestellt hättet.“ konnte Eleanor sich nicht beruhigen.

„Schade Eli, ich dachte, wir könnten das ohne Schwüre oder ähnliches bereden. Nun gut, nehmen wir halt den schwierigen Weg, was solls, ist es halt nicht langweilig.“ zuckte Sina nur mit der Schulter und nahm etwas Abstand von dem Sarg. „Ach ja… Eli. Du bist eine Lügnerin.“

„Huh?!“ kam der erstaunte Ausruf aus dem Sarg, nun war jeder wieder etwas verwirrt was Sina damit meinte.

„Nichts huh, sondern Lügnerin. Du sagtest, du hättest nie gelogen, aber… deine gesamte Person ist eine Lüge.“ grinste Sina, als jeder in der Aura die Wut spürte.

„Ach ja?! Wo ist dann der Beweis?“ hakte Eli direkt nach und nun musste Sina lachen, die schon im Kopf gewisse Pläne vorbereitet hat.

„Der Sarg hier. Rokea, du würdest bestimmt daraus kommen oder?“ drehte Sina sich zu ihrer Rivalin um. „Hmm… würde dauern, aber wenn ich mich verwandele, käme ich definitiv heraus.“ meinte Rokea nur.

„Mich würde das Ding ebenfalls nicht aufhalten, nicht mit den Mächten der Götterbestien, die ich beherrsche. Eli… Du bist doch nur drin, weil du es zulässt.“

„DAS KANN NICHT SEIN!“ schrie James direkt los. „Eleanor wurde von einem Sarg nach dem anderen Sarg mit unterschiedlichen Systemen gefangen gehalten. SELBST mein Meister könnte daraus nicht entkommen!“

„Dein Meister ist auch ein Schwächling sowie Schwachkopf, aber das trifft ja nicht auf seine Tochter zu. Wie wäre es, wenn du es selber beweist Eli? Komm heraus und sag mir ins Gesicht, dass du keine Lügnerin bist.“

Erst war eine Stille wieder…

„KLONK“

Kapitel 522

Ich bin wiedergeboren und ???

Sina und Rokea folgten Zetta, die immer noch ein sehr rötliches Halsband trug. Man konnte den blanken Hass von ihr geradezu anfassen. „Mein kleines Wolfsmädchen… mir tut es kein bisschen Leid, kannst du es dir vorstellen?“ provozierte Sina die Vampirin.

Zetta hielte kurz an, dann ging sie weiter. „Ist das dein normaler Umgang mit Personen, die du nicht magst?“ fragte Rokea in ihrem Kleid.

„Ja. Diese Dame hat versucht das Turnier zu manipulieren und ich gedenke meine Gefühle zu vermitteln, was ich davon halte. Des weiteren ist es so, wenn sie und Eleanor in Fanfoss leben, dass ich keine Serienkillerin frei rumlaufen lassen will.

Indem ich ihr alle Möglichkeiten nehme, dass das kleine Wolfsmädchen jemanden Schaden zufügen kann außer sich selber, kann ich mich dem eigentlichen Problem widmen und das ist Eleanor selber.“ erklärte die Dämonenkönigin.

Auf einmal spürten Sina sowie Rokea eine Aura und beide bekamen ungewollt ein Grinsen auf dem Gesicht. „Puh…“ knackte Rokea ihre Halswirbelknochen am Nacken. „Wenn es zu einem Kampf kommen sollte, würde ich sie gerne bekämpfen.“

„Oho? Du hast ja meine Gedanken gelesen meine Rivalin. Frage mich, wie intensiv die Aura wird, wenn man am Zentrum steht.“ kichert Sina. „Dabei dachte ich, dass Roman und Layla schon sehr eindrucksvolle Auren haben.“

„Ich… hoffe das Eleanor dich tötet… ich hoffe das so sehr.“ knurrte Zetta. „Mir egal… ob ich das Halsband für alle Ewigkeiten tragen muss, aber… Ihr habt mich zum nutzlosen Mitglied des Clans gemacht. Nun kann ich mir wirklich aussuchen, wie ich sterben darf.“

„Jammer leiser kleines Wolfsmädchen und bring mich endlich zu Eleanor. Ich kann es kaum erwarten sie endlich kennenzulernen.“ ignorierte Sina die Drohung gekonnt. Die Gruppe ging gefühlt noch einige Zeit…

„Was… ist das für ein Ding?“ wunderte sich Rokea sofort. Man sah aus der Entfernung einen großen schwarzen Sarg, um den nur Ketten gewickelt sind. Die Sarggröße alleine war schon größer als Rokea selber, man wundert sich sofort, wie groß dann Eleanor sein soll.

„Das ist das Gefängnis… wo wir Eleanor drin halten.“ presste Zetta die Information raus. „Er wurde in der Zeit größer, weil wir sie immer in ein neueres System gesteckt haben, weil sie immer stärker wurde.“

„Und keiner weiß, warum sie stärker wurde? Stinkstiefel erwähnte was davon, aber irgendetwas habt ihr bestimmt übersehen. Von nichts kommt nichts, selbst du wirst mir zustimmen, dass ihr was übersehen habt.“ merkte Sina einen Logikfehler an.

„Einen Scheiß werde ich zustimmen.“ kam der Kommentar von Zetta, da trat Sina ihr sofort in den Rücken, wo sie nach vorne geschleudert wurde. „Uh… scheinbar muss ich noch ein bisschen mehr tun, um diesem Köter die Manieren beizubringen.“ seufzte Sina.

„So trotzig wie sie die ganze Zeit ist? Denke, da wird aber einiges an Arbeit auf dich zukommen Sina. Ich bin immer noch der Meinung, dass man sie töten sollte, egal welche schreckliche Vergangenheit sie mal hatte.“ meinte Rokea von der Seite.

Auf einmal kamen zwei Vampire angerannt und Sina staunte nicht schlecht, wer die beiden sind. Sofort rammte sie dem einen Vampir ihre zwei Finger in die Augen. „Spiky, dass ich dich hier treffe hätte ich jetzt wirklich nicht erwartet.“ Spike schrie sofort auf und fiel auf den Boden, dabei legte er beide Hände auf sein Gesicht.

„Der Tag wird ja immer besser.“ grinste die Dämonenkönigin über ihn. Die Augen von Spike regenerierten sich wieder vollständig und starrten Sina wütend an. „Das kann… ich mir wirklich vorstellen. Was habt ihr mit Zetta gemacht?!“

James stand neben Zetta und half ihr beim Aufstehen, dabei riss er weit seine Augen auf, als er das Halsband sah sowie die zerstörte Rüstung von seiner Kameradin. „Nein… das ist doch ein Halsband der Umkehrung.“

„Bitte?!“ staunte Spike nicht schlecht als er sich umdrehte. Man sah Zetta an, dass sie sich förmlich schämte, so ein Halsband zu tragen. „Wie könnt ihr…“ drehte Spike sich wieder um, als Sina sofort seine Augen das nächste mal zerstörte.

„Wie kann ich was? Wir wollen doch nicht darüber reden, was ich mit den Vampiren von Lord Stinkstiefel mache oder? Serienkiller, Mörder, alles was das Herz des Bösen begehrt, lebt in eurem Clan. Da muss ich mir schon einiges einfallen lassen, damit ihr mir gefügig werdet.“ grinste Sina schräg, während Spike auf dem Boden wieder vor Schmerzen schrie.

„Puh, dein Feind will ich nun wirklich nicht werden, so wie du mit den Blutlutschern hier umgehst.“ grinste Rokea ebenfalls.

„Geht es dir gut?“ flüstert James zu Zetta, doch die schüttelt nur den Kopf und dann fielen ihr die Tränen raus. „Dieses Miststück… ist krank. Krank, mehr fällt mir nicht ein. Ich hoffe, dass Eleanor sie tötet.“

„Nah nah nah, möchtest du, dass ich dir wieder eine Sonderbehandlung gebe, mein kleines Wolfsmädchen? So, da jeder den Stand der Dinge kennt und ich eher Spike foltern möchte, muss ich doch leider auf meine Aufgabe als Gastgeberin achten.

Ich nehme an in diesem komischen Sarg ist das Problem aller Probleme? Die Büchse der Pandora, wie man es sagen würde?“ kichert Sina.

„Keine Ahnung was Pandora sein soll, aber ja, dort drin ist Eleanor.“ nickte der vampirische Zwerg James. Spike stand wieder wütend auf, merkte aber selber, wenn er wieder den Mund aufmacht, dass es nur mit Schmerzen verbunden ist. „Am besten ich übernehme die Führung, ihr haltet euch eher im Hintergrund Zetta und Spike.“

„Wie kommt es, dass ein Zwerg wie du ein Vampir geworden ist? Hast du wirklich das Zeug eines bösen Vampirs?“ wundert sich Sina.

„Wenn sie mir bitte folgen würden, ich zeige euch den direkten Weg.“ ignorierte der Vampir die Frage. Sofort packte Sina ihn am Bart und zog ihn hoch zu ihren Augen. „Wenn du die gleiche Behandlung haben möchtest, kann ich sie dir geben. Spiky und Wolfsmädchen reichen leider nicht aus, um meine sadistische Natur zu befriedigen.“

Spike wollte sich schon einmischen, als Rokea sehr laut räuspert. Dies brachte ihn zum anhalten, weil er sofort wusste, wer diese Tierfrau war.

„Keine Ahnung was ihr unter… „böse“ versteht, aber meine Ideen brachten mir die Aufmerksamkeit meines Meisters. Ich bin ein Meisteringenieur der Zwerge gewesen und habe das Angebot mit Freude angenommen, denn viele meiner Ideen ließen sich nicht umsetzen, weil nicht die richtigen Techniken oder Materialien existierten.

Meine Hauptaufgabe im Clan bestand unter anderem, die nötigen Folterinstrumente herzustellen oder was sonst mein Meister sich gewünscht hat. Meine größte Aufgabe war bisher Eleanor in diesen Särgen verschlossen zu halten.“ teilte James dies mit.

„Hmm…“ wirkte Sina nicht wirklich zufrieden. Es ist, als würde bei dieser Aussage einiges fehlen, doch darauf hatte die Dämonenkönigin keine Lust nachzuhaken. Sie ließ den Bart von James direkt los und er fiel auf die Knie.

„Na dann… zeigt mir den Weg.“ deute Sina mit ihren Kinn zum Sarg. James stand auf und nickte nur, dann drehte er sich um. Sina sowie Rokea folgten dem Zwerg, während Spike nun alleine mit Zetta war.

„Bitte… sag mir, dass man das Halsband entfernen kann.“ flehte Zetta den Elf an. Er schaute sich das Halsband nur kurz an, dann schüttelt der den Kopf. „Nicht über Magie. Wenn hätte nur James eine Chance es abzubekommen.

Sobald wir Magie oder es mit Gewalt entfernen wollen… belassen wir es dabei, dass wir beide sterben würden. Dachte nicht, dass es diese Dinger überhaupt noch gibt.“

„Dann… töte mich bitte… Ich kann damit nicht leben!“ krallte sich Zetta an den Kragen von Spike. Nun wurde er wütend und stößt Zetta von sich. „Warum… sollte ich dich töten? Das kannst du auch alleine machen.“

Schockiert schaute Zetta ihren „Kameraden“ an, der ihr nur den Rücken zeigte und der anderen Gruppe folgte. Dies hat James aus dem Augenwinkel noch mitbekommen und widmete sich dann wieder dem Weg nach vorne. Und Zetta? Sie stand nun wie betäubt.

