Ich bin wiedergeboren und vampirische Agenten?
Die Zeit verging wieder ein bisschen in Fanfoss, die neuen Vampire wurden von den Bewohnern neutral betrachtet. Es hat sich aber das Gerücht verbreitet, dass jeder Gair melden soll, wenn er sich an die schönen Frauen ran machen sollte.
Dies hat dazu geführt, dass er irgendwann nur noch bei Zada abhing. DIE wiederum hatte irgendwann die Schnauze voll gehabt und hat ein Deal mit den Frauen von Gair´s Clan vereinbart, dass er nun als Abenteurer arbeitet.
„Was… hast du mit ihnen eigentlich besprochen? Gair… sah ziemlich todunglücklich aus?“ fragte Lara mal. „Ich habe ihnen 20% Rabatt angeboten, wenn das Geschäft in der Zukunft eröffnet wird. Zuerst… waren sie ziemlich… unhöflich, nachdem ich ihnen dann aber ein paar Lederkleider gegeben habe, ist bei ihnen wohl eine Tür aufgegangen.“ grinste Zada.
Der kleine Bruder Aelfric dagegen… scheint regelrecht ein Herzensbrecher bei den Frauen zu sein. Wie Zada vermutet hat, aber die Männer verwechselten ihn immer mit einer Frau und nachdem herausgekommen ist, was Aelfric wirklich ist… Nun sind es die Frauen, die ein Auge auf ihn geworfen haben.
„Menschen… sind schon komisch.“ meinte Aelfric, als er mit einem Sonnenschirm mit seiner Schwester spazieren ging. Hinter ihnen liefen mit einem gewissen Abstand die Leibwächter und waren wortkarg wie immer. „Ich bin diese… Aufmerksamkeit einfach nicht gewöhnt.“
„Das wird schon, falls du es nicht bemerkt hast, aber… Du bist entspannter geworden. Normal bist du das, wenn Mutter nicht da war. Nun schau dich an. Gehst mit mir und deinen… „netten“ Herren mitten in einer Stadt fröhlich raus.“ grinste Zada.
„Sehr ungewöhnlich, dass Vampire… wie wir einfach so raus können oder? Dabei… sind wir doch eigentlich Monster.“ grübelte Aelfric.
„Nicht in der Sicht von Lady Sina. Für sie sind wir alle Individuen, die Entscheidungen treffen können und auch vom Schicksal getroffen werden. Wenn… du irgendwelche besonderen Anliegen hast, kannst du ruhig Lady Sina fragen gehen. Sie wird dir zumindest zuhören.“ ging Zada nun Arm in Arm mit ihrem Bruder.
„Genau… du schaffst das Neia!“ feuert Sina ihre Schülerin Neia an. Die Blutelfe versucht nun im Stehen einen Spagat zu machen. Doch… war diese Pose für Neia sehr unangenehm wegen der aktuellen Trainingsklamotten.
„Ich… fühle mich so entblößt…“ murmelt Neia und schaffte es den Spagat zu machen. „Stell dich nicht an, hier laufen keine notgeilen Kerle herum.“ grinste Sina. „Nun das andere Bein, damit du ein gutes Gefühl bekommst.“
„Keine notgeile Kerle, aber eine süße Sina.“ dachte die Blutelfe und setzte langsam ihr gestrecktes Bein wieder auf den Boden. Auf einmal kam Suki mit zwei Vampirinnen. „Mutter, dass sind Ivy und Jevera. Du wolltest mit ihnen sprechen.“
Beide Frauen hätte man auch für Jugendliche halten können. Groß, schlank, die vampirischen Merkmale. Sie trugen einfache Alltagskleider und während Ivy scheinbar ein Muttermal unter ihrem rechten Auge hatte, war bei Jevera eine deutliche Narbe am Mund zu erkennen.
„Ah… wunderbar. Ist Sherry im Haus? Wenn nicht, kannst du mir dann Zada holen? Sie kann dann ja auch abmessen.“ war Sina erfreut. „Du kannst deine Sehnen kurz wieder ausruhen und die Stange als Abstützung nutzen, wenn du dich unsicher fühlst Neia.“
„Das kann ich machen Mutter.“ nickte Suki und verschwand. „Und wir drei gehen in mein Büro.“ grinste Sina, während die Frauen Neia bei ihrem Training zuschauten.
