Sin Roswell

Web Novel Deutsch

Kapitel 577

„Wir“ sind wiedergeboren und der Wahnsinn in Fanfoss?

Ein neuer Tag bricht an, Lisa und Kyllia schlummerten Arm in Arm in ihrem Bett… als die Tür mit einem lauten Knall aufgetreten wird. Beide sprangen sofort nackt aus ihrem Bett und nahmen eine Kampfhaltung ein, als sie Sherina vor sich stehen sah.

„Leute, beruhigt euch! Wir sind es!“ hob Sherina in ihrem neuen Kleid mit einem sehr tiefen Ausschnitt beide Klauenhände hoch.

„SHERINA! ARSCHHIMMELUNDZWIRN! MAN KANN AUCH KLOPFEN!“ schrie Kyllia direkt los. Lisa zog mit roten Kopf die Decke vom Bett und warf sie um sich und Kyllia.

„Wir verstehen euer Problem nicht? Wir wurden gestern auch aus dem Bett geworfen? Ruri, hast du alles?“ drehte Sherina sich um, wo Ruri mit einem lächelndes Gesicht im Flur stand. Sie trug ebenfalls das Kleid mit dem Ausschnitt, was ihr scheinbar ein bisschen peinlich ist, weil sie nicht die Oberweite hat wie Sherina, aber sie genießt es.

„Jawohl Mutter, bereit alles aufzuschreiben.“ nickte Ruri, die ein Klemmbrett und Stift in der Hand hatte. „Was… hast du vor Sherina?“ fragte Kyllia.

„Wir brauchen die Maße von Lisa, denn wir haben sie bisher nicht gemessen. Zumindest haben wir es nicht in Erinnerung.“ holte Sherina ein Maßband aus dem Inventar raus.

„Was… willst du von mir?!“ bekam Lisa ein ungutes Gefühl. „Wir planen ein großes Show-Event für Zada´s Kleidergeschäft. Da werdet ihr, auch du Kyllia, Modells werden. Also? Wenn du mal eben die Decke runter nehmen könntest?“ wartet Sherina grinsend.

„Nein? Kyllia? Irgendwie…“ suchte Lisa nach Hilfe. „Wir… sollen Modells sein für das Kleidergeschäft? Was ist denn ein Show-Event?“ wundert sich Kyllia.

„Etwas… wo du definitiv Spaß haben wirst.“ lächelt Sherina geheimnisvoll. „Du kannst uns ruhig vertrauen. Die Kleider, die wir dann machen, dürft ihr behalten.“

Nun drehte sich Kyllia zu Lisa um, die glänzende Augen hatte. „Also…“ „Warum?!“ „Weil du mich liebst und bestimmt auch deinen Spaß haben wirst?“ „…“ Lisa kniff ihre Augen leicht zusammen… und ließ die Decke fallen. „Mach schnell, es ist kalt…“

„Wunderbar!“ freute sich Sherina und nickte Ruri zu. Sofort werden alle Maße von Lisa aufgenommen und eingetragen. „Danke für die Zusammenarbeit. Rechnet beide damit, dass in nächster Zukunft ein kleines Training auf euch zukommt für das Event.“ winkte Sherina und verließ mit Ruri das Zimmer.

„Soo… das war die einfachste.“ murmelt Sherina. „Nun… besuchen wir mal Rokea.“ „Ganz wie du wünscht Mutter.“ freute sich Ruri einfach nur, dass sie mit Sherina was zusammen tut. Lysa war alles recht, dass sie auch mal einen Tag Ruhe vor der Chaosdämonin hat.

Im Gegensatz bei Lisa und Kyllia klopfte sie an die Tür, wo eine Rokea im Bademantel stand. „Ja? Wer… bist du?!“ starrte Rokea Sherina an. Sie schnippte nur und Ruri holte aus ihrem Inventar ein Informationsblatt raus. „Bitte, da steht alles drin, was Mutter ist.“

Rokea nahm es und las es sich durch. Ihre Augen weiteten sich weit auf und man sah einen sehr gefährlichen Blick darin. „Nein Rokea, kein Duell.“ lächelt Sherina, die wusste, was in Rokea´s Gedankenwelt ablief. „Du würdest dem Teil von Sherry sehr weh tun.“

„Sicher? Das wäre eine einmalige Chance gegen mein Tier wieder zu kämpfen.“ versuchte Rokea zu feilschen, doch Sherina schüttelt den Kopf. „Sehr sicher. Wir brauchen deine Hilfe. Wenn du uns hilfst bei unserem Projekt, wirst die weiteren Kleidungsstücke kostenlos bekommen.“

„Wie… noch mehr?“ drehte Rokea sich in dem Zimmer, wo überall unterschiedliche Kleider rumlagen. „Wir Behemoth´s haben es nicht so mit der Mode, ich weiß so langsam überhaupt nicht, was ich denn noch anziehen soll?“

„Hmm wir merken, dass wir Rokea damit nicht ködern können…“ dachte Sherina in Gedanken und seufzte… „Du würdest ein Duell bekommen, wenn du uns hilfst.“ „Warum nicht gleich so?“ sah man den Sieg in den Augen von Rokea.

Rokea wurde abgemessen von Sherina, ihr behagt es nicht unbedingt, wieder einen Kampf gegen ihre Tiergestalt zu kämpfen. „Vielen Dank für deine Zusammenarbeit. Sobald du deinen Teil eingehalten hast, werden wir unser Duell austragen.“ verbeugte sich Sherina.

Bevor Rokea etwas sagen konnte, verschwanden Sherina und Ruri ganz schnell. „Ermmm?“ hörte man nur noch jemand laut grübeln. „Puh, gerade noch entkommen.“ grinste Sherina schief und Ruri nickte. „Wer kommt als nächstes Mama?“

„Hmm… schauen wir mal, ob „er“ auch bei Suki ist.“ gingen die Damen in die Küche. Doch sie fanden nur Suki alleine vor. „Huch? Wo ist denn dein Mann?“ wundert sich Sherina.

„ER. IST. NICHT. MEIN. MANN!“ schrie Suki. „Sag Ruri, wieso schreit uns jede Person eigentlich an? Haben wir was falsches an?“ drehte Sherina sich zu Ruri um. „Keine Ahnung, was meine „Schwester“ hat.“ sah man die Schadenfreude in ihren Augen.

Normal hat Suki sehr viel Geduld, aber diese Kombination von Sherina und Ruri war dann doch zu viel. „Liebe… Sherina… was willst du? Du lenkst mich von meinen häuslichen Pflichten ab, die meine „Schwester“ scheinbar nicht umsetzen kann.“

Blitze schissen zwischen den zwei ungleichen Damen hin und her, Sherina seufzte nur. „Wir suchen nach Nitir, dachten, er wäre bei dir. Besser du sagst es uns schnell, bevor es ungemütlich hier wird.“

„Es wurde ungemütlich, als du mit Ruri kamst. Nitir dürfte bei seinen Freunden sein, die von einer Jagd wiedergekommen sind.“ zuckte der Mund von Suki. „Ok, wie praktisch, dass sie auch da sind. Los geht’s Ruri!“ klemmte Sherina ein Arm unter Ruri und zog sie direkt mit.

Ein Weilchen später… Drei Behemoth lasen den Brief und schauten immer wieder abwechselnd zu Sherina. „Also… bei dir erlebt man Dinge, von denen wüsste ich nicht mal, dass es sie überhaupt gibst.“ meinte Nitir nur.

„Ohrringe der Transfusion. Was würde wohl passieren, wenn es ein Männlein und Weiblein ist?“ schaut Nijus Zuzan an. „Ernsthaft… Das ist etwas, was ich nie wissen will, weil ich Alpträume davon bekomme.“ verzog Zuzan sein Gesicht.

„Hmm….“ grübelt Sherina und Ruri schloss sich direkt an. „Ah besser nicht Ruri, sonst wird es uns ein Leben lang verfolgen dieser Gedanke.“ „Glaube ich auch Mama…“

„Also… wie können wir dir helfen?“ fragte Nitir und schaute Sherina an. Zehn Minuten später hatte Sherina die Maße der Männer genommen. „Warum… machen wir das noch mal?“ hat Nijus irgendwie den Teil nicht mitbekommen.

„Weil wir kostenlose Kleider bekommen. Nicht das es mich stört, aber man sagt ja, man soll unter Leute gehen und Kleider sagen viel aus.“ meinte Zuzan. „Ich… mache es, damit Suki mir ein bisschen mehr Beachtung schenkt.“ murmelt Nitir leise.

„Du schaffst das schon Nitir. Alles andere wäre doch langweilig gewesen, du hast dir halt das schwierigste Exemplar als Frau ausgesucht.“ klopfte Sherina an der Seite des Armes von Nitir, weil er so groß ist.

„Soo… nun gehen wir die nächsten Modells aufsuchen.“ schaute Sherina Ruri an. „Jawohl Mama!“ Beide Damen standen vor dem Haus von Gair und Sherina wollte eigentlich anklopfen, bis ein Instinkt ihr mitteilte, die Tür direkt zu öffnen…. und bereute, auf ihren Instinkt gehört zu haben.

„ABBEY! NISHA!“ schrie Sherina wütend. Wieder der übliche Saustall war vorhanden, als zwei halbnackte Vampirinnen angerannt kamen. Als sie Sherina sahen, zogen sie sofort ihre Waffen und machten einen wütenden Gesichtsausdruck. „WER BIST DU?!“

„Ruri?“ schnippte Sherina, die sich durch den Müll einen Weg bannen musste und den Damen ein Zettel vorhielt. „Erm… ihr solltet es besser lesen.“ meinte die eingeschüchterte Ruri. Nisha riss den Zettel aus der Hand und las ihn sofort… und wurde extremst blass. „Was ist Schatz?“ fragte Abby nur.

„Das da vorne ist Lady Sina, die mit ihrer Lebensgefährtin fusioniert hat und wir gerade sehr tief in der Scheiße stecken.“ zittert Nisha und Abby wurde ebenfalls blass. „Erm…“ zittert das Schwert in den Händen, weil Sherina nicht ein bisschen amüsiert aussah.

In Fanfoss entstand die Legende, dass an einen bestimmten Tag im Jahr zwei langgezogene Frauenschreie zu hören wäre. Ob an den Gerüchten was ist, wird man nie herausfinden. Auf jeden Fall lagen auf dem Boden zwei Frauen, dessen Hintern ziemlich rot glühte. Sie trauten sich überhaupt nicht, es anzufassen.

„Ruri, lerne daraus. Wer sein Leben nicht im Griff hat wie die zwei da, wird sich keine Freunde machen.“ musste Sherina ihre rechte Hand leicht wedeln. „Ja… mir ist es selber sehr unangenehm, hier zu sein.“ murmelt Ruri.

„Unsere… lieben Kinder… Wir denken, ihr habt uns ausgetrickst.“ blickte Sherina wütend von oben. „Scheinbar benötigt ihr beiden doch eine härtere Hand, wir würden uns nicht wundern, wenn Gair längst ausgezogen ist.

Folgendes… wir beauftragen jemanden, der nun täglich hier vorbeischaut. Dieser wird uns artig berichten, welcher Zustand hier herrscht. Dabei macht dieser immer eine Kontrolle in jedem Zimmer. Keller und Dach werden nun auch überprüft.

Sollte es nicht sauber sein… werde ich euch etwas antun, wovon ihr euch bis zum Rest des Lebens schämen werdet. Stellt euch einfach… ein Käfig mitten in der Stadt vor, wo ihr nackt drin seid. Davor wird ein Schild stehen: Bitte nicht füttern und ansprechen. Weibliche Vampirinnen gehörte zu der Gattung: Vampirische Säue.

Selbst… Schweine haben ein höheres Sauberkeitsempfinden, als ihr beiden. Ihr könnt natürlich auch die Stadt verlassen, wenn ihr auf den Luxus verzichten könnt, doch wir denken, dazu seid ihr dann doch zu faul.“

Tränen gingen den Frauen runter, ihr Stolz wurde regelrecht bei jedem Hinternschlag zerstört. „Es… tut uns leid…“ wimmert Nisha. „Wir… werden sie… nie wieder… austricksen…“ jammert Abby.

„Gut gut, wir denken, ihr meint es diesmal ernst. Nun steht auf, als Strafe werdet ihr ohne gefragt zu werden an meinem anderen Projekt teilnehmen. Wir müssen dazu eure Maße abmessen. Wo ist eigentlich Gair?“ holte Sherina ihr Maßband raus und Ruri bereitet sich vor alles aufzuschreiben.

„Ist… ausgezogen…“ murmelt Abby. Sherina klatscht sich ins Gesicht. „Ok… eines nach dem andere… Ruri?“ „Bin bereit Mama.“ Die Maße wurden abgenommen, dann kam die nächste Strafe. „Das ist euer Pyjama?“

„Erm… ja Lady… Sherina?“ war sich Nisha unsicher. Sherina holte auf einmal eine Schere und bearbeitet es so um, dass bei den Frauen die Intimzone soeben „bedeckt“ sind. „So werdet ihr nun fortan damit laufen, bis wir was anderes sagen.“ sprach Sherina ihr Machtwort aus.

„ABER! Der Stoff versteckt nur unsere Brustwarzen! Bitte! Gnade! Das könnt ihr uns nicht antun, ihr seid selber eine Frau!“ kniete Abby, die einen hochroten Kopf hat.

„Komm, lass uns gehen Ruri. Die Damen werden nun die Zeit brauchen, den Müll loszuwerden hier und wir sind gespannt, ob sie die Courage nochmal zeigen, mich wieder auszutricksen.“ legte Sherina ein Arm auf der Schulter von Ruri, wo beide gemeinsam rausgingen. Man hörte nur noch zwei Frauen weinen, als die Haustür zufiel.

„Versprich mir Ruri… werde nie… nie… nie zu einer Frau wie die beiden. Sie mögen gute Auftragskiller sein, aber ihr Leben… hast du eben gesehen.“ bat Sherina und Ruri nickte. „Jawohl Mama, wie gesagt… etwas Ordnung hat noch nie geschadet. Darf… ich dich was fragen?“

„Natürlich darfst du uns fragen, wenn es im möglichen Rahmen liegt? Wir wissen vieles, aber auch nicht alles.“ lächelt Sherina und Ruri bekam auf einmal… rote Wangen. „Wie… ist es, mit einer Frau zu schlafen?“

Sherina wusste nicht warum, aber sie hatte das Gefühl eines Deja´vüs. „Das ist eine Frage, die lässt sich schwer erklären. Nicht unbedingt… wie Frauen Sex miteinander haben, sondern weil damit die Liebe gemeint ist. Du kennst unseren Zustand und wir fühlen uns, als wären wir im Himmel, so stark glüht die Liebe in uns. Wie kommst du auf die Frage? Hat… Lysa bei dir was ausgelöst?“

„Nein! Nur… du und Sherry, Kyllia und Lisa, Zada und Lara, die beiden eben… Irgendwie… machte es mich schon ein bisschen neugierig.“ drückte Ruri das Klemmbrett an sich. „Ah… verstehe. Nun du kannst uns vertrauen, dass all diese Frauen sich vom Herzen lieben.

Es… gibt Bordelle in der Stadt, aber das ist ja gekaufte Liebe oder? Oder eher körperliche Befriedigung. Doch hier können wir dir sagen, jeder von uns liebt seinen Partner. Kommst du langsam in ein Alter, das du daran interessiert bist.“ grinste Sherina. „Ich… weiß nicht?“ meinte Ruri nur.

„Keine Sorge, du wirst schon deinen Partner für`s Lebens finden. Ob es ein Mensch, Dämon, Vampir, Frau oder Mann ist. Die Liebe ist manchmal so eigenartig und nimmt auch die seltsamsten Formen an.“

„Aber… ich liebe dich doch Mama…“ „Oh… das freut uns doch zu hören, doch bei der Liebe gibt es auch Unterschiede. Du liebst uns, weil wir wichtig sind und dich zu einem Chaosdämon gemacht haben. Das ist ein wichtiges Band zwischen uns. Aufgrund… das wir Sherina sind, sind wir uns etwas unsicher, ob wir das Gefühl einer Mutter haben.

Aber wir können dir versprechen… die erste Liebe… fühlt sich komplett anders an Ruri. Du fängst an, dich über jede Kleinigkeit der Liebe zu freuen, dass alles außenrum… zweitrangig wird.“ streichelt Sherina den Kopf von Ruri.

„Dann lass uns mal Aelfric besuchen, denn seine Jungs wollen wir auch haben.“ „Ok Mama!“ Die Damen gingen einfach zum Nachbarhaus, diesmal klopft Ruri an die Tür und nahm ein paar Schritte Abstand.

Die Tür wird geöffnet von Aelfric der Ruri anschaute…

Ein Blitz schoss zwischen den beiden durch, der Liebesengel hat seine Pfeile auf sie geschossen.

Kapitel 576

„Wir“ sind wiedergeboren und Familienprobleme?

Sherina dachte nicht daran, Renee jetzt hinterher zu rennen und ging ins Haus. „Wer sind sie?!“ kam sofort die Frage von Viktoria, die im Flur stand.

„Wir sind es, Sherina. Ja, wir wissen es, weil es erst vor kurzem passiert, ist, aber wir sind die Fusion von Sherry und Sina mittels dieser Ohrringe hier.“ erklärte Sherina in einer Kurzversion ihren aktuellen Zustand. „Warum ist Renee weinend raus gerannt?“

„Erm… was? Ihr seid… eine Fusion von Lady Sina und… Sherry?“ sah man den Unglauben in Viktorias Augen. „Ja, haben wir eben erklärt. Keine Sorge, der Zustand hält nur ein paar Tage und wir sind gerade erst von Layla zurückgekommen.

Eigentlich wollten wir mit deinem Vater sprechen, doch… das Renee weinend raus kam, das können wir dann doch nicht ignorieren.“

„Vater… ist gerade dabei seine Wut unter Kontrolle zu bekommen, weil er und Renee wieder in einen Streit geraten sind. Ich… bin mir nicht sicher, ob es gerade der passende Moment ist, mit ihm zu sprechen.“ sah man ernste Zweifel bei Viktoria.

„Erst Layla, nun Roman. Vielleicht sollte ich Taos auch mal grüßen, damit jeder Clanführer mal seine Wut auslassen kann.“ seufzte Sherina. „Egal, ich will mit deinem Vater sprechen.“

„Ich habe euch gewarnt Lady Sherina.“ zuckte Viktoria und drehte sich um. „Wie sind die Piercings eigentlich? Wir haben auch welche an… unseren geheimen „Orten“ gemacht.“ flüstert Sherina mit einem Grinsen auf dem Gesicht.

Nun wurde Viktoria rot im Gesicht und drehte sich erstaunt um. „Das… hätte ich nicht erwartet, dass ihr euch.. welche anbringt. Dabei seid ihr doch schon so schön? Ansonsten… es ist das beste, was ich mir im Leben gemacht habe. Ich konnte es vor Renee noch weiterhin verstecken und hoffe das… es auch weiterhin so bleibt.“

„Freut mich zu hören. Wenn… du ein paar abkaufen willst… du weißt, wo man uns finden kann.“ grinste Sherina. „Magst du uns den Grund für den Streit erklären? Damit wir nicht… vielleicht was dummes sagen? Den Vorwurf mussten wir uns heute schon anhören.“

„Vater hat uns die „erfreuliche“ Nachricht mitgeteilt, dass… wir bleiben dürfen. Scheinbar kamen die Argumente von Renee gut an. Worüber Vater nicht „erfreut“ war, dass Renee keine Besserung aufzeigt, wo ich… leider Vater gerne widersprochen hätte.

Renee gibt sich nun wirklich sehr viel Mühe. Sie trägt ununterbrochen eure Beschwerungen, egal wo, wann und wie. Ich… wünschte, sie hätte früher den Ehrgeiz gehabt. Euer Training, wie man sich Bauchmuskeln als Frau trainieren kann, machte sich bei Renee bemerkbar.

Bevor ich… irgendwie was sagen konnte, sind die Emotionen bei Renee durchgegangen und hat ihre Meinung unserem Vater gesagt. Das er nicht wahrhaben will, was vor seinen Augen ist und sie seinen Schutz nicht braucht sowie Meinung.

