Ich bin wiedergeboren und der Beziehungsstress?

„Also… du bist Sherry, die in Sinas Körper steckt?“ fragte Neia im Wohnzimmer nochmal nach, nachdem Sina(Sherry) die momentane Situation erklärt hat.

„Ja, wundere mich, dass du es nicht mitbekommen hast. Das Problem fing schon vorgestern an!“ wirkte Sina(Sherry) sehr gestresst. Erst musste sie schauspielern, dass sie „Sina“ ist, dann wurde sie vom Gildemeister Ma Shi ausgeschimpft über den zerstörten Eingang. Anschließend kam auch eine Ansage von Prashi wegen den Zustandes von Sherry.

Und der Körper von Sherry? Schläft mit der vermutlich dicksten Beule im Keller im Übungsraum, nachdem Kyllia sie in der Gilde abgeholt hat, weil „Sina“ mit Zada sich jede Menge Ausreden einfallen lassen mussten.

„Entschuldigung, aber das Training mit den Katzenmenschen… laugt mich so aus, dass ich einfach nur eine leichte Kost haben und ins Bett will.“ erklärte Neia. „Und… wie ist es so im Körper von Sina und mit ihr selber?“

„Sehr… empfindlich in allen Bereichen.“ grübelte Sina(Sherry) laut. „Und mit Sina selber weiß ich nicht, da sie seit gestern noch im Tiefschlaf ist… Worüber ich noch sehr dankbar bin, denn scheinbar hat Sina sich in der Wut verloren.“

„Nun… kein Wunder?“ merkte Kyllia an, die mit Lisa ebenfalls im Wohnzimmer anwesend war. „Als ihr geflüchtet seid, wollte ich schon von dem Grund wissen und… Ehrlich, was hast du mit Zada dabei gedacht, mit dem Körper meiner Schwester solche Bilder zu machen?“

„Wir… fanden die Idee gut und wollten „Hilfen“ für… Kunden geben, damit sie eine Vorstellung haben, wie das Kleid bei einer Person aussieht.“ versuchte Sina(Sherry) leicht geschämt zu erklären.

„Die Antwort von Sina… sollte dir nun verständlich gewesen sein, was sie davon hält.“ kommentierte Lisa. „Ich würde nämlich ebenfalls so austicken, wenn Kyllia es mit mir machen sollte.“

„Du… kannst eher von Glück reden, dass Sina die ganzen Zauber nicht nutzen konnte.“ meinte Neia. „Wir beide wissen, dass du Zauber beherrscht, die diese Stadt zerstören können. Wenn das dann mit dem „Pech“ kombiniert wird, nun…“

„Ja, ich habe verstanden“ fühlte Sina(Sherry) sich nun etwas… unter Druck gesetzt. „Ich habe von Ma Shi, Prashi und paar anderen Personen genug Schimpftiraden angehört, ich würde wirklich… gern eine Pause haben, bevor Sina anfängt.“

„Ich finde die Einstellung von Rokea ziemlich krass, wenn ich ehrlich bin.“ grinste Kyllia. „Sie hat es zwar mitbekommen aber: „Mir egal?“ Sie nimmt das ziemlich locker auf.“

„Oder nimmt ihre Arbeit im Waisenheim ernster auf, als es von jedem vermutlich gedacht ist.“ merkte Lisa an, die langsam nicht mehr so ein ungutes Gefühl hatte mit der großen Tierfrau.

Auf einmal hörten alle wie die Kellertür aufging und langsamen Schrittes kam. Jeder der Frauen drehten sich zu der Tür um… als eine „Sherry“ mit einem schwarzen langem Pyjama erschien. Sherry(Sina) wirkte etwas müde und hat sich scheinbar die Beule am Kopf geheilt. Sie schaute kurz in den Raum und blieb bei Sina(Sherry) hängen.

„Sherry? Auf ein Wort.“ sagte Sherry(Sina) in einer sehr… neutralen Stimme. Nun fühlte sich Sina(Sherry) noch gestresster, denn dieses Gespräch hat sie kommen sehen. Sie folgte Sherry(Sina) in den Flur.