Je näher man dem Sarg kam, desto mehr hörte man etwas. „Summt da etwas?“ fragte Sina und James nickte. „Ja. Eleanor scheint irgendetwas zu Summen, dass keiner von uns kennt oder versteht. Nur… irgendwie löst es etwas in einem aus, dass man sofort davon genervt wird.“

„Woher… kenne ich das nur?“ kam eher der Gedanke bei Sina. Es verging noch einige Zeit, dann standen sie alle vor dem großen Sarg mit dem vielen Ketten. Der Sarg war doppelt so groß wie Rokea, selbst sie musste ihren Kopf in den Nacken legen.

Spike und Zetta schlossen sich irgendwann an und stellten sich mit großem Abstand von der Gruppe. „Wow… was ein großes Teil.“ betrachtet Rokea das ganze Gefängnis. „Und vor allem die Aura. Da könnte auch eine Götterbestie drin sein und die wollen wir befreien?“

Auf einmal hörte das Gesumme auf und man merkte, wie sich die Aura… „veränderte“, anders kann man das Gefühl nicht beschreiben. „Ho? Ich höre andere Stimmen?“ kicherte es auf einmal aus dem Sarg raus.

„Nun seid ihr an der Reihe Lady Sina. Ihr wolltet sie, nun ist sie hier. Noch… habt ihr die Chance, ein unkontrollierbares Monster im Gefängnis zu lassen.“ meinte James nur und die Stimme lachte laut und schrill. „Aber aber, James! Ich bin doch kein Monster oder unkontrollierbares Wesen, ich bitte dich.“

Sina schaute kurz James an, der die Schulter zuckt, dann anschließend Rokea. „Am besten… du hältst dich vorerst zurück. Keine Ahnung wie das hier weitergehen wird.“ bat Sina und die Tierfrau nickte.

Die Dämonenkönigin stellte sich in ihren schwarzen Stoffklamotten vor den großen Sarg und hatte das Gefühl, beobachtet zu werden. „Wenn ich mich vorstellen dürfte… Mein Name ist Sina. Clanführerin, Dämonenkönigin, Kanzlerin und Held von Efrana. Zugleich bin ich aber auch eine Chaosbestie und trage den Namen Sina die Chaosbringerin.“

„Oh? Erm… *hust* Mein Name ist Eleanor, erste Tochter vom Clanführer Taos. Es ist… erm? Eine große Freude ihre Bekanntschaft zu machen. Spike, Zetta und James erzählten mir immer soviel von ihnen, scheinbar haben sie ja einen bleibenden Eindruck hinterlassen.“ stellte sich Eleanor höflich vor mit leichten Schwierigkeiten.

„Das kann ich mir vorstellen. Sie sind ja immer so liebenswürdig zu ihren Mitbewohnern um sie herum.“ kichert Sina und Eleanor ging darauf ein.

„Oh ja, vor allem Spike. Scheinbar hat er einen regelrechten Hass auf euch, sonst kann ich mir nicht vorstellen, warum er sich immer nach ihnen sehnt…“

„HALT DIE KLAPPE!“ schrie Spike und ein Blitz fiel auf den Sarg. Sina sowie Rokea hoben schützend eine Hand vor das Gesicht, dann war der magische Angriff schon wieder vorbei.

„Siehst du? Eher leugnet er die Wahrheit.“ lachte Eleanor und fing wieder an zu Summen. So schnell wie Eleanor im Sarg anfing, unterbrach sie sich wieder. „Ich… rieche Blut? Oh? Ohhhh? Ah! Das Blut von Spike UND Zetta! AH HA HA HA!“

„Ehrlich Sina? Wenn die drei Vampire hier schon durchgeknallt sind, übertrifft das Ding da drinnen sie bei weitem.“ merkte Rokea von hinten an.

„Puh, ehrlich? Mir egal, macht das Leben nur interessanter.“ grinste Sina und das Lachen hörte auf. „Meint… ihr das ernst? Dabei bin ich doch normal? Glaube ich zumindest, denn keiner versteht mich so richtig.“ hörte man einen lauten Seufzer.

Sina ging näher zum Sarg und legte eine Hand auf das kalte Gerüst vom Sarg. „Nun… wenn ich deinen Vater Stinkstiefel richtig verstanden habe, hast du ja deine eigene Mutter ziemlich… misshandelt? Keine Ahnung, welcher Ausdruck am besten passt.“

„Mutter? AH! Ja, da war irgendetwas.“ kam zuerst die Verwunderung, was Sina meinte, dann fiel es Eleanor scheinbar wieder ein. „Wenn Papa mich besuchen kommt, stellt er auch immer diese und nur diese eine Frage, wenn es um Mama geht: Warum?

Eigentlich wollte ich meinem dummen Bruder eine Lektion erteilen wegen… was genau eigentlich? Es ist sooooo lange her, vielleicht weiß dass ja einer der drei Vertrauen?“

James, Zetta und Spike schwiegen sehr gekonnt und machten ein sehr eigenartiges Bild. In allen drei brannte eine regelrechte Wut in den Gesichter, als Eleanor sie anspricht.

„Nicht? Egal, Mama hat sich eingemischt. Meinte, dass Sandor für diese Art von Lektionen noch zu jung sei und bot sich selber an. Kannst… du dir vorstellen, was das auf einmal für ein Gefühl war im Körper Lady Sina? Hand an die eigene Mutter legen, meine Gier übermannte mich. Ich… ich… ich… musste meine eigene Mutter auf einmal foltern.“ kicherte Eleanor irre.

„Harr…. ich kann mich wieder komplett daran erinnern. Mama lag auf dem Boden und ich hatte mein stumpfes Skalpell in der Hand. Oh… ich liebe es mit stumpfen Sachen zu arbeiten, denn das zieht die eigentlich Arbeit nur in die Länge.“

„Scheinbar musst du ja sehr talentiert sein. Irgendwo hörte man schon den Respekt von deinem Vater, dass du es geschafft hast, deine Mutter komplett im Raum zu verteilen ohne das sie stirbt.“ ging Sina nun um den Sarg herum.

„Och, das geht. Man muss nur wissen, wie weit man welchen Körperteil in die Länge ziehen kann, ohne dass es reißt. Das klappt aber auch nur, wenn man keine Regeneration hat wie Mutter. Stell dir mal vor… was für eine Schweinerei entsteht, wenn man mit der Zeit kämpfen muss.“

„Dürfte sehr zeitaufwendig und irgendwann auch nervig werden.“ krallte Sina ihre Fingernägel in den Sarg und verursachte ein kreischendes Geräusch, was jeden anwesenden in den Ohren wehtat. „Ich lass liebe andere Personen foltern. Nicht weil ich es nicht kann, sondern die eigentliche Arbeit immer nur eine Sauerei ist. Lieber arbeite ich mit Worten, denn man kann auch durch Angst sterben.“

„Wie langweilig. Dann schreit das Opfer nicht, woher nimmt man sich dann den Spaß?“ hakte Eleanor direkt nach. „Ich mag es wenn sie schreien und dabei Blut fließt.“

„Jeder hat seinen eigenen Geschmack, wenn es um Foltern geht oder? Was mir gerade einfällt, aber ich muss dich kurz alleine lassen und Spiky was fragen. Lauf mir daher nicht weg.“ klopfte Sina an den Sarg und es war nur eine Stille. Scheinbar war selbst Eleanor nun gerade etwas verwirrt über diese Behandlung.

Verwundert schauten die Vertrauten Sina an, als sie vor Spike stand. „Lieber Spike, erster Elf der Welt und wie Neia dich mal nannte… Erkunder der Magie. Es gibt etwas, was nur du wissen kannst.“

„Ah ha ha ha. Spike wird Erkunder der Magie genannt?“ lachte Eleanor aus dem Sarg raus. „Dachte immer, magische Folter wäre seine Spezialität. Scheinbar… lernt man nie aus. Am liebsten macht er es mit Leere, weißt du? Das Wie… kannst du dir bestimmt selber vorstellen.“

„Oh? Danke für die Information Eli.“ rief Sina zurück und sofort wurde es im Sarg wieder ruhig. „ … Wie… habt ihr… mich genannt?“

„Das ist dein Spitzname. Bevor ich deinen vollen Name ausspreche, schlafe ich mittendrin ein und ich würde meine Gespräche nicht immer so in die Länge ziehen wollen. Denke, dass passt sehr gut zu dir. Macht dich irgendwie richtig niedlich.“

„Mich… hat man noch nie „Eli“ genannt…“ murmelt die weibliche Stimme aus dem Sarg. „So… während Eli noch am grübeln ist, nun zu dir Spiky.“ drehte Sina sich wieder zu dem Elf um.

„Was… wollt ihr von mir wissen. Bestimmt nicht… meine Künste des Folterns.“ presste Spike seine Worte aus dem Mund heraus. „Ihr seid ja die ersten Vampire vom Stinkstiefel, was….“

„Das ist… gelogen.“ trällerte Eli wieder aus dem Sarg. Wieder drehte sich Sina um. „Echt? Die Geschwister deines Vater waren der festen Überzeugung, dass Spiky, James und das kleine Wolfsmädchen seine ersten Vampire sind.“

„Ge… lo… gen…“ kichert Eli. „Wenn dann war es nur „Spiky“, die beiden anderen kamen erst später hinzu. „Spiky“ ist sogar älter als Papa selber, wusstest du das?“

„Nein und danke für die Information Eli, irgendwie mag ich dich. Ich verlasse mich einfach mal darauf, dass du dich meldest, wenn einer der drei hier lügen sollte.“ grinste Sina.

„Huh?!“ staunte jeder Anwesender Vampir, selbst Rokea riss ihre Augen vor Erstaunens auf. „Ihr… vertraut mir?“ wundert sich selbst Eleanor.

„Selbst wenn es gelogen wäre, aber zusammenschlagen würde ich die drei hier immer wieder, wenn sie mir nicht das sagen, was ich hören will. Du bist ja auch irgendwie ein Anhänger der Wahrheit oder?“

„Warum sollte ich lügen? Die Wahrheit ist doch viel schmerzvoller oder nicht? Selbst wenn man einem das Herz vor die Augen hält, akzeptiert es das Opfer einfach nicht und fantasiert sich irgendeine Lüge zusammen. Uh uh uh. Papa sage ich auch so vieles, will es aber einfach nicht akzeptieren. Du musst wissen, ich habe noch nie gelogen. Wozu auch, dass macht doch keinen Spaß.“ plauderte Eli wieder.

Nun kneift Sina bei dem letzten Teil der Aussage leicht ihre Augen zusammen und hatte ein neutrales Gesicht gehabt, dass dann zu einem Grinsen wurde.

„Wunderbar, dann kann ich ja mit meiner Befragung anfangen.“

Kapitel 521

Ich bin wiedergeboren und die üblichen Frauengespräche?

„Sag Sherry… muss das „Hemd“ oder was es genau ist so eng anliegen? Irgendwie drückt es mir an der Brust.“ nörgelt Renee ein bisschen. Sina sowie Rokea waren direkt verschwunden und Sherry wurde sehr nervös, als Renee ankam.

„Das ist ein Tanktop, geradezu ideal für sportliche Aktivitäten. Sina hat ebenfalls solche und wurden bewusst so gemacht, weil die großen Brüste… auch etwas nachteilig sein können.“ murmelt Sherry, die die eingewickelten Kanonenbälle betrachtet.