Eigentlich hätte ich gedacht, dass Vater… sauer wird, doch er hat ihr eher ins Gesicht gelacht, dass sie ohne ihn oder die Familie allgemein nichts alleine auf die Beine bekommt. Das… war eine ganz neue Seite gewesen von unserem Vater.

Wünschte, Mutter wäre bei diesem Gespräch dabei gewesen, dann wäre es vielleicht nicht so eskaliert. Ende des Streites ist, dass Renee ihm gesagt hat, dass sie ihn hasst, den… Rest habt ihr draußen mitbekommen.“

„Hrm… Väter sind echt ätzend.“ seufzte Sherina. „Glaube, wir suchen sie mal nachher auf und trösten sie. Sie sollte in diesem Moment nicht alleine sein.“

Beide Damen waren im Zimmer, wo die Übertragung lief, die scheinbar immer noch aktiv war. Man sah Roman auf einem Thron sitzen und einen sehr genervten Gesichtsausdruck hatte.

„Viktoria? Das ist ein sehr schlechter Moment, mir jemand vorzustellen.“ merkte Roman sofort an. „Erm… das ist Lady Sherina, eine… laut ihre Aussage, Fusion von Sherry und Sina.“ stellte Viktoria die „neue“ Clanführerin vor.

Sofort riss Roman die Augen auf. „Sherina? Ah… jetzt verstehe ich, was Lara damit andeuten wollte, dass wir mit einer gewissen… „Andersartigkeit“ rechnen müssen. Es zwar nicht gerade nett gewesen, Lara vorzuschicken und zugleich unsichtbar im gleichen Raum zu sein.“

„Oh? Scheinbar waren wir doch nicht so gut gewesen, dass man uns bemerkt hat.“ grinste Sherina. „Wir sind froh, dass ihr uns glaubt, das zu sein, was wir sind. Keine Sorge, dieser Zustand hält nur einige Zeit an.“

„Nun… du bist in einem sehr… „ungünstigem“ Zeitpunkt gekommen, denn ich wollte nicht, dass du meinen Familienstreit mitbekommst. Viktoria, du darfst uns bitte alleine lassen.“ nickte Roman zu Viktoria. Sie machte nur ein Knicks und verließ das Zimmer sowie schloss sie dabei die Tür zu.

„Roman, wir sollten uns nicht… einmischen in deiner Familie, aber… Wir können bestätigen, dass Renee wirklich was tut. Es verwundert uns ein bisschen… dass du so hart mit Renee vorgehst. Einerseits freuen wir uns, dass deine Kinder weiterhin hier bleiben dürfen, aber…“ verschränkte Sherina ihre Arme.

„Ich kann mit meinen Kindern tun und lassen, wie es mir gefällt.“ schlug Roman ein Ton an, den Sherina noch nicht kannte. „Hauptsächlich ist es eher, dass Renee endlich die Stärke haben soll wie Lisa.

Jahrtausende Zeit hatte sie gehabt, Jahrtausende wo sie mit all der Zeit trotzig wurde. Müssen wir darüber wirklich reden, warum ich so hart zu meiner Tochter bin? Dann auf einmal zeigt sie eine große Motivation, wie sie nicht genug trainieren kann.“ hob Roman am Ende eine Augenbraue hoch.

„Du brichst dir kein Bein ab, wenn du sie mal loben könntest. Sie wird dadurch nicht faul. Renee ist geradezu besessen danach, dass du ihr mal ein Lob geben könntest. Wir können deine Wut verstehen, aber wir können Renee auch zugleich verstehen.

Exos hat ihr Angst gemacht, aber sie hat nicht geweint. Eleanor hat ihr Angst gemacht, sie hat nicht geweint. Nun sehen wir sie zum ersten Mal weinen und der Grund war niemand anderes als du. Wir denken, du könntest es auch einfach sein lassen, deine Meinung zu sagen.“

„Wie ich dir damals schon gesagt habe, werde erst eine Mutter, dann können wir uns über Erziehungen unterhalten.“ beendet Roman die Diskussion. Sherina rollte ihre Augen, beließ es aber dabei. „Hrm… dann werden wir halt Renee trösten. Du wolltest mit uns sprechen?“

„Ja, ich wollte dich warnen, dass… unbekannte Kräfte im Hintergrund ihre Fäden ziehen. Mein Clan verliert in letzter Zeit einige Vampire und zwar nicht durch Vampirjäger. Ein spezielles Team hat bei den Vampirjägern aufgeräumt und nichts gefunden, dass sie es waren, warum ich einige wichtige Vampire verloren habe.

Layla hat mir ebenfalls von Problemen berichtet, dass irgendwer sie unter Beobachtung hält. Mir persönlich gefällt das nicht…“ teilte Roman seine Meinung mit.

„Wir waren… „eben“ bei Layla gewesen, weil wir miteinander in einen Streit geraten sind. Dabei hatten wir… einen „leichten“ Kampf gehabt und uns ausgesprochen…“ berichtet Sherina ihre Begegnung mit Layla. Dazu das sie ein Problem hatte und den Beobachter gefangen hat.

„So sah der Mann aus, den wir gefangen haben.“ zeigte Sherina dies mit einer Illusion. „Leider hat er sich sofort das Leben genommen, bevor ihn ausfragen konnten. Layla… hat seinen Status schon analysiert und… wir haben ein Problem.“ berichtet Sherina weiter, Roman hörte sich ohne zu unterbrechen alles an.

„Verstehe… das ist wirklich eine sehr ernste Sache. Ich stelle die Vermutung in den Raum, dass vermutlich der Clan hinter diesem Vampir der Grund ist, warum ich wichtige Vampire verliere.“

„Dürfen wir fragen, inwiefern… sie euch wichtig waren?“ fragte Sherina nach.

„Sie gehörten zu dem engsten Kreis der Vertrauten. Einige waren bei unserem Treffen dabei gewesen, sie hatten ein umfangreiches Wissen meines Clans sowie die allgemeine Situation der Vampire.

Ich verstehe warum du fragst, deswegen werde ich alle Vampire zurückrufen, sobald das Gespräch beendet ist. Vermutlich hat dieser unbekannte Clan seine Finger im Spiel und das gefällt mir nicht. Wir müssen uns tatsächlich gegen einen unbekannten Clan hüten, hätte nicht gedacht, dass zu erleben. Ich denke, du lässt auch Sicherheitsvorkehrungen vorbereiten?“

„Wir lassen die Stadt in eine Festung umbauen, wegen dem kommenden Krieg gegen die Dämonen. Wir denken… mehr Sicherheit ist nicht möglich. Dennoch werden wir unseren Clan warnen, dass sie die Augen offen halten müssen.“

„Sei ehrlich Sherina… dass du Lara schickst, hast du gewisse… „Pläne“ mit ihr? Ich vertraue dir, dass du dich um die Stadt, dein Clan und um meine Kinder kümmerst.“ legte Roman ein Bein über das andere und legte beide Hände um das Knie.

Diese Pose war jetzt für Sherina neu und wusste sofort, dass sie aufpassen musste, was sie dem Vampirkönig sagt. „Wir… wissen es nicht so genau.“ sagte Sherina ehrlich. „Wir wussten, dass es richtig ist, dass wir Lara zur Besprechung schicken und das sie in unserem Namen die neuen Regeln anpasst.

Aufgrund der Beschwerde von Layla, das Lara wirklich jede Regel einzeln durchgeht und ihre Kritik immer äußert, betrachten wir unsere Entscheidung als richtig. Weitere Pläne… hatten wir bisher nicht gehabt.

Lara als Clanführerin zu ernennen… wenn überhaupt, ist zu verfrüht. Dabei denken wir nicht mal in diese Richtung, weil es auch eine große Verantwortung bedeutet. Lara weiß, was Verantwortung ist, aber…

In unserem Falle haben wir berechtige Sorgen, dass es zu viel sein könnte. Ansonsten haben wir keine weiteren Pläne, nur das wir ihr… Schritt für Schritt die wichtigsten Aufgaben übergeben, damit sie für die Zukunft auf das Schlimmste vorbereitet ist.“

„Schön, dass du deine ehrliche Meinung mitteilst.“ lächelt Roman. „Vermutlich hast du über meine Schwester schon mitbekommen, dass ich mich ein bisschen bei dem Gespräch zurückgehalten habe?“

„Wir… wissen nicht, ob du schon dein Gespräch mit ihr hattest, aber sie wollte uns beiden irgendwie einen Tritt in den Hintern geben, dass wir erkannt haben, welche Probleme auf den Posten des obersten Clanführers zu kommt.

Ansonsten hattest du wohl deinen Spaß dabei gehabt und… nur bei einigen Momenten eingegriffen?“ hielt Sherina den Kopf schräg.

„Das kann ich mir vorstellen, dass Layla uns erwürgen würde. Ich will nicht behaupten, dass Layla dumm ist, nur… Manchmal ist man so klug, dass man wiederum dumm ist. Scheinbar ist Layla nun selber zur Erkenntnis gekommen, dass wir letztendlich keinen obersten Clanführer benötigen.

Nicht in unserem Falle, denn wir können miteinander sprechen. Eingemischt habe ich mich nur bei Regeln, die man mit Vorsicht genießen musste. Du kennst es selber zur Genüge: Man sagt etwas, meint es aber anders.

Das gleiche traf dann auch auf einige Regeln. Lara hat den Nachteil, dass sie Laylas Interpretationen nicht immer verstanden hat und Layla ihre Aussage nicht. Da habe ich es für beide einmal sachlich erklärt und die Regel wurde komplett umgeschrieben, wie man es auch tatsächlich meint.“

„Sicher das du nicht besser der oberste Clanführer hättest sein sollen?“ „Nein und wir wissen beide genau, warum wir das nicht wollen. Du hättest es auch machen können, egal welcher Abstammung du bist.

Zu Schade das du als Dämon wiedergeboren bist, denn als Vampir… wärst du in unserer Welt ebenfalls eine große Hilfe gewesen. Nicht das du es jetzt schon bist, aber dir fehlt… das Gewisse „flair“ was dir als Dämon nicht mitgegeben ist. Das verstehen aber nur sehr alte Vampire wie ich und andere.

Lara… entwickelt ihn erst gerade und ich bin gespannt, zu was sich Lara in der Zukunft bilden wird.“ lächelt Roman weiterhin. Sherina wirkte etwas verdutzt. „Wie… meinst du, wir hätten… kein Flair?“

„Hmm nimm es nicht persönlich, aber du akzeptierst deine Rolle als Clanführerin nicht. Genau sowenig wie du deinen Titel „Dämonenkönig“ anerkennst. Du rennst vor dir selber weg, was Lara aber nicht tut.“ kam die schonungslose Wahrheit von Roman.

„Aber… wir führen doch die Dämonen in Fanfoss, in Vurdinia oder nicht? Was ist mit unseren eingeteilten Aufgaben, die wir den Vampiren alle geben?“

„Wenn ich die Berichte meiner Diener richtig verstanden habe, gibst du allen mehr oder weniger eine Anfangshilfe, überlässt ihnen aber letztendlich ihr Leben, wie sie es weiter führen. Du magst vielleicht ein Charme haben wie sehr wenige Personen auf der Welt. Du kannst sogar eine Armee dazu bringen, in eine Richtung laufen zu lassen.

Aber du kennst dich nicht als eine Anführerin an, so leid es mir tut. Deswegen bin ich so erfreut zu hören, dass du Lara als deine Stellvertreterin ernannt hast. Keine Sorge, ich werde das niemanden weiter sagen. Selbst Layla ist das nicht aufgefallen.

Das meinte ich, dass dir ein gewisses „flair“ fehlt. Es ist nicht persönliches und letztendlich haben wirklich sehr wenige das gewisse… „etwas“. Vielleicht hat dein Vater es, vielleicht aber auch nicht.“

„Aber…“ suchte Sherina nun tatsächlich nach etwas, um zu argumentieren, dass sie es sehr wohl hat… Doch Roman hat Recht, denn richtig als Clanführerin arbeiten tut sie nur… bedingt.

„Ich sehe es dir an, dass du selbst die Erkenntnis hast. Vielleicht kommt in der Zukunft eine Phase, wo du für dich selber eine Entscheidung treffen willst. Nicht unbedingt um diesen Exos aufzuhalten, den ich zu meinen Feind geschworen habe, sondern das du eine Führungsposition annimmst, wie eine richtige Königin.“

Sherina sagte nichts mehr, ihre fröhliche Natur ist wie Nichts verschwunden. „Es ist nicht mal schlecht, dass man dieses „etwas“ nicht hat. Das, was du machst, ist auch sehr beeindruckend, denn ich oder meine anderen Geschwister könnten das nicht. Jedem eine Starthilfe geben?

Du denkst so komplex und auch etwas weiter in die Zukunft, dass es egal ist, wie deine Hilfe entschieden wird, sie sollte immer positiv verlaufen.“

„Du bist ein sehr gefährlicher Mann, egal zu welcher Rasse du gehörst.“ meinte Sherina nur und nun musste Roman lachen. „Habe nie von mir behauptet, dass ich einfach bin. Ich denke… wir beenden das Gespräch.

Wenn dieser Vampir wirklich so stark war und Layla beobachtet wurde, dann gehe ich fest von der Annahme, dass auch ich beobachtet werde. Glaube, diese Aufgabe werde ich selber übernehmen, denn das benötigt ein gewisses Feingefühl, um so einen geschickten „Beobachter“ in die Finger zu bekommen.

Gehabe dich wohl Sherina und nimm meine Worte nicht zu Herzen. Man kann nicht alles im Leben haben, selbst ich habe… Dinge nie bekommen, die ich gerne mir wünschte.“ nickte Roman einmal, dann verschwand die Übertragung.

Nun hatte Sherina auch einen Grund zu heulen…

Kapitel 575

„Wir“ sind wiedergeboren und wer ist der Feind?

Sherina hat eine Illusion von dem unbekannten Vampir gezaubert, die Acheron, aber auch ein paar weitere Vampire aufzeichnen. „Wenn wir unsere Meinung dazu sagten dürften, aber hast du ihn vor seinem Tod noch analysiert?“ fragte Sherina Layla, die auf dem Thron saß.

„Habe ich… einen Moment.“ schnippte Layla als Vampire ein Tisch, Blatt und Stift brachten. Sie schrieb etwas auf das Blatt. „Hm… wer dieser Vampir auch war, aber er ist definitiv sehr stark gewesen.“

„Das können wir bestätigen, denn wir haben ihn einmal auf den Kopf geschlagen, da konnte er immer noch etwas „agieren“ auch hier im Thronsaal. Dieser Mann war kein kleiner Fisch.“ nickte Sherina.

Lisa ging zu ihrer Mutter und staunte nicht schlecht, als sie die Information auf dem Blatt las. „Also… bei diesen Attributen ist es kein Wunder, warum er Acheron und die anderen Vampire umgehen konnte. Und das war nur ein „Späher“ gewesen?“

„Bevor… wir uns weiter unterhalten. Layla, wie… steht jetzt die Beziehung zu uns? Uns ist die Freundschaft wichtig, aber nicht um jeden Preis.“ merkte Sherina an. Layla lehnte sich auf dem Thron zurück und schaute Sherina in die Augen.

„Ich habe immer noch nicht von dir gehört, warum ich dieses mangelnde Vertrauen zu dir habe. Mir egal, ob du gerade Sherina bist oder nicht, aber der Teil von Sina ist ja bei dir vorhanden.“

„Hauptsächlich wegen Neia. Wir sind von Natur aus sehr Misstrauisch, dass du mit deiner Aktion unser Vertrauen kaputt gemacht hast. Du hast uns zwar geholfen und wir nahmen die Hilfe gerne an, aber… Vertrauen aufzubauen ist schwerer als es kaputt zu machen.

Deswegen haben wir dir zugetraut, dass du eventuell wieder einen ähnlichen Zug machen könntest und die Vampirregeln zu deinen Gunsten anpasst. Den Rest haben wir und Lara dir gesagt.“

„Damit werde ich wohl bis zu meinem Lebensende leider leben müssen.“ schüttelt Layla traurig den Kopf. „Ok, wenn du keinerlei Interesse hast, selbst die Regeln anzugehen, schick uns weiterhin Lara. Wenn ich schon bei dir kein Vertrauen mehr gewinnen kann, dann muss ich es halt über deine Stellvertreterin machen.“

„Du kannst weiterhin auf uns zählen, aber die Regeln sollten wirklich nur Vampire machen. Keine Dämonen, Chaosbestien oder andere Rassen. Es betrifft doch nur eure Rasse Layla. Sowenig wie wir Dämonen euch erklären, wie Vampire sich verhalten sollen, sowenig können die Vampire uns Dämonen was sagen.

Du solltest vielleicht ein bisschen… umdenken, denn wir sind und wollen nicht dein Feind sein. Nur machen deine Aktionen wie der Angriff von eben oder die Drohungen deiner Tochter Lisa nicht gerade einfach… neues Vertrauen aufzubauen.

Außerdem… scheint es, hast du einen Feind, den wir alle nicht ignorieren können und dürfen. Wir wissen eigentlich nichts über diesen Mann, wir hätten nicht damit gerechnet, dass er sich das Leben so schnell nimmt.

Das lässt uns vermuten, dass er seinem Herren so treu ist, dass er einen Tod in Kauf nimmt. Dazu eine Stärke… die selbst uns zu denken gibt. Normalerweise sind die Späher zwar… die mit der gefährlichsten Aufgabe, aber haben meisten nicht so eine Stärke. Du verstehst, worauf wir hinaus wollen?“

„Ja… ich verstehe. Zumal… er überhaupt für ein Vampir komplett anders war. Ok, ich habe verstanden, was du mir sagen willst. Ich hoffe, wir können weiterhin… „irgendwie“ zusammen arbeiten, denn ich würde gerne… das größte Projekt der Vampire ins Leben rufen.“ nickte Layla mit traurigen Augen.

„Das… die Vampire gleichberechtigt sind wie die anderen Rassen?“ fragte Sherina vorsichtshalber nach und Layla nickte. „Das ist richtig. Du hast nicht unrecht, dass wir uns viel Mühe gegeben haben, dass man uns fürchten soll als Monster.

Doch… als du die Vampire in Fanfoss in aller Öffentlichkeit mit Viecher zusammen leben lässt, gibt mir die Hoffnung, dass etwas unmögliches möglich gemacht werden kann. Wenn waren es nur Acula, Cassius, Maeve und Taos, die für den Ruf gesorgt haben.

Ich streite nicht ab, dass ich in einigen Phasen auch meinen Teil dazu beigetragen habe sowie Roman, wobei bei ihm gab es auch eine Phase, da hat er uns alle betroffen. Doch… das solltest du lieber aus seinem Mund hören.

Nun sind die Hauptakteure tot oder unter Kontrolle und… ich dachte, ich sitze an der richtigen Position, um Veränderungen mit dir und Roman umsetzen zu können. Verstehst du… weswegen ich etwas frustriert bin?“

„Ja… wir können es nachvollziehen.“ stellte sich Sherina vor ihre Freundin hin. „Wie geht es dir eigentlich jetzt? Ach ja… Entschuldigung, dass wir ein Loch in die Mauer gerissen haben.“

„Besser?“ sagte Layla anschließend, nachdem sie etwas überlegt hat. Lisa und Acherons Minen hellten sich auf bei der Aussage. „Und wegen dem Loch kann Sandor seine Finger dreckig machen.“

„Wie… machen er und Violett sich eigentlich? Uns interessiert es nicht soooo wirklich, aber ignorieren sollte man es trotzdem nicht.“ grinst Sherina schief.

„Violet macht alles, was man ihr aufträgt, selbst die niedrigsten Arbeiten. Wir wollen sie dazu nötigen, sich wenigsten EINMAL zu verweigern, aber Cassius hat sein Kind so erzogen, dass sie nicht mal ein Widerspruch abgeben kann. Es wird sehr lange dauern, bis es bei ihr vielleicht „klick“ macht.

Und Sandor… ich will nicht abstreiten, dass ich mit Viechern aller Arten meine Experimente umgesetzt habe. Vor allem, was passiert, wenn man mit unserem Blut und ähnliches ihnen zu trinken gibt. Nur sind die Berichte, die Sandor über seinen Clan hat nicht… zu ignorieren,

Was… Taos macht, übertrifft das, was ich bisher gemacht haben. Lysa hat es geschafft, dass ich mal Eleanor sprechen konnte, aber… ich hätte es mir auch sparen können. Man hätte auch einfach eine Statue hinstellen können, sie hat sich geweigert, IRGENDETWAS zu sagen.

