Ich bin wiedergeboren und weiter geht’s? II
Suki wird mit dem Stiel der Axt über Elinnia geworfen und auf den Boden geworfen. Bevor sie reagieren konnte, krachte der Axtkopf neben ihren Kopf. „Siehste, gewonne.“ grinste Elinnia. „Keene Sorg, ikke sag nitt weiter.“
Bevor der Kampf auf diese Art und Weise beendet wurde:
„Nun gib dir schon einen Ruck Suki. Ist ja fast Tradition bei unserer Familie, dass es immer irgendwie in einem Kampf endet.“ stupste Sina ihre Tochter von der Seite. Suki seufzte und holte aus ihren langen Ärmeln ihre Langdolche heraus.
„Oh? Mudig mudig, mit den Messerchen zu kämpfen. Ikke lass mi gern überraschln. Meine Männah kämpfen liebar mit Äxte. Außer mein Manne, er schwört auf ne lange Schwert. Meint, wäre genau so lannge, wie sein drittos Bein. Naja… ikke wess es bessa oder?“ rollte Elinnia mit den Augen.
„Du… hast wirklich kein Problem, intimes zu besprechen oder?“ murmelt Suki und Elinnia zuckte mit den Schultern. „Nu, find ma Themen, wat ma in de Kälte labbern könnt. De Männsche sind viel schlimmer.“
„Ok, dann fangen wir mal mit dem Duell an. Töten ist verboten, Wenn es ernste Wunden werden, kann ich sie heilen. Versucht bitte beim Kampf… aufzupassen, dass ihr die Umgebung nicht zu sehr beschädigt.“ mischte Sina sich ein. „Drei…“ Beide Frauen nahmen ihre Kampfpositionen mit einen gewissen Abstand ein. „Zwei…. Eins… Los!“
„ROAR!“ brüllte Elinnia in einer Lautstärke, dass es selbst Sina unerwartet getroffen hat und sich die Ohren zuhalten musste. Für Suki mit ihrem empfindlichem Gehör war das viel schlimmer, denn sie hatte einen sehr unklaren Blick auf einmal… und merkte nicht, wie Elinnia vor ihr stand.
Die Barbarin rammte ihr mit dem Stiel ihrer Waffe in den Bauch von Suki und warf sie über sich… bis der Kampf beendet wurde.
„Erm… ok. Elinnia hat gewonnen.“ bohrte sich Sina mit einem Finger im Ohr. „Hoffe… dein Stolz hat nicht zu sehr gelitten Suki?“ Suki musste noch realisieren, dass sie innerhalb weniger Sekunden besiegt wurde und war mehr als nur angefressen.
Sie stand auf wackeligen Beinen und ihre Augenpupillen verengten sich so stark, dass die Katze in ihr raus kam. „Nu, wir könne weitah machen, aber…“ meinte Elinnia. „Nein, das Duell ist beendet. Suki? Du willst doch bestimmt nach Hause gehen oder?“ mische Sina sich ein.
„Natürlich… Mutter.“ knurrte Suki und steckte ihre Dolche zurück. „Och komma runter Kind, is doh nich schlimme zu verlierähn. Selbst ikke kenne dat beschissene Gefuhl zu verliern. Dat hat mich immah stärker gemacht.“ versuchte Elinnia sie zu trösten, aber Suki war bockig und rannte aus dem Feld raus.
„Oh oh, glaub dat wird dauern, bis dat Kindl sich beruhigt, wird Zeit vergähn. Aber dat is normal bei Kindahrn. Meine Söhne habn auch gejammert, wenna verlorn haben. Ney ney, nu sindsa Krieger und wolln Mama nicht mehr bekämpfen. Vermutlich, weil Mama immer noch stark ist.“ lächelt Elinnia breit.
„Sag… wenn du schon so stark bist, warum habt ihr nicht am Tausendjährigen Turnier in Batzien mitgemacht?“ kam die berechtige Frage von Sina. „Mädel… schau mi an. Was siehst du?“ verstaute die Barbarin ihre Äxte.
