Ich bin wiedergeboren und ich muss selber lernen?!
„Danke das du mir aushilfst.“ lächelt Zada in der Zauberstube. „Kein Problem, war ja selber erstaunt gewesen, als Sina mir gesagt hat, dass alles weg war.“ lächelt Sherry. „Aber…“
„Ich weiß und ich will wirklich nicht zu oft deine Hilfe in Anspruch nehmen.“ nickte Zada. „Halt… das wir genügend Kleider haben, dass vielleicht beim nächsten Ansturm von Käufern für die weiteren Tagen noch welche vorhanden sind.“
„Und… die beiden… Jugendlichen im anderen Zimmer? Ich habe sie zwar gegrüßt aber…“ grinste Sherry schief. „Tissa und Triezar heißen sie und sind wirklich sehr… schüchtern. Hat etwas gedauert, bis… sie sich mir geöffnet haben beim Gespräch gestern.
Sie sollen für uns nur die Stoffteile schneiden, die wir vernähen. Sehr ruhige Hände, die haben sie wirklich. Doch glaube ich, dass sie bei Leder an ihre Grenzen stoßen werden. Was ich nicht so schlimm sehe, dann werden sie wirklich mehr mit Stoffen arbeiten, bis die ersten Blusen und Hosen kommen.“
„Das hört sich gut an, aber hast du überlegt, auch eine Verkäuferin einzustellen? Weil… wenn die beiden wirklich sehr schüchtern sind, wird es dauern, bis sie wirklich mit Kunden arbeiten können. Du hast ja sehr laut versprochen, Anpassungen zu machen oder zu vermessen.“ fragte Sherry, die froh war ihrem Hobby nachzugehen und Neia den Heilerpart in der Monstervilla übernommen hat.
Nachdem Sina wegen etwas „wichtigem“ früh gegangen ist, gingen Suki und Rokea direkt in Aktion. Das Katzenmädchen hat sich richtige Übungsklamotten angezogen und wollte zum Angriff… übergehen, als Rokea sie mit voller Kraft ins Gesicht geschlagen hat.
Das Suki nicht das Genick gebrochen ist, war schon alles. Dennoch… behaarte sie darauf, weiterhin gegen Rokea üben zu wollen.
„Ich dachte an Lara, aber Lysa stand auf einmal vor unserer Tür. Meinte: „Sehe schon, Lisa kann nicht mal die einfachen Aufgaben machen. Lara…“ erklärte sie meiner Freundin die Situation. Puh… war Lara sauer, hat aber verstanden, dass Arbeit auf sie wartet.
Glaube… wenn man mit Lara so umgeht, dass sie wirklich als Stellvertreterin zu arbeiten hat, werde ich wirklich jemanden weiteres einstellen. Nur… dass die Männer im Geschäft irgendwelche… Sicherheitsvorkehren einbauen, gefällt mir nicht.
Doch da waren Sina und Lara sich sehr einig gewesen, dass mein Schutz von erster Wichtigkeit ist. Hätte nicht gedacht, dass man mit einfachen Möglichkeiten gewisse… Problemfälle damit outen könnte.“ grinste Zada.
„Das freut mich zu hören. Ich drücke dir wirklich die Daumen, dass deine Kunden weiterhin kommen und du das Geschäfts in den Griff bekommst.“ lächelt Sherry. „Hat Sina dir eigentlich schon das Paket gegeben?“
„Was… für ein Paket?“ wundert sich Zada. „Oh… erm… im Paket ist die Strafe drin, die du tragen darfst.“ zuckte der Mundwinkel von Sherry. „Glaube… sie gibt dir eine Schonfrist, weil du nun wirklich hier überfallen wurdest.“
„Au man… hatte gehofft, dass sie es vergessen hat.“ „Das wirst du in diesem Leben nicht erleben, dass Sina so was wie eine Strafe für jemanden vergisst.“
„Sina, ich bin wirklich sehr sauer auf dich, dass ich nun meine Beherrschung verloren habe.“ hatte der König einen roten Kopf. „Was fällt dir ein, einfach hier aufzutauchen und mitten in diplomatischen Gesprächen deine Drohungen umher zu werfen?“
„Es… war nicht meine Absicht gewesen, aber Fürstin Wichtig ging mir auf den Keks. Dabei dachte ich, dass du ihr schon längst eine Abfuhr erteilt hast?“ blieb Sina in ruhiger Stimmung.
