Sin Roswell

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Kapitel 484

Ich bin wiedergeboren und meine dämonische Seite?

Jevera und Ivy standen in den geschneiderten Anzügen vor Sina. „Ihr seht wirklich sehr gut aus Agent One und Agent Two.“ lobte die Dämonin die Frauen. „Vielen Dank, Lady Sina.“ nickte Jevera, selbst Ivy nickte nur.

„Sobald es Abend ist, werden wir Kajar in seiner Villa aufsuchen. Wir haben es mit einem verschlagenen Händler zu tun, der großen Einfluss in der Stadt hat. Mit den gesammelten Informationen rechnet er damit, dass ich ihn aufsuchen werde und hat bestimmt gewisse Vorbereitungen getroffen.“ fing Sina mit der Erklärung an.

„Diese Masken wurden von Neia verzaubert, so dass man eure Namen nicht erkennen wird. Zusätzlich wird jeder von uns diese blaue Murmel bei sich tragen, denn sie sind in der Lage Übertragungszauber und ähnliches zu stören.

Doch Neia warnte, dass wir uns nicht zu hundertprozentig auf sie verlassen dürfen, weil sie noch keine Test gemacht hat, wie lange die eigentliche Verzauberung standhält.“ schob Sina den Frauen die Masken mit der Murmel zu.

Beide Frauen wickelten ihre Haare um, dann setzen sie die Masken samt Perücken auf. Die Totenmasken hat Zada so bearbeitet, dass es neutrale Gesichter sind ohne Merkmale des eigentliches Gesichtes. Sie waren komplett weiß und hatten an beiden Augen der Wange entlang eine rote Linie, wie es bei Neias Gesicht der Fall ist. Die Perücke selbst hat eine sehr dunkle violette Farbe.

„Laut Zada werdet ihr nur atmen können aber schwer sprechen. Wie ich euch damals erklärt habe, werdet ihr in der Operation nicht sprechen. Wenn was wichtiges ist, gebt mir Handzeichen oder ähnliches.

Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich euch mit meinen Knochenschwanz umwickeln und uns unsichtbar machen, dann führt einer von euch uns zur Villa. Zweck der Aktion ist es, dass wir mehrere Alibis haben.

Einer wäre, wir haben das Haus nie verlassen oder ähnliches. Vermutlich sind die Häuser um die Villa besetzt mit Zeugen, die Kajar Rückendeckung geben, aber ich habe die zwei Frauen von Gair beauftragt, dass sie sich darum kümmern sollen.

Hat zwar ein bisschen… gedauert, bis sie eingesehen haben ihre Arbeit zu machen, doch hoffentlich muss ich sie das nächste Mal nicht gleich mit dem Tod drohen. Himmel… Eier haben diese Weiber definitiv.“ seufzte Sina.

„Kyllia wird für mich die Vertretung in dem Viertel spielen und ein bisschen mit Sherry gemeinsam spazieren gehen. Ich betone gerne wieder, aber wir dürfen uns bei Kajar keine Fehler erlauben. Dieser Mann hat weitaus mehr Einfluss als nur in der Stadt.

Damit mein Image also sicher ist, greife ich daher auf all diese Tricks zu. Wir gehen gemeinsam hin und er wird uns in seine Villa reinlassen. Nun wird es wichtig:

Ich weiß nicht wie das Gespräch sich entwickelt, aber bestimmt nicht unbedingt zu meinem Vorteil. Da kommt ihr ins Spiel: Agent One wird bei mir bleiben, während Agent Two in der Villa nach seinen Kindern sucht. Er hat einen Sohn und eine Tochter, die er über alles liebt.

Wenn du sie gefunden hast Agent Two, will ich, dass du den Sohn in seinem Zimmer einsperrst und auch sicher gehst, dass er das Zimmer nicht verlassen kann. Wichtiger ist, dass du unter allen Umständen seine Tochter in die Finger bekommst.

Solltest du auf Widerstand treffen, töte sie schnell und… naja leise wenn möglich. Ich werde versuchen, dass du, wenn wir bei Kajar sind, irgendwie mit einem guten Grund das Zimmer verlassen kannst.

Hast du die Tochter, wartest du vor der Tür mit ihr. Sollte das Gespräch… sich nicht zu meiner Zufriedenheit entwickeln, wird Agent One dich reinlassen. Danach… werde ich euch dann die Anweisungen geben, wie es weiter geht.

Gibt es… irgendwelche Fragen?“ schaute Sina ihre Agenten an. „Es tut mir leid, dass ich dir keinen Bauplan der Villa zeigen kann, aber rechne damit, wo viele Leibwächtern stehen, dass sie was wichtiges bewachen. Meistens schlafen diese Kinder in der höheren Etage.“

„Was… für ein raffinierter Plan.“ murmelt Ivy. „Wenn sich das Gespräch nicht zu euren Gunsten entwickelt, werdet ihr ihn dazu zwingen.“

„Wir werden das schon schaffen. Interessant ist nur, dass wir einerseits verdeckt zur Villa gehen, aber sobald wir drinnen sind, fängt die eigentliche Mission an. Sollten wir… mit der Tochter was wissen?“ fragte Jevera.

„ … Rechnet damit, dass wir sie vor den Augen von Kajar foltern müssen. Wir fangen mit einfachen… Methoden an, denn so einfach lässt sich der Mann bestimmt nicht kontrollieren.“ teilte Sina es noch mit.

„Bevor ich vergesse. Egal wie der Plan heute ausgeht, morgen ist Ratsmitglied Sarai dran und da will ich Agent One, dass du mit dem Beobachter diesen jungen Mann aufsuchst… was heißt aufsuchst. Du lässt dir alle Informationen geben, wer das ist, wo er ist, und so weiter. Er wird vermutlich das einzige Druckmittel gegen Sarai sein.“

„Wie ihr wünscht. Dann werden wir unsere Klingen sicherheitshalber… etwas schärfen.“ nickte Ivy. „Zeit, dass wir wieder in Aktion treten.“

Während die Vampire dies taten, ging Sina ins Wohnzimmer, wo ihre Zwillingsschwester die Illusion aufrecht hielt. „Hoffentlich weißt du, was du von mir verlangst. Ich kann vielleicht wie du aussehen mit den Tattoos und Knochenschwanz, aber…“ wollte Kyllia sie warnen, aber Sherry mischte sich ein.

„Du machst dir zu viele Gedanken. Ich werde mit dir am Arm laufen und… dann können wir über das eine oder andere reden.“ lächelte Sherry aufgeregt.

„Und… es wäre nicht einfacher, dieses Problem… zu töten?“ fragte Lisa, die an einem Fingernagel knabberte. „Es ist so… kompliziert.“

„Tja… sagen wir mal so. Wenn deine Mutter es mit Roman zu tun haben müsste, dann kann sie ihn ja auch nicht einfach so töten oder?“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

„Alleine der Gedanke ist schon so abwegig… aber ich verstehe, was ihr meint. Es wäre einfach jemanden zu töten, aber die Konsequenzen wären dann sogar schlimmer. Und ausgerechnet mit einem Vieh habt ihr so ein Problem?“ seufzte Lisa.

„Als ob alles so einfach wäre.“ grinste Neia und stellte sich vor Sina hin. Sie trug ein einfaches schwarzes Kleid mit einem großen Ausschnitt. „Sherry lässt dich mit deinem Kleid wirklich die weiblichen Attribute ausstrahlen. Lass… mich eben noch was verzaubern…“

Die Blutelfe murmelte einen Zauberspruch und überall gingen Glitzer über Sina, als diese wieder verschwanden. „Ich habe den Zauber, der in diesen Murmeln innewohnen, auf dein Kleid ebenfalls aufgesetzt. Sicher ist sicher.“

Nun umarmte Sina die Blutelfe. „Du bist wirklich eine unschätzbare Hilfe. Wie viele Probleme lösen wir mit deiner Hilfe so schnell? Und… du hast kein Problem mit meiner Aktion?“

Neia bekam ein rotes Gesicht und löste sich von Sina. „Erm… irgendwie nicht. Vielleicht liegt es doch an meiner gewachsenen Fähigkeit mit „Groteske Gedanken“ oder meiner neuen Rasse? ODER aber auch, ich bin es einfach nur noch gewöhnt, dass du Leichen im Garten liegen hast.“

„Oder von allem etwas. Nun… dann müsste ich ja sagen, willkommen im Club auf der dunklen Seite. Sherry ist eh von mir korrumpiert worden, damit haben wir nur ein weiteres Mitglied.“ grinste Sina.

„Und ich habe den Übergang nicht mal bemerkt…“ murmelt Sherry. „Egal, scheinbar gibt es mehr Spaß auf der dunklen Seite!“

„Das definitiv.“

Dann war es soweit. Der Tag ging zur Neige, alle wichtigen Personen wussten, was zu tun war. Kyllia ging gemeinsam mit Sherry aus der Villa raus, während Sina mit ihren Agenten unsichtbar ihnen folgten.

Bis zu einer gewissen Route liefen sie ihnen nach, Sherry gab sich wirklich viel Mühe, dass es authentisch mit Kyllia wirkte. Als sie ihr Ziel erreicht hatten, führte Ivy nun. Es… war für alle etwas schwierig so unsichtbar zu gehen wie aktuell.

Dennoch schafften sie mit einiger Mühe ihren Zielort zu erreichen. Sina ließ die Illusion fallen und schaute sich die Gegend an. Die Villa war größer als ihre eigene, die durch massive Eisenzäune geschützt wird.

Die Häuser um die Villa wirkten von frischerem Baujahr und nobler, als in ihrem eigenen Viertel. Auf einmal fiel ein Stein mit Papier vor ihre Nase und sie hob ihn mit ihrem Knochenschwanz auf.

Erledigt“

Stand auf dem Papier. „Dann hatte ich recht gehabt mit meiner Vermutung. Hoffentlich funktionieren die Murmeln, denn dann muss ich sogar damit rechnen, dass er Zeugen über Übertragungssteine zuschauen lässt.“ dachte Sina.

„Nun denn, dann werden wir unseren Freund besuchen.“ ging Sina los und ihre Agenten folgten ihr. Am Tor angekommen, stand ein grobschlächtiger Wächter und sah Sina kommen.

„Verziehen sie sich. Herr Kajar steht nicht mehr zur Verfügung!“ grollte der Wächter. „Sagt deinem Herrn, das Lady Sina vor dem Tor steht und ein Gespräch mit ihm wünscht. Er sollte mit meiner Ankunft gerechnet haben.“ teilte Sina es freundlich mit.

„Warten sie hier…“ knurrte der Wächter und verschwand. Mehrere Minuten später kam der Wächter mit mehreren Leuten wieder. „Ja… mein Herr hat euch erwartet. Wenn sie bitte meinen Männern folgen würden?“

„Wie aufmerksam von euch, gleich eine ganze Schutzgruppe für uns zu bringen.“ grinste Sina. „Nein Lady Sina. Sie werden diesen Männern nur folgen und nichts im Haus anfassen oder Umwege machen. Sollten sie dies tun, werden wir dies als feindlichen Akt gegenüber unserem Herrn betrachten und sie raus werfen!“ drohte der Wächter.

„Sachte, ich bin gekommen um zu sprechen, nicht um euren Herrn zu töten.“ hob Sina nur eine Augenbraue. Der Wächter grunzte nur und öffnete die Tür. Schweigsam folgte ihm Sina mit ihren Agenten in die Villa.

Drinnen… wirkte alles ziemlich fürstlich hergerichtet. Vasen, Dekorationen, Bilder, die ziemlich… teuer aussehen. „Die hätten keine Überlebenschancen in meiner Villa. Sooft wie da was zu Bruch geht, dürfte es jeden Kunstsammler nur das Herz brechen.“ meinte Sina, aber die Männer gingen stur weiter.

Irgendwann hielten die Männer vor einer großen Tür an und öffneten sie. Nun lernt Sina zum ersten mal Kajar kennen. Er trug einen sehr teuren Anzug in dunkelblauer Farbe. Man sah viele Ringe an seinen Fingern und für Goldketten war er sich scheinbar auch nicht zu schade.

Er selber fällt in der Menge dadurch auf, dass er nicht nur eine dunkelbraune Hautfarbe hatte, sondern seine Gesichtsstruktur, dachte Sina spontan, wie ein italienischer Gangster wirkte. Seine Haare waren kurz geschnitten und zeigten Anzeichen von grauer Farbe.

„Ah! Lady Sina… ich habe sie schon erwartet!“ rief der Mann glücklich auf. Er stand von seinem großen Lederstuhl hinter dem Schreibtisch auf und riss seine Arme weit auf, als würde er jemanden umarmen wollen.

„Seid gegrüßt, ich nehme an, dass ich mit Herrn Kajar spreche? Sie müssen mich entschuldigen, aber wir sind uns ja vorher noch nicht begegnet.“ grüßte Sina höflich.

„Wo sind meine Manieren? Mein Name ist Kajar, von Berufung Händler und nebenbei auch Ratsmitglied dieser Stadt. Kommen sie doch, nehmen sie ruhig platzt.“ zeigte er mit beiden Händen auf einen Sessel vor dem Schreibtisch.

Sina ging mit ihren Agenten rein und die Tür wurde abgeschlossen. Agent One zeigte auf einmal zwei Finger und Sina hustet leicht, dass sie verstanden hat. Irgendwo sind hier zwei Löcher, wo scheinbar Zeugen die Damen beobachten.

„Welch ein Gentleman, da kann ich das Angebot doch nicht ablehnen.“ und setzte sie sich vor ihm auf den Sessel. „Wie schön, dass sie in ihrem engen Terminplan noch Zeit für mich hatten, obwohl es ein Spontanbesuch ist.“

„Aber mitnichten meine Dame, ich habe sogar ganz fest damit gerechnet, dass sie kommen. Immerhin… hat der Bürgermeister ihnen ja unsere Entscheidung mitgeteilt. Ich hätte ja gewettet, dass sie ihn vor Ort zusammenschlagen, aber scheinbar… reichen meine Menschenkenntnisse doch nicht bei Dämonen.“ grinst Kajar wissend.

„Nun… wenn sie schon soweit vorausgeplant haben, warum richte ich mich nicht ein bisschen nach ihnen? Vielleicht haben sie ja gewisse Vorstellungen, wie unser Gespräch laufen soll? Ich musste in der Vergangenheit immer die eine oder andere Beschwerde anhören, dass ich mich nie… nie an den Plan halte.“ schmierte Sina ihm Honig um sein Maul.

„Bitte… ersparen wir uns doch die Förmlichkeiten. Wir wissen es doch beide, dass es nur eine Fassade ist.“ wurde Kajar nun ernst und zeigte sein wahres Gesicht.

„Im Grunde gehört mir die Stadt, da kann der Fettsack von Bürgermeister soviel wollen wie er will, ohne meine Zustimmung läuft hier nichts. Wenn ich ehrlich bin… habe ich nicht mal was persönliches gegen sie, verstehen sie?“

„Tut mir leid, aber… wir kennen uns erst jetzt, sie müssen mir schon ein bisschen… von sich erzählen, damit ich sie verstehen kann.“ grinste Sina schief.

„Hmm… nein. Meine Nase sagt mir, dass sie sich schon über mich informiert haben, spätestens Ronald hat sie aufgeklärt. Er war mir schon immer ein Dorn im Auge gewesen, aber er macht wirklich das, was er sagt: Ein Geschäftsmann, nicht mehr oder weniger.

Sie sind hier… weil sie mich überzeugen wollen, dass alle ihre… Kreaturen in ihrem Viertel in der Stadt bleiben sollen. Ich wundere mich, was eigentlich noch da alles leben soll. Die… aktuellsten Bewohner sind nun irgendwelche Tiermenschen, wobei das ist mir ja egal.

All diese Vampire… einige von ihnen sind Massenmörder. Wie… können sie die mitten in der Stadt leben lassen? Sie wollen ein Verbündeter von Alliancia sein? Wirkt nicht unbedingt glaubhaft.“

„Ach kommen sie, als ob sie nicht haufenweise Leichen im Keller haben. Selbst wenn nicht, sie sind genau die Person, die über Umwege jemanden entfernen lässt. Entweder durch viel Druck von außerhalb oder wenn es wirklich nötig ist, den Widerstand zu töten.“

„Auf dieses Niveau brauchte ich mich nie zu begeben. Ich bin ein Händler und Immobilienbesitzer. Ich vermiete zu fairen Preisen meine Häuser und wer… damit nicht leben kann, soll woanders suchen gehen.“ grinste Kajar.

„Als ob er zugeben würde, dass er Dreck am Stecken hat, wenn er selber Zeugen hat.“ dachte Sina. „Verstehe… nun jeder hat seine Methoden, wie man seine Geldtasche füllt oder? Ich habe schon öfters gehört, dass alle großen Respekt vor ihrem Geschäftssinn haben.“

„Nicht die Rede wert. Ich habe das wichtigste von meinen alten Herren gelernt und mich selbstständig gemacht und… nun bin ich eine sehr bedeutende Person in dieser Stadt. Sie haben schon mein Interesse geweckt, als sie die Villa mit diesem Geist gekauft haben.

Von diesem Moment an… habe ich sie nur beobachtet. Wer sind sie, dass sie ausgerechnet dieses Gebäude kaufen. Dann ihr Aufstieg bei den Abenteurern und ähnliches, bis sie anfingen mehrere Häuser um die Villa zu kaufen…

Dann kamen die ersten Vampire. Eigentlich wollte ich eine Gruppe von Vampirjägern einberufen, aber ich musste doch Rücksicht nehmen, da… sie leider keine unbedeutenden Kontakte haben. Also… ignorierte ich es gekonnt.

Mir ist es egal, wie die Bewohner von Fanfoss mit den Vampiren umgehen, sie sind und bleiben letztendlich Monster. Und sie… wollen sie dann letztendlich in unsere Zivilisation intrigieren? Hat ja scheinbar irgendwie geklappt.“ stand Kajar auf und ging zu einem Schrank wo er zwei Gläser herausholte mit einer Flasche brauner Flüssigkeit.

„Oha, ich wusste ja nicht, dass ich so einen ausdauernden Fan in meiner Umgebung hatte. Was war der Auslöser, dass sie sich nun doch in Bewegung setzen?“ blieb Sina ruhig. Kajar stellte vor Sina ein Glas hin und füllte es mit der braunen Flüssigkeit auf.

„Ein sehr spezieller Schnaps, der mehrere Jahrzehnte gelagert wird, bis er einen so intensiven Geschmack hat. Nur sehr bedeutende Personen bekommen ihn von mir serviert.“ erklärte Kajar, während er ebenfalls sein Glas auffüllte.

„Tja… der Auslöser? Wie ich es schon gesagt habe, es wurden immer mehr und mehr Vampire, wo ich mir sagte… Schluss. Wenn die Vampire ihnen so… wichtig sind, warum Gründen sie nicht einfach eine eigene Stadt hmm?“

„Weil ich es hier schön finde? Die Bewohner sind nett, ich habe hier meine Kontakte mit den Händlern, warum sollte man so was schnell aufgeben. Das müssten sie sogar am ehesten verstehen können.“ erklärte Sina.

„Ich kann es verstehen. Nun… würde ich gerne ihre Argumente hören, wie sie mich umstimmen könnten. Denn letztendlich… habe ich das Sagen in der Stadt. Soweit ich gehört habe, wollen sie sogar ein Geschäft öffnen, dass ein Vampir verwalten soll.

Tja… was ich auch zufälligerweise gehört habe ist, dass niemand mit diesem Vampir einen Handel machen wird. Nun… dürfte es ein ziemlich schlechter Start werden für das Geschäft, wenn der Vampir immer von Außerhalb seine Materialien besorgen muss.“ grinst Kajar nun dreckig und hob sein Glas.

„Ich danke ihnen für den Hinweis, aber ich wette mit ihnen, dass dies für meine Angestellte kein Problem darstellen wird. Sie hat schon schwierigere Probleme gelöst.“ grinste Sina und ignoriere das Glas.

„Tja… meine Argumente. Wenn ich ehrlich bin, was ich bisher gehört habe, erspare ich mir eigentlich den Atem, denn das alles wird sie nicht interessieren. Daher komme ich direkt zum Punkt. Was… wollen sie, dass die Vampire weiterhin hier leben dürfen.“

Kajar grinste, dann trank er seinen Schnaps. „Harr… welch einen guten Geschmack der Schnaps hat. Stimmt, es ist einfacher, direkt mit dem geschäftlichen anzufangen. Wissen sie… es ist tatsächlich manchmal sehr ermüdend jemanden zuzuhören, wenn beide Parteien doch wissen, dass es sinnlos ist.

Nun wie dem auch sei. Was könnte ich verlangen? Ich habe die Macht in dieser Stadt, ich habe in ganz Alliancia meine Kontakte. Meine Einnahmen sind höher als ich sie ausgebe… es ist tatsächlich schwierig mir was anzubieten, was ich nicht habe oder?“

„ … Sie müssen es mir schon sagen. Da gäbe ich das eine oder andere, was ich vielleicht habe, aber ich habe keine Lust zu raten.“ lächelte Sina.

„Hrm… ich habe sie für schlauer gehalten, oder sie wissen es schon längst. Ich werde langsam alt und… beneide die Vampire und Dämonen um ihre Lebensdauer. Ein Vampir… kann bis zum Ende der Welt leben, wenn man ihn nicht tötet oder?“

„Verstehe… ich würde sie bitten, dass mein Agent Two sicherheitshalber vor der Tür steht. Denke… sie sollten mir auch die Gewissheit geben, dass das Gespräch in diesem Zimmer bleibt und auch drin bleibt.“

Kajar lehnte sich in seinem Ledersessel zurück und wirkte, als müsste er überlegen. „Nur… zu der Bedingung, dass sie sich mit all meinen Bedingungen bereit erklären, die ich ihnen gleich sage.“

„Ah… das meinte man mit der Warnung, dass sie stets auf das Kleingedruckte achten. Dann ist meine Bedingung wiederum, dass ich es mir anhören werde und anschließend zu einer Entscheidung komme.

Sie als Händler wägen auch alles ab oder? Keiner kommt soweit ohne sich genügend Informationen anzuhören, bevor er zu einem Entschluss kommt. Wer das nicht tut, wird nie weit kommen. Aber wir… sind ein bisschen anders, wir vertrauen uns nicht und wollen Sicherheiten haben, dass wir beide auf der Gewinnerseite sind.“ kniff Sina leicht ihre Augen zusammen.

Nun musste Kajar laut lachen… und er lachte sehr lang. „Nun verstehe ich, was du mit einem langem Atem meinst Brandrulim.“ dachte Sina.

„Mit ihnen Geschäfte zu führen… du liebe Güte, dass würde sich ja sehr lange hinziehen, bis man zu einem Ergebnis kommt. Nun gut…“ aktivierte Kajar was unter dem Tisch und die Tür ging auf. Ohne das Sina nachschauen musste, drehte Agent Two sich um und verließ das Zimmer.

„Schon eigenartige Namen die eure Leibwächter haben. Keine Ahnung… was ihr mit eurer Aktion bezwecken wollt, aber in meiner Villa habe ich professionelle Vampirjäger stationiert. Solange… diese Person vor der Tür steht, wird nichts passieren.“ warnte Kajar.

„Schon eigenartig, dass ihr glaubt, dass es Vampire sind. Dafür, dass ich so viele Kontakte habe, wäre es schon sehr verdächtig, wenn meine Begleiter dies wären. Vor allem wenn man den Grund kennt, warum ich hier bin. Nein, ich kann euch beruhigen, dass es Menschen sind.“ lehnte Sina sich in dem Sessel zurück.

Kajar´s Nase zuckte irgendwie, dass er diese Sache nicht koscher fand und machte irgendetwas mit seinem kleinen Finger an den Armlehnen von seinem Sessel. „Himmel, der Kerl ist wirklich gut. Der würde ein guter Dämon als Händler abgeben.“

„Wie dem auch sei. Sie wollen meine Stimme zu ihrem Gunsten? Dann will ich nichts anderes als auch ein Vampir werden.“

„Schon eine eigenartige Einstellung. Vorhin predigten sie, dass die Vampire das schlimmste Unheil von allem sind, nur um selber einer zu sein?“ schnaufte Sina durch die Nase.

„Es ist nicht gelogen, denn die Einstellung stammt auch von meiner Natur, nur… ich werde älter. Warum… leben Zwerge und Elfen bitte solange? Wieso… sind wir Menschen so vergänglich? Nun bin ich in meinem Höhepunkt angekommen und… habe wie viele Jahre noch meinen Spaß?

20, 30Jahre? Nein, dass kann es nicht sein. Als die ersten Vampire erschienen sind, fing dieser Gedanke bei mir schon an, was wäre wenn. Das hat sich dann immer mehr verfestigt, als es dann immer mehr Vampire in der Stadt wurden.“

„Verstehe? Das Problem kenne ich nicht, also das alt werden. Im Grunde… bin ich das, was sie nicht werden können. Ich habe ebenfalls mächtige Kontakte, ich habe Gold, dass mir aus den Ohren raus fällt UND ich bin alterslos.“ kichert Sina leicht bei der Ironie. „Dabei gehört mir ein ganzes Viertel in der Stadt.

Das Dumme ist nur, sie können jeden Händler in der Stadt erpressen oder? Das ist halt für mich der Nachteil, dass ich mich dann immer extra umschauen muss, wo ich meine nötige Ausrüstung für meine Kämpfe bekomme.“

„Wie schön dass sie es erkannt haben. Meine Bedingungen sind relativ einfach… Ich möchte das ewige Leben haben, aber nicht von ihnen gebunden sein. Dafür werde… ich mit gewissen… Ratsmitgliedern sprechen, dass sie ihre Entscheidung ändern sollten… und ihr Vampir kann vielleicht auch Handel in dieser Stadt treiben.“ sagte Kajar dies sehr ernst.

Sina hörte es sich an, dann fing sie laut an zu lachen. Dabei gab sie sich Mühe, ebenfalls lange zu lachen wie Kajar es tat. Das passte ihm scheinbar… so überhaupt nicht.

„Herrlich… scheinbar wissen sie wirklich nichts über Vampire oder? Ich dachte… sie haben Vampirjäger ihm Haus?“ wischte Sina sich eine blutrote Träne vom Gesicht.

„Wie… meinen sie das? Sie haben mir alles gesagt, was es zu wissen gibt.“ knurrte Kajar, aber Sina schüttelt den Kopf.

„Was… genau wissen Vampirjäger überhaupt? Höchsten dass es Clans gibt mit gewissen Namen, aber über die Struktur innerhalb der Vampire? Nein… dass interessiert sie nicht. Wollen… sie es wissen, warum ich ihren Wunsch problemlos umsetzen kann, sie aber… trotzdem nichts davon haben werden?“

„Sprechen sie nicht in Rätseln sondern kommen sie zum Punkt! Wo ist das Problem?!“ wurde Kajar nun wütend.

„Sie wären ein vogelfreier Vampir. Sie gehören… keinem Clan an. Jeder Vampir auf der Welt… wird kontrolliert. Es gibt vielleicht Einzelgänger unter den Vampiren, aber trotzdem gehören sie irgendeinem Clan an.

Ihre Welt ist… viel komplexer als sie sich das vorstellen können. Sie sind Monster? Sie haben ein langes Leben? Wenn sie das beneiden, dann hatten sie noch nie richtige Probleme gehabt. Nun… ich mache sie zu einem Vampir und… einer der anderen Vampire, die in meinen Viertel leben wird sich ihrer annehmen.

Das coole ist ja… wenn ein Vampir einen anderen Vampir tötet, kann er ja laut den Gesetzen in dieser Stadt nicht belangt werden, verstehen sie? Die Macht… das Gold das sie haben, ihre Kontakte… das interessiert dann diesen Vampir nicht.

