Ich bin wiedergeboren und spezielle Vorbereitungen II?

„Ihr wisst alle Bescheid? Irgendwelche Fragen noch?“ schaute Sina ihre Freunde an, die alle mit ihr im Garten standen. „Noch können wir was anpassen.“

„Denke, wir sind bestens vorbereitet. Du hast uns ja gestern alles erklärt und uns mit deiner Illusionen gezeigt, was wir machen sollen.“ grinste Kyllia, die strahlende Augen hatte. Die Augen strahlte so jeder, denn… so was außergewöhnliches wie heute hat bisher noch keiner gemacht.

„Wir wurden euch nicht enttäuschen eure Hoheit.“ verbeugten sich die Dämonen. Nur Ascal… wirkte etwas nervös in der Menge. „Hoffentlich ist das kein Fehler und… du kannst mich wirklich halten Rubina?“

„Du wiegst doch nicht? Dalmaz ist viel schwerer gewesen.“ lächelt Rubina und alle drehen sofort ihre Köpfe zu dem Drachenmädchen und riesigen Dämonen. Man sah förmlich in den Gedanken, wie Dalmaz auf Rubinas Rücken stand und seine Nagelkeule schwingt.

„Hoffentlich ist das keine Zeitverschwendung.“ schnaufte Rokea durch die Nase und warf den anderen Behemoths ihre Verachtung wieder entgegen. „Nun, dass du aber hilfst Rokea… hätte ich nicht gedacht. Vielleicht ist es ja wirklich gut, dass du nun bei Sina lebst. Früher hättest du so eine Bitte nicht mal angehört.“ ließ Nitir nicht auf die Provokation ein.

„Wieso… müssen wir uns um die Laufwege kümmern und Suki darf… ihren Part machen?“ nörgelte Sumi hörbar, wo Suki betroffen nach unten schaute. Hiro und Cixo schlugen ihm sofort auf dem Hinterkopf. „Weil sie stärker ist als du, also halt die Klappe.“ hob Neria eine Augenbraue hoch.

„Ah… ich sehe schon, ihr könnt es kaum abwarten.“ nickte Sina zu sich und war froh, dass sie einen schwarzen Kimono trug, Made by Sherry. „Glaube… mit diese Idee wirst du Geschichte schreiben.“ lehnte sich Sherry an Sina.

„Als hätte ich nicht schon genug Geschichte geschrieben.“ grinste Sina schief. „Das funktioniert aber nur… weil wir alle als ein Team fungieren. Schau es dir an. Viele von ihnen haben wir auf dem Turnier kennengelernt und die anderen kamen durch die Clans erst hierher.

Kannst… du dir vorstellen, wenn es diese dummen… blöden Kriege zwischen allen Rassen nicht wäre… Wie wir alle in Harmonie leben können? Diese Idee… und diese Leute hier… zeigen, dass es möglich ist. Etwas… was vermutlich nicht mal die Götter planen können.

Vampire, Dämonen, Tiermenschen, Alliancianer arbeiten zusammen. Wir mögen eine kleine Gruppe sein, aber… Es fängt doch immer klein an und wird mehr, warum sollte… es nicht klappen? Niemand… hätte es für Möglich gehalten, dass Alliancianer UND Dämonen zusammenarbeiten und schau es dir an. In der Vergangenheit wäre es bestimmt unmöglich gewesen und viele hätten es auch gesagt.

Es ist unmöglich, es geht nicht… Bis einer kommt und beweist, dass es geht. Leute… auch wenn ihr euch allen nicht bewusst seid und eure Gründe habt, mir zu helfen, habt ihr unbewusst eine… sehr gute Veränderung hier gestartet.

Ich kann mich nur bedanken, dass ihr mir alle hilft.“ verbeugte sich die Dämonenkönigin vor allen Personen. Alleine durch die Rede von Sina waren sie schon angesteckt gewesen und waren mehr als geschmeichelt, viele wussten überhaupt nicht, was sie dazu sagen sollten…

„Huch? Hier ist ja was los.“ kam Neia aus dem Wohnzimmer mit einem langen Mantel. Die Geräuschkulisse hatte sie schon im Badezimmer mitbekommen, dachte sich aber nicht viel dabei, weil mit Sina immer was los ist.

Neia hat ihre blutroten lange Haare zu einem Zopf geflochten und wunderte sich, dass unter der Menge auch Louis zu sehen war.