„Habe ich und scheinbar wollte sie es wieder versuchen. Dabei gab sie gewisse Zugeständnisse, dass sie im Krieg aushelfen will. Sina… irgendwie bin ich tatsächlich ein bisschen enttäuscht von dir.
DU hast so viele Möglichkeiten, mit mir in Kontakt zu kommen, mehr als jeder andere Anführer auf dieser Welt und nimmst von allen Möglichkeiten die Unmöglichste. Bist du dir eigentlich im Klaren, dass es der Neutralität zwischen meinem Reich und der Fürstin Delsanra wohl möglich geschadet hat?
Und wehe du sagst mir hier, dass es ist dir egal ist! Irgendwo muss auch DU eine Grenze ziehen. Hast du eigentlich vergessen, was du als Person vertrittst? DU bist neben Abenteurerin und Freund meines Reiches auch die Kanzlerin von Osnain!“ schimpfte Karl-Friedrich auf die Dämonin ein.
Die beschworenen Helden lauschten wieder, denn das ist für sie das erste Mal, dass sie den König erleben, dass er ausgerechnet mit Sina im Streit liegt.
„Was hätte ich denn in deiner Stelle tun sollen hmm? Sie meinte doch auf einmal, mir mit Drohungen zu kommen.“ wehrte Sina sich.
„Einfach den Mund halten, dass lernt jeder, der sich mit der Politik beschäftigt. Sina, wir sind nicht in deiner Heimat Deymonlia. Ich will keine Behauptungen oder Vermutungen in den Raum werfen, aber die Welt dreht sich nicht nur um dich!
Du musst akzeptieren, dass nicht jeder Anführer, egal ob es nur ein einfacher Abenteurer ist bis zu einer Fürstin wie Delsanra, mit dir klar kommt. Ich mache mir wirklich sehr große Sorgen um das Kaiserreich Osnain.
Du hast Delsanra mit zwei Drohungen konfrontiert: Das Osnain bereit ist gegen sie in den Krieg zu ziehen. Was Fürst Aelrindel stärken würde und sogar ihr größtes Ziel: Den heiligen Baum zu zerstören.
Sina, das Kaiserreich ist auf dem Weg, ein wirklich gutes Reich zu werden, dass sich dem Frieden widmen will. Wenn aber eine gewisse Kanzlerin die Kriegsflagge jederzeit schwenkt, wie soll das in der Zukunft weitergehen?
Dabei habe ich nicht mitbekommen, dass du und Kaiserin Emilia das Gespräch mit dem Fürsten gehabt hattet. Wenn ich das Theater von eben so überlege, muss ich mich tatsächlich auf einen Krieg einstellen zwischen Osnain und dem Elfenreich von Aelrindel.
WENN du auch noch viel Pech hast, wird Fürstin Delsanra ihren Stolz schlucken und ihrem Feind helfen. DAS sind Konsequenzen, die du eben verursacht hast! Du bist doch sonst eine Planerin, wieso machst du dir das Leben immer unnötig schwer?
Ist es immer noch… dein Problem bei dir Zuhause?“ fragte der König besorgt. Für Sina war das eine deutliche Ohrfeige gewesen und ließ sich Zeit, als sie die Frage beantwortet.
„Nein ich habe mich mit Sherry wieder vertragen. Scheinbar musste sie dafür im Sterben liegen, damit ich selber erkennen musste, was mir wirklich wichtig ist.“
„Wie? Ist Sherry tot?!“ rief eine weibliche Stimme erstaunt. Sina und der König widmen ihre Aufmerksamkeit der Tür, wo Amy stand und die anderen Helden mit einem leisen Fluch nachkamen.
