Sin Roswell

Web Novel Deutsch

Kapitel 281

Ich bin wiedergeboren und der Bericht?

„Nun… erzählt uns doch, wie eure Mission verlaufen ist und… wo euer Lehrer Markus ist?“ fragte der König höflich nach.

„Die… Mission war zum Scheitern verurteilt. Meister Markus sowie sein Schüler Kain, aber auch die Soldaten sind alle gestorben.“ berichtet Sakura und man hörte die Trauer in ihrer Stimme.

„Nein… Markus war doch einer der besten Schwertkämpfer.“ war der König ehrlich betroffen, scheinbar war Markus für ihn wirklich mehr als nur ein Freund gewesen.

„Eure Majestät, ich berichte euch am besten von Anfang an, dann könnt ihr euch selber ein Urteil bilden und… wie wir dank Lilith die Mission trotzdem umsetzen konnten.“ fing die Heldin mit ihrem Bericht an.

Wie sie direkt von einem Vampir abgefangen wurden und er alle Soldaten sowie Kain getötet oder zu Vampiren verwandelt hatte. Ihre Flucht vor dem Mann irgendwann in einem Wald gelandet sind und eine Schlucht überquert haben, wo der Schwertmeister seinen Tod fand.

„Dieses Monster… es war zwar ein Wolf, aber ich habe noch nie bei einem solchen Wesen so eine Stärke, Aura und Brutalität erlebt. Meister Markus hatte scheinbar die Zeichen erkannt, dass seine Zeit abgelaufen ist.“

Dann wie Sakura mit ihren Gefährten durch die Wüste gewandert sind, mit der Moral am Tiefpunkt angelangt, als die Göttin ihr zur Hilfe kam. Mithilfe einer Version fanden sie die Frau Lilith, die sich ihnen als Dank der Gruppe angeschlossen hat.

Den Streit ließ Sakura bewusst weg und auch ihre Freunde sagten nichts. Auf ihrer Reise fanden sie eine untergegangene Ruine und trafen wieder auf den Vampir, aber diesmal hat Lilith sich um das Problem gekümmert, sogar sehr einseitig, dass der Vampir die Fluch ergriff.

Ihre Geschichte im Dungeon wird nur kurz erwähnt, aber dort fanden alle die nötige Ausrüstung, die sie jetzt alle tragen. Der General hob verwundert eine Augenbraue hoch, denn gemerkt hat er schon, dass die Ausrüstung alle eine ziemlich hohe Qualität hatte.

Dann kamen sie endlich zum eigentlichen Zielort, nur dass es nicht mehr das kleine Lager war, wie es eins angeblich gewesen war, sondern dass es eines der größten war. Erstaunt rissen der König und der General ihre Augen auf und schauten sich gegenseitig an.

Rose überreichte dem General ihre Beobachtungen und er blätterte eben schnell durch. „Bei der Göttin… was hat sich denn bei den Dämonen verändert?“

„Ein neuer Dämonenkönig ist an die Macht gekommen, der Sohn des alten Dämonenkönigs. Deswegen gab es momentan eine Stille im Krieg.“ meldete sich Lilith.

„Ein… neuer? Aber…“ wirkte der König misstrauisch, aber Sakura stimmte der Dämonin zu. „Eure Majestät… unser Auftrag war es, dass wir die Schlachtpläne klauen. Eigentlich hätten wir ab diesem Zeitpunkt die Heimkehr angetreten… wäre Lilith nicht da gewesen.

Mit ihrer Erfahrung als Dämonenjägerin, wusste sie, wie sie sich als Sukkubus verkleidet in das Lager einschleichen konnte.

DANK ihrer kennen wir den Bestand der Waffen und Rüstungen der Dämonen. DANK ihr wurde ein geheimer Anschlag auf unseren Kontinent vereitelt, denn die Dämonen wollten mit einem speziellem Gift alle Wasserressourcen vergiften. Vor allem, DANK ihr haben wir alle Schlachtpläne, die sie bei dem feindlichen General finden konnte!“ und Sakura ließ alle Pläne und Dokumente auf den Boden fallen, die anderen taten dasselbe.

Alle anwesenden Männer haben die Sprache verloren, als sie den Berg voller Dokumente sehen, es hörte einfach nicht auf. Das Buch aus dem Lagerhaus überreichte die Heldin dem General, aber es dauerte ein Moment bis er sich wieder gefangen hat.

„Ich möchte dabei anmerken, dass der feindliche General alle Kräfte mobilisieren ließ uns zu jagen, denn scheinbar waren die Schlachtpläne von besonderer Wichtigkeit gewesen. In… unserer leichten Verzweiflung sind wir durch den Spinnenwald gereist und haben es sehr knapp geschafft.

Nun… stehen wir hier.“ kürzte Sakura nun ihren Bericht ab. „Ich habe zwar einiges ausgelassen, aber das wichtigste wurde erwähnt… Oh, wir gehen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit davon aus, dass ein weiterer Dämonengeneral seinen Tod gefunden hat, weil dieser mit einem starkem Monster gekämpft hat. Aber vorher hatte er einen Kampf mit Lilith gehabt, wo schon sehr deutlich war, wer die eigentliche Stärke hatte.“

„Die pinke Dose wird definitiv gestorben sein. Ich habe noch keinen Dämon erlebt, der so sehr an dieser Farbe hing, wie dieser Kerl.“ fügte Lilith hinzu.

„Ich… finde keine Worte.“ stammelte der König, weil er bisher immer noch nicht glauben konnte, was er von dem Bericht halten soll, aber die Dokumente beweisen es.

„Eure Majestät… diese Dokumente wirken sehr authentisch. Vor allem ist in diesem Dokument… die Rede von einem geheimnisvollen Gift. Ich… wir werden einige Zeit benötigen, um uns einen Überblick darüber zu verschaffen, aber eins weiß ich jetzt schon. Die Dämonen werden mit der neuen Organisation ebenso warten müssen bis zum nächsten Angriff, denn sie müssen neue Pläne entwickeln.“ sagte der General Burns.

„Ihr habt es tatsächlich geschafft, die Dämonen in die Ecke zu zwingen und zu warten. Zeit, die für uns sehr kostbar ist. Mir… tut es vom Herzen leid, dass Markus sein Leben verloren hat, aber… wenn ich all die Pläne hier sehe, wäre er sehr stolz auf euch gewesen.“ kam das Lob vom General.

„All… die Pläne hat Lilith geholt. Ich kann bis jetzt nicht glauben, dass sie es geschafft hat. Sie ging rein, als wäre es normal. Holte sich dabei eine komplett neue Ausrüstung die besser ist als die wir gefunden haben, vereitelt den größten Giftanschlag indem der Giftmischer, aber auch sein Labor unschädlich gemacht wurde und kam dann lebend mit den Plänen zurück.

Wenn… jemand den Dank verdient hat, dann nur Lilith.“ sagte Sakura, ihre Freunde stimmten in diesem Moment zu. Lilith sagte in diesem Moment nichts, hatte aber rote Wangen bekommen.

Auf einmal stand der König auf. „Ich… muss mich entschuldigen, dass ich meine Worte verloren habe. Aber ihr alle habt meinen größten Dank verdient. Endlich sehe ich wieder Hoffnung in diesem Krieg, denn ich hatte Schlimmeres geahnt.

Lady… Lilith. Darf ich fragen, woher ihr all die Erfahrung mit den Dämonen habt? Selbst unseren Experten traue ich nicht zu, dass sie einfach in ein Dämonenlager reingehen, spätestens am Aussehen wäre es gescheitert.“

„Ich habe keine Eltern und mein… dämonischer „Meister“ hat mich als Kind großgezogen. Dabei musste ich endlose Qualen ertragen, an denen vermutlich jeder andere gebrochen wäre, aber mein Hass auf ihn war meine größte Motivation gewesen.

Dank ihm kann ich jede Waffe führen, die die Dämonen ebenfalls benutzen. Alle ihre Riten, Verhaltensweisen und ähnliches wurde in mir rein geschlagen, dass ich selber wie ein Dämon denke. Bevor ihr fragt, warum mein „Meister“ mir das angetan hat…

Er war ein Sadist in reinster Form und war unter den Dämonen einer der stärksten Kämpfer. Den Posten als General hätte er jederzeit annehmen können, aber er lehnte es stehst ab. Der Grund… zumindest wäre es mein Gedanke, liegt daran, dass bisher die beschworenen Helden es irgendwie immer geschafft haben, die Dämonenkönige zu töten, dann müssen die Generäle ihm folgen.

Daran hatte er merklich kein Interesse. Aber ihm war es auch sehr langweilig gewesen, dass er bisher keine starken Kämpfer gehabt hatte, die ihm… den Kick des Lebens geben konnten. Also kam er eines Tages in seinem langen Leben auf die Idee, dass er einfach einen Menschen zu solch einem Kämpfer persönlich ausbildet.

Rein theoretisch wäre es Verrat, aber scheinbar hatte er genug Beziehungen gehabt, dass ein Mensch mitten in ihrem Lager trainiert wurde. Irgendwann kam der Tag, wo ich von ihm ausgesetzt wurde, damit ich noch eigene Kampferfahrung sammele und seitdem… töte ich alles, was mir über den Weg kommt.

Aber der Tag wird kommen, wo ich mit ihm die Klinge kreuzen werde und er einen qualvollen Tod erleben wird, der ihm stets verwehrt wurde.“ erzählt Lilith ihre Geschichte, die Teils Wahrheit, aber auch Teils Lüge war.

„Wow… das… höre ich zum ersten Mal. Wundere mich, dass man euch nicht als Spion einsetzt?“ meinte der General.

„Gute Frage, aber warum sollte ich euch denn verraten oder ähnliches? Mit der Aktion im Dämonenlager bin ich eine ziemlich heißbegehrte gesuchte Person geworden. Einzig nur meinen Meister will ich jagen, der Rest hat mir ja nicht wirklich was angetan.“ zuckte Lilith mit der Schulter.

„Das stimmt allerdings… eine komplette Dämonenarmee hat uns verfolgt. Der… pinke General wollte uns alle töten, nur Lilith wollte man lebend fangen. Die Dämonen werden Lilith bestimmt nicht mit offenen Armen empfangen.“ nickte Sakura.

„Erstaunlich. Haben… die Menschen dann doch so ein hohes Potenzial wie man immer angenommen hatte? Einen einfachen Dämonenkämpfer müssen immer mindesten drei Soldaten bekämpfen, damit es ausgeglichen ist.“ streichelt der General sein Schnurrbart.

„Vermutlich? Ich kann von einer Hand abzählen, wie oft ich verloren habe in einem Kampf. Jede Niederlage ist für mich die größte Schande und ein Schritt weiter entfernt, um gegen meinen Meister anzukommen. Dabei bin ich immer noch im Training.“ lächelte Lilith, wo der General, aber auch die Wachen schwer schlucken mussten, denn es war ein schönes Lächeln, trotz der unheimlichen Rüstung die die Frau trug.

„Ich… nehme an, ihr werdet der Heldin Sakura weiterhin eine Unterstützung sein?“ fragte auf einmal der König.

„Das ist richtig. Sie haben mich gerettet und mein Stolz verlangt es, dass ich diese Schuld tilgen muss. Vermutlich endet dies, wenn der neue Dämonenkönig von Sakura erschlagen wurde.“ nickte Lilith, aber Sakura sowie ihre Gefährten schauten die Dämonin erstaunt an.

„Verstehe, das ist schön zu wissen, dass die Heldin solch eine starke Verbündete auf ihrer Reise gefunden hat. … Markus war ihr ehemaliger Lehrer gewesen, der ihr das Kämpfen beigebracht hat. Es stimmt mich sehr traurig, dass er verstorben ist, aber ich habe ihn nie als unbesonnen gekannt, dass er einfach sein Leben fortwirft.

Lady Lilith… würdet ihr anstelle von Markus die Lehre weiter übernehmen? Ich hatte eins ein sehr langes Gespräch mit Markus gehabt und ich glaube… das Sakura euch vertraut.“ kam die Bitte des Königs, Sakura riss erstaunt ihre Augen auf.

„Kann ich schon machen. Tue ich eigentlich schon die ganze Zeit, davon kann die Heldin ein Lied singen.“ grinste Lilith böse.

„Lied? Ich wüsste nicht mal, wo ich anfangen soll zu singen, was du mir… uns allen angetan hast!“ war Sakura leicht erbost.

„Und? Du kannst aber nicht abstreiten, dass du nun ein Schwertmeister geworden bist wie dein alter Meister, zusätzlich kannst du die Fähigkeit nutzen. Jeder hier ist stärker geworden, worüber beschwerst du dich eigentlich?

Ich kann dir auch die Ausbildung von meinem Meister nahelegen, aber die Zeit werden wir nicht dafür haben, damit du auf den Standpunkt kommst, den ich habe.“ lächelte Lilith. „Gnn… nein…“ ließ Sakura ihre Schulter hängen.

„Aber für meinen Einsatz würde ich mich schon freuen, wenn das Königreich mir einen Beutel voller Gold geben würde. Von nichts kommt nichts, selbst der Tod kostet das Leben.“ verlangte auf einmal die Dämonin von dem König.

Alle mussten auf einmal schwer schlucken, mit welcher Dreistigkeit Lilith dies forderte, als der König lachen musste. Selbst General Burns reagierte erstaunt, wie der König darauf reagierte.

„Ihr seid wirklich eine einzigartige Person. Erst schlägt ihr einen Paladin mitten auf der Straße… meint ihr, ich habe das nicht mitbekommen? Dann schafft ihr es, meine Berater ihre Unfähigkeit vor Augen zu führen und habe endlich meine Gründe, sie zu ersetzen. Nun habe ich eine Bitte und ihr fordert was dafür.

Ich werde euch Gold geben, sogar mehr, wenn ihr euer Wissen über die Dämonen zur Verfügung stellt. Ihr dürftet das Wissen unserer Experten über weitem übertreffen, zumal ich die Befürchtung habe, dass es mit dem neuen Dämonenkönig so einiges anders laufen wird.“ kniff er die Augen zusammen.

„Wow, das ist nun das zweite Mal, wo ich euch unterschätzt habe. Das mit dem Paladin können wir mal später klären, denn dazu habe ich auch einiges zu sagen, aber nicht heute. Mein Wissen für ein bisschen mehr Gold? Wenn ich heute schon einen Anteil bekomme, haben wir ein Deal.“ feilschte Lilith.

„Dann sind wir im Geschäft. Es freut mich, dass wir eure Dienste in Anspruch nehmen können. Einer meiner Diener wird alles vorbereiten und ich freue mich auf eine harmonische Zusammenarbeit.“ lächelt der König.

„Das war doch eh von dir geplant, dass du vom König Gold verlangst oder?!“ machte Rose Lilith einen Vorwurf.

„Glaubst du, ich will auf die Almosen angewiesen sein?“

Kapitel 280

Ich bin wiedergeboren und wir sind alle gleich?

Die Gruppe wird von einem Ritter in die Burg geführt. „Frage mich, wo diese Burg sein soll. Meine… klein ist sie ja nicht Sakura.“ merkte Lilith an.

„Erm… keine Ahnung wie viele du schon besucht hast, aber…“ wollte die Heldin was sagen, aber ihr Eid verhinderte direkt wichtige Hinweise.

„Schon gut, das können wir klären, wenn wir unter uns sind. Wer wird denn eigentlich alles noch bei dem König sein?“ kam die Frage.

„Mit hoher Wahrscheinlichkeit General Burns. Er leitet alle Armeen von Alliancia und entwickelt die Strategien. Meister Markus meinte mal, dass er aber auch kämpferisch einiges auf dem Kasten hat, seine Worte zumindest.“ berichtet Sakura.

„Ist er denn ein guter General?“ fragte Lilith und der Führer schnappte empört nach Luft, als er die Frage hörte.

„Das kann ich nicht beurteilen, denn an einer richtigen Schlacht habe ich bisher mit den anderen nicht teilgenommen. Wir hatten einige kleine Gefechte mit den Dämonen gehabt, aber eine richtige Schlacht?“ kam die Antwort.

„Verstehe, dann lasse ich mich einfach überraschen.“ grinste Lilith und ärgert den Führer, der ihr immer wieder Blicke zuwarf.

„Musst du eigentlich alle Personen provozieren, die dir über den Weg kommen?“ merkte Leena an, der es aufgefallen ist, was die Dämonin wieder angestellt hat.

„Das ist meine Art, wer damit nicht zurecht kommt, muss damit leben.“ zuckte Lilith mit der Schulter. Endlich hielt der Führer vor einer großen Tür und öffnete sie.

Drinnen lag ein roter Teppich, wo an beiden Seiten mehrere Ritter standen, der zum Thron führte. Die Gefährten gingen rein und Lilith nahm die Personen auf dem Thron und daneben in Augenschein.

Der König trug einen Vollbart, der schon die ersten Graustiche hatte, dabei trug er eine offensichtliche Krone auf dem Kopf sowie fürstliche Kleidung. Aber was Lilith mehr fesselte waren seine blauen Augen, die sehr aufmerksam und neugierig wirkten.

Daneben stand vermutlich General Burns, ein großer glatzköpfiger Mann mit dem vermutlich längsten hängenden Schnurrbart der Welt. Seine Rüstung war einfach gehalten, aber Lilith würde darauf tippen, dass sie mehr kann als es den Anschein hat, dabei trug er an der Seite ein sehr großes Breitschwert.

Die beiden anderen fetten Männer, die aussehen wie gefiederte Pfaue ignorierte die Dämonin, irgendwelche Speichellecker, die wird es immer geben.

„Eure Majestät, ich kündige die Heldin und ihre Gefährten an.“ sagte der Führer dies salutierend vor dem König. Sofort knieten Sakura und die anderen wie es die Etikette verlangte…

„Wieso kniet die Frau nicht vor dem König, wie es verlangt wird?“ fragte einer der fetten Männer, dabei zeigt er anklagend auf Lilith. Erstaunt drehten die Freunde von Lilith ihre Köpfe nach ihr und sahen, wie sie immer noch da stand und ihre Arme verschränkt hatte.

„Warum sollte ich? Er ist nicht mein König, noch hat er meinen Respekt verdient. Höchstens mein Mitleid, dass er das Pech hatte in die Königsfamilie rein geboren zu werden um die Entscheidungen über ein Reich zu fällen.“ kam die Antwort von Lilith.

Sofort herrschte eine eiskalte Stimmung im Thronsaal, die Ritter legten ihre Hände auf die Waffen, um jederzeit einzuschreiten.

„Wie… wie könnt ihr es wagen?!“ zeterte der fette Sprecher, während der König erstaunt bei der Aussage von Lilith seine Augenbrauen hochhob, der General dagegen drückte sie beide zusammen.

„Wer ist eigentlich die fette Qualle da drüben? Macht hier einen Aufstand, als wäre er wichtig.“ ignorierte Lilith den Adeligen, der sofort einen roten Kopf bekam.

Sakura musste sich zurückhalten, nicht zu kichern und versuchte ernst zu bleiben, aber man hat es an ihrem Gesicht gesehen, dass es für sie eine Wohltat war. „Das sind Baron Dru und Baron Uras, die königlichen Berater.“

„Bitte? In was sollen sie ihn denn beraten, Ernährung? Dann haben sie ihre Aufgabe aber gründlich vergeigt oder sie essen dem König das Essen weg, so dürr wie er aussieht.“ ätze Sina.

„Pffff.“ nun konnte Sakura sich nicht zurückhalten, aber auch General Burns schien nun mit seinen Gesichtsmuskeln zu kämpfen, denn seine Mundwinkel zucken immer nach oben. Lilith könnte schwören, dass selbst der König für einen kurzen Moment über den Kommentar seine Mundwinkel hochzog.

