Ich bin wiedergeboren und die Gespräche? VI
Verwundert schaut Sina Maria an, als sie die Frage ihr stellte. „Erm… nein, habe ich nicht. Hat Roman das dir nicht erzählt?“
„Nein, leider nicht. Bei meinen Mann muss ich mir leider alle Informationen aus den Finger saugen.“ machte Maria einen genervten Gesichtsausdruck. „Dabei sollte er es selber wissen, dass ich eigentlich ALLES wissen will.
Ich meine… ich darf keine Burg verlassen, woher soll ich wissen, was draußen passiert? Die Dienerschaft wurde dazu trainiert, immer das schönste zu sagen, egal ob die Burg gerade brennt. Leider bin ich mehr oder weniger dazu gezwungen, selber aus dem Fenster zu schauen, ob das Wetter scheiße ist oder nicht.“
„Erm…?“ machte Sina einen weiteren erstaunten Gesichtsausdruck, weil die Sprache von Maria… sehr gewöhnungsbedürftig ist, vor allem wenn sie Roman´s Gespräche im Kopf hatte. Vornehm, keine Fäkalsprache oder ähnliches. „Was?“ hakte Maria direkt nach.
„Nun… ich bin einfach ehrlich, deine Sprache.Wenn ich die von allen alten Vampiren vor Augen habe… sei es Roman, Layla, Acula oder Taos…“
„Mir doch egal? Ich sagte doch, ich war einst ein Mensch gewesen, glaubst du nicht selber, dass es auf dem Land etwas rauer umging? Du liebe Güte, als ich das letzte mal eine Stadt besuchen durfte mit Roman und ich ging ganz bewusst in eine Gosse, dabei musste ich schon fast schmunzeln.
Das, was sie an Schimpfwörtern… Akzente… nenne wie du es willst bei den Gesprächen benutzt haben, war überhaupt nichts, als es noch in meiner Zeit war. Roman kennt sie selber, aber scheinbar hat der feine Herr sich die Sprache abgewöhnt.“
„Uhm… ok?“ „Nun mach dir mal nicht in die Hose, ich reiß dir jetzt nicht den Kopf ab und trete ihn in die nächste Schlucht runter, verfüttere deine Leber an die Hunde und mit dem Rest lässt sich noch irgendwas finden.“ hob Maria eine Augenbraue hoch.
„Ich… kann in diesem Fall auch hier dir nur danken.“ nickte Sina langsam. „Es ist halt… etwas gewöhnungsbedürftig, wirklich. Alle sind so vornehm und… dann du.“
„Ich bin mir selber treu geblieben und warum sollte ich meine eigenen Werte aufgeben, egal wie viele Jahrtausende vorbeigegangen sind? Du musst wissen, darauf reite ich immer sehr gerne herum bei meinen Mann. Ich bin einen Tag älter als er.“ grinste Maria.
„Echt? Wenn ich auch in diesem Fall wieder ehrlich sein muss, ich weiß so… eigentlich nicht viel über Roman, dich, die gesamte Familie. Von Layla habe ich einen Einblick in ihre Familie bekommen sowie… das Problem mit ihrem Ehemann.“
„Nun, da ist Layla selber schuld.“ antwortet Maria trocken. „Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit hat sie etwas gewollt, was ihr Mann überhaupt nicht wollte, wie immer, und das musste in einem Streit enden, wie immer.
WENN du meinst, das Roman herrschsüchtig ist, dann kann man das bei Layla ebenfalls sagen. Aber ich glaube, dass ist ein Problem bei dieser Familie. Ich kannte ja jeden meiner Schwäger und Schwägerinnen und jeder wollte die volle Kontrolle haben.
Die einen mehr, die anderen etwas… „weniger“ oder haben es nicht so deutlich zum Ausdruck gebracht, aber letztendlich: Ich will, ich will, ich will, Punkt. Du hast vermutlich selber festgestellt, mit wem Roman am besten zurecht kommt und dass… einige Tod sind, nun… selber schuld.
Wobei ich ehrlich sagen muss, ein klein bisschen vermisse ich Cassius schon. Auch wenn ich weiß, dass er und Roman sich nicht ab konnten, so hat er mir schon erzählt, was so auf der Welt passiert ist. Mir haben die Dinner mit ihm sehr viel Spaß gemacht, auch wenn ich wiederum weiß, dass sie sich nur gegenseitig intrigierten… also Roman und Cassius.
