Ich bin wiedergeboren und gefährliche Vorbereitung?

Eine Stille ist im Wohnzimmer entstanden, als Sina die Bombe platzen ließ. „Nur meinem Vater traue ich zu, diesen komplexen Zauber entwickelt zu haben. Tergron war nur seine ausführende Kraft gewesen, die protzen wollte.“ wiederholte sich Sina.

„Neia, wenn wir ehrlich sind… wärst du in der Lage, ebenfalls einen Zauber dieser Art zu entwickeln? Wenn man die nötige Zeit hat? Denn… ich bin mir nicht sicher, ob ein Verständnis in der Magie ebenfalls wichtig ist.“

Neia überlegte und ließ sich die Zeit dafür. „Ich… liebe die Magie über alles und man braucht auch das Verständnis dafür. Zeit… wird eigentlich immer benötigt, das Problem ist eher die Verkettung mehrerer Elemente.

Wenn du dich noch wage daran erinnerst, habe ich viel mit Fusionsmagie experimentiert und bin dank dir auf etwas gestoßen mit drei Elementen. Bei unserem Fall trifft das zu, doch… ich bin ehrlich.

Es ist Neuland für mich. Ich habe mir schon öfters wegen dem Regen Gedanken gemacht, aber… mir fehlen zu viele Informationen. Einen Regen wie Tergron dies getan hat, kann ich ebenfalls. Ich könnte mir auch zutrauen, es mit einer gewissen Größe zu zaubern und dann Windmagie hinzuzufügen.

Woran es dann scheitern wird ist, dass der Regen die Dunkelheitmagie beinhaltet, das die Dämonen gestärkt werden, während alle andere Rassen geschwächt werden. Dazu das sie es nicht merken oder nachlesen können.

Und dann zum Schluss… die ganzen Nebenwirkungen am Ende. Die Natur wächst rapide, bei Personen die Schwanger sind wächst der Nachwuchs rapide. Rubina und deine Töchter sind definitiv ebenfalls ein… „Opfer“ des Regens.

Vermutlich wären die drei am Ende sowieso im Laufe der Zeit verwandelt worden, aber… langsamer. Der Regen hat den Prozess bei ihnen einfach nur dazu genötigt, schneller zu werden. DAS… kann ich mit Magie dann doch nicht erklären, weil Dunkelheit wäre etwas… temporäres.“

„Aber… Neia.. Was ist dann mit meinen Fluch, den Rarkas mir mitgegeben hat? Ich hatte ihn immer in meinen Leben mitgetragen.“ fragte Sherry vorsichtig.

„Das… stimmt. Ok, ich… war nicht ganz ehrlich, es…gibt Flüche, die sind permanent, doch haben sie alle einen sehr großen Preis. Ein Preis, der immer mit seiner eigenen Seele bezahlt werden muss.

Ich glaube hier vermuten zu dürfen, dass es bei dem Regen… nicht der Fall sein dürfte. Wenn Tergron so ein großes Ego hatte, dürfte er alles andere als freiwillig seine Seele opfern. Damit sind wir wieder bei dem alten Problem: Was hat dein Vater für einen Zauber entwickelt?

Es würde… mir unheimlich viel helfen, wenn ich den Zauberspruch bekommen könnte. Ein Fetzen, ein paar Wörter, damit ich überhaupt einen Anfang habe.“ schaute Neia Sina an. „Und ich dachte Illusionsmagie wäre schon komplex…“ seufzte Kyllia.

„Illusionsmagie ist einfach nur komplex, weil wir eine große Menge Fantasie benötigen mit vielen Richtlinien, damit sie einfach perfekt sind.“ merkte Sina an. „Verstehe, danke dass du es uns sachlich erklärt hast Neia.“

„Du… willst mit deinem Vater reden oder?“ fragte Sherry und Sina nickte. „Aber nicht heute!“ legte Suki direkt ihren Einspruch. „Du bist viel zu geschwächt für so eine Auseinandersetzung. Nur weil du die Möglichkeiten hast, heißt es nicht, dass es SOFORT umgesetzt werden muss!“

„Suki hat recht. Unser Vater soll warten, er rechnet doch damit, dass du dich mit ihm Kontakt setzen willst. Warum also so eilig Schwester?“ stimmte Kyllia zu. „Es gibt… andere Dinge, die definitiv mehr Aufmerksamkeit von dir benötigen.“

„Ok!“ versuchte Sina ihre Hände hochzuheben. „Ich beuge mich euch. Eigentlich wollte ich auch nicht sofort sprechen, nur… ankündigen, DAS es ein Gespräch geben wird. Zumindest… weiß ich, was ich bei meinem Vater vorsprechen MUSS.“

„Du hast ja auch die Truhe von den Destroyar bekommen. Wer weiß, was alles drin ist.“ erinnert Sherry Sina daran. „Stimmt, aber… wenn ich fitter bin. Denke… wir sollten das Thema beenden und uns etwas fröhlichem widmen.

