Ich bin wiedergeboren und meine Schwestern? II

„Über die Einstellung von Sharlia brauchen wir nicht… wirklich reden. Sie würde sich sogar auf die Seite von Exos stellen, wenn er sie erm… „befriedigt“…“ seufzte Kyllia hörbar. Diana stellte den Auftrag von Sina auf den Tisch.

„Vielen Dank Diana.“ nickte Sina und musste sich kurz dem Tee widmen. Die Bedienung machte einen Knicks und verschwand wieder aus dem Zimmer. In der Zeit nippte Sina an dem Tee und war mehr als zufrieden.

„Folgendes Kyllia, der Tee schmeckt schon sehr süßlich, aber Emanuel hat mir ein tollen Trick gezeigt…“ nahm Sina die warme Milch und ließ dann einen kleinen Schuss in die Tasse rein laufen, dann löffelt sie die beiden „Komponenten“. Kyllia beobachtete ihre Schwester, wie sie es zeigte und dann den Tee trank. „Hm… ganz wie ich es in Erinnerung habe… lecker.“

„Öh… ok?“ machte Kyllia es ihrer Schwester nach und trank den Tee. In ihrer Vorstellung wurde die Dämonin direkt nackt und konnte sich von dem Geschmack nicht mehr beruhigen. „Uh….“ zitterte Kyllia auf einmal.

„Das Gefühl hatte ich auch gehabt, als ich es getrunken habe. Es schmeckte… so lecker, dass man einfach „mehr“ haben will. Doch Emanuel meinte, einmal im Monat sollte mehr als genug sein, weil sonst… verliert man dieses Gefühl.“ lächelt Sina freudig, dass es ihre Zwillingsschwester ebenfalls auf die dunkle Seite gezogen hat.

„Danke… wieder… was gelernt…“ zitterte Kyllia noch. „Dann… erzähle ich weiter… und komme nun zu Shyera… die dich hasst. Illusion: Shyera.“ Eine weitere Sukkubus erschien durch die Magie. Schwarze Haare, einen etwas größeren Mund, einen arroganten Blick und lange schwarze Haare.

„Warum… hasst sie mich denn?“ trank Sina wieder den Tee. „Hat sie nie gesagt, aber ihre Verachtung dir gegenüber lässt sie jeden deutlich spüren. Ich kann viele Vermutungen anstellen. Neid, Eifersucht, such dir was aus. Letztendlich macht sie immer ein großes Geheimnis und zugleich ein großes Drama daraus.“ schüttelt Kyllia den Kopf.

„Auf den ersten Blick macht sie einen sehr arroganten Eindruck, doch sie kümmert sich wirklich um uns alle. Gehört auch zu denen, die ihre Meinung dir ins Gesicht sagt, wie eine gewisse ältere Schwester.“ „Liegt halt in unserem Blut.“ grinste Sina schief.

„Ja… selbst wenn sie diesen Hass nicht hätte, du und sie… ich sehe schon kommen, dass ihr euch streiten werdet… immer. Wenn es ein Treffen mit ihr geben sollte… nimm mich wirklich mit ok? Sie kann wirklich einen Streit mit dir vom Zaun brechen und ich hoffe, dass ich auf sie einreden kann, damit es nicht passiert.“ ließ Kyllia den Kopf hängen.

Sina stand auf und nahm den Stuhl mit, wo sie dann neben Kyllia saß. Anschließend drückte sie ihre Schwester zu sich und streichelt ihren Kopf. „Mach dir keinen Kopf darüber Schwester. Wenn… sie mich hasst, dann kann ich nichts daran ändern. Müssen wir uns… halt aus dem Weg gehen, auch wenn es nicht einfach sein wird.“

„Das werdet ihr wohl machen müssen. Wenn ich überlege, kenne ich ihre Spezialfähigkeit nicht. Wir wissen aber, dass sie eine hat, weil Calligus sie bei der Untersuchung gefragt hat, warum sie diese nicht einsetzen würde.

Ihre Antwort war nur, zum richtigen Zeitpunkt würde sie es schon einsetzen. Also irgendetwas super krasses oder etwas… sehr schwaches, wo es ihr peinlich ist, es einzusetzen.“ lehnte Kyllia ihren Kopf auf die Schulter von Sina. „Ansonsten, stärker als die Elitesoldaten aus Deymonlia.

Glaube, sie benutzt einen stacheligen Stahlknüppel. Sie hat es sich zur Angewohnheit gemacht, immer die Gelenke ihrer Gegner zu zertrümmern. Selbst mit Regeneration will sie den Prozess verlangsamen, indem sie auch die Sehnen und weiteres mit verletzt.“

„Oha, da ist die junge Dame scheinbar nicht zu fein, gemeine Techniken einzusetzen.“ hob Sina beide Augenbrauen hoch. „Nein überhaupt nicht. Als nächstes kommen wir auf das Trio zu. Illusion Isirielle, Aezeli und Catrya.“

Drei Sukuben erschienen, auffällig war, dass Isirielle etwas größer war als die beiden anderen. Catrya dagegen hatte Sommersprossen im Gesicht, während Aezeli ihr Haar fast stur nach hinten gekämmt hat.