Na ja, was soll ich sagen, wenn man nicht durch Alter sterben kann, braucht man eine Abwechslung oder? Aber… ich glaube wir schweifen etwas ab. So gerne ich über meine Kindheit mit Roman erzählen würde und hast du nicht gesehen, denke ich… haben wir ein Problem.“ änderte Maria das Thema.
„Ja… schon, aber wieso die Frage nach meiner Mutter? Ich kenne sie nicht, ich bin… ein Produkt dämonischer Experimente, wo sie scheinbar ihr Leben verloren hat. Mein Vater gibt mir keine Auskunft, das einzige, was ich habe sind meine 13 Schwestern, wovon ich nur mit einer in Kontakt stehe. Meine Zwillingsschwester Kyllia, die bei mir lebt und „irgendwann“ Lisa, die Tochter von Layla, ehelich wird.
Die restlichen Schwestern hat mir Kyllia erzählt, doch… keine Ahnung wie der erste richtige Kontakt mit ihnen sein wird.“ erzählte Sina ein bisschen von sich.
„Oha? Lisa heiratet und Layla macht das mit? Darauf komme ich später zurück.“ nickte Maria für sich, die wohl frisches Futter entdeckt hatte. „Sina, du hast wunderschön deine Sorgen erzählt und ich kann dir selber sagen: Ja du bist eine Mutter.
Es ist wirklich unwichtig, aus welchen Gründen man Mutter ist. Ob man ein Kind adoptiert, man auserwählt wurde, sie erschaffen hat… Sobald man anfängt über die Zukunft der Kinder nach zu denken ist man Mutter, Punkt.
Ich will nicht abstreiten, dass… es auch Mütter gibt, die besser nie Kinder geboren hätten. Nicht… weil ich ihnen das Leben nicht gönnen will, aber ich kenne da einige Miststücke, die wussten überhaupt nicht, was ein Kind sein soll.
Maeve und Acula waren sehr gute Beispiele, denn ich hätte Kinder nicht als Spielzeuge betrachten können. Dazu fehlt mir jegliches Verständnis, aber sie hatten auch nicht wirklich, was wir als Gewissen betrachten konnten.
Egal, du bist Mutter und kannst mich daher sehr gut verstehen. Doch was ich zwischen den Zeilen herausgehört habe ist ein stummer Schrei nach Hilfe. Hilfe, weil du überfordert bist mit… irgendetwas?
Weil dein Vater, egal was für ein Arsch er ist, dir keine Unterstützung anbietet? Das du, bedaure, aber ich kann nicht sagen, wie Dämonen sein sollen, perfekt und gefühllos sein musstest? Du versuchst irgendwie verzweifelt alles richtig zu machen und das ist eigentlich ein Vorzeichen, dass es schlimm enden wird.“
Sina sagte nichts, sie wusste auch nicht, was sie jetzt dazu sagen sollte und schaute Maria immer noch in die Augen.
„Hrm, dachte du wärst nicht auf den Kopf gefallen.“ schüttelt Maria den Kopf. „Meine Frage, ob du keine Mutter hast ist, weil du dich scheinbar dringend aus heulen musst, es aber in dich hinein frisst. Das ist wohl der Part, wo du nicht willst, dass andere sich um dich sorgen.
Normalerweise ist die EINZIGE Person auf der Welt… niemand anderes als die Mutter, die einen in den Arm nimmt. Bei dir ist es wohl sogar noch drastischer, dass du überhaupt keinen Vorbild hast von einer Mutter. Du liebe Güte, ich bekomme zwar nicht ALLES mit, aber das eine oder andere schon.
Doch das Dämonen mit ihresgleichen Experimente anstellen? MICH wundert es nicht, was für mich oder andere normal ist, dir nun etwas fehlt wie ein Vorbild. Die Eltern sind immer gewisse Vorbilder, am meisten eher sogar die Mutter, ich muss es ja wissen.“ grinste Maria traurig.
