Sin Roswell

Web Novel Deutsch

Kapitel 494

Ich bin wiedergeboren und Ratsmitglied Hillar?

Sina schaute hoch auf das Ratshaus wo es ihr wieder schlecht wurde. „Hoffentlich läuft der Fettsack mir nicht über dem Weg.“ dachte die Dämonin und ging in das Gebäude rein. An der Rezeption erkundigte sich Sina nach Hillar, wo sie direkt ins Wartezimmer gebracht wurde.

„Es tut mir leid, sie kommen dran, aber Herr Hillar hat gerade ein wichtiges Gespräch und wird versuchen in seinen Terminen einen Platz für sie zu finden.“ verbeugte sich der Mitarbeiter des Rathauses.

„Kein Problem, diesmal muss ich ja nicht auf eine gewisse Fettmade warten.“ lächelte Sina. Der Mitarbeiter nickte, man hörte ihn aber schwer schlucken, wie Sina diese eine spezielle Person genannt hat.

„Hm… scheinbar tut sich da nicht wirklich was, wenn man von anderen Welten kommt. Ohne Termin darf man warten.“ seufzte Sina in Gedanken. „Wenn es hier wenigsten was zum ablenken gäbe…“

Sina holte auf einmal ihre große Schmucktruhe raus und setzte sie auf ihren Beinen ab, dann schob sie die erste Schublade auf. „Mal schauen… Hmm… So!“ musste Sina sich am Blatt orientieren, damit sie die richtigen Ringe sieht.

„Dann wollen wir mal… Ring der Transformation? Hmm… Hmm… einmaliger gebraucht. Den nehme ich direkt mal in meinen Inventar, damit habe ich ja schon meine Erfahrung gemacht. Hu hu… … Was? Die gesamte Reihe ist alles Transformation?

Du liebe Güte, damit kann man aber sehr viel… Unheil anrichten, wenn es in die falschen Finger kommt.“ nickte Sina. Wer in diesem Moment die Ironie nicht mitbekommen hat, wer gerade diese Ringe in Besitz hat, dem kann auch nicht weitergeholfen werden.

„Ne… warte, wenn ich sie direkt alle in meinen Inventar reinlege… WIESO sehen sie alle gleich aus mit schwarzer Farbe? Waren die Götter so faul gewesen, EIN bisschen Kreativität bei der Herstellung einfließen zu lassen?!“ stellte Sina den Kasten neben sich auf den Tisch und holte aus ihrem Inventar Papier und Stift.

Auf jedem schreibt sie Transformation auf, schnitt es mit ihrem Fingernagel zurecht und verbindet sie immer mit einem Ring, bevor er in ihren Inventar kam. Erst beim letzten hielte sie an:

„Warte… mal… Damit könnte ich Sarai einen bessere Verkleidung geben. Dann wird einzig nur in der Zukunft das Problem sein, warum Sarai sich… kein bisschen ändert.“ dachte Sina und bekam ein breites Grinsen.

„Lady Sina? Herr Hillar hätte nun Zeit für sie.“ kam ein Mitarbeiter. Sina verstaute alles in ihrem Inventar und folgte dem Mitarbeiter. Der Mann öffnete die Tür und die Dämonin ging in das Büro rein.

Es war ein einfaches Büro gewesen und sehr aufgeräumt. Am Schreibtisch saß dann vermutlich Hillar. Er trug einfache Alltagsklamotten, hatte einen dunkelbraunen Bart und seine Haare sind kurz gehalten.

Man sah bei ihm aber ziemlich tiefe Augenringe, als hätte er es in letzter Zeit nicht unbedingt einfach gehabt. Als Sina eintrat, stand der Mann sofort auf und ging Sina mit einer offenen Hand entgegen.

„Lady Sina, mein Name ist Hillar. Ich… hatte schon geahnt, dass wir vermutlich ein Gespräch miteinander haben werden.“ stellte sich der Mann vor.

Sina schlug mit ihrer Klauenhand ein und nickte. „Lady Sina, sehr angenehm. Wenigstens haben sie ein sehr aufgeräumten Büro im Gegensatz zu diesem Fettsack über uns.“

Hillars Mundwinkel zuckten kurz, dann bot er Sina einen Stuhl an. „Und sind wenigsten auch ein Gentleman. Ich verstehe, warum sie so beliebt sind.“ grinste Sina.

„Ich denke… wir haben auf der Welt genug mit falschen Personen zu tun. Dürfte aber auch an meiner eigenen Erziehung liegen, dass ich immer höflich mit meinen Mitmenschen umgehen soll, unabhängig, welcher Rasse man angehört.“ setzte sich Hillar auf seinen Stuhl.

„Wie… kommt es, dass sie sich für die Politik einsetzen? Von Brandrulim habe ich erfahren, dass sie früher ein Schreiner waren?“ war Sina neugierig.

„Hmm, wie erkläre ich es am besten… In dieser Stadt gab es Handwerker, wie in jeder anderen auch. Nur… haben wir niemanden, der ihre Interessen vertritt, verstehen sie? Jeder hatte ein anderes Anliegen oder Problem gehabt, mit dem sich der Bürgermeister immer beschäftigen musste.

Wenn ich ehrlich bin… die meisten Probleme sind eigentlich irrelevant, denn meistens waren es nur persönliche Probleme und keine wirklichen ernstzunehmenden Probleme. Eher war es wichtig, dass die Wirtschaft für alle gut läuft oder?

Also habe ich damals in meiner Jugend einen runden Tisch aufgebaut und alle eingeladen. Mit meiner Rede habe ich offen gesagt, wie ich es sehe und ob wir nicht vielleicht jemanden haben wollen, der für alle eintritt…

Na ja, bevor ich mich umschauen konnte, wurde ich dafür bestimmt. Seitdem Tag sitze ich mehr oder weniger im Rathaus und kümmere mich, dass es den Handwerkern gut geht, zugleich aber auch der Stadt. Dann hat man eine Win-Win-Situation, wenn sie verstehen?“

„Warum sind… sie nicht der Bürgermeister? Wenn sie so besorgt sind und zugleich auch an Profit denken, wären sie doch der ideale Mann dafür.“ wundert sich Sina, die den Mann sympathisch findet.

„Auch wenn man ihm das nicht ansieht, so arbeitet er auch für die Stadt, nur mit anderen Prioritäten. Dazu muss ich auch sagen, die Wahl zum Bürgermeister fand in meiner Kindheit statt, so hat er das Amt solange, bis er entweder abtritt, verstirbt oder im Härtefall selbst vom Rat abgesetzt wird.“ erklärte Hillar.

Sofort horchte Sina auf und machte eine Randnotiz mit dem Härtefall. „Nun… sie können sich denken, warum ich sie besuche oder?“

„Man hat es nicht überhören können, als sie sich mit dem Bürgermeister angelegt haben. Nach ihrer Aktion musste ein Arzt kommen, weil der arme Mann Probleme bekam mit seinem Magen.“ schmunzelt Hillar.

„Schade das er ja scheinbar noch am Leben ist… Nun, ich würde gerne wissen… wie sie zu der Entscheidung gekommen sind, dass die Vampire aus Fanfoss verschwinden sollen?“ fragte Sina freundlich.

Hillar lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und man hörte ihn laut seufzen. „Es… sind nicht mal sie oder die Vampire das Problem, sondern jemand anderes. Wenn ich ehrlich bin, wäre ich eher auf ihrer Seite, weil wegen ihnen machen alle Geschäfte immer wieder ein leichtes Plus in ihrer Kasse.

Ihr… Verwalter Ronald lässt quasi alle einmal an ihrer Villa arbeiten und bisher konnte ich nichts negatives bemerken. Höchstens… die Gärtner haben irgendwie… ein Problem mit euren Angestellten?“

„Was… hat Suki gemacht, dass die Gärtner so eine Angst haben? Ich suche verzweifelt einen Gärtner, der für mich persönlich arbeitet.“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

„Das weiß ich nicht. Sie werden gut bezahlt und weiteres, aber… irgendwie schaut eure Angestellte bei ihren Arbeiten sehr genau hin. Fast penibel, dass sie ja nicht zu viel oder zu wenig die Wiese mähen.“

„Himmel… ich werde mit meiner Angestellten sprechen. Hoffentlich haben es die Gärtner dann in der Zukunft etwas einfacher in der Villa zu arbeiten.“ seufzte Sina. „Kann es sein, weswegen sie abgelehnt haben, dass Kajar sie erpresst hat?“

„Scheinbar… haben sie es schon herausgefunden und ich kann es leider nicht abstreiten. Es ist in der Tat so, dass mich Herr Kajar aufgesucht hat und mir mit wenigen Worten klar gemacht hat, wenn mir an den Handwerkern etwas liege, dass ich unter allen Umständen auf seiner Seite bleiben soll.“

„Doch ich habe den Eindruck, dass er mit dieser Masche es nicht zum ersten Mal gemacht hat oder? Von Ronald bekam ich ja auch die Aussage, dass sie ein wichtiges Mitglied im Rat seien, aber wegen Kajar… ein machtloses Ratsmitglied.“

„Ronald weiß meines Erachtens immer ein bisschen zu viel, aber das ist in der Tat so. Nur… hat Kajar vor paar Tagen seinen Rückzug aus der Politik gemeldet und ist nun… spurlos verschwunden. Die meisten Handwerker bekamen irgendwelche Briefe, über einen neuen Besitzer, aber…“

„Ich hatte mein Gespräch mit Kajar gehabt und konnte ihn überzeugen, dass die Stadt alles andere als sicher sei. Es hat sehr lange gedauert, bis er verstanden war, dass die Stadt das erste Angriffsziel der Dämonen ist und war etwas besorgt um seine Kinder.

Letztendlich bekam er ein Einsehen und muss wohl eilig das Weite gesucht haben, dabei machten wir noch ein besonderes Geschäft. Ich habe all seinen Besitz in Fanfoss aufgekauft… und bin die eigentliche Besitzerin nun.“

„ … Bitte?“ staunte Hillar. „Entschuldigung, aber… das fällt mir schwer zu glauben. Der Mann ist nicht jemand, der einfach alles aufgibt und verschwindet.“

„Dann schicken sie doch ein paar Mitarbeiter zu den Geschäften. Sie werden bestätigen können, dass ich nun die neue Vermieterin bin.“ lächelte Sina ruhig. „Ich habe die Zeit und habe schon damit gerechnet, dass es nicht gerade glaubhaft wirken wird.

Ich stimme ihnen sogar zu, dass Kajar genau diese Art von Mensch ist, der bis zum letzten Tropfen Blut kämpfen wird. Doch man unterschätzt mich immer, denn auch ich kann gut mit Worten umgehen.“

„Wenn… sie einen Moment warten könnten? Ich werde eben Tee für uns holen und euren Vorschlag umsetzen.“ stand Hillar auf und ging aus dem Büro raus.

„Dumdidum, würde ich in seiner Stelle auch machen und mich absichern, wenn man bisher immer mit so einem Kerl wie Kajar zu tun hatte.“ nickte Sina mit sich selber.

Irgendwann kam Hillar mit zwei Tassen Tee zurück und setzte sich wieder auf seinen Sessel. „Ich habe ein paar Mitarbeiter raus geschickt, es ist nur eine Frage der Zeit, wann sie wiederkommen.

Nun… nehmen wir an, es würde stimmen, dass alles von Kajar ihnen gehört, was gedenken sie damit dann zu tun?“

„Nichts. Ich habe nicht vor mich auf das Niveau von Kajar herabzusetzen und sie ebenfalls zu erpressen. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich es schon geahnt, dass man sie dazu gezwungen haben könnte, gegen mich abzustimmen.

Eher würde ich mit ihnen das gleiche Gespräch führen wie mit Kajar und Sarai, sie davon zu überzeugen, dass die Vampire allemal eine Chance verdient haben sollten, hier in der Stadt zu leben. Der Bürgermeister plapperte irgendeinen Mist von Angst und miese Zahlen in Geschäften…“

„Nein… das stimmt nicht. Die Geschäfte laufen wie eh und je, nur dass die Vampire… scheinbar manchmal das komplette Geschäft leer kaufen. Es wirkt, als hätten sie leichte Probleme, was sie brauchen oder nicht.“ schmunzelte Hillar.

„Sie müssen auch lernen, wie man in einer normalen Gesellschaft umgeht oder? Sie kennen alle die Regeln und sie werden von anderen beobachtet, wenn irgendwelche Regeln missachtet werden… dürfte es entweder zum Tod oder Rausschmiss aus der Stadt führen.

Doch bisher… habe ich überhaupt keine Klagen gehört… außer von gebrochenen Frauenherzen, weil ein Vampir scheinbar unwissend sie mit seinen Charme verführt.“

„Ja… habe von ihm gehört. Geht gerne durch die Stadt mit sehr… bulligen Kerlen spazieren. Ich habe ihn auch nur kurz gesehen und dachte, es wäre eigentlich eine Frau, bis man mich schnell aufgeklärt hat.“ nickte Hillar.

„Und… wenn Vampire so eine Aufmerksamkeit genießen, widerspricht ja dann auch die Aussage, dass die Bewohner Angst haben oder? Was… mich jetzt gerade interessiert… wie ist denn das Gespräch mit Sarai verlaufen? Sie war… bei der Abstimmung mehr als deutlich gewesen, dass sie was gegen die Vampire hatte… oder euch, bin mir da selber nicht so sicher.“

„Etwas schwierig, aber ob es ein Zufall war oder nicht, haben irgendwelche Männer sie in ihrem Heim belästigt und ich habe mich um sie gekümmert. Vermutlich hätte sie mir überhaupt nicht zugehört, weil man ihre Ablehnung in den Augen sehen konnte, doch durch den… unerwünschten Besuch war sie mir zumindest schuldig, mit mir zu sprechen.

Es… war ein schwierigeres Gespräch gewesen als mit Kajar, aber sie hat zumindest mir versprochen, dass sie ihre Entscheidung überlegen wird. Ich denke, mehr konnte ich nicht verlangen, dafür das ich es alles ziemlich kurzfristig machen musste.“ erklärte Sina sich.

„Verstehe… vor allem die Reihenfolge. Kajar hatte tatsächlich das eigentliche Sagen in der Stadt gehabt, doch… mit seinem Verschwinden dürfte sich nun alles ändern oder?“ nickte Hillar langsam.

„Was auch gut ist oder? Na ja… eigentlich ist es eher auf mich übergegangen, aber ich bin offen. Ich habe mit der Stadtverwaltung so wenig am Hut wie sie mit meinen Kämpfen als Abenteurerin.

Einzig wofür ich jetzt eher in der Stadt kämpfe ist momentan, dass die Vampire bleiben dürfen und dass wir dringend die Verteidigungsmaßnahmen der Stadt anpassen müssen. Das wollte ich mit dem Fettsack bereden, aber ich hörte, dass er Probleme hat, Geld dafür bereit zu stellen.“

„Das… war schon immer sein Problem. Obwohl es der Stadt gehört und nicht ihm, tut er immer so, als wäre es sein Geld, was immer verloren geht.“ seufzte Hillar. Auf einmal klopfte es an der Tür und mehrere Mitarbeiter des Hauses kamen rein.

„Herr… Herr Hillar, alle Geschäfte gehören Lady Sina. Wir haben jedes Geschäft aufgesucht und gefragt. Alle haben einen Brief mit dem entsprechenden Dokument bekommen, dass es bestätigt.“ berichtet einer der Männer.

„Vielen Dank. Ruht euch aus und wenn eure Arbeit es erlaubt, macht auch Feierabend.“ lächelte Hillar ihnen dankend. Sofort strahlten die Männer, verbeugten sich und waren wieder weg.

„Sie wissen wirklich, wie man sich beliebt machen kann.“ grinste Sina und Hillar musste schmunzeln. „Nein, nicht wirklich. Überlegen sie doch selbst, wie weit diese Männer gerannt sind und das sind sie nicht in ihrer Tätigkeit gewohnt. Nun… wie soll es nun weiterlaufen?“

„SO wie ich es ihnen gesagt habe. Wenn sie weiterhin gegen meine Vampire sind, dann hätte ich sie nicht dazu erpresst. Eher… hätte ich versucht herauszufinden wo das Problem liegt und vielleicht den einen oder anderen Handel angeboten, wovon wir beide was haben.

Ich habe mich bisher eigentlich immer sehr gut mit den Geschäften verstanden und sie sagten ja selber, das Vampire scheinbar sehr gute Käufer sind. Vielleicht gibt es die Spannungen zwischen beiden Seiten, weil sie viele Vampire als Monster ansehen.

Doch ich kann ihnen garantieren, dass diese Vampire zumindest gewillt sind, tatsächlich mit den Bewohnern der Stadt in Harmonie zu leben.“

„Also wenn sie eine Abstimmung einberufen, haben sie zumindest meine Stimme. Ich sehe nämlich ebenfalls nur Vorteile und bin gespannt, wie Sarai zu einer Entscheidung gekommen ist.“ lächelte Hillar und ein Stein fiel vom Herzen der Dämonin.

„Vielen Dank! Sie sind wenigstens der erste, der es offen sagt.“ verbeugte Sina sich vor dem Ratsmitglied.

„Keine Ursache, denn ich bin auch eher dafür, dass man es in einem Gespräch klären kann. Nicht das ich jetzt ein Pazifist wäre, aber es wäre ja eher eine schwache Leistung beider Seiten, wenn man sich vorher in einem Streit ausgesprochen hat.“ nickte Hillar.

„Wenn… sie mit Kajar und Sarai gesprochen haben… werden sie vermutlich auch mit dem Priester Armoni sprechen oder?“ wurde der Ratsherr nun etwas düsterer.

„Das war mein Plan. Laut Ronald waren sie mit den anderen die bedeutendsten im Rat mit der gewichtigsten Stimme.“ nickte Sina.

„Dann… dürften sie nun auf einen Widerstand stoßen. Er ist ein guter Mann, der auch zuhört, doch als… sie sich als Dämon zu erkennen gegeben haben, ist… bei ihm irgendetwas… kaputt gegangen. Nicht das seine Arbeit darunter leidet, aber… Ich habe keine Ahnung, wie er reagieren wird, wenn sie vor ihm stehen.“

„Huch? Ist es sein Glaube?“ verkneift Sina ihr Gesicht und Hillar nickte zur Bestätigung. „Immerhin… haben sie die Organisation hinter Armoni zerstört mehr oder weniger, wodurch er nun Probleme mit dem Finanziellen hat. Das war aber ihre Tätigkeit… als Reichskanzlerin oder?

Nun kommen wir zu dem Glauben. Ja, weil sie ein Dämon und in seinen Augen… ein Feind von Alliancia sind. Wenn ich ehrlich bin… ich glaube auch an die Göttin, aber… nirgends steht niedergeschrieben, dass wir die Dämonen hassen sollen.

In der Vergangenheit gab es die Kriege, dass kann man nicht abstreiten. Doch es ist sehr viel Zeit vergangen seit dem Krieg, wie… kann man dann solch einen Hass haben? Hassen… würde ich eher noch Kajar oder eher bemitleiden, dass er mit solch einem Charakter geboren ist.“

„Danke… für die Information. Dann… bin ich nicht so unvorbereitet, sollte er auf einmal versuchen mich zu exorzieren…“

Kapitel 493

Ich bin wiedergeboren und der ehrliche Handwerker?

Sina ging fröhlich in einem dunkelroten Kleid mit schwarzen Punkten zur Schmiede. Auf dem Weg sah sie das gekaufte Geschäft für Zada und scheinbar war es mehr als nur eine Grundsanierung, denn selbst die Außenfassade wird komplett repariert.

„Uh… egal.“ zuckte Sina mit einem lächelnden Gesicht die Schulter und überlässt das Problem der Vampirin. Beinahe wäre Sina an der Schmiede vorbeigelaufen, wenn sie nicht durch die Fenster die bekannten Arbeiter von Brandrulim gesehen hätte.

„Das… komplette Geschäft wurde neu aufgebaut?!“ staunte Sina, denn es wirkte viel größer und Gegensatz zum alten Geschäft sogar moderner. Die Dämonin ging vorsichtig in das Geschäft rein und musste mehrmals mit ihren Augen blinzeln.

Alles nagelneu, sortiert und auch nicht mehr so eng. Der Eingangsraum ist klar und deutlich von der eigentlichen Schmiede getrennt. Man könnte viel mehr erzählen, aber… die neue Schmiede wirkte sehr kundenfreundlich und auch einladend.

„AH! Meine Freundin kommt mich besuchen!“ kam Brandrulim schon und grüßte sie. „Na… wie ist dein erste Eindruck?“

„Überwältigend. Ich wäre beinahe vorbeigelaufen, weil ich dein Geschäft nicht erkannt habe.“ antwortet sie ehrlich.

„Oho, das ist wirklich ein sehr schönes Kompliment in meinen Ohren. Sag… bist du an einer Rundführung interessiert oder… willst du lieber mein neues Büro sehen?“ grinste der Zwerg.

„Puh… ehrlich? Lieber nur dein Büro, sonst platzt du noch vor lauter Stolz.“ lächelte Sina und der Zwerg lachte auf. „Dann mögen sie mir doch folgen meine Dame.“

Im Büro… ist es sehr fürstlich gehalten. „Sag… kann es sein, dass du wirklich sehr viel Gewinn durch mich gemacht hast?“ grinste Sina ihn wissend an.

„Vielleicht? Es sind ja nicht nur die Materialien die du mir immer bringst, sondern auch die Rüstungen, die du von mir trägst. Wie ich damals erklärt habe, ist das für mich Werbung, was du machst.

Außerdem… diesen Raum sehen wirklich nur die treuesten Kunden und Freunde von mir. Normale Kunden sind entweder im Eingangsbereich oder für wichtige Beratungen in einem einfachen Zimmer.“ brühte der Zwerg einen Tee.

„Dann bin ich froh, dass ich in deinem Freundeskreis drin bin. Es ist wirklich sehr angenehm und man fühlt sich aufgenommen. Nicht übertrieben mit Protz wie ich es von einigen… Personen kennengelernt habe.“ lobte die Dämonin den Zwerg.

„Das sind wirklich sehr schöne Worte in meinen Ohren. Es… hat zwar ein bisschen mein Erspartes gekostet, aber… Es macht mich glücklich. Es ist meins und die wichtigsten Kunden sehen es wie du. Damit betrachte ich es, dass ich alles richtig gemacht habe.“ nickte Brandrulim fröhlich und stellte eine Tasse auf den Tisch.

„Nun… normalerweise nehme ich ja besondere Tees, aber diesmal habe ich nichts. Hoffentlich kommt der Teehändler irgendwann wieder in die Stadt.“ grinste Brandrulim leicht entschuldigend.

„Nicht schlimm. Ich nehme an, dass die Projekte nun wieder laufen?“ beruhigte Sina den Zwerg und er nickte.

„In der Tat. Durch die neue Schmiede werden wir nun in der Lage sein, selbst das Titaneisenerz zum Schmelzen zu bekommen. Grudrec hat die Schmiede selbst aufgebaut und den Test vollbracht.“

„Er… arbeitet vermutlich wieder an Titanus?“

„Das ist richtig. Irgendwie ist er regelrecht besessen, das Erz abzubauen. Könnte aber vermutlich auch daran liegen, dass er deinen Bauplan mit diesen Klingen gesehen hat. „Was… zum Geier… soll das für eine Waffe sein?!“ fragte er mich das und ich habe ihm deine Erklärung weitergegeben.