„Sagt… ist das in eurer Welt normal, Gespräche anderer Leute zuzuhören?“ fragte der König trocken. „Vor allem du scheinst ein gewisses Problem mit Privatsphäre zu haben Amy.“ Sina dagegen war wieder in „allerbester“ Laune, dass die Nervensägen anwesend waren.
„Nein, Sherry konnte in allerletzte Sekunde gerettet werden, ihr Pech hatte an diesem Tag richtig böse zugeschlagen. Stellt euch darauf ein, dass sie… ein neues Aussehen hat, ein Preis den sie dafür zahlen musste, damit sie am Leben bleiben darf.“ knurrte Sina.
Amy, aber auch die anderen drei wirkten erleichtert, zu hören, dass ihr Vorbild weiterhin lebt. „Es… tut uns leid, wir…“ wollte Miyu sagen, als Sina die Hand hoch hebt. „Haltet die Klappe und stellt euch an die Wand. Der Schaden ist eh angerichtet, dann könnt ihr auch den Rest hören.
Karl… glaubst du wirklich… ich such mir den Ärger? Der fing schon an, als ich das erste Mal hier angekommen bin in Alliancia. Seitdem verfolgt er mir auf jeden Schritt und Tritt. Habe ich es einmal aus der Welt geschafft, warten die nächsten in der Schlange.“ widmet Sina dem König wieder die Aufmerksamkeit.
„Das eben hast du dir selber zuzuschreiben. Du wirst immer im Leben auf Personen treffen, die wie Fürstin Delsanra sein werden. Fürst Aelrindel wird in deinem Falle sogar schlimmer sein werden, denn er hat nun mal ein guten Grund, mit dem Kaiserreich zu sprechen.
Das Fürstin Delsanra wieder hier aufgetaucht ist, wird bei ihm bestimmt nicht vorbeigegangen sein. Fürst Triandal macht zwar irgendetwas, aber nichts um den Krieg zu verhindern, sondern selber in seinem Reich Probleme anzugehen.
Angenommen… Aelrindel führt wirklich schwere Geschütze bei den Unterhaltungen auf, was wäre dann dein Plan? Du kannst ihn nicht wie früher einfach töten oder ihm den Krieg erklären, nur weil es der einfachere Weg ist.
Du wirst mit seinem Tod dafür Sorgen, dass ALLE Beziehungen zwischen Menschen und Elfen darunter leiden und es wird dadurch zwangsweise zu einem Krieg kommen. Aber nicht zwischen zwei Elfennationen, sondern zwei Rassen.
Wenn du das nicht willst, dann musst du lernen, was eine dauerhafte Lösung für alle ist auf politischer Ebene. Wenn das bei Dämonen immer Standard war, den Kopf rollen zu lassen, ist das hier in diesem Kontinent vorbei!
Du sagst doch selber immer, dass du einen Frieden zwischen allen wünscht? Bei meinem Volk hast du es erreicht, zumindest bei den Menschen, aber es gibt noch die Elfen und Zwerge hier. Sie mögen teilweise auf deiner Seite stehen, zumindest wie mein Volk…
Aber sie stehen auch ihren Anführern gegenüber sehr treu. Nur wenige und das sind eher die Abenteurer, nehmen es nicht so genau mit der Treue, weil sie nicht mit den Anführern einer Meinung sind.
Sina, der erste Schritt zum Frieden ist, dass du akzeptierst, dass es Personen gibt, die nicht mit dir ziehen. Denn ist es ein Geben und Nehmen, doch das hast du bei Fürstin Delsanra vermutlich komplett zerstört, irgendwelche Gespräche noch mit ihr zu bekommen.