Wie dem auch sei, Eleanor ist bei dir gut aufgehoben, damit hat jeder sein Problemfall. Ich mit Violet, Roman mit Riskel und du mit Eleanor. Hmm, irgendwie freut es mich ungemein, dass du das größte Problem hast.“ grinste Layla auf einmal gemein.

„Und uns jammerst du dir die Ohren voll.“ rollte Sherina die Augen. „Wir denken, wenn die Regeln besprochen sind mit Lara, dass wir unter uns nochmal unterhalten müssen wegen diesem Vampir. Er… war älter als du, also… sein Blut. Deswegen bin ich so aufgesprungen, denn es dürften nicht wirklich viele Vampire geben, die dein Alter haben.“

„Ja… und noch etwas… macht mir Sorgen. Dieser Vampir war mehrere Jahrtausende älter als ich. Das ist aber nicht möglich, weil wir alle zur gleichen Zeit entstanden sind, verstehst du das Problem? Entweder er hat seine Werte gefälscht oder etwas… war vor uns da gewesen. Also… Menschen, Zwerge, Elfen, Tiermenschen und Dämonen.

Aufgrund das Taos ja unser Geheimnis ausgeplaudert hat, ist es nun sowieso egal, aber rein von der Zeit her… ist es nicht möglich. Kann es nicht. Wir sind jünger als die ersten Elfen, denn wir stammen alle von Menschen ab mit dem gleichen Vater.“ verschränkt Layla ihre Arme.

Dies wusste Sherina nicht, sie wusste nur, dass der Vampir älter war. „Das… ist sehr schlecht finden wir. Du wirst nicht drum herum kommen um mit Taos zu sprechen… nicht unbedingt mit Taos, sondern mit Spike. Er ist der einer der ersten Elfen gewesen auf der Welt, WENN irgend wer etwas weiß, dann Spike.

Ansonsten… das übliche Problem: Die Götter. Exos kann ich tatsächlich ausschließen, denn er dürfte es nicht wissen…“

„Was hast du Sherina?“ hakte Layla direkt nach, als Sherina einen grübelnden Gesichtsausdruck machte. „Exos und die verbannten Götterbestien haben einen Kampf auf dieser Welt geführt gegen die Götter. Doch davon sieht man keine Spur oder es hat sich nach langer Zeit geändert.

Niemand außer Tuzato wusste von ihnen, die Göttin hat ihnen irgendwie die Geheimnisse mitgeteilt. Layla, es ist nur eine Behauptung. Vielleicht hast du vom Christopher dem Dungeonfarmer gehört, er berichtete immer wieder vom verlorenen Zeitalter.

Wir haben immer verstanden, dass eine Stadt oder ähnliches untergegangen ist, aber… was ist, wenn die komplette Welt damit gemeint ist? Was ist… wenn die Welt sich bis zu einem Punkt entwickelt hat und… keine Ahnung. Man sieht nur Spuren alter Relikte, mehr nicht. Wir fragen dich… und auch die anderen anwesenden Vampire… Kann es möglich sein, dass etwas vor unserem aktuellen Zeitalter existiert hat? WENN ja… dann lässt sich dieser Vampir vielleicht sogar besser erklären.“

„Ich bekomme Kopfschmerzen…“ murmelt Lisa. „Das gefällt mir überhaupt nicht Sherina.“ sagte Layla sofort. „Verstehen tue ich deinen Gedankengang, aber… wenn etwas aus dem alten Zeitalter oder ähnliches überlebt hat und nun in unserem existiert, dann haben wir ein Problem.

Wir wissen überhaupt nichts aus dem Zeitalter und das kann ich als eine der ältesten Vampire der Welt sagen. Der Altersunterschied zwischen uns Geschwistern ist nicht wirklich groß. Ich werde Spike fragen, aber es würde mich wirklich nicht überraschen, wenn er auch nichts weiß.“

„Ein Feind aus der Vergangenheit, sogar noch weiter… als wir uns das erste mal getroffen haben. Welches Wissen bringt er mit? Technologie, Magie, einfach alles, dürfte eine komplett andere Wirkung auf uns haben.“ ging Sherina auf und ab.

„Und das dieser Vampir sich einfach so umbringt… Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir es mit einem Feind zu tun haben könnten, der einen anderen Verstand hat als den unsrigen. Meinte Exos das, dass es andere Kreaturen gibt, die es mit uns aufnehmen könnten?

Ja, wir können verstehen, warum sich bei dir so viel Stress angebaut hat. Hoffentlich wird es besser in nächster Zeit. WENN du denn die Gespräche weiterhin führen willst.“

„Ja, daran halte ich weiterhin fest. Lara wird dir schon frühzeitig mitteilen, wenn die Regeln durch besprochen sind. Hoffentlich behält sie Courage weiterhin, denn einfach werden sie nicht bleiben. Sag… wie lange dauert der Zustand bei dir noch an?“ kam die Frage von Layla.

„Wenn wir richtig rechne… müssten wir morgen noch weiterhin die liebe Sherina sein. Danach… ist es uns überlassen, ob wir uns trennen wollen oder nicht.“ grinste Sherina und man hörte Lisa laut seufzen. „Was? Wir finden uns toll, verstehen dein Problem nicht.“

„Ist egal…“

Irgendwo in einem Berg in Alliancia:

„Eure Hoheit, einer unserer Kundschafter ist verstorben.“ kniete ein Vampir vor dem Vampirkaiser. „Ist das so? Berichtet mir mehr.“ verlangte der Kaiser mehr zu wissen.

„Es war unser Kundschafter, der eure Tochter Layla in ihrem Heim beobachtet hat. Wir wussten, dass die Vampire von seiner Anwesenheit gemerkt hatten, also haben wir die Chance genutzt, mehr über ihr Verhalten aufzuzeichnen.

Doch heute wurde er scheinbar erwischt. Wir wissen leider nicht, wie und wer dafür zuständig war, nur dass er tot ist.“

„Verstehe. Hat sich sein Tod denn gelohnt?“ wirkte der Vampirkaiser darüber interessiert, dass jemand von seinen Leuten gestorben ist. Nur Ergebnisse zählen für ihn.

„Ja. Die neumodischen Vampire konnten mit einem einfachen Späher von uns nicht mithalten, also sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wirklich nur eure Kinder und deren Kinder eventuell mit uns einfachen Dienern mithalten können.“ nickte der Vampir.

„Eure Soldaten, eure Kreaturen und eure… persönlichen „Diener“ sind keine Gegner für die neumodischen Vampire. Euer Plan, alle Vampire, die nicht von eurem edlen Blut sind zu töten, kann garantiert umgesetzt werden.“

„Schön zu hören. Dann kann sich niemand mit unserer Armee messen. Nach so einer langen Zeit und das unser natürlicher Feind ebenfalls ausgestorben ist… wären nur die Dämonen das Problem gewesen. Darauf trinke ich.“ hob der Vampirkaiser ein Weinglas mit grüner Flüssigkeit empor.

Am Abend kam Sherina mit Lisa wieder in Fanfoss zurück. „Puh, sind wir froh, dass wir das Problem mit deiner Mutter aus der Welt geschafft haben.“

„Und weitere neue Probleme gebracht.“ seufzte Lisa. „Ich würde mich wirklich freuen, wenn du wieder Sina und Sherry wirst. Es ist… als hätten sich zwei Problempakete zu einem großen entwickelt.“

„Findest du? Wir haben nicht das Gefühl, vielleicht… bleiben wir für immer in diesem Zustand?“ grinste Sherina böse. Die Frauen landeten vor dem Haus von Lysa und Lisa wird abgesetzt. „Warum… hier?“ wundert Lisa.

„Nun… Roman wollte mit uns auch sprechen. Also sollten wir ihn nicht warten lassen und können gleich einige Dinge mit ihm besprechen.“ ging Sherina direkt zum Haus von Renee und Viktoria.

Bevor Sherina an der Haustür klopfen konnte, wurde die Tür aufgerissen und eine weinende Renee rannte raus. Das sie Sherina nicht über den Haufen gerannt hat, war schon alles. „ICH HASSE DICH PAPA!“ schrie Renee die Straße hoch.

„Öhm?“ schaute Sherina nur verwundert hinterher.

Kapitel 574

„Wir“ sind wiedergeboren und merkwürdige Probleme?

Ein riesengroßer Blutstrahl kam auf Sherina zu, Lisa sprang panisch in Sicherheit. Doch die Chaosdämonin hob nur ihre Hand hoch. „Verrotten“ sagte Sherina noch und der Strahl wird sofort in Nichts ausgelöst. „Hrm…“ kniff Layla wütend ihre Augen zusammen.

„Haben wir doch recht gehabt, dass du uns als Experiment betrachtest? Meine, das war ein klarer Angriff gewesen.“ betrachtet Sherina ihre Hand und schaute dann Layla in die Augen. „Und du hast sogar deine Tochter in Kauf genommen bei dem Angriff.“

„Lisa ist alt genug zu wissen, wie man überlebt.“ ging Layla mit ihrem Schwert langsam vom Thronbereich runter. „Du bist es, wo ich nun sehr überfordert bin. Nie machst du das, was man von dir erwartet. Selbst wenn man das Gegenteil erwarten würde, trifft das dann auch nicht ein!“

„Aha? Du kennst uns doch langsam gut genug, dass selbst wir manchmal eigenartige Dinge tun und selbst ins Staunen kommen. Sei ehrlich Layla, was genau… ist dein Problem? Du hättest es dir doch denken können, als wir beim letzten Vampirtreffen Lara zur Stellvertreterin gemacht haben.

Es ging uns nicht darum, dass wir einen Ersatzmann parat haben, sondern jemanden haben, der genau all die Dinge macht, die ein Clanführer machen sollte! Lara dachte auch in diesem Moment, dass sie nur dann was zu tun bekommt, wenn UNS was passiert.

Mitnichten! Lara soll die Arbeit eines Clanführers machen, ergo auch mit DIR und ROMAN die Vampirregeln durch besprechen. Aufgrund, dass sie mir eine Nachricht hinterlassen hat, verlief die Entwicklung ganz gut.“ ging Sherina langsamen Schrittes auf Layla zu.

„Gut?! Fast an jeder 2. Regel gab es was auszusetzen, selbst meine Kinder würden mich nicht so derart widersprechen!“ riss Layla weit die Augen auf. „„Diese Regel ist veraltet und gehört gestrichen.“ „Diese Regel ist in Ordnung, aber…“ Mir ist der Kragen geplatzt. Ich habe mir selber die Frage gestellt, warum ich mir überhaupt die Arbeit gemacht habe.“

„Du hast allen ernstes geglaubt, es wäre mit uns einfacher gewesen? Sei doch froh, dass so junges Blut den Mumm hat, es überhaupt mit dir besprechen zu WOLLEN! Du bist viel zu verwöhnt Layla. Entschuldigung, dass wir dir das so sagen müssen.

Die Zeiten, wo man was ansagt und alle nickten brav, hat an diesem Moment aufgehört, als Acula gestorben ist! Du stellst dir momentan selbst einen Fuß in den Weg, weil du selber weißt, dass du dich ebenfalls anpassen musst!“

Nun griff Layla mit ihrem Schwert Sherina an, die aber geschmeidig ausweicht. Acheron ist bei dem Krach schon angerannt gekommen, der aber sofort von Lisa abgefangen wird. „Lisa?!“ „Evakuiere alles um den Thronraum, Mama ist gerade explodiert!“ „Das sehe ich!“

„Was hat Roman eigentlich bei der Besprechung gemacht, wundern wir uns ein bisschen, wenn du dich so gehen lässt.“ fragte Sherina lässig.

„Mein lieber kleiner Bruder hat die meiste Zeit die Diskussion zwischen mir und Lara zugehört. Nur selten hat er was gesagt, ansonsten sah man es ihm an, dass er den Abend genossen hat, wovon ich selber nicht reden konnte!“ setzte Layla weiterhin ihre Schwertechniken ein.

„Ah, wir können uns das bildlich vorstellen.“ grinste Sherina. „Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Oder sogar der Vierte? Wir wissen nur, dass unsere momentane Beziehung ein Problem zwischen uns ist. Was hat sich geändert, dass du so… wütend bist?“

Darauf antwortete Layla nicht, aber um so mehr mit Schwertechniken. Lisa hatte große Schwierigkeiten, den Kampf überhaupt noch zu verfolgen. Nachdem mehrere Minuten immer noch keine Antwort kam, sprang Sherina mit einen großen Sprung nach hinten.

„Wenn du uns nicht antworten willst, können wir auch ernst machen. Wir haben ein Duell mit Rokea wiederholt um am Ende erschöpft zusammenzubrechen. Dabei haben wir festgestellt, dass der Kampf sehr viel Stress abgebaut hat und am Ende Rokea sogar dankbar war.

Wir können dir den Kampf liefen, wenn es dein Wunsch ist. Aber dann darfst du nicht beklagten, dass dieses Zuhause ebenfalls zerstört wird.“ zog Sherina zwei Schwerter aus dem Inventar. In der linken Hand hielt sie Nirwana, in der rechten Hand Blutklinge.

„Erm Mama?“ meldete sich nun Lisa sehr besorgt. „Wenn… du wirklich mit Sherina den Kampf führst, dann geht alles zu Bruch. Selbst dein neuer Garten!“

Scheinbar hat Lisa ihre Mutter erreichen können, denn sie wollte wieder Sherina angreifen. „Tzz… ich habe keine Lust, meine Pflanzen von vorne zu starten. Du willst wissen, warum ich so sauer bin?“ rammte Layla ihr Schwert in den Boden, was die gesamte Burg zum erzittern brachte.

„Wir würden es gerne wünschen. Du hast uns beigebracht, wie wir als Anführer die Probleme angehen sollen. Den Rat haben wir beherzigt und konnten ein Problem nach dem anderen klären. Wir… wollen einfach nicht glauben, dass du uns wirklich als Experiment betrachtest. Auch wollen wir nicht glauben, dass du Lisa dieses Ultimatum gestellt hast.“ ließ Sherina ihre Schwerter wieder verschwinden.

„Erstens…“ hob Layla einen Finger hoch. „Dein mangelndes Vertrauen in mir, dass ich dich bei dem Thema der Regeln ausnutzen würde. Liegt es daran, dass ich dich damals mit dem Vampirblut nicht aufgeklärt habe? Ich habe mich bei der Blutelfe entschuldigt, ich weiß nicht, was du noch von mir willst…“

„Sherry wurde auch zu einer Blutelfe, nachdem sie durch eine Bluttransfusion von Neia Blut bekam, damit sie eine magische Seuche überlebt. Wir beherrschen die Blutmagie, aber… haben keinerlei Wissen darüber.“ teilte Sherina mit. Nun schaute Layla sehr verdutzt Sherina an und dann Lisa.

„Erm… Ich wusste es auch erst gestern über die anderen. Ich kam nicht dazu, dir den Bericht zu liefern und Lysa dürfte ebenfalls ahnungslos sein.“ antwortet Lisa artig.

„Wir können aber problemlos das Blut von Blutelfen trinken, wir haben es ohne nachzudenken getrunken und… es war sooo lecker. So süßlich.“ legte Sherina beide Klauenhände an ihre Wangen und machte „eigenartige“ Hüftendbewegungen.

„Hrm…“ musste Layla sich konzentrieren nicht wieder wütend zu werden. „Zweitens, ist diese… Oberste Clanführerin-Sache eigentlich eine Lachnummer. Du und Roman habt mir die Schwüre gegeben, dass ihr mich zwar unterstützt, aber ansonsten auch machen könnt, was ihr wollt.

Im Grunde… habt IHR mir die Arbeit aufgedrückt, dieser Fehler ist mir erst viel zu spät aufgefallen und dafür könnte ich Roman ebenfalls in den Hintern treten. Es wird ja sowieso alles infrage gestellt, was soll ich bitte tun?

Du versklavst Vampire, schickst andere Personen zu wichtigen Gesprächen, ich fühle mich irgendwie… nicht wichtig bei der Sache. Drittens, ich habe irgendeinen Feind, der mich hier ausspioniert und Roman hat sogar einige Verluste, konnte aber nicht herausfinden warum! Und dann kommst du… und drückst MIR deine MEINUNG ins Gesicht ohne zu wissen, wie ich mich fühle?! Ist das denn ein Wunder, dass ich meinen „Stress“ abbauen will?“

„Hm… sollen wir draußen kämpfen? Die Methode der Tiermenschen hat was.“ bot Sherina an. „Ansonsten, danke, dass ihr uns eure Meinung gesagt habt. Nun wissen wir mehr, dass du eigentlich ziemlich gefrustet bist.

Doch was hat Lisa dir angetan, dass sie auch deinen Zorn bekommen hat? Das wundert mich ein bisschen.“

Layla schaut Lisa an, die beschämt auf den Boden schaut. „Sie hat es gewagt mir zu sagen, dass ich schuld wäre, dass mein Mann und ihr Vater sich versteckt. Ohne irgendwelche Hintergründe zu wissen kommt sie mit einer Behauptung, die kein Hand und kein Fuß hat.

Ich bin mir nicht sicher, ob das der schlechte Einfluss von Kyllia ist, dass sie so aufmüpfig wird. Es reicht schon, wenn meine anderen Kinder mir ihre schlechte Laune vorbei bringen werden. Irgendwie… musste ich bei den vielen Problem irgendwo eine schnelle Lösung finden, damit ich auch mal zur Ruhe komme.“

„Ok? Davon wussten wir nicht, aber… ist das nicht ein bisschen sehr… drastisch, die eigene Tochter aus dem Clan zu werfen? Du hättest dir doch denken können, dass WIR sie direkt aufnehmen. Dafür lieben sich Kyllia und Lisa nun wirklich, auch wenn sie einen sehr… „schlechten“ Start hatten.“ schaute Sherina Layla ernst in die Augen.

„Ja, hätte ich, aber ich wusste auch, dass meine Tochter diese einfache Aufgabe auch schafft. Es war nichts unmögliches gewesen, was ich von ihr verlangt habe.“ nickte Layla und wirkte nun etwas ruhiger.

„Doch… wie soll es nun mit uns weitergehen? Wir haben mit dem König von Efrana gesprochen, dass er sich auf ein „Gespräch“ mit dir vorbereiten soll. Er war alles andere als begeistert, aber lässt uns die Tür offen.“

„So? Schön davon zu wissen, wann wolltest du mir das denn mitteilen?“ kam die Gegenfrage sofort, die Stimmung wurde wieder hitzig.

„Erm… wir haben doch keinen Termin oder ähnliches vereinbart? Du hast UNS doch immer gesagt, sobald die Regeln fertig sind. Dieser Part läuft ja nun, also gehen wir einfach davon aus, dass es danach irgendwann stattfinden wird.“ hob Sherina eine Augenbraue hoch. „SO faul sind wir nun auch wieder nicht. Layla… was ist es, dass dir die Emotionen so durchgehen? Ist das dieser unbekannte Feind?“

„Ja, denn ich bin es überhaupt nicht gewohnt. Meine Wachen UND mein Sohn Acheron sind nicht in der Lage den Späher in die Finger zu bekommen. Ein unbekannter Feind ist das Schlimmste, was man haben kann!“

„Davon… wusste ich nicht?“ schaute Lisa ihren jüngeren Bruder an. „Mutter will nicht, dass ihr Clan in Sorge gerät und du kennst sie selber, wenn es um solche „Dinge“ geht. Sie war seitdem Zeitpunkt nicht mehr so in guter Laune gewesen.

Mich selber wurmt es auch ein bisschen, dass ich den Beobachter nicht in die Finger bekomme. Wir gehen also von jemanden aus, der sein Handwerk wirklich gut versteht.“ verzog Acheron leicht wütend sein Gesicht.

„Sag… wenn wir euch diesen… „Beobachter“ bringen, lässt sich… etwas für die Zukunft verhandeln?“ machte Sherina das Angebot.