Dachte er wäre ein Rüstungsschmied, aber im Herzen ist er wie jeder andere Schmied: Gierig was neues durch den Amboss zu bauen.“ grinste Brandrulim.

„Dürfte vermutlich eine Volkskrankheit sein oder? Also im positiven Sinne betrachtet.“ lächelte Sina.

„Ich finde es gut. Wer neugierig ist, fördert die Entwicklung. Für unser… Schleimprojekt habe ich sehr viel Gold investiert, dass dieses Monster im speziellen Raum dort drin bleibt. Für das Gefängnis selber muss ich auf ein spezielles Glas warten, was ich durch ein anderes Zwergenreich bekomme.“

„Ah ok. Ich hätte wieder ein paar Anliegen.“ holte Sina ein paar Rollen aus dem Inventar raus. „Das… sind keine Waffen oder Rüstungen, ich weiß… nicht mal ob ich dich damit sogar beleidigen könnte.“

„Hmm? Sagt es mir einfach und wir sehen weiter.“ meinte Brandrulim und Sina rollte die Pläne auf dem Tisch auf. Der Zwerg schaute darüber und… wirkte etwas verwirrt. „Was… ist das genau?“

„Piercings. Sie würden so aussehen: Illusion: Piercing.“ aktivierte Sina ihre Rassenmagie und überall schwebten in der Luft viele unterschiedliche Figuren. „Sie sind Schmuck für den Körper.

Ich habe… mehreren Frauen Nasenringe gegeben, die eigentlich für Ohren oder Finger sind. All diese Piercings… sind nun Schmuckstücke für Zunge, Augenbraue, Nase oder andere erogene Zonen.“

„Eh… was?“ schaute der Zwerg Sina erstaunt an. „Bitte… fragt nicht zu sehr, dass ist wirklich nur… für Frauen gedacht.“ bekam Sina rote Wangen.

„Ok… besser ich frage nicht weiter. Hm… wenn ich es richtig verstehe auf den Plänen, soll darauf ein kleines Gewinde gemacht werden und dann… zum Beispiel hier wie eine Kugel auf dem kleinen Stück Stange festgeschraubt werden.“

„Richtig. Das wäre für die Zunge, dieses hier wäre statt mit Kugel einer kleinen Spitze, die aber abgerundet ist. Wollen ja niemanden verletzten.“ zeigte Sina auf die Illusionen.

„Hmm… Du kommst auf Ideen, willst du damit einen neuen Modetrend starten? Normalerweise… tragen es doch höchstens die Matrosen und ähnliche diese Sorte von Schmuck.“ schnaufte Brandrulim durch die Nase.

„Wer weiß? Bei MIR stehen sie zumindest Schlange, dass ich sie schon bremsen musste. Wäre… es denn in deinem möglichen Rahmen als… Schmied?“ schaute Sina unschuldig.

„Natürlich, Zeit dass mal einige der neuen Schmiede zeigen, was sie drauf haben. Sie werden vermutlich fluchen, dass sie so kleine Teile machen müssen, aber wenn sie hören, von wem der Auftrag reingekommen ist, werden sie ihr bestes geben.“ nickte Brandrulim.

„Wunderbar! Sind die Pläne in Ordnung oder willst du dir die illusionierten Piercings als Maßstab nehmen?“

„Hmm… lass mich vorsichtshalber mein Werkzeug holen. Wenn das am Körper angebracht wird… sollten sie nicht zu groß… und nicht zu klein sein.“ verschwand Brandrulim. Er kam dann mit einer Schieblehre zurück sowie Stift und fing mit seiner Arbeit an. Die Information trug er dann auf dem Plan von Sina ein.

„Sag… kennst du eigentlich das Ratsmitglied Hillar? Scheinbar soll er ja irgendwie von den Handwerkern der Stadt gewählt werden.“

„Oh, er ist ein guter Mann. Er war glaube ich Schreiner gewesen und weiß, was es heißt anzupacken. Irgendwann interessierte er sich für die Politik und setzte sich dann für die Handwerker ein.

Man kann mit dem Mann reden. Doch sein… Einfluss im Rat wurde schwächer, als Kajar anfing, ein Geschäft nach dem anderen zu kaufen und damit Hillar unter Druck zu setzen. Ach wo wir gerade über ihn reden, aber scheinbar ist der Kerl irgendwie aus der Stadt verschwunden.“

„Aha? Hört sich doch gut an, wenn ich daran denke, dass… du dich stark bremsen musstest, nicht über ihn zu lästern.“

„Nun… wie dem auch sei. Bei Hillar kann man sich darauf verlassen, dass er sich wirklich bemüht, das beste für die Handwerker in der Stadt umzusetzen.“

„Weißt du, wo man ihn eigentlich finden kann? Ich würde mich gerne mit ihm unterhalten wollen.“

„Entweder im Rathaus selber oder er geht jedes Geschäft immer absuchen. Das macht ihn ja auch unter anderem beliebt, weil er wirklich greifbar ist. Das kann man von dem Bürgermeister… nicht unbedingt sagen.“ grunzte Brandrulim.

„Der Bürgermeister ist auch ein Vollidiot, scheinbar hat sich nur kein anderer für diesen Posten interessiert. Wenn der mir noch weiter so auf den Keks geht, werde ich ihn über den König absetzen lassen.“

„So… denke, ich habe alle Notizen gemacht. Wäre es alles von deinen Wünschen?“

„Wenn es geht, einen breiten Kasten mit einer Glasscheibe als Deckel, wodurch man die Piercings sehen kann. Aus Holz oder so und gefüllt mit Stoff, dass man die Piercings im Kasten feststecken kann.“

„Hm… stimmt. Es macht die Sache einfacher als jedes Teil einzeln zu zeigen. Ich habe schon eine Vorstellung von der passenden Größe.“ nickte Brandrulim.

„Sag… kannst du vielleicht bei dem Schleimprojekt Äxte beilegen, die mindere Qualität haben und auch nicht loswirst?“

„Kann ich machen, nur… was hast du damit vor?“

„Wenn ich irgendwie diesen Schleim finde, muss ich das Ding ja von der Wand oder so abbekommen und wenn es so klebrig ist, dass ich die Waffe dann einsetzen kann, um es ins Gefängnis zu bekommen. Ein bisschen… müssen wir ja bei der Aktion opfern oder?“

„Führt kein Weg vorbei. Wegen deiner Lederrüstungen… Sherry soll dich nochmal komplett vermessen, weil wir das Problem mit deinem Knochenschwanz haben. Wir dürfen nicht vergessen, wir haben noch einige Drachenrüstungen und die Rüstung von Tierra in der Mache.“

„Stimmt. Ich werde dir meine Frau so früh wie möglich schicken. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass ich bestimmt nochmal die Rüstungen brauche… Uh.. wenn ich damit in Deymonlia auftreten würde, dürfte jeder einen Schreck bekommen.“ grinste Sina.

„Wenn ich euch raten dürfte… wenn ihr die Einladung von Nostath annehmen solltet, würde ich die Drachenrüstung tragen. Einerseits um zu zeigen, welche Stärke ihr ausstrahlt, anderseits, dass ihr auch eine Kriegerin seid. Damit würdet ihr definitiv bei ihm Eindruck machen.“

„Sicher das es nicht eher Werbung für dich ist?“

„Erwischt.“

Kapitel 492

Ich bin wiedergeboren und die üblichen Intrigen?

Nachdem Sina von ihrer Tochter ausgeschimpft worden war, erzählte sie Sherry, Neia sowie Kyllia, was heute am Abend geschehen war. Die Zwillingsvampire interessierte es nicht so und hingen irgendwie mehr unter sich und für Rubina ist das Thema zu komplex.

„Hmm… kaum hast du nun die Kontrolle der Unterwelt, kommt jemand mit der gleichen Idee. Ist schon irgendwie ironisch, dass die bösen Seiten sich nie wirklich vertragen können und immer alles selber besitzen wollen.“ kichert Neia.

„Und die gute Seite bekommt mal wieder nichts mit. Vermutlich wissen nur die Götter, wie heiß es auf der dunklen Seite tatsächlich abgeht.“ grinste Kyllia.

„Euch beiden geht es auch wirklich gut?“ fragte Sherry die Vampire Ivy und Jevera. Beide nickten gleichzeitig. „Wir… füllten uns wieder richtig lebendig. Es… ist nicht unsere übliche Arbeit oder so, aber… neben Lady Sina zu stehen hat schon richtig Spaß gemacht.“ lächelte Ivy leicht.

„Ihr habt nun erst mal eine Pause verdient. Sherry wird wieder einen neuen Anzug vorbereiten und dann schauen wir mal. Die schwierigsten Personen haben wir auf die Schnelle jetzt unter meine Kontrolle bekommen, den Rest werde ich nun alleine machen.“ teilte Sina dies mit.

„Wie sehen denn deine Pläne aus?“ wurde Suki neugierig. „Morgen kommt Sarai, da würde ich dich bitten, dass wir unsere Schminke Experten Lara und Zada holen. Weist sie daraufhin, dass sie weißes Haar blondieren müssen.

Wenn es geht, vielleicht eine fast durchsichtige Mundmaske aus Stoff schneidern Sherry, damit ihre Eckzähne nicht so auffallen. Das größte Problem finde ich, sind ihre roten Augen. Wenn sie in der Stadt als Streitschlichterin bekannt ist, fallen sie sofort auf. Hoffentlich wissen die Experten morgen ein paar Ratschläge.

Ansonsten werde ich mich von Sarai aufklären lassen, wie es in der Unterwelt tatsächlich aussieht und wie wir gegen diese Familie gedenken vorzugehen. Die werden bestimmt nicht das letzte Mal erscheinen und ich will mich wirklich nicht mit ihnen herumschlagen.

Danach… ist mein Plan Brandrulim aufzusuchen, bisschen Informationen zu tauschen, unter anderem über diesen Hillar. IHN werde ich ebenfalls morgen aufsuchen und ein bisschen herausfinden, ob ich richtig mit meiner Einschätzung liege oder nicht, das Kajar ihn erpresst hat.“ erzählte Sina ihren nächsten Plan.

„Sag Kyllia… musst du auch so komplex und vorausschauend deine Pläne entwickeln oder hatte deine Schwester eine spezielle Ausbildung bekommen als Prinzessin?“ fragte Neia die Zwillingsschwester.

„Nun… sie hatte einen speziellen Dämonenlehrer bekommen, aber… ich wüsste jetzt nicht, ob er mit ihr solche Strategien und ähnliches geübt hat.“ grübelte Kyllia laut.

„Wisali? Er hat mir nur sehr wenig beigebracht, denn den Rest habe ich schnell selber herausgefunden. Wenigsten war Wisali so klug und hat mit mir einen Deal gemacht, dass ich in meiner Kindheit etwas Freizeit für mich bekam.“ wurde Sina etwas nostalgisch.

„Du… Wisali ist doch ein Lehrer der Schule oder? Wieso… hat man bei ihm immer das Gefühl, dass er eigentlich alles weiß?“ hielte Kyllia den Kopf schräg.

„Vermutlich weiß er auch alles, teilt es aber nicht mit, selbst wenn man ihn fragt. Mir war das egal gewesen, mit ihm konnte man trotzdem gut zusammenarbeiten. Er wäre vermutlich der neutralste Dämon in Deymonlia, den man finden kann.“ grinste Sina.

Am nächsten Morgen saßen mehrere Damen auf der Terrasse und schauten zu… wie Neia auf der durchnässten Wiese ihre Übungen macht. Sina, Sherry, Zada und Lara gaben ihr bestes, neutrale Gesichter zu wahren, aber jedes Mal… wenn Neia auf den Boden fiel, jubeln sie laut auf.

„Ihr seid mir ja tolle Freunde, echt!“ schimpfte die Blutelfe und spuckte ein bisschen Erde aus dem Mund. „Ihr könnt mir ja lieber mal ein paar Tipps geben!“

„Tut mir Leid, ich bin nur eine Schneiderin.“ „Keine Lust mich dreckig zu machen.“ „Ich will ein bisschen meine Magie studieren.“ „Dein Körper muss es können, nicht wir.“ kamen nur die Kommentare.

Neia blies nur ihre Wangen auf und ignorierte die Weiber. „Glaube, dass wird sie uns eines Tages bestimmt heimzahlen.“ vermutete Sherry.

„Das muss aber sehr unerwartet kommen.“ meinte Lara. „Wobei, sie hat ja nun auch ein ziemlich langes Leben. Da… wäre es durchaus möglich, dass was passieren kann.“

„Vermutlich mit viel Schlamm und Feuchtigkeit und so, damit sie uns anschließend auslachen kann… Vielleicht entwickelt sie ja so einen Zauber, wer weiß!“ grinste Zada.

„Oh ho ho, das kann aber sehr schnell schief gehen.“ nickte Sina ebenfalls grinsend. „Wobei ich ja mal gehört habe, dass Schlamm gut für die Haut sein soll.“

„Hmm… sei doch ehrlich Sina… was sollen wir im Schlamm wühlen? Wir werden uns nicht mehr ändern, höchstens wenn eine von uns schwanger wird. Dürfte… nur etwas… schwierig werden.“ wurde Lara etwas rot am Gesicht. „Jep und wer schwanger wird, der war etwas untreu in der Liebe.“ nickte Zada.

„Sag Zada… kannst du mit Alchimie die Augenfarbe ändern?“ fragte Sina um das Thema zu ändern. „Hoffentlich verdeckt Sarai ihr Gesicht, wenn sie hierher kommt.“

„Kann man, muss man aber jeden Tag was trinken und da fängt das Problem an. Die Zutaten sind… etwas eng was ich in meinem eigenen Lagerbestand habe und müsste nachgekauft werden. Ich kann für diese Woche was vorbereiten, doch dann war´s.

Wenn man Riskel… fragen könnte, ob ich an sein Claninventar ran dürfte, sehe ich jetzt keine Probleme aber… Belassen wir es besser dabei und besorgen es selber.“ wiegelte Zada ein bisschen mit dem Kopf.

„Schreib mir die Zutaten auf, dann soll Sarai ihre Kontakte spielen lassen… am besten wir nutzen die Unterwelt auch dafür, dass du auch an andere Materialien ran kommst.“ meinte Sina nach kurzer Überlegung, als Suki erschien. „Mutter, Ratsfrau Sarai wäre nun anwesend. Wo soll ich sie hinbringen?“

„Direkt ins Wohnzimmer. Na dann… wollen wir mal Mädels.“ stand Sina auf. Etwas später lag Sarai auf dem Wohnzimmertisch, während Zada die Farbe in ihr weißes Haar tönt.

„Puh… das wird Zeit beanspruchen, bis wir die gleiche Haarfarbe hin bekommen.“ warnte Zada direkt. „Hätte mir vielleicht früher mal die Illusion anzeigen lassen sollen.“

„Du schaffst das schon. Entschuldigung das wir dich ein bisschen damit überfallen haben, aber wir können es ja auch in dieser Form besprechen.“ stand Sina vor Sarai.

„Natürlich Herrin Sina. Ich habe meinen Schwur eingehalten und bin meinen Bruder losgeworden. Sollte ihm was passieren… kann man nichts ändern.“ lächelte die Frau.

„Gab es sonst irgendwelche Probleme? Meine… du müsstest bestimmt mit deinen Leuten in Kontakt gekommen sein wegen dem Überfall in deinem Viertel.“

„Ja, ein Großteil meiner ausgebildeten Schläger sowie Aufpasser sind ums Leben gekommen. Dieser Angriff… ist ein herber Schlag für die Unterwelt dieser Stadt. Bis wir uns irgendwie… davon erholen können, wird einige Zeit vergehen.

Das weitere Problem ist, dass viele Kontakte zu den anderen Städten seid gestern abgebrochen sind und ich ahne ebenfalls, dass wir kaum noch… unsere Geschäfte mit unseren Schmugglern nachgehen können.

Wer auch immer die „Familie“ kontrolliert, aber diese Person weiß, wie man seine Züge plant. Es sind nur Gerüchte, aber scheinbar war der Angriff gestern nicht nur in unserer Stadt gewesen, sondern auch in ein paar anderen, aber ich warte noch auf die Bestätigungen.“

„Verstehe… das ist natürlich schlecht für alle Parteien. Gibt es Möglichkeiten, wie wir diese Familie in den Griff bekommen können?“

„Tut mir leid, aber sie sind sehr für sich geschlossen und die Außenstehenden, wie die Leute von gestern wissen nichts über die eigentlichen Führer. Mich interessiert es ebenfalls brennend, damit ich ihnen ein paar Geschenke bringen lassen kann, aber… keine Chance aktuell.“

„Dann warte die Berichte ab und… finde heraus, ob es vielleicht die eine oder andere Stadt gibt, die sich ebenfalls erfolgreich gegen die „Familie“ wehren konnte. Denke… wir müssen uns wegen ihnen ein paar Verbündete suchen.“

„Hmm dann lass mich euch jetzt warnen Herrin, dass… es höchsten nur Zweckgemeinschaften werden können. Sobald… diese Familie oder ähnliches besiegt wird, werden wir alle wieder Feinde.“

„Vielleicht ist ja das der Grund, warum die Familie so erfolgreich ist. Ihr unterstützt euch nicht und das nutzen sie aus. Ich will jetzt nicht so eine mega große Organisation der Unterwelt aufbauen, aber vielleicht sollten wir es ihnen gleichtun.

Doch da liegt dann die Überzeugungskunst bei dir mein Kind. Du musst ihnen erklären, wo der Nachteil momentan ist und wo die Vorteile sind, wenn wir richtige Verbündete wären. Das wäre unter anderem, reiner Informationsaustausch, besserer Handel zwischen mehreren Städten und ähnliches.

Wichtig ist, dass du vermeidest, dass ich hinter dir stehe. Ich werde dir natürlich zur Seite stehen und wenn du… wichtige Treffen führst, wird deine Meisterin dich bestimmt begleiten. Immerhin muss ich doch nun aufpassen, dass dir nicht passiert oder?“

„Ihr… seid wirklich eine sehr gütige Person.“ fiel eine Träne heraus von Sarais Augen. „Wünschte… wir hätten uns früher unter anderen Umständen getroffen.“

„Es ist wie es ist. Während Zada deine Haare blondiert, hat meine Geliebte dir mehrere stoffliche Mundmasken gemacht, damit deine Eckzähne etwas verdeckt sind. Scheinbar… war sie wieder voller Energie und hat dir auch einige modische Schals gemacht.

Das Hauptproblem sind deine Augen. Zada kann sie dir mittels Alchimie wieder grün ändern, dazu müsstest du aber immer ein Mittel trinken.“

„Verstehe… doch irgendwie höre ich noch einen „aber“?“

„Das ist richtig. Aufgrund deiner Erklärung… wissen wir nicht, inwiefern du an die Zutaten für dieses Getränk herankommst.“

„Denke, dass sollte das geringste Problem darstellen. Wir haben auch einige Händler unter unserer Kontrolle, die werden dann für mich die Zutaten besorgen.“

„Ich verlasse mich auf dein Wort. Dann wirst du nachher in Ruhe mit meiner Freundin reden, was sie alles braucht und ähnliches. Deine… Leute, sind die eigentlich überall in der Stadt verteilt?“

„Früher ja, aber mit dem herben Verlust müssen wir das Armenviertel wieder in Ordnung bringen. Hoffentlich bekomme ich den Fettsack im Rathaus überzeugt, etwas Geld zu lockern.“ knurrte Sarai.

„Hrm… dann kann man nichts ändern. Sollte dein Armenviertel und die Organisation wieder zu Stärke finden, will ich, dass du für uns die Augen in der Stadt wirst. Ich musste mit Bedauern erfahren, dass wir scheinbar von vielen Spionen beobachtet werden und haben… leider ebenfalls nicht das nötige Personal, sie ausfindig zu machen.“

„Das kann ich machen. Vermutlich werden meine Leute ein bisschen runter kommen, dass ich meinen Bruder losgeworden bin, denn… tatsächlich habe ihn ein bisschen zu sehr vorgezogen.“

„Wie hat er es eigentlich aufgenommen? Meine… der Angriff, die Entführung, das dürfte jetzt nicht unbedingt etwas alltägliches für ihn sein.“

„Ziemlich schockiert und wollte getröstet werden, aber ich habe ihm klar gemacht, dass sich nun die Zeiten ändern und er sich eine Bleibe in Batzien suchen soll. Dort habe ich einen Kontaktmann, wo er nun hinkommt und… sein Leben selber bestimmen soll.“

„Das hat er ohne Probleme mitgemacht? Wenn mein Bruder es mit mir machen würde, wäre ich seeeehr misstrauisch.“ meinte Zada.

„Nun, er wird von zwei Frauen begleitet, die auf ihn aufpassen werden. Ich habe ihn angelogen, dass ich ihm folgen werde, aber sobald er in Batzien angekommen ist, geben die Frauen ihm einen Brief. Wenn er tatsächlich wieder kommen wird, tja… dann kann ich ihm nicht mehr helfen.“ zuckte Sarai mit den Schultern.

„Verstehe, denn Recht hast du. Dann lasse ich dich jetzt mit Zada alleine, ich muss nun den nächsten Schritten nachgehen. Deine Meisterin wird dich dann natürlich aufsuchen, denn du musst ja täglich Blut bekommen.“

„Ich… wusste nicht, dass Blut… so lecker sein kann.“ schwärmte Sarai und Zada hob nur eine Augenbraue zu Sina hoch.

„Stimmt, es ist wirklich sehr lecker.“ grinste Sina.

Kapitel 491

Ich bin wiedergeboren und die armen Ninjakatzen?

Sarai saugte dem Mann noch etwas Blut raus, bevor er endgültig das Leben aushauchte. Der Schläger wurde in Sinas Inventarring verstaut und der bewusstlose Rorf aus dem Sack ausgepackt, dafür der blutleere Mann eingepackt.

„Du kommst zurecht?“ fragte Sina Sarai die unter Drogen stand. „Ja Herrin… keine Sorge, ich werde mich um… meinen alten Bruder kümmern. Morgen ist er außerhalb der Stadt und wenn unser Feind… ihn erwischt, dann ist es mir auch egal.“ nickte Sarai.

„Wunderbar, wenn ich du wäre… würde ich mich vielleicht einmal waschen und ein bisschen aufräumen, damit Rorf… nicht gleich herausfindet, was du bist.“ riet die Dämonin dies ihrem neuen Vampir.

„Eine gute Idee… vielleicht komme ich dabei ein bisschen runter.“ grinste Sarai mit ihrem blutverschmiertem Gesicht. „Dann… werde ich euch morgen aufsuchen.“

Anschließend verließen Sina mit ihren Agenten das Haus, Sarai schob irgendetwas gegen die kaputte Tür.

Sina hat nicht mitbekommen, aber es regnete sehr heftig. „Hmm… irgendwie habe ich es nicht sehr eilig.“ lächelte Sina sehr zufrieden. Ihre Agenten schwiegen wieder brav ohne das Sina sie daran erinnern musste.

Die Frauen gingen ohne große Eile wieder zurück zur Villa, ihre Kleidung wurde komplett nass. Überall flogen die Blitze herum und Donner krachte nur so um sie. „Das ist ja fast Musik in meinen Ohren.“ dachte Sina grinsend.

Es verging einige Zeit und die Frauen kamen klitschnass in der Villa an. Sina öffnete die Tür, wo Sherry auf dem Boden saß und scheinbar auf sie gewartet hat.

