Ich bin wiedergeboren und die weiteren Gäste?

„Sag… Wo geht Sherry eigentlich immer hin?“ fragte Sina, die Neia die Hüfte massiert. „Irgendwie macht sie ein großes Geheimnis daraus, wenn sie mein Haus verlässt.“

„Uhh… wir haben ihre Wasserzauber alle besprochen, wovon ich selber nur die Hälfte kannte. Sie geht zum üben raus aus der Stadt, einmal die unbekannten Zauber zu testen und das andere, ihren… „Wassi“ besser zu verstehen.

Bei der Wasserkugel haben wir festgestellt, wenn Sherry Wassermagie einsetzt, dass die Kugel das direkt nachmacht. Egal ob Sherry es wollte oder nicht, die Kugel setzt die gleichen Zauber ein. Ich habe ihr mal geraten, einmal auf Risiko zu üben, dass sie ihre Mana fast leer hat und dann herausfindet, ob diese Kugel seine eigene Mana hat oder es von Sherry abzieht.“

Sina drehte Neia auf dem Rücken und setzte sich auf die Oberschenken, dann massierte sie die Hüfte von der Blutelfe. „Verstehe… und die Wasserkugel selber?“

„Muss ein passiver Effekt der unbekannten Zauber sein. Kannst du dir vorstellen… wenn Sherry alles durch hat und mir diese Zaubersprüche beibringen kann, dass ich auch so eine Kugel haben könnte?“

„Ich denke, dass es eine sehr gefährliche Waffe in deinen Händen ist. Ist… nur eine Vermutung, aber könnte man von den anderen Elementen auch so eine Kugel bekommen?“

„Ahhh… wenn nur die normalen Elemente Feuer, Wind und Erde. Zumindest würde ich das behaupten, denn sonst würde ja um Sherry eine Lichtkugel fliegen oder?“

„Aber in Licht war sie doch noch kein Meister, wenn ich es richtig im Kopf habe.“ ging Sina von den Beinen runter und rieb die Oberschenkel. „War es nicht auch einer deiner Aussagen?“

„Hmm… Ich schlage dir vor, wir warten einfach ab was passiert, wenn Sherry ein Meister der Lichtmagie wird. Wenn keine Kugel kommt, unterstützt es meine Vermutung. Sollte doch eine kommen, kannst du davon ausgehen, dass ich wohl Sherry als Lehrerin haben will.

Im Gegensatz zu Sherry kann ich jedes Element benutzen… wobei es mir schaudert, eine Kugel von der Sorte Leere um mich herumfliegen zu lassen.“ drehte Neia den Kopf weg.

„Stimmt, wenn diese Kugel einmal etwas berührt… es gibt keinen Widerstand. Noch einmal auf den Bauch, dann gehen die Übungen weiter.“ nickte Sina und Neia tat dies. „Wie seid ihr zu einem Ergebnis gekommen mit den Zauberbücher?“

„Wundere mich… dass du mich das alles fragst?“ drehte Neia ihren Kopf. „Das liegt daran, dass Sherry irgendwie immer sehr müde wiederkommt und ich den „Teufel“ tun werde, ihr Löcher in den Bauch zu fragen. Sie weiß genau, dass ich alles stehen lassen werde um ihr zuzuhören.“ erklärte Sina, während sie ein paar Wirbelknochen massiert.

„Ah… verstehe. Wir haben die Bücher aussortiert, die Sherry nicht benutzen kann, so lerne ich sie für mich. Die anderen Bücher, die Sherry benutzen KANN, werden wir dann gemeinsam lesen, wenn sie ihre Wassermagie beherrscht und mein beigebrachten Zauber der Teleportation.“

„Sicher… dass sie es alleine üben soll mit der Teleportation?“ wurde Sina etwas mulmig. „Nicht… dass sie irgendwo…“

„Keine Sorge, Sherry ist nicht dumm. Der Zauber selber ist eigentlich simpel zu lernen. Das Problem liegt an der Vorstellungskraft. Du erinnerst dich ja… an mein Missgeschick mit Titanus oder?