„Wie?“ wundert sich Renee und drehte sich vom Spiegel weg. Sie trug neben den Tanktop auch eine enganliegende Sporthose in schwarzer Farbe. „Alle meine Schwestern haben große Brüste.“

„Ja… dass glaube ich dir sogar. Folgendes, dass ist eine Erklärung von Sina. Große Brüste haben auch ihr Gewicht und es geht dann vor allem in den Rücken. Sie vermutet, dass es in dieser Welt durch das System mit dem Attribut Stärke ausgeglichen wird, nichtsdestotrotz zieht die Schwerkraft die Brüste runter.

Ich habe mir mal aus Spaß einen großen BH angezogen und ihn mit Steinen gefüllt, einfach…um zu wissen, wie es sich anfühlt. Das Erste, was ich sofort gemerkt habe ist, dass ich nach vorne geneigt bin. Wenn man es nicht gewohnt ist, geht das tatsächlich auf den Rücken.

Soo… nun zu den Sportklamotten. Sie sollen verhindern, dass eure Brüste bei gewissen Übungen irgendwo hinfliegen, hin wandern, was auch immer. Es soll irgendwann weh tun und noch mehr, es besteht die Gefahr, dass man sich sogar verletzten kann.

Es ist nicht nur dafür da, dass es deinen Schweiß aufsammelt, sondern das deine Brüste ebenfalls nicht verletzt werden. Sina hat mir gesagt, du hättest an der Decke… eh… „geübt“, wo deine Brüste dir fast ins Gesicht fielen. Das wäre auf Dauer ziemlich hinderlich.“ erkläre Sherry sachlich.

„Oh… so habe… ich es bisher nicht gesehen.“ murmelt Renee in sich. „Wo ist eigentlich Lady Sina? Sie wollte mir doch gewisse Übungen zeigen.“

„Ah… erm… Heute ist Zetta gekommen und zeigt Sina mit Rokea den Weg zu Eleanor, die ja scheinbar ein ziemliches Schwergewicht sein soll.“ wurde Sherry nun traurig.

„Sie ist hier? Puh… kein Wunder, dass Lady Sina sie vorzieht, selbst mein Vater dürfte ein reges Interesse an ihr haben. Meine, so wie Onkel Taos beim Treffen sich aufgeführt hat, wundert es mich nicht.“ grinste Renee schräg.

„Wenn… du möchtest, kann ich dir ein paar Aufwärmübungen beibringen, die Sina mir und den anderen beigebracht hat. Dies sollte man immer machen, bevor man seine eigene sportlichen Aktivitäten nachgeht.“ bot das Zaubermädchen sich an.

Renee schaute ihr in die Augen und merkte, dass Sherry sich große Sorgen machte. „Du hast Angst um Lady Sina oder?“

„Ja… wenn sie nur Rokea mitnimmt, dann nimmt sie es sehr ernst. Sie hat ja auch die Verantwortung über die Stadt und wenn so was gefährliches wie Eleanor in die Stadt kommt, wird sie vermutlich sie mit Gewalt bändigen müssen.“ nickte Sherry.

„Die Verantwortung über einen Clan und einer Stadt… dies können wirklich nur starke Personen auf der Schulter tragen.“ grübelte Renee laut. „OK, dann zeig mir mal die Übungen. Notfalls komme ich dann morgen nochmal.“

„Wunderbar! Das machen wir am besten im Garten. Nichts ist angenehmer es draußen in der frische Luft zu machen.“ freute sich Sherry.

Nitir saß im Wohnzimmer und schaute zu, wie Suki ihrer Arbeit nachging. Sie gab ihr bestes ihn zu ignorieren, aber irgendwie war es auch sehr peinlich. „Willst… du das jetzt die nächste Zeit wirklich… durchziehen? Jeden Tag vorbeikommen und mir bei der… Arbeit zuzuschauen?“ fragte Suki den großen Mann.

„Nun, ich habe sehr viel Freizeit oder? Dank dir bin ich nicht mehr an die Pflichten eines Champions gebunden, sonst könnte ich nicht hier sein.“ grinste Nitir.

„Ich weiß nicht, ob Rokea… es dir schon gesagt hat, aber es tut mir leid dass du ihn verloren hast.“ murmelt das Katzenmädchen, während sie Staub wischt.

„Mir nicht. Dadurch haben sich neue Möglichkeiten für mich ergeben und eine ist vor mir. Rokea ließ… deine „Botschaft“ kommen, aber mehr auf ihre Art und Weise. Du brauchst dich nicht dafür zu entschuldigen, es ist passiert wie es ist.

Man behält diesen Titel nicht für alle Ewigkeiten, denn es kommt immer irgendwann der Zeitpunkt, wo man unweigerlich verlieren wird. Durch Alter, Krankheit, es gibt immer irgendwelche Gründe. In deinem Fall aber war es eher so, dass ich einen ebenbürtigen Gegner gefunden habe, den ich nun liebe.“

Genervt verzog Suki ihr Gesicht, so zeigt sie dem Behemoth nur den Rücken. „Wie kommt es… dass du ein Champion bist und nicht Rokus oder seine Tochter? Meine… sie waren doch irgendwie in allen Formen stärker…“

„Das ist nicht schwer zu erklären. In unserem Clan darf der Anführer diesen Titel nicht tragen. Es hat damit zu tun, dass er den Clan als solches zuerst vorziehen muss. Es kommt nicht selten vor in der Geschichte meines Clans, dass die Anführer öfters stärker sind, als die Champions.

Was auch gut ist, denn bei einem Kampf oder anderem sind immer sie die letzten, die das brennende Haus verlassen werden. Ihre Pflicht ist es, sich nur auf den Clan zu konzentrieren und nichts anderes. Das Wohlbefinden seiner Leute steht daher immer an der ersten Stelle.

Der Champion selber trägt den Stolz und die Würde der Behemoths. Er ist mehr oder weniger gezwungen, bei sehr vielen Turnieren oder ähnlichem mitzumachen, damit niemand die Behemoths vergisst. Vergiss, dass wir eine Stärke haben, die jeden Tiermenschen übertrifft.

Wir sind eigentlich schon immer ein sehr kleiner Clan gewesen und leben eher zurückgezogen mit der Natur. Doch unser Stolz als stärkste Kämpfer verlangt es irgendwie, dass man dies auch zeigt. Du hast ja selber gemerkt, dass wir erst ernst gemacht haben, als wir gegen euch gekämpft haben.

Nun… muss ich überlegen, wie ich dir erklären kann, wann man sich Champion nennen „darf“. Das Offensichtliche ist, dass man eine Stärke haben muss, darüber brauchen wir nicht zu reden. Es reicht auch nicht, immer zu gewinnen.

Darüber hinaus muss man auch in der Lage sein die richtigen Entscheidungen zu treffen, denn du vertrittst ja deinen Clan und willst ihm ja keine Schande machen. Der merkwürdigste Teil für dich wird eher sein, dass… man das Gefühl einer Niederlage kennen muss.“

Als Suki das hörte, drehte sie sich erstaunt zu Nitir um, dabei hielt er ein Buch in der Hand. „Wie… man muss verlieren um den Titel zu bekommen?“

„Richtig. Eine Person, die nie verloren hat, neigt dazu arrogant und hochmütig zu werden. Berauscht über ihre eigene Stärke, nie verloren zu haben… fängt man an Fehler zu machen, weil man seinen Gegner unterschätzt.

Ich hatte meinen Kampf gegen Rokus gehabt und habe dabei verloren. Aufgrund dass Rokea eine Stärke hatte, die wir alle am Turnier gesehen haben, fiel sie ebenfalls in die Liste der möglichen Titelträger.

Doch nach der Erklärung weißt du es vermutlich nun, wie Rokus entschieden hat. Diesen Titel kann nur der Anführer selber vergeben, denke unsere Vorfahren dachten sich schon was dabei.

Was Rokea… damals nicht verstehen wollte ist, dass man nicht nur verlieren muss für den Titel, sondern auch der allgemeine Umgang mit dem Clan als solches. Sie ließ es keine Minute sein, allen ihre Wut und Verachtung mitzuteilen.

Im Grunde hat sie immer das Gegenteil gemacht, was ein Champion der Behemoths eigentlich machen durfte. Nun „könnte“ sie der nächste Champion werden, denn nun hat sie den Geschmack einer Niederlage erlebt, doch mit dem Verhalten, was sie immer aufbringt, wird das nichts.

Vermutlich wird erst in der nächsten Generation oder später wieder ein neuer Champion ernannt. Was auch in Ordnung ist, denn diesen Titel trugen nicht viele in der Geschichte. Er sollte wirklich was besonderes sein, wofür ich hart trainiert habe.“ erklärt Nitir zu Ende und liest das Buch weiter.

„Da haben sich eure Vorfahren aber einiges einfallen lassen mit euren Regeln. Sie sind… komplett anders als in meinem alten Clan. Was… genau liest du da eigentlich?“ wundert Suki sich immer mehr, weil das Buch irgendwelche Katzen abgebildet hat.

Auf einmal entstanden Schweißperlen auf der Stirn von Nitir, als wäre er bei was wichtigem ertappt worden. Das fand Suki sehr eigenartig und ging direkt zu ihm, dabei drückte sie das Buch hoch. „Katzen und ihr Verhalten“ stand auf dem Titel drauf.

Sofort schaute Suki Nitir wütend in die Augen, während er zur Seite schaute. „Deine… Mutter hat mir da was empfohlen…“ murmelt Nitir. Suki riss ihm das Buch aus der Hand, ging direkt in den Garten, wo zwei Damen am Trainieren waren. Anschließend warf sie es in die Luft, zog ihren Dolch aus dem Ärmel und schoss damit einen Feuerball ab. Das Buch war damit „Geschichte“.

Erstaunt schauten Renee und Sherry, was Suki machte. „Was ist denn jetzt los?“ wundert sich Renee. „Ah… glaube wir sollten uns nicht einmischen.“ kam der Vorschlag von Sherry.

Das Katzenmädchen ging wieder ins Wohnzimmer. „ICH BIN BESTIMMT KEINE KATZE!“ schrie sie den Behemoth an.

„Eh… Natürlich…“

„Sag… was war das eben Kyllia?“ lehnte Lisa sich nackt an ihre Freundin ran. „Vermutlich irgendeine der Frauen.“ zuckte Kyllia und schaute ihre Freundin tief in die Augen, bevor sie sich wieder küssen.

„Sag meine süße kleine Fledermaus… möchtest du mir ein bisschen mehr von deiner Familie erzählen? Vielleicht nicht unbedingt von deiner Mutter oder Lysa, sie habe ich zu genüge kennengelernt.“ ließ Kyllia ihren Teufelsschwanz um Lisas Schwanz wickeln.

„Uh… Kyllia… Puh… meine Familie? Ich weiß nicht… was ich so genau sagen soll.“ biss Lisa sich auf die Unterlippe und die gierigen Augen sagten mehr, als sie sagen wollte.

„Nun… was ist mit deinen Vater? Wie ich mitbekommen habe, hast du ja auch noch weitere Geschwister?“ grinste Kyllia nur gemein, während sie den Schwanz ihrer Freundin etwas fester drückte.

„Du bist… sehr neugierig geworden?“ hob Lisa eine Augenbraue hoch. „Natürlich? Ich liebe dich, dass ist nun mal Fakt. Ist es denn falsch, nicht von deinem Partner zu wissen?“ sprach die Dämonin das Offensichtliche an.