„Sina?! Du bist ja mit den anderen klitschnass! Sofort ins Badezimmer!“ schimpfte das Zaubermädchen, bevor die Dämonin überhaupt grüßen durfte. Der Sack samt Leiche wurde von Sina gesammelt und nun wuschen sich die drei Frauen im großen Badezimmer.

„Wie war es diesmal heute für euch?“ fragte Sina in die Runde, während sie selber in der Badewanne saß. Scheinbar… teilten Ivy und Jevera nicht die gleiche Offenheit wie Sina und wuschen mit großen Abstand sich selber.

„Nun… ich kann nicht für Ivy sprechen, aber… ich habe es genossen dieses ekelhafte Vieh zu schlagen. Wie… kann man so eingebildet sein? Er wusste doch, wer ihr seid und…“ schüttelte Jevera den Kopf.

„Ohne die Hilfe von Cixo und Sumi hätte ich es als sehr schwierig betrachtet, Rorf irgendwie lebend in dem Chaos herauszubekommen. Es war eine gute Entscheidung von euch gewesen, Verstärkung mitzuschicken.

Ich… weiß nicht wie Sarai bei euch war, aber der Sinneswandel durch die Schwüre… ist wirklich sehr extrem. Ihr nutzt es ja regelrecht aus, wundere mich, warum… so viele das nicht auch machen? Der alte Clan… hätte es doch so weit bringen können mit euren Taktiken.“ lächelte Ivy etwas schüchtern.

„Keine Ahnung, ich betrachte die Schwüre als ein nützliches Werkzeug. Wir Dämonen benutzen… es aber tatsächlich auch nicht viel wenn ich ehrlich bin. Lieber schüchtern wir Leute ein und kontrollieren sie mit der Angst.

Das dürfte bei den Vampiren vermutlich nicht unähnlich sein. Ich bin sehr stolz auf euch beide, dass es so geklappt hat. Jevera, du müsstest Sarai mit Blut solange versorgen, bis man ihre neue Rasse nicht mehr verheimlichen kann.

Besprich vor allem mit ihr, wie es umgesetzt werden kann, dass sie nun eine Kämpferin wird. Hoffe, ich überfordere dich damit nicht?“ schaute Sina auf den Rücken der Vampirin.

„Keine Sorge, ich werde mein Kind schon richtig erziehen. Wegen des Blutes wird sie immer eine Flasche mit Blut von mir bekommen.“ drehte Jevera ihren Kopf und lächelte Sina an.

„Wichtig ist, warnt jedenfalls die anderen Vampire, dass wir es vermutlich mit einem neuen Feind zu tun haben werden. Wenn das tatsächlich so ist, dass sie laut Ivy einen Großangriff gemacht haben, traue ich denen zu, dass sie sich alles über Vampire in Erfahrung bringen lassen werden.

Jetzt mag vielleicht Ruhe sein, aber wenn ihr Plan nicht aufgeht und sie haben herbe Verluste, dann rechnet mit, dass sie nicht still bleiben werden. Gerade weil wir nun über die Unterwelt herrschen werden.“ warnte Sina und beide Vampire nickten.

Gemeinsam gingen die Frauen dann ins Wohnzimmer wo Cixo und Sumi mit dem Rücken auf dem Boden liegen und Suki ihnen einen Eisbeutel auf den Kopf legte.

„Was… ist denn mit euch passiert?“ frage Sina erstaunt. „Sie… haben eure Aufgabe? Erfüllt und draußen liegt ein gefesselter Mann, den Cixo zwischendurch mitgebracht hat.“ erklärte Suki.

„Lady Sina… wir haben… alle Personen der unbekannten Fraktion… in der Stadt gefunden und ihre… Leichen verschwinden lassen.“ murmelt Sumi.

„Das waren… über 417 Personen gewesen… Männer, Frauen, Menschen, Elfen und… ein paar Tiermenschen. Das war… echt heftig.“ fügte Cixo hinzu. „Der Mann da… wirkte wie ein Anführer. Wir dachten… in euren Händen wäre er besser aufgehoben.“

„Den Letzten haben wir außerhalb der Stadt erwischt und… nochmal einen Sicherheitscheck gemacht… Ich will meine Hand dafür nicht ins Feuer legen, aber… diese Fraktion dürfte heute sehr heftige Verluste gemacht haben.“ kam noch die Aussage von Sumi.

„Sehr gute Arbeit. Meine Arbeit konnte dank euch umgesetzt werden, ich danke euch wirklich von Herzen, dass ihr mir bei dieser Krise geholfen habt.“ lobte Sina die beiden.

„Dafür sind sie nun wirklich fertig. Ungesehene… sind nicht für diese Art von Aufträgen ausgelegt Mutter. Besser wäre es eher gewesen, wenn du mich oder die anderen Vampire eingesetzt hättest.“ meinte Suki.

„Hm… ich wusste es doch auch nicht, vor allem das diese Fraktion so zuschlägt. Es war ja ungefähr von 20 Leuten die Rede gewesen und nicht über hunderte oder? Keine Sorge, dafür werden sie Ruhe vor mir haben.“ beruhigte Sina ihre Tochter.

„Scheinbar geht es ja ziemlich heiß her in dem Armenviertel oder der Unterwelt allgemein.“ grinste Neia, die neben Sherry saß.

„Scheinbar wie wir sehen oder?“ nickte Sina und ging zu den Ninjakatzen. Beiden legte sie einen Goldbeutel an die Seite. „In jedem Goldbeutel sind 300Goldmünzen, ich hoffe, ich kann weiterhin auf euch zählen?“

Cixo beugte sich direkt hoch und schaute Sina erstaunt an, der Eisbeutel fiel ihr runter. „Echt? Nun… ich denke, damit kann ich wirklich leben und weitere Aufträge von ihnen übernehmen. Vielleicht ist Hiro ja auch irgendwann soweit und kann bei der Arbeit mitmachen.“ summte Cixo am Ende, während sie den Geldbeutel umarmte.

„Laut Simone… wird das nichts. Wir sind viel anfälliger für einen Blutrausch, gerade wegen unserer Berufung und wenn dann noch die Vampirinstinkte hinzukommen…“ schüttelt Sumi den Kopf und legte einfach nur eine Hand auf den Geldbeutel.

„Och man Sumi, du bist auch eine Spaßbremse.“ schlug Cixo ihn an der Hüfte. „Werden… wir noch gebraucht?“ widmete die Katzenfrau sich wieder Sina.

„Gibt es irgendetwas wichtiges von den Leuten zu wissen?“ setzte Sina sich auf den großen Sessel und machte per Handbewegungen klar, dass Ivy sowie Jevera dies ebenfalls tun sollen.

„Ja, irgendwie… tragen sie alle ein Markenzeichen am Kragen, an der Schulter oder anderen Orten. Noch… deutlicher konnte man es uns ja nicht zeigen, wer alles zu dieser Fraktion gehört. Das… ist so dämlich…“ hörte man die Verachtung von Sumi.

„Das stimmt allerdings. Noch leichter hätte man es für uns Profis nicht machen können.“ nickte Cixo. „Abgesehen, dass wir sie alle problemlos töten konnten, waren sie für die anderen Menschen irgendwie im Kampf klar überlegen. Sie hatten in ihren Reihen sogar Magier gehabt, was Ivy ja bestätigen kann.

So… chaotisch alles an unserem Zielort war, sie hatten scheinbar Ahnung gehabt, was sie zu tun hatten. Vielleicht haben sie schon Erfahrung auf diese Art und Weise gemacht oder sie haben heimlich trainiert.

Erst… als sie merkten, dass bei ihnen immer mehr Leute gestorben sind, verschollen oder ähnliches passierte, löste sich ihre Sicherheit auf und sie zogen sich zurück… in alle Richtungen. Wissen sie, wie schwer es ist, wenn nur zwei Leute ALLE töten sollen? Wir haben es geschafft, dafür rauchen nun unsere Köpfe.“ warf Cixo die Anschuldigung an Sina, bevor sie sich wieder auf den Boden legte mit Eis auf dem Kopf.

„Ich kann nur sagen, dass es mir leid tut. Bin nur froh, dass wir das Problem angenommen haben, bevor es zu spät wurde. Die Frage ist… wollt ihr nun hier bleiben, um zu erfahren, warum ich es gestartet habe oder…?“

Sumi stand auf. „Nein danke Lady Sina. Sie haben ein… sehr kompliziertes Leben und ich möchte da nicht rein gezogen werden. Es ist besser, wenn sie uns einfach nur sagen… wer unser Ziel ist und dann wird er sterben.“

„Sumi ist so eine Spaßbremse… Mich hätte es schon ein bisschen interessiert, was solls, dann gehen wir halt und sagen Hiro, was sie alles verpasst hat.“ stand Cixo grinsend auf.

„Soll… ich euch noch begleiten?“ bot Suki an, aber Sumi schüttelt den Kopf. „Nein, wir finden den Ausgang schon selber.“ Anschließend ging er voraus. Cixo klopfte Suki auf die Schulter. „Beim nächsten Mal klappt es bestimmt, Sumi ist nur… gerade schlecht gelaunt.“ „Ok…“ Cixo verabschiedete sich ebenfalls und Sukis Katzenohren fielen ein bisschen zusammen.

„Puh… was machen wir nun? Den Kerl da draußen noch bearbeiten oder die Geschichte erzählen?“ fragte Sina in die Runde.

„Besser du fragst ihn aus, damit du dann deine Ruhe hast.“ meinte Sherry. „Denke… wir wissen ja alle, was du mit ihm anschließend vorhast.“

Sina seufzte nur und stand dann auf. „Naaaa guuuuuut…“ und ging auf die Terrasse. Die Dämonin musste sich ein bisschen umschauen, bis sie den gefesselten Mann fand. „Meine Güte…“ dachte Sina nur, weil der Mann von den Füßen bis zum Hals eingewickelt war.

Am Mund selber war nur ein einfacher Strick gezogen und er brabbelt irgendetwas vor sich hin. Mittels dem Knochenschwanz zerschnitt sie den Strick am Mund und stellte ihn dann auf die Füße.

„SIE WAHNSINNIGE! SIE WISSEN…“ wollte der Mann Sina anschreien, als Sina mit der Klauenhand die Nase vom Gesicht abriss. „ARGHHH!“

Sofort schlug Sina mit der anderen Hand eine Ohrfeige. „Du weißt nicht… wer ich bin. Wenn ich mich vorstellen darf. Lady Sina und du hast dich in meine Pläne eingemischt. Wenn du leben willst, solltest die deine Fresse für einen Moment halten und mir die eine oder andere Frage beantworten.“

Der Mann keuchte sehr schwer über den Verlust seiner Nase, dann blickte er Sina hasserfüllt an. „Was… wäre ihre Frage?“

„Sie sind ein Mitglied der Familie oder?“ fragte Sina und so wie der Mann Sina erstaunt anschaute, hatte er viele weitere Fragen damit beantwortet. „Ok, ihre Reaktion reicht. Meine nächste Frage wäre, kennst du den Namen deines Bosses?“

„Nein… niemand kennt ihn.“ schüttelt der Mann den Kopf. „Wenn… sie wissen, wer ich… wir sind, wieso… legt ihr Hand an uns? Ihr… legt euch mit einem Feind an, der…“

„Weil ich gerade sehr viel Freizeit habe und meinem Titel als Heldin gerecht werden will. Also… eure Aktion im Armenviertel, ihr wolltet bestimmt diesen Mann… Rorf in die Finger bekommen, um die Unterweltchefin zu nötigen, sich eurer Organisation anzuschließen?“ schmunzelt Sina über den Witz am Anfang.

„Woher… wisst ihr das alles?“ fiel dem Nasen losen Mann der Mund runter. „Eine Fee hat es mir zugeflüstert. Tja… euer Auftrag ist schief gelaufen. Alle eure Männer sind bei dem Angriff gefunden und getötet worden.

WENN… du wirklich leben willst, möchte ich gerne von dir wissen… Wie wäre bei euch der nächste Schritt gewesen bei dem Fehlschlag? Dürfte… ja ziemlich ungewohnt sein bei der „Familie“ würde ich behaupten.“ ignorierte Sina die Frage von dem Mann.

„Keine… Ahnung. Das wäre… das erste Mal, dass alles schief gegangen ist, was schief gehen konnte. Der Boss… gibt uns die Aufträge mit… den Plänen und weiteres, dann setzen wir es um. Ich… bin wirklich überfragt.“ versuchte der Mann zu Grinsen.

„Dann bist du nun nutzlos geworden. Wären deine Informationen besser gewesen, vielleicht hätte ich dich einfach schnell getötet aber so?“ legte Sina ihre Klauenhand auf das Gesicht. „Heh? Nein… warten sie!“ flehte der Mann, der nun Panik bekam.

„Verrotten!“ aktivierte Sina ihre Fähigkeit und der Mann schrie laut auf, als er mitsamt Körper anfing komplett zu verrotten. Man hörte das fallen von verfaultem Fleisch auf die Fliesen und irgendwann war der Prozess zu Ende.

„Mutter… ich wäre dir sehr dankbar, wenn du nicht so eine Sauerei hinterlassen würdest. Wäre… es einfach zu viel verlangt, den Mann einfach das Genick zu brechen?“ beschwerte sich sofort Suki an der Tür.

„E… Entschuldigung…“

Kapitel 490

Ich bin wiedergeboren und die Unterwelt? III

„Mein Name ist Sarai und hiermit schwöre ich, dass mein Körper und meine Seele… Lady Sina dienen wird sowie ihrem Clan.“ schniefte Sarai laut.

„Mein Name ist Sarai und hiermit schwöre ich, dass ich meinen neuen Clan über alles lieben werde und sie vor jedem Feind beschützen werde…

Mein Name ist Sarai und hiermit schwöre ich, dass ich niemals… meine eigenen Clan anlügen kann und werde. Sie werden immer die volle Wahrheit von mir erfahren, vor allem Lady Sina…

Mein Name ist Sarai und hiermit schwöre ich, dass ich keine Vergeltungsanschläge aus Hass, Rache oder sogar aus Liebe gegenüber Lady Sina und meinen neuen Clan führen werde. Stattdessen werde ich jeden Wunsch bestmöglich umsetzen…

Mein… Name ist Sarai und… hiermit schwöre ich, dass ich jeden weiteren Schwur von Lady Sina… ohne zu hinterfragen… schwören werde…“

„Das… waren die schönsten Worte aus deinem Mund. Agent Two, bring Sarai zu dem halbtoten Mann, damit sie sich an seinem Blut laben kann.“ nickte Sina zufrieden und Jevera löste ihre Hände vom Kopf ihres neuen Schützlings.

Ganz zärtlich hob Two Sarai hoch und zog sie zu dem bewusstlosen Mann, der das Pech hatte, zur falschen Zeit und falschem Ort zu sein. „Du darfst deinem Kind Anweisungen erteilen und es ist nicht schlimm, wenn der Mann stirbt.“ rief Sina noch hinterher.

„Danke… Mein Kind… habe keine Angst.“ flüsterte Jevera ins Ohr von Sarai. „Du hast dich… richtig entschieden, die Schwüre zu sagen. Ich freue mich… dass ich nun auf dich achten darf…“

Während Jevera nun Sarai erklärt, wie sie Blut trinken soll, widmet sich Sina Ivy zu. „Du kannst nun auch sprechen. Was ist passiert?“

„Wir haben den Ort erreicht, als der Angriff vor unsere Nase begonnen hat. Meine… Mitkollegen haben sich um die unbekannte Fraktion gekümmert, bin mir aber selber nicht sicher, ob sie es jetzt nun im Griff hatten denn…

Es ist eine richtige Schlacht entstanden vor und im Haus selber. Von dem, was ich gesehen habe, dürften es über hundert Männer gewesen sein, aber in dem Chaos habe ich nicht richtig gezählt, weil… ich mich um andere Probleme kümmern musste. Scheinbar hatte die Fraktion mehrere Magier auf ihrer Seite, denn… mein Rücken zeigt es ja oder?

Auf jeden Fall habe ich in der Kanalisation den sicheren Raum von diesem Rorf gefunden und musste mich durch eine dicke Tresortür durcharbeiten. Irgendwann hatte ich es endlich geschafft und habe auch den Fluchtweg frei geschlagen, als das Haus über mir eingestürzt ist.

Ich… entschuldige mich, dass es etwas länger gedauert hat, hier zu erscheinen, aber die Kanalisation selbst war ein Labyrinth gewesen, bis ich endlich einen Ausgang gefunden habe. Wie es daher am Einsatzort selber weitergegangen ist, kann ich nicht sagen.“ berichtete Ivy.

„Ach du Schreck… dann hätte ich doch noch ein paar mehr mitschicken müssen. Geht es dir denn gut?“ fragte Sina besorgt nach.

„Danke für die Nachfrage, aber ja. Wir… ich musste halt sehr viel improvisieren und dass ich tatsächlich vor dieser… dicken Tresortür stand, hat mich leicht wütend gemacht. Gut das Edwin mir geraten hat, dass ich meine Zutaten für solche Probleme vorbereiten sollte.“ nickte Ivy.

Im Hintergrund biss Sarai in den Hals des Mannes und man hörte sie laut, aber ungeschickt das Blut saugte. Jevera streichelte ihren Rücken und rät ihr, es einfach… zu ignorieren.

„Wenn sie mir die Frage erlauben… sie hatten es von Anfang an so geplant oder Lady Sina?“ beobachte Ivy den Vorgang.

„Das ist richtig. Es ist einfacher auf diese Art und Weise jemanden zur Hand zu haben, wenn man ihn zu diesen Schwüren zwingt. Sie ist verdammt hartnäckig gewesen, selbst als ich diesen Mann da am Boden von Two foltern ließ.

Denke, sie ist sehr nützlich für unseren Clan, ihr muss aber das Kämpfen noch beigebracht werden.“ nickte Sina zufrieden. „Hmm… was machen wir nur mit dem Bruder da? Ist irgendwas bei der Schlacht aufgefallen von dieser Fraktion?“

Ivy holte auf einmal aus ihrer Tasche mehrere Anstecker mit den eigenartigen Symbolen und hielt sie vor Sina. „Alle Männer und… keine Ahnung ob auch Frauen dabei waren, trugen am Kragen dieses Symbol.“

„Agent Two, hat der Penner irgendein Symbol am Kragen?“ rief Sina, Jevera drehte ihren Kopf zu Sina und nickte.

„Ok, dann bin ich beruhigt, dass sie alle zur selben Organisation gehören und nicht noch weitere ihre Finger im Spiel haben.“ seufzte Sina erleichtert und berichtete Ivy, was sie von dem Mann erfahren hat.

„Die Familie? Nie gehört und unsere Tätigkeiten… sind ja auch in der Unterwelt oder?“ wunderte sich Ivy.

„Stimmt. Hoffentlich kann Sarai mir gleich mehr sagen, denn nun sollte sie es können. Ich… traue ihr irgendwie zu, dass sie selbst bei der Folter den Mund gehalten hätte, wärst du nicht rechtzeitig mit dem Mann gekommen.

Scheinbar haben selbst böse Personen etwas wichtiges, womit man sie sehr gut erpressen kann. Ich muss es ja wissen.“ schmunzelt Sina über die Ironie. Sie hielt sich das Symbol vor die Augen. Es wirkte auf den ersten Blick wie eine Faust, aber beim genaueren betrachten sind es Andeutungen von Personen.

„Also… diese Anstecker sind schon ein bisschen verräterisch. Meine… noch deutlicher kann man ja nicht sehen, wer zu wem gehört oder?“ schaute Sina zu Ivy hoch.

„Stimmt… nur wundere ich mich, ob diese… älteren Familienmitglieder einfach… nur alt sind? Dann könnten es ja auch Zwerge, Elfen… oder auch Vampire sein.“ grübelte Ivy laut.

„Wenn sie letztes sind, lässt es sich schnell herausfinden, wer sie sind. Dafür habe ich nun alle Kontakte oder? Doch so einfach wird es nicht sein, nicht bei unserem Glück. Na ja… was soll´s, dann haben wir halt ein Problem mehr.“ zuckte Sina die Schulter.

Sarai… hatte scheinbar ihren Durst gelöscht und Jevera half ihr beim Aufstehen, anschließend wurde sie zurück zum Sessel gebracht. Ihr halbes Gesicht ist blutverschmiert und ihre Pupillen waren ziemlich geweitet.

„Na? Wie geht es dir Sarai?“ grinste Sina ihr neues Mitglied an. „Be… rauschend. Ich wusste nicht… dass Blut so lecker schmecken kann.“ antwortet Sarai mit einem Lächeln.

„Wow, welch eine krasse Änderung von dir. Bist du nun gewillt, mir alles zu sagen, was ich wissen will?“ war Sina sehr zufrieden.

„Ja Herrin… ich werde euch alles sagen.“ strahlte Sarai glücklich, die Schwüre haben es scheinbar wirklich in sich. „Nun… was ist eigentlich dein wahres Gesicht in der Stadt?“

„Ich kontrolliere die Unterwelt, nur unter meinen Decknamen „Susie“ werden alle Geschäfte der Rauschmittel, illegalen Casinos und Prostitution betrieben. Wenn jemand sterben muss, leite ich die Kunden zu den richtigen Meuchelmördern.“ antwortet Sarai mit Freude.

„Warum hast du es bisher abgestritten? Ist es ein Gesetz das mit in dem Tod bestraft wird oder war es ein Schwur?“

„Kein Schwur, ich bin mit meinem kleinen Bruder in dieser Welt aufgewachsen und so erzogen worden. Die Unterwelt… war mehr oder weniger meine Familie gewesen, bis mir die Augen geöffnet worden sind. Mit der alten Sarai hätte ich mir notfalls auf die Zunge gebissen und wäre mit all den Geheimnissen gestorben.“

„Verstehe… du wusstest, dass ich Rosch getötet habe und seitdem hast du mir für einen sehr langen Zeitraum… Attentäter geschickt oder? Wie war deine Beziehung zu Rosch und warum wurde es eingestellt?“

„Rosch war meine rechte Hand gewesen, der für mich die Aufmerksamkeit der Stadt erregen sollte. Somit war ich sicherer in meiner Position gewesen und konnte mich in Ruhe um die Geschäfte kümmern.

Von seinem Tod wusste ich erst, als… man in den Trümmern seine Ringe gefunden hat. Er war ja ziemlich fett gewesen, die Ringe hätte man nie von seinen Fingern runter bekommen, es sei denn, man hilft etwas nach.

Tja… es tut mir leid, dass ich euch die Attentäter auf den Hals gehetzt habe, aber… Es tut mir leid!“ weinte Sarai nun und schlug sich die Hände ans Gesicht, dabei weinte sie laut.

„Glaube… die Schwüre funktionieren ziemlich gut.“ schaute Ivy ihre Herrin von der Seite an. „Keine Ahnung… wie sie vorher war, aber… das ist sehr heftig finde ich.“

„Das ist ziemlich heftig.“ gab Sina zu. „Hey, Sarai mach dir keinen Kopf darum ok? Du wusstest es nicht besser und ich verzeihe es dir.“ lächelte die Dämonin dann, in der Hoffnung, dass die Frau sich beruhigt.

„M… meint ihr das ernst?“ hakte Sarai nach und Sina nickte. „Danke…“ seufzte sie anschließend erleichtert. „Ich war… damals sehr sauer gewesen. Ab diesem Moment musste ich wieder vorsichtig arbeiten und ein neuen vertrauenswürdigen Mann fand ich nicht auf die Schnelle.