„WIE KANN EINE BÜRGERLICHE ES WAGEN, UNS ADELIGE SO DERMAßEN ZU BELEIDIGEN!“ schrie nun der andere fette Mann Baron Uras. „Wir beraten den König über alle wichtige Bereiche im Reich sowie im Krieg gegen die Dämonen!“

„Huch? Ihr? Habt ihr fetten Schweine… Entschuldigung, aber selbst Schweine sind intelligenter als ihr den Eindruck macht. Habt ihr jemals in eurem Leben eine Waffe gehalten?“ giftete Lilith weiter, ihre Freunde haben längst die Sprache verloren. Noch niemals hat jemand in ihrer Nähe so sehr gegen Adelige ihre Meinung gesagt, wie Lilith es momentan macht.

„Aber natürlich! Jeder Adelige ist ein ausgebildeter Ritter!“ bekam Baron Dru einige Zornesadern auf dem Gesicht.

„Wow und auch mal jemanden getötet? Damit meine ich auch, eigenhändig zu töten ohne das andere Ritter das Monster soweit geschwächt haben, damit ihr den Todesstoß verpasst habt.“ hob Lilith misstrauisch eine Augenbraue hoch.

Die beiden Barone wollten was sagen, aber dann fiel ihnen ein, wie Lilith den Satz formuliert hat und wurden spontan schweigsam.

„Ihr widert mich so dermaßen an. Wie könnt ihr Berater des Königs sein, nach welcher Leistung wurdet ihr denn befördert? MIR tut jeder Soldat, Ritter oder Wache, selbst die Wächter hier im Thronsaal schon leid, dass sie auf euch Vollpfosten hören müssen.

Wie viele Männer sind durch eure Beratungen in den Tod gestürzt hm?! Ein Krieg gegen die Dämonen ist kein Kinderspiel, es ist ein verdammter Ernst! Selbst diese Menschen haben ein Leben und ihr verschwendet es vermutlich nur als menschliche Ressourcen!“ schrie Lilith die Adeligen an.

Aber mit der Aussage hat sie nicht nur die Adeligen getroffen, sondern sogar alle Wachen. Die Wachen waren sich alle unsicher, einerseits wollen sie wegen der Respektlosigkeit gegenüber dem König eingreifen, aber anderseits haben sie nun einen unheimlichen Respekt vor Lilith bekommen, was ihre Meinung über sie war.

„WER SEID IHR DENN SCHON?“ schrie Baron Uras zurück, zumindest verteidigt er seinen Stolz scheinbar.

„Wer ich bin? Lilith, eine Dämonenjägerin. Mehr Dämonen und andere Monster getötet, als alle hier im Raum zusammen. Die vier können meine kämpferische Leistung definitiv bestätigen.“ hob Lilith ihr Kinn arrogant hoch.

„Nie gehört, dann seid ihr nichts anderes als eine einfache Bürgerliche!“ zog Baron Dru die Luft durch die Nase.

„Habe gehört, dass der Adel die höchste Auszeichnung für Dummheit ist und ihr seid das Paradebeispiel. Sag… wo ist der eigentliche Unterschied zwischen dem Bürger und dem Adel hmm?“ ging Lilith langsamen Schrittes auf die Barone zu, sie hat wieder alle mit ihrem Charme gefesselt.

„Für eure Beleidigungen alleine werdet ihr in den Kerker gesteckt, dafür werde ich sorgen! Aber auf eure Frage zurückzukommen, aber wir sind auserwählte Menschen der Göttin, die das einfache Volk in die richtige Richtung lenkt.“ erklärte Baron Uras, wo nun selbst der König seinen Kopf zu ihnen drehen musste.

„Die Göttin würde einen Regenbogen aus ihrem Mund kotzen bei so einer Antwort, ihr übertrefft echt die Dämlichkeit der Menschheit.“ verzog Lilith angewidert ihr Gesicht. „Scheinbar habe ich euch Fettsäcke mit meiner Frage überfordert. Welche Farbe hat euer Blut?“ dabei kam Lilith ihnen immer näher.

„Huch?! Was ist das denn für eine Frage? Was hat es damit zu tun, dass wir wichtige Männer sind?“ reagierte Baron Dru erstaunt.

„Meine Frage war, welche Farbe euer Blut hat?“ ignorierte Lilith den Einwurf. „Scheinbar seid ihr damit ebenso überfordert, lass mich euch helfen.“ und die Dämonin brach beiden Baronen gleichzeitig die Nase, wo sofort ihr Blut rausgeschossen kam.

Beide schrien laut auf, der König sowie der General die bisher schweigsam dem Streit zugeschaut haben, reagierten erstaunt über die Gewalttat. Selbst ihre Freunde trauten ihren Augen nicht. Die Wachen greifen immer noch nicht zu ihren Waffen, aber scheinbar genossen es einige, was Lilith den fetten Männern antat.

„MÄNNER! WIR WERDEN ANGE.. ARRGGHHHH.“ wollte Baron Uras schreien, aber Lilith schmierte ihren Handschuh über seine blutende Nase rüber und hielt ihn vor seine Augen.

„Welche Farbe hat dein Blut? Denn wenn du das nicht beantworten kannst, sollte der König wirklich dringend seine Berater austauschen und in der Zeit werde ich euch töten, alleine für die all gestorbenen Männer!“ drohte Lilith.

Beide Barone reagierten ängstlich über die Drohung, vor allem, weil jeder sie anstarrte, wartend was zwischen ihnen und der Frau noch passieren wird.

„R… rot du brutales Miststück!“ beleidigte Baron Dru Lilith, die lauthals lachen musste. Sie schmierte das Blut von ihrem Handschuh an dem Wanst von Baron Uras, der angewidert von ihr Abstand nahm.

„Ich habe schon schönere Komplimente gehört.“ nahm Lilith einige Schritte Abstand von den Baronen und zog ihren rechten Handschuh aus, zum Vorschein kam ihr tätowierter Arm, der die Aufmerksamkeit aller erregte.

„Wow… sie hat ja schöne Muster darauf.“ flüstert Sakura, die versuchte einen Sinn hinter dem Tattoo zu erkennen.

„Auf dem linken Arm hat sie ebenso ein Tattoo, eins mit feuerroten Farben.“ berichtet Rose leise, denn sie hatte die Ehre gehabt, Lilith nackt zu sehen. „Aber die Murmel in der linken Hand hat euch ja auch nicht wirklich interessiert oder?“

„Habe ehrlich gesagt nicht wirklich darauf geachtet. Gesehen schon, aber ihr keine Aufmerksamkeit geschenkt.“ flüstert Leena ebenso. „Was… macht Lilith nun?“

Die Dämonin hat ihr Schwert Lazarus raus geholt, nun dachte jeder, dass die Frau die Barone töten will… aber sie machte was komplett anderes. Sie schnitt sich in die rechte Hand und drücke ihr Blut aus der Wunde raus, dann hielt sie ihre blutverschmierte Hand vor die Barone. „Welche Farbe hat mein Blut?“

Die Barone schauten sich gegenseitig an, als Baron Uras die Antwort lieferte: „Es… es ist rot.“ während Baron Dru nickte, beide hielten weiterhin ihre gebrochene Nase.

„Sakura, du bist ein Mensch aus der anderen Welt. Welche Farbe hat dein Blut?“ kam nun die Frage von Lilith. Diese hat verstanden, was Lilith mit der Aktion vorhat und stand auf, dann schnitt sie sich mit ihrem Schwert ebenso in die Handfläche.

Die Heldin hielt ihre blutverschmierte Hand sehr offensichtlich, jeder konnte erkennen, welche Farbe sie hatte. „Selbst mein Blut ist rot, obwohl ich aus einer anderen Welt stamme.“

Ungefragt stand Axel auf und machte diese Tat auch: „Auch mein Blut ist rot, trotz das ich nur ein einfacher Mensch bin!“ hielt seine Hand sehr offen. Scheinbar war der Akt, den Lilith machte sehr ansteckend, denn Rose und Leena standen ebenso auf und nahmen ein einfaches Messer.

Beide verzogen kurz ihr Gesicht über die Schmerzen, dann öffneten sie ihre verletzten Hände. „Mein Blut ist auch rot!“ „Komisch… auch mein Blut ist rot.“

„Oi, der Glatzkopf. Ihr habt bestimmt eure Kämpfe hinter euch, welche Farbe hat euer Blut?“ fragte Lilith respektlos den General, aber der war längst am Grinsen.

„Lady Lilith, ich brauche mich nicht zu verletzen, ich weiß sehr genau, dass ich ebenso rotes Blut in meinen Körper habe.“

„Wunderbar, dann kommt die interessanteste Frage. Eure Majestät, vermutlich kennt ihr eure Blutfarbe ebenso oder?“ starrte Lilith nun den König an. Sie dachte, er würde ebenso eine Antwort wie der General liefern, aber es kommt komplett anders.

Dieser stand auf und holte einen Dolch aus seine Weste und schnitt sich in die Hand. Sofort zog jeder die Luft ein, erstaunt über die Aktion, die der König macht. König Augustine hat selber in seiner Jugend als Prinz mehrere Kämpfe hinter sich und wusste sehr wohl, welche Farbe sein Blut hat, aber… irgendwie war die Aktion von Lilith so ansteckend, dass er es mitmachen musste.

Der König hob grinsend seine verletzte Hand hoch: „Es ist rot, der Beweis, dass ich auch ein Mensch bin oder?“

„Damit habt ihr mich erwischt, hätte nicht gedacht, dass ihr das mitmacht. So ihr beiden Pfeifen, kennt ihr nun den Unterschied?“ fragte Lilith wieder die Berater, die nun sehr schweigsam waren.

„Es gibt keinen Unterschied. Wir tragen alle das gleiche Blut in uns, die Farbe jeder Person hier bestätigt dies. Was macht euch also besser außer euer Geburtsrecht? Bürgerliche, Adelige, arm oder reich, letztendlich sind wir alle Menschen und stehen auf einer Stufe.

Menschen brauchen eine Führung, dass ist richtig, aber nicht mit der Einstellung die ihr Fettsäcke habt. Wir leben alle als ein Volk und wollen uns entwickeln, wollen für unseren Nachwuchs und darüber hinaus nur das Beste.

Aber wenn solche widerlichen Führungskräfte, ob es nur Berater sind die an der Macht sind, entwickelt sich auch in der Zeit ein Geschwür, das den Menschen schadet.“ schob Lilith ihre blutverschmierte Hand wieder in ihre Rüstung rein, das Schwert steckte längst in der Schwertscheide.

„Ich hoffe, dass der König euch nun an die Front gegen die Dämonen schickt, damit ihr selber aus nächster Nähe erlebt, was die Soldaten tagtäglich gegen die Dämonen erleben müssen, denn kämpfen könnt ihr ja scheinbar.“ grinste Lilith böse.

Sakura wusste nicht, dass die beiden fetten Berater noch blasser werden konnten als sie schon sind, aber… sie genoss jede Minute, was Sina mit ihnen machte.

„Ich glaube Lady Lilith, meine Berater haben verstanden, was ihr sagen möchtet. In euren Augen sind wir alle gleich und wer euren Respekt haben will, muss ihn sich verdienen.“ sprach der König mit einer sanften Stimme.

„Ihr beiden solltet euch um eure Verletzungen kümmern, denn sie sehen ziemlich schlimm aus. Sucht doch einfach den Burgarzt auf, er wird sich euch widmen.“ lächelt der König ihnen zu. Die Berater wussten genau, dass sie in diesem Moment entlassen waren und nicht wieder zu erscheinen brauchten.

Wütend starrten beide Lilith an, aber dies prallte nur an der Dämonin ab. Dann gingen beide mit herunterhängenden Schultern aus dem Thronsaal, am Rücken spürten sie die anklagenden Blicke der Wachen.

„Wow… das hätte Markus wirklich sehen müssen, denn er hätte sich gefreut, was mit den Beratern eben passiert ist.“ murmelt Axel grinsend, während er sich von Rose heilen ließ. Scheinbar hatte der General auch Heilkräfte, denn dieser versorgte den König.

„Nun… Seid der Krönung zum König habe ich noch nie so eine Szene wie heute erlebt. Ich möchte mich nicht beklagen, dass es irgendwann eintönig wurde, dass sind die wichtigen Gespräche niemals, aber…“ versuchte der König sich zu erklären.

„Gewöhnt euch daran eure Majestät, Lilith ist in vielen Dingen… sehr einzigartig.“ murmelt die Heldin Sakura.

„Mit mir wird es halt nicht langweilig.“

Kapitel 279

Ich bin wiedergeboren und … schaut mich nicht so böse an!

Eine Gruppe von fünf Menschen betraten die Hauptstadt von Ethia. Die Reise war für alle mehr oder weniger ein Wohltat gewesen, nicht mehr auf der Flucht zu sein. Unterwegs wurden sie mehrmals von Monstern oder Banditen überfallen, aber Lilith konnte ihre Freunde immer dazu animieren, sie selber zu töten. Ende vom Lied war, dass sie immer stärker und stärker wurden.

„Das ist also eure Hauptstadt? Zumindest ist das bisher die größte Stadt, die ich im Leben gesehen habe.“ kommentierte Lilith. Die Stadt haben sie schon von weitem gesehen, vor allem war die Burg nicht zu übersehen und aus irgendeinen Grund leuchtete die Stadt in einem hellen Ton.

„Endlich… Zuhause. Noch nie hatte ich so viel Heimweh gehabt.“ murmelt Rose und Axel konnte das schon nachvollziehen.

„Gehen wir direkt zum König oder wie läuft das nun? Wie heißt der eigentlich?“ fragte Lilith, denn sie wollte sich ein… bisschen an die Regeln halten.

„Der Name des Königs lautet Augustine von Raschur. Aber wir sprechen ihn alle mit „Eure Majestät“ an. Tja… mit Meister Markus könnten wir direkt zum König, aber ich bin nicht so ein bekanntes Gesicht als beschworene Heldin.“ grinst Sakura schräg.

„Also… anstellen wie alle anderen auch? Können Rose und Axel das mit ihren Abenteurerkarten nicht beschleunigen?“ wunderte sich Lilith wo die beiden angesprochenen auf einmal lachen mussten.

„Warum… sollte man uns Abenteurer schneller durchlassen? Wir sind keine Adeligen oder so.“ schmunzelt Axel und Rose nickte zustimmend.

„Und… Leena? Dieser Draco ist doch eine Berühmtheit, dann müsste…“ kam der nächste Vorschlag von der Dämonin, aber alle schütteln ihre Köpfe. „Himmel… dann stellen wir uns an…“

Gesagt getan. Scheinbar nehmen die Torwachen ihren Job sehr ernst, denn wenn ein Händler mit seiner Kutsche kam, wurde alles penibel kontrolliert. Dadurch verlängert sich das Warten immer mehr und mehr.

„Ist… irgendetwann mal was vorgefallen, dass es so strenge Kontrollen gibt? Selbst wo ich herkomme sind die Wachen viel lockerer.“ wundert sich Lilith.

„Hmm… nicht wirklich. Ich meine, es gibt bestimmt in der Stadt eine Unterweltorganisation die ihre Finger im Glücksspiel, verbotene Substanzen oder Prostitution hat. Vielleicht will man das irgendwie in den Griff bekommen, aber solange Adelige ebenso in dieser Sache involviert sind, dürfte es fraglich sein, ob man die Organisation überhaupt bekämpfen kann.“ erklärte Rose.

„Natürlich sind alle Adeligen recht schaffende Menschen, die nur das „Beste“ für ihr Volk wollen. Dummerweise machen irgendwie… die meisten immer das Gegenteil, aber wir sind nur dumme Bürger, die ihre Handlungen nicht verstehen.“ schüttelt Axel leicht angewidert den Kopf.

„Aha? Solange mir keiner von ihnen auf den Keks geht? Wisst ihr, in meinen Augen sind alle mehr oder weniger auf einer gleichen Stufe, zumindest versuche ich das so umzusetzen. Ich gehe ein bisschen nach meinen Vorbild.“ lächelt Lilith.

„Und… wer ist dein Vorbild? Irgendein Dämon aus der Vergangenheit oder wie?“ hakte Leena nach, die ein bisschen mehr über Lilith erfahren will.

„Aber nein. Jeder kennt ihn und respektiert ihn, aber alle haben auch irgendwie Angst vor ihm. Der Tod. Er wäre der einzig wahre Demokrat auf der Welt, denn in seinen Augen sind alle Wesen gleich. Reich, arm, stark, schwach. Dämon oder Mensch, Elf oder Zwerg, ihm ist alles gleichgültig. Er kommt, wenn der Zeitpunkt gekommen ist und geleitet dich zur anderen Seite. Selbst Götter erkennen seine Existenz an, also macht ihn das zu einem der mächtigsten Wesen, die es allgemein gibt.“ philosophiert Lilith.

„Wow… so habe ich das noch nie gesehen. Wieder was Neues gelernt.“ staunte Rose, während die anderen über diese Weisheit grübeln mussten.

„Meinen… sie das wirklich ernst, was sie da gesagt haben junge Dame?“ fragte auf einmal eine männliche Stimme hinter ihnen. Alle drehten sich um und sahen einen etwas älteren Mann mit grauen Vollbart und Rucksack stehen.

„Aber sicher. Kein Wesen lebt für alle Ewigkeiten oder? Ein… bekannter Gelehrter von mir meinte sogar, dass der Tod ein eigenes Universum haben muss, wo überall Sanduhren zu sehen sind mit den Namen von Lebewesen. Sobald das letzte Sandkorn durchgelaufen ist, sucht der Tod es auf. Selbst mir wurde bei der Vorstellung leicht übel, aber scheinbar muss der Tod ja seine Arbeit irgendwie lieben, damit er es macht.“ nickte Lilith.

„Ich… verstehe. Euer Gelehrter muss ein sehr kluger Kopf sein, denn wer oder was ist schon der Tod? Niemand möchte sich gerne mit ihm auseinandersetzen oder?“ lächelt der alte Mann.

„Aber lasst mich euch eine Warnung geben, denn ihr scheint neu in der Hauptstadt zu sein. Versucht… eure Weisheiten ein bisschen für euch zu behalten, denn die Inquisition ist in letzter Zeit… etwas aktiver bei ihrer Arbeit geworden.“ kam die Warnung.

„Ist was vorgefallen in der Stadt?“ fragte Sakura sofort und der alte Mann wiegelt seinen Kopf hin und her.

„Es… gibt das Gerücht, dass sich in der Hauptstadt Anhänger des dunklen Gottes befinden. Naja, neu sind die Gerüchte nicht, denn für mich ist das nur eine Ausrede, dass sie weiterhin Menschen an öffentlichen Plätzen verbrennen können. Scheinbar ist ein Bischof in die Stadt gekommen, dass ist eher der Grund meiner Meinung nach.“ flüstert der Mann ein bisschen.

„Wie kann es sein, dass in einer so wunderbaren Stadt wie diese hier solche barbarischen Akte umgesetzt werden vor den Augen des Königs? Selbst die Dämonen machen nicht mal so einen Blödsinn.“ sagte Lilith es in einer Lautstärke, dass jeder seinen Kopf nach der blonden Frau umdrehte.

„Bist… du wahnsinnig?!“ zischte Axel. „Diese Art von Aufmerksamkeit können wir echt nicht gebrauchen!“

„Ich kann dir eins versprechen, aber wenn diese Spinner vor meinen Augen irgendwen verbrennen, kann es sein, dass sie ihre eigene Medizin schmecken werden! Die Göttin ist ein Wesen für Frieden und Wohltat, sie würde NIE im Leben diesen Scheiß akzeptieren! Es wundert mich, dass sie nicht längst irgendwen geschickt hat, der diese Barbarei beendet!“ redet sich Lilith in Rage, jeder merkte auf einmal eine Wärme die jedem sehr unangenehm war.

„Lilith! Beruhige dich!“ mahnte Sakura, die sich an die Warnung erinnerte, dass mit der Wut bei der Dämonin eine Feueraura entstehen kann. „Es sind andere Sitten und Gebräuche, wir als Fremde haben nicht das Recht, uns da einzumischen!“

Den Blick den Lilith Sakura zuwarf versprach was anderes, aber die Hitze nahm wieder ab, die Gefährten hatten schon das Schlimmste befürchtet.