Vor allem die beiden Fürsten, die nur verbittert den Krieg um ihren Glauben nachgehen, wirst du sie mit Samthandschuhen anfassen dürfen. Es lässt sich nicht abstreiten, dass sie etwas… ungewöhnlichem nachgehen, doch jemanden ins Gesicht zu sagen, dass der Tod vieler nutzlos war…
Kein Wunder, dass Fürstin Delsanra gegangen ist. Ihre Geduld war mehr als genug aufgebraucht und sie wusste selber sehr genau, dass ein Kampf mit DIR nur das Ende bedeutet.
Mich macht es sauer, dass eine so kluge Frau wie du selber es nicht auffällt, was man KANN und was man DARF.“
Die beschworenen Helden staunten nicht schlecht, dass der König eine mentale Ohrfeige nach der anderen Sina ins Gesicht sagt. Nun dachten sie, dass die Dämonin vor Wut explodiert, aber etwas neues mussten sie erleben. Tränen fielen aus den Augen von Sina heraus. Blutrote Tränen aus jedem Auge.
„Karl… ich lerne doch schon, seit ich zum erste Mal auf diesem Kontinent bin.“ hielt Sina ihre Fassung, ihre Finger drückten sich regelrecht in die Hände. „Ich lerne und beobachte was alles um mich passiert.
Menschen lachen, Zwerge feilschen, Elfen stolzieren und Tiermenschen haben eine Neugier für alles. Was glaubst du, was ich gelernt habe in Deymonlia? Meine gesamte Kindheit… musste ich lernen. Lernen, lernen und nochmal lernen.
Lernen mit jeder Waffe umzugehen, Lernen wie ich Personen manipulieren kann. Die wichtigsten verräterischen Anzeigen bei einem Gespräch und wie ich die Person unter meine Kontrolle bekomme. Versuch das mal bei jedem Dämonen zu machen, festzustellen, ob er gerade blufft, lügt oder tatsächlich die Wahrheit sagt.
Ich war was besonderes und besondere Dämonen, egal von welcher Abstammung wird alles beigebracht. Armeen verwalten und führen, aus jedem Soldaten die letzte Energie für einen Kampf herausholen.
Wir haben sogar einen Glauben. Als Kind dachte ich, der dunkle Gott ist relativ einfach gestrickt und ihm reicht es, wenn man in seinem Namen tötet oder ab und zu mal an ihn denkt. Mitnichten, ich wurde in die dunkle Theologie gelehrt.
Was ich für einen alten vergessenen Scheiß alles lernen musste. Ich musste lernen zu sprechen, dass ich die Masse auf mich konzentriert bekomme, mehr noch als nur eine Armee zu motivieren. Gestik, Stimmlage und meinen Zuhörern vermitteln, dass sie wichtig sind.
Uralte Rituale, denen man nicht mehr nachgeht. In der Theorie kann ich mit dem dunklen Gott jederzeit sprechen, aber mir ist es dem Preis nicht wert. Denn es hat immer was mit Seelen und Opfern zu tun, also warte ich lieber, bis ich genug Scheiße mache, dass er von selber kommt.
Mit diesen Techniken habe ich es in meiner Vergangenheit geschafft ein Volk zu einem Volksaufstand auf zu wiegeln. Auch habe ich eine Armee von Alliancia motiviert gegen die größte Armee der Dämonen alles zu geben.
Karl, ich kann alles annehmen. Patriarch der Dunkelheit, General irgendeiner Seite, Indruimaniu ein anderes Wort für „innere Sicherheit“, ähnliche Macht wie ein General. Aufgrund der Barriere gibt es keinen Flottenadmiral oder wie ihr die Leute benennt.
Die Geschichte der Dämonen über jeden verlorenen Dämonenkönig sowie seine Bezwinger, damit ich aus ihren Fehler lerne, diese nicht zu wiederholen. Getrennt von anderen Dämonen meines Alters sowie meinen Schwestern, keine Chance diese sozialen Bereiche irgendwie… zu lernen.
