Ich bin wiedergeboren und das königliche Gespräch? III

„Ich grüße dich Lady Sina, scheinbar geht es euch ja ganz gut? Wie war das Turnier?“ grüßte Simon herzlich, als Amy verschwunden ist.

„ Von grauenvoll bis ich würde es gerne wiederholen.“ grinste Sina. „Nun sehe ich halt mehr aus wie ein Monster. Drittes Auge und sehe aus wie ein Vampir. Irgendwann wächst mir wohl noch ein Kopf…“

„Also… doch ein Auge. Ich dachte, es wäre ein weiteres eurer Tattoos. Doch scheinbar könnt ihr damit gut zurechtkommen?“ fragte der General besorgt.

„Muss ich, außerdem waren viele aus meinem Clan der Meinung, ich sollte es nicht verstecken. Bisher… wurde ich nicht so gefragt, wenn ich genauer nachdenke. Hmm… ich betrachte es als positiv, weil ich es selber vergesse, dass ich ein dritte Auge habe.“ grinste Sina etwas traurig.

„Nun denn Sina, Simon ist da für das Gespräch. Bin selber gespannt, weswegen seine Person dabei sein soll.“ meinte der König nur. „Hat Simon irgendetwas getan oder warum diese… negative Spannung zwischen euch?“ fragte Sina.

„Das ist eine gute Frage, die würde ich auch gerne wissen. Was ist los Karl?“ schaute Simon seinen König an. „Das du mir in letzter Zeit keinen Ausgang gibst, wenn ich meine Tochter bei Friedrich besuchen will?“

„Nun Karl…“ rieb sich Simon mit Daumen und Zeigefinger die Nase. „Wenn du, der König des Landes… einfach ohne Schutz die Burg verlässt… Was deine Tochter ebenfalls sehr gut kann, vermutlich hat sie das dann von dir geerbt… UND ich eigentlich der Mann bin, der dafür sorgt das du immer in Sicherheit bist, irgendwann… dir Hausverbot gebe… sollte eigentlich das normalste auf der Welt sein oder?“

„Glaube, du brauchst echt mal Urlaub Simon.“ schlug Sina vor. „Die Idee hat was, nur wüsste ich nicht wo?“ nickte Simon. „Batzien, da kenne ich ein wunderbares Gasthaus mit einer Hasenfamilie, kann es dir nur empfehlen.“

„Ich werde dich später danach noch mal fragen, denke… wir sollten Karl nicht einfach so beiseite stehen lassen.“ grinste Simon gemein, weil der König nicht recht gehört hat.

„Es geht um Geld und Verteidigung der Stadt Fanfoss. Wenn ich die Karte richtig im Kopf habe, liegt die Stadt Fanfoss am nächsten zum Verbindungstunnel. Ich wundere mich… das von eurer Seite nichts kommt? Wie sieht denn das Frühwarnsystem aus?“ kam nun das Thema von Sina.

„Das Frühwarnsystem musste abgebrochen werden, nachdem die Tunnel eingestürzt sind. Wir suchen nach einer Möglichkeit, es über Wasser oder Berge aufzubauen.“ kam sofort die Erklärung von Simon und der König nickte nur.

„Lass es mir euch jetzt sagen, aber ein eingestürzter Tunnel hält die Dämonen nicht davon ab, den Tunnel begehbar zu machen. Und… zu der ersten Frage?“ warnte Sina direkt.

„Wir… haben bisher noch keine Verteidigungsmaßnahmen ergriffen, wenn dann nur die Hauptstadt und die nächsten drei Großstädte sowie der Hafen in der Nähe. Ansonsten arbeiten wir mit den Dorfvorstehern, dass sie einen Rückzugsplan erstellen sollen, sollte der Krieg beginnen.“ kratze Simon sich am Hinterkopf.

„Euch… ist klar, dass Fanfoss damit dem Untergang geweiht ist? Es… geht um folgendes: Ich habe klar gesagt, dass ich Fanfoss beschützen werde, doch… waren einige Gegenkräfte der Meinung, dass die Stadt das nicht nötig hätte…“ wollte Sina erklären, als sich der König einmischte.

„Mit Gegenkräften meinst du den Händler Kajar? Was… hast du eigentlich angestellt, dass er alles freiwillig abgegeben hat? Dieser Mann ist nämlich kein Unbekannter.“

„Er wollte mich erpressen und ein Vampir werden. Letztendlich hat er sich fürchterlich die Finger verbrannt und kann sich eigentlich glücklich schätzen, dass er am Leben ist. Er ist ganz klar gegen mich und meinen Clan vorgegangen. Außerdem habe ich dafür gesorgt, wenn ich die Stadt verteidigen will, dass sich keine störenden Faktoren melden.