Auf meine beiden Töchtern, auf Sarlesss Kind, auf Rubinas neue… erm… Rasse? Egal, ich denke, ich bin… fit genug für eine kleine Feier.“ lächelt Sina. „Wo sind eigentlich Rokea und so?“

„Ah…“ zuckte der Mundwinkel von Sherry. „Es… gab eine „kleine“ Auseinandersetzung zwischen Rokea und Nitir. Wäre Rubina nicht eingeschritten… wäre vermutlich einer gestorben, höchstwahrscheinlich Nitir…

Dürfte morgen oder übermorgen, sollte eigentlich ja soweit sein, wieder von ihrem Training zurückkehren vom Land der Toten. Die Zwillinge dürften Sonderschichten machen, aufgrund das die Abenteuergilde momentan ganztägig offen hat.

Das liegt daran, weil so viele Monster und weiteres, wieder um Fanfoss leben, dass die Abenteurer hmm… die ganze Zeit nur arbeiten müssen. Dürfte vermutlich was mit dem Regen zu tun haben, dass es bei ihnen ebenfalls was ausgelöst hat.“

„Oha? Hoffe… es geht Nitir gut?“ schaute Sina speziell Suki an. „Er… hatte wirklich einen sehr guten Grund gehabt, sauer auf Rokea zu sein. Nun haben er und Rokea eine bleibende Narbe im Gesicht, was… wohl das Verhältnis zwischen ihnen um einiges weiter verschlechtert haben dürfte.“

„Glaube… ich frage morgen nach den Grund. Dann… auf? Party.“ lächelt Sina. Suki war so clever gewesen und hat ihre „jüngeren“ Geschwister mit einem gewissen Abstand gesetzt. Wie Rubina schon angekündigt hat, ist ihr Hunger sehr sehr groß geworden.

Es verging einige Zeit, Neia und Sherry eskortierten Sina wieder ins Bett. „Uff… ich kann euch wirklich danken, dass ihr ein Pflegefall wie mich akzeptiert.“ „Tja… dafür lieben wir dich doch?“ hob Sherry eine Augenbraue hoch. „Wie Sherry es sagte.“ grinste Neia… dann setzten sie ihre Drohung um.

Am nächsten Morgen wachte Sina auf und fühlte sich nun definitiv viel stärker… sie musste regelrecht ihr Gesicht mit beiden Händen verstecken. „Das… gibt es nicht… Mich bewusstlos geküsst…“ dachte Sina. „Woher… haben sie eigentlich gelernt… solche Zungenküsse zu machen…“ seufzte die Dämonin und betrachtet ihre Schlafmützen, die auf ihrem Flügel lagen.

„Aber… sie gehören mir.“ grinste Sina. „Solange sie bei mir liegen, sollte ich mal überlegen… was ich tun sollte… Kiste überprüfen, Tattoo genauer anschauen, mir die Probleme anhören… Vielleicht eine Stadtbesichtigung einplanen, wenn ich mich fit genug fühle…“

„Uh… du denkst zu laut.“ murmelt Neia. „Stimmt… wieso… musst du wieder so früh aufstehen…“ nörgelt Sherry. „Damit ICH nun euch küsse!“ lächelt Sina und setzte ihr Drohung um. Gesagt, getan, der Liebes-O-Meter ist von Sina gefüllt und sie selber war nun wirklich bereit für jede Menge Action. „DAS tat mir wirklich gut.“ nickte Sina zufrieden.

„Hmm…“ schmusten ihre Blutelfen an sie heran. „Sina… auch wenn du fitter bist, nicht übertreiben ok?“ blinzelt Sherry Sina mehrmals an. „Ok meine Herrin.“ zwinkert Sina. „Ich bräuchte… nochmal eine Hilfe beim Waschen. Wer…“ „ICH!“ „NEIN ICH!“ „Ihr beide natürlich!“

Die Monstervilla war fast in einer rosa Wolke, die dürfte vermutlich niemand durchdringen können. Auf jeden Fall stand Sina im Badezimmer und schaute sich in Ruhe nochmal das Tattoo an. „Das ist definitiv dämonisch, aber… „D“? Irgendetwas fehlt…“ grübelte Sina.