Dann… stellte ich fest, ich mache nur noch Verluste, wenn ich weiter Auftragskiller in den sicheren Tod schicke. Also habe ich es eingestellt und… musste mir neue Möglichkeiten suchen.

Die… habe ich dann gefunden, als der dumme Fettsack von Bürgermeister uns alle einberufen hat, um die Vampire loszuwerden. Wirklich Herrin… ich musste damals verwirrt gewesen sein, aber nun verstehe ich nicht mehr so, warum wir… die Vampire loswerden sollen? Ich bin jetzt doch einer oder?“ schaute Sarai jeden an.

„Schön das du Einsicht zeigen konntest und mir nicht nur… im Rathaus nun auf meiner Seite stehst, sondern auch nun die Unterwelt in meinem Namen kontrollierst. Sei ehrlich, wirst du es schaffen können?“ grinste Sina.

Sarai nickte sehr heftig. „Ja, für euch und unseren Clan ist alles möglich. Nur… werden meine… Leute nicht misstrauisch werden, wenn… ich nun ein Vampir bin oder?“

„Das stimmt. Komm morgen zu mir, dann werden wir deinen Haaren wieder eine blonde Farbe geben. Zu deiner blassen Haut solltest du dir keine Sorgen machen, so ein großer Unterschied ist jetzt nicht zu sehen.

Problematischer sind deine Augenfarben. Für deine Löcher am Hals trägst du einfach einen schönen leichten Schal oder ähnliches und für deinen Mund… muss du selber wissen, ob du eine Mundmaske tragen willst.“ stimmte Sina ihr zu.

„Natürlich… es wäre mir eine Freude, euch aufsuchen zu dürfen.“ nickte Sarai und schaute dann etwas besorgt zu ihrem Halbbruder.

„Ignoriere ihn erst mal, diesen Kerl da am Boden. Was weiß du über ihn und diese… „Familie? Würde gerne wissen, womit wir es zu tun haben.“ kamen die nächsten Fragen.

„Er war mal die rechte Hand einer anderen Untergrundorganisation gewesen, aber nicht von der Hauptstadt. Ich habe sehr viel von dieser „Familie“ gehört, man wollte uns sogar schlucken mit einem klaren System, aber… ich hatte ein sehr schlechtes Gefühl bei der Sache gehabt.

Habe den Boten mitgeteilt, dass ich nicht daran interessiert bin und dann war Ruhe, vorerst. Später bekam ich von Schmugglern zu hören, dass eine Organisation nach der anderen entweder übernommen wird oder zerstört.

Dummerweise… habe ich mit meiner Aktion sehr viele Auftragskiller verloren und war auf sehr schwachem Posten. Mein… größter Schwachpunkt war dann mein Bruder. Ich… danke euch, dass ihr ihn hierher gebracht habt, denn in deren Hände… wäre er vermutlich gestorben.“

„Hmm… ich will dass du jetzt den Schwur abgibst, dass du deinen Bruder nicht mehr als Schwachpunkt hast. Gib ihm einen Beutel voller Gold, zwei Wächter und schicke ihn außerhalb des Kontinents.“ befahl Sina.

„Mein Name ist Sarai und hiermit schwöre ich, dass mein Halbbruder Rorf mir nichts bedeuten wird und ich mich nicht mehr von ihm erpressen lassen werde. Sobald… er wach wird, wird er schnellsten aus Alliancia gebracht und bekommt das nötigte Gold zum Überleben samt Wächter.“ legte Sarai eine Hand auf die Brust und setzte sofort den Schwur auf.

„Das klappt ja wirklich sehr gut. Deine Meisterin… wird sich jetzt um dich kümmern, sprich… wie du als Vampir dein neues Leben beginnen wirst, wie du kämpfen wirst und ähnliches. Doch das werden wir morgen in der Villa alles besprechen.

Willst du von dem Mann noch was trinken, bevor wir ihn mitnehmen?“ fragte Sina und Sarai schaute auf das Opfer, dabei leckte sie sich ihre Lippen.

„Wenn… ich darf?“

Kapitel 489

Ich bin wiedergeboren und die Unterwelt? II

Während Ivy und die Ninjakatzen sich mitten in einem Krieg wiederfinden, liefen Sina und Agent Two alias Jevera zum Haus des Ratsmitglieds Sarai.

„Damit du Bescheid weißt, sollte Agent One unseren Mann nicht mitbringen, werden wir ein bisschen improvisieren müssen.“ warnte Sina und Two nickte.

„Ich weiß nicht, ob es mein Fehler war, nur auf Sarai ein Auge zu werfen. Nun müssen wir uns mit einer weiteren Fraktion beschäftigen. Verstehst du wo das Problem liegt?“ drehte Sina ihren Kopf zu Two, die den Kopf schüttelt.

„WENN wir Sarai unter Kontrolle bekommen, müssen wir uns auch mit der anderen Fraktion auseinander setzen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit haben sie ebenfalls unsere Idee auf dem Schirm und dann müssen wir Sarai tatsächlich auch noch mit dem Mann beschützen. Tot bringt mir sie überhaupt nichts.

Immerhin muss sie ja irgendwie großen Einfluss in der Unterwelt haben und den will ich übernehmen, beziehungsweise soll Sarai mein Auge werden. Ich hoffe wirklich, dass die Ungesehenen ihren Job machen.“

Auf einmal grollte es über den Köpfen der Frauen und sie schauten nach oben. Ein Gewitter bildete sich und man merkte die ersten Wassertropfen. „Hrm… was ein tolles Omen. Ich bin froh das Lara mir für meine heutigen Zwecke eine Flasche Blut besorgt hat, denn mit Folter… dürfte man bei Sarai schwer ankommen.“ dachte Sina.

Agent Two hielt an und Sina erkannte den Grund. Vor einem Haus standen sehr viele Männer. „Gehört es Sarai?“ fragte Sina und Two nickte. „Verstehe… dann wird Sarai vermutlich schon Besuch haben… Vielleicht passt es uns sogar. Agent Two, wir gehen ganz ruhig zu dem Haus und werden versuchen friedlich reinzukommen.

Sollten die Männer sich aber weigern… bring sie um und ich sammele ihre Leichen in meinen Ring ein, wir sollten uns aber ein bisschen zurückhalten, denn es sind bestimmt Zeugen hier.“ befahl die Dämonin.

Sie überprüfte kurz ihr Kleid und war damit zufrieden, dann machten die beiden Frauen sich auf den Weg zum Haus. Nun konnte Sina die Männer besser zählen und kam auf zehn. Alle machten einen normalen Eindruck, nicht wie die üblichen Schlägertypen aus dem Armenviertel oder ähnlichem.

Die bemerkten, wie zwei Damen kommen und wurden alle sehr misstrauisch, vor allem weil Lady Sina keine unbekannte Figur in Alliancia ist. Trotzdem stellte sich einer der Männer ihnen in den Weg.

„Bedaure, aber wenn sie zur Ratsfrau Sarai wollen, sie ist momentan für Besucher nicht zu sprechen.“ grinste der Mann leicht dreckig.

„Aha, darf ich fragen… wer sie und ihre Männer sind? Ich habe sie noch nie zuvor in der Stadt gesehen.“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

„Bedaure, aber das kann ich ihnen leider nicht sagen. Wir sind nur eingestellte Leibwächter und befolgen unsere Befehle.“ betonte der Mann es langsam. Die anderen Männer legten schon vorsichtshalber ihre Hände an die Schwertgriffe.

„Verstehe. Zu dumm aber auch, dass eure Familien nie erfahren werden, was aus euch geworden ist. Two, mach deine Arbeit und fang von hinten an.“ lächelte Sina kurz, bevor sie eiskalt wurde. Der Mann hob verwundert nur eine Augenbraue, als von hinten jemand laut die Knochen gebrochen werden.

Bevor der Sprecher sich drehte, schlug Sina mit einer Faust ans Kinn und der Kopf knackte komplett nach hinten. Bevor der Mann tot umkippte, steckte Sina ihn direkt ins Inventar und nahm sich die nächsten Männer vor.

Diese Männer waren von Anfang an dem Tod geweiht, doch das wussten sie nicht. Two hat jedem die Köpfe entweder komplett gedreht oder nach hinten geknackt. Der Kampf war schon vorbei, bevor er überhaupt anfing und Sina sammelte die Leichen ein.

„Wunderbar, damit hätten wir für One den Weg freigemacht. Wurden wir beobachtet?“ fragte Sina ihre Begleiterin und sie nickte. „Dann ist es halt so. Wir können diesmal hier nicht aufräumen wie bei der letzten Aktion.“ zuckte Sina und ging zur Tür.

Sie klopfte ein paar mal, aber nichts passierte. Dann hämmerte sie regelrecht, als sie hörte, wie der Riegel von der Tür geöffnet wurde ein kleiner Spalt erschien.

„W… wer sind sie?“ fragte eine Frau mit grünen Augen und blondem Haar, mehr konnte Sina am Spalt nicht erkennen.

„Lady Sina mein Name, ich nehme an, dass sie Sarai sind?“ stellte sich die Dämonin vor, während Two sich die Positionen der Zeugen merkte.

„Das bin ich in der Tat, aber… meine Zeiten für Streitschlichtungen sind vorbei und für ein persönliches Gespräch… brauchen sie einen Termin. Bedaure das ich sie gleich in dem Unwetter draußen stehen lassen muss, aber… ich habe keine Zeit.“ schloss Sarai panisch die Tür wieder zu.

„Hrm… dann muss ich mich mal halt wieder selbst einladen.“ stand Sina vor der geschlossenen Tür. Das Schwert vom Knochenschwanz rammte in das obere Ende der Tür und sauste nach unten. Anschließend drückte Sina die Tür auf und knallte die Tür gegen Sarai.

Sie fiel mit einen leichten Schrei nach hinten auf den Rücken, während Sina mit Agent Two die Wohnung betreten. Auf dem ersten Blick wirkte alles geräumig, aber ein Zimmer weiter, vermutlich das Wohnzimmer saß ein rot gekleideter Schnösel auf einem Sessel, dessen Beine auf dem Tisch lagen. Hinter ihm stand ein grobschlächtiger Kerl, der überall nur Narben und Muskeln hatte.

„Oho? Wen haben wir denn hier?“ grinste der Mann. „Hätte ja nicht gedacht, dass du auch Kontakte zu Lady Sina hast.“

„Bitte… gehen sie. Sie bringen sich nur in Schwierigkeiten!“ flehte Sarai, die eine Hand auf die gebrochene Nase legte. Die Tür musste sie ihr wohl gebrochen haben, denn es floss nicht wenig Blut heraus.

„Als ob ich mal keine Schwierigkeiten hätte. Sie wissen doch sehr genau… weswegen ich gekommen bin oder?“ schaute Sina von oben herab auf Sarai. Sie hatte auf den ersten Eindruck ein schönes Gesicht, dazu das dunkelfarbiges Kleid mit ihrer sehr blassen Haut könnte man den einen oder anderen Mann bezirzen.

„Was haben sie mit meinen Männern draußen gemacht? Sie sollten…“ verlange der Mann zu wissen, als er merkte, dass Sina ihn ignorierte.

„Welche Männer? Hast du irgend welche Männer gesehen Agent Two?“ drehte Sina sich ahnungslos sich zu Jevera, die nur ihren Kopf schüttelte. „Hast du welche gesehen Sarai? Du standest ja auch eben an der Tür.“ „N… nein…“ schüttelt Sarai ebenfalls den Kopf.

Der Mann kniff nur seine Augen misstrauisch zu. „Wie auch immer, verziehen sie sich, sie sind hier unerwünscht.“

„Zieh mal deinen Stock aus deinem Arsch wieder raus und halt den Babbel du blöder Schwachkopf. Sehe ich so aus… als würde es mich interessieren, was andere wollen?“ provozierte die Dämonin den Schnösel. „Wer sind sie überhaupt, dass sie glauben, mich auf gleicher Augenhöhe anzusprechen.“

Die Provokation wirkte sehr gut, denn es bildeten sich mehrere Zornesadern auf seinem Gesicht. „Wer ich bin? Das ist jetzt auch egal! Los mach deinen Job!“ schnippte der Mann und der Schläger zog eine große Axt hinter seinem Rücken vor.

„Er ist der beste Mann, ehemaliger Champion. Nur weil ihr das Turnier gewonnen habt… ihr ahnt nicht, wie viele weitere starke Personen es auf der Welt gibt.“ kichert der Mann sehr hochmütig.

Sina seufzte nur sehr hörbar und ließ die Arbeit ihrem Knochenschwanz. „Urgh….“ gurgelte der Schläger, als der Knochenschwanz durch seinen Hals gerammt wurde. Erschrocken riss der Mann seine Augen auf und fing an zu schwitzen, als er die Schwanzspitze am Nacken sah.

Sarai selber schluckte nur schwer, wie schnell es eben passierte. Die Dämonin zog den Knochenschwanz wieder aus dem Hals raus und der tote „Champion“ fiel tot nach vorne.

„Soo… nachdem wir jetzt klar unsere Positionen dargestellt haben, WER hier der Stärkste im Raum ist… wollen wir doch alle wieder freundlich werden oder?“ lächelte Sina unheimlich. „So… wer waren sie nochmal?“

„Ich… ich bin ein Händler und… und… habe nur meine Freundin Sarai wegen der alten Zeiten besucht.“ grinste der Mann verschwitzt.

„Aha… ist das so Sarai?“ schaute Sina wieder auf Sarai herab, die scheinbar am überlegen war. „Wir sind höchstens… Bekannte, aber keine Freunde.“

„Himmel… geht mir das auf den Keks… Sarai, ich weiß das du Kontakte zu der Unterwelt hast. Ich habe genug Aussagen bekommen, DASS du sogar ein wichtiges Glied dieser Unterweltorganisation dieser Stadt bist. Ich weiß nur nicht, ob du nicht der Chef oder ein hohes Mitglied bist.

In dieser Position, was sie aktuell machen… eine gute Idee. Sie täuschen dem Volk vor, wer sie in Wirklichkeit sind und wenn niemand hinschaut, kommt ihre wahre Natur zum Vorschein. Also… ersparen wir uns all dieses dumme Theater und sprechen Klartext.

Ist dieser Mann ein Feind von ihnen oder nicht? Diese Art von Freundschaftsbesuchen deuten meisten nur darauf hin, dass man die Kontrolle einer Organisation übernehmen will.“

„Sarai… wenn ich du wäre… würde ich den Mund halten.“ drohte der Mann vom Sessel. „Es gibt Dinge… die selbst ich dann nicht mehr beeinflussen kann.“ Sarai schaute betroffen auf den Boden und wurde schweigsam.

„Ok, dann werde ich halt mit dir sprechen.“ wurde Sina ein bisschen wütend und ging ein paar Schritte auf den Mann zu, als dieser laut brüllte. „Wagen… sie es nicht mich anzufassen. Sarai kennt die Konsequenzen und…“

Sina schnippte mit dem Finger und Agent Two machte ihren Job. Bevor der Mann zu Ende brüllen konnte, schlug Two mit einer Faust ins Gesicht des Mannes. Seine Nase wurde sofort gebrochen und er krachte gegen die Wand.

Schockiert riss er wieder die Augen auf, da stand Two vor ihm und trat ihm mit Schmackes in sein Geschlechtsteil. Der Mann wusste überhaupt nicht, dass man solche Schmerzen im Unterleib haben konnte und vergaß vor Schmerzen aufzuschreien.

Seine Hose färbte sich nur noch rötlicher, doch Two dachte nicht mal daran, mit ihrer Arbeit aufzuhören. Sie packte den Mann am Hals und schlug immer und immer wieder mit einer Faust ins Gesicht des Mannes.

Jeder Schlag verformte immer mehr sein Gesicht, man wüsste überhaupt nicht mehr, wer dieser Mann überhaupt war. Auf einmal pfiff Sina und Two hörte mit der Schlägerei auf. Die Vampirin ließ den Mann los und er fiel stöhnend auf den Boden.

Sina ließ ihren Knochenschwanz um das Bein von Sarai wickeln mit dem Kommentar: „Ich will ja nicht, dass du auf einmal die Fliege machst.“ und ging zu dem Mann hin. Mit ein gewissen Abstand sprach sie wieder von oben herab.

„Ich habe es gewagt, was wird nun passieren? Kommt mal wieder eine Organisation und will meinen Kopf holen? Ich bitte sie…“ kichert Sina. „Darin bin ich schon ziemlich gut erprobt, fragen sie Sarai. Sie kann ihnen es bestimmt bestätigen.“

„Ugh….“ stöhnte der Mann, er konnte nicht mal mehr sehen, weil seine Augen zugeschwollen sind. „So… bevor… sie jedes Mal Sarai den Mund verbieten, widme ich mich ihnen. Wer sind sie, was wollten sie hier und… wer ist ihr Boss?“ fragte Sina.

„Ich… weiß nichts…“ nuschelt der Mann, Sina seufzte nur. „Agent Two zieh ihm einen Zahn raus und ramme ihn in seine Nase rein.“ Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern bückte sich Two und packte den geschlagenen Mann in seinen Mund.

Verzweifelt versuchte er sich zu wehren, aber gegen einen Vampir hätte er nie eine Chance bekommen. Jevera zog ihn einen der lockeren Schneidezähne aus dem Mund raus und drückte den Zahn mit dem Daumen durch die gebrochene Nase.

Der Mann wollte laut aufschreien, aber Two hielt mit ihrer Hand den Mund fest, so dass man nur den unterdrückten Schrei hörte. Überall zuckte der Mann am Körper über diese Behandlung. Als Two mit ihrer Arbeit fertig war, ließ sie den Mann wieder los.

„Jedes Mal… wenn sie mir eine Antwort geben, die nichts mit meiner Frage zu tun hat… schieben wir einfach den nächsten Zahn durch die Nase. Sollte DAS tatsächlich ausgehen… glauben sie mir… wir finden noch genügend Material in deinem Körper, wo wir Sachen rein schieben können, die da nicht hingehören.“ grinste Sina, während Sarai ein blaues Gesicht über die Behandlung bekam.

„Denke… nun hast du verstanden, wie der Hase hier läuft. Also… wer sind SIE, WOHER kommen sie und WER ist ihr Boss?“ wiederholte Sina die Frage.

„Ich… bin nur ein kleiner Fisch… mein Boss… ich kenne seinen Namen nicht, aber er… er… er gehört zu der tödlichsten Organisation „Die Familie“. Ich… ich… komme aus der Hauptstadt mit dem Auftrag… die Kontrolle in dieser… dieser… Stadt zu übernehmen…

W… w… wir wissen, dass Sarai einen Halbbruder hat… und er sollte… sollte jeden Moment kommen. Bitte… keine Schmerzen…“ stotterte der Mann verzweifelt.

„Die Familie? Nie gehört, du Two?“ schaute Sina ihre Vampirin an, die nur ihren Kopf schüttelt. „Sarai bestimmt, aber zuerst… will ich noch ein bisschen mehr von dir erfahren. Dein Boss hat keinen Namen? Wie sieht er denn aus und wo hast du ihn zuletzt getroffen?“

„Es… es… tut mir leid… aber er trägt immer… eine Maske und seine… Stimme… ist immer verzerrt. M… m… mein letztes Treffen war in der Hauptstadt gewesen, doch… er ändert immer… seine Positionen.“ zitterte der Mann überall.

„Wer… ist diese Familie? Das ist ja vermutlich nun mein neuer Feind hmm?“ setze Sina sich nun auf einen Sessel und schaute von dort weiter zu.

„Ich… weiß es nicht… angeblich eine… neue Organisation… Sie… wollen alle Städte… unter ihre… Kontrolle bekommen. Doch… es gibt… Gerüchte, dass… die inneren Mitglieder… schon viel länger existieren als die… Organisation.

Sie… haben alle Banditen und… weiteres in Alliancia… unter ihrer Kontrolle und… gehen systematisch nun… vor, weitere Banditen zu kontrollieren. Was… ja schon… erledigt wurde. Man… kann sagen was… man will, aber die Banditen sind… nun viel erfolgreicher als… zuvor.

Kontrolle in der Stadt… klappt auch viel besser. Keine… Ahnung wer und woher sie… auf einmal kommen, aber… mit der Aktion jetzt… und was auch immer sie… vor haben, wird die Familie… ihren Kopf fordern…“ berichtet der Mann artig.

„Hmm… glaube ich habe mal vernommen, dass es irgendwie sehr ruhig wurde in Alliancia um Überfälle von Gaunern und weiteres. Das… ist natürlich für mich schlecht, wenn es so eine große Organisation ist.“ grübelte Sina laut.

„Nicht das ich sie nicht niederschlagen könnte, dazu müsste ich aber einen dieser Familienmitglieder in die Finger bekommen. Wundere mich… wenn sie wirklich länger existieren… ob sie Vampire sind. Das würde es mir ein bisschen einfacher machen. Du kannst den Mann nun betäuben, der weiß nichts mehr Agent Two.“

Die Vampirin geht auf den verängstigen Mann zu und trat mit schwacher Kraft dem Mann ins Gesicht, wo er nun bewusstlos auf den Boden fiel.

„Soo… Sarai. Möchtest du dich nicht mir gegenüber setzen?“ löste Sina den Knochenschwanz von der Frau. Sie atmet mehrmals durch den Mund ein und aus, dann stand sie vom Boden auf und setzte sich mit einigen Schritten gegenüber von Sina.

„Was… wollen sie von mir?“ fragte Sarai nur. „Tja… was will ich? Die Wahrheit von ihnen wissen? Wer sind sie und warum haben sie ein Problem mit den Vampiren… oder eher gegen mich haben?“ wiegelt Sina grinsend den Kopf.

„Sie wissen wer ich bin und Vampire sind Monster, die nichts in der Stadt zu suchen haben.“ meinte Sarai nur und Sina musste schwer seufzen.

„Den Respekt muss ich ihnen ja nun geben, denn sie haben gesehen, wie ich den Mann behandelt habe. Vermutlich rechnen sie ebenfalls damit, dass ich ihnen das gleiche antue hmm?“

„Ich bin nur eine einfache Bürgerin, die sich um die Stadt Sorgen macht. Nicht mehr oder weniger, doch das wollen sie ja einfach nicht verstehen.“ schüttelt Sarai den Kopf.

„Eine einfache Bürgerin würde aber laut aufschreien, in Ohnmacht fallen oder sich übergeben, wenn sie so eine Folter vor den Augen zu Gesicht bekommt. Ich dachte, sie haben keine Familie?“ grinste Sina

Auf einmal zuckte ein Mundwinkel von Sarai, scheinbar stimmte die Information von dem gefolterten Mann. „Habe ich auch nicht. Sie sind alle bei einem Unfall in meiner Kindheit ums Leben gekommen.“

„Wie praktisch, damit können sie sogar noch Mitleid bei dem Volk rausholen. Ja… sie sind wirklich eine sehr böse Frau. Sagen sie… was ist mit Rosch passiert?“ lehnte Sina sich auf dem Sessel zurück.

„Das wissen sie sehr genau!“ presste Sarai raus. „Nein? Als ich ihn verlassen habe, wirkte er noch sehr lebendig, nachdem ich meine Freundin von diesem edlen Mann abgeholt habe. Kann es sein… dass mit dem Tod von Rosch… ihre Einnahmen von Glücksspielen eingebrochen sind?“ rät Sina aus dem Nichts.