Sie sind in diesem Moment kein Mensch mehr, sondern ein Vampir und… darauf habe ich keinen Einfluss. Wenn die anderen Vampire sie töten werden… nun dann wird es passieren oder?“ kichert Sina.

Kajar wurde regelrecht blass, als er die Informationen zu hören bekam, scheinbar wusste er wirklich nichts über die Vampirwelt. Doch dann fing er sich schnell wieder. „Ich merke, dass ich doch nicht alles wusste.

Doch ich sehe kein Problem. Dann ändere ich die Bedingung… dass ich ein Teil ihres Clans werde, nur… habe ich alle Sonderrechte. Sie können mir nichts sagen und lassen mich in Ruhe, zusätzlich halten sie dann ihre schützende Hand über mich.“

„Ein Vampir… der nutzlos ist für meinen Clan? Bedaure, aber langsam wird es albern. Agent One?“ drehte Sina sich mit ihrem Kopf und nickte ihr zu. Sie drehte sich um und ging zur Tür.

„W… was soll das?!“ poltert Kajar und stand auf. „Bleiben sie gefälligst von der Tür weg!“

Agent One interessierte es nicht und wollte die Tür aufdrücken. Doch scheinbar war es mehr als nur eine Tür, denn ein Mechanismus musste betätigt werden, um sie zu öffnen. Die Vampirin drückte ihre Finger in die geschlossene Spalte, man konnte das Geräusch nicht überhören.

„LADY SINA! DIE VERHANDLUNG IST BEENDET! ICH WERDE ALLE MEINE RESSOUCEN EINSETZEN UM IHRE VAMPIRE ZU TÖTEN!“ brüllte Kajar Sina an, aber sie fand ihre Fingernägel interessanter.

Nun hörte man lautes Knarzen, wie Agent One die Tür mit ihrer Stärke aufdrückte. An der Wand entstanden Risse, Mörtel fiel herunter. Kajar kam aus dem Staunen nicht raus, welche Kräfte die Person hatte.

„Das… ist eine spezielle Anfertigung der Zwerge! Das sind im Leben keine Menschen! Sie haben damit schon gelogen!“ zeigte Kajar mit einem Zeigefinger anklagend auf Sina.

„Nicht? Glauben sie wirklich… dass Menschen mit einer ausreichenden Stärke diese Tür nicht knacken können? Scheinbar… wissen sie wirklich nicht, wozu ein Mensch alles in der Lage ist.“ schüttelt Sina traurig den Kopf.

Dann war es soweit, Agent One hat die Tür mit viel Gewalt aufbekommen. Sie machte auf einmal platzt und eine junge Dame in ihrem Pyjama erschien mit einem sehr verletzten Agent Two.

„Ist… alles in Ordnung Agent Two?“ fragte Sina, weil der Anzug überall Schnitte aufzeigte. Agent Two nickte mit dem Kopf, während sie eine Hand auf dem Mund hielt. Das Frau weinte fürchterlich und versuchte zu schreien, als sie den Mann sah.

„RURI! VERDAMMT LASSEN SIE MEINE TOCHTER IN RUHE!“ brüllte Kajar, als Sina mit dem Finger schnippte. Auf einmal stand Agent One auf dem Schreibtisch und trat dem Mann ins Gesicht, wo er gegen den Schrank krachte.

Sofort wollte er wieder aufstehen, als Agent One vor ihm stand und ihn am Hals hochzog. Er wollte sich mit seiner Kraft befreien, aber keine Chance gegen die vampirische Stärke. One drehte sich mit ihrem Körper um und warf den Händler mit voller Kraft gegen die Wand.

Kajar spürte, wie mehrere seiner Knochen gebrochen wurden und konnte sich nicht mehr richtig bewegen. Als One zu ihm gehen wollte, schnippte Sina wieder mit dem Finger. „Kümmere dich jetzt um die Probleme im Zimmer.“

Agent One nickte und ging zielgerecht auf bestimmte Löcher. Unterwegs zog sie ein Schwert heraus und ohne Zögerns zerstörte sie die Mauer. Als der Staub sich legte, sah man einen leuchtenden Übertragungsstein.

One nahm den Übertragungsstein in die Hand und zerstörte ihn, dann suchte sie die andere Stelle. „Ich glaube, es dürften sogar ein paar mehr von diesen Dinger sein. Kümmere dich solange darum.“ befahl Sina und widmete sich nun Kajar.

„Tja… scheinbar waren deine angestellten Vampirjäger doch nicht so gut, wenn Agent Two deine Tochter gefunden hat. Der Sohn…“ schaute Sina wieder Two an, wo sie nickte. „Ist eingesperrt in seinem Zimmer.

Nun liegt es in deiner Hand… ob du mit deinen Kindern lebend aus der Situation kommst. Du hattest Recht gehabt, ich habe mich sehr genau über dich Informiert und… dein Schwachpunkt sind die Kinder.“

„Sie Miststück… glauben sie ja nicht, dass sie ungestraft die Villa verlassen, sie wissen nicht… welche Konsequenzen nun auf sie zukommen.“ knurrte Kajar und richtete sich langsam mit Schmerzen auf.

„Ob sie mir es glauben oder nicht, aber… damit habe ich gerechnet. Das sie eine starke Verteidigung aufbauen, genügend Augenzeugen in ihren Häusern um die Villa positionieren. Selbst… dass sie in diesem Zimmer Übertragungen verstecken, wo irgendwelche wichtigen Kontakte dieses Gespräch sehen und hören.

Sie sagten, Vampire sind Massenmörder? Wissen sie… als der Bürgermeister mir sagte, sie sollen raus, ich wollte ihn tatsächlich umbringen. Ich kann tatsächlich stolz auf mich sein, dass ich eine sehr gute Selbstbeherrschung habe.

Nun, egal. Sie wollten gegen meine Familie und Freunde vorgehen und haben sich damit zu meinen Feind gemacht. Mehr noch, sie wollten mich erpressen. Alle… Maßnahmen… habe ich längst ausgehebelt.

Die Zeugen in den Häusern? Habe ich von Meuchelmördern töten lassen. Die Übertragungen, in ihrem Zimmer? Wurde durch eine spezielle Magie gestört, ihre Empfänger… werden überhaupt nichts zu sehen oder hören bekommen.“ lächelte Sina siegessicher. Im Hintergrund räumte One noch weiter auf, scheinbar gab es doch noch ein paar Versteckte mehr.

„Aha… wenn sie meinen? Nun lassen sie meine Tochter los und verschwinden sie! NOCH kann es gut für sie ausgehen.“ drohte Kajar, der in keinster Weise eingeschüchtert wirkt.

Sina stand auf und stellte sich vor Kajar hin. „Ich habe damit schon gerechnet, dass es dauern würde… sie zu brechen. Also… werde ich jemanden anderen weh tun und sie… können es nicht verhindern.“ lächelte Sina weit, wo man ihre langen Eckzähne sah.

Kajar wurde still, während seine Tochter immer noch versuchte, verzweifelt aus dem Griff von Agent Two zu entkommen.

„Wissen sie, ein frischer Vampir… wird direkt mit einem Leiden konfrontiert: Blut. Er will in diesem Moment nichts anderes als nur Blut trinken. Die Vampire haben für dieses Leiden sogar einen Namen, der rote Hunger!

Man… hat deutliche Symptome wenn man darunter leidet und es dauert nur wenige Minuten, bis dieses Leiden den Vampir kontrolliert. Er wird das, was alle zu Vampiren immer sagen… ein Monster.

Ein unkontrollierbares Monster, dass alles und jeden angreift, was er vor die Augen bekommt. Das Schlimme an der Geschichte ist… der Vampir hört nicht auf, wenn er Blut trinkt. Er macht weiter. Tötet und trinkt, tötet und trinkt… bis er keine Ausdauer mehr hat.“ ging Sina langsamen Schrittes auf die Tochter zu.

„Wa… was haben sie vor?! Warum erzählen sie mir das?!“ wurde Kajar dann doch unruhig, Sina war in ihrem Element.

„Wenn ich sie zu einem Vampir gemacht hätte, müssten sie sich immer täglich mit Blut versorgen. Wie… wäre mir egal gewesen, aber glauben sie mir… sobald sie zum ersten Mal den Geschmack von Blut bekommen hätten… Warum gibt es immer wieder Berichte, dass Vampire Dörfer zerstört haben?

Sie haben die Kontrolle verloren. Ein Vampir… hat tatsächlich so viele Möglichkeiten, sich selber zu verlieren. Die Vampire, die in der Stadt nun leben, die haben das Problem nicht mehr, darauf können sie sich verlassen.“ nun stand Sina vor der jungen Frau.

„Keine Angst mein Kind… dein Vater hat was sehr dummes versucht und… dafür musst du leiden. Du… kannst es auch bestimmt verstehen, wenn jemand deiner Familie was antun will, dass du es verteidigen möchtest oder?“ redete Sina mit der Tochter.

Man sah in ihren Augen die Panik, vor allem, als Sina sie an einer Wange streichelt. „LASSEN SIE MEINE TOCHTER IN RUHE!“

„Warum? Sie wollten gegen meine Familie vorgehen. Ich vergelte nur mit gleichem. Agent One, wenn hier nichts ist, möchte ich, dass du das Haus komplett untersuchst.“ befahl Sina. One nickte und ging direkt raus.

„Sie… haben… mit dem Feuer gespielt und sich nun fürchterlich die Hände verbrannt. Wissen sie… ich bin in der Tat ein Dämon, doch… leider wurde ich auch ein Vampir. Ein Mischling genauer gesagt, ein Monster unter Dämonen und Vampiren.

Zuerst… dachte ich, ich mache sie zu einem Vampir und sperre sie mit ihren Kinder ein. Doch… bei dem Angebot… kam ich auf eine bessere Idee.“ grinste Sina den Mann an.

„Bitte… nicht meine Kinder…“ flehte Kajar an, aber sein Wille war noch nicht gebrochen, dass sah Sina in seinen Augen.

„Doch, ihre Kinder. Sie wollten an meine Kinder ran, also… ist es doch fair oder? Junge Dame… ich werde… dich zu einem Vampir machen… und dein erstes Blut… wird dein Bruder sein. Am Anfang… wird nur dein Bauch weh tun, doch glaub mir… es wird schmerzen.

Es wird so richtig schmerzen… bis es… pling macht. Du erkennst deinen Bruder nicht mehr, sondern nur… wie sein Blut durch seinen Körper fließt. Deine Augen wollen an das schöne… rote Blut herankommen… und saugen. Fressen… und saugen.“ machte Sina der Frau richtig Angst, dass sie ihre Blase entleerte.

„Nein… das würden sie nicht wagen…“ hob Kajar eine Hand Richtung Sina. Die Dämonin nickte Two zu und sie ließ die Frau los. Entkräftet wollte die Frau zu Knie fallen, aber nun stand Sina hinter ihr und wickelte sie mit dem Knochenschwanz ein.

„AHH PAPA! HILFE! BITTE! PAPAA!“ schrie die Frau auf. „Was? Wenn du jemanden die Schuld geben willst… dann deinem Vater.“ griff Sina in die Haare der Frau und legte den Hals frei.

„NEIN BITTE!“ versuchte Kajar aufzustehen, aber Sina biss in den Hals. Die Frau schrie laut auf und… Sina trank das Blut. Agent Two schaute dies nur zu und wunderte sich, warum sie die Frau nicht beißt.

Die Frau stand auf einmal unter Schock und spürte, wie Sina an ihrem Hals regelrecht das Blut saugte. Dem Händler fielen nun die Tränen aus den Augen. „Nein… nicht mein Kind…“ murmelt er.

Irgendwann löste Sina sich vom Hals und leckte das Blut. Ihre Pupillen waren wieder geweitet, aber schaffte es irgendwie sich zu kontrollieren.

„Du dachtest… du kommst allen ernstes ohne Konsequenzen weg? Du hast von Anfang an… dir den falschen Feind ausgesucht.“ kichert Sina, während ihr Mund blutverschmiert ist. Aus der Wunde von der Frau floss wieder weiteres Blut heraus.

„Agent Two, nimm die Frau und bring sie zu dem Jungen. Die Verwandlung dürfte… wenigstens ein paar Minuten andauern.“ setzte Sina die Tochter vor Two.

„WARTET! Bitte… nicht auch noch meinen Sohn.“ flehte Kajar auf den Knien. „Ich… tue alles, aber… nicht noch mein anderes Kind…“

Nun hat Sina ihr Ziel erreicht. „Two, ich will dass du die Frau mit allen deinen Kräften festhälst. Sollte sie Anzeichen des roten Hungers bekommen, betäube sie.“ Ihre Leibwache holte ein Seil raus und wickelte es um die Frau, die jeglichen Widerstand aufgegeben hat.

„So… Kajarlein… habe ich die magischen Worte… richtig verstanden? Du wirst alles tun?“ tanzte Sina wahnsinnig zu ihm hin, dabei machte sie mehrere Umdrehungen um sich. Scheinbar… hat das Blut doch eine berauschende Wirkung.

„ … Ja…“ flüstert Kajar. „Ok! Dann schwöre hier und jetzt, schön laut auch, dass du alles tun wirst, was ich dir sage. ALLES!“ beugte Sina sich vor Kajar.

Nun kam doch Widerstand, als Sina den Befahl gab: „Agent Two, walten sie ihres Amtes, scheinbar hängt Kajar doch nicht so an seinen Kindern.“ Two wollte mit der Frau losgehen, als Kajar sich meldete.

„STOP! ICH SCHWÖRE BEI DER GÖTTIN, DASS ICH ALLES TUN UND MACHEN WERDE WAS SIE SAGEN LADY SINA!“

„Wunderbar.“

Kapitel 483

Ich bin wiedergeboren und werde gebeten, alle rauszuwerfen?! II

„Ich habe nicht richtig verstanden aber… ich soll was tun?“ reagierte Sina sehr ungläubig, was sie eben zu hören bekam.

„Der Rat sowie ich haben gemeinsam beschlossen, dass diese vielen Vampire in ihrem Viertel unerwünscht sind in der Stadt. Die Bewohner trauen sich kaum noch aus ihren Häusern, wir bekommen keine Besucher mehr und die Geschäfte machen nur noch rote Zahlen.

Und wir haben schnell den Grund herausgefunden. Die paar Vampire am Anfang konnte man noch… soeben ertragen, aber ich war schon damals der Meinung gewesen, dass sie nur Monster sind und überhaupt nichts in der Stadt zu suchen haben!

Nun werden es immer mehr und mehr Vampire, man muss regelrecht befürchten, dass diese Stadt zu einer reinsten Monsterstadt wird! Deswegen fordere ich sie auf, dass sie ihre Vampire aus der Stadt entfernen, so mein Name Drohm heißt.

Sollten sie der Aufforderung nicht nachgehen, werde ich Kraft meines Amtes alles einsetzen, dass man die nötigen Schritte umsetzt.“ erklärte der Bürgermeister sich.

Normalerweise würde man von Sina vermuten, dass sie nun den Mann bedrohen würde, erpressen oder ähnliches. Doch sie blieb bei der Ansage sehr ruhig.

„Sagen sie… man hat schon mitgeteilt, dass sie ein bisschen beschränkt sind. Die Bewohner haben Angst? Die Geschäfte laufen mies? Wann waren sie denn zuletzt aus diesem Büro draußen gewesen?

Auf dem Weg hierhin sah mir alles ziemlich lebhaft aus und die Geschäfte zeigten ziemliche Aktivitäten. Andere Bewohner haben mich sogar gegrüßt, also von… Problemen sehe ich kein bisschen was.“

„Ich ignoriere mal eben gekonnt, wie sie mich genannt haben. Sie meinen ich hänge nur hier fest? Das Gleiche kann ich von ihnen ebenfalls behaupten, denn sie bleiben ja nur in ihrer Villa oder eher gleich in ihrem Viertel.

Als sie das komplette Viertel aufgekauft haben ist mir das Herz stehen geblieben mit der Sorge, dass was passieren könnte. Meine Sorge war berechtigt, als immer mehr Vampire erschienen sind. Nun machen sich in meinen Rathaus die Wetten breit, ob nicht auch noch Dämonen demnächst kommen.

Also habe ich gesagt, damit ist Schluss und habe eine Ratssitzung angeordnet. Die Ratsmitglieder sind ja selten einer Meinung, aber mit euch und eurem Viertel waren sie scheinbar alle der gleichen Meinung gewesen.“

„Aha, warum wurde ich bei der Ratssitzung nicht eingeladen? Warum bekam ich überhaupt keine Informationen aus diesem Dreckskaff? Als ich das Viertel gekauft habe, wurde mir sehr deutlich gemacht, dass ich definitiv ein Mitspracherecht habe.

Scheinbar wurde ich direkt ausgegrenzt und bekomme nicht mal eine Chance mich zu erklären. Ich verstehe wie der Hase hier läuft und wissen sie was? Ich werde mit jedem einzelnen Ratsmitglied persönlich sprechen und dann werden wir nochmal eine Sitzung abhalten MIT ALLEN MITGLIEDERN, SIE ÜBERDIMENSIONALER FETTSACK!“ schrie Sina wütend den Bürgermeister an, dass er blass auf seinen Stuhl fiel. Sofort drehte die Dämonin sich um und trat direkt die Tür aus dem Rahmen.

„Und denken sie nicht mal daran ihr Amt einzusetzen, sonst lasse ich sie persönlich vom König entmachten, habe ich mich klar ausgedrückt? Alles hat seine Grenzen, aber wenn die Stadtverwaltung sich mir gegenüber feindlich verhält, dann spiele ich gerne das Spielchen mit.“ sprach Sina die Drohung aus.

„Oh, glauben sie ja nicht, dass ich mich von ihnen einschüchtern lasse! Nun kommt ja scheinbar doch der Dämon aus ihnen heraus, wenn sie mich bedrohen!“ sprang der Bürgermeister wieder vom Stuhl auf.

„Ich glaube… hier besteht ein Missverständnis lieber Bürgermeister. Wenn ich mich… wie ein Dämon verhalten würde, dann lägen sie hier gefesselt auf dem Boden und können zusehen, wie das ganze Zimmer langsam aber stetig überall am Brennen ist.

DAS wäre ein Verhalten, was Dämonen machen. ICH dagegen setze auf Diplomatie, indem ich mit allen Ratsmitgliedern sprechen werde oder zumindest den wichtigsten. Dann machen wir alle gemeinsam eine neue Abstimmung und sollten die wichtigsten… Mitglieder dann sich bei der Abstimmung enthalten… dann bleiben die Vampire und alles andere in dieser Stadt.

Eigentlich wollte ich mit ihnen ein friedliches Gespräch aufsuchen, weil ich unter anderem sehr besorgt bin über die Verteidigungsmaßnahmen der Stadt. DIESE Stadt ist das erste Angriffsziel der Dämonen aus Deymonlia.

Glauben sie allen ernstes… dieses Stadtmauer hält sie ab? Ich will die Stadt beschützen, aber das kann nur klappen, wenn wir ein vernünftiges Verteidigungssystem haben. HABEN wir aber nicht und das hätte ich gerne mit ihnen besprochen.

Doch die Einstellung die sie mir gegenüber zeigen und die anderen Ratsmitglieder, da muss ich scheinbar mir eine dicke Haut zulegen und mir soviel Macht sichern, dass ich SIE übergehen kann. Denn ehrlich… ich will mich nicht auf den König verlassen, denn dann würde ich ja eine gewisse Schwäche zeigen.

Schön sie kennengelernt zu haben.“ nickte Sina dem sprachlosen Bürgermeister zu und ging weg. Dieser fiel nur auf seinem Stuhl und legte seine Hände zusammen. „Liebe Göttin… bitte lass mich nicht im Stich…“

Sherry schaute den anderen Bewohnern beim Spazierengehen zu, als Sina aus dem Rathaus kommt. Sie wollte noch fröhlich winken, sah aber sofort, dass ihre Freundin gerade kurz vor einer Explosion stand.

Sina schaute sich kurz um und fand Sherry, wo sie sehr schnell zu ihr ging. „Was ist los Sina? Was ist drinnen passiert?“

„Man verlangte von mir, dass ich alle Vampire aus der Stadt werfen soll. Sollte ich nicht mitmachen, will der Fettsack seine Macht einsetzen, dass man es irgendwie umsetzt.“ knurrte Sina wütend. „Sorry, aber wir müssen nach Hause gehen, mit dieser Laune… wird das nichts mit einem Date.“

„Willst du nicht lieber… außerhalb der Stadt deine Wut rauslassen? In der Villa könnte einiges schnell kaputt gehen.“ schlug Sherry vor, aber Sina schüttelt den Kopf.

„Nein, Suki soll mir von den speziellen Tees machen. In der Zeit werde ich Überlegungen anstellen. Himmel… alleine… die Begründung warum sie weg sollen, ich wundere mich, dass ich nicht längst gelacht habe.“ kam Sina nicht runter.

Das Zaubermädchen verstand, dass Sina nicht länger auf der Straße stehen sollte, denn sie redete sich nur in Rage. Sofort klemmte Sherry einen Arm unter und zog die Dämonin mit. „Lass uns das zu Hause besprechen. Du hast recht, mit dieser Laune kommen wir nicht weit.“

Später saß Sina dann mit Sherry, Suki, Lara und Edwin im Wohnzimmer und hörten sich die Anschuldigung vom Bürgermeister mithilfe der Illusion an.

„Ohne Scheiß? Die Bürger sind alles andere als verängstigt. Sie führen doch selber Gespräche mit unseren Leuten, die schon viel länger in der Stadt leben.“ meinte Lara, die selber sauer geworden ist. „Ich rieche da eine Intrige und ich weiß genau, wovon ich spreche. Als Heldin musste ich mich auch mit so einem Scheiß herumschlagen, da waren es aber nur die Adeligen gewesen.“

„Es… betrübt mich, dass wir Vampire doch nicht überall Akzeptanz finden. Wenn ich vorschlagen dürfte Lady Sina, aber sie sollten es den anderen Vampire nicht weitersagen. Sie sind alle sehr… glücklich und diese Aussagen würde sie nur traurig machen.“ schüttelt Edwin leicht entsetzt den Kopf.

„Ich muss dir meinen Respekt aussprechen Mutter, dass du den Fettsack nicht längst getötet hast. Deine Geduld muss ja in diesem Moment extrem überstrapaziert worden sein.“ goss Suki neuen Tee in die Tasse.

„Welche Geduld? Die hatte ich schon verloren, als ich vor der Tür warten musste. Himmel, wie… kann man sich auf den Kerl verlassen, dass die Stadt vernünftig verwaltet wird?! Vermutlich hat er überhaupt nichts zu sagen sondern nur gewisse Ratsmitglied und der Bürgermeister war nur das Sprachrohr.“ atmet Sina schwer ein und aus.

„Was… hast du nun vor Sina? Wenn der Bürgermeister wirklich mit seiner Drohung ernst macht, dann bekommst selbst du Probleme. Klar, man kann ihn töten, aber… damit würdest du deinen aufgebauten Ruf nur zerstören.“ streichelt Sherry einen Arm von Sina.

„Ich werde die vier wichtigsten Ratsmitglieder aufsuchen. Zuerst Kajar, dann Sarai. Die beiden haben den größten Einfluss im Rat und bei Sarai ist es auch die Unterwelt.

Edwin, wieweit sind die Informationen zu den beiden? Nun geht es doch ins Eingemachte und ich denke nicht daran, zimperlich zu werden. Wenn die beiden von mir… „überredet“ worden sind, gehe ich diesen Priester Armoni und Hillar aufsuchen.

Hillar ist vermutlich nicht mal unbedingt gegen mich, sondern wird von Kajar dazu gezwungen. Bei Armoni dagegen ist es vermutlich der Glaube, der ihn zu diesem Schritt gebracht hat. Scheiße, dass es direkt so hart losgeht, damit hätte ich nicht gerechnet.“ wippte Sina mit ihren Füßen.

„Unsere Spione haben einige Informationen gesammelt, sie müssen aber selber entscheiden, ob sie gerade aktuell nützlich sind.“ warnte Edwin, als er einen Ordner aus seinem Inventar herausholte.

„Besser als nichts. Lara, nach der Besprechung holst du die Masken von Zada und suchst direkt auch Ivy sowie Jevera auf. Ich gedenke morgen direkt mit meiner Arbeit anzufangen und es ist… GNRRR mir so egal, ob den Ratsmitgliedern dann anschließend ein paar Körperteile fehlen.“ musste Sina sich wieder beruhigen.

„Du liebe Güte, dass du dich so gehen lässt und dabei weiterhin die Kontrolle behältst… ist schon ein Zustand, worüber man sich Sorgen machen sollte. Werde ich alles nach dem Gespräch machen.“ nickte Lara.

„Fangen wir mit Ratsmitglied Sarai an. Eine junge Frau, 26Jahre alt und die angeblich keine Familie hat. Unser Beobachter hat sie auf einem geheimen Treffen mit einem etwas jüngeren Mann gesehen.

Laut seiner Meinung wirkten sie Intim, aber mit einem gewissen Abstand, dass der Mann, der kaum aus den Kinderschuhen entschlüpft ist, ein wichtiger Verwandter von Sarai ist. Möglicherweise ein Cousin oder Bruder.

Von außen ist Sarai eine sehr beliebte Frau, weil sie unter anderem als eine Streitschlichterin für das Volk arbeitet. Wir wissen aber, dass sie definitiv Kontakte zu der Unterwelt in der Stadt hat. Sie wurde mehrmals beobachtet, wie zwielichtige Gestalten an bestimmten Orten etwas mit Sarai ausgetauscht haben.

Vermutlich ein System, wie Befehle untereinander ausgetauscht werden. Leider… wissen wir nicht, ob Sarai die Führerin der Unterwelt selber ist oder jemand anderes.“ berichtet Edwin.

„Verstehe. Eine sehr interessante Rolle mit viel Bewegungsmöglichkeiten. Das erinnert mich, das Prashi mir damals gesagt hat, dass der Bürgermeister damals gegen Rosch vorgehen wollte, aber keine Chance hatte.

Kein Wunder wenn sein eigenes Ratsmitglied die Finger in dieser Untergrundorganisation hat. Wie sieht es mit Kajar aus? Ich habe schon von Brandrulim gehört, dass er ein sehr mieser Kerl ist, aber nichts anderes von einem Händler zu erwarten ist.“ nickte Sina, die Informationen waren mehr als ausreichend.

„Natürlich. Kajar lebt auf der anderen Seite der Stadt und bezieht eine ähnliche Villa wie hier. Seine Verteidigungsmaßnahmen sind scheinbar höher als hier, aber unser Spion konnte sie problemlos überwinden.

Kajar, 46 Jahre alt und Besitzer aller Geschäftsimmobilien, aber auch vieler Lagerhallen. Es wird vermutet, dass die Häuser um ihn herum ebenfalls in seinem Besitz sind, vielleicht unter einem anderen Namen.

Er ist Witwer, seine Frau ist jung verstorben, hinterlässt aber zwei Kinder, um die er sich rührend kümmert. Ansonsten hat er in der Stadt den größten Einfluss, aber auch außerhalb. Es vergeht kaum ein Tag, wo keine Korrespondenten nicht stündlich bei ihm ein und ausgehen.“

„Mit welchen Alter müssen wir bei den Kinder rechnen?“ biss Sina sich auf die Unterlippe, denn das ist eine Grenze… die will sie doch nicht überschreiten.

„Sein Sohn wird zwölf Jahre alt und seine Tochter wird demnächst siebzehn. Beide gehen auf eine Privatschule und… werden von gewissen Leibwächtern beobachtet. Scheinbar ist Kajar auch ein sehr vorsichtiger Mann.“

„Dann wird der Kerl bestimmt damit rechnen, dass ich ihn aufsuchen werde und seine Verteidigung erhöhen. Wenn der wirklich so eine gute Nase hat, dann erwartet er sogar, dass ich ihn besuche, anders kann ich es mir nicht vorstellen, nicht nach der Erklärung von Brandrulim.“ meinte Sina.