Himmel, ich musste lernen wie man jemanden foltert. Dämonen, die in Ungnade gefallen sind musste ich häuten, verbrennen und hast du nicht gehört ohne sie zu töten. Mich hat man ebenfalls gefoltert mit Werkzeugen, die es hier nicht gibt. Magie, Werkzeuge und sonstige Mittel, ich kam mit allem in Kontakt.
Aber… eines habe ich nicht gelernt: Frieden. Es hört sich immer scherzhaft bis ernst an, dass Dämonen keinen Frieden kennen, aber das ist Fakt. Waffenstillstand vielleicht, aber Frieden?
Ich wusste nicht mal genau, was Freundschaft oder Liebe ist. Mit allen Leuten, die ich bisher zu tun hatte, habe ich ahnungslos direkt alle manipuliert, dass ich einer von ihnen bin. Geboren ohne dämonischen Merkmale, wollte ich hier leben.
Bis das Desaster mit meinen Flügeln passiert ist. Ich kann die Wahrheit verdrehen dass es eine Lüge ist oder auch umgekehrt, Lüge wird zur Wahrheit. Doch es ist anders gekommen. Im sicheren Glauben, dass diese „Freundschaft“ die ich irgendwie aufgebaut habe nichts anderes ist als eine Illusion war ich bereit gewesen zu verstecken.
Himmel, ich hatte einen Nervenzusammenbruch bekommen, dass all die Freunde mit meiner Wahrheit umgehen konnten. Mehr noch, dass Sherry mir ihre Liebe gestanden hat. Ich weiß, dass Dämonen Freundschaften und Liebe kennen, aber ICH nicht. Nicht mit meiner Vergangenheit.
Meine Freunde haben MIR geholfen, dass ich weiterhin hier leben konnte. Da denke ich wieder an die Aussage meines Lehrers, der mir die Manipulation beigebracht hat:
„Egal wie richtig die Wahrheit ist, man glaubt die schlechte Lüge immer noch eher. Selbst wenn man vor jemanden steht, stets wird man die Wahrheit verweigern.“
Weißt du… wie recht er hatte? Ich habe Fürstin Wichtig die ungeschönte Wahrheit mitten ins Gesicht gesagt, dass sie ihr Volk bewusst in den Tod schickt. Lieber streitet sie es ab oder schiebt es auf den Glauben.
Tzz… was widert mich das Thema „Glauben“ an, denn es ist in Ordnung den zu haben, aber er darf nicht als Waffe missbraucht werden. Wie viele von den Elfen würden heute noch leben, wenn man sie einfach leben gelassen hätte?
Dieser Glaube der Elfen ist eine reine Lüge, ich habe mich schlau gemacht. Doch die Wahrheit… werden sie dann alle nicht akzeptieren wollen, sonst wären ja die ganzen Opfer vergebens. Egal, seid ich hier bin, lerne ich.
Lerne von allen Leuten, mit den ich bisher in Kontakt gekommen bin. Lerne alles Dinge, was man mir in Deymonlia NICHT beigebracht hat. Den Wert einer Freundschaft, den Wert einer Liebe. Doch das kam immer nach und nach, vorher drückt man mir die Rollen von Anführerpositionen auf, die ich in einem fremden Land überhaupt nicht erfüllen KANN!
Mit mangelnden Erfahrungen und gelerntem Wissen habe ich das Bestmögliche umgesetzt. Das dabei meine dämonische Ader öfters durchgekommen ist, ließ sich nicht vermeiden. Frieden… ein so banales und doch einfaches Wort.
Was genau bitte ist denn Frieden? Das zwei Personen sich verstehen, dass hätte ich jetzt spontan gesagt. Doch wie sieht es dann auf dem höheren Niveau aus? Zwei Länder haben sich bekriegt, weil die dritte Partei dafür gesorgt hat. Nun habt ihr einen Frieden, wo ich vermutlich irgendwie Einfluss genommen habe.