Mehr werde ich zu Kajar nicht sagen, der Mann ist für mich Geschichte. Wichtig ist, in meiner Stadt habe ich mehrere Dämonen intrigiert, die nun teilweise für die Stadt arbeiten. Einer der Dämonen bildet die Stadtwächter aus, die anderen zwei helfen bei den Abenteurern.

Doch der wichtigste ist Dalmaz. Er ist ein erfahrener Belagerungsbrecher und hat einen Plan, wie man die Stadt, trotz dass sie so nah am Tunnel ist, verteidigen kann. Er arbeitet schon an der Verteidigung, doch… werden wir nicht drum herum kommen, dass wir Geld von dir brauchen Karl.

Geld, damit wir eine Verteidigungsanlage bauen, dass die Dämonen sie nicht beim ersten Sturm geknackt bekommen. Da wird unter anderem die Hilfe der Zwerge benötigt. Doch es reicht nicht aus, weil die Verteidigungsanlage so groß wird, dass eine zweite Stadt untergebracht werden kann.

Da… kommt dann das Militär ins Spiel, was wir AUCH nicht haben. Meine Herren… Ich bin… stark, habe starke Leute in Fanfoss stationiert, keine Frage. Doch in einem Krieg kann viel passieren. Es ist doch auch in eurem Interesse, wenn nicht unbedingt die Stadt zu retten, den Ansturm zu verhindern.

Ich will nicht…das mein Volk abschlachtet wird. Ich tue es, weil es nötig ist, aber… irgendwo sind auch Grenzen. Deswegen… würde ich mir wirklich wünschen, dass die Stadt Fanfoss auch eure Aufmerksamkeit bekommt.“

Der König sowie Simon sahen nachdenklich aus und schauten sich kurz in die Augen. „Was… ist mit der kleinen Militäreinheit, die an der Brücke des Schicksals steht Simon?“ fragte der König.

„Nun… steht halt nur da und achtet darauf, dass keine Untoten kommen. In letzter Zeit wurden eigentlich überhaupt keine Untoten mehr gesichtet.“ meinte Simon.

„Uhm… ich habe da mit meiner Tochter trainiert in der alten Hauptstadt. Unter anderem haben wir, eher Suki alle Untoten gejagt und um die Hauptstadt selber. Vielleicht könnte es daran liegen? Sie hat verdammt viele getötet.“ grinste Sina schief.

„Außerdem… ja, vielleicht sollte ich es euch sagen… Ihr habt mein Finale beim Turnier beobachtet oder?“ schaute Sina die beiden Männer an, die nickten. „Meine Gegnerin Rokea, die das rote Monster war, lebt nun bei mir.

Aufgrund… erm… diverser Umstände habe ich ihr angeboten, dass sie ihr Tier trainieren kann und der beste Ort fiel mir eigentlich sofort das Land der Toten ein. Wenn sie also ihr Training dort angeht, könnte es viel Krach geben. Meine Hoffnung ist, dass das Giftmoor sie abschreckt, Richtung Brücke zu wandern.

Also… solltet ihr ein rotes gehörntes Monster sichten, dann ist es meine Rivalin, die sich dort austobt.“

„Aha?“ schauten sich die Männer wieder in die Augen. „ Nun… wenn dort etwas ist, was sowieso alles zerstört, kann man die Einheit dort abziehen und nach Fanfoss bringen. Vielleicht könnte euer Dämon sich ihrer auch annehmen?“ schlug Simon vor.

„Das dürfte möglich sein. Wenn die eh nur dort beobachtet haben, dürften sie alle etwas träge sein. Denke… Sarless wird ihnen den Arschtritt des Lebens geben und sie vermutlich so stark machen, dass sie eure Soldaten hier bei weitem übertreffen.“ meinte Sina das vollkommen ernst.

„Ich… werde in meine Unterlagen schauen, ob ich nicht noch weitere Einheiten abziehen kann. Es… wird vermutlich nicht die Armee sein, die ihr euch vorstellt, aber besser als nichts. Wir müssen momentan sehr viele neue Soldaten trainieren und die ehemaligen Soldaten aus Tuzato… lassen wir lieber hier.“ grübelte Simon weiter.

„Während Simon das macht, schicke ich einen Mann raus zur eurer Stadt, der mit dem Bürgermeister und… eurem Dämon für eure Verteidigung alles bespricht. Die Zwerge haben von sich aus angeboten, dass Kosten keine Rolle spielen sollen und ich denke, dass wäre ein guter Zeitpunkt, das Angebot anzunehmen.“ teilte der König seine Entscheidung mit.

„Puh… wenn die Zwerge das schon so anbieten, vielleicht sind sie auch bereit gewisse… Belagerungswaffen zur Verfügung zu stellen. Mein Dämon… hat eine sehr interessante Idee, die bisher aber nicht umgesetzt wurde. Sie dient dazu, dass das Fußvolk an der Mauer abprallt, also auch Dämonen wie ihn, aber auch gegen die geflügelten Einheiten.