Als wäre das Gesicht von Lisa nicht schon so rot, wurde es nur rötlicher über das Liebesbekenntnis. „Ok… erm… Ich bin die Erstgeborene in der Familie, danach kam mein kleiner Bruder Acheron, Lysa, Feronia und zuletzt der jüngste, Cleon.“

„Doch du bist die stärkste nach deiner Mutter oder?“ grinste Kyllia zuerst, dieses verging schnell als sie das grübelnde Gesicht ihrer Freundin sah. „Nicht?“

„Ich bin ehrlich, wenn es nur um die Attribute als solches gehen würde, dann ja. Das meine Mutter ganz oben steht, darüber wollen wir auch nicht diskutieren. Worüber ich eher nachdenke ist, in welchen Stand mein Vater und Acheron stehen.“

„Am besten du fängst einfach mit deinem Vater an. Dann lässt es sich eher verstehen, wie das dann mit deinem Bruder Acheron ist.“ schlug Kyllia vor, während sie Lisa näher zu sich zog.

„Du liebe Güte, du willst mich wirklich nicht loslassen?“ kichert Lisa. „Wenn Vater das wüsste, was ich mache, dürftest du ein Duell mit ihm machen.“

„Huch? Dachte, Väter machen das eigentlich mit Männern, damit sie wissen, ob sie es… eh… „würdig“ sind, die Hand ihrer Töchter zu halten?“ schnaufte Kyllia kurz die Nase.

„Naja… denk an Lord Roman. Bei ihm ist es eher wie bei meinem Vater. Beide haben einen etwas zu übertriebenen Beschützerinstinkt, als es eigentlich normal sein sollte. Mein Vater… eins war er ein Mensch gewesen und wie er gerne von sich redet, ein berühmter Vampirjäger.“

„Erm… bitte?“ unterbrach Kyllia die Erklärung. „Entschuldigung, aber ist das nicht etwas… sehr ironisch?“

„Hm… du musst wissen, in der Zeit vor meiner Geburt gab es nicht wirklich viele Vampire, wenn waren die meisten alle von Lord Acula gewesen, die die Welt terrorisiert haben. Mutter und Lord Roman waren die kleinsten und schwächsten Clans gewesen…

Mein Vater war ein talentierter Jäger gewesen und hat mehr oder weniger den Vampiren das Leben zur Hölle gemacht. Vater erzählte mir immer wieder gerne, wie er durch Zufall die Anwesenheit eines Vampirs herausgefunden hat und direkt die Jagd eröffnet hat.

Du kannst es dir selber denken, dass es meine Mutter gewesen war. Bei diesem Teil der Geschichte… wurden sie beide immer sehr uneindeutig, ich behaupte einfach mal, dass sich beide bis aufs Blut bekämpft haben.

Dann… musste was passiert sein, dass sich beide mehr oder weniger verliebt haben. Du musst wissen, ich… erm… mein Vater war noch ein Mensch gewesen, bevor ich geboren wurde.“

„Hm… dass du nicht irgendwie ein Halbvampir geworden bist?“ grübelte Kyllia direkt laut und Lisa legte ihr eine Hand auf die Wange.

„Uh… scheinbar muss du noch sehr viel lernen über meine Rasse, also pass auf. Ob ein männlicher Vampir einen Mensch, Elf oder was auch immer schwängert, setzen sich die Gene des Vampirs durch. Das gleiche gilt auch, wenn eine vampirische Frau sich von einer anderen Rasse begatten lässt.

Bei beiden Seiten setzt sich das vampirische Gen immer durch und so werden damit die geborenen Vampire auf die Welt gesetzt. Nun… bin ich ehrlich, ich weiß nicht, wie es dann bei einem Dämon aussehen würde, wenn wir wegen dem Blut schon aufpassen müssen.

Mutter… hat das Thema ebenfalls interessiert und kam so auf die Theorie, wieso immer ein Vampir entsteht, egal welche Rasse der Vampir … liebt.“ „Verstehe… und nach deiner Geburt wurde dein Vater dann ein Vampir?“

„Mutter musste sehr lange auf ihn einreden, denn er wollte lieber als Mensch sterben. Das Hauptargument war einfach gewesen, dass ich einen Vater an der Seite brauchte. Vermutlich hat Mutter ihn auch irgendwie erpresst, wundern würde es mich nicht. Die Beziehung zwischen den beiden war immer ein Hoch und ein Tief, dass haben selbst ich und meine Geschwister verstanden.“

„Oha? Hoffentlich bleiben wir in diesem Zustand, denn… ich denke, wir haben uns lange genug gestritten. Meine nur…“

„Ja… ich wäre auch dafür, dass wir uns nicht mehr anschreien oder schlagen. Nun wolltest du eher wissen, warum ich mir nicht so sicher bin mit der Stärke von meinem Vater. Mutter kannte eine Möglichkeit, richtig stark zu werden, die sie mir beigebracht hat.

So wurden ich und sie im Clan sehr schnell stark, doch mein Vater… schaffte es trotzdem irgendwie meine Mutter in ihren „Übungsduellen“ mehr oder weniger öfters die Oberhand zu nehmen. Während wir gemeinsam trainiert haben, hat Vater eher an seinen Techniken gefeilt, verstehst du?

Er ließ es wirklich darauf ankommen, dass seine Attribute eher… naja… „normal“ sind, dafür waren seine Kampftechniken als Vampirjäger nur verfeinert worden. Dies hat er meinen Bruder Acheron ebenfalls beigebracht wie auch Cleon.

Wenn ich mit meinen Bruder Acheron mal Übungsduelle gemacht habe, kam ich als Sieger immer sehr deutlich raus. Doch… mich beschleicht immer das Gefühl, dass mein kleiner Bruder sich zurückhält.

Ich habe sein wahres Kämpferpotenzial in all der Zeit nie gesehen, aber vermutlich könnte Acheron es schon mit einer der Frauen hier aufnehmen. Ich rate einfach, dass er und Vater gewisse… „Dinge“ vereinbart haben, dass sie ihre Stärke für sich behalten.“

„Meinst du, dein Bruder könnte es mit mir aufnehmen, wenn er es wirklich ernst meint?“ „Dazu müssten wir wissen, wann er es denn ernst meint. Auch wenn meine Mutter nichts dazu sagt, aber man sieht es ihr am Gesicht an, dass sie ebenfalls nicht daran glaubt, dass Acheron alles in einem Kampf gegeben hat.“

„Hmm… dann beherrscht dein Bruder also die Techniken wie dein Vater als Vampirjäger. Was… genau sind sie überhaupt? Ich kann mir darunter nicht viel vorstellen.“

„Vater und Acheron kämpfen beide mit einer Peitsche und haben in ihren Westen sehr viele Wurfmesser versteckt. Dazu haben sie in ihren Schuhen eingebaute Dolche, die sie ebenfalls einsetzen können.

Ansonsten beherrschen sie ebenfalls die Kunst des Schwertes, doch wollen sie lieber ihre Gegner auf Abstand halten. Nur Cleon liebt es die Gefahr aus nächster Nähe zu erleben und verzichtet auf die Peitsche. Dafür… hmm… benutzt Cleon lieber geheime Mechanismen, die um seine Arme sind.

Du musst wissen, er trägt immer stählerne Armschienen, wo immer eine Überraschung versteckt ist. Wenn ich überlege, dürfte es am ähnlichsten mit diesem Vieh sein, der die Beutel um sich wirft.“

„Ah, du meinst Christoper. Verstehe, doch bleibe ich einfach dabei, dass du die Stärkste in der Familie bist.“ küsste Kyllia Lisa wieder, die es wohlwollend aufnimmt. „Wo ist denn eigentlich dein Vater?“

„Oh… blödes Thema…“ wurde Lisa sehr schnell traurig. „Ich… gehe jetzt nicht zu sehr ins Detail. Mutter bleibt immer mit den anderen Geschwistern bei der Aussage, dass Vater sie abblitzen ließ zu einem Dinner und sich seitdem versteckt.

Doch in Wahrheit ist es so, dass Mutter und Vater sich diesmal sehr fürchterlich gestritten haben, das Vater Abstand suchte. Worum es genau um den Streit geht, weiß ich nicht, aber… vermutlich hat es meinen Vater sehr verletzt, denn er denkt öfters immer noch als Mensch.

Ok, er hat sie wirklich ausgetrickst, denn von Mutter… irgendwie Abstand zu nehmen ist eigentlich sehr schwer. Deswegen versteckt er sich nun irgendwo auf der Welt und… keine Ahnung was er genau in diesem Moment macht.

Feronia ist ähnlich wie Renee und wollte gerne mehr wissen, doch Mutter schweigt eisern, also sucht sie Vater auf der ganzen Welt. Wenn dann sehe ich sie und Cleon in all der Zeit am aller wenigsten, was nicht… so tragisch ist.“ „Wieso? Verstehst du dich mit den beiden nicht?“

„Hm… Feronia war noch nie einfach gewesen als kleine Schwester, weil sie immer ein dringendes Aufmerksamkeitsbedürfnis hat. Nach dem Verschwinden von Vater hatte sie nur dieses eine Thema. Vater hier, Vater dort, irgendwann… hängt einem aus den Ohren raus, wirklich.

Mir hat sie schon vorgeworfen, dass ich Vater nicht lieben würde, sonst würde ich ebenfalls auf der Suche sein. Puh… war ich angepisst. In dieser Hinsicht teile ich die Meinung meine Mutter, denn wenn genug Zeit vergeht, würde Vater schon von selber kommen.

Vielleicht nicht unbedingt wegen Mutter, sondern weil er uns Kinder wirklich sehr lieb hat. Nur im Gegensatz zu Lord Roman kann er aber loslassen und überlässt uns unser Schicksal selber in die Hand zu nehmen.“

„Doch… du vermisst auch deinen Vater oder?“ streichelt Kyllia den nackten Rücken von Lisa. „Ja… manchmal würde ich wirklich gerne von Vater getröstet werden. Als… Mama… mich angeschrien hat… wollte in diesem Moment nichts anderes, als… das *snif* Papa mich in den Arm nimmt.“ fing Lisa auf einmal an zu tränen.

„Shh… ich bin nun bei dir. Ich werde deinen Vater nicht ersetzen, aber sehr wohl deine Bürde aufnehmen.“ drückte Kyllia ihre Liebe an sich.

„Danke…“

„Bitte… hör auf Zada… ich kann nicht mehr…“ stöhnte Lara. Zada machte einen enttäuschenden Ton und krabbelt wieder neben Lara hoch. „Wieso?“

„Weil… wir jetzt… über die ganze Nacht… nur… Sex haben.“ schwitze die junge Vampirin und schaute die grinsende Zada an. „Hätte… nicht gedacht, dass… zu erleben.“

„Na wen wunderst?“ kichert Zada und fing an, sie wieder an der Schulter zu küssen. „Da… hatten wir unseren Spaß… bis du mich komplett… überrascht hast. Das… war für mich das größte Geschenk. Meine… Freundin die ich liebe… und sich was tolles einfallen ließ… Da ziehe ich dich blank… und sehe an deinen Nippeln Piercings, wo Fledermausflügel dran sind.

Was glaubst du… hast du in mir ausgelöst hm? Ich… konnte nicht. Ich musste dir meine Liebe zeigen, weißt du? Das… jetzt die Sonne wieder strahlt, habe ich überhaupt nicht gemerkt und… ich bin hungrig.“

„Oh ja… hoffentlich hat es keiner draußen gehört.“ murmelt Lara, als Zada vor ihr war und sie auf dem Mund küsste, dann ging es in die nächste Runde.