„Nu… eine starke Kämpferin, die laut schreien kann und ihr wahres Potenzial noch nicht gezeigt hat.“ grinste Sina und Elinnia musste kichern. „Ach wo, wir Barbaren schrein immer. Haben sogar Wettbewerbe, wer es schafft ne Lawine auszulösen!
Aber ernst… diese Hitze bringt mich schon etwas… nu… nicht außer Puste, aber… Wir sind nur Kälte gewohnt, weste? Wärme haben wah nur im Hause oder im Kampf. Een Hitzeschocke, da lachen wir im Norde, aber hier?
Da kann ik nicht… so lachen. Dee Reise… war ik fast nu nackt gewesen und wenigsten Monstah hier, haben mich leider zu Beginn echt außa Puste gebracht. Wat glaubst du, wie… es den Kriegscher gäht, wenn die in ein tropisches Land gehn solln?“ „Oh, das kann ich verstehen.“ nickte Sina.
Während Sina mit der Barbarin sich weiter unterhält, hat Suki wutentbrannt die Monstervilla wieder erreicht. Sie knallte laut die Tür zu und ging in die Küche, wo sie noch einige Damen samt Nitir sah. „Was ist los Suki?“ fragte Sherry.
„Das ich gerne einen Mord begehen würde. Nitir?“ schaute die Katzenfrau den Behemoth an. „Erm… ich will mich ungern umbringen lassen.“ hob Nitir eine Augenbraue hoch, während Kyllia eine Hand auf dem Mund legen musste, um nicht laut zu lachen.
„Nein, ich brauche einen Duellpartner. Los raus in den Garten.“ befahl Suki und ging vor. Verdutzt schaute der Behemoth nur hinterher und dann die Frauen in der Küche an. „Glaube, du solltest ihr folgen.“ schlug Lisa vor.
Während also Nitir schicksalsergeben mit Suki Duelle führen darf, ging das Gespräch woanders weiter. „Also… wollen wir über dein Gehalt reden, für die Arbeit oder was du machen sollst?“ fragte Sina.
„Uff… Geld war nie so… wichtig im Norde weste? Fleisch wurd gejacht, Flüsche haben Fische und wenn doch wat wischtig wah, haben wir unsere Nachbarn getötet.“ kratzte Elinnia sich am Hinterkopf.
„Eh… ok. Du bekommst in der Woche von mir 15Silbermünzen, damit du dir Nahrung kaufen kannst. Ich will nicht zu hören bekommen, dass du meine Nachbarn um Essen tötest. Jagen ok, aber… ich würde mich wohler fühlen, wenn dieses Land hier unter Beobachtung steht.
Das wären im Monat 60 Silbermünzen. Zusätzlich bekommst du zu jedem Monatsbeginn 40 weitere Silbermünzen, ergo immer eine Goldmünze. Damit kannst du… keine Ahnung, ob du irgendwelche Hobbys hast investieren oder schickst es deiner Familie in den Norden.“
„Öh… nö. Die solln selbah ihre Arbeit machn, dat is meen Verdienst. Wow, eene Goldmünze im Monathe? Lat dat die nit im Norde hörn, sonst überegn die Jarls, Überfälle in den Südlande zu machen.“ war Elinnia relativ fröhlich. „Erm… ike… hätte ein Anliegen.“ „Nur zu?“
„Erm… würd dir wat ausmaken, wenn… ikke zwee Reihn meine Saat auslegen darf? Im kalten Norde lassen sie sich so schlecht wachszen, will testn, obs hier bessa funktioniert.“
„Was genau ist das, was du dir anbauen lassen willst?“ frage Sina neugierig. Elinnia scheint ein sehr fröhlicher Mensch zu sein, so dauerhaft wie sie am Grinsen ist. Sie holte aus ihrem Inventar einen Flachmann und hielt in vor Sina. „Hier, kost ma.“
„Eh… ok.“ zuckte Sina mit der Schulter und nahm ihr den Flachmann ab. Der Kopf wurde geöffnet und sie roch kurz daran, was einen ziemlich scharfen Geruch hatte, dann trank sie es. Sina hatte das Gefühl, sie würde Feuer schlucken, die Flüssigkeit brannte regelrecht die Röhre in den Magen runter.
Die Dämonenkönigin nahm die Flasche von ihrem Mund und musste laut husten, dabei atmet sie mehrmals tief nach Luft. „Wus? Kanne kein Bier vertragn?“ wundert sich Elinnia.
„Das ist… *hust* Bier? Nie im Leben, das brennt doch geradezu! Eher würde ich es als Wodka bezeichnen!“ konnte Sina sich nicht beruhigen, ihr Körper wurde regelrecht warm.
„Noin, dat is Bier. Gimma her.“ nahm Elinnia den Flachmann aus der Hand von Sina und trank dies selber. „Bier, so wie meine Heimat dat kennt.“ Die Dämonin hatte das Gefühl, das ihr Körper brennt und riss sich die Bluse runter, um kühle Luft zu bekommen.
„Oi, sach doch, dat sind Milchbrüste. Sicher, dat es bei dir so sein soll als Rassäh?“ betrachtet Elinnia die Brüste von Sina. „Gottseidank“ trug Sina einen schwarzen BH mit Spitze und es war ihr auch gerade sehr egal, dass sie halbnackt vor einer Fremden stand.
„JA! Da ist kein bisschen Milch drin! Orr!“ konnte Sina sich nicht beruhigen und riss nun auch die Stoffhose runter. „Hmm… mene Güte, wärste nit so kleen, würdest du schon de Kriegscher um dic buhln lassn dürfe. Hast gute braite Hüften.“
„Beim dunklen Gott, du bist doch selber eine Frau. Wieso denkst du, dass wir nur Kinder gebären sollen? Ich liebe eine Frau, ein Mann kommt überhaupt nicht an mich ran!“ war Sina sichtlich genervt.
„Huch? Dat gibbet hier? Also… Weibe und Weibe? Nu, anderes Land, andere Sitten wah?“ lachte Elinnia. „Lass dat aber nicht de Kriegscher im Norde hörn, für die wäre es ne Herausforderung, dich zu kriege!“
„Dazu müssten sie meine Frau überleben.“ knurrte Sina fast, die Schuhe zog sie nun ebenfalls aus. „Wenn du das Zeug immer trinkst, ist es auch kein Wunder, dass du so fertig mit der Welt bist. Lass das mal weg und du kommst viel besser hier zurecht!“
„Was?! Wat soll ik denn dann hier trinken? Gibbet doch nichts!“ wehrte sich Elinnia. „Wasser zum Beispiel?! Tee oder Kaffee? Bier von hier rate ich ab, weil du dann eine herbe Enttäuschung erleben wirst.“ schlug Sina vor, die in schwarzer Unterwäsche vor ihrer Gärtnerin stand. „Egal, du kannst von mir aus deine Pflanzen anbauen.“
„Super Chiefe, dat Woard in Göttin Oars.“ freute sich Elinnia. „Wat soll ikke nu für dich anbauen?“ Sina holte aus ihrem Inventaring einen Sack voller Samen, den sie von Daika gekauft hatte und den Ring von Emanuel. „Folgendes…“
Die Dämonin erklärte Elinnia, was im Sack für Samen sind und wo sie angebaut werden sollen. Dazu gab es auch eine Erklärung, wie man mit der Pflanze allgemein umgehen musste. „Uiui, dat sind ja ma Pflanzen, die sind gefährlich.“ pfiff Elinnia und betrachtet den Inhalt des Sackes. „Aber… dann brauch ikke Werkzeug.“
„Schreib mir eine Liste auf, was du alles benötigst ok? Ich werde dir jemanden vorbeischicken, der die Liste abholt und sich dann darum kümmert wird. Nun zu dem wichtigsten Samen…“ Sina legte den Ring in die Handfläche von Elinnia.