„Ihr solltet wirklich auf eure Freundin hören, sonst macht ihr euch nur unglücklich.“ stimmte der alte Mann der Heldin zu. „Tja… warum der König wegschaut, weiß ich nicht. Dazu gibt es ebenso Gerüchte, aber scheinbar seid ihr nun an der Reihe. Es war… schön mit jemanden zu sprechen, der einen sehr klugen Kopf hat.“ lächelte der alte Mann zum Abschied.

„Halt… einfach jetzt deine Klappe, ok Lilith? Du machst es uns echt nicht einfach!“ war Sakura leicht böse, aber auch die anderen wirkten nicht wirklich begeistert.

„Wer seid ihr und was sind eure Ziele?“ fragte die Torwache. „Ich bin die beschworene Heldin Sakura, die mit ihren Gefährten von der Mission zurückkehren und nun den König aufsuchen wollen.“ stellte sich die Heldin vor und zeigte den Wachen eine bestimmte Brosche.

„Huch? Warum habt ihr uns das nicht gleich gezeigt, dann hätte… eure Kameradin nicht so einen Krach veranstaltet.“ sah man den Respekt in den Augen der Wache.

„Ich… wusste nicht, ob es geht, weil Meister Markus diese Art von Arbeit immer übernommen hat. Danke das… ihr ein Auge zudrückt mit meiner Gefährtin.“ bedankte sich Sakura und dann wurden sie reingelassen.

„Aha? Schön zu wissen, dass du etwas hattest, was dies beschleunigen konnte. Dann wissen wir ja nächstes Mal, wie wir schneller reinkommen können.“ merkte Lilith an.

„Bitte… kein Chaos mehr. Auch wenn ich dir mitfühlen kann, aber selbst ich bin machtlos bei diesen Problemen hier.“ seufzte Sakura.

„Was auch immer, ihr kennt meine Meinung und ebenso die Warnungen! Dann lasst uns den König aufsuchen.“ zuckte Lilith desinteressiert die Schulter. Die Gefährten hofften nun wirklich, dass Lilith keinen Kontakt mit der Inquisition haben wird, sonst wird es in der Stadt wohl brennen.

Auf dem Weg zur Burg ging die Gruppe durch mehrere Straßen, die aber immer stets mit Menschen und anderen Rassen gefüllt waren.

„Hmm… gibt es hier keine Tiermenschen?“ wunderte Lilith sich nach einiger Zeit. „So eine große Stadt und man sieht keinen von ihnen.“

„Tiermenschen? Sie sind ziemlich verachtet, weil die Dämonen ihre Dienste in Anspruch genommen haben. Kein Tiermensch geht freiwillig in eine Stadt wie diese, die Bürger würden sie lynchen.“ erklärte Axel.

„Ist… das irgendwie normal, dass man alles über einen Kamm schert? Das trifft doch nicht auf alle Tiermenschen so, einige wollen bestimmt einfach nur die Welt besichtigen und können doch nichts dafür, was ihre… Verwandten machen.“ argumentiert Lilith.

„Tja… es ist wie es ist. Ich bin nur froh, dass nur wenige Tiermenschen sich mit den Dämonen einlassen.“ murmelt Rose.

„Meine Hausdienerin ist auch ein Tiermensch, von der Katzenrasse. Sie ist soooo süß, irgendwann werde ich vermutlich durch Niedlichkeit sterben.“ schwärmte Lilith, wo ihre Gefährten misstrauisch eine Augenbraue hochhoben.

Dann änderte sich etwas in der befüllten Straße. Alle Menschen machten auf einmal Platz, als drei weißgekleidete Männer die Straße runtergingen, dabei nahmen sie alles sehr in Augenschein.

„Das… sind die Paladine von der Inquisition.“ flüstert Rose, weil Lilith sehr verwundert schaute, dabei schauten alle bis auf Lilith auf den Boden um keine Aufmerksamkeit zu bekommen…

„Hey du!“ meldete sich einer der Paladine. Der zeigte mit dem Finger auf Lilith, weil sie die Männer so angestarrt hatte und von Angst keine Spur zu sehen war. Provozierend drehte Lilith ihren Kopf nach hinten. „Nein, du bist gemeint! Komm mal her!“

„Nö.“ lehnte Lilith direkt auf und bekam die Aufmerksamkeit aller, ihre Gefährten fluchten fast sehr hörbar. Alle Menschen nahmen sofort Abstand von der Gruppe, so dass zwischen den Paladinen und Lilith´s Gruppe viel Platz war.

„Wie war das?!“ brüllte der Paladin und ging wütend auf Lilith zu. „Zeigt mir ein bisschen mehr Respekt…“ und bekam eine Faust ins Gesicht, der ihn in ein Haus schleuderte. Die Mauer krachte in ein und eine Rauchwolke kam raus. Die anderen beiden Paladine haben irgendwie noch nicht mitbekommen, was eben passiert ist.

„Meine rechte Faust heißt Respekt. Schön das du sie kennenlernen wolltest.“ lächelte Lilith böse, selbst ihre Freunde gaffen sie gerade an. Sofort brach eine Panik in der Menschenmenge aus, überall rannten die Menschen umher.

Die Chance nutzte Lilith und zog ihre Freunde mit sich, weil die Paladine in diesem Chaos überhaupt nicht zu ihnen ran kamen. Dabei lachte Lilith mit einer sadistischen Freude, dass sie leichte Tränen in den Augen bekam.

„Du verrückte Kuh! Nun werden sie erst recht auf der Suche nach dir sein! Dabei bist du ja nicht mal unauffällig mit deiner Rüstung und so!“ schimpfte Leena.

„Schau mir in die Augen, was siehst du da?“ lächelte Lilith mit voller Vorfreude. „Das es dir sooo egal ist…“ ließ Leena ihre Schulter hängen.

„Du kennst mich langsam wirklich gut. Wir sind scheinbar die Spinner losgeworden, gehen wir doch wieder auf die Suche nach dem König.“ lächelt Lilith weiter. Ihre Freunde schauten sie alle sehr böse an und sagten nichts, als sie wieder auf dem Weg gingen.

Aber mit der Aktion, die Lilith gemacht hat, ist nun etwas passiert, was bei jeden Bewohner ankam. Jemand hat sich mit der Inquisition angelegt, ohne Angst zu haben auf die Konsequenzen. Es werden noch weitere Vorfälle passieren und ähnliche Gerüchte kamen schnell zutage.

Nach einiger Zeit waren sie endlich an der Burg angekommen und Sakura setzte nun direkt ihre Brosche ein, wo sie auch reingelassen werden. Ein Ritter führte sie zu dem Thronsaal, als Leena sich meldete:

„Da… du dich vermutlich nicht so mit der Etikette auskennst, rate ich dir, dass nachzumachen, was wir machen, ok Lilith?“

„Erm… ich werde es versuchen.“

Aber damit fing das Drama erst richtig an.

Kapitel 278

Ich bin wiedergeboren und mein neues Aussehen?

Rose kontrollierte den Zustand von der blonden Sina, aber es war scheinbar alles in Ordnung. „Scheinbar… ist es nicht unbedingt schmerzfrei, wenn man eine Veränderung wünscht.“

„Aber damit kann Sina nun wirklich in die Hauptstadt! Hoffentlich verhält sie sich auch den Regeln entsprechend…“ murmelt Leena leicht aufgeregt.

„Ehrlich? Ich hoffe wirklich, dass die Inquisition sich mit ihr anlegt. Dann werden sie aber ein blaues Wunder erleben. Ich stamme vielleicht aus eine anderen Welt, aber… es ist einfach nicht richtig, was sie mit diesen Menschen machen. Dabei kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass es nach dem Willen der Göttin geht.“ meinte Sakura.

„Lass… uns lieber die Nachtwachen einteilen, denn Sina fällt ja scheinbar diesmal aus.“ merkte Axel seufzend.

Am nächsten Morgen wurde Sina wach und hatte direkt Rückenschmerzen. „Argh…“ und fasste mit einer Hand nach hinten, wo die Flügelansätze waren… als Sina merkte, dass sie keine Flügel fühlte oder spürte.

Sie hatte noch den Handspiegel in der Hand gehabt. Scheinbar hatte man Sina nur eine Decke über sie gelegt und so liegen lassen, wo sie zusammen gefallen ist. Als Sina in den Spiegel schaute, musste sie die Luft anhalten. All ihre gewünschten Veränderungen haben stattgefunden: grüne Augen, platinblonde Haare, aber auch ihre Flügel sind im Spiegel nicht zu sehen.

„Hoffentlich… bereue ich meinen Schritt nicht.“ vermisste Sina tatsächlich ihre Flügel, denn sie hat das Fliegen lieben gelernt. Scheinbar war Rose ebenso wach und ging zu Sina.

„Guten Morgen, hoffentlich geht es dir gut?“ kam sofort die Frage der Heilerin, dabei hatte sie besorgte Augen. Aber sie musste kurz stutzen, als sie Sina´s grüne Augen sah. „Scheinbar hast du komplett deine Identität gewechselt.“

„Was auch der Plan war. Damit sollten wir nun überhaupt keine Probleme haben, außer wenn die meinen Status überprüfen, aber ehrlich? Sollen sie doch, dann werden sie schon herausfinden, was meine Rasse als Götterbestie ist.“ grinste Sina böse.

„Erm… hättest du es nicht ebenso mit dem Ring verändern können?“ merkte Rose einen Fehler bei der Logik und Sina sah aus, als hätte sie einen sauren Apfel gebissen.

„ … Hätte hätte Fahrradkette. Ist wie es ist, dann bleibt es weiterhin spannend. Aber ich überlege mir trotzdem eine Geschichte, die etwas glaubwürdig ist.“ zuckte Sina mit der Schulter.

„Fahrradkette?“ schaute Rose Sina verwundert an, die bei der Frage schmunzeln musste.

Etwas später wurden die restlichen Gefährten ebenso wach und begutachten das neue Aussehen von Sina. Leena ließ es sich wohl nicht nehmen und schaute sich vor allem den Rücken an.

„Wenn… ihr bald mit eurer… Inspektion fertig seid, hätte ich eine Geschichte für euch, an der wir dran bleiben sollten um Ärger zu vermeiden.“ merkte Sina an. „Ok? Dann schießt mal los.“ nickte Sakura.

„Mein Name ist ab sofort Lilith und ich bin Dämonenjägerin. Durch eine dämonische Erziehung sind mir alle Tricks der Dämonen bekannt sowie ihre Riten und ihr Verhalten.

Des weiteren bin ich auf der Suche nach meinen Erzieher, der wohlgemerkt ein Dämon ist, um ihn zu töten. Auf meiner Suche nach ihm habe ich mich in der Wüste verlaufen und so haben wir uns getroffen.

Danach bleiben wir bei der Wahrheit, sprich dass ich euren Vampir in die Mangel genommen habe, das Dämonenlager unterwanderte um eure Missionsziele zu erreichen und das wir seitdem vor den Dämonen auf der Flucht sind.

Ihr solltet mit bedacht den Wolf erwähnen, zwar das er von eurem Freund verletzt wurde, aber das war es schon. Es bringt nichts, dem König und dem Rest diese Information mitzuteilen, weil sie keinen Einfluss gegen dieses Monster haben werden.“ erklärte Lilith.

„Ich bekomme schon Kopfschmerzen…“ murmelt Axel, während die Freundinnen sich gegenseitig anschauten.

„Hört sich… ziemlich brauchbar an. Das würde zumindest erklären, warum du soviel Ahnung über Dämonen hast, aber damit wirst du definitiv die Aufmerksamkeit der Inquisition bekommen Sin… Lilith.“ sagte Leena direkt.

„Du ahnst nicht, wie egal mir das ist. Kann sein, dass man halt ein paar Leichen in den Seitenstraßen finden wird, aber ansonsten?“ zuckte Lilith ihre Schulter.

„Dir kann es vielleicht egal sein, aber du solltest überlegen, welche Konsequenzen es auch für uns haben wird.“ argumentiere Leena direkt.

„Leena… wenn es wirklich zum Schlimmsten kommen wird, dann werde ich etwas mit ihnen machen, wo ich Legende schreiben werde. Aber lass uns besser abwarten, wie es sich wirklich entwickelt, bevor wir uns darüber den Kopf zerbrechen.“ wirkte Lilith nicht wirklich interessiert.

Alle seufzten bei dem Kommentar, denn damit rechnen sie erst recht, dass was passieren wird. Sie nahmen ihr Frühstück und die Reise ging weiter, nur für Lilith war es etwas ungewohnt.

„Ist alles in Ordnung Si… Lilith?“ fragte Rose, die sich ebenso an den neuen Namen gewöhnen musste. Die Dämonin wiegelt leicht den Kopf.

„Ungewohnt, dass ich keine Flügel habe. Irgendwie… habe ich das Gefühl, leicht nach vorne zu neigen, aber das wird schon. Worüber ich mir mehr Gedanken mache ist, wenn… ich den Ring wieder entferne, ob ich wieder Schmerzen haben werde und ob ich das Fliegen neu erlernen muss.“ erklärte Lilith.

„Wenn du möchtest, kannst du dich bei mir abstützen.“ bot Rose an. „Aww… danke, aber je früher ich mich im Griff bekomme, desto besser.“ war Lilith gerührt.

„Ist… euch schon aufgefallen, dass Rose und Si… Lilith sich irgendwie immer besser verstehen?“ flüstert Leena dies zu Sakura und Axel.

„Nun… S… Lilith hat Rose bei ihrem Trauma geholfen oder? Außerdem hat Lilith unserer Freundin auch Selbstvertrauen eingebläut. Wenn ich daran denke, dass sie wirklich zu allem sehr schüchtern war, zusätzlich immer unsere Erlaubnis geholt hat?“ meinte Sakura.

„Hmm… nur interessehalber, aber… ist dir nicht zufällig aufgefallen, dass die Frau mit den blauen Haaren Rose ähnlich war? Ich will jetzt nicht sagen, dass Sina… Lilith uns in die Irre führen will, denn sie machte mir nicht den Eindruck, dass sie mit ihrer Liebe Spielchen treibt.“ flüstert Axel ebenso.

„Huch? Nein? Kein bisschen, ich habe sie als komplett andere Person gesehen.“ reagierte Sakura erstaunt und rief das Gesicht von Sherry in Erinnerung…

„Mach dir darüber keine Gedanken, vielleicht ist es einfach nur ein Zufall. Aber ich mache mir wirklich Gedanken, was Lilith bei uns anstellen wird. Dabei habe ich nicht mal gefragt, ob sie noch weiterhin ihre Aura hat.“ wechselt Leena das Thema.

„So dumm ist Si… Lilith nun auch nicht.“ nahm Sakura die Dämonin in Schutz, die weiterhin ihre neue Gestalt in den Griff bekommen will.

Die Reise der Gruppe im Spinnenwald war nicht mehr auf Dauer, als sie endlich neues… Land sehen, zumindest Lilith. Eine große Wiesenlandschaft war zu sehen, ein frischer Wind wehte auf die Gefährten.

„Wow… wir haben es echt geschafft… den Spinnenwald zu durchqueren?“ murmelt Rose fröhlich, die anderen verstanden, was sie meinte.

„Hoffentlich haben die Dämonen noch weiter Spaß mit den Spinnen und räumen direkt den Wald auf. Dann haben die Menschen eine Sorge weniger.“ grinste Sina leicht sadistisch.

„Sin… Lilith, du siehst nur das Positive in der Sache oder? Axel, den schnellsten Weg zur Hauptstadt ermitteln!“ lächelt Sakura.

„Natürlich, aber ich würde vorschlagen, dass wir zu diesem Dorf dort gehen. Dann können wir ein paar Informationen sammeln und direkt herausfinden, wie es mit Si… Lilith funktioniert.“ meinte Axel.

„Ihr schafft das schon.“ musste Sin… Lilith schmunzeln. Für die Dämonin war es mehr oder weniger eine neue Welt und schaut sich alles in Ruhe an. Für ihre Gefährten war es scheinbar ein normaler Anblick, aber durch die ganze Flucht die sie seit Beginn ihrer Mission hatten, war es eine willkommene Abwechslung.

„Schon… verrückt. Erst die Wüste, dann der Dungeon. Dann mehr oder weniger das Tal wo die Dämonen waren, die Flucht in den Wald, der dann im Spinnenwald endete. So viele unterschiedliche Orte in nächster Nähe habe ich als solches noch nicht erlebt.“ meinte Lilith.

„Hmm… wo du es sagst? Irgendwie erinnert es mich schon stark an meine Spiele, die ich einst in der anderen Welt gespielt habe. Hoffentlich sind die Götter nicht danach gegangen, wobei vieles… dafür spricht.“ stimmte Sakura zu.

Danach gingen die Gefährten auf das angesprochene Dorf von Axel. Sie brauchten schon einige Zeit, aber schafften es noch frühzeitig dort anzukommen, bevor der Abend kam. Sofort machte sich Axel auf den Weg um Informationen zu sammeln, während die Damen sich nach einem Gasthof umsahen.

„Wat? Ihr ´ollt hir pennan?“ zog der Wirt geräuschvoll die Nase hoch, dabei sah er nicht wirklich gepflegt aus. Lilith musste Leena schon den Respekt zollen, dass sie nicht angewidert das Gesicht verzog.

„Das ist richtig. Für fünf Personen, wenn es geht mehrere Zimmer.“ bat Leena freundlich, als der Wirt wieder seine Nase hochzog.

„Sonst noch Sondärwünsche?“ fragte der Wirt.

„Ja, dass ich dir gleich die Zähne einschlage, wenn sich dein Verhalten nicht innerhalb der nächsten Sekunden bessert.“ packte Lilith den Wirt am Kragen und zog ihn mit ihrer Kraft zu sich. „Und glaub mir, ohne Zähne macht das Leben nicht mehr soviel Spaß, wenn man nur noch Suppe löffeln darf.“

Sakura und Rose wollten sich einmischen, aber Leena verhinderte es, denn das hat der Wirt nun wirklich verdient. Scheinbar hat die Drohung gesessen.

„N… natürlich meine Dame. F… fü… fünf Personen? Werde es sofort her… herrichten!“ sah man die Panik in den Augen des Mannes.

„Aber ordentlich und saubere Betten, denn ich will auf dem Bett alleine schlafen. Sollte das nicht der Fall sein, werde ich dein Haus in Brand setzen, während du gefesselt drinnen liegst und keiner, aber auch wirklich keiner wird dir zu Hilfe kommen!“ warnte Lilith den Mann. Der Wirt nickte panisch und Sina ließ ihn los, der sofort die Treppe hoch rannte.

„War das wirklich nötig gewesen?!“ beschwerte Sakura sich. „Wir hätten es auch friedlich regeln können!“

„Was meinst du Leena? Hätten wir das unseren Nerven wirklich angetan?“ fragte die Dämonin die Magierin, die nur den Kopf schüttelte.

„Definitiv nicht. Aber ich will bei ihm auch nicht wirklich was essen wollen, wer weiß, was man dort alles… vorfinden wird. Dummerweise ist das leider kein großes Dorf wo es mehrere Gasthöfe gibt.“

Es verging einige Zeit und die Gruppe bekam drei Zimmer mit frisch bezogenen Betten. Bevor irgendwie besprochen wurde, wer mit wem schläft, sorgte Rose für eine Überraschung: „Ich werde mit Lilith schlafen, Axel bekommt eh sein eigenes Zimmer. Damit sparen wir eine Diskussion und in dieser Form werden wir uns auch waschen gehen!“

„Erm… ok? Dann machen wir das so?“ schaute Sakura die anderen an, Axel war auch schon längst zurück. Sie bekamen frisches Essen, wobei Leena wirklich jedes Gemüsestück umdrehte, um etwas… zu finden was nicht dazugehörte.

„Also, bisher sind keine nennenswerten Vorfälle im Reich passiert. Hier und dort Banditenüberfälle, Monsterangriffe und ähnliches, aber keinerlei dämonische Aktivitäten. Scheinbar… haben wir mit unseren Aktionen wirklich noch mehr Zeit raus geholt.“ berichtet Axel.