Neia ging über das Seil und bemerkte nicht, dass einige sehr neugierige Katzen auf der Mauer saßen und sie beobachten. Dann kam es wie es kommen musste und die Blutelfe fiel wieder runter. „Uff… Himmel… wenigsten ist der Boden wirklich sehr weich durch die vielen Blätter.“ seufzte Neia und ignorierte die vielen Kratzer an den Gliedmaßen.

Langsam stand Neia wieder auf und als sie sich umdrehte, stand Cixo vor ihr. Erschrocken fiel die Magierin auf den Hintern mit einen lauten Schrei. „Huch? Ich wollte dich nicht erschrecken.“ riss Cixo die Augen weit auf.

„Dann… mach dich irgendwie bemerkbar!“ atmet Neia schwer und legte eine Hand aufs Herz. „Du liebe Güte… habe ich nun einen Schreck bekommen…“ und die Magierin bemerkte die weiteren Zuschauer auf der Mauer. „Erm… gibt es irgendwas?“

„Ja, wir wundern uns, was du da machst. Sumi und Hiro haben schon eine Wette gestartet, ob ihr euch nicht demnächst das Genick brecht, so ungeschickt wie ihr hier… trainiert.“ nickte Cixo. „Was genau machst du überhaupt?“

„Erm… Sina wollte mir mit diesem Training beibringen, wie ich mein Gleichgewicht im Körper finde für die zukünftigen Kämpfe. Gleichzeitig soll ich mir antrainieren, wie man richtig stürzt und keine Angst vor irgendwelchen Höhen haben. Wobei letztes habe ich nicht, weil ich ja öfters mal in der Luft war.“ erklärte Neia, die wieder aufstand.

„Eh… ohne dir nahe zu kommen, aber mit dieser Methode wirst du Jahrzehnte brauchen, bis du das findest. Warum muss das überhaupt so… extrem sein? Man kann doch in kleineren Schritten anfangen.“ hielt Cixo den Kopf schräg.

„Keine Ahnung, das ist eine Idee von Sina. Sie meinte, solange ich mein Gleichgewicht nicht kenne, brauche ich mein eigentliches Training nicht anzugehen als Klingentänzerin. Bisher klappte eigentlich alles sehr gut, weil ich endlich meinen Körper auch… anderweitig einsetzen kann.“

„Aha… das ist also normal, dass ihr halbnackt rumlauft?“ hob Cixo misstrauisch eine Augenbraue hoch. Neia bekam auf einmal rote Wangen und wundert sich immer noch, was die Katzenmenschen eigentlich wollen.

„Jedem das seine. Sag… wenn wir dir etwas helfen Neia, dürfen wir dann auch hier trainieren? Wir mögen keine Ungesehene mehr sein, aber unser Kampfgeschick muss weiterhin trainiert werden. Wenn wir faul werden, machen wir Fehler und… dies wollen wir vermeiden.“ machte Cixo nun das Angebot.

„Eh…“ musste Neia darüber grübeln. „Es gibt einfache Methoden. Das was ihr hier macht ist eigentlich ein Training für Fortgeschrittene und das würden selbst wir so nicht machen. Die Gefahr ist einfach zu groß, dass man sich tödlich verletzen kann.

Wir fangen ganz klein und einfach an. Ein eckiges Rohr oder ähnliches auf zwei Steine und da übst du darauf. Es hört sich tatsächlich sehr einfach an, aber wenn einem die Augen verbunden werden, sieht der Spaß anders aus.

Wenn du ausrutscht, dann bist du direkt auf dem Boden und kannst direkt wieder von vorne starten. Das… ist was wir beigebracht bekamen sowie die neuen Generationen von Attentätern. Hast du diesen Schritt bewältigt, wird das eckige Rohr mit einem runden Rohr ausgetauscht. Dann kommt die eigentliche Herausforderung, das Gleichgewicht zu finden.“ lächelt Cixo.

„Hrm… warum macht Sina das dann nicht auch so? Das… hört sich doch vielversprechender an.“ wundert sich Neia. „Also… das Angebot würde ich gerne annehmen und ihr könnt hier trainieren wie ihr lustig seid. Ruri… wurde scheinbar von Lysa beansprucht, also…“ grinste Neia schief.

Cixo drehte sich zu ihren Freunden um und hob einen Daumen hoch. Sofort sprangen sie von der Mauer auf mehrere Säulen und rannten förmlich auf die Seile. Neia spürte den Neid aufkommen und versuchte ihr bestes es zu ignorieren.

„Danke, dann lass mich deine Usair sein. Das bedeutet so was wie deine Ausbilderin in unserem Dorf.“ lächelte Cixo und holte mehrere Shuriken, die sie auf die Freunde an den Seilen zuwirft. „Das wirst du dann auch üben, also über Seile zu rennen und gleichzeitig Angriffen auszuweichen.“

„Eh…“

„Aua!“ rieb Ruri ihre linke Hand. „Das tut weh!“ „Klappe und setzt dich richtig hin.“ befahl Lysa. Die Vampirin hat Ruri direkt abgefangen, wo sie ihr Training abhalten sollte. Lysa schätzte ihre neue Freiheit, daher will sie das Problem „Ruri“ schnell über die Bühne bekommen. Beide Damen saßen im Wohnzimmer von Lysas Zuhause und wollten die Tischmanieren durchgehen. Leider… kommt ihr nicht so wirklich eine Mitarbeit von Ruri entgegen.

Lysa benutzte eine Art Schläger, womit man die Pferde antreibt. „Hör zu Ruri. Je eher du verstehst, welche Haltung du bei welcher Aktion annimmst, desto weniger wirst du leiden. Deine Mutter selbst hat in deiner Anwesenheit gesagt, dass ich dich auf jede Art und Weise züchtigen darf.

Du bist nicht mein erstes… „Opfer“ der ich die Etikette beibringen muss, deswegen weiß ich genau, wo ich zuschlagen muss, damit du schnell lernst. Lernst du schnell, leidest du weniger und wir werden Fortschritte machen.

Außerdem weiß ich… durch gewisse Quellen, dass du bei wichtigen Gesprächen teilnehmen wirst, ob deine Mutter es will oder nicht. Leider… bin ich deine Trainerin geworden, was mir selber nicht so genau gefällt.

Wenn du bei diesen wichtigen Gesprächen ein Mangel von Disziplin zeigst wie letztens, kommt das auf mich zurück. Dann bekomme ich wiederum den Ärger, den ich bei dir dann auslassen werde. Hoffe wir verstehen uns?“ schob Lysa den Schläger unter das Kinn von Ruri und hob ihr den Kopf hoch, damit beide sich in die Augen sahen.

„Mich… hat man früher nicht geschlagen, als ich noch ein Mensch war.“ wurde Ruri trotzig. Sofort schlug die Vampirin mit dem Pferdeschläger an die Nasenspitze, was unheimlich weh tat. „AH! DAS TUT WEH!“

„Deine Vergangenheit interessiert mich nicht. Da warst du wenn für mich nur Vieh. Jetzt bist du aber etwas anderes, besonderes, falls du es nicht mitbekommen hast. Du bist die erste Chaosdämonin, die aus irgendwelchen Gründen ein kindisches Verhalten aufzeigt.

Vermutlich hat deine Mutter nicht die richtige Menge ihres Speichels übertragen, ich weiß es nicht, aber normalerweise behält man das Verhalten, was man vorher hatte. Das gilt erst mal dir auszutreiben.

Würde ich deine Mutter sein, ich würde mich schämen und alles umsetzen, dich nicht in die Öffentlichkeit raus lassen. Willst du das wirklich? Das man dich irgendwo in einen dunklen Zimmer einsperrt?“

„N… nein…“ musste Ruri nun zittern bei der Vorstellung.

„Dann halte dich an meine Anweisungen.“

Kapitel 520

Ich bin wiedergeboren und das Böse in Reinform?

„Sag Sherry… was ist das für ein Ohrring?“ fragte Sina ihre Freundin am nächsten Morgen. „Er ist mir gestern schon aufgefallen, aber ich hatte andere Dinge vor Augen gehabt.“

„Ja… habe ich gemerkt.“ lächelt Sherry mit roten Gesicht. „Den hat mir Renee geschenkt, als sie Wassi gesehen hat. Hier schau…“ Aus dem Ohrring kam auf einmal der bekannte Wasserball und schwebte nur um sie herum, dann verschwand er wieder in dem Ohrring.

„Wow…“ staunte Sina nicht schlecht. „Das Renee so was besitzt wusste ich nicht.“ „Scheinbar gibt es einige Vampire in ihrem Clan, die das ebenfalls haben, also diese Elementkugeln, wie sie es genannt hat.

Sie war so freundlich gewesen und hat mir erklärt, wie ich Wassi in den Ohrring bekomme. Scheinbar weiß sie doch etwas mehr, als was man bei ihr immer erlebt. Und wie verlief es bei dir? Lara und Viktoria hatten ja richtige rote Köpfe gehabt, als sie das Haus verlassen haben.“ erkundigte sich Sherry nun bei Sina.

„Ah… wie soll ich es dir erklären… Viktoria und Lara haben spezielle Piercings bekommen und… belassen wir es mal dabei, dass ich sie mir da nicht anbringen lassen würde. Ich liebe es so natürlich wie möglich.“ hob Sina bedeutungsvoll mehrmals ihre Augenbrauen hoch. „Oho?“

Die Damen kuschelten noch ein bisschen, dann waren alle am Frühstückstisch, wo auch Rokea war. „Sina… diese Kinder… darf ich ihre Elternmörder jagen?“

„Huch? Was ist passiert?“ riss Sina erstaunt die Augen auf und sah in den Augen von Rokea nur Trauer. „Ich… ließ mir von Schwester Cerlinda alles zeigen und… kam natürlich irgendwann mit den Kindern in Kontakt.

Wie Anna es sagte, aber sie wollten alles von mir wissen. Ich… habe mein bestes gegeben, damit ich ihr Wissen zufrieden stellte, aber… ihre Neugier hörte einfach nicht auf. Irgendwann… kam ich mit einigen der Waisenkinder in Kontakt… die sich abgegrenzt hatten.

Keine Ahnung wie es anfing, aber… wir kamen in ein Gespräch und…“ nun fielen Tränen aus den Augen von Rokea. „Sie haben sich mir einfach geöffnet und… *snif* gesagt, wie… Banditen ihre Eltern auf der Straße… einfach nur bestialisch ermordet haben.

Ich dachte… ich wäre nicht so nah am Wasser gebaut, aber… ich… kann es mir nicht mal vorstellen, was für ein Elend und Schock es war, vor den Augen den Mord zu beobachten. Und das schlimme ist, die anderen Kinder… haben ebenfalls von solchen Erlebnissen gesprochen.

Sina… ist die Welt… wirklich so verdorben? Wie… können Menschen… das anderen Menschen so antun? Sind ihre Seelen so schwarz?“

Das hat Sina nicht erwartet, dass Rokea solch eine Bürde auf einmal trug. „Rokea, ich… kann es dir nicht sagen und nein… du wirst nichts machen. Dir fehlt dazu die Information, wo sich die Typen aufhalten und weiteres, du würdest einfach jemanden umbringen, der vielleicht sogar nichts mit der Sache zu tun hat.

Ich selber habe es schon mitbekommen, dass die Gesetzlosen sich in letzter Zeit verändert haben und brutaler vorgehen. Das Problem ist mir bekannt, aber mir fehlen bisher… noch gewisse Informationen, wie ich das Problem anpacken kann.

