Sin Roswell

Web Novel Deutsch

Kapitel 301

Ich bin wiedergeboren und der Entschluss des Dämonenkönigs?

Viele Monate sind vergangen, als Sakura und ihre restlichen Gefährten wieder die Hauptstadt betraten. Alle Menschen trugen aus irgendeinem Grund ein rotes Stirnband um ihre Köpfe. Auf die Frage von Lilith, ob sie wie Rambo aussehen wollen, bekam sie keine Antwort, aber dies hätte nur Sakura gewusst, was die Dämonin wieder mal meinte.

„Ist… es wirklich nun vorbei?“ fragte Rose vorsichtig, dabei sah man fast die Freudentränen kommen.

„Jep, ist vorbei. Ihr könnt mir eure Rucksäcke wieder geben, deren Gewicht dürftet ihr ja nicht mehr merken.“ grinste Lilith. „Nun ist es euch erlaubt euren Status anzuschauen.“

Begierig taten sie es, dabei rissen sie alle erstaunt die Augen auf. Axel wusste zwar, dass er nun selber ein Schwertmeister geworden ist, aber nicht, dass seine Attribute so in die Höhe geschossen sind. „Bei der Göttin… mit diesen Werten könnte ich sogar gegen Walter, dem Schnitter kämpfen!“

„Ich… meine Magie in Feuer und Wind haben Level 9? Und… warum haben meine meisten Fähigkeiten das Wort „Monströse“ davor?“ schluckte Leena schwer.

„Dank… Leena kann ich nun Wasser und Feuer benutzen, aber Licht bleibt trotzdem meine stärkste Magie. Aber noch… krasser ist, dass ich Unbewaffnet Level 7 habe.“ murmelt Rose so leise, dass es schon eher ein Geflüster ist.

„Ich finde… keine Worte, selbst ich habe Unbewaffnet Level 5, aber… meine Fähigkeit „Allesschneider“ wurde ebenfalls stärker. Das… ist…“ schüttelt Sakura vor Unglauben den Kopf. Sie kennt es aus ihren Spielen selber, ihre Charaktere so stark wie möglich zu machen, aber… den Beweis vor ihren Augen zu sehen, dass es auch in einer richtigen Welt funktioniert… lässt einige Fragen offen.

„Na das freut mich doch. Damit solltet ihr nun in der Lage sein, gegen jeden Dämonengeneral kämpfen zu können, aber wichtiger, gegen den Dämonenkönig selber, dessen Stärke ich aber nicht kenne, nur die von der eine Nervensäge.“ nickte Lilith zufrieden.

Aber auch Lilith selber ist in der Zeit stärker geworden, auch… wenn es für ihre Freunde die reinste Hölle war. Sie war froh, bei den Banditen weitere Inventarringe gefunden zu haben, denn ihr gekaufter Ring… war relativ schnell voll geworden. Mit ein bisschen… Trickserei, war Lilith trotzdem in der Lage gewesen, alle Köpfe der Banditen zu sammeln, aber auch alle Monsterleichen von allen Nestern.

Die Dämonin hat ihre neuen Fähigkeiten selber getestet und festgestellt… egal welche Fähigkeit Lilith einsetzt, man musste immer mit einer puren Zerstörung rechnen, aber eines nach dem anderen. Die folgenden Chaosbestien Fähigkeiten konnten nämlich folgendes, auch ihre anderen Fähigkeiten:

  • Chaosblitz: Ähnelt dem üblichen Chaosblitz aus der Chaosmagie, ist aber bei Lilith zehn mal größer und stärker, zusätzlich kostet dieser Zauber nur 1 Manapunkt. Nichtsdestotrotz hat Lilith mit diesem Zauber die Hälfte eines Monsternestes ausgeräuchert. Der Boden, wo der Blitz gelandet ist… man konnte ihn nicht wirklich beschreiben. Rose hat mal behauptet, es sähe aus wie Lava, zugleich war am Rand Eis gesichtet worden und überall sprangen Blitze hin und her.
  • Chaosregen: Damit hat Lilith eine komplette Gegend… „unbrauchbar“ gemacht, denn es war wie ein normaler Regen, aber jeder Regentropfen hatte ein magisches Element besessen und sobald er… auf Widerstand traf, explodierte er in seinem Element. Feuerbälle, Eisbälle, Blitzbälle, aber auch Erde, Licht und Dunkelheit waren von Leena gesichtet worden. „Diese… Fähigkeit solltest du wirklich mit Bedacht einsetzen.“ war der trockene Kommentar von der Magierin.
  • Chaosatem: Wenn Lilith diese… Fähigkeit beschreiben müsste, es war exakt genau der selbe Effekt, den eins die Hydra gegen Lilith eingesetzt hat. Die Dämonin hat bei dem Test vom Chaosregen gelernt und diese Fähigkeit in einem trostlosem Gebiet eingesetzt… hinterher war es noch zerstörter, als es vorher schon war.
  • Chaoshand: Gleicher Effekt wie Chaosatem, aber bei dieser Fähigkeit hat Lilith festgestellt, dass sie die Stärke steuern kann. Offene Hand für maximalen Schaden und wenn sie nur eine bestimmte Anzahl von Fingern gegen den Feind richtet, umso schwächer wird er. „Warum… muss ich dann den Chaosatem auch haben?“ wunderte sich die Dämonin.
  • Fähigkeiten, die schon Level 10 hatten und dadurch „Fähigkeit II“ wurden, waren… verständlicherweise stärker, aber auch die Zerstörung hat damit zugenommen. Ein weiterer Zusatzeffekt ist, dass alle Fähigkeiten mit II das Element Chaos mit sich tragen. Das beste Beispiel war, dass ihr üblicher „Allesschneider“ nicht nur einen brennenden Schweif mit sich zog, sondern es schossen sogar Blitze heraus. Die getöteten Monster weisen öfters starke Verbrennungen auf, auch waren einige mehr oder weniger in Eisstücke „zerbrochen“.

Wenn Lilith also irgendwelche Duelle gegen andere Humanoiden umsetzen will, muss sie auf diese Fähigkeiten verzichten, es sei denn… es ist ein Feind. Sakura und Leena wurden ebenso in das Geheimnis eingeweiht, was in der Abenteuergilde passiert und das sie nun eine andere Rasse hat.

„Aber du bist trotzdem dieselbe Person, die wir kennengelernt haben, daher solltest du dir nicht unbedingt den Kopf zerbrechen. Dein… grünes Tattoo auf der linken Wange ist mir schon aufgefallen, aber… ich konnte mir schon denken, dass du uns in das Geheimnis einweihen wirst.“ lächelte Sakura und Leena nickte ihr zustimmend.

In den Monaten des Trainings hat sie mit ihren Freunden einige Einzelgespräche geführt, um ihnen gewisse Tipps im Kampf zu geben. Den haben sie bestmöglich schnell umgesetzt und stellten fest… dass diese Tipps ihnen wirklich hilft.

Ansonsten haben sie Morgens und Abends immer die Selbstverteidigungstechniken von Lilith geübt, sodass sie es sogar blind einsetzen konnten. Nur Rose…

„Ich möchte ein paar Tricks mehr können. Meine… kämpferische Leistung ist mehr auf Magie und der Schleuder, nicht wirklich auf Nahkampf. Kannst… du mir noch ein paar weitere Techniken beibringen?“ kam Rose mit dieser sonderbaren Bitte.

„Bedenke… dass du mit diesen Techniken jemanden töten kannst.“ warnte Lilith sie über diese Bitte, scheinbar war Rose dies bewusst.

„Ich weiß, aber… ich glaube wirklich, dass es nicht schadet, auch diese Techniken zu kennen oder? Was ist, wenn mir ein Arm gebrochen wurde, da kennst du auch bestimmt die eine oder andere Technik.“

Gesagt, getan, Rose bekam einen Spezialunterricht von Lilith, wo sie aber Lilith als Trainingspartner hatte, denn… bei den anderen Gefährten könnte es zu einem tödlichen Unfall kommen.

Es gab gute, aber auch schlechte Tage, Lilith war da sehr unbarmherzig gewesen, wenn es um das Training ging. Leena wurde in der Zeit auch um das tatsächlich Geheimnis von Lilith eingeweiht, aber mit einem sehr… langen und komplizierten Schwur.

„Du kommst aus der Zukunft, bist nicht nur die Prinzessin der Dämonen, sondern auch jemand, der gegen etwas kämpft, was unsere Welt zerstören will? Auf… dieses Wissen hätte ich gerne verzichtet.“ war der Kommentar von Leena. Sakura war einerseits froh, dass nun ein paar mehr das Geheimnis kannten, aber… das eigentliche Geheimnis von Lilith wurde immer noch nicht preisgegeben.

„Ist auch besser so, denn… Nüchtern betrachtet, bin ich ja in dieser Welt geboren oder?“ hatte Lilith ein Vier-Augen-Gespräch mit Sakura gehabt.

Was haben die Gefährten für glänzende Augen bekommen, als Lilith verkündet hat, dass sie nun wieder zur Hauptstadt reisen werden, nachdem das letzte Monsternest bekämpft wurde. Nicht… das sie gegen die Pause was dagegen gehabt hätten, aber es war für sie zu einer Routine geworden. Morgens aufstehen, sich waschen und essen, dann gemeinsam ihre Übungen machen, bis die Reise weiterging.

Natürlich hatte Lilith weitere Gespräche mit dem General Burns gehabt und sind im Krieg nun zu dem Punkt gekommen, dass weder die Dämonen, aber auch die Alliancianer nicht weiterkommen. Die Flotte… spielt weiterhin Katz und Maus-Spiele auf den Meeren, doch sie werden bald wieder die Gewässer von Alliancia erreichen.

„So, damit habt ihr eure Pause wirklich verdient. Ich werde mit Rose… wieder Proviant für unsere Wohnung suchen und später die Belohnungen von den Aufträgen gerecht aufteilen. Ich wundere mich, ob Emanuel… genug Platz in der Gilde hat, all die Kadavern aufzunehmen.“ teilte Lilith dies mit.

„Wir… haben Pause?“ fragte Axel, als versteht er das Wort nicht. Seine Haare sind in der Zeit ziemlich lang geworden, dass er schon einen Pferdeschwanz knotet, dies trifft auch bei den Frauen ebenso zu. Als wären Liliths lange Haare ansteckend, ließen die Frauen ihre Haare lang wachsen.

„Ja, ihr habt Pause. Keine Ahnung wo du wohnst Axel, aber Sakura und Leena haben ihren Schlafplatz in der Burg. Man sieht sich!“ grinste Lilith, hat die Rucksäcke eingesammelt im Gespräch und zieht nun Rose mit sich.

„Wir sollten vielleicht ein paar Haarspangen für dich kaufen, damit würdest du noch niedlicher aussehen.“ hörte man Lilith noch aus der Entfernung und Rose bekam rote Wangen.

„Waren… wir wirklich über vier Monate unterwegs gewesen?“ fragte Axel die anderen Frauen. „Ja… irgendwie schon oder? Am… Anfang war es… Hölle, anders kann man es nicht ausdrücken, aber wie Herrin Lilith sagte, nach dem dritten Tag des Trainings ging es irgendwie. Ich habe eine Stärke, die dürfte ein Magier überhaupt nicht haben.“ nickte Leena.

„Nun, du hast jedenfalls Muskeln bekommen und das ist als Frau nicht wirklich leicht.“ lächelt Sakura. Auch die Hautfarbe hat bei allen eine dunklere Tönung angenommen, aufgrund dass sie nun sehr viel draußen unterwegs waren.

„Muskeln… die meisten hat doch Axel bekommen. Vermutlich würde man ihn nicht mehr erkennen mit seinem… neuen Aussehen.“ meinte Leena.

„Wieso… kommt ihr eigentlich wieder auf mich? Glaube, die Pause brauchen wir wirklich, damit wir wieder von diesem… Training runterkommen.“ meinte Axel. „Man sieht sich.“ verabschiedete sich der junge Mann von den Damen.

„Hm… und Sakura? Was denkst du von Axel? So wie du ihn immer anschaust?“ stupste Leena grinsend die Heldin von der Seite an.

„Erm, wie kommst du jetzt darauf?“ wurde Sakura nun rot im Gesicht. „Lass uns den König aufsuchen und nach dem Stand des Krieges fragen, vermutlich dürfte sich einiges getan haben.“

Wie recht die Heldin hatte…

Sinella wird von zwei Wachen grob vor den Dämonenkönig Rarkas im Thronsaal geworfen. Als die Dämonin vom Boden aufstand und dem König in die Augen schaute, bekam sie es nun doch mit der Angst zu tun.

Seine… Aura hat sich komplett verändert, man konnte sie fast greifen, aber schlimmer war, was Sinella in seinen Augen sah. Der Wahn hat ihn komplett zerfressen, dort herrschten nur noch… Emotionen, die Sinella nicht wirklich beschreiben konnte.

„Sinella, Sinella. Ihr wisst, warum ich euch rufen ließ?“ bückte sich Rarkas vom Thron runter, dabei hatte er ein sehr schauderhaftes Lächeln.

„Vermutlich seid ihr… nicht glücklich über die Entwicklung des Krieges.“ versuchte Sinella ihren Stolz zu behalten.

„Oh? Hört ihr das? Wie recht ihr doch habt. Kaum… komme ich wieder, muss ich mir anhören, dass wir nicht mehr auf Alliancia weitergekommen sind. Nein, wir haben sogar einige wichtige Stellungen VERLOREN!“ brüllte Rarkas wütend.

„Würden die Generäle nicht an ihren Positionen stehen, wären wir längst komplett zurückgedrängt worden. Aber… das ist es nicht was mich wütend macht, nahein!“ kam der irre Blick vom Dämonenkönig. „Wollt ihr wissen, was der Grund sein könnte?!“

„Wenn… ich nicht daneben liege, habt ihr mitbekommen, dass eure… Feindin Lilith deren Stratege ist ARGH!“ wollte Sinella ihre Vermutung äußern, wurde aber von Rarkas in die Seite geschlagen. Sie flog mit einer hohen Geschwindigkeit gegen die Mauer und krachte rein.

Die Dämonin fiel von der Mauer runter und einige Steinblöcke fielen auf ihr rauf. Als es vorbei war, wollte Sinella wieder aufstehen, aber der Dämonenkönig packte sie an den Haaren und riss sie in die Höhe.

„Richtig. Lilith. Wieso… wurde mir das nicht berichtet hmm?!“

„Eure Majestät, ich kannte den Grund… eurer Reise nicht, aber dass sie sehr wichtig sein muss, daher wollte ich euch nicht mit… Informationen ablenken.“

„Oh? Das ist aber nett, aber habe ich dir… jemals gesagt, dass du irgendetwas auslassen sollst hmm HMM?!“ schüttelt Rarkas brutal an den Haaren von Sinella.

„Nein eure Majestät, ich habe es selber entschieden…“ sagte Sinella, dann schlug Rarkas mit voller Kraft in den Magen von Sinella. Diese spuckte sofort Blut, mehrere Innereien wurde zerquetscht.

„Idioten. Überall nur Idioten, wie recht mein Vater in dieser Beziehung hatte. Du bist von deinem Dienst entlassen, ich werde nun die Armee führen.“ kam der Entschluss des Dämonenkönigs.

„Aber… eure Majestät… was habt ihr denn vor, wenn… weder ich noch die Generäle weiterkommen?!“ musste Sinella die Frage stellen.

„Das Problem an der Wurzel packen und es töten. Ich werde alle Stellungen aufgeben und die Armee an einem Fleck versammeln lassen, dann marschieren wir direkt auf die Hauptstadt von Alliancia zu. Ich selber werde in der Front mitgehen und LILITH FÜR ALLE ZEITEN TÖTEN!“ schrie Rarkas ins Gesicht von Sinella, dann ließ er die Dämonin auf den Boden fallen.

„Beim dunklen Gott… wie kann… man nur so fixiert auf eine Person sein… Warte.“ dachte Sinella, als ihr wieder die Gesamtsituation vor Augen kam.

Den Norden haben sie verloren und trotz das General Tezen vor Ort war, konnten die Alliancianer trotzdem weitere Gebiete im Norden zurückerobern. Die Flotte war unbrauchbar und Generälin Xannur konnte zwar ihre Stellung halten, aber mit massiven Verlusten.

Dafür… konnten sie weiter in der Mitte weitere Stellungen erobern, aber nicht unbedingt mit Kraftanstrengungen, sondern weil die Menschen sie verlassen hatten.

„Das… hast du also geplant…“ grinste Sinella, die nun das Chaos verstand, was Lilith bei den vielen abwechselnden und unterschiedlichen Angriffen getan hat.

„Eure Majestät, ich muss euch warnen, aber… genau das wollte Lilith! Sie will, dass wir uns alle an einem Punkt versammeln! Sie hat auf Zeit gespielt, dass… vermutlich ihr zu diesem Entschluss kommt und wenn nicht, war der andere Plan, dass die Alliancianer unseren Verbindungstunnel erobern!“ warnte Sinella den König.

„Wachen! Schmeißt dieses Miststück in den tiefsten Kerker den wir hier haben und werft den Schlüssel weg, aber sorgt dazu, dass sie am Leben bleibt. Wenn der Krieg vorbei ist, werde ich mir viel Zeit für sie nehmen.“ ignorierte Rarkas die Warnung.

„Aber eure Majestät!“ wollte Sinella widersprechen, doch die Wachen packten sie unter den Armen. „ … Ich wünsche euch wirklich den Tod, wenn ihr Lilith wieder gegenübertretet. Ihr habt euren Verstand verloren, seit diese Frau euch besiegt hat!“ war Sinella nun alles egal.

Diese Worte brachten den König dazu, sich um zudrehen. „Oh? Seid ihr nun endlich ehrlich mit eurer Meinung? Diese Stimmen… ich höre sie überall. Das Lilith die Dämonenkönigin sein sollte. Hier und dort, ich habe längst aufgehört zu zählen, wie viele Verräter ich hier schon getötet habe, die Stimmen werden einfach nicht leiser.“ grinste Rarkas die Dämonin irre an.

Sinella, aber auch die Wachen wurden bei der Aktion sprachlos. „Beim dunklen Gott… wie… zerfressen seid ihr geworden? Selbst euer Vater wusste, wie man als König reagiert. Ich hoffe… von tiefstem Herzen, dass… ihr getötet werdet. Entweder von Lilith oder von der beschworenen Heldin.“ sagte Sinella.

Sie hatte schon paar… Pläne beiseite gelegt, wenn der König von seiner Reise zurückkommt, damit sie mit ein bisschen heiler Haut aus der Sache wieder rauskommt, aber… der König ist wahnsinnig geworden.

„Wachen. Entfernt die Verräterin.“ befahl Rarkas nun und die Wachen schoben die Sukkubus aus dem Thronsaal raus.

„Oh ja… wenn ich dich finde Lilith, wirst du einige Überraschungen erleben.“ kichert der Dämonenkönig irre, als er alleine im Thronsaal war.

Kapitel 300

Ich bin wiedergeboren und der Krieg der Gedanken?

Ein großes Zweihandschwert krachte in einen großen Tisch, wo eine Karte von Alliancia lag, aber auch die momentanen Stellungen der Alliancianer. Sinella´s Gesicht war kaum zu erkennen, so wütend war sie, dass sie sich von so einem einfachen Trick in die Irre führen lassen hatte.

„Das… gibt es nicht…“ knurrte Sinella wütend. „Nun kenne ich meinen Feind, da hat er schon eine weitere Falle für mich geplant. Lilith… du bist wirklich ein außergewöhnlicher Dämon.“

„Und… habt ihr euch nun beruhigt? Soll ich euch etwas Tee kochen?“ fragte ein roter Dämon in eine Mönchskutte.

„Nein, ich würde gern mit Lilith persönlich sprechen, aber da wird der König mich vermutlich schneller töten, als mir lieb ist Wisali.“ schüttelt die Dämonin den Kopf. „Schlimmer noch, die Flotte aus Alliancia greift nun unsere Hafenstädte an. Wenn mir nicht bald was einfällt, werde ich…“

„Sinella, ihr solltet euch kurz hinsetzen und wieder zu euch kommen, so erkenne ich euch nicht mehr. Dabei gehört ihr doch zu den wenigen Dämonen, die nicht unbedingt eine Angst vor dem Dämonenkönig haben, alleine das verdient schon Respekt.“ hob Wisali einen umgekippten Stuhl auf.

„*seufz* Habe ich mich wirklich so gehen lassen? Ich kann von einer Hand abzählen, wie oft ich in solchen Strategien… wirklich verloren habe.“

„Jeder findet in seinem Leben einen Meister oder nicht? Scheinbar wäre es in diesem Fall Lilith. Dummerweise ist… sie in vielen Bereichen ein Meister, wenn ich überlege, dass… sie es war, die die Narbe am Gesicht des Königs verursachte hat. Dabei habe ich die Gerüchte mitbekommen, dass sie sogar Schwert Lazarus trägt, das Schwert des alten Dämonenkönigs.“

„Danke für den Trost, ich glaube, ich kann wieder klar denken. Ich muss einfach… nur noch weiterdenken und die Umgebung nun mehr mit einplanen, dass war tatsächlich mein Fehler gewesen.“

„Vielleicht solltet ihr auch die Generäle einsetzen, damit sie selber vor Ort… eine gewisse Motivation an ihren Leuten ausüben.“

„Ich… will das verhindern, dass die Generäle zu früh zum Einsatz kommen. Aber eins nach dem anderen. Zuerst werde ich mich der Flotte widmen. Das Lilith so früh zu einem Gegenangriff übergeht, überrascht mich nun doch ein bisschen.

Hmm… ignoriere ich sie, werden sie einmal um unseren Kontinent herum schiffen und alle Häfen zerstören. Sollte ich unsere eigene Flotte zurückholen, werden… Genau, Lilith will aus irgendwelchen Gründen, dass die Flotte keine Rolle im Krieg spielt, aber warum?“

„Wenn ich raten müsste, aber vielleicht fehlen ihr irgendwelche Kenntnisse, wie man auf den Meeren Kriege führt, denn… die Elemente des Wasser spielen nicht immer gerne mit, wie man es in seiner Strategie wünscht.“

„Klingt einleuchtend, aber hilft… warte. Die Flotte bleibt wo sie ist. Hach! Wir schicken mehrere geflügelte Einheiten zu den anderen Hafenstädten, die sollen sich im die Flotte kümmern. Eigentlich sollten sie an die Front geschickt werden, damit sie einige schwere Stellungen der Zwerge zerstören, aber wenn sie dagegen die Flotte aus dem Weg räumt, dann haben die Alliancianer keine Verteidigung mehr auf dem Wasser!“ klatschte Sinella zufrieden über ihre Lösung.

„Hmm… vielleicht ist es das, was sie will? Alle… ihre Schritte sind… sehr unkonventionell, wenn ich meine Meinung dazu sagen dürfte.“ grübelte Wisali laut. Das Lächeln von Sinella ist mehr oder weniger eingefroren. „Wie… meint ihr das?“

„Überlegt doch mal. Sie benutzt die Umgebung wie die Wälder von den Elfen, die verschwundene Armee mit den Kluften. Glaubt ihr nicht, dass es genau das ist, was Lilith will? Verhindern, dass die Verstärkung aus unserem Reich kommt?“

„Aber… wenn ich die Flotte zurückhole, dann spielen wir auch in ihre Hände! Dann müssen wir das alles über das Land regeln. Ich wollte eigentlich mit der Flotte weitere Bündnisse mit den Tiermenschen vereinbaren, damit wir mehr Söldner bekommen, dass wir von mehreren Seiten angreifen können!“

„Dann schick doch nur ein Boot raus von der Flotte. Ist zwar ziemlich riskant, aber dann hättet ihr zumindest einen Teil eures gesamten Plans umgesetzt.“ schlug Wisali vor.

„Manchmal… frage ich mich wirklich, wer ihr seid.“ lächelte Sinella über den Vorschlag von Wisali nach.

„Ich bin nur ein bescheidener Lehrer aus der Schule und ein guter Freund für euch.“ nickte Wisali lächelnd.