„Ich würde sie bitten jetzt zu gehen. Das sie mich vor diesem Mann „beschützt“ haben, ist alles was ich ihnen anbieten kann.“ formte Sarai ihre Hände zu Fäusten.

„Oha? Na ja… wäre ja auch sehr schlecht, wenn man herauszufinden würde, was sie in Wirklichkeit sind oder? Wir haben übrigens die Männer draußen auch mal eben entsorgt und Two meinte, es gab genug Zeugen, die es gesehen haben.

Es wird so oder so die Frage aufkommen, ob sie nun wollen oder nicht. Ich als Bewohner der Stadt bin verpflichtet die Wahrheit zu sagen oder?“ kichert Sina, als Sarai blass wurde.

„Was… wollen sie? Wollen sie meine Stimme für den Rat haben? Die gebe ich ihnen und sie haben von nun an Ruhe von meiner Seite! Ich werde nicht mehr gegen sie oder ihre… Vampire vorgehen!“ bot sich Sarai an.

„Zu spät, denn die Stimme hätte ich so oder so bekommen. Ich bin wegen etwas zusätzlichen gekommen und vermutlich ahnen sie schon, was es sein könnte.“ ging das Lächeln von Sina sehr breit, dass man ihre Eckzähne deutlich sehen konnte.

„Keine Ahnung? Sie sprechen ja die ganze Zeit nur in Rätseln…“ schaute Sarai zur Seite… als auf einmal die Haustür aufging und Agent One mit einem großen Sack reinkam.

„Ahh… darf ich vorstellen? Das ist Agent One, der jemand Besonderes mitgebracht hat.“ atmete Sina erleichtert auf, denn sie wollte schon langsam mit der Folter anfangen. Agent One nickte und setzte den großen Beutel an der Wand ab.

„Was… ist hier jetzt los?“ verlangte Sarai zu wissen und Sina nickte One zu. Die Vampirin öffnete den Beutel, schob ihn etwas runter und raus kam ein junger Mann, wo getrocknetes Blut auf der Stirn klebte.

Sofort wurde Sarai schweigsam und presste ihre Lippen zusammen. „Dieser Mann soll Rorf heißen und laut der Aussagen dieses Typen da dürfte er dein Halbbruder sein.

Agent One, dein… Rücken ist ein bisschen luftig, aber kann ich annehmen, dass ein Angriff auf dieses komische Haus stattgefunden hat?“ fragte Sina und One nickte sehr heftig.

„Hat der Kampf noch stattgefunden, als du den Ort mitsamt der Beute verlassen hast?“ kam die nächste Frage und One nickte. „Kann das Problem noch gehandhabt werden?“ hob Sina bewusst ihre Augenbraue hoch. Agent One hob ihren Kopf kurz zur Decke hoch, dann nickte sie.

„Wunderbar. Damit dürften nun alle Problem in dieser Stadt gelöst sein zu einer Machtübernahme.“ widmet Sina sich wieder Sarai zu.

„Folgendes Sarai, denn nun habe ich das, was dein Feind haben wollte: Deinen Halbbruder. Laut Beobachtungen hängst du sehr an deinem Bruder, vor allem wenn er so gut verteidigt wird. Selbst ein hohes Mitglied hat nicht die nötige Macht um das umsetzen, ergo… ich spreche gerade mit Sarai der Unterweltchefin dieser Stadt.“

„Was wollen sie?“ starrte Sarai die Dämonin wütend an. „Tja… was will ich? Du hast die ganze Zeit abgestritten, wer du in Wirklichkeit bist. Nun kommt dein Bruder ins Spiel und zack… zeigst du nun dein wahres Gesicht.

Normalerweise… würden ja jetzt die Verhandlungen anfangen und so weiter, aber… ich habe keine Lust darauf. Ich müsste jedes Mal deinen Bruder da vor deinen Augen von neuem Foltern, damit wir gute Ergebnisse bekommen, deswegen ändern wir dieses Spielchen ein bisschen.

Agent Two, mach Sarai zu einem Vampir und verwandele sie so stark, dass sie in den Zustand des roten Hungers kommt. Dabei soll sie noch in der Lage sein, klare Entscheidungen zu treffen.“ befahl Sina.

Bei dem Befehl musste Jevera kurz innehalten, dann ging sie auf Sarai zu. „Was? NEIN! ICH WILL KEIN VAMPIR WERDEN!“ schrie sie nun. Die Frau stand auf, aber da packte Two sie an der Schulter und setzte sie mit Gewalt wieder auf ihren Sessel.

Jevera schob ihre Maske hoch und legte die langen blonden Haare beiseite, während Sarai vor Panik versuchte, aus dem Griff zu entkommen… *schnapp*

Erschrocken riss Sarai weit ihre Augen auf, als die Vampirin sie am Hals biss. Sie spürte, wie etwas aus ihrem Hals gesaugt wird und… eine Veränderung stattfand. Für Sarai ging das gefühlt eine Ewigkeit, bis sich Agent Two von ihr trennte.

Sarai ließ sich kraftlos auf den Sessel fallen, als Sina sich nach vorne lehnte. „Sarai? Du solltest mir jetzt gut zu hören.“ schnippte Sina mit dem Finger. Die Frau schaute die Dämonin an, während diese grinste.

„Du wirst in wenigen Minuten ein Vampir. Deine blasse Haut… wird sich vermutlich nicht viel ändern, aber deine Augenfarbe wird sich in eine rötliche Farbe ändern. Deine Eckzähne werden länger und deine blonde Haarfarbe… wird grau bis weiß, das ist immer ein bisschen unterschiedlich.

Das wichtigste ist aber… in deinem Bauch wird gleich ein Schmerz entstehen. Erst ganz klein, aber er wird immer schlimmer und schlimmer, dass du auf dem Boden wälzt. Dieses Leiden haben nur Vampire und es wird der rote Hunger genannt.

Dein Körper will in diesem Moment nur eines haben: Blut. Nichts anderes als Blut. Diese Schmerzen… ich kenne sie ebenfalls, kann man nicht ertragen. Um sie zu lösen musst du Blut trinken.

Tust… du das nicht, wird dein Biest in dir es übernehmen. Du verlierst die Kontrolle… und greifst dann alles und jeden an, um an Blut zu kommen. Das Schlimme ist aber… es hört nicht mal auf, verstehst du? Du machst solange weiter und greifst alles und jeden an, bis du keine Ausdauer mehr hast.“

Während der Erklärung sah Sina, wie sich die Augenfarbe ändert. Die Haarfarbe wurde weiß und wanderte langsam, aber sicher zur Haarspitze runter. Dies sah Sarai ebenfalls und fing an, Tränen von den Augen fallen zu lassen.

„Nun… kommt dein Bruder ins Spiel. Wir werden dich festhalten… bis du dich verloren hast, dann wirst du, ob du willst oder nicht, deinen Bruder angreifen und sein Blut saugen bis zum letzten Tropfen. Wir werden dich gezielt nur deinen Bruder anschauen lassen, damit du nur ihn als Ziel hast.“ erklärte Sina weiter, als von Sarai nun die Haare komplett weiß wurden.

„Danach… werden wir dich betäuben. Das Schöne ist ja, du wirst dich immer wieder daran erinnern. Sobald du kurz deine Augen schließt… wirst du immer den Mord an deinem eigenem Bruder sehen. Für alle Zeiten und weißt du was? Ich werde sogar deine Träume dazu manipulieren.

Als Vampir… werden wir uns nun um dich kümmern, aber du wirst bis zum Ende der Welt… nur Leiden. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute. Am Ende wirst du vielleicht ein sabberndes Wrack sein, aber… das ist egal. Du hast es verdient, weil du Hand an mich und meiner Familie gelegt hast.“

Auf einmal hielt Sarai ihren Bauch und stöhnte laut auf. „Ah… was…“ dabei verzog sie das Gesicht so weit, dass man nun ihre langen Eckzähne sehen konnte.

„Das ist der rote Hunger. Ich gehe von ein paar Minuten aus, dann wirst du deinen Bruder angreifen.“ nickte Sina und schaute Agent Two an. Sie packte den Kopf von Sarai und drehte ihn so, dass sie nur den Mann sehen konnte. One ging aus dem Blickfeld, so dass nichts schief läuft.

„W… warte! Nein! Bitte… mein Bruder ist das… AHH… einzige was ich noch habe…“ flehte Sarai, während ihre Tränen herausfielen.

„Das glaube ich dir sogar. Nun kannst du so eben erahnen, welche Schmerzen ich hatte, als man mir sagte, dass ich meine Familie aus der Stadt werfen soll.“ grinste Sina und genoss die Verzweiflung in den Augen.

Sarai fing an zu schwitzen und stöhnte immer lauter. „Bitte… nicht meinen Bruder…“ flehte Sarai panisch und wollte ihren Kopf weg drehen, aber es klappte nicht.

„Ich… mache dir ein Angebot. Lies alle Schwüre auf diesen Papier laut vor und… wir geben dir anderes Blut.“ gab Sina ein Blatt Agent One, was sie dann vor Sarais Gesicht hielt.

„Du wirst nicht viel Zeit haben für eine Entscheidung. Dein Leiden… übernimmt gleich deinen Körper.“ kicherte Sina.

Schnell las Sarai die Schwüre durch und verlor jede Hoffnung…

Kapitel 488

Ich bin wiedergeboren und die Unterwelt?

Ronald und Sina haben noch die nötigsten Dinge besprochen und sich verabschiedet. Die Zeit verging, als dann ihre Agenten wieder im Büro standen.

„Ivy, du weißt wer der Mann ist?“ fragte Sina und die Vampirin nickte. „In der Tat Lady Sina. Leider… muss ich ihnen sagen, dass es nicht einfach sein wird.“

„Wo liegt das Problem? Brauchst du eventuell Unterstützung?“ hakte die Dämonin direkt nach und lehnte sich von dem Drehstuhl nach vorne.

„Das müssen sie beurteilen. Der Mann heiß Rorf und lebt tief im Armenviertel. Das Haus, worin er lebt wirkt ziemlich… ruiniert, aber das ist nur eine Täuschung. Ich habe mir das Haus genauer angeschaut, weil es mir… komisch vorkam und tatsächlich.

Es sieht nur von außen so aus, ist aber von innen ziemlich stabil und vor allem stark bewacht. Hunde mit Schlägertypen und ähnlichem liefen immer „zufälligerweise“ durch das Haus, es würde mich nicht wundern, wenn dort sogar ein sicherer Raum existiert. Doch das ist nicht… das eigentliche Problem.“ erklärte Ivy.

„Während Ivy sich das Haus angeschaut hat, fielen mir weitere verdächtige Personen auf, die das Haus im Auge behalten. Ich habe nicht den Eindruck gehabt, dass sie… zu dem Personal, die das Haus bewachen, gehörten.

Wenn ich meine Vermutung äußern dürfte, aber scheinbar gibt es eine weitere Fraktion, die vermutlich ihre… Idee ebenfalls hat. Mir selber sind bisher 17Personen um das Haus aufgefallen, für mich… sind das ein bisschen zu viele Beobachter, wenn sie mich verstehen.“ fügte Jevera hinzu.

„Das hört sich eher so an, als wären sie mit ihren Vorbereitungen soweit fertig. VERDAMMT!“ schrie Sina wütend. „Das hat mir noch gefehlt, dass eine weitere Fraktion sich in den Schlamassel einmischt.“

Sina lehnte sich zurück und musste wieder überlegen. „Ivy… wenn dieser Rorf sich in seinem Schutzraum versteckt, kommst du überhaupt noch an ihn ran?“

„Ja. Diese Räume sind ja nur gegen… Viecher ausgelegt oder? Notfalls habe ich mehrere alchimistische Zutaten dabei um das Schloss mit einer Säure zu öffnen. Das haben wir gelernt, wenn wir eher mit Zielen zu tun gehabt haben, die von Vampiren wussten.“ nickte Ivy.

„Wir müssen umdenken. Wieso ist dem Beobachter es nicht aufgefallen?“ hakte Sina direkt nach und die Frauen schauten sich gegenseitig an.

„Er hat seine Aufgaben gemacht indem er Ratsmitglied Sarai im Auge behielt. Dort wären ihm bestimmt diese Personen aufgefallen, er war ja selber erstaunt gewesen, als wir länger die aktuelle Situation im Auge behalten haben.“ nahm Ivy den Beobachter in Schutz.

„Ok, dann ist es so. Ich denke mal, diese unbekannte Fraktion wird bestimmt ebenfalls hinter diesem Rorf her sein um eventuell Sarai zu erpressen oder ähnliches. Puh… Nisha und Abby sind nicht da… Holt mir Sumi und Cixo, wir werden ein bisschen mehr Personal einbeziehen.“ befahl Sina nach einige Überlegungen.

Einig Zeit später standen die Ninjakatzen im Büro und wirkten nicht gerade glücklich. „Hoffentlich ist es wichtig, wir waren gerade dabei mit Neria und Hiro Abendessen zu machen.“ merkte Sumi missgestimmt an.

„Ich brauche eure Hilfe als ehemalige Ungesehene. Es ist gerade ein Problem entstanden, wo schnell gehandelt werden muss.“ ignorierte Sina seine schlechte Laune. „Keine Sorge, ich werde für eure Dienste zahlen.“

„Ist es… ein Notfall oder eine Notfall Notfall-Situation?“ fragte Cixo nur, wo Sina eine Augenbraue hochheben musste.

„Keine Ahnung… wie ihr Notfall beurteilt, daher werde ich das mitteilen, was ich bisher weiß: Wir wollten eine Zielperson aus einem sicheren Haus entführen. Dummerweise habe ich vor einigen Minuten erfahren, dass eine weitere Fraktion ebenfalls den Plan hat und es nicht an Mitgliedern mangeln lässt.

Meine Vampirin Ivy hier sollte zu Anfang es alleine machen, aber das geht nur schief, wenn sie meine Zielperson lebend irgendwie entführen muss. Daher wäre euer Auftrag relativ einfach:

Ihr tötet alle Personen, die zu dieser unbekannten Fraktion gehören. Ivy hat die meisten Orte und Personen gesehen, sodass sie euch vor Ort dies zeigen kann. Dabei will ich, dass ihr die Leichen mitnehmt und wenn es geht, Informationen über sie herauszufinden, wer zum Geier sie sind.

Ihr bekommt für den Auftrag jetzt beide je 50Goldmünzen. Weitere 50Goldmünzen gibt es, wenn ihr wirklich jede… Person erwischt, dass müsstet ihr aber aus ihnen heraus prügeln. Für die Leichen und Informationsbeschaffung selber gibt es am Ende nochmal 50Goldmünzen.

Also… mal eben 150Goldmünzen für eine Nacht zu arbeiten, denke damit habt ihr für eure Miete bestimmt vorgesorgt. Und das Abendessen… werdet ihr dann auch überleben. Wenn es… so schlimm ist, werde ich Suki ihnen Essen bringen lassen.“

„Öh… das wäre eine Notfall-Notfall-Notfall-Situation. Normalerweise ist das nicht unser Stil so unvorbereitet so einen Auftrag in dieser Größenordnung anzunehmen.“ meinte Cixo und schaute Sumi an.

„Doch wenn wir es ablehnen… entstehen für uns am Ende vermutlich sogar mehr Nachteile.“ murmelt Sumi. „Geben sie uns bitte 30Minuten, damit wir uns entsprechend ausrüsten können.“

„Wunderbar, soll Suki?“ wollte Sina noch fragen, aber Cixo schüttelt den Kopf. „Machen sie sich nicht die Mühe, dann wird das Essen auf später verschoben. Neria und Hiro werden es nachvollziehen können.“

„Na gut, wir warten hier.“ nickte Sina. Die Katzenmenschen verbeugten sich und rannten direkt raus. Die Dämonin wartete ab, dass sie unter durch das Tor rannten, denn sie wollte nicht, dass sie die nächsten Anweisungen zu hören bekommen.

„Ivy, teile ihnen so viele Informationen mit wie möglich. Sollte es Probleme geben, behalte sie solange für dich, bis wir unter uns sind. Ich kann ihren Arbeitsstil nicht abschätzen, will aber wissen, ob wir in der Zukunft auf sie aufbauen können.“

„Wie ihr wünscht Herrin.“ nickte Ivy. Es verging wieder mal Zeit und man sah die Ungeduld an Sina, als die Katzen zurückkehrten. „Hmm… im Grunde das Outfit, dass ihr auch im Turnier getragen habt.“ meinte Sina.

„Das ist richtig.“ nickte Cixo. „Es verursacht keine Geräusche, man kann sich damit überall bewegen und man kann einiges verstecken.“

„Nun gut, wir haben genug gewartet. Ivy wird bei der Operation Agent One genannt und wird vor Ort alles sagen, was ihr wissen müsst, danach wird sie sich nur ihrer Zielperson widmen. Ich denke, ich brauche euch eure Arbeit nicht zu erklären.

Wenn ihr eure Arbeit erledigt habt, kommt über Umwege wieder zurück in diese Villa. Hier sind für euch beide die versprochenen Goldmünzen, damit der mündliche Vertrag zwischen uns Bestand hat.“ legte Sina die kleinen Goldbeutel auf den Schreibtisch.

Die Ninjakatzen nahmen sie und verstauten sie in ihrem Inventar. „Na gut, dann fängt die Operation für uns alle an.“ stand Sina vom Drehstuhl auf…

Ivy ging mit den Ninjas heimlich in das Armenviertel, wo sie nach einiger Zeit ihren Zielort erreichten. Dabei trugt die Vampirin wieder ihren Anzug samt Maske. In sicherem Abstand fing sie mit der Erklärung an.

„Das schäbige Haus ist nur eine Fassade, in Wirklichkeit dürfte es das stabilste Haus in diesem Viertel sein. Mein Auftrag ist das Haus, wo ich mich selber darum kümmern werde.“ zeigte Agent One mit einem Finger auf das Haus.

„Stimmt… man erkennt es von hier aus, dass es nur eine Täuschung ist. Dir ist bewusst, dass dort ein Schutzraum sein könnte?“ fragte Cixo und Ivy nickte.

„Das ist mir bewusst und habe mich dementsprechend vorbereitet, dass ich meine Kräfte einsetzen muss. Sollte… es nicht klappen, habe ich trotzdem Möglichkeiten dabei, in den Schutzraum reinzukommen.

Eure Ziele sind die vier Häuser, wo das Dach eingestürzt ist. Dort sind definitiv die Personen der unbekannte Fraktion. Außerdem tragen sie alle ein komisches Symbol an ihren Kragen, als wäre es eine Bruderschaft oder ähnliches…“ wollte Ivy weiter erklären als…

Von einem der eingestürzten Häuser flog auf einmal etwas auf das große Haus zu und explodierte. Ein Feuerball entstand und überall flogen Holzbretter und ähnliches in die Luft. Sofort ging eine kleine Alarmanlage an, wo überall Personen auf das Haus zu rannten.

„Scheiße…“ fluchte Ivy. „Tötet einfach alles, was das Haus betreten will. Diese Mission ist von äußerster Wichtigkeit!“

„Das wird ja immer chaotischer zu jeder Minute.“ fluchte Sumi ebenfalls. „Hoffentlich haben wir genug Wurfsterne dabei.“

„Müssen wir halt improvisieren. Gib zu, dass macht doch mehr Spaß als im Schrank zu hocken.“ kicherte Cixo durch die Maske. „Ja ja…“

„Bereit?“ fragte Ivy und die Katzen nickten. Sie trennten sich alle und machten ihre Arbeit. Die Vampirin nutzte die Umgebung aus und verschmolz mit den Schatten, dabei kam sie dem Haus immer näher.

Überall entstand Schlachtenlärm, dabei fiel Ivy auf, dass sehr viele Personen das Symbol an ihrer Kleidung trugen. „Du lieber Himmel, dass sind ja viel mehr geworden als gestern.“ dachte Ivy.

Aus dem Schatten heraus sah sie, wie auf einmal einige Personen auf den Boden fielen oder in die Nischen der anderen Häuser gezogen werden. „Sie sind zumindest schnell bei ihrer Arbeit.“ war Ivy mit der Arbeit ihrer Kollegen zufrieden.

Nun war Ivy nah genug am Haus angekommen, wo Viecher gegeneinander kämpfen. Am Anfang sah es chaotisch aus, aber die Vampirin erkannte sofort, dass diese Personen mit dem Symbol definitiv mehr Kampferfahrung zeigten.

Sie suchte nach einer Möglichkeit herein zukommen, denn die Verteidiger setzen nun ihre Hunde eine. Ein weiterer Feuerball flog auf das Haus zu und verursachte einen weiteren großen Schaden. Dabei fing das Haus an Feuer anzunehmen.

„Ich… bin froh, dass Lady Sina nicht hier ist.“ dachte Ivy spontan. Durch den zweiten Feuerball sah sie nun eine Möglichkeit, in das Haus reinzukommen. Sie schaute sich um, ob sie gesehen werden kann, dann sprang sie auf das Dach, wo sie vorher die Situation beobachtet hatte.

Auf wackeligen Beinen wartet sie ab, wie die Viecher weiterkämpfen, dann warf Ivy eine kleine Tüte gegenüber auf eines der kaputten Häuser. Es machte einen lauten Krach, wo viele ihren Blick darauf wendeten.

Sofort sprang Ivy auf das große Haus rüber und wollte auf dem Dach landen, als es sofort nachgab und sie in das Haus stürzte. Die Vampirin fiel hart auf den Rücken in den Flur und musste sich erst orientieren, als schon Viecher erschienen.

„WIR HABEN HIER EINDRINLINGE! KÜMMERT EUCH UM DAS SCHWEIN!“ schrie ein Mann mit einer Wunde am Kopf. Ivy wirbelt kurz mit ihren Beinen, dann sprang sie elegant auf ihre Füße.

Als die ersten Männer mit den erhobenen Waffen kamen, setzte sich Ivy in Bewegung und drehte ihnen die Köpfe um 180°. Der Angriff war schon vorbei bevor er überhaupt begonnen hatte, als drei Männer tot auf den Boden fielen.

Der Schreihals hat es überhaupt nicht mitbekommen, als Ivy ihn in die Kniekehlen trat. Er fiel auf den Boden und wird hart an den Haaren gepackt, dabei wird er stark nach hinten gedrückt.

„Wo finde ich Rorf?“ fragte Ivy und der Mann spuckte einen blutigen Speichel ihr auf die Maske. „Verrecke, aus meinen Mund… AHJHHH!“ schrie der Mann. Ivy packte einen Zahn von ihn und zog ihn direkt raus, als sie nicht die gewünschte Antwort bekam.

„Wo finde ich Rorf?“ wiederholte Ivy die Frage. „Vergiss es! Aus… ARRGHHH!“ heulte der Mann auf, als die Vampirin einen Zahn im Mund zerstörte.

„Wo finde ich Rorf?“ Jede Frage wird mit gleicher Stimmlage gefragt. Ivy wusste, dass der Mann weiß, was sie wissen will. Durch ihren alten Lehrer… Justus wusste sie, dass man mit dieser Technik die tiefsten Ängste von jemanden rausholen konnte.

„Ich… weiß… ARGH!“ ließ der Schreihals Tränen aus den Augen fallen, aber das interessierte Ivy nicht. Sie zerstörte einfach den nächsten Zahn. Auf einmal ging eine Tür auf und ein Mann mit einer Armbrust erschien.