Keine Sorge, ich werde nicht herumsitzen und nichts tun, sondern gewisse Schritte einleiten, damit dieses Problem ebenfalls angegangen wird nur… Rokea. Wir haben beide eine gewisse Stärke und somit auch eine Verantwortung.

Auch du musst lernen… dass du nicht jeden auf der Welt retten kannst. Kein Kind soll das erleben, wie die Waisenkinder, doch… irgendetwas müssen sich die Götter dabei gedacht haben, dass es Personen mit solch einer schwarzen Seele gibt.

Ich kann auch nicht alles und will auch nicht alles können. Dazu müsste ich eine Göttin werden und auch die nötige Macht besitzen. Dies zu akzeptieren… ist sehr schwer. Die Welt dreht sich weiter, ob du es willst oder nicht.“

Rokea sagte nichts, als Sina ihr dies erzählte und aß stillschweigend weiter. Sina seufzte nur und schaute Sherry an, die nur die Schulter zuckt. Auf einmal kam Suki. „Mutter… vor der Tür steht Zetta…“

„Hrm… was ein unpassender Moment.“ seufzte Sina und stand in ihren schwarzen Stoffklamotten auf. Sie ging zur Eingangstür und sah Zetta wartend stehen. Sie trug komplette schwarze Klamotten sowie einen schwarzen Ledermantel.

„Ah… Zetta. Seid ihr auch mal endlich angekommen. Dachte schon, dass ihr nie kommen würdet.“ grinste Sina schief und Zetta schnaufte nur durch die Nase.

„Wir hatten Probleme gehabt, den Sarg aus dem Versteck zu bekommen. Es hat Wochen gedauert, bis wir den Tunnel endlich passend geschlagen haben. Dann fing das weitere Problem an, dass Eleanor anfing, uns… alle mit ihren scheiß Gesumme zu nerven.“

„Aha? Ich hoffe, dass sie weit genug entfernt ist, bevor wir sie aus dem… „Ding“ raus lassen?“ hakte Sina nach und Zetta seufzte. „Lady Sina… bitte überlegen sie sich genau, was sie machen. Wenn… sie Eleanor aus dem sicheren Sarg befreien, werden wir sie nicht wieder einschließen können.

Solange sie in diesem „Ding“, wie sie es nennen, drin ist, hat man sie bestens unter Kontrolle. Doch einmal draußen? Ich kann mir nicht mal ansatzweise vorstellen, welche kranken Gedanken oder ähnliches ihr durch den Kopf gehen würden.

Bezüglich der andere Frage… das Versteck ist ein halber Tagesmarsch entfernt, doch wie gesagt… Ihre Attribute sind wieder höher gegangen, dass dürfte für Eleanor nur ein Augenblinzeln kosten, die nächste Stadt zu finden.“

„Hmm…“ war Sina nicht zufrieden. „Warte hier, ich bringe Verstärkung mit.“ Sina ließ Zetta am Eingang stehen und suchte Rokea auf. „Rokea? Lust auf einen richtig starken Gegner zu treffen und wenn etwas schief geht, ihn zu vermöbeln?“

Etwas später gingen die drei Frauen zum Versteck. „Also… wenn ich richtig verstehe soll diese Eleanor die Tochter sein, wo dein Freund den Mann am Turnier geküsst hat? Diese soll viel stärker sein als der Verlierer und…“ war Rokea mit den Informationen etwas überfordert.

„Hmm… Rokea darf man auch nicht zu viel sagen.“ machte Sina sich eine Randnotiz in ihren Gedanken. „Am besten du vergisst alles. Sie ist stärker und böser als die halbe Welt, denke damit kommst du besser zurecht.“

„Dann sag das doch gleich, was interessiert es mich, von wessen Vater oder was auch immer sie abstammt.“ schnaufte Rokea hörbar durch die Nase. Als Sina mit Rokea aus der Villa rauskam, riss Zetta nur erstaunt die Augen auf, dass selber ein berühmter Behemoth bei Sina war.

„Da wir noch ein bisschen Zeit haben Zetta, hier ließ die Regeln der Stadt durch, denn du „darfst“ ja mit deiner Herrin bei mir leben dürfen.“ drückte Sina der vampirischen Wolfsfrau ein Blatt in die Hand.

Zetta las ihn sich durch und knüllte ihn anschließend zu einer Kugel. „Vergessen sie es. An diese Regeln wird Eleanor sich nicht ein bisschen halten. Sie hält sich nicht mal an die Regeln der Vampire, wie soll das denn funktionieren?“

„Indem ich sie dazu nötige, einige Schwüre aufzusagen?“ schlug Sina vor und Zetta musste laut auflachen. „Beim dunklen Gott… sie wissen wirklich nicht… worauf sie sich einlassen. Eleanor ist vielleicht… verrückt, milde ausgedrückt, aber nicht dumm.“

„Lass das mal lieber meine Sorge sein. Sag… dein Clan, hat er die Kontrolle über die Unterwelt? Meine, dort muss es ja nur so von bösen Personen wimmeln.“ fing Sina nun an Informationen zu sammeln.

„Haben wir, denn immerhin muss es ja jemand tun.“ nickte Zetta. „Wunderbar, dann könnt ihr mir sagen, wer „Die Familie“ ist oder? Sie macht in letzter Zeit einige Schwierigkeiten auf Alliancia und ist sogar gegen meine Stadt vorgegangen.“

Die Wolfsfrau hielt an und schaute Sina erstaunt an. „Wer zum dunklen Gottes Namen ist denn „Die Familie“? Von denen höre ich zum ersten Mal, sicher dass wir von der gleichen Unterwelt sprechen?“

„Drogenhandel, Schmuggel, so all das Zeug, was böse Alliancianer machen?“ machte Sina ein paar Andeutungen, aber Zetta schüttelt nur den Kopf. „Nein… in diesem Bereich machen wir nichts. Wenn handeln wir mit abgerichteten Viechern oder andere Spielzeuge, darin sind wir richtig gut.“

„Huh? Ihr richtet Viecher ab?“ mischte sich nun Rokea ein. „Wie darf man das denn verstehen?“ Zetta musste gegen ihren Willen ein paar Schritte nach hinten gehen, als der wütende Blick von Rokea auf sie fiel.

„Menschen, Elfen oder Tiermenschen werden mit Drogen und weiterem… jeglicher Wille genommen und zur perfekten Marionette ausgebildet. Die meisten unserer Käufer sind irgendwelche Händler, die für uns unsere Ware weiter vermitteln.“ schluckte Zetta.

„Oh ja, das passt zu deinem Clan vom Stinkstiefel. Man muss wirklich sehr verdorben sein, damit man das umsetzen kann. Irgendwie kommt mir Acula langsam ein bisschen sympathischer vor.“ wurde selbst Sina etwas wütend bei der Erklärung.

Und Rokea? Sie packte Zetta am Hals und hob sie hoch. „Wie… kannst du so was zulassen?! Tiermenschen? Du warst doch selber einer!“ Panisch versuchte Zetta sich aus dem Griff zu befreien, aber keine Chance.

Solch eine Hilfslosigkeit hatte Zetta schon seit Urzeiten nicht mehr erlebt und war selber im Glauben gewesen, eine der stärkste Vertrauten ihres Meister zu sein. Sie versuchte irgendwas zu sagen, aber die Griff von Rokea ließ es nicht zu.

Sina legte ihr eine Hand auf den Arm. „Ich kann es verstehen, dass du sie liebend gerne durch die Mangel drehen willst, aber ihr Clan ist von Natur so aus eingestellt. Man wird ein Mitglied von diesem Clan, wenn man wirklich eine schwarze Seele hat und die hat Zetta.

Nun lass sie los, weil du würdest mir jede Menge Probleme machen, wenn sie stirbt. Das ist eine der Bürden, wenn man auf der dunklen Seite steht und… man ein rechtschaffenes Herz besitzt.“

Rokea knurrte nur und ließ die Hand los, woraufhin Zetta auf den Boden fiel. Sie rieb sich hustend ihren Hals und staunte, dass sie noch am Leben ist. „Warum… ich das kann fragst du mich?“ starrte Zetta wütend Rokea an.

„WEIL MENSCHEN MICH GEFOLTERT UND VERGEWALTIGT HABEN BIS ZU DEM MOMENT, WO ES KEINE HOFFNUNG GAB!“ schrie Zetta die große Tierfrau an. „Menschen… Elfen… Tiermenschen… Ich hing an Ketten und sie… haben mich gefickt und gefickt. Sie haben meine Hilfslosigkeit ausgenutzt und… die ekelhaftesten Dinge mit mir angestellt, von denen du noch nie gehört hast!“

Erstaunt riss Rokea die Augen auf. „Ich habe mir geschworen, dass ich alles tun werde, dass… jeder von ihnen das gleiche Elend erleben wird, wie es mir passierte. Irgendwann… hat ein Freier den Fehler gemacht, mich nicht an die Fesseln zu schnallen und die Drogen… waren an diesem Tag ebenfalls… zu schwach dosiert.

Ich bin entkommen und… sie waren erstaunt, als ich ihre Heimatsorte gefunden habe. Ich habe… ihre komplette Familie abgeschlachtet, ihren Frauen und Kindern das angetan, was sie mir angetan haben und weißt du was?!

Es hat mich nicht befriedigt. In keinster Weise hat es mich nicht befriedigt, sie haben mich so verdorben, dass ich nicht mal richtig Freude empfinden konnte!“ leckte Zetta die Lippe. „Nein… es bereitete mir überhaupt kein Vergnügen, also musste ich kreativ werden.

So kreativ, dass ich die Aufmerksamkeit meines Clans bekommen habe. Die Mörderin der Stille nannten sie mich, die gierige Fresserin der Nacht. Allerlei Spitznamen, womit man kleinen Kindern Angst einjagen konnte.

Als… ich dann ein Vampir wurde… und mein erstes Blut trank… habe ich nach langer Zeit… wieder was gefühlt… und meinem Meister ewige Treue geschworen. Ich werde alles tun, was er von mir verlangt und wenn es mein Leben ist!“

„Wie schön, können wir nun weiter? Mich interessiert dein Elend aus deiner Vergangenheit nicht wirklich.“ meinte Sina nur und Zetta schaute sie wütend an. Es kam zu einem kurzen Starrwettbewerb, den Zetta am Ende aufgibt. „Tzz…“

Sofort packte Sina sie am Wolfsohr und riss ihr Gesicht vor ihr eigenes Gesicht. „Zetta… egal wie das mit Eleanor weitergeht, aber… Zeig mir gefälligst den nötigen Respekt, sonst bringe ich dir Schmerzen bei, da war das aus deiner Jugend geradezu lachhaft.

Ich hatte einen sehr guten Foltermeister in meiner Kindheit gehabt, von ihm habe ich einiges ungewollt gelernt. Die Regeln, die du achtlos beiseite geworfen hast… DU wirst dich an sie halten, haben wir uns verstanden?