„Nicht dabei vergessen, dass er auch sehr viele Kontakte hat, die er bestimmt informieren wird, wenn ihr ihn besuchen werdet und wenn ihm was passiert, dass sie dich im Auge behalten sollen.“ warnte Suki.

„Ja… bei ihm muss ich ein bisschen anders vorgehen, aber ich habe schon eine grobe Idee, wie ich selbst ihn… unter meine Kontrolle bekomme. Ok, danke für die Informationen, es reicht vollkommen aus, dass ich nun meinen Zug mache.

Ich lasse bestimmt nicht zu, dass meine Familie und die anderen Clans auf einmal aus der Stadt geworfen werden. Wenn sie so gegen mich vorgehen, werde ich ihnen gerne zeigen, aus welchem Holz ich geschnitzt bin.“ schaute Sina jedem in die Augen.

„Es wird Zeit, dass ich die Kontrolle über die Stadt bekomme.“

Kapitel 482

Ich bin wiedergeboren und werde gebeten, alle rauszuwerfen?!

Dr. Ruin wurde aufgeklärt, dass seine Sekte sich nun gemeldet hat und mitgeteilt, dass sie die Finger von ihm lassen sollen. Einerseits nahm er es in Kenntnis, andererseits machte ihn das wieder ein bisschen misstrauisch.

„Sehen sie es so Dr. Ruin. Wenn sie sterben, dann geht die komplette Magiegilde dabei drauf. Also betrachten sie es nüchtern.“ teilte Sina es an dem Tag noch mit.

Sherry dagegen hat mit Neia nun die ersten Bücher angefangen zu lernen und musste feststellen, dass Licht und Wasser ihr keine neue Erkenntnisse brachte. „Schade… dann sind sie doch nicht so antik diese Zaubersprüche gewesen.“

„Oder die Magiegilde war sehr gut darin gewesen, es vor der Öffentlichkeit Geheim zuhalten.“ tröstet Neia sie. „Dafür muss ich sie halt ein bisschen mehr lernen.“

Neia schwingt sich um die Metallstange, wie Sina ihr es zu Beginn gezeigt hat. „Du machst das wirklich gut. Ein paar Tage vielleicht noch, dann gehen wir in die nächste Phase.“ lobte die Dämonin ihre Freundin.

„Den Dank muss ich ja auch Suki geben, die mir wunderschön erklärt hat, was man bei den Saltos beachten muss. Ich wusste ja nicht, wie gelenkig ich sein werden kann mit meinem Körper.“ freute sich Neia.

„Oh, du ahnst ja nicht, was wir Frauen alles so können. Halt mal diese Stellung.“ bat Sina. Neia hing oben von der Stange und hielte sich mit beiden Beinen fest. Sina drückte eine Hand gegen den Rücken. „Versuch mal aus dieser Position deine Hände an die Stange zu halten und ganz langsam deine Beine auf den Boden zu landen.“

Dies setze Neia dann um, aber laut Sina ging es zu schnell. „Schnelligkeit ist alles, aber richtig konzentriert und langsam sich zu bewegen ist auch eine Übung. Wenn du richtig schnell an der Stange üben kannst, solltest auch versuchen gaaaaanz langsam dich zu bewegen.“

„Ok? Ich werde mich nach dir richten, denn bisher klappt ja alles oder?“ grinste Neia. „Was… mich nur interessiert, aber… bei der nächsten Phase. Werde ich diese… Klamotten auch tragen?“

„Aber so was von. Keine Sorge, ich werde sie ebenfalls tragen, damit du nicht alleine bist. Außerdem… ich denke, ich habe schon den richtigen Ort, wo wir das lernen können und… dort gibt es bestimmt keine Zuschauer.“ wurde Sina geheimnisvoll.

„Mutter? Ich habe einen versiegelten Brief vom Bürgermeister bekommen? Einer der Angestellten hat ihn mir gerade gegeben.“ kam Suki mit einen roten Umschlag.

„Wurde ja mal Zeit, dass die sich melden.“ nahm Sina den Brief entgegen und öffnete ihn sofort auf:

Sehr geehrte Lady Sina,

ich wünsche mit ihnen morgen im

Rathaus einen Gespräch zu führen.

Gez. Bürgermeister Drohm

„Huh? Das ist alles?“ drehte Sina den Brief um, aber nur dieser kleiner Text stand darauf. „Irgendwie… hatte ich mehr erwartet, aber ok, wenn das der normale Weg in der Stadt ist.“

„Was steht denn da drin?“ fragte Neia, die wieder versuchte, langsam sich zu bewegen. „Nun… ich soll morgen im Rathaus kommen und mit dem Bürgermeister sprechen. Nur… ich weiß nicht mal wo das Rathaus steht?“

„Himmel, deine Orientierungslosigkeit ist ja extrem oder eher deine Ignoranz. Du willst die Stadt kontrollieren, hast aber von der Stadt selber keinen Durchblick oder?“ merkte Neia an. Die Dämonin starrte nur die Blutelfe an, als sie zu einem Entschluss kam. Sofort ging sie zu Neia und fing an, mit ihren scharfen Fingernägeln ihr Opfer zu kitzeln.

Neia war scheinbar sehr empfindlich und fiel von der Stange auf dem Bauch. „Ey! Was soll… HA HA! HÖR… HA HA HÖR AUF!“ schrie Neia lachend, als Sina sich auf die Hüfte von der Blutelfe setzte und sie überall am Rücken kitzelte.

„Das ist meine Rache meine süße kleine Blutelfe. Es mag stimmen, dass ich keinen Plan von der Stadt habe, aber es einen ins Gesicht zu sagen… ist nicht unbedingt lustig.“ lächelte Sina beim kitzeln.

„Suki, sag Edwin Bescheid, dass er Ivy und Jevera mitteilen soll, dass ihr Einsatz bald kommt.“ befahl die Dämonin noch. „SUKI! HA HA… HILFE!“ lachte Neia und konnte der Dämonenkönigin nicht entkommen.

„Wie ihr wünscht Mutter.“ verbeugte Suki sich und lächelte Neia noch freundlich an, bevor sie verschwand. „NEEINNNN! HAHA HAHA!“

Irgendwann ließ Sina die Blutelfe los und war sehr befriedigt. „Mein letztes Opfer war Lara, irgendwie… ging es mir durch, hoffentlich hattest du deinen Spaß.“ Neia keuchte nur sehr schwer und verschwitzt mit roten Kopf. „Du Monster…“

„Dann geht es dir ja gut.“ grinste Sina. „Ich werde dich dann mal alleine lassen, denke nach ein paar Minuten kannst du wieder deine Übungen weitermachen.“ Die Dämonin ließ Neia auf dem Boden und verschwand dann aus dem Keller. „Bei allen Göttern… das… war so gemein gewesen…“ keuchte Neia.

Sina stand nun in ihrem Schlafzimmer und überlegte, was sie morgen anziehen sollte, ohne das Sherry… sich einmischte. „Hmm… besser ich bleibe bei meinen Stoffsachen. Würde ich mich zu formal kleiden, nimmt man mich nicht ernst und mit den Trainingsanzug… sehe ich ja wirklich aus wie eine Prostituierte.“

„Sinaa…“ öffnete eine weibliche Stimme die Tür auf. „Suki hat mir was… schönes gesagt.“ kam eine schwarze Gestalt rein mit blauen Haaren und leuchtenden Sternaugen.

„Hrm…“ ließ Sina den Kopf hängen. „Bitte nur was einfaches ok? Ich weiß nicht mal was der Bürgermeister von mir will.“

„Oho? Die Königin wünscht sie was einfaches anzuziehen?“ erschient auf dem schwarzen Gesicht ein weißes großes Smiley. „Das kann ich dir gerne zur Verfügung stellen.“

„Du bist unheimlich, wenn du so wirst. Selbst Vater oder Exos kann ich mir nicht vorstellen, dass sie keinen kalten Rücken bekommen würden.“ murmelt Sina.

„Ich weiß doch, dass du es für mich anziehen wirst. Du bist doch mein einziges Model, womit wir mit diesen Stoffsachen Werbung machen können.“ lächelte Sherry. „Das Geschäft ist bald mit seiner Grundsanierung fertig, dann kann Zada mit ihrer Arbeit endlich beginnen.“

„Natürlich. Magst… du mir morgen den Weg zum Rathaus zeigen? Das ist einer der Orte, wo ich bisher noch nicht war.“

„Für dich… werde ich sogar den Weg in den Himmel zeigen.“ schnurrte Sherry fröhlich.

Am nächsten Tag gingen Sherry und Sina Hand in Hand zum Rathaus. Dabei trug Sina ein rotes Kleid mit vielen unterschiedlichen Symbolen, die sie selber nicht versteht. Es war ein sehr weiteres Kleid, sodass man die Kniestiefel nicht sehen konnte, dafür starrten viele Bewohner wieder Sina hinterher.

„Sicher… dass meine Brüste so raus drücken müssen? Fühlt sich etwas eng an und ich habe schon meine Erfahrung gemacht, was passiert, wenn meine Brüste nicht mitarbeiten.“ zweifelte Sina etwas an dem Kleid.

„Auf dem ersten Blick wirken deine Brüste nur größer, aber das Kleid soll eher dazu dienen, Frauen zu helfen, die etwas kleine Brüste haben. Wenn man wie bei dem Kleid sie schön eng andrückt, wirken sie etwas größer.“ grinste Sherry.

„Aha… irgendwie ist da ein Logikfehler, dass eine Frau wie ich mit meinen Brüsten es dann tragen muss. Es… ist tatsächlich etwas unangenehm, dass muss ich leider sagen. Der Rest ist ansonsten in Ordnung.“ wurde Sina sehr ehrlich.

„Kritik angenommen und notiert. Ich will doch nicht, dass meine Frau Probleme mit meinen geschneiderten Klamotten bekommt.“ lehnte sich Sherry an Sina.

Dann standen die Frauen vor dem Rathaus. „Das ist ein Rathaus? Irgendwie… hatte ich es imposanter vorgestellt.“ meinte Sina nur. Im Grunde war es nur ein größere Gebäude als die Villa von der Dämonin selber.

„Sina… keine Ahnung wie es bei den Dämonen aussieht und in der Hauptstadt kümmert sich ja der König selber in seiner Burg. Das ist einfach nur eine gewöhnliche Stadt oder? Nicht mal eine richtige Großstadt.“ erklärte Sherry.

„Nun, wie auch immer. Ich denke, ich sollte an dem Gespräch alleine sein. Du kannst ja hier warten oder nach Hause gehen, wenn du möchtest.“ schaute Sina ihrer Freundin dann in die Augen.

„Hmm… ich warte. Wir können ja dann ein bisschen in der Stadt bummeln gehen.“ grinste Sherry in ihrem Kleid und gab Sina ein Kuss. „Ganz wie du wünscht.“ ging Sina mit einen Lächeln in das Rathaus.

Direkt am Empfang zeigte Sina den Brief, dass der Bürgermeister sie zu sprechen wünscht und wird direkt zum seinem Büro gebracht. Die Angestellte klopfte ein paar mal die Tür und gab Kunde, dass Lady Sina anwesend ist. „WAS?! Verdammt, viel zu früh… Einen Moment…“ rief eine männliche Stimme durch die Tür.

„Erm… scheinbar muss der Bürgermeister kurz aufräumen.“ versuchte die Angestellte die Wartezeit zu überbrücken.

„Ok? Im Brief stand doch, dass ich früh erscheinen soll. Eine… eigenartige Vorstellung hat der Bürgermeister, wenn er Leute zu sich wünscht.“ hob Sina nur eine Augenbraue hoch. „Nun was soll´s, ich kann ja warten.“

Und die Dämonin wartet mit der Angestellten. Wartet… und wartet… und wartet. Langsam sah man bei Sina die Ungeduld am Gesicht, sodass die Angestellte nochmal an der Tür klopfte. „VERDAMMT ICH BIN GLEICH FERTIG!“ schrie der Bürgermeister.

„ICH GEBE IHNEN 5MINUTEN ODER ICH BIN WIEDER WEG!“ schrie Sina in einer Lautstärke zurück. „ICH BIN NICHT HIERHER GEKOMMEN UM IHRE TOLLPATSCHIGKEIT ZU ERLEBEN!“

Man hörte im Büro nur ein lautes Knurren, dann anschließend wie eine Tür geöffnet wird mit viel Krach, mehrere Sachen fielen hart auf dem Boden und danach wurde die Tür zugeknallt.

Die Angestellte an der Tür seufzte nur und widmet sich der Dämonin. „Der… Bürgermeister kann sie nun empfangen. Ich werde ihnen gleich einen Tee bringen.“ verbeugte sich die Angestellte entschuldigend.

„Oder einen Sarg, wenn das schon so anfängt.“ hing ein Mundwinkel schief von Sina und ging ihn der Büro. Man wird nie wissen, was der Bürgermeister gemacht hat, aber Ordnung in einem Büro sieht anders aus.

Überall stapeln sich Dokumente, Papiere hier und dort und man sah noch soeben wie man zu seinem Schreibtisch kommen kann. Der Bürgermeister selber hatte vermutlich schon mal bessere Tage gesehen.

Eine Halbglatze mit einen Schnurrbart dass an der Seite herunterhing. Einen sehr dicken Bauch, allgemein wirkte der Bürgermeister sehr fettleibig. „Der kratzt doch bald ab.“ dachte Sina in diesem Moment nur.

„Schön… das die berühmte Heldin aus der Stadt sich auch mal blicken lässt.“ teilte der Bürgermeister schroff mit.

„Ehrlich? Wenn das so weitergeht, werde ich wieder gehen und noch ein Feuer hinterlassen. SIE haben mich zu sich gewünscht und dann muss ich noch warten? Wenn ihnen das nicht passt, dann sollten sie demnächst die Zeit genauer aufschreiben und…

Was haben sie denn eben gemacht? Hier ist… ein Chaos, was haben sie denn aufgeräumt? Lag das alles auf dem Stuhl da und sie fanden keinen Platz oder wie?“ passte sich Sina direkt an seine Stimmlage an.

„Wenn sie wüssten mit welchen Sorgen ich mich herumschlagen müsste, dann sammelt sich bei ihnen ebenfalls so ein Mist an wie hier.“ kontert der Bürgermeister direkt.

„Sorgen? Wenn ich eine der Sorgen bin, brauchen sie das nur zu sagen. Man hat mich aber nur als Sorge, wenn man sich mit mir anlegt und bisher… hatte mit ihnen überhaupt keinen Kontakt gehabt.“

„So? Ich habe schon gehört, dass sie es bei den Gesprächen sehr direkt sind. Dann teile ich es ihnen direkt mit. Der Rat sowie meine Wendigkeit hat beschlossen, dass alle Vampire aus ihrem Viertel zu verschwinden haben!“

„ … Bitte?“

Kapitel 481

Ich bin wiedergeboren und die Magiegilde?

Dr. Ruin saß nun komplett gepflegt und stark verändert wieder vor Sina auf einem Sessel. Die Ziege hat er bei sich Zuhause gelassen, sodass man in Ruhe diskutieren konnte. Den Bericht über die Magiegilde wurde so dermaßen kryptisch niedergeschrieben, dass selbst Sina ein Problem damit hatte.

„Ernsthaft… da hättest du ja direkt ein Rezept über Haferbrei schreiben können.“ wurde es der Dämonin tatsächlich ein bisschen dumm.

„Es tut mir leid, aber sie sehen selber, wie genau sie geachtet haben mit dem Schwur. Vielleicht… hilft es ja eher, wenn wir darüber sprechen?“ lächelte Dr. Ruin schief.

„Müssen wir ja… Wenn… ich es richtig verstehe sind die Mitglieder alle Experten von einer oder mehrere Magiearten.“ seufzte Sina, denn sie hatte gehofft, dass es etwas einfacher wird.

„Das stimmt. Sie können davon ausgehen, dass diese Manabenutzer mit… der alten Neia zumindest messen konnten.“ nickte Dr. Ruin leicht übertrieben. „Ich… hatte jetzt nicht ihre Stärke oder so, aber dafür das umfangreiche Wissen über die Leere.

Versuchen sie mal auf der Welt einen zweiten Magier zu finden, der genauso viel oder mehr weiß, zu finden. Vielleicht gibt es die Person, aber dann hält dieser sich sehr zurück.“

„Nun… können es denn mehr Experten in diesem Gebiet geben oder immer nur einer? Ich versuche… irgendwie das System zu verstehen.“

„Es gibt… kein richtiges System. Einer macht ein Vorschlag, die anderen stimmen ab. Eher sind es unterschiedliche… Strukturen. Die einen Manabenutzer kümmern sich um die Sekte selber, die meinen Tod zum Beispiel wollen. Die anderen Manabenutzer überprüfen immer weiter das neue Mana und ähnliches.“

„ … Dann ist es also ein magisches Killerkommando, was dich jagt? Solche Informationen sind für mich wichtig. Neia hat ja bei dir im Haus alle magischen Schutzmaßnahmen gezaubert, aber sie werden dies ja auch erkennen oder?“

„Mit Sicherheit und ich bin Neia auch dankbar für diese Zauber. Wünschte ich könnte das mit Leere machen, aber dafür habe ich einfach nicht die Mana, dies auch aufrecht zu halten. Nun, dieses Killerkommando dürfte nicht auf dem Niveau sein wie die Vampire, wobei ich sie nur ganz am Anfang kennengelernt habe.“

„Verstehe, dann lass uns weitermachen… Diese komischen Zahlen hier, dürfte es die bekannte Anzahl der Manabenutzer sein?“

„Zumindest meines Wissens nach ja. Sie stellen vermutlich selber fest, dass die Sekte… nicht wirklich groß ist, doch hat sie großen Einfluss in der Magierstadt. Ich selber kenne die wichtigsten Labberköpfe nicht, denn zu den wichtigsten Tanzorgien halten sie sich bedeckt.“

„Verstehe… eigentlich wollte ich die Frage stellen, wie ich mit ihnen in Kontakt komme, aber das werden sie dann schon selber tun wegen Sherry.“

„Korrekt und… wenn sie sehen, dass Gräfin Sherry nun auch alle Zauber der Wassermagie beherrscht, dann dürften sie vermutlich alles tun, damit sie entweder unter ihrer Kontrolle kommt oder ein Sektenanhänger wird.

Mord und ähnliches kann ich ausschließen, denn sie werden sich drei Mal überlegen, ob sie euch dann als Feind haben wollen. So dumm sind die Manabenutzer doch nicht… hoffentlich. Verzweifelte Personen machen auch die eigenartigsten Aktionen.“

„Wovon sie ja ein leuchtendes Beispiel sind. Wonach urteilen sie, ab wann ein Zauber… verboten ist? Sherry müsste durch die Wasserzauber bestimmt noch ein paar weitere können.“

„Verboten wird ein Zauber direkt, wenn bestimmt… Sachen benötigt werden. Dein Leben, deine Seele, alles was man von einem Individuen benötigt, wird automatisch verboten. Dabei ist es am Anfang sogar egal, wie… nützlich der Zauber sein kann.

Dann werden Zauber auch verboten, wenn sie ein gewisses Zerstörungspotenzial bergen. „Heilig“ gehört zu den mächtigsten Lichtzauber auf der Welt. Ok, Gräfin Sherry hat sie jetzt paar mal eingesetzt und… es war vielleicht nicht so berauschend.

Doch vergessen sie bitte nicht, dass selbst eure Freundin noch auf eine Entwicklung befindet oder? Sie hat definitiv das Potenzial, benötigt aber noch seine Zeit, bis es wirklich ausgereift ist. Als ehemaliger Lehrer erkenne so was sehr gut.“

„Nur… ein grober Gedanke. Lohnt es sich, diese Sekte als einen Verbündeten zu haben? Dabei ignorieren wir mal gekonnt, dass sie auf deren Abschlussliste stehen.“ grinste Sina.

„Hmm… rein theoretisch ja, denn sie kommen an jeden nötigen Experten heran, der ein bestimmt Element beherrscht. Praktisch dagegen… dauern gewisse Entscheidungen sehr lange und sie gehören jetzt nicht unbedingt zu der Art von Person, die für ein einfaches Ja oder Nein lange warten will.“

„Das haben sie bei mir schon erkannt? Wie schockierend.“ kichert Sina leicht dämonenhaft. „Kein Wunder, dass diese Sekte solange existiert. Da würde ja schon die Frage ob man sich auflösen will, in die Versenkung fallen. Wie sehen eigentlich ihre Experimente aus?“

„Nun, ich habe mich soweit eingerichtet und alles auf den aktuellen Stand der Dinge gesetzt. Neia sagte mir schon, dass sie ein Buch hätte über Leerenzauber, die selbst ich nicht kenne. Darauf bin ich schon gespannt, denn vielleicht gewinne ich dadurch neue Erfahrung.

Das größte Problem bleibt weiterhin, WARUM kostet es soviel Mana? Was ist die Ursache, dass man die andere Elemente nur so um sich werfen kann? Wenn ich das herausfinde, vielleicht entsteht dadurch eine Kettenreaktion, ob ich wohl möglich ein Schwachpunkt in der Leere finde.“

„Vermutlich wird es noch einige Zeit benötigen, wenn ein Experte wie sie daran arbeiten. Zumal sind sie ja auch alleine, was es noch ein bisschen schwieriger macht.“

„Leider ja, wenn zumindest mein Assistent irgendwie… noch am Leben sein sollte, aber keine Ahnung wo er auf der Welt gestrandet ist.“

„Wenn der überhaupt noch unter ihnen arbeiten will ohne große Mordgedanken zu haben.“

Nachdem Gespräch verging wieder ein bisschen die Zeit und was Sina auffiel ist, dass Sherry nun wieder öfters zuhause bleibt.

„Na… meine Liebe? Genug draußen geübt?“ kuschelt Sina sich an Sherry im Wohnzimmersessel. „Irgendwie… vermisse ich dich ganz doll.“

„Merke ich.“ kichert Sherry. „Nun, die wichtigsten Zauber der Wassermagie habe ich soweit geübt, dass ich sie auf frei Schnippen aktivieren kann.“

„Gehört da unter anderem… diese große Eissäule, die man vor der Stadt gesehen hat? Suki hat mir davon berichtet.“ grinste Sina.

„Ah nein. Das war ein Fehlschlag mit Wassi hier. Ich wollte die Stärke des Wasserstrahls regulieren, was dann irgendwann so heftig war, dass ich es einfrieren musste… Dummerweise war die Säule nicht überall… „richtig“ eingefroren, sodass die Säule auf mich geknickt ist.

Da wiederum kann ich mich glücklich schätzen, dass ich die Teleportation nun kann. Noch nicht hundertprozentig, aber ich könnte es mir zutrauen, im Kampf einzusetzen.“ berichtet Sherry fröhlich.

„Dann… verstehe ich es richtig, dass du deine Wasserkugel nun kontrollieren… EY!“ Sina wollte was fragen, als der Wasserball ein Wasserspritzer auf Sina´s Gesicht schoss.

„Das sollte deine Frage beantworten.“ musste Sherry fast lachen über das nasse Gesicht. „Na warte du…“ und Sina überfiel ihre Freundin. Leider wurde der kommende Spaß von Suki unterbrochen.

„So… leid es mir tut, aber da sind zwei Magier vor der Tür, die ein Gespräch mit euch beiden wünschen.“

„Hrmm… ich mag die Magiegilde jetzt schon nicht.“ knurrte Sina und drehte ihr Gesicht zu Suki, während Sherry leicht keuchte. „Schick sie beide in meinen Büro und passt auf, dass sie nicht zu neugierig werden.“

„Was… ist denn los? Wer sind diese Magier?“ fragte Sherry und Sina erklärte ihr, was sie über Dr. Ruin erfahren hat. „Ah, da war ja was. Dr. Ruin hat mich damals schon gewarnt, dass ich Besuch bekommen könnte.“

„Dann bist du zumindest vorbereitet, ich werde Neia noch dazu holen, denke wenn es um Magie geht, sollten wir sie mit reinziehen.“ sagte Sina bevor sie aufstand. „Und wenn die weg sind… holen wir das nach, wo wir gestartet haben.“ „Uhu…“

Neia wurde im Keller auf gegabelt, wo sie sich doch wehrte, in dem Trainingsanzug vor unbekannten Personen hinzustellen, sodass sie nun einen Morgenmantel trug. „Also… bitte Sina, ich kann doch nicht vor fremden Leuten so laufen!“ „Tzz…“

Bevor Sina in ihr Büro geht, schaute sie sich kurz an. Schwarzes enganliegendes Stoffhose sowie Hemd und war zufrieden. Die Dämonin öffnete die Tür und merkte sofort, dass diese Magier stark sind, zumindest spürte man ihre Aura wie Neia sie hat.

Einer trug einen graue Robe mit einem einfachen Wanderstab, hatte dunkelgraues langes Haar. Der andere Magier war eine Frau, die eine rote Robe trug und ihr blondes Haar in einem Zopf geflochten hat.

„Meine Herrschaften, mein Name ist Lady Sina. Die bezaubernde Dame mit den blauen Haare ist meine Lebensgefährtin Gräfin Sherry und ich habe mir erlaubt, die Magiespezialistin Neia ebenfalls in unserem Gespräch zu holen.“ stellte Sina sich vor.

Die beiden Magier standen auf und verbeugten sich vor ihr. „Mein Name ist Soslan, ein einfacher Magier. Das ist meine Schülerin Lira, die ich in der weiten Welt der Magie führe.“ Der Magier hatte eine sehr auffällige Warze auf seine Nasenspitze, man könnte ihn schnell mit dem üblichen Aussehen einer Hexe verwechseln.

Was Sina mehr interessierte ist, die Magierin wirkte jünger als man angenommen hatte. Sie hatte sehr blaue Augen und strahlten geradezu vor Neugier. Ihr Gesicht selber wirkte etwas… zu makellos nach Sina´s Geschmack. Keine Muttermale, Narben oder ähnliches.

„Dann seid ihr ein guter Lehrer, wenn eure Schülerin eine so bewundernswerte Magie ausstrahlt. Wie siehst du das Neia? Erinnert mich an bisschen an dich von früher.“ schaute Sina Neia an.

„Das… lässt sich nicht abstreiten. Bin tatsächlich ein bisschen erstaunt einen Menschen zu treffen, der meine alte Aura messen konnte. Die Welt ist stets für Wunder bereit.“ lächelte die Blutelfe.

„Ich danke für eure Lobs.“ lächelte Lira. „Doch mein Meister meint, mein Potenzial wäre noch nicht ganz ausgeschöpft.“

„So ist das. Ich wünschte, ich hätte euch früher gefunden, nun komme ich leider… in einem Alter, wo ich nicht mehr die Kraft habe, euch noch lange zu begleiten.“ wirkte Soslan etwas traurig.

„Nimmt doch wieder platz, man muss es ja nicht im Stehen besprechen… außer für meine Damen hier.“ grinste Sina. Sie ging direkt auf ihren Drehstuhl, während Sherry sich einfach nur daneben stellte.

Die Magier folgten ihren Beispiel und Soslan starrte Sherry ein bisschen… zu intensiv an. „Gibt… es ein Problem mit mir?“ fragte das Zaubermädchen, weil es ihr unangenehm wurde.

„Erm… nein. Nicht von meiner Seite aus.“ schwitze Soslan nun ein bisschen. „Ich denke… wir ersparen die schmeichelnden Worte unter uns und kommen direkt zum Punkt. Ihr beide seid Mitglieder einer geheimen Magiegilde aus der Magierstadt Oxcrest.“ beendete Sina die Vorstellung.