„Du willst etwas schaffen, worauf meine spezialisierten Kinder es nicht konnten.“ hörte man den Zweifel von Layla. „Nur zu, bring ihn mir lebend, dann können wir weiter reden.“

Sherina lächelt nur und ging zum Loch in der Wand, was sie verursacht hat. Auf einmal legte sie beide Hände aufeinander und fing an was zu murmeln. Sofort ging bei allen Vampiren ein Schaudern über den Rücken, als Sherina ihre Magie einsetze.

Als sie fertig war schaute sie wieder Layla an. „Wir sind uns nicht sicher, ob der „Beobachter“ noch da ist. Wir setzen einen Wasserzauber ein, der alle Lebenden im Umkreis für 50km aufzeigt. Jeder in uns trägt Flüssigkeit, egal ob es Blut, Wasser oder ähnliches ist. Ein… sehr unnützer Zauber eigentlich, aber in diesem Fall…“ grinste Sherina sehr böse.

Layla verschränkt ihre Arme und wirkte nicht, als wäre sie überzeugt, scheinbar ist sie in ihrem wütenden Zustand etwas stur. Nun schnippte Sherina mit den Finger und etwas… ging über alle Lebewesen, als werden sie „gescannt“.

Sherina wartet und wartet… bis sie etwas merkte. Ohne abzuwarten schloss sie wie ein Blitz auf diese „Merkwürdigkeit“ zu. Scheinbar wollte dieses Lebewesen flüchten, als Sherina ihn erwischte. Sie rammte es in den Boden, es schrie laut auf.

„Na na, was bist du denn?“ lächelt Sherina und betrachtet es. Es war komplett in einer Verkleidung angezogen, die man schnell in dieser Umgebung übersehen könnte. Das einzige was Sherina wirklich sehen konnte, waren seine violette Augenfarbe.

Doch scheinbar wollte es sich nicht einfach seinen Schicksal ergeben und zog ein Dolch aus seiner Seite raus. Bevor dieser jedoch zum Einsatz kam, schlug Sherina mit der anderen freien Klauenhand ihm direkt ins Gesicht und verursachte ein Erdbeben in dieser Gegend.

Der Kopf steckte in der Erde, als es trotzdem mit dem Dolch zuschlagen wollte. Dies brachte Sherina dann doch ein bisschen Respekt, dass diese Person härter im Neben ist, als seine Verkleidung zeigt.

Sherina löste das Problem damit, indem sie einfach ein Bein packte und sofort mit ihren Flammenflügel zurück zu Layla flog. Der Unbekannte konnte überhaupt nicht so schnell reagieren, so schnell hat sich die Szene vor seinen Augen verändert.

„Hier hast du deinen „Beobachter“.“ warf Sherina die Person über sich und rammte ihn wiederholt in den Boden, diesmal wird die Burg erschüttert. „Hoffentlich beruhigst du dich nun.“ Die Vampire reagierten erstaunt, wie schnell Sherina das Problem von ihnen gelöst hat.

„Das… ist der Beobachter?“ war Layla verwundert. „Woher willst du das denn wissen?!“ „Weil unser Zauber auf ihn reagiert hat. Seine… Flüssigkeit im Körper war irgendwie abnormal, was unsere Aufmerksamkeit erregt hat. Dann wollen wir mal schauen… was wir hier haben…“ riss Sherina die Verkleidung ab.

Nun kam alle Anwesenden nicht vor lauter Staunen raus. Vor ihnen lag ein Vampir. Seine Hautfarbe ist extremst weiß, trug spitze Ohren, eine Glatze und hatte seine violetten Augenpupillen. Doch was bei ihm so eigenartig war, dass es ein eingebranntes Symbol auf der Stirn hatte. „Ein… Vampir, doch… wieso ist er so anders?“ murmelt Lisa.

Scheinbar war dieser Vampir immer noch bei Bewusstsein und fing an mit seinen Zähnen zu fletschen. Layla ging auf ihn zu mit ihrem Schwert und rammte es direkt in sein Knie rein, wo er laut aufschrie.

„WER bist du und WER ist dein Clanführer?“ knurrte Layla wütend auf ihn herab. Der Mann zischte Layla kurz an, dann macht er etwas sehr unerwartetes. Er rammt seine rechte Hand in sein Herz. „NEIN!“ schrie Layla, als der Mann mit einem Grinsen sich in Staub verwandelt.

„VERDAMMT!“

Kapitel 573

„Wir“ sind wiedergeboren und das Gespräch mit den Vampiren? III

Sherina schlummert glücklich in ihrem Himmelsbett, als Lisa ihr die Decke runter zog. „Sherina? Wie lange willst du eigentlich noch im Bett liegen? Wir haben bald Mittag.“

„Das verstehst du nicht, was wir fühlen.“ drehte Sherina mit geschlossenen Augen nackt zu Lisa um. „Wir haben uns geliebt, aber… zu wissen, wie sehr, es ist einfach ein herrliches Gefühl.“

„Eh… das werde ich auch nicht verstehen. Normalerweise… ist es nicht meine Aufgabe oder Arbeit, jemanden zu wecken, nur… will Mutter mit dir sprechen und zwar jetzt.“

„Och Mano. Warum gönnt uns niemand unseren Zustand.“ seufzte Sherina und stand nackt auf. „Alles… was wir fühlen, spüren, riechen und schmecken, einfach… alles… wir empfinden regelrechte Freude daran.“

„Schön für dich.“ seufzte Lisa. „Wenn du bittest was anziehen könntest? Sonst warst du doch immer eine Morgenperson. Hier, hat Lara heute morgen mit schwarzen Augenringen im Zimmer hinterlassen.“ drückte Lisa ein Zettel in die Klauenhand von Sherina.

Ich habe es geschafft, dass sie mich anerkennen.

Doch habe ich bei unserem Gespräch festgestellt,

dass Lady Layla und Lord Roman eine andere

Weltanschauung haben, trotz das sie Vampire sind.

Leider… führt kein Weg daran vorbei, dass ich weitere

Gespräche mit ihnen führen „darf“ wegen einer

gewissen faulen Dame.

Ich soll dir mitteilen, dass du HEUTE sowohl

mit Lady Layla als auch mit Lord Roman

sprechen sollst.

Lara

„Verstehe, doch warum so eilig? Wenn wir es lesen, sollte deine Mutter doch auch ausruhen wollen oder nicht?“ schaute Sherina Lisa an.

„Wenn ich ehrlich bin, glaube ich nicht dass Mutter oder Lord Roman überhaupt noch an Schlaf angewiesen sind. Wir tun es letztendlich, damit wir unseren Körper zur Ruhe bringen. Also… könntet ihr euch etwas… beeilen?“

„Tz…“ schnalzte Sherina mit der Zunge. „Meine Schwägerin geht uns irgendwie auf den Keks. Was soll´s, ziehen wir etwas an…“ und Lisa rollt nur genervt ihre Augen. Wie die Zeiten sich ändern können zwischen den Personen.

Etwas später…

Lysa und Ruri starrten Sherina an, als Lisa sie in ein Kleid vorbrachtet mit einem… sehr tiefen Ausschnitt. „Was habt ihr? Wir sind es, Sherina.“ winkte die Chaosbestie.

„Wer… ist das?“ fragte Lysa nur. Nach… mehrere Minuten erklären Lisa´s Seite seufzte Lysa nur und Ruri bekam glänzende Augen. „Mutter, Mutter, du siehst ja schön aus. Ich… spüre etwas zu dir, aber… irgendwie… verschwommen?“

„Oh… danke! Wir freuen uns immer über Komplimente. Wie findest du das Kleid?“ drehte Sherina sich mit dem schwarzen Kleid um. Der Ausschnitt ging bis zum Bauchnabel und zeigt großzügig die Andeutung der Brüste.

„Sehr gewagt Mutter. Ich würde mich nicht trauen, damit raus zu gehen.“ wiegelt Ruri den Kopf. „Warum mein Kind?“ hielt Sherina den Kopf schräg und stellte sich vor Ruri. „Du bist doch auch eine schöne Frau, lass anderen doch von deiner Schönheit teilhaben.

Die Welt ist hässlich genug, da müssen wir Frauen doch gemeinsam daran arbeiten, sie schöner zu gestalten. Mit unserem schönen Körper, Kleider, das würde alle viel glücklicher machen.“

„Meinst… du das… ernst?“ bekam Ruri rote Wangen. Doch bevor die Diskussion ausartet, mischte sich Lisa wieder ein. „Sherina… bitte… das Gespräch ok? Du kannst immer noch mit deiner Tochter das Gespräch führen.“

„Wir dürfen nicht schlafen, uns nicht mit unserem Kind unterhalten… hier ein Kleid, dass meinem ähnlich ist.“ drückte Sherina nebenbei ein Kleidungsstück in die Hand von Ruri und zwinkert. „Wird vielleicht nicht passen, aber… trau dich. Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, wir fühlen uns irgendwie… eingeengt.“

„Beim dunklen Gott… zwei Tage… muss ich das aushalten…“ presste Lisa genervt den Satz aus sich raus und bemerkte, dass Lysa ihren Spaß hat. „Warum grinst du so?!“ „Nichts, dann hast du so eine… ungefähre Ahnung, was ich jeden Tag mit Ruri habe.“

„Aber Herrin!“ wollte Ruri sich wehren, als Lysa eine Handfläche vor ihr Gesicht hält. „Habe ich dir erlaubt mich anzusprechen?“ „N… nein…“

„Hey… so kannst du doch nicht mit unserer Tochter umgehen.“ umarmte Sherina Ruri von der Seite. „Sie hat auch Gefühle!“

„Nimm sie mit, aber… bitte…“ drängte Lisa immer mehr, die das Gefühl bekam, dass ein Sturm kommt. „Lysa zieh Sherina direkt mit!“ „Eh…?“ „MACH HINNE!“

Layla starrte ungeduldig auf ihre Fingernägel, der Übertragungszauber war längst aktiviert und ihre Geduld ist bald aufgebraucht. „Wo… bleibt sie eigentlich?!“ knurrte die Vampirkönigin, als die Tür mit einen Knall aufging.

Lisa und Lysa kamen Rückwärts und hielten jeweils ein Bein, dann kam für Layla eine unbekannte Frau zum Vorschein, die sich an Ruri festklammert. „Hey! So könnt ihr nicht mit uns umspringen! Ruri wird noch dabei verletzt!“ meckert die Frau, dessen Stimme Layla leicht bekannt vorkam.

Als die Töchter die Frau in die Mitte des Zimmers gezogen haben mit Ruri, ließen sie ihre Beine los. „Mutter… hier ist… erm…“ pustet Lisa eine Strähne aus dem Gesicht und musste überlegen, wie sie das Problem erklären soll. „Die „Clanführerin“.“

„Wer… ist das?“ kam die berechtige Frage von Layla. „Ich habe nach Sina verlangt und nicht nach irgendeiner fremden Frau!“

„WIE?! Erkennst du uns nicht? Wir sind es! Sherina!“ rief die unbekannte Frau vom Boden hoch, die eine hochrote Ruri an sich klammert.

„Halt mal für eine Minute DIE KLAPPE!“ schrie Lisa, wo selbst Layla ins Staunen kam. „Also Mutter… darf ich vorstellen? Lady Sherina, eine Fusion von Sina und Sherry.“

Die Stille im Zimmer war atemberaubend, vor allem sah man Layla an, die das Gesagte verarbeiten musste… „Hä?“ „Ok… also folgendes…“ erklärte Lisa das volle Ausmaß um Sherina, die sich weiter an Ruri kuschelt. „Du riechst gut.“ „Erm… erm… danke?!“

Dann hörte jeder ein lautes Aufklatschen. Layla hat sich die Hand ins Gesicht geschlagen. „Ok… ich verstehe. Alle bis auf Sherina… SOFORT RAUS!“

„Aber…?“ wollte Sherina anmerken, doch sie wurde sofort schweigsam, als sie den wütenden Blick von Layla zu spüren bekam. „Ruri, scheinbar muss du gehen. Die Frau da vorne ist scheinbar nicht gerade gut gelaunt.“ streichelt Sherina den Kopf von Ruri.

„O… ok Mama.“ stand Ruri sehr schüchtern und rotem Kopf auf und ging schleunigst mit Lisa und Lysa aus dem Zimmer raus. Als die Tür zufiel, schauten sich die Frauen in die Augen. „Also… wie geht es dir?“ grinste Sherina schief.

„Ich bin MAßLOS enttäuscht von dir, kannst du dir das vorstellen?“ kam Layla direkt zu Sache. „Ich wollte mit DIR die Regeln besprechen und nicht mit Lara! Dann kam von ihr noch der Vorwurf, ich würde die Situation ausnutzen, dass dir die Vampirwelt fremd ist.

Weißt du wie wütend und traurig ich zugleich war? Ich hätte es dir mit Roman sachlich erklärt, wir haben uns darauf eingestellt, dass wir mehrere Tage für die Besprechung der Regeln benötigen werden. Glaubst du, die Welt dreht sich für dich?!“

„Ja? Das glauben wir, denn immerhin müssen WIR ja irgendwie alles regeln. Sind WIR mal nicht da, läuft ja scheinbar nichts mehr. Es besteht sogar die GEFAHR, dass sogar ein Rückschritt entsteht!

WARUM müssen WIR dabei sein? WIR haben das Buch komplett durchgelesen und WIR hätten es gerne in den Kamin geworfen! Da sind mehr Regeln, als irgendeine Zivilisation jemals hätte. Selbst die Dämonen genießen mehr Freiheiten!

WIR hatten keine Lust auf das Gespräch, also haben WIR jemanden geschickt, wo WIR uns darauf verlassen können, das richtige FÜR den Clan UND für alle Vampire zu machen! WIR verstehen nicht DEIN Problem!

WIR haben dafür gesorgt, dass jemand ANDERES für UNS die Entscheidung übernimmt! Scheinbar war es sogar die RICHTIGE Entscheidung von UNS gewesen, Lara zu schicken. JEMAND der genau weiß, was richtig oder falsch ist!

NUR hast DU uns unter Zeitdruck gesetzt und WIR hätten gerne Lara besser vorbereitet mit gewissen Andeutungen, aber nein die Welt dreht scheinbar auch nur für DICH!“ war Sherina direkt auf Krawall gebürstet. Den Streit konnte man durch die Tür hören, wo einige am lauschen waren.

Sherina selber stand längst und musste mehrmals ihr langes Haar vor ihr beiseite schieben, was ein sehr merkwürdiger Anblick war.

„Außerdem denken wir, dass du mit Lisa sehr hart umgehst. Aus dem Clan werfen, wenn sie UNS nicht zu dem Gespräch bekommt? Weißt du, was du damit deiner Tochter angetan hast?! Du gibst ihr nicht mal eine Chance, ihren Fehler gut zu machen!

Damit du es weißt, WIR halten Lisa eine offene Hand hin, solltest DU es wirklich umsetzen wollen! WIR wissen, WENN wir Lisa in unseren Clan aufnehmen, dass ein Streit und Stress vorprogrammiert ist, aber das ist es Wert für Lisa zu kämpfen!

DU sagst immer, wir müssen einsame Entscheidungen treffen. Wir fragen uns langsam, ob du dir nicht selber ins Fleisch schneidest! Deine Freunde, deine Familie von dir abgrenzen! Wenn du deine eigene Einstellung NICHT änderst, wirst du sehr einsam werden!

Layla… wir wollen wieder die alte Layla haben und nicht die kalte Layla, die die oberste Clanführerin aller Clans geworden ist. Oder hast du all die Zeit uns nur irgendetwas vorgegaukelt? Siehst du uns als Experiment oder als Freundin? Wir wissen es nicht.“ schüttelt Sherina den Kopf.

Layla sah aus, als wäre sie geohrfeigt worden und zugleich vor Wut explodieren würde. Bevor Sherina weiter angehen konnte, warf die Vampirkönigin etwas auf ihren Übertragungsstein und die Übertragung wurde unterbrochen. „DU FEIGLING!“ schrie Sherina.

Sofort stürmte Sherina zur Tür öffnete sie, wo direkt neugierige Fledermäuse nach hinten sprangen. Bevor Lisa reagieren konnte, hob Sherina sie wie eine Prinzessin hoch und ging raus. „Sherina?! Was hast du vor?!“ verlangte Lisa zu wissen.

Die Haustür trat Sherina mit einen Tritt auf und flog direkt in den Himmel. „Du sagst uns SOFORT wo deine Mutter lebt!“ starrte Sherina Lisa wütend an. „Das lassen wir nicht auf uns sitzen! Flammenflügel!“ aktivierte Sherina ihre Fähigkeit, wo statt grüne Flammen, nun blaue Flammen um ihre Flügel sind.

Layla musste sich in ihrem Thronsaal beruhigten, jeder Vampir in der Burg wusste sofort, dass es reinster Selbstmord ist, sie in diesem Zustand aufzusuchen. „Das… gibt es nicht…“ knurrte Layla wütend. „Wie kann sie mir das ins Gesicht sagen?!“

Auf einmal krachte es an der Mauerseite des Thronsaals und eine große Staubwolke entstand. Layla zog sofort ihr Schwert aus dem Inventar und machte sich auf einem Kampf bereit… Als Sherina mit Lisa in den Armen aus der Staubwolke kamen.

„Danke, das du uns den Weg gezeigt hast Lisa.“ setzte Sherina die Vampirin ab. „Beim dunklen Gott… wie schnell war das denn… gewesen.“ musste Lisa erst mal realisieren, wie schnell Sherina überhaupt geflogen ist. Direkt von Fanfoss losgeflogen und in einen geheimen Berg hinter dem ehemaligen Tuzato ist Sherina mit voller Geschwindigkeit geflogen.

„WAS WILLST DU HIER?!“ schrie Layla wütend, dass man ihr anderes Zuhause nun auch zerstört. Mehrere Haarsträhnen sind nach vorne gerutscht, sie sah wirklich aus, dass sie einen Mord begehen könnte.

„Unsere Diskussion weiterführen.“ prallte es an Sherina ab. „So einfach machen wir dir das dann doch nicht.“

„Erm… Sherina, vielleicht solltest du Mutter nicht noch weiter provozieren, denn sonst…“ wollte Lisa die Chaosbestie noch warnen, aber zu spät. Layla hob ihre freie Hand hoch und setzte ihre Blutmagie ein.

„Dann überlebt es mal.“ knurrte Layla nur wütend.

Kapitel 572

„Wir“ sind wiedergeboren und das Gespräch mit den Vampiren? II

Lara stand in einem sehr freizügigen schwarzen Kleid beim Haus von Lysa. Ihre kurzen Haare hat sie zu mehreren kleinen Zöpfen geflochten und in der Hand hielt sie das Regelbuch. „Wie… geht es dir und Ruri?“

„Anstrengend.“ seufzte Lysa. „Also mit Ruri. Ich hatte schon einige Fälle gehabt, wo Vampire sehr stur sind, aber Ruri… Wenn ich mir nicht solche Strafmaßen einfallen lassen würde, verliert Ruri immer sehr schnell den Ehrgeiz.“

Lara und Lysa drehten sich zu Ruri, die an der Decke mit Beinen hoch angeseilt wurde und einen hochroten Kopf hatte. „Bitte Herrin… ich werde immer anklopfen, wenn ihr am baden seid!“ flehte Ruri.

„Nein wirst du nicht.“ widersprach Lysa ihr direkt. „Die Tür ist verschlossen, es hängt ein Schild davor, so blind und dumm bist nicht mal du. Du wolltest da rein, aus welchen Gründen auch immer.“

„Ja, weil ich auf die Toilette musste! Ihr seid doch auch eine Frau, dann müsstest ihr selber das Problem kennen!“ wehrte sich Ruri. „Ist ja nicht so, dass wir in diesem Haus mehrere Toiletten haben.“ kniff Lysa wütend die Augen zusammen.

„Merke schon… ihr versteht euch prächtig.“ murmelt Lara. „Nein tun wir nicht, aber das ist zweitrangig. Ich habe das richtig verstanden, dass du statt Lady Sina das Gespräch halten wirst? Ich bin mir nicht sicher, ob das eine… gute Idee ist.“ widmet Lysa sich wieder Lara zu.

„Vermutlich, weil Missverständnisse kommen könnten? Keine Sorge, ich werde Lady Layla schon die Begründung von Sheri… Sina erklären, die sie auch vermutlich akzeptieren wird.“ lächelt Lara unsicher.

