Ich bin wiedergeboren und die Reise nach Batzien?

Es verging nun einige Zeit, als Melaine endlich ankündigte: „Leute, in drei Tagen müssen wir in die Hafenstadt Knargiggn reisen. Dort wartet das Schiff auf uns, das nach Batzien fahren wird.“

„Hmm… wie die Zeit vergeht. Dann sage ich offiziell, dass Training ist nun beendet. Euch ist nun erlaubt, euren Status zu sehen.“ teilte Sina das allen mit. Die Dämonin wusste nicht, dass ihre Freunde so glückliche Gesichter machen konnten, dass das Training zu Ende war. Noch mehr, als sie den Unglauben in den Augen sah.

„Habe ich zu viel versprochen?“ grinste Sina. „Meiner Schwester Kyllia müssen wir definitiv auch ein Lob aussprechen, dass sie das alles mit euch umgesetzt hat. Zwar… hat sie es manchmal übertrieben, aber letztendlich könnt ihr euch bestimmt nicht darüber beklagen.“

„Das… ist sehr extrem. Alle meine Werte… sind nun fast drei mal so hoch.“ stammelt Thomddir, die anderen konnten nichts hinzufügen.

„Nun überlegt mal, was die Dämonen in all der Zeit machen? Sie sind nicht ohne Grund so stark. Die paar Armbänder, die ihr bisher getragen habt, darüber würden sie nur lachen.“ meinte Kyllia, die auch sehr zufrieden wirkte.

„Meinen Freunden aus der Vergangenheit konnte ich diese Armbänder leider nicht anbieten, aber dank einer guten Freundin habe ich einen guten Ausgleich gefunden. Ich würde euch bitten, das Geheimnis nicht allzu sehr auszuplaudern, sonst herrscht ein ziemliches Ungleichgewicht auf der Welt.“ bat Sina, während sie die Identifikationsbrille aufsetzte und die Werte ihrer Freunde anschaute.

„Also… entweder wir kommen alle ins Finale oder spätestens, wenn wir gegeneinander kämpfen. Nun müsst ihr wirklich zeigen, was ihr könnt!“

„Das… muss ich erst mal ein bisschen verarbeiten. Ich will mich nicht darüber beschweren, aber… irgendwie haben wir einiges bei dem System missverstanden, wenn… alle unsere Attribute auf diese Art und Weise gestärkt werden konnten.“ meinte Christoper.

„Das ist euer gutes Recht. Ich weiß zwar nicht wo diese Hafenstadt ist, aber die Kutscher werden das Problem schon lösen. Würde euch allen raten, eure Besorgungen und ähnliches zu erledigen, denn… mit hoher Wahrscheinlichkeit dürfte in Batzien alles teurer und schwieriger zu bekommen sein.“ warnte Sina.

Sina trägt wieder mehr ihre Kimonos und kann ihren Knochenschwanz im Kampf einsetzen, soweit dass sie es nicht mehr befehlen brauchte. Knochi tat sofort das, wie Sina es gerade benötigte.

Der Kompass war ein Segen für sie gewesen, er tat genau das, was Sina immer wollte. „Fehlt nur eine Minikarte in meinen Blickfeld.“ musste Sina bei dem Gedanken kichern. Die Dämonin hat alle wichtigen Städte und Dörfer aufgesucht, damit ihr Kompass für die Zukunft eingestellt ist.

Auch hat Sina Emilia einen Besuch abgestattet und ihre Geschichte mit der Dämonenkönigin und der Zeitreise erzählt. So wie Sina es schon vermutet hat, nahm Emilia es mehr oder weniger zur Kenntnis und war es ihr sogar im nach hinein egal.

Dummerweise konnte sie keinen Kontakt mit den anderen Vampirkönigen finden, irgendwie halten sie sich alle sehr bedeckt.

Die Handschuhe, die Sina sich von ihrem Zwergenfreund gewünscht hat, trägt sie schon und Kyllia hat ihren eigenen auch bekommen. Der linke Handschuh bestand aus schwarzem Leder mit einer großen Fassung für ihren Kompass. Er wurde direkt getestet, ob er auch die schnellste Flugtechnik von Sina standhalten konnte und hat seinen Test bestanden.

Interessanter war der rechte Handschuh, der über die Klauen gezogen wurde. Wie Brandrulim angekündigt hat, waren über die Klauenspitzen gegossene Titaneisen eingebaut. Das Leder war von Tierra und war in aufwendigem Verfahren rötlich gefärbt worden.

„Im Grunde sieht es aus wie die Klaue eines Drachen, nur ohne die Nägel. Ich würde dir raten, diesen Handschuh nicht zu verlieren oder kaputt zu machen, Titaneisenerz ist wirklich sehr rar und teuer.“ bat der Zwerg.

Sina trug aktuell ein gelbrotes Kimono, was mit dem Handschuh harmonisierte. Als Dank hat sie Sherry… einige neue Erfahrungen beigebracht, für die vielen Kimonos sowie dass all ihre Freunde ebenfalls an dem einem Tag Kimonos getragen haben.

Am nächsten Tag wollte Sherry nicht mehr das Zimmer verlassen, weil ihr rotes Gesicht überhaupt nicht mehr die normale Hautfarbe annehmen wollte.

„Sherry… du bist zu putzig mit deinem Gesicht.“ streichelt Sina mit der Klauenhand über das rote Gesicht, wo die Halbelfe nun doch letztendlich wieder ins Land der Träume fiel.

Sherry bekam die Information von Sina, dass Elfen mit blauen Haaren bei dem Treffen der Anführer gesehen worden sind, aber: „Danke das du es mir sagst, ich möchte meinen Vater nicht kennenlernen. Es wird dann so oder so Stress geben, den ich nicht brauche.“

Ihr neues Land wird ebenfalls bearbeitet, aber scheinbar sind die Gärtner auf einige Probleme gestoßen. „Herrin… unter der Erde sind irgendwelche großen Steine und die Wurzeln einiger Bäume, die wir gefällt haben.“

„Macht alles weg. Wenn ihr Leichen findet, schmeißt sie in irgendeinen Fluss oder so weg, sie behindert mein Projekt nur. Nochmal zum Verstehen: Ich will hier mehrere Pflanzen anbauen lassen und da darf hier nichts auf diesem Land sein, was einen negativen Einfluss auf ihren Wachstum haben könnte.“ kam der Befehl von Sina.

Die Gärtner haben sogar die Hütte gefunden, die aber ein Teil von einem Baum wurde, weswegen Sina mit Ronald schon vorher abgeklärt hat, wenn die Gärtner ihre Arbeit erledigt haben, sollen Zimmermänner eine kleine Hütte in der Ecke bauen, wo sich ihr zukünftiges Personal alles zum Leben einrichten kann .

Tatsächlich geht einiges an Gold drauf für dieses Projekt, weswegen Sina vorsichtshalber ihren Goldbestand eines Tages kontrollierte, aber… „Was mache ich damit nur?! Ich gebe zwar viel aus, aber… trotzdem. Zusätzlich durch die Einnahmen die ich über die Miete immer bekomme, kann ich immer noch nicht über Goldmangel klagen.“

„Also, nochmal zur Erinnerung an alle:

Die Abenteurergruppe wird von Melaine angeführt, deren Mitglieder aus Christoper, Falco, Louis, Neia, Thomddir und mir besteht. Ich komme erst zum Einsatz, wenn irgendwelche krassen Gegner kommen, die ich unbedingt bekämpfen will.

Die Monstergruppe wird von Suki angeführt, deren Mitglieder aus Mio, Tio, Lara, Mel, Nea, Rubina, Kyllia und Sherry bestehen. Diese Gruppe hat einen sehr großen Vorteil, dass sie für die nächsten Kämpfer immer ausgeruhte Kämpfer zur Verfügung hat.

Beide Gruppen haben einen fähigen Heiler zur Verfügung sowie genug Personen dabei, die Erste Hilfe beherrschen, sollte der Heiler aus irgendwelchen Gründen ausfallen.

Unser anfängliches Ziel war es gewesen, dass die Abenteurer durch das Turnier an Stärke kommen. Dies hat sich durch den Besuch von Lisa und Kyllia schnell geändert, denn nun seit ihr stärker geworden, bevor das Turnier überhaupt stattfindet.