„WER SIND SIE? LEUTE WIR HABEN…“ wollte der Mann schreien, als Ivy einen weiteren Zahn aus dem Mund des Schreihals zog und ihn durch den Kopf des Neuankömmling schoss. Er stand kurz noch erstaunt, dann fiel er nach hinten die Treppe runter.

„Wo finde ich Rorf?“ widmet Ivy wieder dem Mann zu. „Hinter ihnen… durch den zerstörten Flur… zweite Tür… Regal beiseite schieben. Bitte… lassen…“ gab der Mann seine Auskunft und flehte um seinen Leben. Doch das interessierte Ivy nicht und brach dem Mann das Genick.

Ein weiter Mann erschien durch die Tür und die Vampirin warf den toten Mann auf ihn zu. Durch die Ablenkung sprang Ivy über den zerstörten Flur, als hinter ihr ein weiterer Feuerball explodierte. Durch die Druckwelle verlor sie die Kontrolle und krachte gegen die Wand.

„Wäre schön… wenn man endlich den Magier töten würde.“ zuckten die Mundwinkel hinter der Maske. Dann ertönte eine andere Explosion und man hörte viele Männer schreien. Langsam stand Ivy auf und merkte, dass ihr Rücken sich sehr luftig anfühlte.

„Oh je…“ seufzte Ivy und widmet sich wieder ihrer Aufgabe zu. Im Flur waren mehrere Türen, so ging sie mit der Anweisung zur zweiten Tür und öffnete sie. Im ersten Blick war das eine Abstellkammer, die durch die Explosion draußen teilweise in einem Chaos aussah.

Ivy schaute sich um und sah ein großes Regal. Sie steuerte direkt darauf zu und sah, dass die Anweisungen des Mannes stimmten, denn auf dem Boden sah man deutliche Schleifspuren. Mit vampirischer Stärke schob sie problemlos die Tür samt Schutt beiseite und eine Tür kam zum Vorschein.

Sie wollte sie direkt öffnen, war aber abgeschlossen. Mit einem gezielten Tritt öffnete Ivy die Tür und ging durch, nur um zu sehen, dass eine tiefe Treppe nach unten führte. Dank ihrer Nachtsicht brauchte sie kein Licht und wollte die Treppe runtergehen, als ihr eine Idee einfiel.

Die Vampirin holte einen großen Beutel raus und ging rückwärts die Treppe runter. Dabei legte sie auf die Treppe mehrere Murmeln, die zu ihrer eigenen Sicherheit dienen sollten. Egal ob man von oben oder unten die Treppe rennt, wer auf die Murmeln unachtsam tritt, wird sein Gleichgewicht verlieren und ausrutschen.

Die Zeit nahm Ivy gerne in Kauf, denn den Schlachtenlärm konnte man immer noch vernehmen. Scheinbar war selbst ihre Unterstützung mit der Situation etwas überfordert. Als der Beutel leer wurde, steckte Ivy den Beutel zurück in ihr Inventar und rannte dann den Rest der Treppe runter.

Rannte und rannte… „Was für eine lange Treppe. Ich müsste vermutlich nun tiefer sein als ein üblicher Keller.“ grübelte Ivy, als sie endlich am Ende ankam. Sie sah eine Stahltür, die natürlich ebenfalls verschlossen war.

„Wäre auch zu einfach gewesen.“ zog Agent One scharf die Luft durch die Nase. Zuerst versuchte sie es mit einem einfachen Tritt, aber die konnte ihrer Kraft standhalten. Dann nahm sie Abstand von der Tür und lief mit Anlauf samt Oberkörper gegen die Tür und konnte mehr erreichen. Eine große Beule entstand an der Tür.

Diesen Schritt wiederholte Ivy ein, zweimal wieder, dann war die Tür aufgeknackt. Sofort kam ihr ein Gestank entgegen, wo die Vampirin unweigerlich husten musste. Nachdem sie sich erholt hatte, erkannte sie, wo sie nun war: In einer Kanalisation.

Ein langer Weg war zu sehen und an der Seite… floss Unrat und ähnliches runter. Von der Decke tropfte es herunter, die Wände… sahen schon mal gesünder aus.

Auf dem Boden sah Ivy deutliche Fußabdrücke, die auch sehr frisch waren. Sofort folgte sie den Schritten und horchte, ob sie eventuell Viecher hier unten hörte. Unten in der Kanalisation verliert man jedes Zeitgefühl, doch der Vampirin war es egal.

Irgendwann machten die Fußabdrücke einen Knick und Ivy stand vor einer Mauer, wo… nichts war. „Eine Geheimtür oder so…“ Sie machte eine Faust und schlug auf die Wand ein, denn um den Schalter zu suchen, hatte sie keine Lust und keine Zeit.

Nach ein paar Schlägen gab die Mauer nach und die ersten Ziegelsteine fielen runter. Licht strahlte durch die Spalten und animierte Ivy dazu, weiter zu machen, bis das Loch groß genug war, wo sie samt Opfer durchkommen können.

Hinter der Mauer war ein großes Zimmer, wo an den Seiten Fackeln an den Wänden hingen. Was Ivy aber viel schlimmer fand, war die dicke große Eisentür mit einem Drehgriff. „Das… ist ein verdammter Tresor.“ fluchte Ivy innerlich.

Sofort ging sie darauf zu und begutachtet die Tür. „Vermutlich kann ihn nur die Herrin mit Gewalt es öffnen.“ kam Ivy zu dem Entschluss. Sie testete vorsichtshalber, ob sie mit ihrer Stärke es schaffte, aber keine Chance. Ivy konnte keinen Millimeter ihren Finger in den Spalt schieben.

Bevor zu viel Zeit verloren geht, nahm Ivy Abstand von der dicken Eisentür und holte einen einfachen Tisch aus dem Inventar unter der Fackel. Dann stellte sie mehrere mysteriös aussehende Flaschen auf den Tisch und fing an, sie miteinander zu mischen.

„Gut das Edwin mir geraten hat, dass ich sie sicherheitshalber vorher vorbereiten soll.“ nickte Ivy mit sich selber. Als alles vorbereitet war, ging sie mit zwei Flaschen zu dem Drehgriff und vermischte die Zutaten.

Die Wirkung setzte sofort ein und Ivy nahm großen Abstand von der Tür. Die alchimistische Säure frisst sich durch das Material und irgendwann fiel der Drehgriff mit einem lauten Krachen runter. Ivy wollte in den Raum reingehen, als sie Geschrei hörte. „Verdammt… was machen die anderen Attentäter nur?!“

„Sag Cixo… dein wievieltes Opfer ist das nun?“ fragte Sumi, der einige seine Ninjasterne einsammeln musste.

„101 denke ich. Ich bin ja froh, dass die irgendwie gegeneinander kämpfen und so. Damit können wir immer wieder einige töten, aber… Es ist, als würde man gegen das gesamte Armenviertel kämpfen.“ atmete Cixo ein bisschen schwer.

„Das ist wirklich ein Großangriff und das nur wegen einer Person? Der muss ja wirklich was besonderes sein, dass Lady Sina ihn haben will.“ schüttelt Sumi den Kopf und warf wieder aus dem Versteck seine Shuriken.

„Vielleicht können wir ja ein bisschen mehr Gold mit ihr aushandeln, meine… das ist schon außerhalb unsere eigentlichen Tätigkeiten.“ grinste Cixo durch die Maske.

„Das wird nichts. Wir wissen ja nicht mal, wer die Leute überhaupt sind. Wir hätten den Magier doch nicht mit einer Bombe töten sollen.“ murmelt Sumi.

„Damit der weiter das Haus zertrümmert, wo unsere Kundin rein wollte? Ich wette mit dir, dass wir ebenfalls beobachtet werden, das traue ich Lady Sina durch aus zu.“ meinte Cixo.

„Wie auch immer. Der eine Typ da vorne… sieht ein bisschen zu gut gekleidet aus. Versuch ihn lebend zu schnappen, damit wir die anderen 50Goldmünzen sicher haben.“ zeigte Sumi auf einen eigenartig bunt gekleideten Mann.

„Au ja, das könnte der Anführer sein. Vielleicht sollten wir ihn sogar lebend zum Zielort mitbringen, damit unsere Kundin sich selber ein Bild machen kann.“ nickte Cixo und verschwand in der Dunkelheit.

Ivy rannte auf die kaputte Eisentür zu und wollte sie nun aufdrücken, aber es tut sich nichts. „Damit habe ich gerechnet.“ Weiteren Krach hörte die Vampirin aus dem Tunnel, so ging sie eilig zu dem Tisch und nahm die anderen Flaschen.

Zurückgekommen ließ Ivy die Flüssigkeit aus einer Flasche an bestimmten Stellen an der Tür runter laufen und kippte dann schnell den Inhalt einer anderen Flasche hinzu. Als die Reaktion der Flüssigkeiten anfing zu wirken, ging Ivy schnell wieder raus und löste in der Zeit das andere Problem.

Sie sah sofort, wie einige Viecher mit einer Fackel den Tunnel runterkommen und zog ein Schwert aus dem Inventar raus.

„Hey… hab ihr das gehört?“ meinte der vorderste Mann. Alle standen still und warteten… „Bestimmt ´ne Ratte oder so. Diese Dinger lieben doch solche Orte.“ kichert ein anderer Mann.

„Labert nicht, nach vorne mit euch! Wir machen aus irgendwelchen Gründen zu viele Verluste!“ knurrte ein dicker Mann weiter von hinten. Der Vorderste seufzte nur und drehte sich wieder zum Tunnel, als auf einmal eine Person vor ihm stand.

Sofort schlug Ivy ihm den Kopf ab und gleichzeitig warf sie in der Schnelligkeit den Leichnam samt Fackel in die Brühe rein. Bevor der Hintermann reagieren konnte, trat die Vampirin mit ihrer Stärke auf seine Brust. Der Mann flog auf die anderen Männer zu, wo sofort ein Chaos entstand.

Dies nutzte Ivy aus und tötet in ihrer Professionalität alle Männer. Als sie mit ihrer Arbeit fertig war, stellte sie fest, dass diese Männer ebenfalls dasselbe eigenartige Symbol am Kragen trugen. Sie riss ein paar ab und entsorgte die Leichen in dem Kanal.

Auf einmal hörte sie ein lautes Krachen und rannte zurück zur der dicken Eisentür. Die Säure hat sich durch das Material gefressen und die Tür ist nach hinten gefallen. Aus dem neuen Loch kamen auf einmal Männer mit Armbrüsten und schossen sofort auf Ivy.

Ohne große Probleme wich sie den Angriffen aus und tötete die Männer. Sie schaute sich um und in der Ecke kauerte zitternd ein Mann auf dem Boden. „Wer… wer sind sie?!“

Ivy ging auf den Mann zu und packte ihn am Hals. Anschließend hob sie ihn hoch und schaute sich sein Gesicht genauer an.

„Endlich…“

Kapitel 487

Ich bin wiedergeboren und die Kontrolle der Stadt?

Ein neuer Tag begann, die Sonne lachte über der Stadt Fanfoss, die Bevölkerung ging ihrem üblichem Treiben nach. Sina kuschelte im Schlaf eng mit Sherry, bis sie irgendwann wach wurden.

„Sag… Sina. Ist es ansteckend?“ grinste Sherry ihre Freundin an, die noch etwas… verwirrt wirkte. „Was… ansteckend?“

„Nun… du schläfst ja generell… hier nackt im Bett. So… wie du mich unbewusst auf die Seite des Bösen gezogen hast… bin ich auch irgendwie dazu übergegangen… ebenfalls nackt zu schlafen.“

„Sei ehrlich Schatz… Fühlst du dich… unwohl wenn du nackt schläfst?“ schaute Sina wissend ihren Pechvogel an.

„N… nein.“ gab Sherry ehrlich zu. „Irgendwie… fühlt es sich richtig gut an. Vermutlich… werde ich das sogar weiter machen, wenn du mal… nicht da bist.“

„Du… bist SO süß, wenn du einen roten Kopf hast.“ grinste Sina breit. „Nur… den Teil mit der bösen Seite habe ich nicht verstanden. Jeder hat seinen Tick und du hast einfach nur akzeptiert, wie wir leben oder?

Das macht dich noch lange nicht zu einer bösen Frau. Schau… du dürftest nun eine der bekanntesten Kämpferinnen auf der Welt sein durch das Turnier. Du hast ehrlich deine Geschichte erzählt mit deinen Zielen. Nur… weil ich hier etwas gemein werde, bist du noch lange kein böses Mädchen.“

„Uh… danke?“ hob Sherry beiden Augenbrauen hoch. „Nun… dann bin ich ja beruhigt. Nicht das ich es schon wäre, aber aus deinem Mund klingt es glaubhaft.“

„Kuscheln oder…“ wollte Sina fragen, als Sherry sie umarmte. „Kuscheln…“

Etwas später saß Sina mit einem Stuhl und dem gleichen Kleid von gestern im Keller und schaute Neia bei ihren Übungen zu. Sie machte brav ihre Spagats, Saltos und die Bewegungen an der Metallstange.

„Jep, damit ist sie als Stripperin ausgebildet.“ dachte der perverse Teil von Sina. „Denke, Phase Eins ist damit nun abgeschlossen. Deine Gelenke sind nun soweit trainiert, dass du sie wirklich in alle Richtungen bewegen kannst.

Aufgrund… meiner momentane Lage kann ich jetzt nicht mit dir Phase Zwei starten, deswegen würde ich dir raten, dass du in den Garten gehst. Dort machst du nur Salto Übungen, damit deine Hände und Füße sich an den Boden gewöhnen können.“

„Nun… ich bin mir nicht zu fein, die Hände dreckig zu machen, weißt du?“ grinste Neia, die sich von der Stange langsam runter bewegte. „Die Saltos… ich soll sie bestimmt auch so weit üben, dass ich es im Kampf direkt mit einsetze oder?“

„Du hast es erkannt. Wenn… ich du wäre, würde ich sogar versuchen, nur mit einer Hand einen Salto zu machen und mit der anderen Hand übst du direkt deine Magie. Musst jetzt kein echter Einsatz von Magie sein, sondern so wie Louis es mit Sherry gemacht hat.“ nickte Sina.

„Die Messlatte der Schwierigkeitsstufe wird dadurch erhöht und zugleich, wird mein altes Talent mit einfließen. Ja… auf die Idee muss man kommen.“ verstand die Blutelfe den Sinn dahinter.

„Ich überlege gerade nur… die Waffe… hoffentlich ist sie scharf genug, dass sie generell immer den Boden aufschneiden kann… Neia, wenn du deine Saltos machst, versuche nicht mehr auf die Hände zu gehen, sondern nur über die Finger.

Du bist kräftig genug, dass du deinen eigenen Körper nicht wirklich bemerkst. Das was dir Probleme machte in der letzten Zeit waren nur deine eigenen Muskeln, Sehnen und ähnliches. Notfalls ändere deine Übungen, denn Spagat kannst du ja und mache Liegestützen mit deinen Fingern.“

„Natürlich eure Majestät, ganz wie sie wünschen. Ist ja nur mein Körper, der das können muss…“ seufzte Neia.

„Tja… meine kleine süße Blutelfe, vielleicht willst du ja später gegen Louis ein Duell machen. Deine Attribute sind weit höher als seine, aber… unterschätze ihn nicht als Schwertkämpfer. DA ist er wiederum im Vorteil.“

„Oha… als ob Louis das Spiel mitmacht. Die Vorstellung ist interessant, keine Frage, aber glaubst du wirklich, dass er mitmacht?“

„Nun… ich habe ein sehr großes Stück Land mit einer hohen Mauer. Da könnte man eine eigene Arena später gestalten oder so. Damit… können wir das eine oder andere Problem umgehen, wenn wir uns privat duellieren.“ grinste Sina.

„Hmmm… klingt verlockend.“ musste Neia lächeln. „Dann… gehe ich doch mal in den Garten und fange an, deine neuen Anweisungen umzusetzen.“ „Dann begleite ich dich gerne dabei.“ bot Sina einen Arm an und Neia hakte sich ein.

Doch Neia war sehr schnell gefrustet. Aufgrund das der Keller immer einen harten stabilen Boden hatte, da gab nichts nach. Doch die Wiese und Erde… waren nachgiebiger, so verlor die Blutelfe mehrmals ihre Kontrolle oder rutschte aus.

Sina saß nur genüsslich auf der Terrasse und dachte, dass Neia nun aussieht wie eine Schlammcatcherin. „Super machst du das. Denke… wir warten mit Phase Zwei bis du mal nicht dreckig wirst.“ rief sie ihrer Freundin zu.

„DU KANNST MICH AUCH MAL!“ schrie Neia wütend und machte mit ihrem eigenen Ehrgeiz weiter. „Sag Sina… was genau machst du mit meiner Lehrerin?“ setzte sich Sherry neben ihre Freundin.

„Zu einer sexy aussehenden magischen Klingentänzerin ausbilden.“ antwortet die Dämonin sehr ehrlich. „Eigentlich könntest du es ja auch machen, aber dann würde sich dein Kampfstil wieder ändern. Nein, bleib lieber mal so wie du bist.“

„Dann bin ich ja beruhigt. Sag… ist dir vielleicht… aufgefallen, dass Neia… in deiner Anwesenheit sich ein bisschen… anders benimmt?“

„Ja und darauf habe ich sie schon angesprochen, ob sie sich in mich verliebt hat. Neia hat es abgestritten und beteuert, dass Magie ihre Liebe ist. Wir dürfen auch nicht vergessen mein Schatz, Neia… wurde gegen ihren Willen zu einer neuen Rasse. Dazu haben wir auch noch ihre „Groteske Gedanken“ gelevelt, es… wäre schon sehr hart gewesen, wenn Neia sich nicht etwas geändert hätte.“

„Uhu… was… würdest du machen, wenn dir jemand doch seine Liebe gesteht? Meine… Sarless akzeptiere ich so überhaupt nicht in deiner Nähe. Dürfte… vermutlich daran liegen, dass ihr alter Ego mich für alle Zeiten verflucht hat.“ nahm Sherry eine Hand von Sina.

„Meine Liebe zu dir… ist mir sehr wichtig. Neia habe ich es auch gesagt, dass ich dich über alles Liebe und sie weißt es auch. Ich… müsste ja anfangen zu teilen und… da müsstest du ja wiederum mitmachen.

Doch wollen wir ja auch nicht abstreiten, dass du ziemlich eifersüchtig wirst. Am Anfang warst du noch locker, aber… dein Blutdurst hat sich in letzter Zeit ein bisschen gesteigert.“

„Hmm…“ wirkte Sherry nachdenklich über die Worte. „Ich müsste… die Person auch mögen, damit es klappt oder?“

„Err… Schatz? Denke, wir bewegen uns in einem sehr gefährlichen Bereich… wo selbst wir die Folgen nicht kennen.“ grinste Sina schief. In diesem Moment kam Suki: „Mutter, Ronald ist gerade angekommen.“

„Schick ihn in mein Büro und mach uns auch bitte Tee, ich werde gleich kommen.“ nickte Sina und Suki verschwand wieder. „Besser… wir vertiefen das Thema nicht Sherry. Es… könnte vielleicht nur Stress geben.“ gab die Dämonenkönigin ihrer Freundin noch einen Kuss und ging in die Villa rein.

Sherry sagte nichts und schaute ihrer Lehrerin bei dem Training zu. „Hmm…“ Neia fiel wieder auf den Boden und bekam noch mehr Dreck am Körper ab.

Sina ging direkt in ihr Büro und traf Ronald an. „Grüße dich Ronald und… wie bist du zu einem Ergebnis gekommen?“

Ronald stand vom Sessel auf und verbeugte sich grüßend. „Lady Sina, ich denke… ich bin zu einem Entschluss gekommen. Vielleicht… möchten sie sich ja setzen, denn es wird ein bisschen Zeit beanspruchen.“

Dies tat Sina, aber mit hochgehobenen Augenbrauen. Die Tür ging auf und Suki brachte den gewünschten Tee. „Danke Suki, scheinbar… könnte es wieder ein ernstes Gespräch werden. Wenn du die anderen sagen könntest, dass ich vorerst nicht gestört werden möchte…?“

„Werde ich machen Mutter.“ nickte Suki und verschwand aus dem Büro, wo die Tür zufiel. „Nun Ronald… dann spann mich nicht länger auf die Folter.“ schaute Sina ernst.

„Zuerst die Objekte, die sie von Kajar bekommen haben. Das ist diese *hust* anschauliche Reihe von Ordnern. Ich habe sie unter drei Ordnern eingeteilt: Dieser roter Ordner hier sind alle Geschäfte und weitere Gebäude in Fanfoss.

Das dürfte vielleicht ihrem System am ehesten kommen denke ich mal, wenn sie wissen, was ihnen gehört. Dazu habe ich mehrere Trennungen gemacht, was Geschäfte, Lagerhallen und weiteres angeht.

Der gelbe Ordner sind alle Immobilien außerhalb der Stadt Fanfoss. Sie sind alle nach Städten sortiert, sie können an der Seite sehen wo was liegt. Es wurde auch sortiert, sie brauchen sich da nicht extra drum kümmern.

Den blauen Ordner finde ich interessant, weil Kajar tatsächlich mehrere Gebäude und Parkstellen an Häfen besaß. Nun wird es sogar noch lustig, denn er besaß scheinbar ein eigenes großes Schiff samt Mannschaft und Kapitän, dessen Eigentümerin sie nun geworden sind. Glückwunsch.“ stellte Ronald einen Ordner nach dem anderen auf den Schreibtisch.

„Ich… habe nun ein eigenes Schiff? Was hat Kajar damit bisher gemacht?“ staunte Sina nicht schlecht.

„Keine Ahnung, dazu müsste ich seine Finanzen und weiteres anschauen können. Hmm… sie haben es noch nicht mitbekommen oder?“ hob Ronald seine Augenbraue hoch. „Erm… was mitbekommen?“

„Die Villa von Kajar ist bis auf seine Grundmauern niedergebrannt. Die Feuerwache hatte erhebliche Probleme gehabt, das Feuer zu löschen. Zusätzlich hat man gesehen, wie eine Kutsche heute morgen eilig die Stadt verlassen hat mit dem Wappen von Kajar.

Wenn ich raten dürfte… hat Kajar die Villa in Brand gesetzt um die Leichen loszuwerden und zusätzlich die Beweismaterialien. Wir wollen ja nicht abstreiten… dass Kajar vielleicht die eine oder andere Leiche im Keller hatte.“ grinste Ronald.

„Sie… können sich nicht vorstellen… wie egal mir nun Kajar ist. Für mich ist diese Information einfach nur… „Aha“ und wird in eine Schublade gesteckt.“ zuckte Sina mit den Schultern.

„Verstehe, nun gut. Alle Mieter werden einen Brief von mir erhalten, dass sie nun die neue Vermieterin sind und sich an den aktuellen Verträgen nichts ändern wird. In Fanfoss wird es ein bisschen schneller gehen, die weiter weg liegen… halt entsprechend länger dauern.

Bevor… sie vielleicht Einwand legen, aber das ist gesetzlich so in diesem Königreich. Die Mieter haben ein Anrecht zu wissen, wer ihr neuer Ansprechpartner ist und habe damit nur meine Pflicht erfüllt.