„Wie… alt seid ihr eigentlich? Das ist das größte Mysterium um euch. Ich bin schon alt, aber… euch hat es schon immer gegeben, dabei vermuten einige, dass ihr zu den ersten Dämonen gehört.“ wirkte Sinella neugierig, aber damit brachte sie Wisali nur zum lachen.

„Wenn ihr mich das fragen könnt, dann habt ihr euch sehr gut erholt. Es… ist Fakt, dass ich alt bin oder? Nun muss ich leider meine Pause beenden, der Unterricht fängt bald an.“ zwinkert Wisali und lässt Sinella zurück im Raum.

„Was… ein gerissener Fuchs, meiner Frage aus dem Weg zu gehen.“ schüttelt Sinella den Kopf, aber tatsächlich, das Gespräch hat ihr geholfen. Nun betrachtet sie auf einem anderem Tisch die Gesamtsituation vom Krieg und überlegt, was das eigentliche Ziel von Lilith ist.

„Alles… ist so chaotisch, aber… dahinter muss doch ein Plan stecken…“ grübelte die Dämonin, die Lilith sehr ähnlich aussah.

Einige Zeit vergeht….

„Ja?! Was ist los? Ich bin gerade mit Axel am Trainieren, fasst euch kurz!“ sagte Lilith dies zu dem Übertragungsstein, der von Axel gehalten wird. Die Dämonin setzt den selben Trick ein, den sie auch im Dungeon mit Sakura umgesetzt hatte. Nur… Axel hat starkes Nasenbluten, weil sein Rücken mehr oder weniger gegen ihre Brüste gedrückt werden, er schwebte mehr im Traumsein.

Der General sah das natürlich im Bild, aber auch die Angriffe, die Millimeter immer vor den Augen von Axel vorbeihuschten. Einige Offiziere bekamen neidvolle Blicke, denn… Lilith ist und bleibt einfach zu gut gebaut.

„Die Flotte hat sich zurückgezogen, aber ein einzelnes Schiff hat sich von ihnen getrennt. Dummerweise können wir nicht herausfinden, was… die Dämonen mit der Aktion vorhaben.“

„Nur ein einzelnes Schiff? Kann man erahnen wo es hinfahren will?“

„Ja. Wenn meine Männer den Kurs richtig berechnet haben, dann schwimmt es nach Batzien.“

„Dann solltet ihr es irgendwie abfangen, denn sie wollen weitere Söldner bei den Tiermenschen anheuern. Wenn es nur ein einzelnes Schiff ist, dann wird es vermutlich nicht unbedingt weit ins offene Meer raus fahren, sondern mehr an der Küste entlang fahren.

Tja… nur ohne ein eigenes Schiff zu haben, dürftet ihr nicht wirklich nah an ihn ran kommen. Gibt es nicht irgendwo eine Stelle, wo das Schiff definitiv nah an die Küste ran muss? Dann solltet ihr dort ein paar Kanoneneinheiten hinstellen und es versenken.

Was mir einfällt, schick die „verschwundene“ Armee an diese stark befestigte Stellung der Dämonen in ihrer Nähe, aber lasst sie jederzeit Abmarschbereit. Die sollen die Dämonen dort zermürben. Das war´s! Nun mach los Axel, wir haben nicht mal die Hälfte der Hochland-Orks getötet.“

„Ja Herrin…“ und das Bild verschwand vor den Augen von Burns. „Hmm… diese Stellung zermürben? Dabei machen das doch eher die Dämonen.“ grübelte Burns…

Einige Zeit später:

„Sinella, wir haben den Kontakt zu der Flotte verloren, die nach Batzien reisen wollte. Die eigentliche Flotte ist zwar in unsere Gewässer zurückgekehrt und jagt die feindliche Flotte, aber… aus irgendwelchen Gründen… reisen beide Flotten mehr oder weniger hin und her.“ berichtet ein kleiner Dämon.

„Hm… das wäre auch zu schön gewesen, wenn es geklappt hätte. Die Flotte ist für den Krieg nun nutzlos geworden, konzentrieren wir uns nun nur noch auf die Kriege auf dem Land. Was könnt ihr mir noch berichten, außer der Wahnsinnstat im Norden?“ forderte Sinella die nächsten Berichte, sie trug ein knappes rotes Kleid heute.

„Naja… die Stellung im Norden wird weiterhin gehalten, aber mit der Aktion der Menschen bekommen die Dämonen kaum noch Schlaf und die Motivation zerbröckelt. Wir sind es gewohnt, jemanden anzugreifen, aber nicht auf Dauer zu verteidigen.“

„Hast du was in den Ohren? Ich wollte die anderen Berichte hören!“ wurde Sinella leicht wütend, sie will wissen, ob endlich Erfolge zu melden sind.

„Erm natürlich. Wir haben es geschafft, diese eine Stellung wieder zurückzuerobern, zusätzlich diese.“ zeigte der kleine Dämon mit dem Stock auf der Karte die angesprochenen Stellungen.

„Na endlich, wurde auch Zeit, dass wir weiter ins Herz des Reiches kommen. Wir schicken den General Belgug zu dieser Stellung, er ist der richtige Dämon, um diese Stellung für alle Zeiten zu halten.“ nickte Sinella zufrieden.

„Belgug? Wäre… General Tezen nicht besser? Für ein Minotaurus plant er immerhin für die Sicherheit seiner Leute, vor allem wenn es so weit vor der Front ist.“ wollte der kleine Dämon widersprechen.

Sinella sah aus, als überlege sie, wie sie den Dämon töten soll, als er sich korrigierte: „Natürlich Belgug, denn dieser General kann die Dämonen dazu motivieren, bis zum Tod die Stellung zu halten.“

„Warum nicht gleich so.“

Einige Zeit später:

„Lady Lilith? Wir haben es geschafft, das Boot zu erwischen und setzen den Zermürbungskrieg im Norden fort, dummerweise haben die Dämonen es geschafft, zwei wichtige Stellung in der Mitte einzunehmen, zumal die Späher berichten, dass ein sehr „sonderbarer“ Dämon gesichtet worden ist.“ kommt Burns direkt zum Punkt, aber da fing das Sterben bei seinen Männer an.

Denn jeder konnte auf dem Übertragungszauber sehen, wie Lilith halbnackt in einem großen Fass badete, nur der Schaum bedeckte… die wichtigsten Stellen.

„Ihr habt echt ein Talent, mich zu den unpassendsten Momenten zu erwischen, wisst ihr das? *seufz* Das dürfte ein General sein, denn sie sind ja immer in irgendeiner Form „sonderbar“. Tja… nun geht es ins Eingemachte oder? Diese Stellung werdet ihr nicht mehr so schnell wiederbekommen, da hat der kluge General den richtigen Schachzug gemacht und die richtigen Personen an die richtigen Stellen positioniert. Hmm… komischer Satz.“ grübelte Lilith.

„Wir haben keine Möglichkeit, diese Stellung zurückzubekommen?“ musste sich Burns konzentrieren, sich nicht vom Körper der Frau ablenken zu lassen.

„Nicht auf der Schnelle. Die Generäle können ihre Leute soweit trimmen, auch nach tödlichen Schlägen weiterzukämpfen. Ihr würdet nur große Verluste haben… für eine Stellung? Machen wir doch noch was viel unerwartetes.

Verlasst ein paar Stellungen in der Mitte der Karte. Greift nun dafür die andere südlich stark befestigte Stellung der Dämonen an. Die freigewordenen Soldaten sollen nun dafür zu den Stellungen im Norden reisen und von hinten angreifen, damit sollte der Sieg auf eurer Seite sein. Das war es erst mal!“ und das Bild verschwand.

„Glaube… ich habe mich gerade verliebt.“ murmelt einer der Offiziere, während die anderen Nasenbluten hatten.

„Was… hast du nur vor Lady Lilith?“ grübelte General Burns und betrachtet die Karte.

Wieder vergeht einige Zeit:

„Beim dunklen Gott, wir haben die nördliche Stellung verloren!“ rief der kleine Dämon panisch in dem Operationszimmer, wo Sinella und Wisali einen Tee trinken.

„Erm… wie bitte?“ hörte Sinella nicht richtig.

„Wir haben diese Stellung verloren. Während der Feind die letzten Wochen immer wieder angegriffen hat, kam eine weitere Armee nach Norden und dann haben alle gemeinsam angriffen, die Dämonen standen auf verlorenem Posten.“ erklärte der kleine Dämon.

Eine Tasse zersprang, es war die von Sinella und ihre Hand blutete auch. „Wie… konnte das geschehen? Eine Armee kann doch nicht einfach über die Gegend teleportieren!“ schrie Sinella wütend.

Wisali sagte nichts und trank weiter in Ruhe seinen Tee. „Keine Ahnung, aber diese Armee kam von diesen Stellungen aus der Mitte… als hätten sie die aufgegeben?“ erklärte der Dämon.

„WIESO ERFAHRE ICH DAS ERST JETZT?!“ platzte Sinella nun der Kragen und packte den Dämon am Hals. „SEELENRAUB!“ setzte Sinella ihre Fähigkeit ein und der Dämon schrie laut auf… als es nur noch ein leerer Körper war. Diesen warf Sinella direkt aus dem Raum raus und kam mit einem roten Kopf zurück.

„Es ist immer wieder faszinierend, die Rassenfähigkeit einer Sukkubus zu sehen. Meiner Meinung nach ist es die gefährlichste Fähigkeit, die wir Dämonen überhaupt haben. Aber das wir eine der schwer befestigten Stellungen verlieren… scheinbar hat die Zermürbungstaktik für die Alliancianer was gebracht.“ sprach Wisali das Offensichtliche an.

„Ich sollte wirklich an meinen Personal noch mal arbeiten, dass hätte niemals passieren dürfen…“ schüttelt Sinella den Kopf und hob ein Blatt vom Boden auf, was der kleine Dämon bei sich getragen hat.

„Das… darf doch nicht wahr sein. Im Norden haben wir eine der wichtigsten Stellungen verloren, nun greifen sie eine Stellung im Süden an, die eine ähnliche Befestigung hat. Aber… scheinbar wirken einige Stellungen in der Mitte verlassen…

Das macht Sinn. Deswegen konnten sie die Stellung im Norden erobern, wenn eine frische Armee aus der Mitte kommt, aber…?“ wunderte sich Sinella über diese Taktik.

„Warum geben sie so leichtsinnig einige Stellungen auf, das ist euer Hauptgedanke oder? Auf mich wirkt es, als möchte Lilith, dass wir mehr in die Mitte kommen, aber… ich befürchte eine sehr gefährliche Falle.“

„Oder auch nicht. General Bulgug soll die aufgegebenen Stellungen einnehmen, aber ich schicke nun General Tezen nach Norden, er soll sicher stellen, dass die nördliche Armee nicht noch weiter vorrückt. Die südliche Stellung soll Generälin Xannur verteidigen.“

„Ist… das nicht…?“

„Ich weiß wer Xannur ist. Ein noch üblereres Flittchen wie sie konnte man nicht auf die Welt setzen, aber man kann ihre Talente nicht ignorieren.“

„Wenn ihr meint, dass sie gerne im Blut von Dämonen oder ihrer Feinde badet, also wortwörtlich badet, dann muss ich zustimmen. Mir ist das Herz kurz stehen geblieben, dass sie der Nachfolger von General Trozzon geworden ist.

Ich… möchte nicht den Dämonenkönig kritisieren, aber… es gibt bessere Anwärter, als diese Frau. Wenn ihr schon so viele Generäle einsetzt, wollt ihr den letzten dann auch einsetzen? Irgendwie… habe ich den Eindruck, dass es nun zum Höhepunkt kommt.“

„Das sagt mein Instinkt auch. Angefangen hat es, als Lilith auf der Bildfläche erschienen ist. Aus General Uzaxad werde ich nicht schlau. Meistens steht er irgendwo still in der Ecke, dass man ihn schnell vergisst, aber andererseits unterschätzt man ihn auch viel zu schnell, weswegen ihn das wieder viel gefährlicher macht.

Ihn würde ich lieber mit zu Xannur schicken, damit er das Flittchen im Auge behält, aber… meine eigentliche Sorge ist eher die Mitte.“

„Dann positioniert ihn doch so ungefähr in der Mitte von den anderen Generälen, so dass er jederzeit eingreifen kann, wenn eine der Stellungen… Schwierigkeiten bekommt. Mit diesem Gedanken müsst ihr wohl Leben, wenn ihr gegen Lilith plant.“ schlug Wisali vor.

„Werde ich wohl so machen, aber… Bevor Lilith erschienen ist, haben doch alle meine Pläne funktioniert, wieso… klappt das nicht mehr? Nicht nur sehe ich so aus wie sie, scheinbar… denkt sie auch wie ich… nein sogar weiter.“

„Weißt man eigentlich wo sie zur Zeit ist?“

„Ja. Ein paar Späher folgen der beschworenen Heldin, wo auch wieder die sonderbare Frau dabei ist und… ich werde aus den Berichten nicht schlau, aber aus irgendwelchen Gründen gehen sie von einem Monsternest in das nächste, dabei töten sie alles.“

„Hmm… schon sonderbar, dass überhaupt ein Dämon einem beschworenen Held hilft. Zu dumm… dass man mit ihr nicht irgendwie in ein Gespräch kommen kann, ohne dass man dann als Verräter abgeschrieben wird.“ grübelte Wisali laut.

Sinella sagte dazu nichts und überlegte schon, was sie dem Dämonenkönig sagen soll, wenn er… von seiner „Reise“ zurückkehrt.

Kapitel 299

Ich bin wiedergeboren und … das Training?

Mehrere Banditen haben sich auf einer Anhöhe versteckt und langweilen sich zu Tode. „Mensch… ich sag doch, hier wird niemand mehr kommen. Warum will der Boss das einfach nicht einsehen?“ nörgelte einer der Männer.

„Kann man nichts… hey warte… ich sehe da eine Gruppe!“ rief einer der anderen aufgeregt, während er durch sein Fernrohr schaut. „Holt mal den Boss, dass… ist echt eine fette Beute für uns!“

„Was isn los?!“ wunderte sich wieder ein weiterer Bandit.

„Da sind vier Weiber, eine davon sehr knapp gekleidet und vor allem pressen ihre Melonen fast raus. Aber nur die ohne Melonen tragen scheinbar ziemlich schwere Rucksäcke, das ist doch genau, was wir wollen oder?“ berichtetet der zweite Bandit, da rannte einer los um den Boss zu holen.

Es dauerte nicht lange und ein großer Kerl mit vielen Narben im Gesicht hörte sich ebenso den Bericht an und schaut durch das Fernrohr.

Eine Frau trug ein… sehr enges grünes Kleid, als wäre ihr Kleid zerrissen und zerschnitten worden. Aber im Gegensatz zu ihren Begleitern trug sie keinen Rucksack. Die anderen waren nicht so gut gebaut und sahen ziemlich verschwitzt an den Gesichtern aus, aber das war dem Boss egal.

„Gebt allen Gruppen das Zeichen, ich will sichergehen dass wir die Weiber lebendig bekommen, meine Klöten brauchen dringend eine Munddusche.“ lachte der Boss sehr dreckig, die anderen Banditen fielen in sein Gelächter ein. „In einer Stunde schlagen wir zu…“

„Warte, ich gebe auf nein NEIN NEEEIIIIIINNNNNNN!“ brüllte der Boss verzweifelt um sein Leben, als die Frau mit der weißen Rüstung ihm den Kopf abschlug.

„Das… sollten jetzt alle gewesen sein, Herrin…“ stöhnte Sakura mit einem roten Kopf, ihr Rucksack bringt sie fast um.

„Wunderbar, damit hätten wir den ersten Auftrag erledigt. Ich wusste doch, dass diese Schweine auf meine Falle anbeißen.“ lächelte Lilith, als sie Lazarus aus dem Inventar rausholte und den toten Banditen die Köpfe abschlug, anschließend in ihren neuen Inventarring verstaute.

Dank der speziellen Karte von Emanuel wusste sie alle Orte, wo die Aufträge liegen und weil sie es mit menschlichen Gegnern zu tun hatten, wollten sie direkt alle erwischen. Der Plan ging auf und fast über siebzig Männer kamen aus den Löchern herausgekrochen.

Das Ende vom Lied, die Banditenbande hat die Heldengruppe total unterschätzt, noch konnten sie wegen der Lederrüstung der Frauen nicht erkennen, welche… kämpferischen Leistungen sie drauf haben.

„Können… wir endlich die Rucksäcke ablegen?“ keuchte Leena, die eine normale Lederrüstung trug wie Rose.

„Aber nein, ihr kennt doch die Regeln? Sobald ich die letzten Köpfe von… Hrukis Banditenbande eingesammelt habe, steuern wir auf das nächste Ziel zu.“ schüttelt Lilith lächelnd den Kopf.

„Du… bist echt sehr nachtragend oder? Nur weil wir uns auch unseren Spaß gönnen wollten, bist du geradezu rachsüchtig…“ meckert Rose.

„Ich bin doch nicht nachtragend oder rachsüchtig, wie kommt ihr darauf? Das war von Anfang mein Plan gewesen.“ wollte Lilith einfach nicht mehr aufhören zu lächeln, denn sie genoss es wirklich das Elend ihrer Freunde zu sehen.

„Soo… nun geht es weiter… hier Axel, das ist unser nächster Zielort.“ zeigte die Dämonin dem Führer die Karte und den Ort. Dieser nickte nur keuchend und ging in eine Richtung, Axel sparte sich irgendwelche Worte zu sagen…

Was vorher geschah:

„Das war der beste „Tag der offenen Tür“, den wir hier in der Hauptstadt jemals veranstaltet haben.“ lobte Emanuel überschwänglich im Büro, während Lilith verschwitzt im Häschenkostüm auf dem Sessel lag.

„Ich… fühle mich so dreckig… Ich werde mich lange waschen müssen, bis ich dieses Gefühl loswerde. Mir ist bewusst… dass ich eine Schönheit bin, das ist bei den Sukuben auch relativ normal, aber… all diese Blicke von den Männer… Eww…“ bekam Lilith ein Schaudern.

„Aber dank dir haben wir soviel Gewinn gemacht! Falls… du es nicht gemerkt hast, aber die Augen der Gäste haben sich immer geändert, wenn sie meinen Tee oder Essen genommen haben. Ich bin über die Entwicklung sehr zufrieden und kann dir vom Herzen danken, dass du mir geholfen hast.“ stellte Emanuel eine Tasse vor Lilith ab.

„Frage… mich nie wieder nach so einem Gefallen. Da töte ich lieber den Dämonenkönig in dieser Zeitebene, aber das war für mich das Peinlichste, was man mir je angetan hat.“ legte Lilith eine Hand vor die Augen. „Vor allem… das meine „lieben“ Freunde überhaupt nicht gehen wollten.“

„Aww… du machst dir wirklich zu viele Gedanken. Du solltest wirklich mehr Stolz zeigen, dass du so eine schöne Frau bist. Aber… wegen deinen Freunden, dass war wirklich nicht nett gewesen. Wir haben in der Lagerhalle große Rucksäcke die man mit Eisenkugeln füllen kann, die Rucksäcke werden bestimmt nicht reißen.“ lächelte Emanuel boshaft.

„Erinnere mich stets daran, dass ich mich mit dir nicht anlege. Hm… schmeckt der Tee wieder gut.“ verzog Lilith ihr Gesicht sehr glücklich. „Aber die Rücksäcke werde ich bestimmt mitnehmen, fördert nur ihre Attribute.“

„Oh ho ho ho. Ich habe alle Monsternester-Aufträge von der Gilde auf einer Karte eingezeichnet mit Nummern, was es für dich einfacher macht, effektiv sie aufzusuchen. Wenn… ich richtig überlege, werdet ihr circa drei Monate nur für die Wege brauchen.“ hielt Emanuel lachend eine Hand vor ihren Mund.

„Aww… warum gibt es nicht mehr so coole Menschen wie dich. In meiner Zeit musste ich fast immer das denken übernehmen…“ erfreut über die Karte, auf der Rückseite waren die Zahlen aufgelistet, welcher Auftrag dies ist und mit welcher Stufe. „Wow, sogar SSS-Aufträge?“

„Aber sicher das Lilchen. Mit deinen Werten dürften sie dir bestimmt keine Schwierigkeiten machen und ich weiß, dass ihr eure Freunde im letzten Moment retten werdet. Ich wünschte, dass die Helden vor meiner Zeit auch so gute Förderer an ihrer Seite gehabt hätten.“ trank Emanuel nun ebenso ihren Tee.

„Nun, bisher wurde jeder Dämonenkönig besiegt oder? Zumindest wurde mir das so beigebracht, dass… die Dämonenkönige öfter ausgewechselt werden als Toilettenpapier.“ grinste Lilith. Dieses Bild kam direkt vor den Augen der Gildenmeisterin und spuckte ihren Tee aus.

„LILCHEN! Das war jetzt nicht nett! Zwar lustig, aber du kannst doch nicht solche Witze machen während ich trinke!“ hatte Emanuel roten Wangen, dann lachten beide „Frauen“ gleichzeitig.

Am nächsten Morgen ging Lilith in ihrem abgerissen Kleid zu einem Rüstungshändler, bevor Rose wach wurde. Scheinbar war ihr Gesicht ziemlich bekannt, man nickte und grüßte sie immer herzlich.

„Hmm… frage mich jetzt, ob es an der Revolution liegt oder weil mich jeder Kerl aus dieser Stadt im Kostüm gesehen hat…“ dachte Lilith. Könnte vermutlich auch an ihrem knappen Kleid liegen, aber… scheinbar hat Lilith das nicht so richtig mitbekommen.

Beim Händler kaufte sie direkt den größten Inventarring sowie zwei Lederrüstungen für Frauen unabhängig, ob sie passen könnten oder nicht. Danach besorgte sie eine große Menge Proviant für circa fünf Monate, sicher ist sicher.

„Habe ich alles? Glaube schon… oder eher nicht. Die Weiber werden mich hassen, wenn ich nicht etwas Seife habe, wenn sie sich in der Zeit nicht waschen können.“ ahnte Lilith etwas unheimliches und kaufte die nötigen Waschmittel.

Auf dem Rückweg fand sie Axel unterwegs vor, der scheinbar vor einem Geschäft stand. Den nahm sie ohne Begrüßung direkt unter den Arm und zog ihn mit zu Rose.

„Ey?! Was willst du denn jetzt schon wieder?“ beschwerte Axel sich sofort, aber als er das „Lächeln“ von Lilith sah, ahnte er etwas schlimmes. „Erm, ok es tut mir leid, aber auch uns darf man doch den Spaß gönnen!“

„Ist doch in Ordnung, verstehe nicht warum du so in Panik gerätst. Habe doch gestern gesagt, dass wir heute wieder auf Reisen gehen oder? Die Pause ist offiziell nun vorbei, nun geht es darum, dass ihr stärker werdet!“ teilte Lilith mit.

„Aber…“ „Ja?“ „Nichts…“

Axel hat seinen Widerstand aufgegeben, man sah nur die Hoffnungslosigkeit in den Augen des jungen Mannes. Das gleiche Spielchen war auch bei Rose, als Lilith sie frisch fertig angezogen in der Wohnung vorfand und sie nun ebenso raus zog.

„Was ist los Lilith?! Ich habe noch nicht mal gefrühstückt mppdffa!“ wollte sich Rose beschweren, aber Lilith hat ihr ein belegtes Brötchen in den Mund gesteckt, so dass sie in dieser Richtung ruhig gestellt worden ist.

„Heute ist ein so schönes Wetter, genau die richtigen Bedingungen für unser Training. Wenn wir Sakura und Leena in der Burg gefunden haben, erkläre ich euch sachlich den Plan für die hmmm… nächsten vier Monate.“ erzählte Lilith ihnen ein paar Informationen.

„Huh?!“ staunte Rose, die es irgendwie geschafft hat, nur mit ihrem Mund das Brötchen komplett aufzuessen. „Ist das deine Rache von gestern?!“

„Aber nein. Unser schweigsamer Freund Axel hat auch irgendwie in diese Richtung gedacht, aber warum soll ich meinen Freunden nicht den Spaß gönnen hmm?“ schmunzelte Lilith. „Also ICH freue mich so richtig auf unsere Reise.“

Nun hat die Hoffnungslosigkeit auch die Augen von Rose erreicht. Wenn man sie sehen würde, könnte man meinen, dass die beiden jungen Menschen gerade zu einem Henker gebracht werden.

Ohne viel Zeit zu verlieren, gingen sie direkt zur Burg wo sie ohne Probleme reingelassen wurden. „Hm… Bin ich so bekannt, dass ich problemlos in die Burg kann? Die Soldaten haben uns einfach reingelassen.“ wiegelt Lilith den Kopf.

„Könnte daran liegen, dass du jeden zusammenschlägst, der dir über den Weg kommt. Da wären es die dicken Adeligen, der Prinz selber sogar, selbst die Inquisition bekam es zu spüren. Dann kommen da noch die Gerüchte, dass du den König, aber auch den Erzmagier ziemlich… fertig gemacht hast. Noch weitere Gründe, warum die meisten es lieber vorziehen, dir den Weg schnell frei zu machen?“ kommentierte Axel sehr trocken.

„Ja… wahrlich das Benehmen einer dämonischen Prinzessin…“ nickte Rose. „Wundere mich, dass du nicht selbst längst die Krone hier genommen hast.“

„Bitte, Kinder, warum sollte ich das denn haben? Unter mir würde es überhaupt keine Adelige geben, die Wirtschaft angekurbelt und die Bewohner auf Alliancia bekämen mehr Rechte. Außerdem liebe ich meine Freizeit über alles, sollen sich doch die anderen die Gedanken zerbrechen, wie man ein Volk anführt oder?“ schüttelt Lilith den Kopf.

„Eh… also… wieso hört sich es so gut an, dich als Königin zu sehen?“ grübelte Rose bei der Aussage von Lilith.

„Ah… besser wir gehen darauf nicht ein. Oh General Burns?“ traf die Gruppe im Flur auf den General, der um die Ecke gekommen ist.

„Oh Lady Lilith, scheinbar habt ihr es auch mitbekommen? Dann trifft es sich gut, dass ihr da seid, weil…“ wollte der General direkt loslegen, als sie eine Hand hochhob.

„Stopp. Wir können kurz darüber reden, aber ich habe andere Pläne. Sobald ich Sakura und Leena gefunden habe, gehen wir auf lange Trainingstour.“

„Hm… das habe ich jetzt nicht kommen sehen. Kann ich euch… zwei Gegenstände mitgeben, dass ich mich auf der Reise jederzeit bei euch melden und um Rat bitten kann?“ wurde der General ein bisschen traurig.

„*seufz* Ja, das können wir machen. Ich suche euch im Operationszimmer auf, sobald ich meine vermissten Freunde gefunden habe, damit wir das besser in Ruhe regeln können.“ nickte Lilith.

„Wunderbar, übrigens der feindliche General hat eure „verschwundene“ Armee gefunden, aber nicht so wie er es vermutlich erwartet hat. Damit wissen wir nun, dass er über eure Denkweise Bescheid weiß.“ grinste der General über die Information, dann verschwand er.

„Verschwundene Armee?“ fragten die Augen von Rose und Axel, denn dass Lilith dem General zur Seite stand wussten sie, aber nicht wie sehr.

„Dauert zu lange um euch das zu erklären, daher die Kurzversion. In der Nähe bei dem Verbindungstunnel nach Snolonien gibt es mehrere Erdschluchten, dorthin habe ich sie verstecken lassen. Dürfte für einige Nächte sehr unangenehm gewesen sein für die Soldaten, aber nachdem sie die dämonische Armee mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit von hinten angegriffen haben, dürfte es den Soldaten recht sein. Da wird der General aber in den Tisch beißen, denn vermutlich dachte er, dass die Armee nicht im Tunnel versteckt ist, sondern in den Bergen, wo auch ein paar kleine Wehranlagen sind. He He He…“ kichert Lilith mit einem schwarzen Gesicht.

Beide Gefährten sagten nichts dazu, die Methoden von Lilith sind auch sehr unkonventionell, als das beide einen Kommentar abgeben könnten. Die Suche nach den vermissten Freunden dauerte nicht lange, als Lilith zufällig Leena UND Sakura im Doppelpack sah.

„Da seid ihr ja!“ rief Lilith sehr glücklich und zog Rose sowie Axel mit sich. Dies sahen die Frauen und Sakura machte etwas sehr unerwartetes… Sie drehte sich um und rannte weg!

„Oh ho? Das ist auch schon lange her, dass man vor mir wegrennen wollte.“ ließ Lilith ihre Freunde los, holte ein Seil aus dem Inventar raus. „Dann werde ich mal nach einem Helden jagen…“ kicherte Lilith sehr unheimlich, man sah in ihren Augen die Raubkatze.

Etwas später waren alle Freunde von Lilith im leeren Thronsaal. Leena, die noch nicht wusste, was genau passierte und fragend ihre Freunde anschaute, Rose sowie Axel mit ihren hoffnungslosen Augen und… die gefesselte Sakura, die weinend auf dem Boden lag. Ihre Hände und Füße sind hinter ihrem Rücken verknotet, sehr gut verknotet…

„Sooo… wie ich es euch gestern gesagt habe, heute findet nun das Training statt.“ verkündete Lilith im zerrissenen grünen Kleid ihre nächste Schandtat. „Leena und Rose, ihr werdet diese Lederrüstung tragen. Bevor ihr Einspruch erhebt… auf der Reise werden wir die eine oder andere Banditenbande antreffen, ich möchte nicht, dass sie zu früh erkennen, welche magischen Talente ihr wirklich habt.“

Lilith legte beiden Damen eine Lederrüstung vor die Nase, wo die Frauen sie entgeistert anschauten.

„Widerspruch könnt ihr ruhig einlegen, aber… ehrlich? Mich interessiert es nicht wirklich, also zieht ihr sie gleich an, wenn ich Burns aufsuche. Ich habe genug Proviant eingekauft für unsere Reise, darüber braucht ihr euch keine Sorgen zu machen, zusätzlich genug andere… Annehmlichkeiten.

Unser Training ist relativ einfach gehalten. Mit der Zusammenarbeit der Gildenmeisterin Emanuel haben wir eine Karte erstellt, wo alle Monsternester sowie Banditenbanden eingetragen sind, die rund um die Hauptstadt liegen.

Die werden wir eins nach dem anderem aufsuchen und dort werdet ihr vier alles töten, was kreucht und fleucht. Jedes Mal, wenn ich eingreifen muss, bekommt ihr keinen Schlafsack und kein Essen am Abend, daher rate ich euch, dass ihr wirklich das umsetzt, was ich euch eben gesagt habe.

Das Ziel ist es, dass eure Fähigkeiten, aber auch Level sich steigern, damit ihr es definitiv mit dem Dämonenkönig aufnehmen könnt. Zusätzlich werden wir immer morgens eine halbe Stunde Dehnübungen machen, damit ihr keinen Muskelkater bekommt aber auch die Übungen umsetzen, die ich euch bei Prinz Dummkopf gezeigt habe. Es sind einfache Tricks und ich möchte wirklich, dass ihr sie jederzeit blind einsetzen könnt.

Keine Sorge, ihr braucht euch nicht die Knochen zu brechen, mir geht es eher darum, dass ihr die Bewegungen könnt. Sie werden eine eurer Trumpfkarten werden gegen jegliche Humanoiden.

Sakura ist schon ein Schwertmeister geworden, weswegen ich den Trick nun auch bei Axel einsetzen werde, denn je mehr Meister wir in der Gruppe haben, desto besser ist das. Habe ich was vergessen?

Ah… ab jetzt bin ich nicht mehr eure Freundin Lilith, sondern Herrin Lilith, verstanden?“

Ihre vier Freunde schauten sie an, als wäre sie der dunkle Gott persönlich. Sie haben zwar verstanden, was das Training bewirken soll, aber die Art und Weise… war für sie schwer nachvollziehbar.

„Keine Einsprüche? Wunderbar, also Leena und Rose, zieht die Rüstungen an, ich bin mal kurz weg.“ verschwand Lilith aus dem Thronsaal. Es herrschte eine Stille, man hätte eine Nadel fallen hören können.

„Vielleicht… hätten wir doch gestern gehen sollen…“ murmelt Axel vor sich hin, dann ging er auch aus dem Thronsaal raus.

„ … Passen sie überhaupt?“ wunderte sich Leena. „Glaube… das wird Lilith ziemlich egal sein…“ kommentierte Rose, dann seufzten beide Frauen schwer.

„Kann… mich vielleicht einer losbinden? Ich spüre kein Blut mehr in meinen Gelenken!“ hatte Sakura nun ein weißes Gesicht bekommen, aber beide Frauen schütteln ihre Köpfe. „Wieso nicht?!“

„Glaube… dass die Herrin es selber machen will.“ flüstert Leena und Rose nickte ihr zustimmend zu. Die Heldin knallte mit der Stirn auf den Boden und bereute es nun aus tiefstem Herzen, dass sie Lilith als Gefährtin mitgenommen haben.

„Die Falle… wird vermutlich kein zweites Mal funktionieren, wenn wir was „verschwinden“ lassen.“ erklärte der General Burns direkt.

„Was auch gut ist, denn nun wird der feindliche General nur noch zögerlich angreifen. Man kann einige Niederlagen verkraften, aber auf Dauer… wird der General seinen Kopf verlieren, wenn er keine Ergebnisse liefert.“ kichert Lilith.

„Hm… wäre es nicht schlecht, wenn dann wieder ein neuer General an dieser Position steht?“ wundert sich Burns.

„Nicht unbedingt. Wenn das eine Hohlbirne ist, dann haben wir viel mehr Bewegungsfreiheit, die Truppen nach unseren Wünschen zu bewegen. Aktuell müssen wir immer zwei Schritte vorausdenken, was ziemlich… ermüdend ist.“ schüttelt Lilith den Kopf. Ein Offizier brachte einen kleinen Kasten mit zwei funkelnden Steinen, den Burns abnahm.

„Dieser Stein hier ist ein Übertragungsstein, wo wir mit einander sprechen und uns sehen können. Der andere Stein zeigt immer den Schlachtplan auf diesem Tisch. Der Vorteil ist, wenn wir die Figuren bewegen, dass man es auf diesem Stein ebenso sieht.

Ich bitte euch nur… geht damit vorsichtig um, denn von ihnen haben wir nicht wirklich viele, aber ich gehe das Risiko gerne ein, wenn ich euch jederzeit fragen kann.“ erklärte der General. Lilith nahm beide Steine und überprüfte sie auf ihre Funktionalität, anschließend steckte sie sie ins Inventar.

„Wenn ihr die Dämonen mal so richtig ärgern wollt, solltet ihr diese Stellung angreifen, denn damit werden sie nicht rechnen.“ zeigte Lilith auf ein Hafengebiet der Dämonen auf Deymonlia.

„Bitte?! Das wäre der reinste Selbstmord die Flotte in ihrem Land anzugreifen… Warte…“ verstand der General, was die Aktion sein soll. „Ihr wollt, dass die dämonische Flotte sich wieder zurückzieht.“

„Richtig. Zumal das vermutlich einer der ersten Angriffe auf Deymonlia sein wird, womit sie nicht rechnen werden. Dem General bleiben eigentlich nur zwei Möglichkeiten übrig: Entweder er ignoriert den Angriff, aber dann muss er damit rechnen, dass unsere Flotte den nächsten Hafen angreift oder er pfeift seine Flotte zurück, damit sie unsere aufs Meer jagt.

Wenn… die Kapitäne gut sind, sollten sie ein Katz und Mausspiel mit der dämonische Flotte betreiben, damit sie vorerst aus dem Rennen sind und wir können uns dann komplett darauf konzentrieren, alle dämonische Stellungen in Alliancia zurückzuerobern bis zu deren Verbindungstunneln.

Diese Entscheidung müsst ihr letztendlich treffen, denn es kann auch passieren, dass unsere Flotte komplett vernichtet wird, dann haben wir keine Verteidigung mehr auf dem Wasser. So… das wäre alles, versucht auch mal wieder eigene Strategien zu entwickeln, denn… ihr müsst jederzeit damit rechnen, dass ich auch mal nicht erreichbar bin.“ winkte Lilith dem General zum Abschied, ohne abzuwarten, ob Burns noch was sagen will.

Auf dem Rückweg fand sie Axel vor der Tür stehen. „Und? Sind sie fertig?“ fragte Lilith den jungen Mann, aber der zuckte nur die Schulter.

„Hast du eine gute Laune, welches Schwertlevel hast du eigentlich?“ versuchte die Dämonen das Gespräch am Laufen zu halten.

„Erm… Level 7. Ich bin mir immer noch nicht sicher, wie du mich überhaupt zu einem Schwertmeister machen willst, selbst Markus meinte, das dauert Jahrzehnte bis man Level 10 erreicht. Sakura hatte durch ihren Heldenstatus schon so ein hohes Level.“

„Keine Sorge, das schaffen wir schon innerhalb der vier Monate. Dürfte zwar für dich… die Hölle auf Gaia sein, aber danach wirst du vermutlich gegen jeden Gegner gewinnen können.“

„Auch… gegen den General in dem einen Lager? Weil… dieser pinke General war jetzt nicht wirklich überragend gewesen.“

„Du solltest ihn wirklich schnell vergessen, der war für den Dämonenkönig wohl ein Witzbold gewesen oder so. Hmm… gegen den General, wenn der überhaupt noch lebt? Stell mir die Frage nochmal, wenn wir das Training hinter uns haben, denn der aktuelle Stand würde ich eher zu „Nein“ tendieren. Komm, die sollten schon längst fertig sein.“ öffnete Lilith die Tür und hatte mit ihrer Aussage recht nur… „Warum habt ihr Sakura nicht entknotet?“

Sakuras Hände und Füße hatten eine sehr bläuliche Farbe angenommen, während ihr Gesicht schneeweiß war.

„Wir hatten nicht den Eindruck gehabt, dass wir das dürften.“ murmelt Leena in ihrer Lederrüstung, sie war ihr viel zu locker und allgemein so ungewohnt. Rose dagegen hatte scheinbar nicht so das Problem, war sie ihr mehr oder weniger nur zu schwer.

„Bitte… ich werde auch nicht mehr wegrennen… Herrin Lilith.“ flüstert Sakura vor Schmerzen, sie war nun bereit, alles zu tun. Die Dämonin seufzte nur und löste die Knoten von der Heldin auf, die ein erleichtertes Gesicht machte. „Endlich…“

Nachdem einige Minuten vergangen sind, konnte Sakura auch wieder stehen, denn… ihr mangelndes Blut hatte in den Gliedmaßen Schmerzen verursacht, bis es erträglich war. Nun standen die Gefährten vor Lilith und warteten auf… die nächste Aktion, die auch sofort kam.

Lilith holte aus ihrem Inventar vier gefüllte schwere Lederrucksäcke raus, dann kamen die Anweisungen: „Ab heute ist es euch verboten, euren Status zu sehen, denn ich möchte, dass ihr auf eine Überraschung gefasst seid.

Des weiteren werdet ihr diese Rucksäcke von jetzt bis zum letzten Tag des Trainings tragen, ohne wenn und aber. Die sind übrigens ein Geschenk von der Gildenmeisterin Emanuel. Die ersten drei Tage werden für euch die Hölle sein, aber danach werdet ihr euch wie neugeboren fühlen. Mit einer Stärke, dessen ihr euch überhaupt nicht bewusst seid.“ erklärte Lilith und bekam das Gefühl eines De ja vüs.

„Ihr werdet auch mit den Rucksäcken kämpfen, denkt daher nicht eine Sekunde daran, sie von euch zu lösen.“ grinste Lilith noch am Ende.

Die Gefährten schauten sich gegenseitig an, dann wollte Axel den Rucksack heben, war aber erstaunt, wie schwer er ist.

„Erm…?“ „Ja?“ „Nichts…“

„Verdammt, der ist doch viel zu schwer für mich, was ist denn da drin?!“ schaffte Leena es fast nicht den Rucksack aufzuheben.

„Eisenkugeln. Nun seht zu, dass ihr es schafft sie auf euren Rücken zu bekommen, wir gehen direkt los.“ kam die Antwort, erstaunt schauten ihre Schüler sie mit großen Augen an.

„Das ist doch deine Rache von gestern oder?!“ kam der Vorwurf von Sakura, aber Lilith schüttelt lächelnd den Kopf.

„Aber nein.“

Kapitel 298

Ich bin wiedergeboren und Tag der offene Tür?

Wie versprochen ist Layla mit ihrem Kind Lisa ohne Abschied verschwunden, so waren nun Rose und Lilith wieder unter sich beim Frühstück.

„Soo… ich höre?“ lächelte die Heilerin ihre Freundin an, aber Lilith könnte schwören, dass hinter ihr ein Drache ist.

„*seufz* Ich habe gestern das Volk gegen die Inquisition aufgewiegelt, in dem ich ihre Augen geöffnet habe, dass sie sich das nicht gefallen lassen dürfen. Unter anderem war da auch die schwangere Vampirin gewesen, was ich aber erst später herausgefunden habe.

Als… das Volk sich nun gegen diese Inquisition auflehnte, setzten bei Layla die Wehen ein und… mitten im Chaos wollte ich bestimmt nicht ein Kind in die Welt setzten lassen, weswegen mir nur deine Wohnung als schnellster Rückzugsort in Frage kam.

Tja… den Rest hast du ja hier mitbekommen und Layla ist nun mit Lisa verschwunden, von ihnen wirst du nichts mehr hören.

Bevor du nachfragst, ja der König war sauer gewesen, aber ich habe ihm gepflegt meine Meinung gesagt, wo er am Ende feststellen musste, dass er mehr Macht hat, als er glaubte. Tja, nicht jeder kennt das volle Potenzial eines Königs oder? Sakura und Leena waren übrigens auch dort anwesend gewesen, so musste keiner mit bleibenden Schäden rechnen.“ berichtete Lilith.

„Ich… verstehe. Haben sie was zu deinem neuem Tattoo gesagt?“

„Wo du darauf ansprichst? Mich hat keiner danach gefragt oder so und… so unauffällig sind sie nun auch wieder nicht. Diese Tätowierungen… sind nicht nur schöne Kunstbilder oder so, sondern haben sogar ein größeres Geheimnis, denn sie sind die Sprache der Götter.“

„Eh… was? Warte… will ich es eigentlich wissen?“

„Wenn du ruhige Nächte haben willst, besser nicht. In diesem Zeitalter dürfte es auch keinen geben, der diese Sprache lesen kann, es sei denn, ich finde einen Geist, denn sie können es.“

„Geister? Die wirst du in Alliancia nicht wirklich finden, eher in Batzien in den untergegangen Ruinen, wenn man das Pech hat.“

„So… eilig habe ich es nun auch nicht, herauszufinden was mein neues Tattoo bedeutet, sonst brauche ich wieder jemanden, der mich tröstet.“

„Für so eine starke Person, hast du auch irgendwie ein weiches Herz. Kannst du mir vielleicht ein bisschen von deiner Familie erzählen?“

„Ich habe einen Vater, der in der Zukunft der Dämonenkönig ist und meine vierzehn Schwestern.“

„Bitte?! Respekt an deine Mutter, dass sie… solch eine Ausdauer hatte.“

„Hm… laut meinem Vater ist meine Mutter gestorben, so kenne ich sie leider nicht und… er weigert sich auch, irgendetwas über sie zu erzählen. Wie du weißt, bin ich die Prinzessin, aber das betrifft nicht meine anderen Schwestern, die mein Vater ablehnt.

Bevor… ich zu sehr ins Thema greife, aber es ist so wie es ist. Ich versuche meine Schwestern das Leben so angenehm wie möglich zu machen, aber… mehr kann ich dann auch nicht machen.“

„Oh je… Aber immerhin hast du dann auch eine Familie, neben deinen Freunden. Denke… egal was dir passieren wird, du bist nicht alleine.“ lächelte Rose.

„Aww, solche Aufmunterungen brauche ich wirklich öfter mal. Morgen ist ja der Tag der offenen Tür oder? Was kann ich mir eigentlich darunter vorstellen?“ wechselte Lilith das Gespräch.

„Dort sollen Jugendlichen, aber auch anderen Personen nahe gelegt werden, was wir als Abenteurer überhaupt machen. Wir zeigen, wie wir unsere Pläne bei den Aufträgen planen, andere erzählen ihre Geschichten von ihren Abenteuern.

Auch werden unterschiedliche Vorführungen gemacht, mit welchen Waffe man wie übt, aber auch Magie kommt zum Einsatz. Es werden ein paar Übungskämpfe vorgezeigt, damit die Zuschauer verstehen, worauf es bei einem Kampf ankommt.

Dann wird erklärt, wie ein Auftrag für einen Abenteurer entsteht, woher die Belohnung kommt und wie die Gilde den Schwierigkeitsgrad dieses Auftrages abwägt. Also für jeden etwas und es ist eine sehr gute Sache finde ich, denn damit bauen wir eine bessere Bindung zum Volk auf.

Wir enthalten uns bewusst von den Kriegen, das… einige Kritik geäußert wurde, aber das Hauptargument ist einfach, wer kümmert sich um die Monster und Banditen, die vor den Städten für Ärger sorgen? Die Soldaten… sind mehr oder weniger im Krieg eingezogen, bleiben also nur wir übrig.

Ich frage mich, wo Emanuel dich nun einsetzen wird, denn… ohne dir zu Nahe zu treten, aber bei einem Kampf mit dir lernt man… nur bedingt was aber wir wollen Leute anlocken, das dürfte mit deinem Lernstil… zu blutig sein.“ schaute Rose lächelnd zur Seite.

„Ey…“

Der Tag ging diesmal relativ ruhig vorbei, die Stadtwache war noch beschäftigt, das Chaos auf der Straße zu kontrollierten, aber die Bewohner waren nun viel aufgeschlossener. Man hörte viel mehr Gelächter auf der Straße, von den Paladinen oder allgemein Inquisition wird man nichts mehr finden. Die meisten Gebäude wurden niedergebrannt, selber die Feuerwache… hatte es nicht wirklich so eilig gehabt, sie zu löschen.

Am nächsten Tag ging Lilith früh morgens in einem sehr dunklen blauen Kleid zur Abenteuergilde, Rose hat ihr versprochen, mit den anderen Gefährten später nach zu kommen. Die Dämonin trat in die Gilde, wo jeder Abenteurer, aber auch das Personal beschäftigt ist, ihre Arbeiten noch schnell zu beenden, als sie alle Lilith sahen. Sofort herrschte eine Stille, bis die ersten Personen klatschten, der Rest folgte nach.

„Erm… hallo?“ wunderte sich Lilith, als die Gildenmeisterin Emanuel schon auf sie zugelaufen kam, diesmal in einem orangen Kleid.

„Lilchen, geht es dir gut? Man hat nichts mehr von dir gehört, als du die Inquisition auf dem Marktplatz öffentlich demütigt und dem Volk die Augen geöffnet hast.“ nahm Emanuel die Hände von Lilith.

„Mir ging es gut, aber ich musste die schwangere Frau von diesem Ort wegbringen, weil bei ihr die Wehen eingesetzt hatten. Bevor du dir Sorgen machst, aber ihr sowie ihrem Mädchen geht es beiden sehr gut.“ berichtete Lilith, das Geklatsche wurde nur lauter.

„Ach Lilchen… auch… wenn wir eine neutrale Position einnehmen, aber endlich hat sich jemand gegen diese Barbaren gewehrt. Deswegen sind sie hier alle dankbar. Ich will nicht wissen, wie viele Freunde oder Familie wegen der Inquisition verloren haben, aber endlich hat es ein Ende.“ lächelte Emanuel.

„Der König wollte mich ausschimpfen, aber letztendlich war ich es gewesen, der ihm meine Meinung gesagt hat. Er dürfte die nächsten Tage sehr intensiv überlegen, wie er seinen Pfad weiter gehen will, aber egal. Hier bin ich, was soll ich tun?“ wechselte Lilith abrupt das Thema, weil sie schon ahnte, dass jeder mehr wissen wollte.