„Ich hoffe es, denn das ist ein… sehr wichtiges Gespräch. Viktoria hat den Übertragungsstein zu Lord Roman mitgebracht und wir haben soweit alles vorbereitet… bis auf euch halt. Und Mutter mag eigentlich keine Überraschungen, die vermeidbar sind.“ meinte Lysa nur. „Wenn du mir folgen könntest?“

Lara nickte und drückte das Buch an sich und ignoriert die weinende Chaosdämonin an der Decke. Lysa öffnete die Tür und Lara sah einen Thron, den eigentlich nur die Clanführer benutzen dürfen damit Tisch, Weinglas und Flasche mit Blut.

„Wow…“ staunte Lara. „Ja, wow. Du kannst es dich auf dem Stuhl gemütlich machen, ich werde für dein Buch noch einen kleinen Tisch besorgen samt Stift.“ nickte Lysa. Den Vorschlag setzte Lara um und wundert sich, ob das weiterhin seine Richtigkeit hatte.

Lysa kam mit einem kleinen Tisch und stellte alles vor Lara hin, zusätzlich justiert sie einen weiteren Übertragungsstein, der auf das Buch gerichtet werden kann. „Ich hoffe wirklich, du und dein Clan wisst , was ihr macht.“

„Diese Frage stelle ich mir auch, aber Sina´s Argumenten konnte ich leider… am Ende schlecht widersprechen.“ grinste Lara schief. „Ok? Dann… starte ich die Übertragung.“ ging Lysa in eine Ecke und aktivierte alle Steine.

Es erschienen zwei große Übertragungen, wo man Lord Roman und Lady Layla sitzen sah. Beide sind im Laufe der Zeit vor vielen Überraschungen gestählt, aber man sah an ihren Augen, dass sie jemand anderes erwartet hatten.

„Sei… gegrüßt Lara. Ich denke, ich spreche auch für meinen Bruder, aber wo ist deine Clanführerin?“ fragte Layla direkt.

„Lady Layla, Lord Roman, ich werde für Lady Sina dieses Gespräch führen als stellvertretende Clanführerin. Lady Sina ist etwas dazwischen gekommen, was es ihr unmöglich macht, euch zu empfangen.“ richtete Lara sich auf dem Stuhl gerade hin.

„So? Was genau ist für deine Clanführerin das Problem? Sie kennt doch ihre Position oder nicht?“ kniff Lady Layla verärgert ihre Augen.

„Sie ist sich ihrer Position durchaus bewusst und euch auch dankbar, dass ihr dieses Gespräch mehrmals verschoben habt. Doch… war ihr Plan gewesen, dass nicht sie das Gespräch führt, sondern ich. Aufgrund… dass ihr uns zum Handeln gezwungen habt, haben wir trotzdem das Beste aus der Situation gemacht.

Wenn ich mich selber erklären darf und ich sage das am besten mit den Worten der Clanführerin… Sie versteht viele Regeln der Vampire nicht.“ legte Lara das Buch auf den Tisch und zeigte mehrere Seiten, wo etwas dick unterstrichen war mit mehreren Fragezeichen.

„Lady Sina fehlt etwas, was wir Vampire von Anfang an beigebracht bekamen. Ihr… habt beide selber vermutlich schon gemerkt, dass Regeln für sie…eine Auslegungssache ist. Je nachdem ist es ihr sogar herzlich egal, was euch ebenfalls nicht entgangen sein dürfte.

Wenn Vampire ihre eigenen Regeln ändern, dann sollten sie es auch mit richtigen Vampiren tun und nicht mit Personen, die nur teilweise Vampir sind und mangelndes Wissen aufweisen.

ICH dagegen habe das Wissen. Ich bin durch und durch ein Vampir, ich darf das von mir behaupten, nachdem ich über 2000Jahre nun unter Meister Acula gelebt habe. Die Doktrin der Regeln wurde mir regelrecht eingeschlagen.

Ihr solltet es auch als Veränderung betrachten, dass auch ein erschaffener Vampir ein Recht hat mit euch Auge in Auge sprechen zu dürfen. Immerhin habt ihr mich als stellvertretende Clanführerin anerkannt beim letzten Vampirtreffen.

Des weiteren muss ich Lady Sina zustimmen, dass… wir nicht mehr so die eigentliche Funktion eines Vampirclan haben. Wir mögen alle von Lord Acula stammen und haben auch ein paar andere Vampire von den anderen Clans aufgenommen, aber… wir sind mehr geworden.

Vampire, Dämonen, Tiermenschen, Blutelfen, Arachneen und Drachenmenschen, wir sind so multifunktional. Wir können einfach nicht von einem reinen Vampirclan mehr sprechen. Wenn spreche ich nur für die Vampire, die auch im Clan sind.

Laut Lady Sina hatten Dämonen und Vampire in der Geschichte, die SIE kennt, sowie selten Kontakt gehabt. Nun soll eine Dämonenkönigin mit an einer großen Veränderung teilnehmen? Es ehrt sie zwar, aber ihr Gefühl, aber auch ihre Einstellung meinen, dass es nicht richtig ist.

Richtig wäre es, wenn wirklich alle bei dem heutigen Gespräch Vampire sind, egal ob es uralte geborene Vampirkönige sind oder ehemalige beschworene Helden, die nun ein Vampir sind. Ich… war am Anfang auch dagegen, aber als ich mit ihr die neuen Regeln besprochen habe, kann ich Lady Sina gut verstehen, warum sie sich dazu entschieden hat, dass ich sie übernehmen soll.

Letztendlich… bleibt die Entscheidung bei euch, ob ihr auch mit mir zufrieden seid oder das Gespräch auf ein anderes Mal verschoben wird, ohne dass es zu irgendwelchen personellen Konsequenzen führt, die wir gerne willkommen im Clan aufnehmen werden.“ lächelt Lara die uralten Vampirkönige an. Das ihr Rücken klitschnass ist, war ihr egal.

Lord Roman gab ein Schnaufen von sich und hatte ein Schmunzeln auf dem Gesicht. „Ja… ich merke, dass deine Clanführerin dich gut vorbereitet hat. Wie siehst du das Layla? Ich hätte mir auch gerne eher Sina gewünscht, aber an dem Argument, dass es mit ihr Probleme gegeben hätte, können wir dann nicht von der Hand weisen.“

„Sherina hatte recht, Lord Roman wäre wirklich mein Verbündeter in diesem Fall.“ jubelt Lara innerlich laut auf.

Layla legte ein Bein auf das andere und verschränkt ihre Arme, sie ist wirklich nicht begeistert. „So… ich habe deine Worte vernommen, doch Frage ich mich, ob du auch die Tragweite der Regeln verstehst.“

„Ich denke, ich verstehe sie sehr wohl. Im Gegensatz zur Sher… Sina verstehe ich zumindest, welche Änderungen ihr wollt und vor allem wollt ihr, dass wir uns alle ein sozialeres Verhalten aufzeigen mit den Viechern.

Doch habe ich keine Regeln gelesen, was passiert, wenn man sich nicht daran hält. Da denke ich nur an den Clan von Lord Taos. Wenn sie sich schon an keine Regel gehalten haben, Schwur hin oder her, werden sie weiterhin Möglichkeiten finden, ein Schlupfloch zu finden.

Ich habe auch meine Bedenken, ob einige, die selbst Sina nicht versteht, nicht etwas… übertrieben sind. Das wäre zum Beispiel…“ suchte Lara aus dem Buch eine bestimmte Seite und fand sie. „„Vampiren ist es verboten, jeglichen Einsatz von spezieller Blutmagie einzusetzen.“ Ich lese nicht heraus, von welcher Blutmagie wir sprechen.

Meine Meinung ist, ich stimme vielen Regeln euch bedingungslos zu, aber sie haben noch Überarbeitungsbedarf. Andere wiederum sind unnötig und würden uns als Vampir sogar eher eingrenzen.

Wenn… ich meine persönliche Meinung sagen darf ist und ich kenne Sina gut genug, dass sie auch den Gedanken hat: Ihr hättet vielleicht den Umstand ausgenutzt, dass Sina vieles nicht verstanden hätte.

Sina… hatte eigentlich überhaupt keine Lust auf das Gespräch und hätte vermutlich, einfach damit es schneller geht, es abgewunken und Ruhe wäre es. Doch das sie mich schickt, die im ihren Namen und Clan die Entscheidung überlässt, muss ich sie wieder bewundern, dass es ihr doch nicht so egal ist.“

Layla machte nun ein „not amused“ Gesicht, dafür lachte Roman auf. „Ich muss euch schon ein bisschen bewundern Lara, dass ihr das so direkt ins Gesicht der obersten Clanführerin sagt. Nun Layla, ich glaube, Lara hat ihre Berechtigung dabei zu sein.“

„Lara?“ lächelte Layla wieder und alle wussten, dass dieses Lächeln gewisse Konsequenzen hatte. „Ich werde dich akzeptieren und dir ist erlaubt, die Regeln mit uns anzupassen. Dennoch will ich, dass du deiner Clanführerin mitteilst, dass ich sie MORGEN unter vier Augen sprechen will, ohne Wenn und Aber.“

„Das… kann ich ihr weiterleiten.“ nickte Lara und behielt weiterhin die Courage auf. „Ich wünsche ebenfalls ein Gespräch mit deiner Clanführerin, denn es gibt… etwas wichtiges zu besprechen. Gerne hätte ich es heute getan, doch mich interessiert das momentane Gespräch wirklich.“ merkte Roman nebenbei an.

„Das… kann ich ebenfalls weiterleiten. Dann… möchte ich nur warnen, dass gewisse… Vorfälle dazu geführt haben, dass meine Clanführerin… etwas… „anders“ geworden ist.“ zuckte der Mundwinkel von Lara.

„Hat sie schon wieder die Körper ausgetauscht?“ hakte Layla direkt nach und Lara schüttelt nur den Kopf. „Nein… nicht… erm… direkt. Ich weiß auch nicht, wie man das überhaupt erklären soll, weil man es mit den eigenen Augen gesehen haben muss.“

„Aha…?“ war Layla nicht zufrieden und seufzte. „Danke für die Warnung, ich muss mich bei Sina ja immer auf eine Überraschung einstellen… Nun denn… Im Regelbuch hat Sina scheinbar sehr viele Regeln infrage gestellt, ich denke… das wird noch eine lange Nacht werden.“

„Das definitiv Layla, aber wenn ich ein bisschen genauer überlege… ist Lara ein sehr guter Ersatz für Sina. Immerhin können wir einen sehr jungen Vampir zuhören, wie sie es aus ihrer Warte betrachtet.“ goss Roman Blut in sein Weinglas.

„Ich wundere mich, dass du so auf der Seite von Lara stehst.“ hob Layla eine Augenbraue hoch. „So… allgemein meine ich. Normal enthältst du dich eigentlich.“

„Veränderungen kommen immer in den unerwarteten Momenten. Das heiß auch für mich, dass ich einige Rollen anpassen muss. Ich betrachte es als eine gute Chance, weil bisher haben wir alles immer unter uns als „Familie“ geklärt.

Ironischerweise mussten wir beide feststellen, dass wir überhaupt nichts familiäres hatten unter uns Clanführer, das hat sich bei Taos sehr klar herauskristallisiert. Wenn es also… mit der Familie nicht klappt, sollte es ja mit… jungen Vampiren eher funktionieren, die auch den Willen haben für Veränderungen.“

Das war eine Antwort, die selbst Lara sprachlos machte. Layla dagegen… fühlte sich scheinbar ein bisschen in der Ecke gedrängt, Roman kannte sie lang genug, um zu wissen, welche Knöpfe er drücken musste.

„Ok, ich habe verstanden. Lara kann ihre Meinung und Verbesserungsvorschläge ohne Umschweife mitteilen.“ gab Layla den Widerstand auf.

„Ich danke ihnen, dass sie das eingesehen haben für die momentane Situation.“ verbeugte sich Lara und stellte sich auf eine lange Nacht ein. Was die drei Vampire nicht mitbekamen ist, dass sie einen weiteren Zuschauer dabei haben.

„Wir können so stolz auf unsere Schwester sein.“ stand Sherina unsichtbar in der Ecke, dabei hat sie beide Klauenhände an ihre Wangen gelegt. Fröhlich wackelt sie mit ihrer Hüfte wie einen Tanz herum.

„Wunderschön, wie Lara sich bei den uralten Vampiren durchsetzen konnte.“ kamen die nächsten Gedanken von Sherina. „Bei ihr ist der Clan in guten Händen…“

Die Vampire fingen an zu diskutieren, in der Zeit schlich Sherina sich langsam raus… was Lord Roman nicht unbemerkt blieb, als die Tür langsam auf und zu ging.

„So so…“ streichelt der Vampirkönig grinsend sein Zwirbelbart.

Kapitel 571

„Wir“ sind wiedergeboren und das Gespräch mit den Vampiren?

„Wie… schön sind wir geworden?“ stand Sherina vor dem Spiegel. „Wunderen uns nur, warum… unsere Arme und Tätowierungen so anders geworden sind? Selbst das dritte Auge ist verschwunden.“

„Wie… kannst du nur so ruhig sein? Sina… Sherry?“ fragte Lisa, die nun verstanden hat, wer vor ihren Augen stand. „Meine… ich kann mir nicht mal vorstellen, was das für ein Gefühl ist.“

„Hm… Schwer zu erklären.“ grübelt Sherina laut. „Wenn… Kyllia recht hat, dann sind wir ein neues Wesen geworden. Komischerweise teilen wir nicht das Wissen aus der Vergangenheit, aber… was uns glücklich macht ist das Wissen… wie sehr wir uns lieben.“ drehte Sherina sich lächelnd zu den Frauen um.

„Erm… wunderbar wirklich. Hat… sich noch was geändert oder so?“ zuckte der Mund von Suki. „Lass uns mal unseren Status lesen… Hmm… Wow… Unsere Attribute haben sich einfach addiert sowie all unsere Fähigkeiten. Selbst Titel.“ war Sherina begeistert.

„Wir können nun alles gemeinsam machen, was uns vorher nicht möglich war. Feuermagie, Wassermagie, Lichtmagie, Illusionsmagie. Nur unsere Rasse heißt nun „Fusionierte Chaosbestie“. Egal, wir spüren unsere… liebe in unserem Herzen regelrecht rasen.“

Suki schaute nach dem Köfferchen und fand ihn auf dem Schminkschrank stehen. Sie ging darauf zu und hob es auf, dann ging sie zu Sherina. „Kannst… du uns den Gefallen tun und sagen… was die Ohrringe waren?“

„Natürlich liebe Tochter.“ lächelt Sherina, ein Schauder ging über Sukis Rücken hoch. Sherina öffnete eine bestimmte Schublade und holte ein Zettel zu Tage. „Hmm… hmmm. Ah! Das müsste „Ohrringe der Transfusion“ sein. Lass es uns mal genauer lesen…“

Ohrringe der Transfusion

Um die Ohrringe benutzen zu können, müssen zwei Lebewesen sie tragen.

Beide Lebewesen verschmelzen darauf zu einem neuen Lebewesen.

Alle Werte, die die Lebewesen in sich tragen, werden einfach addiert.

Titel, Attribute, nichts wird verschwendet.

Bei der Transfusion entsteht ein neuer Körper, man kann

nie vorhersehen, wie das Aussehen sich ändert.

Die Ohrringe halten drei Stunden und man kann sie immer

wieder verwenden. Es ist abzuraten, mehrere

Ohrringe der Transfusion zu kombinieren.

Wenn die drei Stunden vorüber sind, braucht man einfach einen

Ohrring entfernen und man kommt wieder in den alten Zustand.

Weiteres wird empfohlen, dass die Lebewesen

das gleiche Geschlecht tragen sowie so ähnlich

wie möglich aussehen.

Ansonsten muss

man nach dem Beenden der Transfusion mit

Komplikationen rechnen.

„Oh? Diesen Zustand halten wir für drei… Tage.“ las und log Sherina. „Danach können wir selber entscheiden, ob wir weiterhin den Zustand halten wollen.“ „Beim dunklen Gott… bin ich froh.“ seufzte Kyllia sehr erleichtert.

„Verstehe dein Problem nicht? Du bist doch unsere Schwester und zugleich wertvolle Freundin?“ meinte Sherina, die irgendwie wirklich das Problem nicht erkannte. „Genau… das ist das Problem…“ murmelt Kyllia.

„Ich sehe… gerade ein noch größeres Problem.“ fiel Lisa was in ihrem Morgenmantel ein, ihr Teufelsschwanz peitschte aufgeregt hin und her. „Mutter… hat mir klar gemacht, dass ich alles tun soll… „muss“ dass das Gespräch mit ihr und Lord Roman heute Abend stattfindet.

Mit Sherina… wird es nur ein Chaos werden. Meine… sie merkt nicht mal das Problem, das sie selber hat.“

„Wir verstehen euer Problem nicht, es ist alles wie immer.“ zuckte Sherina mit den Schultern und betrachtet sich wieder im Spiegel. „Hmm… wir haben überhaupt nicht die Maße mit diesem Körper und mit diesen Armen… kann ich leider nicht schneidern.“

„Sherina… Sina, irgendwie… bitte… du musst am Gespräch heute Abend teilnehmen.“ flehte Lisa. „Lisa? Was ist los? Hat deine Mutter was angedroht?“ drehte Kyllia sich zu ihrer Freundin um.

„Ja… dass ich von Fanfoss abgezogen werde und… sollte ich mich verstecken… dass sie mich aus dem Clan ausschließt…“ ließ Lisa den Kopf hängen, Tränen fielen von ihren Augen raus.

„BITTE?! Wie kann deine Mutter dir das antun?!“ wurde Kyllia sofort sauer. „Ich denke, sie liebt dich?!“ „Tut sie, aber…“ schluchzte Lisa laut, Sherina dreht sich wieder zu ihr um.

„Lisa? Keine Sorge, das Treffen wird heute stattfinden. Schick uns bitte Lara, dann werde ich euch alles erklären. Diesen Gedanke tragen wir schon seit einiger Zeit.“

„Lara?! Wieso soll sie kommen?!“ frage Lisa sofort nach. Sherina kam nackt auf die Vampirin zu und legte eine Hand auf die Schulter. „Du kannst uns ruhig vertrauen Lisa. Als deine Rivalin und zugleich zukünftige Schwägerin werden wir dafür sorgen, dass deine Mutter dich nicht rauswirft.

Ansonsten… nehmen wir dich gerne auf. Glaube… du wirst dich bei uns sehr wohl fühlen. Doch… glauben wir, durch Layla, dass wir mit eventuell großem Streit rechnen müssen. Arbeiten wir lieber daran, dass wir alle in Harmonie leben.“

Lisa bekam hochrote Wangen, als sie den Teil mit der Schwägerin gehört hat und Kyllia sah aus, als würde sie Sherina schlagen wollen. „Sherina? Könntest du dir bitte was anziehen? Meine, wir sind zwar alle Frauen, aber… dein neuer Körper ist etwas gewöhnungsbedürftig. Wundere mich, dass der Teil von Sherry kein Schamgefühl hat.“

„Hmm… irgendwie wollen wir gerne teilen. Wir haben uns im Spiegel angeschaut und… finden uns einfach schön. Unser Neid… dass wir „irgendwie“ keine Brüste hatten… und nun doch haben… Kannst du es verstehen?“

„Nein, kann ich nicht. Zieh dir endlich was an, Suki wird Lara holen. Glaube… sie wird alles andere als begeistert sein…“ knurrte Kyllia.

Etwas später:

Sherina trug ein einfaches Kimono und saß im Bürostuhl, während Lara sehr… überfordert aussah. „Erm… Suki hat mich aufgeklärt, aber… Sina… Sherry… Für mich seid ihr einfach eine neue Person!“

„Sherina heißen wir. Es ist für uns… auch etwas „ungewohnt“, aber wir haben damit überhaupt kein Problem.“ wiegelt Sherina glücklich ihr Gesicht und legt beide Klauenhände an die Wangen. „Aha…?“ sah Lara verzweifelt aus und dreht ihren Kopf zu Lisa und Kyllia, die anderen wollten sich das „Chaos“ nicht antun.

„Ich glaube fest an dich Lara.“ lächelt Kyllia, während sie ein Arm um Lisa gelegt hat. „Immerhin warst du eine Heldin gewesen.“ „Außerdem hat Sherina eine… „Idee“, also… mach das Beste daraus.“ lächelt Lisa unsicher.