Doch sie brauchen sich über Beschwerden oder ähnliches keine Sorgen machen, weil sie zuerst zu mir kommen, bevor ich dass dann weiterreichen werde. Der Brief von Kajar an das Rathaus…“

„Hat Edwin übernommen und wird seine Pflicht getan haben, es in den Briefkasten oder so rein geworfen haben. Wenn der Fettsack es lesen wird, kann er sich direkt denken, was passiert ist. Kajar weg, Villa weg und mir gehört alles. Hoffentlich bekommt er so einen harten Infarkt, dass er stirbt.“ schnaufte Sina durch die Nase.

„Na ja… dann müsste ein neuer Bürgermeister her. Sie wollen es ja bestimmt nicht übernehmen, weil sie ja dann an einem Ort gebunden wären.“ schmunzelt Ronald, als Sina die Augen rollte. Auf einmal schob Ronald die drei farbigen Ordner ganz an die Seite und legte einen schwarzen Ordner und einen weißen Ordner auf den Tisch.

„Nun kommen wir, weswegen ich mit ihnen sprechen wollte. Als ich gesehen habe, wie sie Kajar bearbeitet haben um an seinen Besitz zu kommen, musste ich nachdenken, wie unsere Geschäftsbeziehung weiterlaufen wird.

Das Kajar es verdient hat, darüber wollen wir nicht sprechen, zumal ich selber weiß, wie solche Geschäfte in dieser Liga gemacht werden. Sie waren in diesem Fall klar im Vorteil und sorgen auch sehr gut dafür, dass man ihnen auch nichts anlasten kann.

Ich kam zu dem Schluss, dass ich bei ihnen… sehr weit kommen kann. Klar, ich freue mich immer, wenn meine Tasche gefüllt wird, aber… ich möchte auch sehen, wie sehr ihr euren Einfluss geltend machen wollt.

Deswegen habe ich diese Ordner mitgebracht. Der weiße Ordner ist, was noch von mir zum Verkauf steht und der schwarze Ordner ist, wer meine Objekte angemietet hat. Diese beiden Ordner… würde ich ihnen verkaufen.

Wenn… sie sie mir abkaufen würden… Muss ich leider mein Geschäft schließen, weil ich nichts habe und muss mir eine neue Arbeit suchen… Na ja, wenn sie mir das abkaufen, kann ich mir einen Palast kaufen, wenn mir danach ist…“ wurde Ronald ein bisschen mysteriös.

Sina lehnte sich zurück und musste über seine Andeutung nachdenken. „Sagen sie… würden sie für mich als mein Verwalter arbeiten wollen dann?“

„Ich schlage was besseres vor… Ich eröffne ein neues Geschäft unter ihrem Namen… und werde die Ordner hier alle wieder mitnehmen. Meine alten Tätigkeiten bleiben dieselben, nur dass ich für mich schon vorgesorgt habe.

Zusätzlich kann ich mich auf meine alten Angestellten weiterhin verlassen und würde sogar für mich ein… zwei Angestellte besorgen, die mit mir alle eure Besitze verwalten werden. Für sie und alle anderen bleibe ich weiterhin ihr Ansprechpartner.

Sind wir ehrlich… wenn alle Mieter wissen, wohin die Miete kommt, wissen sie doch nicht, was sie damit machen wollen, wenn sie jetzt schon keine Geldprobleme haben. Nicht das ich es verwalten will, sondern ich ziehe da lediglich das Gehalt für mich und meinen Angestellten ab.

Das ist es… worüber ich ins Grübeln kam. Mit ihnen konnte ich bisher immer sehr gut zusammenarbeiten. Der Vorteil wäre dann auch… sie als Dämon leben ja solange bis sie jemand tötet oder?

Ich werde altern, dann brauchen sie jemanden, der meine Aufgabe übernimmt. Mein Angebot wäre, dass ich einen Schwur abgebe, dass sie einen neuen Verwalter bekommen, mit den sie dann ebenfalls zusammen arbeiten können.“

Nun lehnte Sina sich nach vorne. „Sei ehrlich Ronald… ist es wirklich ihre Neugier… zu wissen, wie alles weitergehen wird?“

„Ja, tatsächlich bin ich sehr neugierig. Ich werde nicht alles erfahren, wie eure Pläne sind. Ist auch nicht mal schlimm, denn ich werde nun alle ihre Immobilien verwalten und sie können weiterhin ihrem Leben nach gehen.

Würde ich die Neugier nicht haben… würde ich mich einfach mit dem Gold und was ich vielleicht für diese beiden Ordner bekomme, einfach zur Ruhe setzen aber… Das wäre wirklich ein sehr langweiliges Leben, wissen sie?“ trank Ronald den Tee solange er noch warm ist.

„Nun… ich würde mich freuen, wenn sie mein Verwalter werden und einen tatsächlichen Überblick bekommen, was Kajar bisher zu Stande gebracht hat. Dann werden sie aber vermutlich mehr Arbeit bekommen oder nicht?“

„Nicht wenn ich meine Angestellten dafür einsetze. Keine Sorge, ich habe genug Erfahrung, worauf es bei so einem Geschäft dann ankommen wird. Auf diesem Blatt… steht die Summe für die beiden Ordner und auf diesem Blatt… was für Kosten auf sie zu kommen, wenn sie mich einstellen.“ schob Ronald ihr nun mehrere Papiere zu.

„Wissen sie denn wie hoch die Einnahmen sind von dem was mir gehört und von denen die sie mir anbieten?“ fragte Sina und Ronald grinste, als er ein weiteres Papier zuschob.

„Das… sind meine Einnahmen?“ staunte Sina. „Das sind IHRE Einnahmen auf der linke Seite des Blattes, auf der rechten wäre, was zusätzlich kommen könnte. Wenn man… das von den anderen Blättern abzieht… haben sie spätestens in zwei Monaten die Summe zurück.“ nickte Ronald.

„Puh… dann rücken sie mal ihre Papiere rüber, die ich unterschreiben muss.“ grinste Sina. „Wunderbar… ich freue mich schon für sie zu arbeiten.“ öffnete Ronald einen großen Umschlag und holte die Papiere raus.

„Während sie unterschreiben… mit dem aktuellen Besitz und Kajars gehört circa 45% der Stadt nun ihnen. Wenn sie die Papiere unterschrieben haben, kommen sie auf 55%. Damit… können sie direkt alles dem Bürgermeister diktieren, wonach es ihnen ist.“

„Ist es eigentlich vom Gesetz her so? Werden die anderen Städte auch so gehandhabt?“ fragte Sina, während sie unterschrieb.

„Ja, nur die wenigsten… nutzen das Gesetz aus. Sie merken selber, neben Geld muss man auch an den nötigen Besitz kommen.“

„Angenommen… ich mache das in den anderen Städten ebenfalls, müsste ich dann nicht das Sagen im Reich haben?“ merkte Sina was.

„Nein, da haben die damaligen Könige sich schon was dabei gedacht. Der König ist immer über allem, so muss er sich nicht unbedingt… mit einen Aufsteiger wie ihnen Lady Sina, herumschlagen. Doch so einfach kann er sie auch nicht entmachten, wie es ihm passt.

Ich denke, sie würde es nicht unbedingt so interessieren oder? Meine… selbst ich verstehe die sehr alten Gesetze mit den Königen nur bedingt.“ klärte Ronald auf.

„Wenn sie das schon nicht verstehen, wie soll ich das denn können? Wundere mich nur… mit diesen Einnahmen müsste ich doch generell nun die reichste Person sein oder nicht?“ grinste Sina kurz hoch, aber Ronald schüttelt den Kopf.

„Ich… muss sie leider enttäuschen, aber es gibt tatsächlich noch andere Personen, die mehr Einnahmen haben. Den Vorteil den sie halt haben ist, dass sie Beziehungen zu den Elfen und Zwergen pflegen. Bei den Tiermenschen… höchsten wo der Verbindungstunnel ist, alles andere wird dann wegen den ganzen Clanzugehörigkeiten problematisch.“

„Hmm… muss ich von ihnen wissen? Nicht dass es wieder so ein Fall wie Kajar wird. Langsam… will ich mich echt nicht mehr mit solchen Problemen herumschlagen.“ knurrte Sina.

„Sagen wir mal so. Nach der Aktion von Kajar werden sie zumindest vorsichtig sein, wenn sie mit euch in Kontakt kommen wollen. Leider muss ich sagen, wenn Kajar ein Problem war, können sie erst richtig ein Problem werden.

Ich muss überlegen… Eine Gruppe ist ein Familienunternehmen. Dann gäbe es eine kleine Elfenfraktion sowie Zwergenfraktionen. Letztere dürften höchsten normale Geschäfte mit ihnen machen. Das Familienunternehmen spielt in einer höheren Liga als Kajar.

Von außen sauber, aber sobald die Sonne untergeht… kommt ihr wahres Bild zum Vorschein. Ich will sie jetzt nicht mit Einzelheiten belästigen, denn es gibt viel zu erzählen von ihnen aber nur wenig handfestes.“

„Doch rechnen sie fest damit, dass ich oder eher sie mit ihnen in Kontakt kommen?“ fragte Sina und Ronald wirkte, als müsste er überlegen.

„Ich bin ehrlich. Als einfacher Geschäftsmann, wo ich nur in Fanfoss meiner Arbeit nachgegangen wäre… ich wäre mit ihnen überhaupt nicht in Kontakt gekommen. Nun bin ich mir nicht sicher, ob durch die Übernahmen von Kajar sie ihre Fühler nach uns ausstrecken werden.“

„Schlagen sie die direkt ab, damit sie wissen, dass wir keine Lust haben auf ihre Spielchen.“ schlug Sina vor und Ronald musste leise lachen.

„Ja… das wäre am einfachsten. Leider glaube ich nicht daran, dass es so einfach wird. Ich schlage einfach vor… wir warten ab, wie es sich entwickelt. Zumindest sind sie vorgewarnt.“

Sina war mit ihrer Arbeit fertig und schob die Papiere zurück. Ronald überprüfte sie kurz und war zufrieden. Anschließend legte Sina das Gold auf den Tisch, wo das Geschäft nun offiziell besiegelt wurde.

„Herzlichen Glückwunsch, nun gehört die Stadt ihnen.“

„Fast. Nur die Schattenseite der Stadt fehlt.“

„Stimmt.“

Kapitel 486

Ich bin wiedergeboren und die nächsten Vorbereitungen?

Sina setzte sich mit ihren Agenten vor der Tür der Monstervilla ab und gingen gemeinsam rein. „Puh… ihr könnt nun eure Masken absetzen und wieder sprechen.“ fiel ein Gewicht von Sina runter.

Dies taten die Vampire, in der Zeit rannte Sherry auf Sina zu… „Uff!“ rammte das Zaubermädchen der Dämonin den Kopf in den Bauch und beide fielen auf den Boden. „Mein… kleiner Pechvogel… ach vergiss es.“ stöhnte Sina.

„Entschuldigung! War keine Absicht!“ krabbelte Sherry hoch und küsste Sina. „Ich war irgendwie zu aufgeregt gewesen!“

„Habe ich… gemerkt.“ hob Sina ihre Augenbrauen hoch. „Wenn… du vielleicht runtergehen könntest, damit wir ins Wohnzimmer gehen können?“ bat Sina. Sherry tat ihr den Gefallen und half ihrer Freundin mit einem Grinsen vom Boden auf, anschließend gingen alle ins Wohnzimmer.

Scheinbar waren es einige Gäste mehr geworden, unter anderem Edwin, Ronald und die Vampire von Gair, Nisha und Abby.

„Ronald? Ich hätte ja mit dir gerechnet, aber doch nicht so früh.“ staunte Sina. Ronald grinste schief und hob seine Finger hoch, die alle mit Mullbinden gewickelt sind.

„Wäre… schön, wenn sie so eine Aktion machen, dass ich meine Arbeit… vielleicht vorbereiten dürfte. Normalerweise ist mein Geschäft um diese Uhrzeit auch zu, aber eurer Vampir… kannte wohl Möglichkeiten, mich aufzufinden.“

„Entschuldigung, aber mein Kopf war nicht frei gewesen, nachdem ich gestern vom Bürgermeister die Ansage bekam, dass alle Vampire aus der Stadt verschwinden sollen.“ verbeugte sich die Dämonin artig vor Ronald.

„Er… hat was? Ich wusste ja immer, dass er… beschränkt ist, aber das übertrifft es doch bei weitem. Dann… dürfte der Rat sogar hinter ihm stehen oder? Das würde zumindest erklären, warum der komplette Besitz von Kajar auf dich übertragen werden soll.“ schüttelt Ronald den Kopf.

Sina suchte einen freien Platz auf den Sesseln und fand in zwischen Neia und Kyllia. Sherry ließ es sich nicht nehmen, direkt auf Sina zu sitzen.

„Ja, bevor… ich jetzt alles erzähle, werde ich einen Schritt nach dem anderen gehen. Kyllia und Sherry, wie hat es mit euch geklappt?“

„Sherry… muss ein Talent als Schauspielerin haben, denn sie konnte uns sehr überzeugen. Wir sind sogar weiter gegangen und ein bisschen durch die Stadt gegangen, damit mehr Augenzeugen uns gesehen haben.“ grinste Kyllia, während Lisa sich an ihrem rechten Arm festhielt.

„Nur Kyllia war etwas steif gewesen fand ich, also haben wir ein bisschen über das Turnier geredet, damit sie lockerer wird.“ kichert Sherry. „Danach ging es. Wir haben uns also mehr oder weniger an deinen Plan gehalten.“

„Wunderbar. Abby und Nisha, war meine Vermutung also richtig, dass um die Häuser Zeugen und weitere standen?“ schaute Sina die beiden Frauen an. Abby kam vor und ließ sehr viele Übertragungssteine auf den Boden fallen.

„ALLE Häuser waren voller Viecher gewesen, das habe ich noch nie in dieser Art und Weise erlebt.“ fluchte Abby. „Nisha und ich sind ja einiges gewohnt, deswegen wussten wir auch, wonach wir ebenfalls Ausschau halten mussten, aber…“

„Elf Häuser um die Villa, alles voll gewesen mit Viecher. Einige… gaben sich irgendwie als Vampirjäger aus, aber sie sind genauso gut gestorben wie die anderen. Das war eine verdammte Arbeit gewesen.

Beim ersten Haus haben wir uns nicht viel dabei gedacht und Attrappen mit den Leichen aufgestellt, damit die anderen Häuser nicht misstrauisch werden. Als wir uns aber beim zweiten Haus ebenfalls durch die Viecher kämpfen mussten, haben wir einen am Leben gelassen und… ausgefragt.“ erklärte Nisha weiter.

„Nach unserer Befragung wussten wir, dass die Häuser selber unter Beobachtung standen und haben vorerst alle Viecher in den Häusern getötet. Danach haben wir alles auf den Kopf gestellt und diese Steine gefunden.

Ihr hattet recht gehabt, die Häuser sollten mit den Viechern als Zeugen dienen, solltet ihr deren Chef ans Leder gehen sowie mit den Übertragungssteinen. Wir waren maskiert, so machen wir uns keine Sorgen, aber wir wissen leider nicht, wer hinter den Übertragungssteinen saß, die die Häuser unter Beobachtung gehalten haben.“ warnte Abby.

„Hmm… Das habe ich jetzt nicht geahnt, dass Kajar SO vorsichtig ist.“ grübelte Sina. „Aufgrund das man euch nicht erkennen konnte, kann ich die Schuld auf einen seiner anderen Feinde schieben. Ihr habt beide gute Arbeit geleistet und verdient eine Belohnung.“

Erstaunt schauten Nisha und Abby die Clanführerin an, denn sie konnten sich noch gut an das Gespräch erinnern, wo Sina ihnen den Tod versprochen hat… und die Drohung wirkte sehr glaubhaft.

Sina holte zwei vorbereite Säcke mit Gold raus und ließ es über ihren Knochenschwanz in die Hände der Frauen bringen. „In jedem Sack sind 200Goldmünzen. Das dürfte eure… Arbeit entlohnen oder?“

„Du… heiliger… dunkler Gott. Das war nun wirklich der profitabelste Auftrag.“ sah man die Gier von Nisha. „Dachte überhaupt nicht… dass sie uns belohnen, weil uns gesagt worden ist, dass wir ihre Befehle umsetzen sollen, als wärt ihr unser Clanführer.“

„Echt? Dafür habt ihr euch aber nicht davon abhalten lassen, mir ins Gesicht zu sagen, dass ihr keine Lust hattet oder ähnliches.“ grinste Sina schief.

„Wir… entschuldigen uns vielmals. Wegen Gair… und unserer aktuellen Clanführerin… haben wir eigentlich keine Organisation mehr. Gair KÖNNTE es, denn… so sehr wie er ein Arschloch ist, aber er wüsste zumindest, wie man einen Clan führt.“ murmelt Abby.

„Ich verzeihe es euch. Nun… hätte ich für euch beide einen weiteren Auftrag. Ivy, kann ich die Liste bitte haben?“ bat Sina und bekam das goldene Papier in die Hand gedrückt. „Wir haben Kajar befragt, wer hinter den Übertragungssteinen als Zeugen eingesetzt worden ist.

Ich vertraue meiner Freundin hier, dass ihre Magie wunderbar funktioniert hat, dass die Übertragungssteine gestört worden sind. Doch ich gedenke auf Nummer sicher zu gehen und diese Viecher… Himmel ist das ansteckend? Personen ebenfalls töten zu lassen.“ schüttelt Sina kurz den Kopf und gab die Liste den Auftragskillern.

„Bevor ihr was sagt…“ holte Sina auf einmal einen Sack raus. „Ihr beide bekommt von mir diesen Sack. In diesem Sack sind weitere 500 Goldmünzen drin, den ihr selbstverständlich aufteilt. Der Auftrag für euch ist einfach:

Tötet diese Personen auf der Liste und lasst es wie ein Unfall aussehen. Zusätzlich befragt ihr sie, ob sie irgendwas aus der Villa mitbekommen haben und… befragt sie auch, ob sie ebenfalls die Empfänger gewesen sind, die eure Arbeit beobachtet haben.

Ich kenne diese Orte… nicht so wirklich, dürften aber ein bisschen um Alliancia verteilt sein. Wenn ihr schnell arbeitet… bekommt ihr noch weitere 500 Goldmünzen von mir. Unter schnell verstehe ich aber, dass es innerhalb von drei Tagen erledigt ist.“

„In… DREI TAGEN?!“ rief Abby erstaunt. „Selbst uns sind Grenzen gesetzt! Wir müssen jetzt direkt losfliegen und… Nisha?“ stupste Abby ihre Freundin an, die nur Goldmünzen vor den Augen hatte.

„Schaffen wir. Wir müssen uns halt trennen und… ich nehme die weit entferntesten Orte und du die am nächsten, dann treffen wir uns entweder an diesem Namen oder diesen Namen.

Abby… hast du schon mal… soviel Gold für das bisschen Arbeit bekommen? Damit lösen wir direkt das Problem mit der Miete und Idiotengair darf weiter als Abenteurer arbeiten, während wir uns… richtig entspannen können.“

Nisha war scheinbar sehr gewillt, es umsetzen. Ihre Freundin seufzte nur und nahm den Goldsack an. „Wir nehmen den Auftrag an und werden… ihnen einen Beweis mitbringen, dass unsere Probleme tot sind.“

„Wunderbar und nicht vergessen, euch zu erkundigen, ob auch alle Zeugen dann tot sind. Dürfte euch ja nicht unbedingt passen, dass man euch bei eurer Arbeit zugeschaut hat.“ lächelte Sina zufrieden.

„Werden wir, nun komm Nisha. Wir werden die nächste Zeit keinen Schlaf haben…“ seufzte Abby und verabschiedete sich mit Nisha verbeugend. Anschließend waren die Frauen weg.

„Kannst du es dir… leisten, soviel Gold zu geben?“ fragte Sherry und Sina nickte. „Ich hätte auch Cixo und Sumi fragen können, doch ich hatte den Eindruck, dass die sich in Alliancia nicht auskennen und… sie können nicht fliegen oder?

Außerdem… mit der Aktion dürfte ich Nisha und Abby mehr in meinen Kreis gezogen haben. Spätestens wenn Gold ins Spiel kommt, werden sie alles machen. Du hast ja die Gier in deren Augen gesehen.“ kicherte Sina.

„Soo… dann lass euch allen zeigen, wie meine Begegnung mit Kajar war.“ schnippte Sina mit dem Finger und das Gespräch wurde gezeigt. Erstaunt riss Ronald die Augen auf, dass seine Kundin dazu in der Lage ist.

Alle waren sehr erstaunt, als Kajar verlangte, ein Vampir ohne Clanzugehörigkeit zu werden. Als Sina ihn darüber aufklärte, verlangte er dann in ihrem Clan zu sein mit Sonderrechten. Danach… wurde es ein bisschen hässlich.

„Deswegen… hast du die geweiteten Pupillen Schatz.“ flüstert Sherry. „Wie lange… hast du nun kein Blut getrunken?“ „Das letzte Mal war es mit Layla und Roman, du erinnerst dich?“ flüstert Sina zurück.

Dann ging die Illusion zu Ende. „Darf… ich ihn töten gehen?“ fragte Lisa auf einmal. „Das… ist ja das widerlichste, was ich jemals zu hören bekomme. Mit so einem Abschaum… musst du dich herumschlagen Lady Sina?“

„Nein, wenn er jetzt stirbt, wozu habe ich mir dann die ganze Arbeit gemacht? Du musst… ein bisschen Umdenken in meiner Welt und wir hatten schon einen Vergleich gemacht was zu welchen Konsequenzen führen kann.

Jetzt wird dieses Vieh… dieser Mann bis zum Lebensende in Demut leben müssen mit den Schwüren. Mir tun ein bisschen die Kinder leid, aber ich habe nun auch eine Familie und die anderen Vampire zu beschützen. Da muss ich ganz klar Prioritäten setzen, was wichtiger ist.“ erklärte Sina.

„Wow… da habt ihr vorsorglich saubere Arbeit geleistet.“ lobte Ronald. „Bin ich froh, dass wir uns so gut verstehen. Nun… was haben sie mit dem Besitz von Kajar vor? Das ist wirklich nicht wenig, wenn sie verstehen.“

„Keine Ahnung, ehrlich. Ich bräuchte da tatsächlich einen Verwalter, der sich darum kümmern müsste.“ zuckte Sina mit der Schulter. Ronald starrte Sina an und wirkte, als müsste er überlegen.

„Haben… sie morgen Zeit für mich? Ich werde natürlich zu ihnen kommen, denn gegen den Gestank kann man leider nichts mehr machen. Zada… hat es ein bisschen zu gut gemeint.“ grinste Ronald.

Sina schloss ihre Augen und musste selber überlegen. „Ja… spät am Vormittag habe ich Zeit. Was haben sie denn vor?“

„Ich bin… mir selber noch nicht so sicher, deswegen werde ich mich entschuldigen und selber nachdenken müssen. Morgen sage ich es dann, wie ich zu einem Entschluss gekommen bin.“ lächelte Ronald.

„Erm… ok? Dann gute Nacht und… Entschuldigung, dass ich dich mit den Dokumenten einfach überfallen haben.“ nickte Sina langsam.

„Keine Ursache, dafür war es mir wert, dass ich Kajars Sturz sehen konnte. Meine Herrschaften, ich wünsche allen noch eine gute Nacht.“ verbeugte sich Ronald und ging.