„Diese Pflanzen werden ein sehr köstlicher Tee. Wichtiger ist, die Samen… bekam ich von einer verstorbenen Freundin geschenkt und ich will wirklich, dass sie nicht verschwendet werden. Laut ihrem Brief ist auch eine Anleitung drin, wie man mit diesen speziellen Pflanzen umgehen soll.“
„Oh, dat tut mir leid. Wuss net, dass jemand wichtiges gestorben is.“ wurde Elinnia einfühlsam. „Dann geb ikke mein Bestes, dat die Pflanzen zu dat werden, wat sie werden sollen!“
„Als… erfahrene Pflanzenkundigerin… Was glaubst du, wie viel Zeit wird sie brauchen, bis sie ausgewachsen ist?“ war Sina neugierig, ihre Haut glänzte längst in ihrem Schweiß.
„Puh, keene Ahnung. Macht dat erste Mal mit deene Pflanzen weste? Allgemein würd ikke erste Male sagen, mindesten Monat, damit sie aus dem Kerne rauskomme. Vielleicht auch früha, weil Boden ist weich und bestimmt nährhaft. Muss nur guggn, wie ikke mit Wasser mache.
Aber keine Probleme, habe genug Wasser bei mir für mehrere Wochen, bis dahin hab ikke neue Wasserquelle.“ nickte Elinnia.
„Du, hinter meiner Villa ist ein Brunnen. Dort schöpft Suki immer Wasser raus, also bedien dich ruhig. Wenn der mal leer werden sollte, lasse ich meine Freundinnen mittels Wassermagie ihn wieder füllen.“ löste Sina das Problem.
„Dat ist doch super! Dann hamwa ja alles geklört.“ schlug Elinnia mit der Hand auf die Schulter von Sina. „Uff… hat sie eine Kraft dahinter.“ dachte Sina nur. „Ja… bin auch froh darüber. Du… kann ich mir deinen Flachmann mal ausleihen? Will den gerne mal… von ein paar Frauen kosten lassen.“
„Hömma! Aber gerne!“ drückte Elinnia die Flasche in die Hand von Sina. „Mussa mi ma sagn, wie ihnen dat Bier schmeckt. Vielleicht issa ja nur du, die dat nicht trinken kanne.“
„Glaub mir.“ schwitze Sina sich aus, ihre Haare kleben förmlich an ihrem Rücken. „Sie werden mir zustimmen, dass es kein Bier ist. Trink mal Bier in einem Geschäft und du wirst gewaltige Unterschiede merken.“
„Nu, wenna meinst? Ikke fange mal mit de Arbeit an, hab ja genug gefaulenz, sonst meckern meine Muskeln.“ lachte Elinnia. „Ok, ich… lass dich mal alleine.“ seufzte Sina, froh endlich wegzukommen. In Unterwäsche ging Sina wieder zurück in die Villa.
„Was ist denn mit dir passiert?!“ kam die berechtige Frage von Sherry. „Rennst halbnackt durch dein Viertel?“
„Sherry… sag mir bitte, ob das Bier ist.“ hielt Sina den Flachmann vor ihre Freundin, Kyllia und Lisa hielten sich bewusst zurück. „Erm nein? Du weißt genau, dass ich es nicht so mit alkoholischen Getränken habe.“
„Orr Pussy…“ murmelt Sina. „Kyllia, dann wenigsten du. Elinnia ist felsenfest der Meinung, dass es Bier ist.“ „Scheinbar ist so einiges vorgefallen, dass Suki sich mit Nitir im Garten austobt und du halbnackt kommst.“ stand Kyllia auf und nahm die Flasche.
Einige Minuten später stand Kyllia ebenfalls halbnackt in Unterwäsche, schwitzte aus jeder Hautpore und ignoriert das Grinsen von Lisa. „Das ist nie im Leben Bier!“
„Gut, dann geh ich jetzt nach oben und gönne mir ein Bad, du willst bestimmt auch mitkommen oder?“ fragte Sina.
„Ja?“
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