Später saßen die Frauen im Büro und die Vampire… wirkten etwas verkrampft. „Macht euch ein bisschen lockerer, ich will euch nicht auffressen oder so. Ihr habt auch nichts gemacht, weswegen ich euch bestrafen sollte.“ wollte Sina die Stimmung etwas lockern.
„Nun… wir können es versuchen.“ murmelt Ivy, die scheinbar eine sehr zierliche Stimme hatte. „Nur… Jevera ist ein bisschen schüchtern.“
„Das wird schon, keine Sorge. Edwin hat mich euch empfohlen, dass ihr am allerwenigsten… Probleme habt, euch die Hände schmutzig zu machen? Ist das soweit… richtig?“ schaute die Dämonin die Frauen abwechselnd an.
Diese schauten sich kurz an und es war Jevera, die darauf antwortete: „Ich… denke schon. Immerhin… wurden wir von Lord Justus persönlich… diszipliniert. Nur… die wenigsten haben ihn überlebt…“
„Und die ihn überlebt haben… sind gebrochen wie wir. Wir… haben keine Probleme, jemand die Haut abzuziehen, lebendige Kinder ins Feuer zu werfen und ähnliches.“ fügte Ivy hinzu.
„Ihr… schaltet eure Gefühle regelrecht aus, wenn ihr diese Art von Aufträgen macht oder?“ wirkte Sina etwas zufrieden.
„Ich bin mir nicht sicher, ob wir überhaupt Gefühle haben, wenn wir unserer Arbeit nach gehen.“ wiegelt Ivy den Kopf. „Es… ist einfach kaputt, verstehen sie?“
„Wir bedanken uns für die neuen Zimmer und die Freiheit, aber… im Grunde kommen wir eher emotionalen Puppen am ähnlichsten. Solange… wir als Abenteurer arbeiten können… leben wir irgendwie.“ seufzte Jevera.
Sina hörte es sich kurz an, dann stand sie auf und kniete sich vor beide Frauen. Kurz schaute sie beiden in den Augen, die ein bisschen verwundert wirkten, dann umarmte sie die Vampire gleichzeitig.
„Es… tut mir leid, dass ihr immer noch in eurem Gefängnis steckt. Vielleicht ergibt sich in der Zukunft noch eine Gelegenheit… wie man diese Narbe in eure Seele heilen kann.“ streichelt Sina die Frauen am Kopf.
Sie waren komplett baff gewesen und wussten nicht… wie sie mit dieser Situation umgehen sollten. Doch die Worte von Sina… scheint sie irgendwie getroffen zu haben. „Ich… hoffe, ihr könnt das wirklich…“ murmelt Ivy.
Die Dämonin löste sich von den Frauen und sah zumindest, dass sie nasse Augen hatten. „Ich auch… Nun frage ich euch, bevor ich meinen Plan enthülle. Würdet ihr mir bei meiner… zukünftigen Arbeit beiseite stehen? Sie entspricht soeben das was Ivy mir vorhin erklärt hat.“
„Ihr… fragt uns stattdessen es zu befehlen?“ hakte Jevera und Ivy nickte. „Das ist richtig. Ihr nutzt nun die 2. Chance, die ich euch gegeben habe. Doch… mit meiner Aktion könnte es sein, dass ihr wieder in euren alten Zustand fallen könnt.“ setzte Sina sich auf den Schreibtisch.
„Ich habe damit kein Problem, du Jev?“ „Nein… eigentlich nicht. Vielleicht… ist es Schicksal, dass man gerade… unser Talent immer brauchen wird Ivy.“ beraten sich die Frauen und kamen zu der gleichen Meinung. „Lady Sina… wir werden ihnen helfen.“
„Nun gut.“ nickte Sina und schnippte mit den Fingern, dass man das Gespräch nicht belauschen kann. „Ich werde demnächst ein paar Ratsmitglieder von der Stadt besuchen. Bisher… haben sie sich irgendwie noch nicht in Bewegung gesetzt, aber das wird nur die Ruhe vor dem Sturm sein.
Ihr zwei bekommt von mir einen kompletten Anzug sowie eine Maske, die eure Gesichter versteckt. Damit will ich verhindern, dass man euch in der Öffentlichkeit erkennt, sollten wir… ein bisschen gemein werden.
Ich weiß nicht… wer genau von euch in unserem Clan die Ratsmitglieder beobachtet, aber ich will Kajar und Sarai unter meine Kontrolle bekommen, damit ich mehr oder weniger die Macht in der Stadt habe.