„Sherry… der eine Anzug… ist etwas kaputt. Kannst du vielleicht da noch was retten?“ fragte Sina ihre Freundin. „Ich mach einfach eben einen neuen. Wenn ich schon mal was geschnitten habe, dann geht es schneller von der Hand.“ meinte Sherry.

„Ok… nun kommen wir zu der nächsten Vorbereitung und zwar Ratsmitglied Sarai. Edwin, ich will dass du mit Ivy und Jevera den Beobachter von Sarai vorstellst. Sie sollen wissen, wo ihr Haus steht und wo vor allem wo der junge Mann lebt sowie wie er aussieht.

Morgen werden wir es ein bisschen anders angehen. Gleiche Uhrzeit wie heute, diesmal brauchen wir nicht den Trick Kyllia und Sherry zu machen, weil ich mit Jevera offiziell Sarai besuchen gehe. In der Zwischenzeit wird Ivy den Mann aufsuchen, betäuben und in einem Sack zu uns bringen.

Für dich ist wichtig Ivy, dass du nicht gesehen wirst, denn bei Sarai werde ich anders spielen müssen. Ich hoffe, dass sie die Chefin der Unterweltorganisation ist, was mir gelegen käme, dann kann ich sie mit dem Mann dazu nötigen.“

„Müsstest du nicht… durch den Besitz von Kajar sowieso nun die Kontrolle der Stadt haben?“ wundert sich Neia. „Wenn wir den Mann verstanden haben, war er ja irgendwie der Drehpunkt im Rat.“

„Eigentlich schon, aber ich will in der Stadt aufräumen. Je mehr ich vorsorge, deswegen weniger wird der Fettsack von Bürgermeister mir widersprechen. Ich hoffe, dass ich durch den Besitz der Geschäfte nun dafür sorgen kann, dass ich diesen Hillar eher als Verbündeten auf meine Seite ziehen kann.

Es ist… einfach mit Druck jemanden dazu zu nötigen, mir das zu geben was ich will. Aber ich habe festgestellt, wenn es auf Kooperation hinausläuft, dass diese Personen sauberer arbeiten. Muss nicht, aber es macht die Sache einfacher.

Schwieriger wird es tatsächlich eher den Priester Armoni zu überzeugen. Immerhin ist bei ihm scheinbar der Glaube ihm Spiel und ich will ihn nicht… irgendwie verärgern, weil er das Waisenheim kontrolliert.

Ist er ein rechtschaffener Mann, dann wird er die Kinder nicht benutzen. Doch leider… habe ich schlechte Erfahrung mit der Regierung von Tuzato gemacht und weiß nicht so… wie Armoni tickt.

Bezüglich Sarai… will ich auch die Kontrolle der Unterwelt haben, zumindest in der Stadt. Wenn ich einmal das System von ihnen erklärt bekommen habe, kann ich sie dazu benutzen für uns die Augen zu werden.

Überall gibt es Diebe, Bettler und weiteres. Entweder… mir geht die Fantasie zu weit und sie sind alle zusammen oder ich werde verrückt. Jedenfalls sollen sie diese unbekannten Spione für uns im Auge behalten.“

„Welch… ein genialer Gedanke… Weil man uns als Vampire sehr deutlich erkennt, ist es für uns schwer, unsere Augen offen zu halten. Die meisten Spione… werden nicht auf den Abfall der Stadt achten.“ lobte Edwin.

„Genau! Da denke ich unter anderem an die Magiegilde, die Rassisten der Elfen und vielleicht noch die eine oder andere Organisation, die sich bisher noch nicht gemeldet hat. Dazu können wir die Unterweltorganisation auch nutzen, um gewisse… Informationen zu bekommen, die nicht so leicht zugänglich sind.“ nickte Sina.

„Und uns will Sina weismachen, dass sie nicht die Weltherrschaft anstrebt.“

„Grrr SHERRY!“

Kapitel 485

Ich bin wiedergeboren und das Ende des Abends?

Sina sprang fröhlich auf den großen Ledersessel und ließ sich darauf fallen, anschließend fing sie laut an zu lachen.

„Damit… gehörst du nun mir Kajar.“ sagte Sina, als sie sich wieder beruhigt hatte. Agent One kam wieder und hob einen Daumen hoch, das alles erledigt sei.

„Sie elendes Miststück… scheinbar… sind sie nicht nur ein Dämon, sie lügen die komplette Welt an, was ihre Einstellung ist!“ fletschte Kajar seine Zähne weit nach hinten.

„Ach heulen sie leiser. Wie viele… Mieter, Kunden oder Händler haben sie es auf ähnliche Art und Weise gemacht? Sie haben sich mit etwas Bösem angelegt und haben… verloren, so einfach ist das.“ kicherte Sina laut.

„Agent One, holen sie ein Blatt und Stift raus, sie müssen ein paar Namen aufschreiben.“ befahl Sina. One nickte und ging kurz aus dem Zimmer raus. „Während One am Suchen ist, Two, betäuben sie nun das Kind, damit keine Probleme entstehen. Und… machen sie die Löcher zu, sonst werde ich wohl wieder ein bisschen gierig.“

Ohne Warnung oder ähnliches schlug Agent Two mit einer Faust auf den Hinterkopf, wo die Frau bewusstlos wurde. Als sie auf dem Boden lag, holte Two eine Tube aus dem Inventar raus und schmierte etwas auf der Wunde.

„Was… haben sie nun vor?“ fragte Kajar, der sich nur noch um seine Kinder sorgte. Rechtzeitig kam One zurück und hielt ein goldenes Papier in die Luft und einen Stift.

„Du hast Ansprüche Agent One. Kajar, ich will dass sie meinem Leibwächter sagen, wer die Zeugen hinter den Übertragungssteinen waren sowie die Adressen, wo man sie findet.“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

„Was… haben sie damit vor?“ wollte Kajar wissen. „Das geht sie einen Scheiß an, nun die Namen bitte oder soll ich ihnen das befehlen?“ blaffte Sina den Mann an.

Kajar atmet mehrmals ein und aus, dann sagte er sechs Namen sowie Orte, wo sie leben. „Hrmm… alles Personen außerhalb der Stadt. Na ja kein Wunder, damit wollten sie sicher gehen, dass Notfalls wenigsten ein Zeuge sie rächen könnte.“ zuckte Sina mit der Schulter.

„Nächster Befehl. Alles, wirklich ALLES, was sie an Gebäuden besitzen, also die Geschäfte, die Lagerhallen und mehrere Häuser unter den falschen Namen sowie diese Villa hier, werden auf meinen Namen übertragen. Ich will, dass sie den Ordner samt Kopien und ähnlichem auf diesen Tisch gelegt wird.“ zeigte Sina es mit ihrem Knochenschwanz.

„Sie… sind mehr als nur ein Dämon… Alles… was ich aufgebaut habe, nehmen sie mir jetzt weg?! Nur wegen ein paar verschissenen Vampiren?!“ brüllte Kajar. „Amen, sind die Dokumente hier verwahrt oder woanders?“ wedelt Sina mit der Hand.

„ … Sind in meinem Geheimversteck im Schlafzimmer versteckt.“ presste Kajar es aus seinem Mund heraus. „Agent One, begleite ihn und stell sicher, dass er auch nicht entkommen kann. Agent Two, legen sie die Frau hier an die Seite und bleiben sie bei seinem Sohn. Sollte… es verdächtig werden, bring das Kind zu mir.“ kamen die nächsten Befehle.

One griff unter einen Arm von dem Händler und zerrte hin hoch, dann deutet sie mit ihrem „Kinn“, dass er vorgehen soll.

„Was passiert… mit meiner Tochter?“ traute sich der Mann zu fragen. „Sie wird sich verwandeln? Ich werde ihr zuschauen, wie sie letzte… Menschlichkeit verliert. Vielleicht wird sie ja wach und dann kann ich meiner Tochter alles sagen… wer daran schuld ist. In dieser Phase… kann man sie ziemlich gut formen, zu was man einen Vampir wird.“ grinste Sina breit.

Kajar schloss die Augen und eilte humpelnd zu seinem Geheimversteck, während One ihn begleitet. Two legte das Mädchen auf dem Tisch zur Seite und wollte auch gehen, als Sina es sich überlegte.

„Warte. Wenn er wiederkommt mit den Dokumenten, will ich dass du zu unserem Verkäufer gehst. Er soll alle Dokumente um arbeiten, dass es auf meinen Namen eingetragen ist, wenn Kajar die Papiere unterschreibt.

Anschließend bringst du die unterschriebenen Papiere wieder zurück zum Verkäufer und lässt überprüfen, ob alles seine Richtigkeit hat. Du weißt, wer damit gemeint ist?“

Two blickte mit ihrer Maske hoch, dann nickte sie. „Wunderbar. Scheinbar waren im Haus einige Vampirjäger gewesen, aber… du hast das Problem scheinbar in den Griff bekommen oder?“ fragte Sina nun besorgt. Doch scheinbar war sie unbesorgt, denn Two legte beide Zeigefinger zu einem X.

„Verstehe… hattest du deinen Spaß bisher?“ schaute Sina in die Augen und Two nickte ein bisschen zu heftig mit ihrem Kopf. „Das freut mich.“ lächelte die Dämonin.

Die Frauen warteten, dann kam Kajar mit zwei dicken Ordnern unter den Armen zurück und Agent One ebenfalls. Sie legten die dicken Ordner auf den Schreibtisch und Sina staunte nicht schlecht.

„Sag… dir gehört scheinbar noch ein bisschen mehr als nur in dieser Stadt oder?“

„Tz… scheinbar haben sie sich doch nicht richtig informiert. In dieser Stadt… verwalte ich den Hauptsitz. Ansonsten gehört mir in jeder anderen Stadt dieser Größenordnung mehrere Geschäfte sowie Lagerhallen.

Selbst an den Häfen lasse ich gewisse Gebiete an Schiffe vermieten, wenn man mich sich leisten kann. Sie… wissen überhaupt nichts… was auf sie zukommen wird.“ fletschte Kajar mit den Zähnen.

„Solange es mich nicht töten kann, ist es mir relativ egal. Agent Two, setzten sie so schnell wie möglich den Auftrag um.“ seufzte Sina über die Drohung. Two sammelte alle Ordner in ihren Inventar ein und rannte direkt raus.

„Während… mein Leibwächter kurz weg ist… können wir uns ja unterhalten.“ legte Sina ihre Füße auf den Schreibtisch. „Na ja… unterhalten. Ich werde ihn weitere Befehle erteilen.“

„Ihre Gier kennt keine Grenzen oder? Eines Tages… werden sie ihre Strafe bekommen. Vielleicht werde ich es nicht erleben oder… meine Kinder, aber sie wird kommen.“ prophezeite Kajar.

„Was… schwingen sie sich als ein rechtschaffener Mann auf? Ihr Herz ist ebenso schwarz wie meines. Ihr größter Fehler war, dass sie im Glauben waren, mich… zu kontrollieren, benutzen, was auch immer.“ legte Sina ihre Hände auf den Bauch. „Nun denn, haben sie ihr komplettes Vermögen auch in dieser Villa?“

„Was wollen sie denn jetzt schon wieder?!“ fluchte Kajar. Sina schaute nur One an, die ihm in den Magen schlug. Sofort fiel er auf den Boden und musste sich übergeben.

„Ich… bin ihnen keine Antwort schuldig und das wissen wir beide sehr genau. Ersparen sie mir also diese Zeitverschwendung und antworten sie auf das… was ich sie frage Schwachkopf. Sollte… es irgendwie nicht so ganz klappen… werde ich deine Tochter hier vor deinen Augen… etwas weh tun müssen.

Sie mag bald ein Vampir sein, aber… die legendäre Stärke als Vampir hat sie nicht. Ein Knochen nach dem andern… so laut wie möglich, werden ihr gebrochen. Hoffe… du verstehst meine Warnung? Bisher habe ich ja keine leere Drohungen ausgesprochen.“ streichelt Sina die Haare der jungen Frau.

„Ja… mein Vermögen wird direkt immer hierher gebracht… Ich besitze mehrere Ringe, wo alles gelagert wird.“ hat Kajar nun alle Hoffnung verloren.

„Wunderbar… dann gehst du mit Agent One… und wiederholst die Prozedur. Ich warte solange hier.“ nickte Sina zufrieden. Ihr Agent hob den Mann wieder mit Gewalt hoch und zerrte ihn aus dem Raum.

Sina schaute den Raum an und wunderte sich ein bisschen über den Geschmack des Mannes. „All dieser Protz… nur um angeben zu können… Nun wurde die Gier zum Verhängnis.“ dachte die Dämonin.

Summend wartet Sina, da kam Kajar mit One zurück und legte mehrere Ringe auf den Tisch. An jedem Ring hing ein kleiner Zettel, wie viel Gold darin gelagert wird. „Scheiße… bist du reich… Ach nee, du warst ja reich.“ kichert Sina über den Witz.

„Soo… ah, dieser Ring hier… gehört nun dir. Die anderen… sind nun meine.“ warf Sina einen Ring mit eine Summe von 2000G dem Mann zu. Es prallte von der Brust von Kajar auf den Boden.

„Ja ja… Geld ist Macht hat mir ein gewisses Schwein mal gesagt. Zu dumm, dass ich ihm das nicht sagen kann: Du hast recht. Doch nicht jeder kann mit Macht umgehen, dafür muss man geboren sein.“ wurde die Dämonin nun arrogant.

„Ersticken sie doch daran.“ presste Kajar diese Worte raus. „Nein, das wird nicht möglich sein. Soo… nun… werden sie jeden einzelnen Schwur laut aufsagen, was auf diesem Blatt steht.“ schob Sina ein vorbereitetes Dokument hin.

„Was… sind das für Schwüre?“ wundert sich der Händler. „Was… wollen sie eigentlich noch alles von mir?!“

„Das sie die Schwüre laut aufsagen. Bevor sie ohnmächtig werden, werde ich es eben für sie abkürzen. Einer zwingt sie dazu, dass sie sich als angesehenes Ratsmitglied zurückziehen werden und gleichzeitig aus dieser Stadt ausziehen werden.

Sie werden ein aufrechtes Leben als Bauer leben und keinerlei Racheaktionen gegen mich umsetzen. Sie werden schweigen wie ein Grab, in keinen Aktionen sind sie in der Lage umzusetzen und zu berichten, was heute passiert ist.

Weiteres, dass sie die Kinder… ebenfalls zu den Schwüren zwingen werden. Uhu… was ein böser Vater du doch bist. Es gibt mir die Garantie… das du und dein Nachwuchs… komplett aus meinen Leben verschwinden werden. Die 2000Goldmünzen werden daher locker ausreichen, dass du vielleicht… deine Enkel sehen wirst.“

„Nein… das… kann ich nicht machen.“ flehte Kajar. „Ich bin jetzt schon komplett… ohne jeglichen Besitz! Wie… können sie mit dem Gewissen… leben, mir all das anzutun? Selbst für einen Dämon gibt es eine Grenze!“

„Ach die liebe Güte… Dachtest du… du bist böse? Dann weißt du nicht… wie die Schattenseite der Welt ist. Wo das Böse wächst und gedeiht es wie ein Krebs. Eine Krankheit, die jeder ignoriert, bis sie ausbricht.

Ich habe sehr hohe Ambitionen und du hast dich mir in den Weg gestellt. Du hast gute Kontakte? Wenn sie herausfinden, wie ich jemand in einer Nacht alles… wegnehme ohne das Gesetz zu brechen, werden sie die Finger von mir lassen.

So… dann fang mal mit dem vorlesen an.“ hielt der Knochenschwanz mit seiner Schwertspitze den Hals seiner Tochter. Kajar fallen die Tränen aus den Augen heraus, dann fing er laut, jeden einzelnen Schwur zu vorzulesen.

Scheinbar waren es nicht wenige Schwüre, als Agent Two wieder zurückkam. Sie kam auf Sina zu und legte einen sehr sehr dicken Stapel voller Papiere auf den Tisch sowie überreichte sie Sina einen Brief.

Verwundert öffnet die Dämonin den Brief, was Ronald zu schreiben hat:

Bist… du wahnsinnig? Mir bluten die Finger!“

„Scheinbar hast du damit kein Problem mein Freund.“ grinste Sina in Gedanken. Scheinbar war Kajar fertig und wartete… auf die nächsten Anweisungen.

„So… du wirst nun alle Papiere hier unterschreiben und mir dann ebenfalls rüber schieben. Je schneller… du das machst, desto eher sind wir aus deinem Leben weg.“

Agent One schob einen Sessel an die Seite und legte den Stift auf den Tisch, dazu eines der Papiere von dem Stapel. Der Mann… ging kraftlos hin und setzte es um.

„Ist das auch deine richtige Unterschrift? Nicht das du jetzt im letzten Moment… doch noch Probleme machst.“ warnte Sina.

„Das… ist meine Unterschrift sowie Initiale…“ nickte Kajar mit toten Augen, als er das nächste Blatt bekommt. Sina suchte in den Schubladen nach einem Stift und fand einen mit Gold überzogen. Mit dem Kopf schüttelnd unterschrieb sie ebenfalls die Papiere und überprüfte, ob die Unterschrift von ihrem Opfer stets die selbe war.

Der Prozess zog sich in die Länge, bis das letzte Papier unterschrieben wurde. Agent Two sammelte sie wieder in ihr Inventar und verschwand.

„So… Kajar. Wir warten jetzt noch… bis mein Leibwächter zurückkommt und mir bestätigt, dass es alles seine Richtigkeit hat.

In der Zeit… will ich nun, dass du einen schönen Brief mit einer vernünftigen Begründung schreibst, warum du dich als Ratsmitglied zurückziehst und nun die Stadt verlässt. Keine Sorge, den Brief werden wir dann selber abgeben, damit du… dich nicht belasten brauchst.“ warf Sina den goldenen Stift achtlos nach hinten.

„Oh… vielen Dank für eure Großzügigkeit…“ murmelt Kajar sarkastisch und schob eine Schublade auf, mit einem Brief samt Umschlag.

„Sollte schon… stehen, dass meine Argumente dich überzeugt haben und du dich wegen der Dämoneninvasion sorgst. Jedenfalls… müssen die Vampire bleiben, weil sie eine sichere Verteidigung ermöglichen. So… in dieser Richtung halt.“ wies Sina fröhlich an.

Der Händler schaute die Dämonin nur trocken an und setzte es um. „Sollte natürlich nicht gezwungen wirken. Will ja nicht den Verdacht aufzeigen, dass ich ihnen ein Schwert an den Hals gehalten habe.“

„Wollen… sie es mir nicht diktieren?“ fragte Kajar trocken. „Nee… ich weiß doch überhaupt nicht, wie sie sonst ihre Briefe schreiben. Das fällt auf und dann kommen wieder Fragen auf.“ schüttelt Sina den Kopf.

„Die werden so oder so kommen. Jeder, aber auch jeder, der mit mir zu tun hatte, wird direkt wissen, dass was vorgefallen ist! Als ob ich über die Nacht einfach… verschwinde und meine Immobilien einfach auf sie übertrage!“ starrte der Mann Sina wütend an.

„Sollen sie doch fragen wie sie lustig sind? Nur wir beide kennen die Antworten, nur wurden sie mit den Schwüren mundtot gemacht und sobald wir weg sind, werden sie es ebenfalls mit ihren Kindern machen.“

„Nein… irgendwann werden selbst die mächtigsten Personen sie genauer anschauen und Antworten verlangen.“

„Und… wer soll das sein? Ernsthaft… wer ist mächtiger als der König oder die Kaiserin auf Alliancia? Natürlich gibt es gewisse Geheimorganisationen oder Unterweltorganisationen, aber… in Fanfoss hatten sie keinen Erfolg gehabt oder?

Außerdem… verlangen kann höchstens nur der Dämonenkönig was von mir, ansonsten niemand. Leider… ist da nur eine Barriere zwischen uns, so habe ich meine Freiheit und er nicht. Schon ironisch, wie die Rollen sich gewechselt haben.“

„Hier… lesen sie es durch… bevor sie irgendwelche Drohungen wieder ausspucken.“ schob der Händler den Brief zu Sina. Sie las es in Ruhe durch und war zufrieden. „Vielen Dank für die Mitarbeit. Natürlich ist der Brief keine Garantie, aber nun wird auch das letzte beschränkte Ratsmitglied sich überlegen, sich mir… in den Weg zu stellen.“

„Was… ist eigentlich… ihr Ziel? All… diese Schwüre, all diese Umsetzungen… Sie haben bewiesen, welch eine intrigante Person sie sind. Vermutlich haben sie der Welt noch weitere Lügen aufgetischt nur… ich verstehe ihr Ziel nicht. Da muss… mehr dahinter stecken als nur ihre Vampire.“ fragte Kajar.

„Der Stadt ohne Probleme eine stabile Verteidigung aufzubauen. Selbst… wenn ich euch alle überredet hätte, dass die Vampire hier leben dürfen, müsste das Geld in der Stadtkasse für eine moderne und sichere Mauer investiert werden.

Wenn es stimmt, dass der Bürgermeister eine sehr gierige Person ist, wie… hätte es dann mit dem Rest von euch geklappt? SIE hätten bestimmt wieder ihre Spielchen getrieben und der Rest bis auf ein paar wenige wären ihnen wieder gefolgt.

Scheinbar… nimmt noch keiner so die Problematik gegen die Dämonen aus Deymonlia ernst. Diese Einstellung werde ich damit ändern. Das dürfte so die ehrlichste Antwort sein, die sie aus meinem Mund zu hören bekommen.“ beantwortet Sina die Frage.

„Aha…“ schüttelt Kajar den Kopf, als Agent Two wieder zurückkommt und einen Daumen hoch hob. „Wunderbar, Agent One und Agent Two, wenn ihr irgendwas aus dieser Villa haben wollt, sammelt es ein.“ klatsche Sina zufrieden und die Agenten verschwanden gleichzeitig.

„So… Kajar. In einer Sache habe ich gelogen. Es mag stimmen, dass ich ein halber Dämon und ein halber Vampir bin, aber… ich bin nicht in der Lage jemanden zu einem Vampir zu verwandeln.“ stand Sina vom Ledersessel auf.

„W… wie meinen sie das?!“ starrte Kajar die Dämonin an. „So wie ich es gesagt habe, deine Tochter ist immer noch ein Mensch. Sie wäre nie in der Lage gewesen, als Mensch deinem Sohn das Blut zu saugen. Du hast bis morgen Mittag Zeit… stillschweigend mit dem Nötigsten aus der Stadt zu verschwinden.

Meine Auftragskiller werden deine Villa nun beobachten und solltest… du dich dann noch weiterhin in der Stadt aufhalten… wirst du einen schrecklichen Unfall mit deinen Kinder erleiden.

Möge der dunkle Gott an deiner Seite sein.“ klopfte Sina Kajar auf die Schulter und hört nur, wie Kajar laut aufschrie.

Direkt im Flur sah sie viele tote Männer und schaute sich nun ebenfalls ein bisschen um, aber… „Es ist nicht mein Geschmack… alles so protzig…“

Also ging Sina zum Ausgang und wartete bis die beiden Agenten wiederkamen. „Habt ihr alles?“ fragte Sina nur und beide nickten. Die Dämonin griff sich beide Frauen um den Bauch und machte sich unsichtbar.

„Ich fliege uns nach Hause, das geht schneller.“ teilte Sina noch mit, dann flog sie in den Himmel.

„Was… ein Abend…“

Seite 16 von 66

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén