Ich bin wiedergeboren und die Motivationsrede?

Am nächsten Tag wurde alles für die Übertragung vorbereitet, die Gefährten zogen ihre Rüstungen an. Sie waren zwar nervös, aber dank des Trainings strahlen sie alle eine innere Ruhe aus.

Lilith selber zog wieder ihre rote Schädelrüstung aus dem Dämonenlager an, denn eine bessere Rüstung hat sie nicht. Beim Anziehen merkte sie, dass sie etwas in der Hosentasche hatte und holte den Gegenstand raus.

„Huch?! An die Halskette habe ich ja überhaupt nicht mehr gedacht.“ staunte Lilith, während sie die Kette vor die Augen hält.

„Was ist das für eine Kette?“ fragte Sakura interessiert, sie war ebenfalls im Zelt mit der Dämonin gewesen.

„Hm…“ grübelte Lilith, dann bekam sie ein unheimliches Grinsen und ging zu Sakura, legte sie ihr um den Hals. „Das… gehörte dem General Nervensäge, dass habe ich… in seinem Schlafgemach gefunden.

Sollte… es wirklich dazu kommen, dass du mit ihm die Klinge austauscht und… hast keinen sicheren Boden, dann hol diese Halskette im letzten Moment aus deiner Brustplatte raus. Ich wette mit meinem gesamten Goldbesitz, sobald er die Kette sieht, wird er für wenige Sekunden in einen Schockzustand kommen.

Ich gebe der Sache… zwei Sekunden. In diesen zwei Sekunden muss du ihm einen tödlichen Schlag verpassen, sprich dein Schwert in sein Herz rammen oder Hals. Damit hast du eine sichere Trumpfkarte gegen ihn.“

„Du bist wirklich… ich weiß nicht, wie ich es sagen soll. Kalt? Unberechenbar? Selbst in diesem Moment fällt dir ein gefährlicher Trick ein. Ich hoffe wirklich bei der Göttin, dass ich den Mann nicht als Gegner haben werde, wenn selbst du… naja keine Schwierigkeiten hattest, aber er konnte sich gegen dich wehren oder?“ schüttelt Sakura den Kopf, aber steckte die Halskette unter ihre Brustplatte.

„Du kannst dir nicht vorstellen, was ich mir alles einfallen lasse, wenn es um meine Geliebte geht. Aber leider haben wir nicht die Zeit, damit ich dir das alles erzählen kann.“ lächelt Lilith traurig.

Momentan sah Lilith aus wie ein Mensch mit sehr langen blonden Haaren, grünen Augen und ein grünes Tattoo an der Wange in einer roten Schädelrüstung. Ihre beiden Schwerter hat sie an ihrem Waffengürtel festgeschnallt und legte nun ihre Haarspangen an.

„Gibt… es etwas, was ich wissen sollte? Ich kenne dich nun lange genug, ich weiß dass dich etwas bedrückt.“ fragte Sakura auf einmal.

„Nicht, was den Kampf gegen die Dämonen betrifft. Mit Rose habe ich schon darüber gesprochen und sie war der Meinung, dass ich mir nicht zu viele Gedanken machen darf.“ lächelt Lilith.

„Du weißt, dass ich dir vertraue. Wenn du etwas auf dem Herzen hast, kannst du es mir ruhig anvertrauen.“ war Sakura sehr ernst.

„ … Seid einfach nur vorsichtig ok? Ihr seid meine wenigen Freunde in dieser Zeit, ich… wäre sehr traurig, wenn euch was passiert.“ hatte die Dämonin nun traurige Augen.

„Das gilt auch für dich. Unterschätze deinen Feind nicht, denn Hochmut kommt vor dem Fall.“ nickte Sakura ernst, dann lächelt sie. „Nun lass uns den General aufsuchen, die Zeit… ist nicht gerade unser Verbündeter.“ „Stimmt.“

Die Damen gingen aus dem Zelt raus, wo sie von den restlichen Gefährten ebenso gegrüßt werden. Alle trugen ihre Ausrüstung aus dem Dungeon und sind mehr als bereit.