Melaine erwähnte, dass man dort legendäre Gegenstände gewinnen kann. Die werden wir uns holen, deswegen… Zeigt, dass all die Arbeit und Mühen sich gelohnt haben! Ihr wurdet von den besten Trainern ausgebildet!

Das Essen, was euch Edwin gemacht hat hat euch ebenfalls eine gewisse Stärke gegeben… Na ja nicht wirklich aber er gab euch morgens die Energie, die ihr für den Beginn des täglichen Spießrutenlaufs benötigten und Abends, damit euer Körper sich erholen kann.“ hielt Sina eine kleine Rede an ihre Freunde. Einige bekamen rote Wangen, aber recht hatte Sina auch.

„An diesem Turnier werden die stärksten Kämpfer der Welt teilnehmen. Vampire, vielleicht auch Dämonen, der berühmte Behemoth-Clan. Irgendwelche Veteranen unzähliger Kämpfer, ihr müsst mit allem rechnen. Der schlimmste Feind an diesem Turnier wird der Hochmut sein!

Stolz zu haben, dazu habt ihr ein gutes Recht, aber haltet eure Augen offen, gegen wen ihr kämpft. Wenn man dort töten darf, wird es sehr dreckig zugehen. Immerhin steht dort viel auf dem Spiel.“ hörte Sina nicht auf zu reden, irgendwie konnte sie es nicht.

„Ist ja gut, wir haben verstanden du Quasselstrippe.“ unterbracht Lara sie doch letztendlich, aber man sah ihr an, dass sie alles geben wird.

„Wunderbar, dann genießt die Tage bis zum Turnier, danach wird alles… sehr heftig werden.“ zwinkert Sina zum Abschluss.

Am Abend erwischte Sina wie die Monstergruppe ein eigenes Gespräch führte und lauschte heimlich:

„Ich werde mein bestes geben, dass unsere Gruppe bis zum Finale kommen wird. Jeder von uns hat seine Stärken und Schwächen, seid bitte nicht enttäuscht, wenn ich jemand anderen bevorzuge. Wir sind halt eine sehr große Gruppe und es können nur sechs von uns kämpfen.

Die Entscheidung kann aber auch von mir genommen werden, wenn gewisse Regeln ausgelotet werden. Damit meine Entscheidung ein bisschen einfacher sein werden, sollen Mio und Tio bestmöglich unsere Gegner analysieren, damit ich den richtigen Kämpfer in den Kampf schicken werde.

Ich bin ehrlich, momentan ist Kyllia unsere stärkste Kämpferin, während Sherry die stärkste Magierin ist… Ja, ich weiß, Schwertmagierin, aber ihr wisst alles was ich damit sagen will. Mein Ziel ist es, dass Sherry… nicht zu sehr zum Einsatz kommt, damit unser Team, egal ob wir gewonnen oder verloren haben in einem Duell, für die nächste Runde wieder einsatzbereit ist.

Was mir aber auch wichtig ist. In diesen Duellen darf man aufgeben. Wenn ihr gegen jemanden kämpft, gegen den ihr überhaupt keine Chance habt… bitte nutzt diese Chance. Jeder von euch ist eine wertvolle Freundin für mich und… lasst euch nicht von eurem Stolz blenden.

Wir haben alle gemeinsam unsere Höhen und Tiefen erlebt, dass… darf nicht damit enden, dass jemand von uns in diesem Turnier stirbt. Letztendlich wollen wir doch Lady Sina helfen im Kampf gegen die Götterbestien.“ war Suki sehr ungewohnt ernst.

Sina musste bei der Ansprache schwer schlucken, dass hätte sie Suki überhaupt nicht zugetraut und musste lächeln.

„Wow, du bist wirklich zulange mit meiner Schwester zusammen, wenn du solche Reden schwingst.“ grinste Kyllia. „Wir machen das“-„was du gesagt hast!“ nickten die Zwillingsvampire.

„Die Macht der Worte… ist manchmal wirklich sehr beängstigend. Hoffentlich verstehe ich diese „Regeln“, ansonsten bringe ich meinen Gegner um.“ kratzte Nea sich an der Wange.