Ich sehe schon jetzt das angefressene Gesicht des Generals, wenn er zu hören bekommt: Barriere weg und schon direkt verloren. Das dürfte ihn vielleicht sogar den Kopf kosten.“ grinste Sina erleichtert.

„Meine… Herren, ich kann euch wirklich von Herzen danken, dass ihr meine Situation verstanden habt. Hättet… ihr dies ignoriert, könnt ihr davon ausgehen, dass die Dämonen in der Stadt Fanfoss ihre Basis errichten und zwar so eine starke… dass es unmöglich ist, diese wieder zurück zu erobern.“ verbeugte Sina sich in ihrem Kleid.

„Ist.. es möglich, mehr über die wichtigsten Personen aus Deymonlia zu erfahren? Das… du über deinen Vater nicht unbedingt reden willst, kann ich verstehen, aber… die Militärstruktur und weiteres zu wissen, könnte uns einige Vorteile einbringen.“ fragte Simon.

„Das Problem ist, das mein Wissen veraltet ist. Das Berichtsheft, das ich euch gegeben habe ist alles Wissen, was ich von Kyllia bekommen habe. Irgendetwas… muss ich ausgelöst haben, dass die Dämonen so sehr in die Monster und Waffenforschung investieren, ähnlich wie das Kaiserreich.

Ich weiß nicht mal, ob es was bringt, wenn ich euch die Namen und das Aussehen der Generäle zeige, weil ich überhaupt nicht weiß, wie sie ihre Befehle geben und wer unter ihnen arbeitet. Ich mag vielleicht die Tochter des Dämonenkönigs sein, aber mir wurde vieles vorenthalten.“ seufzte Sina.

„Vielleicht wurden sie ja auch ersetzt, hängt ganz von der Laune meines Vaters ab.“

„Verstehe…“ nickte der König langsam. „Danke… das wir unser Gespräch hatten und… ich wünsche dir eine gute Erholung bei deinem speziellem Problem.“

„Danke… ich mir auch.“ wurde Sina traurig. „Ich… melde mich dann, wenn ich weiß, ob das Treffen mit Lady Layla stattfindet.“ und deaktivierte den Übertragungszauber. „Hoffentlich verpassen sie Amy einen Arschtritt.“

Sina holte ihr Schreibkram aus ihrem Inventar wieder raus und streicht das Gespräch mit dem König durch. „Puh… damit habe ich ein wichtiges Versprechen umgesetzt.“ Sina machte sich auf den Weg ins Büro, als Kyllia sie abfing. „Schwesterlein? Hast du einen Moment?“

„Also doch Piercings?“ hob Sina eine Augenbraue hoch. „Hrm… nein. Hast du morgen Zeit? Lisa muss in ein paar Stunden für paar Tage weg und… ich dachte, wir können ja mal unser Date angehen und auch gemeinsam schlafen.“

„Oh? Wieso muss Lisa gehen? Also ja, gerne, also… beides.“ lächelt Sina glücklich und Kyllia ebenfalls. „Lisa wurde von ihrer Mutter gerufen, dass sie zu ihr kommen soll. Mehr wusste sie auch nicht. Sie… war total unglücklich gewesen, was mich wieder freut.“

„Ich kann mich noch daran erinnern, da warst du glücklich gewesen, sie NICHT zu sehen.“ grinste Sina schief. Kyllia schlug auf die Schulter ihrer Schwester. „Hey… erinnere mich nicht an die vergangenen Tage. Wichtig ist doch das jetzt oder? Dann… denke ich mal sehen wir uns morgen, solange will ich mit Lisa kuscheln.“

„Tu das.“ grinste Sina weiter und Kyllia verabschiedete sich wieder. „Ja… ich würde auch gerne… ein bisschen kuscheln…“

Irgendwo in einem Wald weit nördlich von Fanfoss:

„Sag… Sherry, was ist das eigentlich für ein Auftrag? Ich habe nichts gesagt, weil ich es erst mal dir überlassen wollte.“ fragte Neia.

„Erm… Ein SS-Auftrag, der eigentlich eher sogar SSS sein sollte laut Prashi. Normal hätte ich ihn nicht bekommen, aber als ich gesagt habe, dass du dabei bist, hatte Prashi dann keine Bedenken gehabt.

Wir sollen eine… uralte Ruine aufsuchen, wo einst mal eine Seuche ausgebrochen war vor mehreren Jahrtausenden. Wenn wir dort angekommen sind, sollen wir den Zustand der Ruine aufschreiben, es von Monstern befreien und ein…“ kramte Sherry in ihrem Inventar und holte den Auftragszettel raus.