Je… nach Informationen werden wir diese Personen erpressen, ermorden, foltern oder sie zu einen Vampir machen, damit wir ihre Unterstützung bekommen. Es… kann auch sein, dass wir deren Angehörige vor ihren Augen foltern müssen.
Ivy, du wärst Agent One und Jevera Agent Two. Das sind eure Kosenamen, wenn wir gemeinsam operieren.
Gleich wird einer meiner Freundinnen kommen und eure Maße messen, damit die Anzüge richtig sitzen. Zugleich wird sie von euren Gesichtern eine eh… Totenmaske anfertigen, die dann eure Gesichter verdecken.
Wichtig bei der Operation ist, dass ihr nicht sprecht. Ich will… wirklich alles versuchen, dass man euch nicht erkennt und nach der Arbeit weiterhin das aktuelle Leben leben könnt.“
„Das klingt… irgendwie aufregend.“ musste Ivy lächeln. „Normalerweise machen wir das im Geheimen, aber… so in der Öffentlichkeit wo niemand uns erkennt?“
„Das denke ich auch. Alleine die Vorstellung… unserer alten Arbeit nachgehen zu dürfen und dazu verkleidet, was extra für uns gemacht wird?“ strahlte Jevera leicht.
Sina hob nur leicht ihre Augenbraue noch, dass sie doch irgendwie Gefühle zeigten. Justus musste damals also sehr gute Arbeit geleistet haben. An der Tür wird geklopft und Zada erschien.
„Gut das du gekommen bist. Dann sage ich euch beiden, seid ab den nächsten Tagen bereit, dass ich euch jederzeit rufen lassen kann.“ nickte Sina. „Wegen… der Maske würde ich das eher auf der Terrasse machen Zada.“
„Kein Problem, wenn die Damen mir dann folgen würden?“ meinte Zada. Die Frauen standen auf und verbeugten sich vor Sina. „Ich… danke ihnen, dass sie mir und Ivy solch eine vertrauenswürdige Position anbieten. Wir werden sie nicht enttäuschen.“ sagte Jevera mit einer deutlichen Stimme, Ivy nickte.
„Keine Ursache.“ lächelte Sina und schaute zu, wie die Frauen das Büro verlassen. „Wundere mich nur… ob es moralisch in Ordnung ist, sie in ihre alte Welt zurückzuholen… Was Sherry wohl gerade macht?“
Eine Frau mit blauen Haaren stürzte durch Wolken und hinterlässt eine riesige Tränenspur. „OhmeinGottOhmeingGottOhmeinGott!“ wiederholte sie immer wieder diese Worte wie ein Mantra.
„Herrin! Beruhigen sie sich!“ versuchte ihr Gefährte über Gedanken sie zu beruhigen. „Sobald sie den Boden sehen, setzen sie doch den richtigen Zauber ein!“
„ICH WERDE STERBEN!!!!“ schrie Sherry voller Panik. „ICH HÄTTE NICHT DEN TELEPORTATIONSZAUBER EINSETZEN SOLLEN UND GLEICHZEITIG IN DEN HIMMEL SCHAUEN DÜRFEN!“
„HERRIN! Beruhigen sie sich!“ wiederholte Nirwana. „Sie haben doch schon was schlimmeres erlebt oder nicht?!“
„Hä?! Bist du dumm? Da stand ich wenigsten mit zwei Füßen auf dem Boden! Himmel… dass ich mit einem sprechenden Schwert sterben werde…“
„Erm… ihr kennt doch genügend Wasserzauber, die euch eine weiche Landung bringen können. Erinnert ihr euch nicht… wie ihr mit dem Wasserstrahl in der Hauptstadt euch auf den höchsten Turm katapultiert habt, nur um die Meteore aufzuhalten?“
Sherry sah nur, wie der Boden näher und näher kam. „Also… bin ich es tatsächlich selber… die mich umbringt…“
„Herrin… was würde eure Freundin machen… wenn sie keine Flügel hätte? Selbst sie… würde in dieser Situation bestimmt das eine oder andere Unmögliche versuchen wollen.“
„Ohne… Flügel?“ wunderte sich Sherry bei der Vorstellung, wo sie nun langsam den Boden näher kommen sah. „Vermutlich… würde sie einen Salto machen, auf dem Boden landen und ein Erdbeben verursachen…“
„Stimmt… falsches Beispiel. Nehmt eure Lehrerin Neia und ignoriere, dass sie eventuell Sprüche hat, wo sie Fliegen oder Schweben kann!“
Der Boden kam immer näher und aus Reflex fing Sherry nun an zu zaubern… Sie murmelt und murmelt den Zauberspruch, dann aktivierte Sherry den Zauber. „Einschließende Wasserkugel!“
Um Sherry entstand eine große Blase… die sich auch auf einmal mit Wasser füllte! „Herrin?! Was macht ihr da?!“
„Mich in eine Wasserkugel einschließen?! Anderes fällt mir jetzt nicht ein, dass den Sturz bremsen könnte. Ich bin echt froh, dass ich diesen komischen Zauber kenne!“ wehrte sich Sherry, während das Wasser immer weiter auffüllte.