Die Wahl… liegt nun bei dir, ob du es auf freiwilliger Art und Weise mitmachst oder über einen Schwur. Die anderen Clanmitglieder konnten sich größtenteils ohne Probleme daran halten, wenn dann war es dein Clan, wo ich etwas genauer hinschauen muss. Keine Sorge mein kleines Wolfsmädchen, ich habe genug Leute in der Stadt… die werden es mit dir aufnehmen können.“

Zetta kniff wütend ihre Augen zusammen, als sie den Spitznamen im letzten Satz zu hören bekam. „Ich… habe verstanden… Lady Sina.“

„Hast du es wirklich? Bei dir habe ich den Eindruck, dass du es nicht unversucht lassen wirst, dabei bist du nicht mal das größere Problem!“ drückte Sina das Wolfsohr so fest zusammen, dass Blut raus lief und Zetta das Gesicht schmerzvoll verzieht.

„Nein…“ schüttelt Sina den Kopf und rammte mit der Klauenhand in ihren Brustkorb, dabei umfasste sie das Herz. Zetta schrie laut auf, während Rokea erschrocken die Augen aufriss. „Das klären wir direkt mit einem Schwur. Mein Instinkt schreit mir förmlich zu, dass du nur Probleme machen wirst.

Also… du sagst mir jetzt einen schönen Schwur auf, wobei du dich an diese Regeln halten wirst ohne wenn und aber. Ich beherrsche genug Techniken, wie ich dich in dieser Form foltern kann ohne dein Herz zu zerstören.“ ließ Sina das Ohr los und holte ein neues Blatt mit den Regeln hervor.

Konzentriert starrte Zetta auf das Blatt und merkte sofort, dass darauf andere Regeln standen. „Ihr Miststück… ihr habt das von Anfang an geplant!“

„Ah… du bist nicht dumm. In der Tat wollte ich erst herausfinden, wie die „normalen“ Regeln bei dir ankommen. Danke das du mir deine ehrliche „Meinung“ unbewusst mitgeteilt hast. Also „kleines Wolfsmädchen“… ich höre?“ grinste Sina böse.

Zetta knurrte nur, so drücke Sina ihre Hand fester, dass die Wolfsfrau aufschreit. „Ich habe Zeit, wie schaut es bei dir aus Rokea? Diese Seite wirst du öfters bei mir sehen dürfen.“

„Mach du nur, scheinbar ist es doch nicht so einfach eine Anführerin zu sein.“ zuckte Rokea mit den Schultern. „Wenn es nach mir ginge, sollte sie lieber sterben.“

„Das wäre in der Tat einfacher, aber man muss das Gesamtbild sehen. Töte ich sie, haben wir das Problem, dass Eleanor irgendwo ist. Dann Konsequenzen auf mich zukommen, wenn ihr Clan… irgendwelche Beschwerden einlegt und weiteres. Ich hatte in letzter Zeit soviel um die Ohren gehabt, ich will langsam wirklich… zur Ruhe kommen.“ grinste Sina schräg und drückte ihre Hand noch etwas fester.

„Ok! Ich schwöre auf meinen Namen Zetta, dass ich mich an die Regeln halten werde!“ schrie Zetta, während ihr Blut aus dem Mund lief. „Ich schwöre…“ und liest jeden Satz auf dem Zettel laut vor.

Sina nickte zufrieden, als die letzte Regel ausgesprochen wurde. Sie legte das Blatt in ihr Inventar und riss ihre Hand aus dem Brustkorb raus, der ziemlich… blutig war. Zetta viel nach vorne auf die Knie und keuchte sehr schwer.

„Ich habe nicht vergessen… dass du deine Finger am Turnier hattest. Es ist egal, ob Stinkstiefel es beauftragt hat oder nicht, DU hast es umgesetzt.“ flüstert Sina dies zu Zetta an der Seite.

Wütend krallte Zetta ihre Hand in die Erde und stand auf. „Ich… werde diese Behandlung auch nicht vergessen.“ knurrte Zetta. Sofort ohrfeigte Sina die Wolfsfrau, dass sie wieder auf dem Boden landete und drückte ihr einen Fuß auf den Kopf.

„Zetta… spar dir deine Drohungen, bei mir bist du definitiv an der falschen Adresse. Es liegt ganz an dir… wie du von mir behandelt wirst. Ich kann dir alle Knochen brechen, die Haut abziehen, wirklich alles, was man mir schon angetan hat, kann ich anderen ebenfalls antun.

Zeit, dass das kleine Wolfsmädchen eine harte Hand gezeigt bekommt.“ kramte Sina auf einmal im Inventar und wurde fündig. Sie bückte sich und legte ein Halsband Zetta an, dann nahm sie den Fuß runter.

Sofort wurde Zetta panisch, als sie das Halsband am Hals spürte und versuchte es, sich runter zu reißen. „W… was haben sie mir angelegt?!“

„Es hat mich einiges gekostet und gehört laut den Gesetzen von Efrana verboten, aber dank meinen Kontakten zu der Unterwelt bekam ich das richtige Item für dich. Dieses Halsband wird auch „Halsband der Umkehrung“ genannt.“ ging das Grinsen sehr breit von Sina.

„Was soll das sein?“ wundert sich Rokea. „Jedes Mal, wenn Zetta jemanden Gewalt antut, egal in welcher Form, es reicht auch eine einfache Ohrfeige, aktiviert sich das Halsband. Wenn es aktiv wird, bekommt Zetta die zehnfache Stärke an Schmerzen zurück.

Zur gleichen Zeit sendet das Halsband bestimmte Farben ab. Sprich, wenn Zetta eine Intrige plant gegen mich, meinen Clan oder sogar gegen die Stadt vorgehen will, nimmt die Farbe zu. Nur ich kann es von ihr entfernen und es bringt auch nichts, wenn man mich tötet.

Hat mich fast einen Abend gekostet es einzustellen, aber das war es mir Wert gewesen, Zetta die Hölle heiß zu machen. Damit habe ich Eleanor dann schon mal vorsichtshalber auch ein Werkzeug weggenommen, wenn das eigentliche Problem anfängt.“ erklärte Sina es sachlich ihrer Rivalin.

Sofort wurde das Halsband knallrot von Zetta. „Siehst du? Sie muss regelrechte Mordgedanken an mich haben. Wenn ich die Anleitung von meiner Vampirin richtig verstanden habe, kann Zetta nicht mal jemanden töten, denn… tja. Keine Ahnung, ein Mord der verzehnfacht zurückkommt, da müsste der Kopf geradezu platzen.“

„Sie… sind die böseste Frau die ich jemals kennengelernt habe.“ knurrte Zetta vom Boden aus. „Ich dachte… mein Meister, seine Tochter und die anderen wären böse, aber sie… sind wirklich die Reinform des Bösen.“

„Danke für das Kompliment. Nun steh auf und bring mich endlich zu Eleanor.“

Kapitel 519

Ich bin wiedergeboren und die Piercings? II

Sina machte sich auf den Weg nach Hause, als sie jemanden vor ihrer Haustür sitzen sah. „Nitir? Was machst du denn da?“ wunderte sich die Dämonenkönigin direkt.

„Ah, hallo Sina. Erm… ich wollte Suki besuchen und… erm… sie hat mir die Haustür wieder vor der Nase zugeknallt, als sie mich gesehen hat. Scheinbar wird es wirklich nicht sehr einfach.“ grinste Nitir schräg und kratze sich am Hinterkopf.

„Glaube, dass ist normal bei Katzen. Bevor sie sich einem anvertrauen, werden sie dich rund um die Uhr bewachen. Was du machst, wie du dich verhältst und so weiter. Selbst jetzt ist sie irgendwo in der Nähe und hört unser Gespräch zu.

Sie sagte ja selber, dass sie sehr gute Ohren hat und scheinbar kann sie durch Wände hören. Früher habe ich mir keine Gedanken darüber gemacht, aber… Irgendwie muss es sie doch auch nerven, wenn wir Frauen alle unseren Spaß haben.“ grinste Sina, als sofort eine Tür aufging.

„Mutter! Wollt ihr irgendetwas andeuten?“ lächelte Suki sehr gezwungen. „Aber nein mein Kind und danke für die Bestätigung, dass du gut hören kannst. Sag… saßt du hinter der Tür und wolltest abwarten, was Nitir macht?“

So wie der Schwanz von Suki umher schlug, traf die Frage auf einen Nerv. „Erm… nein. Ich habe den Staub hier entfernt, der hier lag, genau.“ redete sich Suki raus.

„Es ist sehr unhöflich, jemand die Tür vor der Nase zuzuknallen, nur weil es dich überfordert. Du musstest doch damit rechnen, dass irgendjemand um deine Hand kämpfen wird. Wir alle haben deine Mutter gesehen, wie schön sie war und du bist es ja ebenfalls.

Also, damit Nitir in der Zukunft nicht hier sitzen muss, lässt du ihn gefälligst rein, haben wir uns verstanden? Wir wollen unseren Freunden doch nicht die unhöfliche Seite zeigen.“

„Erm… du brauchst dich nicht um mich zu sorgen. Ich habe alle Zeit der Welt und durch die vielen Turniere mangelt es mir auch nicht an Geld. Doch glaube ich nicht, dass man mit Geld deine Tochter überzeugen könnte, es wäre auch nicht mein Ding.“ stand Nitir auf und wieder war es ein seltsames Bild.

Nitir der gut zwei Köpfe größer war als Suki. Sie wirkte dagegen etwas wütend, als Sina ihr den Befehl gegeben hatte und ignorierte die Aussage des Behemoth. „Natürlich Mutter… Ich werde Nitir zukünftig nun ins Haus lassen…“

„Und warum verziehst du ein Gesicht, als wäre es das Ende der Welt?“ hob Sina wieder eine Augenbraue hoch. Die Antwort war nur ein „Hmpf“ und wie Suki wieder in die Villa ging. „Himmel… frage mich, wie sie sich verhält, wenn sie sich ernsthaft in dich verliebt.“

„Bestimmt ebenfalls so aufregend.“ grinste Nitir. Später saß Sina wieder in ihrem Büro und sortierte die Piercings, dabei hörte sie noch, dass Suki alles andere als begeistert ist, einen Wachhund neben sich stehen zu haben.

„Hrm… scheinbar ist es wirklich nicht sehr einfach, Suki zu bekommen. Egal, soll Nitir ihr für die nächsten Jahre auf den Sack gehen, vielleicht ändert sich ja auch etwas.“ betrachtet Sina jedes Piercing.

Die Zeit verging und später waren vier Damen im Büro. „Also… dass Lara und Zada hier stehen wusste ich. Renee sollte ebenfalls kommen, nur… warum bis du auch hier Victoria?“ wundert sich Sina.

„Weil ich etwas mit ihnen besprechen wollte, aber ziehen sie die anderen Damen vorerst vor.“ sagte Victoria nur geheimnisvoll. Renee hob nur eine Augenbraue hoch, während Victoria sie gekonnt ignoriert.

An der Tür vom Büro erschien Sherry mit glänzenden Augen. „Ok, wie du meinst. Renee du darf dem Monster in Blau folgen und du wirst ihre Anweisungen Folge leisten. Keine Sorge, sie wird dich nur abmessen, damit du die richtigen Trainingsklamotten bekommst.“ nickte Sina.

„Natürlich Lady Sina.“ verbeugte Renee sich kurz und folge einer grinsenden Sherry ins Schlafzimmer. Als die Tür zufiel, holte Sina die drei Kästen mit den Piercings raus und legte sie verteilt auf den Tisch.

„Das meine Damen, sind Piercings. Die sind viel besser als die Ringe, die ich bisher Renee und Viktoria angebracht habe.“ grinste die Dämonenkönigin, als sie die strahlenden Augen von Zada und Viktoria sah. Lara dagegen… wirkte sehr nachdenklich.