„Das Trio… geht uns allen hart auf die Nerven.“ schaute Kyllia entnervt in die Augen von Sina. „Und sie sind die ersten Schwestern, die in dir die meiste Hoffnung stecken. Sie haben regelrechtes Interesse, dich kennenzulernen. Mit deiner Aktion, dass es allen nun besser geht, dürftest du erst recht eine Fangruppe haben.

Meine… wenn wir mal kein Thema hatten, konnten sie über nichts anderes reden als über dich. Das… kam dann irgendwann mal dazu, dass Shyera die Nase voll hatte. Doch sie musste in der Diskussion nachgeben, weil die drei sich nicht beirren lassen wollten.

Puh… Wenn du sie einmal kennengelernt hast, wirst du auch irgendwann den Abstand zu ihnen suchen. Das andere Problem mit den drei Knalltüten ist… Aezeli und Catrya finden immer irgendwie einen Grund sich zu streiten… immer.

Kann es mal über die Farbe des Himmels sein oder der Wiese, es endet in einem Streit… Isirielle ist von allen Schwestern mehr… so die vernünftigste, mehr so… ältere Schwester, doch bei deren Streits? Mischt sie sich nur selten ein und wenn, nur wenn Unbeteiligte hinzugezogen werden.

Irgendwie… genießt sie das Leben um sich. Du muss auch wissen die Drei sind soo…“ legte Kyllia beide Zeigefinger einander wie eine Kette und versucht zu ziehen. „Immer und überall. Wehe sie werden getrennt, dann ist das Geschrei groß.

Das war ein Theater gewesen, als wir in die Schule kamen und wir alle getrennt in mehrere Klassenzimmer verteilt wurden, unter anderem die drei. Warum… man uns überhaupt getrennt hat, weiß ich nicht, in der Pause haben wir uns immer gesammelt.

Nachdem… das viele Geschrei, Disziplinarverfahren und weiteres nicht geholfen hatte, hat glaube ich Wisali sie in eine Klasse gesteckt, dann war Ruhe. Ich wundere mich, was die Schule eigentlich für ein System hat, denn nicht jeder hat Wisali als Lehrer gehabt. Egal…

Du merkst langsam… diese drei „süßen“ Schwestern… sind sehr nervenaufreibend. Während Isirielle mehr so die Anführerin der Gruppe war, ist Aezeli die Denkerin.

Ich… bin mir nicht so sicher, aber sie verstand gewisse Konzepte immer sehr schnell oder hatte Vermutungen, die man nicht von der Hand weisen konnte. Mehr… so der Typ wie Christopher. Etwas neues kommt, dann erscheint der Kerl und weiß etwas, verstehst du?“ „Ist sie also die klügste von uns?“

„Ich bin mir wirklich nicht sicher. Wenn sie nicht immer diese dummen… Streitigkeiten hätten, wobei ich glaube, dass sie es wirklich machen, weil sie es lieben, kann ich mir schon vorstellen, dass sie eine Hilfe bei schwierigen Themen sein kann.

Catrya selber ist eine begeisterte Schachspielerin, sie hat immer gerne gegen mich gespielt, aber nie gewonnen.“ seufzte Kyllia grinsend. „Nun wird es für dich auch interessant, denn die drei sind die einzigen Magier unter uns Schwestern.“

„Echt? Ich wundere mich, warum ich nie das zaubern so gelernt habe, wenn ich ehrlich bin. Illusionen ja logisch, ist unsere Rassenfähigkeit, aber…“ grübelt Sina direkt.

„Sei doch ehrlich. Du gleichst das alles mit deiner Stärke aus, selbst wenn du keine Chaosbestie wärst. Du hast immerhin vier Generäle besiegt, während wir nicht mal einen besiegen konnten. Nach ihrem Verlust haben sie scheinbar wie die Wahnsinnigen trainiert, damit sie die neue Stärke haben.“ nahm Kyllia eine Hand von Sina.

„Isirielle benutzt überwiegend Wassermagie, Aezeli Windmagie und Catrya mit ihrem aufbrausenden Temperament die Feuermagie. Was SIE wiederum machen, dürfte dich auch interessieren.

Isirielle benutzt eine ähnliche Fähigkeit wie Mel, mit unsichtbaren Druckwellen ihren Gegner um sich zu stoßen. Der Unterschied ist, Mel kann sie sehr präzise einsetzen und so wie sie es um sich herumwirft, kostet es ihr auch keine Mana. Diese Vorteile hat Isirielle nicht, zumal man es ihr ansieht, wenn sie die Spezialfähigkeit einsetzen will.

Wichtiger ist Aezeli. Sie benutzt ihre Spezialfähigkeit „Fusionator“. Wenn die drei ihre Magie einsetzen, einfach erm… Feuerball, Wasserball und Wind… Ball?“ schaute Kyllia ihre Schwester an, die nur die Schulter zuckt. „Egal, sie benutzt ihre Fähigkeit und macht aus drei Angriffen einen großen Angriff.