„Natürlich, ein General tot, der andere vermutlich zurück nach Deymonlia gereist, damit er seine Meisterleistung dem König erklären kann. Wenn wir richtig viel Glück haben, wird er auch getötet.“ meinte Sina, während sie endlich ein frisches Stück Bratwurst isst.

„Das wäre zu schön um wahr zu sein.“ grinste Rose bei der Vorstellung, dass die Dämonen wieder nur am organisieren sind. „Aber wir sollten die Dörfler warnen, dass die Dämonen sich im Spinnenwald durchkämpfen, nur für den Notfall.“

„Das kann ich dem Bürgermeister morgen sagen, den Rest überlasse ich ihm. Wissen wir denn nun, wie lange unsere Reise zur Hauptstadt gehen wird Axel?“ nickte Sakura.

„Eine Woche, es sei denn wir finden eine Transportmöglichkeit, aber das halte ich nun doch für sehr unwahrscheinlich.“ mampfte Axel.

Wie Rose versprochen hat, nahmen sie und Lilith als erstes das Bad. Für beide Damen war es eine Wohltat, wieder ihre Körper zu waschen, nur…

„Ich weiß, dass du mich anstarrst…“ merkte Lilith an, die die neidvollen Blicke spürte.

„Warum seid ihr immer alle so… gut gebaut?“ nörgelt Rose.

„Beschwere dich bei der Göttin, der dunkle Gott wusste scheinbar, wie man einen Körper richtig aufbaut.“

„Es… ist wie es ist oder? Du willst bestimmt deine Rüstung ebenso einmal waschen, dann leihe ich dir solange einen Pyjama.“

„Das ist sehr nett von dir!“

*Raaackkkk!*

„MEIN PYJAMA!“

„Sorry, aber ich bekam keine Luft mehr, er war viel zu eng um meine Brüste!“

Kapitel 277

Ich bin wiedergeboren und das Reich Ethia?

Die Gefährten entfernen sich immer weiter vom Bau der Spinnenfrau. Während der Wanderung erzählten sie Sina alle ihre Versionen von dem Kampf gegen das Monster. Die Dämonin nickte zufrieden, dass ihre Freunde in der Lage waren gegen so ein starkes Monster zu kämpfen.

„Das freut mich zu hören. Ihr seid alle auf dem richtigen Weg euch Stärke anzueignen die ihr gegen den Dämonenkönig und seine Generäle benötigt!“

„Deine… Freundin ist doch auch eine Arachne oder?“ erinnert sich Sakura an die Gespräche, in denen Sina immer von ihren Freunden erzählte.

„Nea die Spinnenfrau. Die hat meine Freundin Sherry bei ihrer Prüfung aus einem Wald mitgebracht. Das war eine Panik in der Stadt gewesen, die bekam ich aber nur am Rande mit. Nun trainieren meine Freunde mit ihr, indem sie immer durch die Stadt rennen oder andere Orte um ihre Attribute zu steigern.“ grinste Sina.

„Mit… Monstern trainieren? Ich überlege, wo dieser Ort nur sein soll?“ wundert sich Leena, aber Sina schüttelt den Kopf.

„Der ist… momentan unerreichbar, sogar für mich. Aber keine Sorge, ich weiß, dass es ihn gibt, zumal dort auch mein Zuhause ist.“ lächelt Sina, aber man sah wieder die Trauer in ihren Augen. Die Gefährten wurden wieder schweigsam, Axel hat sein blutiges Gesicht mit Hilfe von Leena gewaschen.

Rose hat zwar ihre Heilung auf sich und die anderen vollzogen, aber scheinbar war es bei Axel zu spät, denn nun hat er schräg über sein Gesicht vier große Narben.

„Ach… was mir einfällt, aber die Spinnenfrau war der Boss des Waldes und konnte die Spinnen kontrollieren. Trotz… ihrer schlechten Sprache habe ich irgendwie mitbekommen, dass irgendwas neben uns auch den Wald betreten hat und die „Großen“ geweckt werden soll. Das waren vermutlich die Riesenspinnen die Sina getötet hat. Frage mich, wer nun auch noch den Wald betreten hat?“ berichtet Axel.

„Vermutlich die Dämonen, denn der Wolf hätte die Spinnen allein durch seine Aura verscheucht.“ war die Meinung von Sina. „Sie dürften nun alles auf dem Weg niedermachen, was ich sogar befürworte, weil diese Spinnen… sind mir zu intelligent, egal ob sie kontrolliert wurden oder nicht.“

„Ist… irgendetwas vorgefallen?“ hakte Rose nach und Sina schüttelt ein bisschen zu schnell ihren Kopf. Eher friert die Hölle ein, ehe Sina diesen Part des Kampfes erzählt… außer Sherry vielleicht.

„Nein, überhaupt nichts. Wie lange müssen wir eigentlich noch diesen Wald durchqueren?“ lenkte Sina vom Thema ab.

„Mit hoher Wahrscheinlichkeit müssen wir noch mal hier übernachten, denn… durch meine Entführung haben wir einiges an Zeit verloren. Geht besser von der Annahme aus, dass wir sogar zwei Tage wandern, bis wir endlich unser Reich erreichen.“ erklärte Axel.

„Vielleicht greifen uns noch ein paar Spinnen an, damit ihr noch ein paar Exp sammeln könnt, denn vermutlich dürfte es in Ethia etwas friedlicher sein oder?“ fragte Sina.

„Hmm… nein. Naja, kommt drauf an wo man sich in Ethia befindet oder? Es gibt mehrere Gebiete, wo nur Abenteurer mit bestimmten Rängen rein dürfen, spricht Wälder, Minen oder Dungeons. Aber wir wollen ja direkt zur Hauptstadt zurück und der Weg ist definitiv sicher.“ sagte Rose es neben Sina.

„Oh? Seid ihr eigentlich Abenteurer?“ war die Dämonin neugierig, als Rose dies beantwortet: „Nur ich und Axel. Sakura… war viel mit ihrem Training mit Markus unterwegs und Leena…“

„Ich bin eine Schülerin des Erzmagiers Draco, der bekannteste Magier aus Ethia und ein treuer Diener des Königs. Markus hatte irgendwie einen guten Draht zu meinem Meister gehabt, weil er mich und Markus gefragt hat, ob ich mich der Heldin anschließen möchte.“ erzählte Leena mit einen gewissen Stolz in der Stimme.

„Ah… verstehe? Welche Ränge hast du mit Axel und wie seid ihr mit Sakura oder ihrem Meister in Kontakt gekommen?“ kam die nächste Frage von Sina.

„Axel hat Rang D und ich E. Tja… wir haben uns am Anfangs nur vom sehen gekannt, bis Markus uns gezielt angesprochen hat. Man benötigte meine Heilkraft und die Fähigkeiten eines Spähers *hust*. Für mich war das mehr oder weniger eine Ehre gewesen, einem beschworenen Helden zur Seite zu stehen.“ berichtet Rose grinsend.

„Stimmt. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie wir uns zum ersten Mal alle gesehen haben und keiner wirklich den Mund auf bekam, als Meister… das Eis gebrochen hat.“ grinste Sakura bei der Erinnerung.

„Ein einfacher Witz worüber wir wirklich lachen mussten, mehr war nicht nötig gewesen.“ schmunzelte Axel.

„Schade das ich ihn nicht mehr kennenlernen kann, denn der Mann hat zumindest meine Hochachtung verdient. Ein Team aus unbekannten Leuten zusammenführen ist nicht wirklich eine einfache Aufgabe, dazu die richtigen Fähigkeiten der Leute im Überblick zu haben und ob sie miteinander harmonisieren können.“ nickte Sina.

„Meister Markus… war wirklich eine besondere Person.“ war selbst Sakura in Trauerstimmung, die zum Trost eine Hand von Leena auf die Schulter bekam. Selbst die Magierin schien sich verändert zu haben und wirkte nicht mehr so steif.

Die Wanderung ging weiter bis in den Abend, wo sie wieder ein Lager aufgebaut haben. Es gab eine Diskussion, ob Sina ihre Aura aktivieren sollte, aber sie wollten es ohne Aura versuchen, denn sie hatten überhaupt keine Spinnen mehr auf dem Weg gesehen.

„Schon merkwürdig, als hätten die Spinnen allen Bewohnern des Waldes mitgeteilt, dass man die Finger von uns lassen sollte.“ mutmaßte Sina und war mit ihrer Behauptung nicht so ganz daneben. Tatsächlich greifen die Spinnen momentan ununterbrochen die Dämonen an, die den Wald betreten haben und beide Seite haben ziemliche Verluste zu ertragen.

Der Tod des Generals Trozzon hat die Runde gemacht, deswegen wollen sie ihrem General noch die letzte Ehre erweisen, indem sie die Mission Lilith zu fangen um jeden Preis versuchen umzusetzen. Von dem Wolf gab es keine Spur, was für die Dämonen ziemlich verdächtig war.

Am nächsten Tag ging die Reise weiter, von den Spinnen weiterhin keine Spur zu finden, obwohl sie mehrere Bauten gesehen haben, was ihre Behausungen hätte sein können. Unterwegs sahen sie auch viele hängende Kokons, wo vermutlich ihre „Beute“ hing, aber man ersparte sich den Versuch es herauszufinden.

Die Reise war diesmal ein bisschen stiller, alle behielten den Wald fest im Auge, denn es war jederzeit mit einer Falle zu rechnen, aber Fehlanzeige. So wie Axel es vermutet hat, werden sie weiter eine Nacht im Wald übernachten müssen, aber er war gute Dinge, dass sie ihn demnächst durchquert haben müssten.

„Stellt euch vor, wir wären vermutlich die ersten Personen, die von einer zur anderen Seite den gefährlichsten Wald in Alliancia durchquert haben, haufenweise Spinnen getötet haben und zusätzlich auch den Anführer der Spinnen!“ war Axel aufgeregt.

„Hoffentlich habt ihr von dem Monster den Kopf oder so eingepackt, das verleiht eurer Geschichte mehr Gewicht.“ meinte Sina und Axel nickte, dabei sah man die Freude in seinen Augen.

„Oh ja, das habe ich mit Freuden gemacht. Mir egal was ihr von mir denkt, aber wegen diesem Miststück waren wir gezwungen, länger im Wald zu hocken.“

„Aber Axel… glaubst du nicht, dass es Schicksal war? Ich meine… wir sind alle stärker geworden bei der Sache. Sakura kann ihre Fähigkeit benutzen, Leena benutzt viel fließender ihre Magie und selbst du bist stärker geworden. Mit deinen… Narben im Gesicht strahlst du auch einen gewissen Charme aus.“ kommentierte Rose.

Dies brachte alle Gefährten ins Grübeln, sogar Sina grinste, die auf die Schulter von Rose klopfte und ihr zuzwinkert. „Guter Einwand. Aber auch du bist stärker geworden, denn du kontrollierst doch deine Angst, wenn ich noch daran denke, dass du dich vermutlich sogar zu dem Zeitpunkt lieber direkt mit dem Dämonenkönig angelegt hättest.“

Dann war es wieder Abend und die Gefährten nahmen ihre Mahlzeiten ein. „Nichts… gegen euer Essen, aber ich hätte echt Bock mal wieder was frisches zwischen meine Zähne zu bekommen. Hoffentlich kommen wir an ein paar Tavernen vorbei.“ nörgelte Sina ehrlich.

„Hmm… was mir einfällt, aber du wirst uns doch weiter folgen oder?“ fiel Sakura ein Gedanke ein. Die Dämonin nickte, während ihre Freunde sie neugierig anstarrten.

„Bisher läufst du ja wieder mit deinen Flügeln herum, weil wir dich so akzeptieren, wie du bist. Aber das wird sich im Reich Ethia schlagartig ändern, ob du es mit deiner Illusion verschleiern kannst oder nicht.“

„Hmm… stimmt. In der Hauptstadt gibt es mehrere Spezialeinheiten, die extra dafür ausgebildet worden sind, Dämonen zu finden. Das dürfte selbst für Sina nicht möglich sein, einfach so reinzukommen.“ stimmte Leena zu.

„Verstehe ich das richtig, dass sie in der Lage sind, meine Illusion zu durchschauen? Dann können sie bestimmt auch die Fähigkeit „Analyse“ oder?“ hakte Sina nach und Leena nickte. „Erzählt mir doch ein bisschen von eurem Reich, damit ich mir ein besseres Bild machen kann, denn für mich ist das Neuland.“

„Öhm… Es gibt im Reich mehrere Dörfer sowie Städte, aber die wichtigsten sind mehr oder weniger an der Front gegen die Dämonen, die am stärksten befestigt sind. Dann wäre da die Hauptstadt von Ethia, die das Herz des Reiches ist.

Dort findest du alles was dein Herz begehrt, aber es wird alles ziemlich stark kontrolliert, was in die Stadt kommt und aber auch was raus geht… Was mir einfällt, aber dort gibt es sogar eine Inquisition.“ erklärte Sakura und am Ende starrte sie Sina an.

„Erm… Inquisition? Verbrennen sie Menschen an öffentlichen Plätzen und ähnliches?“ wundert sich Sina und die Gefährten wurden schweigsam. „Scheinbar habe ich ins Schwarze getroffen.“

„Sie kontrollieren mehr oder weniger die Menschen, Elfen und Zwerge, ob sie dem wahren Glauben nachgehen und keiner traut sich, sich öffentlich gegen sie zu erheben. Ich wollte es einmal, als ich gesehen habe, wie sie unschuldige Menschen einfach verbrannt haben, aber Markus hat mir erklärt, dass sie selbst vor beschworenen Helden keinen Halt machen werden.

Nur die schützende Hand des Königs… hat scheinbar verhindert, dass sie solch einen Schritt gegangen wären. Mich… widert es an, dass solche barbarische Institutionen auf dieser Welt existieren.“ verzog Sakura ihr Gesicht.

„Verstehe… dann dürften sie ebenfalls Einheiten haben, die ebenso auf der Suche nach Dämonen sind oder?“ schlussfolgerte Sina, aber schwor sich eins. Sollten die Religionsspinner Hand gegen sie erheben, wird Blut fließen.

„Genau, deswegen müssen wir überlegen, wie… weit wir gehen können, ohne das wir, aber auch du keine Probleme bekommen wirst.“ meinte Rose. Nun wirkten alle etwas nachdenklich, während Sina weiter ihre Mahlzeit nahm.

„Egal… wie man es dreht und wendet, aber Sina kann die Hauptstadt einfach nicht betreten oder?“ meldete sich Axel nach kurzer Zeit. „Dörfer und andere Städte gingen irgendwie, zumindest wo die Inquisition keine Macht hat, aber ansonsten? Da hilft es leider auch nicht viel, dass wir den Bewohnern einreden, dass Sina friedlich ist. Ich denke nur daran, wie wir… ich am Anfang waren.“

„Stimmt. Wir hatten die nötige Zeit gehabt, Sina und ihre… Taten zu sehen. Aber unser Wort wird leider nicht viel helfen.“ stimmte die Magierin zu. Alle wirken nun ein bisschen niedergeschlagen, dass ihre neue Freundin bald wieder ausgeschlossen wird.

„Hat einer von euch einen Handspiegel?“ fragte Sina auf einmal, als sie mit ihrer Mahlzeit fertig ist. Verwundert schauten sie die Dämonin an, als Rose ihr einen reichte. Sina schaute sich kurz im Spiegel an. Dann holte sie einen speziellen Ring aus dem Inventar… den Ring aus dem Dungeon.

„Stimmt… du hast ja diesen Ring aus dem Dungeon bekommen. Als hätte die Göttin das geahnt, dass wir zu so einem Zeitpunkt kommen werden!“ freute sich Sakura und die anderen ebenso.

„Ich kann darauf ehrlich verzichten, aber was soll es…“ murmelt Sina und überlegte fest, wie der Ring funktionierte. Finger reinstecken und sich vorstellen, wie man aussehen will.

Dies tat Sina und stellte sich vor, dass sie keine schwarzen Haare mit roten Streifen mehr hatte sondern platinblonde Haare, ihre unterschiedlichen Augenfarben sollen grün werden. Ihre Flügel sollen komplett verschwinden, dass sie wieder ein Mensch wird.

Die Veränderung kam sofort und Sina schrie vor Schmerzen auf… Nicht wegen ihre Haarfarben oder Augen, sondern weil sich ihre Flügel zurückbildeten. Erschrocken standen die anderen Gefährten auf, als Sina auf dem Boden kauerte, dabei staunten sie nicht schlecht, wie die Flügel immer kleiner und kleiner wurden, bis sie komplett verschwunden waren.

Die Haarfarbe änderte sich ebenfalls komplett, nur die Augen konnte man bei Sina nicht sehen, weil sie komplett weiß waren. Dann brach Sina vor Schmerzen zusammen und lag bewusstlos auf dem Boden.

„Erm…?“ waren die Gefährten nun überfordert mit der Situation.

Kapitel 276

Ich bin wiedergeboren und der Kampf gegen die Königin?

Die Spinnenfrau begutachtete ihre Beute sehr genau, als auf einmal ihre Diener kommen und sie über weitere Eindringlinge berichten.

„Tötet sie und labt euch an ihnen!“ war der Befehl der Arachne, dann verschwanden ihre schwarzen Kinder wieder. Aber es dauerte nicht lange, dann kamen neue.

Diesmal aber wirkte die Spinnenfrau über den Bericht unsicher, viele Wesen auf zwei Beinen sowie mit Flügeln würden systematisch den Wald, aber auch ihre Diener töten und zerstören. Das hat die Spinnenfrau so noch nicht erlebt, dass so viele Lebewesen ihr Land angreifen.

„Tötet, tötet alles was lebt. Weckt die „Großen!“ kam der nächste Befehl von der Frau und ihre Diener verschwanden wieder.

„Sieht nicht so aus, als wäre es heute dein Tag oder?“ provoziert die Beute die Frau. Gereizt zog die Frau den Kokon runter und schlug ihn mit ihren Krallenhänden über sein Gesicht, wo er laut aufschrie. Dabei waren vier große Schnittwunden schräg über sein Gesicht entstanden, die nun stark bluteten.

„Ruhe! Ich und Mann noch einen!“ kam die wütende Stimme der Spinnenfrau.

Vier unsichtbare Frauen beobachten, wie immer wieder schwarze Spinnen in eine Höhle hereinstürmten und wieder raus kamen. Scheinbar hat der Plan von Sina funktioniert, auch wenn sie nicht wenige Male fast von den Spinnen beim herumrennen getroffen wurden.

Man musste Rose den Respekt zollen, dass sie bisher noch nicht laut aufgeschrien hat, während Sakura und Leena mit den Nerven fast am Ende waren. Nichtsdestotrotz sind sie eisern der Spur auf dem Boden weiter gefolgt.

Sakura hat die Vermutung geäußert, ob es nicht auch eine Falle sein könnte, aber bisher ist ihnen noch nichts merkwürdiges aufgefallen auf dem Weg.

„Nun… vermutlich ist Axel dort in der Höhle. Dann wollen wir ihn mal retten oder?“ meinte Sina und ihre Freundinnen drücken als Bestätigung ihre Hände.

„Rose, du wirst die Spinnen um die Höhle und vor uns mit deiner Schleuder töten, damit der Weg frei ist. Leena konzentriere dich auf Magie, die uns ebenso nicht gefährlich sein wird. Ich selber werde an die Front gehen und Sina… muss vermutlich wieder die gefährlichste Arbeit übernehmen.“ teilte Sakura die Aufgaben ein.

„Schade das meine Freunde nicht hier sind, die würden bei dem Gemetzel ebenso ihren Spaß haben.“ grinste Sina, als sie die Illusion auflöste. Rose wurde sofort von Sina heruntergenommen und alle nickten sich einmal zu, dann nahm jeder seine Waffe.