So wie beide ihre Gesichter verzogen, hat Sina direkt sie voll erwischt. „Vielleicht hättest du sie doch nicht mit den Tatsachen ansprechen sollen. Nun sehen sie aus, als wären sie etwas überfordert.“ schmunzelt Sherry.

„Meister…“ legte Lira eine Hand auf der Arm des alten Magiers. „Nun, es bringt nichts. Davor haben sie uns ja gewarnt oder?“ lächelt der Magier.

„Nun, ich wurde von eurem alten Bekannten gewarnt, dass ihr euch in Bewegung setzt. Solange ihr euch friedlich verhaltet, braucht ihr keine große Sorgen aus meiner Seite zu haben. Ihr wollt ja eher mehr was von meiner Lebensgefährtin.“ versuchte Sina die Stimmung zu lockern, aber eher was das Gegenteil der Fall.

„Dr. Ruin? Wisst ihr wo der Verräter zu finden ist?“ hakte sofort die junge Magierin nach. Nun musste ihr Meister eine Hand auf dem Arm legen. „Ruhig mein Kind, dass ist nicht unsere Aufgabe.“

„Bevor ich irgendwelche Auskunft gebe, aber… wieso ist er ein Verräter in euren Augen? Ohne seine Hilfe damals, wäre ein Zauber der Götterbestie außer Kontrolle geraten und hätte eure komplette Stadt zerstört.“ lehnte Sina sich zurück.

„Das… mag vielleicht heldenhaft sein, doch damit löste er eine andere Katastrophe aus, die den Namen Gräfin Sherry trägt. Sie beherrscht die gefährlichsten Zauber der Lichtmagie und… benutzt sie ohne große Bedenken.“ erklärte der alte Magier sachlich.

„Ohne diese Zauber wäre ich nicht da wo ich nun bin.“ merkte Sherry leicht angesäuert an. „Nicht mal das, dieser Zauber aus dem Foliant haben das Leben meiner Freundin gerettet und eure Stadt. Welche Prinzipien ihr geht, ist mir persönlich egal, aber ihr solltet die Welt nicht unbedingt objektiv betrachten.

Diese… schwarze Kuppel, sie wollte sich ausdehnen. Es wäre nur eine Frage der Zeit gewesen, bis es auch dieses Geheimversteck getroffen hätte und dann wären alle gesammelte Folianten direkt zerstört worden.“

„Was mir persönlich lieber gewesen wäre. Manche… Zauber hätte man niemals entwickeln dürfen. Ich sehe vor mir eine junge Dame, aber wenn… ich richtig verstanden habe, habt ihr diesen Zauber nun das zweite Mal eingesetzt. Damit verkürzt ihr nur euer Leben!“ warnte der Magier.

Nun schauten Sherry und Neia Sina an, denn dieses Geheimnis von Sherry war noch nicht bekannt. „Tja, wo ist dann das Problem? Sherry wird dann noch ein paar Mal diesen Zauber einsetzen, wenn sie unvernünftig wird, aber sie hat selber ein gesteigerte Interesse, am Leben zu bleiben.“ teilte Sina die Information mit.

„Selbst… wenn sie diese Zauber nicht einsetzt, aber sie könnte es jemanden anderen weiter beibringen. Man braucht nur die Wörter sowie Zauberformel zu kennen und schon wird jeder mit so einen mächtigen Zauber herumlaufen.“ warf der Magier ein.

„Bevor… wir darüber groß diskutieren, was GENAU wollt ihr eigentlich von uns oder eher von Sherry. Neia dürfte nun ebenfalls die Lichtzauber kennen, damit ist eure Warnung etwas zu spät gekommen.“ setzte Sina die beiden Magier unter Druck, denn sie wusste nicht, ob Neia sie wirklich beherrscht.

Die Blutelfe hat den „Hinweis“ von Sina verstanden und spielte erst mal mit. „Selbst wenn ich „Heilig“ nicht einsetzen würde, aber die anderen Zauber, wo ich definitiv nicht mein Leben einsetzen brauche, die werde ich schon einsetzen. Da werde ich mich bestimmt nicht von irgendeine Geheimorganisation was vorschreiben lassen.“

„Unser… Ziel war es, dass wir ins Gespräch kommen könnten, dass diese Zauber nicht mehr eingesetzt werden und auch nicht weitere Person beigebracht bekommen. Dafür würde ich mit meiner Schülerin anbieten… Gräfin Sherry zu eine Meisterin der Lichtmagie auszubilden.“ setzte Soslan alles auf eine Karte.

„Erm… wozu? Neia ist die Lehrmeisterin von Sherry, da brauche ich nicht die Hilfe von fremden Personen, die irgendeine Kontrolle über meine Freundin haben will.“ schüttelt Sina den Kopf. „Oder wie siehst du das Sherry?“

„Ganz wie du es sagst. Ich vertraue Neia mehr als ich es bei euch beiden tun würde. Bei ihr kann ich mich mit jedem Problem in der Magie widmen, denn ich bräuchte bei ihr keine Sorgen machen, dass sie irgendwelche Hintergedanken hat. Dafür liebt sie wirklich ihre Magie über alles.“

„Das hast du nun wirklich schön gesagt meine Schülerin, ich würde dich gerne umarmen.“ lächelte Neia strahlend.

„Im Grunde… habt ihr nichts, aber auch gar nichts, was wir wirklich brauchen. Eine Lehre, ich bitte euch. Ist das alles was euch einfällt? Was… genau wollt ihr Sherry denn in Lichtmagie beibringen, wenn sie doch dafür alle Zauber im Kopf hat?“ merkte Sina einen Denkfehler an.

„Zu der Frage Dr. Ruin, aber er steht unter meinen Schutz. Sollte ihm was passieren, könnt ihr mit Vergeltungsmaßnahmen meinerseits rechnen.“

„Aber… er ist doch ein Verräter!“ wurde Lira sauer. „Nicht nur das, er hat auch ein wichtiges Buch von uns entwendet!“

„Das habe ich.“ holte Sina das Buch aus dem Inventar. „Laut seiner Aussage wurde sein Tod beschlossen, so hat er in seiner Panik das Buch geklaut, damit er irgendwie sein Leben retten kann.“

„Dieses Buch… es fehlt seiner Magie. Was habt ihr damit getan?!“ steigert sich Lira immer mehr in ihrer Wut und schaute Sherry genau an, bis ihr der Wasserball auffiel. „Nein… ihr habt doch nicht…“

„Tja, es ist durch ein Missgeschick dazu gekommen, dass meine liebe Freundin unachtsam das Zauberwort zu dem Buch aufgesagt hat und nun alle Wasserzauber beherrscht. Ihren Wasserball habe ich nun zu meinen Vergnügen paar mal ins Gesicht bekommen. Das Buch ist leer, ihr könnt es von mir aus wieder haben.“ warf Sina das Buch auf dem Schreibtisch wie Müll.

„Ihr… würdet wirklich einer kleinen Person… wie Dr. Ruin beschützen wollen?“ fragte der alte Magier vorsichtig nach.

„Das tue ich bereits schon, deswegen sage ich euch das ganz klar und offen. Finger weg von meinen Leuten. Dr. Ruin´s Wissen wird gebraucht im Kampf gegen die Götterbestien während ihr eher auf der Seite der Dummheit steht.

Lieber lässt ihr Wissen untergehen und dabei auch das Leben vieler Personen. Irgendwie… widert ihr mich ein bisschen an und ich bin ja wohlgemerkt ein Dämon.“ verzog Sina ihr Gesicht.

Soslan lehnte sich auf dem Sessel zurück. „Ich hatte… mich schon auf schwierige Verhandlungen eingestellt, aber… mit den neuen Informationen… Haben wir wirklich nichts zum verhandeln, dazu zu wissen, dass der Verräter Dr. Ruin von solch einer gefährlichen Person wie ihr beschützt wird…

Wir können überhaupt keinen Vertrauen aufbauen. Die Verhandlung sind schon gescheitert, bevor… sie überhaupt eigentlich angefangen haben.“

„Meister… abgesehen… wenn wir Dr. Ruin ignorieren würden, können wir doch nicht mit leeren… Händen zurückkehren.“ warf Lira besorgt ein.

„Doch, können wir. Wir können uns zumindest glücklich schätzen, dass wir unsere Sorgen mitteilen konnten, auch… wenn sie auf Unverständnis gestoßen ist.“ lächelt der alte Magier. „Was mich betrübt, dass unsere Freunde… nicht lockerlassen, vor allem, wenn sie das mit diesem Foliant mitbekommen.“

„Ich drücke mich mal sehr vorsichtig aus. Sherry, Neia, alles in diesem Viertel ist meine Familie und haben nur ein Ziel. Die Götterbestien auf der Welt zu besiegen, damit die stärkste Kreatur der Welt: Exos der Magiertyrann die Welt nicht zerstört.

Ihr seid besorgt über gewisse Zauber, die Leben, Seele oder ähnliches kostet? Der Typ wirft mit diesen Zauber nur um sich her, es kostet ihm nicht mehr als ein Fingerschnippen. Dafür sind seine neutralen Zauber, die keinen Element besitzen viel gefährlicher und ich habe davon einen Vorgeschmack bekommen.

WENN solltet ihr eure Sorgen auf ihn richten statt uns. Doch ihr werdet ihn niemals mit Magie besiegen können. Er ist der Archivar der Magie auf der Welt, das erste Individuen, was die Göttin und der dunkle Gott erschaffen haben.

Im Grunde… käme er sogar einen Halbgott näher als einer Götterbestie und der Gute hat nichts besseres zu tun… als die Welt zu reinigen, um es anschließend nach seiner Vorstellung zu gestalten.

Wenn ihr Sherry schon so genau beobachtet, dann hättet ihr ja spätestens bei den Götterbestien am Turnier stutzig sein müssen. Doch macht ihr euch viel mehr Sorgen um… gewisse Zauber, die das richtige Zerstörungspotenzial haben, eine Götterbestie zu verletzen.

Wisst ihr was… lasst uns einfach in Ruhe und wir lassen euch in Ruhe. Wenn wir wirklich… ganz dringend eure Hilfe brauchen, dann werde ich einfach eine Nachricht in der Schule euer Magierstadt hinterlassen, denn dort fing das Theater ja an.

Daher würde ich euch bitten, nun zu gehen, denn die Verhandlung war wirklich von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Meine Warnung wurde ausgesprochen und rate wirklich, es nicht zu ignorieren.“

Soslan ließ die Worte auf sich wirken und nickte für sich. „Sehr wohl Lady Sina. Ich… entschuldige mich, dass wir einfach so aufgetaucht sind mit Wünschen, die keinen Halt haben.

Danke… dass sie uns die Information über Dr. Ruin gegeben haben sowie das leere Foliant. Auch… wenn es leer ist, man kann diese Folianten wieder verwenden. Die Warnung werde ich meinen Freunden mitteilen und bete der Göttin… dass sie die Ernsthaftigkeit der Warnung verstehen.“

Lira stand ebenfalls auf, hielt aber ihren Mund. So niedergeschlagen hat sie ihren Meister schon lange nicht mehr erlebt.

„Lira ist dein Name? Ich hoffe für dich, dass du nichts ungesundes macht.“ schnurrte Neia. „Du bist für ein junger Mensch tatsächlich sehr stark und mit Stärke… kommt auch Hochmut. Ich rate dir wirklich, die Magie zu lieben wie ich es tue und nicht von irgendwelchen… Regeln vorschreiben zu lassen, was man mit Magie tun sollte.“

„Danke… für den Hinweis.“ musste Lira schwer schlucken. „Wenn wir uns entschuldigen dürften, dann werden wir dann euren Wunsch gehen und verschwinden.“ lächelte der alte Magier noch. Suki muss es wohl mitbekommen haben und stand schon hinter Tür. „Wenn sie mir bitte folgen würden?“

Die Damen im Büro warteten ab, als die Tür unten zufiel. „Himmel… was sollte das denn werden? Ich bin jetzt irgendwie schwer enttäuscht, ich dachte, diese Magiegilde würde schwerere Geschütze ausfahren.“ seufzte Sina laut, während sie aus dem Fenster die Magier beobachtet, wie sie ihr Grundstück verlassen.

„Hoffen wir einfach, dass sie deine Warnung ernst nehmen, sonst sehe ich es sehr schwarz für die Magiegilde. Dabei warst du ja noch richtig freundlich gewesen.“ streichelt Sherry ein Arm von Sina.

„Denke, wir sollten die Bücher lernen Sherry. Wenn die junge Dame auf meinen alten Niveau kommt, will ich nicht wissen, ob noch mehr solche Magier existieren. Nicht… dass ich mir Sorgen machen, aber… wir dürfen auch nicht unvorsichtig werden.“ warnte Neia.

„Glaubt ihr, einer von den beiden beherrschte die Fähigkeit „Analyse“?“ wundert sich Sina. „Spätestens, wenn diese Magiegilde mitbekommt, dass Sherry eine ewige Jugendliche ist, dürfte ihre Einstellung sich ändern.“

„Tja… ich hatte nicht den Eindruck. Soslan hat mich zwar angestarrt, aber er wusste ja scheinbar nicht, dass ich das Foliant benutzt habe. Lira dagegen war eher auf dem Zack und hat schnell kombiniert, wer der „ungeschickte“ Nutzer war.“ grinste Sherry schräg.

„Ich werde die anderen warnen. Sollten in der Stadt sich vermehrt mächtige Magier sammeln, dann wissen wir, wie die sich entschlossen haben.“

„Auf einen Krieg?“

„Hoffentlich nicht…“

Kapitel 480

Ich bin wiedergeboren und das Gespräch mit der Vampirkönigin?

Die Katzengruppe wurde von Suki in das neue Haus geführt und Hiro wurde von Simone die Regeln im Clan erklärt. Neria strahlte regelrecht wieder, während Suki es scheinbar noch ein bisschen schwer hatte.

„Ich wundere mich ein bisschen… wenn meine Vergangenheit nie so passiert wäre, ob ich auch so eine Freundschaft hätte mit ihnen.“ servierte das Katzenmädchen Tee.

„Beschäftige dich nicht, was alles war und sein könnte. Konzentriere dich lieber viel mehr, was du jetzt machen könntest. Wie Hiro und Sumi mit dir umgehen, weiß ich nicht. Aber Cixo scheint ja ziemlich offen für Freundschaften zu sein.“ tröste Sina sie.

„Ja, wundere mich, wie Cixo überhaupt mit dieser Einstellung eine Ungesehene wurde. Vermutlich hat sie immer das gesagt, was man hören wollte.“ schmunzelt Suki.

„Dürfte also alles andere als Langweilig in diesem Viertel werden. Du liebe Güte, überleg mal wie belebt dieser Viertel auf einmal hier ist. Keiner der Hausbewohner hat saubere Hände, eigentlich müsste es ja hier gefährlicher zugehen, als im Armenviertel.“ grinste die Dämonin bei der Vorstellung.

„Und doch wollen alle… irgendwie in Frieden leben oder? Vielleicht ist es dir ja auch aufgefallen, aber… alle Vampire… na ja bis auf Gair, wirkten gelöster. Nicht so sehr in ihre Rolle gedrängt.“

„Gair schmollt nur, weil er keine Frauen verführen kann. Vermutlich hat er sein Leben in Saus und Braus gelebt, wird er nun mit meinen Regeln konfrontiert. Wie klappt es eigentlich mit Dr. Ruin und der Katzengruppe? Meine.. bei so vielen Vampiren?“

„Denke, jeder wird immer zu Anfang auf der Hut sein, aber letztendlich werden sie in irgendeiner Form zurecht kommen müssen. Mögen sie sich nicht, gibt es immer noch eine Möglichkeit, sich aus dem Weg zu gehen.

Und zu Dr. Ruin… man sieht immer wieder, wie aus dem Haus etwas leuchtet. Vermutlich geht er seinen Experimenten nach, während seine Ziege im Vorgarten lebt. Glaube, es gibt einige Gerüchte, ob die Ziege nicht irgendwann durch seine Experimente verschwindet.“

„Hmm… wenn du Luft hast, frag mal Dr. Ruin, wie weit er mit seinen Bericht ist. Bisher habe ihn in Ruhe gelassen, damit er ein sicheres Gefühl hier bekommt. Wie schaut es mit Neia nun aus? Ich habe sie zwar trainieren gesehen, aber bisher brauchte sie meine Hilfe noch nicht so wirklich.“

„Sie übt nun die Salto´s. Ich habe für den Holzboden gewisse Matten geholt, damit sie… sich nicht zu oft die Knochen bricht, sie dürfte nun mehr als genug Erfahrung damit gesammelt haben. Rubina kommt auch immer mehr nach einem Hausmädchen, doch… würde ich es begrüßen, wenn sie eher eine Abenteurerin wird.“

„Wäre sie denn dazu in der Lage komplizierte Entscheidungen zu treffen? Wir wissen beide, dass es kein Problem für sie wäre, ein Mitglied zu werden, doch mache ich mir ein bisschen Sorgen, die Ortschaften und ähnliches zu finden. Eher bräuchte sie einen Partner.“

„So wie du es sagst, wäre es wirklich am besten, doch… Sie braucht Freunde, mit denen sie spielen kann. Da lernt man eher nicht nur Ja oder Nein zu sagen, sondern auch über gewisse Konsequenzen nachzudenken.“

„Dalmaz wäre ein idealer Freund. Frage mich, ob die Reise wirklich solange dauert von Batzien hierher zu kommen.“

„Es geht. Alleine das Hiro und der Rest nun da ist, kommt es schon hin. Ihr dürft nicht vergessen, dass Louis mit einer großen Gruppe reist, vor allem sind es ja Dämonen. Da dürfte er vermutlich mehrmals angehalten werden und sich von neuem herausreden müssen.“

„Hrhr, dann dürfte Louis bis dahin einiges gelernt haben, wie man einen Streit schlichtet.“ grinste Sina bei der Vorstellung. „Schade das Sherry soviel außerhalb der Stadt üben geht, ich würde so gerne… mehr mit ihr kuscheln…“

„Erm… falls du es nicht mitbekommen hast Mutter, aber einmal stand da eine gigantische Eissäule vor der Stadt. Ich kann an einem Finger abzählen, von wem dieser Zauber sein könnte.“

„Huch? Da habe ich ja was verpasst, dann nimmt sie ihr Training mit dem neuen Wasserzauber sehr ernst. Frage mich, ob ein weiteres Duell gegen Rokus dann anders aussehen wird, vor allem müsste man die Wasserkugel die ganze Zeit im Auge behalten.“

„Denke, Rokus würde selbst in diesem Falle einfach wieder aufstehen und die Angriffe schlucken.“ grinste Suki, als Rubina mit Lysa erscheint.

„Sina? Lysa will was von dir, sie meinte, es wäre wichtig?“ meinte das Drachenmädchen, während Lysa ein bisschen seufzte. „Besser wäre es gewesen, wenn du deine Antwort nicht in eine Frage umwandelst.“

„Lasst sie ruhig rein, ich denke, ich kann mir vorstellen, weswegen du gekommen bist.“ grinste Sina. Beide Damen kamen der Aufforderung nach und Lysa stand dann vor der Dämonin.

„Lady Sina, meine Mutter… hat sich soweit nach der Diskussion mit Lisa beruhigt, dass sie gerne nun mit dir ein Gespräch wünscht.“

„Dann gehen wir das direkt an, damit ich wieder was von meiner ToDo-Liste gestrichen habe. Langsam bekomme ich wirklich immer mehr Luft für meine eigenen Sachen.“ stand Sina sofort auf. Scheinbar war Lysa darauf nicht vorbereitet gewesen, dass es so flott von statten geht.

„Erm… natürlich. Wenn sie mir folgen würden?“ Sina trank noch ihren leckeren Tee und folgte dann Lysa. Einige Zeit später saß sie auf einem normalen Stuhl und schaute zu, wie Lysa die Übertragung aktivierte. „Normalerweise… braucht man eine Vorbereitungszeit…“ murmelt die Vampirin.

„Als ob bei mir was normal wäre, das weißt du doch schon längst. Wie klappt es mit deiner großen Schwester? Ich sehe sie in letzter Zeit nicht so oft?“ grinste Sina.

„Keine Ahnung? Sie geht mir ja irgendwie aus dem Weg, wenn wir uns überhaupt mal sehen. Vermutlich schämt sie sich noch irgendwie mit ihrer Aktion, was mir selber… ein bisschen egal ist.“ zuckte Lysa mit den Schultern.

„Hrm… nicht das es mit einem bösen Streit endet.“ „Darüber braucht ihr euch keine Sorgen machen. Mit der Zeit überwindet Lisa das Problem und dann wird es dazu kommen, dass wir auch wieder miteinander sprechen.“ beruhigte Lysa mit diesen Sätzen Sina.

Scheinbar war alles fertig, so aktivierte Lysa die Übertragung. Einige Minuten später aktivierte sich ein Bild, wo man Layla auf einem Thron sitzen sah.

„Sei gegrüßt Sina, ich hoffe, du musstest nicht zu lange warten?“ lächelte Layla. Sina schüttelt den Kopf. „Nein, ich konnte es sogar verstehen, dass du… dich beruhigen musstest.“

„Du wusstest, wo Lisa war, warum… hast du nichts gesagt?“

„Weil… ich keine Möglichkeiten hatte, mit dir in Kontakt zukommen? Diese „Möglichkeit“ war ja erst noch am kommen. Ich hoffe, dass Lisa dir gesagt hat, dass ich ihr dazu geraten habe mit dir in Kontakt zu kommen? Entweder persönlich oder durch einen Boten, denn ich wusste, dass es Stress geben würde.“ wehrte Sina sich.

„Sie hat was angedeutet, aber ich wollte mich von dir selber noch überzeugen. Puh… was war ich sauer gewesen, als Lisa auf einmal vor der Übertragung stand. Keine Vorwarnung von Lysa oder so, da habe ich mich vergessen und… direkt gesagt, was Sache ist.“

„Du… brauchst mir nicht extra von dem Gespräch zu erzählen, ich habe es Lisa angesehen, dass ihre Welt etwas… erschüttert war.“

„Kyllia scheint sich sehr um sie zu sorgen oder? Lysa hat mir gesagt, dass sie nicht sichtbar in einer Ecke stand, damit Lisa überhaupt hierher kommt. Ich war im Leben schon ein paar Mal enttäuscht gewesen, aber Lisa hat es bei weitem übertroffen.

Wie… kommt sie auf die Idee, dass ich sie von Kyllia trennen würde? Gerade ich muss doch wissen, wie schmerzvoll die Trennung ist.“

„Tja… scheinbar war die Scham und Angst bei Lisa so hoch gewesen, dazu die Liebe im Kopf… Kommen dadurch eigenartige Ergebnisse, wie wir feststellen durften. Da kann ich froh sein, dass Kyllia die Normalität für Lisa ist.“

„Lysa, du kannst ruhig gehen. Ich werde nun weiter mit Lady Sina sprechen und schließe die Tür ab, es werden vertrauliche Sachen besprochen.“ befahl Lady Layla. „Wie du wünscht Mutter.“ verbeugte sich die Tochter und setzte dies in die Tat um.

Sina schaute dann Layla an, denn sie hatte alle Zeit der Welt. „Ich denke… wir brauchen uns wegen der Blutgeschichte deiner Freundin nicht groß zu unterhalten. Ich habe mich entschuldigt und vermutlich wirst du aus deiner Umgebung genug zu hören bekommen haben, dass es für mich einige Überwindung gekostet hat.“

„Solange du selbst verstanden hast, dass deine Aktion… nicht unbedingt für alle von Vorteil war, kann ich damit leben. Neia hat ihr neues Dasein akzeptiert und bekommt eine… neue Ausbildung zum Kämpfer. Vor kurzem hat sie nun die Fähigkeit „Regeneration“ bekommen, was… für alle Beteiligten nicht gerade einfach war.“

„Verstehe… eine Elfe mit einer neuen Rasse hat die berühmte Fähigkeit erlangt. Hoffentlich ist sie nun nicht wegen dir daran zerbrochen.“

„Es geht ihr wieder besser. Ihre Fähigkeit „Groteske Gedanken“ haben sich leider auch weiter entwickelt, aber eine andere Methode gibt es ja leider nicht, um die Regeneration zu bekommen. Jetzt muss sie die Fähigkeit nur ein bisschen trainieren, damit sie dann die Blutmagie nutzen kann, wenn Lisa es ihr beibringt.“

„Aha, Lisa als Lehrerin zu benutzen hat was, doch wäre Roman der bessere Lehrer wenn es um Blutmagie geht.“

„Nun… er bat mich, dass ich seine Töchter mit dem mitgeliefertem Zauberbuch die Blutmagie näher bringe.“

„Oha, ich bezweifele, dass du Renee dazu bringen kannst. Es gibt kaum ein Treffen… wo er über sie nicht redet.“

„Glaub mir… Renee ist gerade zu motiviert, die Blutmagie zu lernen mit Viktoria. Vorerst wird sie aber ein anständiges Training umsetzen, damit sie mit Vicky eine gleiche Stärke hat.“

„Du bist vermutlich eines der gefährlichsten Wesen der Welt, wenn du Renee motivieren kannst.“ schmunzelt Layla.

„Nun, ich habe mir angehört, wie sie ihre Welt mit ihrem Vater sieht. Irgendwie hatte ich schon ein bisschen Mitleid bekommen, aber es hätte an meinem Plan nichts daran geändert ihn umzusetzen. Sobald sie es zu meiner Zufriedenheit umsetzen, bekommen sie immer eine Belohnung. Man muss halt wissen… wonach sie gierig sind.“

„Hmm… Viktoria und Renee… vermutlich dürfte es was mit dem Nasenring sein oder? Hoffentlich weiß du, was du mit den Töchtern von Roman tust.“ warnte Layla.

„Keine Sorge, ich habe eine starke Unterstützung bekommen, solange es sich ihm Rahmen hält. Wie schaut es für deine Kinder aus?“ grinste Sina.

„Lisa bekommt überhaupt nichts. Wenn ich jetzt nachgebe, wofür habe ich sie dann ausgeschimpft? Die nächsten Jahrzehnte darf sie sowieso erst mal in Demut leben, ihre Strafe kennt sie mehr als genug. Lysa dagegen… wenn sie was an der Nase oder Bauchnabel haben möchte, kann sie es ruhig bekommen.“

„Danke für dein Einverständnis. Dann… lass uns mal ein bisschen über was anderes reden. Wie geht es dir momentan als oberste Clanführerin?“

„Genervt. Einerseits kann ich mich nun auf meine Aufgabe konzentrieren, da Lisa wieder da ist, aber… Violet hat überhaupt keine Ahnung, wie man einen Clan richtig führt. Kein Wunder das Gair das Angebot abgelehnt hat.

Vermutlich dürfte Roman mit Riskel ein ähnliches Problem haben, ihre verstorbenen Eltern… haben sie wirklich so weit erzogen, dass sie keinerlei Widersprüche oder weiteres geben. Das… wird noch sehr viel Zeit beanspruchen, bis sie ihre Rechte als Clanführer wiederbekommen.

„Tja… was soll ich dazu sagen? Wenn man mit dem Gedanken lebt, niemals zu verlieren oder ähnliches, der wird so eine Vorsorge wie ich es mit meinen Clan gemacht habe, nicht machen. Das würde in ihr Weltbild nicht passen.“ grinste Sina schief.

„Das stimmt. Als du das angesprochen hast, habe selbst ich mir Gedanken darüber gemacht und Roman wird vermutlich ebenfalls diese Gedanken haben. Normalerweise hätte ich ja gesagt, dass entweder mein Mann oder Lisa die Führung übernehmen werden, doch… belassen wir einfach dabei, dass die Wahl eher auf jemand anderen fallen wird.