„Stimmt, die Herrschaften wollen alle gemeinsam ein spezielles Monster aufhalten. Irgendwo in der Schlucht, wo die Brücke des Schicksals ist, kam ein sehr starkes Monster hervor, dass die Stufe SV hat.

Ja, bevor du es selbst merkst, nur ich könnte es bekämpfen, bin ich der Meinung… Wenn es wirklich ein SV-Monster ist, dann… ist es ein verdammt guter Zeitpunkt gekommen, zu zeigen, dass auch andere Kämpfer es aufhalten können.

Die siehst du alles vor dir. Wir wissen beide, dass die Götterbestien und auch die Verbannten den Rang SV haben. Wenn ich immer alles selber mache, woher wissen wir… ob sie denn auch gegen so ein Monster kämpfen können?

Deswegen trifft es gut, dass wir beide gemeinsam meine Überraschung angehen und die Herrschaften hier alle in der Zeit das Monster bekämpfen. Win-Win Situation würde ich meinen.“ legte Sina ein Arm um die Schulter von Neia.

„Uhm… ich vertraue einfach mal dein Urteil.“ meinte Neia etwas verwirrt und wundert sich, dass einige am Lächeln waren. „Sina… ist gut, denn sie hat ja nicht gelogen.“ flüstert Lisa zu Kyllia, die am Grinsen war.

„Na gut Leute, ich bin mal mit Neia weg. Wenn… alles außer dem Ruder läuft, kann ich immer noch helfen kommen.“ nickte Sina allen zu und nahm Neia um die Brust. „Ich wünsche euch vieeeeelllll….“ wollte die Blutelfe noch was sagen, da flog Sina mit ihr schon in die Luft.

„Na dann? Auf auf!“ klatschte Kyllia und jeder… geht seine Aufgabe nach. Eine Aufgabe, die von allen beobachtet wird, unter anderem die Götter. „Was… hat meine Kreatur nur vor?“ wundert sich der dunkle Gott.

Neia klammert sich an Sina, nicht das es ihr unbekannt war der Flugstil, nur das Sina ohne Vorwarnung einfach stur in den Himmel flog… immer höher und höher. „Sina… wie hoch willst du noch fliegen?!“ drückte Neia ihr Gesicht an Sina.

„Hoch genug… damit ich dir was zeigen kann.“ drückte Sina ihre Blutelfe weiter an sich und musste sich konzentrieren, nicht… in die tödliche Zone zu fliegen. Als die Dämonin merkte, dass die Luft extrem dünn wurde, hielte sie an.

„Neia? Ich… habe die richtige Höhe erreicht.“ schüttelt Sina ihre Blutelfe. „Ich wollte dir was zeigen, was bisher nur wenige Feinde gesehen haben und Sherry. Schau…“ Neia löste sich von Sina und sah… fast den Kontinent von Alliancia.

Sie drehte sofort mehrmals den Kopf und musste auch mehrmals blinzeln, was sie zu sehen bekommt. „Dieses… Bild habe ich zum ersten Mal gesehen, als Titanus mich in die Luft geschlagen hat. Ich dachte… so eine neugierige Elfe wie du… wärst bestimmt nicht abgeneigt, es auch mal sehen zu wollen.“ erkläre Sina.

„Wie… schön…“ flüstert Neia in einem ehrfürchtigen Ton. Sie schaute immer noch um sich herum, als würde sie versuchen so wollen, wo was liege könnte.

„Ich wünschte… man könnte noch weiter hochfliegen, aber… wie du merkst, ist hier fast keine Luft mehr für uns. Dabei erwähne ich nicht mal… wie scheiße kalt es hier ist.“ grinste Sina. „Für… einen kurzen Moment habe ich es getan, aber bin sofort zurück geflogen, denn im All… gibt es nur den Tod.

Ich… finde es schade, dass man nicht auf dem Mond fliegen könnte um… unseren Planeten Gaia zu sehen. Sag… Neia, was sind deine Gedanken?“

„Ich… weiß es nicht… Ich sehe eine… Schönheit, die wirklich nur die Götter zur Gesicht bekommen… Irgendwie… wundere ich mich… bei all der Schönheit, warum… Exos so… besessen ist… es zu zerstören.