Diesmal hat Rose mit Munition vorgesorgt und benutzt ihre magische Schleuder, als die Spinnen ihre Anwesenheit bemerkten, aber da fing das Sterben an. Sina tötete mit Sakura die kommenden Spinnen, wobei Sakura schwören könnte, dass Sina selbst in diesem Moment irgendwie dazu sorgen will, dass die Anführerin stärker werden soll.

Leena hielt sich diesmal ein bisschen zurück, denn nochmal mochte sie nicht in die Situation kommen, wo sie wieder ohne Mana da steht.

Eine Spinne nach der anderen wird von der Gruppe getötet, als sie endlich am Eingang der Höhle angekommen sind. „Unterschätzt eine Arachne nicht! Hört ihr? Sie dürfte die Stärke eines Dämonengenerals haben, eines SSS-Monsters oder ähnliches. Egal was es sagt oder macht, konzentriert euch und lass euch nicht ablenken.

Wenn es geht, versucht Axel irgendwie in dem Kampf zu bekommen, dann habt ihr eure volle Stärke wieder!“ gab Sina ihren Freundinnen den Hinweis. Sie nickten und gingen dann in die Höhle rein.

„So… dann wollen wir mal schauen, wie die Spielregeln sich ändern, wenn ich gegen euch Spinnen kämpfe.“ grinste Sina düster, als sie eine unüberschaubare Anzahl von schwarzen Spinnen auf sich zurennen sah.

Im Tunnel waren noch weitere schwarze Spinnen drin, diese tötete Sakura aber ohne große Probleme. „Ich schlage vor, dass ich das Monster ablenke und einer von euch befreit Axel… Ich weiß genau, dass er noch am Leben sein muss, so stur wie er manchmal ist!“ sagte Sakura.

„Der wird sich aber trotzdem einiges anhören müssen, wenn wir aus dieser… Sache raus gekommen sind… Uh freue ich mich schon darauf, auf seinem Stolz zu tanzen.“ kichert Leena.

„Erm… keine Ahnung was vorgefallen ist, aber er würde dasselbe auch für uns tun oder? Lasst uns wirklich beeilen denn… einen Fluchtplan haben wir eigentlich nicht geschmiedet.“ merkte Rose an.

Auf einmal hörten die Frauen jemanden laut schreien. „Das… ist die Stimme von Axel! Er lebt!“ freute sich Sakura. Nun ist sie noch entschlossener als zuvor, ihren Freund zu retten. Wieder kam ein Ansturm von schwarzen Spinnen, dank dem Licht, was Leena gezaubert hat, konnte Sakura ihre Gegner frühzeitig abwehren.

Irgendwann schafften die Frauen es in dem eigentlichen Bau anzukommen und mussten schockiert nach Luft schnappen. Eine gigantische weiße Spinne, worauf eine nackte Frau zu sehen war, drehte sich zu den Eindringlingen um und zischte sie wütend an.

„Ihr sterben! Mann mein!“ schrie sie mit einer schrillen und gebrochenen Sprache die Frauen an. Dahinter konnten sie einen Kokon sehen, wo Axel drin steckte und ein blutiges Gesicht hatte. Sofort wurden die Frauen wütend, was dieses Monster ihrem Gefährten angetan hat.

Die Arachne wollte auf Sakura los stürmen, als Rose ein magisches Geschoss abschoss und sie am Kopf traf. Dieser explodierte sofort zu einem Feuerball und die Spinnenfrau schrie laut auf, von der Decke rieselten viele kleine Steine runter.

Die Chance nutze Sakura und rannte auf die Spinnenfrau zu. Aber eines der Vorderspinnenbeine schlug nach der Heldin, was sie blockierte. Aber man sah ihr an, dass sie schwer gegen die Kraft der Spinne zu kämpfen hatte.

„Schnell, solange ich sie hinhalten kann!“ rief Sakura, dann drückte sie gegen das Bein der Frau. Diese wirkt leicht erstaunt, dass es Wesen gibt, die das schafften, dann schlug sie mit dem anderen Bein zu.

Diesmal wehrte Sakura sich nicht, sondern ließ sich auf den Boden fallen, rollte anschließend von der Frau weg, weil sie mit ihren Beinen auf dem Boden nach Sakura stampfte.

„Besser du machst das Leena, dieser Kokon… sieht stabil aus und du hast bestimmt die richtigen Zauber für so was.“ flüstert Rose, dann schoss sie den nächsten Schuss ab. Die Magierin nickte und versuchte langsam an der Wand entlang zu schleichen.

Die Spinnenfrau lernte scheinbar sehr schnell ihre Feinde einzuschätzen und momentan war Rose für sie die gefährlichste. Den Schuss hat die Arachne mitbekommen und riss etwas von der Decke runter.

Ein vertrocknete Leiche war es und hielt sie wie ein Schild vor sich. Damit wurde der Eisschuss abgefangen. Die Heldin stand wieder auf und schlug nach eines von den Beinen, aber außer einen Kratzer konnte Sakura keine nennenswerte Verletzung erkennen.

Die Spinnenfrau schlug mit der vereisten Leiche nach Sakura, die nach hinten sprang. Als hätte sie es geplant warf die Arachne den Leichnam nach der Heldin und traf damit auch. Sakura wurde gegen die Höhlenwand gerammt und schrie leicht auf.

Während die Frauen in der Höhle ihren Kampf hatten, tötete Sina die Armee von Spinnen draußen. Bisher hat es keine von ihnen geschafft, sie auch nur annähernd ins Schwitzen zu bekommen.

„Erstaunlich, das sie überhaupt kein Problem damit haben, dass ihre Kameraden einfach so sterben. Aber was verstehe ich schon von Spinnen… Flammenhand!“ setze Sina ihre Götterbestienfähigkeit ein und benutzt sie wie einen Flammenwerfer.

Überall hörte man das Schreien der Spinnen, die direkt unter dem Feuer gestorben sind. Andere die in Brand gesetzt sind und überall panisch herumrannten, um das Feuer an ihrem Körper zu löschen.

„Schade das meine Freunde euch nicht töten, sie müssen nämlich stärker werden…“ seufzte Sina, als sie das Beben unter ihren Füßen spürte. Sofort suchte Sina nach der Ursache und wurde schnell fündig.

„Wow… das sind ja mal richtige Riesenspinnen.“ staunte Sina, als sie extrem riesige schwarze Spinnen sah, die der Spinnenkönigin von Sherry Konkurrenz machen könnten.

Lazarus leuchtete auf einmal schwarz auf, dann setzte Sina ihre Fähigkeit „Zerstörungsschnitt“ gegen die erste große Spinne ein. Auf Sina machten die großen Spinnen einen leicht trägen Eindruck, nichtsdestotrotz will sie so viele töten wie möglich, bis sie wirklich in der Nähe von Sina angekommen sind.

Die Fähigkeit hinterließ eine pure Zerstörung, größer als was Sina durch ihre eigenen Schwerter kannte. Dann traf es die Spinne und kam hinter ihr raus, dass es einer anderen Spinne alle Beine abschnitt. Diese schrie in einer Lautstärke aus, dass Sina fast gezwungen war, ihre Ohren zuzuhalten.

„Eine Riesenspinne tot, eine weitere kann nicht mehr kämpfen. Aber wie stark ist Lazarus nur, dass es mehr Zerstörung anrichten kann? Ob es an dem Zusatzeffekt von Zerstörung von ihm liegt?“ stellte Sina ihre Überlegungen an und fragte sich, wie der Kampf bei den anderen läuft.

Sakura stand auf ihren zittrigen Beinen, als Rose den nächsten Schuss abfeuerte, aber die Spinnenfrau wich dem Schuss trotz ihrer Größe aus und rannte auf die Heilerin zu. Dies wollte die Heldin verhindern und rannte mit erhobenen Schwert auf die Arachne zu.

Leena schaffte es, Axel immer näher zu kommen, aber wartete immer noch auf den richtigen Moment, weil sie immer das Gefühl hatte, von der Spinnenfrau beobachtet zu werden. Insgeheim bereitet sie den Zauber vor um Axel zu befreien.

„Wenn… ich frei komme, werde ich mich revanchieren für die Schmerzen du Mistvieh.“ knurrte Axel wütend, war aber glücklich, dass seine Gefährten ihn gefunden haben.

Die Spinnenfrau schlug mit zwei Beinen gleichzeitig nach Sakura. Sie schaffte es nicht rechtzeitig, den Angriff auszuweichen und wird wiederholt in die Wand gerammt, diesmal spürte Sakura, wie etwas gebrochen war und spuckte Blut.

Rose schoss den nächsten Schuss direkt auf den Spinnenkörper, womit die Arachne nicht gerechnet hat und schreit laut vor Schmerzen auf, als es wieder ein Feuerball war. Leena war endlich bei Axel angekommen und brannte den Kokon von hinten auf.

„Schön das ihr da seid!“ meinte Axel das ehrlich. „Pss! Lenke das Monster nicht auf uns!“ zischte Leena und Axel hielt seinen Mund.

Noch nie wurde die Spinnenfrau so sehr mit Magie getroffen wie heute. Sie kannte Schmerzen, musste viel in ihren Kämpfen einstecken, aber der heutige Tag… Es ging schiefer, als es nur schief gehen konnte.

Wütend wedelt die Arachne den Rauch beiseite und rannte auf Rose zu. Sakura kämpfte noch mit sich selber um auf zu stehen, so wurde Rose extrem blass. Sofort suchte sie nach einer Fluchtmöglichkeit, aber da war die Arachne schon in ihrer Nähe.

Ohne zu Zögern und in ihrer Verzweiflung schoss sie den Eisball aus nächster Nähe ab. Leider hat sie nicht richtig geschaut beim Zielen und traf nur eines der Vorderbeine der Arachne. Aber die Wirkung war heftig, denn das Bein war komplett vereist und das Monster konnte es nicht bewegen.

„Was… du getan?! Du sterben!“ schrie die Frau wieder… als sie noch lauter aufschrie. Axel wurde rechtzeitig befreit und hat sein magisches Schwert in den Hinterleib gerammt.

„Verrecke du Mistvieh!“ war Axel wütend, seine Wunden bluten nicht mehr, aber es war schon ein leicht schauriger Anblick gewesen. „Heute ist dein letzter Tag, wo du über den Wald herrscht!“ dabei zog er das Schwert aus dem Hinterleib wieder raus.

Die Spinnenfrau wollte sich umdrehen, dabei brach das vereiste Bein ab. Sofort bekam sie leichte Gleichgewichtsstörungen, aber sie bekam sich schnell wieder in den Griff. Dies hinderte die Spinnenfrau nicht daran, trotzdem Axel anzugreifen.

Scheinbar hat er aber doch einiges an Stärke erlangt, als Axel die vielen Tentakelmonster im Dungeon getötet hatte, denn er schaffte es den Angriff zu blockieren ohne ins Schwitzen zu kommen.

„Rose, hilf Sakura!“ brüllte Axel, der gemerkt hat, dass Sakura irgendwelche Schwierigkeiten hat, dann drückte er das Bein der Arachne beiseite.

„Starker Mann, starke Kinder!“ lobte die Arachne auf ihre Art und Weise, aber das Gesicht, das Axel verzogt… unbeschreiblich. Dann traf ein Feuerball die Arachne, ein Zauber von Leena, die sich nun auch am Kampf beteiligt.

„Nun bin ich mit Rose nicht die einzige, die dieses… widerliche Gefühl verspürt, von einem Monster auf eine Art und Weise begehrt zu werden.“ kommentierte die Magierin. Rose nutze die Ablenkung und rannte zu Sakura, die es mittlerweile geschafft hat, aufzustehen.

Aber die Heilerin merkte sofort, dass etwas mit ihrem Atem nicht stimmte. „Hast du dir was gebrochen bei dem letzten Angriff?“

„Ich… spürte, wie meine Lunge irgendwie aufgespießt wurde… vermutlich durch meine Rippen, die gebrochen sind. Da habe ich eine neue Rüstung, aber sie hilft nicht gegen stumpfe Gewalt.“ grinste Sakura, aber verzog wieder ihr Gesicht bei den Schmerzen.

„Halt still, ich heile dich eben!“ kam der Befehl von Rose, die ihre Hände auf ihren Oberkörper legte. Die Heldin überlegte Fieberhaft, wie sie die Spinnenfrau töten könnte. Denn man konnte sagen was man wollte, aber sie hatte schon eine Menge einstecken müssen und konnte immer noch weiter kämpfen.

Sina tötete weiter kleine Spinnen, als sie anfingen schon taktischer gegen die Dämonin vorzugehen um von mehreren Seiten anzugreifen. Dank ihrer hohen Attribute sowie Vorhersehung hilft ihnen die Taktik recht wenig…

„Was für Monster, da kann die Welt wirklich froh sein, dass nicht alle Monster so eine Intelligenz haben wie diese Spinnen… Har! Huch?!“ gab Sina ihren Kommentar, als auf einmal die Spinnen es geschafft haben, den rechten Waffenarm mit Netzen zu umwickeln.

Gleichzeitig wurde Sina von der linken Seite angegriffen, wo sie mit dem Blitzschwert die nächsten Spinnen getötet hat. Aber auch hier schlugen die Spinnen wieder zu und schnappten sich den linken Schwertarm mit ihren Spinnenfäden, dann zogen an beide Seiten die Spinnen die Arme von Sina stramm.

„Scheiße… das glaube ich jetzt nicht ernsthaft oder?!“ staunte Sina nicht schlecht. Die Fäden waren scheinbar stark genug, dass Sina sie mit ihrer Kraft nicht zerreißen konnte, aber schafften es tatsächlich auch nicht die vielen Spinnen, die scheinbar an den Fäden festhielten sie zu sich zu ziehen.

„Das gibt es nicht. Ich muss Nea unbedingt fragen, was das für Spinnen sind!“ kam Sina immer noch nicht aus dem Staunen raus. Dann kamen die Spinnen auf die ungeschützte Sina von vorne zugerannt.

Aber Sina ist eine abgebrühte Kämpferin, die sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen lässt und tötete die Spinnen mit ihren Beinen. Entweder werden sie mit voller Kraft zur Seite geschlagen. Dabei wird ihr Außenskelett zerstört oder auf dem Boden zerstampft.

Adrenalin schoss durch den Körper von Sina. Sie hat richtig Freude an diesem Kampf. Sie lernt Dinge, woran sie überhaupt nicht gedacht hat. Eine weitere Riesenspinne erschien und wirkte aktiver als seine toten Geschwister.

„Oh… bei dieser Größe… wird es schon etwas anspruchsvoller dagegen zu kämpfen.“ hob die Dämonen grinsend eine Augenbraue hoch.

Die nächsten Spinnen werden ebenso von Sina mit ihren Beinen getötet, als bei dem nächsten Beinangriff die nächsten Spinnfäden ein Bein umwickelten und stramm gezogen wird.

„HIMMELARSCHUNDZWRIN! Ernsthaft?!“ stand Sina mit einem Bein, dabei versuchte sie ihr Gleichgewicht zu halten. Sie war nun wirklich froh, das keiner diese Szene beobachtet, denn ihre Freunde hätten sich einen Ast ab gelacht.

Die Riesenspinne war nun sehr nah und man sah in ihren gierigen Augen, dass sie einen ziemlichen Hunger hatte… nach Sina.

„Oh…“

Rose hat es geschafft, die inneren Verletzungen bei Sakura zu heilen, sodass beide wieder am Kampf gegen die Spinnenfrau teilnehmen können.

Dank Axel konnte die Spinnenfrau sich nicht vom Ort bewegen und wird immer wieder durch die Feuerbälle von Leena getroffen… bis sie nun endgültig ihre Geduld verloren hat. Mehrere Verbrennungen am Körper, ein Bein durch Eis verloren und nun kämpft ihre Beute auch noch gegen sie.

Mit voller Kraft schlug sie mit ihren Spinnenbeinen Axel zur Seite, der gegen Leena krachte. Dabei landete er genau in diesem Zeitpunkt bei ihr, wo sie den nächsten Feuerball aktiviert hat und der Zauber nun gegen sie beide aktivierte.

Rose sah, wie ihre Freunde von dem Feuerball getroffen wurden und wie sie laut aufschrien, so wollte sie direkt zu ihnen, aber die Arachne stand ihr mitten im Weg und schlug die gefährlichste Gegnerin ebenfalls zur Seite, die gegen die Wand krachte.

Die Heilerin hatte Glück im Unglück und war noch wach geblieben, aber sie spürte sofort, das mehrere Knochen bei diesem Angriff gebrochen waren. Die Arachne hat es gesehen und wollte ihr den Todesstoß verpassen, als Sakura eines ihre Beine angriff.

Wieder dieselbe Szene, das Bein bekam wieder nur einen Kratzer ab. Das Außenskelett des Spinnenkörpers ist scheinbar härter als es aussieht. Aber in Sakura ging eine Panik durch ihren Körper und das sah die Spinnenfrau, die böse kichert. „Frau schwach, Menschen sterben!“ grinste die Spinnenfrau

„NEIN! Ich werde sie beschützen und dich töten für all deine Taten, für die du verantwortlich bist!“ widersprach Sakura laut, aber dies brachte die Spinnenfrau nur zum lachen, dann schlug sie schlagartig mit ihren gesunden Vorderbeinen nach Sakura, die es abblockte.

Aber die Spinnenfrau hatte nicht alle Kraft eingesetzt, was sie nun nachholte und die Heldin in die Knie zwingt. „Frau schwach, alle sterben!“ sah man die Gewissheit in den Augen des Monsters.

Auf einmal rumpelte es über ihnen und kleine Steinkiesel fielen von der Decke runter, scheinbar ging Sina immer noch ihrer Arbeit nach.

„Wie kann ich jetzt einfach so aufgeben, wenn wir so weit gekommen sind!“ fluchte Sakura wütend, als auf einmal ihre Klinge bläulich schimmerte. Die Heldin benutze einen Trick von ihrem Meister, in dem sie sich bewusst nach hinten fallen ließ, sodass die Spinnenfrau kurz aus dem Gleichgewicht kommt.

Dann setzte Sakura ihre Fähigkeit ein. Sie wusste nicht warum, aber konnte es endlich benutzen und schlug aus nächster Nähe nach der Arachne. „Allesschneider!“ Ein blauer Schnitt flog auf die Spinnenfrau zu, die ihre Arme zum Schutz hochhob, aber die wurden von der Fähigkeit einfach abgetrennt… ihr halber Oberkörper wurde durchschlagen.

Der Blick, mit dem die Spinnenfrau Sakura ansah, wird die Heldin nie wieder vergessen, als der Oberkörper vom Hauptkörper runter fiel und der gesamte Körper fiel in sich zusammen. Die Fähigkeit hat auch einen Teil der Höhle zerstört und Licht kam von draußen rein.

Während drinnen der Kampf scheinbar vorbei war, hatte Sina mit ihrer festgezogenen Situation noch leicht zu kämpfen. Eine weitere Riesenspinne kam der Dämonin näher, als sie die andere Riesenspinne mit Inferno getötet hatte.

Aber scheinbar ist selbst die Riesenspinne nicht auf den Kopf gefallen und öffnete ihr Maul.

„Erm… nein oder? Ich will das jetzt nicht tun müssen!“ schüttelt Sina den Kopf, als sie durch die Vorahnung sah, war aus dem Maul der Spinne kommt.

Rechtzeitig öffnete Sina selber ihren Mund und aktivierte ihren Lavaatem, der sofort den Angriff der Riesenspinne unterbrach und sie auf der Stelle tötete. Die Chance nutze Sina und benutzte den Atem, um die anderen kleinen Spinnen zu töten, die sie mit den Netzen festhielten.

Sofort kam sie aus der vernetzten Situation wieder raus und aktivierte zusätzlich noch ihre „Flammenhand“, wo nun endgültig der… Kampfgeist der Spinnen zusammenbrach. Alle lebenden Spinnen rannten von Sina weg.

„Wow… scheinbar hatten sie echt gehofft, mich damit in den Griff zu bekommen.“ musste Sina diesen Monstern tatsächlich den Respekt zollen. „Dann sollte ich mal den Kindern helfen…“

„Nicht nötig, wir sind fertig.“ meldete sich eine Männerstimme und die Dämonin drehte sich um. Es war Axel, der ein blutiges Gesicht hatte und hinter ihm standen die Frauen, die alle sehr erschöpft wirkten.