Das lag daran, dass ich die Entfernung nicht richtig abgeschätzt habe, sonst wärst du nicht runter gefallen.“ kichert Neia. „Hmm… was ist denn mit Teleportation wie der Lichkönig sie einmal eingesetzt hat?“

„Das ist eine Steigerung der Teleportation und eigentlich einfacher sogar, weil du dich auf den Zauber darauf stellst und der dich zum Ort deines festgelegten Ziel bringt. Dummerweise habe selbst ich noch nicht herausgefunden, wie man es dauerhaft anbringen kann.

In Dungeon´s gibt es die ja auch, diese Teleportationsringe. Wenn… also Götter so was einfaches für die Ewigkeit zaubern können, müssten es noch einige Tricks in der Magie selbst geben.“

„Das wäre schon… sehr interessant. Warum stöhnst du die ganze Zeit so herum? Das ist dafür da, dass deine Sehnen sich entspannen können, weil du so steif bist wie die Metallstange dort!“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

„Weil… es sich gut anfühlt und du… scheinbar ein sehr gutes Händchen dafür hast?“ hatte Neia rote Wangen. Auf einmal kam Suki: „Mutter, die nächsten Gäste eines Clans sind gekommen. Ich habe mir erlaubt, sie direkt in dein Büro zu bringen.“

„Gut gemacht, wer ist es diesmal?“ unterbrachte Sina die Massage und stand auf. „Aelfric mit sehr… muskelbepackten Vampire, Zada ist auch bei ihnen. Scheinbar… kennen sie sich?“

„Ah, das ist der kleine Bruder von Zada. Dann bin ja mal gespannt, weswegen Zada damals so hartnäckig um ihn gekämpft hat. Du kannst die Übungen weiter machen Neia, du kennst ja nun die Grundschritte.“ verschwand Sina mit Suki aus dem Übungsraum vom Keller.

Als Neia merkte, dass die Tür oben zufiel, musste sie laut seufzen. „Warum… musste ich mich in Sina verlieben?“ murmelt Neia, dessen Herz so am Rasen war. „Das… wird noch übel werden… wenn ich meine Gefühle nicht unter Kontrolle bekomme… Dabei stehe ich nicht mal auf Frauen…“

Die Blutelfe drehte sich auf den Rücken. „Ob… es der Kuss war, den ich ohne nachzudenken ihr damals auf der Wange gegeben habe?“

Sina ging gemütlich in ihr Büro und staunte nicht… was sie zu sehen bekam. Zwei sehr muskulöse Vampire, eher Bodybuilder, mit Glatze standen an der Wand. Das ihr schwarzes Hemd nicht die Knöpfe raus fliegen, war schon alles.

Auf einem Sessel saß Zada, auf dem anderen… „Ich dachte, du hast einen Bruder?“ kam das über die Lippe von Sina. „Verdammt…“ fluchte Zada, als der Sitznachbar sehr depressiv wirkte. Dieser Vampir hatte ein sehr langes weißes Haar zu einem Zopf gewickelt und sein Gesicht wirkte femininer als das einer normalen Frau.

„Ist schon gut kleiner Bruder, Lady Sina dachte vermutlich, dass du eher Riskel nachkommst.“ tröstet Zada den Sitznachbar. „Wäre… dir dankbar, wenn du nicht… so unbedingt auf sein äußeres achten würdest.“ lächelte Zada dann Sina an.

Sina ignorierte die Muskelmänner und setzte sich auf ihren Stuhl. Scheinbar… hat bisher keiner groß auf das Aussehen von der Dämonin geachtet.

„Erm… Entschuldigung? Mein Name ist Lady Sina, die Clanführerin deiner Schwester. Falls… ich dich damit beleidigt haben soll…?“ schaute Sina den depressiven Vampir an.

„Nein… es ist nicht ihre Schuld. Mit… diesem Problem werde ich wohl immer konfrontiert. Vermutlich… verachtet mich mein großer Bruder deswegen…“ seufzte der Vampir und schaute Sina in die Augen.