„Hmm… Meinst du, ich sollte mir auch Brustwarzenpiercing anbringen lassen?“ fragte Neia Sherry, die sie in der Badewanne begutachtet. „Nun… man hat… erm… mehr Kontrolle über jemanden, der sie HAT, aber… Ich… erm…“ glühte der Kopf von Sherry.

„Dann sollte ich mir sie anbringen.“ lächelt Neia Sina von hinten an, die das im Spiegel sieht. „Nun, wir können darauf später kommen. Dafür habe ich mehrere wunderschöne Piercings.“ grinste Sina.

Zum Abschluss saßen die Damen am Tisch und ließen sich von Suki verwöhnen. Es wurde gut gefrühstückt, als Suki auf einmal einen „besonderen“ Tee Sina servierte. „Das… ist der Tee, auf den du solange gewartet hast.“

Die Augen gingen weit auf und Sina war regelrecht aufgeregt. Vorsichtig nahm sie einen Schluck… und Tränen fielen von den geschlossenen Augen runter. „Das… ist er… Der Tee… den Emanuel mir gemacht hat…“

„Das freut mich zu hören, dass ich alles richtig gemacht habe. Doch… lass mir die Warnung geben. Diesen Tee wirst du höchsten alle zwei Wochen bekommen. Es soll Stoffe beinhalten, die süchtig machen können. Dafür kann ich den anderen mehrmals anbieten, Elinnia und Nitir… haben mir genügend Rohstoffe erm… „geerntet“.“ freute sich Suki.

„Ach die Gärtnerin. Auf sie müsste ja regelrecht viel Arbeit zu gekommen sein oder?“ blickte Sina auf. Suki und die Blutelfen schauten auf einmal von ihr weg. „Erm…? Stimmt was nicht? Oder gehört das zu dem Problem, die ich mir später anhören müsste?“

„Hmm… besser Nitir sagt es selber, er kommt nämlich gerade.“ zuckte das linke Katzenohr von Suki. Jeder hörte, wie die Haustür geschlossen wurde, als Nitir an der Tür des Zimmers stand. „Ich grüße euch. Ah, dir geht es ja auch wieder gut.“ lächelt Nitir freundlich, doch die Narbe, die von seinem linken Ohr bis zum Kinn zu sehen war, konnte man nun wirklich nicht übersehen.

„Hallo Nitir.“ freute sich Sina. „Ich… erm… Ich muss es einfach tun. Danke, dass du mir im Kampf geholfen hast.“ stellte Sina die Tasse ab und verbeugte sich vom Stuhl aus. „Mach dir darüber keinen Kopf.“ winkte Nitir direkt ab. „Es war eine Lektion fürs Leben und ich habe sehr viel von dieser Dämonin gelernt.“

„Ok? Ich habe mich eben mit Suki über diesen leckeren Tee unterhalten und es wurde auf die Arbeit meiner Gärtnerin angesprochen, wo DU mir… mehr sagen kannst?“ fragte Sina und sah direkt, wie wütend Nitir auf einmal war. „Erm…? Hoffe, es ist nichts passiert?“

„Leider doch, aber ich bin nicht sauer auf Elinnia, ihre Arbeit oder diesen fleischfressenden Pflanzen, sondern wie Rokea mich einfach ohne irgendwelche richtigen Informationen die Arbeit aufgedrückt hat, wo ich beinahe gestorben wäre.“ „Huh?“ staunte Sina.

„All deine Teesorten, die du von Emanuel zum Trinken bekommen hast, stammen von fleischfressenden Pflanzen ab.“ übernahm Suki. „Hätte man alles nach Anleitung bearbeitet, wäre es kein Problem gewesen. Dummerweise… hat der Regen diese Pflanzen so stark gewachsen, dass sie Mäuler entwickeln konnten, Personen wie Nitir in einem zu fressen.“

„Nicht alle waren so groß wie ihr… „Anführer“ der im Zentrum war.“ korrigierte Nitir sie. „Neben diesen Pflanzen war da noch ein etwas bläuliches Efeu… Es hatte ebenfalls ein Eigenleben, denn es krabbelte zu mir und Elinnia und wollte mit erm… Saugnäpfen unser Blut entziehen.