Bei Roman dürfte es sogar noch schwieriger werden, denn Renee… müsste sich ja sehr in deiner Gegenwart ändern, bis sie in seine Auswahlliste kommt.“

„Ich denke, da lasse ich mich ebenfalls überraschen, wie sie sich entwickeln wird. Wenn einige Zeit vergangen ist, wird sie mit Neia sowie Viktoria gemeinsam die Blutmagie studieren und wenn ich ehrlich bin… Auch wenn Neia keine Ahnung über diese Magie hat, aber mit einem Zauberbuch von Roman kann selbst sie es vermitteln.“

„Deine Stadt ist wirklich ein Ort der Verwandlung. So wie ich von Lysa mitbekommen habe, leben nun diese Katzen bei dir, die damals mit Lara die Villa zerstört haben?“

„Nicht nur das, eine von ihnen wird ebenfalls zu einem Vampir und hat mir die Loyalität geschworen. Damit wächst mein Clan nun wieder ein bisschen, bin gespannt, was demnächst noch so passieren wird.“ rieb Sina sich die Hände. „Bevor wir wieder ausschweifen, glaube wir waren zuletzt bei deiner Rolle oder?“

„Ja… irgendwie schweifen wir immer vom Thema ab. Wenn meine Freizeit es mir erlaubt, gehe ich nun jede Vampirregel an. Mehrere habe ich komplett durchgestrichen, weil sie nicht mit der aktuellen Zeit übereinstimmen.

Andere Regeln muss ich anpassen und neue werden kommen, damit es auch so passt, dass Vampire mit der normalen Gesellschaft zusammen leben können.“

„Wenn… ich einen Vorschlag machen dürfte, vor kurzem habe ich erfahren, dass frische Vampire nicht unbedingt von dem Clan… erm gefördert werden. Diese Regel habe ich aber in meinem Clan eingeführt, weil ich der Meinung bin, dass man nicht mehr aus Spaß jemand zu einem Vampir machen soll.“

„Hmm… ich werde deinen Vorschlag überdenken. Wie gesagt, es wird einige Zeit dauern, bis ich alles durch habe und dann wird auch noch von dir und Roman eine Überprüfung stattfinden. Eure Schwüre damals… haben leider ein paar Schlupflöcher hinterlassen.“

„Darüber wollen… wir ja nicht so groß reden oder? Ich meine, ich akzeptiere dich doch als Chefin vom Ganzen. Das Roman ebenfalls gewisse Entscheidungsfreiheiten haben würde, dürfte für dich… nicht unbedingt unerwartet sein.“

„Nein, ich habe damit sogar gerechnet, nur die Form des Schwurs selber wusste ich nicht. Wer scheinbar Probleme macht ist Taos selber. Nicht, dass er sich nicht an die Regeln hält, aber solange die alten noch da sind, wird er noch jedes Schlupfloch ausnutzen.“

„Nun… lass ihn doch? Du bist doch selber klug zu wissen, wie man sie anschließend stopft. Vermutlich hast du über Sandor bestimmt noch einiges mehr erfahren oder?“

„Ja, dass Taos gewisse Experimente mit Vampirblut und Monstern angestellt hat, aber nicht sein, sondern das von seiner Tochter. Scheinbar ist das System so gebaut, dass sie einerseits nicht raus kann, andererseits wurde sie trotzdem für gewisse Sachen benutzt.“

„Ja… das passt zu dem Stinkstiefel. Doch diese Quelle dürfte ja nun versiegelt sein, wenn die Tochter mit Zetta irgendwann kommt.“

„Wenn es geht, würde ich dich bitten mir alle Informationen zu kommen zu lassen. Wenn Taos wirklich recht hat mit seiner Behauptung, dass sie stärker wird ohne was zu tun, dann wäre sie irgendwann doch eine Gefahr für alle.“

„Ich kann Lysa eine Identifizierungsbrille überlassen, denn sie dürfte schneller mit dir in Kontakt kommen und die Daten weiterreichen können.“

„Hmm, machen wir das so. Scheinbar bist du selber ein bisschen beschäftigt hm?“ grinste Layla.

„Es geht. Ich warte nur noch auf meine Dämonen sowie Eleanor, dann widme ich mich der Verteidigung der Stadt zu. Danach… sollte ich wieder meinem gewohntem Leben nachgehen können.“

„Meine Bitte mit dem Herrscher der Menschen zu sprechen wird sich ebenfalls ein bisschen ziehen. Vermutlich hast du auch schon mitbekommen, dass die Elfen einen Krieg untereinander begonnen haben oder?“

„Ja… wegen einem liebenswürdigem Baum, den ich abholzen lassen würde. Aber wenn ein Glaube im Spiel ist, wird es gefährlich.“ schüttelt Sina den Kopf.

„Tja… dann wundert man sich, dass wir Vampire und Dämonen höhere Ziele haben oder?“

„Du sagst es… Was mir gerade einfällt, einer deiner Hobby´s ist ja mehr oder weniger Wissenschaft oder?“

„Das ist richtig. Alles was neu ist, bekommt sofort meine Aufmerksamkeit und wenn ich sogar in der Nähe bin… sollte er beten, dass er die Begegnung überlebt.“

„Ah, ok. Was ich von dir wissen will ist folgendes…“ Sina erzählte Layla über die Tochter Fae von Acula und wie sie gestorben ist. Dabei ließ sie nicht unerwähnt, dass Lisa ihren Tod sehr komisch findet.

„Das wäre das erste Mal, dass ich höre, dass ein geborener Vampir auf diese Art und Weise stirbt, selbst wo sie ein Meister der Blutmagie ist. Das Schloss dürfte vermutlich nicht mehr greifbar sein, außerdem ist zu viel Zeit vergangen, um… den Rest von Fae untersuchen zu lassen.“

„Nun… du kannst dir denken, wo mein Problem ist, wenn… diese Fae irgendwie am Leben sein sollte? Tio und Mio meinten, das wäre jetzt eh egal, aber denke, dass sollte man mit dir besprechen.“

„Und das ist auch richtig so. Sollte diese Fae tatsächlich noch am Leben sein, gehört der Anspruch deines Clans definitiv bei ihr. Doch das müsste sie dann mit einem Duell mit dir klären, weil wir dich als Clanführer anerkannt haben sowie dein Schwur mir gegenüber.

Dummerweise wüsste ich jetzt nicht, wo man sie überhaupt suchen soll, wenn wir nicht mal wissen, ob sie wirklich noch lebt oder doch tot ist. Ich kann dich daher beruhigen, dass sich nichts ändern wird.

Meine… ich habe deinen Kampf gegen Rokea gesehen und Fae wurde von der damaligen schwachen Elfe besiegt. Eher wird sie vermutlich ihre Freiheit genießen.“

„Oder sie gründet ihren eigenen Clan, was wir nicht ausschließen dürfen.“

„Das wäre… auch eine Möglichkeit, dir MIR nicht unbedingt gefällt. Sie liegt dann nicht in meinen Kontrollbereich, vor allem schert sich Fae so überhaupt nicht um die alten Regeln der Vampire. Scheinbar war Acula damals sehr vernünftig gewesen, sie… mit ihrer Armee voller Blutgolems aufzuhalten.“

„Muss ja heiß hergegangen sein, nur… wenn sie so eine Armee erschaffen konnte, dann wundert es mich ein bisschen… dass sie gegen Neia verloren hat.“

„Wenn man es nüchtern betrachtet, muss ich dir recht geben. Doch ich habe nicht die Zeit noch das freie Personal, um dieses Problem anzugehen. Dafür muss ich wirklich eher Taos an der kurzen Leine halten.“

„Scheinbar macht der Stinkstiefel nur Probleme, na ja… Wir kennen beide die nötigen Mittel, um ein Problem auch dauerhaft zum Schweigen zu bekommen.“

„Tja… dann soll er Sandor den Clan überlassen und dann ist das Chaos erst recht da. Taos hatte schon recht gehabt, dass bei ihm die verdorbensten, schlimmsten und ähnliche Vampire existieren. Sie werden vermutlich nie in einer Stadt offen leben können, ohne einen Mord zu begehen.“

„Auch… da kennen wir das Mittel der Problemlösung, aber gut dass ich das Problem nicht lösen musst.“ lächelte Sina sehr provokant.

„Hrm… vermutlich lösen die Dämonen alle diese Probleme auf ihre Art und Weise.“ schmunzelt die Vampirkönigin Layla.

„Wenn du einen besseren Vorschlag hast, höre ich ihn mir gerne an.“

„Du weißt genau, dass es den nicht gibt…“

„Eben.“

Kapitel 479

Ich bin wiedergeboren und lauter Katzenprobleme?

Sina saß im Wohnzimmer, während die Ninjakatzen stur stehen bleiben. Lara stand mit ein bisschen Abstand von dem Zimmer, während Suki neben Neria stand.

„Erst mal ein hallo an euch drei. Kaum seid ihr da, gibt es wieder Krach. Dachte euer Markenzeichen wäre so leise wie möglich zu sein?“ grinste Sina über die Ironie. „Egal, lasst mich euch die Frage stellen… was hattet ihr mit Neria vorgehabt?“

„Wir wollten sie von… den anderen Vampiren wegnehmen. Wir haben die Stadt ein paar Tage beobachtet und festgestellt, das überall nur Vampire rumlaufen. Sie… leben hier ohne Scheu und können sich sogar mit… den Bewohner unterhalten?“ erklärte Cixo, weil die anderen den Mund nicht auf bekamen.

„Jedenfalls haben wir dann Neria entdeckt, da konnten sich meine Freunde hier nicht mehr zurückhalten. Ich… vermute, ihr Plan war es, Neria so leise wie möglich aus der Stadt zu bringen, wenn da… nicht zufälligerweise Lara dazwischen kam.“

„Hättet ihr ein paar Tage länger beobachtet, dann wüsstet ihr, dass ich einen gewissen Zeitplan mit Neria verbringe.“ merkte Lara an. „Mein Kind kommt langsam in ihr Endstadium, da wollten wir gemeinsam die wichtigsten Schritte des Bluttrinkens verinnerlichen.

Ist nämlich eine schöne Sauerei wenn man in die Kehle beißt und etwas… wichtiges zerstört wird. Könnte viel Blut spritzen oder Neria vergisst sich und zerreißt direkt die Kehle des Opfers.“

„Wie hast du es eigentlich geplant? Willst du sie wirklich einem… Spender vorsetzen?“ wundert sich Suki ein bisschen, aber Lara schüttelt den Kopf.

„Nein, wenn dann hätte ich ihr eine Flasche mit Blut gegeben. Bisher… hat Neria mir nur nicht gesagt, von welchem Typ von Person das Blut sein soll. Ich will ja nicht, dass sie irgendwann auf alte hässliche Kerle steht, ihr versteht?“

„Was hat… das Blut damit zu tun?“ hakte Sumi nach. „Das erste Blut ist ausschlaggebend, welches Blut sie dann in der Zukunft vorziehen. Dies kann soweit führen, dass man sich auch in diese Art von Personen verliebt.

Lara zum Beispiel war einst eine beschworene Heldin und stand mehr auf Kerle. Aufgrund gewisser Umstände bekam sie das Blut von einer jungen Frau, was dazu führte, dass sie nun eine Beziehung mit einer Vampirin führt.“ klärte Sina auf.

„Wäre schön… wenn man meine Geschichte nicht so breit auslegen würde.“ meinte Lara nur trocken. „Ich hatte damals keine Wahl gehabt. Dies will ich aber Neria nicht zumuten, daher sollte sie sich schon Gedanken darüber machen.“

„Nun, was hättet ihr mit Neria denn gemacht, wenn ihr aus der Stadt raus gekommen wärt? Abgesehen, dass meine Vampire sich direkt auf die Suche nach ihr gemacht hätten, ist Neria in diesem Zustand… nicht unbedingt sicher bei euch.“ widmet Sina sich wieder den Katzen zu.

„Wir wollten mit ihr die Welt bereisen. Immerhin haben wir dank Suki alle Freiheiten der Welt oder?“ grinste Cixo. Scheinbar sieht es nur sie positiv, dass sie den Status als Ungesehene verloren hat. Hiro und Sumi teilten scheinbar nicht unbedingt diese Meinung.

„Hmm… das kann Neria machen, aber erst wenn wir sicher gehen können, dass sie sich als Vampir unter Kontrolle hat. Wir Clan´s… haben wir diese Regel, dass wir uns um unseren Nachwuchs zu kümmern haben?“ schaute Sina direkt Lara an.

„Nein… nicht wirklich. Es gab in der Vergangenheit Vorfälle, wo man einen frischen Vampir in ein Dorf geschickt hat und der seinem roten Hunger erlag. Es gab einige Vampire, die haben sich daraus einen Spaß gemacht.“ schüttelt Lara den Kopf.

„Ok, die anderen vielleicht nicht, aber wir kümmern uns um den Nachwuchs. Bei Neria wisst ihr alle warum ich damals den Schritt gegangen bin. Nun habe ich sie ganz offiziell in meinem Clan aufgenommen und sie lebt mit den anderen Vampiren.

Ich habe nur aus der Entfernung gesehen, dass sie nicht… unbedingt begeistert war euch zu sehen oder zu begleiten.“ bekam Neria den Augenkontakt von Sina.

„Das… stimmt nur bedingt. Ich war froh, dass man mich akzeptiert wie ich bin, aber… jeder meiner neuen Freunde sagte mir, als frischer Vampir ist es sehr gefährlich in die Stadt zu gehen. Wenn dann nur unter Begleitung mit jemanden, denn…

Die Gier nach Blut ist am Anfang sehr stark und man kann schnell außer Kontrolle geraten. Ich wechsele nur in eine andere Rasse, aber mein Status bleibt der gleiche. Selbst jetzt bin ich für die meisten Bewohner sehr stark, wenn ich durchdrehe…

Hier in diesem Viertel haben sie mir gesagt, kann ich überall gehen. Alles gehört Lady Sina und kann mich bedenkenlos umsehen oder so. Es tut mir leid das zu sagen, aber… Neria ist an dem Tag tatsächlich gestorben, wo ich gebissen wurde.“ schaute Neria traurig ihre alten Freunde an.

„Es freute mich, dass ihr mit mir reisen wolltet, aber… nicht in meiner Verwandlung oder danach. Vielleicht… mache ich es mir ein bisschen einfach, aber es lebt sich hier wirklich sehr gut. Keine Traditionen oder Befehle umsetzen, sondern nur an wenige Regeln des Clan´s halten.

Ich habe irgendwie… nun mehr Freiheit bekommen, doch… weiß ich noch nicht so genau, was ich damit machen soll. Deswegen lerne ich von meiner Meisterin soviel wie möglich, damit ich die ersten Schritte als Vampir richtig mache.“

„Tja… was machen wir nun Hiro und Sumi? Das wäre im Grunde eine wandelnde Bombe, die wir mitnehmen würden, die auch nicht unbedingt mitkommen will.“ schaute Cixo ihre Begleiter an.

„ … Wie lange wird es dauern, bis Neria selbstständig leben darf?“ fragte Hiro auf einmal. „So wie ich es immer heraushöre, braucht sie nur eine bestimmte Zeit, bis sie den Anfang überstanden hat.“

„Was hast du vor Hiro?“ wundert sich Sumi. „Du hast doch gehört, was Lady Sina gesagt hat oder? Sie selber hat kein Problem, wenn Neria mit uns reist, nur wenn… keine Ahnung, ihre Ausbildung durch ist.“ erklärte Hiro und ein Hoffnungsschimmer sah man in den Augen von Sumi.

Sina schaute Lara an, die nicht unbedingt begeistert wirkte. „Geht von mindesten mehreren Jahrzehnten aus. Wir Vampire haben ein ganz anderes Zeitgefühl als ihr. Auch das wird Neria noch lernen dürfen.

Während sie nun den Körper einer jugendlichen Katzenfrau hat, wird alles um sie herum altern. Ihr werdet größer, stärker und was auch immer. Dann aber… wird es passieren, wo kein erschaffener Vampir herumkommen wird.

Alte Freunde fangen an zu sterben. Wenn sie kein Dämon, Vampir oder ähnliches mit einer unendlichen Lebensdauer haben, werden sie alle sterben. Das geht sehr an die Psyche, ich selber weiß wovon ich spreche.

Ich mag vielleicht von allen am Anfang getrennt worden sein, aber in meiner wenigen Freiheit habe ich mich immer für meine alten Weggefährten interessiert… und mich auch von ihnen am Grabmal verabschiedet.

Himmel, einer meiner Gefährten war sogar vier Jahre jünger gewesen und ist als Oma dann gestorben. Dann kamen halt irgendwann die Gedanken, dass man keine Freundschaften mehr schließen sollte. Familie? War für mich damals sowieso nicht möglich gewesen unter meinen damaligen Meister.“

„Hmm… und wenn wir hier leben dürfen? Wenn Neria so oder so die Erfahrung damit machen wird, dann können wir es ihr zumindest erträglicher machen. Erinnerungen sammeln, wo sie dann irgendwann in der Zukunft gerne zurückblickt.“ fragte Cixo.

„Das… wollt ihr? Ihr wollt… mehrere Jahre in der Stadt leben wegen mir?“ stotterte Neria, der Tränen in den Augen standen. Cixo schaute Hiro und Sumi an. „Also ich würde es schon machen, wie sieht es denn… bei euch aus?“

Hiro und Sumi wirkten sehr nachdenklich, als Sumi die Antwort gab: „Nun… vielleicht werde ich mich an den Gedanken gewöhnen müssen… dass ich in einer Stadt lebe? Sonst waren wir ja immer im tiefsten Dschungel unter uns gewesen.“

Nun schauten mehr oder weniger alle Hiro an, die auf den Boden starrte. Sina hatte ein Pokerface, aber Suki sah es ihr an, dass die Zahnräder auf Hochtouren arbeiteten. Auf einmal stellte sich Hiro vor Sina hin.

„Lady Sina, was müsste ich tun, damit ich ebenfalls ein Vampir werde?“ fragte Hiro auf einmal. Die Stille, man hätte glatt eine fallende Nadel gehört.

„Erm… habe ich das richtig gehört? Du fragst, ob du ein Vampir werden kannst?“ hakte Sumi direkt nach. „Warum… gehst du so einen Schritt?!“

„Weil ich Neria bestimmt nicht alleine lassen werde in der Zukunft! Erinnerungen sammeln? Ok, aber glaubt mir, dass es besser ist, wenn sie trotzdem jemanden kennen sollte, der immer noch am Leben ist.“ drehte Hiro sich um.

„Du hast wirklich wundervolle Freunde.“ flüstert Suki ins Ohr von Neria. „Scheinbar sind sie sogar gewillt, sich selbst zu opfern. Frage mich… wenn ich damals noch im Clan gewesen wäre, ob wir dann auch alle eine tiefe Freundschaft hätten.“

Neria schaute auf den Boden, weil sie ihre Tränen verstecken will, aber sie konnte nicht verhindern, dass man sie deutlich schluchzten hört.

„Ist… das wirklich so, dass du Neria aus reiner Freundschaft folgst oder steckt dahinter noch ein bisschen mehr?“ kam die Frage von Sina, die mit diesem Schritt jetzt nicht gerechnet hat. Ihr Plan war es gewesen, sie irgendwie unter ihre Kontrolle zu bekommen, aber so?

„Ihr denkt zu weit voraus Lady Sina. Ich liebe Neria, aber höchsten als eine Schwester. Sie hatte es nie einfach in ihrer Familie gehabt, vor allem weil ihr Großvater auch der Älteste in unserem Clan war.

Stets musste sie sich immer bei ihrer Familie beweisen unter schwierigsten Auflagen. Ich will jetzt nicht sagen, dass wir aus Mitleid mit ihr befreundet sind, sondern wir sind wirklich gute Freunde. Wir haben gemeinsam trainiert, hatten unsere Streitigkeiten gehabt, das eine oder andere Abenteuer erlebt.

Doch als Ungesehene… war sie leider zu schwach gewesen, beziehungsweise hatte sie nie die Chance bekommen von Satu, sich zu beweisen. Vermutlich hätte Satu sie einer Prüfung unterzogen, aber… wenn ich vermuten dürfte, wollte er ihr eine Blamage ersparen.“ sagte Hiro noch.

„Nun… du kannst von mir aus ein Vampir werden, aber ich möchte lieber viele kleine Katzenbaby´s haben und alt werden.“ grinste Cixo. „Vor allem kann ich dann mit Gewissheit sagen, dass Neria dann nicht alleine ist.“

„Tut… mir leid, aber ich möchte lieber das sein, was ich bin.“ schüttelt Sumi seinen Kopf. „Für unsere Freundschaft bin bereit, einiges zu machen, aber ich kann nicht meine eigenen Werte verraten.“

„Hmm, du willst also ein Vampir werden, damit du mit Neria leben kannst.“ nickte Sina langsam. „Dann ist dir aber auch bewusst, dass du dann in meinem Clan aufgenommen werden wirst, eine Ausbildung zum Vampir wie Neria sie bekommen hat und musst mir die Loyalität schwören.

Dabei bekommst du die Regeln aufgesagt und wirst damit leben müssen, dass du Befehle von mir umsetzen musst. Nebenbei erwähne ich es jetzt schon mal, aber es werden keine tödlichen Kämpfe innerhalb meines Clan´s geführt, wenn du dich mit Lara in der Wolle hast. Ihr könnt euch nach Herzenslust duellieren, aber das war es auch schon…“

„Also nichts anderes als wie es in meinem aktuellen Clan der Fall ist.“ meinte Hiro nur, wundert sich aber, dass Lara nur am Grinsen war.

„Bist du wirklich sicher… dass du ein Vampir werden willst? Wenn du einmal den Schritt vollzogen hast, wirst du ebenfalls vom Clan ausgeschlossen und…“ fragte Sumi nochmal nach und Hiro nickte. „Ja, dann werde ich halt meine wunderschöne kleinbrüstige Freundin fürs Leben sehen, aber ich habe so wie du und Cixo ebenfalls schlimmeres erlebt.“

Lara fiel der Mund runter, als Hiro ihren Schwur umgangen hat und sich eine Zornesader auf der Stirn bildete. „Besser ist es, dass ich nicht ihr Meister werde. Könnte vermutlich aus Versehen zu tief beißen.“

„Hmm… an dich dachte ich auch nicht. Ich bin der Meinung, jeder Vampir sollte einen Schützling bekommen. Bei so vielen Neulingen kann dieser Vampir etwas überfordert werden, meine ich… Wir haben nicht das System von Acula, dass man sie den Trainern gibt oder?“ grinste Sina.

„Wen soll ich denn holen?“ fragte Lara. „Nicht Ivy oder Jevera, sie brauche ich noch für meine Spezialmission. Edwin hat selber genug zu tun, wenn es geht, bring mir einen von den anderen Frauen.“

„Hm… Simone wäre was für das Großmaul Hiro. Sie hat auch die nötige Geduld, dieser blöden Kuh notfalls auch Manieren beizubringen. Zwar nicht durch Stärke, dafür gibt es genug andere Methoden.“ schlug Lara vor. Hiro kniff leicht ihre Augen zusammen, wie sie von ihrer Rivalen beleidigt wurde.

„Bevor du sie holst… Wie ist deine Entscheidung?“ schaute Sina auf die Katzenfrau vor ihr an. Hiro warf Lara noch ein paar Blitze zu, dann kniete sie sich vor die Dämonin.

„Mein Name ist Hiro. Früher gebunden an meinen alten Clan, schwöre ich meine Loyalität dem neuen Clan von Lady Sina. Ich werde eure Regeln akzeptieren und Befehle ohne Widerworte umsetzen.“

„Wunderschön aufgesagt, dann kannst du Simone holen, damit wir den Prozess starten können.“ lächelte Sina zufrieden. „Und ich… werde eben was holen.“ Während Lara die Vampirin holte, kam Sina mit einem Ordner zurück.

„Abgesehen davon, dass Hiro als neues Mitglied hier eine Schlafmöglichkeit bekommen würde, schlage ich für euch drei was besseres vor.“

Cixo, Sumi und Hiro schauten sie an. „Ihr bekommt eines meiner Häuser wo drei Leute schlafen können. Der Deal wäre, ihr zahlt eine annehmbare Miete und könnt dafür in meinen Viertel Spaß haben wie ihr lustig seid.

Das heißt, ihr müsst nicht extra suchen und habt direkt ein Haus. Zugleich seht ihr immer Neria und… könnt euer Ding machen. Wenn Lara das OK gibt, kann Neria mit euch trainieren oder ähnliches.

Aufgrund das ihr in meinen Viertel lebt, genießt ihr auch gewissermaßen einen Schutz durch meine Hand. Solltet… ihr irgendwelche Aufträge eurer Tätigkeiten nachgegangen sein, dürften die Wachen oder wer auch immer zuständig ist, schwerlich an euch herankommen, wenn sie dafür an mich heran müssen.

Dafür kann es mal vielleicht sein, dass ich euch um den einen oder anderen Auftrag bitten müsste, ihn für mich umzusetzen. Ihr seid vermutlich die besten Auftragskiller in der Stadt und es wäre ja dumm, wenn man eure Berufung ignorieren würde.“

„Nun… das klingt ziemlich verlockend oder?“ schaute Cixo nur Sumi an. „Hiro hätte so oder so ihren Platz bekommen, damit würden wir uns viel Zeit ersparen und die paar Aufträge von Lady Sina wären ja für uns kein Problem.“

„Stimmt… zumal wir dann auch Neria sehen können.“ nickte Sumi langsam. „Hoffentlich sind die Aufträge nicht zu übertrieben wie die letzten…“

„Wie waren denn die letzten?“ fragte Suki neugierig. „Wir mussten uns zwei Tage in einem Schrank verstecken, bis unser Ziel endlich aus dieser dämlichen Schutzkammer herauskam. Vielleicht fehlt mir einfach nur die nötige Geduld.“ erklärte der Katzenmann.

„Dabei sollte es dann auch noch aussehen wie ein Unfall. Du liebe Güte, das war mal eine Arbeit. Jeder wusste genau, dass unser Ziel von vielen Auftragskillern gejagt wird.“ seufzte Cixo.

„Denke… das meine Ziele sich jetzt nicht so unbedingt in Schutzkammern verstecken. Zumindest habe ich noch keine Ziele und die meisten meiner Probleme wissen, was auf sie zukommt, wenn ich sauer auf sie werde.“ holte Sina einen Schlüssel raus.

„Suki, könntest du es übernehmen? Ich hoffe das ist das richtige Haus wo Neria in der Nähe ist.“ hielt Sina dabei die Adresse hoch. Suki nahm den Schüssel an sich und überprüfte die Adresse. „Das ist richtig Mutter. Damit können sie sich oft genug sehen.“

„Wunderbar. Es freut mich ungemein einen weiteren talentierten Vampir in meinem Clan aufzunehmen. Dir sind die Risiken bekannt, also werde ich nicht weiter auf dich einreden Hiro.“ nickte die Dämonin Hiro zu.

„Natürlich Lady Sina. Mit meinen Schwur habe ich endgültig meinen Clan… verlassen. Einzig meine Schwester wird diesen Schritt nicht verstehen können, aber ansonsten bindet mich an meinen Clan… nichts mehr.

Ich bin keine Ungesehene mehr, was einem Clan Rausschmiss eigentlich am nächsten kommt. Dann kann ich auch meine Freizeit mit Neria verbringen.“

Neria umarmte nun Hiro, man hörte sie regelrecht schluchzten. „Danke… Irgendwo… hatte ich auch Angst… vor dem Alleinsein gehabt…“ Hiro umarmte sie ebenfalls. „Keine Sorge, dafür sind wir nun da und… wenn der Zeitpunkt gekommen ist, werden wir alle gemeinsam dann die Welt sehen.“

Dann kam Lara mit einer Vampirin zurück. Sie hatte sehr langes weißes Haar, dass zu einem Zopf geflochten war, dazu trug sie die Kleidung einer Rezeptionistin aus der Abenteuergilde.