„Ich werde alles geben Mama!“ hob Rubina fröhlich ihre Drachenarm hoch. „Hoffentlich werde ich bei der Menge nicht nervös.“ murmelt Mel.

„Du schaffst das schon Mel, immerhin fliegen wir ja nicht oder so.“ schmunzelt Lara. „Ich freue mich, dass du uns anführst Suki. Aber auch du musst auf dich aufpassen, nicht dass der Druck dich letztendlich erschlägt.“ lächelt Sherry.

„Danke.“ lächelt Suki glücklich. Sina verschwand heimlich, damit sie weiter ihre eigenen Strategien besprechen können.

Alle Freunde von Sina erledigten ihre nötigsten Dinge, dann kam der Tag der Abreise. Fünf Kutschen, eine einzelne für Nea um Chaos zu vermeiden, verließen Fanfoss. Ma Shi hat allen viel Glück gewünscht, Prashi verabschiedete sich ebenfalls bei jedem persönlich nur bei Louis dauerte es ein bisschen länger.

„Ich werde schon wiederkommen, macht dir keine Sorgen. Das Training… ist tatsächlich sehr interessant gewesen und nun möchte ich selber wissen, ob die harte Arbeit sich gelohnt hat.“ streichelt Louis den Rücken von Prashi.

„Versprich mir trotzdem, dass du auf dich aufpasst. Ich weiß das deine Freunde dabei sind, aber… sei vorsichtig.“ murmelt Prashi die Worte zu dem Schwertheiligen.

Suki, Melaine, Sina und Sherry teilten sich eine Kutsche, damit sie sich ein bisschen absprechen können. Zwischen ihren Füßen schlief gemütlich der Wolf von der Jägerin.

„Soo… wir fahren jetzt zu der Hafenstadt, wie läuft es da weiter?“ fragte Sina die Reiseleiterin Melaine.

„Mein Bruder Rodolf ist der Kapitän des Schiffes und bringt uns sicher nach Batzien. Ich rechne damit, dass wir vielleicht eine Woche benötigen für die Reise, aber selbst wenn es zu spät wäre, wenn wir dort ankommen, habe ich vorausgeplant, dass wir trotzdem früh genug da sind.

Suki sollte sich schon mal darauf einstellen, dass sie… keine unbekannte Persönlichkeit ist, nachdem sie sich mehrerer Traditionen widersetzt hat und ihr Clan vermutlich das schon mitbekommt, wenn wir im Hafen angekommen sind.

Von dort aus benötigen wir drei weitere Tage, bis wir die größte Arena der Welt vorfinden werden. Wir werden gemeinsam uns zu dem Turnier anmelden und abwarten, ob wir dann zugelassen werden oder nicht, erst dann lohnt es sich sich nach Gasthäusern umzuschauen. Halte es aber für unwahrscheinlich, dass wir NICHT daran teilnehmen können.

Suki habe ich alle Regeln des Turniers beigebracht, es lohnt sich leider erst sie zu erklären, wenn wir die ausgelosten Regeln kennen. Die haben ein so fettes Buch voller Regeln, da ist man bis nächstes Jahr noch beschäftigt sie zu erklären.

Wenn die Anmeldezeit vorbei ist, werden die stärksten Gruppen raus geholt, am Ende werden es 32 Gruppen sein. Per Zufallsverfahren werden die Gruppen raus gezogen wie bei unserem Abenteurerturnier.

Tja… ich glaube das war es vorerst. Die Arena ist größer als die wo du gegen Louis gekämpft hast, die magischen Schutzschilder dürften sogar die Kräfte einer Götterbestie standhalten können, wenn man bedenkt, was für Kaliber *hust* am Turnier teilnehmen.

Ich selber bin gespannt, wer daran alles teilnehmen wird. Es gibt einige bekannte Tiermenschen, die in manchen Turnieren Champions sind, daher würde es mich nicht wundern, wenn ich ein paar bekannte Gesichter sehe.“ war Melaine aufgeregt, nur… ging der Qualm der anderen Frauen aus den Ohren raus.

„Danke… für die ausführliche Information.“ murmelt Sina.