Ein Mundwinkel von Lara zuckte und dreht ihren Kopf wieder zu Sherina. „Also… wenn… ich es richtig mitbekommen habe von Suki, sollst DU heute Abend mit den anderen Clanführern eine wichtige Sitzung abhalten.“

„Das ist korrekt. Wir sollen mit Layla und Roman die neu geschriebenen Vampirregeln diskutieren.“ schob Sherina eine Schublade auf und holte ein dickes Buch raus. „Wir haben es uns komplett durchgelesen und ehrlich?

Uns fehlt einiges an Wissen, warum Vampire so viele eigenartige Regeln haben. Vieles können wir verstehen, aber… einiges ergibt bei uns keinen Sinn.“ schob Sherina das Buch zu Lara. Sie nahm erstaunt das Buch in die Hand und blättert grob durch. Ihr fiel sofort auf, dass überall Notizen geschrieben wurde, die die Handschrift von Sina trägt.

„Verstehe… doch… wie komme ich denn ins Spiel?“ schaut Lara dann Sherina in die Augen. „Wir möchten, dass du unseren Part übernimmst.“ „WAS?!“ stand Lara auf.

„Genau. Dummerweise hätten wir gerne das nicht spontan mit dir machen wollen. Deswegen… tut es mir vom Herzen leid.“ stand Sherina auf und verbeugte sich.

„Das müssten die… Elemente von Sherry sein, weil Sina würde es anders ansprechen wollen.“ flüstert Kyllia und Lisa nickte. „Ja… langsam kann ich Sina´s Gedankengang mir auch vorstellen.“

„Sherina! Sorry, aber nein! Ich… ich…“ wurde Lara panisch. Sherina ging um den Schreibtisch und legte ihr beide Hände auf die Schulter und mit leichten Druck brachte sie Lara wieder zum sitzen. Anschließend kniete sie vor der kleinen Vampirin.

„Lara, tief ein und ausatmen.“ will Sherina sie beruhigen. „Wir wissen, was wir von dir verlangen, dennoch sind wir der Meinung, dass wir nicht an diesem Treffen teilnehmen sollen. Magst du unsere Begründung hören wollen?“ „Eh… ja? Wäre nicht schlecht?!“ riss Lara weit ihre Augen auf.

„Wir sind der Meinung, dass diese Regeln unter Vampiren geklärt werden sollen. Wir sind… waren ein Mischling gewesen. Du weißt selber, welches mangelnde Wissen wir über die Vampirwelt haben. Viele Regeln verstehen wir nicht und sie ergeben keinen Sinn.

Wir haben Layla nicht als dumme Frau kennengelernt, also müssen diese Regeln für euch Vampire eine tiefere Bedeutung haben.

DU Lara… lebst nun über 2000Jahre als Vampir. Du denkst wie ein Vampir und lebst wie ein Vampir. Wenn wer die Änderungen am ehesten versteht, dann nur du. Wir wissen nicht, inwiefern Lisa und die anderen Vampire davon wissen, aber glauben das Layla daraus ein Geheimnis macht.

Außerdem… bist du unsere Stellvertreterin, die Clanführer müssen dich auch als solches Anerkennen. Wir glauben, dass du Roman als Verbündeten zur Seite haben wirst, denn er wird bestimmt wieder in der Funktion als Streitschlichter agieren.

Wir „könnten“ die Regeln besprechen, selbst in diesem Zustand, doch glauben wir fest daran, dass… es nicht richtig ist. Wir sind die Dämonenkönigin und die Dämonen hatten bisher in der Geschichte kaum was mit den Vampiren zu tun gehabt.

Unser Clan… ist von Anfang die Ausnahme der Ausnahmen. Wir haben in unserem Clan so viele unterschiedliche Rassen, wir können uns überhaupt nicht wie ein Vampirclan betrachten. Wir nehmen nur gewisse Chancen und Vorteile mit, wenn wir ehrlich sind.

Deswegen… wenn eine Änderung in der Vampirwelt stattfindet, dann ein Vampir, der uns alle versteht. Der einst ein Mensch war, für die Welt gekämpft hat und nun als Vampir lebt und eine Vampirin liebt.

Wir glauben, dass dieser Schritt richtig ist. Nur… die Art und Weise tut uns leid, denn wir wollten es gerne langsam mit dir machen, damit du dich vorbereiten kannst. Noch haben wir Zeit bis zum Abend, so können wir dir erklären, welche Regeln wir aus unseren Augen als wirklich… „unnötig“ betrachten.“

„Wow… Sinas Redekunst kommt durch und zeigt dabei Emotionen von Sherry.“ murmelt Lisa. „Ja… Sherina ist wirklich… sehr gefährlich. Wundere mich dass Neia nicht hier ist.“ nickte Kyllia „Sie war schon weg gewesen, bevor wir wach wurden. Glaube, nachdem was wir ihr gestern angetan haben, konnte sie nicht früh genug die Flucht ergreifen.“

„Ja… ich merke, dass du sowohl Sina als auch Sherry bist.“ seufzte Lara. „Aber… Sherina… bei diesem Gespräch kann so viel schief gehen. Das fängt schon damit an, wenn sie mich statt dich sehen.“

„Wir können ein paar Übungen machen, wie du die Clanführer dazu bringst, dich als Gleichberechtigte zu betrachten. Immerhin haben sie dich doch auch als Stellvertreterin anerkannt. Wenn du ihnen sachlich anschließend erklärst, warum du statt wir bei diesem Gespräch dabei bist, werden sie ebenfalls gezwungen, eine weitere Änderung akzeptieren.

Denn früher haben nur die Clanführer alles geregelt, aber wir sind anders oder? Wenn wir dich schicken, dann weil du in unserem Namen, aber auch als unser Clansprecher sprichst. Wir glauben wirklich daran, dass du es schaffst Lara.“

„Ich… fühle mich wirklich nicht wohl dabei. Liegt… vermutlich an der Erziehung, die ich bei meinem Meister erleben durfte. Die Clanführer… sind der Drehpunkt von jedem Clan, ich weiß wirklich nicht, ob ich den Mund auf bekomme.“ war Lara wirklich sehr unsicher.

Sherina legte eine Hand auf die Schulter und lächelt sie aufmuntern an. „Sie sind nichts anderes als du und wir. Personen mit wichtiger Verantwortung. Es ist verständlich, dass man es bei ihnen mit der Angst zu tun bekommt, vor allem, wenn man alleine in die Höhle des Löwen geht.

Doch du hast doch schlimmeres überstanden oder nicht? Deine Erfahrung als Heldin, dein Kampf gegen den Clanführer Cassius. Du hast selbst gegen einen Behemoth bestanden, mach dich nicht kleiner, als du bist.

Wäre Zada hier, sie würde dich bestimmt umarmen und dich dazu motivieren, deine schwierige Arbeit zu machen. Du hast… die Chance, die Vampirwelt zu gestalten. Nicht wir sollen es sein, sondern du.“

Lara schaute Sherina in die Augen und sagte nichts. Lisa und Kyllia hielten sich die Hände und warten auf eine Antwort, die Lara sagen könnte. Diese schloss ihre Augen und man hörte sie laut ein und aus atmen.

„Bis heute Abend habe ich Zeit mich vorzubereiten?“

Kapitel 570

Ich bin wiedergeboren und das Chaos mit den Accessoires geht weiter?

Sina löffelt lustlos am Abend in der Suppe, die Suki mit viel Liebe gemacht hat. Alle freuten sich, dass Sina sich mit Sherry und Neia vertragen hat. Doch das Lisa mit einer Botschaft ihrer Mutter gekommen ist, hat die gute Laune in den Keller gestürzt.

„Was ist los Sina? Hast du überhaupt keine Lust darauf?“ fragte Kyllia ihre Schwester. „Definiere Lust auf eine Arbeit, an der man kein Interesse hat. Ich habe das Buch der Regeln über die Vampire komplett durchgelesen und… hätte es liebend gerne in den Kamin geworfen.“ kam die Antwort.

„Uh, lass das bloß nicht meine Mutter hören, sie würde sauer werden, wenn ihre Arbeit einfach so… ignoriert wird.“ teilte Lisa mit. „Sie hat immerhin auch ihre eigenen Probleme und würde daher das Thema… gerne abschließen.“

„Wuhu…“ rührte Sina weiterhin lustlos die Suppe. „Ich hätte lieber mehr Spaß mit euch gehabt. Meine… Sherry ist nun auch eine Blutelfe geworden und wäre Lisa nicht dagewesen, hätte ich Viktoria geholt, mal ein bisschen mit Blutmagie zu spielen…“

„Ich finde es erstaunlicher, dass ihr alle es mehr oder weniger… so hin nehmt?“ meinte Sherry, die neben Sina saß. „Als wäre es etwas… alltägliches?“

„Naja… das beste Beispiel sitzt neben dir.“- „Genau, Sina verändert sich immer.“ nickten Tio und Mio gleichzeitig. „Hrm…“ knurrte Sina nur.

„Also… wenn ich dich richtig verstehe Neia… Sina hat das Blut von Sherry getrunken, die in DIESEM Moment eine Blutelfe war und ihr ist nichts passiert?“ fragte Lisa nebenbei die Blutelfe im Zimmer.

„Sah zumindest so aus. Keine Ahnung, inwiefern es damit zu tun hat, ob man ein Elf sein muss und mein Blut trinken darf oder ob es allgemein mit dem Prozess zu tun hat, dass Sherry nun auch eine „reine“ Blutelfe geworden ist, nachdem sie einer Bluttransformation unterzogen wurde“ nickte Neia.

„Mich interessiert eher der Zauber, mit dem du es umgesetzt hast. Das war bestimmt keine Blutmagie gewesen.“ meinte die Vampirin dann. „Es… ist eine Kombination aus Erde und Luft. Glaube mit Blutmagie dürfte es einfacher sein.“ nickte Neia wieder.

„Das stimmt und dürfte nicht mit Schmerzen und Manakosten verbunden sein. Nun, wenn Sherry auch Blutmagie einsetzen kann und sie hat scheinbar auch die Regeneration, wird ja meine „Klasse“ irgendwie immer größer.“ grinste Lisa bei der Vorstellung.

Kyllia setzte sich ganz nah an Sherry. „Du… Sherry.“ flüstert sie auf einmal geheimnisvoll. Sherry schaut sie verwundert an mit einem ? auf dem Kopf. „Sina hat etwas sehr… dummes und gleichzeitig interessantes getan.“

„OR!“ starrte Sina wütend ihre Schwester an. „Ja ok. Bevor die Traschtweiber in der Villa durchgehen, ich habe mir an meinen eigenen Brustwarzen Piercings angebracht. Einfach weil ich wütend war und irgendwie was trotziges machen wollte. Zufrieden?“

Erstaunt schauten alle Sina bei dem Geständnis an, vor allem Sherry. „Du… hast was? Ich dachte, du wolltest natürlich bleiben?!“

„Wollte ich auch, aber meine Emotionen gingen an dem Abend mit mir durch und habe es einfach gemacht.“ blies Sina schmollend ihre Wangen auf.

„Ich glaube… das sind Dinge, die wollte ich nie wissen…“ murmelt Suki mit roten Wangen. „Und gut das Rubina wieder mit Dalmaz abwesend ist… Ich wüsste überhaupt nicht, wie ich meiner Tochter das alles erklären soll…“

„Tja Schwesterlein… ich wollte eigentlich, dass Sherry dich ins Schlafzimmer lockt, aber wenn du es auf diese Art und Weise machen willst?“ grinste Kyllia gemein. „Sind übrigens sehr hübsche Piercings Sherry. Durfte schon an ihnen spielen.“

Scheinbar reichte es Sherry, die sofort aufstand, eine Hand von Sina nahm und aus dem Wohnzimmer ins Schlafzimmer zerrte. Das ging alles so schnell, dass selbst Sina keine Chance hatte, irgendeinen Kommentar oder ähnliches zu sagen. Oben hörte man nur noch, wie die Tür laut zufiel.

„Oder so.“ grinste Kyllia sehr breit. „Sag Kyllia… das war doch dein Ziel, dass deine Schwester abgelenkt ist oder?“ setzte sich Lisa neben ihre Liebe. „Vielleicht? Zumindest hat es die Stimmung aufgehellt und wir haben Neia für uns.“

„Erm… wieso? Kann ich euch irgendwie… helfen?“ fühlte sich Neia nun irgendwie unwohl, als alle sie anstarrten.

„Tja… du willst doch Sina haben oder?“- „Genau, wir wussten es ja alle länger.“ „Wir wundern uns nur, wann du eigentlich um Sina kämpfen willst.“- „Denn sosehr Sina sich auch sträubt…“- „sie ist definitiv daran interessiert.“ antworten die Zwillingsvampire.

„Deswegen… habe ich ein paar Kleider besorgt, damit Sina nicht von dir wegschauen kann.“ lächelt Kyllia breit. „Und ich werde dir ein bisschen die Haare machen.“ fügte Lisa hinzu. „Und ich habe passende Parfüms besorgt, auf die Mutter reagiert.“ kam auch der Kommentar von Suki.

Neia fühlte sich nun wie ein Schäfchen, das mitten in einem Wolfsrudel gelandet war…

Am nächsten Morgen starrte Sina die Decke mit weit aufgerissenen Augen an, während Sherry auf sie schlummert. „Was… habe ich da nur für ein Monster an meiner Seite großgezogen?“ überlegte Sina mit hochroten Kopf.

Es verging noch einige Zeit, bis Sherry wach wurde. „Umm… morgen?“ schaute Sherry sehr dümmlich, aber trotzdem sehr sexy. „Lag ich wieder auf dir?“

„Du magst meine Brüste. Egal ob du daran spielst, knetest oder einfach nur als Kopfkissen benutzt.“ murmelt Sina. „Sag Sherry… du warst wirklich darauf fixiert gewesen oder?“

„Tjaa…“ schnurrte Sherry. „Ich war in deinem Körper, ich weiß wie empfindlich du auf alles reagierst, wenn ich deine erogenen Zonen kontrolliere. Also… wenn du meine ehrliche Meinung hören willst zu den Piercings… behalte sie noch ein bisschen.“

Sina schloss die Augen und bereut nun, dass sie am Abend den Kopf verloren hat. „Ok, wenn mein Schatz das wünscht?“ kam eine fremde Stimme aus dem Mund von Sina. „Wtf was sage ich da?!“ kam der Gedanke noch hinterher.

„Ja… das ist mein Schatz. Alles bereit zu tun, was ich… gerne wünsche.“ kroch Sherry zu Sina hoch und gab ihr einen Kuss. „Danke… das du mir verziehen hast und… danke das du mich gerettet hast. Danke… das du ein Auge zugedrückt hast, als ich Neia geküsst habe.“

„Mir… ist klar geworden, dass du mir wirklich sehr… wichtig bist. Vermutlich war ich so eifersüchtig gewesen, dass ich es als Treuebruch gesehen habe.“ seufzte Sina. „Die Lippen von Neia… sind sehr weich.“ grinste Sherry gemein an der Seite.

„Hrm…“ schob Sina Sherry runter und stand vom Bett auf. „Meine süße kleine Sherry… es ist ja schön, das du versuchst, mich zu überzeugen, aber irgendwie… sollte auch was von Neia kommen.“

„Glaube… das wird brauchen. Ich war mit Neia nun alleine unterwegs und wenn wir am Lagerfeuer saßen, hatte sie immer… diesen fernen traurigen Blick, verstehst du? Ich habe sie nicht darauf angesprochen, weil wir uns beide unsere Gedanken machen mussten, doch…

Es fiel mir schon sehr früh auf, als Neia zu uns gezogen ist. Glaube, sie trägt ein Geheimnis mit sich, dass sie vermutlich nicht teilen wird. Meine… du kennst ja unsere Geheimnisse überwiegend alle. Doch bei Neia… glaube wirst du nicht drum herum kommen, etwas… „Druck“ auszuüben.“

„Wieso… muss es von mir ausgehen? Sie will mich doch? Ich bin ihr wirklich sehr dankbar, dass sie dich gerettet hat, doch… Sie sagte, sie will um mich kämpfen. Die ersten Schritte hat sie ja gemacht, aber du kennst auch meinen Schwur.

Sie muss sich selber von der Vergangenheit lösen und mir ihr Problem nahe legen. Ich habe bisher niemanden wegen seiner Vergangenheit verurteilt und das werde ich auch nicht machen. Dinge, die eins passiert sind, kann man nicht beeinflussen. Es ist dämlich, wenn sogar die Eltern was getan haben und die Schuld an die Kindern weiter gibt.“ war Sina sehr ernst.

„Hört sich komisch an, wenn jemand in die Vergangenheit reist. Aber… ich verstehe was du sagen willst.“ nickte Sherry und begutachtete die nackte Sina vor sich. „Ja… die Piercings solltest du wirklich noch ein bisschen behalten.“

Sina rollt nur ihre Augen und zog sich einen Morgenmantel an. Dabei sah sie auf dem Schminkschrank die Schüssel mit den ganzen Ringen und paar Ohrringen. „Hmm…“ Sherry folgte ihren Blick und sah die Schüssel. „Erm…?“

„Da sollten wir auch ein bisschen weiter machen.“ ging Sina mit einem Grinsen auf sie zu und holte die Ohrringe raus. Sie löste das Band und schaute die Ohrringe an, die eine schwarze Perle haben. „Als ich sie letztes mal getestet habe, funktionierten sie nicht. Alsoooooo…“

„Erm… Schatzilein? Muss… das wirklich sein? Du hast heute dein Ge…“ wollte Sherry Einspruch legen, als Sina ihr einen Ohrring zuwarf. „Und wie ich mir sicher bin. Wenn ich schon den Blödsinn machen darf, dann will ich auch irgendwie meinen Spaß dabei haben. Also… hop hop…“

„Bist du wirklich sehr sicher? Nicht das wir zu irgendwelchen… Monstern werden oder so!“ starrte Sherry ihre Frau an. „Als ob. Wir haben größte Erfahrung gemacht, als wir die Körper ausgetauscht haben, was sollte schon passieren.“ hat Sina ihren Ohrring angelegt.

„Wir wissen beide GENAU das es ein Fehler ist, warum mache ich es trotzdem?!“ gibt Sherry immer noch nicht auf. „Weil… es dich insgeheim doch auch interessiert? Vielleicht bist du ja wieder in meinem Körper? Oder wir tauschen mehrere… Fähigkeiten oder ähnliches aus? Alles möglich. Komm schon… wenn ich die Piercings für dich tragen soll…“ machte Sina einen Hundeblick und Sherry hatte verloren.

„Das… war jetzt Erpressung…“ seufzte Sherry sehr laut. „Das geht so schief, aber was soll´s.“ zuckte die junge Blutelelfin mit den Schultern, dann legte sie auch den Ohrring an.

Auf einmal flogen Sina und Sherry aufeinander zu durch unsichtbare Kräfte, sie hatten überhaupt keine Chance gehabt, irgendwie zu reagieren. Ein lauter Knall entstand und das Schlafzimmer war in eine weiße Wolke.

Die Schlafzimmertür wird aufgerissen, den Knall konnte man überhaupt nicht überhören. „Sina?! Sherry?! Alles in Ordnung?!“ rief Kyllia, erstaunt über die Wolke. „Was ist denn jetzt schon wieder passiert?!“

„Alles… *hust**hust* in Ordnung. Wir haben uns nur erschrocken.“ meldete sich eine… bekannte und zugleich unbekannte Stimme hustend. Lisa und Suki standen hinter Kyllia die verwundert über die Stimme waren.

„Erm… wer… ist da?“ fragte Kyllia, bereit für einen Kampf, denn diese Stimme… war zu eigenartig und benutzte ihre Flügel, um die weiße Wolke verschwinden zu lassen. „Wir sind es Kyllia, Sherina.“ hustet die weibliche Stimme weiter.

„Wer zum Geier ist Sherina?!“ zog Lisa ihr Schwert, Suki ihre Dolche. Kyllia versuchte irgendetwas auszumachen… als „Sherina“ zu sehen war. Nackt stand sie vor den Frauen und wie man sie beschreiben müsste?

Hochgewachsen, hatte lange Elfenohren und hohe Wangenknochen, aber ein weiches Kinn. Ihre Augenpupillen… waren merkwürdig. Eine Hälfte der Pupille blutrot, andere blau. Dies traf auf beide Augen zu. Eine sehr schlanke Figur, aber gepiercte Brüste, die etwas… bei der schmalen Figur zu groß wirkten.

Am auffälligsten waren beide Arme, denn sie wirkten wie dicke Arme mit Klauenhände. Die Frau hatte große Fledermausflügel und… überall an ihrem Körper waren bunte Tätowierungen, dass einem der Überblick verloren geht. Diese Frau besitzt auch einen Schwanz, der an einem bestimmten Knochenschwanz erinnert, aber hatte eher eine „normale“ Schwanzlänge.

„Wer… bist du?“ staunte Kyllia, selbst die anderen Frauen hinter ihr. „Wir sagten doch, wir sind es, Sherina! Erkennst du uns nicht Kyllia? Oh… wo ist unser Morgenmantel?!“ suchte Sherina nach einem Morgenmantel, dann zog sie die Decke vom Bett um sich.

„Warte… du kennst mich?“ hakte Kyllia direkt nach und Sherina nickte. „Natürlich! Du bist unsere geliebte Schwester, hinter dir Lisa und unsere Tochter Suki! Was hast du eigentlich?“

Nun war Kyllia erst recht überfordert, merkte aber, dass Sherina nicht „feindselig“ ist. „Sherina… wo… sind die eigentliche Frauen, die in diesem Zimmer sein sollten? Sina und Sherry?“

„Huch? Wir sind es, siehst du das nicht?“ hielt Sherina den Kopf schräg. „Wir haben uns wieder aus der Schüssel der Accessoires bedient und uns Ohrringe angesetzt. Irgendwie scheinen die Ohrringe kaputt zu sein, weil wir nichts merken.“

„Ach… du… Scheiße.“ fluchte Kyllia. „Lisa… Suki… denkt ihr das gleiche wie ich?“ drehte die Dämonin sich zu den Frauen um und sah, dass die Angesprochenen fast die Augen aus dem Gesichter fielen.

„Was ist los? Worüber regt ihr euch auf? Wir wundern uns nur, warum es einen Knall gab und diese komische weiße Wolke entstanden ist.“ merkte Sherina an. „Meine… Mutter würde ausflippen, wenn sie das hier vor Augen hat.“ murmelt Lisa.

Kyllia drehte sich wieder um. „Erm… Sherina? Diese Ohrringe… wenn… ich deinen Namen und dein Aussehen, dass mir etwas… bei zwei Damen bekannt vorkam… richtig deute… Habt ihr euch beide… fusioniert. Schaut euch mal… in dem Spiegel da am Schrank an.“

Sherina schaute in den Spiegel und riss weit ihre Augen auf.

Kapitel 569

Ich bin wiedergeboren und weiter geht’s?

Sina beruhigte sich wieder. „Schade… das ich damals einfach so verschwunden bin. Ich hätte mir ein schöneres Abschied vorstellen können, als mit Cimmeris durch die Zeit zu reisen.“

„Es war die richtige Entscheidung gewesen. Cimmeris hätte damals niemand aufhalten können, nicht mal der Dämonenkönig Rarkas. Der war… so fertig mit der Welt, der Wolf hätte ihn einfach so getötet.“ lächelt Sherry.

„Ich… will die Stimmung ungern kaputt machen, aber… bevor es dunkel wird, sollten wir unseren Auftrag erledigen.“ grinste Neia schief.

„Besser ist das.“ nickte Sina und wischte sich die Tränen vom Gesicht. „Heute sind wir aber auch alle etwas… nah am Wasser gebaut. Wundere mich, ob man die Stadt wieder neu aufbauen könnte.“

„Könnte schon, nur wird keiner freiwillig hier leben wollen. Selbst wenn wir das Eklomabombo einsetzen, ist Angst trotzdem vorhanden.“ schüttelt Neia den Kopf. „Vielleicht ist es auch besser so. Ich selber habe nicht gehört, dass man solche alte… Ruinen wie diese hier wieder neu aufgebaut hat.“

„Was nicht unbedingt… unmöglich ist.“ dachte Sina in diesem Moment. „Ok, dann… denke ich habe ich alles gesehen. Das Zimmer des Erzmagiers wäre lohnenswert gewesen, aber dürfte zu dem eingestürzten Bereich gehören. Hoffentlich finden wir einen Weg nach oben.“

Gesagt getan, die Damen verließen den Thronsaal und Sina musste nochmal die wichtige Nachricht an der Wand anschauen, bevor sie dann auch ging. Es verging gut eine Stunde, bis sie auf einem „Dach“ standen.

„Denke, hier sollte es reichen. Ist zwar nur ein Schutthaufen, aber besser als nichts.“ nickte Neia zufrieden und schaute Sherry an. Diese schaute zurück mit einen ? auf dem Kopf. „Sherry… wer hat das Teil? Wie nennt man es nochmal?“

„E… e… bumm. Warte ich hol es raus.“ kramte Sherry in ihr Inventar. Neia rollte nur ihre Augen und schaut Sina an. „Was? Keine Ahnung warum Sherry damit ein Problem hat.“

Sherry förderte ein großes metallisches Ei zur Tage, was sie mit beiden Händen halten musste. „So sieht ein Eklomabombo aus?“ wurde die Dämonin neugierig.

„Das ist richtig. Als die Dämonen anfingen, Seuchen und ähnliches im Krieg einzusetzen, haben sich die klügsten Köpfe der Zwerge und Elfen zusammengetan, wie man dagegen ankämpfen kann.

So… eigenartig es aussieht, aber es ist relativ einfach gebaut. Die Zwerge bauen das Gehäuse auf, ihre Runenmagier fügten die Magie in das Metall ein. Danach wird es den Elfen weitergereicht, die IM Ei erm… „geheimnisvolle“ Magie einsetzen.

Ich selber kenne es, aber für das Wissen muss ich ein Schwur abgeben, darüber nicht zu reden. Das Einzige, was zu wissen gibt ist, wie ein Magier das Eklomabombo mit seiner Magie verstärkt und aktiviert.“

Die Blutelfe nahm es von Sherry ab und setze es auf dem Boden ein. Dann drehte sie an etwas, wo man ein Loch sehen konnte und steckte ein Finger rein. „Es… ist unangenehm, aber es entzieht die Mana von mir. Aufgrund… unseren Status kann es so einiges von mir abziehen.“ grinste Neia schief.

„Wenn… es so einfach geht, sollen wir unsere Mana auch abgeben?“ fragte Sherry und Neia wirkte, als müsste sie überlegen. „Warum nicht? Je mehr, desto stärke wird das Eklomabombo und steigert seine Reichweite.“

„Hoffentlich geht es nicht kaputt, wenn es mal wirklich viel Mana haben sollte.“ war Sina der Technik nicht unbedingt geheuer. „Keine Sorge, es hat nur eine gewisse Kapazität. Die Zwerge dachte auch an dieses Problem.“ beruhigte Neia sie. „Denke… das sollte genug von mir sein. Der nächste darf.“

Nun kam Sherry und machte Neia einfach nach, indem sie den Finger in das E… e… egal steckte. „Irgendwer macht sich über mich lustig…“ murmelt Sherry. „Wie meinst du das?“ hakte Neia nach. „Nichts, ich hatte nur… ein eigenartiges Gefühl bekommen und laut gedacht.“

„Denk daran, das Eklomabombo zieht dir alles an Mana aus. Es weiß nicht, wann es aufhören soll.“ warnte die Blutelfe ihre Schülerin und Sherry nickte. Es vergingen einige Minuten, als Sherry dann ihr Finger raus zog. „Eigenartiges Gefühl, scheinbar kann es immer noch Mana aufnehmen oder?“

„Lass mal schauen… ja, kann es. Ich bin mir nicht sicher, ob es überhaupt mal auf maximale Stärke eingesetzt wurde.“ überprüfte Neia das Eklomabombo. „Wir können es jetzt schon einsetzen oder Sina möchte auch etwas… von ihrem Mana abgeben.“

„Komm, wenn wir schon dabei sind, dann richtig.“ kniete die Dämonin sich vor das Ei und steckte ihr Finger in das Loch. Sofort spürte Sina, wie ihre Mana aus dem Finger gezogen wird. „Vielleicht… ist es ein bisschen zu spät, aber meinte Exos nicht, dass ich die Mana verunreinigen könnte?“

„Gute Frage, nächste Frage. Ich weiß es nicht.“ schüttelt Neia ahnungslos den Kopf. „Nur Exos könnte es wenn überhaupt erklären. Außerdem… es zieht ja nur deine Mana ab, um seinen eigenen Zauber zu verstärken.“

„Wenn du meinst… *biep**biep**biep* Was ist nun los?!“ wundert sich Sina. „Schnell! Zieh dein Finger raus, es hat irgendwie zu viel Mana von dich gesaugt!“ wurde Neia panisch, dass es so schnell auf einmal ging.

Ohne groß nachzufragen zog Sina den Finger raus und Neia drehte das Eklomabombo zu sich. „Komisch, es hätte doch selber aufhören sollen, deine Mana zu ziehen. Kann es sein, dass du es unbewusst sogar abgegeben hast? Der Tank hier… siehst du die Nadel? Hier ist der rote Strich, wo es aufhört.“ zeigte Neia mit einem Finger auf die Tankanzeige.

„Ui, dass ist sogar über den roten Strich gekommen.“ staunte Sherry, die sich neben Sina bückte. „Kann man es noch einsetzen.“

„Ich hoffe es. Bisher wurde nicht erklärt, was passiert, wenn es „ZU“ voll mit Mana gefüttert worden ist. Vermutlich noch nie passiert außer uns natürlich mal wieder.“ merkte Neia die Ironie an.

„Komisch, ich habe gemerkt, dass Mana von mir gesaugt wurde, aber nicht… dass es irgendwie bedrohlich war.“ wundert sich Sina etwas. „Vielleicht… weil es zum ersten Mal Mana von einem Dämonen saugt?“

„Du keine Ahnung. Ich werde es einsetzen und danach meine Meinung geben, weil wenn wir die Aufgabe abgeben, werde ich direkt ein Bericht mitschicken. Das wird den Ersteller dieser wunderbaren Eklomabombo auch bestimmt interessieren und vielleicht… sogar weiterentwickeln. Nun denn… ich werde es jetzt einsetzen, nicht erschrecken, wenn euch etwas… „seltsames“ kurz erfasst.“ warnte Neia lächelnd.

Die Blutelfe nahm Abstand von den Damen, drückte mehrere Knöpfe und stellt es auf dem Boden. Anschließend stellt sie sich dann wieder zurück. „Bei dieser Stärke wird selbst die magische Seuche es nicht überleben und vermutlich sogar ein Schutz über diese Ruine legen, dass nicht mal eine neue Seuche ansetzen kann.“

Das Eklomabombo fing an hin und her zu wackeln, Sina und Sherry sehen zum ersten Mal so einen Gegenstand arbeiten. Es fing dann an zu schweben und gab ein lautes Summen von sich. An der Seite leuchtete es nun auf, es wackelt immer mehr und mehr.

„Ist… das „normal“?“ fragte Sina. „Nun… vermutlich muss es irgendwie die überschüssige Mana in sich um bearbeiten. SO genau kenne ich seine Funktion auch nicht. Aber es macht schon seine… richtigen Schritte. Glaube ich.“ grinste Neia schief.

Auf einmal explodierte aus dem Eklomabombo, aus ihm kommt eine gigantische leicht bläuliche Schockwelle raus. Es erfasste kurz die Frauen, da breitete es sich über die Burg und darüber hinaus aus. Die Bäume knickten leicht durch den Druck nach hinten, aber als die Welle durch war, nahmen sie ihre normale Haltung wieder ein.

„Wow, ich fühle mich irgendwie… „sauber“?“ musste Sina mehrmals blinzeln, als vor den Damen das Eklomabombo auf dem Boden fiel.

„Puh… dachte, dass es funktioniert nicht.“ seufzte Neia erleichtert. „Schaut doch… die Welle breitet sich immer noch aus.“ zeigte Sherry mit dem Finger. Die Frauen sahen, wie die Welle immer weiter und weiter ausdehnte, sogar den Himmel weit über ihnen erreichte.

„Glaube… das diese Gebiet dürfte alles von der magischen Seuche entfernt haben.“ grinste Sina. „So… groß war sie nicht mal, als ich sie mit meinen Gefährten eingesetzt habe.“ murmelt Neia staunend.

Die Blutelfe ging zum Eklomabombo und begutachtet es. „Es hat seinen Dienst getan, wunderbar. Doch das es Risse an der Seite hat, denke… das kann man nicht mehr wieder einsetzen. Damit haben wir unseren Auftrag erledigt Sherry.“

„Wuhu und ein Streit zwischen uns geschlichtet.“ jubelt die neue Blutelfe. „Glaube… wir haben heute echt… viel erlebt.“ Sina und Sherry schauten sich wieder in die Augen… und küssten sich schüchtern.

Neia steckte das Eklomabombo in ihr Inventar und schaut etwas… traurig zur Seite. „Schon… gemein, was ihr macht.“

„Du hast dich in mich verliebt, nicht umgekehrt. Außerdem hilft mir mein Schwur, dass ich dich weiterhin als wichtige Freundin ansehe. Waren es nicht… deine Worte, dass du um mich kämpfen willst?“ löste sich Sina von Sherry.

„Schon… aber meine liebe Schülerin küsst mich ja ständig…“ machte Neia den Vorwurf. „Nun… vielleicht können wir uns ja mal ohne Sina besprechen, wie du sie um die Finger bekommst.“ machte Sherry den leisen Vorschlag. „Jetzt… wo Sina alles weiß und… die Türen offen hält, betrachte ich es als gute Chance, dass es… „mehr“ wird.“ Nun bekam Neia rote Wangen bei der Vorstellung.

„Bevor… wir irgendetwas noch bereden… Lass uns bitte nach Hause ok? Unser Streit belastet auch unsere Freundinnen und machen sich alle Sorgen um uns.“ holte Sina ihr Handschuhkompass raus und stellt die Ruine als Zielort ein.

„Glaube… das wäre gut.“ schaut Sherry Neia an, die nur nickte. „Ja… das wäre wirklich gut. Meine Kuscheltiere… dürften vereinsamt sein und Louis sich bestimmt wundern, wo ich bleibe.“

„Wie klappt es mit den Schwertern so überhaupt?“ kam die Frage von Sina und Neia musst den Kopf wiegeln. „Solala, ihre Funktion sind da, aber es mangelt stark an meiner Technik. Glaube, da brauch ich wirklich einen erfahrenen Schwertlehrer an meiner Seite.“

„Gut zu hören, dann kann ich das meinen Leuten in der Schmiede die frohe Botschaft mitteilen.“ freute sich Sina. „Und ich meinte es ernst, du siehst wirklich gut aus mit der Lederausrüstung.“ „D… danke…“ bekam Neia wieder rote Wangen.

„Wenn… ihr kommt?“ öffnet Sina beide Arme weit auf. Sherry kam sofort nach, danach Neia. Die Dämonin griff beide um die Bäuche und flog vorsichtig in den Himmel, denn die Bäume sind teilweise im Weg.

Als sie dann in der Luft waren, konnte man nur bedingt die kaputte Burg sehen, aber sehr deutlich den Fluss, der daneben floss. „Wie auch immer der Fluss entstanden ist, aber… die Ruine ist wirklich im Wald versteckt.“ meinte Sina.

„Das stimmt allerdings.“ nickte Sherry. „Hätte nicht gedacht, dass meine alte Heimat… sich nach so langer Zeit sich verändert. Warum hast du es eigentlich in deinen Kompass gespeichert diesen Ort?“

„Nun… weil ich es ersten gerne wieder besuchen will und zweitens die Burg etwas genauer untersuchen will. Vielleicht finden wir ja gewisse Schätze.“ teilte Sina grinsend mit. „Außerdem, vielleicht können wir hier ja eine geheime Basis errichten. Einfach… einen Ort erschaffen, den nur wir kennen.“

„Das klingt ja nach etwas besonderem.“ lächelt Neia. „Denke ich auch. Dann… fliege ich heim und verkünde allen, dass wir uns wieder vertragen haben.“

Doch Zuhause angekommen hatte Lisa etwas zu verkünden, die wieder da war. „Ich soll euch von Mutter mitteilen, dass ihr morgen auf das Gespräch einstellen sollt. Sie kann es nachvollziehen mit… eurem „alten“ Problem, aber als Anführer muss man über solche Probleme stehen.“

„Hrm…“ war Sina alles andere als begeistert.

Kapitel 568

Ich bin wiedergeboren und eine neue Zukunft?

Sofort knieten Neia und Sina vor Sherry. „Was ist los?“ hakte Sina direkt nach. „Ich… ich weiß nicht, irgendwie… fühlt sich mein Körper an, als würde er unter Feuer stehen!“ schüttelt Sherry den Kopf.

„Die Seuche kann es nicht sein, das habe ich eben überprüft.“ suchte Neia sofort nach dem Problem. „Es muss was mit der Bluttransfusion zu tun haben. Ihr Körper wehrt sich vermutlich, weil es fremdes Blut in sich spürt.“

„Was kann man machen? Soll ich eine Illusion auf Sherry zaubern?“ fragte die Dämonin und Neia schüttelt den Kopf. „Das hilft nicht. Ihr Körper würde weiterhin dagegen ankämpfen. Verdammt, das ist das Risiko, wenn man ohne Vorbereitung eine Bluttransfusion umsetzt.“

„Gnn….“ verzog Sherry ihr Gesicht… und ihr silberne Haarsträhnen wurden auf einmal blutrot wie die Haare von Neia. Erstaunt rissen Neia und Sina ihre Augen auf und ahnten nun langsam, was bei Sherry wohl stattfindet.

Am rechten Arm, wo Neia mit Sherry die Bluttransfusion umgesetzt hat, fing es an, ein blutrotes, leicht verschnörkeltes Tattoo am gesamtem Arm zu bilden. Die Fingernägel wurden nun blutrot, Sherry stöhnte nur vor Schmerzen.

„Ich behaupte einfach mal… dass dein Blut eine ähnliche Wirkung hat wie das des Vampirkönigs.“ murmelt Sina und Neia nickte, aber man sieht regelrecht die Schrecken im Gesicht. Das Zaubermädchen schaut Sina verängstigt an, nun sah man ihre wunderschönen Pupillen ebenfalls sich in eine blutrote Farbe verändern wie Neia die hat.

Dann hörte die Verwandlung auf und Sherry fiel zur Seite, wo Neia sie auffing. „Was… war… das? Plötzlich die Schmerzen… und wieder weg?“ keuchte Sherry, dabei hielt sie ihre Augen zu. Sina schaute Neia an, die nur den Kopf schüttelt.

„Erm… willst… du vielleicht mal kurz deinen Status anschauen?“ schlug Sina vor, während sie vor Sherry kniete und eine Hand nahm. „Glaube, das lässt sie am einfachsten… herausfinden.“ Verwundert öffnet Sherry ihre Augen und sah eine sehr besorgte Sina.

„Wieso? Status öffnen…“ war Sherry verwundert… und riss ihre Augen auf. „Ich…“ schaute das Zaubermädchen Sina und Neia abwechselnd an. „Ich… bin eine… Blutelfe?!“

„Nein…“ flüstert Neia. „Was… habe ich dir angetan…“ „Stopp! Beruhige dich Neia, wir wussten es alle nicht.“ merkte Sina energisch an. „Schatz… sag… was hat… sich noch bei dir geändert?“

„Erm… ich… kann Blutmagie… wirken… Habe die Fähigkeit Regeneration und… meine Attribute sind alle… etwas höher geworden.“ murmelt Sherry. „Ich… bin nun auch eine Blutelfe oder? Dann… habe ich wohl…“ hob ihre Haarsträhne nach vorne. „Huch? Meine Haare sind immer noch gleich geblieben?“

„Ja… hier schau dich im Spiegel an.“ holte Sina aus ihrem Inventar einen Handspiegel raus. Sherry nahm ihn und sah, dass ihre natürliche Hautfarbe geblieben ist. Doch ihre silbernen Haarsträhnen sowie Pupillen sind nun blutrot. Dann bemerkte sie das Tattoo auf ihrem rechten Arm.