Dieser magische Ball hat die Elemente der drei geschluckt und verursacht dann dementsprechend den Zauberschaden. Das verrückte ist dann, diese Fähigkeit kostet überhaupt nichts. DANN kommt Catrya hinterher und verstärkt mit ihrer Spezialfähigkeit diese Magie nochmal, das nennt sich „Verstärker“.

Wenn ich ehrlich bin, ich bin mir nicht sicher, ob die dich trotz deiner Magieimmunität verletzen könnten. Nicht das sie es machen würden, aber…“

„Ja ich merke, dass man mit ihnen einige Experimente machen müsste, inwiefern sie ihre Kombinationen ausrichten können. Kein Wunder, dass sie so zusammenbleiben wollen. Wenn sie es ganz taktisch angehen, dann kann Isirielle den Gegner dazu nötigen, wieder in den Angriffsbereich zurückgestoßen zu werden, während Aezeli die Fusionierung umsetzt und Catrya den Angriff verstärkt.“ nickte Sina verständnisvoll. „Starke Schwestern habe ich allemal.“

„Ah, die Damen, wenn ich sie kurz unterbrechen darf…“ kam Halvard mit zwei Tassen. „Mein versprochener Drink. Die Basis besteht aus Kaffee, aber… die Zutaten, die darin vorkommen, sie werden nicht darauf kommen, was es sein könnte.“

„Oh? Nun… wir haben sie gewarnt. Wollen wir dann Schwesterlein?“ schaute Sina Kyllia an. Sie nickte nur und beide nippten an dem Kaffee… und verzogen gleichzeitig ihr Gesicht. „Es… tut uns leider, aber…“ fing Kyllia an. „Es… schmeckt bitter, süß… von allem etwas, aber… nein…“ schüttelt Sina den Kopf.

„Schade, dann kann man nichts machen. Ich danke ihnen für ihre ehrliche Meinung.“ sammelt der Hausbesitzer den Kaffee wieder ein.

„Glaube… wir werden wohl nie Kaffee mögen.“ seufzte Kyllia. „Ja, aber nicht schlimm. Die Welt ist groß und wir haben noch nicht mal den Ansatz aller Getränke getestet.“ streichelt Sina den Rücken ihrer Schwester.

„Ok… dann haben wir das nervige Trio hinter uns. Als nächstes kommt… Illusion: Sarlyn.“ zaubert Kyllia die nächste Illusion. Was sich bei dieser Schwester unterschied war, dass die Hörner wie ein Kreisel nach oben gedreht sind.

„Wenn ich überlege… ist Sarlyn bis auf die wenigsten Momente ziemlich still. Sie… spricht, wenn es wirklich nötig ist. Manchmal… vergisst man sogar, dass sie überhaupt anwesend ist. Ich finde es schlimm, dass es passiert. Meine… wir sind doch Schwestern, wie geht es, dass wir ihre Anwesenheit irgendwann verlieren?“ „Talent oder eher ihre Spezialfähigkeit?“

„Nein, muss ein Talent sein. Sie wäre vermutlich eine sehr interessante Meuchelmörderin. Sie benutzt gekrümmte Dolche, die einen ziemlich bösen Widerhaken am Griff haben. Wenn ihr Gegner nicht die Fähigkeit der Regeneration hat… ist ihr Primärziel, ihrem Gegner fürchterliche Schnittwunden sowie Stichwunden zu verursachen, damit er verblutet.

HAT er denn eine Regeneration, dann schneidet sie die Sehnen des Gegners durch. Sie ist wirklich darauf ausgelegt, ihre Gegner zu verkrüppeln und verbluten zu lassen. Was ich bei ihr nicht so verstehe ist die Spezialfähigkeit. Bei jedem Treffer mit ihren Waffen passiert folgendes:

Entweder der Gegner ist vergiftet oder gelähmt oder die Wunden verrotten vor sich hin. Ob Sarlyn diese Fähigkeit gezielt einsetzen kann, was die Dolche verursachen sollen, das habe ich nie gefragt. Sie selber sagte, es nennt sich „Waffengift“. Vermutlich kann sie das selbst mit einem Löffel machen und dann ihren Feind damit töten.“

„Hmm dann wäre ich nicht unbedingt der richtige Gegner für sie oder? Meine… ich hatte eine Zeitlang eine Giftsucht gehabt.“

„Du dürftest der schlimmste Gegner für sie sein. Sie baut sehr viel auf ihre Fähigkeit auf. Dummerweise… hat es bei den Generälen nichts gebracht, weil sie sie nicht so nah an sich herangelassen haben. Tja… Dürfte vermutlich ein interessanter Gegner für die Katzenmenschen oder Suki sein.“ grinste Kyllia und wurde dann traurig.

„Hey… was ist los?“

„Nun… kommt eine Schwester, die ähnlich wie Shyera ist, aber… dich will sie wirklich töten. Sie… ist mehr oder weniger das schwarze Schaf in der Familie. Meine… nach unserem Vater sind wir das alle, aber wir alle bis… auf zwei betrachten „sie“ als das schwarze Schaf.“

„Wer… will mich umbringen?“