Sin Roswell

Web Novel Deutsch

Kapitel 291

Ich bin wiedergeboren und der ehrliche Verlierer?

„Und Lilith ist die Gewinnerin!“ ging die Gildenmeisterin Emanuel auf die Dämonin zu, während Walter bewusstlos auf dem Boden lag. Ein Schock ging durch die Menge das… ein SSS-Abenteurer vor ihren Augen besiegt worden ist.

„Rose? Kannst du Walter heilen? Ich gedenke meine Wette einzulösen. Und Axel… komm mal kurz her.“ nickte Lilith zu ihren Freunden. Die Heilerin nickte und machte sich ans Werk, während Lilith dem jungen Mann was ins Ohr flüsterte. „Bist… du dir sicher?“

„Ich bin mir so was von sicher. Walter wird in der nächsten Zukunft vorsichtiger sein mit den Wetten. Los, sucht mal die Aufträge, worum ich gebeten habe.“ scheuchte Lilith Axel weg.

„Damit alle Wissen, aber Lilchen wird direkt in den A-Rang befördert. Die Beweise habt ihr alle zur Genüge gesehen. Sie hat das Herz eines wahren Abenteurers sowie die Stärke. Ich bin gespannt, was sie noch schaffen wird.“ teilte Emanuel dies allen mit, aber es herrschte nur eine Totenstille.

„Scheinbar teilt nicht jeder deine Freude schöne Frau. Nicht schlimm, vielleicht werden unsere „Kollegen“ da unten in nächster Zeit etwas… pflichtbewusster.“ grinste Lilith in ihrem zerschnittenen grünen Kleid.

Auf einmal stöhnte Walter, Rose war mit ihrer Heilung fertig. „Ah… der „Schnitter“ wird auch langsam wach.“ ärgerte Lilith ihn.

„Euch fehlen wirklich nur die Hörner, Flügel und Schwanz, dann wärt ihr wahrhaftig ein Dämon.“ knurrte Walter, nachdem er langsam aufstand.

„Habe halt eine dämonische Erziehung hinter mir, bleibe aber letztendlich ein Mensch oder? Und? Seid ihr ein guter Verlierer?“ fragte Lilith den SSS-Abenteurer. Dieser merkte, wie jeder ihn anstarrte und fluchte, dass er zu leichtgläubig dachte, gegen diese Frau eine Wette im Kampf einzuplanen.

„Gib mir die Aufträge, je schneller ich sie fertig bekomme, desto eher werde ich meine eigene Schande los.“ nickte Walter. Axel kam mit drei Postern zurück, die er Lilith überreichte. „Er wird dich dafür richtig hassen…“ murmelte Axel noch.

„DU ahnst nicht, wie egal mir das ist. Es war seine Idee gewesen mit der Wette… Sooo da du immer nur ein Auftrag annehmen kannst, wird meine Freundin Emanuel die anderen solange für dich aufbewahren.“ grinste Lilith spitzbübisch.

„Was soll Walilein denn machen?“ schaute die Gildenmeisterin von der Seite rein, dann riss sie erstaunt die Augen auf.

„Walter, dein erster Auftrag lautet: „Tötet das Monster in der Kanalisation.“ Wenn ich richtig sehe, ist das ein S-Auftrag, also ein Kinderspiel für einen gestanden Profi wie dich.“ las Lilith vor. Erstaunt riss Walter seine Augen auf, auch die anderen Abenteurer, als sie dies hörten.

„Dein nächster Auftrag spielt schon in der SSS-Klasse: „Tötet alle Spinnen im Spinnenwald.“ Hier kann ich dich beruhigen, Axel sowie Rose haben den Boss, eine Arachne im Wald schon getötet. Meine Wenigkeit hat dafür die vielen kleinen Spinnen, aber auch irgendwelche Riesenspinnen massenweise abgeschlachtet. Mir geht es nur noch darum, dass die überlebenden Spinnen ebenfalls getötet werden.“ kam der nächste Auftrag von Lilith.

„Ihr… wollt mich doch auf den Arm nehmen oder?“ hakte Walter nach, aber Lilith schüttelt ihren Kopf.

„Aber nein. Du warst mit dem Wetteinsatz einverstanden oder? Wie gesagt, den Großteil der Spinnen sollte von uns getötet worden sein, so kümmerst du dich wirklich nur noch um die restlichen Viecher.

Kommen wir zum letzten Auftrag. „Schutzeskorte für eine Forschergruppe in Vurdinia“ gesucht, ein C-Auftrag. Aber wenn ich ehrlich bin, ist das ein SSS-Auftrag, weil ich schon einmal dort gewesen bin und die Reise ist kein Witz, denn diese Gruppe will den größten aktiven Vulkan dort untersuchen. Und glaub mir, wenn die keinen richtigen Leibwächter haben, wird die Gruppe schon auf der Hälfe der Strecke sterben.“ hielt Lilith ihm alle drei Aufträge vor seine Nase.

„Also die ersten zwei Aufträge verstehe ich ja irgendwie… aber warum ist die Forschergruppe so wichtig?“ wundert sich Rose.

„Weil ich den Grund kenne, warum die Vulkane dort alle aktiv sind. Der Hauptgrund liegt tatsächlich im größten Vulkan und wenn diese Forschergruppe bestätigen kann, was dort… ist, dann wird man die eigentliche Gefahr nicht mehr ignorieren. Außerdem… allein die Vorstellung wie Walter durch die Hitze wandert… Welch ein Genuss, aber vorher das Monster in der Kanalisation sowie die restlichen Spinnen töten.“ versucht Lilith zu erklären.

„Und Walilein? Bist du immer noch ein ehrlicher Verlierer und zeigst den anderen Kindern, wie man ein gutes Vorbild ist?“ unterstützte Emanuel die Aktion ihrer Freundin.

Der SSS-Abenteurer knirschte mit den Zähnen, fühlte sich sehr unwohl in der momentanen Situation, dann seufzte er. „Ok, ich werde die Aufträge machen…“ Alle Abenteurer klatschen ihre Zustimmung.

„Wunderbar! Dann kannst du dich direkt an die Arbeit machen, ich habe gehört, das Monster hat in letzter Zeit Menschen da unten getötet.“ teilte Lilith die Information mit, dabei sah man ihr unheimliches Lächeln wieder.

„Nun, wenn Lilith, Rose und Axel wieder mit in mein Büro kommen würden? Ich hätte gerne noch ein paar Dinge zu bereden, außerdem werde ich persönlich deine Abenteurerkarte machen, uhh… für solch eine Freundin mache ich das wirklich sehr gerne.“ griff Emanuel unter den Arm von Lilith und zog sie mit. Alle Abenteurer machten sofort Platz, während Rose sowie Axel ihre Köpfe schütteln und dem Duo folgte.

„Übrigens du wirst in den Rang A befördert.“ flüstert Rose die Information zu ihrem Freund, der erstaunt seine Augen aufriss.

Die Informationen breitete sich auf ganz Alliancia aus, was soeben im Gildenhaus der Hauptstadt passierte. Lilith die Dämonin, wie sie mit ihrer Rede die Ehre der Abenteurer packte und den eigentlichen Standpunkt erklärte, wie sie einen der stärksten SSS-Abenteurer ohne Probleme besiegte und wie sie in ihrer Genialität eine Veränderung auf der Welt umsetzte.

Alle saßen wieder im Büro der Gildenmeisterin und bekamen einen neuen Tee serviert. „Lasst es euch munden.“

„Ohh… wieder ein leckerer Tee?“ strahle Lilith und trank ihn, dabei verzog sich das Gesicht so vor Freude, dass sie selber nicht wusste, wie ihr Gesicht aussah.

„Darf ich fragen, woher ihr wisst, was… der Grund für die aktiven Vulkane auf Vurdinia sind?“ kam die Frage von Emanuel.

„Solange ihr es für euch behaltet und es keinem weiter erzählt, habe ich kein Problem damit.“ lächelte Lilith.

„Hm… ok, ich werde dieses Geheimnis für mich bewahren. Aber dafür will ich alles wissen!“ nickte die Gildenmeisterin.

„Im größten aktiven Vulkan der Welt lebt Tierra, eine Götterbestie. Dieses Monster ist der Grund, warum alle Vulkane mehr oder weniger aktiv sind sowie die permanente Hitze auf dem Kontinent.“

„Bitte?! Es gibt noch mehr von deiner Sorte?!“ konnte Axel sich nicht zurückhalten und sprach das aus, was er im Kopf hatte.

„Axel… das habe ich doch die ganze Zeit versucht zu erklären, dass es weitere Götterbestien gibt neben mir und dem Wolf. Jedes dieser Monster ist in der Lage, die Welt zu zerstören, wenn sie es wirklich wollen.“ seufzte Lilith.

„G… Götterbestien? Lilchen, ich glaube, du musst mir das schon bisschen näher erklären.“ bat die verwirrte Emanuel und Lilith tat dies, denn bei dieser Gildenmeisterin hatte sie überhaupt kein schlechtes Gefühl die Informationen weiterzugeben.

Einige Zeit saß eine blasse Gildenmeisterin, die all die Erzählungen verarbeiten musste. „Dann bist du kein Mensch sondern… ein Monster, dessen Rasse eine Götterbestie ist? Das erklärt dann auch, warum ihr mit den Abenteurern so aufräumen konntet.“

„Es wäre so oder so früh genug raus gekommen, wer die Fähigkeit „Analyse“ beherrscht sowie eine Identifikationsbrille trägt. Und… ich kann euch irgendwie auch vertrauen, aber mein richtiger Name ist Sina. Die Lüge… habe ich bewusst erfunden, um gewissen Problemen vorzubeugen, damit ich mit meinen Freunden hier in diese Stadt kann.“ sagte Sina die komplette Wahrheit.

„Hmm… ich verstehe. Um Panik zu vermeiden, geht ihr solche Schritte. *seufz* Scheinbar hat jeder eine Bürde im Leben zu tragen oder? Aber keine Sorge, ich bin euch dankbar, dass ihr mir euer Vertrauen gebt. Bleiben wir weiterhin bei Lilith, sonst verplappere ich mich noch irgendwann.“ lächelte Emanuel.

„Ihr… habt damit kein Problem, was Lilith ist?“ fragte Axel vorsichtig nach, aber die Gildemeisterin schüttelt ihren Kopf. „Kein bisschen, mein Herz sagt mir sogar, dass ich ihr vertrauen kann.“ zwinkert die Gildenmeisterin.

„Aww… dasselbe sagte auch mein Herz, dabei bin eigentlich von Natur aus eine sehr misstrauische Person.“ war Lilith entzückt.

„Nun… was soll ich auf deine Karte schreiben? Name und Rasse… sollten wir bei deiner Geschichte bleiben, aber wenn ich dir einen Tipp geben darf, geh nicht in die anderen Gildenhäuser, denn… dort musst du mit Problemen rechnen, wenn sie deinen echten Status sehen.“ war Emanuel auf einmal sehr ernst.

„Ich bin ehrlich zu dir. Mein Plan war es gewesen, dass ich Abenteurerin werde um an Informationen zu kommen, wo alles Monsternester um die Hauptstadt sind, damit ich sie mit meinen Freunden ausräuchere.

Es geht mir bei der Aktion vor allem darum, dass sie stärker werden, um später gegen den Dämonenkönig kämpfen zu können. Ich hatte jetzt gegen zwei Dämonengeneräle gekämpft, wobei einer von ihnen durch eine andere Götterbestie gestorben sein müsste. Der andere… hat alle meine Schläge gefressen und ist immer wieder aufgestanden, damit meine ich, mit meiner vollen Kraft.

Ich hoffe, dass der Dämonenkönig ihn für sein Versagen töten wird, denn wenn nicht, dürfte es im Krieg gegen diesen General sehr… brutal werden.“ erklärte Lilith ihr Anliegen.

„Ah… ich verstehe. Hmm… wenn ich richtig im Bilde bin, seid nur ihr drei mehr oder weniger Abenteurer, aber… es gibt so viele Nester, ihr müsstet immer wieder zurückkommen…“ grübelte Emanuel.

„Gibt… es keine Möglichkeit, dass ihr alle Aufträge… für uns bewahrt und wir sie in Ruhe alle abarbeiten, sogar Orte, wo Banditen lauern? Mir ist es wirklich wichtig, dass meine Freunde stärker werden.“ war Lilith sehr ehrlich.

„Das… kann ich machen. Aber nur wenn ihr mir einen Gefallen tut.“ blinzelte auf einmal ein Stern im Auge der Gildenmeisterin. „Und… das wäre?“ hatte Lilith eine böse Vorahnung.

„In drei Tagen haben wir „Tag der offenen Tür“. Dort werden wir alle Interessenten das Leben eines Abenteurers erklären, Kämpfe zeigen, unsere Struktur und alles weitere. Ich… brauche für meine Zwecke aber noch eine wunderschöne Frau und da kommt ihr mir geradezu recht.“ lächelte Emanuel.

„Hoffe… dass ich es nicht bereuen muss. Was ich nicht alles für meine Freunde tue…“ murmelt Lilith.

„Wunderschön! Nun müssen wir nur noch den Beruf eintragen, lass mich eben den Jobkristall holen…“ klatsche die Gildenmeisterin freudig auf.

„Du… gehst wirklich so weit für uns?“ fragte Rose lächelnd. „Ich… finde das wirklich sehr schön von dir.“

„Hmm… bin mir nicht sicher, ob ich mich bedanken will oder fluchen, wenn Lilith uns in jedes Monsternest schicken will…“ kam der Gedanke bei Axel.

Irgendein Gebäude der Inquisition:

„Exzellenz, ich muss mich entschuldigen, aber wir sind nicht in der Lage, die Frau zu finden, die unsere heiligen Paladine verletzt hat.“ entschuldigte sich ein roter Priester vor dem Bischof.

Der Bischof streichelt nachdenklich an seinem langen grauen Bart, ihm machte vor allem die Sorge, dass auch einige Paladine verschollen sind.

„Sollen wir eine… Säuberung in der Stadt planen?“ fragte der Priester, aber der Bischof schüttelt den Kopf.

„Nein… wir werden etwas anderes machen. Wir werden das Volk auf die Frau ansetzen. Damit es funktioniert, werden wir morgen alle Ungläubigen auf dem Scheiterhaufen verbrennen und ihr die Schuld zuschieben.“ erklärte der Bischof seinen Plan.

„A… alle? Seid ihr euch sicher? Damit wäre es die größte Verbrennung aller Zeiten, seid ihr euch dessen bewusst?“

„Ja, ich bin mir dessen sehr bewusst. Im Namen der Göttin werden wir die Stadt von dem Bösen befreien, damit wir in das gelobte Land kommen.“

„Auch… die schwangere blasse Frau?“

„Mein Sohn… Ich sagte euch doch bereits, alle Ungläubigen. Damit ist auch die schwangere Frau gemeint. Verbrennen wir gleich das Übel, bevor das Kind… die Welt erblickt.

Der Marktplatz… wäre der ideale Ort, für die Massenverbrennungen, zumal wir genug Zuschauer versammeln können.

Und an allem ist die blonde Frau in der roten Schädelrüstung schuld…“

Kapitel 290

Ich bin wiedergeboren und die weiteren Übungen?

„Und? Was denkt ihr über mein Angebot?“ fragte die Gildenmeisterin Emanuel, während sie ihren Tee trank.

„Ihr würdet doch eh nicht locker lassen, bis ich zustimme oder?“ rollte Lilith mit ihren Augen, während Rose´s Lächeln groß wurde. „Das… heißt, dass du doch Abenteurer sein wirst?“

„Ja, aber rechnet nicht… unbedingt damit das ich lange als Abenteurerin tätig sein werde, weil ich die Lehrerin für die beschworene Heldin und auch mehr oder weniger aktiv im Krieg gegen die Dämonen bin. Dabei sind die Abenteurer ja eine neutrale Fraktion.“ nickte Lilith.

„Nicht schlimm. Solange es nur einzelne Personen sind, ist es egal. Erst… wenn alle Abenteurer das machen, entstehen die Probleme. Aber es freut mich wirklich vom Herzen, jemanden starkes wie euch in unserer Gilde zu begrüßen.“ klatschte Emanuel glücklich.

„Gegen… wen soll Lilith eigentlich kämpfen? Ich meine… sie ist wirklich seeeeehr stark.“ betonte Rose.

„Ach Süße, mach dir keine Sorgen. Ich habe schon ein paar Kandidaten… die eine Prügel verdient haben.“ blinzelte es auf einmal im Auge der Gildenmeisterin.

„Erm… ich bin nicht gekommen um die Probleme der Gilde zu lösen.“ merkte Lilith an, aber Emanuel kichert nur. „Keine Sorge… folgt mir, dann gehen wir es direkt an.“

Alle „Damen“ gingen aus dem Büro raus und waren schon wieder im Eingangsbereich. Scheinbar hat sich das Gespräch in die Länge gezogen, denn Bert ist verschwunden, dafür kam Axel angerannt.

„Was hast du schon wieder angerichtet?!“ kam direkt der Vorwurf von dem jungen Mann. „Alle verziehen ihr Gesicht, als hätte jemand ihnen eine Standpauke gehalten, an der Decke und am Boden ist ein Loch und keiner will was sagen!“

„Dürfte daran liegen, dass ich ihr Abenteurerdasein anzweifelte, nachdem sie Rose gemobbt haben vor meinen Augen.“ hob Lilith abwehrend ihre Hände hoch. „Und die Löcher… nun, die kann Bert bezahlen oder wunderschöne Frau?“ ging die Frage an Emanuel.

„Oh ho ho, ich wisst wie man Komplimente macht. Aber das ist eine fantastische Idee, denn… so ein Mann… versteht nur, wenn man mit Gewalt und an sein Geld ran geht, dass seine Aktionen… nicht erwünscht sind.“ kichert die Gildenmeisterin.

„Eh… was?“ schaute Axel zwischen den Damen hin und her, als Rose neben ihm stand. „Ich erkläre es dir später in Ruhe. Nun werden wir sehen, wie… Lilith für die Gildenmeisterin ein paar Sorgen löst.“

„Huh? Das… erm… wat?!“ drehten sich die Zahnräder bei Axel, als er den Sinn hinter der Aussage von Rose nicht verstand. „Was haben die beiden Wahnsinnigen vor?!“ Nun bereute er seine Worte, als die Gildenmeisterin und die Dämonin schwarze Gesichter bekamen mit einem großen weißen Grinsen.

„Oh? Glaube da schreit jemand förmlich, mich als Duell-Partner zu haben schöne Frau.“ fing Lilith an. „Das glaube ich aber auch, oh ho ho ho. Vielleicht… wird es nicht passieren, wenn er sich sofort auf die Knie bei uns entschuldigt.“ beendete Emanuel dies.

Als konnte Axel in die Zukunft sehen und sie war nicht… wirklich angenehm, ging er sofort auf die Knie, legte seinen Kopf auf den Boden, dann kam seine Entschuldigung: „Es tut mir vom Herzen leid, dass… ich euch unüberlegt beleidigt habe!“

„Hmm… zumindest ist er ehrlich.“ meinte Lilith und Emanuel stimmte ihr zu. „Herrlich, das habe ich in den alten Zeiten vermisst, als ich selber Abenteurerin war.“

„Von diesen Zeiten müsst ihr mir mal berichten, sie dürften viele Geschichte beinhalten.“ wurde Lilith neugierig.

„Aber sicher das Lilchen. Einfach die Tage vorbeikommen, es würde mich wirklich freuen, die zu erzählen.“ klatsche die Gildenmeisterin freudig.

Die… Szene war schon ein bisschen bizarr, da wäre die gut gebaute Dämonin Lilith und die Gildemeisterin Emanuel, die… eigentlich ein Mann war, aber die beiden verstehen sich, als würden sie sich Jahrzehnte schon kennen.

„Nun lass uns in die Trainingshalle gehen, ich möchte zu gerne eure Kampfkunst sehen!“ wurde Emanuel ungeduldig, nahm eine Hand von Lilith und zog sie mit in die Trainingshalle.

„Was… ist Lilith eigentlich? Wie kann… sie die schlimmste Gildenmeisterin der Welt… so um den Finger wickeln?“ war Axel fast sprachlos. „Das… wirst du als Mann nicht verstehen.“ war der Kommentar von Rose.

In der Trainingshalle wurde ein bisschen geübt, aber dank Lilith waren nicht wirklich viele Abenteurer motiviert, als die Gildenmeisterin laut verkündete.

„Kinder! Kinder! Hört mal alle her. Diese unschuldige Dame möchte ein Teil unserer Gilde werden.“ rief die Gildenmeisterin. Überall sah man auf einmal schockierte Gesichter, während andere doch leicht interessiert wirkten. Die Trainingshalle selber hatte zwei Etagen, wo man von oben zuschauen konnte.

„Es ist eine Tradition für uns Abenteurer die Neuankömmlinge zu bewerten, wenn sie zu uns kommen wollen. Normalerweise… würde es ein Trainer machen, aber nach der Aktion in der Eingangshalle ist jedem bewusst, wie stark diese Frau ist. Ihr Name lautet Lilith.“ setzte Emanuel die Rede fort und zeigte auf die grün gekleidete Frau.

„Ihr liebt es euch in Szene zu setzen oder?“ grinste Lilith von der Seite. „Aber sicher das! Schau doch mal, wie voll die Halle auf einmal wird.“ zeigte Emanuel auf die oberen Ränge, die sich immer mehr mit Personen füllte.

Rose und Axel haben es geschafft, noch vor der Trainingsplatte eine gute Stelle zu finden, wo sie den Kampf beobachten können, bevor auch diese komplett umrundet ist.

„Soo… heute aber ist die Tradition ein bisschen anders. Ich werde bestimmte Abenteurer aufrufen, die diese Dame bekämpfen werden dürfen…“ wollte Emanuel die Regeln erklären als.

„STOP!“ schrie jemand. Sofort wendete sich die Gildenmeisterin zu der Stimme und sie gehörte Bert, der sich durch die Menge durch quetschte. „ICH WERDE DIESES WEIB TESTEN!“ schrie Bert unterwegs.

„Bert… willst du wirklich noch mehr Stress machen?“ fragte Emanuel, dabei sah man auf ihrer Glatze eine Zornesader.

„Ist schon in Ordnung schöne Frau, bekommt er nochmal… meine Liebesfaust zu schmecken, dann läuft unsere eigentliche Abmachung.“ grinste Lilith böse.

„Bist du dir sicher? Nicht… das…“ wollte Emanuel nachhaken, aber Lilith nickte. „Ich bin mir sehr sicher.“

Bert hat es geschafft und stand mit einem roten Kopf vor den beiden Damen. „Das werde ich dir so heimzahlen, dass selbst deine Mutter dich nicht erkennt!“ knurrte Bert.

Auf einmal wurde es in der gesamten Halle sehr heiß, dann verschwand sie schon wieder, wie sie gekommen ist.

„Ok, Planänderung. Ich wollte dich einfach nur aus dem Ring werfen, aber damit hast du mich wirklich… gereizt.“ lächelte Lilith, die kurz ihre Wut freien Lauf ließ. „Aber bevor…“ zog Lilith auf einmal ihr Schwert Lazarus raus, dann schnitt sie vor den Augen aller Personen ihr Beinkleid.

Sofort pfeifen und grölen die Männer, während andere Nasenbluten bekamen. Axel und Rose trauten ihren Augen nicht, was ihre Freundin da machte. Das Kleid wurde geschnitten, das nun so kurz ist, dass es soeben noch den Hintern der Dämonin bedeckte. Aber Lilith ging noch weiter und Riss ihre Ärmel von der Schulter ab.

„Was… machst du da?“ murmelt Rose, die die Szene beobachtet. Nun sah jede Person die Tätowierungen an den Armen von Lilith. Die abgerissenen Ärmel warf sie einfach so in die Menge wie den abgeschnitten Stoff, dann zog sie sogar ihre Schuhe aus, die sie aber nun ins Inventar legte mit dem Schwert.

„So lässt sich das viel besser kämpfen.“ grinste Lilith böse. „Ich hoffe, die Vollpfeife musste nicht zulange auf mich warten?“

„Tzz… ich mache dich so fertig, du wirst dich im Spiegel nicht wieder erkennen.“ war Bert unbeeindruckt, während Lilith ein paar Fans gewonnen hat.

„Interessante… Muskeln hast du Lilchen. Aber… noch viel interessanter sind die wunderschönen Tätowierungen an deinen Armen. Du musstest… lange leiden, bis sie fertig sind oder?“ streichelt Emanuel über die Arme von der Dämonin.

„Eigentlich nicht, der Prozess ging sogar ziemlich schnell.“ lächelte Lilith. „Aber diese… rote Glasperle in eurer linken Hand… wie… wurde die denn eingesetzt?“ fragte Emanuel vorsichtig.

„Das… ist schon eine etwas andere Geschichte. Lass mich nur sagen, dass man sie in einem sehr heißen Zustand gegen meinen Willen eingefügt hat und sie sich nicht mehr entfernen lässt.“ wurde Lilith nun ein bisschen traurig.

„Ach du arme… Nachher werde ich dir nochmal von dem Tee anbieten, damit du wieder glücklicher wirst. Nun zu den Regeln. Töten ist verboten sowie die Zuschauer in Gefahr zu bringen, verstanden? Der Kampf geht solange, bis eine Seite… besiegt wurde oder ich als Schiedsrichter mein Wort erteile.“ ließ Emanuel ihren Charme raus.