„Übrigens, der Dämonenkönig dürfte in diesem großen roten Zelt sein, mit diesen verschnörkelten Symbolen. Bevor ihr euch fragt, woher ich es weiß, aber es sind die Insignien, die nur die höchsten Dämonen tragen dürfen.“ gab Lilith ihnen den heißen Tipp, denn dieses Zelt konnte man mit bloßen Augen schon erkennen.

„Uff… Naja, durchprügeln dürfen wir uns sowieso also von daher…“ zuckte Axel mit den Schulter, denn Recht hat ja trotzdem.

„Aber wenigsten haben wir ein Ziel!“ freute sich Rose, denn ihr behagte nicht unbedingt die Vorstellung, das gesamte Lager von den Dämonen abzusuchen.

„Können… wir den König nicht irgendwie… dazu zwingen, selber raus zukommen? Ich dachte, er ist der stärkste unter den Dämonen.“ meinte Leena.

„Sonst noch Wünsche? Sei doch froh, dass er überhaupt aus Deymonlia gekommen ist, noch näher kommt man nicht an ihn ran.“ rollte Lilith mit ihren Augen. „Ach Axel, wenn du mir einen Gefallen tun könntest, kannst du vielleicht nach dem General Nervensäge Ausschau halten, während ich meine Rede halte?“

„Das kann ich machen, sein Gesicht habe ich noch im Kopf.“ nickte Axel, dann machten sie sich auf den Weg zum Kommandozelt.

Überall standen die Soldaten. Menschen, Zwerge und Elfen. Einige nervös, andere strahlen eine Ruhe aus, doch… haben alle im Herzen eine große Angst. Angst vor dem Sterben und was noch passieren könnte.

Sie haben viele Schlachten hinter sich. Einige mehr, andere weniger, aber die Dämonenarmee drückte doch sehr auf die Stimmung.

Die Dämonen auf der anderen Seite standen sehr ungeordnet und warten nur noch auf den Befehl. Befehl die Alliancianer zu töten. Im Gegensatz zu den Feinden, haben die Dämonen nur bedingt Angst vor dem Tod, denn alle teilen sich den Glauben an die Wiedergeburt.

Die Generäle gingen durch die Menge und hielten alle ihre Reden, dass die Sieger nur Gold und Ruhm erwartet, während Feiglinge die größte Strafe bekommen.

Auf einmal kam von hinten eine sehr mächtige Aura und alle drehten ihre Köpfe. Es war der Dämonenkönig Rarkas, der einen schwarzen Pelzmantel mit grünem Muster trug. Sofort wurden alle schweigsam, die Furcht erfasste ihre Herzen.

Es haben Gerüchte die Runde gemacht, das der Dämonenkönig dem Wahn gefallen ist und schon jemanden getötet hat, einfach weil dieser den König einfach so angeschaut hat. Rarkas ging schweigend durch die Soldaten und schaute hasserfüllt die Armee an, die ihm seiner Weltherrschaft im Weg stand.

Als Rarkas an der Front stand, drehte er sich um und schaute seine Armee an. Eine Stille herrschte zwischen der Armee und deren König, selbst die Generäle wissen nicht, was ihr Herr vorhat.

„Soldaten!“ fing Rarkas mit seiner Rede an, seine Stimme hat er mittels Magie verstärkt, dass jeder Dämon ihn hören konnte.

„Heute ist der Tag gekommen, dass wir diese niedrige Brut endlich ausrotten. Zulange verwehren sie uns das, was uns zusteht. Ihr Kontinent Alliancia!“ brüllte Rarkas, sofort jubelten die Soldaten ihm zu. Auf einmal erschien ein riesiger Übertragungszauber, wo man Lilith sehen konnte.