„Sina, es tut mir wirklich leid ok? Wenn du dich wunderst, warum du im Keller schliefst, aber im Schlafzimmer musste das Fenster repariert werden, was ich kaputt gemacht habe. Wir haben…“ wollte Sina(Sherry) direkt mit dem Entschuldigen anfangen, als Sherry(Sina) eine Hand hochhob.

„Sherry, halt kurz einen Moment den Mund und lass MICH jetzt bitte reden.“ sagte Sherry(Sina) nur weiterhin mit eine neutralen Stimme. Die Frauen im Wohnzimmer trauten sich kaum zu atmen, denn das wirkte wirklich, als käme ein böser Streit. Selbst Suki und Nitir in der Küche wurden sehr still.

„Ich… weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. Ich bin so sauer, es fällt mich schwer ruhig zu bleiben. Keine Ahnung ob… Kyllia es dir gesagt hat, aber das Pech ist außer Kontrolle geraten. Wir wurden von vielen Flugmonstern angegriffen. Einmal zur Burg und bei der Rückreise.

Ich… hatte bei beiden Reisen wirklich Angst bekommen. In einem Körper zu stecken… der vielleicht eine mächtige Waffe ist, bringt einem nur nichts, wenn man nicht weiß, wie man damit umgeht. Wenigsten konnte ich Kyllia im Flug heilen, sonst wären wir abgestürzt.“ fing Sherry(Sina) mit der Rede an und Sina(Sherry) hielt nur ihren Mund.

„Du wusstest, dass ich die Helden nicht sonderlich mag und Kyllia für mich das umgesetzt hat, was ich gerne gesagt hätte. Da habe ich doch gemerkt, wie nah Kyllia mir doch ist. Es fiel mir so schwer, für dich zu schauspielern mit Personen, die ich nicht mag.

Als wären die Monsterangriffe nichts gewesen, kamen aus dem Nichts immer wieder Meteoriten geflogen. Der Erste… hat mich wirklich sehr böse verletzt. Wieder war ich so stark… besorgt, dass ich sterben könnte.

Statt das… man dieses BLÖDE Treffen einfach… verschiebt, wollte man es durchziehen. Ok, scheinbar bin ich sehr nachgiebig, was auch immer. Irgendwie hat es… ja doch geklappt, glaube ich… bis ich nach Hause kam…

Ich sah… ein Bild von meinem Körper in einem Kleid und Pose… die ich nie… nie… NIE machen würde. NIE!“ schaute Sherry(Sina) wütend Sina(Sherry) an, die beschämt den Boden anstarrte.

„Dann… öffnete ich die Schlafzimmertür… und habe in diesem Moment irgendwie… gehofft? Keine Ahnung… dass es ein Traum wäre… eher ein Alptraum, wovon ich wach werde. Leider ist die Realität ein Miststück und ließ mich nicht wachwerden.

Ich war… ANGEPISST! So… richtig angepisst, auf die Person, die ich liebe. Ich… wusste überhaupt nichts… dass es uns… mir passieren könnte. Das ich dann durchgedreht bin und dich sowie Zada gejagt habe… war für mich mein persönlicher Seelenfrieden. Vielleicht… hätte man es auch anders machen können aber…

Sherry. Ich habe mich gefühlt wie eine Nutte. Mein Körper wird für etwas missbraucht, wo ich niemals zugestimmt hätte. Noch mehr, ich wurde NICHT mal gefragt. Dabei… habe ich dich doch gewarnt.

Wir… haben ein gemeinsames Problem das zeit-befristet ist. Ich dachte, wir wollten das… irgendwie gemeinsam schaffen, doch scheinbar hast du andere Gedanken gehabt.

Sherry. Ich will dich bis morgen nicht sehen und rechne damit, dass du noch eine Strafe von mir bekommst. Du und Zada.“ teilte Sherry(Sina) dies ihrer Freundin mit. Schockiert schaute Sina(Sherry) ihre Frau an, selbst die Lauscher hätten nicht gedacht, dass Sina so zuschlagen wird.