„Darf ich vorstellen, dass ist Simone. Sie kann nur kurz hier sein, weil sie eigentlich noch auf der Arbeit ist.“ stellte Lara die Frau vor. Sie verbeugte sich vor allen und widmet sich Sina zu. „Lady Sina, ich habe von Lara die Aussage bekommen, dass ich jemanden zu einem Vampir machen soll?“

„Das ist richtig Simone. Lara meinte, du wärst die richtige Person um die entzückende Katzendame Hiro zu verwandeln.“ nickte Sina.

„Lara… hatte bisher kein all… zu gutes Wort über sie fallen lassen. Gibt es nicht… Probleme innerhalb des Clans?“ gab Simone ihre Bedenken kund.

„Ich bin mir nicht sicher… was genau Lara alles gesagt hat, aber das ist mehr ihr persönliches Problem, daher brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Einzig in der Ausbildung mit Hiro wirst du vielleicht eine gewisse Strenge zeigen müssen.“ beruhigte Sina sie.

Hiro löste sich von Neria und stellte sich vor Simone. „Mein Name ist Hiro. Ich… denke, dass ich deine Schülerin, dein Kind oder wie ihr diese Bindung immer genau benennt.“

„Hmm…“ ging Simone um Hiro herum und begutachtet sie von allen Seiten. „Ihr habt einen sehr starken Körper… Vermutlich seid ihr auch stärker als ich, trotzdem bist du gewillt meinen Anweisungen zu folgen?

Bedenke… dass ich einen anderen Lernstil habe als Lara mit Neria. Sie geht eher einfühlsam bei der Erziehung vor, während ich mehr auf Disziplin setze. Dabei kann… es auch mal vorkommen, dass ich dich erniedrigen werde, damit du Demut lernst.

Vampire, vor allem frische Vampire, können sich ziemlich schnell vergessen, wenn sie die vielen Möglichkeiten eines Vampirs erkennen. Ich habe das oft… genug gesehen, wenn mein alter Meister Opfer entdeckt hat, die ein schwarzes Herz hatten.“ erklärte Simone mit einer sehr ruhigen Stimme.

„Komisch das Simone mir nie aufgefallen ist.“ wundert sich Sina in Gedanken. „Vielleicht sollte ich mal alle Vampire genauer kennenlernen.“

„Damit habe ich kein Problem. In meinem alten Clan herrschte sowieso Zucht und Ordnung, wäre für mich jetzt nichts neues.“ meinte Hiro.

„Nun denn… dann habe ich eigentlich alles gesagt. Die Frage ist nur… wie schnell soll denn die Verwandlung stattfinden?“ schaute Simone ihre Clanführerin an.

„Das überlasse ich dir wie es am besten mit deinem Lernstil passt. Wenn du der Meinung bist, sie direkt in einen Vampir zu verwandeln, kannst du es machen, doch dann dürfte es stressiger für dich werden oder?“

„Hm… ihr seid wirklich eine gütige Clanführerin. Nun mein Kind, ich denke, dass zwei Wochen ausreichen für dich. Immerhin zeigst du den Willen zu lernen oder?“ stand Simone hinter Hiro und machte den Hals frei.

„Ich… richte mich nach ihnen. Dann dürfte ich mich ja zeitnah mit Neria in einen Vampir verwandeln… AH!“ wollte Hiro was sagen, aber da hat Simone ohne Ankündigung zugebissen. Man hörte noch kurz, wie sie ein bisschen Blut saugte, dann beendete sie den Prozess.

„Damit… bist du nun mein Kind. Wenn ich dir den Rat geben darf… mach dir nicht zu viele Gedanken. Der Prozess geht langsam, aber stetig vonstatten. Du wärst nun mein erstes Kind, im Grunde meine Tochter. Ich werde dich bis zum vollständigen Vampir begleiten und jeden Schritt erklären.

Doch befehle ich dir jetzt, dass es dir verboten ist das Viertel zu verlassen. Ich möchte nicht, dass du auf einmal Durst nach Blut entwickelst und keiner ist in deiner Nähe. Höchsten wenn ich dich begleite, damit ich sehen kann, wie du dich unter Kontrolle hast.“ schmierte Simone eine Substanz an die Löcher am Hals.

„N… natürlich.“ nickte Hiro, die jetzt ihren Schritt verarbeiten musste. „Danke… das sie auf mich aufpassen…“

„Keine Ursache. Vermutlich wirst du in einem der Häuser…“ Sina nickte Simone schon zu. „schlafen, lass uns das heute Abend in Ruhe besprechen. Bis dahin hat sich dein Herz etwas beruhigt. Lady Sina, verehrte Gäste und Freunde, ich muss mich leider entschuldigen. Die Gilde ist in vielen Dingen großzügig, doch möchte ich nicht… negativ auffallen.“

„Du hast alles gesagt und getan, du kannst ruhig gehen.“ lächelte Sina und Simone verbeugte sich noch, bevor sie verschwand.

„War ich es jetzt oder wirkte Simone wie eine Mutter?“ musste Sina die Frage an Lara stellen. „Sie war eine Mutter und durfte… das schlimmste von allen erfahren. Simone war bereit gewesen, sich selber umzubringen, sogar mit dem roten Hunger, als man ihre beiden Söhne als Blutopfer gebracht hat.

Belassen wir es bei der Sache… dass Simone sich am meisten hasst. Es kommt nicht selten vor, dass sie einfach aus dem Nichts laut aufschreit, weil diese Erinnerung sie quält. Sie hatte… die Gedanken, sich das Leben zu nehmen, aber eher will sie mit der Qual leben, dass sie als Strafe auf sich selber gelegt hat.“ erklärte Lara sehr traurig das Schicksal von Simone.

„Und… dann ist sie genau die richtige für Hiro?“ wundert sich Cixo bei der Erklärung und Lara wiegelt den Kopf. „Nüchtern betrachtet nicht, aber mein Gedanke war… wenn sie ein… neues Kind hat, dass recht lebhaft ist wie Hiro, dass sie von ihrer Qual etwas gelöst wird. Selbst du wirst sie nicht von ihrer Qual lösen können Sina, denn dazu müsste sie sich selbst verzeihen, was sie durch einen Schwur aber verhindert.“

„Hrm… dann hoffe ich mal, dass deine Idee ihr ein bisschen Frieden für die Seele bringt. Damit hast du auch… direkt eine Verantwortung über deine Herrin Hiro.“ verstand Sina den Gedanken von Lara.

Hiro rieb sich am Hals und nickte langsam. „Ja… ich… werde auf die Gefühle meiner Herrin achten. Nun… damit ist Neria nicht mehr alleine oder?“ grinste Hiro ihre Freundin an.

„Bevor wir es vergessen, aber sollte Sina was passieren, werde ich die nächste Clanführerin. Bete also jeden Tag zu dem dunklen Gott, dass Sina nie was passieren wird. Mir gefällt irgendwie… die Vorstellung, dass du jeden Tag die Straße in unserem Viertel fegst.“ bekam Lara ein ganz breites Grinsen.

Hiro schaute schockiert Sina an die wiederum laut seufzte. „Himmel… darauf hast du nur gewartet oder Lara?“

„Und ich habe mit Genuss gewartet, dies zu sagen.“

Kapitel 478

Ich bin wiedergeboren und ein kleines Katzenproblem?

„Ich bin mir nicht sicher… auf dieser oder diese Seite der Ring?“ schaute Renee sich in dem Handspiegel an, während Sina die Illusionen aufrecht hielt.

„Schön zu wissen, welchen Ehrgeiz du für die Piercings hast.“ hob Sina nur eine Augenbraue hoch. Renee sowie ihre kleiner Schwester haben sich direkt am gleichen Tag als Abenteurer angemeldet und am nächsten Morgen einen Auftrag erfüllt.

Da war Sina noch nicht richtig wach gewesen, als Renee an der Tür klopfte mit einer Abenteurerkarte sowie einer Kopie des erfüllten Auftrages.

„Sie könnte es ja in der Mitte machen.“ grinste Zada. „So wie die Bullen auf dem Feld, wo man es mit seinem Seil verbindet.“ „Ein sehr interessantes Bild.“ schmunzelt Viktoria.

„Denkt nicht mal daran…“ knurrte Renee. Sina hielt einen Ring mit einem Totenschädel darauf und grübelte, ob man nicht vielleicht überlegen sollte, richtige Piercings bauen zu lassen. „Ich warne dich jetzt schon mal, aber ich werde ein bisschen mit deiner Regeneration spielen müssen.

Ohrringe haben ja gewisse Möglichkeiten, wie man sie ins Ohrloch bekommt oder so, aber ein Ring, da muss ich einen tiefen Schnitt ansetzen und warten, bis er von selber schließt.“ erklärte Sina.

„Ich vertraue ihnen. Hmm… ich nehme die andere Seite, weil ich mich im Spiegel meistens so anschaue.“ zeigte Renee die linke Nasenflügelseite. Bevor Renee noch irgendetwas sagen konnte, war er dran.

„Huh? Ah!“ wollte Renee die Wunde anfassen, aber Sina hindert sie daran. „Was? Das muss schnell gehen, was hast du denn gedacht? Lass die Wunde heilen, dann werde ich den Ring kurz erhitzen, damit du den Totenschädel deinem Wunsch entsprechend drehen kannst.“

Trotzdem konnte Renee es nicht sein lassen und schaute in den Spiegel. „Wie cool… Das wäre der erste Schritt, um gegen Vater klar eine Linie zu ziehen.“ strahlte die Vampirin.

„Oh ja, ich überlege mir, ob ich ein paar Sanduhren kaufe, nur um festzustellen, wie schnell Vater dann hier ist.“ hing eine Seite des Mundwinkels nach unten von Viktoria. Nun erhitzte Sina den Ring, wo Renee kurz ihr Gesicht verzog, dann war die Behandlung vorbei.

„Gratulation, damit bist du die zweite Vampirin, die so was trägt.“ klopfte Sina ihr auf die Schulter. „Nun möchte ich mal eben eure Werte anschauen…“ setzte die Dämonin ihre Identifizierungsbrille auf.

Sie nahm sich die Zeit für Renee, Viktoria und auch Zada einmal anzuschauen und musste dann den Kopf schütteln. „Renee… wie… hast du das denn geschafft? Deine Schwester ist Doppel so stark, selbst ihre Blutmagie hat zwei Level mehr als du.“

„Mein Zimmer nicht verlassen oder anderen Tätigkeiten nachgegangen, wenn Vater nicht selber… über mich gewacht hat?“ grinste Renee schief. „Das ist nicht… worauf man Stolz sein sollte und du weißt das.“ merkte Viktoria es an.

„Wegen der Blutmagie… warten wir noch ein bisschen, dann kann Neia direkt mit einsteigen. Wisst ihr was… ihr beide habt meine kreative Ader wieder zum brennen gebracht. Ich werde bei meinen Freund in der Stadtschmiede Piercings anfertigen lassen, damit man mehr Auswahl hat.

Dann gibt es auch vernünftige Bauchnabelpiercings, statt das dort ein Ring oder Ohrring hängt. Wenn ihr ein paar Vorstellungen habt, zeichnet sie mir und ich schaue, ob sich da was machen lässt.“ schaute Sina die Vampire an.

„Lady Sina… nur rein interessehalber, aber was genau sind Intimpiercings?“ fragte Viktoria auf einmal und Zada wurde sehr hellhörig.

„Öh… An den Nippeln der Brust kann man Piercings ansetzen und… bei uns Frauen kann man am Geschlechtsteil ebenfalls Piercings ansetzen, aber nein. Ich selber würde mir daran keine setzen und habe auch keine Erfahrung, wie man es wo ansetzen kann.“ wurde Sina ein bisschen rot am Gesicht.

„Oh… OH!“ verstanden Viktoria ebenfalls und wurde rot. Zada dagegen… wirkte interessiert. „Vergiss es Zada und versuch es nicht mal selber.“ warnte Sina sie.

„Natürlich, meine… Vorstellungskraft hat mich nur übermannt. Lara… erzählte mir auch was von einem Zungenpiercing. Wundere, mich dass ihr das nicht auch macht.“

„Hmm… weil das mit Ringen nicht schön ist. Eher müsste es so aussehen. Illusion: Zungenpiercing.“ streckte Sina die Zunge raus. Sofort starten sechs Augen darauf und Sina ahnte schon, welche Anfragen demnächst kommen.

„Für Renee und Viktoria gibt es die nur, wenn das Training erhebliche Fortschritte mit Blutmagie zeigt. Doch wie gesagt, dafür müssen die richtigen Piercings da sein.“ zog die Dämonin wieder die Zunge zurück in den Mund.

„Und… für mich?“ fragte Zada ganz neugierig. „Nur wenn Lara auch ein Piercing akzeptiert.“ lächelte Sina, denn so einfach wollte sie es Zada auch nicht machen.

„Eh… das ist jetzt gemein. Du weißt genau, dass man sehr lange auf Lara einreden muss.“ merkte Zada sofort an. „Eben deswegen. Ich will doch nicht die Blicke der anderen beiden hier spüren.“ lächelte Sina wissend.

„Hm… trotz das wir nicht in eurem Clan sind… wollt ihr für alle Fair bleiben? Denke… ich habe schon gesagt, dass ihr eine sehr merkwürdige Clanführerin seid.“ meinte Viktoria.

„Betrachte es einfach mal als Kompliment, nun zu eurem Training selber. Renee… du musst tatsächlich einiges tun, damit ihr beide gleich stark werdet, da führt kein Weg vorbei.“ schaute Sina speziell die genannte Vampirin an, die ihren Kopf wegdrehte.

„Hier, das werdet ihr bei euren Aufträgen nun immer tragen. Zwei Gewichte jeweils an den Beinen und Armen. Die kann man individuell schwerer machen. IN eurer Freizeit könnt ihr sie entfernen, aber…

Wenn ihr wirklich so scharf auf die anderen Piercings seid, ist es euch überlassen, wie schnell man die Fortschritte erkennt. Wichtig ist, dass ihr generell Aufträge nehmt, wo man sehr viele Monster in ihren Nestern vorfindet. Dabei ist egal, ob sie für euch noch schwach sind oder nicht.

Es geht darum, dass ihr eure Waffe auf Meisterstufe bekommt, mit den Gewichten, euren Attributen und von den Monstern sehr viele Exp sammelt für euren Level. Die Brille eben war dazu da gewesen, einen Überblick zu haben. Kommt einfach dann in zwei Wochen wieder und dann kann ich beurteilen, ob ihr den Ehrgeiz habt oder nicht.

Hoffe bis dahin hat Neia ein bisschen an ihrer Regeneration gearbeitet, wo du Renee speziell wieder ebenfalls an deiner Blutmagie arbeitest. Ansonsten, falls es Fragen gibt, lest euch einfach die Briefe durch, die ich euch hier gebe. Da steht alles nochmal schriftlich niedergeschrieben.“ drückte Sina die Briefe in die Hand von Viktoria und Renee, samt Gewichten.

„Irgendwie… ist das schon Erpressung. Sie könnten es ja auch selber machen, aber scheinbar haben sie keinen Mut.“ pfiff Zada.

„Denke, so eine dicke Kette mit einer Kugel dran könnte an deiner Zunge sehr interessant aussehen. Würde mich schon erstaunen, wenn du dann anschließend noch reden könntest.“ merkte Sina es an. „Habe nichts gesagt!“ verschwand Zada aus dem Wohnzimmer.

„Nun… glaube, ich werde mal gehen und mir den Brief in Ruhe nochmal anschauen. Ihr wisst wirklich wie man Leute dazu motivieren kann.“ grinste Renee und verabschiedete sich von der Dämonin, wo nur Viktoria übrig blieb.

„Und… was hast du noch auf dem Herzen?“ schaute Sina die Vampirin an. „Lässt… sich wirklich nicht über… ein Nippelpiercing reden?“ fragte Viktoria schon etwas flüsternd.

„Erm… bitte bespreche das mit deiner Mutter. Wenn sie den Schutz von uns wegnimmt, gibt es nur einen heftigen Streit mit deinem Vater. Alleine das Zungenpiercing könnte vielleicht schon knapp sein.“

„Klingt fair, denn es war wirklich ein Schock für mich gewesen, als ich die Ohrfeige bekommen habe.“ grinste Vicky schief.

„Sag… nur rein interessehalber, aber… kann deine Mutter eigentlich kämpfen? Meine… bisher soll sie ja nur in der einen oder anderen Burg festgehalten worden sein.“

„Ähm… es lässt sich nicht abstreiten, dass Mutter keine Kämpferin ist. Doch Vater hat ihr die Blutmagie beigebracht und ist im Laufe der Zeit tatsächlich eine Meisterin der Blutmagie geworden. Also so schwach kann sie dann auch wieder nicht sein, zumindest nicht am Anfang.“

„Verstehe… deswegen stand im Brief, dass Renee mehr an der Blutmagie arbeiten soll, dann ist deine Mutter auch sehr überzeugt in dieser Magieart.“ nickte Sina langsam. Auf einmal stürme Suki rein. „Mutter! Schnell, du musst einen Streit schlichten!“

„WAS genau macht ihr denn hier?!“ knurrte Lara mit ihrem Speer an Hiro´s Hals gerichtet, die wiederum hat ihre Waffe vor Lara´s Hals.

„WONACH sieht es denn hier aus? Wir wollen unsere Freundin Neria mitnehmen!“ knurrte Hiro, während hinter ihr Sumi Neria am Arm packte. Cixo stand ein bisschen abseits und… schien abzuwarten.

„So? Hat Neria es euch nicht gesagt?“ grinste Lara sehr gemein. „Was… gesagt?“ fragte auf einmal Sumi und schaute Neria an, doch sie drehte ihren Kopf beiseite. „Was… haben sie mit dir gemacht?!“

„Hör gefälligst auf mein Kind anzuschreien!“ wurde Lara nun wütender. „Sie gehört niemanden, noch weniger dir!“ kam die Waffe von Hiro näher. „Falls du dich wunderst, aber… ich kann dich immer noch töten! Der Schwur hindert mich ja nur daran, dass ich deine Haare verletzte!“

„Ach nee, erzähl mir was neues! Wenigsten sehe ich einen schönen Knoten an der Zunge!“ kichert Lara voller Schadenfreude, der Vampir ging in ihr durch.

„Neria?! Wieso sagst du kein Wort?“ schüttelt Sumi Neria am Arm. „Schämst du dich so sehr? Das brauchst du nicht, wir akzeptieren was du bist!“

„Was… habt ihr mit Neria gemacht?! Sonst war sie doch nicht auf den Mund gefallen!“ bildeten sich Zornesadern auf dem Gesicht von Hiro.

„Vielleicht… gefällt es ihr bei uns ja und möchte nicht mit euch gehen? Es ist nämlich schwer zu gehen, wenn jeder hier einen sehr freundlich behandelt wie einen Gleichgesinnten.“ beantwortet Lara die Frage mit einen Grinsen.

Der Schock, den man bei Hiro und Sumi sah war für Lara ein Genuss, denn dass Neria es nicht mal abstreitet und weiter den Kopf verdreht, beantwortet schon vieles. „Neria… du brauchst dich nicht zu schämen, aber… vielleicht wäre es fair gegenüber uns zu sagen, was du wirklich möchtest.“ meldete sich nun Cixo, die den Arm von Sumi von Neria wegreißt.

„Man… fühlt sich hier geborgen… Alle Vampire… teilen ein ähnliches Schicksal… wie ich es habe. Meisterin… erkundigt sich immer nach mir und… bald wäre der Zeitpunkt, wo ich… Blut trinken muss.“ murmelt Neria.

„Das… ist nicht dein ernst oder?“ drehte sich Hiro von Lara weg. „Sie müssen dir eine Gehirnwäsche oder so verpasst haben!“ Lara musste ihr Lachen stark zurückhalten.

„Nein… Ich habe einfach nur akzeptiert, was ich werde und das ist nun mal ein Vampir. Lady Sina ist meine Clanführerin, der ich meine Treue geschworen habe. Bitte… geht. Wenn ihr mich gegen meinen Willen hier mitnehmt… bekommt ihr es nur mit meiner Clanführerin und… meinen Freunden zu tun.“ bekam Neria nun doch langsam Mut und schaute Hiro in die Augen.

„Schade… dass ich dein Gesicht nicht sehen kann, aber alleine der Unglaube bei Sumi reicht schon aus.“ kichert Lara, das war dann für Hiro zu viel. Sie schlug sofort mit ihrer Waffe nach dem Gesicht von der Vampirin, als auf einmal Sina die Waffe mit ihrer Hand auffing.

„Na na… du wolltest doch nicht meine kleine Schwester angreifen? Habe ich mich schon gewundert, wann ihr erscheint.“ grinste Sina. Die Ungesehenen rissen ihre Augen auf, dass Sina auf einmal aus dem Nichts erschienen ist.

Neria stellte sich schützend vor Hiro hin. „Es tut mir leid Herrin, dass meine alten Freunde dem Clan solche Probleme machen. Bitte… tut ihnen nichts.“

„Neria?!“ hörte Hiro nicht richtig. „Halt den Mund Hiro! Du weißt nicht, wozu Lady Sina in der Lage ist!“ presste Neria dies raus. „Lass wenigsten mich dieses eine Mal… jemanden beschützen!“

„Aww… wie süß. Wie wäre es… wenn ihr alle eure Gemüter beruhigt und gemeinsam zu mir in die Villa kommt hmm? Denke, wir können dort über alles sprechen.“ bot Sina an. „Dann ist auch Suki da und Lara hält sich ein bisschen im Hintergrund.“

„Besser wir nehmen das Angebot an.“ sage Cixo, denn Sumi hat schon einige Zeit seine Sprache verloren. „Und sollte einer von euch beiden… sich wieder vergessen, werde ich mich nicht einmischen, wenn Lady Sina euch fertig macht. Es gibt Dinge, da sollte man sich seiner eigenen Fähigkeiten sehr bewusst sein.“

Sina ließ die Waffe los und Hiro versteckte sie in ihrer Ausrüstung. „Hrm… ihr wusstet es oder? Dass wir hier her kommen werden!“

„Jaein, denn damals wusste ich nicht, dass Neria schon längst hier war.“ wiegelt Sina den Kopf. „Also war es nicht gelogen damals die Aussage, entweder hier, woanders oder hält sich bedeckt. Dann folgt mir mal…“

Sina ging vor und Lara grinste hämisch Hiro an, dann legte sie eine Hand auf Neria´s Schulter. „Alles in Ordnung? Haben sie dir wehgetan?“

„Nein… ich… war nur überrascht zu erfahren, dass es meinen alten Freunden… so egal war, was ich bin… werde.“ schüttelt Neria den Kopf. „Bitte… sie sind gute Tiermenschen.“

„Keine Sorge, Sina wird ihnen schon nichts antun.“

Kapitel 477

Ich bin wiedergeboren und ein Härtefall?

Die Zeit ging weiter, Sherry hatte die speziellen Klamotten fertig und Sina war mehr als zufrieden, als ihre Agentinnen sie trugen. Die Masken brauchten noch ein paar Feinschliffe laut Zada, aber kann auch notfalls so über gezogen werden.

Aelfric spielte zum ersten Mal Schach gegen Sina und da musste sie feststellen, dass er wirklich ein Denker ist. Die Grundregeln verstand er schnell und konnte dementsprechend seine Züge machen. Irgendwann hat Kyllia beide Spieler gesehen und wollte auch eine Runde gegen den Vampir spielen… was Sina hinterher bereute.

„Das gibt es nicht?! Wie kann ein Anfänger, der es heute zum ersten Mal spielt, mich, die dass nun über 100Jahre spielt, auf einmal schlagen?!“ weigerte Kyllia ihre Niederlagen.

„Erm… Miss Kyllia? Beim ersten Spiel… ist es mir nicht aufgefallen, aber… ihr macht immer die selben Züge, nur in einer anderen Reihenfolge.“ merkte Aelfric an.

„Lass sie nur schmollen. Sie hatte bei ihrer ersten Niederlage gegen mich auch so ein Theater gemacht. Scheinbar hat unser neuer Schachspieler ein Talent dafür.“ grinste Sina ihre Zwillingsschwester an. „Ja ja, du mich auch…“

Lysa scheint sich ohne Probleme in der Stadt anzupassen, während ihre Hausdienerinnen sich mehr im Hintergrund halten. Scheinbar verstand sie sich unter anderem sehr gut mit Aelfric, wo man sie öfters gemeinsam spazieren gehen sieht.

„Da wir unter uns sind Zada, aber… dein Bruder könnte auch Kleider tragen. Himmel, der Kerl ist femininer als so einige Frauen auf der Welt.“ beobachtet Sina mit der kleine Vampirin dies aus dem Büro.

„Besser nicht. Ich kann es mir vorstellen, wie gut er aussehen würde damit so wie du, aber… damit kann man ihn richtig böse verletzten. Wenn jemand ihn gegen sein Willen was antun wird, kannst du dich darauf verlassen, dass seine Leibwächter die Person nicht einfach so umbringen.“ grinste Zada schief.

„Sei ehrlich… diese Leibwächter… Wenn die freiwillig mitgegangen sind, dann müssen sie doch irgendetwas… in deinem Bruder sehen.“

„In meinem alten Clan gab es mehrere unterschiedliche… Abteilungen, genau. Vampirische Leibwächter hatte nur meine Mutter und sie gehörten zu den Vampiren, die sehr nah in ihrem Kreis drin waren.

Sie waren schon immer sehr schweigsam gewesen, aber die Loyalität brauchte man bei ihnen nicht infrage zu stellen. Wenn ich raten dürfte… sie gehörten vermutlich zu den Vampiren, die am meisten bestürzt waren über ihren Tod.

Nun… schau dir meinen Bruder an. Alleine wenn man seine Haare nach Mutter ändern würde, könnte man von einem Doppelgänger sprechen. Denke, sie wissen selber, dass die Herrin tot ist, darum werden sie wohl sein Aussehen schützen.“

„Und dein Bruder ist wirklich glücklich? Ich kann es so schlecht beurteilen, weil er in meiner Anwesenheit immer so schüchtern wird.“

„Er strahlt, er genießt wirklich die Freiheit und dass er mit anderen Vampiren in Kontakt kommen kann die freundlich zu ihm sind… tut seiner Seele wirklich gut. Das ausgerechnet Lysa ein so freundliches Verhältnis zu ihm aufbaut ist selbst für mich überraschend.“

„Nun… sie hat zugegeben, dass sie diese… „Freiheit“ genießt. Nur bei ihr habe ich die Sorge, dass sie im Hinterkopf einen Schalter hat, den sie sofort umlegt, wenn es um ihren Clan und ihre Mutter geht.

In Layla´s Anwesenheit wirkte es ja fast verboten, irgendwie deine Disziplin zu vergessen. Aber mir ist aufgefallen, dass das Verhältnis zwischen Lysa und Lisa ein bisschen angespannt scheint, ist dir das auch aufgefallen?“

„Nun… wenn ich raten dürfte, ist Lysa vermutlich ein bisschen eifersüchtig auf Lisa. Hat die meiste Aufmerksamkeit ihrer Mutter, lebt selber in einer Villa mit ihrer Freundin… Na ja bei euch halt. Lisa wiederum scheint sich eher noch zu schämen mit ihrer Aktion und traut sich nicht ihr in die Augen zu schauen.“

„Hrm… hoffentlich löst sich das Problem von selber, ansonsten lasse ich sie beide in einen Raum werfen, wo sie sich aussprechen sollen. Nichts kann hässlicher werden als ein Streit unter Geschwistern.“ rollte Sina ihre Augen. „Gibt Aelfric eigentlich die Berichte an seinen Bruder ab?“

„Hat er mal. Beim ersten Mal sah man die Verachtung in den Augen von unserem großen Bruder und am Ende sagte er nur, wir sollen uns melden, wenn die Stadt am brennen sein sollte. Nun… wir nehmen das einfach mal wortwörtlich und halten uns daran.