Verdammt Karl, wenn es um Frieden geht, dann bin ich vermutlich ganz am Anfang, ihn zu verstehen. Ich als geborene Dämonin, die so viele Rollen hat. Dabei bin ich auch gegen meinen Willen Clanführerin geworden von Vampiren. Wieder etwas neues, was ich nur bedingt verstehe.
Sie sind sich in vielen Sachen den Dämonen sehr ähnlich, aber sie haben sehr viele Grenzen gesetzt. Da habe ich Harmonie zweier Rassen, die von einem Gott stammen, kennengelernt, obwohl laut der Aussage der Vampire, die sich öfters auch bekämpft haben.
Was mache ich Dämlack? Versuche noch etwas beklopptes und will sie gerne mit den Völkern auf einen Nenner bringen. Da mache ich aus MEINER Sicht etwas Gutes und will aufzeigen, dass Harmonie mit Vampiren möglich ist.
Für jede gute Tat meldet sich auch zugleich die Böse Seite. Karl, ich habe die Welt noch nie Weiß-Schwarz gesehen, nur grau. Wenn ich mich kritisch betrachte, dann bin ich dunkelgrau, um hellgrau für andere zu erreichen!
Du wolltest letztens wissen, was ich mit dem Händler Kajar gemacht habe, dass ich ALL seinen Besitz bekommen habe? Hier die ungemütliche Wahrheit, Illusion: Kajars Ende.“ zaubert Sina in Tränen die Illusion.
Jeder der Zuschauer bekam zu sehen, wie Sina mit zwei maskierten Personen eine Villa betrat… und wie einigen es schlecht wurde, als sie wieder gegangen sind.
„DAS ist mit Kajar passiert. Das ist, was die bösen Buden auf der dunklen Seite tun.“ warf Sina den Helden ein bösen Blick zu. „Nur weil ICH an etwas wie FRIEDEN geglaubt habe, meint jemand MIR in den Weg zu kommen.
Bevor jetzt das Gejammer wegen Gerechtigkeit kommt. ICH. SCHEIßE. AUF. GERECHTIGKEIT! Wenn es so was wie Gerechtigkeit gäbe, dann hätte ich all das Elend nicht früher erleben müssen! Jeder ist seines Schicksals Schmied!
Das war in der Zeit gewesen, bevor die Dämonen in meine Stadt gekommen sind. Wusstest du… seitdem diese Kakerlake weg ist, das Fanfoss nicht mehr so unter der Bürokratie leidet? Ich habe einen schwärenden Pickel aus der Stadt entfernt!
Himmel, auf der schwarzen, dunklen oder bösen Seite, keine Ahnung… Es geht da verdammt heiß her, ihr Guten bekommt das überhaupt nicht mit ihr Glücklichen.“ trieft der Sarkasmus aus Sinas Mund.
„Und nochmal: Bevor weiter das Gejammer kommt, man hätte es ja anders lösen können. Nein, hätte man nicht. Nicht, wenn man es mit Personen zu tun hat die Geld, Kontakte und Kontrolle haben!
Du sagst mir was von Nehmen und Geben? Klar, ich gebe jeden das verdiente Karma und hole mir die Belohnung dazu wieder. Jetzt ist wieder Zeit vergangen, vorgestern lief die Modeshow, geht das Theater schon wieder los.
Ich soll mich hüten vor gefährlichen Feinden, die auf einmal erscheinen. Hat irgendeiner von euch bei den Modells gesehen, der ein Schild getragen hat: Hallo, ich brauche Ärger, bitte melden? Nein verdammt!
Nun bereite ich Vorkehrungen vor, weil es diesmal Feinde sind, die noch schlimmer sind als Kajar. Jeder wartet nur darauf, was ich wieder mache und jeder sagt mir in letzter Zeit immer mehr, auf was ich zu achten habe.
Ehrlich? Ich bin die Person mit dem gespaltesten Ruf. Die lieben guten Personen auf der Welt sehen mich als DEN Held an. Die bösen schlimmen Personen wissen, wozu ich in der Lage bin. Dabei habe ich andere Sorgen, der sich Exos nennt.