Die Dämonensoldaten wurden schweigsam und Rarkas drehte sich um, zu erfahren, wer seine Rede störte. Sofort riss Rarkas seine Augen auf dann kneift er sie hasserfüllt zusammen, denn egal welches Aussehen seine Erzfeindin anlegt, er würde sie immer und überall erkennen.

Dieses provokante Lächeln, die Schädelrüstung und vor allem die Schwertscheide an dem Gürtel, wo Lazarus drin steckte. „Lilith…“ flüstert Rarkas wütend, Zornesadern bilden sich an seinem Gesicht.

„Soldaten aus Alliancia! Bewohner des wunderschönen Kontinents! Menschen, Zwerge und Elfen! Heute versammeln wir uns, um den Dämonen ihre Träume zu zerstören!“ fing Lilith mit ihre Brandrede an, im Hintergrund standen Heldin Sakura und General Burns.

„Zulange verläuft der Krieg, viele sind wegen dem Krieg schon müde geworden! Viele haben Kameraden, Familie und Freunde verloren und trotzdem läuft der Krieg immer noch!

Viele von euch sind Veteranen, aber einige von euch kämpfen zum ersten Mal in einer so großen Schlacht, alle haben Angst. Verständlich, denn laut Geschichte ist das bisher die größte Armee, die die Dämonen gebildet haben.

Zusätzlich ist auch der Dämonenkönig in dieser Armee dabei, den stärksten Dämon auf der Welt mit seinen Generälen.“

Alle Soldaten schauten gebannt auf den Übertragungszauber, keiner wagte irgendetwas zu sagen, aus Angst was nicht mitzubekommen.

„Aber ich kann euch beruhigen! Wir haben auch jemanden auf unsere Seite, der sich mit dem stärksten Dämon der Welt messen kann! Die beschworene Heldin Sakura! Sie wird der Pfeil sein, der das Herz des Dämonen trifft.

Sie wird es sein, die sich mitten durch die Armee der Dämonen durchkämpfen wird und gegen den Dämonenkönig persönlich kämpfen wird!

Schaut sie euch an, sie strahlt eine Ruhe aus die die eines Helden würdigt ist, obwohl das sie so jung ist und aus einer anderen Welt stammt!“ zeigte Lilith auf Sakura, die Gelassenheit stimuliert, so wie Lilith es sich gewünscht hat.

„Doch sie wird eure Hilfe brauchen. Niemand kann gegen eine Armee voller Dämonen alleine kämpfen, nicht mal die stärksten Monster auf der Welt!

General Burns hat mir immer wieder von euren Taten erzählt, wenn ihr die wahnsinnigsten Kämpfe gegen die Dämonen gekämpft habt. In all seinen Erzählungen sah man immer wieder seinen Stolz auf seine Soldaten! Das seid ihr!“ redete Lilith weiter.

Ein Funke fing bei den Soldaten an zu glimmen, in den Augen der Veteranen sah man den Stolz, dass man sie lobt.

„Aber wir haben nicht nur einen Helden hier. Wir haben noch viele Helden mehr, aber dessen seid ihr euch nicht bewusst. Wer hat feindliche Stellungen der Dämonen erobert? IHR! Wer hat unsere Stellungen gegen die Dämonen verteidigt? IHR!

IHR SEID EBENSO HELDEN!“ brüllte Lilith. Erstaunt rissen viele Soldaten ihre Augen, so haben sie es noch nie betrachtet.

„Dank euch konnten wir die Dämonen im Zaun halten, sonst würden sie längst auf unserem Kontinent marodieren! Dörfer, Städte oder andere Gemeinschaften würden längst am Brennen sein, aber ihr habt es immer verhindert!

Das verdient meinen höchsten Respekt!“ verbeugte sich Lilith vor dem Zauber, ein Raunen ging durch die Armee von Alliancia.