„Dann solltet ihr aber lange die Luft anhalten, sonst ertrinkt ihr!“ warnte Nirwana noch. Diese Warnung beherzte Sherry und atmet tief Luft ein, dann war das Wasser in der Blase gefüllt. Mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit schoss der Wasserball auf den Boden zu, die Stadtwachen konnten einen merkwürdigen blauen Ball ausmachen.
Sherry drückte sich beide Hände an den Mund, weil sie merkte, dass sie langsam ein Problem hat, noch die Luft zu halten… Dann knallte die Kugel auf den Boden. Manche würden jetzt denken, „Ja… Wassertropfen platzen auf oder? Sie haben halt keinen festen Körper.“
Aufgrund dass es aber ein Zauber ist, sieht das Ergebnis ein bisschen anders aus: Sherry wird ein bisschen auf den Boden gedrückt, dann sah sie, wie der Boden sich wieder von ihr entfernte. Denn der Wasserball war wie ein Gummiball und war eigentlich dafür vorgesehen, Personen nicht zu schützen sondern zu versiegeln mit einen sicheren Tod.
Ihre persönliche Wasserkugel… wirkte ziemlich entspannt bei der ganzen Aktion, interessanterweise konnte man sie selbst im Wasserball sehen. Auf jeden Fall landete der Ball mit Sherry drinnen immer mehr auf dem Boden, bis sie zur Seite rollte.
„Herrin! Lösen sie den Zauber auf!“ rief Nirwana, aber Sherry kann ihren Mund nicht benutzten und… wurde blauer als blau. „Bei der Göttin… zieh mich und stecht mich durch die Blase!“
Sherry löste eine Hand von ihrem Mund und kam langsam, während der Ball am Rollen ist, an den Schwertgriff heran. Nun bekam das Zaubermädchen schwarze Punkte vor ihren Augen und zog mit aller Kraft das Schwert heraus und stach die Blase auf.
Wie ein gefüllter Wasserballon platze der Zauber auf und Sherry fiel auf den Boden, wo sie sehr stark ein und ausatmen musste.
„Seht… ihr? Ihr habt überlebt. Denke… ihr solltet nun auf euch selber stolz sein und… beim nächsten Mal vielleicht etwas später den Zauber benutzen. ODER ihr trainiert genau diesen Zauber, damit ihr ihn per Fingerschnippen auflöst.“ lobte Nirwana.
Doch Sherry hörte überhaupt nicht zu und küsste nur den Boden. „Ich… lebe. Ich… glaube es nicht… ich lebe!“
„Ja… das hört man.“ stimmte ihr Partner zu. „Scheinbar… habt ihr irgendwie ein Talent für Teleportation, meine… Eure Lehrerin hat euch ja erklärt, dass man seine Zeit braucht, wenn man gewisse Entfernungen mit sich selber teleportieren möchte.
Am Anfang war es ja auch so, doch ihr habt scheinbar eine sehr gute Vorstellungskraft und konntet euch immer weiter teleportieren, bis… eben. Damit habt ihr euch selbst übertroffen.“
„Kannst… du einfach mal für ein paar Minuten deinen Mund halten? Ich… habe so viele… Nahtod-Erfahrungen gemacht, aber… dass es durch meine eigene… Dummheit passiert, übertrifft es irgendwie…“ drehte Sherry sich auf den Rücken und schaute in den Himmel.
„Entschuldigung…“
„Nicht missverstehen, aber… dass ist gerade ein Moment, wo ich mir selber ein… paar Gedanken machen muss… Ich hätte wirklich sterben können…“
Sherry schloss die Augen und wollte sich wirklich beruhigen, als… sie etwas hörte. Sie drehte ihren Kopf und sah eine Horde Orks auf sich zurennen.
„Himmel… Nur ein paar Minuten…“
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