„Tz tz tz, so ungeduldig, aber ok. Kinder, geht wieder auf eure Arbeit, wir haben nicht mehr viel Zeit, bis wir unser Event starten. Du kommst in mein Büro, dann sage ich dir was zu tun ist.“ klatschte die Gildenmeisterin kurz mit ihren Händen, dann nahm sie eine Hand von Lilith und zog sie mit.

Überall sah sie Dankbarkeit in den Augen des Personals, an denen Lilith vorbei ging, scheinbar hatte sie einige Pluspunkte verdient… als sie im Büro der Gildenmeisterin waren.

„Hier… das ziehst du an, dann erkläre ich, was du zu tun hast.“ lächelt die Gildenmeisterin mit einem Kostüm in den Händen. Man sah nur die Panik in den Augen von Lilith.

Später…

„Ich frage mich wirklich, was Lilith in der Gilde tun muss.“ meinte Axel, der mit Rose, Leena und Sakura in ihren Alltagskleidern zur Abenteuergilde ging.

„Mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas was in ihrem Element, hoffe nur, dass sie nicht Übungsduelle machen soll oder so.“ murmelt Leena.

„Glaube ich nicht. Das machen eher die Trainer untereinander. Lilith… ist ja eigentlich ein Allrounder wenn es um das tägliche Leben geht, aber… Vorführungen umzusetzen da dürfte selbst sie doch Schwierigkeiten haben.“ wiegelt Rose den Kopf.

„Freunde, lasst uns einfach überraschen. Hoffentlich treffen sich der König und Lilith in nächster Zeit nicht, denn sie… hat ihm ziemlich vor den Kopf gestoßen, weswegen er einige Überlegungen anstellen muss, selbst sein Sohn musste etwas aus dem Gespräch gelernt haben. Sag Leena… weiß Hendrik?“ fragte Sakura auf einmal und die Magierin schüttelt den Kopf.

„Nein, er weiß davon nichts. Wenn ich ehrlich bin, ist es auch besser so. Nicht… das ich was dagegen hätte, aber dummerweise hat er einen ziemlich hohen Beschützerinstinkt und da brauch ich ihn nicht in meine Nähe.“

„Erm… was ist das für eine Schlange?“ wundert Axel sich, als er die Menschenmenge vor der Gilde sah. Draußen standen mehrere Abenteurer, die für Ordnung sorgten und die Schlange nahm scheinbar kein Ende.

„Was… ist denn hier los? Waren solche Events schon immer so populär gewesen?“ staunte Leena. „Müssen… wir uns auch anstellen?“

„Nein. Die Gildemeisterin hat mir… Karten ausgestellt, dass wir direkt reinkönnen, solange wir nur nicht in die Vorführungen gehen, das wäre den Gästen gegenüber unfair.“ zuckte Rose mehrere rosafarbene Karten aus ihrem Inventar und verteilte sie.

„Wie praktisch, ich wüsste nicht, ob ich dazu die Lust hätte. Ich sehe ja nicht mal das Ende der Schlange.“ meinte Sakura, die dankend eine Karte nahm. Scheinbar hat die Organisation dafür gesorgt, dass Personen mit den Karten einen anderen Eingang nehmen durften, weswegen es nicht lange dauerte, bis die Gefährten drin waren.

„Meine Güte, ist das hier voll.“ staunte Axel. Selbst an den besten Tagen, wenn alle Abenteurer da sind, war immer noch genug Platz vorhanden, aber heute? „Schaut doch… die Schlange geht in diesen Raum… was war da nochmal… AH! Dürfte der Aufenthaltsraum sein, aber wegen der vielen Dekorationen musste ich überlegen. Kommt, ich kenne eine geheime Tür.“

„Huch? So was gibt es hier in der Gilde?“ ist Rose erstaunt über die Information und Axel nickte. Die Damen folgten den jungen Mann, der tatsächlich eine Geheimtür zu diesem Raum öffnete und… sahen den Grund warum, so viele Menschen Schlange stehen…

Und lachten alle auf einmal, laut und stark.

„WAS?!“ warf Lilith ihnen einen Todesblick zu, dann änderte sich ihr Gesicht wieder zu einem Lächeln, als sie den nächsten „Kunden“ betreute.

Lilith trug ein sehr knappes schwarzes Häschenkostüm, was ihre Figur extrem betonte, vor allem wirkten ihre Brüste nun wie Kanonenbälle. Das Kostüm war schwarz, dazu trug sie schwarze Ohrenhasen, Netzstrumpfhose an ihren Beinen und einen weißen Plüschelschwanz.

„Wie kann ich ihnen helfen?“ fragte Lilith freundlich einen alten Mann. „Wünschen sie etwas zu trinken oder möchten sie ihren Hunger stillen. Komm, ich bringe sie zu einem Tisch.“ verbeugte sich die Dämonin dabei.

Im Aufenthaltsraum standen mehrere Tische wo Gäste die speziellen Tee´s der Gildenmeisterin kosten durften, scheinbar war Emanuel ein Multitalent, denn sie stand hinter einer Theke und machte das Essen frisch vom Herd.

„Erm… erm… etwas von diesem sonderbaren Tee, der gegen die Schmerzen hilft.“ murmelt der alte Mann, aber sein Blick war ganz woanders, als er sein dürfte.

„Ah, ich verstehe. Das werde ich ihnen natürlich bringen.“ drehte sich Lilith leicht um und zeigte dem Mann seinen Tisch, dabei wackelt sie leicht mit ihren Hüften, dass die anderen Gäste… einfach nicht mehr loslassen konnten von ihr.

Sakura, Leena, Rose sowie Axel, schafften es nicht mehr mit dem Lachen aufzuhören. Da steht die gefährlichste Dämonin der Welt und bedient mit ihrem knappen Kostüm die Kunden.

„Lilchen, Teller 13 und 17 sind fertig.“ rief die Gildenmeisterin und Lilith kam mit einem Tablett, um das Essen den anderen Gästen zu bringen. „Tee 71 einmal bitte gegen Schmerzen.“ teilte die Dämonin mit und Emanuel hob ein Daumen hoch. Es waren vor allem die Männer, die nicht mehr aufhören konnten, die schönste Frau der Welt zu begutachten.

Axel ging auf die Knie, er konnte nicht mehr richtig atmen, aber das war es ihm wert, während Rose und Leena die Tränen kamen. Irgendwie störte es keinem, dass eine Gruppe von Jugendlichen das „Häschen“ der Gilde auslachte. „Das… finde keine Worte.“ kichert Sakura.

Nun kam Lilith zu ihnen. „Schön das ihr euren Spaß habt, aber ich muss euch bitten, wieder zu gehen. Es wäre den anderen Kunden sehr unfair.“ lächelte Lilith. „Und morgen gehen wir gemeinsam auf Reisen!“ zischte Lilith ihnen die Information zu, scheinbar ist es der peinlichste Moment in ihrem Leben.

„Das… ist mir so egal, aber diesen Augenblick werde ich mir für alle Ewigkeit merken!“ grinste Axel, dabei schnappte er wieder nach Luft.

„Ich verstehe. Wenn ich sie nun bitten dürfte, zu gehen?“ lächelte Lilith wieder, aber ihr spezielles, wo bald was passieren könnte.

„Nö, wir bleiben und schauen dir weiter zu.“ teilte Sakura es kichernd mit. „Wir nehmen ja keine Getränke oder Essen und sind nicht im Weg.“

„ … Wie sie wünschen. Ich werde es mir zumindest merken, meine lieben Gäste.“ war das Lächeln bei Lilith eingefroren, aber die versteckte Drohung ignorierten ihre Gefährten bewusst, diese Chance wollten sie sich einfach nicht entgehen lassen.

„Das ist wirklich einer der schönsten Tage meines Leben.“ murmelt Rose fröhlich weinend, als Lilith sich von ihnen abwendete und den nächsten Kunde betreute.

„Nicht nur von dir…“

Kapitel 297

Ich bin wiedergeboren und das Lächeln eines Babys?

„Sinella, wir… haben ein Problem.“ kam ein kleiner Dämon ins Strategiezimmer von Sinella rein, dabei schwitze er sehr stark.

„Ich höre?“ gab Sinella die Erlaubnis zum Sprechen, dabei ist sie nun gespannt, wie ihr Rivale auf ihre neue Strategie reagiert. Alle ihre neuen Pläne musste sie ebenfalls über den Haufen werfen, nachdem die Alliancianer ihre Stellungen verteidigen konnten, schlimmer noch, die Dämonen haben einige ihre Stellungen verloren.

Erst ab diesem Moment wusste Sinella, dass die Alliancianer einen Strategen gefunden haben, der genau wusste, wie man Strategien plant, sogar mehr, sich in den Kopf seines Feindes hineinversetzen konnte.

Der Bote ging zum Tisch und holte einen Stock raus, dann fing er mit seiner Erklärung an: „Also… diese Armee, die diese feindliche Stellung eingenommen hat, weil ihr den Feind ablenken wollt… wird von dieser Armee, dieser und dieser angegriffen…“

„Bitte!? Ich höre nicht recht? Wie sollen sie das… warte. Sie mussten über die Nacht marschiert sein, damit sie es funktioniert.“ verstand Sinella sofort den ruchlosen Plan.

„Nicht… nur das. Diese Stellung und diese Stellung am Fluss marschiert nun ebenso. Unsere Späher haben berichtet, dass sie diesen Weg entlang geht, aber… sie haben dort einfach angehalten und fangen an eine neue Basis aufzubauen.“

„VERDAMMT!“ flucht Sinella laut, dass der Bote erschrocken sein Stock fallen ließ. „Wie hat der Stratege das denn herausgefunden?! Die Spezialeinheit muss gesehen worden sein, sonst kann ich mir diesen Zug nicht erklären.“

„Es… geht noch weiter.“ zittert der Bote, denn für ihn war es ungewohnt, dass Sinella sich so gehen lässt.

„Dann redet!“ befahl die Dämonin, mehrere Zornesadern haben sich auf ihrer Stirn gebildet, während sie fieberhaft neue Pläne überlegen musste.

„Eine Armee der Menschen ist verschwunden und zwar… diese hier.“ zeigte der Bote auf eine Armee weit im Norden, die den Verbindungstunnel zu Snolonien beschützt.

„Huh?!“ reagierte Sinella nun erstaunt. Ewig haben die Dämonen versucht, irgendwie sich den Tunnel freizukämpfen, damit sie an spezielle Ressourcen aus Snolonien ran kommen für ihre Killerpuppen. Leider konnten die Alliancianer dieses Gebiet ziemlich gut im Griff halten und bisher jeden Angriff der Dämonen widerstehen.

„Genau, unsere Späher sind nicht in der Lage, sie zu finden. Wenn… ich meine Meinung dazu sagen dürfte, aber es riecht nach einer Falle.“

„Ist es auch. Vermutlich ist die Armee im Tunnel, damit wir unsere Streitkräfte teilen und unsere Aufmerksamkeit dort richten. Tzz… dieser Stratege macht das gleiche Spielchen wie wir.

Wir nehmen ein um die Aufmerksamkeit zu bekommen, lassen die einfach eine Armee „verschwinden“ damit wir uns dort unserer Aufmerksamkeit widmen… Verdammter Mistkerl, wenn ich nur wüsste, wer der Stratege ist, damit ich mich in sein Denken hineinversetzen kann. Gibt es irgendwelche merkwürdigen Vorkommnisse bei den Menschen?“ überlegte Sinella, was sie mit der verschwundene Armee machen soll.

„Ja, in der Hauptstadt gab es scheinbar einen Volksaufstand. Wir kennen die Gründe nicht, aber als es Nacht wurde, brannten mehrere Gebäude.“ nickte der Bote.

„Warum brennen sie nicht gleich alles nieder… Aber das ist unwichtig. Hmm… ich meine gelesen zu haben, dass die beschworene Heldin zurückgekehrt ist oder?“

„Erm… das ist richtig. Sie wurde mit einem Mann und drei Frauen gesehen, wie sie die Stadt betreten haben. Dabei… war eine ziemlich merkwürdig ausgerüstet, denn sie trug eine rote Rüstung mit vielen Schädeln.“

„Hmm…. Hm?! Warte. Könnt ihr sie näher beschreiben?“ bekam Sinella ein ungutes Bauchgefühl bei der Sache.

„Der Späher berichtet, dass sie lange blonde Haare trug und ein menschliches Aussahen hatte. Zuerst dachte ich auch, dass es die Verräterin Lilith wäre, aber… unwahrscheinlich, dass sie als Dämon mitten in eine Stadt geht, wo sie doch ihre speziellen Leute haben, die gezielt die Dämonen suchen.“

„Nicht wenn sie für die Heldin arbeitet und die Heldin ihre Macht richtig einsetzt. Nun verstehe ich so langsam, vermutlich ist Lilith sogar deren Stratege. Sonst kann ich mir nicht erklären, wie sie sonst hinter meinen Plan mit dem Staudamm gekommen sind. Nur Dämonen wissen von unseren Spezialeinheiten.“ nickte Sinella zufrieden.

„Wollt… ihr das dem König berichten?“

„Beim dunklen Gott, nein. Er ist irgendwo auf Deymonlia und geht seinen Plänen nach, soll er erst mal dort bleiben. Nun macht es mir die Sache einfacher, wenn ich weiß, dass ich gegen einen Dämon Krieg führe.“ grinste die Dämonin. „Dann kann ich mir auch gut vorstellen, was es mit der „verschwundenen“ Armee auf sich hat.

Also…“

Lilith war im Tiefschlaf gewesen, als etwas gegen ihre Wange klopfte… sehr ausdauernd, man hörte leichtes Kichern. Langsam öffnete die Dämonin ein Auge und sah in die Augen von Lisa, die sie auf einmal vor Freude anlächelte.

„Hrmm… bist jetzt schon eine Nervensäge…“ murmelt Lilith, was das Baby wieder zum lachen brachte.

„Das ist ihre Art, danke zu sagen.“ sagte Layla hinter Lisa, die das Schauspiel in Ruhe angeschaut hatte. „Scheinbar… mag sie dich.“

Lilith kam spät in der Nacht, als sie ihre Pläne dem General Burns vorgeschlagen hatte mit ein paar Fallen, um festzustellen, ob der feindliche General weiß, dass er gegen einen „Dämonenexperten“ kämpft.

Rose hat sie müde empfangen. Ängstlich, aber auch erleichtert, dass Lilith wieder gekommen ist und hat sie auf den neuesten Stand der Dinge gebracht.

„Layla… schläft immer noch tief und fest, sowie auch das Baby. Du kannst ruhig mein Bett nehmen, ich werde im Schlafsack in der Küche schlafen, aber… du solltest dich wirklich waschen gehen.“ Dies hat Lilith auch getan und konnte mehr oder weniger mit letzter Kraft ins Bett gehen, bevor sie in den Tiefschlaf gefallen ist…

Die Dämonin hielt ihren kleinen Finger vor Lisa, den sie mit einer Hand packte und wieder lachte. Diese… Szene hat Lilith doch einen Herzstich verursacht und wollte weinen, aber irgendwie… unterdrückte sie es.

„Ja… sie scheint mich irgendwie zu mögen.“ grinste Lilith. „Aber in der Zukunft nicht mehr so unbedingt, aber das braucht Layla nicht zu wissen.“ kam der Gedanke noch.

„Ich werde euch bald verlassen, denn… in dieser Stadt ist es für mich und Lisa nicht sicher. Hoffentlich finde ich meinen Bruder, ansonsten… muss er weitersuchen.“ teilte Layla ihren Entschluss mit.

„Verstehe. Vielleicht ist das wirklich besser so, denn… dein Kind braucht vermutlich auch Blut oder?“

„Hmm… ich bin mir nicht sicher. Ich bin die erste unter den Vampiren, die ein Kind auf die Welt gesetzt hat. Menschen und andere weibliche Wesen, geben ihren Kindern Muttermilch oder? Aber das werde ich früh genug herausfinden.

Ich… hätte da eine Frage…“

„Lass mich raten, es geht um deinen Bruder Acula?“

„Richtig. In meiner Familie ist er wirklich der Stärkste, der es auch mit den Dämonenkönigen aufnehmen kann, hat… es etwas mit eure Rasse zu tun?“

„Hm… Ja und Nein. Ich will dich nicht zu sehr mit Einzelheiten langweilen, aber einfacher ausgedrückt, es hat „etwas“ mit meiner Rasse zu tun, aber eher sind es meine hohen Attribute, die ich mir durch das Training geholt habe…

Willst du das Geheimnis kennen? Also… eine Stärke zu bekommen, das selbst Acula es überlegt, sich mit dir anzulegen?“

„Warum… habe ich das Gefühl, dass hinter dem Angebot ein Haken steckt?“

„Wenn ich es dir verrate, musst du mir versprechen, es nur deiner Tochter Lisa und… einem weiteren Verwandten beizubringen, dabei musst du aber sicher gehen, dass sie das Geheimnis nicht weiter teilen.“

„Das… muss ja ein sehr interessantes Geheimnis sein, aber ok. Ich schwöre beim dunklen Gott, dass ich meine Tochter Lisa, aber auch… meinen Bruder Roman in dieses Geheimnis einweihen werde. Weiteres Sorge ich dafür, dass kein anderer dieses Geheimnis erfahren wird.

Normalerweise… mache ich keine Schwüre mit Sterblichen, aber… du hast mir geholfen und Lisa scheint dir zu vertrauen, wie kann ich als Mutter das ignorieren? Ich bin zwar für Menschen stark, aber ich kenne genug Personen, die mich ohne Probleme besiegen könnten. Also brauche ich die Stärke, um meine Familie zu beschützen!“

„Das… hast du schön gesagt.“ nickte Lilith zufrieden und weihte Layla in das Geheimnis ein, wie sie stärker wird. Im Grunde dasselbe, was ihre Freunde in der Zukunft machen.

„Wenn… man es jeden Tag macht und du auch die Monsternester dabei auslöscht, glaub mir, du wirst eine Stärke erlangen, die Acula nie haben wird. Dein Vorteil ist auch, du hast die Zeit dafür oder?“

„Das… ist richtig. Soll das wirklich so einfach gehen?“

„Schau mich an, ich bin das beste Beispiel oder? DU kannst mir wirklich in dieser Beziehung vertrauen, einfacher geht es nicht. Viele andere rackern sich einen Ast ab, um diese Stärke zu bekommen, mit dieser Art und Weise brauchst du dir nicht mal wirklich Stress machen.“

„Ich vertraue dir doch schon, seitdem du mich vor dem Feuer gerettet hast.“ lächelt Layla und Lisa lachte wieder.

„Wenn… es geht, hasse die Menschen nicht zu sehr dafür. Keine Ahnung, wie deine Ansicht zu ihnen ist, aber nicht alle Menschen, Zwerge und Elfen werden dich als Monster sehen, sollten sie deine wahre Natur kennen.“

„Das… wird dauern, denn momentan habe ich noch eine Wut im Bauch, dass ich selber die Inquisition jagen möchte, aber nicht in diesem Zustand, vor allem, wenn Lisa noch nicht in Sicherheit ist.“

„Das verstehe ich. Frage mich natürlich nur, ob überhaupt noch jemand von der Inquisition in der Stadt lebt, denn als ich wieder zurückgekommen bin, war das Volk immer noch dabei, alles was mit der Inquisition zu tun hatte, anzugreifen, zu verbrennen oder ähnliches.“ kicherte Lilith unheimlich.

„Sie haben es verdient, mehr kann ich dazu nicht sagen. Ich weiß… das meine Brüder Sadisten sind, aber was diese Menschen im Namen der Göttin getan haben, übertrifft meine Brüder bei weitem… Ich… habe das Gefühl, dass Alter für dich auch keine Rolle spielt oder? Weil… ich würde mich bei deiner Freundin bedanken, aber…“

„Nein, ich will meine Freundin nicht in einen Vampir verwandelt sehen. Sie soll ihr Leben als Mensch genießen und ja ich bin ebenfalls alterlos. Hast… du noch irgendetwas zum anziehen?“

„Leider nicht, das wäre meine Bitte gewesen, dass… ich vielleicht irgendwas bekommen könnte?“ lächelte Layla süß.

Lilith kramte in ihrem Inventar und holte ein weiteres blutrotes Kleid heraus. „Hier, schenke ich dir. Dürfte mit deiner Hautfarbe sehr interessant sein.“

„Huch? Danke!“ freute sich Layla, Lisa fing mit ihrer kleinen Hand nach dem Stoff des Kleides zu greifen. „Frage mich, ob sie wegen der Farbe reagiert?“

„Das wirst du schon alles früh genug herausfinden.“ stand Lilith auf. „Ich lasse dich alleine zum anziehen…“ „Warte!“

„Ja?“

„Ich… werde sofort gehen, sobald ich es angezogen habe. Werden… wir uns vielleicht irgendwann wieder sehen? Also… ich würde es mir schon wünschen.“

„Bestimmt. Aber keine Ahnung wann…“

Kapitel 296

Ich bin wiedergeboren und mein Wahn?

„WAS HAST DU MEINER STADT ANGETAN?!“ brüllte der König mit roten Kopf von seinem Thronsaal herunter.

„Und jetzt zum nächsten Bericht: In der Hauptstadt von Ethia sind eine Menge Unruhen ausgebrochen. Wir schalten jetzt live zur Reporterin Sina.“ liest ein Nachrichtensprecher seinen Text vor.

„Hallo, hier spricht Reporterin Sina. Wir haben fast Mitternacht und noch immer randaliert das Volk gegen die Inquisition. Mehrere Gebäude, aber auch die Hauptzentrale dieser Organisation sind am brennen, die Menschen, Zwerge und Elfen machen Jagd auf die Mitglieder der Inquisition.

Bisher wird von vermutlich über hundert Todesfällen die Rede sein, Experten vermuten, dass die Tendenz noch steigen wird. Es machen sogar Gerüchte die Runde, dass dieser Aufstand auch auf andere Städte übergesprungen ist und deren Bewohner ebenso die Inquisition jagt.

Der Auslöser soll heute morgens stattgefunden haben, als die Inquisition wieder weitere „Ungläubige“ verbrennen wollte, darunter sogar eine schwangere Frau. Als… hätte die Göttin einen Boten ausgesendet, unterbrach eine Frau die Tradition der Inquisition und stellte es sogar öffentlich in Frage.

Nach einem hitzigen Gesprächsaustausch stellte man fest, dass die Inquisition überhaupt kein Konzept hatte, wer und warum jemand verbrannt werden musste. Sie gingen sogar so weit, dass sie die unangenehme Frau loswerden wollten, aber haben mit ihre Stärke nicht gerechnet, die sich erfolgreich wehren zu konnte.

Erst da machte diese Frau dem Volk Mut, sich endlich zu wehren. Ziemlich erfolgreich wie man hinter mir die brennenden Gebäude sieht. Wir haben versucht diese Frau ausfindig zu machen, aber Zeugenaussagen gaben zur Kenntnis, dass diese Frau mit der schwangere Frau spurlos verschwunden ist. In diesem Fall entschuldigen wir uns bei den Zuschauern, dass wir kein Interview mit der Frau zeigen können.

Seit Stunden versuchten die Wachen mithilfe der Abenteurer Herr über das Chaos zu werden, aber bisher sind ihre Versuche gescheitert.

Das war mein Bericht aus der Hauptstadt, ich wünsche ihnen einen angenehmen Abend. Eure Reporterin Sina.“

„He he he he, manchmal ist meine Fantasie wirklich sehr gut.“ kicherte Lilith unheimlich. Sie trug ein verdrecktes Kleid, überall war Blut an ihrem Gesicht und Händen zu sehen, ihr Gesicht ziemlich verschwitzt und ihre Haare ziemlich schmierig… Und hatte eine sehr schlechte Laune.

Direkt nach der Geburt standen mehrere Soldaten des Königs vor der Wohnung von Rose, die die Dämonin ohne Umschweife zum König bringen sollten.

Nach einer… kurzen aber blutigen Unterhaltung, hatten die Soldaten das Einsehen bekommen, solange zu warten, bis Lilith und Rose die Mutter mit ihrem Kind auf ein Bett verfrachten konnten.