„Ah, willkommen zurück bei den Lebenden. Scheinbar habt ihr das Monster besiegen können.“ grüßte Sina lächelnd und steckte ihre Waffen wieder in die Schwertscheiden zurück.

„Verdammt… knappe Geschichte aber…“ murmelte Axel und machte etwas, was ihn selber erstaunte. Er verbeugte sich vor Sina: „Danke… das ihr mir zu Hilfe gekommen seid.“

„Wow… scheinbar muss ich meine Meinung zu dir auch ein bisschen korrigieren.“ lächelt Sina freundlich, wo Leena in diesem Moment dachte, wie schön Sina doch lächeln konnte.

„Sina! Ich konnte meine Fähigkeit einsetzen!“ strahlte Sakura. Sie hatte lange genug gewartet und konnte sich nicht mehr zurückhalten.

„Das ist doch super! Wieder ein weiterer Fortschritt für dich, du bist wirklich auf dem Weg eine starke Kämpferin zu werden! Ich würde gerne euren Kampf gegen das Monster hören. Weil… naja ihr könnt euch vorstellen bei den ganzen Kadavern hier, was bei mir abgegangen ist. Aber lasst uns verschwinden, solange die Spinnen noch Angst vor uns haben!“ nickte Sina zufrieden und leichter Rauch kam aus ihrem Mund raus.

„Erm… vielleicht will ich deine Geschichte wirklich nicht wissen, wenn dein Mund so qualmt…“

Kapitel 275

Ich bin wiedergeboren und die Suche?

Sina war noch im Tiefschlaf gewesen, als sie unsanft von Sakura geschüttelt wird. Sherry verschwand aus ihrem Traum und als die Dämonin ihre Augen öffnete sah sie eine panische Sakura.

„Ew…? Dachte… *gähn* wir schlafen länger?“ war Sina noch mehr oder weniger im Schlafmodus gewesen.

„Axel ist verschwunden!“ rief Sakura panisch, Rose und Leena sahen auch nicht besser aus, als sie ihre Umgebung ausspähten.

„Sicher? Nicht für kleine Jungs?“ war Sina immer noch nicht wach und Sakura schüttelt ernst den Kopf.

„Nein, er ist komplett verschwunden!“ schüttelt Sakura Sina noch heftiger als vorher. „Bei allen Göttern, so unsanft wurde ich noch nie geweckt…“ dachte Sina. Die Dämonin löste sich von Sakura und stand auf, dabei musste sie sich einmal kurz strecken.

Tatsächlich sah Sina nur ihre Freundinnen, von Axel war keine Spur zu sehen. „Lass mich raten, Axel hatte die letzte Nachtwache gehabt?“ fragte Sina.

„Das ist richtig. Ich habe ihn als letztes geweckt und mich nochmal hingelegt, aber es war Rose, die mich dann nochmal geweckt hat und mitteilte, dass Axel weg sei.“ nickte Sakura. „Was sollen wir tun? Das muss doch das Werk von den Spinnen sein!“

„Erstmal tief ein und ausatmen. Ein panischer Anführer ist das schlimmste, was eine Gruppe haben kann.“ musste Sina die Heldin erst Mal beruhigen. „Axel ist verschwunden, vermutlich nicht unbedingt freiwillig sondern da hat jemand nachgeholfen. Aufgrund das wir keine Bäume um unser Lager haben, muss etwas ihn aus der Entfernung erwischt haben.“

„Wenn… das stimmt, was du sagst… Dann muss es auch eine Spur geben, wie er hinterhergezogen wurde!“ reagierte Leena mit mehr Hoffnung und suchte nun den Boden ab, Rose half ihr ungefragt dabei.

„Darauf… hätte ich selber kommen müssen…“ murmelt Sakura beschämt, aber Sina legte eine Hand auf ihre Schulter.

„Du ahnst nicht, wie oft ich durch den Wind war, als meine Freundin entführt, verschollen oder ähnliches war. Irgendwann habe ich mir die Ruhe angeeignet die dir momentan fehlt, aber das kommt noch.

Was mich mehr wundert ist, was für eine Spinne sich traute, so nah zu kommen und nur Axel zu entführen. Selbst… wenn er nur für kleine Junge war, aber so weit wird selbst er sich nicht hinauswagen wollen. Mir selber fällt eigentlich nur ein Grund ein, du auch?“ lächelte Sina.

„ … Müsste eine Arachne gewesen sein oder? Ich habe von diesen Monstern bisher immer nur Geschichten gehört, aber selber noch keine gesehen.“ grübelte Sakura kurz.

„Das denke ich nämlich auch. Meine Freundin Nea ist auch eine Arachne, ist aber so neugierig, dass sie sich den menschlichen Regeln beugt… manchmal. Sie hat zwei Vampire als Aufpasser, aber man ist, war immer… wieder über ihre Kreativität erstaunt, was sie als Spinnenfrau alles zustande bekommt.

Aber wir müssen fest damit rechnen, dass diese Arachne uns ziemlich feindlich gesinnt sein wird. Du… ahnst vermutlich auch, warum sie Axel entführt hat? Wir… haben genug „spezielles“ Wissen.“ machte Sina ein paar Andeutungen.

„Ew… dann sollten wir ihn wirklich schnell finden, denn… solange sollte… er irgendwie noch am Leben sein oder?“ verzog Sakura leicht ihr Gesicht, als sie ihr Kopfkino laufen ließ.

„Sakura, Sina? Rose hat da was gefunden!“ rief Leena aufgeregt. Die beiden Damen beendeten ihr Gespräch und gingen zu der winkenden Magierin. Diese zeigte auf dem Boden eine sehr offensichtliche Schleifspur, dass etwas schweres gezogen wurde.

„Gut gemacht, dann sollten wir ihr sofort folgen und hoffentlich noch Axel retten!“ lobte Sakura, aber Sina hinderte sie direkt an eine Verfolgung. „Warte. Wir müssen ein bisschen geschickter an die Sache ran gehen!“

„Und… was schlägst du vor? Jede Minute wo wir nur rumstehen, desto… weniger Zeit haben wir um Axel noch lebend zu finden!“ war Leena aufgeregt.

„Dieses Monster dürfte jetzt nicht dumm sein. Sobald ich mit meiner Aura komme, weiß sie Bescheid und wird sich mit Axel weiter von uns entfernen.“ erklärte Sina sachlich.

„Dann mach sie doch… oh. Wenn du die Aura ausmachst, dann haben wir die anderen Spinnen wieder an uns kleben…“ wurde Sakura niedergeschlagen.

„Richtig. Aber… vielleicht gibt es eine Lösung.“ grinste Sina und die anderen wirkten sehr interessiert…

Fünf Minuten später:

„Erm… das soll klappen?“ murmelt Rose, die wieder auf der Schulter von Sina saß, während diese eine Hand von Sakura sowie Leena hielt.

„Wenn du einen besseren Vorschlag hast, immer her damit.“ kam eine unsichtbare Stimme von unten. Der Plan von Sina war, dass sie ihre Aura wieder versteckt, dabei sich und ihre Freundinnen unsichtbar machte.

Nun gingen die Frauen sehr nervös durch den Wald, ohne eine Mahlzeit oder ähnliches, dabei mussten sie selber aufpassen, wie sie gehen. Denn… unsichtbar zu sein, die Erfahrung hatte bisher keiner gemacht in so eine Situation.

„Aber lass mich euch warnen. Wie finden Spinnen ihre Beute?“ kam die Frage von Sina, als Sakura sich sofort meldete: „Über ihre Spinnennetze und Fäden!“

„Hundert Punkte für die Heldin! Richtig, dummerweise ist der gesamte Wald voller Fäden, daher weiß ich nicht, ob es bestimmte Fäden sind, wo die Spinnen sich auf die Suche begeben. Ansonsten weiß ich auch nicht, ob sie mit ihren Augen auch Wärme oder ähnliches registrieren, aber das…“ wollte Sina erklären, als einige große schwarze Spinnen erschienen.

Sofort wurden die Frauen schweigsam und beobachten die vier große Spinnen. Was Sina an diesen Monstern so faszinierte ist ihre Organisation. Eine der Spinnen zeigte mehr oder weniger in bestimmten Richtungen, dann verschwand eine der Spinne, während die anderen gemeinsam in die Richtung des alten Lagers rannten.

Sofort mussten die menschlichen Frauen nach Luft schnappen, als die großen Spinnen an ihnen vorbeirannten und atmeten schwer aus, als sie die Spinnen nicht mehr sahen.

„Also… man kann sagen was man will, aber diese Monster gehen mir ein bisschen zu organisiert vor.“ merkte Sina an. „Irgendwie… sind mir diese Spinnen zu intelligent. Selbst woher ich komme, gibt es keinen Wald voller Spinnen oder Monster, die sich so…“

„Ich verstehe was du meinst… aber wir haben das eben vor unseren Augen gesehen oder?“ merkte Leena an. „Vielleicht ist das der Grund, warum kein Abenteurer freiwillig hier rein geht.“

„Man müsste den kompletten Wald in Brand setzen und alle Spinnen mehr oder weniger abfangen, die dann auf der Flucht sind.“ meinte Sakura.

„Nicht… möglich. Wir haben genug von diesen Monstern gesehen, die alle unterschiedliche Größen hatten. Da muss nur… ein weibliche kleine Spinne durch huschen und es geht woanders von vorne los.“ zitterte Rose, die sich aber gut im Griff hatte.

„Egal, suchen wir Axel weiter.“ kam Sina zum Entschloss und ging der Schleifspur weiter…

„Verdammte Scheiße, lass mich los du ekelhaftes Monster!“ brüllte Axel, der fast in einen Kokon eingewickelt von einer Decke herunterhing. Er selber hat schon mehrere Versuche gemacht, sich selber zu befreien, aber das Monster wusste, wie man seine Beute verknotet.

„Warum so sauer? Endlich Mann langer Zeit Wald betreten.“ grinste eine nackte Spinnenfrau vom Boden hoch, ihre gebrochene Sprache ist schwer zu verstehen. „Mann und ich vereinen, viele Kinder ich legen.“

Axel wurde bei dem Gedanken schlecht, von diesem Monster vergewaltigt zu werden. Wäre die Szene nicht so bizarr, könnte man die Spinnenfrau schon als schön beschreiben. Sie hatte sehr lange weiße Haare und einen gutgebauten Frauenkörper. Auffällig waren ihre vielen Narben am Körper. Aber am interessantesten war ihr weißer Spinnenkörper, denn sie wirkte fast schon albinohaft. Dazu hatte sie irgendwelche Muster auf dem großen Hinterleib.

„Eher beiße ich mir die Zunge ab, als… *würg* mich mit dir paaren zu wollen!“ brüllte Axel weiterhin wütend. Da wollte er am Lager nur kurz seine Beine vertreten, als aus dem Nichts sich Spinnenfäden um seinen Körper wickelten, die auch noch extrem klebrig waren.

„Nein nein, Mann leben sein.“ grinste die Spinnenfrau weiter, als schwarze Spinnen sich ihr näherten. Sofort fingen sie an mit Gesten und Zischlauten zu kommunizieren, dann verschwanden die schwarzen Spinnen wieder.

„Ihr… ihr kontrolliert die Spinnen?!“ traute Axel seinen Augen nicht, was soeben passiert war. Das amüsierte die Spinnenfrau so sehr, dass sie lachen musste. „Bei der Göttin, ich wollte nie wissen, wie eine Spinne lacht.“ dachte Axel in diesem Moment noch.

„Alles Kinder, sie lernen schnell und gut! Mein Land, meine Kinder.“ nickte die Spinnenfrau nach ihrem Lachanfall.

„Zeit das man deinen Wald in Brand setzt du ekelhaftes Ungeheuer! Aber eins kann ich dir versprechen!“ drohte Axel und die Arachne wirkte neugierig. „Selbst wenn du mich tötest, meine Freundinnen werden dich definitiv jagen und töten!“

Wieder bekam die Spinnenfrau einen Lachanfall, sie konnte es sich nicht mal vorstellen, dass man sie töten könnte. Zu viele Kämpfe hatte sie schon gegen Abenteurer und andere Monster, selbst gegen ihre eigene Rasse.

„Mann dumm, aber Mensch oder? Mensch schwach. Frau auch schwach… außer mit roter Haut. Gefährliches Monster. Ich aber nicht dumm!“ strahlte die Spinnenfrau einen Stolz von sich aus. „Dich gefangen, nun mein!“

„Meine Fresse… noch unklarer kannst du dich echt nicht ausdrücken… Aber schön zu wissen, was du von uns Menschen hältst.“ kommentierte Axel es trocken. „Außerdem gehöre ich bestimmt nicht dir!“

„Sehr… bald, dann wir einigen!“ kündete die Spinnenfrau dies an und Axel musste schwer schlucken.

Die Frauen gingen weiter der Spur nach, dabei sahen sie viele weitere Spinnen. Bisher hatten sie mehr oder weniger Glück gehabt, dass keine ihnen zu nah kam.

„Sina?“ meldete sich auf einmal eine unsichtbare Sakura. Ihre Nerven waren ziemlich angespannt, denn so durch einen Monsternest zu gehen, könnten wirklich nur die mit den härtsten Stahlnerven.

„Anwesend. Was gibst?“ konzentrierte Sina sich auf ihre Umgebung, dabei achtet sie vor allem auf die Bäume, wo ebenso Spinnen hin und her huschen.

„Eine… Idee, was machen wir, wenn wir Axel und… seine Entführerin gefunden haben?“ flüsterte Sakura nun, als wieder Spinnen in ihrer Nähe waren.

Die Frauen warten ab, aber sie merkten, dass die Spinnen scheinbar auf der Suche waren. Man konnte nun bei den Spinnen unterscheiden, wer von ihnen das Sagen hatte, wer einfach nur ein Krieger oder Späher war.

„Nun… Ich würde vorschlagen, dass du mit Rose und Leena die Arachne bekämpft, während ich mich um die Spinnen kümmere. Hoffentlich ist es eine Höhle, denn das kann ich einfacher verteidigen.“

„Traust… du dir das wirklich zu?“ fragte Rose nun und Sina nickte. „Sollten… die Spinnen es tatsächlich schaffen mich in Bedrängnis zu bringen, aktiviere ich meine Feueraura, aber… das ist wirklich meine allerletzte Verteidigung, weil ihr vermutlich dann… beeilt euch einfach ok?“

Auf einmal rumpelte es und viele Spinnen rannten zur Ursache hin. „Was… war das für ein Lärm?“ wunderte sich Leena.

„Keine Ahnung, vielleicht sind es die Dämonen, die sich nun einen Weg hier rein kämpfen, denn Gründe haben sie ja genug in den Wald zu kommen oder?“ mutmaßte Sina.

„Dann sind die Spinnen wenigstens abgelenkt, lass uns schneller nach Axel suchen!“

Kapitel 274

Ich bin wiedergeboren und das Trauma?

„Es… tut mir leid.“ kam es aus Sina´s Mund. Sie nahm die bewusstlose Rose von ihre Schulter runter und hielt sie in den Armen.

„D… die ist viel… schlimmer als die vom Wolf!“ zitterte Leena ängstlich, die scheinbar nun ein neues Bild von Sina bekam.

„Das… ist wovor ich mich am meisten gefürchtet habe.“ sah man die Trauer in den Augen von Sina. Ihren Freunden aus der Zukunft machte es nicht soviel aus, aber die Angst in diesen Jugendlichen zu sehen, das… hat Sina schon ein bisschen verletzt.

„Mit… dieser Aura werden wir bestimmt nicht schlafen können! Das war doch ein Fehler gewesen, diese Route zu nehmen. Kein Wunder, dass selbst die stärksten Abenteurer nicht hier reingehen!“ schwitze Axel.

Das Feuer loderte und breitete sich immer weiter aus. Sakura sagte immer noch nichts, aber weiterhin Sina anstarrte. Sie kannte das Geheimnis von ihr, aber… die Wucht… dieser Aura, die man fast anfassen konnte… aus nächster Nähe zu erleben.

„Sina… du… diese Aura… am meisten leidest du darunter oder?“ kam die Frage von Sakura, die die Trauer in den Augen von Sina sieht.

„Hatte… ich nie gewollt. Eines der Fähigkeiten, auf die ich liebend gerne verzichten würde. Ihr seht ja… was dabei rauskommt, wenn ich meine Aura nicht verstecken würde.“ stimmte Sina bei der Frage zu.

„Nun… ohne sie wären wir aber… gestorben oder? Kannst… du sie nicht regulieren oder so? Auf eine Stärke runter setzten, dass… die Spinnen uns nicht mehr angreifen? Das… wir an diesen Dingern leveln sollen, war vielleicht eine gute Idee, aber… nicht gegen diese Masse…“ grinste Sakura unsicher.

„Keine Ahnung… ob das gehen soll… Illusion… Aura einschränken.“ wagte Sina den Versuch und schaute ihre Freunde an, aber die schütteln ihre Köpfe. „Nicht möglich…“

„Vielleicht… kann ich uns was mixen, wo wir einschlafen können, aber… das wird kein gesunder Schlaf werden.“ kam Leena mit einer Idee.

„Besser… als nichts. Glaube… mit dieser Aura werde ich vermutlich keine Angst mehr vor anderen Monstern haben.“ kommentierte Axel, dem es scheinbar ein bisschen besser geht. Er ging zu Sakura und bot ihr eine Hand an zum aufstehen, was sie dankend annahm. Dann gingen beide zu Leena, der sie ebenso halfen.

„Rose… hat scheinbar das größte Glück… Kommt, lasst uns hier verschwinden.“ merkte Sakura an, als sie Rose friedlich schlummern sah. Sina wirkte immer noch unglücklich, nickte aber bei dem Vorschlag. Die Gruppe ging an den vielen Spinnenkadavern vorbei und ignorierten das Feuer…

Was sie nicht bemerkten, dass… eine größere Spinne immer noch in ihrer Nähe war und sie inspizierte, dabei wirkte sie sehr interessiert an Axel.

Eine Stille herrschte in der Gruppe, die Moral wurde durch die Aura von Sina ziemlich gedrückt. Aber auch den Ansturm der Spinnen durfte man nicht vergessen, denn… die Natur ist manchmal gefährlicher als es den Anschein hat.

Am Abend fand Axel eine… angenehme Lagerstelle, wo keine Bäume in der Nähe waren und sie keine Überraschungen erwarten dürften, trotz der Warnung, dass es trotzdem Monster geben wird oder eher Spinnen, die sie angreifen werden.

Die Stille war bisher ungebrochen und Leena hat den Schlaftrunk gemixt, während Rose scheinbar immer noch bewusstlos war.

„Sina… sollte die erste Wache übernehmen, scheinbar sind wir nur dank ihr in… der sicheren Position.“ schlug die Magierin vor.

„Kann ich machen. Nur… sagt mir wen ich als nächstes wecken soll, denn Schlaftrunk hin oder her, aber ich bekomme den schon wach.“ war Sina weiterhin niedergeschlagen.

„Ich mochte die alte Sina lieber, aber jetzt mit deiner Aura? Irgendwie machst du dich ja selber fertig.“ kommentierte Sakura.

„Weil ich die Angst in euren Augen gesehen habe. Was glaubst du, wie ich mich fühle? Ja, vielleicht bin ich ein Monster und weiteres, aber auch ich… habe Gefühle… glaube ich. Solange die Aura an bleibt, werdet ihr nur Probleme haben.“ nahm Sina von den anderen Abstand und setzte sich bewusst weit von ihnen weg.

„Bei der Göttin… sie ist in so vielen Dingen so anstrengend…“ murmelt Sakura, dann nahm sie das Essen, das Axel ihnen vorbereitet hat. Aber… einen Heißhunger hatten sie alle nicht. Sie mussten sich wieder mehr oder weniger zwingen es runter zubekommen, als Rose auf einmal wach wurde.