„Auch wenn wir uns also erst… keine Ahnung wie lange wir schon reden, erst kennen, sind bei mir alle Instinkte einer Mutter aufgesprungen. Da sitzt ein Mädchen, das verstanden hat, was passiert ist und dennoch weinen will, aber nicht kann.
Ehrlich? Lass es einfach raus. Ich kann nicht deine Mutter ersetzen, weil du vermutlich deine eigene Vorstellung hast, wie sie mal… gewesen sein könnte. Du brauchst dich bei mir nicht zurückhalten, wirklich nicht.
Ich habe nur Töchter und jede hatte ihre Sorgen, am meisten musste ich Renee immer trösten, wenn es wieder einen Streit mit ihrem Vater gab. Irgendetwas ist also bei dir im Busch und… in diesem Zustand habe ich Sorgen, dass du das Ziel mit meinen Kinder vergessen könntest, wenn der Tag des Zusammenbruchs bei dir kommt. Meine… du lässt deine Tränen schon längere Zeit laufen.“
Sina saß auf ihrem Stuhl… und hat nicht gemerkt, dass sie längst unbewusst am weinen war. Verwundert streichelt die Dämonin mit der linken Hand über ihr Gesicht und hat an den Fingern ihre blutigen Tränen. „Aber… wieso?“
„Das kann ich dir nicht beantworten, aber vermutlich muss sich bei dir unheimlich viel Stress aufgebaut haben.“ antwortet Maria sehr mitfühlend. „Möchtest du darüber reden? Keine Sorge, dass bleibt unter uns. Weder Roman noch irgendwer wird davon erfahren.“
Die Tränen fielen so von Sina runter, bis sie beide Hände auf ihr Gesicht legt und liebend gerne laut geweint hätte. „Erstaunlich, dass du nicht schon längst einen Nervenzusammenbruch hattest.“ merkte Maria an. „Kann es sein, dass dein Vater dich mit seiner Aktion so dermaßen schockiert hat?“
„Ja… warum will dieser Arsch auf einmal meine Familie angehen…“ schniefte Sina laut. „Was bitte… ist denn falsch daran, seine Liebe zu heiraten? Das er ausgerechnet das schlimmste Killerteam geschickt hat und mich in diese… Scheiß Situation gebracht hat…
NUR Probleme, seid ich wachgeworden bin. Mimimi hier, mimimi da… Ich weiß überhaupt nicht… was sie alle von mir wollen? Immer muss ICH dabei sein und die Händchen halten. Soll Ratschläge erteilen und eine gute Mine zum Spiel haben.
Ich habe langsam… echt keinen Bock mehr. Meine… alte Zeit, ich vermisse sie wirklich. Nichts… als die Freiheit zu haben, gedankenlos mit meinen beiden Liebsten… einfach auf Abenteuerreise zu gehen.
Doch selbst das geht nicht. Einer entzieht man bald den Status einer Abenteurerin, der anderen will mein Vater nun ans Leben. Immer… wenn ich glücklich werde, muss etwas so grausames kommen und anschließend darf ich mich hinterher mit den Konsequenzen herumschlagen.
Und wenn ich bei den Konsequenzen hart durchgreife, kommen dann WIEDER neue Probleme. Langsam… entsteht ein Teufelskreis, aus dem ich selber nicht mehr rauskomme. Immer heißt es, ruhig bleiben und nichts machen.
Das nichts machen rächt sich aber in mehreren Formen, die man nicht vorhersehen konnte. Ich darf mich mit einer Untersuchung herumschlagen, weil irgendwer die Finger auf mich zeigt. Vielleicht habe ich was damit zu tun, vielleicht auch mal überhaupt nichts.
Vor allem… ich werde langsam immer mehr zu einem Feind degradiert. Irgendwie… fühle ich mich nicht mehr wohl, was ich sonst mein Heim nennen konnte. Was… wird bitte noch alles auf mich zu kommen?
Es ist so eine Ironie… dass mein Attribut Chaos auch nur für Chaos in meinen Leben sorgt. Irgendwie… keine Ahnung… war einiges früher besser gewesen. Sorgenfreier… stressfreier…“
„Dann ändere es doch?“ schlug Maria vor. „Selbst Roman tut sich sehr schwer damit, weil er damit auch Kontrolle aufgeben müsste. Doch ich sehe es doch selber, dass es ihn tierisch auf die Nerven geht bei einigen Sachen.