Da musste ich meine Jungs holen, das hätte ich alleine nie im Leben geschafft. Dabei war eure Gärtnerin… sehr erpicht drauf gewesen, BLOSS nicht die Pflanzen zu zerstören, sondern zu ernten. Ich… bin mir nicht sicher, aber wenn ihre Leute genauso sind wie sie selber, finde ich es sehr… schade, dass sie nicht an Turnieren teilnehmen. Sie müssen ja alle sehr stark sein.“

„Und… jetzt… habt ihr alles im Griff?“ traute Sina sich fast nicht zu fragen und betrachtete ihren Tee. „Ja, wir haben wirklich alles „geerntet“ bis deine Gärtnerin die Pflanzen am Ende getötet hat. Nun dürfte sie an ihrer eigenen Ernte arbeiten und wenn das alles… gemacht wurde, startet sie von vorne, aber kontrollierter.“ nickte Nitir.

„Keine Sorge Mutter, das war eine sehr… ausgiebige Ernte, wo du über mehrere Jahrzehnte den Tee genießen kannst. Ich will dich nicht mit den Zutaten langweiligen, aber du kannst mir vertrauen. Es ist genug da.“ lächelt Suki.

„Ok? Dann muss ich mich bei dir bedanken Nitir. Dann… darf ich annehmen, dass du Rokea nach der Arbeit… „aufgesucht“ hast?“

„Habe ich und ich wollte nicht mehr mit Rokea sprechen. Ich habe unterwegs einen Baum gefällt und den Stamm in ihr Gesicht geschlagen unvorbereitet. Normalerweise ist das nicht mein Stil, aber es war genauso, was sie mir angetan hatte.

Das Rokea darauf reagieren wird, damit habe ich gerechnet, aber… es war genug. Ich habe immer versucht, egal wie, wo und wann, eine neutrale Ebene aufzubauen. Mit dieser Aktion ist mehr als genug, ich habe ihr den Kampf gegeben, auch… wenn ich im Nachteil war.

Rubina hat uns… mit ihrer Größe regelrecht überrascht und uns beide an den Armen hochgezogen mit der Aussage: „Sina schläft, macht keinen Krach!“ Ich war froh, das Rokea vernünftig war, aber sie weiß jetzt auch:

Ich werde nichts mehr mit ihr zu tun haben. Ich werde mein Bestes geben, ihr nun komplett aus dem Weg zu gehen, doch mir auch selber nichts mehr gefallen lassen. Das… ist leider etwas schwieriger, weil sie nun mal hier lebt.“ seufzte Nitir.

„Oh je…“ seufzte Sina. „Hast… du denn einen Wunsch mit deinen Freunden? Ihr habt immerhin meine Ernte gerettet und die Stadt zugleich von einer Gefahr von innen beschützt.“

„Nicht wirklich. Durch das Chaos ist unser Haus zu einem kleinen Dschungel geworden, was wir wirklich als sehr willkommen betrachten. Es war für alle eine sehr gute und neue Erfahrung, was wir erlebt haben. Den Kampf und… der Kampf gegen Pflanzen.

Ich wusste überhaupt nicht, dass es auch diese Art von Monster gibt. In Batzien ist es mir nicht bekannt gewesen.“ schüttelt Nitir den Kopf und betrachtet Suki wieder von der Seite.

„Dann… hör zu Nitir. Wenn du ein Anliegen hast oder deine Freunde, bitte äußere dies ok? Ihr habt mir mehr als genug geholfen, deine Freunde wurden sehr böse von Kruschjrar verletzt, die ihr Leben für Sherry gegeben haben.“

„Das kann ich machen, auch wenn es unnötig ist.“ lächelt Nitir. An der Haustür klopfte es und Suki machte sich direkt auf den Weg.

„Trotzdem… vielleicht… liegt es an meiner eigenen Erziehung, dass ich auch was dafür geben möchte.“ grinste Sina schräg. „Muss man es denn? Wir sind doch Freunde oder?“ hob Nitir wissend eine Augenbraue hoch.

„Ja… das stimmt allerdings.“ nickte die Dämonin. Neia stand auf einmal wütend auf und starrte zur Wohnzimmertür. Sina drehte sich ebenfalls dorthin und sah zum ersten Mal einen richtig alten Elfen stehen.

„Falael…“ knurrte Neia wütend.