Warum… gibt es überhaupt die Kriege zwischen deiner Heimat und meiner? Es… ist doch so viel Platz und… die Gruppe von eben… beweist es doch, dass wir alle miteinander leben können. Diese… Welt… sie gibt es doch nur einmal…“

Nun drückte Sina ihre Freundin erst recht an sich. „Schön… dass du selbst festgestellt hast, für… was ich kämpfe. Ich… habe damals einen Fehler gemacht und zwar, dass ich Titanus getötet habe… Diesen Fehler will ich korrigieren und… mein Leben für die Welt, für meine Liebe und… für mein Volk beschützen.

Hätten die Schwachmaten von der Theologie… das Geheimnis von Titanus mitgeteilt, wäre das… alles nicht passiert. Vielleicht… ist es sogar Schicksal, dass es passieren muss. Exos… sagte einmal, sein Siegel war stark geschwächt, woraus er sich selber befreit hat.

Das… Schicksal… ich vermute einfach, dass es… den Bewohner von Gaia die Chance geben wollte, sich gegen ihn und allen anderen Kreaturen zu wehren. Denn… wären sie alle auf einmal erschienen… selbst ich hätte es nicht überlebt.

Die Welt… ist eigentlich ein Kind. Es wächst und verändert sich, ob es uns gefällt oder nicht. Wir sind nur seine Bewohner oder? Irgendwie… müssen wir den Götter danken, dass… sie mit ihrer unvorstellbaren Kraft… so was schönes erschaffen haben.“

Neia drehte ihren Kopf zu Sina, wo sie ihr tief in den Augen schaute. Unbewusst… musste sie eine Wange von Sina streicheln… „Sina… du bist nicht… alleine im Kampf. Ich… werde mein bestes geben, also… gibt mir die Chance ok? Das du deine Freunde gegen das eine… SV-Monster geschickt hast, zeigt ja, dass du ihnen alle eine Chance gibst.

Ich… werde kämpfen. Kämpfen, dass diese wunderschöne… Welt beschützt wird. Sie hat es verdient, denn… sie kann sich schlecht selber verteidigen.“

„Danke…“ flüstert Sina, die… es angenehm fand, dass Neia sie gestreichelt hat. „Neia… Hiro und Neria haben mir ihr Training mit dir aufgeklärt. Das du scheinbar sehr viele Talente… in dir hast und irgendwie unglücklich wurdest, als deine Familie zur Sprache kommt.“

Sofort wirkte Neia wieder bedrückt, so schüttelt Sina sie kurz, damit sie wieder ihr in die Augen schaut. „Neia… es ist kein Vorwurf oder ähnliches ok? Ich kenne dich seit dem Zeitpunkt, wo du in der Abenteuergilde erschienen bist. Seit… dem Treffen, hatte ich die Chance gehabt, an deine Seite zu stehen.

Zu sehen… dass du zwar sehr nervig bist, aber dass du deinen Freunden zur Seite stehst. Du warst es… die mit der Idee kam, wie man mit meinen Flügeln weiterhin in Alliancia leben kann. Du warst es, dass ich… euch Abenteurer alle vertrauen kann.

Wenn… dich was in der Vergangenheit… betrübt, du musst es mir nicht erzählen ok? Ich habe… zwar euch viel von mir erzählt, aber… selbst ich habe Dinge erlebt, die werde ich… unter keinem Umständen erzählen, nicht mal Sherry. Zu sehr… wurde meine Seele verletzt.

Ich kann dich also verstehen und… wenn du trotzdem mal über deine Vergangenheit reden möchtest… ich werde dir zuhören. Mir… ist egal, was passiert ist, du bist Neia. Neia meine Freundin.“

Der Blutelfe fielen bei der Ansage die Tränen aus den Augen und ihr Herz klopfte so stark, dass es schon schmerzte. „Deswegen… danke. Danke, dass du so eine offene und ehrliche Natur hast Neia. Manchmal… frage ich mich, ob… ich euch alle verdient habe. Meine Taten sind… immer so abschreckend und doch… seid ihr geblieben.

Ihr seid wirklich alle… was besonderes, ich würde euch… unter keinem Umständen austauschen wollen. Ein weiterer Grund… Exos aufzuhalten.“ grinste Sina schief und bekam leicht nasse Augen.