„Es… tut mir so leid…“ weinte Neia, die nun die Tragweite ihres Tuns erkannte. „Da… rette ich meine Schülerin und mache sie… zu…“

„Hör auf.“ sagte Sherry energisch. Sie richtete sich auf und schaute Neia an, die fürchterlich am Weinen war. „Du hast mich gerettet verdammt. Ich kam nicht mal dazu, mich bei dir zu bedanken! Das… es zu irgendwelche Konsequenzen kommen kann… dann ist es so.“ und umarmte Neia. „Danke…“

Sina legte eine Hand auf die Schulter von Neia, dass sie Sherrys Meinung teilt. „Ja… auch ein Danke von mir. Du hast… uns gewarnt, dass es zu Komplikationen kommen könnte. Doch… das ist ein Preis… mit dem man leben kann, wenn man überhaupt die Seuche überleben will…“

„Du… bist mir nicht böse?“ schniefte Neia laut und Sherry schüttelt den Kopf. „Nein, bin ich nicht. Vielleicht… bin ich dir sogar nun ein bisschen dankbar.“ Verwundert schaute Neia ihrer Schülerin in die Augen. „Wie… meinst du das?“

„Ich bin eine Blutelfe.“ sagte Sherry, als wäre es was ganz normales. „Kein Mensch oder Elf oder Halbelf… Sondern eine reine… Blutelfin. Damit bist du nicht mehr die einzige Blutelfe auf der Welt und… ich… freue mich irgendwie… naja… „rein“ zu sein?“ grinste Sherry verschmilzt.

„Du… kannst… es so akzeptieren?“ zweifelt Neia die Worte und Sherry nickte. „Ja Neia, kann ich. Ok, das wäre gelogen, denn… ich brauche Zeit, es zu verstehen. Aber ansonsten ja, ich werde es akzeptieren. Damit ist Sina mit dir nicht die einzigen… die sich verwandeln.“

Sherry löste sich von Neia. „Komm schon Neia… du hast mir das Leben gerettet. Rassisten haben mich schon vorher angefeindet, es wäre also nichts neues. Einzig… das wir beide wohl darauf achten müssen, wie… wir unser Blut einsetzen. Mir…“ schaute das Zaubermädchen Sina an. „tut ein bisschen… Sina leid, die wohl mein Blut nicht mehr trinken kann… darf.“

Sina und Sherry schauten sich in die Augen und bevor Sherry reagieren konnte, nahm Sina einfach die linke Hand und biss rein. Dabei hörte man ganz laut das Sauggeräusch, was die Dämonin verursacht. „SINA! Hör auf!“ wurde Sherry panisch, aber Sina weigert sich.

„Hmmm hmmm…“ saugte Sina, bis sie aufhörte, an der Hand von Sherry zu saugen. „Uh… lange… her, dass ich Blut… getrunken habe.“ grinste Sina mit geweiteten Pupillen. „Ich… lasse mich nicht davon abhalten, weiter dein Blut zu trinken!“

„Aber SINA!“ schimpfte Sherry… und bekam auf einmal auf dem Gesicht schwarze Adern. „Du hast doch gesehen, was mit mir passiert ist!“

„Sherry? Dein… Gesicht…“ unterbrach Neia und Sherry dreht sich zu der Blutelfe um. „Was?! Kaum vertragen wir uns, dann muss Sina wieder so ein Blödsinn machen!“ war Sherry sauer. „Wow… dein Gesicht wird ja teilweise schwarz.“ lallte Sina leicht.

Nun musste Sherry wieder in den Handspiegel schauen und erschreckte sich selber, was sie zu sehen bekam. „Was… ist das?! Neia war doch auch paar mal wütend, aber hat doch…“ streichelt Sherry ihre Wangen… und die schwarzen Äderchen verschwanden langsam wieder.

„Glaube… das sind die Nebenwirkungen der Seuche. Es… würde mich nicht wundern, dass alle deine Blutadern… eine schwarze Farbe angenommen haben.“ mutmaßte Neia und versuchte sich zu beruhigen. „Sobald du also… wütend wirst, sieht man es dir an.“

„Ach Scheiße… darauf… kann ich wirklich verzichten.“ ließ Sherry ihre Schulter hängen. „Also… ich kann weiterhin dein Blut trinken Schatz. Merke keine Veränderung.“ grinste Sina etwas dümmlich. „Und nun kann man sogar deine Emotionen deutlich sehen.“

„Ha ha…“ war Sherry alles andere als begeistert. „Was… ein Tag… Kaum finden wir die Ruine, kommt es irgendwie zu einem Showdown zwischen uns, bis ich wegen der Seuche zusammenbreche.

Mit dem Einsatz meiner Lehrerin und dir… habe ich es überlebt, wurde zum Blutelf, die die Nachwirkungen einer Seuche mit sich trägt.“

„Dürftest zu den wenigen gehören, die eine magische Seuche überstanden hat.“ fügte Neia hinzu und grinste nun schief. „Glaube… wenn du mit deiner… neuen Rasse leben kannst, dann… auch mit der Nebenwirkung. Ich… frage… dich wirklich zum letztes Mal… du verzeihst mir… meine Tat, die ich dir… angetan habe?“

Sherry schaut Sina an, dann dreht sie sich zu Neia um. Die Blutelfe schien zu warten… als Sherry vor Sina ein Kuss auf den Mund gab. Die Dämonin schloss ihre Augen zu und war… etwas sauer, aber akzeptierte, warum Sherry diesen Schritt machte.

Das Zaubermädchen löste sich wieder von Neia, die sie mit einen offenen Mund begaffte. „Hat… dir mein Kuss als Antwort gereicht? So… wie Sina mir verziehen hat, so verzeihe ich es dir auf die gleiche Art. Danke Sina… das du meine Entscheidung akzeptierst.“

„Bleibt… mir wohl nichts anderes übrig…“ seufzte Sina und leckte die Lippen. „Ich schwöre… das mein letzter Schwur gegenüber Sherry… seine Bedeutung verliert. Doch… für Neia bleibt er weiterhin bestanden. Ich… habe sehr viel nachgedacht, doch… ich brauche meine Zeit für die Entscheidung.“

„Erm… was?“ war Neia etwas verwirrt. „Sherry! Du hast doch gesagt, dass du mich nicht mehr küssen wirst! Und dann noch vor Sina! Ich dachte… der Streit wäre endlich zu Ende…“

„Neia… beruhige dich. Ich werde diesmal… nicht sauer werden, wenn dann nur etwas… eifersüchtig.“ beruhigte Sina die Blutelfe. „Ich… denke, es war ein langer Tag. Soll… ich uns alle nach Hause bringen?“

Sherry und Neia schauten sich an, schütteln dann gleichzeitig ihre Köpfe. „Geht nicht Sina. Unser Auftrag war genau die Ruine gewesen. Wir sollten ein E… e… bubu einsetzen, damit es alle Reste der Seuche zerstört.“ erklärt Sherry.

„Eklomabombo?“ fragte Sina und Sherry schaut sie verdutzt an. „Was? Prashi hat mir das EinMalEins der Abenteurer gegeben. War ein dicker Wälzer gewesen, aber ich habe verstanden, was dieser Gegenstand tun soll.“

„Also… wenn Sina das weiß, solltest du dir Gedanken machen Sherry.“ murmelt Neia von der Seite. „Wie Sherry es versucht hat zu erklären, aber aufgrund das die Seuche eine magische Krankheit in dieser Gegend ist, MÜSSEN wir hier bleiben und unseren Auftrag umsetzen.

Es muss… nur mal ein Tier die Seuche haben und durch weitere Umstände an andere Tiere übertragen… bis die ersten Bewohner einer Stadt oder eines Dorfes es bekommen. Es entsteht eine Kettenreaktion des Todes. Die Gefahr aus der Vergangenheit… schlummert immer noch in den Ruinen.“

„Ok, ich habe verstanden…“ nickte Sina und stand auf, anschließend bot sie den beiden anderen Damen auf dem Boden die Hand an. Sie schauten sich nur kurz an, dann nahmen sie das Angebot an. „Also… wenn… der Auftrag zu Ende ist… würde ich mich freuen, wenn wir… alle gemeinsam ein… erm… bestimmtes Café aufsuchen würden.“ kam noch ein Friedensangebot von der Dämonenkönigin.

„Nun…“ schaute Sherry kurz Neia an, die ein leichtes Nicken gab. „Denke… wir würden es gerne… mit dir aufsuchen wollen. Glaube… wir haben alle ein bisschen… was zu bereden oder? Nicht… mehr unbedingt… zwischen uns, aber… es ist ja ein bisschen Zeit vergangen.“

Sina lächelt nun unsicher, traut sich aber irgendwie… nicht die Hand von Sherry zu nehmen. „Ich habe… bisher bei so einem Auftrag noch nicht mitgewirkt, wie… soll es denn gehen?“

„Ah… erm…“ grübelte Sherry, doch Neia beantwortet dies. „Mit dir dürfte es sogar einfacher sein Sina. Wenn… du irgendwie die Mitte des Gebietes…“

„Mitte des Gebietes? Dann ist es die Burg, denn so habe ich es in Erinnerung gehabt, dass die Burg relativ zentral gelegen hat.“ antwortet Sina spontan. „Die Burg… wollte ich auch aufsuchen, einfach… um gewisse Erinnerungen wieder vor Augen zu haben.“

„Hm… war das so?“ grübelte Sherry wieder. „Die Burg… stand zentral, aber… hat sich die Stadt nicht ein bisschen weiter entwickelt?“

„Das ist in Ordnung. Aufgrund dass es mal eine Metropole war, werde ich das Eklomabombo mit unserer Magie verstärken. So stark verstärken, dass es wirklich alles von der magischen Seuche erwischt, also auch unter der Erde.“ nickte Neia.

„Fühlt ihr… euch denn Wohl? Der Zauberspruch… hat ein bisschen Mana gekostet, aber… wollt ihr euch nicht eher ausruhen? Meine… Neia du hast Blut gespendet und Sherry ist zu etwas neuem geworden.“ war Sina noch etwas besorgt.

„Glaube… je eher wir diesen Auftrag umsetzen, desto eher… sind wir alle Zuhause.“ schüttelt Sherry ihren Kopf und streicht unbewusst ihren tätowierten Arm. „Frage mich… ob das Tattoo auch eine Bedeutung hat.“

„Wenn dürfte nur Mel es lesen können und sie habe ich schon seit einiger Zeit nicht mehr gesehen. Ich hoffe ihr und Christopher gehen es gut, wo auch immer sie sind.“ teilte Sina den aktuellen Wissensstand mit.

„Nun… du hast die Burg gefunden oder? Denke… du solltest uns führen und… am besten wir achten darauf, dass… wir nichts anfassen. Wobei Sherry dürfte nun Immun gegen jegliche Seuchen sein.“ schaute die Blutelfe die anderen Damen abwechselnd an.

„Bin ich das?“ wundert Sherry sich und Neia nickte. „Ja… durch den Zauber, den Sina gewoben hast, hat sie dich nicht nur kuriert, sondern auch deine Immunität gestärkt gegen Krankheiten. Keine Ahnung, ob es einen Zusatzeffekt gibt, weil du nun auch… eine Blutelfe geworden bist.“

„Nun… ich denke, dass ich uns zur Burg bringen kannst.“ wollte Sina langsam gehen, als Sherry eine Hand von ihr nahm. „Ok, dann zeig uns den Weg. Wie… hast du eigentlich die Ruine gefunden?“

„Also… erm…“ gingen die Damen nun zur Burg, währenddessen erklärte Sina, wie sie in der Magierstadt den Bibliothekar aufgesucht hat und alles Wissenswerte über die alte Hauptstadt erfahren hat.

Es verging einige Zeit, als sie vor dem zerstörten Tor von der Burg standen. „Die… Burg war doch viel größer gewesen.“ fiel Sherry sofort was auf.

„Dürfte mit der Zeit teilweise eingestürzt sein, zumindest die oberen Bereiche. Der Rest wird durch die hohen Bäume versteckt gehalten.“ meinte Sina und Neia schaute es sich an. „Wir werden wohl reingehen müssen und irgendwie auf das Dach kommen müssen. Besser zu Fuß, als wenn du uns hochfliegst.“

„Du bist die Erfahrene bei uns, wir richten uns nach dir.“ grinste Sina und konnte… Sherry einfach nicht loslassen. Neia nickte und machte sich auf den Weg, die verrottende Tür aufzudrücken.

„Sollten… wir nicht irgendwas tragen? Meine… Sherry hat sich ja verletzt durch einen Nagel.“ fragte Sina vorsichtshalber nach. „Hmm… dann weise du besser den Weg. Du kannst es ja notfalls mit deiner Fähigkeit verrotten lassen.“ schlug Neia vor, die sofort angehalten hatte.

Gesagt, getan, Sina „darf“ die Drecksarbeit machen, aber das war ihr egal. Der… Frieden zwischen Sina und Neia war ihr mehr als willkommen, der innerliche Druck, den sie wegen des Streits mit Sherry hatte… war verschwunden.

Sie ließ eine sehr sture Tür verrotten. „Hmm… das sie nach all der Zeit noch ihrer Aufgabe nach geht?“ murmelt Sina und als die Tür verschwand, sah sie einen langen Gang vor sich. „Ich glaube… das ist der Weg zum Thronsaal.“

„Ja… scheinbar ist viel Zeit vergangen, aber… selbst ich erkenne ihn wieder.“ schaute Sherry sich um und hielt ihren rechten Arm. Neia sagte nichts, war aber etwas aufgeregt, ein Zeitzeuge in diesem Erlebnis zu sein.

„Dann… lass uns mal den Thron anschauen.“ ging Sina aufgeregt den verstaubten Flur entlang. An der Seite lagen umgekippte Ritterrüstungen, Spinnenwebern hingen von der Decke runter. „Sina, warum so eilig?“ fragte Neia.

„Irgendwie… keine Ahnung wie ich es erklären soll. So ein… Gespür für Abenteuer, verstehst du? Du… warst schon mal hier, erkennst vieles wieder und die Burg ist für diesen uralten Zustand immer noch gut erhalten. Es ist die Neugierde, die mich etwas… hippelig macht. Dazu… das ich mit jemanden dabei bin… mit dem ich mich wieder vertragen habe und mit jemanden, die ich als… gute Freundin wertschätze.“ erklärte Sina.

„Ah…“ bekam Neia rote Wange und Sherry musste lächeln, dabei rieb sie weiterhin unbewusst ihren Arm. „Ja, das kann ich verstehen. Etwas, was Entdecker am ehesten verstehen können. Etwas ist vor ihrer Nase und wollen es um jeden Preis sehen.“

„Genau!“ nickte Sina, als sie vor einer großen Tür stand. „Ja… das ist die Tür. An sie kann ich mich sehr gut erinnern… Wie oft ich hierher gebracht wurde, weil ich immer wieder Probleme in der Stadt gemacht habe.“

„Oh ja…“ stimmte Sherry zu. „Direkt nach der Geburt von Lisa wollte man dich „festnehmen“, doch man konnte von Glück reden, dass die Wachen mit sich reden ließen. Naja… mussten sie ja, nachdem du ihnen mehrere Knochen gebrochen hast.“

Sina gab ein Schnaufen von sich. „Ja… da war was…“ und drückte die Türen auf. Aufgrund der Kraft der Dämonenkönigin konnte man die Türen ohne große „Probleme“ öffnen. Sofort kam den Frauen ein trockener Luftwind entgegen. „Wow…“ flüstert Sherry in einen ehrfürchtigen Ton, als sie in den Thronsaal sah.

Auf dem Boden und an den Säulen liegen Ritterrüstungen, wo ein Skelett drin steckte. Doch was die meiste Aufmerksamkeit erregte war das Skelett auf dem Thronstuhl. Fürstlich gekleidet und mit einer Krone auf dem Kopf, hielt der ehemalige König seinen Platz bis zur letzten Minute.

„Wenn… ich die Geschichte richtig verstanden habe, wollte der König mit seinem Volk sterben, weil er dem Fehler seines Großvaters nicht folgen wollte.“ murmelt Sina respektvoll. „Nur seine Kinder hat er in Sicherheit bringen lassen.“

„Und vermutlich ist sein Herz eher zerbrochen, als dass die Seuche sein Leben genommen hat.“ meinte Neia. „Keiner… wird nachvollziehen können, wie die letzten Stunden… für den König waren.“

Vorsichtig gingen die Damen in den Thronsaal rein und schauten sich um. „Viel hat sich an der Konstruktion nicht geändert. Hier… habe ich die Berater sowie Hendrik geschlagen und dem König eine Standpauke gehalten.“ teilte Sina mit.

„Ja, der arme Hendrik…“ stimmte Sherry zu. „Falls es dich interessiert, Hendrik war ein toller König gewesen. Er hat einige Rechte von den Adeligen genommen und allen den Adel abgenommen, die ihre Finger mit in der Untergrundorganisatoren hatten. Puh… manche meinten ja, er wäre ein Tyrann, aber in Wirklichkeit hat er nur die bösen Menschen aus der Stadt strafen lassen.“

„Das übliche mit den Personen, die am lautesten schreien. Hoffentlich hat er sie töten lassen, denn von der Sorte gab es mehr als genug.“ grinste Sina. „Leena musste in der Zeit auch einiges zu tun gehabt haben, wenn ich an den Brief denke.“

„Hatte sie, denn sie war… naja… Sie hat vielleicht einen kleinen Grundstein gesetzt, dass die Magier ihre alte Haltung überdenken sollen, ihr Wissen zu teilen. Vielleicht ist es ja das Ergebnis, warum es eine Magierstadt gibt.“ teilte Sherry das nächste Wissen mit.

„Schon ein bisschen unheimlich mit jemanden zu reden, der all seine Vergangenheiten kennt.“ murmelte Neia. „Wie viele Entscheidungen all der Zeit hier stattgefunden haben müssen? Es ist… schon sehr lange her, dass ich einen Thronsaal von innen gesehen habe.“

Auf einmal krachte ein Wandteppich von der Seite runter, die Frauen machten sich sofort für einen Angriff bereit. Nachdem mehrere Sekunden verstrichen waren, entspannten sich alle wieder. „Scheinbar hat unser eintreten etwas ausgelöst.“ meinte Sina.

„Schau doch mal… hinter dem Wandteppich war etwas versteckt.“ zeigte Sherry auf die große Inschrift, die in die Mauer eingraviert wurde.

Was sind wir eigentlich alle?

Reich, arm. Klug, dumm. Talentiert, talentlos.

Jede Person auf der Welt ist ein eigenes Individuum.

Menschen, Zwerge, Elfen, Tiermenschen, Dämonen.

Eine eigene Seele, einen eigenen Glauben.

Hass, Liebe. Ordnung, Chaos. Krieg, Frieden.

So unterschiedlich wir alle auch sind, teilen wir etwas gemeinsam.

Wir teilen alle ein und die selbe Blutfarbe.

Wir stehen alle auf einer Stufe, egal wer uns erschaffen hat.

Wir sind uns alle näher, als wir glauben wollen.

Sind es höhere Mächte, die es verhindern wollen, dass wir einen Frieden haben wollen?
Was genau ist der Grund für diesen ewigen Krieg?

Ich wünsche mir, dass ein Frieden mit Dämonen möglich ist.

Gez. Augustine von Raschur

Sofort fielen ein paar Tränen von Sina runter. „Das… gibt es nicht. Der König hat meine Worte… vernommen und wollte auch einen Frieden? Jemand… der an eine Zukunft glaubte?“

„Warum… war es denn hinter dem Wandteppich versteckt?“ war Neia etwas verwundert. „Vermutlich, der aktuelle König da drüben. Glaube… der Sohn von Hendrik. Es war wieder ein Krieg gegen die Dämonen gewesen und scheinbar teilte er so einiges mit seinem Großvater nicht.“ zeigte Sina mit einem Finger auf das Skelett.

„Denke… du hast die Vergangenheit mehr als nur ein bisschen geändert Sina. Nicht alles ging einfach so… spurlos vorbei.“ legte Sherry eine Hand auf der Schulter von Sina. „Vielleicht werden wir öfters Spuren finden, die du damals hinterlassen hast Schatz.“

„Danke…“

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