Keine Ahnung was deine Ma dir gesagt hätte, aber wenn du meine Meinung als Mutter hören willst: Gib einfach alles auf, was dich verletzt, unnötigen Stress gibt, einfach alles. Aber ich weiß genau… dass wirst du nicht können und das ist das eigentliche Problem.
Du bist… süchtig danach, du brauchst es, doch das ist genau, was dir schadet meine Liebe. Exakt das, was mein Ehemann ebenfalls zeigt. Ihr seid euch in diesem Fall ziemlich ähnlich. Er leitet vermutlich den größten Vampirclan und das ist schon ein großer Organisationsaufwand.
Von dem, was ich über dich weiß, hast du ja in ganz Alliancia deine Finger im Spiel, teilweise sogar über mehrere Kontinente. Ich kann mich noch an dem Abend erinnern, dass Roman sich bei mir aus geheult hat, dass da eine Dämonin wäre, die eine Weltherrschaft anstrebt, es aber abstreitet.
Nüchtern betrachtet und da ich ja kaum was weiß, sieht es ja nach einer Weltherrschaft aus, aber so wie du aussiehst… nicht unbedingt.“
„Aber nicht weil ich es unbedingt wollte! Ich bin GEGEN meinen Willen zur Kanzlerin ernannt worden, habe eine einen großen Einfluss bei den Abenteuergilden und meine Kontakte zum Königreich Efrana. Auch wurde ich GEGEN meinen Willen zu einer Clanführerin, sowie muss ich leider selber das Zepter bei einem Dämonendorf in Vurdinia in die Hand nehmen, die nichts geschissen bekommen irgendwie.
Was mich ankotzt ist, dass meine Ratschläge langsam auf Widerstand triffen und es sogar noch schlimmer wird als es ohnehin schon ist.“
„Immer noch: Gib das einfach alles auf und du wirst feststellen, wie viel Luft du auf einmal atmen kannst. Nur… Entschuldigung das ich es so sagen muss, aber wenn ich dein Gejammer so höre, willst du es ja auch nicht.
Ist es etwas, damit du deinen eigenen Wert kennst? Willst du anderen Viechern nützlich sein und gibst daher immer alles? Irgendetwas muss da sein, dass du nicht loslassen willst. Roman meinte, das hast du nicht von mir gehört, du würdest vor etwas weglaufen, nur ist das in diesem Fall irgendwie… widersprüchlich.
Wenn ich ehrlich bin Sina, du wirst irgendwann in der Zukunft eine Entscheidung treffen MÜSSEN, ob du willst oder nicht. Es muss… irgendetwas passieren, dass es sich nicht mehr lohnt weiter dieser erm… Arbeit nachzugehen, die du aktuell machst.
Wie, warum, weshalb, dass ist alles egal wirklich, aber ich verspreche dir, es kommt der Zeitpunkt, wo du nachdenken wirst. Das ist meine ehrliche Meinung als Außenstehende und… ehrlich… willst du das wirklich für alle Zeit so bleiben soll? So wirklich?
Du kannst nicht durch die Zeit reisen, um wieder in der Vergangenheit zu leben, wonach du dich sehnst. Diesen Wunsch habe ich auch öfters gehabt, wo Roman noch nicht all diese Haufenweise Schwüre abgegeben hat. Es nötigt ihn zu dass, was er momentan ist.
ICH selber habe mich auch vor kurzem zu etwas entschlossen und bin mit meiner eigenen Entwicklung eigentlich zufrieden. Würde mir nur wünschen, dass Roman nicht seine sadistische Ader an mir im Training raus hängen lassen würde, aber ich bereute keine Minute.“ grinste Maria.
„Und wie geht es dir nun Sina? Ist bestimmt ein gutes Gefühl, den angesammelten Stress, Frust mal gesagt zu haben oder? Vielleicht war ich ein bisschen hart, aber schau mal… Wenn ich jeden Tag das Gejammer meiner Kinder anhöre, lernst du schnell auf Durchzug zu schalten und zu nicken.