In der Zwischenzeit wird Renee halbnackt von Sherry gemessen. „Ich bewundere deine Statur. Wünschte… ich hätte auch wenigsten etwas… mehr weibliche Attribute.“ seufzte Sherry deutlich und machte weitere Notizen.

„Eh… danke? Die Brüste teile ich aber mit allen meinen Schwestern, die mehr oder weniger von unsere Mutter… abstammen.“ bekam Renee leichte rote Wangen. „Wieso… hilft mir Lady Sina, was ich tragen soll?“

„Vermutlich weil sie dich gut verstehen kann. Sina hat mir ein bisschen erzählt, welche Schwierigkeiten du mit deinem Vater hast. Nicht dass Sina selber das Problem mit ihrem Vater hätte, denn ihn… hasst sie schon fast.“

„Warte… welche Schwierigkeiten hätte ich denn?!“ wurde Renee ein bisschen zickig und Sherry musste überlegen.

„Abgesehen von deinem Vaterkomplex ist dir vor allem wichtig, dass du nicht nur die Aufmerksamkeit deines Vaters bekommst. Sondern auch die Anerkennung für deine Taten, die man dir… ja scheinbar verwehrt.“

Renee machte auf einmal ein betroffenes Gesicht, dass man das so schnell bei ihr durchschaut hat. „Gräfin Sherry…“ „Bitte… lass diesen blöden Titel weg, ich mag ihn nicht. Nenne mich einfach Sherry ok?“ grinste Sherry gezwungen.

„Erm… ok? Sag… wenn du immer alles tust, was man dir aufträgt, dir aber… die Anerkennung immer verweigert, sondern es sogar fast herunterzieht, hättest du nicht dann auch… einen Schlussstrich gezogen?“

„Hm… ich kann die Frage so schlecht beantworten, weil ich bisher noch nicht in so einem Dilemma war. In all meinen… Wiedergeburten habe ich meine Familie immer… sehr früh verloren. Meine Mutter ist in meiner Kindheit verstorben und… wenn ich einen Vater habe, dann weiß ich nichts von ihm und will auch nichts von ihm wissen.

Wenn dann muss ich mir selber die Anerkennung geben, dass ich es ja bis jetzt irgendwie geschafft habe. Du musst wissen… die Sherry die jetzt vor dir steht, war früher nicht so. Sie würde zitternd in eine Ecke liegen, um Abstand von einem Vampir wie dir zu gewinnen.

Dies hat sich alles geändert, als… ich meine Liebe des Lebens kennengelernt habe. Sie hat mir Selbstvertrauen eingebläut, hat mich stärker gemacht und weiteres. Nun siehst du das Ergebnis vor dir.

Ich würde dir wirklich von Herzen empfehlen, den Anweisungen von Sina nachzukommen. Auch wenn… sie manchmal sehr eigenartig sind und auch fragwürdig, aber Sina dachte sich schon was dabei.

Jetzt will sie dir helfen, weil du Bauchmuskeln haben willst. Selbst ich habe sie nicht, weiß aber von Sina, dass es als Frau alles andere als leicht ist. Die Klamotten, die ich dir morgen zur Verfügung stelle, helfen dir dabei, deinen Schweiß aufzusaugen, damit deine Haut auch geschont bleibt.

Immerhin bist du neben einem Vampir auch eine wunderschöne Frau oder? Man sollte ein bisschen auf sich achten, meinst du nicht auch?“

„Die… Anerkennung meines Vaters… frage mich selber, was man dafür tun muss. Denn… selbst mit diesen Übungen kenne ich ihn lange genug, dass er es mehr oder weniger zur Kenntnis nimmt und das war es dann.“ wurde Renee wieder traurig.

„Nun… der Vater von Sina sollte dir ja bekannt sein, um welche Person es sich handelt. Ich… will keinen Vergleich machen, aber ihr Vater ließ sie auf schlimmste Art und Weise mental und körperlich foltern, bis sie nach über hundert Jahren die perfekte Kriegerin wurde.

Glaube, sie hätte es auch gerne anders gehabt, wenn ihr Vater sie in Schutz genommen hätte. Denn was Sina bisher über Lord Roman erzählt, hat er scheinbar einen extremen Beschützerinstinkt und vermutlich beneidet sie dich etwas.“

Renee blieb still als ein Wasserball vor ihren Augen vorbei schwebte. „Erm… was ist das?“ „Ah? Ach das ist Wassi. Durch diverse Umstände bin ich Meister der Wassermagie geworden und dabei ist diese Kugel entstanden. Es muss ein passiver Effekt des Wasserzaubers sein.“ erklärte Sherry.

„Eh… ok? Warum schwebt es dann so herum? Da sieht doch jeder, welches Talent du kannst.“ wundert sich Renee. „Nun… mich hat es bisher nicht gestört und die anderen haben auch irgendwie angefangen, ihn zu ignorieren.“ hat das Zaubermädchen die Beine vermessen.

„Was schlecht ist, denn damit zeigst du jedem, dass du stark bist, aber auch gleichzeitig eine Schwäche hast. Ich würde dir raten dir dringend einen Ohrring zuzulegen, wo du diese Kugel verstecken kannst.“ warnte Renee sehr eindringlich.

„Huch? Wie Ohrringe?“ schaute Sherry verwundert von unten nach oben. „Hrm… immer das gleiche mit den Unwissenden.“ grummelt Renee und kramte etwas aus ihrem Inventar. Scheinbar benötigte es seine Zeit, dann hatte sie einen Ohrring in der Hand.

„Hier, trag den und befehle deinem „Wassi“ dass er sich darin verstecken soll, bis du ihn mal wirklich brauchst.“ drücke die Vampirin Sherry den Ohrring in die Hand. „Aber… dass kann ich doch nicht annehmen?! Und… woher weißt du…“ lehnte Sherry ab.

„Das ist mein Dank… dass du und Lady Sina mir helfen wollen. Und woher ich das weiß? Wir haben einige vampirische Magier, die ebenfalls diese Kugeln haben. Sie dachten sich ebenfalls nichts dabei, als sie diese Kugeln der Elemente hatten, bis man dieses Wissen ausnutze, zumindest irgendwelche klugen Vampirjäger.

Irgendwann kam mein Vater auf den Gedanken, ob diese Elementkugeln nicht zu viele Informationen preisgeben und ließ diese Ohrringe erschaffen. Diese Ohrringe können immer nur ein Element beherbergen, sprich, je mehr Ohrringe dieses Typs diese Person trägt, desto… gefährlicher ist sie.“ erklärte Renee.

„Wow… danke.“ stand Sherry auf und schaute Renee ernst in die Augen, als sie die Vampirin überraschend umarmte. „Danke… denn das war mir überhaupt nicht bewusst gewesen.“

„Erm…. gern geschehen.“ murmelt Renee, die so was nicht wirklich gewohnt ist. In der Zeit wird Zada ein Piercing mit einer Kugel an der Zunge angebracht.

„Soo… dann noch den Kopf anschrauben, dann ist es fertig.“ drehte Sina das Piercing fest. Zada fiel eine Träne runter, aber das war ihr egal. Sina hatte eine heiße Nadel durch die Zunge gestochen und schnell das Piercing angebracht, bevor die Wunde sich regenerierte.

„Und Zada? Wie fühlt es sich so an?“ fragte Lara ihre Freundin. „Ungewohnt… aber auch irgendwie… sehr cool. Denke, ich muss ein bisschen aufpassen beim essen und sprechen.“ hielt Zada einen Spiegel vor sich und streckte immer wieder die Zunge raus.

Anschließend starrte sie Lara an, die nur ein ? auf dem Kopf hatte, bis sie sie küsste. Erstaunt riss Lara die Augen weit auf, als Zada noch anfing mit der Zunge zu spielen. Viktoria bekam einen roten Kopf und Sina seufzte nur. „Kinder…“

„Ah… Entschuldigung, aber das musste sein.“ grinste Zada ihre Freundin an, die auf einmal schwer schlucken musste. „Uh… das wird noch richtig richtig spannend werden meine Heldin.“

„Eh… ja… aber bitte nicht in der Öffentlichkeit…“ hatte Lara richtig rote Wangen bekommen. „Wenn… du kurz uns alleine lassen könntest Zada, ich muss mit Sina was wichtiges über den Clan besprechen als Stellvertreterin.“

„Huch?“ reagierte Zada erstaunt und schaute Sina an, die nur die Schulter zuckt. „Keine Ahnung, vielleicht will Lara, dass du dich von der Behandlung kurz erholst? So wie du mit der Zunge gerade rumspielst, könntest du sie ablenken.“

„Oh? Na gut, dann warte ich im Wohnzimmer.“ seufzte Zada und verschwand aus dem Büro. Als die Tür zufiel, schaute Sina dann ihre kleine Schwester an. Diese wiederum schaute Viktoria an, scheinbar… war es etwas unangenehm für sie.

„Lara? Entweder geht es jetzt um unseren Clan oder du willst Zada überraschen, weil du auch ein Piercing haben willst.“ sprach Sina das Offensichtliche an. Lara schaute auf den Boden und bekam nur einen roten Kopf. „Himmel, ok, dann halt zu dir Viktoria. Was hast du auf dem Herzen?“

Diese bekam nun auch ein roten Kopf, scheinbar war es etwas, was sie wirklich nur mit Sina alleine besprechen wollte. „Leute? Ich kann einiges, aber Gedankenlesen bestimmt nicht. Wenn ich raten müsste, hat es was mit den Piercings zu tun.“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

Scheinbar hat Lara sich entschlossen und schaute Viktoria an. „Erm… was gleich besprochen wird, ich würde dich bitte, es für dich zu behalten. Dann kannst du mit Sina ebenfalls etwas besprechen und ich werde meinen Mund halten.“ machte Lara das Angebot. Viktoria grübelte nur kurz und nickte. „Klingt… fair.“

Nun schauten beide Frauen wieder Sina an, die immer noch wartet, welche Wünsche nun kommen. „Also… Sina… ich will mir keinen Piercing an der Zunge, Lippe, Nase oder Augenbraue machen lassen.“ fing Lara an. „Aber…“

Sina und Viktoria scheinen abzuwarten was kommt, als der Kopf von Lara immer rötlicher wurde. „Würde… ich es… gerne… an… meinen… Nippeln machen lassen…“ „Du auch?!“ fragte Viktoria sofort und bemerkte ihren Fehler. Lara dreht ihren Kopf erstaunt um und nickte Viktoria zu.

„Wow… das hätte ich jetzt nicht von dir erwartet Lara.“ bekam Sina ein breites Grinsen auf dem Gesicht. „Kein Wunder das du Zada aus dem Raum haben wolltest. Ok, das kann ich dir natürlich machen. Ich würde dich bitten, dass… du in der Küche mal Eis holst und dann…“

„Erm… erkläre mir bitte nichts…“ verschwand Lara und setze den Wunsch von Sina um. „Ok…? Nun zu dir Viktoria, dass du mich darauf ansprechen würdest, dachte ich mir schon, nur…“

„Ich habe mit meiner Mutter gesprochen und sie hat mir die Erlaubnis gegeben. Ich habe… versucht zu erklären, warum ich sie haben will und am Ende… hat sie zugestimmt.“ redete Viktoria sehr schnell.

„Aha? Ich vertrau dir einfach mal, dass nichts… schlimmes mit deiner Familie passieren wird. Solltest du mich doch angelogen haben, nun… dann werde ich dich einfach übers Knie legen.“ lächelte Sina nur.

„Gulp.“

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