„Hier Rose… sollte Layla… Probleme machen, gibt ihr diesen Zettel. Zu deiner eigenen Sicherheit, rate ich dir ab, selbst nachzulesen, was drin steht, sonst wirst du für die nächsten Jahre nicht mehr schlafen können. Aber gibt diesen Zettel wirklich im Notfall ab ok? Ich rechne nicht damit, dass Layla heute noch wach wird, aber sicher ist sicher.“ drückte Lilith ihrer Heilerin einen Zettel in die Hand.

„Nun… machst du mir Angst… wobei ich mir nicht sicher bin, ob… Layla nicht gefährlicher ist, aber ich vertraue deinem Urteil.“ nickte Rose sehr ernst. Danach ging die Dämonin mit den zusammengeschlagenen Soldaten in die Burg.

Im Thronsaal waren nur der König, sein Sohn Prinz Hendrik sowie die Heldin Sakura und die Magierin Leena.

„Was ist daran so witzig?! Seit ihr in dieser Stadt aufgetaucht seid, geht alles drunter und drüber! Früher hätte ich solchen Personen den Kopf abschlagen lassen, aber wenn ich jetzt Hand an euch lege, werde ich entweder von euch getötet oder von meinem eigenen Volk!“ war der König immer noch sehr sauer.

„Und das zurecht. Ihr seid ein feiger König, wisst ihr das eigentlich?“ teilte Lilith direkt ihre Meinung mit, Prinz Hendrik zog scharf die Luft ein, während Sakura und Leena besorgte Blicke austauschten.

„Ich habe einen Freund, der ist König und liebt sein Volk über alles. Er wäre die erste Person gewesen, der zu einem Schwert gegriffen und selbst die Inquisition gejagt hätte.

Dann habe ich auch eine Freundin. Die ist Kaiserin und noch etwas grün hinter den Ohren, aber in ihrem Reich gäbe es keine Inquisition. Würde sie mitbekommen, dass eine Organisation sich an ihrem Volk vergreift, wird die ihre persönlichen Folterer kennenlernen.

Mein Vater, der stärker ist als ich und auch ein Anführer ist, hätte überhaupt erst nicht zugelassen, dass irgendjemand nach Macht greift. Er hätte den Keim direkt erstickt und ein mahnendes Beispiel an alle gegeben.

Aber ihr? Im Grunde widert ihr mich an, dass ihr das überhaupt erst zulasst und nicht eingreift. Euer Volk wird vor euren Augen verbrannt, wie könnt ihr überhaupt tatenlos wegschauen? Euer Volk, das Herz eures Reiches, das eure Steuern zahlt, eure Soldaten auf die Welt bringt, Essen und Nahrung für alle organisiert, wird von irgendwelchen Fanatikern getötet!

Selbst die Dämonen machen nicht so einen Scheiß, weder jetzt, noch in der Vergangenheit wie in der Zukunft und sie glauben wohlgemerkt an den dunklen Gott.

Falls ihr es nicht wusstet, aber heute wollte man sogar eine hochschwangere Frau verbrennen, die übrigens nun ein gesundes Mädchen auf die Welt gebracht hat. Nun schläft sie sich in der Wohnung bei Rose aus von all dem Stress und ich hoffe, dass dem Baby keine bleibenden Schäden entstanden sind.

Bevor die Inquisition also anfängt auch Kinder zu verbrennen, habe ich dem Wahn ein Ende bereitet und die Augen bei eurem Volk geöffnet, die Resultate kann man sogar hier aus dem Fenster sehen. Zu dumm, dass ich es nicht aus nächste Nähe sehen konnte, wie die Paladine und anderen Spinner verbrannt wurden, weil ich ein weiteres Leben retten musste.

Also, bevor IHR mir irgendwelche Vorwürfe machen wollt, solltet ihr die nächsten Sätze sehr genau überlegen, ansonsten wird dein Sohn der neue König, weil der alte auf einmal an Herzschwäche gestorben ist. Ich bin müde, verdreckt und habe eine verdammt scheiß LAUNE!“ wurde Lilith sehr laut.

Alle wurden sehr schweigsam im Thronsaal und mussten erstmal… die Informationen verdauen, die sie von der Dämonin zu hören bekamen.

„ … Ich konnte nicht eingreifen, weil mein Urgroßvater mit der Inquisition einen Vertrag unterschrieben hat, dass weder er noch seine Nachfolger sich in die Belange der Inquisition einzumischen hätte.

Er war selber eine sehr gläubige Person gewesen und war einer der Befürworter der Inquisition gewesen, weswegen sie soviel… Macht ansammeln konnten.“ erklärte der König nun etwas ruhiger seinen Standpunkt.

„Aha? Ein Vertrag bindet euch? Ist es dasselbe wie ein Eid oder Schwur, wo man vom System… gezwungen wird, sich daran zu halten?“ kam die Frage von Lilith.

„Nein…“ schüttelt der König den Kopf, als er selber merkte, wie die Frage gestellt wurde.

„Nein? Wirklich? NEIN?!“ platzte Lilith bald der Kragen als Sakura und Leena von beiden Seiten ihr eine Hand auf die Schulter legten.

„Beruhige dich. Ich kann deinen Standpunkt sehr wohl nachvollziehen, aber… ich kann nicht zulassen, dass du den König umbringst.“ sagte Sakura es sehr nüchtern. „Vor allem… würdest du nur mehr Probleme im Reich verursachen.“ fügte Leena hinzu.

„Ok. Ich habe mich beruhigt, wirklich. Hat einer von euch ein Blatt Papier?“ lächelte Lilith, aber… es war das Lächeln eines Grauen. Leena kramte in ihren Inventar und gab dies der Dämonin.

„Danke. Also… ich bringe euch was bei. IHR seid der König. Der HERRSCHER auf Alliancia und NIEMAND kann euch mehr oder weniger widersprechen… und doch seid ihr wegen einem Stück Papier schwach?

Nun bringe ich euch was bei. Stellt euch dieses Stück Papier als euren Vertrag, den euer Urgroßvater unterschrieben hat vor…“ demonstrierte Lilith und zerriss das Papier in der Mitte.

„So einfach löst man einen Vertrag. Man zerreißt ihn in der Mitte und erklärt ihn für nichtig, ganz einfach. Sollten irgendwelche Zusatzbedingungen wie Entschädigung oder ähnliches stehen, werden sie ebenfalls für nichtig erklärt, denn ihr seid der König und eure Aufgabe ist es nicht, irgendwelchen Fanatikern in den Arsch zu krabbeln oder schützen, sondern euer Volk, welches euren Beistand benötigt, zu beschützen!

Mein Vater hätte mir was gehustet, wenn ich mit irgendwelchen Verträgen um die Ecke gekommen wäre und sollte mein Großvater etwas ähnliches getan haben, kein Ahnung welche kreativen Ideen ihm eingefallen wären, aber er hätte sich kein bisschen daran gehalten.“ hatte Lilith ein paar Zornesadern auf der Stirn.

Belämmert schaute der König Lilith an und wusste nichts zu sagen. So was einfaches und das ist ihm selber nicht eingefallen? Man sah in seinen Augen die Schuldgefühle hochkommen.

„Wie viele… Leben… hätte ich retten können?“ murmelt der König leise, sein Zorn ist komplett verraucht.

„Keine Ahnung, aber vielleicht solltet ihr euch langsam bewusst werden, welche Macht ihr wirklich als König habt. Scheinbar ist da noch viel ungenutztes Potenzial, sonst würden diese Fanatiker das nicht so schamlos ausnutzen.

Aber das Volk löst für euch das Problem, vielleicht überlegen sich die nächsten Möchtegern-Diener der Göttin, ob sie gegen irgendwen noch Hand anlegen wollen. ICH gehe jetzt jedenfalls und darf mir überlegen, wie ich Rose das alles erklären soll, was in ihrer Wohnung passiert ist.“ teilte Lilith das noch mit, ohne noch dem König irgendwelchen Respekt zu zeigen, als sie von Sakura aufgehalten wird. „Was?“

„ … Danke. Ich komme zwar aus der anderen Welt, aber mir waren die Hände gebunden von… mehreren Personen, die großen Einfluss haben. Will dich jetzt nicht mit Ausreden zureden, aber… danke, dass du mit der Inquisition ein Ende bereitet hast.“ lächelte Sakura.

„Wenigsten einer sieht es positiv…“ murmelt Lilith leicht lächelnd, als auf einmal die Throntür aufgerissen wurde und General Burns eintrat.

„Bei der Göttin, gut das ihr hier seid. Es hat sich etwas bei den Dämonen getan und der… feindliche General hat gemerkt, dass seine Strategien keine Früchte mehr tragen. Heute Mittag wurde eine… kleine Stellung von uns von den Dämonen überrannt und seitdem harren sie dort aus.

Wir haben mehrere Überlegungen angestellt, aber… egal wie man es dreht und wendet, aber wir wittern alle, dass es eine Falle sein muss. Ich würde zu gern wieder eure Meinung als Expertin der Dämonen hören.“ leierte der General den Bericht runter, dabei schaute er nur Lilith an.

„Was denn noch… Ok. Kein Problem, dann komme ich eben und löse mal wieder ein Problem für euch…“ stöhnte Lilith laut.

„Ihr… habt schon mitbekommen, dass die Stadt am Brennen ist oder?“ fragte Leena den General, aber der zuckte nur die Schultern. „Für interne Probleme bin ich nicht zuständig, aber bin froh, dass das Volk sich endlich wehrt.“ sagte der General geradeheraus, wo selbst der König erstaunt seine Augen groß aufriss.

„Wenn ihr mir folgen würdet Lady Lilith?“ bat der General, der nicht mal einen Kommentar von dem Zustand von Lilith nachfragte. Beide gingen aus dem Thronsaal raus und nun war der König mit den drei jungen Menschen alleine.

„Vater… auch wenn ihr es nicht hören wollt, aber… Vielleicht war es die beste Lösung gewesen in dieser verzwickten Lage mit der Inquisition. Ich kann mich gut an die Gespräche erinnern, die wir früher geführt haben… und Politik ist keine einfache Sache, aber dies hat Lady Lilith scheinbar auf ihre Art gelöst.“ versuchte Prinz Hendrik den König zu trösten.

„Ich dachte eher an ein Blutbad, wenn Lilith loslegt, aber damit hat sie es dem Volk selbst überlassen, das Problem direkt anzupacken. Meine Meinung ist jedem bekannt über die Inquisition, sie haben das verdient.“ wiederholte Sakura ihre Meinung.

„Stimmt… hätte auch eher mit einem Massaker gerechnet, wenn es um Lilith geht. Nun ist eher ein Volksaufstand entstanden, was Lilith Handschrift trägt, wenn es um Chaos geht.“ nickte Leena.

„Ich… danke euch für eure Meinungen und Trosts, aber… scheinbar muss ich selber Überlegungen anstellen, bezüglich meiner Rolle als König.“ teilte der König seine Gedanken mit, man sah weiterhin seine traurigen Augen.

„So Lady Lilith, die Karte ist auf dem neusten Stand der Dinge. Wie ihr vermutet habt, haben die Dämonen diese beide Stellungen versucht anzugreifen, die wir aber erfolgreich mit guter Vorbereitung verteidigen konnten.

Selbst dieser Wald hier… wurde von einer kleinen Dämoneneinheit angegriffen, dank unsere Gedankenspiele konnten wir die Elfen vor der kommende Gefahr warnen und die Dämoneneinheit wurde restlos ausgelöscht.

Problematischer war es mehr auf dem Wasser. Trotz euer Warnung, dass ihr keine Erfahrung darüber habt, wie man auf Wasser seine Züge plant, konnten wir zumindest verhindern, dass die Flotte der Dämonen bis zu diesen Hafen vordringt. Es war ein geniale Idee gewesen, mehrere kleine Kanoneneinheiten auf dem Land zu verstecken, so konnten die Dämonen überhaupt erst nicht an Land anlegen.

Nun kommen wir zu unserem eigentlichen Problem. Diese kleine Stellung, wurde von einer sehr großen Dämonenstreitmacht überrannt, der Anführer dort konnte noch seinen… Bericht abliefern, bevor der Kontakt abgebrochen wurde.

Egal… wie wir die Situation betrachten, aber es macht für uns keinen Sinn, dass diese Stellung eingenommen wurde, daher vermuten wir, dass es eine Falle sein muss, wenn wir sie wieder zurückerobern wollen.“ erklärte General Burns ausführlich mit einem langen Stock die Situation.

Lilith hat sich es alles in Ruhe angehört und musste dem General zustimmen, irgendetwas war faul an der Sache…

„Hmm… irgendwie… soll es uns vor etwas anderem ablenken. Die Armee ist groß genug, dass sie die Stellung lange genug halten kann, aber ignorieren wäre ebenso fatal.“ stimmte Lilith zu und betrachtet die gesamte Karte.

„ … Sag… gibt es irgendwelche ungewöhnlichen Vorkommnisse bei den Dämonen oder… Orte, wo eine geringe Anzahl von Dämonen gesichtet worden sind?“

„Erm… wie kommt ihr darauf?“ wunderte sich der General, aber machte ein Zeichen zu einem Offizier, dass er suchen soll. Der Operationszimmer war wieder ziemlich gefüllt und jeder war gespannt, was Lilith ihnen zu sagen hat.

„Ganz einfach. Diese Stellung wurde bewusst eingenommen, damit wir unsere Augen darauf halten, können sie aber auch nicht einfach so ignorieren, weil sie eventuell diese oder diese Stellung angreifen könnten.

Meine Erachten würde es MICH nicht wundern, dass die Dämonen nun dort ausharren und warten, welchen Zug wir machen werden. Der General will uns mehr oder weniger auf die Probe stellen, damit er weiß, welche Pläne er als nächstes entwickeln kann.“ schaute Lilith den General sehr ernst an.

„Also… hat es angefangen, wie ihr es prophezeit habt. Ein Krieg der Gedanken, wer besser seine Pläne planen kann.“ wirkte der General nicht sehr erbaut darüber.

„Wer der General auch ist, aber das ist ein sehr gefährlicher. Vielleicht hat er die Stärke eines Elitedämons, aber wir sehen selber vor unseren Augen, das ein kluger Stratege gefährlicher ist, als ein Muskelprotz.“ hörte man den Respekt aus der Stimme von Lilith.

„Erm… vielleicht habe ich was gefunden Sir.“ meldete sich der Offizier und kam mit einem Bericht zurück. Der General nahm es aus der Hand und las es selber.

„Hmm… Vor zwei Wochen wurde eine kleine Gruppe von Dämonen… in diesem Gebiet gesichtet. Aber… dann sind sie spurlos verschwunden. Das war in einer Zeit, bevor ihr gekommen seid.“ wirkte der General misstrauisch.

„Wäre mir neu, dass Dämonen einfach so verschwinden. Dürfte vermutlich eine Spezialeinheit sein, die sich mit Sabotage auskennt. Ich würde diese Gruppe zwischen Fünf und Zehn einschätzen, genug Leute um viel Unheil anzurichten.

Aber… da passierte nichts, wo sie zuletzt gesehen worden sind, zumal der Bericht zu alt ist… warte… was ist dort?“ zeigte Lilith mit einem anderen Stock an eine Stelle wo ein grauer Strich am Fluss gezogen ist.

„Dort ist ein Projekt der Zwerge der Energiegewinnung über Wasserkraft. Keine Ahnung, was das sein soll, aber die Zwerge haben den großen Fluss mit einer gigantischen Mauer zugemacht und mit Löchern versehen, wo Wasser gezielt rauskommt.“ erklärt der General.

„Erm… was? Wie geschützt ist denn dieses Gebiet?“ hatte Lilith auf einmal ein schlechtes Bauchgefühl.

„Keine Ahnung, dürfte keinen richtigen Schutz haben, warum?“ kniff der General nun seine Augen zusammen, als er die Veränderung bei Lilith bemerkte.

„Weil… ohne zu wissen, wie groß dieser Staudamm ist, aber wenn dieser zerstört wird, wird eine gigantische Wasserwelle den Fluss entlang rauschen… hier, wenn wir dem Fluss folgen, trifft es volle Kanone eine der großen Stellungen! Was… ein genialer Schachzug.“ rauschte Adrenalin durch den Körper von der Dämonin.

„Bei der Göttin… mit was für einem Feind kämpfen wir denn hier?“ verstand der General sofort das Problem und überlegt selber fieberhaft.

„Gegen einen sehr schlauen. Hmm… es würde mich nicht wundern, dass die Saboteure längst in Stellung sind. Vielleicht bin ich paranoid, aber ich würde es auch so umsetzen, wenn ich diese Information habe.

Vermutlich ist es schon zu spät, jemanden zu diesem Staudamm zu schicken… Hmm….“ grinste Lilith auf einmal.

„Scheinbar… habt ihr eine Idee?“ hakte der General nach, denn er selber hat keine Ideen.

„Also…“

Kapitel 295

Ich bin wiedergeboren und die Geburt?

Rose schlummerte immer noch friedlich in ihrem Bett, das Chaos von draußen bekam sie überhaupt nicht mit, als auf einmal jemand so heftig gegen die Haustür klopfte, dass die Heilerin beinahe vom Bett runter gefallen wäre.

„Aww… man… kann man nicht mal… einfach ausschlafen?“ nörgelte Rose, die mit schlechter Laune von ihrem Bett aufstand und nicht mitbekommen hat, dass Lilith fehlte. Aber die Person hinter der Tür war scheinbar sehr ausdauernd beim Klopfen, als Rose sie mit einen Ruck öffnete.

„WAS ZUM GEIER… Lilith?!“ wollte Rose direkt los schimpfen, sah aber wie ihre Freundin eine Frau mit einem dicken Bauch in den Armen hielt und dabei laut stöhnte.

Einige Minuten bevor Lilith vor der Tür Randale machte:

„Wie meinst du das? Das ist aber ein sehr beschissener Moment ein Kind hier zu gebären!“ fluchte Lilith.

„Als… ob ich was dafür kann… der Kerkeraufenthalt, dieses… abscheuliche Ritual der Menschen, das war doch zu viel Aufregung für mein Kind!“ verzog Layla ihr Gesicht vor Schmerzen. Überall schlugen Menschen, Zwerge und Elfen die Mitglieder der Inquisition zusammen, einige Paladine werden statt den Ungläubigen selber an den Scheiterhaufen festgebunden.

„Ich… habe schon so viele Kinder verloren, das ist… mein erstes Kind, dass endlich… leben will. Bitte… ihr wisst ja scheinbar was ich bin, ich brauche eure Hilfe!“ packte Layla verzweifelt am Beinkleid von der Dämonin.

„HEY! Braucht ihr Hilfe?!“ fragte auf einmal einen älterer Mann, der mit mehreren Männern auf die beiden Frauen zukam.

„Himmelarschundzwirn… Ich wollte gerne zuschauen, wie diese Sadisten ihre eigene Medizin zu schmecken bekommen, aber ok! Werde ich dich und dein Kind retten.“ kam Lilith zu einem Entschluss und bückte sich vor Layla, dann hob sie die Frau mit beiden Armen auf.

„Arghh… seid doch vorsichtig!“ beschwerte sich Layla sofort, als sie den Blick von Lilith bemerkte. „Ich werde mich für meine Beschwerden nicht entschuldigen, aber ARHG!“ wollte die Vampirin was anmerken, als der nächste Schmerz am Unterleib kam.

Lilith sagte nichts mehr, sondern begutachtete das Chaos um sie herum und wo sie zur Hölle nun mit der Vampirin hin soll, bis ihr der ideale Ort einfiel. „Wir gehen zu meiner Freundin, die sollte uns bei… deiner Geburt helfen.“ teilte Lilith mit, dann sprang sie mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit auf eines der Dächer zu, der Scheiterhaufen hinter ihr krachte durch die Kraft der Dämonin in sich zusammen.

„Was.. habt ihr vor?!“ verlange Layla zu erfahren, als sie den Szenenwechsel bemerkte. „Ihr wolltet doch Hilfe oder nicht?! Also keine Beschwerde, in welcher Form die Hilfe kommt!“ merkte die genervte Dämonin an.

Diese landete relativ sicher auf dem Dach, dann sprang sie direkt auf das nächste Dach, dabei hoffte sie im Herzen, dass sie den Weg zurück findet…

„Schnell, lass mich rein und schließe die Tür!“ drängte Lilith die Heilerin, die ihr sofort Platz machte, während die andere Frau vor Schmerzen stöhnte.

„Was hast du wieder angestellt?!“ kam die berechtige Frage von Rose. „Ich habe einen Volksaufstand angezettelt, die nun alle Mitglieder der Inquisition jagen wird, mehrere „Ungläubige“ Personen vor dem Tod gerettet, unter anderem diese Frau hier, die JETZT unbedingt ihr Kind auf die Welt bringen muss. Noch Fragen?!“ kam eine gereizte Antwort.

„Entschuldigung, dass mein Kind nicht mehr warten will!“ kam die andere empörte Antwort der schwangeren Frau.

„Eh… was?“ konnte Rose die Erklärung nicht ganz verfolgen, aber machte nun Platz für ihre Freundin, die den schnellsten Weg nahm, hinter ihr wird die Tür geschlossen.

„Au au au, vorsichtig! Ich… du muss mich hinlegen!“ befahl die schwangere Frau, was Lilith tat. „Rose, hol uns sofort einen Eimer Wasser, mehrere Kissen für die Frau und eine Schere!“ befahl Lilith, die in der Küche die Möbel in ihr Inventar steckte, um mehr Platz zu haben.

„Ermm ok?! Einen Moment…“ machte sich Rose in ihrem weißen Pyjama auf, die gewünschten Sachen zu besorgen.

„Darf ich nach deinem Namen fragen, irgendwie… müssen wir ja nun gemeinsam arbeiten. Meinen solltest du ja mitbekommen haben.“ Lilith.

„ … Lilith. Deinen Namen werde ich… niemals vergessen, das schwöre ich bei allen Göttern. Du hast mich… und meinem Kind das Leben gerettet. Mein Name ist Layla und… scheinbar weiß du ja was ich bin.“ Layla.

„Wie konnten sie denn eine Vampirin wie dich überhaupt gefangen nehmen? Ein bisschen… verwundert mich das schon.“ Lilith.

„*stöhnt* Ich habe mehrere… Schwangerschaften hinter mir, die… leider nicht erfolgreich… waren. Dieses Kind aber will, wie ich bereits gesagt habe, leben und ich wollte unter keinen Umständen, dass irgendetwas passierte, dass es wieder zu einem Schwangerschaftsabbruch führt.

Ich hatte gehofft, das mein Bruder… mich rechtzeitig aus dem Kerker befreit, aber… aus irgendwelchen Gründen hat die Inquisition ihre Pläne zur Verbrennung vorgezogen. Klar, ich hätte mich gegen diese Spinner ohne Probleme wehren können, aber…“ Layla.

„Eher nimmst du das Risiko auf dich, damit dein Kind… gesund auf die Welt kommt. Ich hoffe, sie haben dir nichts angetan?“ Lilith.

„Beim dunklen Gott, nein. Sie haben mich festgenommen, weil ich ihnen zu ungesund vorkam und schwach war mich zu wehren. Dabei lebe ich bewusst in der Stadt, damit ich frühzeitig an Blut komme, sollte es zu… irgendwelche Komplikationen kommen.“ Layla.

Rose kam mit einem Eimer Wasser und mehreren Tüchern, sowie einer Schere. Sie sah die blasse Frau auf dem Boden, wie sie eine Hand von Lilith hielt.

„Hier. Alles was du wolltest, ich hole eben die Kissen für die Frau.“ machte sich Rose nun auf den Weg ins Schlafzimmer. Lilith nahm die Schere und schaute Layla an. „Du weißt, was ich vorhabe?“

„Mach einfach, meine Klamotten würden nur stören.“ Layla

Lilith nickte und zerschnitt das Beinkleid sowie… die Unterwäsche, die komplett nass war durch das Fruchtwasser der Frau.