Kinder die jammern geht es besser als sie eigentlich glauben wollen. Nur werden sie lauter, wenn man ihnen das halt so ins Gesicht sagt. Egal, soll Roman der böse Vater sein und ich die liebe Mutter, wuhu. Ich mag es, wenn man mich ganz doll liebt.
Nichtsdestotrotz… mein Ratschlag solltest du wirklich zu Herzen nehmen. Aufgeben heiß nicht unbedingt verlieren, wenn man sich damit selber retten muss. Was bringt es… ein Held zu sein, der selber einen Helden braucht?“
Nun schaute Sina sehr erschrocken drein bei dieser einfachen Logik. „Ich glaube, in deinem Fall ist es vermutlich sehr falsch zu sagen, dass du ein Feigling seist. Viktoria erzählte mir ja sehr viel und dass vor allem du dich reinhängst, dass jeder, auch die nicht in deinem Clan sind, sich wohl fühlen.
Ist es also falsch zu sagen, dass sie bitte selber auf diesem Stand der Dinge bleiben sollen und du eine Auszeit brauchst? Ich bin mir nicht sicher, wirklich alt bist du ja nicht gewesen. Jeder von ihnen ist kein Windelscheißer mehr, sollen sie doch mal selber für ihr Leben ein bisschen arbeiten.
DAS ist etwas, was Roman am meisten an dir respektiert, dass du, Achtung, er nennt es ja „Starthilfe“ gibst, aber irgendwie ist es mehr als nur eine Starthilfe. Vielleicht solltest du also in diesem Fall gewisse Dinge trennen, meine nur.
Was einen stresst kann nicht gesund sein, DASS hat meine Mutter mir selber gesagt und ich denke… da ist unheimlich viel Weisheit in dieser einfachen Aussage drin. Also Sina, hör auf zu flennen und kümmere dich nun etwas mehr um dich und vergiss nicht…
Meine Töchter sind in deiner Obhut, ich will wirklich nicht persönlich kommen, weil du deine Aufgabe vernachlässigt. Sonst reiße ich dir deinen Kopf…“
„ab, wirfst ihn eine Schlucht, meine Leber wird an die Hunde verfüttert und so weiter.“ beendete Sina den Satz. „Wow… ich glaube, ich würde keinen Kampf gegen eine Supermutter gewinnen, egal welches Level und Status sie hat.“ musste Sina selber grinsen.
„Nö, würdest du auch nicht.“ grinste Maria ebenfalls. „Sina, wenn… du wieder jemanden brauchst, wirklich jemanden, der nicht in deiner Familie ist, von deinen Freunden oder weiteres, ich stelle mich gerne zu Verfügung. Ich werde nicht deine Ersatzma werden, aber zuhören, dass habe ich sehr lange trainiert.
Selbst ich würde nicht alles meiner Familie sagen, WENN ich denn irgendwelche Sorgen hätte. Ich darf ja nicht mal einen Garten züchten wie Layla, die Gefahr wäre ja zu groß, dass ich mich verletzten könnte.
DAS sind Probleme Sina, aber ich habe das „Problem“ ja geheiratet, also bin ich auch wiederum selber Schuld, wuhu. Doch… weiß ich eines… Das Leben wäre extrem langweilig, wenn ich all das nicht hätte.
Für viele mag es sein, dass ich in einem Käfig stecke, doch mache ich den Eindruck, dass ich todunglücklich darüber bin? Denke nicht, dafür genieße ich die meiste Aufmerksamkeit von einer sehr gefährlichen Kreatur.“
„Danke… für dein Angebot, vermutlich… werde ich sogar darauf zurückgreifen. Und auch hast du recht… dass ich nicht einfach alles… fallen lassen kann. Irgendwie habe ich doch einiges an Herzblut bei den ganzen Arbeiten gesteckt… dass ich nicht auf einmal verlieren will.“ seufzte Sina.
„Argh… immer diese gleichen Ausreden, ich kenne sie doch schon von Roman. Lass dir was neues einfallen. Von außen sieht man dem Kerl auch nichts an, aber ich kenne ihn seit der Kindheit, also weiß ich am ehesten, dass wieder irgendwelche Scheiße am Laufen ist.“ meckert Maria.