Doch ich denke, wenn was wichtiges vorfallen würde, werden bestimmt die Leibwächter den Bericht abgeben. Zumindest traue ich ihnen das zu, dass sie es machen werden.“ grinste Zada.

„Und die Masken sind auch fest genug an den Gesichtern? Wenn man mich sieht, kann ich mich herausreden, aber meine Vampire nicht.“ fragte Sina nochmal nach.

„Sie liegt wie eine zweite Haut auf dem Gesicht und durch die Perücke hat sie einen zusätzlichen Halt. Das Einzige wie man sie… in einem Kampf runter bekommt ist, wenn man die Haare zu packen bekommt.

Die Maske selber kann einige Faustschläge und ähnliches standhalten, wenn es nur von Menschen verursacht wird. Ein anderer Vampir oder ähnliches… macht sie natürlich komplett kaputt.“

„Wunderbar, kann es kam abwarten, wie sie damit aussehen, wenn sie die Tattoos haben wie Neia es hat.“ war Sina zufrieden.

„Wie klappt es für Neia mit den Klamotten? Den… „Kampfanzug“ habe ich soweit fertig, aber für die Öffentlichkeit… könnte es immer noch knapp sein.“

„Wenn das Training fertig ist, hat Neia jedes Schamgefühl verloren und hat dann keine Bedenken, deine neuen Klamotten zu tragen. Uh… denke, Neia müsste sich ein neuen Spitznamen zulegen.“

„Meinst du Neia, die Perverse?“ kichert Zada und drehte ihren Kopf beiseite. „Nein… so einen Namen hat sie nicht verdient. Ich trage es ja auch, wenn ich mit ihr gemeinsam trainiere.“ seufzte Sina.

„Was mich auch sehr erstaunte, dass eure Brüste nicht durch das kleine Lederstück herausfallen.“ wurde Zada sehr direkt. „Scheinbar hast du auch ein paar versteckte Talente.“ „Alles eine Frage des Tragens.“ grinste Sina.

Eines Tages kam auf einmal eine Reihe voller Kutschen, die vor der Villa parkten. Sina schaute aus dem Bürofenster raus und wunderte sich, was das für eine Ansammlung ist, als sie zwei bekannte Gesichter aus einer Kuschte aussteigen sah: Renee und Viktoria.

„Was… zum Geier? Hat Roman eine Armee voller Vampire in den anderen Kutschen versteckt oder was ist da los?“ staunte Sina. Etwas später saßen dann die genannten Vampire mit drei Butlern hinter ihnen.

„Frage kurzweg, aber… sind in den anderen Kutschen eure Wächter oder so?“ überging Sina die Begrüßung.

„Nein, da sind nur unsere Möbel, Kleider und ähnliches drin.“ antwortet Renee. „Mutter meinte, wir sollen nur das nötigste mitnehmen, als… Vaters Beschützerinstinkt durchging. Haben wir weiche Matratzen, ist das Bett selber groß genug und so weiter.“

„Wir wären schon früher gekommen, wenn… der Abschied nicht solange gedauert hätte. Scheinbar war es für unseren Vater schwerer gewesen als für die anderen Familienmitglieder.“ fügte Viktoria hinzu.

„Ok? Wie… wurde es denn allgemein aufgenommen? Wenn ich es ja richtig verstanden habe… ist es ja das erste Mal, wo ihr ohne euren Vater weg seid oder?“ schaute Sina die beiden vollbusigen Vampire an.

„Mutter wollte es direkt feiern, dass Vater endlich mal von seiner Vaterrolle loslassen konnte… und ist auf euch eifersüchtig, da er scheinbar auf dich gehört hat.“ grinste Viktoria schief. „Die anderen Schwestern wollten natürlich auch… diese Freiheit genießen, nur hat Vater dann einen Schlussstrich gezogen und hat sich in sein Zimmer eingeschlossen.“

„Ok…? Wie ist es mit deinem Nasenring angekommen?“ lehnte Sina sich nach hinten. „Dürfte ja auch nicht unbemerkt geblieben sein.“

„Tja… Viktoria hat sich eine Ohrfeige von Mutter eingefangen.“ sagte Renee, als Viktoria nichts sagte. „War selber erstaunt, dass Mutter… damit ein Problem hatte. Eher hätte ich sie für sehr offen eingeschätzt.“

„Hinterher hat sich Mutter entschuldigt, das ihr die Hand ausgerutscht ist. Sie hatte generell nichts dagegen, aber wenn sollte es mit dem Einverständnis beider Eltern sein. Daraufhin habe ich… eure Rede gegen Vater bei Mutter angewandt und… sie musste auf einmal grinsen.

Danach kam nichts mehr zur Sprache, aber irgendwie trauten sich meine anderen Schwestern nicht nach weiteren Ringen zu fragen.“ murmelte Viktoria.

„Hrm… ok. Eure Butler… sind ja die engsten Vertrauten eures Vaters oder?“ nickte Sina mit ihrem Kinn zu den schweigsamen Vampiren.

„Soweit ist das richtig. Sie werden sich um unsere Bedürfnisse kümmern und weiteres.“ bestätigte Renee. „Ihre Namen wären….“

„Warte, das brauchst du mir nicht zu sagen. Sag die Herren… außer das ihr euch um die Bedürfnisse der beiden Damen hier kümmert, werdet ihr vermutlich regelmäßigen Bericht an Roman schicken oder? Kann mir nicht vorstellen, dass es SO einfach geht.“ meinte Sina, während sie weitere Papiere aus einem Ordner herausholte.

„Das ist richtig Lady Sina. Neben einer normalen Übertragungsmöglichkeit für alle, sind wir in der Lage mit Lord Roman direkt zu sprechen.“ nickte einer der Butler. Auf einmal kam einer der Butler und gab Sina eine Schriftrolle. „Dies ist von unserem Herren, dort… stehen gewisse Anweisungen.“

Sina hob nur eine Augenbraue hoch und entfernt den Faden, weil die Schriftrolle ziemlich… „dick“ aussah. Nachdem der Faden ab war, entrollte es sich und rollte vom Schreibtisch runter… Zwischen den Sesseln, durch einen der Beine der Butlers und rollte tatsächlich aus der Tür vom Büro aus.

Ohne auch eine Sekunde nachzudenken warf Sina es zur Seite. „Als ob ich mir diese „Anweisung“ durchlese, da hänge ich ja bis morgen noch daran. Könnt ihr mir das abkürzen?“

„Erm… wir kennen den genauen Inhalt der Schriftrolle nicht, aber es geht hauptsächlich darum, dass ihr euch bestmöglich um seine Töchter kümmern müsst.“ hustet einer der Butler.

„Wundere mich auch ein bisschen, was Vater da alles geschrieben hat?“ murmelt Renee die nicht schlecht geschaut hat, wie lang die Schriftrolle war.

„Wir sollen ihnen dafür diesen Brief von unserer Mutter geben.“ holte Viktoria einen versiegelten Briefumschlag aus ihrem Inventar heraus und legte es auf den Schreibtisch.

„Aha? Sag… eure Mutter hat einen großen Einfluss auf euren Vater oder? Wenn ich überlege, ist sie ja der Dreh und Angelpunkt für euren Vater.“ öffnete Sina den Brief.

„Das sollte man meinen, aber… letztendlich wart ihr es gewesen, die unseren Vater mit sehr… beschaulichen Worten zum Nachdenken brachte.“ grinste Renee. „Denke, dass auf Vater keine ruhige Zeit mehr kommt, wenn Mutter nun ein bisschen… aktiver wird.“

Geehrte Lady Sina,

ich bin ihnen dankbar, dass sie meinem Mann

endlich Vernunft einreden konnten. Scheinbar

war Roman gewillt, auf eine fremde Frau zu hören.

Mein Mann schreibt nun seit Tagen… irgendeinen

langen Brief, der einen nur dazu ermutigt ihn direkt

beiseite zu werfen. Wenn sie es tun, ich kann es verstehen.

Den Inhalt hat er mir wie ein Mantra erzählt und es ging um nichts

anderes, als dass er ihnen sein Vertrauen gibt, wenn Renee

und Viktoria bei ihnen ankommen und einen gnadenlosen
Tod verspricht, wenn ihnen was passiert, ein Vater halt.

Des weiteren lässt er bitten, ob sie seine Töchter trainieren

könnten auf ihre Art und Weise. Vor allem soll Renee endlich

aufhören ein Faulpelz zu sein und auch mehr in der Blutmagie üben.

So… wie ich meine beiden Kinder kenne, wird tatsächlich nur

Viktoria die Vernünftigere von beiden sein und Renee… ihre

übliche rebellische Phase zeigen. Doch glaube ich, dass

sie es mit ihr einfacher haben werden, als Roman selber.

Einerseits ist sie sehr in ihren Vater verliebt, anderseits…

schreit sie mehr oder weniger nach Freiheit.

Wenn du ihr eine nötige Erziehung verpasst, dann hast

du meinen Segen, denn manchmal ist es wirklich anstrengend.

Mein Instinkt als Mutter sagt mir… dass meine Töchter sie

bestimmt wegen weiterer Ringe fragen werden. Mein Mann

hat in seinen Brief dies verboten, aber… nachdem ich

mir von Viktoria sagen lassen musste, dass auch sie langsam

älter wird und dementsprechend ihre eigene Entscheidungen

fällen muss, musste ich mir das wirklich durch den Kopf gehen lassen.

Geben sie meinen Töchtern, was sie gerne wünschen.

Viktoria wird ihnen vermutlich ihre Begegnung mit mir erzählt haben,

aber scheinbar war ich in diesem Moment etwas überfordert gewesen.

Im nach hinein musste ich schon sagen, dass es sehr interessant aussah.

Doch übertreiben sie bitte nicht, denn auch meine Kontrolle hält

sich bei meinen Ehemann in Grenzen.

Ich würde mich freuen, wenn wir uns einmal kennenlernen

könnten in unserer Burg. Damit ich weiß, wer die Frau ist,

die meinen Mann erreichten konnte, was ich nach

Jahrtausenden nicht geschafft habe.

Gez. Maria

„Sag Renee… hast du einen Vaterkomplex?“ fragte Sina spontan. „PFF!“ musste Viktoria ihr Lachen mit beiden Händen unterdrücken, während Renee der Mund offen war. „Was… hat Mutter in dem Brief geschrieben?!“

„Bevor ich das sage… die Herren. Hat Roman euch ein Zauberbuch der Blutmagie oder so mitgegeben?“ ignorierte Sina kurz das kommende Drama. Einer der Butler nickte und holte ein dickes altes Buch aus seinem Inventar heraus und legte es auf den Schreibtisch.

„Nun gut… nehmt dieses Papier. Da stehen alle Regeln in meiner Stadt drin und lasst euch von meiner Dienerin das Haus zeigen. Ich möchte gerne mit den beiden Damen alleine sprechen und… macht die Tür hinter euch zu.“ befahl Sina.

Scheinbar waren die Butler nicht erbaut ausgeschlossen zu werden. „Ihr kennt die Befehle von unserem Vater oder? Was Lady Sina hier in der Stadt sagt, ist Folge zu leisten.“ merkte Viktoria an.

„Wie… sie befehlen.“ verbeugten sich die Butler und gingen aus dem Büro raus. Als die Tür zufiel, wartete Sina noch ein paar Minuten bevor sie sich dem Problem widmet.

„Warum ich das Frage ist, wenn ich den Brief von deiner Mutter richtig verstehe, rechnet sie damit, dass du etwas lockerer wirst. Ich habe das ein bisschen beobachtet und musste feststellen, dass du einerseits deinen Vater für dich haben willst, anderseits willst du ihm wiederum trotzen.

Ich fange jetzt nicht an… runterzuzählen, was ich beobachtet habe, aber das kommt einem rebellischem Vaterkomplex sehr nahe. Alleine, dass Vicky versucht ihr Lachen zu unterdrücken, entspricht es ja meiner Theorie.“ erklärte Sina sich.

„Glauben… sie wirklich, dass ich die Aufmerksamkeit von meinen Vater haben will, wenn… andere was haben dürfen, was ich nicht haben darf?“ fragte Renee etwas zornig.

„Nun… wie war das mit dem Tattoo als dein Vater mit mir diskutiert hat und du kamst auf einmal rein? Warum hat dein Vater dich sofort in die Ecke gesetzt? Nicht unbedingt, weil er es wollte, sondern weil du am petzen warst.

Dein Vater wollte es in diesem Moment überhaupt nicht wissen, dafür war die Diskussion mit dem Nasenring für ihn wichtiger gewesen.“ spielte Sina mit den Daumen. Renee wollte schon wieder was sagen.

„Und du neigst dazu, gerne das letzte Wort zu haben. Wie schön das ich mit euch machen und tun kann wie es mir gefällt.“ lächelte Sina und wedelt mit dem Brief.

„Eure Mutter… hat diese Schriftrolle stark abgekürzt. Im wesentlichen geht es darum, dass ich euch trainieren und zugleich in der Blutmagie stärken soll. Nur warnte man mich, dass es mit dir schwierig werden könnte Renee.“

„Warum… soll ich in meiner Freizeit trainieren? Kann… Vater uns nicht einfach mal… so leben lassen, wie wir wollen?“ zuckte das Gesicht von Renee wütend.

„Das Problem ist, dass selbst deine Mutter in keinem Wort erwähnt… dass du NICHT trainieren sollst. Scheinbar teilt sie die Meinung deines Vaters.“ hob Sina eine Augenbraue hoch. „Bei Vicky machte sie sich tatsächlich weniger Gedanken darum.“

„Lady… Sina, bitte… ich mag den Spitznamen nicht.“ seufzte Viktoria. „Ich werde mich dem fügen, aber… ist es möglich, dass wir trotzdem… irgendwie einen Kompromiss machen können, dass wir selber Freizeit haben?“

„Du willst das wirklich mitmachen?!“ staunte Renee ihre jüngere Schwester an. „Ja, es ist einfacher den Weg mit dem geringsten Widerstand zu gehen, meinst du nicht auch? Zumal Lady Sina keine Probleme hat, die nötigen Maßnahmen umzusetzen, dass selbst du vom Bett runter geschmissen wirst.“

„So… drastisch wollte ich jetzt nicht vorgehen. Ich denke schon, dass ich für euch so einen Trainingsplan erstellen kann, dass ihr immer noch die Zeit für euch selber habt. Was… hältst du von folgendem Vorschlag Renee.“ wurde Sina mysteriös. „Und… der wäre?“

„In diesem Brief steht drin, dass weitere Piercings jeglicher Art verboten sind von eurem Vater. Eure Mutter wiederum akzeptiert dies und lässt sich nochmal… erm… entschuldigen, dass sie dich geschlagen hat „Vicky“. Letztendlich fand sie es auch wiederum interessant und lässt es zu, aber solange es im Rahmen bleibt.“

Erstaunt schauten sich die Frauen gegenseitig an, denn sie hatten schon den Gedanken gehabt, Sina danach zu fragen. Mütterliche Instinkte sind manchmal eine sehr gefährliche Sache.

„Ich werde euch nur Piercing´s machen, wenn ihr euch das verdient habt. Ohne Fleiß kein Preis sagt man so schön. Damit es nicht zu langweilig ist, aber ich habe eine Freundin, die muss ebenfalls ihre Blutmagie lernen. Vielleicht kann ich Lisa überreden, dass sie euch das ein bisschen näher bringt und wenn nicht, dafür habt ihr dieses Buch der Blutmagie.

Mithilfe meiner Identifizierungsbrille oder auch meinen Zwillingsvampiren kann ich sehen, ob euer Studium Resultate mit sich bringt oder nicht.

SIND sie aber klar zu sehen, bekommt ihr einen Piercing von mir. Nase, Bauchnabel, Augenbrauen. Von Intimpiercing hüte ich mich, denn… dass würde eine Grenze überschreiten, die selbst eure Mutter dann nicht befürworten würde. Deswegen sage ich schon mal:

Klare Fortschritte in der Blutmagie bekommt ihr einen Augenbrauenpiercing. Wenn ihr meinen Trainingsmethoden nachgeht, werdet ihr so oder so stärker, aber ohne großes Murren sowie Stress mit einer gewisse Zeit, mache ich euch ein Bauchnabelpiercing.

Aufgrund… dass ein Nasenpiercing ausreicht Viktoria, schlage ich daher vor Renee: Wenn du dich in den nächsten Tagen mit Viktoria als Abenteurerin anmeldest und den ersten Auftrag erledigst, bekommst du direkt ein Nasenpiercing.

Damit seid ihr immer auf dem gleichen Nenner und keiner wird am Ende bevorzugt. Es kann sein, dass ich strenger bin als euer Vater, aber alle meine Freunde haben hier das Training überstanden oder? Und man kann die Resultate sehr deutlich erkennen.

Nur solltet ihr vorher die Ringe oder was auch immer ihr wollt, besorgen. Vielleicht habt ihr schon das Item eurer Wahl oder müsst es kaufen, die Wahl liegt also bei euch.“

Man sah die strahlenden Augen der beiden Frauen, Sina hatte sie damit perfekt geködert. „Und… ihr meinst das ernst, was ihr eben gesagt habt?“ fragte Renee vorsichtshalber nach.

„Ich schwöre auf dem dunklen Gott, dass meine Worte keine Lüge waren und euch Piercing gebe, wenn es in meinem Ermessen richtig ist, euch die Belohnung zu geben. Bevor… ihr auf die Idee kommt, jeden Tag zu fragen, aber rechnet eher von Wochen.

Ihr müsst meinen Trainingsplan erst verinnerlichen, damit es funktioniert. Man kann zwar an einem Tag stark werden, aber ich weiß genau, welche Vorstellung euer Vater hat, WIE stark ihr sein sollt.“ warnte die Dämonin am Ende.

„Also Renee… wenn du diese Chance nicht annimmst, dann kann dir wirklich keiner mehr helfen.“ schaute Viktoria ihre Schwester an. „Dann kann ich meinen Schwestern zeigen, wie cool es hier war, während du in der Ecke… ziemlich am schmollen bist. Diesmal muss du deinen inneren Schweinehund… überwinden.“

„Nun… Lady Sina hat es geschworen oder? Das gibt mir… das Gefühl, dass meine Arbeit nicht umsonst war.“ nickte Renee langsam.

„Nur solltet ihr das nicht den Butlern sagen, sonst rechne ich schon mit einem schnellem Gespräch mit eurem Vater. Warum er immer noch gegen Piercing ist, verstehe ich nicht, aber was soll´s. Spätestens wenn Renee das Nasenpiercing hat, werden die Butler es melden.“ zuckte Sina mit den Schulter.

„Werden sie nicht. Wir… ich haben unsere Methoden, wie man sie zum Stillschweigen bekommt.“ hörte man den Ernst aus der Stimme von Renee. „Damit kann ich den kommenden Ärger nur hinaus zögern.“

„Wäre schön, wenn du immer so einen Ehrgeiz zeigen würdest Renee…“ seufzte Viktoria.

„Den habe ich immer, aber irgendwann hat man einfach keinen Bock mehr, wenn man keine Anerkennung bekommt. Nein, so musst du es machen. Nein, es muss viel stärker sein. Nein hier, nein dort.

Viktoria, ich lebe über 700 Jahre länger als du, was glaubst du… wie es einen nervt? Ja, Lady Sina hat recht. Ich will die Anerkennung von Vater haben, aber gleichzeitig kotzt es mich an, dass mein Leben… so abgelaufen ist.“

„Hmm… ein klärendes Gespräch wird nicht unbedingt bei diesem Typ von Vater helfen. Ich kenne leider auch keinen anderen Vater… der eurem Vater sagen könnte, dass er es übertreibt.“ bekam Sina nun ein bisschen Mitleid.

„Nicht mal euer?“

„Du lieber Himmel, er würde ihm höchstens Tipps geben, wie man die Töchtern das Leben zur Hölle macht.“

„Oh…“

Kapitel 476

Ich bin wiedergeboren und der Ring der Fruchtbarkeit?

Am gleichen Tag hat Lisa sich mit ihrer Mutter ausgesprochen und kam am Abend mit Kyllia sehr verweint wieder. Kyllia hat sie aufs Bett gelegt und die anderen gebeten, Lisa vorerst in Ruhe zu lassen.

„Lady Layla… hättest du nicht erkannt. Sie war… so sauer, da wäre selbst ein Vulkanausbruch vermutlich noch harmlos. Lisa… wurde vermutlich noch nie auf dieser Art und Weise von ihrer Mutter so… fertig gemacht.

Man hat aber auch die Erleichterung an Lady Layla erkannt, dass Lisa wieder gefunden wurde. Sie hat sich wirklich sehr große Sorgen um sie gemacht.“ erklärte Kyllia dies Sina.

„Verstehe, dann bin ich froh, dass dieses Problem soweit… geklärt ist. Dann sollte das Gespräch mit Layla selber nicht so angespannt sein.“ nickte Sina.

„Das könnte dauern, weil Lady Layla sich beruhigen muss. Lysa schätze circa von einer Woche, weil sie selbst ihre Mutter noch nicht so erlebt hat. Ansonsten scheint sie und ihre Hausdienerinnen ziemlich vorbeireitet zu sein. Die Betten haben sie direkt entsorgt und ihr eigene Möbel mitgebracht.“

„Vermutlich hat Layla das kommen sehen. Dann fehlen nur noch zwei Clans und der problematischste ist noch nicht mal angekommen.“

„Du meinst den von Taos? Ist das denn wirklich eine gute Idee… so ein unkontrollierbares Monster in Fanfoss zu haben?“ wundert sich Kyllia und bekam auf einmal einen Zettel zugeschoben. „Was ist das?“

„Alles Schwüre die Eleanor aufsagen muss. Vermutlich findet sie trotzdem irgendwie eine Möglichkeit, ihrem Treiben nachzugehen, aber vielleicht können wir das Opfer dann noch retten, bevor sie anfängt.“

„Sie… soll ernsthaft bis 100.000 zählen, bis sie ein Instrument in die Hand nehmen darf und dann für jeden Schritt weitere 100.000? Ehrlich… wenn sie es dann noch schafft… das Opfer zu töten, dann kannst du nicht abstreiten, dass sie der geduldigste Folterer der Welt ist.“ grunzte Kyllia.

„Wenn überhaupt. Für Zetta gibt es auch einen Zettel, denn wenn Eleanor nichts machen darf, dann wird sie es über ihre Sklaven machen lassen. Wäre nicht schlecht, wenn du und Lisa zumindest ein Auge auf Zetta halten könntet.“

„Hmm… wenn wir zumindest in der Stadt sind. Hoffentlich passiert wirklich nichts, aber du bist ja nicht blöd und hast bestimmt die eine oder andere… Sache gleichzeitig am Laufen.“ nickte Kyllia langsam und verabschiedet sich von ihrer Schwester.

Am nächsten Morgen ging es Neia merklich besser, dass sie langsam ihre Übungen wie angehen konnte. „Erm… ich weiß zwar was passiert ist, aber… darf ich dich was fragen Lisa?“ stellte die Blutelfe am Frühstück vorsichtig die Frage, weil Lisa sehr gerötete Augen hatte.

„Was… möchtest du denn wissen?“ schaute Lisa Neia an. „Du… als geborener Vampir beherrscht ja von Anfang an die Blutmagie. Vermutlich hast du es dir ja ein bisschen antrainiert und… wollte fragen, ob du mir das beibringen könntest?“

„Huh? Seit wann kann eine Elfe Blutmagie benutzen?“ wundert sich Lisa, die scheinbar nichts über die neuste Änderung von Neia mitbekommen hat. Die körperlichen Änderungen sind ihr schon aufgefallen, aber dass da noch mehr ist, wusste sie nicht.

Sina seufzte nur und erklärte der Vampirin, was Neia geworden ist und wie es dazu kam. Sie ließ auch nicht aus, dass sie sich mit ihrer Mutter beinahe in der Wolle gehabt hatte.

„Oh… Mutter hat sich entschuldigt? Dann… musste sie regelrecht ihren Stolz heruntergewürgt haben. Ihr scheint meiner Mutter wirklich am Herzen zu liegen.“ murmelt Lisa, man hörte wieder die Trauer in der Stimme. „Nun… wenn es mir besser geht, kann ich dir ein… zwei beibringen, die man am ehesten benutzt, doch…“

„Ich besitze die Fähigkeit „Regeneration“, falls du es anmerken wolltest. Bisher… habe ich noch nichts von der Fähigkeit gemerkt, aber die Grundvoraussetzung für diese Magie habe ich erfüllt.“ grinste Neia.

„Dann bringe ich euch nur einen Zauber bei. Es ist zwar richtig, dass man die „Regeneration“ benötigt, aber wenn ihr sie vor kurzem erst bekommen habt, ist euer Level dafür zu niedrig.“ Auf einmal nahm Lisa ein Messer und schnitt ihr den kleinen Finger ab.

Jeder schaute erstaunt, was Lisa da machte, als ihr Finger schon in wenigen Sekunden wieder komplett regeneriert ist. „Diese Geschwindigkeit etwa benötigst du, damit du mit Blutmagie arbeiten kannst.“

„Verstehe… danke für deine Erklärung. Ich wundere mich nur… Damals habe ich gegen Fae, eine Meisterin des Blutes gekämpft…“ und Neia berichtete den Kampf gegen diese Vampirin, die nur mit Blut gekämpft hat.

„Ich bin selber keine Meisterin des Blutes, aber… sie musste wohl schon zigtausende Lebewesen das Blut entnommen haben, dass dieser Raum… so blutgetränkt war. Scheinbar gibt es noch ein paar Geheimnisse in der Blutmagie, die ich selber nicht kenne.

Das wäre auch eine Möglichkeit, fremdes Blut nach deinem Willen zu beeinflussen, aber… wieso ist sie so eigenartig gestorben? Es gibt noch ein paar andere Vampire, die Meister der Blutmagie sind, aber…“ wunderte sich Lisa ein bisschen.

„Stimmt was nicht Lisa? Warum stört dich der Tod von dieser Fae eher als der Kampf selber?“ fragte Kyllia sie.

„Weil ich noch nie gehört habe, dass ein Vampir auf diese Art und Weise gestorben ist. Sicher… dass es wirklich Fae war, gegen die du gekämpft hast? Ich kann mich nur dunkel an sie erinnern. Irgendwie wollte sie mal einen Krieg gegen Maeve oder Cassius anzetteln, bis ihr Vater… das gestoppt hat.“ zweifelte Lisa.

„Willst du sagen… dass Fae eventuell sogar noch am Leben sein könnte?“ fragte Sina sofort, denn das wäre ein… sehr großes Problem.

„Ich weiß es nicht, vielleicht solltet ihr mit meiner Mutter darüber sprechen. Ihr… Tod ist einfach zu merkwürdig, kein Vampir verwandelt sich in verkohlten Schleim oder so. Oh… deswegen die Frage.“ merkte Lisa das Problem.

„Was ist los?“ wundert sich Sherry. „Wenn diese Fae am Leben sein sollte, dann gehört der Clan nicht mehr mir und das Chaos wäre so was von sicher.“ erklärte Sina.