„Ich werde mich im Büro einschließen und beten, dass du wenigsten so klug bist, die Bilder nicht der Öffentlichkeit zu zeigen.

Sherry… ich habe dir vertraut. Vertraut, dass du auf meinen Körper aufpasst… Ich wusste nicht… dass diese Enttäuschung auf dich… so weh tut.“ fielen Sherry(Sina) die Tränen aus dem Gesicht. Sina(Sherry) fühlte sich in diesem Moment, als wurde sie geohrfeigt und fielen ebenfalls die Tränen aus dem Gesicht.

„Bis morgen.“ verabschiedete Sherry(Sina) sich und ging an Sina(Sherry) vorbei mit einem gewissen Abstand, anschließend nach oben zu ihrem Büro. Die Dämonin fiel auf ihre Knie und hatte einen leeren Kopf bekommen.

Man hörte, wie die Tür zum Büro zufiel, dann weinte Sina(Sherry) laut auf. Beschämt legte sie ihren Kopf auf den Boden. „Oh mein… Gott… was habe ich getan?“

Sherry(Sina) lehnte sich an der Tür und musste sich konzentrieren, nicht laut auf zu weinen. „Sorry Sherry, aber… damit hast du mich böse verletzt mit der Aktion.“ Schniefend ging das Zaubermädchen zu ihrem Büro und nahm eine Gardine zum rein schnäuzen.

Die Frauen vom Wohnzimmer haben die weinende Sina(Sherry) auf dem großen Sessel hingelegt und waren… etwas überfordert. Kyllia setzte sich so hin, damit sie ihrer Freundin auf dem Hinterkopf streicheln konnte.

„Das… etwas von Sina kommt, haben wir ja… alle gewusst, aber… Du darfst ruhig weinen Sherry ok? Sie will dir… erm… ja eine Strafe geben, also… will sie sich nicht von dir trennen oder so. Scheinbar… wollte sie irgendwie… nun… ein bisschen Abstand von dir haben, damit… vielleicht nicht irgendetwas unbedachtes gesagt wird.“

Sina(Sherry) weinte fürchterlich, scheinbar hat sie die Tragweite ihres Tuns nun klar vor Augen und wünschte sich nur… es rückgängig zu machen.

„Was ist eigentlich mit den Bildern passiert?“ fragte Lisa zur Ablenkung. „Liegen… *snif* in meinem… *snif* Sina´s… Inventarring. Zada… glaubte… auch *snif* das wir… eine Grenze überschritten haben… und… keinen zusätzlichen Ärger… machen sollten…“ erklärte die weinende Dämonenkönigin.

„Wo wir über Zada sprechen, wo ist sie eigentlich?“ wundert sich Neia. „Will… das Geschäft heute… öffnen… damit sie von der… *snif* Sorge hier… abgelenkt ist. Lara… wollte… ebenfalls bei ihr sein, weil… sie scheinbar die Sorge… am Gesicht sah.“

„Schön mutig von Zada, aber jeder geht ein bisschen anders damit um.“ seufzte Kyllia. „Wein dich aus ok? Solange du selber verstanden hast, was deine Aktion ausgelöst hat, solltest du dir vielleicht… Gedanken machen, wie das aktuelle Problem… besteht. Vielleicht… morgen meiner Schwester ein… kleines Friedensangebot machen, damit das Gespräch nicht so wie eben im Flur ist.“

„Und… was soll das… *snif* für ein Friedensangebot sein? Ich… weiß überhaupt nicht, ob… ich den Mund auf bekomme.“ drehte Sina(Sherry) den Kopf mehr zum Sessel rein.