Wieder gegeneinander gekämpft und das Ergebnis, dass er lachend gegangen ist. WIE ZUM GEIER SOLL ICH DEN DENN BEKÄMFPEN?!
Der kann jeder Person die Gedanken lesen, beherrscht ALLE Zauber der Magie, hat Attribute, die meinen bei weitem übersteigen. Er hat nie sein volles Potenzial gezeigt, das einzige was bei dem Kampf passiert ist, dass ich ihn nur amüsiere.
Je mehr ich über ihn lerne, desto schlimmer wird es eigentlich. Eigentlich müsste er einen Gott am nächsten kommen. Egal, ich mache weiter, bis ich eine Möglichkeit finde, ihm zu schaden.
NUN kommen wir zu dem nächsten Problem auf der Welt: Die Elfen streiten sich um einen verschissenes Stück Holz und machen nun etwas anderes: Sie suchen Verbündete um einen Baum zu kontrollieren oder wie ich sagen würde: Ihre Reiche und Macht zu erweitern.
Und wieder heißt es: Sina du musst aufpassen. Was erwartet man bitte von eine Dämonin, die mehr auf der dunklen Seite steht, was sie machen soll?
Karl, ich entschuldige mich wirklich vom Herzen, dass ich dir und deinem Reich mit dem Elfen ein Problem verursacht habe. Wenn ich eine Strafe verdient habe, weil es tatsächlich Konsequenzen gibt, dann werde ich sie akzeptieren.
Doch… sage mir bitte… was Frieden sein soll? Das ist nichts als ein scheinheiliger Frieden mit den Elfen. Was genau ist ein Frieden? Sprechen wir vom selben Frieden den dieses Königreich mit dem Kaiserreich hat?
Ja, ich glaube zu wissen, was Frieden ist, aber ich werde nicht um jeden Preis um einen Frieden kämpfen. Einen gewissen Stolz und Würde habe ich… und ein Gewissen. Ich glaube, dass ich ein Gewissen habe, als ich gelernt habe, was Freunde ausmachen und Liebe ist.
Wenn ich das verliere… dann frage ich mich, warum ich überhaupt kämpfe, dass… Dämonen auch Frieden lernen können. Ich würde gegen das verlieren, wogegen ich all die Zeit gekämpft habe.
Bitte… Karl, sag mir, was Frieden sein soll. Erkläre es mir sachlich, denn ich bin immer noch im Zustand des Lernens. Du hast Einfluss, wie ich mich weiter entwickle, vielleicht kannst du sogar verhindern, dass du nicht zu hören bekommst, dass Fürst Aelrindel geköpft wurde.“ starrte Sina den König an.
Eine sehr schwere Stille herrschte auf einmal im Thronsaal, die Stille erdrückte geradezu die beschworenen Helden. Der König war schockiert gewesen, als er nun die Umstände um den Händler Kajar erfahren hat und dennoch hörte er Sina weiterhin zu.
Karl-Heinz von Fürstenbusch saß auf seinem Thron und schaute Sina nur in die weinenden Augen… als er auf einmal aufstand. „Sina… Eins sagte meine verstorbene Frau folgende Worte zum Frieden.“ dabei ging der König langsam vom Thron runter.
„Frieden kannst du nur haben, wenn du ihn gibst.“
Ich war immer ein Befürworter für Frieden und es war für mich eigentlich selbsterklärend. Dennoch… will ich auch nicht abstreiten, dass nicht jeder meinem Ideal gefolgt ist, vor allem bei Menschen, wenn Eifersucht, Neid und Macht ins Spiel kommt.
Dies wird umso schwerer, wenn andere Rassen dazu kommen, unabhängig, von welchem Gott sie abstammen. Jeder hat eine andere Weltanschauung, wenn es nur alleine um Frieden geht. Selbst die jungen Helden aus der anderen Welt werden Frieden und Kriege kennen.“ hob der König eine Hand gegen die beschworenen Helden. Ohne abzuwarten, ob sie was sagen könnte, ging der König weiter auf Sina zu.