„Sina…“ lehnte Neia ihren Kopf gegen den von Sina. „Du… machst dir manchmal wirklich zu viele Gedanken. Der Grund, warum du manchmal so ruhelos wirkst, weil du das Gefühl brauchst, alles richtig zu machen.

Vielleicht… solltest du einfach mal… nichts machen und die Welt drehen lassen, verstehst du? Sie hat auch ohne dich gedreht, vielleicht hilft es dir ja ein bisschen, ruhiger zu werden. Ich… meine vernommen zu haben, dass es dich sehr stört, dass du dir selber… nicht deine Wünsche umsetzen kannst.

Und… danke für dein Angebot. Vielleicht… werde ich eines Tages darauf zurückkommen und dir… ein bisschen von mir erzählen. Mein… Alter kennst du ja und ja, ich hatte… auch eine sehr bewegte Vergangenheit.“

„Vergangenheit… was ist genau ist Vergangenheit?“ fragte Sina auf einmal und Neia schaut Sina verwundert an. „Ist die Vergangenheit… also Dinge, die eins passiert sind der Grund… warum manchmal unsichtbare Ketten um unsere Füße sind?

Etwas… wo wir nicht loslassen können? Oder ist es sogar mehr… eine Lehre, wo wir in der Gegenwart… eine Entscheidung einfacher treffen können, damit der Weg in die Zukunft… heller wird?

Neia… es ist der Zeitpunkt gekommen… dass wir deine wahre Berufung finden werden. Du… warst früher Neia die Elementmagierin. Doch jetzt… bist du viel mehr geworden. Das… möchte ich dir gerne zeigen, denn… ich habe den Eindruck, dass du noch irgendwie… an deine Vergangenheit klammerst.“

„Was… hast du vor?“ nahm Neia ein bisschen Abstand von Sina mit dem Kopf. Die Dämonin hatte ein etwas trauriges Gesichtsausdruck, dann schüttelt sie den Kopf. „Ein Weg zeigen, dass du dich von der Vergangenheit löst. Du bist…, bildlich gesprochen, an dem Tag gestorben, als du zur Blutelfe wurdest.

Ich bringe dich jetzt… zur der eigentlichen „Überraschung“ hin. Das hier… wollte ich dir gerne zeigen, weil du für mich eine besondere Freundin bist und… deine ehrliche Meinung hören wollte, wie du meinen… Kampf so empfindest.“

„Sina? Ich wäre so oder so an deiner Seite geblieben!“ wurde Neia nun etwas… lauter. „Du standest mir damals zur Seite, als ich zur Blutelfe wurde. Du hast mir geholfen, den perversen… Teil von Taos zu unterdrücken. Wie… kann ich dich jetzt einfach fallen lassen? Dann kann ich ja nicht mal mir selber treu bleiben! Ich…“

Sina legte einen Finger auf die Lippe von Neia. „Ich… habe verstanden Neia und es war kein Vorwurf ok? Meine… wir hatten mal eine Chance alleine zu sein und hier… stört uns nun wirklich niemand. Ich vertraue dir doch so lange… ich wäre ja verrückt, dass ich von dir Abstand suche.“ grinste Sina ein bisschen unsicher.

„Dachte, du bist schon verrückt?“ hob Neia beide Augenbrauen hoch, dann mussten beide Damen über den Witz kichern. „Stimmt, nüchtern betrachtet… bin ich das ja.“ stimmte Sina zu. „Ok… denke, wir waren lang genug in diese… Kälte, ich bring dich jetzt zum Ort der Bestimmung.“

„Das hört sich so… düster an.“ murmelt Neia. Sina schmunzelt nur… und ließ sich mit Neia in die Tiefe fallen. Die Haare der Damen gingen direkt nach oben und Neia musste ihre Augen fast zusammenkneifen durch den Luftstrom, der ihr ins Gesicht schlägt.

Auf einmal sah Neia eine Steinsäule, die in einem Wolkenteppich stand und eine leuchtende Fackel aufwies. Ansonsten… überall nur weiße Wolken, egal wie weit das Auge reicht. Darauf flog Sina zu und landete dann mit der Blutelfe.

„Erm… wo sind wir hier?!“ schaute Neia unsicher um. „Ich habe noch nie von eine Steinsäule gehört, die in den Himmel ragte!“ Sina ließ Neia los und musste grinsen.

„Willkommen… in der Prüfung der Klingentänzer.“