„Einen Tee.“ kam der Vorschlag von Suki, die das Wohnzimmer betrat. „Du weißt selber, dass Mutter Tee über alles liebt. Ob ihr das bewusst ist, bin ich mir nicht sicher, aber das wäre eine Möglichkeit.“

Scheinbar kam der Vorschlag gut an, dass Sina(Sherry) wieder ihren Kopf aus der Versenkung raus holte. „Meinst du… das wird funktionieren?“

„Besser als vor ihr stehen und nichts sagen oder?“ hob Suki eine Augenbraue hoch. „Genau, warum gehst du nicht einfach mit… Lisa und Nitir in die Stadt und suchst nach einem Tee, den Sina noch nicht getrunken hat.“ schlug Kyllia vor.

Verwundert schaut Lisa ihre Geliebte an, die mit einen Kopfnicken zur Sina(Sherry) zeigte, dass sie das Spiel mitmachen soll. „Ah.. natürlich…“ schlug Lisa nicht unbedingt begeistert ein. „Glaube, ich habe einen fahrenden… „Händler“ gesehen, der Tee verkauft…“

Sina(Sherry) setzte sie aufrecht und wischte sich die blutigen Tränen vom Gesicht. „Danke Lisa…“ grinste Sina(Sherry) schief. „Besser… etwas tun, als… nichts machen…“ Die Vampirin seufzte nur und verschwand später mit Sherry.

„Und… was hast du vor?“ fragte Suki Kyllia. „Nun… wir wissen es doch beide besser oder?“ grinste Kyllia schief und ging den Weg zum Büro. Sie klopfte ein paar mal an der Tür und wollte aufmachen, was aber nicht ging.

„Hrm…“ rollte Kyllia die Augen und knackte das Schloss mit „leichter“ Gewalt auf. Sie ließ sich selber ins Büro einladen, wo sie eine weinende Sherry(Sina) auf dem Bürostuhl sitzen sah. „Du gehst wirklich sehr hart mit dir und Sherry um oder?“

„Verzieh dich…“ murmelt Sherry(Sina), dabei hob sie beide Beine hoch und legte ihren Kopf auf die Knie. Kyllia hatte es schon kommen sehen und „schloss“ die Tür zu, dann ging sie zu ihrer Schwester und streichelt ihr auf dem Rücken.

„Na, du bist vielleicht im falschen Körper Schwester und solange… kennen wir uns nun auch nicht. Doch meine geschwisterlichen Instinkte meinen, dass ich an deiner Seite sein sollte. Jetzt… wo du endlich jemand von der Familie hast, kannst du ruhig deine… hmm… schwache Seite zeigen.“

Als wäre es ein Auslöser, löste Sherry(Sina) sich und griff sich weinend um Kyllia´s Bauch. Kyllia streichelt nun den Kopf ihrer Schwester und freute sich ein bisschen, dass sie das Vertrauen ihrer älteren Schwester hat.

„Warum…“ kam die Frage von Sina. „Ich… verstehe das nicht. Ich… hätte doch alles für Sherry getan, warum… macht sie das mit meinen Körper… Mein… Stolz und meine harte Arbeit für… meinen Körper…“

„Wenn du mich das fragst Sina, glaube ich einfach, dass Sherry sich nicht bewusst war, wie du das empfindest.“ löste Kyllia sich von ihrer Schwester und kniete sich vor ihr hin, damit sie ihr in die Augen schauen konnte.

„Wir… mögen vielleicht zu den schönsten Dämonen gehören, aber letztendlich sind wir auch Krieger im Herzen oder? Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie du dich fühlst, denn… denn ich habe die Bilder gesehen.

Vielleicht… ist das bei den Alliancianern normal, aber ich kenne spontan keine Frau bei den Dämonen, die das ebenfalls so machen würde. Vielleicht ist das nun der Kulturschock, der dich eiskalt erwischt hat.

Keine Sorge, die Bilder sind in Sicherheit und wird die Welt nicht sehen. Ich verstehe dich wirklich, dass deine Würde als Frau und als Kriegerin… verletzt wurde. Das… du Abstand brauchst ist wirklich in Ordnung.