„Ich kann dir nur meine Definition von Frieden erklären und ich kenne dich gut genug, dass die Erklärung dich nicht zufrieden stellen wird. Deswegen liegen mir die Worte meiner Frau auf dem Herzen.
Du alleine… bestimmst den Frieden. Dass… deine Erfahrung dich dazu zwingt, direkt zu den Waffen zu greifen… aus diesem Teufelskreis kannst nur du selber entkommen. Niemand wird jemals dich richtig verstehen können, was du durchmachen musstest.
Ich könnte es, aber… ich bin auch ehrlich. Zu fremdartig sind die Dämonen, genauso wie die Vampire es sind. Wir werden wegen unserer Rasse sowie unserer Erziehung immer zwei getrennte Welten bleiben… eigentlich.
Du sagtest doch selber, dass du Freunde hast. Mehr noch, du liebst eine Person, die Laut deinen Erzählungen zu deinen „Feinden“ zählen müssten. Irgendwo… hast du für dich schon den Frieden gefunden, erkennst ihn aber als solches nicht.
Dein größeres Dilemma ist ja eher, dass du irgendwie glaubst, nur Feinde um dich zu haben die dir den Frieden nicht gönnen wollen. Kein Wunder, dass es dir schwerfällt zu verstehen, welche Konsequenzen manche deiner Entscheidungen haben können.
Ich selber… bin nicht naiv zu glauben, dass es „den“ Frieden gibt. Wenn es Frieden gäbe, dann gäbe es keine Kriege auf der Welt, egal mit wem oder was.“ stand der König nun vor Sina. „Das deine Erfahrung nicht an Gerechtigkeit glauben lässt, finde… ich sehr bedauerlich.
Deswegen… weil ich selber weiß, dass mir nicht alles in der Macht liegt wie die Unterwelt oder anderen Orten, wo die Gesetze nicht respektiert werden…“ umarmte der König die Dämonin, die erstaunt die Augen weit aufreißt.
„Tu, was du nicht lassen kannst in der Unterwelt. Aber… auf der nationalen Ebene, solange du das Amt einer Kanzlerin ausübst… sowie auch eine sehr bedeutende Abenteurerin, deren Meinung nicht unbedeutend ist…
Wirst du lernen müssen, eine Form von Frieden zu finden. Du bist dir bestimmt selber bewusst, dass du jede Menge Zerstörung anrichten kannst, wenn du willst. Das machst du aber nicht, du weißt, was du anrichten kannst.“
„Karl… selbst… die bösesten Wesen meinen… dass ich das grausamste Wesen bin. Das ich… am Ende sogar die Welt zerstören werde… Sherry meinte, ich gebe ihnen zu viel Aufmerksamkeit, aber…“ schniefte Sina.
„Da muss ich ihnen leider widersprechen, denn du hast meine Kinder gerettet und ihnen teilweise eine Zukunft gegeben. Für das grausamste Wesen ist das leider ein bisschen widersprüchlich. Wenn ich vermuten dürfte, ist irgendetwas vorgefallen, dass du kommen musstest oder?“
„Ja… deine Armee sowie deine Hilfe… lassen zu wünschen übrig… Die Zeit ist nicht… unser Verbündeter im Krieg gegen die Dämonen aus Deymonlia. Das hat mich wütend gemacht, dass ich Fanfoss immer noch keinen… optimalen Schutz bieten kann.“
„Verstehe… und entspricht das der Aussage der bösen Wesen? Würde „das“ grausamste Wesen soviel Energie investieren, damit eine Stadt den optimalen Schutz bekommt?“ hielt der König Sina vor sich um ihr in die Augen zu schauen.
Sina musste nun unsicher lächeln. „Vermutlich nicht…“