„Mein Name ist Aelfric und die beiden freundlichen Herren sind meine Leibwächter.“ drehte sich der Vampir um, aber kein Murks von den Bodybuilder. „Nicht wundern, aber sie sind schon immer sehr schweigsam gewesen.“

„Aha…? Wie geht es deinen… großen Bruder und dem Clan?“ wunderte sich Sina ein bisschen zwischen der Beziehung der Vampire. Vor allem… die Stimme von Aelfric klingt eher die einer Frau.

„Mein… Clanführer befahl mich zu ihm und erklärte mir, dass ich hier in diese Stadt euch vorstellen und die Unterstützung des Clans vermitteln soll. Von den freiwilligen Vampire im Clan haben sich diese besagten Herren gemeldet, auch… wenn die Reise mehr als schweigsam war?“ wunderte sich selbst Aelfric.

„Wenn die so still bleiben, könnte man sie auch als Statuen verwechseln.“ kommentierte Zada grinsend. „Aber ich finde es cool von euch, dass ihr meinen kleinen Bruder beschützen wollt. Du musst wissen Sina, die beiden können wirklich böse kämpfen.“

Immer noch kein Wort von den Vampiren die an der Wand stehen. „Ehrlich? Das sind doch Statuen… Wenn ich an Gair mit den beiden Frauen denke, hätten sie ihn auch vor meinen Augen umgebracht.“ grinste Sina.

„Hör mir auf mit Gair… Mein Cousin hatte nichts besseres zu tun als mich direkt aufzusuchen, nachdem er wusste, wo mein Haus steht. Lara hat sich bemüht freundlich zu bleiben, aber… wenn man seine Art nicht kennt, ist er einfach nur unerträglich…

Hoffentlich behält er seine Hose an, ich will nicht, dass ein Mob wütende Ehemänner oder sonstiges in diesem Viertel wegen ihm Randale machen.“ rollte Zada mit ihren Augen.

„Keine Sorge… ich habe die Regel für ihn erweitert, dass er keine Frauen in der Stadt abschleppen darf.“ holte Sina weitere Papiere raus aus einem Ordner.

„ACH deswegen hat er soviel geweint? Meine Güte, dann muss ich ihn nachher nochmal besuchen und mein Mitleid ausdrücken.“ bekam Zada ein sehr breites Lächeln, eher war es die Schadenfreude.

„Nun… deine Schwester Zada hat sich sehr bemüht, dass du deinen Clan vertrittst. Ich nehme an, ihr habt eine sehr besondere Beziehung oder?“ schaute Sina Aelfric an, der still geworden ist.

„Erm… ja. Wie… ihr seht, verwechselt man mich immer mit… einer Frau.“ nickte der Vampir. „Nun… du siehst wirklich aus wie Mutter. Ich hoffe, dass Mel kein Schreck bekommt, wenn sie dich sieht.“ nahm Zada eine Hand von ihrem Bruder.

„Oh? So würde eure verstorbene Mutter aussehen? Wie ist denn dein Talent… als Kämpfer? Ich meine… wenn ihr ein Clan extra für Attentate und ähnliches spezialisiert seid?“ wirkte Sina neugierig und schaute das Gesicht nochmal genauer an.

Scheinbar war es Aelfric etwas unangenehm, dass er das Gesicht verdreht. „Ich… kann… nicht kämpfen. Vermutlich… bin ich der schwächste geborene Vampir auf der Welt. Nicht… mal ein Schwert kann ich richtig halten.

Selbst was ich anhabe… bringt mich schnell außer Puste, wenn ich lange Wege gehen muss. Wären die netten Herren nicht dabei gewesen, die mich getragen haben… vermutlich wäre ich in paar Jahren erst hier angekommen.“

„Huch? Ist das denn möglich?“ schaute Sina die andern Vampire an. Die Bodybuilder sagen immer noch nichts und Zada nickte. „Das ist möglich. Mutter… hat mich auserkoren mich bestmöglich zu quälen und Aelfric hat sie am Leben gelassen, damit… sie was zu lachen hatte.