Es ist etwas passiert, was man uns nicht beigebracht hat und du versuchst das Beste aus der Situation zu machen Schwester. Glaube, Sherry hat verstanden, dass sie etwas getan hat, wo sie dich besser um Erlaubnis gefragt hätte.“

Die Tränen fielen nur so vom Gesicht runter, Sina schniefte dabei sehr fürchterlich. „Du… glaubst, dass ist richtig, was ich gemacht habe?“

„Denke schon. Lisa hat mir auch unbewusst mitgeteilt, hätte ich es mit ihrem Körper angestellt, dass es einen fürchterlichen Streit gegeben hätte und… Wenn ich ehrlich bin, hatte ich genug Streit mit Lisa gehabt. Ok, war bevor wir ein Paar wurden, aber man kann davon ausgehen, dass die halbe Stadt es mitbekommt, wenn wir uns „streiten“ werden.“

„Danke… Kyllia… Du bist einer… der wenigen, bei… der ich mich ausweinen darf… Früher… in Deymonlia… hatte ich niemanden…“ schniefte Sina. Kyllia drückte Sina nun an sich und streichelt den Hinterkopf.

„Das… ist etwas was ich mir nicht vorstellen kann… was dir passiert ist. Ich… hatte wenigsten meine andere Schwestern und… wir haben oft geweint. Wir mussten uns alle… selber trösten und haben oft die Frage gestellt, wie es… mit dir gewesen wäre…“

„Kyllia… du… bist meine Zwillingsschwester und…“ beruhigte sich Sina scheinbar nun ein bisschen. „Unsere Handlungen sind… öfters ähnlich, werden aber… nie gleich werden. Du… gehörst zu den wenigen… die mein anderes… Geheimnis nicht kennt.“

Verwundert löst sich Kyllia von ihrer Schwester und schaute ihr in die Augen. „Nun… du hast doch immer deine Geheimnisse?“ Doch Sina schüttelt den Kopf.

„Ja, aber… die anderen wissen es. Ich…“ fing Sina nun zu erklären, dass ihre Seele aus der Welt stammt, wo die ganzen beschworenen Helden herkamen. Kyllia riss erstaunt die Augen auf und hielt dabei den Mund. Dann machte sie was… unerwartetes…

Sie umarmte Sherry(Sina) ganz fest und drückte sie an ihrem Körper. „Du bist auch ein Idiot Sina, weißt du das? Es ist MIR doch EGAL, was du mal warst. DU bist meine Schwester. Nicht Sherry, Lisa oder wer auch immer.

Sondern du Sina. DU bist mein Zwilling, meine verrücktere, chaotischere Hälfte. Meine große stolze Schwester. Wegen dir… liebe ich nun jemanden, mit dem ich mir fast den Kopf eingeschlagen habe. Wegen dir… erlebe ich so viele… Dinge, die ich vorher überhaupt nicht gesehen oder gehört habe.

Unsere jüngeren Schwestern werden mich beneiden, was ich dank dir… nun alles habe. Und das schöne ist… ich habe selbst mit erlebt, dass du dich um sie kümmerst, auch wenn sie es nur bedingt mitbekommen.

Denke… Vater weiß nicht von diesem Geheimnis?“ löste Kyllia sich von ihrer Schwester, doch scheinbar war… sie mit soviel Geschwisterliebe überfordert, dass der Tränenfluss schlimmer wurde. „Och Sina…“

„Kyllia… ich… will so gerne… meine anderen Schwestern… kennenlernen… So viele Schwestern und Vater… hielt mich immer… vor euch allen getrennt. Wie oft… wollte ich euch suchen… und wurde von den Burgwachen erwischt… Das waren dann… die Tage, wo Spartus… mich erst recht… „bestrafte“…

Wisali… vermutlich der neutralste Dämon in unserem Land… „konnte“ mir nicht helfen. Ich… wollte euch Briefe zukommen lassen, irgendwie…um zu erfahren, was… mit euch ist, aber… Er meinte, dass alle in der Burg darauf warten… dass ich diesen Schritt mache…

Sein… Vorschlag war es, dass ich mich… in Geduld üben soll, denn die Zukunft… ist unbekannt. Vielleicht würde ich… euch früher sehen… als ich mir wünschte…

Vater… brauchte ich nicht zu fragen… weil das ja alles auf… seinen Befehl hinauslief und… nein… er kennt das Geheimnis nicht… Keine… Ahnung, wie… deine Treffen immer mit… Vater war, aber… ich traue ihm UND Wisali zu… dass sie eine Vermutung haben…“

Dies war Kyllia nicht bewusst gewesen, dass Sina Versuche unternommen hat, sie und die anderen irgendwie zu sehen und… kamen nun auch die Tränen. Die Vorstellung, dass ihre ältere Schwester alles… versucht hat und dafür sogar bestraft wurde.