„Nur als Warnung, aber ich habe keine Ahnung, wie die Geburt allgemein stattfindet, vor allem bei einem Vampir.“ Lilith

„Wie Vampir?!“ fragte Rose, als sie mit mehreren Kissen in der Hand vor den beiden Frauen stand. „Diese Frau ist ein Vampir?!“

„Ja, sie ist ein Vampir, aber auch eine werdende Mutter und kein Monster.“ versuchte Lilith die Situation wieder zu beruhigen, als Layla den nächsten Schmerzensschrei abgab.

„Auf wie viele Vampire werden wir denn eigentlich noch stoßen? Erst dieser Vampir eh…. Acula in der Wüste, nun diese Frau, was kommt noch?“ Rose

„Acula?! Was habt ihr mit meinen älteren Bruder zu schaffen und wieso seid ihr noch am Leben?“ Layla

„Wir hatten eine kurze Diskussion, bis jeder seinen Weg ging.“ Lilith

„Du hast ihn ziemlich übel zugerichtet und ihn am Ende zu einem Schwur gezwungen, nachdem du beinahe sein Herz gequetscht hast. Dank dir, haben wir endlich unsere Ruhe vor dem Mann!“ korrigierte Rose die eigentliche Aussage.

„HA?! Acula hat verloren?!“ wurde Layla nun ziemlich aufgeregt.

„Super gemacht Rose, möchtest du noch irgendetwas sagen, damit Layla komplett ausflippt oder wie?!“ wurde Lilith nun wütend, aber… die Wärme ihre Aura kam nicht zum Vorschein.

„Was… stimmt mit deinen Werten nicht und was ist beim dunklen Gott ist deine Rasse?!“ wurde Layla tatsächlich nun panisch.

„Oh, scheinbar kann sie deine Werte analysieren. Sie ist eine Chaosbestie, genau wie du es liest.“ kippte Rose nun mehr Öl ins Feuer.

„Himmel.Arsch.Und.Zwirn. ROSE! Hör endlich auf da dumm rumzustehen und hilft mir lieber mal.“ war Lilith nun dem Vulkanausbruch nahe.

„Erm… ok…“ wurde Rose kleinlaut. Sie ging hinter den Kopf von Layla und hob mit ihrer dürftigen Kraft die Frau hoch, dann schob sie mehrere Kissen drunter.

„Und du kommst wieder runter und denkst nur an dein Kind ok?!“ starrte Lilith die Vampirin an, die einmal schwer schlucken musste, dann aber nickte.

„Das ist meine Freundin Rose, wie du mitbekommen hast. Hast du Ahnung über eine Geburt?“ wechselte Lilith ihren Blick, aber Rose schüttelt ihren Kopf.

„Warum… tut man mir das an… Layla, auch wenn es in diesem Moment… etwas schwer fällt, aber egal was jetzt draußen passiert oder mit deiner Familie los ist, aber du konzentrierst dich nur hier auf dein Kind.

Winkel deine Beine an und öffnete sie weit… damit ich… erm… dein Kind empfangen kann. Mehr kann ich dir leider auch nicht sagen.“ war Lilith doch ein bisschen überfordert.

„ … Ok. Ich vertraue mich dir an… und auch mein Kind. Du hast mich gerettet und… mich vor kommenden Problemen in Sicherheit gebracht, auch… wenn ich mich diese Luftsprünge auf den Dächern in den nächsten Träumen heimsuchen werden. ARGH!“ schrie Layla wieder.

„Ich an deiner Stelle würde nicht neben Layla stehen, denn… neben einer Vampirin wird Layla eine Kraft einsetzen, die selbst mich verletzten wird wenn sie ihr Kind gebären wird.“ warnte die Dämonin Rose.

„Was soll ich denn überhaupt tun?!“ Rose

„Wisch ihr Gesicht sauber, zieh dir was anderes an, irgendetwas. Aber nicht rumstehen, dass hilft uns allen nicht, so leid es mir tut, dass du in diese Situation rein gerutscht bist.“ kamen mehrere Vorschläge von Lilith.

„Ahhh diese Schmerzen!“ schrie Layla wieder laut auf.

„Layla, hör mir genau zu und tue das nach was ich sage. Keine Ahnung ob es hilft, aber ich will es gerne versuchen. Atme mit mir im gleichen Rhythmus nach und… dann muss du pressen ok? Immer einmal ein und ausatmen, dann pressen!“ Lilith

Layla nickte, ihr Gesicht war komplett verschwitzt, aber man sah in ihren roten Augen, dass sie Lilith Vorschläge umsetzen wird.

Die Dämonin fing mit dem Atmen ein und aus, bis Layla ihr dies nach tut. „Nun Pressen!“ und Layla tat dies.

Rose hat noch weitere Decken geholt und versuchte bei der gesamten Aktion nicht im Weg zu stehen. „Findet das wirklich alles… gerade statt oder… träume ich noch?“ wunderte sich die Heilerin in Gedanken.

„Pressen!“ „ARGGGGHHH!“ „Wieder ein und ausatmen, konzentriere dich auf meinen Rhythmus! UND PRESSEN!“ „ARGGHHHHH!“

Alle Frauen haben jegliches Zeitgefühl verloren, sie konzentrieren sich nur noch auf die Geburt eines neuen Lebewesens…

„Es kommt! Wieder ein und ausatmen… und Pressen!“ drängte Lilith, die selber sehr verschwitzt war, aber nun… „etwas“ kommen sah.

„Gnnnnnnn ARRRGHHHHH!“ schrie Layla wieder mit einer Lautstärke, die man nicht überhören konnte.

„Noch einmal, ein und ausatmen…. PRESSEN!“ Lilith.

„AAARRRRRRRGGGGGGGHHHHHHHHHHHHHHH!“

„Wäh! Wäh!“

Layla hat bei ihrem letzten Schrei ihre Augen geschlossen, als sie auf einmal… jemand weinen hörte und öffnete ihre Augen wieder. Lilith hielt ein weißes Baby, dass ziemlich blutverschmiert war, in den Armen.

Das Baby schrie laut und lang, die kühle Umgebung war für das Baby ungewohnt.

„Es… ist ein Mädchen.“ verkündete Lilith es allen. Rose hielt beide Hände vor den Mund und… musste auf einmal weinen. Die Dämonin stand auf, nahm eine der Decken und umwickelte das Baby ein. Anschließend überreichte Lilith das Baby der Mutter Layla.

„M… mein Baby.“ sah man das Glück in den Augen der Vampirin. Sie streichelte das Baby an der Wange und es öffnete kurz ihre Augen, rote Pupillen waren zu sehen. Diese… Szene war scheinbar für Lilith zu viel und musste selber weinen.

„Da… darf ich nach deinem Namen fragen? Also… deinen richtigen?“ fragte Layla erschöpft ihre Retterin. Dank ihrer Fähigkeit „Analyse“ wusste sie es bereits, aber… sie wollte es aus dem Mund ihrer persönlichen Heldin höhren.

„ … Sina.“

„Dann soll mein Kind von heute an Lisa heißen. Lilith, die mich und sie vor dem Feuer gerettet hat und Sina, die mir… bei der Geburt zur Seite stand. Niemals darf ich den heutigen Tag vergessen, denn das wäre für mich die größte Schande… Danke!“ verkündete Layla, bevor sie vor lauter Erschöpfung einschlief.

„Gern… geschehen…“ fiel Lilith ebenso erschöpft auf ihre Knie und schaute Rose an. „War… das anstrengend… Für Layla definitiv mehr als für mich aber… ich fühle mich so ausgelaugt…“

„Ich… werde die Betten richten, dann kannst du Layla und ihr Kind… dort hinlegen… du hast mir… nachher einiges zu erklären.“ nickte Rose lächelnd, als jemand laut an ihrer Haustür hämmerte.

„Im Namen des Königs, öffnen sie Tür! Wir wollen Lady Lilith sehen!“ brüllte eine Männerstimme durch die Tür.

„Himmel…“

Kapitel 294

Ich bin wiedergeboren und der Aufstand des Volkes?

„Hmm… haben wir nichts mehr, was ich kochen könnte?“ grübelte Lilith, als sie wieder vor Rose wach wurde und Frühstück machen wollte. „Glaube… das habe ich gestern alles verbraucht, wieso essen Rose und Axel soviel ohne Magenschmerzen zu bekommen…“

Lilith trug ein blutrotes Kleid, mit ihrem üblichen Schnitt in der Brust. Am Vortag trug die Dämonin das verarbeitete grüne Kleid noch und hatte für jede Menge Gesprächsthema in der Stadt gesorgt, aber interessanterweise sind sie keinen Paladinen begegnet.

„Hilft nichts, ich muss auf den Markt gehen… Am besten hinterlasse ich eine Notiz für Rose, damit sie keine Sorgenfalten im Gesicht bekommt.“ schmunzelt Lilith und suchte nach etwas schreibbarem…

„Rose und Sherry würden sich bestimmt sehr gut verstehen, so… unähnlich von der Person her sind sie ja scheinbar nicht.“ kam der nächste Gedanke von Lilith, als sie endlich ein Blatt Papier fand. Sie schrieb eine Notiz, wo sie wäre und dass sie sich beeilt wiederzukommen.

„Dann wollen wir mal. Hoffentlich kann mir jemand den Weg beschreiben.“ war Lilith voller Tatendrang und verließ die Wohnung. Draußen angekommen, sah Lilith viele Menschen in eine Richtung gehen, wundert sich, dass so früh schon so viel los ist.

„Erm Entschuldigung, aber könnt ihr mir sagen, wie ich schnell zum Marktplatz komme?“ fragte die Dämonin ein älteres Ehepaar. Beide schauten sich verdutzt an, als der Mann dies sagte: „Junge Dame… sie brauchen einfach nur dem Menschenstrom zu folgen, der führt… sie direkt dahin.“

„Oh? Vielen Dank, dann sollte ich es ja finden und Lebensmittel kaufen können.“ verbeugte sich Lilith dankend und ging denselben Weg wie die anderen Menschen.

„Glaube… diese Frau hat nicht mitbekommen, was… dort passieren wird.“ schüttelt die Frau traurig den Kopf. „Sehr wahrscheinlich, danach dürfte sie kein Interesse mehr haben, noch an Essen zu denken…“ stimmte der Mann zu.

Mehrere Minuten vergingen, aber Lilith fiel die todtraurigen Augen vieler Menschen auf, eine wirklich… positive Stimmung war was anderes. „Was… ist denn los? Das geht ja zu wie auf einer Beerdigung.“ dachte Lilith.

Viele Straßen und Wege ging Lilith nun, aber irgendwann… wurde es immer enger, dass man nur im Gänseschritt weitergehen konnte. Nun wurde es der Dämonin zu dumm und fragte einen Mann an ihrer Seite.

„Entschuldigung, aber was ist eigentlich hier los? Bevor sie sich wundern, aber ich bin erst vor kurzem hier angekommen.“ fragte Lilith. Erstaunt schaute der Mann sie an und wollte sie vorerst ignorieren, aber scheinbar überwand er sich.

„ … Auf dem Marktplatz werden wieder… Menschen bei lebendigem Leibe verbrannt. Diese Information wurde gestern Abend von der Inquisition bekanntgegeben…“ flüsterte der Mann die Antwort.

„Bitte?! Wieso?“

„Das… kann ich nicht sagen, aber es sollen über zwanzig „Ungläubige“ verbrannt werden, mehr weiß ich leider auch nicht…“ schüttelt der Mann traurig den Kopf.

Lilith fiel dazu nichts ein. Dann strömte eine neue Energie durch ihren Körper und bannte sie nun etwas gewaltsamer durch die Menschenmenge, denn… diese Barbarei will und kann sie vom tiefsten Herzen nicht zulassen!

Die Dämonin wusste nicht wie viel Zeit vergangen ist, sie hat auch die Umgebung ausgeblendet, damit sie sich konzentrieren konnte, was vor ihr ist… Bis sie auf einem riesigen Marktplatz war. Überall standen Menschen, Zwerge und Elfen, sogar an den anliegenden Häusern sah man an den Fenstern und sogar Dächern weitere Personen…

Dann sah Lilith zwanzig große Scheiterhaufen mit einen großen Baumstamm… wo Menschen angebunden wurden. Man hat ihnen die Münder mit einen Stofffetzen verbunden, ihre panische Angst in den Augen konnte man nicht übersehen.

Lilith hat aufgehört, sich einen Überblick über die Zuschauer zu machen, es ging über die tausende. Aber erstaunlicher war es, dass bei der großen Menge so wenige weißgekleidete Paladine es schafften, die Menge vor den Scheiterhaufen getrennt zu halten.

Ein großes Podest wurde aufgebaut, wo ein roter… Priester stand und eine Schriftrolle in der Hand hielt, für Lilith war der weißgekleidete Mann hinter dem Priester interessant, denn dieser strahlte Autorität aus, mit hoher Wahrscheinlichkeit der Bischof.

Scheinbar war für den Priester der Zeitpunkt gekommen, seine Rede zu halten, denn dieser ging einige Schritte vor, dann rollte er seine Rolle auf. Schlagartig wurden alle Zuschauer still, dass es selbst für Lilith unheimlich war.

„Menschen, Zwerge und Elfen. Wir haben uns heute versammelt, um diese Ungläubigen dem heiligen Feuer zu überlassen. Sie wurden von uns für Schuldig befunden, den Glauben der Göttin vernachlässigt zu haben und haben damit den Zorn der Göttin herbei beschworen.“

Scheinbar wurde seine Rede mittels Magie verstärkt, denn man konnte sie klar und verständlich über dem gesamten Marktplatz hören.

„Wenn jemand der Anwesenden etwas gegen dieses Urteil einzuwenden hat, möge er jetzt sprechen oder auf ewig schweigen.“

Die „Opfer“ versuchten irgendetwas zu sagen, werden aber daran gehindert durch die Mundfesseln. Viele Zuschauer schauten beschämt auf dem Boden, Angst… vor den Konsequenzen.

„Dann…“ „HALT! ICH LEGE EINSPRUCH!“ schrie eine laute Frauenstimme.

Der Priester, aber auch der Bischof reagierten erschrocken, dass sich auf einmal jemand meldete. Sofort machte die Zuschauermenge Platz von der rot gekleideten Frau, die das gerufen hat. Alle sahen nur die Frau, die ein rotes Kleid trug, sehr lange platinblonde Haare hatte sowie eine Brille.

„Wer wagt es unser heiliges Ritual zu stören?“ reagierte der Priester erbost, dabei schaute er die Frau an.

„Mein Name ist Lilith. Ich verlange zu wissen, mit welchen Beweisen ihr die Schuldigkeit bei diesen Personen festgestellt habt!“ stellte Lilith sich laut vor.

„W… wie könnt ihr es wagen?! Wir sind die Diener der Göttin! Unser Wort ist über alles erhaben!“ zeterte der Priester.

„Ich wiederhole meine Frage! Mit welchen Beweisen begründet ihr euer Urteil?“ wirkte Lilith kein bisschen eingeschüchtert, sie ging sogar an den Priester näher ran.

„Wir… haben ein spezielles Konzept, dass könnt ihr nicht verstehen!“ sagte der Priester es nun sehr verschwitzt, während der Bischof mit seinen Augen verkniffen die Frau anstarrte.

„Aha, warum überlasst ihr es nicht mir… dem Volk hier selbst die Entscheidung, ob wir euer Konzept verstehen oder nicht? Dort werden Menschen verbrannt… für was?! Mit welcher Begründung wollt ihr diese Menschen verbrennen? Wegen Unglaube? Ehrlich, dass sind Sätze, die unartige Kinder von Eltern hören, wenn sie Mist gebaut haben!“ stand Lilith vor dem Podest, die Paladine haben sie ohne Probleme durchgelassen.

„Ich… ich…“ kam der Priester in Erklärungsnot, denn… für solche Probleme wurde er nicht geschult, als der Bischof eine Hand auf seine Schulter legte. „Ist schon gut, ich werde es nun übernehmen.

Gute Frau. Ich trage eines der höchsten Ämter in unserer Religion und bin die Stimme der Göttin. Ich kann euch beruhigen, dass diese Personen dort zu Recht verbrannt werden.“

„Echt? Cool, wirklich. Wenn ihr die Stimme der Göttin seid, warum seid ihr nicht der Papst? Dachte, nur er sei die Stimme der Göttin? Wäre er dann ein Lügner? Oder seid… ihr der Lügner?“ stellte Lilith die Frage. Erstaunt riss der Bischof seine Augen auf, er hat mit vielem gerechnet, aber nicht mit so einer brutalen Frage.

Lilith war mitten im Sturm, die Zuschauer starrten sie alle an, bei den Opfern sah man in den Augen die kommende Hoffnung.

„Ich gehe sogar ein Schritt weiter. Wurdet ihr, ihr persönlich, von der Göttin zu eurem Rang befördert oder… war das nicht eher jemand auf einer höheren Stufe? Dann muss doch dieser eigentlich der Sprecher der Göttin sein. Wisst ihr… in meinen Augen seid ihr nur ein Lügner.

Wir Menschen haben klare Strukturen in jeder Organisation und eure Religion ist nicht anders aufgebaut. Was aber anders ist, dass ihr eine Barbarei betreibt, die selbst nicht mal Dämonen machen würden.“ zeigte Lilith anklagend mit den Finger auf den Bischof.

Sofort entstand ein Gemurmel unter den Zuschauern, denn… noch niemand hat jemals die Inquisition so öffentlich in Frage gestellt wie diese Frau es tut.

„Wie… könnt ihr es wagen, unsere jahrtausendelange Tradition in Frage zu stellen?!“ wehrte sich nun der Bischof.

„Weil bisher niemand den nötigen Mumm dazu hatte! Ich habe eine weitere Frage. Warum werden nur die Personen verbrannt aus dem Volk und nicht auch welche von den Adeligen?“ kam der nächsten Paukenschlag und sofort verstummen alle Zuschauer bei der Frage, dann starrten sie nun leicht wütend den Bischof an.

„Was… ist mit dieser Frau?!“ dachte der Bischof in diesem Moment und ahnte… irgendwas böses wird kommen, aber auch diesen Sturm wird er überstehen…

„Ich kenne so viele Adelige, sie haben nicht eine Minute einen frommen Gedanken an die Göttin! Höchstens wenn man ihnen an den Kragen geht, fällt ihnen kurz vor dem Moment ein, dass vielleicht die Göttin sie retten könnte.

Eher ist das Volk hier, was eure Barbarei hier ansehen muss, gläubige Personen. Ob sie morgens, mittags oder abends beten, dass soll ihnen doch überlassen werden oder nicht? Wie viele der Zuschauer hier müssen über den halben Tag arbeiten, damit sie das nötige Geld bekommen um das Essen für ihre Familie zu haben?

Und dann kommt ihr und macht ihnen das Leben zur Hölle? Was ist der GRUNDSATZ von der Göttin eigentlich? Den müsstest ihr bestimmt auswendig können.“ grinste Lilith böse.

„Miteinander in Harmonie und Frieden leben, aber bevor…“ wollte der Bischof was sagen, als er seinen Fehler bemerkte.

„MENSCHEN, ZWERGE UND ELFEN! Ihr habt diesen Mann gehört! Harmonie und Frieden! Und was tut die Inquisition? Folter, Einschüchterung und öffentliche Verbrennungen, dass ist… so falsch, falscher kann es nicht gehen!“ schrie Lilith laut und drehte sich dem Volk zu.

Der Bischof machte eine Zeichen zu den Paladinen, dass sie es sofort unterbinden müssen, aber die Dämonin hat es kommen sehen. Zehn Paladinen rannten auf die Frau zu, als Lilith den ersten Paladin zur Seite schlug, dann die restlichen.

Alle… reagierten erschrocken, wie die berühmten Paladinen einfach von einer… Frau einseitig zusammengeschlagen wurden, man hörte nur laute Schmerzensschreie der Paladine.

„Und nun wollen sie mich entfernen, weil ich ihnen unangenehm wurde!“ drehte sich Lilith grinsend zum Bischof um, nachdem von den Paladinen keine weitere Gefahr drohte.

„Ihr könnt euer Konzept nicht erklären, weil es überhaupt kein Konzept gibt! Damit muss ich mir die Frage stellen, habt ihr überhaupt Beweise, weshalb diese Menschen sterben müssen? Zorn der Göttin? Eher habt ihr ihn verdient, dass ihr untreu ihren Glaubensweg verlassen habt, ihr Sadisten!“

Der Priester und der Bischof waren nun voll im Griff der Frau, niemand war scheinbar bereit, ihnen auch zu helfen.

„Aber… Schuld hat das Volk selber!“ nun starrten alle Zuschauer Lilith wütend an, die Geistlichen reagierten abermals erstaunt.

„IHR HABT ES ZUGELASSEN DASS ES SOWEIT KOMMT!“ schrie Lilith die Zuschauer an, keine Angst sah man in ihren Augen.

„Menschen, Zwerge und Elfen… Ich streite die Existenz der Göttin nicht ab, aber auch nicht die des dunklen Gottes, denn… wir alle sind doch der Beweis, dass wir existieren. Das diese Stadt existiert, Alliancia existiert, die Welt Gaia EXISTIERT!

Aber brauchen wir wirklich jemanden, der uns auf die Finger schaut, ob wir brav jede Minute an die Götter denken? ICH SAGE NEIN!

Es gibt keinen perfekten Gläubigen, jede Person hier muss seinen Tag auf seine Art und Weise überstehen, dann brauchen wir nicht noch jemanden, der uns unser geschenktes Leben niedermacht! Die Göttin hätte es niemals gewollt, denn sie will doch, dass wir alle glücklich sind mehr oder weniger!

Eines dieser „Opfer“ scheint sogar schwanger zu sein, wann wollt ihr anfangen, sogar Kinder zu verbrennen? Ihr seid sogar schlimmer als die DÄMONEN!“ wurde Lilith sehr leidenschaftlich, denn den wohlgeformten Bauch einer sehr blassen Frau, dessen Kopf von einer Stoffhaube zugedeckt war, konnte man nicht sehen.

„Ihr gebt nicht mal den Ungeborenen die Chance, seinen Glauben unter Beweis zu stellen, damit verratet ihr nicht nur euren Glauben, sondern eure Menschlichkeit!“

Wieder entstand ein Gemurmel, denn… die Behauptungen der Frau kann man nicht von der Hand weisen. Die Geistlichen konnten sich nicht mehr wehren, denn… sie konnten einfach nicht der Frau widersprechen.

„HÖRT MICH AN! Einen Glauben zu haben ist in Ordnung! Der Glaube kann Berge versetzen, wurde mir gesagt, Wunder erfüllen, aber dass liegt an dem Gläubigen selber!

Wie viele… Personen wurden denn schon verbrannt frage ich euch? Waren unter den Opfern Familie, Bekannte oder Freunde? Personen, von denen ihr mit hoher Gewissheit sagen könnt, dass sie es nicht verdient haben zu sterben?

Wollt ihr wirklich warten, bis die Inquisition anfängt, eure Kinder oder die gebrechlichen Leute zu verbrennen?

ICH SAGE NEIN! GENUG IST GENUG!

Seid ihr es nicht einfach leid, nicht einfach mal auf der Straße richtig lauthals lachen zu können, ohne das irgendwelche „Paladine“ oder eher ausgebildete Schläger kontrollieren, ob ihr brav seid?

IHR SEID DAS VOLK! IHR SEID DAS HERZ DIESES REICHES! IHR SEID ES, WELCHES ALLIANCIA AM LEBEN ERHÄLT!

Und die Inquisition? Sie hat nichts besseres zu tun, als euch zu unterdrücken! Sie tut ja nicht mal was im Krieg gegen die Dämonen, verbrennen keine Adelige, WARUM LÄSST IHR EUCH DAS ALSO GEFALLEN?!“

Ein kleiner Funke war in den Zuschauer schon gewesen, verursacht durch Lilith, als sie die Paladine geschlagen hat. Dieser fing an zu brennen, als das Gerücht kam, dass Paladine ermordet worden sind, aber nun brannte er lichterloh.

Überall sah man die Wut in den Augen der Zuschauer, Lilith hat mit ihrem Charme es geschafft, von allen das Gehör zu bekommen.

„ICH SAGE EUCH WIR BRAUCHEN KEINE INQUISITION! NIEDER MIT DER UNTERDRÜCKUNG DIESER MONSTER! NIEDER MIT ALLEN, DIE WAS MIT DER INQUISITION ZU TUN HAT!

HEUTE IST DER TAG GEKOMMEN, WO IHR EUER SCHICKSAL SELBST IN DIE HAND NEHMEN KÖNNT! RETTET DIESE ANGEBLICH UNGLÄUBIGEN UND WERFT DIE INQUISITION RAUS AUS DER STADT!“ brüllte Lilith mit einer erhobene Faust gen Himmel…

Eine Sekunden passierte nichts… bis die ersten Zuschauer anfingen ebenfalls ihre Fäuste gen Himmel zu strecken und erst leise „Nieder mit der Inquisition“ zu rufen, bis das immer lauter wurde. Panisch schauten die Geistlichen, aber auch die Paladine all die wütenden Personen auf dem Marktplatz an, wie sehr es aus dem Ruder lief.

„HABT KEINE ANGST GEGEN DIESE SCHLÄGER! IHR SEID MEHR ALS SIE ES JEMALS SEIN KÖNNEN! SIE SIND NUR AUSGEBILDETE SCHLÄGER, KEINE MONSTER MIT ÜBERMENSCHLICHEN KRÄFTEN!

NUN WEHRT EUCH! BEFREIT DIE OPFER UND JAGT DIE INQUISITION AUS DER STADT, ZERSTÖRT IHRE GEBÄUDE. NIEDER MIT DER INQUISITION!“

„NIEDER MIT DER INQUISITION! NIEDER MIT DER INQUISITION! NIEDER MIT DER INQUISITION!“ brüllte die Menge, alle machen mit. Menschen, Zwerge, Elfen brüllten immer wieder diesen einen Satz.

„DANN GREIFT SIE ENDLICH AN! ÄNDERT EUER LEBEN!“ befahl Lilith und die Zuschauer taten es. Die Paladine hatten keine Chance gegen die Masse, sie wurden sofort überrumpelt.

„Das… darf doch nicht wahr sein?!“ stammelte der Priester, der Bischof hat immer noch nicht seine Sprache wiedergefunden, als die Menge auf sie mit erhobenen Fäuste zugerannt kamen.

„NIEDER MIT DER INQUISITION! NIEDER MIT DER INQUISITION! NIEDER MIT DER INQUISITION! NIEDER MIT DER INQUISITION! NIEDER MIT DER INQUISITION! NIEDER MIT DER INQUISITION!“

„RICHTIG! NIEDER MIT DER INQUISITION! SCHMEIßT SIE RAUS, LASST EUCH NICHT MEHR UNTERDRÜCKEN! TEILT DIE INFORMATION AUCH DEN ANDEREN STÄDTEN MIT! WEHRT EUCH, DENN KEINE MACHT DER INQUISITION!“ brüllte Lilith feurig.

Eine Veränderung fand an diesem Tag in der Hauptstadt statt, wie sie noch nie zuvor geschehen ist. Das Volk lehnte sich auf gegen die unfaire Unterdrückung und die Inquisition bekam es nun schmerzlich zu spüren. Soviel Wut und Hass hat sich bei den Bewohnern gesammelt, Lilith hat das Ventil geöffnet und ihnen den Mut gegeben, sich zu wehren.

Es herrschte das reinste Chaos auf dem Marktplatz, Paladine werden zusammengeschlagen, aber auch die Geistlichen werden diesen Tag mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht überleben. Einige der Zuschauer gingen zu den gefesselten Personen, um sie zu befreien, Lilith tat dasselbe, aber ging bewusst zu der schwangeren Frau, weil sie eine böse Vorahnung hatte wegen ihrer blassen Haut.

Die Dämonin sprang hinter die schwangere Frau, holte ihr Schwert Lazarus raus und schnitt die Fesseln an den Händen durch. Erschöpft fiel die Frau auf ihre Knie und legte sofort eine Hand auf ihren Bauch, entfernte mit der anderen Hand den Mundknebel.

„Danke… wirklich… danke“ flüsterte die Frau, dessen Gesicht Lilith immer noch nicht erkennen konnte, aber die weißen Haare von der Frau hat die Dämonin sehr wohl mitbekommen.

„Keine Ursache, lass uns schnell verschwinden, bevor die Menge mitbekommt, was du wirklich bist….“ wollte Lilith die Frau aus dem Chaos raus bringen, aber die Frau gab einen gepressten Schmerzschrei von sich. „Was… ist los?!“

„Ich… glaube, mein Kind kommt?“ stammelte die Frau und schaute Lilith in die Augen, als sie in ein bekanntes Gesicht sah.

„Bitte, hilft mir!“ bat Layla verzweifelt.

Kapitel 293

Ich bin wiedergeboren und die Trauer?

„Ich bedanke mich, dass ihr euch Zeit für mich nehmt.“ verbeugte sich Sakura vor dem König, der mit dem Erzmagier Draco anwesend war. Aber auch Leena war ebenfalls im Raum, damit Sakura nicht alleine ist.

„Keine Ursache. Ich war schon ein bisschen neugierig, über was ihr mit mir sprechen wolltet.“ lächelte der König freundlich.

Alle Parteien waren im Büro des Königs und saßen sich auf dem Sessel gegenüber, so dass… jeder sich mehr oder weniger im Auge hat.

„Es geht um die Überwachung von Leena. Lilith… hat auf ihre Art und Weise schnell herausbekommen, was Leena´s eigentliche Aufgabe ist.“ kam die Heldin direkt zum Punkt.

„Hm… ich frage mich immer noch, ob es nicht der größte Fehler meines Lebens war, als ich sie bat, eure Lehrerin zu werden.“ legte der König beide Hände zusammen, wie ein Gebet.

„Für mich ist sie das Beste, was mir auf dieser Welt passieren konnte. Keine Ahnung… wie es geendet hätte, wäre Meister Markus noch am Leben, aber… so wie ich ihn für die kurze Zeit kennengelernt habe, hätte er sich mit Lilith verstanden.

Was ich eigentlich sagen möchte ist, ich kann verstehen, warum sie mich unter Beobachtung gestellt haben. Wenn ich überlege, dass ich am Anfang fast dem Nervenzusammenbruch nahe war, müssen… sie sich vergewissern, ob ich meiner Aufgabe als beschworene Heldin wirklich nachkommen kann.

Leena war so freundlich gewesen und hat euch den genauen Bericht gegeben, so solltet ihr nun wissen, dass ich mich sehr wohl von unserer letzten Begegnung sehr stark unterscheiden sollte. Zusätzlich will Lilith mit uns nach… unserer verdienten Pause, direkt das nächste Training angehen.

Meine Bitte ist einfach, dass ihr Leena aus eurem Dienst als Spionin entlasst, sodass sie sich auf ihre eigenen Aufgaben konzentrieren kann. Meister Draco… wurde dies schon gesagt, aber letztendlich seid ihr die Person, die darüber entscheidet.“ erklärte Sakura sachlich.

„Und… wenn ich das nicht mache? Als König habe ich sehr viel Verantwortung wie ihr wisst, da muss ich mich wirklich vergewissern, vor allem was Lilith in Wirklichkeit ist, dass… ihr eure Aufgabe nicht vergesst.“

„Dann werde ich einfach… euren Befehl ignorieren, eure Majestät. Ich habe Meister Draco diesbezüglich schon meine Meinung dazu gesagt, dass betrifft euch nun ebenso. Ich werde nicht mehr die Augen und Ohren für euch sein. Die Freundschaft mit meiner Gruppe ist mir viel wichtiger, als irgendwelcher Palastpolitik nachzugehen.

Wenn ihr mein „Nein“ nicht akzeptieren könnt, wie würde Lilith das in diesem Moment sagen? Nicht mein Problem, denn ihr müsst damit zurecht kommen, denn wir müssen uns tatsächlich auf wichtige Dinge konzentrieren. Der Feind schläft nicht, unbezwingbare Monster erscheinen und ein noch stärkerer Dämonenkönig greift uns an.“ sagte Leena das sehr ernsthaft.

Der König riss erstaunt seine Augen auf, während Draco hörbar seufzte über die Aussage. „Ich… verstehe. Scheinbar hat Lilith einen ziemlich hohen Einfluss auf euch.“ antwortet der König verärgert.

„Ich kenne sie nun langsam gut genug, um zu wissen, wie man mit ihr umgeht, ohne eine ihrer Fallstricke zu aktivieren. Im Herzen ist das eine liebe Frau, aber… ihre Rasse sowie Erziehung haben sie auf eine perverse Art und Weise verdreht, dass sie unbemerkt immer sofort zu einer Killermaschine wird.

Das würde zumindest erklären, warum Lilith die Fähigkeit „Bizarre Gedanken“ auf so einem hohem Level hat. Wenn ich die Lehrbücher richtig verstanden habe, müsste sie schon längst ein sabberndes Wrack geworden sein, aber das ist sie nicht.

Für mich ist Lilith wirklich eine sehr wichtige Person geworden, zumal ich… sehr viele Dinge von ihr lerne, was mir vorher nicht bewusst war. Die Aktion gegen euren Sohn tut mir wirklich leid, aber… ich würde euch anraten, weitere Treffen mit anderen Adeligen oder Personen mit hohen Stolz zu vermeiden.“ meinte Sakura.

„Bleibt mir ja keine andere Wahl. Mein Sohn… macht seit dem Vorfall… einen sehr nachdenklichen Eindruck. Äußerlich geht es ihm gut, aber… der Kampf hat seine Spuren bei ihm hinterlassen, zumal sein Stolz wirklich mit Füßen getreten worden ist.“ schüttelt der König den Kopf.

„Außerdem Vater, meine Freunde habe ich in das andere Geheimnis eingeweiht, weil Lilith… auch da wieder sehr scharfsinnig gemerkt hat, dass… mehr hinter der Geheimmission stecken musste. Tja… was blieb mir anderes übrig, als die volle Wahrheit zu sagen?“ zuckte Leena ihre Schulter.

Nun wurde der König erst richtig sauer und wollte was sagen, als Draco zur Beruhigung eine Hand auf seine Schulter legte.

„Eure… Majestät. Wenn… ich euch den Rat geben darf, dann solltet ihr Heldin Sakura und ihre Freunde… ihren Weg gehen lassen. Alles… andere würde nur zu einer Konfrontation mit Lady Lilith führen.

Vermutlich… hat Lady Lilith Leena in die Ecke gedrängt, nun kennen sie die Wahrheit. Aber… mein Bauchgefühl sagt mir, dass ihr uns mit dem Wissen nicht wirklich etwas… androhen oder erpressen wollt oder?“ beruhigte der Erzmagier die Situation.

„Das ist richtig. Ich… kann mich wirklich darauf verlassen, dass meine Freunde den Mund halten werden.“ nickte Leena.

„Trifft das auch auf Lady Lilith zu? Sie gehört exakt zu den Personen, die mit dem Wissen… unüberlegte Sachen anstellen könnten.“ war der König skeptisch.

„Sie wird nur dann etwas machen, wenn du irgendetwas gegen mich, meinen Freunden oder sie anstellst. In dieser Beziehung kann ich dich beruhigen.“ wiegelte Leena ihren Kopf.

„Hrmm…. nur für den Fall… sollte Lady Lilith Amok laufen, seid ihr in der Lage sie aufzuhalten? Erzmagier Draco berichtete mir, dass ihre Werte sogar sechsstellig sein sollen.“ schaute der König in die Augen von Sakura.

„Nein. Nicht möglich. Sie ist eine Götterbestie und wenn kann nur eine andere Götterbestie sie aufhalten… oder vermutlich ihre Freundin. Aber ich kann mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sagen, dass wir keinen Kontakt zu ihre Freundin bekommen werden, weil selbst Lilith nicht weiß, wie man zu ihr kommt.

Wir müssen daher alles… in die Wege leiten, dass sie NICHT Amok läuft, so einfach ist das. Ich will damit nicht sagen, dass wir nun alles erdulden müssen, was Lilith in der Zukunft macht, denn gewisse Grenzen sollte man ihr schon aufzeigen, aber ansonsten bewusst sie zu provozieren, sollte man dann schon vermeiden.“ schüttelt die Heldin den Kopf. „Zieh sie nicht in die Politik rein und du hast deine Ruhe.“ füge Leena hinzu.

„Ich habe gehört, es werden ein paar Paladine vermisst. Hoffe… doch sehr, dass Lady Lilith nicht ihre Finger im Spiel hat?“ versuchte der König die Frauen mit der Frage zu ködern. Leena hatte diesen Schritt geahnt und mit Sakura das Gespräch geübt, damit beide ein Pokerface halten können.

„Mir persönlich ist das… egal, was mit diesen Schlägern passiert. Sie tragen keinen Beitrag zu diesem Krieg, schüchtern nur euer Volk ein und ihr… schaut weg. Ich kann Lilith mal danach fragen, aber vermutlich gibt sie ihren üblichen Kommentar ab.“ verzog Sakura nicht das Gesicht, worauf Leena stolz war.

„Hrm… eure Einstellung habe ich über Markus schon gehört bezüglich der Inquisition. Wir sind halt eine andere Welt, da herrschen andere Regeln und Sitten. Nun gut… Leena wird von meinem Dienst… entlassen, sie kann nun ihren eigenen Weg gehen.“ ließ der König leicht seine Schulter hängen.

„Ich danke für euer Verständnis Majestät.“ verbeugte sich Sakura, während Leena nichts dazu sagte.

„Leena… sei bitte einfach nur vorsichtig ok? Ich habe deine Mutter wirklich geliebt.“ teilte der König das noch mit, bevor er das Zimmer verlässt. Erstaunt schaute Leena dem König hinterher, als er dann weg war.

„ … Verstehe…“

Gildenhaus:

Lilith hat ihren Kopf auf ihre Knie gelegt, während Rose sie von der Seite streichelte. „Was… ist denn passiert?“

„ … Ich bin keine Götterbestie mehr…“ flüstert Lilith und alle reagierten schockiert über die Information.

„Erm… warte. Du hast… doch eben einen Beruf gewählt oder? Und Götterbestie ist doch deine Rasse, richtig? Wie… kannst du dann auf einmal keine Götterbestie mehr sein? Was bist du denn nun geworden?“ hakte Axel sofort nach.

„Ich weiß das nicht… Meine Rasse wurde zu einer Chaosbestie transmutiert, nachdem ich diesen merkwürdigen Beruf… Chaos ausgewählt habe… der mit den zu vielen Vorteilen…“ flüstert Lilith weiter, man sah wie Tränen vom Gesicht runter fielen.

Emanuel, die Gildenmeisterin stand auf und setzte sie nun auf die andere Seite, dabei streichelt sie den Rücken der weinenden Dämonin.

„Lilchen… auch… wenn ich nur grob das Konzept der… Götterbestien verstanden habe, aber… ist es denn so schlimm… dass deine Rasse sich geändert hat? Du warst doch vorher ein Mensch gewesen, bis du zu einer Götterbestie wurdest.“ tröstete Emanuel.

Rose und Axel schauten sich gegenseitig an, denn Lilith hat mehr oder weniger nur den Bericht über Götterbestien erklärt, aber nicht unbedingt, was sie vorher war.

„Nein… ich war kein Mensch… Ich war nie ein Mensch gewesen… nun mutiere ich selber immer mehr zu einem Monster und die… einzigen Ansprechpartner für dieses Problem sind die Götter…“ sagte Lilith ein bisschen die Wahrheit.

„Hmm… vielleicht solltest du überlegen, uns alles zu sagen. Mit den… wenigen Informationen, die du uns immer gibst, können wir nicht wirklich viel anfangen.“ sprach die Gildenmeisterin für alle.

„ … Wenn ihr darauf schwören könnt, alle Information für euch zu behalten, jetzt sowie in der Zukunft, sie keinem weitergebt, mündlich noch schriftlich… wäre ich bereit, alles zu sagen. Die Informationen über mich… sind schwerwiegender, als ihr euch vorstellen könnt.“ murmelt Lilith, immer noch mit dem Kopf auf den Knien.

„Nun wirst du aber merkwürdig. Du kannst mir ruhig vertrauen…“ wunderte sich Emanuel, aber Rose meldete sich. „Nein… Lilith vertraut allen, aber auch niemanden. Glaube… es ist einfacher, wenn wir einfach den Schwur abhalten, sonst weiß ich nicht wie ich dich trösten kann Lilith.“ dabei schaute Rose abwechselnd Axel und Emanuel an.

Beide… seufzten und gaben ihren Schwur ab, dann sagte Rose dies ebenfalls. „Nun haben wir dies getan, hoffentlich… können wir dir nun helfen.“

„Ich… war früher ein Dämon gewesen…“ flüstert Lilith und Emanuel riss erstaunt ihre Augen auf, dann schaute sie die anderen an, die am Nicken waren.

„Aber… wie ist das möglich? Euch fehlen… doch alle Merkmales eines Dämons?“ hakte die Gildenmeisterin nach, Lilith hielt eine Hand hoch.

„Das liegt am Ring der Transmutation. Solange ich… ihn trage, sehe ich für alle aus wie ein Mensch. So würde ich eher aussehen: Illusion: Alte Gestalt.“ zauberte Lilith und eine geflügelte Lilith mit schwarz roten Haaren und unterschiedlichen Augenfarben erschien.

„Das… erklärt eure Andeutungen in der Trainingshalle… Und ihr wusstet davon Rose und Axel?“ schaute die Gildenmeisterin vorwurfsvoll ihre „Kinder“ an.

„Ja… aber wir können dich beruhigen, trotz dass Lilith… eine fürchterliche Frau ist, kann man ihr trotzdem vertrauen, obwohl sie ein Dämon ist.“ Axel.

„Huch? Ich dachte du hasst Dämonen aus tiefstem Herzen? Hm… wenn Axel sein Vertrauen ausspricht, dann sollte ich seinem Urteil vertrauen. Ihr… habt bestimmt eure Gründe, warum ihr diese Geheimniskrämerei gemacht habt.“ Emanuel

„Ja… damit Lilith die Städte von Alliancia betreten kann, musste sie unter Schmerzen ihre Verwandlung durchführen. Von den Dämonen ist sie mehr oder weniger eine Verräterin, also… gibt es nicht allzu viele Orte, wo sie hin kann. Zumal, sind wir alle Freunde. Sie lebt bei mir, hilft uns stärker zu werden, wie können wir sie… einfach alleine in die Wildnis lassen?“ Rose

„Aww… das ich das selber erlebe, wie Dämonen und Menschen… sich gegenseitig helfen, das würde mir keiner glauben. Aber… das waren nicht wirklich die schwerwiegenden Informationen oder?“ Emanuel

„ … Ich… bin nicht irgendein Dämon, sondern die Prinzessin der Dämonen.“ Lilith

„„„!!!“““ Alle

„Doch nicht in diesem Zeitalter. Ich… stamme aus der Zukunft und wurde durch einen Zauber der Leere in die Vergangenheit geschickt. Sakura… kennt dieses Geheimnis, das war es, was ich mit ihr alleine besprochen habe im Dungeon.“ Lilith

„Das… ist nun wirklich sehr schwer zu glauben Lilchen.“ Emanuel

„Ihr habt doch bestimmt normale Identifikationsbrillen, nun könnt ihr alle meine… eigentlichen Titel und Werte sehen.“ war Lilith immer noch in ihrer knienden Position, entfernte aber die Ohrringen.

„Ein Moment, die habe ich auch irgendwo…“ murmelt die Gildenmeisterin, dann gab sie Axel sowie Rose eine der Brillen, dann setzten sie sie zeitgleich auf.

„Ach du… heilige Scheiße. Du bist wirklich eine Prinzessin?!“ rutschte es aus Axel raus, aber Emanuel dagegen musste bei ihren Attributen schwer schlucken. Keine… Armee der Welt könnte es mit dieser Frau aufnehmen.

„Lilith… all… deine Werte, Fähigkeiten und Ähnliches. Ist das der Grund… warum du so in Trauer bist?“ fragte Rose, die zwar blass war, aber irgendwie kein Problem damit hatte.

„Ja. Vorher… hatte ich sie alle nicht gehabt. Erst… als ich diesen Beruf „Chaos“ genommen habe, kamen sie alle. Ihr habt alle gesehen, wie ich unter den Schmerzen gelitten habe. Ich bin wirklich ein Monster des Chaos geworden…“ fielen Lilith wieder die Tränen vom Gesicht runter.

„Du bist wirklich sehr anstrengend…“ murmelt Rose und umarmte Lilith tröstend. Das war scheinbar nun doch zu viel für die Dämonin, die an der Heilerin lehnte und lautlos weinte.

„Och Lilchen… kannst du nicht einfach den Beruf wieder wechseln, wie ich es dir vorher gesagt habe, wenn es dich so fertig macht?“ fragte Emanuel. Lilith legte eine Hand auf die Glaskugel, wartete einen Moment und schüttelt dann ihren Kopf.

„Nein… ist irgendwie… fest eingebrannt. Vermutlich werde ich keine Berufe mehr wechseln können.“ hörte man nun die Verzweiflung aus der Stimme.

„Das… tut mir wirklich sehr leid. Ich würde es gerne wieder gut machen aber… das ist für mich das erste Mal, dass ein Beruf nicht mehr wechselbar ist, noch dass… es eine Person komplett verändert sowie auch die Rasse dazu.

Komm… ich mache dir noch einen anderen Tee, das sollte dich ein bisschen aufmuntern, dann können wir in Ruhe weiter reden.“ stand Emanuel wieder auf und machte sich ans Werk.

„Lilith… mit diesen Werten, haben alle Götterbestien so hohe Attribute?“ versuchte Axel Lilith ein bisschen abzulenken.

„Ich… weiß es nicht. Titanus konnte ich mit meiner stärkten Fähigkeit direkt töten, während Tierra… so viele tödliche Schläge überleben konnte, dass ich selber beinahe gestorben wäre… Aber gegen eine Götterbestie habe ich schon verloren.“ teilte Lilith es mit.

„Du… hast verloren? Sicher das es nicht ein Gott war?“ war Rose über die Information erstaunt, aber spendet ihrer Freundin weiterhin Trost.

„Exos der Magiertyrann. Laut seiner Aussage war er die erste Götterbestie, die erschaffen wurde und die Magie auf der Welt kontrollieren sollte. Dummerweise… wurde er scheinbar so stark von den Göttern gemacht, dass er sich ihnen widersetzte und seine eigenen Pläne schmiedet… Pläne die… die Welt von allen Lebewesen reinigen soll.

Diese Götterbestie kommt vermutlich noch am nächsten an einen Gott ran, denn in meinen Kampf… wurde ich sehr einseitig mit Magie besiegt, die mich tatsächlich verletzt hat. All meine Immunitäten haben mir nicht geholfen, weil er das Element in den Zaubern ändern kann, zusätzlich kann er auch meine Gedanken lesen.

Das ist mehr oder weniger mein Erzfeind. Zu verhindern, dass sein Wille umgesetzt wird, wollte ich stärker werden, aber… nicht zu dem Preis, dass ich mich selbst verliere und mich zu einem Monster entwickle.“ murmelt Lilith.

„Puh… mit Macht und Stärke kommt Verantwortung oder? Ohne… deine gesamte Geschichte zu kennen, aber… wenn so ein Mann auf der Welt ist, dann bist du doch der Gegenpart oder nicht?

Ich… bin mir nicht sicher, was deine Freundin gesagt hätte, aber zumindest würde ich dir sagen: Kopf hoch, denn ich bin doch deine Freundin wie Axel, Leena, Sakura und neuerdings auch die Gildenmeisterin Emanuel.

Vielleicht… ist da jetzt ein bisschen zu viel auf einmal gekommen, aber du machst mir nicht den Eindruck, als würdest du dich lange davon abhalten.“ muntert Rose die weinende Dämonin auf.

„Hier… trink das. Auch das wird dich aufmuntern. Diesen Tee mache ich nur zu besonderen Anlässen, weil die Pflanze so schwer zu züchten ist.“ stellte Emanuel nun eine Tasse mit eine klaren Flüssigkeit.

„D… danke…“ löste sich Lilith von Rose, dankend mit einem nickenden Lächeln und trank den Tee… „Beim dunklen Gott und der Göttin… wen muss ich umbringen für die Rezeptur?“

„Oh ho ho, scheinbar habe ich nicht zu viel versprochen. Nun… sprich mich noch mal später auf das Rezept an, jetzt geht es erst mal nur um dich.“ freute sich Emanuel.

„Scheinbar geht es dir ja tatsächlich besser.“ meinte Axel, als Lilith nicht aufhören konnte, den Tee zu trinken.

„Ja… danke. Auch ich bin nur… eine Person die Hilfe von Freunden braucht.“ lächelt Lilith sehr schüchtern, ein ungewohntes Bild.

„Soo… wir wissen nun, dass du eine Chaosbestie geworden bist, WEIL du einen Beruf genommen hast, den es überhaupt nicht gibt. Dann wissen wir, dass du nicht nur irgendein Dämon bist, nein, du bist sogar die Prinzessin der Dämonen. ABER aus der Zukunft, diesen Teil muss du mir näher erklären.“ bat Emanuel.

„Frag mich nicht, wie viele Jahrtausende ich aus der Zukunft komme und auch nicht, wie… die Geschichte in diesem Zeitalter verläuft, denn das weiß ich beides nicht. Das einzige was ich nur weiß, betrifft den Wolf Cimmeris, mehr aber auch nicht.“ fing Lilith mit der Erklärung an, dann anschließend wie sie durch ein fehlgeschlagenes Experiment von Dr. Ruin in dieses Zeitalter kam.

„Bei der Göttin, bin ich froh, dass ihr wirklich aus einer sehr weiten Zukunft kommt. Ich kann mir dein Zeitalter nicht mal ansatzweise vorstellen, wenn dort jede Menge aktive Götterbestien herumlaufen.“ wirkte Emanuel sehr erleichtert.

„Erm… sie sind jetzt schon aktiv.“ merkte Lilith an und die Gildenmeisterin schaut die Dämonin verdutzt an.

„Walter wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit den größten Berg mit der Forschergruppe in Vurdinia erreichen. Der Grund, warum er dort hin soll liegt daran, dass IM Berg Tierra lebt und dieses Monster ist Schuld daran, dass der gesamte Kontinent mehr oder weniger am Kochen ist.“ erklärte Lilith wieder.

„Titanus müsste eigentlich auch sehr bekannt sein, vielleicht eher unter einem anderen Namen, aber das ist das weltgrößte laufende Monster, dass immer nur in eine Richtung geht und alles auf seinem Weg zertrampelt. Dann gibt es Glacia, ein Wassermonster das im Ozean alle Schiffe angreift, das in seine Nähe schwimmt.“

„Hmm… die gibt es, wusste aber nicht, dass sie einen Namen haben.“ musste Emanuel über die Beschreibungen grübeln. „Der laufende Berg“ so nennen wir dieses Monster, aber Titanus passt sogar eher. Zuletzt wurde es in Batzien gesehen, wo es in den Ozean ging.

„Das Monster aus der Tiefe“ ist sogar ziemlich bekannt. Dieses Monster ist der Alptraum jedes Kapitäns auf dem Meere. Dieser Job… ist sogar riskanter als die eines Abenteurers, weil jede Schiffsfahrt immer eine Reise ohne Wiederkehr sein kann.

Es… macht mich nicht wirklich glücklich zu wissen, dass diese Monster auch in deinem Zeitalter noch leben. Aber das spricht dann wirklich für ihre legendäre Stärke.“

„Bevor ich hier in diesem Zeitalter gelandet bin, fing ich an, ein Team aus starken Kämpfern aufzubauen, die es definitiv mit den Götterbestien aufnehmen können. Wäre einer von ihnen hier, würde ich mir über Cimmeris keine Gedanken machen, aber ich kenne sein eigentliches Element immer noch nicht. Zumal ich vermutlich auch keine Informationen über ihn sammeln kann.“ wurde Lilith nachdenklicher, das Gespräch lenkte sie tatsächlich von ihrer Trauer ab.

„Oh? Dann wird die Zukunft ja richtig interessant, wenn alle gemeinsam gegen diese Monster kämpfen, ihr an der Spitze gegen diesen Exos. Ich bin ehrlich, dabei bin ich nur eine einfache Frau. Diese Bürde könnte ich nicht bewältigen, aber ihr sehr wohl.

Ihr habt Freunde in der Zukunft, aber auch jetzt, die zu euch stehen! Vielleicht… war es sogar Schicksal, dass ihr etwas in, aus eure Sicht, Vergangenheit was machen müsst, damit ihr einen Schritt näher kommt, um gegen die anderen Götterbestien anzukommen.

Wir werden nicht gegen sie kämpfen, dass habe ich aus der Geschichte herausgehört, aber sehr wohl du. Aber was wir machen können ist, dass wir in dieser schweren Zeit an deiner Seite stehen werden und dir eine seelische Unterstützung anbieten, damit du dich nicht selbst verlierst.“ wurde Emanuel auf einmal sehr ernst.

„Genau. Am Anfang konnte ich dich überhaupt nicht leiden, das wurde mit deiner Aktion im Dungeon auch nicht besser, aber… du hast unsere Mission, die eigentlich zum Scheitern verurteilt war, erfolgreich bewältigt.

Wegen dir… musste ich mir wirklich Gedanken machen, ob ich mich von meinen Hass weiter kontrollieren lassen oder mich weiter entwickeln will.“ grinste Axel von seinem Platz.

„Sogar Rose hat sich sehr stark verändert, aber das hast du schon bestimmt selber mitbekommen, so anhänglich sie bei dir geworden ist.“

„Ey… komm jetzt nicht auf falsche Gedanken. Ich mag die liebe Seite von Lilith, aber ihre dunkle Seite bereitet mir zu viel Bauchschmerzen.“ merkte Rose an.

„Sorry… glaube, ich werde heute Abend wieder was leckeres kochen.“ bot Lilith an, dabei konnte sie wieder lächeln. „Und… danke euch. Danke euch, dass ihr den Schwur akzeptiert habt, sodass ich mich wirklich aussprechen konnte.“

„Aww darauf freue mich!“ kuschelt Rose sich an einen Arm von Lilith. „Gut das wir genug Kleider gekauft haben für dich.“

„Keine Ursache, das Gespräch macht dich doch dadurch wieder mehr zu einer netten Person als zu einem Monster, vielleicht solltest du dir in dieser Hinsicht nicht zu viele Gedanken machen.“ nickte Axel.

„Axel wird bei jedem Satz immer erwachsener. Würde ich das nicht selber sehen und hören, die Person hätte ich als Schwindler deklariert!“ nickte die Gildenmeisterin für sich selber.

„Wieso… hat jeder eine andere Meinung von mir?“ war nun Axel niedergeschlagen.

„Was soll ich dazu sagen? Bei mir ändern sich ja immer alle Meinungen, je nach Situation und wer gestorben ist.“ versuchte Lilith ihn zu trösten.

„Nun bin ich wirklich sehr tief gefallen, wenn mich eine Prinzessin der Dämonen tröstet…“

Kapitel 292

Ich bin wiedergeboren und Chaos?

„Soo, dann wollen wir doch mal schauen, was wir wegen deinem Beruf machen könnten. Du hast bestimmt keinen Beruf oder?“ lächelt Emanuel.

„Erm… nein, aber ich habe schon davon gehört, dass man dies als Abenteurer umsetzen kann dank des System.“ zuckte der Mundwinkel von Lilith.

„Oh? Ihr seid ziemlich gut informiert, aber das ist richtig. Ihr legt eure Hand auf den Kristall und bekommt mehrere Berufe zur Auswahl.“ stellte Emanuel eine Glaskugel vor Lilith ab. Dies tat Lilith und bekam ihr gewohntes Bild vor Augen:

> Auswahl Berufe<

>Samurai-Großmeister <

>Traumkämpfer-Neuling <

>Illusionskämpfer-Neuling <

>Krieger-Neuling <

>Berserker-Neuling <

>Monsterjäger-Neuling <

>Insektenvernichter-Neuling <

>*Chaos*<

„Huh? Ist die Kugel in Ordnung?“ wunderte sich Lilith, als sie die Berufe sah, vor allem letzteres. „Lass mich mal schauen… Nö, alles in Ordnung.“ meinte Axel, als er seine Hand darauf legte und dies überprüfte. Rose tat es ebenso: „Stimmt… aber ich habe meinen Beruf mal angepasst, nun bin ich eine Experten-Heilerin.“

„Öhm? Ok?“ legte Lilith wieder ihre Hand auf den Kristall, ihre Auswahl ist dieselbe geblieben. „Was… zum Geier ist Chaos?!“ dachte Lilith. „Liebe… Emanuel. Gibt es… eine Möglichkeit irgendwo nachzulesen, welche Vorteile die Berufe haben? Ich… habe acht Berufe zur Auswahl, was mir die Entscheidung nicht… wirklich einfach macht.

„Hmm… offiziell nein. Aber… ich wäre ja nicht die berühmte Abenteurerin Emanuel, wenn ich nicht auch dafür eine Lösung hätte.“ grinste die Gildenmeisterin und holte eine… sehr eigenartige Brille aus dem Inventar.

„Das ist eine verbesserte Version der Identifikationsbrille, aber sie ist nur ausgelegt, um die verborgenen Eigenschaften der Berufe zu sehen. Es ist eine meiner Prototypen, aber… vielleicht hilft es dir ja ein bisschen. Nur… das gilt für alle, ich will dass ihr über dieses Projekt den Mund haltet ok?“ warnte die Gildenmeisterin und alle mussten schlucken.

„Ihr… seid wirklich mit Abstand eine der klügsten Frauen, die ich bisher getroffen habe. Nicht nur wisst ihr mit Worten umzugehen, sondern habt einen Tee gezüchtet, den ich noch nie gekostet habe. Nun kommt ihr mit einem Werkzeug, das überhaupt nicht existieren dürfte.“ musste Lilith ihre Freundin loben.

„Oh ho ho, danke für die Komplimente. Viele sehen es mir leider nicht so wirklich an, aber wenn man mich näher kennt, schaffe ich es immer wieder die Leute zum Staunen zu bringen.“ lächelte Emanuel, ihre Wangen wurden dabei rot.

Lilith tauschte die Brillen aus und legte ihre Hand erneut auf die Glaskugel, staunte anschließend nicht schlecht, welche Informationen sie nun sehen konnte.

  • Samurai-Großmeister:
    • +Level up Schnelligkeit
    • +Level up Vitalität
    • +Level up Ausdauer
    • +Fähigkeit Beidhändigkeit
  • Traumkämpfer-Neuling:
    • +Level up Intelligenz
    • +Level up Ausdauer
    • +Fähigkeit Traumwandeln
  • Illusionskämpfer-Neuling:
    • +Level up Schnelligkeit
    • +Level up Intelligenz
    • +Fähigkeit Illusion
  • Krieger-Neuling:
    • +Level up Stärke
    • +Level up Ausdauer
    • -Level up Intelligenz
  • Berserker-Neuling:
    • +Level up Stärke
    • +Level up Schnelligkeit
    • +Level up Vitalität
    • +Level up Ausdauer
    • -Level up Intelligenz
  • Monsterjäger-Neuling:
    • +Level up Stärke
    • +Level up Schnelligkeit
    • +Titel: Monsterjäger (Zusätzlichen Schaden auf alle Monsterarten)
  • Insektenvernichter-Neuling:
    • +Level up Schnelligkeit
    • +Level up Vitalität
    • +Level up Ausdauer
    • +Titel: Insektenjäger (Zusätzlichen Schaden auf Insektoide)
  • Chaos:
    • +Level up Stärke
    • +Level up Schnelligkeit
    • +Level up Ausdauer
    • +Level up Intelligenz
    • +Level up Alle Fähigkeiten
  • +Unbekannte Fähigkeit
  • +Unbekannte Fähigkeit
  • +Unbekannte Fähigkeit
  • +Unbekannte Fähigkeit

„Erm… was ist denn mit Chaos los? Das ist ja mehr oder weniger der reinste Cheat…“ verarbeitet Lilith die Informationen.

„Und? Hast du dich nun entschieden? Du siehst immer noch so nachdenklich aus.“ fragte Emanuel nach, aber Lilith schüttelt ihren Kopf.

„Ich… habe da einen Beruf… wo ich ernsthafte Zweifel habe, weil… die positiven Effekte ziemlich… heftig sind.“ war der Kommentar von Lilith. „Verdammt das Sakura nicht da ist, sie würde das eher verstehen, wo mein Problem ist.“ dachte Lilith wieder.

„Also… ich würde das schon nehmen oder? Wenn dich das stärker macht? Sagtest du nicht selber, dass… man für den Wolf gewisse Vorbereitungen treffen müsste?“ kam der Vorschlag von Axel.

„Ernsthaft Axel, was ist passiert, dass du nun so gute Vorschläge machen kannst? Es ist, als wurdest du von jemand anderem ersetzt.“ hob Lilith ihre Augenbrauen hoch.

„Ey! Nur weil meine Emotionen am Anfang überhand genommen haben, heißt es nicht, dass ich dumm bin oder so!“ wehrte sich Axel sofort.

„Schon Pläne gemacht, wie du Sakura um die Finger wickelst? Hmmm?“ fragte Rose ganz unschuldig mit einem spitzbübischen Lächeln.

„Hoo? Ist unser „Axel“ verliebt? Dann kannst du ruhig jederzeit zu mir kommen, ich gebe dir gerne Tipps, wie man einer Dame den Hof macht.“ zwinkert die Gildenmeisterin dem jungen Kerl zu.

„Das… ist jetzt nicht euer Ernst oder? Ich dachte, wir wollten herausfinden, welchen Beruf Lilith nimmt?“ lenkte Axel direkt vom Thema ab. Emanuel und Rose seufzten, dann schauten sie wieder Lilith an.

„Nehme ich es oder nicht…“ grübelte Lilith immer noch.

„Du… kannst auch jederzeit einen anderen Beruf nehmen, sollte deine erste Wahl nicht das sein, was du es dir vorstellst.“ kam der Tipp von der Gildenmeisterin.

„Ok, machen wir das so.“ nickte Lilith und aktivierte den Beruf „Chaos“. Auf einmal leuchten beide Tätowierungen sowie die rote Kugel in der linken Hand stark auf, am gesamten Körper kamen Schmerzen. Lilith wollte laut aufschreien, aber biss sich die Zähne so stark zusammen, dabei wurde sie sehr blass und schwitzte stark.

„Was… was ist los?!“ fragte Rose sofort und wollte helfen, aber so konzentriert wie Lilith sah, hatte die Heilerin Angst, irgendetwas auszulösen. Dabei fing an der linken Wange von der Dämonin an, etwas grünliches… leuchtendes… zu wandern.

>Beruf: Chaos freigeschaltet <

>Rasse Götterbestie transmutiert zu Chaosbestie <

>Göttliche Stärke: Level 3 erreicht <

>Göttliche Schnelligkeit: Level 3 erreicht <

>Göttliche Vitalität: Level 3 erreicht <

>Göttliche Intelligenz: Level 3 erreicht <

>Göttliche Ausdauer : Level 3 erreicht <

>Leere Resistenz: Level 10 erreicht <

>Leere Immunität freigeschaltet <

>Körper Resistenz: Level 10 erreicht <

>Körper Immunität freigeschaltet <

>Feuer, Wasser, Erde, Wind, Dunkelheit, Licht, Chaos, Leere, Körper Immunitäten fusionieren zu eine neue Fähigkeit:

>Magie Immunität freigeschaltet <

>Bizarre Gedanken: Level 9 erreicht <

>Super-Regeneration: Level 8 erreicht <

>Illusion: Level 10 erreicht <

>Titel: Meister der Illusion erhalten <

>Fähigkeit: Realitätsveränderung freigeschaltet <

>Realitätsveränderung: Level 1 erhalten <

>Traumwandeln: Level 8 erreicht <

>Seelenraub: Level 3 erreicht <

>Meteorregen: Level 2 erreicht <

>Inferno: Level 3 erreicht <

>Schwert: Level 12 erreicht <

>Fähigkeit: Chaosschnitt freigeschaltet <

>Chaosschnitt: Level 1 erhalten <

>Großschwert: Level 10 erreicht <

>Titel: Meister des Großschwertes erhalten <

>Fähigkeit: Schwerer Schwertschlag freigeschaltet <

>Schwerer Schwertschlag: Level 1 erhalten <

>Axt: Level 10 erreicht <

>Titel: Meister der Axt erhalten <

>Fähigkeit: Axtschlag freigeschaltet <

>Axtschlag: Level 1 erhalten <

>Speer: Level 10 erreicht <

>Titel: Meister des Speers erhalten <

>Fähigkeit: Speerschlag freigeschaltet <

>Speerschlag: Level 1 erhalten <

>Hellebarde: Level 10 erreicht <

>Titel: Meister der Hellebarde erhalten <

>Fähigkeit: Hellebardensturzflug freigeschaltet <

>Hellebardensturzflug: Level 1 erhalten <

>Keule: Level 10 erreicht <

>Titel: Meister der Keule erhalten <

>Fähigkeit: Keulenschlag freigeschaltet <

>Keulenschlag: Level 1 erhalten <

>Unbewaffnet: Level 11 erreicht <

>Fähigkeit: Sturmschlag freigeschaltet <

>Sturmschlag: Level 1 erhalten

>Beidhändigkeit: Level 11 erreicht <

>Fähigkeit: Schwerttornado freigeschaltet <

>Schwerttornado: Level 1 erhalten <

>Werfen: Level 10 erreicht <

>Titel: Meister des Werfens erhalten <

>Fähigkeit: Zielschuss freigeschaltet <

>Zielschuss: Level 1 erhalten <

>Peitsche: Level 8 erhalten <

>Allesschneider transmutiert zu Alleschneider II <

>Alleschneider II: Level 1 erhalten <

>Schwertwirbel transmutiert zu Schwertwirbel II <

>Schwertwirbel II: Level 1 erhalten <

>Schockexplosion transmutiert zu Schockexplosion II <

>Schockexplosion II: Level 1 erhalten <

>Zerstörungsschnitt transmutiert zu Zerstörungsschnitt II <

>Zerstörungsschnitt II: Level 1 erhalten <

>Dämonischer Schnitt: Level 8 erhalten <

>Erste Hilfe: Level 8 erhalten <

>Kochen: Level 5 erhalten <

>Singen: Level 6 erhalten <

>Musizieren: Level 8 erhalten <

>Meistertitel Schwert, Großschwert, Axt, Speer, Hellebarde, Keule, Unbewaffnet, Beidhändigkeit, Werfen, Waffenmeister fusionieren zu einem neuen Titel: <

>Ultimativer Waffenmeister erhalten <

>Vorahnung II erhalten <

>Chaosbestienfähigkeiten freigeschaltet <

>Chaoshand erhalten <

>Chaosatem erhalten <

>Chaosblitz Level 1 erhalten <

>Chaosregen Level 1 erhalten <

Eine Änderung nach der anderen kam vor Lilith´s Augen, dabei stand sie selber unter mörderischen Schmerzen, aber schaffte es durch eisernen Willen nicht laut aufzuschreien. Dann hörten die Schmerzen auf, ihre Armtätowierungen leuchten nicht mehr und… an der Wange von Lilith war ein neues… Tattoo in schimmerndem grün, dass eher zu dunkelgrün neigte.

Lilith fiel erschöpft auf dem Sessel nach hinten, Rose legte ihr nun eine Hand auf die Schulter und hatte besorgte Augen. „Was… ist los?!“ kam sofort die Frage, selbst Axel und Emanuel machten besorgte Gesichter.

„Ich… weiß es nicht… ich… haben diesen Beruf… genommen mit den vielen Vorteilen… als mein gesamter Körper… höllische Schmerzen verursachte… alle… meine Fähigkeiten, Titel, Attribute… haben sich komplett verändert… Lass mich meinen Status anschauen… Status“ atmete Lilith sehr schwer, dann sah sie ihren Status…

Name: Sina die Chaosbringerin

Rasse: Chaosbestie

Alter: 21 Jahre (147 Jahre)

(Titel: Held der Dämonen, Prinzessin der Dämonen, Teufel)

Titel: Erzfeind der Untoten, Drachentöter, Verteidiger, Vampirtöter, Lady, Reichskanzler, Götterbestienjäger, Menschenschlächter, Freund der Wüstenwächter, Spinnenschlächter, Ultimativer Waffenmeister, Meister der Illusion


Beruf: Chaos

Level: 317

Attribute: (Fälschung) / (Original)

  • Vitalität: 25123 / 265.490
  • Mana: 25446 / 266.244
  • Stärke: 25456 / 283.663
  • Schnelligkeit: 25614 / 281.427
  • Intelligenz: 25927 / 264.420
  • Ausdauer: 25439 / 265.612

Magische Fähigkeiten:

  • Illusion Level 10 / Level 10
  • Traumwandeln – / Level 8
  • Seelenraub – / Level 3
  • Meteorregen – / Level 2
  • Inferno – / Level 3
  • Realitätsveränderung Level 1 / Level 1 (Neu)
  • Chaosblitz Level 1 / Level 1 (Neu)
  • Chaosregen Level 1 / Level 1 (Neu)

Aktive Fähigkeiten:

  • Schwert Level 12 / Level 12
  • Großschwert Level 10 / Level 10
  • Axt Level 10 / Level 10
  • Speer Level 10 / Level 10
  • Hellebarde Level 10 / Level 10
  • Keule Level 10 / Level 10
  • Unbewaffnet Level 11 / Level 11
  • Beidhändigkeit Level 11 / Level 11
  • Werfen Level 10 / Level 10
  • Peitsche Level 8 / Level 8
  • Allesschneider II Level 1 / Level 1 (Neu)
  • Schwertwirbel II Level 1 / Level 1 (Neu)
  • Schockexplosion II Level 1 / Level 1 (Neu)
  • Zerstörungsschnitt II Level 1 / Level 1 (Neu)
  • Dämonischer Schnitt Level 8 / Level 8
  • Chaosschnitt Level 1 / Level 1 (Neu)
  • Schwerer Schwertschlag Level 1 / Level 1 (Neu)
  • Axtschlag Level 1 / Level 1 (Neu)
  • Speerschlag Level 1 / Level 1 (Neu)
  • Hellebardensturzflug Level 1 / Level 1 (Neu)
  • Keulenschlag Level 1 / Level 1 (Neu)
  • Sturmschlag Level 1 / Level 1 (Neu)
  • Schwerttornado Level 1 / Level 1 (Neu)
  • Zielschuss Level 1 / Level 1 (Neu)
  • Erste Hilfe Level 8 / Level 8
  • Kochen Level 5 / Level 5
  • Singen Level 6 / Level 6
  • Musizieren Level 8 / Level 8

Götterbestiefähigkeiten:

  • Macht des Feuers:
    • Feueraura
    • Feuerflügel
    • Lavahand
    • Lavaatem
    • Flammenhand

Chaosbestienfähigkeiten:

  • Macht des Chaos:
    • Chaosatem
    • Chaoshand

Passive Fähigkeiten:

  • Säure Immunität (Sichtbar)
  • Zustandsveränderungsimmunität (Sichtbar)
  • Magie Immunität (Sichtbar) (Neu)
  • Göttliche Stärke Level 3 / Level 3
  • Göttliche Schnelligkeit Level 3 / Level 3
  • Göttliche Vitalität Level 3 / Level 3
  • Göttliche Intelligenz Level 3 / Level 3
  • Göttliche Ausdauer Level 3 / Level 3
  • Schmerzlosigkeit Level 5 / Level 10
  • Bizarre Gedanken Level 3 / Level 9
  • Super-Regeneration Level 8 / Level 8

Einzigartige Fähigkeiten:

  • Schnelles Lernen – / –
  • Vorahnung II (Sichtbar) (Neu
  • Nachtsicht – / –
  • Limit Brechen – / –

Segen:

  • Dunkler Gottes Schutz – / –

„Was… passiert mit mir nur?“ hörte man die Trauer in der Stimme von Lilith, die sich nun nichts mehr wünscht, als in den Armen von Sherry zu sein.

„Warum… werde ich immer mehr zu einem Monster?“

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