„ … Was ist passiert?!“ stöhnte Rose. „Erm… schlechter Zeitpunkt aufzustehen.“ kommentierte Axel nur.

„Wieso? Was… ist das für eine… Aura?“ wunderte sich die Heilerin und Leena erklärte es. „Falls… du es nicht mehr mitbekommen hast, aber die Spinnen hätten uns beinahe überrannt, so hat… Sina ihre Aura freigelassenen wovon du ohnmächtig wurdest.“

„Ich… erinnere mich Dunkel daran, aber… ja die Spinnen wurden immer mehr und dann… wurde mir schwarz vor Augen. Das war Sina´s Werk?“ grübelte Rose und die anderen nickten. Die Heilerin suchte Sina, die niedergeschlagen ihren Kopf auf die Knie legte, ihre Flügel hingen kraftlos runter.

Sofort ging Rose zu Sina und umarmte sie von hinten. „Für so eine starke Person, habt ihr aber einen sehr zerbrechlichen Kern oder?“ flüstert Rose dies ins Ohr von Sina. Die anderen reagierten erstaunt über die Aktion von der Heilerin, vor allem dass sie die Aura irgendwie… ignorieren kann.

Sina sagte nichts, aber Rose merkte, dass sie den Tränen nah war. „Kommt schon, ihr habt… mich doch auch aufgemuntert, als ich so eine große Angst vor den Spinnen hatte…

Der Grund warum ich so… eine Angst vor diesen Viechern hatte, war, das ich in der… Kindheit bei einem Versteckspiel in einen Schacht gefallen bin, wo ein… Leichnam lag. Zuerst wusste ich nicht, was mit mir passiert war und wo ich gelandet bin, nur als ich die Leiche sah…

Als hätte mein Sturz etwas ausgelöscht, fing die Leiche an sich zu bewegen, bis sie an mehreren Stellen aufplatzte und Spinnen rauskamen. Ich habe… geschrien wie am Spieß, vor allem weil diese Spinnen auf mich zu gekrabbelt sind. Beim Sturz habe ich mir meine Knöchel verstaucht, so hatte ich in meiner Panik einen großen Stein genommen und blind auf diese Spinnen eingeschlagen… bis irgendwann Hilfe kam.

Seitdem… sobald ich eine Spinne sehe oder auch nur ihre Netze sehe, gerate ich in Panik. Nun… kommst du, verzauberst meine Probleme und es ist mehr oder weniger erträglich. Munterst mich dann auf, gegen meine Angst zu kämpfen, was ich dann auch tat!

Ich werde mich weiterhin vor Spinnen fürchten… aber ein Krieger kontrolliert seine Angst oder? Keine… Ahnung, warum du so niedergeschlagen von uns entfernt sitzt, aber vielleicht solltest du deine Aura auch akzeptieren.“ redete Rose ungewohnt auf Sina ein.

Sina fing auf einmal an zu zittern und Tränen fielen von ihrem Gesicht runter. „Wenn… es nur die Aura wäre… aber es ist noch schlimmer. Sobald ich wütend werde, wird meine Aura heißer bis zu einem Punkt, wo alles in meiner Nähe brennt.“

„Dann wirst du halt einfach nicht wütend.“ drückte Rose sich ein bisschen fester an Sina. „Klar ist es… doof, wenn man seine Emotionen wie Wut nicht mehr frei äußern kann, aber vielleicht kommt ja der Zeitpunkt, wo du deine Aura kontrollieren kannst.

Bisher… hast du sie ja mit deiner Magie versteckt. Ok, bei dieser Stärke… ist es auch verständlich um Panik zu vermeiden. Deine… anderen Freunde von denen du immer erzählst sind ja auch einiges bei dir gewöhnt. Vielleicht solltest du uns die Chance geben und ein bisschen Zeit gewähren, damit wir sie ebenso akzeptieren können.“ Die Dämonin sagte nichts, ließ ihre Trauer raus und nickte nur.

„Du… vermisst vermutlich deine Geliebte oder? Willst du nicht… mit deiner Magie sie einmal zeigen? Vielleicht muntert es dich ja ein bisschen auf.“ schlug Rose vor.

„ … Illusion: Sherry.“ murmelt Sina und eine große Frau mit einem Kleid mit Fledermausmotiven erschien. Man sah sofort, dass sie Elfenohren hatte, aber dies nicht mit der Gesichtsstruktur zusammen passte, also ein Mischling. Nichtsdestotrotz strahlte sie mit ihren langen blauen Haaren und jungenhaftem Körper eine Aura aus, die man schwierig beschreiben kann, aber Glück, Freude und eine offene Neugier konnte man darin spüren.

„Wow… sie ist ja schön.“ machte Rose ein Kompliment, selbst ihre Freunde staunten nicht schlecht, als sie diese Person sahen.

„Sie hat mein Herz und für sie würde ich die Welt erobern, aber… das will sie nicht. Sie ist nur mit mir glücklich war ihre Aussage. So habe ich Sherry zuletzt in Erinnerung, als ich… egal. Nun bin ich hier, weit von ihr getrennt.“ schniefte Sina.

„Na komm schon, du wirst sie doch wiederfinden. Vermutlich wartet sie bei eurem Zuhause, bis du wieder kommst, wenn ihr euch wirklich liebt.“ muntert Rose sie auf, nur kamen die Tränen von Sina stärker.

Auf einmal war Sakura ebenso hinter den beiden Damen und legte eine Hand auf die Schulter von Sina, denn das Problem war nicht eher, wo ihre Freundin ist, sondern das wann.

„Ich… weiß nicht was Rose dir gesagt hat, aber lass den Kopf nicht hängen. Das zeigt nur, dass du doch auch nur eine Frau bist, die eine Schulter braucht zum weinen, wenn sie an einen Tiefpunkt kommt.

Es… tut mir leid, dass ich einen Schreck vor dir bekommen habe, als ich deine Aura aus nächster Nähe erleben musste. Du hast uns zwar schon… mehr oder weniger gewarnt, aber das war dann doch zu heftig.“ versuchte Sakura nun auch Sina aufzumuntern.

„ … Gebt mir nur ein bisschen Zeit.“ meinte Sina nur, aber hörte sich schon etwas glücklicher an, dass ihre Freunde sie ebenso trösten.

„Glaube… Sina hat es auch in vielen Dingen nicht einfach.“ murmelt Leena, während Axel nickte. „Wenn… sie nicht immer so extreme Sachen machen würde, aber… es endet ja irgendwie immer in einem Chaos. Sie macht ihrem Beinamen alle Ehre.“

„Aber… ich wusste nicht, dass sie so eine schöne Freundin hat. Hoffentlich… finden sie sich beide wieder.“ war der Kommentar von Axel, was schon sehr ungewöhnlich war und Leena eine Augenbraue hochhob. „Nur… diese Frau mit den blauen Haaren…?“

„Ist es dir auch aufgefallen? Sie sieht Rose ziemlich ähnlich oder? Sakura fällt es scheinbar auch nicht auf, aber scheinbar wäre sie der Doppelgänger von Rose.“

„Hm… ist Sina dann uns doch ähnlicher, als es den Anschein hat?“

„Oh? Findet auch bei dir eine Veränderung statt? Eher hättet du ja was gehässiges oder ähnliches gesagt.“

„ … Ich werde es nicht abstreiten, aber… vielleicht muss ich auch an mir selber arbeiten… akzeptieren, dass nicht alle Dämonen Monster sind. Aber du kannst nicht abstreiten, dass Sina die Dämonen mit ihrer krassen Einstellung bei weitem übertrifft.“

„Das… stimmt wohl irgendwie. Schade das sie nicht einfach den Dämonenkönig herausfordert und sein Amt übernimmt, dann müsste es ja den Frieden geben, den man sich ja irgendwo von Herzen wünscht oder?“

„Das war der Witz des Abends. Ich glaube nicht an den Frieden, dafür… ist doch viel zu viel Hass im Spiel, vor allem wenn die Dämonen anfangen mit unfairen Mitteln den Krieg auf ihre Weise zu gewinnen, wird das nichts.“

„Das ist leider auch wieder wahr…“

Sina hat sich soweit wieder beruhigt und bekam ein Taschentuch von Rose, womit sie ihr Gesicht trocknen konnte, die Trauer musste aus ihr raus. Dann saßen alle wieder um das Lagerfeuer herum während weiter der Proviant gegessen wird.

„Danke und es tut mir leid, dass ich euch mit meiner Aura den Schock des Lebens gegeben habe. Aber ich kann euch beruhigen, dass nicht wirklich viele… Monster und Personen diese Stärke der Aura haben. So ist ein Treffen mit so einem Wesen ist dann doch sehr gering auf dieser großen Welt.“ lächelt Sina.

„Naja… bis auf den Wolf dürfte es tatsächlich fraglich sein. Der Dämonenkönig wird dann auch solch eine Aura haben oder?“ fragte Leena und Sina nickte.

„Das… ist richtig. Bei Pinky dem General aus dem großen Lager habe ich jetzt keine Aura gespürt, aber das heißt nichts. Sie kann sich auch mit zunehmender Stärke entwickeln.“

„Hmm, dann sollten wir einfach nur aufpassen, wenn wir wirklich gegen den Dämonenkönig kämpfen sollten und wie stark seine Aura ist.“ meinte Sakura. Alle nickten und nahmen den Schlaftrunk von Leena, was scheinbar eine heftige Wirkung hatte, denn sie schliefen sofort ein.

Sina war nun alleine und wieder in ihren Gedanken. „Sherry… muss… ich wirklich nun Jahrtausende warten, bis ich dich wieder sehe?“

Die Nachtwachen wurden gewechselt und am nächsten Morgen fehlte Axel.

Kapitel 273

Ich bin wiedergeboren und der Spinnenwald?

„Sind wir endlich daha?“ fragte Sina zum wiederholten mal wie ein Kleinkind und man musste ihre Gefährten für die endlose Geduld schon den Respekt zollen, dass es noch nicht zu einem Streit gekommen ist.

„Nein…“ murmelt Axel, während sich bei ihm eine Zornesader bildete. „Bei der Göttin… macht Sina das jetzt absichtlich?“ hatte der Späher diesen Gedanken noch im Kopf.

„Sind wir jetzt…“ „HALT. ENDLICH. DEINE. KLAPPE!“ platzte nun Sakura der Kragen. „Wieso gehst du uns so dermaßen auf den Keks?! Wir gehen deinen Weg, den du vorgeschlagen hast und ich hatte bisher nicht den Eindruck gehabt, dass du eine ungeduldige Person bist!“

In ferner Zukunft mussten alle Menschen auf einmal niesen, als hätten sie etwas gespürt, was überhaupt nicht stimmte.

„Ach du liebe Güte, dann musst du noch an deinen Menschenkenntnissen arbeiten, aber ich gehörte definitiv nicht zu den geduldigsten Personen.“ grinste Sina über den Ausbruch.

„Was du ja nun ziemlich unter Beweis stellst…“ fügte Leena hinzu. Rose sagte nichts, sie war mehr oder weniger fast zu einem Nervenwrack geworden und schaute überall panisch zu den Bäumen nach oben.

„Entschuldigung, aber wir laufen nun wie geplant durch den Wald… treffen aber auf keine Monster oder Dämonen. Wenn einer wenigstens Schach… argh das Spielbrett habe ich auch im Inventar…“ seufzt Sina.

„Glaube… die Monster wissen selber, welche Gefahren auf sie zu kommen, wenn man sich dem Spinnenwald nähert und mit den Dämonen… haben wir scheinbar richtig viel Glück.“ mutmaßte die Magierin.

„Oder der Wolf hat die anderen erwischt, was ja eigentlich ein Vorteil für euch ist. Der Dämonenkönig wird vermutlich all seine Pläne ändern müssen… naja wegen den Plänen die wir haben, zusätzlich dass der pinke General sowie seine Leute dabei drauf gegangen sind… würde ich sagen, dass ihr bis zu dem eigentlichen Krieg wieder mehr Zeit gewonnen habt.“ erklärte Sina.

„Spricht da die Stimme der Erfahrung?“ hakte Axel nach und Sina wiegelt unsicher den Kopf, bis sie zur Antwort kam.

„Hmm… ich habe eine Strategie entworfen, wie man auch mit einer kleinen Armee ein gesamtes Reich unterwerfen konnte, was auch funktionierte. Wichtig bei einem Krieg ist es, so viele Informationen zu haben wie möglich.

Dabei ist es natürlich wichtig, dass die Bevölkerung nicht darunter leidet, denn ohne Bauer, kein Brot oder?“ grinste Sina.

„Irgendwie… stelle ich mir einen Krieg gegen dich sehr… grauenvoll vor…“ murmelt Rose, die ihre Aufmerksamkeit auf das Gespräch lenkte.

„Wenn ich ehrlich bin, aber… ich war noch nie wirklich in einem Krieg gewesen. Ok, ich habe mal eine Armee voller Untoter niedergeschlagen, aber… einen Krieg stelle ich mir irgendwie anders vor… Epischer?… Viel Geschrei, Blut und Leiden.“ wurde Sina nun unheimlich.

„Leute…ich glaube wir kommen dem Spinnenwald näher.“ unterbrach Axel das Gespräch. Sofort widmen alle ihre Aufmerksamkeit nach vorne, wo Axel hinschaut.

Die Bäume wirkten… leblos kahl, dabei hingen mehrere große Fäden runter. Aber noch auffälliger ist die Stille, die scheinbar hier herrschte.

„Nur… eine Frage, aber Rose und Leena beherrschen die Magie um Gifte zu neutralisieren?“ kam die Frage von Sina.

„Erm… nein und du Rose?“ schüttelt die Magierin ihren Kopf und schaute die verängstigte Rose an, die ziemlich zitterte.

„Schon… aber… ist deren Biss nicht schon tödlich? So schnell wirkt der Gegengift dann auch nicht.“ erklärte die Heilerin.

„Weißt du was Rose? Du stirbst uns schon weg, wenn du die ersten dieser Spinnen siehst, das müssen wir ändern. Meine kleine Schwester hat bei einer meiner Freundinnen mit ihrer Magie auch ein Problem… angenehmer gemacht, hoffentlich kann ich das auch.“ nahm Sina eine Hand von Rose und setzte ihre Illusion ein.

Unsicher ob es funktionierte, setze Sina die Heilerin in eine Verzauberung, damit alles doch nicht mehr so schlimm ist. Erstaunt schaute Rose Sina an und merkte, dass etwas über ihren Körper kam, wo sie sich spontan losreißen wollte aber…

„Huh? Wieso… klopft mein Herz nicht mehr so wild?“ wunderte sich Rose und hielt die Hand weiter von Sina.

„Weil ich deinem Körper sowie Geist was vorgaukle, dass der Spinnenwald nun der schönste Ort für dich ist. Normalerweise… halte ich das für eine gefährliche Aktion, aber man kann auch durch Angst sterben.

Dir ist scheinbar was mit Spinnen passiert, dass du solch ein Trauma hast oder? Ich will darauf nicht herumreiten, aber du bist schon ein wichtiges Mitglied unsere Gruppe.“ erklärte Sina.

„So was… können Dämonen auch?“ wirkte Sakura interessiert und Sina nickte. „Ja, das können aber nur die von meiner Rasse. Ein Minotaure kann keine Illusionsmagie einsetzen, dafür hat er andere spezielle Fähigkeiten.“

„Nun… wieder was neues gelernt… Wie lange werden wir brauchen, bis wir… da lebend durchkommen?“ fragte Leena den Späher.

„Ehrlich? Keine Ahnung. Wenn ich die Karte so anschaue, müssten wir in drei Tagen auf der anderen Seite rauskommen. Aber… wenn selbst die SSS-Abenteurer sich weigern dort reinzugehen?“ wirkte Axel ein bisschen zweifelnd.

„Außerdem… wir sollen da mittendrin übernachten? Ich… habe immer noch keine Idee… wie ich drinnen ein Auge zubekommen soll.“ kamen auch die Zweifel von der Magierin.

„Habe schon in einem Orknest in einer Mine übernachtet. Außer dem Gestank hatte ich keine Probleme damit gehabt. Wenn ich euch den Rat geben kann, aber Spinnen sind ziemlich anfällig auf Feuer. Es dürfte mich nicht wundern, wenn Leena sogar sehr viel ihrer Magie einsetzen muss, um uns die Wege frei zu brennen.“ grinste Sina, die Rose weiterhin hält.

„Nun… besser wir gehen nun langsam rein, denn.. je eher wir… durch sind, desto schneller sind wir in Sicherheit.“ versuchte Sakura ihre Leute aufzumuntern.

„Lass… bitte nicht los Sina…“ bat Rose flüsternd. „Ohne… deine Hilfe… werde ich wohl meinen Kopf verlieren.“

„Keine Sorge, einfach in meine Nähe bleiben.“ nickte Sina der Heilerin freundlich zu, dann gingen sie in den Wald.

Vorsichtshalber haben Axel und Sakura ihre Schwerter gezogen, denn… sie wussten nicht, wie und wo die Monster angreifen werden.

„Sag… nur so interessehalber, aber könnten in diesem Wald auch Arachneen leben?“ kam die Frage von Sina.

„Erm… hoffentlich nicht.“ kam die spontane Antwort von Axel, der schon unheimliche Dinge über diese Monster gehört hatte.

„Aber unwahrscheinlich wäre es jetzt nicht. Das ist doch genau so ein Ort, den sie bevorzugen.“ meinte Leena.

Die Gruppe ging weiter und waren nun im eigentlichen Spinnenwald. Überall sah man weiße Bäume eingefädelt von Spinnenfäden, an den Baumkronen sah man Kokons, über dessen… Inhalt man nicht nachdenken wollte.

„Falls ihr es wissen wollt, aber ich fühle mich beobachtet.“ merkte Sina es an, die das Gefühl nicht mehr losbekam.

„Da… bist du nicht alleine. Es bringt aber nichts, nach ihnen zu suchen. Wir müssen den Weg weiter gehen!“ sagte Sakura entschlossen.

„Wenn es so einfach wäre… meine Stiefel… „kleben“ irgendwie immer auf dem Boden.“ war Axel leicht misstrauisch und behielt die Umgebung im Auge.

„Wisst ihr, mir geht die Stille auf den Zeiger. Wenn ich wenigsten etwas…“ wollte Sina was sagen, als sich eine große schwarze Spinne von einem der Bäume herunter seilte. Wenn die Dämonin sie beschreiben müsste, sah sie aus wie eine schwarze Witze, nur größer als ein ausgewachsener Hund.

Die anderen haben sie ebenso gesehen und warten ab, was diese… Spinne vorhat. Sie landete vor ihnen und… wirkte leicht neugierig auf die Beute, als Sina´s Vorahnung sich meldete. Sofort nahm sie Rose in den Arm und tritt Axel in die Kniekehle, sodass er nach hinten fiel, als ein Spinnenfaden an ihm vorbeigeschossen kam.

„Wir werden angegriffen! Los wehrt euch!“ weckte Sina sie von dem spontan Angriff. Axel versuchte von dem klebrigen Boden aufzustehen, als die schwarze Spinne schon auf sie zugerannt kam… Sakura stellte sich ihr in den Weg und griff mit dem Schwert an, aber scheinbar war das Monster viel agiler, als es den Anschein hatte.

„Konzentriere dich darauf, nicht da zuschlagen wo sie ist, sondern wo sie sich hinbewegen will!“ gab Sina der Anführerin den Tipp, während Axel vom Boden aufstand. „Sorry Kleiner, aber hätte nicht gedacht, dass sie direkt zum Angriff überging.“

„ … Trotzdem… danke.“ murmelt Axel, der auf dem Rücken viele Spinnenfäden kleben hatte. „Leute?! Da kommen noch mehr solcher Spinnen!“ fiel es Axel sofort auf.

„Dann auf? Tötet sie! Leena, setzt deine Feuerbälle ein, nun hast du genügend Ziele, deinen neuen Trick einzusetzen und scheiß drauf, wenn der Wald anfängt zu brennen.“ befahl Sina.

Dies ließ Leena sich kein zweites Mal sagen und schnipste mit dem Finger ihre Magie, dabei war es egal ob die Magierin traf oder nicht, denn das war eine Armee von schwarzen Spinnen, die auf die Gruppe zu rannte. Jeder Feuerball war ein garantierter Treffer, ob es gewollt war oder nicht.

Anhand des Tipps von Sina konnte Sakura ihre Spinne auch töten und widmete sich der nächsten, als sie Feinde von oben bemerkte. „Sina?“

„Ich weiß, um die wird sich Rose kümmern.“ meinte Sina, weil sie es auch bemerkt hat. Was sie störte war vor allem, wie organisiert die Spinnen kommen. Die erste Spinne war mehr oder weniger nur ein Köder gewesen, damit sie kurz abgelenkt waren. Nun waren sie umzingelt von Spinnen unterschiedlicher Größen und weitere kommen sogar von oben.

„Eh?! Aber…“ wehrte sich Rose. Sie wird auf einmal hoch geworfen, dass der Kopf von Sina zwischen ihren Beinen steckte.

„Kein Aber! Nimm deine magische Schleuder und schieß die ab, so haben sie die geringste Verteidigung! Du darfst dich nicht von deiner Angst kontrollieren lassen! Bekämpf dein… Trauma, was auch immer dir passiert ist, aber diesmal bist du nicht alleine!“ redete Sina von unten.

„Das was Sina sagt, wir werden das schon… irgendwie meistern!“ stimmte Sakura, als sie die nächsten Spinnen tötete.

„Ah ha ha ha ha verreckt ihr elenden Mistviecher!“ lachte Leena irre, sie hat das Gespräch nicht mitbekommen.

„Hoffentlich… achtet sie auf ihr Mana. Aber Sina hat recht, du bist nicht alleine!“ kämpfte Axel verschwitzt gegen die beweglichen Spinnen, aber seine Waffe war sehr effektiv gegen diese Monster.

Rose war den Tränen nahe, als sie am Oberschenkel geklopft wird. Sie schaute runter und sah eine Hand mit mehreren Kugeln. „Los, schießt sie ab.“ Die Heilerin nahm noch ein paar Atemzügen, dann nahm sie die Kugeln und schoss die Spinnen von den Bäumen runter.

Eine brannte, eine fiel als Eisblock, die dritte quietschte vor Schmerzen, bis sie qualmend runter fiel. Sina bückte sich immer wieder, um die… Erde oder was auch immer vom Boden hoch zu heben und zu Kugeln presste, damit Rose weiterhin Munition hatte.

Aber der Ansturm ließ nach, auch weil der Wald durch die Magie von Leena Feuer angenommen hat und sich ausbreitete. Diese Spinnen schienen aber keine Angst davor zu haben. „Sina, dreh dich um!“ befahl Rose und die Dämonin tat dies.

„Verdammt…“ fluchte Sina und holte Lazarus aus ihrem Inventar, denn es wurden nicht weniger Spinnen. „Klemm deine Beine fester, nun musst du deine eigenen Kugeln benutzen! Ich muss tatsächlich auch eingreifen.“

Es war schon eine bizarre Situation. Sakura kämpfte gegen die Spinnen und wich deren Faden Angriffen aus. Axel ist öfters gezwungen sich zu bücken, wenn sie ihn anspringen wollen. Dann war da die lachende Magierin, die weiterhin die größte Zerstörung anrichtete, aber man sah ihr an, dass die Mana langsam knapper wurde. Die Fernkämpferin saß auf einer Dämonin und schoss die Spinnen von den Bäumen runter, während Sina nun selber die Spinnen tötete.

Die Gruppe hatte jegliches Zeitgefühl verloren, keine Seite kam weiter, als Sina die erste Zeichen merkte, dass ihre Gruppe langsam im Nachteil war.

Leena fiel auf ihre Knie und atmete schwer. Sie hat ihre Mana fast an ihre Grenzen gesetzt. Rose meldete sich, dass sie bald keine Kugeln mehr hatte. Dann passierte es, Axels linker Arm wurde von einer der Spinnen mit einem Spinnenfaden getroffen und wurde mit einer Kraft gezogen, wogegen er schwer ankämpfte. Sakura merkte es, tötete schnell ihre Spinnen und rannte auf den Faden von Axel zu und durchschlug ihn.

„Sina!“ hörte man die Verzweiflung von Sakura und die Dämonin nickte. „Illusion auflösen!“ und eine große Aura kam von Sina raus. Sofort schrien die Spinnen und rannten von der Gruppe, schneller als sie gekommen sind.

Aber die Aura überwältige ihre Freunde, Axel musste sich auf einmal übergeben und Sakura ging schwitzend auf ihre Knie. Rose war sofort bewusstlos geworden, weil sie am nächsten an Sina war und Leena… schob sich zitternd von Sina weg.

„Scheiße…“ fluchte Sina niedergeschlagen.

Kapitel 272

Ich bin wiedergeboren und die hektische Flucht?

„Awwooooooo“ hörte jeder, das Monster ist scheinbar in der Nähe und sehr sehr hungrig. Nachdem Leena die Verzauberung aufgelöst hatte, konnte es wieder seine Beute riechen und ging sofort zur Jagd über.

Es stürmte von der Wüste aus mit einer Geschwindigkeit, die mit der Fluggeschwindigkeit von Sina mithalten konnte, bis es in einem Wald ankam. Dank seiner tierischen Instinkte konnte es auch sehr schnell seine Beute aufspüren, als es schon die ersten Dämonen sah und angriff.

Sofort entstand Panik unter den Dämonen die den Wolf sahen und zum Angriff übergehen, aber sie hatten von Anfang an keine Chance gehabt. Bevor auch nur einer von ihnen den Wolf angreifen konnte, sind sie gestorben.

„General! Wir werden von einem Monster attackiert, dass unsere Leute wie die Fliegen einen nach dem anderen tötet!“ rannte ein Vertrauter des Generals zu ihm hin.

„WAS?! Dann formatiert euch und nehmt es von allen Seiten in der Zange!“ kam der Befehl, aber das Geschrei der Dämonen hörte nicht auf, schlimmer, es kam sogar näher.

„Oi Pinky, wenn ich du wäre, würde ich alle Soldaten in Sicherheit bringen, denn dieses Monster seid ihr nicht in der Lage zu bekämpfen!“ kam die Warnung von Sina, die selber blass war.

„Verdammte Scheiße, Sakura scheint ja auch ein Magnet für Probleme zu sein…“ fluchte Sina in Gedanken und ging mit leichten Schritten zur Höhle zurück.

„Dieses Monster hat ja echt nicht lange gebraucht uns zu finden…“ zittert Rose am gesamten Körper, diese Aura kannten alle Gefährten ziemlich gut.

„Ich verstehe nicht, warum es uns überhaupt jagt. Den Grund von diesem Vampir kannten wir ja, aber was hat es mit dem Wolf auf sich?“ war Leena ebenso blass.

„Mir macht es mehr Sorgen, dass Sina ziemlich nervös ist, seitdem die Aura bei uns angekommen ist.“ zeigte Sakura auf Sina, die langsam zu ihnen zurückkam.

„Willst du mir sagen, dass es ein Gegner ist, den selbst Sina nicht bekämpfen kann?!“ fluchte Axel, der doch irgendwie gehofft hat, dass Sina auch dieses Monster gebändigt bekommt.

„Erteilt mir keine Ratschläge Verräterin!“ brüllte der General, aber er lag im Zwiespalt. Entweder er kümmert sich um seinen Auftrag, dessen Erfolgschancen bei Null sind oder er rettet seine Soldaten. Trozzon hat nur einen kleinen Teil seiner Armee mitgenommen, um Lilith zu fangen, weil er in seinem Übermut an einen sicheren Sieg geglaubt hatte.

„Mir egal, aber ich werde nicht hier sein, solange dieses Monster eine Gefahr für meine Freunde ist!“ war Sina entschlossen ihren Notfallplan umzusetzen. Dies haben auch die Gefährten in der Höhle gehört und wussten nicht, was sie davon halten sollten.

Aber das Monster tötet sich durch die Soldaten, als die ersten schon anfingen, vor ihm zu flüchten. Dies hinderte den Wolf aber nicht daran, sie zu jagen. Nein, es animierte ihn noch dazu, sie erst recht zu jagen.

„General, bitte! Wenn diese Einheit ausgelöscht wird, steht vieles auf dem Spiel!“ redete selbst der Vertraute auf Pinky ein. Scheinbar kam er zu einem Entschluss.

„Sag dem Rest der Armee unseren Standort, die sollen sofort herkommen, ich werde mich um das Monster kümmern. Die sollen aber… Lilith dort unter allen Umständen fangen!“

„Zu Befehl!“ salutierte der Vertraute und verschwand. Sina und Pinky starrten sich immer noch an, als der General sich zu dem Lärm bewegte.

„Möge der dunkle Gott zu euch stehen General Trozzon.“ meinte Sina das ehrlich. Der General stutzte kurz, dann ging er seinen Männer zu Hilfe, er brauchte nur dem Lärm zu folgen.. Die anderen Soldaten die um Sina standen, taten dasselbe und folgten ihm.

Sofort drehte Sina sich um und löste ihre Illusion auf. „Schnell! Wir haben nur die eine Chance!“ drängte Sina ihre Freunde.

„Was ist mit den Dämonen?!“ fragte Sakura, die ziemlich blass war, aber Sina beruhigte sie sofort. „Die werden sich um den Wolf kümmern. Hätte ich nur gewusst was es ist, hätte ich niemals diesen Plan umgesetzt.“

„Bitte?! Was ist denn mit dem Wolf, dass selbst du so nervös bist?“ fragte Leena, aber Sina schüttelt den Kopf. „Mach sofort wieder die Verzauberung auf euch, dass ist ein Problem, das eine sorgfältige Planung benötigt. WAS STEHT IHR NOCH RUM?! LOS LOS LOS!“

Axel ging als erstes aus der Höhle raus: „Dann folgt mir.“ und die Gefährtinnen nickten ihm zu, dann rannten sie alle.

„Kannst du den Zauber auch im Laufen benutzen?“ fragte Sina die Magierin, die aber den Kopf schüttelt, dann nahm die Dämonin ohne zu zögern sie auf den Arm wie eine Prinzessin.

„Eh?!“ staunte Leena. „Nun macht schon. Wenn wir ein Abstand zu diesem Monster haben, werde ich euch in Ruhe erklären, was es mit diesem Monster auf sich hat und warum ich unter keinen Umständen JETZT mit ihm kämpfen wollte.“ sagte Sina es in einem ruhigen Ton, aber man sah ihr weiter ihre Nervosität an.

„Auf diese Erklärung bin ich nun wirklich gespannt…“ murmelt Sakura, während Leena den Zauber wieder auf die Gruppe erneuerte…

Auf einmal spürte Sina, wie das Monster gegen etwas stärkeres zu kämpfen schien, denn seine Aura hat sich leicht verändert. „Schade, dass ich nie den Grund erfahren werden, warum deine Rüstung so pink war General.“ sagte Sina ein Stoßgebet für den General. Trotz das sie Feinde waren, aber eine Götterbestie ist und bleibt für viele nur Selbstmord.

Es vergingen viele Stunden, als Axel und Sina anhielten. Warum nur die beiden? Weil Sina Rose sowie Leena trug, während Sakura sich am Rücken von der Dämonen festhielt, weil sie einfach nicht mehr weiter rennen konnten.

„Ich… brauch eine Pause… hah… hah…“ keuchte Axel, der ziemlich blau im Gesicht war. Sina sah besser aus, aber musste selber schwer atmen. Wäre sie geflogen, hätte sie nicht das Problem, aber zu Fuß ist das dann doch eine andere Geschichte.

„Wir sollten vermutlich wieder genug Abstand genommen haben. Kannst du uns bitte erklären, was es mit dem Wolf auf sich hat? Wieso jagt er uns überhaupt?“ verlangte Sakura von Sina zu wissen. Sie so wie die anderen Frauen mussten sich ein bisschen bewegen, weil sie ziemlich verkrampft waren durch die lange Unbeweglichkeit.

„Hah… weil das kein Monster ist, sondern eine Götterbestie… Genau wie ich…“ atmete Sina schwer nach Luft, dabei fiel ihr der Schweiß vom Gesicht runter. Rose nahm ein Tuch und trocknete ihr Gesicht ab.

„Vielleicht ist es jetzt der Zeitpunkt zu erklären, was bitte Götterbestien überhaupt sind? Ich… wir haben noch nie von ihnen gehört.“ forderte dies Leena.

„Götterbestien sind die ältesten und stärksten Monster auf der Welt, erschaffen von den Göttern persönlich. Alle sind einem Element zugehörig, zum Beispiel Feuer, Erde oder Wind. Dieses Element können sie mit einer Zerstörungskraft einsetzen, was einen Kontinent verändert.

Bevor ihr euch fragt, ja ich bin auch eine und bin vermutlich die jüngste von ihnen. Dies habe ich bekommen, als ich… erm… die fliegende Feuerschlange getötet habe. Ich… war fast zweimal im Kampf gestorben, bis ich es besiegt habe und habe als… „Belohnung“ seine Rasse sowie seine Fähigkeiten bekommen. Bis auf die… Feuerflügel hätte ich auf den Rest liebend gern verzichtet.

Und bevor die nächste Frage kommt, aber einen Kampf wollte ich zu dieser Zeit um jeden Preis vermeiden, damit ihr nicht mit reingezogen werdet. Mir sind zu wenig Informationen über ihn bekannt, dazu muss ich dieses Vieh an einem Ort bekämpfen, wo keine anderen Personen mit hineingezogen werden.

Ich habe erst zwei dieser Viecher getötet, so wie ich es damals versucht habe zu erklären, aber selbst… ich bin bei diesem Monster sehr vorsichtig.“ erklärte Sina, während sie langsam wieder zu Atem kam.

„Und… warum jagt es uns? Der Vampir war ja so großzügig gewesen, den Grund zu erklären.“ hakte Sakura weiter.

„DAS weiß ich nicht. Vielleicht habt ihr ihn im Schlaf gestört oder so, keine Ahnung. Mit diesen Wesen kann man ja leider keine Gespräche führen, daher würde ich mir darüber nicht den Kopf zerbrechen.“ zuckte Sina mit ihrer Schulter.

„Aber… du wirkst, als wüsstest du wer das ist oder?“ kam die Frage von Rose und Sina sah aus, als würde sie sich lieber die Zunge abbeißen wollen.

„Mit… hoher Wahrscheinlichkeit Cimmeris der Schattenfresser. Winda fliegt im Himmel, Dogma hinterlässt keine Zerstörung, somit kann ich ihn auch ausschließen. Die Restlichen passen nicht zum Schema, wenn das ein Wolf sein soll.“ murmelt Sina.

„Schattenfresser? Keine Ahnung was das sein soll, aber dieser Wolf… wirkte auch mehr, als wäre es ein Schatten als ein richtiger Körper… also es kamen viele schwarze Rauchfaden von seinem Körper hoch.“ kramte Leena in ihrer Erinnerung.

„Das Problem ist, dass dieses Monster nie offiziell getötet wurde.“ sagte Sina es sehr betont und schaute Sakura an, die nun sehr blass wurde im Gesicht.

„Wie… meinst du das? Scheinbar ist es doch bekannter, als es den Anschein hat?“ wundert sich Axel, der selber wieder ausgeruhter ist.

„Hmm… wie soll ich es erklären. Es ist einfach verschwunden versteht ihr? Man hat nie seinen Leichnam oder sonstige Beweise gefunden, ob es noch lebt oder nicht.“ war Sina vorsichtig mit ihrer Erklärung.

„Scheinbar haben wir es nun wieder gefunden und es war… ziemlich lebendig, dass hast du ja nun selber zu spüren bekommen.“ meinte Rose nur.

„Aber du würdest es trotzdem bekämpfen oder Sina?“ fragte Sakura nun geheimnisvoll.

„ … Ja ich werde es bekämpfen, wenn der richtige Zeitpunkt kommt.“ nickte Sina nach kurzer Überlegung.

„Dann wissen wir nun, was das für ein Monster eigentlich ist. Glaube, die Pause sollten wir nun beenden und weiter…zu unserem Ziel gehen.“ erklärte Axel nun niedergeschlagen.

„Welchen… Weg gehen wir nochmal?“ traute Rose sich nicht zu fragen, bekommt aber die Antwort schon dadurch, dass Axel sein Kopf wegdrehte.

„Nein… Nein… NEIN!“ schüttelt Rose nun Sakura am Kragen, die nun selber staunen musste, welche Kräfte sich entwickeln, wenn Angst im Spiel ist.

„Doch, du hast doch gehört, was der pinke Kerl gesagt hat. Das die restliche Armee uns nun jagen soll. Wenn die ihre geflügelten Einheiten ebenso einsetzen, wird das die… höllischte Flucht sein, die wir je haben werden.“ beruhigte Sakura Rose.

„Wenn… das für dich so ein Problem ist, bleibst du einfach in meiner Nähe. Ist… zwar schade, dass du die Viecher nicht tötest, aber dann werde ich dich solange beschützen.“ bot Sina an.

„Ein besseres Angebot wirst du vermutlich nicht bekommen, aber die Anführerin hat den Weg entschieden oder?“ versuchte Leena die Heilerin zu beruhigen. „Außerdem haben wir… den… Vorteil? Sobald wir den Spinnenwald irgendwie… „lebend“ durchqueren, kommen wir direkt in die Nähe menschlicher Siedlungen, die sich gegen Dämonen wehren können.

Rose sah immer noch aus, als würde sie lieber mit den Dämonen kämpfen wollen, aber letztendlich akzeptierte sie ihr Schicksal.

„Dann… werde ich solange bei Sina bleiben, bis… wir… den Wald durchquert haben…“ war Rose niedergeschlagen. Sina fragte sich selber, ob das wirklich nur eine Angst war oder ob da mehr dahinter steckte.

„Ok, bis zum Wald brauchen wir noch ein paar Tage…“ teilte Axel es noch mit, dann ging die Gruppe gemeinsam weiter…

Währenddessen kämpfte der pinke General gegen den Wolf. Der General wusste nicht, was er von diesem Monster halten sollte, aber alle seine Angriffe gingen immer nur ins Leere und wusste genau, dass dieser Wolf nur mit ihm spielte.

„Ich werde meine Männer dafür rächen, dass du sie getötet hast!“ knurrte Trozzon. Was dem General aber auffiel, war die große Narbe über der Stirn des Monsters. Scheinbar war jemand in der Lage gewesen ihn zu verletzen.

Dann griff der Wolf den General an, scheinbar war er von dem Spiel müde geworden und wollte es beenden. Mehrere schwarze Bälle flogen aus dem Maul des Wolfes, die auf den General zuflogen. Dieser wollte ihnen ausweichen, aber er hörte damit auf, als Trozzon merkte, dass er niemals das Ziel war…

Die Magie flog nämlich auf seinen Schatten und zerstörte seinen Schattenkopf, was seinen echten Kopf ebenso zerstörte. In dieser Welt gibt es eine feste Regel. Der Schatten ist an seinem Körper gebunden und gezwungen, dem Körper überall zu folgen, egal welche Bewegungen dieser auch macht.

Aber was passiert mit dem Körper, wenn der Schatten zerstört wird? Das Gesetz in dieser Welt verlangt, dass der Körper sich dem Schatten anpassen muss. Das ist die wahre Macht von Cimmerris, dem Schattenfresser.

Mit seiner geheimen Kraft ist ihm keiner ebenbürtig, denn niemand kann seinen Schatten auf Dauer vor ihm schützen. Freudig ruft er seinen Wolfsruf raus, dass jeder seinen Sieg mitbekommt und wurde dann wieder sauer, dass er seine Beute wieder verloren hat.

Eine seiner Vorderpfoten streichelte über die Narbe, die er von diesem Schwertkämpfer bekommen hat.

„Grrrrr…“

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