„Du bist wirklich eine coole Ma.“ schmunzelt Sina und wischte sich ihr Gesicht mit einem Tuch sauber. „Ich hoffe, wir können uns auch mal persönlich treffen und denke, dass ich mir auch die Zeit nehmen werde, egal ob die Welt untergeht.“
„Das sag ich Roman auch immer wieder, aber er bekommt davon Magenschmerzen. Vermutlich war ich am Anfang etwas… „eifersüchtig“ auf dich gewesen. Meine… ich habe sehr lange auf ihn eingeredet, länger als du in Planung warst.
Dann kommt er von der letzten Reise zurück und sagte: Jau, bin dabei. Ich glücklich wie sonst, als er mir von dir erzählte. Tja… gut dass wir uns in diesem Moment nicht gekannt haben, weil ich dir vermutlich ein Messer in den Rücken gerammt hätte vor lauter Eifersucht.
Keine Sorge, also wirklich keine Sorge, dass werde ich nicht. Wir haben uns endlich kennengelernt, sogar ein sehr intimes Thema besprochen, ich bin wirklich glücklich momentan. Du bist wirklich anders, als was man immer von dir erzählt.“ beruhigte Maria Sina.
„Ich frag besser nicht, Unwissenheit ist manchmal ein Segen.“ lächelt Sina. „Und… danke, dass ich auch eine Unterstützung deinerseits habe bezüglich deinen Töchtern und Roman. Es gibt mir mehr… Freiheiten.“
„Gerne geschehen.“ nickte Maria. „Falls… wir uns treffen sollten, könntest du mir auch eines dieser „Piercings“ anbringen?“ Nun schaute Sina die Vampirin erstaunt an und bekam eine sehr sehr düstere Zukunftsaussicht.
„Nein.“ „Wie nein?“ staunte Maria nun und schob eine Strähne mit der rechten Hand über ihr Ohr. „Nein, weil ich genau weiß, sobald ich dir ansatzweise die Hand schütteln würde oder ähnliches, dass deine gefährliche Kreatur über mich herfallen wird. Ich bin vielleicht eine kampfsüchtige Berserkerin, aber DIESEN Kampf werde ich bestimmt nicht freiwillig suchen!“
„HA?!“ wurde Maria etwas lauter. „Meinen Kindern erlaube ich es, aber ich darf keine haben? Na das muss du mir mal bitte sachlich erklären.“
„Weil ich leben will?! Roman beschützt dich so extrem, glaubst du wirklich, dass er mich SO nah an dich heran lässt? Was glaubst du was passiert, wenn er von Viktorias Piercings erfährt? Du bist meine einzige Hoffnung, dass er in der Burg bleibt.
Wenn ich euch dann besuchen komme oder so und… mit viel Trickserei haben wir deinen Mann für paar Minuten von dir weggelockt und er kommt dann wieder. ICH. WERDE. DAS. NICHT. ÜBERLEBEN!“
„Papperlapp, du machst dir zu viele Gedanken.“ wischte Maria das Problem weg. Sina bekam auf einmal Kopfschmerzen. „Nur… interessehalber, was… genau schwebt dir denn vor? Denke, du hast ja bei deinen Töchtern ja schon einiges gesehen.“
„Das gleiche was auch Viktoria hat natürlich.“ „NEIN! NEINNEINNEINNEIN!“ schüttelt Sina panisch den Kopf.
„Doch? Wie du schon sagtest, ICH bin diejenige, die Roman hält, also…?“ grinste Marie nun böse. „DAS IST GEMEIN! NEIN! ICH HABE DEINE BITTE NIE GEHÖRT!“ drückte Sina beide Hände auf ihre Ohren!
„DOCH!ICHWILLSIE!“ „LALALALALA!“ „Erm…?“ wurde die Tür bei Sina geöffnet, wo Renee und Viktoria sehr besorgt reinschauten. „Was…?“
Sie sahen Sina, die mit ihren Händen auf den Ohren wild den Kopf schüttelt und gleichzeitig ganz laut rumlalalalt. Ihre Mutter dagegen wirkte, als würde sie das Theater regelrecht genießen. „Ich weiß das du mich hörst Sina. Wenn du mich besuchen kommst, will ich dass du eine Auswahl mitbringst.“
„NEEEEEEEIIIIIIINNNNNNNNN!“ stürmte Sina nun aus dem Zimmer.
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