„Eh… keine Ahnung. Prashi hat mir einen eiförmigen Gegenstand gegeben, den wir zentral in der Ruine aufstellen sollen. Damit sollen alle Rückstände der Seuche ausgelöscht werden. Prashi meinte, du hättest schon mal solche Aufträge gemacht?“

„Ach die lieber Himmel… das wird aber eine Arbeit werden, weißt du das eigentlich Sherry?“ seufzte Neia laut. „Das Wort, was du nicht erklären konntest, nennt sich Eklomabombo. Das ist zwar richtig, dass es… tödliche Krankheiten und weiteres tötet, aber soll auch zugleich Geister austreiben.

Ich rechne jetzt nicht unbedingt mit Geistern, sondern mache mir eher über die Rückstände einer Seuche mehr Sorgen. Solange… wir den Ort noch nicht gefunden haben, bringe ich dir einen weiteren Heilzauber bei, der gegen Seuche und weiteres hilft.

Heilen und Vergiftungen entfernen… beziehungsweise einen Schutz gegen Vergiftung zu zaubern ist kein Problem, du merkst selber, dass die Zauber relativ günstig von der Mana her sind. Doch eine Seuche… ist viel viel gefährlicher. Denke… unsere Reise wird noch länger?“

„Ja… weit genug von Fanfoss, aber… auch wiederum nah genug. Ich dachte mir nichts dabei, als ich den Auftrag angenommen habe, weil es zu meiner… Beschreibung passte, die ich Prashi erklärt habe.“ grinste Sherry traurig.

„Verstehe… dann bringe ich dir alles über das Thema „Seuche“ bei und wie du dann dagegen ankommen kannst, dazu die passenden Zaubersprüche. Wenn… ich es richtig in Erinnerung habe, warst du doch auch Rose oder?

Laut… der Erklärung von Sina, warst du doch eine Heilerin. Müsstest du das nicht wissen?“ hielt Neia den Kopf schräg und versuchte in ihrem neuen Lederoutfit zurecht zukommen.

„Jaein… ich meine… Heilen, Vergiftung und sogar Flüche kann ich beheben, aber mit Seuchen und weiterem habe ich in meinem Leben nie in Kontakt gestanden. Ich wusste immer nur, wenn eine Seuche ausgebrochen ist, dass es meist das Ende einer Stadt war.“ konzentrierte sich Sherry beim wandern.

„Was auch stimmt, also das Ende einer Stadt. Das Problem… mit dem Heilen eines seuchenhaften Patienten ist, dass die Mana… sehr extrem ist. Wir beide könnten unser Viertel vermutlich heilen, bevor wir umkippen.

Doch eine Stadt? Normale Heiler haben nicht soviel Mana, genau das ist das Problem. Noch schlimmer ist es, wenn es sogar eine magische Seuche ist, die aber wirklich sehr selten sind.“ erklärte Neia weiter.

„Denke, wir werden noch Tage brauchen. Das Problem ist, dass ich zwar eine Ortsbeschreibung bekommen habe, aber es liegt größtenteils in einem Wald. Die Natur hat sich die Ruine genommen, daher werden wir etwas Zeit für uns haben.“

„Sherry…“ „Nein, ich will keine Entschuldigung von dir hören. Wenn war es mein Fehler gewesen und ich bereue es nicht, dass ich dich geküsst habe. Scheinbar… habe ich mit meinen vielen Erinnerungen… die Situation vollkommen falsch eingeschätzt mit Sina.“

„Ok, aber… es kann nicht sein, dass meine erste Schülerin wegen mir leidet. Das… habe ich nicht gewollt. Ja… ich liebe Sina, aber… ich mag dich auch.“ schaute Neia beschämt zu Boden.

„Deswegen… dachte ich, dass… Sina es verstehen würde…“ schniefte Sherry. „Lass… uns über was anderes reden. Die Reise geht lange, außerdem… willst du bestimmt eher die Monster bekämpfen wollen oder? Ich wusste überhaupt nicht, dass deine Klingen so schwer sind.“

„Sind sie auch nicht, glaube, dass hat was mit meiner Stärke zu tun. Nun… ich hatte eigentlich gedacht, dass ich mit Louis trainieren könnte, er hat sich mir ja angeboten. Einfach vorbeikommen, dann können wir die Details bereden.

Naja, werde ich wohl selbst ein bisschen lernen, damit umzugehen. Also nicht wundern, wenn ich mich mit meiner Magie stark zurückhalte.“ grinste Neia schief.

„Ich frage mich sowieso, ob es ein Monster gibt, der dich überleben könnte.“ schmunzelt Sherry. „Eigentlich ist es ja unmöglich, dass es dich trifft. Du hast gezeigt, wie du allen ausweichen konntest. Ja… Neia die Klingentänzerin.“

„Ein Grund mehr, dass ich schnell meine Waffen gemeistert bekomme.“

„Und ich schaue dir gerne zu!“