„Heute ist der Tag, wo wir alle Geschichte schreiben! HEUTE IST DER TAG, WO JEDER VON EUCH EIN TEIL EINER LEGENDE WIRD!“ stand Lilith wieder gerade und hob eine Faust gen Himmel.

„Der König meinte, man bräuchte immer drei Soldaten für einen Dämonen! Ich sage euch meine ehrliche Meinung. BLÖDSINN! Jeder von euch ist den Dämonen ebenbürtig!

Heute zeigt ihr den Dämonen, als welchem Stoff ihr besteht! Zeigt ihnen eine neue Seite von euch! Heute gibt es kein ich und du, sondern ein WIR! Wenn jemand auf dem Boden liegt und den Todesstoß von einem der Dämonen erwartet, werdet IHR es unterbrechen und euren Kameraden wieder aufheben.

Ihr seid verwundet? Selbst Dämonen kann man verwunden, sie können sogar sterben! Also haut eure komischen Fantasien aus euren Köpfen, dass die Dämonen unbesiegbar sind!“ brüllte Lilith, die Dämonen schauten sich alle verwundert gegenseitig an.

„Soll die Heldin Sakura doch den Dämonenkönig jagen, ihr habt ebenso eine schwere Bürde. Euer geliebtes Land Alliancia beschützen. Einige tun es für ihre Familie, andere zu liebe ihres Vaterlandes. Dann gibt es welche von euch, die den Ruhm suchen!

SEID IHR BEREIT, BESCHÜTZER VON ALLIANCIA, EURE HEIMAT ZU BESCHÜTZEN UND DEN DÄMONEN AUS EUREM LAND RAUSZUWERFEN?!

DANN STAMPFT AUF DEM BODEN UND SCHREIT MIT VOLLEM HALSE: FÜR ALLIANCIA!“ feuerte Lilith die Soldaten an, die sofort anfingen auf dem Boden zu stampfen.

Am Anfang war es ein durcheinander im Gebrüll, bis alle Soldaten synchron „Für Alliancia“ brüllen.

„LAUTER! DIE DÄMONEN HÖREN EUCH NICHT!“

„FÜR ALLIANCIA!“

„VERDAMMT, NOCH LAUTER. ALLE SOLLEN ES ZU HÖREN BEKOMMEN!“

FÜR ALLIANCIA!“

Der gesamte Schlachtfeld ist am Vibrieren, durch die Aktion der Soldaten, dass sie alle gemeinsam auf dem Boden stampfen. Menschen, Zwerge und Elfen, alle sah man in den Augen den Ehrgeiz, alles zu geben.

Nun waren die Dämonen erst recht verunsichert, da halfen auch nicht die Einschüchterungen der Generäle.

„Wunderbar! Tausende von Soldaten und nur eine Stimme! Nun ist es Zeit, dass wir den Dämonen unsere wahre Stärke zeigen!“

Die Soldaten jubeln aus vollem Halse, die Angst aus ihren Herzen wurde vertrieben. Sie klopfen sich gegenseitig die Schulter, dass sie sich im Kampf im Auge behalten werden.

„Wow…“ meinte Sakura nur, selbst sie wurde von der Rede angesteckt. „Damit hast du wirklich jeden motiviert, alles zu geben.“

„Nun kommen wir zu euch Dämonen. Ihr fragt euch bestimmt, was ich damit erreichen will? Ganz einfach. Euch zu zeigen, aus welchem Holz wir stammen!“ lächelte Lilith böse, die Soldaten jubeln noch lauter.

„Ich habe gehört, dass der kleine „Boss“ bei euch noch am Leben ist? Hoffentlich hat dir die Niederlage im Lager geschmeckt… Du Loser.“ legte Lilith ihre Finger in eine L-Form auf die Stirn und streckte die Zunge raus.

Blut spritze aus den Zornesader des Dämonenkönigs, es grenzte an ein Wunder, dass er nicht vor Wut geplatzt ist.

„ANGRIFFFFFF!“