Ich bin wirklich froh, dass sie nie Hand an ihm gelegt hat denn… Machen wir uns nichts vor, er hätte die Folter nicht überlebt. In der Vergangenheit habe ich mehrere Versuche gemacht, dass… wenigsten irgendwelche seiner Attribute sich verbessern, sodass er wenigsten… flüchten kann oder ähnliches, aber keine Chance.

Aelfric ist wirklich mit Pech gesegnet. Sieht aus wie eine Frau, die unsere Mutter zum verwechseln ähnlich aussieht und sobald er körperlichen Anstrengungen tätigen musst, steht er kurz vor einem Kollaps.

Dafür ist Aelfric aber wirklich sehr klug. Mutter und die anderen Attentäter hat es nicht wirklich interessiert, aber mein Bruder kann sehr gute Pläne entwickeln und weiteres. Vielleicht solltet ihr ihm das Schach beibringen und selber herausfinden.“

„Hmm… hätte nicht gedacht, dass ich das erlebe. Was ich meine ist… die Welt besteht aus sehr viel Gewalt oder? Der Stärkere merzt den Schwächeren aus, die Bösen wollen an die Macht. Eigentlich muss ich ja dir den Respekt zollen, dass du bis jetzt in dieser Verfassung überlebt hast.“ sagte Sina sehr ehrlich ihre Meinung.

„ … Danke?“ schaute Aelfric verwundert Sina an. „Glaub mir kleiner Bruder, hier wirst du dich eher wohl fühlen, als in deinem alten Zuhause.“ drückte Zada die Hand von ihrem Bruder.

„Nun denn… ich habe hier gewisse Regeln in der Stadt. Liest sie dir in Ruhe durch und gibt sie dann… den netten Herren weiter.“ schob Sina das Regelblatt zu. Aelfric nahm dies und las es sich in Ruhe durch.

„Hmm… Miete zahlen? Das ist nun was neues für mich.“ murmelt Aelfric. „Und… arbeiten werde ich in meiner körperlichen Verfassung… nicht wirklich können.“ wirkte der Vampir unendlich traurig.

„Keine Sorge, junger Herr. Wir werden uns darum kümmern.“ meldet sich nun einer der Leibwächter. Alle drehten sich ihre Köpfe zu den Sprecher, aber keiner wusste… wer von den beiden nun gesprochen hat.

„Ist… das denn in Ordnung Lady Sina?“ fragte Aelfric, als nichts weiter kam von den Bodybuilder. „Das… die netten Herren für mich das machen?“

„Wenn sie sagen, sie machen das, sehe ich kein Problem. Dann würde ich nur dich bitten, dich ein bisschen der Öffentlichkeit blicken zu lassen. Vermutlich wird deine große Schwester dich begleiten, damit… es keine Probleme gibt. Nur… vermeide das Armenviertel zu betreten, denn… ich will keinen Ärger haben mit der Stadt, nur weil ich da mal wieder aufräumen muss.“ nickte Sina.

„Stimmt… wenn man den Status von Aelfric kennt, wird man das vermutlich ausnutzen wollen. Wegen Blut brauchst dir auch keine Sorgen machen, es gibt genug Spender in der Stadt, die es von sich anbieten. Nur… sollte ich vielleicht dabei sein, bevor sehr viele männliche Spender sich dir anbieten.“ grinste Zada.

„Das… wäre natürlich gut. Ich… möchte wirklich keinen Ärger in der Stadt und eurem Clan bereiten und… Danke, dass ihr meine große Schwester in eurem Clan aufgenommen habt. Mir… ist das Herz stehen geblieben, als Riskel mir sagte, dass Zada aus dem… Clan entfernt wurde.“ lächelte Aelfric irgendwie niedlich.

„Dein Bruder ist wirklich sehr süß, wenn er so lächelt.“ musste Sina das sagen.

„Nicht wahr?“ strahlte Zada voller Stolz.