Bert holte eine große Doppelkopfaxt raus, während Lilith auf eine Waffe verzichtete. Aber sie merkte unter den Zuschauern eine Präsenz, dass jemand eine gewisse Stärke hatte.

„Holt mal gleich die Liege für das Weib, wenn ich mit ihr fertig bin!“ lachte Bert gehässig, dabei leckte er seine Lippen.

„Genau, holt mal seine Liege.“ war Lilith unbeeindruckt. „Axel, Rose? Bitte beobachtet auch diesen Kampf, denn wenn wir auf die Reise gehen, werden wir das gemeinsam üben!“

Erstaunt rissen Axel und Rose ihre Augen auf, als Lilith ihre Tat verkündete, dann seufzten beide schwer, denn sie ahnen, wie das nun enden wird. Emanuel ging vom Kampfplatz runter, beide Kämpfer halten ihren Abstand. „Drei… Zwei… Eins… KÄMPFT!“ schrie die Gildemeisterin und die Zuschauer jubelten.

Bert rannte brüllend auf die Frau zu, die ihn mit einer „komm-doch“ Geste provozierte, dann schlug der große Mann mit der Axt zu. Diese wich Lilith spielend aus, auch die nächsten Angriffe.

„Wenn ihr beiden euch daran erinnert, habe ich Prinz Dummkopf auf die gleiche Art und Weise demütigt. Das ist nur eine Wiederholung, damit ihr die Bewegungen verinnerlicht. Bert ist genauso ein Idiot, er schwingt achtlos seine Axt ohne Gefühl nach mir, selbst ein Kind kann seine Angriffe vorahnen.“ wich Lilith aus, dann drehte sie sich zu ihren Freunden um, aber wich trotzdem die kommenden Angriffe vom Bert aus.

Alle Zuschauer staunten, was die Frau machte und Bert´s Kopf wurde immer roter, dass er fast zu platzen drohte. „DU DÄMLICHES MISTSTÜCK!“ schrie der Mann die Frau an, dann machte er den selben Fehler wie der Prinz und schlug mit der Axt von Oben nach unten…

Lilith fing den Waffenarm auf sodass es gerade wurde, dann schlug sie mit der Faust in den Ellbogen. Das Brechen der Knochen konnte man in der Halle nicht überhören, sogar als weiße Knochen durch die Haut durchkamen. Bert schrie laut auf und ließ seine Axt fallen.

„Wie ihr seht, hat auch dieser Idiot den selben Fehler gemacht wie dieser Prinz. Wiederholt habe ich den Waffenarm aufgefangen und den Ellbogen in eine andere Richtung geknackt.“ grinste Lilith amüsiert.

Aber Bert war scheinbar in der Lage, die Schmerzen wegzustecken und seine Axt mit dem anderen Arm zu benutzen, auch… wenn er extrem blass aussah.

„Du… elendes Miststück…“ knurrte Bert, aber er sah schon die schwarzen Punkte in den Augen, die Schmerzen fordern ihren Tribut.

„Nichts außer einer großen Klappe. Beenden wir die Peinlichkeit besser.“ sagte Lilith dies hinter dem Rücken von Bert, dann trat sie mit ihrer Kraft Bert in den Hintern. Bert flog mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit aus dem Ring raus in die nächste Etage, dabei krachte er in die Holzdecke.

Keiner… hat mitbekommen, wie schnell Lilith sich in diesem Moment bewegt hat, fast keiner. Einer der Zuschauer riss erstaunt die Augen auf, was soeben passiert ist.

„Damit haben wir eine Gewinnerin! Lilith hat gegen Bert gewonnen!“ klatschte Emanuel in die Hände, die anderen taten es nur zögerlich. Axel und Rose wussten bereits, wie es endet, aber war es wirklich so einfach, wie Lilith es zeigte?

„Nun, nachdem wir den Störenfried endlich losgeworden sind, kommen die eigentlichen Tests. Ma Lee! Ihr werdet gegen die Frau kämpfen!“ befahl die Gildenmeisterin, sofort schauten alle Zuschauer sich gegenseitig an, ob… sie den Namen richtig gehört haben.

Etwas sprang aus der Menge raus und landete im Ring. Ein kleiner Mann mit schwarzen Haaren und mandelförmigen Augen, dazu eine schwarze Hose und ein weißes Hemd.

„Ihr… seid euch sicher, wenn ihr mich ruft. Dann… werde ich mir dieses Weib vornehmen. Ma Lee ist mein Name.“ stellte sich der Abenteurer im chinesischen Stil vor, dann riss er mit einem Ruck sein weißes Hemd ab. Man sah seine Muskeln, kein Gramm Fett war zu sehen.

Lilith hob nur eine Augenbraue hoch, was… das eigentlich werden soll, als Ma Lee wie ein Kung Fu Kämpfer herumschrie und mehrere Beinbewegungen machte, die man auch als Angriffe betrachten könnte. Dies tat er aber auch mit den Fäusten. Dann machte Lee mehrere Saltos sowie Kicks, die ihn kurz in der Luft hielten.

„Ehrlich? Bin ich in China gelandet oder was macht der Typ da eigentlich?“ wunderte sich Lilith, denn sie war in keiner Weise beeindruckt.

„So… ich bin aufgewärmt! Eure letzte Stunde hat geschlagen!“ nahm Lee eine Kampfpose an, bereit für den Kampf.

„Erm… ich auch…“ nickte Lilith. „Ok, dann… Drei… Zwei… Eins… KÄMPFT!“ läutete die Gildenmeisterin den nächsten Kampf ein.

Schreiend rannte Lee auf Lilith zu, dann sprang er einmal in die Luft mit einen Tritt nach Lilith… Diese machte einen Schritt beiseite und hob ihre Faust vor… sein Geschlechtsorgan…

ACH VERDAMMT!“ schimpfte eine Oma. „Mir sind zwei Eier zerbrochen Fritz!“ „Was hast du gemacht Agnes?!“ rief der Opa aus dem Wohnzimmer und kam in die Küche, um nachzuschauen was los ist.

„Mir sind zwei Eier auf den Boden gefallen…“ war Agnes traurig. „Ney ney, die sind platt, kannste wegwerfen. Du weißt doch, wie wertvoll Eier sind!“ schüttelt Fritz den Kopf.

Lee lag mit Schaum im Mund auf dem Boden. Er zuckte überall am Körper und hielt sich seine Klöten.

„Nun… was ihr daraus lernen könnt Axel und Rose ist, je unfairer ihr kämpft, desto höher ist die Siegeschance.“ kommentierte Lilith den Kampf. Viele männliche Zuschauer hielten sich ebenso ihr Geschlechtsteil. Alle bekamen ein Zucken durch den Körper, als sie… gesehen haben, was die Frau getan hat.

„Hm… Lee kann nicht mehr weiterkämpfen! Damit hat Lilith wieder gewonnen und eine weitere Frau ist in dieser Welt geboren!“ klatsche Emanuel, selbst Lilith musste bei der Aussage schlucken.

Aber die Begeisterung hält sich in Grenzen, denn… von einen Kampf konnte man nicht wirklich reden.

„Tja… ich hatte irgendwie mehr von dem Großmaul Ma Lee erwartet, aber vielleicht überlegt er es sich zukünftig, seine feindlichen Frauensprüche sein zu lassen.“ kam der Kommentar von Emanuel. „Als nächstes…“

Auf einmal landete ein verhüllter Mann vor Lilith, sofort ging ein Raunen durch die Menge. „Ich werde ihr nächster Kämpfer werden!“

„Nein! Ihr seid ein SSS-Abenteurer, ihr spielt über ihrer Liga!“ widersprach die Gildenmeisterin sofort mit einem rotem Kopf.

„Diese Frau spielt exakt in meiner Liga. Ich weiß nicht was ihr bezwecken wollt, dass die Frau… all die Abenteurer zusammenschlägt, aber ich werde das beenden.“ sagte der verhüllte Mann, dann nahm er seinen Umhang runter.

Wenn Lilith den Mann beschreiben müsste, sähe er aus wie Thor, nur trug dieser ein Schwert an der Seite statt eines Hammers. „Lass ihn doch Emanuel. Du warst es doch in der Menge, den ich spürte oder?“ grinste Lilith und der Mann nickte.

„Walter der Schnitter, das ist mein Name und einer der stärksten Abenteurer auf der Welt. Was… ihr tut, hat nicht wirklich was mit Abenteurer zu tun. Mit eurer Rede hattet ihr recht, aber das gibt euch nicht das Recht, jeden Abenteurer nach Lust und Laune zusammenzuschlagen!“ teilte Walter es zornig mit, nun bekam er lauten Jubel von den Zuschauern.

„Oh… willst du ein Taschentuch haben? Aber eure Stärke muss ich anerkennen. Lilith ist mein Name und werde dich ins Land der Träume schicken.“ grinste Lilith ungebrochen weiter. „So wie ihr ausseht, seid ihr ein wahrer Schwertmeister oder?“

„Das… ist richtig. Was haltet ihr von einer Wette hm?“ fiel Walter eine Idee ein. Die Gildenmeisterin wollte sich einmischen, aber der SSS-Abenteurer hob seine Hand hoch.

„Wenn ich dieses Duell gewinne, werdet ihr vor jedem Abenteurer hier knien und euch entschuldigen, dass ihr sie beleidigt habt.“

„Oh? Hm….“ wirkte Lilith interessiert… dann bekam sie dieses berühmte Lächeln, wo jeder Zuschauer ein Schauder über den Rücken bekam.

„Sollte ich gewinnen, werdet ihr drei Aufträge ohne Wenn und Aber erfüllen, egal welche Stufe, egal wo der Ort ist. Glaube… das sollte schon in euren Möglichkeiten liegen.“ grinste Lilith provozierend.

„Abgemacht. Keine Sorge, ich werde dieses Duell schnell beenden, damit ihr die Zeit habt, euch bei jedem zu Entschuldigen.“ war Walter sich sehr sicher.

„Lilchen… bist du dir wirklich sehr sicher?“ fragte die Gildenmeisterin nervös. „Aww… aber sicher meine liebe Freundin. Ich habe genug gegen andere SSS-Abenteurer gekämpft, um zu wissen, dass ich es mit diesem Mann aufnehmen kann.“ nickte Lilith. „Und ihr beiden, nun kann ich euch ein paar weitere Tricks zeigen.“

„Lilith… du kämpft gegen einen richtig gestandenen Abenteurer! Der spielt in einer anderen Liga als das was du bisher bekämpft hast!“ meinte Axel und Rose nickte ihm zu, denn beide kannten die Geschichten von dem Schnitter.

„Und? Was macht ihr, wenn ihr gegen den einen Dämonengeneral kämpft, der jeden meiner Schläge wegstecken konnte? Diesmal zeige ich euch den Trick, wie man gegen übermächtige Gegner kämpft und sie zumindest außer Gefecht setzt! Selbst du kannst damit Walter besiegen, Axel!“ widersprach Lilith.

„Dieser Hochmut… ist wirklich ekelhaft, wisst ihr das?“ verzog Walter sein Gesicht, dann zog er sein Schwert. Es hatte eine rötliche Klinge mit schwarzen Mustern.

„Ah… eine lebendige Waffe oder?“ lächelt Lilith, diesmal hat sie den Abenteurer kalt erwischt, als dieser erstaunt die Augen aufriss. „Woher…?“

„Glaub mir, ich habe genug solcher Waffen gesehen, dass ich so langsam den Dreh raus habe, frühzeitig so eine Waffe zu erkennen.“ erklärte Lilith, sie selber will scheinbar weiterhin keine Waffe benutzen.

„Ok… dann haltet euren Abstand, aber wehe die Zuschauer werden verletzt Walter!“ drohte Emanuel den Abenteurer.

„Keine Sorge, ich habe diese Frau genug analysiert, um zu wissen, wo sie ihre Schwachpunkte hat.“ lächelte der Abenteurer sehr sicher.

„Echt? Die will ich wissen!“ wirkte Lilith überhaupt nicht überzeugt. „Aber genug gequatscht, die Zuschauer wollen was sehen und meine Schüler müssen lernen.“

Emanuel seufzte schwer, dann nickte sie: „Drei… Zwei… Eins… KÄMPFT!“ und sofort spürte jeder eine Druckwelle im Ring. Walter hat mit seinem Schwert ins Gesicht von Lilith geschlagen, aber sie konnte es rechtzeitig verhindern, indem sie beide Hände benutzte zum Auffangen.

„… Respekt, dass ihr mit meiner Geschwindigkeit mithalten konntet.“ musste Walter sie doch loben, dann schlug er einen Schwertwirbel nach der Dämonin.

Dank dem Kampf gegen Louis, ihrer eigenen Stärke sowie Vorahnung, wich sie immer erst im letzten Moment den Angriffen aus.

„Das was ich jetzt mache, werdet ihr nicht können Axel und Rose. Indem ich erst im letzten Moment ausweiche, spare ich mehr von meiner Ausdauer, als wenn ich anfangen würde überall hin zuspringen, nur um seinen Angriffen zu entkommen.“ erklärte Lilith lächelnd.

„Ihr nehmt mich nicht ernst oder?“ merkte Walter leicht wütend an, dann hielt er Abstand von der Frau. „Verwandele dich Niyusor!“ Die Muster vom Schwert werden von schwarz zu gelb, das war es schon gewesen.

„Huch? Nur die Muster ändern sich?“ war Lilith ein bisschen verwundert, aber Walter schmunzelte nur. Dann ging er wieder zum Angriff über, schlug mit seinem Schwert von der Seite nach dem Bauch der Frau.

Dies wollte Lilith wieder ausweichen, als auf einmal die Klinge länger wurde und sie quer über den Bauch verletzte.

„Ah… verstehe. Ihr seid in der Lage, die Länge euer Klinge zu verändern. Ein… sehr gefährliches Schwert in den Händen eines Meisters.“ hielt Lilith ihre Hand auf der Wunde und sah das Blut an ihren Händen.

„In der Tat und dieses Schwert wird dich… ARGH!“ wollte Walter irgendwas cooles sagen, aber Lilith schlug mit ihrem Fuß an die Seite seine Brustkorbes, wo man die Rippen brechen hörte. Diesen Angriff hat Walter überhaupt nicht kommen sehen und war sehr verwundert, wie die Frau das nun schaffte…

„Ihr habt euch die ganze Zeit zurückgehalten oder?!“ kam der Vorwurf von dem Abenteurer, während Lilith lächelte.

„Aber natürlich! Ihr seid überhaupt kein Gegner für mich. Wisst ihr, ich wurde von Dämonen großgezogen, was ich dort bekämpfen musste ist der Standard, was ihr zeigt!“ kicherte Lilith unheimlich, ein Schock ging durch die Menge.

„Bitte?! Ein Mensch wurde von Dämonen erzogen?“ hörte Walter nicht richtig, dabei hielt er schmerzlich seine verletzte Seite.

„Da staunst du oder? Ich kenne alle Trick und Kniffe der Dämonen, wenn es um Nahkämpfe geht. Eins kann ich euch versprechen, aber was ich bekämpfen musste zum Überleben, würde dich schneller altern lassen als dir lieb ist.“ lachte Lilith nun leicht irre.

„Also… entweder sie ist eine gute Schauspielerin oder… sie spricht gerade die Wahrheit.“ murmelt Axel. „Glaube… beides. Wir kennen sie gut genug, dass selbst eine Lüge irgendwie wieder die Wahrheit ist.“ murmelt Rose zurück.

„Hrm… verstehe. Das erklärt, warum ihr so eine gefährliche Kämpferin seid. Das Schwert, was ihr am Anfang gezogen habt, wäre eure eigentliche Waffe oder?“ vermutete Walter.

„Aber sicher das. Würde ich es benutzen, würde jeder… Duellant sterben und das kann ich meiner Freundin Emanuel nicht antun oder?“ verzog Lilith schräg ihr Gesicht. „Da bin ich doch froh, dass du so rücksichtsvoll bist Lilchen bei meinen Kinder.“ freute sich die Gildenmeisterin.

Nun nahm Walter sein Schwert mit beiden Händen, endlich hat Lilith ihn soweit. Wenn die Dämonin seine Stärke mit Louis vergleichen müsste, wäre Louis der klare Gewinner.

„Axel und Rose, solltet ihr gegen jemanden wie Walter kämpfen, der Schmerzen kennt und seine Waffe bestens beherrscht, während ihr eure Waffe verloren habt, verzagt nicht. Bleibt ruhig und haltet den Gegner im Auge. Nichts ist schlimmer als in diesem Moment in Panik zu verfallen.“ ging die Übungsstunde weiter.

„Ihr seid wirklich ein Dämon in Menschengestalt, dass ihr mich als… Übung benutzt, aber ich werde mir den Sieg schon holen, denn ich selber habe auch schon gegen Dämonen gekämpft.“ war Walter leicht sauer.

„Das ist nun wirklich das schönste Kompliment, was ich gehört habe. Wenn mein Meister das hören würde, er würde einen Regenbogen kotzen.“ nickte Lilith grinsend. „So sehr hasst mich der Arsch, aber wehe ich finde ihn, dann ist sein letztes Stündlein geschlagen.“

Verwundert hob Walter eine Augenbraue über die Information, dann ging er wieder zum Angriff über. Für Zuschauer war es so schnell, dass sie seinen Bewegungen nicht folgen konnten, während Lilith mit ihren extremen Attributen das alles mehr oder weniger in Zeitlupe sah.

Mit dem Wissen um sein Schwert, wich Lilith nun größer aus, dabei macht sie sogar Salto Sprünge nach hinten, was ihr Herz wieder zum Rasen brachte, denn dank ihre Flügel konnte sie diese Sprünge nicht mehr so wirklich machen.

Walter bemühte sich einen Ast ab Lilith wieder zu treffen, aber er konnte keine Fähigkeit einsetzen ohne die Zuschauer zu verletzten.

„Doof, wenn die Regeln die eigene Stärke eingrenzen nicht wahr?“ heuchelte Lilith Mitleid vor, als sie seine Zwickmühle bemerkte.

„Macht euch lieber Sorgen um euch!“ blaffte Walter wütend, wieder rannte der Abenteurer auf die Frau zu und machte den Fehler wie viele andere auch… er hob seine Waffe hoch, um die Frau von oben zu schlagen…

Lilith fing beide Handgelenke auf, warf ihn über sich, sodass Walter mit dem Rücken auf den Boden krachte. Dieser schrie vor Schmerzen auf, dann trat Lilith von der Seite in den Hals, ihm wurde die Luft abgeschnitten. Walter keuchte und würgte, aber er bekam keine Luft, bis er bewusstlos wurde.

„Das ist ein Trick, mit den könnte man sogar den Dämonenkönig im Handumdrehen besiegen.“ lächelte Lilith voller Stolz.

„Aha…“ murmelten ihre Freunde gemeinsam.

Kapitel 289

Ich bin wiedergeboren und ein Tag voller De ja´vüs?

Am nächsten Tag gingen Rose und Lilith zur Abenteuergilde. Am Vortag hat die gesamte Gruppe sich wieder beruhigt, mehr sogar, die Freundschaft zwischen allen ist sogar gestärkt. Sakura und Leena haben frühzeitig die anderen verlassen, damit die Heldin mit dem König ein klärendes Gespräch führen konnte.

„Ach… eine Bitte hätte ich trotzdem. Sagt keinem weiter, wer… mein eigentlicher Vater ist. Er würde es eh abstreiten und ich… brauche den Stress einfach nicht.“ bat Leena am Ende, was schon ein bisschen ironisch war, aber alle nickten.

Axel dagegen war dann doch noch ein bisschen länger geblieben und konnte zum Abendmahl eine Kostprobe von Lilith´s Kochkünsten probieren. Lilith wusste nicht, dass der junge Kerl ebenso ein guter Esser war wie Rose dies ist.

„Erm, egal was gleich drinnen passiert über mich, einfach ignorieren, Ok? Ich habe ein… gewissen Ruf erworben und einige sind sich nicht zu schade mich stets daran zu erinnern.“ bat Rose dies von ihrer Freundin.

„Hmm? Habe ich diesen Satz nicht schon mal gehört?“ dachte Lilith im Stillen. „Ok? Dann möget ihr doch einfach vorgehen, ich passe mich schon ganz der Situation an.“ lächelt Lilith in ihrem neuen Kleid, dass sie gestern mit den anderen gekauft hat.

Diesmal war es komplett in grün und wegen ihrer Oberweite wurde es von dem Verkäufer direkt angepasst… mit einem Schnitt im Brustbereich, da ihre Brüste gequetscht wurden.

Beide Damen betraten die Gilde und waren in einer großen Eingangshalle. Mehrere Tische, Auftragstafeln, aber auch viele Abenteurer in unterschiedlichsten Rüstungen und Rassen fand man vor, die sich alle laut unterhielten… bis sie die Neuankömmlinge bemerkten und sich ihrer Aufmerksamkeit widmeten.

Ein gigantischer Kerl mit fast nacktem Oberkörper, langem Bart und ungepflegten Haaren stellte sich ihnen in den Weg.

„Na… wen haben wir denn hier auf einmal? Unsere Lieblingsabenteurerin Rose! Nah… immer noch Angst vor Spinnen?“ lachte der Kerl ganz laut, aber auch andere Abenteurer.

„Du kannst mich mal Bert! Wieso hackst du eigentlich immer auf mir herum?!“ wehrte Rose sich, während Lilith irgendwie das Gefühl nicht loswird, dass der heutige Tag sehr… besonders sein wird.

„Warum? Weil du am meisten herum kreischt, wenn es um Spinnen geht… hier schau mal, habe ich gestern gefangen.“ kramte Bert in seiner Hosentasche und holte eine große tote Spinne raus, die er vor Rose hält. Dabei lachte er dreckig, während die anderen abwarten, wie Rose wieder reagieren wird.

„Och wie süß…“ mischte sich Lilith auf einmal ein und nahm die tote Spinne von der Hand des Abenteurers weg, dann klatschte sie die mit Schmackes Bert ins Gesicht. Alle hörten das zerquetschen der toten Spinne an der Wange von Bert.

Rose wollte über die Aktion von Bert etwas sagen, aber Lilith war in diesem Fall schneller gewesen. Alle reagieren geschockt, wie grüner Spinnenschleim von der Wange von Bert runter tropfte. Lilith ging sogar weiter und schmierte ihre… Glibber an die Brust von Bert, während er scheinbar die gesamte Aktion erst noch verarbeiten musste.

„Jetzt sieht es doch viel süßer aus oder?“ lächelte Lilith. „Du elendes Miststück…“ knurrte Bert, nun hat die Dämonin seine volle Aufmerksamkeit.

„Was? Willst du mir was sagen?“ provozierte Lilith den großen Mann bewusst, dabei starrte sie ihm in die Augen.

„Was spielst du dich hier so auf?! Was kannst du denn besonderes hä?!“ schrie Bert die Frau an, es fehlte nicht viel, bis es richtig krachte. Die zermatschte Spinne ignorierte der Abenteurer in seiner Wut irgendwie.

Auf einmal hob Lilith beide Arme hoch und wedelte sie vor sich hin. „Ich kann meine Arme über mich wedeln und Huiiiii rufen.“

Die Stille in der Abenteuergilde… unbezahlbar, als… Rose anfing zu lachen. Richtig laut und lang zu lachen, dabei musste sie ihren Bauch halten. Der ungläubige Blick von Bert, aber auch von den anderen Abenteurern war für sie zu köstlich.

„DU BIST FÄLLIG!“ brüllte Bert und holte mit seiner rechten Faust aus… die Lilith auffing. Dann warf sie ihn hoch zur Holzdecke, wo man ihn laut aufprallen hörte, anschließend fiel Bert wieder auf den Boden. Mehrere Holzbretter fielen bei der Aktion runter, dann trat Lilith den Kopf in den Holzboden. Bert wurde bei der Aktion bewusstlos und zeigte keinerlei Regungen mehr.

„Ihr nennt euch Abenteurer? Vermutlich der Stolz der Abenteurergilde in der Hauptstadt?“ rief Lilith laut genug, dass jeder sie hören konnte. „Ehrlich? Eher seid ihr die größte Schande der Abenteurergilde!“

Nun hat Lilith definitiv die Aufmerksamkeit aller Abenteurer, weitere kamen aus den Nebenräumen, aus der Trainingshalle um zu sehen, was hier für ein Krach war und hörten diese Aussage.

„WIE könnt ihr einen von euren Kollegen hier mobben, nur weil jemand Angst vor Spinnen hat? Noch niedriger kann man nicht fallen, dabei dachte ich immer das Abenteurer eigentlich die tolerantesten Personen sind.

DIESE Frau, jeder scheint sie ja zu kennen, hat Angst vor Spinnen, aber habt ihr euch mal gefragt warum?! Nein, ihr fandet es einfach nur lustig jemand schwächeres bei dessen Angst auszunutzen!

ABER was ihr alle nicht wisst, aber ROSE hat vor einigen Tagen mit unseren Freunden Sakura, Leena und Axel den berühmten Spinnenwald betreten, gegen die gigantischen Spinnen gekämpft und gewonnen!

Bei der Aktion wurde Axel von einer Arachne entführt und wer hat dieses Monster so hingehalten, bis die Heldin Sakura sie töten konnte?! NIEMAND ANDERES ALS ROSE!“ schrie Lilith.

Alle Personen begafften die Dämonin, aber auch Rose, die bei der Ansage rote Wangen bekam und auch sehr glücklich war, dass… jemand sie so in Schutz nahm.

„Wie seid ihr überhaupt Abenteurer geworden? Was ist es denn überhaupt ein Abenteurer zu sein hm?! Einige machen es aus Profit, andere wollen Ruhm erlangen. Dann gibt es welche, die wollen wahre Stärke finden oder eines… die Welt sehen und Abenteuer erleben.

Bei den gesamten Aktionen macht ihr aber alle eins, sollten einige es nicht mitbekommen haben: Ihr helft mit eurer Arbeit Personen, die Hilfe brauchen! Dörfer, Händlerkarawanen mit einer Eskorte beschützen. Hilflose Menschen vor Monstern und Banditen zu beschützen.

Andere sammeln seltene Medizin, Nahrung oder ähnliches für kranke oder reiche Personen, jedenfalls eine Tätigkeit, wo sie eure Hilfe benötigen.

Dann gibt es die Extremen, die Jagd auf starke Monster machen. Eine ehrenvolle Aufgabe, denn diese Monster haben bestimmt eine lange Liste von negativen Einträgen weil sie Menschen, Zwerge oder Elfen getötet haben und die… Hinterbliebenen sich nach Rache sehnen!

Nun frage ich wieder, wie seid ihr Abenteurer geworden?! Einige haben bestimmt jemanden als Vorbild, der ebenso ein Abenteurer ist oder war. Andere weil sie wirklich was auf der Welt bewegen wollen.

Und niemand, wirklich niemand hat keine Angst. Jeder hat Ängste! Geht es um Monster, Essen oder Krankheit… oder sogar die eigene Geliebte! Jeder hat irgendwo eine Angst für das er/sie sich schämt.

Es kotzt mich also so dermaßen an, dass ihr diese Angst bei einem eurer Kameraden ausnutzt und noch dabei Spaß habt. SPUCKE ÜBER EURE HÄUPTER! Dass ihr das an jemanden macht, der ebenso einen Teil auf dieser Welt ist, dass widert mich tatsächlich so an.“ verzog Lilith angeekelt ihr Gesicht. Rose hielt ihre Hände vor den Mund und gab ihr bestes nicht vor Freude zu weinen.

Lilith hat mit ihrer Rede die Abenteurer in Mark und Bein getroffen. Die Personen, die das Schauspiel von Bert gierig beobachtet haben, hatten glühend rote Ohren. Noch… nie wurden diese Abenteurer von jemanden so dermaßen ausgeschimpft.

Auf einmal klatsche jemand. Lilith drehte ihren Kopf zu der Person und musste mehrmals ihre Augen auf und zu schließen, bis sie realisierte, was da klatschte. Ein kleiner dicklicher Mann mit Glatze, der ein mitternachtsblaues Kleid und roten Lippenstift trug. Dabei lag ein Pelzschal um seinem Hals, der vor seinem Körper herunterhing.

„Das… habt ihr wirklich sehr schön gesagt.“ sagte der Mann es mit einer hohen Stimme. „Ich werde eure Worte niederschreiben und das an alle Gilden weiterleiten, denn… Solch eine Inbrunst und Wahrheit in euren Worten habe ich schon lange nicht mehr erlebt.

Ihr habt die Dame gehört und wenn ich meine bescheidene Meinung dazu sagen darf. Sie hat recht und damit diese Worte sich jeder verinnerlicht, wird jeder Abenteurer, der bei dieser gemeinen Aktion von Bert mitgelacht hat, bestraft.

Eure Strafe ist, dass ihr für die nächsten drei Monate nur G-Aufträge annehmen dürft. Meine Mitarbeiter haben dieses Schauspiel gesehen und notiert, wer alles dabei war. Bert… wird von seinen Rang C auf D degradiert. Nicht nur wegen Mobbing, sondern auch dass dieser Mann eine unschuldige Frau angreifen wollte.“ drehte sich der Mann mehr oder weniger sich so, damit jeder es mitbekommt.

„Wer Einspruch einlegen will, darf sich Bert ebenso anschließen, denn diese Diskussion werde ich bestimmt nicht mitmachen!“ kam direkt die Drohung von dem Mann. „Und ihr beiden wunderschönen Turteltäubchen, euch möchte ich gerne in meinem Büro sprechen.“

Der Mann drehte sich um und die Abenteurer machten ihm sofort Platz, als Rose die sprachlose Dämonin mitzog. In der Gilde war es so still, dass jeder die Schritte der Damen sowie… des Mannes hören konnte, dann fiel eine Tür zu. Ein weiteres Holzbrett fiel von der Decke auf Bert runter und die Abenteurer schauten sich immer noch schweigsam belämmert an.

„Hier… nimmt doch Platz. Ich koche uns eben einen Tee, dann stellen wir uns richtig vor.“ bot der Mann einen Platz auf dem pinken Sessel an. Das gesamte Büro erinnerte Lilith irgendwie an einen Puff, zumindest wie es eingerichtet ist.

Wieder zog Rose die schweigsame Dämonin, scheinbar war für die Heilerin das Büro nicht unbekannt noch wer der Mann ist. Der dicke Mann stellte den Damen zwei kleine gelbe Tassen mit grünem Tee hin.

„Soo… nun haben wir alles oder? Ah… zu dumm das ich keine Kekse mehr habe. *seufz* Wenn ich mich vorstellen darf, ich bin Emanuel, die Gildenmeisterin dieses Hauses.“ kam nun die Vorstellung.

„Erm… mein Name ist Lilith… Rose scheint ihr ja zu kennen?“ versuchte die Dämonin das Gespräch irgendwie zum Laufen zu bekommen.

„Aber sicher das. Das arme Ding wird immer von den anderen so geärgert. Bevor… ihr mir irgendwelche Vorwürfe macht, denn das sehe ich in euren Augen, lasst mich dies aus meiner Sicht erklären.

Liebend gerne würde ich Rose wie ein Küken beschützen wollen, aber damit würde ich jemanden bevorzugen oder? Als Gildenmeisterin muss… ich leider die undankbare Aufgabe übernehmen, alle gleichberechtigt zu behandeln, sonst entsteht nur unnötiger Stress… Auch wenn ich im Geheimen Rose trotzdem beschützt habe.“ zwinkert Emanuel.

„Stimmt. Wenn… es ganz schlimme Tage waren, konnte ich mich immer bei dir ausweinen, denn bei dir fühle ich mich wirklich aufgehoben.“ nickte Rose mit roten Wangen.

„Ok? Dann seid ihr doch Freundinnen oder nicht?“ fragte Lilith und trank ihren Tee… „Meine Güte, dieser Tee ist aber lecker.“

„Nicht wahr? Eine geheime Rezeptur von mir. Wisst ihr, in meiner Freizeit arbeite ich in meinem eigenem Garten, wo ich selber bestimmte Pflanzen züchte. Dieser Tee ist einer meiner jahrelangen Erfolge. Es freut mich, dass er euch mundet!“ freute sich die Gildenmeisterin.

„Und ich bin euch dankbar, für das was ihr eben getan habt. Bert hat sein Glück schon zu lange herausgefordert, nun bekamen er endlich seine Quittung… Eure Rede… sie hat mich wirklich berührt.

Hättet ihr… nicht Interesse, selber ein Mitglied unsere Gilde zu sein? Scheinbar verstehst du dich mit Rose sehr gut, denn bisher habe ich noch keine Person kennengelernt, die sich so für seine Freunde eingesetzt hat wie ihr. Axel scheinst du ja auch zu kennen und an dieser Stelle muss ich mich bei euch beiden bedanken.

Bedanken, dass ihr erfolgreich den Spinnenwald durchquert habt und zugleich auch den Boss in diesem Wald getötet habt. Unser… junger Freund Axel hat uns den Kopf der Arachne präsentiert als Beweis. Zu dumm… dass er nicht hier ist, aber damit werde ich dich Rose und Axel zu Rang A-Abenteurern befördern.“ lächelte Emanuel. Rose riss erstaunt den Mund auf über die Nachricht und Lilith umarmte ihre Freundin.

„Glückwunsch Rose, das hast du wirklich mehr als verdient. Erst hast du deine Angst in den Griff bekommen, viele Spinnen getötet und am Ende der Arachne den Hintern versohlt.“

„Aber… nur dank dir!“ freute sich Rose über die Beförderung und genoss die Umarmung.

„Aww… ihr versteht euch wirklich sehr gut. Schade das es auf der Welt… so wenig tiefe Freundschaften gibt, wie ihr die zeigt. Dieser Spinnenwald war ein SSS-Gebiet gewesen, aber niemand wollte da rein gehen, außer die örtlichen Jäger um an gewisse… Spinnenteile zu kommen.

Aber Axel hat mir berichtet, dass… ihr der Grund seid, weswegen viele… sehr viele Spinnen ihr Leben verloren haben oder?“ wurde die Gildenmeisterin nun neugierig.

„Erm… Ich weiß nicht genau, was Axel euch berichtet hat, aber wir waren auf der Flucht vor einer Dämonenarmee. Die Gruppe, wo Rose und Axel, aber auch die Heldin Sakura sowie Leena drin waren, benötigten mehr Stärke, also war es damals meine Idee gewesen, den Spinnenwald zu betreten um a) die Dämonen loszuwerden und b) das meine Freunde stärker werden.

Womit… ich überhaupt nicht gerechnet habe, war… wie strategisch die Spinnen vorgegangen sind, selbst als ich… alleine gegen sie gekämpft habe.“ gab Lilith ihren Bericht und bekam wieder das Bild vor Augen, wie die Spinnen es geschafft haben, beide Arme und ein Bein stramm zu ziehen.

„Mit dem Tod der… Arachne hoffe ich, dass diese… merkwürdige Intelligenz dieser Spinnen wieder ausbleibt, wenn neue Generationen von den Monstern kommen. Ihr seid wirklich eine sehr faszinierende Frau, wisst ihr?

Nicht nur das ihr wunderschön seid, sondern ihr habt auch eine Stärke. Eine Stärke die man euch sofort ansieht sowie euer Charme. Mit eurer Rede habt ihr alle, wirklich alle in eurem Bann gezogen. Ich bin wirklich sehr gespannt… wie sich meine Kinder verändern werden.

Aber… zu meiner Frage habe ich noch keine Antwort bekommen oder?“ lächelte die Gildenmeisterin wieder die Frauen an.

„Ich… wollte mich anschließen, aber mit der Aktion von den Abenteurern eben ist mir irgendwie die Lust vergangen.“ war die ehrliche Meinung von Lilith.

„Meinst… du das jetzt ernst? Ich dachte… du wolltest nach Aufträgen Ausschau halten, wo wir als Gruppe gehen wollen, um stärker zu werden?“ hörte Rose nicht richtig.

„Rose… wie kann ich Abenteurer werden, wenn ich diese Schikanen mit ansehen muss? Genau das meinte ich, wenn man meinen… Freunden was antut, dass ich schnell rot sehe und für meine Verhältnisse… bin ich mit Bert ziemlich nett umgegangen.“ erklärte Lilith.

„Das… stimmt allerdings. Hätte… auch in einem Blutbad enden können.“ nickte Rose sehr langsam mit ihrem Kopf.

„Was… haltet ihr von diesem Vorschlag. Ihr… kämpft gegen mehrere Abenteurer, die ich aussuche und… wenn ihr wirklich diese Stärke habt, von der Axel gesprochen hat, werde ich euch direkt zu einem A-Abenteurer befördern.“ kam Emanuel mit einem Vorschlag.

„Ist… das denn in Ordnung?“ musste Rose nun nachhaken und die Gildenmeisterin nickte.

„Aber sicher meine Süße. Ich bin die Gildenmeisterin und kann machen was ich will oder? Aber… es ist einfacher, wenn Lilchen ihre Stärke den anderen vor Augen führt, sonst kommen irgendwelche Beschwerden, auf die ich keine Lust habe.“

„Lilchen?“

Kapitel 288

Ich bin wiedergeboren und der Wert einer Freundschaft? II

Die Stimmung zwischen Rose und Lilith war bedrückt, zumal Rose das Geschehen von eben noch verarbeiten musste.

„Hey… es tut mir leid. Also nicht für die Männer, sondern dass du meine andere Seite gesehen hast. Vermutlich war das selbst für Dämonen… sehr brutal, aber… ich werde mich nicht biegen lassen. Das ist nun mal meine wahre Natur.“ versuchte Lilith die Stille zu brechen.

„Kennt… Sherry diese Seite auch?“ kam die Frage von der Heilerin. „ … Ja, diese Seite kennt sie, aber irgendwie… hat sie diese Seite akzeptiert ohne groß Fragen zu stellen. Selbst meine Freunde sehen dies öfters, wenn ich bei meinen Feinden aufräume.“ nickte Lilith, die neben Rose lief.

„Dann… hast du sehr starke Freunde. Ich… weiß nicht, ob… ich das auf Dauer so schlucken kann. Die Welt ist gemein und brutal, aber dennoch… sah ich auch die guten Seiten. Aber…“ versuchte Rose sich zu erklären.

„Das klappt nicht, wenn du vor Augen unmenschliche Sachen siehst und nichts machst. Dabei verrätst du deine eigenen Prinzipien. Ich… werde versuchen, dass in der Zukunft zu beachten.“ nickte Lilith verständnisvoll.

„Wie… machst du das? Du… kannst so… lieb sein, aber… du bist voller Fallstricke und dann wirst du direkt eine andere Person, sobald man darüber stolpert.“ schaute Rose ihre Freundin von der Seite an.

„Puh… ich weiß überhaupt nicht, ob ich es erklären kann. Diese Frage wurde mir schon mal gestellt, aber selbst da konnte ich keine vernünftige Antwort geben. Ich lebe mehr oder weniger nach dem Motto: Für meine Freunde das Beste, für meine Feinde das Schlimmste.

Ich hatte mal gegen einen Vampir gekämpft, der meinen Freund als Köder benutze und ihn töten wollte. Trotz das mein Freund auch gleichzeitig ein Rivale war, konnte ich nicht zulassen, dass dies passiert. Also habe ich mich zwischen den Vampir und mein Freund gestellt und den Todesschlag abgefangen…

Danach musste ich mit einem großem Loch im Bauch gegen den Vampir kämpfen, aber hätte ich das nicht getan… Wäre mein Freund gestorben. Dieser Freund ist nicht nur für mich wichtig, sondern auch für meine Freundinnen. Für Sherry ist er der Kampflehrer und für eine… weitere Freundin der zukünftige Ehemann.

Bei meinen Freunden kann man sagen, dass ich ziemlich schnell rot sehe, wenn man ihnen was antun…“

„Hast… du eigentlich überhaupt keine Angst oder so? Bei den Dämonen, den Spinnen, aber auch hier bei der Paladinen zeigst du sie überhaupt nicht.“

„Doch… wenn ich mich selbst verliere, sollte Sherry was zustoßen. Sie ist meine erste Liebe, die durch meinen Fehler… ewige Jugend erhalten hat, aber das hat sie mir verziehen. Sherry… verzeiht mir sehr viele Fehler, manchmal stelle ich mir die Frage… ob sie mich verdient hat.

So kaputt wie ich bin, hätte jeder das Weite gesucht, aber nicht Sherry. Sie würde jeden Stein auf der Welt umdrehen, sollte ich mich vor ihr verstecken, so eine Person ist das. Mein liebster Unglücksbringer…“ lächelt Lilith mit roten Wangen.

„Ist… das ein Kosename für deine Geliebte?“ wurde Rose nun ein bisschen neugieriger, die Stimmung besserte sich ein bisschen.

„Hm… Sherry hat den Titel „Pechvogel“. Keiner weiß woher und wie sie den bekommen hat… ich weiß nicht mal, wann? Hmm… sollte ich sie mal fragen, egal! Damit löst sie nur Pech in ihrer Umgebung, aber auch auf sich selber aus.

Als Beispiel, du bekämpfst eine Horde Orks, dann musst du bei ihr definitiv damit rechnen, dass immer ein stärkeres Monster erscheint, dass dich angreifen wird. Früher musste sie immer die Flucht antreten, aber mittlerweile ist sie so stark geworden, dass sie nun die starken Monster selbst bekämpft.

Auch… schafft sie es als eine der wenigen Personen mich immer wieder unerwartet mit ihrem Kopf in meinem Bauch zu treffen. Aber ich habe irgendwie den Eindruck… dass das Pech ihr in manchen Situationen das Leben rettet, so merkwürdig es auch klingt. Als… wollte dieser Titel verhindern, dass der Träger stirbt.“

„Ich merke… du liebst sie wirklich innig, wenn du soviel über sie weißt.“ lächelt Rose nun wieder und die Wangen von Lilith wurden nochmal ein bisschen rötlicher.

„Ah! Da seid ihr ja!“ rief eine Männerstimme. Beide Frauen haben bei dem Gespräch die Umgebung mehr oder weniger ausgeschaltet und sind irgendwie wieder beim Heim der Heilerin angekommen.

Es war Axel, der irgendwie immer noch nicht seine Rüstung ablegen konnte und ihnen zuwinkte, neben ihm stand Sakura in ihrer weißen Rüstung.

„Wo wart ihr denn? Ich dachte, wir wollten uns hier treffen?“ verlangte die Heldin direkt zu wissen, als Rose und Lilith bei den Gefährten ankamen.

„Erm… wir waren Magie üben. Erzmagier Draco hat Lilith ein paar Zauberbücher zur Verfügung gestellt, damit ich sie lernen kann.“ gab Rose einen Teilbericht ab.

„Dummerweise wurden wir von Paladinen unterbrochen, was ich… ziemlich blutig beendet habe, weswegen wir das Training vorerst abgebrochen haben.“ füge Lilith hinzu.

„Nein… sag jetzt nicht, du hast sie umgebracht?“ reagierte Sakura fassungslos, während Axel den Kopf schüttelte.

„Also, als ich sie in die Kanalisation geworfen habe, waren sie noch „lebendig“ gewesen. Ok, sie dürften Probleme haben in der völligen Dunkelheit noch was zu sehen, zusätzlich habe ich einem die Knie gebrochen, den zwei anderen die Beine abgetrennt.

Wenn die Göttin gnädig ist, werden sie es drinnen irgendwie überleben, aber ansonsten soll sich da ja ein Monster aufhalten, soll es sich um die kümmern.“ schaute Lilith „zufälligerweise“ in den Himmel bei ihrem Bericht.

„Du… hast was?“ hakte Axel nach, denn das Monster ist bekannt, sein Revier auf übelste Art und Weise zu verteidigen.

„Es zu spät ihnen noch zu helfen. Lass uns nun das Thema wechseln, die Diskussion für das Treffen ist vermutlich… wichtiger als irgendwelche verschollenen Paladine.“ schlug Lilith vor.

Alle schütteln ihre Köpfe. „Fehlt nur noch Leena oder?“ bemerkte Rose das eine Person fehlte. „Eigentlich ist sie doch ein sehr… pünktlicher Mensch.“

„Ich habe sie heute nicht in der Burg gesehen.“ meinte Sakura. „Was… genau ist zwischen dir und Leena passiert, Lilith?“

„Hm… wollen wir nicht besser warten, bis alle da sind? Wäre Leena gegenüber sehr unfair, einfach so zu starten.“ meldete sich Axel.

„Dann lasst uns doch noch ein bisschen warten. In der Zeit kann ich ja von meinen Erlebnissen mit Lilith berichten!“ grinste Rose, das Drama mit den Paladinen hat sie nun irgendwie… verdrängt.

Als gefühlt eine Stunde später immer noch keine Spur von der Magierin Leena zu sehen ist, als Lilith sich nun zu Wort meldet: „Scheinbar… hat Leena sich entschlossen, nicht zu erscheinen.“

„Wie… meinst du das?“ hakte Sakura sofort nach, selbst die andern starrten Lilith an. „War… gestern doch mehr vorgefallen? Als du vom Erzmagier Draco gegangen bist, habe ich Leena weinend im Büro gesehen.“ kam die Frage von Rose.

„*seufz* Ich… werde wohl mehr oder weniger wieder der Buhmann sein, aber… Leena hat uns mehr oder weniger verr…“ wollte Lilith ihre Erklärung starten, als…

„STOPP! WARTET!“ rief eine schwer atmende Frauenstimme. Alle drehten ihre Köpfe zu der Stimme hin und sahen Leena in ihrem zerknitternden Magierkleid ohne Magierhut, ihre Haare standen in alle Richtungen.

„Huch? Wir haben sehr lange auf dich gewartet!“ kam der Vorwurf von Sakura. „Ist denn… was passiert, so wie du aussiehst?“

„Ich… habe mich verschlafen…“ kam die Entschuldigung von Leena, ihre Augenringe konnte man nicht übersehen.

„ … Also hast du dich entschieden?“ fragte Lilith die Magierin, diese nickte. „Ja… ich stelle mich. Mein… Meister war in dieser Sache… keine sonderlich große Hilfe gewesen.“

„Wie… soll man das verstehen? Hat es was damit zu tun, wie du und Lilith miteinander umgegangen seid?“ fehlte Axel der Kontext.

Lilith und Leena starrten sich beide an, dann fing Leena an ihre… Beichte abzugeben: „Ich bin… war die Augen und Ohren für meinen Meister, aber auch für den König. Ihnen habe ich den genauen Bericht von unserem Abenteuer berichtet sowie wer Lilith in Wirklichkeit ist.“

Die Stille war ohrenbetäubend, die Gefährten starrten Leena an, als wäre sie die Dämonenkönigin. Alle standen vor der Wohnung von Rose. Man „hätte“ sich einen besseren Ort aussuchen können, aber irgendwie hat keiner daran gedacht.

„Bevor ihr eure Fragen stellt, lasst mich dies aus meiner Sicht erklären. Vorher… kannten wir uns alle nicht, nur erst nur durch den Meister von Sakura. Mein Meister und er waren befreundet gewesen und er bat Meister Draco, einen fähigen Magier zur Verfügung zu stellen.

Die Wahl fiel schnell auf mich, weil ich einer seiner besten Schüler war. Für… mich wahr das am Anfang mehr oder weniger eine Ehre gewesen, bis… Meister Draco, aber auch der König persönlich mich mit einer Geheimmission beauftragten.

Bei der Geheimmission ging es um nichts anderes als den tatsächlichen Stand der Dinge zu berichten, selbst Markus wusste davon nichts… Auch wenn ich ihm zutraue, dass er eine ungefähre Ahnung hatte, denn die Politik in der Burg war ihm ja nicht fremd.

Nun… ich habe die volle Wahrheit gesagt. Mein Meister und der König wissen, wer Lilith in Wirklichkeit ist. Aber so… wie Lilith ist, hat sie mit den knappen Informationen über meinen Meister schnell gemerkt, dass etwas im Busch war und hat mich… ausgetrickst.

Der König hat dann auch den Fehler begannen, sie mit dem Flügel darauf anzusprechen, was nicht wirklich die Art des Königs war, aber welche Eltern schauen schon gerne zu, wenn die eigenen Kinder brutal zusammengeschlagen werden.

Am… Abend kam Lilith tatsächlichen dann im Büro von meinen Meister vorbei und… ich musste mir ihre Anschuldigungen anhören… die auch irgendwie wahr sind. Aber ich habe dies nicht getan, um die Belohnung vom König zu bekommen, die hätte er mir so oder so schon gewährt.

Nein… mir war irgendwie nicht so bewusst, dass… dieses Abenteuer zwischen uns mehr als… nur eine Mission war. Ich…“ kam Leena nun ins stottern.

„Du warst all die Zeit alleine gewesen, dass Sakura, Rose und Axel mehr für dich geworden sind ohne das du es merktest. Du warst vermutlich in all der Zeit eine Einzelgängerin, die keine Freunde hatte und daher auch nicht wusste, was eigentlich Freundschaft ist.“ gab Lilith ihr Beistand.

„Das… stimmt. Für mich war das nur eine Mission gewesen und wollte es auch irgendwie schnell hinter mich bringen, denn… als eine Spionin bin ich sehr lausig und es gefiel mir auch nicht. Aber ich war auch nicht unbedingt in der… Position, dem König UND meinem Meister zu widersprechen.

Nun… kam Lilith in das Büro und hat mit ihrem „Charme“ mich dazu genötigt, gewisse Entscheidungen zu treffen. Für… mich waren diese Entscheidungen… vermutlich das schlimmste… was ich treffen musste. Aber… vielleicht sind sie irgendwo auch richtig, denn damit wurden mir die Augen geöffnet.“ sagte Leena mit einem ernsten Ton in der Stimme, dabei schaute sie ihren Freunden abwechselnd in die Augen.

„Früher wäre mir Freundschaft vermutlich ziemlich egal gewesen, sie hatte keinen wirklichen Nutzen gehabt. Nur… die Reise hat mich tatsächlich soweit verändert, dass ich darüber nachdenken musste.

Tja… nun ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich lieber die Wahrheit selber sage, als dass Lilith wieder den bösen Teil übernimmt.

Sakura, Rose und Axel… es tut mir vom Herzen leid, was ich getan habe. Wenn… ihr mich nicht mehr sehen wollt, dann habe ich es verdient. Es wird meinem Herzen weh tun, aber ich werde das Urteil akzeptieren, dass ich euer Vertrauen… missbraucht habe.“ beugte sich die Magierin am Ende.

Die Gefährten haben der Erklärung von Leena ohne Unterbrechung zugehört und schauten sich nun gegenseitig an.

„Meinst… du das ernst? Also… dass wir dich einfach so… fortschicken sollen?“ meldete Axel sich als erstes.

„Ja. Lilith hat für uns öfters den Kopf hingehalten und im… Wald haben wir uns geeinigt, Stillschweigen über ihre Person zu halten. Dies habe ich nicht getan, noch dazu habe ich die Warnung von Lilith ignoriert ohne die Konsequenzen wirklich vor Augen zu haben.“ nickte Leena.

„Deswegen… warst du so fokussiert auf der Mission.“ murmelt Rose. „Aber… du hattest doch… auch irgendwie Spaß gehabt, nachdem wir das Dungeon bewältigt haben. Ich…“

„Ich werde es auch nicht abstreiten, denn nachdem Lilith mir… die richtigen Tipps in der Magie gegeben hat, kam ich irgendwie selber zu der Erkenntnis, dass meine momentane Ausbildung… anders ist.

Ich will meinen Meister nicht für seine Lehre kritisieren, aber solche Informationen die Lilith mir gegeben hatte, hätte ich wirklich nichts dagegen gehabt, sie auch früher gekannt zu haben. Dadurch ist mir erst richtig bewusst geworden, was Magie eigentlich ist.“ lächelt Leena vorsichtig.

Nun schauten alle Sakura an, die immer noch schweigsam war. Lilith hat sich bewusst bei dem Gespräch ein größeren Abstand gehalten, denn… es war mehr oder weniger die Freundschaft ihrer Freunde.

„Ich… habe zu wenige Freunde auf dieser Welt, ich…“ seufzte Sakura, die nun zu einer Entscheidung gekommen ist. „Ich verzeihe dir. Jetzt nach einem neuen Magier zu suchen würde uns nur aufhalten, außerdem…

Meine Meinung nach sind es nicht unbedingt wir, bei denen du dich entschuldigen solltest, sondern bei Lilith selber. Ja, sie ist eine fürchterliche, gemeine und rücksichtslose Person, aber letztendlich… ist es aber sie gewesen, die den Kreis der Freundschaft von uns fester gezogen hat.

Meister Markus hat den Anfang gemacht und Li… Sina hat ihn vervollständigt. Selbst jetzt macht sie es, ob ihr das nun bewusst ist oder nicht.“ sagte Sakura zu Leena. Jeder war erstaunt über diese Erkenntnis der Heldin. Leena… fielen die Tränen aus den Augen raus. „ … Ihr… schickt mich nicht weg und verzeiht meine Aktion?“

„Nun, dein Meister und der König kennen nun die Wahrheit. Was sollen sie denn nun groß machen gegen Sina? Außerdem hast DU mich doch mit den anderen Damen hier vor der verrückten Spinnenfrau gerettet, ich glaube, so einfach geht dann doch nicht unsere Freundschaft kaputt, auch wenn du am Anfang recht nervig warst.“ grinste Axel.

„Ich… habe festgestellt, welche Elemente ich benutzen kann. Ich… wäre sehr glücklich, wenn eine erfahrene Magierin mir zur Seite steht und hilft, meine Magie richtig zu nutzen.“ lächelt Rose. „Außerdem wollen wir doch bestimmt noch weitere gemeinsame Abenteuer machen oder?“

„Du hast die beiden gehört. Ich… frage dich erneut: Würdest du meiner Gruppe im Kampf gegen den Dämonenkönig weiterhin zur Seite stehen?“ hielt Sakura eine offene Hand vor Leena, dabei lächelt sie die Magierin an.

Der Tränenfluss wurde bei Leena immer stärker, man sah es ihr an, dass sie es wirklich bereute, ihre Freunde mehr oder weniger verraten zu haben. Leena hatte keine einfache Kindheit gehabt, aber dieses Glücksgefühl das sie nun spürte war doch neu für sie.

Dann schlug Leena in die offene Hand von Sakura ein. „Ich… würde euch gerne weiter begleiten. Diesmal ohne… für meinem Meister oder dem König ein Spion zu sein.“

„Willkommen in der Gruppe, aber… eine Hürde hast du immer noch zu bewältigen.“ nickte Sakura zu Lilith rüber. „Ich kann deinen Meister und den König verstehen, wenn sie immer auf dem aktuellen Stand der Dinge sein wollen.

Wenn ich daran denke, wie… ich mich am Anfang blamiert habe ist es selbstverständlich für die Herren zu wissen, ob man mir die Bürde des Helden anvertrauen kann. Das… größere Problem ist momentan eher Lilith.“

Die Magierin schluckte schwer, denn unrecht hatte Sakura nicht mit ihrer Aussage. Lilith hat der Gruppe mehr oder weniger den Rücken gekehrt, obwohl sie kurz ausgeholfen hat beim Gespräch. Leena wurde die Hand von Sakura auf die Schulter gelegt und nickte ihr zu. Dann ging die Magierin zu der Dämonin.

„L… Lilith. Auch… wenn ich dein Vertrauen… vermutlich gebrochen habe, so tut es mir wirklich leid. Die Belohnung war mir wirklich nicht wichtig gewesen.“ stand die Magierin hinter Lilith.

„So? War es etwa Anerkennung die du haben wolltest? Weißt du… ein Satz geht mir bei deiner Rede nicht aus dem Kopf. Du hättest die Belohnung so oder so bekommen. Ich frage mich, wer bist du eigentlich wirklich?“ wunderte sich Lilith ohne sich umzudrehen. Verdutzt schauten sich die Gefährten an.

„Hmm… wenn ich so überlege, bisher weiß ich nur, dass Draco und der König deinen Bericht kennen und scheinbar vertrauen sie dir auch vollkommen ohne groß Fragen zu stellen. Auf welcher Basis liegt dieses Vertrauen?

Mein Vater gab mir auch eine Geheimmission mit in der „Vergangenheit“, mit der Begründung, dass er nur mir vertrauen kann, weil ich von seinem Blut abstamme. Wenn ich raten müsste, aber… Draco wird nicht wirklich dein Vater sein, also…“

„Ich habe keinen Vater… und dennoch… bin ich die Tochter des Königs.“ weihte Leena sie in das Geheimnis ein, was nur ihr Meister und der König wussten. Sofort reagierten ihre Freunde schockiert über das Geheimnis.

„Wenn… du die Tochter des Königs bist, dann bist du…?“ hakte Rose sofort, aber Leena schüttelt ihren Kopf.

„Nein, ich bin keine Prinzessin. Meine Mutter war eine Bürgerliche, die der König auf seiner Reise kennengelernt hat und ich bin mehr oder weniger das Ergebnis. Ich… will jetzt nicht von meiner Kindheit erzählen, aber mein Meister hat irgendwie herausgefunden, dass ich die Tochter des Königs bin.

Nun versucht der König irgendwie eine Schuld zu begleichen, weil er meine Mutter nicht retten konnte, aber das ist mir egal. Ich hatte es nicht einfach in der Vergangenheit, aber ich habe es irgendwie… geschafft, bis der König von seiner „Tochter“ erfahren hat. Seitdem versucht er mich immer irgendwo einzuspannen, will aber auch gleichzeitig nicht zugeben, dass ich von seinem Blut abstamme. Auf das Drama kann ich gut und gerne verzichten.“ sagte Leena dies zu ihren Freunden, dann wendete sie sich wieder zu Lilith.

„Nun weißt du wirklich alles über mich. Falls es dich beruhigt, aber ich habe Meister Draco gestern mitgeteilt, dass ich nicht mehr die Augen und Ohren für ihn, aber auch nicht für den König sein werde, bevor du ins Büro gekommen bist.“

Eine Stille herrschte zwischen den Freunden, Lilith drehte sich zu Leena immer noch nicht um, scheinbar fehlte noch irgendetwas.

„Kann… es sein, dass du nicht weißt, wie man jemanden verzeiht?“ fragte Rose auf einmal die Dämonin. Scheinbar hatte die Heilerin damit einen Nerv bei Lilith getroffen, denn sie zuckte auf einmal.

„Doch… glaube schon. Erinnerst du dich an die Geschichte, dass ich ein Loch im Bauch hatte? Mein Rivale war nach dem Kampf so voller Schuldgefühle, dass er sich sonst was angetan hätte, bis ich ihm klipp und klar erklärt habe, dass ich die Aktion immer wieder machen würde und es daher verzeihen werde… Ok, am Ende musste ich ihm drohen, dass er den Arschtritt der Lebens bekäme, wenn es nicht aufhört mit den Schuldgefühlen.“ erklärte Lilith.

„Liegt… es daran, was man dir angetan hat? Diese… Kindheit, die du erlebt hast… Meister Draco sagte mir, du hättest die Fähigkeit „Bizarre Gedanken“. Das ist eine Fähigkeit, die nur Wahnsinnige haben und bei diesen Personen muss man damit rechnen, dass sie eine wandelnde Gefahr sind für andere, aber eventuell auch für sich selber.

Könnte es nicht sogar sein, dass… selbst wenn du deinem… Freund verziehen hast, es eher nur so daher gesagt hast, damit seine Schuldgefühle sich auflösen, aber immer noch nicht weißt, was es wirklich heißt, jemanden von Herzen zu verzeihen?“ fragte Leena.

Die anderen haben sich nun ebenso hinter Lilith gestellt, die scheinbar ziemlich stur ihnen weiter den Rücken zeigte, als Rose zu ihr ging und von der Seite anschaute. Erstaunt riss Rose ihre Augen auf, als sie das weinende Gesicht von Lilith sah.

Ohne… zu wissen warum, umarmte Rose Lilith von der Seite. Die anderen wollten auch kommen, aber Rose hob eine Hand, dass sie Abstand halten sollen.

„Lilith… du würdest Leena auch gerne verzeihen, aber weißt nicht wie oder?“ flüstert Rose ihr ins Ohr.

„Ich… weiß es einfach nicht. Selbst mir kann ich nicht mal verzeihen, was ich meiner Freundin angetan habe damals. Lieben tue ich sie, Angst kann ich auch fühlen sowie Scham, aber… jemanden eine… zweite Chance geben… ich weiß nicht, wie das gehen soll.“ murmelt Lilith.

„Oh… im Grunde ist das eigentlich sehr einfach, weißt du?“ meldete sich Axel auf einmal. Axel, der Lilith am Anfang liebend gerne das Schwert rein gerammt hätte. Verdutzt drehte Lilith sich nun endlich um, alle sahen ihr verweintes Gesicht.

„Jedes Kind kennt den Trick, es ist nur eine Frage des Wollens. Keine Ahnung warum du dir selber nicht verzeihen kannst, aber hier mit Leena willst du es eigentlich doch oder? Dir hat es doch ebenso Spaß gemacht zu sehen, wie Leena deine Tipps versucht hat umzusetzen und im Grunde… bist du zwar enttäuscht, möchtest ihr aber gerne eine zweite Chance geben.

Der Trick ist, vor ihr zu stehen und dies auch zu sagen. Nicht einfach daher gesagt, damit es ihr besser geht, sondern auch dir selber besser geht.“ grinste Axel.

Sakura sah Axel nun ein bisschen mit anderen Augen, irgendwie… wirkte er erwachsener für die Heldin. „So wie Axel es sagte, ist es tatsächlich einfacher. Natürlich darf man das nicht auf die leichte Schulter nehmen, aber bei Leena´s Fall glaube ich wirklich… dass man ihre Aktion verzeihen kann.“ fügte Sakura anschließend hinzu.

Lilith schaute Axel und Sakura abwechselnd an, dann Rose die an ihre Seite stand und zunickte. „Selbst ich kann das.“

„Ich… würde gerne weiter mit euch Abenteuer bestreiten und… weitere Tipps von dir lernen, deswegen… Es tut mir wirklich von Herzen leid!“ verzog Leena weinend das Gesicht.

Die dämonische Heldin starrte nun die Magierin Leena an und seufzte: „Wieso… es letztendlich so gekommen ist… egal. Leena, ich versuche es dir zu verzeihen, mehr kann ich momentan nicht machen. Würde mich natürlich freuen… wenn wir uns weiter sehen können.“ lächelte Lilith schräg.

Rose umarmte freudig Lilith wieder von der Seite, während Leena die Worte von der Dämonin erst auf sich wirken lassen musste… Dann ging sie ebenso zu Lilith und umarmte diese ebenfalls…

„Danke… Das… ist wohl, was man Freundschaft nennt…“

Kapitel 287

Ich bin wiedergeboren und das magische Training?

Lilith wurde am nächsten Morgen wach und wunderte sich, warum sich ihre Brust so schwer anfühlte… „Rose?!“ kam der erste Gedanke bei Lilith, als sie ihre Freundin mit dem Kopf auf sich schlafend liegen sah. Rose muss irgendwie von ihrem Bett zu Lilith im Schlaf gewandert sein.

„Hm… schon irgendwie süß…“ grinste die blonde Dämonin. „ … Wünschte, es wäre meine Geliebte…“ bekam Lilith auf einmal einen Herzstich und eine einzelne Träne verließ ihr Auge. Vorsichtig hob Lilith die Heilerin von sich runter und legte sie aufs Bett, während sie selber aufstand.

Einige Zeit später wachte Rose mit einem Wuschelkopf auf und sah auch ein bisschen dümmlich aus, aber das wird jede Person auf der Welt sein, wenn man frisch aufsteht.

Auf jedenfalls roch sie sofort leckeres Essen und bekam nicht mal mit, dass sie auf der Betthälfte von Lilith lag. Schlaftrunken stand sie auf und ging langsames Schrittes in die Küche, wo sie Lilith mit einer Kochschürze sah die mehrere… braune Dinger briet.

„Guten Morgen, gut geschlafen?“ grüßte Lilith lächelnd. „Ah… glaube schon? Irgendwie… fühle ich mich… weiß nicht… richtig, so… so richtig ausgeruht…“ wundert sich Rose, während sie weiter im Gänseschritt zum Küchentisch ging.

„Kann ich mir gut vorstellen, du hast ja immerhin auf mir geschlafen. Sherry meinte, die Nähe einer Person, die man kennt und auch mag, führt auch zu einem gutem Schlaf.“ wendete Lilith den Inhalt der Pfanne um.

„ … Eh? Wie… meinst du das?“ saß Rose auf ihrem Stuhl und konnte mit der Informationen nicht viel anfangen. „Illusion: Schlafende Rose.“ setzte Lilith ihre Rassenmagie ein und vor Rose entstand ein Bild und wie sie mit ihrem Kopf auf Lilith lag.

Ein Energieschub schoss durch den Körper der Heilerin. Sie wurde sofort wach und sehr sehr rot im Gesicht.

„Ah… Entschuldigung!“ stand Rose sofort auf und verbeugte sich mehrmals vor der Köchin, die den nächsten Inhalt briet.

„Wofür? Es war keine Beschwerde oder so. Ist nur… selbst für mich das erste Mal, dass sich jemand anderes an mir klammert im Bett. Normal teile ich ja mehr oder weniger das Bett mit meiner Geliebten, aber ich habe auch schon mit anderen Frauen gemeinsam ein Bett geteilt.“

„W… wie?!“

„Ah… nicht missverstehen. Lieben tue ich Sherry, aber ich habe keine Bedenken mit anderen ein Bett zu teilen um gemeinsam zu schlafen. Man… muss nicht immer gleich an das eine Denken. Manchmal will man wirklich nur schlafen ohne großen Geschiss zu machen. Übrigens das sind Pfannkuchen die ich brate, vermutlich hast du sie noch nicht gegessen. Ein… Rezept von meiner… Mutter“ kam Lilith am Ende leicht in Erklärungsnot.

„Oh? Zumindest riechen sie gut. Ich… hoffe, dass deine Freundin kein Problem damit hat… dass ich irgendwie zu dir… gekommen bin?“ war Rose ein bisschen unsicher.

„Hm… glaube nicht. Ich meine, wir wissen beide, dass wir nur Augen für uns haben. Du brauchst dir daher keine großen Gedanken machen. Übrigens kannst du die Pfannkuchen mit Marmelade bestreichen, könnte aber irgendwann sehr süßlich schmecken.“ grinste Lilith, dann kam sie mit einem großen Teller wo ein Turm voller Pfannkuchen aufgestapelt war.

Rose hatte sich ein bisschen beruhigt und beide Damen nahmen ihr Frühstück ein, wo beide entzückende Gesichter bekamen. Lilith die schon… Ewigkeiten keine Pfannkuchen mehr gegessen hatte und Rose, die sehr gerne süßes Essen nahm.

„Wann… wollen wir uns eigentlich alle Treffen?“ fragte Lilith irgendwann, nachdem sie den nächsten Pfannkuchen verdrückt hatte.

„Gegen Mittag, vermutlich sind wir beide die einzigen Frühaufsteher in der Gruppe. Falls ich es noch nicht gesagt habe, aber dein Essen… schmeckt… sooo lecker!“ verzog Rose genüsslich ihr Gesicht.

„Das freut mich! Ich war mir nicht sicher, ob ich das noch so hinbekomme, wie ich es in Erinnerung habe. Wenn… sie so spät kommen, dann können wir ja was machen.“ nickte Lilith sehr zufrieden über das Lob und beendete ihr Mahl.

„Und… was genau?“ konnte Rose dagegen nicht genug haben. Lilith hat nun mehrmals mit Rose gegessen und nicht schlecht gestaunt, wie viel die Heilerin an Essen verdrücken kann, ohne in irgendeiner Form zuzunehmen.

„Leena´s Meister hat mir fünf Lernbücher für Anfänger zur Verfügung gestellt, von denen du lernen kannst, ob du überhaupt ein Element benutzen kannst.“ holte Lilith die Bücher von Draco aus ihrem Inventar raus.

Rose hörte mit ihrem Essen auf und traute ihren Augen nicht, was Lilith herbeigezaubert hat, dann schluckte sie ein großes Stück Pfannkuchen in einem herunter.

„D… das ist für mich? Von… dem Erzmagier Draco?“ hakte Rose vorsichtig nach, während Lilith nickte. „Das ist richtig. Ich habe mein Anliegen vorgetragen und er hat mir diese Bücher ohne Probleme überreicht.“

„Da… das… ich weiß nicht was… ich sagen soll.“ kamen die Tränen bei Rose raus, scheinbar war die Freude so groß, dass sie es rauslassen musste. „Danke reicht.“ lächelt Lilith. Die Heilerin stand auf und umarmte die sitzende Dämonin. „Danke…“ flüstert sie ins Ohr.

„Gerne geschehen. Kann… man hier irgendwo üben oder müssen wir dafür die Stadt verlassen?“ streichelt Lilith die Schulter von Rose. Die stärkste Veränderung bei ihren neuen Freunden bleibt wohl immer noch bei der Heilerin Rose. Am Anfang stark schüchtern und verängstigt, nun blüht sie irgendwie durch das neue Selbstvertrauen auf.

„Ja… gibt es. Dort sollten wir es ungestört testen können, solange… du kein Problem mit der Gegend hast?“ löste sich Rose von Lilith.

„Ich kenne mich hier nicht aus, ist es eine verbotene Zone oder so?“ hielt die Dämonin ihren Kopf schräg.

„Hm… nein. Lass mich das am besten vor Ort erklären, ist einfacher zu verstehen. Aber vorerst… „mapf“ esse ich die letzten Pfannkuchen auf!“ nahm Rose wieder Platz und isst die nächsten Pfannkuchen auf.

„Den… gesamten Teller?“ hob Lilith misstrauisch die Augenbrauen hoch, weil das noch mindesten zwölf Scheiben waren, aber so wie Rose nickt, war sie sich sicher. „Das… ist dein Magen, du musst es wissen…“

Nachdem die Heilerin alles aufgegessen hat, sich frisch machte und nun beide Damen wieder in ihren Kleidern waren, machten sie sich auf zu dem ominösen Ort, den Rose angesprochen hatte.

„Nicht über den Gestank wundern oder warum niemand dort lebt. Es ist einer der Eingänge zu der Kanalisation unter uns. Gerüchten zu Folge soll… da unten etwas leben, das alles angreift, was die Kanäle betritt.“ erklärte Rose unterwegs.

„Erm… wenn da unten etwas lebt, warum… habt ihr Abenteurer das Problem nicht längst… gelöst?“ musste Lilith sich mit ihrer Brille doch wundern.

„Nun… man kann sagen was man will, aber das Monster… oder was auch immer, pflegt irgendwie die Kanalisation von dem ganzen Unrat, Abfälle oder sonstiges so komisch es sich auch anhört.“

„Okey?“ sagte Lilith das Wort sehr langgezogen. Die Damen gingen weiter ihren Weg und bemerkten nicht, dass ihnen drei weißgekleidete Männer folgten. Dann haben Rose und Lilith ihren Zielort erreicht.

Mehrere leer wirkende verfallene Häuser. Überall Schrottmüll und ähnliches, auf den Gestank brauchte man nicht näher eingehen. „Dort drüben ist der Eingang der Kanalisation. Man benötigt bestimmte Werkzeuge, um den Deckel überhaupt ansatzweise zu öffnen, aber das ist für uns nicht so wichtig.“

„Hm… und hier kann man ohne Probleme üben?“ schaute Lilith sich die Gegend an. „So eine große Stadt, wundere mich das es nicht mal zu einem Slum wurde.“

„Aus Angst vor dem Monster, dass es vielleicht nicht doch eines Tages aus der Kanalisation kommen könnte. Die… SSS-Abenteurer sind sich zu fein, den anderen ist die Belohnung zu niedrig.“ schüttelt Rose den Kopf.

„Aha… na dann, solange wir ungestört sind ist mir das alles recht. Aber ein Hinweis, ich habe keinerlei Ahnung wie man wirklich… neue Magie lernt oder so. Das was ich dir, euch gezeigt habe sind… mir alle mehr oder weniger über das System übertragen worden, durch mein Geburtsrecht.“

„Oh? Das System selbst ist ja auch ziemlich mysteriös oder? Aber niemand stellt es infrage, weil es ja auch ein Teil unseres Lebens ist. Ok… Ich fange einfach mal mit Wind an, wollte schon immer so einen Sturm auslösen können!“ grinste Rose und liest sich das Lernbuch durch.

Gefühlte Stunden später waren sich Rose und Lilith beide einig: „Also Wind und Erde kannst du definitiv nicht benutzen. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass bei dir nur Rauch aus deinen… Händen rauskommt.“ meinte Lilith und Rose musste ihr leider zustimmen.

„Schade… dabei hatte ich irgendwie… den kindlichen Wunsch gehabt, einmal zu fliegen und die Welt von oben zu sehen.“ war Rose ein bisschen traurig.

„Hättest du was gesagt, dann wäre ich mit dir geflogen!“ „Oh… stimmt.“ dann mussten beide Frauen dann doch ein bisschen über die späte Erkenntnis kichern.

„So… dann… nehme ich jetzt mal Licht!“ nahm Rose das nächste Buch aus dem Inventar und las den Zauberspruch durch, wie sie einfaches Licht zaubern kann.

„Licht… Meiner Meinung einer der gefährlichsten Zauber, denn mir ist kein Dämon bekannt, der dieses Element benutzen kann, ergo wird kaum einer von ihnen eine Resistenz haben. Selbst ich… hatte keinen Schutz dagegen gehabt, bis ich auf die richtigen Leute getroffen bin, wo ich dann schlussendlich doch eine Immunität gegen Licht am Ende hatte.“ schwelgt Lilith ein bisschen in ihrer eigenen Vergangenheit.

Rose hat den Zauberspruch auswendig gelernt und fing diesen dann an zu zaubern, dabei hielt sie eine Handfläche offen. „Bitte… wenigsten etwas.“ betete die Heilerin in Gedanken als…

Eine kleine Zauberkugel bildete sich über ihrer Handfläche, die leicht am Glimmen war, dann aber verschwand, weil Rose zu aufgeregt darüber war.

„H… hast du das gesehen?!“ fragte Rose sofort ihre Freundin, die ihr lächelnd zunickte. „Dann… kann ich das Element „Licht“ definitiv benutzen!“ strahlte Rose vor Freude.

„Jeder kleine Schritt ist ein Erfolg. Das… ist der Beginn einer neuen Zauberin, die das Element Licht beherrscht.“ teilte Lilith ihre Freude…

„IHR DA! Was habt ihr hier zu suchen?!“ brüllte auf einmal eine Männerstimme. Beide Frauen drehten ihre Köpfe zu der Stimme und sahen drei Männer auf sich zu kommen. „Tzz… Paladine machen auch hier ihre Runden?“ verzog Lilith ihr Gesicht.

„Wo ist das Problem? Hier lebt niemand, keiner fühlt sich belästigt.“ widersprach Lilith, während Rose sich ein bisschen hinter der Dämonin versteckte. Die Männer dagegen waren Widerspruch nicht gewöhnt, auch nicht dass ihre… Opfer keinerlei Angst zeigten.

„Werde bloß nicht frech, sonst kann es sein, dass du demnächst auf dem Scheiterhaufen landest!“ drohte der Sprecher der Gruppe.

„Aha, dass will ich sehen, wie ihr Knallköpfe das schaffen wollt bei jemanden, der sich wehrt.“ sagte Lilith dies sehr unbeeindruckt.

„Wie bitte?! Das reicht! Männer, die werden wir festnehmen!“ schrie der Sprecher mit einem roten Kopf.

„Aha? Auf welcher Grundlage betreibt ihr denn eure… Selbstjustiz eigentlich? Macht ihr das Wirklich im Auftrag der Göttin?“ schmunzelt Lilith.

„Klappe halten!“ sagte einer der Paladine, der am nächsten bei Lilith angekommen ist… als die Dämonin ihm beide Knie in eine andere Richtung trat. Sofort schrie er laut vor Schmerzen auf, während er auf den Boden fiel.

„Ihr… ihr legt Hand an uns?!“ schrie der andere Paladin und versuchte sein Schwert aus der Scheide herauszuziehen, aber Lilith hat längst Lazarus raus geholt und trennte ihm beide Beine ab. Dabei musste Lilith doch sehr lachen.

„Natürlich! Ihr benehmt euch wie Kriminelle, dabei versteckt ihr euch nur hinter dem Namen der Göttin. Vermutlich habt ihr uns Frauen ausgesucht, weil wir in eurem Auge vielleicht schwach wirkten oder? Zu dumm aber auch.“

Der Sprecher hatte den größten Abstand gehalten, aber er traute seinen Augen nicht. Eine Frau bricht einem seiner Männer die Beine, dem anderen schnitt sie die Beine ab. Nun schreien beide Männer vor Schmerzen und flehten um Gnade. Als auf einmal der Sprecher die Spitze des Schwertes am Nacken spürte.

„Ich will gerne wissen, ob ich mit meiner Aussage recht hatte.“ kam auf einmal die Stimme der blonden Frau hinter dem Sprecher.

„I… ich weiß nicht was sie meinen!“ stottert der Sprecher. Rose hielt ihre Ohren zu, denn sie wusste es in ihrem Inneren, dass Lilith mit den Paladinen oder allgemein mit der Inquisition sehr… brutal vorgehen wird. Aber Mitleid hatte sie für die Paladine nicht wirklich.

„Nicht? Dann ist es auch egal.“ meinte Lilith nur, dann schlug sie dem Sprecher auch die Beine ab. Noch… nie hatte der Sprecher solche Schmerzen gehabt, sonst war er immer in der Rolle gewesen, anderen Schmerzen zuzufügen. Sofort schrie der Sprecher der Paladine laut auf, sah wie aus seinen Beinstümpfen Blut raus spritze.

„Dafür… ARGH! Wir man euch jagen, NIEMAND LEGT SICH UNGESTRAFT MIT UNS AN!“ schrie der Sprecher. Aber Lilith ignorierte dies und zog ihn an den Haaren zu den anderen Paladinen.

„Wisst ihr… irgendwie reizt es mich wirklich… so wirklich euch ebenso zu verbrennen, wie ihr es den anderen Opfern antut, aber… ich habe eine bessere Idee.“ lächelte Lilith mit einem sehr düsteren Gesicht.

„Was… hast du vor?“ musste nun Rose fragen. „Pass mal auf, ich habe da so eine „tolle“ Idee.“ ging die Dämonin zu dem Eingang der Kanalisation. Mit ihren Kräften als Götterbestie konnte sie den großen Gullydeckel ohne große Probleme zur Seite schieben. Dann schaute sie in ein schwarzes Loch rein.

„Warte… du hast doch nicht etwa…“ hielt Rose ihre Hände vor den Mund, denn das war wirklich… kaum an Grausamkeit zu überbieten.

„Doch, genau das habe ich vor.“ nickte Lilith lächelnd, dann ging sie zu den Männer zurück. Sie haben verstanden, was diese Monsterfrau mit ihnen vor hat und wollten mit ihren Armen weg krabbeln, aber keine Chance, wenn sie dies vor lauter Schmerzen und ohne Beine versuchen wollen.

Die lächelnde Dämonin nahm die ersten Paladine an den Haaren und zog sie ohne Probleme zu der Öffnung, dann warf sie ohne jede Achtung die verletzten Männer in das Loch rein. Man hörte sie beim Fallen schreien, bis sie auf… dem Boden landeten und eine Stille herrschte aus der Gruppe.

„Ahh… herrlich. Diese Stille nach dem Geschrei.“ schloss Lilith ihre Augen und verzog ihr Gesicht entzückt.

„Das… mir fallen keine Worte ein.“ war Rose sehr fahl im Gesicht geworden. „Rose. Du hast die Männer gehört oder? Sie zeigten nicht eine Sekunde Mitleid oder ähnliches, wenn du auf dem Scheiterhaufen stehst. Ich lasse ihnen einfach nur ihre eigene Medizin schmecken.“ ging Lilith auf den Sprecher zu.

„Warte, bitte Gnade! Wir haben das alles wirklich im Auftrag der Göttin getan!“ bettelte der Sprecher.

„Echt? Dann mache ich es im Namen des dunklen Gottes, denn selbst er verlangt nicht mal solche barbarischen Aktionen wie ihr dies tut. Selbst Dämonen würden so einen Blödsinn nicht machen. Nicht früher und auch nicht in der Zukunft.“ verzog Lilith ihr Gesicht.

„Sie werden eine Säuberung in der Stadt durchführen, wenn Paladine verschwinden, ist euch das klar?!“ versuchte der Sprecher sich zu retten, aber Lilith sah nicht aus, als würde es sie interessieren.

„So? Eine Säuberung? Vielleicht sollte man dem Volk sagen, dass bald der Zeitpunkt gekommen ist, sich gegen diese Barbarei zu wehren! Ihr habt ihnen in all den Jahren, Jahrzehnten solch eine Angst eingebläut, dass sie sich nicht mal vorstellen können, sich zu wehren.

Nur ein kleiner Funke reicht aus. Ich will nicht wissen, wie viel Wut sich in den Bürgern dieser Stadt gesammelt hat. Wenn der Funke aber einmal zu einer Flamme entfacht wird, dann wird es hier sehr blutig werden.“ sagte Lilith das sehr laut, dann zog sie den Sprecher ebenso an den Haaren und ging zu dem Loch.

„Ihr Monster!!!“ versuchte der Sprecher sich noch zu befreien, aber keine Chance, die Frau hielt ihn mit eisernen Kräften vor sich hin. Dann stand Lilith mit dem Sprecher über der Grube.

„Monster? Danke für das Kompliment, denn das dürfte der Wahrheit ziemlich nahe kommen. Grüß das Monster unten von mir.“ lächelt Lilith noch, dann fiel der Sprecher schreiend in die Tiefe.

Rose… hat bei der Aktion den Kopf gewendet, denn das… war ihr zu brutal gewesen und versuchte sich mit anderem abzulenken. Der Sprecher der Paladine musste wohl auf seine Kameraden gefallen sein, denn man hörte ihn laut nach Hilfe schreien.

Die Dämonin ignorierte dies, schnappte noch die Beine der Männer und warf sie ebenso in die Kanalisation, soll sich das Monster daran vergnügen. Zum Schluss legte sie wieder den schweren Deckel auf das Loch und man hörte den Sprecher nicht mehr schreien.

„So… sind wir die „heiligen“ Kakerlaken losgeworden. Vermutlich… willst du mit… dem Training aufhören?“ fragte Lilith vorsichtig die Heilerin.

Rose drehte sich zu Lilith um und man sah, wie ihr die Tränen runter fielen. „Wie… kannst du diesen Männer es nur antun? Mitleid haben sie nicht verdient, aber… das… war selbst für deine Maße an Grausamkeit nicht zu überbieten!“ zitterte die Heilerin.

„Weil sie uns in ihrem… Kloster oder was auch immer sie nennen festgesetzt hätten, bis die eigentliche Folter stattfindet. Zum Schluss wären wir dann auf dem Scheiterhaufen gewesen, wo das Publikum zuschaut, wie wir laut vor Schmerzen schreien, bis wir sterben.

Ich bin grausam? Das mag in vielen Dingen stimmen und werde es auch nicht abstreiten, aber du kannst dir ziemlich sicher sein, dass ich mich immer wehren werde. Egal wie und wo. Das… meine dämonische Erziehung durchkommt, kann ich nicht ändern, aber so bin ich nun mal.

Nicht mal ein schlechtes Gewissen habe ich bei der Aktion, ich werde wie ein kleines Kind schlafen können, ohne dass ich mir auch nur eine Sekunde Gedanken machen werde über diese todgeweihten Männer.“ erklärte Lilith sich.

„Das… was mir vielleicht ein bisschen Leid tut ist, dass du es mit ansehen musstest. Meine Aktionen sind wirklich nichts für… zarte Gemüter. Hoffe… dass ich das aufgebaute Vertrauen zwischen uns nicht… beschädigt habe.“

Rose wischte sich ihre Tränen weg und seufzte nur. „Ich… bin mir nicht sicher. Eigentlich habe ich damit gerechnet, aber… irgendwie auch gehofft, dass es nicht… so böse endet.“

„Komm… lass uns wieder nach Hause gehen. In diesem Zustand solltest du nicht die letzten Elemente testen.“ lächelt Lilith traurig. Die Heilerin nickte bei dem Vorschlag und beide Damen machten sich auf den Weg zurück…

Was beide nicht wussten, aber die Gegend wo sie geübt haben, war nicht so leer, wie Rose dachte hatte sondern sogar ziemlich gefüllt. Neugierige Augen haben die… Brutalität beobachtet und auch die Aussage von der schwarzgekleideten Frau gehört. Die Geschichte wurde woanders weitererzählt und der Funke… fing unter dem Volk schon leicht an zu glimmen…

Panisch versuchte der Sprecher der Paladingruppe in der Dunkelheit sich in Sicherheit zu bringen, aber er sah nichts außer Schwärze. Er hat es irgendwie geschafft, seine… Beinstümpfe abzuklemmen, dass kein Blut mehr raus floss.

Seine Kameraden haben den Sturz nicht überlebt und er hatte die Gnade der Göttin gehabt, dies zu überleben. „Ich… werde das dem Miststück heimzahlen…“ war das Mantra, das der Paladin immer wieder in Gedanken hatte…

Als er etwas hörte, was nicht zu den Geräuschen in der Kanalisation passte. „H… hallo?“ rief der Paladin mit einem Hoffnungsschimmer, aber…

Etwas nasses lief auf dem Steinboden der Kanalisation und… es stank, je näher „es“ dem Paladin kam, schlimmer als die Kanalisation selber.

„Was… bei der Göttin ist das für ein Gestank?“ fluchte der Paladin, dann fiel ihm ein, dass er einen Leuchtstein im seinem Inventar hatte. Diesen holte der Paladin sofort raus und aktivierte ihn.

Manchmal… ist es wahrlich ein Segen, gewisse Alpträume nicht sehen zu können, denn der Paladin schrie laut, lauter als je zuvor, als er das „etwas“ auf sich zu kommen sah, dann kam die völlige Dunkelheit.

Kapitel 286

Ich bin wiedergeboren und der Wert einer Freundschaft?

„Eure Majestät, als mir zu Ohren gekommen ist, dass alle Schlachtpläne gestohlen worden sind, habe ich sofort neue entwickelt und meines Erachtens sind sie sogar besser.“ kniete eine Sukkubus mit schwarzen langen Haaren vor dem Dämonenkönig Rarkas.

Rarkas saß auf seinem Thron und man sah seine dicke Narbe im Gesicht, die nun längst verheilt ist, aber…

„Oh? Sie sollen noch besser sein? Dann heißt es, dass deine alten Pläne alle schlecht waren?“ fragte Rarkas wütend, seine Laune hat sich seit dem Tag nicht mehr gebessert.

„Mitnichten eure Majestät. Unser Feind glaubt nun zu wissen, wie wir planen, sollen sie es doch. Ich rechne eher damit, dass sie nun abwarten, dass wir den nächsten Zug machen und die suchen sich einfach einen der gestohlenen Pläne raus und dann planen sie ihre Gegenmaßnahmen.

Mit dem falschen Wissen sind wir in der Lage, unsere Schlachtzüge nach unseren Bedingungen umzusetzen, was sogar noch besser ist als früher. Ihre… menschlichen Strategen werden erst im letzten Moment verstehen, welche Züge wir geplant haben und verzweifelt die gestohlenen Pläne analysieren, die ihnen überhaupt nichts mehr bringen.“ erklärte die Sukkubus unbeeindruckt.

„Ich hasse eure Rasse mehr als je zuvor, seitdem GNNRRRRR „sie“ mir über den Weg gekommen ist. Wenn es nach mir gehen würde, würde ich euch alle auslöschen!

Aber… ihr habt euer Können bewiesen, weswegen ich meinen Zorn nur auf „sie“ fallen lasse. Bereitet eure Pläne vor, die werden meine Generäle dann umsetzten, sobald ich einen Ersatzgeneral gefunden habe.“ streichelt Rarkas wütend seine Narbe im Gesicht.

„Wie ihr wünscht eure Majestät.“ wollte die Sukkubus aufstehen und ihre Arbeit erledigen, als Rarkas auf einmal vor ihr stand.

„Sinella… immer wenn ich euch sehe, habe ich das dringende Bedürfnis, euch zu töten… Ihr seid nicht mit „Lilith“ verwandt oder?“ packte der Dämonenkönig gewaltsam die Sukkubus am Kinn.

„Ich muss euch enttäuschen, aber in meiner Familie gibt es keine Person, die diesen Namen trägt, ich selber habe auch keine Kinder. Wenn es in meiner Macht steht, werde ich euch helfen…“ kneift Sinella ihre Augen zusammen.

„Das Problem ist nur… ich kenne keine Sukkubus, die so große Flügel, noch solch unterschiedlichen Haarfarben hat. Es ist für mich einfach… mehr oder weniger das Pech, dass „sie“ mein Doppelgänger ist.“ zeigte Sinella mit ihren blauen Augen keine Spur von Angst.

Gewaltsam stößt der Dämonenkönig sie von sich, dass sie auf dem Boden landete. „Strapaziert nicht meine Geduld. Euren Kopf brauche ich nur, aber den Rest?“ hat Rarkas seine Drohung ausgesprochen.

„Natürlich, wenn ihr mich entschuldigen würdet?“ stand die Sukkubus wieder auf, verbeugte sich vor dem König und verließ den Thronsaal. Sofort suchte sie ihren Kartenraum auf und machte sich an die Arbeit, dabei sah sie sich kurz im Spiegel an.

Widderhörner, Dämonenschwanz und normale Dämonenflügel, dazu die großen Brüste und wohlgeformten Hintern, die typischen Merkmale einer Sukkubus.

„Schade… das du ihn nicht getötet hast Lilith, meine Unterstützung hättest du.“ diesen gefährlichen Gedanken hatte Sinella und wundert sich, dass sie ihr so ähnlich sein soll. Dann widmet sie sich den nächsten Schlachtplänen als Stratege der Dämonen.

„Also…“

Es wurde Abend und im Operationszimmer saßen mehrere rauchende Köpfe. Das wären Lilith, General Burns, aber auch mehrere Offiziere, die all die Pläne notiert haben, die Lilith ihnen aufgesagt hat.

„Aber ich lege meine Hand dafür nicht ins Feuer, dass die Dämonen solche Züge planen. Außerdem… müsst ihr damit rechnen, sobald deren Stratege merkt, dass all seine Züge ins Leere verlaufen, weil wir sie immer kontern können, dass er umdenken wird.“ warnte Lilith.

„ … Verstehe… es kann sein das ich mich wiederhole, aber… ich bin einfach nur froh… dass ihr nicht unser Feind seid. Wobei… deren Stratege hat ja scheinbar die ähnlichen Gedanken wie ihr.“ nickte General Burns müde.

„Wenn ich die Frage stellen darf, aber… wieso vertraut ihr mir? Ihr seht mich gestern zum ersten Mal, der die Berater und den Prinz Dummkopf fertig macht. Warum stellt ihr nicht… einmal die Frage, wie ich die Züge plane?“ wunderte sich Lilith.

„Hm… ehrlich, ich bin froh dass die Barone endlich weg sind, denn über Kriegspläne und ähnliches haben sie überhaupt keine Erfahrung. Das… mit Prinz Hendriks sehe ich schon etwas kritischer, denn der Prinz wird eines Tages die Krone übernehmen.

Ich hoffe… dass dieses Duell keine gravierenden Veränderungen bei dem Prinzen auslösen, denn im Herzen ist er ein guter Mann, der sich um seine Männer kümmert.

Nun zu eurer eigentlichen Frage, warum vertraue ich euch? Meine Instinkte sagen mir, dass ihr definitiv gefährlich seid, aber mein Bauchgefühl wiederum meint, dass man euch vertrauen kann. Tja… und das habt ihr doch schon eindrucksvoll bewiesen, nachdem ihr beim ersten Mal eure Angriffe geschildert habt.

Mit den neuen Angriffen und den Gegenmaßnahmen, die wir gemeinsam entwickelt haben, dürften wir für erstes vorgesorgt haben, bis der General die Pläne ändert.

Solltet ihr die Stadt verlassen Lady Lilith, würde ich sie bitten es mir mitzuteilen, wo euer Zielort ist, sollte sich etwas in den nächsten Kämpfen ändern. Dann werde ich jemanden sofort losschicken, der euch auf den Stand der Dinge bringt und was eure Vorschläge wären.“ erklärte Burns dies sehr sachlich mit einer Bitte.

„Das… kann ich machen.“ nickte Lilith unsicher langsam mit dem Kopf, denn Kriegsführung und ähnliches ist nicht unbedingt ihr Metier. „Scheinbar ist viel Zeit vergangen, ich hätte eine Bitte. Der Erzmagier Draco ist bestimmt auch in der Burg oder? Könnte mich jemand zu ihm hinbringen, denn ich habe… einige Fragen, die nur er beantworten kann“ lächelt Lilith freundlich mit Hintergedanken.

„Das sollte kein Problem sein. Normalerweise empfängt er keine Fremden, aber bei euch wird er bestimmt eine Ausnahme machen, immerhin seid ihr nun die neue Aufsichtsperson der Heldin oder?“ lächelt der General und nickte einem seiner Offiziere zu, dass er Lilith führen soll.

„Wie wahr, wie wahr. Man sieht sich demnächst wieder.“ lächelt Lilith, dass alle Männer schwer schlucken mussten. Es gibt das eine Lächeln, dieses Lächeln oder jenes Lächeln, jedes Lächeln einer Frau hat eine andere Bedeutung.

Der Offizier öffnete die Tür und ließ Lilith zuerst raus, die staunend auf die schlafende Gestalt im Flur sah.

„Rose?! Was machst du hier?“ weckte Lilith die Heilerin, die im sitzen wohl eingeschlafen ist. „Uwii… wah? Lilith?“ wirkte Rose sehr verträumt.

„Hast du extra hier auf mich gewartet?!“

„Erm… glaube? Ich… wollte dich nicht stören, also habe ich gewartet. Scheinbar… bin ich irgendwann vor Langeweile eingeschlafen.“ schaute Rose verträumt die Dämonin an.

„Mensch… das wäre doch nicht nötig gewesen. Komm, lass mir dir helfen. Ich will vorher noch mit dem Meister von Leena sprechen, dann können wir gehen.“ streichelt Lilith einmal an der Wange von Rose und bot ihr die Hand an.

„Aber… ich konnte dich doch nicht alleine in die Stadt lassen…“ murmelt Rose, während sie die Hand annahm zum Aufstehen.

„Nun… es ist wohl zu spät, noch groß was einkaufen zu gehen. Lass uns das auf morgen verschieben und nochmal unterwegs essen, dann können wir die Pläne für morgen besprechen.“ grinste Lilith.

„O… ok!“ nickte Rose, wirkte aber noch leicht verschlafen. „Was willst du denn von dem Magier eigentlich?“

„Etwas „klären“, sollte auch nicht sehr lange dauern, aber ich will das Gespräch alleine führen. Nicht… das ich ein Geheimnis vor dir haben will, sondern eher nur… was „korrigieren“ bevor es zu Missverständnissen kommt.“ war Lilith dann doch ein bisschen geheimnisvoll bei ihrer Aussage.

Die beiden Damen wurden dann durch die Burg geführt. „Ach… bevor ich es vergesse, aber morgen kommen die anderen zu uns, weil sie dein Verhalten heute mit Leena sehr komisch fanden, ich übrigens auch.“

„Das kann ich mir denken. Lass uns einfach abwarten, wie sich das entwickelt.“ nickte Lilith bei dem Bericht von Rose.

Dann standen sie vor der Tür. Der Offizier wollte klopfen, aber Lilith hinderte ihn daran. „Schon gut, ich mache das schon. Ihr dürft dann gehen und Rose… nur ein bisschen warten, dann gehen wir endlich.“ lächelt Lilith.

„Kein Problem. Diesmal wirst du mich nicht schlafend vorfinden!“ grinste die Heilerin zurück. „Freue mich darauf, wieder mit dir zu essen.“

Lilith nickte und öffnete dann die Tür, drinnen waren Leena und der Erzmagier Draco, was für Lilith geradezu passend ist.

„Ah… das ist schön, dass du auch hier bist.“ lächelt Lilith, aber in ihren Augen sah man eher nur die Wut, als sie die Tür schloss.

„Warte, ich kann es erklären!“ versucht Leena panisch die Situation zu entschärfen, dabei ist sie von ihrem Stuhl aufgestanden. Draco selber sagte nichts, aber diesmal scheint er nun doch nervös zu sein.

„Wieso willst du dich erklären? Ich habe doch noch nichts gesagt?“ hielt Lilith ihren Kopf schräg und drückte provokant ihre Brille hoch.

„Es… ist doch normal, dass man als Spion seinem König alles berichtet oder? Wusstest du, dass es dein Meister war der sich merkwürdig verhalten hat?“

„Huh? Me… mein Meister? Aber er war doch ruhig wie immer?“ war Leena verwirrt, während Draco seine Augen erstaunt aufriss.

„Ja, wie immer. Dummerweise bin ich noch keiner Person begegnet, die so eine innere Ruhe ausstrahlt wie dein Meister trotz der Fähigkeit „Analyse“. Die Meisten werden durch meine Werte alleine schon sehr nervös, das tat dein Meister aber nicht.

Also habe ich überlegt, was müsste man tun, damit man diese Ruhe beibehält. Richtig, man hat die nötigen Informationen. Doch von wem hat er sie wohl?“ schaute Lilith die Magierin anklagend an.

„Aber das alleine reichte nicht aus, denn vielleicht bin ich auch einfach nur paranoid, daher habe ich in dein Ohr Petze geflüstert, um zu schauen, wie du reagierst. Für einen Spion bist du nicht wirklich eine gute Schauspielerin.

Tja… dein Meister weiß alles, nun vielleicht könnte man es ja irgendwie noch hinbiegen, wäre da nicht der Kommentar vom König. „Flügel“ die mir fehlten. Damit hat sich der Kreis der Wissenden schon deutlich erweitert, nicht wahr?“

Leena schaute beschämt zu Boden und zitterte, hörte sich die schonungslose Anklage von der Dämonin an und ihr Meister sagte auch nichts.

„Wir haben keinen Schwur oder Eid geleistet, aber wir waren… uns irgendwie einig, dass es besser wäre, wenn man nicht so viel über mich weiß. Tja…

Der General Burns scheint nicht in dem Kreis der Wissenden zu sein, sonst hätten wir uns heute nicht so ausführlich über die nächsten Züge unterhalten. Deine Belohnung… war sie es wirklich Wert, um die Freundschaft so schnell aufzugeben?“

„WAS WEIßT DU SCHON!“ nun wehrte sich Leena sehr heftig über diesen Vorwurf. „Ich war immer alleine gewesen, Freundschaft… was genau ist denn Freundschaft?!

Ich wurde gegen meinen Willen in die Gruppe eingesetzt, dann sollte ich auch noch Augen und Ohren sein, was ich überhaupt nicht kann! Meinst du, es fiel mir leicht darüber zu reden, wie die Reise in Wirklichkeit verlaufen ist?!“

„Musste es ja oder? Willst du gerne wissen, warum ich so ein extremes Misstrauen gegen alles und jeden hege, egal welcher Rasse und wo? Man sieht es mir am Anfang nicht an, aber viele meiner Aktionen, mein Verhalten und ähnliches deutet daraufhin, dass ich grundsätzlich misstrauisch bin! Zumindest wurde es mir so erklärt, ohne dass es mir bewusst ist.“

Lilith schnipste mit ihren Fingern und beide Magier sahen eine Illusion vor sich, wie Lilith ihre Kindheit hatte. Erschrocken hielt Leena eine Hand vor den Mund und ließ ihren Tränen freien Lauf, während Draco aussieht, als müsste er sich übergeben.

„Das war meine Kindheit. Ich war was besonderes gewesen verstehst du? So gehen Dämonen mit einem um, wenn man jemand besonderes ist. Sie drillen diese Dämonen zu perfekten Kriegern, die alles und jeden vernichten können, die jederzeit den Posten eines Generals einnehmen können oder sogar den vom Dämonenkönig.

140 Jahre lang musste ich diese Art von „Training“ erdulden, bis ich endlich fertig war. Daran würdet ihr beiden schon direkt am Anfang zerbrechen!“ beendete Lilith ihre Illusion.

„Übrigens, auch meine Werte sind gefälscht Herr Draco.“ lächelte Lilith sehr fies, nun bekam der Erzmagier erst richtig einen Schweißausbruch. „Wi… wie meint ihr das?“ stottert der Erzmagier.

„Vermutlich habt ihr dem König schon berichtet, dass meine Attribute alle fünfstellig sind… aber das stimmt nicht. Sie sind alle sechsstellig, genau das Niveau einer Götterbestie, von denen es doch schon einige gibt.“ beichtet Lilith.

„Weißt du Leena, wer eigentlich bei der ganzen Aktion mir am meisten Leid tut, die du mehr oder weniger verzapft hast?“ fragte Lilith die Magierin. Sie schüttelt nur ihren verweinten Kopf.

„Sakura, Axel und Rose. Die drei glauben fest in dir eine feste Freundin zu sehen, die gemeinsam das letzte Abenteuer beschreitet haben.

Wer war es, dessen Meinung gefragt wurde im Dungeon, ob es sich lohnt? Sakura. Die Person, die aus der anderen Welt stammt und ihren… Ziehvater sterben sehen musste, vertraute sich dir an.

Axel der von der Arachne entführt wurde. Wie erleichtert war er gewesen, als er seine Freundinnen gesehen hat? Welche Emotionen sind ihm gekommen, als du ihn von seinem Kokon befreit hast?

Dann wäre auch noch Rose. Sehr schüchtern, aber macht sich mehr oder weniger um alles Sorgen, nichtsdestotrotz konnte sie nicht genug von dir erzählen, als wir gestern Abend Essen gegangen sind.

Wenn ich ehrlich bin, hätte ich das größte Problem bei Axel gesehen, wir erinnern uns ja, dass er beinahe ausgetickt ist wegen mir. Aber scheinbar kann ich mich selber auch irren.“ zuckte Lilith mit ihrer Schulter.

„Ich werde Leena aus der Gruppe entfernen und nach einem Nachfolger suchen, das Vertrauen dürfte mehr als zerrüttet sein.“ meldete sich auf einmal der Erzmagier.

„Das werdet ihr bestimmt nicht tun. Auch wenn Leena es nicht wahrhaben wird oder will, aber ihre „Freunde“ werden nachhaken, wieso sie auf einmal weg ist. Das letzte Abenteuer hat schon gewisse Bindungen zwischen uns erzeugt, sonst würde Rose nun nicht bei mir so hängen, worüber ich aber sehr glücklich bin.

Nein, sie wird weiterhin bei uns bleiben. Die Frage ist nur, will sie weiterhin diese Tour spielen oder den Schritt wagen und mit offenen Karten spielen?

Rose hat mir erzählt, dass wir uns morgen alle treffen wollen, aber ich frage mich vielmehr… ob du denn auch kommst Leena? Denn sie wissen bisher überhaupt nicht, wie die Situation ist.“

Draco riss erstaunt seinen Mund auf, dass man ihm auf diese Weise widerspricht, während Leena wieder sehr beschämt den Boden anstarrte.

„Das Konzept der Freundschaft ist selbst für mich seltsam. Ich habe Freunde, aber… was sind Freunde? Ich war auch mehr oder weniger ein Einzelgänger gewesen, bis ich mit anderen Menschen in Kontakt kam.

Dann passierte der größter Fehler meines Lebens und ich wollte alles aufgeben… als meine Freunde mir in meiner schwersten Stunde des Lebens geholfen haben. Erst da wurde mir richtig bewusst, was Freunde sind… und einer von ihnen ist meine Geliebte geworden, wobei Liebe ist ja nochmal komplizierter.“ erklärte Lilith, dabei schaute sie die vielen Bücher in den Regalen an.

„Sind das alles Zauberbücher?“

„Erm… ja, das ist meine private Sammlung über alle bekannten Elemente, die es auf der Welt gibt.“ nickte der Erzmagier verschwitzt.

„Ich will, dass du mir die Zauberbücher Feuer, Wasser, Erde, Wind und Licht für Anfänger gibst, die es selber lernen können. Solltest du meinem Wunsch nicht entgegenkommen… nun Leena hat ja berichtet, wie ich sein kann.“ lächelt Lilith.

„Ihr würdet mich mitten in der Burg angreifen?!“ wurde Draco nun doch sauer, aber Leena mischte sich ein.

„Meister… ihr kennt doch ihre Fähigkeiten, ein Magier wie ich konnte bei ihr schon nichts ausrichten, weil sie die vielen Immunitäten hat!“

„Außerdem, bevor ihr auch nur einen Zauber einsetzen könnt, hätte ich euch einen Knochen gebrochen.“ sagte Lilith, die hinter Draco stand und die Bücher in Ruhe anschaut.

„Was… habt ihr mit den Büchern vor?“ drehte sich Draco vorsichtig um, dem nun langsam wirklich bewusst wurde, in welcher Gefahr er schwebte.

„Jemand fördern, der sich nur auf Heilkunst spezialisiert hat. Aber da ich nicht weiß, welche Elemente dieser benutzen kann, muss ich probehalber alle durch testen.“ erklärt Lilith.

„Du… willst sie Rose geben oder?“ fragte Leena und Lilith nickte. „Richtig. Sie hat zwar ihre magische Schleuder, aber es hat nie geschadet, mehr zu können oder? Wie war es, als du aufgeblüht bist im Abenteuer, nachdem ich dir mehrere Tipps gegeben habe?

Da dürften auch bei dir einige Fähigkeiten hochgegangen sein, vor allem deine Aktion am Anfang im Spinnenwald, wo du lachend mit deinen Feuerbällen eine Spinne nach der anderen getötet hast.“ hob Lilith eine Augenbraue hoch.

Ein Stapel mehrerer Bücher wurden auf das Pult gelegt, die Draco aus den Bücherregal rausgesucht hat. Man sah ihm an, dass es ihm schmerzte, sich von ihnen zu trennen.

„Wunderbar, also Leena, wenn… du wirklich auf all das pfeifst, was du im Abenteuer erlebt hast, brauchst du morgen einfach nicht zu kommen. Ich habe zwar deinem Meister widersprochen, letztendlich kann ich dir die Entscheidung aber nicht abnehmen.

Dann werde ich halt ihnen erklären müssen, wie es zu diesem Bruch gekommen ist und werde vermutlich wieder der Buhmann sein, aber daran bin ich leider auch irgendwie gewöhnt. Hätte es gerne anders, aber… ist wie es ist.“ nahm Lilith die Lernbücher, stecke sie in ihr Inventar und machte sie auf den Weg, nach draußen zu gehen.

„Was… würdest du in so einer Situation machen?“ kam auf einmal die Frage, kurz bevor Lilith den Türknauf berührte.

„Ich? Du fragst ausgerechnet die Person, die eine Götterbestie und zugleich ein Dämon ist? Die vermutlich misstrauischste Person in dieser Stadt? Mich, dessen Stand der Dinge du anderen erzählt hast?“ drehte Lilith sich um, Leena starrte sie mit weinenden Augen an.

„Ja du! Wenn selbst du Freunde die du trotz all der Probleme die du hast, dann wärst du schon der richtige Ansprechpartner!“ nickte Leena.

„Hmm… früher wäre es mir egal gewesen und wäre durch die Tür gegangen, aber ich weiß, dass ich für diese Aktion von Sherry ausgeschimpft worden wäre… *seufz*

Ich würde ihnen die Wahrheit sagen, was passiert ist, warum du dies gemacht hast und dich entschuldigen, der Rest liegt dann bei ihnen oder? Welche Entscheidung sie auch fällen, aber diese musst du akzeptieren.“ öffnete Lilith die Tür.

„Und du solltest selber auch zu dir ehrlich sein, wie es weitergehen soll. Du hast ja mehre indirekte Kommentare gegeben, dass es selbst dir nicht gefällt. Selbst ein König, auch dein Meister müssen das „Nein“ akzeptieren, ob es ihnen passt oder nicht.“

„Bist du soweit? Huch? Du bist ja auch hier Leena.“ meldete sich Rose und sah die verweinte Leena, die nur geschockt reagiert.

„Ich bin fertig. Lass uns gehen und Leena mit ihrem Meister alleine, sie werden wohl einiges bereden müssen.“ nahm Lilith einen Arm von Rose, damit sie nicht ins Zimmer geht.

„Erm wenn du meinst? Wir sehen uns morgen!“ winkte Rose, als Lilith die Tür zumachte. Leena fiel auf ihre Knie und weinte nun richtig laut, ihr Meister… würde sie gerne trösten, aber letztendlich ist er auch nur ein „Mann“.

„Und wo werden wir diesmal essen Rose?“ fragte Lilith.

„Keine Ahnung? Da du ja nicht unbedingt an deinem Geld hängst, kenne ich schon ein paar Lokalitäten.“ lächelt Rose. „Aber warum hat Leena geweint?“

„Weil sie sich um ihre Zukunft Gedanken machen muss, dabei ist ihr wohl mehr oder weniger ihr Fehler aufgefallen.“

„Oh? Hoffe, dass sie dann morgen auch kommt.“

„Ich auch.“

Kapitel 285

Ich bin wiedergeboren und der strategische General?

„Ihr Monster! Ihr wusstet doch genau, dass mein Sohn keine Chance gegen euch hatte!“ schimpfte der König wütend.

„Natürlich wusste ich das. Er kann sich glücklich schätzen, dass ich mich zurückgehalten habe, diese Chance hatte ich bei den Dämonen niemals gehabt.“ warf Lilith das Schwert auf den Prinzen.

„Euch fehlen wirklich nur die Flügel, dann wärt ihr einer von ihnen!“ fluchte der König ungewohnt, wurde aber sehr schnell schweigsam, als er den wissenden Blick von Lilith spürte.

„Oh? … Verstehe. Natürlich, die fehlen mir nicht wahr? Hörner und ein Dämonenschwanz nicht zu vergessen. Aber ich kann mich glücklich schätzen, ein „Mensch“ zu sein.“ schaute Lilith nun Leena an, die zitternd auf den Boden schaute.

„Bei der Göttin… langsam bereue ich es wirklich, dass ich eure Dienste in Anspruch genommen habe. Wachen, schickt meinen… Sohn zu einem Arzt.“ schüttelt der König den Kopf und nahm wieder Platz.

„Warum… schaut Lilith dich immer so komisch an? Hast du irgendetwas angestellt?“ fragte die ahnungslose Rose die Magierin, aber diese schüttelt nur den Kopf. Die Wachen haben eine Liege organisiert und brachten den Prinzen raus.

„Lilith… danke für die Lernstunde, aber das hast du echt übertrieben. Der Prinz ist eigentlich ein sehr angenehmer Mann.“ schimpfte Sakura die Dämonin aus.

„Echt? Irgendwie ändert sich jeder in meiner Nähe. Die Netten werden böse, die Reinen zu unreinen und denen man vertraut, wird auf einmal das Vertrauen verraten. Dabei ist es schon sehr schwer, mein Vertrauen zu bekommen.“ sagte Lilith den letzten Teil etwas sehr laut.

„Was ist los Lilith? Haben wir irgendetwas verpasst?“ wunderte sich Axel, während Leena das Gefühl bekam, den Boden zu verlieren.

„Nein, überhaupt nicht. Ich wollte einfach mal aussprechen, was mir auf der Zunge lag.“ lächelt Lilith.

Der König, der Erzmagier und aber auch Leena wussten sehr genau, was Lilith damit sagen wollte und das sie ihre nächsten Schritte wohlgemerkt überlegen sollten.

„Was… ein Monster, dabei hat Leena nicht mal untertrieben, dass diese Frau sehr misstrauisch sei und ich sagte auch noch, dass sie scharfsinnig ist… Ob es der Kommentar des Königs war?“ dachte der Erzmagier Draco, dabei hat er doch wie üblich seine innere Ruhe gezeigt.

„Wir werden das nochmal unter uns besprechen Lilith, aber jetzt sollten… wir wieder an die Tagesordnung übergehen.“ drohte Sakura und änderte das Thema.

„ *seufz* Wir haben einen Großteil der Pläne der Dämonen mehr oder weniger durchgelesen und uns ist nun ihre Truppenstärke, Kriegsmaterialien sowie die aktuellen Standorte bekannt. Auch ist es Fakt, dass die Dämonen einen neuen König haben… genau. Sein Name ist Rarkas.“ berichtet General Burns, der sichtbare Augenringe hatte.

„Des weiteren sind uns zwar nun ihre Schlachtpläne bekannt, aber diese werden sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr umsetzen, wenn wir sie alle kennen. Wir gehen davon aus, dass wir mehrere Wochen, sogar Monate Zeit haben, uns auf den nächsten Kampf einzustellen.

Wir wollen euch nicht mit den Plänen der Dämonen langweilen, aber ich würde gerne mit Lady Lilith ein Gespräch in meinen Operationszimmer führen, weil ich ihre Meinung wissen möchte.“ bat der General um Hilfe am Ende.

„Die kann ich natürlich geben. Wir können nach dem Gespräch hier, direkt zu euch gehen.“ nickte Lilith und der General nickte ebenso.

„Heldin Sakura… und auch die anderen. Ihr habt mit eurer Aktion einen sehr wertvollen Dienst für das Reich erledigt. Zwar sind wir weiterhin im Krieg, aber ihr habt uns wertvolle Zeit gegeben. Die Abenteurer bekommen ihre Belohnung in Gold ausgezahlt, Magierin Leena wird weiterhin ihr Studium bezahlt. Wenn ihr Wünsche habt Heldin Sakura, besprecht es mit meinem Schatzmeister, er wird es dann für euch regeln.

Wie ich es schon gesagt habe, aber ihr werdet vorerst eine Pause einlegen und eure Strapazen auskurieren, bis es wieder zum nächsten Kampf oder einer Mission kommt.“ erklärte der König.

„Die nächste Mission sollte aber keine Selbstmordmission sein wie die letzte. Vermutlich haben die Dumpfbacken von Beratern auf euch solange eingeredet, dass es doch bestimmt eine tolle Idee sei, die Heldin raus zuschicken, wofür Spione besser geeignet sind.“ kommentierte Lilith es trocken.

„Ich… werde es berücksichtigen.“ nickte der König verständnisvoll. „Eigentlich war es nicht mal die Schuld der Berater, sondern weil ich Ergebnisse sehen wollte, ob wir auf die Heldin zählen können.“ war der Gedanke des Königs.

„Dann seid ihr vorerst entlassen… Wo können wir euch eigentlich finden Lady Lilith für weitere Fragen über Dämonen?“ fiel dem König noch was ein.

„Ich lebe momentan bei Rose, dort werde ich mit hoher Wahrscheinlichkeit auffindbar sein, wenn ich in der Stadt sein sollte. Ansonsten kann es sein, dass ich demnächst mit der Heldin, aber auch mit ihren Gefährten die Stadt verlassen werde für ihr Training.“ teilt Lilith ihre Pläne mit.

„Erm… dürfen wir keine Pause machen?“ fragte Axel trocken, Lilith schüttelt den Kopf. „Klar, diese Woche bestimmt, aber danach geht es los. Keine Sorge, wir gehen nicht zurück in den Spinnenwald.“ lächelt Lilith.

„Da ziehen mich auch keine zehn Pferde mehr hin, die Begegnung mit der Arachne hat mir schon gereicht…“ murmelt Axel.

„Ich bedanke mich für eure Belohnungen eure Majestät und… entschuldige mich für meine Lehrerin, dass sie es mit ihrer Aktion übertrieben hat. Ich hoffe… dass die nächste Audienz nicht wieder mit einem Streit beginnt.“ machte Sakura, aber auch die anderen Gefährten einen Knicks, nur Lilith weigert sich wie gewohnt.

Wie versprochen gingen General Burns und Lilith in das Operationszimmer. Nun standen die Gefährten alleine vor dem Thronsaal.

„Was… war eigentlich los mit Lilith und wieso hat sie dich immer so angestarrt Leena?“ kam sofort die Frage von der Heldin.

„Tut mir leid, aber ich weiß es nicht. Wenn ich vermuten müsste, ist sie aus irgendeinem Grund sauer auf mich, aber den hat Lilith mir bisher noch nicht gesagt.“ schaute die Magierin auf den Boden, was schon verdächtig war.

„Es bringt nichts, dazu müssten wir ein klärendes Gespräch mit Lilith führen.“ meinte Axel, wo Leena ihm sehr dankbar war.

„Ich frage mal eine Wache, wo das Operationszimmer ist und warte auf Lilith, damit sie nicht alleine in der Stadt ist. Mein Vorschlag wäre, dass ihr alle mal morgen zu meiner Wohnung kommt, dann können wir das mal unter uns klären. Axel sollte es ja kennen, wo ich wohne oder?“ kam der Vorschlag von Rose.

„Wie kommt es eigentlich, dass du so dicke mit Lilith geworden bist? Am Anfang hättest du das Weite gesucht, nun willst du bestmöglich in ihrer Nähe sein.“ grinste Sakura mit einer erhobenen Augenbraue.

„Am Anfang hatte ich auch Angst vor ihr, aber je näher man sie kennt, desto faszinierender ist sie oder?“ lächelt Rose. Leena hatte was anderes auf der Zunge, aber sie hat momentan genug Stress.

Büro des König´s:

„Eure… Majestät, ich muss leider sagen, dass diese Frau viel gefährlicher ist, als es den Anschein hat.“ kam Erzmagier Draco direkt zum Punkt, als er mit dem König in dessen privatem Büro alleine war.

„Und ihr habt damit sogar recht. Es… war wohl mein Fehler gewesen, dass ich die Flügel angesprochen habe…“ ließ der König sich auf den Sessel fallen.

„Ich würde euch raten, in irgendeiner Form eine Schadensbegrenzung durchzuführen, bevor es aus dem Ruder läuft. Auch… ohne meine Fähigkeit, aber als die Frau den Thronsaal betrat… wurde mir fast schlecht, so sehr knisterte die Magie um diese Frau… schlimmer, ich hatte den Eindruck als würde der Tod hinter ihr stehen.“

„Gibt… es niemanden, der sie im Notfall aufhalten könnte? Zwergen, Elfen, irgendwer?“

„Nein. Ich habe ihre Werte gesehen sowie die anderen Fähigkeiten… Lilith… ist wahrlich eine wandelnde Katastrophe. Alle ihre Werte sind fünfstellig, fast alle ihre Fähigkeiten haben mindesten Level 9 oder höher.

Selbst der bekannteste stärkste Dämon käme nicht mal annähernd auf ihre Werte, vermutlich könnte sie es auch ohne Probleme mit dem Dämonenkönig aufnehmen und seinen Posten übernehmen. Aber es ist Fakt, ihre Rasse entspricht die einer Götterbestie, so wie Leena es erzählt hat.

Vermutlich können nur diese Götterbestien sich gegenseitig bekämpfen, denn wir werden definitiv nicht in der Lage sein, es mit ihnen aufzunehmen.“

„Was… ist nur in diesem Zeitalter los? Ich habe noch nie gehört, dass ein aktueller Dämonenkönig durch einen stärkeren Dämon ersetzt wird. Dann erscheinen Monster, die sich Götterbestien nennen und wir sind in ihren Augen nicht mal… mehr als Spielkinder.“

„Bedaure, aber… das sind Fragen, dessen Antworten nur die Götter kennen.“

Operationszimmer:

General Burns und Lilith standen vor einer sehr großen Landkarte, wo man sich auch die Mühe gemacht hatte Berge, Wälder oder ähnliches aufzubauen.

„Das ist der alte Standpunkt der Dämonen und unseren Basen. Ich würde gerne wissen, wie die Dämonen ihre Züge planen werden.“ fragte der General und Lilith hob verwundert eine Augenbraue hoch.

„Erm… wenn das die alten Plätze sind, warum fragt ihr mich danach? Wäre es nicht besser die aktuellen Standorte und ähnliches auf dieser Karte aufzustellen?“

„Das ist richtig, aber… sagen sie mir ihre Meinung und ich sage dann, warum ich es auf dieser Art und Weise getan haben.“

Lilith geht um den großen Tisch und begutachtet alle Positionen. Die roten Figuren waren für die Dämonen, die blauen für die Armee von Alliancia.

„Also… wäre ich der dämonische Befehlshaber, würde ich mit den beiden kleinen Armen diese große Stadt angreifen. Dabei würde ich nicht mal auf einen Sieg hoffen, sondern es nur als ein Ablenkungsmanöver nutzen, denn mit hoher Wahrscheinlichkeit würdet ihr die Armee aus dem Norden und Süden zu Verteidigung schicken.

Damit habt ihr eine Lücke in eurer Verteidigung und ich würde die nächsten Armeen da durchschleusen wollen, um diese, diese und diese Städte anzugreifen. Dadurch hätten die Dämonen den Nachschub für das eigentliche Schlachtfeld weggenommen und die Dämonen hätten eure große Stadt mit der zusätzlichen Hilfe der Armeen eingekreist.

Ich würde dann auf Zeit spielen, denn Nahrung dürfte mit der zusätzliche Armee in der Stadt sehr knapp werden und dann am Ende den richtigen Krieg auslösen. Die Siegeschancen wären sehr gut, abhängig wie gut die dämonischen Truppenkommandanten sind.

In der Zeit würde ich… vermutlich eine Bastion der Zwerge, mit einer fliegenden Einheit der Dämonen dem Erdboden gleich machen. Bomben und ähnliches nicht, aber die Dämonen greifen sehr gerne auf Alchemie zurück.

Als Kommandant würde ich die Stadt mit Monstern belagern lassen und Nachts den eigentlich Schlachtzug umsetzen lassen.

Dieser Wald und dieser Wald, dürften Stellungen der Elfen sein. Die Dämonen würden es vermeiden in ihr Revier einzudringen und wenn es nach mir gehen würde, einen Waldbrand legen, egal in welcher Form. Vermutlich mit viel Öl und Feuer, denn ich kann mir vorstellen, dass die Elfen das Feuer löschen können.

Interessant das die Dämonen sogar eine Flotte haben, aber macht eigentlich Sinn, nur kenne ich mich in diesem Bereich nicht aus. Wenn ich einen guten Berater hätte, würde ich hier auch diese Hafenstadt angreifen wollen als Ablenkung, aber mit der eigentliche Flotte bewusst einen Umweg machen und die Flotte der Allianz von hinten anzugreifen.

Das wäre so mein Standpunkt. Die Stellungen der Elfen dürften am längsten aushalten, die Zwerge vermutlich sogar auch, aber die Menschen definitiv nicht.

Als Gegenreaktion kann ich mir vorstellen, dass man an dieser und dieser Stellung uns angreifen wird, weil sie die geringste Verteidigung haben. Das wäre meine Gegenmaßnahme, dass ich eine Stellung aufgebe und das Land so umarbeite, dass Alliancia keinen Vorteil daraus ziehen kann. Die Armee der aufgegebenen Stellung soll dann… hmmm nicht zu diese Stellung gehen, sondern macht einen Umweg, damit sie diese Grenze angreift.

Ich sehe ja richtig, dass es der Verbindungstunnel nach Batzien ist. Von dort aus sollen sie ihre Reihen mit Söldnern der Tiermenschen füllen und diese Stadt dann erobern, dann hätten die Dämonen sogar eine fast sichere Stellung, die mit den Tiermenschen sogar unterstützt wird.

War das die Meinung, die ihr von mir hören wolltet?“ fragte Lilith den General, der sie nur angaffte und seine Sprache verloren hat.

„ … Bei der Göttin, ich kann ihr nicht genug danken, dass nicht ihr der Befehlshaber seid, damit dürfte der Krieg sehr düster für uns sein. Alles, aber auch alles was ihr gesagt habt, entspricht den Plänen, die ihr gestohlen habt.“

„Huch? Dann muss das einer der anderen zwei neuen Generäle sein, denn solche Pläne würde ich nicht dem Dämonenkönig zutrauen, dafür hat er seine Generäle. Hm… das ist natürlich… sehr interessant, wenn das ein General ist, der nicht auf Muskelkraft setzt, sondern wirklich strategische Züge plant.“

„Das ist nämlich auch mein Gedanke.“ nickte General Burns und änderte die Karte nun auf den aktuellen Stand der Dinge.

„So sieht es bei den Dämonen aus, während bei uns keine Änderung stattgefunden hat. Dieser… General wird alle Pläne mehr oder weniger verwerfen und neue entwickeln. Wie würdet ihr nun die Züge planen?“

„Hmm…“ grübelte Lilith, denn dass jemand die ähnlichen Gedanken hat wie sie, spricht für eine Herausforderung.

„Also…“

Kapitel 284

Ich bin wiedergeboren und die Übungsstunde?

Axel, Rose und Lilith waren nun auf dem Weg zum Thronsaal. Einer mit einem roten Kopf während die Damen nicht aufhören konnten zu grinsen. Auf dem Weg fanden sie dann Leena, die nun auch ein einfaches Kleid trug.

„Hallo, wo ist Lilith?“ grüßte die Magierin ihre Freundin. Lilith wollte wieder ihr Element ausspielen, aber Axel verhindert dies.

„Das ist die Dame neben Rose, die nicht aufhören können, mich zu ärgern.“ knurrte Axel säuerlich. Leena musste mehrmals mit ihren Augen blinzeln, bis sie die Frau wirklich als Lilith erkannt hat, hätte sie nicht ihr böses Grinsen gezeigt.

„In… der Tat? Aber…“ suchte Leena nach Worten und Rose erklärte es: „Die Inquisition ist auf der Suche nach ihr, also habe ich sie verkleidet, was auch ziemlich gut funktioniert hat. Wir sind an mehreren Paladinen vorbeigegangen, aber sie haben sie einfach nur ignoriert.“

„Dafür hatte ich verdammt viel Aufmerksamkeit von den Männer bekommen und die neidvollen Blicke der Frauen.“ füge Lilith hinzu.

„Aber die beiden ließen es sich nicht nehmen, mich auf den Arm zu nehmen.“ kommentierte Axel es trocken.

„WIR hatten unser Spaß gehabt. Aber das größte Lob hat immer noch Rose verdient, dass sie mich so verwandeln konnte.“ nickte Lilith zufrieden. „Ich meine, ich kann die Straßen auch mit toten Paladinen füllen, wenn es gewünscht wird.“

Alle mussten sofort ihre Köpfe schütteln, denn das befürchten sie nun wirklich, aber eher ist es nur eine Frage der Zeit bis es wirklich zu einem Knall zwischen Lilith und der Inquisition kommt.

„Huch? Ihr seid ja alle da!“ rief freudig eine weibliche Stimme. Alle drehten ihre Köpfe und sahen Sakura in ihrer Rüstung kommen, scheinbar hatte sie auch einen erholsamen Schlaf gehabt. Dann schaute sie Lilith verwundert an. „Was ist das für eine Verkleidung Lilith?“

„Du hast sie erkannt?“ staunte Rose nun und die Heldin nickte. „Auf dem ersten Blick nicht, aber ihre Figur sowie ihre Ausstrahlung wirst du nicht so schnell bei einer anderen Frau finden oder?“

„Dann haben wir noch ein bisschen daran zu arbeiten, bis selbst Sakura mich nicht erkennt Rose!“ sagte Lilith dies zu Rose, die sehr stark nickte.

„Erm… ok? Nur als Vorwarnung, aber heute sind ein paar weitere Gäste im Thronsaal. Das wäre der Erzmagier Draco, Leena´s Lehrmeister und Prinz Hendrik, der Sohn des Königs.“ teilte Sakura die Information mit.

„Sag Leena… hat dein Meister zufällig die Fähigkeit „Analyse“?“ fragte Lilith direkt die Magierin, die sofort nickte.

„Das ist richtig. Nebenbei beherrscht er mehrere Elemente auf Meisterstufe. Bevor du fragst, ja er kann ein paar Zauber von dem Element Leere, aber mehr auf theoretischer Basis. Du suchst ja eher einen richtigen Spezialisten und das ist mein Meister nicht.“

„Ich verstehe. Bin ja gespannt wie dein Meister so ist. Meine Freundin Neia konnte alle Elemente auf Meisterstufe, aber wie gesagt, sie war auch eine Elfe gewesen, die die nötige Zeit dafür besaß.“ lächelt Lilith ein bisschen traurig.

„Ein sehr ruhiger Mann, der sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen lässt. So habe ich ihn kennengelernt und er hat sich bis heute nicht geändert.“ sagte Leena.

„Na dann, da wir ja vollzählig sind, können wir ja den Thronsaal aufsuchen.“ nickte Sakura und ging vor, während der Rest ihr folgte.

„Sag, solange wir noch auf dem Weg sind Sakura, wie stellst du dir eigentlich deinen Traummann vor?“ fragte Lilith auf einmal ganz unschuldig. Axel warf ihr einen sehr tödlichen Blick zu, aber dieser prallte nur an der Dämonin ab.

„Ehh… wie kommst du darauf? Darüber habe ich mir bisher noch keine Gedanken gemacht.“ schaute die Anführerin ziemlich verwundert.

„Ach komm schon, du bist doch auch eine Frau oder nicht? Nicht… eine Vorstellung oder so?“ hakte Lilith nach.

„Nein, wirklich nicht. Die meisten Jungs in meinen Alter haben nur Blödsinn im Kopf und können nicht wirklich ernst bleiben.“ schüttelt Sakura ihren Kopf.

„Verstehe… du hast aber schon gemerkt, dass Axel seine Frisur geändert hat oder?“ fragte Lilith wieder unschuldig. Nun hielt Sakura an und schaute Axel an. „Stimmt… das steht dir ja wirklich viel besser. Ist mir vorher überhaupt nicht aufgefallen.“

„Ah ha ha… danke.“ lächelt Axel, aber mehr gezwungen. Rose legte ihm eine tröstende Hand auf die Schulter, da wird noch richtig viel Arbeit auf Axel zu kommen.

Endlich war es soweit, die Gruppe stand vor dem Thronsaal und sie wurden eingelassen. Mehrere Wächter hatten schwer zu kämpfen, ihre Augen von Lilith loszulassen.

Der König sowie General Burns waren anwesend und statt den dicken Beratern sah Lilith nun zwei neue Gesichter. Aber Lilith interessierte sich mehr für den alten Mann, dessen weißer Bart fast den Boden erreichte. Sie hatten sehr früh schon Augenkontakt gehabt und ließen sich auch nicht lösen.

Was Lilith am meisten wundert ist, keine Person hat so eine Ruhe wie der Erzmagier, vor allem hat er ja die Fähigkeit „Analyse“. Kein Schweißausbruch, keine Schnappatmung, nichts. Das machte die Dämonin mehr als misstrauisch und schaute in den Rücken von Leena.

„Petze…“ flüstert Lilith ins Ohr von Leena und hatte mit ihrer Idee recht, denn der Erzmagier musste mehr wissen, als er wissen durfte. Als Leena kreidebleich und schwitzend ihr Gesicht zu der Dämonin drehte.

Die anderen Gefährten haben dies nicht mitbekommen und knien wieder vor dem König, Leena etwas verspätet. Lilith verweigert sich, sich an die Etikette zu halten.

„Wieso kniet diese Bürgerliche nicht vor dem König?“ wurde der junge Prinz etwas laut. Die Dämonin begutachtet den Prinzen. Er trugt eine leicht stilvolle Ritterrüstung und hatte seine langen braunen Haare zu einem Pferdeschwanz geknotet.

„Ist schon gut Hendrik, bei Lady Lilith drücke ich ein Auge zu.“ nahm der König Lilith sofort in Schutz, aber…

„Bitte? Wenn die Ersten anfangen, dir den Kniefall zu verweigern, dauert es nicht lange, bis jeder es macht! Es ist dein gutes Recht, dies von jedem zu verlangen! DU bist der König, der über alle Menschen im Reich das Sagen hat!“ widersprach Hendrik energisch.

„Oh Himmel, zieh mal den Stock aus deinem Arsch raus. Das Theater hatte ich schon gestern gehabt und habe keine Lust, das zu wiederholen.“ rollte Lilith ihre Augen. Sakura und Rose gaben ein leises „Pff“ von sich, während Leena leicht am zittern war.

„Was haben sie gesagt? Wissen sie nicht wer ich bin?!“ schrie der Prinz Hendrik nun die Dämonin direkt an.

„Keine Ahnung, muss ich das wissen? Auf mich wirkt ihr wie ein kleiner Hosenscheißer, der nach Aufmerksamkeit schreit.“ zuckte Lilith ihre Schulter.

„Das reicht. Ich muss mir die Beleidigungen von euch nicht gefallen lassen. Ich fordere euch zu einem Duell raus so wahr ich Prinz Hendrik heiße! Wäre mir nicht zu Ohren gekommen, dass ihr eine begabte Kämpferin seid, würde ich noch ein Auge zudrücken, aber mit eurer Aussage habt ihr meine Ehre verletzt!“ schmiss der Prinz einen Handschuh vor Lilith auf den Boden.

Sofort herrschte eine Totenstille im Raum. Selbst der König staunte, wie schnell dies so eskalierten konnte.

„Ok, machen wir das. Aber nicht irgendwann und wo, sondern hier und jetzt.“ nickte Lilith, ihre Gefährten seufzten alle sehr hörbar.

„Vater, verzeiht mir das ich es mache, aber selbst ihr müsst dies respektieren, dass ich meine Ehre verteidigen muss.“ entschuldigte sich der Prinz bei seinem Vater. Dieser nickte nur, aber bekam eine sehr gute Vorstellung, wie das Duell enden wird. „Benötigt ihr Zeit um eure Ausrüstung anzulegen?“

„Nein, ich werde mit dem Kleid gegen euch kämpfen.“ grinste Lilith. „Sakura und die anderen, schaut euch das Duell gut an ok?“

Die Gefährten schauten sie verwundert an, aber nickten, dass sie es machen werden. Sowohl sie als auch die Wachen machten dann Platz, dass Lilith und der Prinz sich gegenseitig bekämpfen können.

„Wo ist eure Waffe?“ verlangte der Prinz zu wissen und Lilith musste nun kichern. „Die tragt ihr. Lasst mich euch ein kleinen Zukunftsblick gewähren. Ich schlage euch mit eurem eigenen Schwert zusammen.“

„Ihr seid wahnsinniger als ich gehört habe… Lasst mich euch eine Warnung geben, aber ich bin ein Schwertmeister und es dürfte euch ziemlich schwer fallen, mein Schwert gegen mich zu wenden.“ kniff Hendrik seine Augen zusammen, aber Lilith gähnte fast schon über die Warnung.

Lilith und Hendrik, der sein Schwert in der Hand hielt, halten Abstand. General Burns seufzte über das Kindertheater und sprach: „Hier in diesem Thronsaal wurde zwar schon Blut vergossen, aber es ist verboten jemanden zu töten. Es ist keine Schande sich von dem Duell zurückzuziehen.“

Beide Duellanten sagten nichts, ihre Chance wollen sie nicht nutzen. „Dann kämpft um eure Ehre!“

Hendrik stürmte sofort auf Lilith zu, die einfach gechillt dastand und ihn kommen ließ, als Lilith sich meldet.

„Sakura, solltest du in deinen Kämpfen gegen jemanden kämpfen, wo dein Gegner eine Waffe benutzt, während du dein Schwert aus welchen Gründen auch immer verloren hast… Verfalle nicht in Panik!“ weist Lilith dies an, die nun den Schwertangriffen ausweicht.

Die Gefährten reagierten erstaunt, dass ihre Freundin dieses Duell als eine Übungsstunde ausnutzt. Die Dämonin weicht weiterhin den Angriffen des Prinzen aus.

„Wichtig ist, dass du deinem Gegner keine Angst zeigst, sondern Entschlossenheit, denn die meisten rechnen damit überhaupt nicht. Solltest du auf dem Boden eine Waffe liegen sehen… eine Axt, Dolch oder anderes, ignoriere es.“

Der Prinz bekam einen roten Kopf, während Lilith ihn fast schon nicht mehr anschaute im Duell. Selbst seinen entwickelten Tricks wich Lilith spielend aus.

„Die meisten machen den Fehler, sie wollen nach der Waffe auf dem Boden greifen und verlieren ihren Gegner aus den Augen. Dies hat die meisten tödlichen Folgen, zumal es dann eine unbekannte Waffe ist, über die du keine Erfahrung hast.“

„Wollt ihr euch nicht auf das Duell konzentrieren ihr Feigling? Mehr als ausweichen könnt ihr nicht oder?!“ war der Prinz wütend, aber Lilith ignorierte ihn.

„Ich zeige dir nun eine Technik, wie du auch ohne die Fähigkeit „Unbewaffnet“ deinen Gegner entwaffnen kannst, selbst Kinder können dies umsetzen.“ sagte Lilith.

Hendrik hielt nur mit einer Hand das Schwert, was für die Technik von Lilith geeignet war. Als der Prinz von oben nach unten zuschlagen wollte, packte Lilith die Schwerthand und sein Arm wurde sehr gerade. Dann schlug die Dämonin mit der anderen Hand entgegengesetzt in den Ellbogen, man hörte das laute Brechen von Knochen.

Prinz Hendrik schrie aus vollem Hals vor Schmerzen, sein Schwert fiel auf den Boden. Mit dieser Aktion hatte er überhaupt nicht gerechnet.

„Diese Technik funktioniert bei Kämpfern, der seine Waffe nur mit einer Hand kämpft. Wichtig ist, dass du seine Hand in dem Moment zu packen bekommst, wodurch sein Arm gezwungenermaßen gerade wird.

Mit der anderen Hand schlägst du entweder mit der Faust oder mit der Handfläche in den Ellbogen mit deiner gesamten Kraft rein und brichst ihm dies. Wenn der Gegner nicht eine dicke Rüstung trägt, kann selbst ein Kind diese Technik anwenden.“ machte Lilith den Erklär Demon.

Alle staunten über die Aktion, die Lilith vor ihren Augen machte, selbst dem König fielen keine Worte ein, trotz das seinem Sohn die Knochen gebrochen wurden.

„Trotz der Erklärung kennt sich Prinz Dummkopf nicht so mit Schmerzen aus, denn die richtigen Veteranen würden es schlucken und mit dem anderen Arm kämpfen. Du nennst dich Schwertmeister? Dann kämpfe mit beiden Händen, damit so eine Aktion nicht passiert.“ zeigte Lilith ihre geringe Meinung dem Prinzen, dann hob sie das Schwert vom Prinzen, hielt es an der Schneide.

„Warte… !“ wollte Hendrik noch was sagen, als er dies gesehen hat, aber Lilith schlug mit ihrer Kraft den Griff ins Gesicht des Prinzen. Sofort spritze Blut aus der Nase, das er über den Boden verteilte.

„Mach niemals den Fehler Sakura und unterschätze deinen Gegner, wenn er keine Waffe trägt oder durch diverse Umstände verloren hat. Diese Technik kennen alle Dämonen, nur die wenigsten setzen sie überhaupt ein.

Aber wenn du sie einsetzt, werden die Dämonen im Leben nicht damit rechnen, dass du auch diese Technik kannst und das wird deine größte Trumpfkarte sein.“ erklärte Lilith wieder weiter, dann schlug sie unbarmherzig den Griff wieder ins Gesicht des Prinzen, einige Zähne flogen dabei raus.

„Tu dir aber den Gefallen und pack das Schwert nicht an der Schneide. Ich mache es nur, damit der Prinz Dummkopf Demut lernt. Scheinbar ist dieser Adelsgedanke bei ihm auch zu hoch gegangen und das treibe ich ihm nun aus.“ grinste Lilith böse, dann schlug sie die flache Seite ans Ohr vom Prinzen, wo dieser wieder laut aufschrie.

„ES REICHT! DAS DUELL IST ZU ENDE!“ schrie der König wütend, er konnte sich das nicht mehr mit ansehen, wie man seinen Sohn vor seinen Augen so fertig machte.

„Das habt nicht ihr zu entscheiden! Entweder euer Sohn gibt auf oder ich schlage ihn ins Land der Träume.“ widersprach Lilith gelassen. Ein Schock ging durch die Wachen, dass jemand so eiskalt ist wie die Frau.

„Ich… ich… ge… ARGH“ wollte der Prinz was sagen, aber die sadistische Ader von Lilith ließ das nicht zu und brach ihm den Unterkiefer mit dem Schwertgriff. Nun lag der Prinz auf dem Boden, voller Schmerzen, Blut am gesamten Gesicht, mehrere Zähne verloren. Aber die Panik in den Augen konnte man nicht übersehen.

„Ja? Was wolltest du sagen? Ich erkläre dir mal die harte Welt da draußen. Ehre. Was ist eigentlich Ehre?

Kann ich mir damit was zu Essen kaufen? Wird mir der Händler es kostenlos zur Verfügung stellen? Nein, das wird er nicht.

Wird sich ein hungriges Monster davon abhalten, dich vor lauter Ehre nicht anzugreifen? Definitiv nicht, denn es wird dich fressen.

Du nennst dich ein Schwertmeister? Ich zeige dir mal einen richtigen Schwertmeister.“ warf Lilith das Schwert in die Luft und fing es am Schwertgriff auf. Auf einmal leuchtete das Schwert schwarz auf, die Luft fing an zu knistern, vor allem… jeder spürte den Blutdurst, den Lilith ausstrahlte.

Prinz Hendrik krabbelte ängstlich nach hinten, der durch seinen gebrochenen Kiefer nicht mehr in der Lage war zu sprechen. Lilith war mit dem Aufladen fertig.

„DAS ist eine Technik, die ich mir schwer aneignen musste. Mit dieser Technik habe ich gegen die stärksten Monster und Kämpfer gekämpft.“ sprangen leichte Blitze aus dem schwarzen Schwert raus, dann schlug Lilith nach dem Gesicht des Prinzen…

„STOPPPPPP!“ schrie der König, der mittlerweile von seinem Thron aufgestanden ist und das schlimmste verhindern wollte.

Lilith hat gestoppt. Das Schwert hörte kurz vor der Nase des Prinzen auf, dieser hat schon längst das Bewusstsein verloren und sich auch in die Rüstung gemacht.

„Damit habe ich das Duell gewonnen.“ grinste Lilith sehr sadistisch.

Kapitel 283

Ich bin wiedergeboren und die Verkleidung?

Am nächsten Morgen wird Lilith wach und stellte fest, das Rose scheinbar noch früher aufstehen konnte als die Dämonin. „Ein weiterer Tag in der Hauptstadt, ich… bin gespannt, welche Probleme als nächstes kommen.“ dachte Lilith und stand vom Bett auf.

Der geliehene Pyjama von Rose gehört nun Lilith komplett, weil er einen Riss bekommen hat. Die Dämonin überlegte, ob sie ihn mit einer Schere noch ein bisschen bearbeiten soll.

„Huch? Scheinbar bist du auch ein Frühaufsteher.“ grüßte Rose, als sie am Schlafzimmer vorbeiging. „Frühstück ist gleich fertig.“

„Dir auch einen guten Morgen.“ lächelt Lilith und stand auf, dann richtete sie ihr Bett zurecht, denn sie möchte nicht… ihre faule Seite zeigen.

Als Lilith dann aus dem Zimmer kam, konnte sie Rose nochmal in Ruhe in ihrer Alltagskleidung sehen. Ihre schwarze Haare waren in mehrere kleine Zöpfe geflochten. Sie hatte auch eine grüne Augenfarbe, aber nicht so intensiv wie die von Lilith. Sie selbst war ein bisschen kleiner als die Dämonin und trug ein einfaches blaues Kleid, in der Schnittform wie man sie aus dem Mittelalter kennt.

„Wie alt bist du eigentlich Rose?“ kam die spontane Frage von Lilith, die sich im Nachthemd gegen den Türrahmen anlehnte.

„Öhm ich werde bald 20Jahre alt, wieso?“ schaute die Heilerin ihre Freundin verwundert hat, während sie frisches Obst schnitt.

„War einfach ein bisschen neugierig. Ich selber wäre für alle 21Jahre alt, aber mein richtiges Alter beträgt 147 Jahre.“ grinste Lilith.

Rose hatte für einen kurzen Moment ihre Sprache verloren und starrte Lilith an, dabei hatte sie auch in diesem Moment vergessen, was Lilith in Wirklichkeit war.

„Pass auf, dass du dich nicht verletzt.“

„ … Ah Entschuldigung, aber ich hatte glatt vergessen, dass Dämonen nicht mehr altern.“ murmelt Rose.

„Richtig alte Dämonen findest du auch selten. Die meisten sterben durch die Kriege, eigene Kämpfe oder wenn sie sich den Unmut des Dämonenkönigs zuziehen. Mein persönlicher Lehrer, den halte ich für richtig alt, denn dieser hat viele Dämonenkönige kommen und gehen gesehen.“ erklärt Lilith und nahm neben dem kleinen Küchentisch platz.

„Ist… das normal, dass Dämonen alle persönliche Lehrer bekommen? Die Geschichte von gestern, war sie überhaupt wahr?“

„Teils ja, Teils nein. Es gibt diesen „Meister“ und sollte ich ihn wirklich finden, wird mich niemand aufhalten ihn zu töten.“

„Gut zu wissen, dass ich in diesem Moment dir nicht im Weg stehen will.“ grinste Rose und stellte das geschnittene Obst auf den Tisch. Dazu gab es Brötchen, gekochtes Ei und Marmelade.

„Alles frisch eingekauft und auch ein bisschen mehr, denn nun haben wir erst mal Pause. Hoffentlich kannst du kochen?“

„Kann ich und bestimmt sind das Gerichte, die du noch nicht gegessen hast.“ lächelt Lilith geheimnisvoll.

„Darauf bin ich gespannt. Was hast du eigentlich für Pläne, unabhängig davon was wir heute bei dem König machen werden?“ freute sich die Heilerin.

„Ich dachte, ich melde mich als Abenteurerin an und informiere mich, wo es die nächsten Monsternester gibt, die ich mit euch ausräuchern werde. Das war kein Scherz gewesen, dass ich die Ausbildung von Sakura übernehme, aber ich finde, auch du, Axel und Leena ihr habt noch nicht euer komplettes Potenzial ausgeschöpft.“

„ … Solange es nicht wieder der Spinnenwald ist, geht es eigentlich…“ war Rose nun ein bisschen traurig.

„Erm… habe ich eine Wunde aufgerissen oder warum bist du nun auf einmal traurig?“ wundert sich Lilith, aber Rose schüttelt ihren Kopf.

„Nichts worüber du dir Gedanken machen brauchst. Übrigens, du bist nun eine ziemlich gesuchte Frau bei der Inquisition geworden.“ berichtet Rose.

„Echt? Die konnten sich mein Gesicht bei dem Chaos merken?“ grinste Lilith amüsiert und Rose nickte.

„Gesucht: Frau mit grünen Augen, Platinblonde lange Haare in einer roten Rüstung voller Schädel. Klingt ziemlich nach dir oder?“

„Hmm… die Schädel wären das Problem…“ schaute Lilith ihre Rüstung an, die auf dem Boden im Flur liegt.

„Keine Sorge, ich dachte es mir schon, dass du vielleicht ein anderes Outfit benötigten wirst und habe auf dem Weg dir ein Kleid gekauft.“ grinste Rose.

„Du bist ein Goldschatz, weißt du das eigentlich? Ich glaube, ich wäre ohne dich ein bisschen aufgeschmissen in der Hauptstadt.“ freute sich die Dämonin und die Heilerin bekam rote Wangen wegen des Lobes.

Die Damen nahmen ihr Frühstück ein und die Dämonin wusch sich im kleinen Badezimmer, danach … wurde es spannend. Lilith versuchte das Kleid anzuziehen… aber keine Chance, das Problem sind ihre Brüste.

„Keine Sorge, das habe ich schon geahnt.“ zuckten die Mundwinkel von Rose. „Wenn ich es nicht besser wüsste, müsste die Göttin mit dir einen Scherz gemacht haben. Ich kann an… einer Hand abzählen, die solche Euter haben wie du.“ „Ey!“

Die Lösung von Rose war ziemlich einfach gehalten, sie schnitt den Bereich am Oberkörper auf und nähte zusätzlichem weißen Stoff rein, auch wenn das Kleid selbst schwarz war.

„Bin… ich es jetzt oder kommt Rose mir mit jemand anderem bekannt vor?“ kam der spontane Gedanke bei Lilith durch, während sie ihrer Freundin beim nähen zuschaute.

„Leider bin ich nicht wirklich sehr geschickt darin zu nähen, aber das sollte reichen. Hier, versuch es diesmal anzuziehen.“ drückte Rose Lilith das Kleid hin.

Diesmal konnte Lilith das Kleid ohne Probleme anziehen und… wenn Lilith ehrlich ist, es wirkte auch sehr modisch und nach ihrem Geschmack. Ein komplett schwarzes Kleid, aber durch die Änderung von Rose hat sie um ihre Brüste fast ein Zebramuster von schwarz, weiß, schwarz, weiß.

Nun… spannt es in diesem Bereich und betont daher ihre weiblichen Attribute besonders, aber Lilith ist das dank Sherry mittlerweile schon gewöhnt.

„Wow… würde ich deine Hintergrundgeschichte nicht kennen, würde ich sagen, dass du eine sehr schöne Frau bist.“ musste Rose ihre Freundin loben. „Aber mit deinen lockeren Haaren gehst du so nicht raus…“ und schnappte sich die langen blonden Haare von Lilith.

Ungefragt flechtet Rose ein großen langen Zopf und am Haarende knotet sie eine schwarze Schleife. Lilith musste sich bei der Aktion zurückhalten, nicht laut aufzulachen, für sie ist das nur ein De ja-vü.

Dann stellte Rose sich wieder vor Lilith und begutachtet sie. „Hmm…“ war Rose scheinbar noch nicht zufrieden und ging zu einem der Schränke. Dann holte sie eine einfache Brille raus und setzte sie Lilith auf die Nase.

„Perfekt! Damit solltest du einige Zeit Ruhe vor der Inquisition haben.“ strahlte Rose vor Stolz raus, dass Lilith fast ihre Augen verdecken musste. Die Brille schien nur normale Gläser zu haben und Lilith schaute Rose an.

„Frag nicht, sie gehörten… einst jemanden, aber das ist Vergangenheit.“ drehte Rose ihren Kopf schnell zu Seite. „Aber schau dich doch mal im Spiegel an!“

Dies tat Lilith, denn warum auch immer, aber ein großer Spiegel war im Eingangsbereich aufgehängt, wo die Dämonin sich selber fast nicht erkannt hätte.

„Du weißt, wie man Leute kleidet und verändert. Ein großes Lob.“ war Lilith sehr zufrieden und umarmte Rose spontan. Das war für die Heilerin sehr unerwartet, aber nicht unangenehm.

„Gern geschehen. Bin mal gespannt wie die anderen so reagieren.“ grinste Rose über die Vorstellung, was sie für Gesichter machen werden.

„Au ja!“ lächelte Lilith und ihre sadistische Seite kam wieder hervor. „Du kennst dich ja bestimmt sehr gut hier aus. Lass uns bewusst Straßen nehmen wo die Inquisition lauert, damit wir sehen ob deine Mühe sich gelohnt hat.“

Dies taten die Damen, nachdem Lilith ihre Ausrüstung in ihren leeren Inventarring verstaute. Dummerweise erregte Lilith die Aufmerksamkeit jeder Person. Denn ihre Schönheit konnte „mann“ einfach nicht ignorieren.

Dann kam es, beide Damen sahen Paladine auf der Straße kontrollieren, diesmal fügte sich Lilith und schaute zu Boden. Die Paladine verschwendeten nicht eine Sekunde an ihr und gingen an den Damen vorbei.

„Scheinbar… klappt es, vielleicht sollten wir noch ein paar Alltagskleider mehr kaufen.“ nickte Rose zufrieden. „Aber das können wir später machen!“

Es dauerte einige Zeit, dann standen sie vor dem Eingang der Burg und sahen auch Axel, scheinbar wollte er nicht alleine gehen. Dabei trug er immer noch seine Rüstung, aber scheinbar hat Axel den Tipp angenommen, seine Haare zu ändern, so dass sie stylisch hoch standen.

Die Chance nutzte Lilith und wollte ihn ärgern. „Warte kurz, die Chance darf ich mir nicht entgehen lassen“ flüstert sie dies zu Rose. Die hob nur eine Augenbraue hoch, nickte dann aber.

Langsamen Schrittes ging Lilith auf Axel zu und versuchte ein bisschen ihre Stimme zu verstellen. „Sie sehen ja interessant aus junger Mann.“

Axel drehte sich sofort um und hätte beinahe Nasenbluten bekommen, als eine so atemberaubende Schönhaut ihn ansprach.

„Erm… *hust* wie meinen sie das?“ hatte Axel ein rotes Gesicht bekommen, dass mit seinen Narben schon sehr interessant aussah.

„So wie ich es meine. Ihre Haltung, ihre Rüstung. Sie haben doch bestimmt einiges erlebt und diese… Narben, dahinter steckt doch eine Geschichte.“ lächelt Lilith ihn an.

Der junge Mann hat für einen kurzen Moment die Sprache verloren, als er hinter Lilith Rose grinsend stehen sah.

„Rose? Erm… einen Moment schöne Frau, aber ich muss kurz meine Kameradin grüßen.“ war die Gefühlswelt von Axel im Chaos.

„Hi Axel, deine neue Frisur steht dir gut, wenn schon unbekannte Frauen dich einfach so aus dem Nichts ansprechen.“ grinste Rose.

„Aber sicher das, dieser junger Mann strahlt eine Aura aus, dass er definitiv einiges erlebt hat.“ kichert Lilith.

„Erm… danke?“ schaute Axel auf den Boden, als Lilith und Rose nun doch laut auflachen mussten. Er schaute sie verwundert an, denn den Witz hat er noch nicht mitbekommen.

„Axel… diese Frau ist Lilith!“ tränte Rose. „Och mano… dabei fing doch der Spaß erst an!“ kichert Lilith.

„ … Lilith?!“ traute Axel seinen Augen nicht, denn die Verwandlung von der Kriegerin zu einer Schönheit war dann doch ein bisschen zu krass.

„Tada, das bin ich, eure Lieblingsgefährtin, die mit euch durch den Spinnenwald gereist ist.“ lächelt mit offenen Mund und zwinkert dem armen Mann noch einmal zu.

„Verdammt…“ war Axel nun sehr niedergeschlagen, scheinbar hatte er wirklich viel mehr erhofft. „Aww… komm…“ gab Lilith ihm einen Kuss auf die Wange als Entschuldigung. Nun war das wirklich zu viel für Axel und er bekam Nasenbluten.

„Oh… den Kuss hättest du ihm jetzt nicht geben dürfen.“ staunte Rose nicht schlecht. Axel hat es aber die Sprache verschlagen.

„Männer… wobei Sherry als Frau bekommt ja auch schon manchmal Nasenbluten.“ grinste Lilith und sieht die Sauerei bei Axel.

Rose reichte Axel ein paar Stoffreste, die er seine Nase stopfen konnte, was er auch tat, aber interessanterweise ist er nun schweigsam geworden. Selbst Lilith hätte ja vermutet, dass er eine Schimpftirade loslässt oder so, aber nichts.

„Bevor du die Hoffnung zu hoch schraubst, aber vergiss nicht dass ich schon vergeben bin, unabhängig davon was ich genau bin.“ warnte Lilith ihn freundlich.

„Keine Sorge, ich stehe mehr auf Sakura, nur…“ wollte Axel sagen, aber dann merkte er seinen Fehler, während Rose und Lilith ihre Hände vor den Mund hielten.

„„Ohhh?““ strahlten die beiden Frauen den Mann an, der vermutlich den größten Fehler seines Lebens begangen hatte.

„Ihr habt das nicht gehört verstanden?!“ wurde Axel sauer, aber die beiden Frauen legten jeweils eine Hand aneinander und damit Herz formte.

„Aber sicher das.“

Kapitel 282

Ich bin wiedergeboren und… wo schlafe ich?

Der König, aber auch der General fragte die Gruppe abwechselnd über ihr Abenteuer. Auffällig war, dass der König mehr über die Umstände von Markus wissen wollte, während der General mehr über den Stand der Dinge von den Dämonen wissen wollte.

„Sag… stört es euch eigentlich nicht, dass ein krasser Vampir eure Leute getötet hat?“ merkte Lilith irgendwann mal an.

„Nun… ihr habt ihn doch vertrieben oder?“ sagte der König, als wäre es was belangloses. Das machte nun selbst die anderen ein bisschen misstrauisch.

„Schon, aber wenn jemand so starkes in eurem Reich für Unruhe sorgt, wollt ihr es ignorieren?“ widersprach Sakura.

„Heldin Sakura… es ist nicht so, dass ich die Gefahr ignorieren will. Das Problem ist einfach, wem ich mehr meine Aufmerksamkeit schenken soll und das sind leider momentan die Dämonen. Aus der Geschichte von euch nehme ich an, dass dieser Vampir vermutlich stärker als ein Dämonengeneral ist, aber schwächer als der König, wenn Lady Lilith ihn besiegen konnte.“ beschwichtige der König Sakura.

„Kann man nichts machen, der König wurde zumindest informiert, dass es diesen Vampir gibt.“ zuckte Lilith mit der Schulter.

„Es ist scheinbar sehr spät geworden und ich würde… vorschlagen, dass wir das Gespräch auf morgen verschieben. Denn dann ist auch mein Sohn Prinz Hendrik anwesend, der bestimmt auch seine Meinung dazu sagen möchte.

Die Ruhe habt ihr alle redlich verdient für die nächste Woche. Lady Lilith ich… würde euch bitten, der Inquisition aus dem Weg zu gehen, auch wenn ich ahne, dass ihr mich mit diesem Problem ebenso konfrontieren werdet.“ bekam der König traurige Augen.

„Wenn ihr uns entschuldigt? Wir werden morgen dann wieder erscheinen.“ knickste Sakura und die anderen, nur Lilith weigert sich weiterhin sich an die Etikette zu halten, dann gingen alle gemeinsam raus.

„Was haltet… ihr von Lady Lilith, General Burns?“ fragte der König sofort, als die Gruppe die Tür hinter sich schloss.

„Brandgefährlich. Hätte ich nicht mit eigenen Augen gesehen, wie sie Hand gegen Adelige erhob, hätte ich es nie geglaubt. Diese Frau hat vor allem eine sehr gefährliche… Ausstrahlung. Wer weiß, was sie uns vorenthält.“ kam die Meinung wie aus der Pistole geschossen von dem General.

„Aber in einem hat sie wirklich Recht, beide… Barone müssen dringend ausgetauscht werden, denn als sie ihren Kommentar abgegeben haben mit der Göttin wurde ich selber sauer.“ kniff der König die Augen.

Draußen stand ein Butler mit einem Tablett, worauf ein Beutel lag, extra für Lilith. „Dies… ist eure Belohnung Lady Lilith. Hundert Platinmünzen, frisch gepresst aus der Münzerei.“

„Platin? Ist das viel?“ wundert sich Lilith und schaute ihre Freunde an, aber denen hingen alle der Kiefer runter.

„Si… Lilith, damit dürftest du eine der reichsten Personen in dieser Stadt sein!“ rief Axel erbost über die Ahnungslosigkeit von Lilith.

„Ich erkläre es dir schnell. Eine Platinmünze sind hundert Goldmünzen wert, eine Goldmünze sind dann ebenso hundert Silbermünzen wert.“ versuchte Leena sachlich zu bleiben.

„Hm… ich verstehe, damit will der König auf Nummer sicher gehen, dass ich mich nicht einfach vom Deal davonstehlen kann.“ hing ein Mundwinkel nach unten von Lilith. „So… ist das jetzt der Moment wo jeder bis morgen seinen eigenen Weg geht oder so?“

„Also ich gehe zu meinem Meister Draco, denn ihm muss ich ebenso meinen Bericht abliefern. Ihr werdet mich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr sehen, daher sage ich erst mal auf Wiedersehen bis Morgen.“ verbeugte sich Leena und ging ihren Weg.

„Mein Zimmer ist hier in der Burg, daher ist es für mich kein Problem. Ich freue mich wirklich, wieder im meinem Zimmer zu sein, auch wenn es ein bisschen… spärlich ist. Vielleicht sollte ich auch ein bisschen Gold verlangen, damit ich ein paar Möbelstücke kaufen kann.“ murmelt Sakura.

„Du hast ja gesehen, wie ich es gemacht habe. Notfalls erpresst du den König damit, dass du dein Schwert nicht mehr gegen Dämonen schwingst, bis du was bekommst.“ schlug Lilith vor.

„Tut mir leid, aber… mir fehlt leider die nötige Gerissenheit.“ schüttelt Sakura den Kopf über den Vorschlag, das würde ihr Image wieder kaputt machen.

„Dann bleiben also nur Rose und Axel übrig oder? Könnt ihr mich in einer angenehmen Taverne unterbringen?“ fragte Lilith die Abenteurer.

„Du… kannst auch bei mir schlafen wenn du möchtest.“ bot Rose an, wo Axel und Sakura sie erstaunt anschauen. „Ich habe eine billige Wohnung, aber es lässt sich dort leben. Nur sollten wir… vielleicht noch unterwegs ein Bett kaufen.“

„Aber gerne! Und wenn wir schon dabei sind, können wir auch irgendwo auswärts essen gehen, denn ich glaube nicht, dass einer von uns Lust hat was zu kochen!“ strahlte Lilith über das Angebot.

„Das können wir natürlich machen.“ lächelt Rose. „Dann sollten wir nicht trödeln, die Audienz mit dem König hat doch ein bisschen Zeit beansprucht. Wir sehen uns dann morgen!“ verabschiedete sich die Heilerin, Lilith winkte Axel und Sakura nur hinterher.

„Wow, aber vielleicht ist das eine gute Idee, dass jemand Lilith im Auge behält.“ meinte Axel nur und Sakura nickte.

Leena war weiterhin in der Burg und suchte das Zimmer des Erzmagiers auf, ihren Meister. Sie klopfte an die Tür und hörte ein leises „Herein“.

Die Tür wird geöffnet und Leena sah wie üblich überall nur volle Bücherregale stehen. Der vertraute Geruch nach Papier kam der Magierin in die Nase. Mitten im Zimmer stand ein großes Pult, wovor ihr Meister auf dem Stuhl saß.

Draco, Erzmagier und Berater des Königs wenn es um Magie geht. Dieser hatte eine Glatze und einen sehr langen weißen Bart, dass er fast den Boden berührte. Leena konnte nie in Erfahrung bringen, wie alt ihr Meister ist, aber sie schätzt ihn über 80Jahre. Trotzdem sah man in seinen grauen Augen eine Energie, die mit einem Jugendlichen mithalten konnte.

„Ahh… meine Lieblingsschülerin Leena. Ich hatte mir schon leichte Sorgen gemacht, als ich gehört habe, dass eine Gruppe von Soldaten auf der Straße tot aufgefunden wurde.“ lächelte Draco.

„Es… ist eine lange Geschichte Meister.“ seufzte Leena und schloss die Tür hinter sich. Draco bot ihr einen Platz an, den sie dankend annahm.

„So… wie ihr ausseht, bestimmt. Aber scheinbar hat die Reise euch auch verändert. Alle eure Werte… haben sich fast verdoppelt und habt einige Fähigkeiten erlangt, für die ich Jahrzehnte benötigt habe.“

„Euch entgeht nichts oder? Aber es ist Fakt, dass ich… wirklich stärker geworden bin, aber nicht aus eigener Kraft, sondern weil ich mehr oder weniger dazu gezwungen wurde.“

„Auf die Geschichte bin ich gespannt, aber ihr müsst euch kurz gedulden, denn jemand will sie vermutlich ebenso hören.“

Leena wusste, wer dieser jemand ist und wurde auch nicht enttäuscht, als der König das Zimmer betrat.

„Entschuldigung für die Verspätung. Ich weiß, dass es für euch sehr anstrengend war, aber ich würde gerne alles über eure Reise wissen.“ kam der König direkt zum Punkt und setzte sich neben Leena.

Leena war nicht per Zufall in Sakura´s Gruppe eingegliedert, sondern weil sie die Augen und Ohren für den Meister, aber auch für den König war. Ihr gefiel das von Anfang an nicht, aber sie beugte sich den Wünschen und wurde der Spion für den König.

„Also…“ fing die Magierin an, den richtigen Bericht abzuliefern, was sich tatsächlich zugetragen hatte und wer Lilith in Wirklichkeit war, auch wenn sie es nur mit schwerem Herzen tat, dabei ignorierte sie die Warnung von Lilith, dass man ihr Vertrauen nicht missbrauchen sollte.

Es vergingen mehrere Stunden, bis der Bericht zu Ende war und sowohl Draco als auch dem König nichts einfiel, was man dazu sagen konnte.

„Also… habe ich das richtig verstanden. Lilith heißt in Wirklichkeit Sina und „war“ früher ein Dämon, die nun eine Götterbestie geworden ist?“ fragte Draco vorsichtig nach und Leena nickte.

„Das ist richtig. Ich habe ihre Kräfte mehrmals selbst erleben dürfen und sie ist eine wandelnde Katastrophe, gegen die wir keine Chance haben. Auch ohne ihre Kräfte hat sie mehrmals bewiesen, dass sie… die perfekte Kriegerin ist.“

„Hrm… und trotzdem hast du zugelassen, dass sie nun in der Hauptstadt ist?“ merkte der König an, denn er wirkte ziemlich blass.

„Was hätte ich denn tun sollen? Sakura hat sie in ihre Gruppe eingeladen und… scheinbar unterstützt die Göttin sie sogar. Es ist kein Zufall, dass die Heldin eine Vision bekommen hat, wo man diese Frau finden konnte, zusätzlich bekam sie den Ring der Transformation aus dem Dungeon.“ wehrte sich Leena sofort.

„Verständlich. Wenn die Göttin sich in diese Sache einmischt, wie können wir ihr Urteil anzweifeln? Mir wäre es nur lieber… wenn diese Frau kein Dämon oder „Götterbestie“ wäre, sondern ein normaler Mensch.“ meinte der König, der nun seufzte.

„Was… ist aus dem Wolf geworden, der ebenso eine Götterbestie sein soll?“ hakte Draco nach, denn er fand es sehr schlimm, dass solche starken Monster in Alliancia herumstreifen. Es hat ihn ziemlich schockiert, dass selbst Markus dabei gestorben ist.

„Er lebt und ist irgendwo in den Wäldern hinter dem Spinnenwald, das hoffe ich zumindest. Scheinbar kann es unseren Geruch überall aufspüren und sofort finden.“ bekam Leena ein Schaudern. „Es hat die Dämonen angegriffen und Lilith scheint sich sehr sicher zu sein, dass der pinke… General dort seinen Tod gefunden haben wird.“

„Was schlagt ihr vor, wie wir mit Lady „Lilith“ umgehen sollen.“ wollte der König die ehrliche Meinung von Leena wissen.

„Behandelt sie wie eine normale Person, alles andere… würde euch verdächtig machen, dass ihr über sie Bescheid wisst. Dabei war sie sehr deutlich gewesen, dass man ihr Vertrauen nicht missbrauchen soll.“ schaute Leena niedergeschlagen auf den Boden.

„Ich will tatsächlich nicht über die Konsequenzen nachdenken, zumal wenn sie solch eine Stärke hat, kann niemand sie daran hindern, sollte sie uns angreifen.“ kam der König zu einem Entschluss.

„All die Orte, die ihr erwähnt habt sowie über die anderen beschworenen Helden… ich wundere mich, ob sie aus der selben Welt stammt wie wir.“ streichelt Draco seinen Bart. Leena war bei ihrem Bericht sehr genau gewesen, denn dank ihres fotografischen Gedächtnisses wusste die Magierin alles.

„Das kann ich leider nicht sagen, denn Lilith und Sakura waren im Dungeon für einige Zeit alleine gewesen und das Gespräch kenne ich leider nicht. Aber ich habe den Eindruck, dass beide einen Schwur geleistet haben, nichts über das Gespräch zu äußern.“

„Verstehe, das war sehr geschickt von der Frau. Vermutlich müssen wir in ihrer Nähe wirklich aufpassen, was wir sagen und wie wir handeln. Ohne sie gesehen zu haben scheint sie mir sehr scharfsinnig zu sein.“ streicht Draco weiter seinen Bart.

„Ihr hättet im Thronsaal dabei sein müssen, wie sie gegen meine Berater vorgegangen ist.“ musste der König auf einmal schmunzeln und berichtet dies dem Erzmagier.

„Welch… eine brutale und schreckliche Einsicht.“ staunte der Erzmagier über den Vorfall, war aber insgeheim froh, nicht dabei gewesen zu sein. „Ich muss mir kurz die Beine vertreten, ich hoffe ihr verzeiht mir dies.“ stand Draco auf einmal auf und verließ das Zimmer ohne die Antwort zu warten.

„Leena“ ging auf einmal eine Veränderung durch den König, er wirkte auf einmal viel… weicher.

„Ja eure Majestät?“ schaute Leena den König nicht an, denn sie ahnte das nächste nutzlos kommende Gespräch.

„Ich habe dir doch schon gesagt, wenn wir unter uns sind, kannst du mich Vater nennen.“

„Nein und dabei bleibe ich. Ich hatte nie einen Vater, meine Mutter war nur eine einfache Frau vom Lande gewesen. Dank meines Meister Draco hat er meine magischen Talente erkannt und mich frühzeitig gefördert.“

„*seufz* Leena, hätte ich es nur früher erfahren, hätte ich deine Mutter noch retten können von ihrer Krankheit, das weißt du doch.“

„Weiß ich das? Warum halten wir dieses Thema geheim? Selbst wenn ich sagen würde, dass ich eure Tochter wäre, würde es mir niemand glauben.“

„Es… ist komplizierter, als du denkst. Warum glaubst du, habe ich dich auf diese Mission geschickt, für mich die Heldin im Auge zu behalten?“

„Ich kann es mir denken, aber es war niemals mein Wunsch gewesen in meiner Karriere eine Spionin für euch zu sein!“

„Weil ich das größte Vertrauen in dir habe, selbst Markus kannte das Geheimnis zwischen uns nicht. Es tut mir leid, dass ich dir solch eine Bürde aufgetragen habe.“

„Tzz… Weißt du wie schwer es mir wieder fallen wird, meinen… „Freunden“ in die Augen zu schauen und ihnen vor zu heucheln, als wäre ich eine Kameradin für sie? Die Reise hat vieles verändert, auch die Bindungen zu ihnen, selbst zu Lilith.

Ich bin ehrlich, aber ich bin mir nicht sicher, wie lange ich die Scharade wirklich noch durchziehen kann, vor allem bei Lilith, die scheinbar auf vieles sehr misstrauisch reagiert.“

„Du schaffst das, du hast den Ehrgeiz deiner Mutter…“ wollte der König seine Hand auf die Schulter von Leena legen, aber sie stand auf und nahm Abstand von ihm.

„Was wisst ihr wirklich von meiner Mutter? Selbst meine Mutter hat dieses Geheimnis zwischen euch mit ins Grab genommen. Wenn ihr mich bitte entschuldigen würdet, aber ich muss mich von meiner Reise erholen!“ stürmte Leena mit einem roten Kopf raus.

„Das deine Mutter genau so dickköpfig war wie du es bist.“ war der König wieder niedergeschlagen, dass er keinen Draht zu seiner Tochter aufbauen kann. Dieses Geheimnis kannte nur Draco, weil er durch die Magie eine Bindung zwischen Leena und dem König gefunden hatte, selbst sein Sohn wusste nicht, dass er eine Schwester hatte.

„Nette Gegend wo du wohnst Rose.“ machte Lilith ein Kompliment. Sie und Rose hatten es geschafft, noch rechtzeitig ein Bett mit Matratze und Decke zu organisieren.

„Danke, habe… ich mir auch hart erarbeitet. Die Mieterin ist auch noch so großzügig und drückt mal ein Auge zu, sollte ich die Miete verspätet zahlen, aber ich zahle sie. Dafür muss ich ab und zu ihr mal zur Hand gehen und damit kann ich leben.

Aber auch bei dir muss ich mich bedanken, dass wir uns den Bauch so vollgeschlagen haben. Ich kann mich wirklich nicht erinnern, wann ich mal in einer so hohen Gesellschaft gegessen habe. Ok, die Blicke der anderen Gäste waren mir ein bisschen unangenehm, aber das Essen war verdammt lecker!“ lächelt Rose.

„Falls du es nicht bemerkt hast, aber deine Veränderung finde ich auch sehr toll. Am Anfang hast du dich fast hinter jedem Stein verkrochen und brauchtest die Erlaubnis der anderen, nun kannst du irgendwie nicht von mir los kommen.“ grinste Lilith.

„Nun, vielleicht seid ihr so was wie ein Vorbild für mich geworden, aber auch eine Freundin. Nichts gegen Sakura und Leena, aber manchmal braucht man auch… Freunde die ein bisschen härter durchgreifen.“ grinste Rose zurück.

„Aww… das freut mich zu hören. Sag… Axel kennst du doch ein bisschen länger oder? Zumindest seine Kindheit. Wenn ich über Sakura´s Geschichte überlege, wie Markus…“

„Ah, sagen wir mal so. Axel´s Kindheit ist jetzt nicht unbedingt ein großes Geheimnis, weil viele seine Geschichte ebenso teilen, aber ich wollte damals wirklich, dass er es selber euch sagt und nicht über Umwege verstehst du?“

„Und wie ich es verstehen kann. Dann lass uns mal deine Wohnung bestaunen!“

Beide Damen betraten die Wohnung von der Heilerin. Sie war schlicht und einfach gehalten mit einer kleinen Küche und einem Badezimmer.

„Hmm… du hast kein Hobby oder so? Deine Wohnung ist schön, keine Frage, aber irgendwie… habe ich den Eindruck, dass etwas fehlt.“ meinte Lilith.

„Öhm, ah ich verstehe. Bedaure, aber dazu habe ich leider nicht wirklich die Zeit. Für diese Wohnung muss ich doch ein bisschen arbeiten, damit ich sie behalten kann. Sollte ich mal wirklich schaffen, ein bisschen Freizeit zu finden, dann gehe ich gerne in der Stadt spazieren.“ lächelte Rose.

„Na dann, wo soll ich denn das Bett hinstellen?“

„Mein Vorschlag wäre ja gewesen, es auch in mein Schlafzimmer zu stellen, aber wir müssen mal schauen, wie es aussieht…“

Das Schlafzimmer war tatsächlich das größte Zimmer. Nachdem die Frauen das Bett der Heilerin verschoben haben, holte Lilith ihr eigenes aus dem Inventarring, der endlich wieder viel Platz hatte. Dabei stellten sie was fest.

„Puh, ein bisschen eng geworden oder?“ grinste Lilith, die die Gesamtsituation betrachtet. „Entweder die Betten werden an die Wände geschoben, dann haben wir genug Platz in der Mitte durchzugehen oder wir schieben die Betten zusammen und haben dafür den Platz außen. Wenn ich ehrlich bin, würde ich den zweiten Vorschlag nehmen.“

„Dann machen wir das doch einfach mal und schauen es uns an.“ nickte Rose. Gesagt getan, die Betten stehen am Ende nun zusammen. Die Dämonin holte die restlichen Zubehöre zum Bett raus und fertig war ihr neuer Schlafplatz.

„Und es gibt kein Problem mit deiner Vermieterin, dass ich bei dir schlafe?“ fragte Lilith vorsichtshalber, aber Rose schüttelt den Kopf.

„Keine Sorge, darüber brauchst du keine Gedanken zu machen. Ein Pyjama hast du ja bereits…“

„Ah, der mit dem Riss vor meinen Brüsten.“

„Ruhe…“

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