„Sina… gib… Sherry eine Chance ok? Sie hat etwas dummes getan und… sprecht euch morgen in… Ruhe aus. Du brauchst sie wirklich an deiner Seite… ich merke selber, wie gut… Lisa mir tut… und wie du mir sowie ich dir.

Wir… müssen zusammenhalten ok? Du wirst… noch bestimmt öfters… in der Zukunft verletzt werden und brauchst jemanden wie Sherry an deiner Seite. Vielleicht… ist es ja gut, dass ihr heute… einen Streit hattet.

Glaube… das hilft euch beiden, euch noch… näher kennenzulernen und wo die Grenze… bei jemanden ist. Du… warst doch auch voller Stolz gewesen auf sie, als Sherry Exos raus werfen wollte.

Erkläre… ihr sachlich, was dir missfallen hat. Erkläre ihr, dass du einen Stolz hast, wie jeder Dämon. Vermutlich… hast du alles… bisher mitgemacht, was dir ebenfalls Spaß gemacht hat. Vielleicht… hat dies etwas Sherry verleitetet… dass du ein Auge zudrückst oder so.“

„Glaubst… du? Habe… ich Sherry… nicht verletzt?“ schniefte Sina wieder, als sie auf das ursprüngliche Thema zurückkamen.

„Auf der Gefühlsebene bestimmt, aber… bei einem Streit kommt es doch immer… vor, dass man sich irgendwie verletzt. Wenn es dich beruhigt… aber Sherry will kämpfen… Kämpfen, dass sie weiterhin an deiner Seite… bleiben kann.“ streichelt Kyllia eine Wange ihrer Schwester.

„Glaube… wenn ich ehrlich bin Sina… Du magst eine Seele aus der… „anderen“ Welt sein und holst dir das Wissen daraus… Bist du immer noch Sina, wie du von allen geformt wurdest. Sarless… ist ja auch eine Wiedergeborene und… hat ja überhaupt nicht das Verhalten von Rarkas.

Letztendlich hat man halt das Wissen aus der Vergangenheit und lebt sein neues Leben. Die Entscheidungen, die du immer triffst, sind letztendlich die, die du selbst triffst. Nicht aus deinem alten Leben, sondern als Dämonenkönigin Sina.

Du… bist meine große Zwillingsschwester Sina… die ich liebe, deren Gefühle… ich teile und… Stolz von mir sagen kann, an deiner… Seite stehen zu können.“ legte Kyllia ihre Stirn auf die von Sherry(Sina).

„Ich…“ konnte Sina sich einfach nicht mehr beruhigen. Kyllia grinste verweint und drückte ihre Schwester wieder an sich. „Pss… man braucht nicht alles sagen, was man gerade fühlt…“ flüstert Kyllia und Sherry(Sina) nickte nur.

„Bedaure… aber es gibt keinen Tee, der gebrochene Herzen heilt.“ schüttelt der Händler den Kopf. „Es gibt wohl Viecher… die einfach dumm im Kopf sind und Metaphern… nicht verstehen wollen.“ knurrte Lisa entnervt, während Nitir die Nase zuhielt bei den ganzen Teegerüchen.

Sina(Sherry) wirkte auch nicht mehr gerade so geduldig. „Himmel… ich will doch nur… einen Tee haben, um jemanden ein Friedensangebot zu machen!“

„Auch das gibt es nicht.“

Irgendwas platzte etwas bei Sina(Sherry) in ihrem Kopf.

„So?“