„Ich denke nicht.“- „Genau, wenn hätte sie sich schon längst gemeldet.“ meinten die Zwillingsvampire, die nicht so besorgt sind. „Außerdem… ihr seid von allen offiziell anerkannt worden.“- „Wenn müsste Fae es durch ein Duell gegen euch wiederbekommen.“

„Ok? Dann verlasse ich mich einfach auf eure Aussage. Trotzdem werde ich das mit Layla bereden müssen. Schon interessant, denn für mich war… es ziemlich egal, wie sie gestorben ist. Gut das wir nun eine weitere Meinung gehört haben.“

„Hrmm… wäre glücklicher, wenn sie tot wäre. Ihr Blutschleim war wirklich… extremst nervig gewesen.“ murmelt Neia. „Dann freue ich mich zumindest, dass ich überhaupt einen Zauber kann.“

„ … Gerne. Ein Nebeneffekt mit Blutmagie ist, dass man durch den Blutverlust auch ein bisschen die Regeneration steigern kann.“ nickte Lisa.

„Taos hatte kein Problem damit gehabt, mit diesem riesigen Blutstrahl einmal komplett die Arena zu verwandeln.“ merkte Sherry trocken an.

„Hm… wundere mich, ob bei Onkel Taos neben seiner Stärke auch einige andere Dinge anders sind. Ich… kenne zwar diesen Zauber, aber könnte ihn nicht lange einsetzen, ohne dass ich mein Blut komplett verliere.“ wiegelt die Vampirin den Kopf.

„Eine weitere Randnotiz für mich wenn es um Eleanor geht.“ dachte Sina, während sie einen Apfel schälte. „Dann sollte ich mir ein paar Schwüre mehr für sie einfallen lassen.“

Später saß Sina wieder in ihrem Büro. „Komisch, normalerweise mache ich das immer im Wohnzimmer…“ merkte Sina für sich an.

„Vielleicht bist du ein bisschen erwachsener geworden und hast die Vorteile eines geordneten Zimmers erkannt?“ grinste Suki, die einen Tee vor ihr hinstellte.

„Hmm… Mit Verantwortung entstehen Änderungen oder? Egal, wie sieht es mit dem Operationszimmer für Christoper aus?“

„Ich habe einfach Lara´s altes Zimmer genommen und das Bett entfernt, dafür einen großen Tisch besorgt sowie eine Schreibtafel. Zusätzlich warte ich auf eine Bestellung von mehreren Weltkarten, ich denke, das Christoper ähnlich wie du, Pinne an der Karte befestigen will.

Das Regal war eh leer gewesen, also habe ich von einem Trödelmarkt in der Stadt einige… Bücher besorgt über die Götterbestien. Legenden, Geschichten und ähnliches, vielleicht hilft es ihm ja auch ein bisschen.“

„Ich kann nicht stolzer sein dich als Tochter zu haben.“ lobte Sina das Katzenmädchen. „Dann haben wir unsere Vorbereitungen für ihn soweit erledigt. Vielleicht… hängst du ein Schild vor die Tür, damit jeder es sieht und es nicht für ein Gästezimmer hält.“

„Danke für dein Lob.“ bekam Suki rote Wangen und ihr Katzenschwanz wedelte vor sich hin. „Dann werde ich mich mal nach einem… schönem Schild umschauen.“ verabschiedete sich Suki. Nun war Sina alleine mit ihrem Tee und… war ruhelos.

„Hrm… ich muss mir wirklich angewöhnen, zur Ruhe zu kommen.“ nervte es der Dämonin selber. „Vielleicht… ist ja mal der Zeitpunkt gekommen, meine Siegesprämie genauer anzuschauen.“

Sina stellte auf ihrem Schreibtisch den Accessoirekoffer hin und öffnete die erste Schublade, wo mehrere Ringe drin waren. In jeder Schublade lag auch ein Zettel bei, welchen Effekt die Zubehöre haben.

Was Sina sofort auffiel bei den Ringen, einer war sehr rot. „So eine Farbe fällt sehr deutlich auf. Mal schauen…“ nahm die Dämonin den Zettel und versuchte die richtige Erklärung zu finden. Auf dem Zettel war ein Bild gewesen mit Nummern, so schaute Sina welche Position der Ring hatte und dann wieder auf den Zettel.

„Hmm… Ring der Fruchtbarkeit. Der Träger ist empfänglicher für eine Schwangerschaft. Kann nur von Personen getragen werden, die auch Kinder gebären können. Für eine sehr sichere „Empfängnis“ wird eine längere Dauer des Tragens empfohlen.“ las Sina laut vor.

„Öh…“ holte Sina den Ring aus dem Koffer raus und schaute ihn sich näher an. „So was… gibt es?! Ich kann damit nichts anfangen und meine anderen Freundinnen sind ja auch irgendwie lesbisch… Warte…“ kam Sina auf einmal eine Idee.

Sie steckte den Koffer wieder in ihr Inventar und suchte mit dem Ring nach Suki. Sie fand sie in der Küche vor. „Suki, hast du oder wir irgendwo einen Behälter für Ringe? Ich will diesen Ring jemanden schenken.“

Gesagt getan, Suki hat alles, so bekam Sina eine schwarze Ringschachtel. „Ist das für Sherry?“ lächelte Suki neugierig, aber Sina schüttelt ihren Kopf. Sie erklärt kurz, was dieser Ring kann, wo Suki rote Wangen bekommt.

„Denke… du weißt wie die Welt funktioniert. Nein, den soll jemand bekommen, der noch auf eine Entschuldigung wartet.“ Sina flüstert den Namen ins Ohr von Suki und sie verstand sofort, warum es bei dieser Frau am besten ist. „Interessant…“

„Finde ich auch. Dann gehe ich sie mal eben aufsuchen und sie… „glücklich“ machen.“ grinste Sina und machte sich auf den Weg zur Gilde. Kurz bevor Sina reingehen wollte, schloss sie kurz ihre drei Augen. „Bitte… lass es drin wieder normal sein.“

Anschließend ging sie rein und ihr Wunsch wurde erhört… fast. Vor Tio und Mio standen zwei große Schilder, bis wie weit die Abenteurer sich anstellen durften. Alles dahinter ist aufgefordert, die anderen Rezeptionen zu benutzen.

„Hmm… das ist natürlich auch eine Lösung.“ dachte Sina. „Zumindest hat es verhindert, dass die Zwillinge keinen Stress bekommen haben.“ Die Dämonin stellte sich an der Schlange von der Rezeption von Prashi an und wartete geduldig.

Die Zeit verging, bis Sina selber an der Reihe war. „Na? Wie geht es dir? Scheinbar habt ihr einen Kompromiss gefunden mit den Zwillingen?“ grüßte Sina ihre Freundin.

„Denke, dass ist besser als Tio und Mio zu bestrafen, wofür sie nichts können. Die Idee kam vom Gildenmeister und nun hat es wieder seinen gewohnten Gang hier.“ nickte Prashi. „Wie kann ich dir helfen?“

„Du… da war die eine Sache gewesen und ich denke… ich habe das richtige Entschuldigungsgeschenk für dich.“ legte Sina die Ringschachtel auf den Tisch. Sofort jubelten einige Abenteurer hinter Sina und warten gespannt.

„Leute… das ist kein Antrag für eine Hochzeit!“ rief Sina, um das Missverständnis direkt aus der Welt zu schaffen. „Prashi ist mit Louis verlobt, habt ihr das verstanden?!“

„Erm… danke, dass du es nun allen mitteilst, was bisher keiner wusste.“ lächelte Prashi sehr wütend. „Nur mein engster Bekanntenkreis wusste davon. Ist das deine Rache… vom letzten Mal?“

„Huch?! Wieso… verschweigst du das denn?“ staunte die Dämonin. „Dann hast du deine Ruhe und jeder überlegt es sich zweimal, ob er sich mit deinem Verlobten anlegen möchte.“

„Hrm… Nun ist es ja auch egal. Was… genau ist da drin?“ zeigte Prashi mit dem Finger auf die Ringschachtel.

„Das… ist meine Entschuldigung von MIR für DICH. Denke… du hast in der Zukunft ein paar Pläne und es soll für dich eine Unterstützung sein. Na los… es gehört dir.“ schob Sina die Schachtel weiter auf Prashi zu.

Diese seufzte nur und öffnete ihn, wo sie den roten Ring sah. „Hmm eine interessante Farbe, aber… inwiefern soll er mir helfen?“ schaute Prashi dann die grinsende Sina an. Die Dämonin kam um die Rezeption und flüstert es ins Ohr von Prashi.

Zuerst kniff sie ihre Augen leicht zusammen und riss sie dann erstaunt weiter auf. „Das… können sie?“ fragte Prashi vorsichtshalber und Sina nickte. „Laut dem Zettel sollen sie es können. Und? Denke… in deinen Händen wären sie gut angebracht.“

Bevor Prashi die Antwort gab, schob sie den roten Ring auf ihren Finger und schaute Sina lächelnd an. „Danke… damit verzeihe ich dir und… behalte die Wirkung für dich ok? Besser, mein Schatz weiß davon nicht allzu viel.“

„Hat er denn… solche Wünsche?“

„Nö, aber in der Sache hat er sowieso nichts groß zu sagen, wenn er wieder kommt.“

„Der Arme.“

Kapitel 475

Ich bin wiedergeboren und die weiteren Gäste? II

„Wie… geht es dir Neia?“ fragte Sina am nächsten Morgen am Bett von der Blutelfe. Sie streichelt eine Haarsträhne aus dem Gesicht und löste unbewusst wieder was aus.

„Eigentlich ganz gut? Nur… wie sagte Louis es mal? Mein Körper… fühlt sich so ausgebrannt an, ich werde… mich ein bisschen vom Training enthalten müssen. Eigentlich… ist es Dummheit von mir… zu viel auf einmal zu fordern…“ drehte Neia mit roten Wangen ihren Kopf zur Seite.

„Sachte sachte, wir haben doch Zeit oder? Ich… bin eh in Fanfoss gebunden, bis die restlichen Clans kommen sowie die Dämonen. Zusätzlich muss ich die Verteidigungsmaßnahmen der Stadt zum Laufen bekommen…

Neia… du brauchst dir wirklich keinen Kopf machen. Bis… Glacia dran kommt, muss auch unter anderem Christoper anwesend sein. Außerdem… muss ich die Worte von Exos ernst nehmen, dass Glacia doch in irgendeiner Form stärker sein muss als die bisherigen.

Überleg mal… dass ich solche Probleme mit Rokea hatte in ihrer Werform. Wenn… alles soweit fertig ist wie ich es mir vorstelle, werde ich mit Sherry und… einer weiteren Person die Dungeons aufsuchen. Zhin hat mir sehr interessante Theorien gesagt, die man nicht abstreiten kann.“ streichelt Sina den Arm von Neia.

„Himmel… hör auf, sonst kann ich mich nicht zurückhalten!“ waren die Gedanke von Neia, die das Gefühl… sehr angenehm fand. „Nun… ich würde mich anbieten, wenn ich es bis dahin geschafft habe, eine Klingentänzerin zu werden.“ lächelte die Blutelfe.

„Sag… nur rein interessehalber… beherrscht du überhaupt irgendwelche Blutzauber?“ schaute Sina die Elfe ernst an.

Alleine das Neia den Mund fest zusammenpresst und zur Seite schaut, beantwortet die Frage. „Hrm… gut das wir so viele Vampire hier haben, die dir das beibringen können. Vielleicht kann dir sogar Lisa helfen, auch wenn ich es jetzt noch nicht gesehen habe, dass sie auf Blutmagie zugegriffen hat.“

„Danke… ich dachte mir schon, dass die Frage kommt, aber… sind wir doch ehrlich. So wie du, deine Schwester oder die Vampire mit Mel es anschaulich zeigen, ist Regeneration… eine sehr starke Fähigkeit.“

„Das lässt sich nicht abstreiten. Ich wundere mich… wenn wir dein Ziel erreicht haben, ob du Spike diesmal gewachsen bist.“

„Hm… ich weiß es nicht. Einerseits… würde ich es gerne versuchen, anderseits… will ich auch gerne meine Ruhe vor ihm haben. Irgendwie… macht es mir schon Spaß zu wissen, dass du ihm jedes Mal die Augen zerstören wirst.“ grinste Neia.

„Hoffentlich sind das nicht die Nebenwirkungen der Droge der Folter von gestern. Du hast selber… festgestellt, dass deine grotesken Gedanken in die Höhe geschossen sind oder?“

„Dann ist es so. Ich werde immer noch die gleiche Neia sein, die ihr alle kennt. Nur stärker und ein bisschen anders.“ schmunzelte Neia das Problem weg. „Außerdem… du passt ja auch auf mich auf oder? Was kann man sich mehr wünschen als eine Freundin, die auch zugleich eine Dämonenkönigin ist?“

„Ja, irgendwie schon oder? Wenn es dir besser geht, kannst du ja selber bestimmen wie es weitergehen soll. Du kennst alle wichtigen Schritte für dein Training und wenn du ein gutes Gefühl hast, lass dir von Suki die Salto´s zeigen.“ streichelt Sina eine Wange von Neia und verließ das Zimmer…

Die Blutelfe bekam ein knallroten Kopf und schob die Decke über sich, dann kuschelt sie mit ihren Plüschtieren. „Himmel… Sina… Hör auf… sonst küsse ich dich noch…“ versuchte Neia sich zu beruhigen, die sich nun wie eine Teenagerin benimmt.

Sina ging nun in ihr Schlafzimmer das nächste Sorgenkind aufsuchen. Sherry lag im Bett und musste sich scheinbar auch ausruhen. „Na mein kleiner Pechvogel? Wie geht es dir? Scheinbar… haben wir gestern doch ein bisschen zu viel verlangt oder?“ setzte Sina sich neben Sherry.

„Es geht. Du hast wieder meinen Traum manipuliert oder?“ kam direkt der Vorwurf von dem Zaubermädchen, der Wasserball schwebte über dem Bett.

„Wie… merkt ihr das eigentlich alle?“ grinste Sina schräg. „Wenn… man sehr erschöpft ins Bett geht und… der Kopf zu ist, dann aber am nächsten Morgen aufwacht, als wäre nichts passiert, kommt man schnell dahinter, dass du was gemacht hast.

Wüssten wir nicht, dass du und deine Schwester Träume manipulieren könnt, dann wäre es vielleicht nicht so aufgefallen, aber so?“ schaute Sherry mit einem Lächeln hoch.

„Ich… wollte dir die Vorstellung der Folter und diesen… Unfall aus dem Himmel entfernen, was auch geklappt hat. Nun… habe ich selber gesehen, wie du dich gerettet hast, aber… es ging dir trotzdem sehr nahe. Sherry… ich weiß nicht wie andere Dämonen sich um ihre Liebsten sorgen, aber…“

„Sina… es war wirklich ein Unfall, den ich nicht nochmal… auf die Schnelle wiederholen werde. Ich… habe einige Erkenntnisse durch den Unfall gewonnen und… kann vielleicht den einen oder anderen Gegner mit dieser Aktion in den sicheren Tod stürzen, während ich mich selber in Schutz halte.

Keine Sorge, ich habe mein Lektion gelernt. Ich werde nachher schon aus dem Bett rauskommen und anfangen, die Kleider deiner Vampire zu machen. Zada hat mir die Maße hinterlassen und… du hast ja wirklich spezielle Wünsche, wie sie aussehen sollen.“ kichert Sherry.

„Wenn du so fröhlich bist, dann bist du wirklich auf dem Weg der Besserung. Nun… die Kleider tragen in der alten Welt wirklich Agenten. Ich könnte dir einiges erzählen, aber… belassen wir es, dass es Fakt ist.“ lächelt Sina und gibt Sherry einen Kuss. „Dann lasse ich dich mal alleine.“

„Bye bye…“ winkte Sherry niedlich aus dem Bett. Sina konnte sich noch zurückhalten, nicht nochmal zurückzugehen, sondern aus dem Schlafzimmer rauszugehen. „Das… wäre fast außer Kontrolle geraten. Wie kann sie so süß sein?“ erreichten die Mundwinkel beide Ohren der Dämonin.

Sina ging in ihr Büro und setzte sich in ihren normalen schwarzen enganliegenden Stoffklamotten auf den Drehstuhl. Sie schaute sich im Büro um und fragte sich, ob ihr Vater auch so arbeiten würde. „Muss er ja… er sitzt ja nicht immer auf dem Thron und wegen diesen Idioten muss er ja auch auf Nummer sicher gehen.“ murmelte die Dämonin.

„Hmm… habe ich wirklich nichts zu tun? Was mich tatsächlich nervt ist, dass ich keinen Gärtner habe…“ grummelte Sina in ihren Gedanken. „Scheinbar gibt es auch für mich Momente im Leben, wo ich mich in Geduld üben muss.“

Auf einmal klopfte Suki an der offenen Tür. „Mutter, die nächsten Vampire sind da. Diesmal sind es Lysa und ihre Leute.“

„Manchmal… ist das Schicksal unheimlich.“ hob Sina ihre Augenbrauen und redete in die Luft. „Mutter? Geht… es dir nicht gut? Sollen sie ein anderes Mal kommen?“ fragte das Katzenmädchen besorgt.

„Nein nein, schick sie ruhig rein und… bleib mal vorsichtshalber in meiner Nähe.“ schüttelt Sina lächelnd den Kopf. „Ich habe mich nur einen Moment mit dem Schicksal unterhalten.“

„Wie… du wünscht. Ich werde sie herholen.“ nickte Suki und war mit der Erklärung… irgendwie einverstanden. Scheinbar ist der Wahn in der Monstervilla tatsächlich normal geworden. Einige Minuten später kam Suki mit den Vampiren ins Büro.

Lysa, die ein schwarzes Kleid trug und hinter ihr standen drei vampirische Hausdienerinnen. Doch Sina´s Instinkt teilt ihr direkt mit, dass sie vom Kämpfen Ahnung haben werden. „Hallo Lysa, hoffentlich war deine Reise unbeschwerlich?“

„Vielen Dank für die Nachfrage, aber wir hatten keine Probleme gehabt. Wenn es Probleme… gab, dann wurden sie keine Probleme mehr.“ lächelte Lysa.

„Du… kannst ja lächeln. Liegt es daran, dass deine Mutter nicht in deiner Nähe ist und du dann nicht mehr so steif sein musst?“ wirkte Sina interessiert.

„Erm… ein bisschen, dass möchte ich nicht abstreiten. Ich wurde schon öfters auf die eine oder andere Mission geschickt, aber das wäre die erste Mission… dass ich, wie in der Stadt vom Turnier, ganz offen leben kann. Irgendwie… hat das schon ein gewisses Flair von Freiheit.“ nickte Lysa.

„Bevor… wir uns unterhalten, was… ist mit deiner großen Schwester Lisa? Sie sollte ja… auch dabei sein oder?“ versuchte Sina nun ein bisschen herauszufinden, wie der Stand der Dinge ist.

„Meine… *hust* ältere Schwester Lisa versteckt sich irgendwo. Mutter setzt zum ersten Mal alle Vampire vom Clan ein und… stellt alles auf den Kopf. Wälder, Höhlen und weiteres.“ versteifte sich das Gesicht von Lysa.

Sina ließ den Kopf hängen und Suki hörte man laut seufzen. „Suki? Kannst du mal bitte… diese „Person“ herholen? Sollte sie sich weigern, pack sie am Schwanz und wenn eine weitere Person zicken macht, warne sie vor Vergeltung meinerseits.“

„Natürlich Mutter, wenn… ihr einen Moment warten könntet?“ verstand Suki und verbeugte sich vor den Vampiren. „Lady… Sina? Kann es sein dass ihr wisst, wo man sie finden kann?“ fragte Lysa, aber Sina hob nur eine Hand hoch. „Ein paar Minuten Geduld aufbringen…“

Verwundert schaute Lysa ihre Diener an, als im Flur ein langer Schrei kam. „SUKI! HÖRT AUF AN MEINEN SCHWANZ ZU ZIEHEN! DAS TUT WEH! KYLLIA! HILF MIR!“

Erstaunt schaute Lysa die Dämonin an und drehte ihren Kopf zur Tür, wo zuerst Suki erschien. Dann kamen Beine und Schwanz zum Vorschein, bis der Rest ebenso sichtbar war. Lisa hat sich mit ihren Händen in den Holzboden gerammt und eine Spur hinterher gezogen.

„LASS MICH LOS! WEIßT DU NICHT WER ICH BIN?!“ schrie Lisa wütend Suki an, die nun den Schwanz losließ. Einen Moment starrte Lisa noch das Hausmädchen wütend an, als sich jemand laut räuspert.

„WA…s? Oh… hi kleine Schwester?“ lächelte Lisa schwitzend, während Lysa ihre Augen geschlossen hat und ein Lächeln aufbringen konnte. „Hallo Lisa. Kannst… du dir vorstellen, welch ein Chaos in unserem Clan herscht?“

„Erm… du… ich kann es erklären…“ murmelt Lisa, aber Lysa unterbrach sie. „MIR brauchst du NICHTS zu erklären. Weißt du, welche Sorgen Mama sich gerade macht? Erst Papa, nun du. Glaubst du dann nicht auch… dass Mama etwas… überdreht ist?“

„Es… tut mir leid…“ murmelte die Vampirin auf dem Boden weiter. „Natürlich sollte es dir leid tun, aber du kannst darauf wetten, wenn wir gleich als erstes die Übertragungsstation aufbauen, dass du mit Mama reden wirst!“ wurde Lysa am Ende sehr laut.

„Natürlich…“ wurde Lisa immer leiser und wollte sich lieber in dem Loch am Boden verstecken. „Lady Sina… könnt ihr mir einen Bericht abgeben, wie… dieser Fehlschlag da am Boden zu euch gekommen ist? Immerhin muss ich Mutter einen Bericht abgeben.“ wurde Lysa formell.

„Tja… eigentlich habe ich Lisa gesagt, dass sie sich bei deiner Mutter melden soll oder einen Boten raus schicken. Du musst wissen, dass ich es auch erst erfahren habe, als ich deine große Schwester im Bett mit meiner Schwester gefunden habe.“ hing ein Mundwinkel schief von Sina.

„Verstehe… also hat sie ihr endlich ihre Liebe gestanden und ihre Gefühle haben sich soweit beruhigt?“ nickte Lysa langsam. „Keine Ahnung, manchmal hört man eigenartige Geräusche aus dem Zimmer. Glaube, dass Kyllia Lisa beibringt, wie man ihren Schwanz kontrolliert.“ ärgerte Sina nun sehr gemein Lisa.

Lisa wollte den Mund aufmachen und widersprechen, aber merkte im letzten Moment, wie Sina dies formuliert hat und schloss sofort den Mund.

„Letztendlich hat Lisa sich vor deiner Mutter gefürchtet, dass sie deine Schwester bestrafen würde für das Versagen am Turnier. Wie… genau sie dann mit Kyllia zusammengekommen ist, weiß ich nicht so genau, aber seitdem waren sie in irgendeiner Form immer zusammen.

Euer… System sie zu suchen hatte die Schwäche, dass ihr vermutlich nach ihr als Person gesucht habt, aber sie war für lange Zeit eine Fledermaus gewesen und hat sich zwischen den Brüsten von Kyllia versteckt bis hier.“ berichtet Sina nun artig.

„Nun… ihr und eure Schwester habt auch sehr gute… Versteckmöglichkeiten.“ hustet Lysa vorsichtig. „Danke für den Bericht, dann kann ich sicher sein, dass meine liebe, großartige, vernünftige Schwester Lisa Mutter alles erzählen wird.“

Lisa presse ihre Lippen fest zusammen, denn momentan hat ihre Schwester sie ziemlich im Griff. „Was ist Lisa? Kein Kommentar oder ähnliches?“ fragte Sina wieder gemein und die Vampirin schüttelt den Kopf.

„Wie wäre es… wenn ihr auf Lisa nicht so herumtrampeln würdet? Sie hat auch Gefühle.“ merkte Kyllia trocken an, die an der Tür erschien. Als wäre ein Rettungsseil für Lisa gekommen, stand sie direkt auf und umarmte Kyllia. „Sie… sind alle gemein zu mir.“

„Du… heilige… Scheiße.“ flüstert Lysa. „Was… du mit Kyllia machst, ist mir… eigentlich egal. Aber… was ist denn mit dir passiert? Seit wann suchst du bei jemand anderem Schutz?“ schaute Lysa ihre Schwester an.

„Verlieb du dich erst mal, dann können wir darüber reden. Mir ist schon jetzt schlecht an den Gedanken mit Mutter zu reden. Eher würde ich wieder woanders sein wollen!“ blaffte Lisa zurück. Scheinbar können Geschwister eher dafür sorgen, dass man sein altes Verhalten wieder annimmt.

„Lisa… findest du nicht… es ist Zeit, dass du es klären solltest? Je länger du es aufschiebst, desto mehr Probleme stapeln sich. Irgendwie… haben wir doch nur darauf gewartet, dass dein Clan eines Tages hier erscheint und heute ist nun mal der Tag.“ redet Kyllia auf sie ein.

„Wenn du möchtest, kann ich auch dabei sein und in der Ecke stehen, damit… du den Mut hast, das Problem anzugehen.“

„Das… würdest du?“ schaute Lisa ihr in die Augen und Kyllia nickte. „Das würde ich.“ und küsste der Vampirin auf den Mund.

„Damit hätten wir ein Problem schon mal geklärt.“ widmet sich Lysa wieder der eigentlichen Situation zu. „Einer meiner Aufträge war es, dass du so schnell wie möglichst mit Mutter sprichst, aber… denke das kann nun warten, wenn Lisa heute mit ihr spricht.“

„Das denke ich auch allerdings. Keine Sorge, ich werde mit deiner Mutter schon sprechen, am besten du sagst mir Bescheid, wenn… sie sich beruhigt hat. Ich kann mir nicht mal ansatzweise vorstellen, welche Sorgen sie hat. Erst ihr Ehemann, nun ihre Tochter. Da würde ich auch durch die Decke gehen.“ nickte Sina verständnisvoll, dann schob sie Lysa ein Blatt zu.

„Das… sind meine Regeln in der Stadt. Die gelten für dich und deine Diener. Lisa wurde von Kyllia soweit erzogen, aber sie hängen ja eh die meiste Zeit im Zimmer ab.“ schnaufte Sina durch die Nase.

„Hmm Miete, das habt ihr ja bereits erwähnt. Gut das Mutter mir ein großzügiges Taschengeld zur Verfügung gestellt hat und Lisa sollte sowieso arbeiten gehen.“ las Lysa in Ruhe durch.

„Eh?! Ich soll arbei…“ wollte Lisa einwenden, aber den Blick, den Lysa ihr zuwarf, brachte sie schnell zum Schweigen.

„Nun, ich könnte eine Teampartnerin gebrauchen, denn von nichts kommt nichts. Sina ist in vielen Dingen großzügig, will sich aber auch nicht ausnutzen lassen.“ nahm Kyllia die Hand von Lisa. „Besser, wir besprechen es, wenn wir unter uns sind.“ „Ja… machen wir das.“

„Ich sehe keine Probleme in diesen Regeln. Wenn ich ehrlich bin, bin ich auch etwas neugierig, wie es sich anfühlt mitten in einer Stadt zu leben.“ lächelte Lysa. „Meine Hausdienerinnen können sich ebenfalls an die Regeln halten. Ich bin ja gespannt, wie dein Clan diese Blutspendenorganisation geregelt haben.“

„Man kann richtig stolz auf sie sein und die Bewohner oder auch Touristen haben scheinbar kein Problem damit, sich auch von fremden Vampiren beißen zu lassen.“ lächelte Sina ebenfalls voller Stolz.

„Dann werde ich meinen Butler schicken lassen, dass er eure Basis zeigt. Lisa schläft ja irgendwie weiter bei uns, also von daher… hast du selbst da eine freie Bude.“

„Hmm… klingt wirklich reizvoll.“

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