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Autor: SinOne Seite 23 von 69

Kapitel 456

Ich bin wiedergeboren und ein familiäres Chaos?

Sina öffnete die Augen und sah eine schlummernde Sherry vor sich. „Huu… Zuhause lässt es sich immer noch am besten schlafen.“ dachte Sina glücklich.

Am Vortag haben Lara und Zada Neria komplett… um bearbeitet, dass selbst Sina zwei Mal hinschauen musste. Ein Lederkleid hat sie von Zada bekommen und ist direkt mit Locken frisiert worden. Aufgrund das Neria sich noch in der Verwandlung befand, wurde ihre Haut schon etwas blasser und ihre Eckzähne noch länger.

Lara, ihre Meisterin hat sie über die Regeln innerhalb des Clans aufgeklärt und Neria wurde vorerst bei den anderen Vampiren in den Häusern untergebracht.

„Solange… sie noch eine Wandlerin ist, brauchen wir mit ihr nicht groß was anzufangen. In einigen Monaten vielleicht, wenn sie die Kontrolle und die Akzeptanz über sich durch hat sowie… das Blut trinken.“ warnte Lara die Dämonenkönigin noch.

„Verstehe… und wenn du mit Zada in dein Zimmer verschwindest, schließt die Tür ab.“ hob Sina beide Augenbrauen hoch, während die kleine Vampirin einen roten Kopf bekam. Tio und Mio ließen sich beim Abendbrot wieder blicken und verkündeten, dass sie am nächsten Tag wieder brav zu ihrer Arbeit gehen werden.

Leise stand Sina von ihrem Himmelbett auf und zog sich einen Morgenmantel über, dann wollte sie eine kleine Obstschale für sich und Sherry machen. Langsam, aber sicher schlich die Dämonin aus dem Zimmer raus und schloss die Tür.

„Puh, soll ja eine Überraschung werden.“ schmunzelt Sina und ging die Treppe runter. „Ah, schönen guten Morgen Lady Sina.“ grüßte Lisa. „Dir auch einen schönen Morgen.“ nickte Sina und beide gingen einander vorbei…

Bis Sina unten anhalten musste. Sie hörte noch, wie eine Tür über ihr zuging und alle Zahnräder rattern sich im Kopf einen ab.

„Du hast wirklich ein schönes Zimmer, zu dumm… dass ich dir meines nicht zeigen kann.“ schnurrte Lisa neben Kyllia. „Nun… es ist wenigsten mein Zimmer. In Deymonlia teilte ich es mit allen meinen Schwestern.“ streichelt die Dämonin eine Wange von der Vampirin und küsste sie anschließend.

Auf einmal krachte die Tür mit einen Fußtritt aus den Angel zu Boden und beide Frauen schrien sehr laut auf. „Was… ist hier los?!“ verlangte Sina sofort zu wissen.

„SINA?! Bist du wahnsinnig die Tür zu zerstören?!“ schimpfte Kyllia und zog die Bettdecke über die Häupter von sich und Lisa.

„Die Tür kann man reparieren. Ich dachte, Lisa gilt als vermisst und auf einmal sehe ich sie mitten auf der Treppe. Du glaubst nicht, was ich gerade für eine Denkblockade bekommen habe.“ starrte Sina die Frauen lächelnd an.

„Ist das der Grund, warum du dich so seltsam verhalten hast? Wenn ich jetzt so überlege… war dieser weiche „Knuddel“ etwa Lisa in ihrer Fledermausform?“

Wütend stand Kyllia von ihrem Bett auf und stellte sich nackt vor Sina. „Ja verdammt, das war der Grund. Mir hat es auch nicht gepasst, aber du tust ja auch die merkwürdigsten Dinge, wenn es um deine Frau geht oder nicht?

Damit das schon mal geklärt ist, aber… ICH. LIEBE. LISA! Und da kannst du mir da nichts einreden hörst du?!“

„Erm… vielleicht sollte ich mich entschuldigen, dass ich einfach so in ihrem Zuhause eingedrungen bin.“ meldete sich Lisa leise, aber Kyllia drehte sich schnell um. „Du brauchst dich bestimmt nicht zu entschuldigen, wenn lag es ja in meiner Entscheidung, ob du in mein Zimmer kommst oder nicht.“

„Kyllia… ich freue mich doch, dass du mit Lisa zusammen bist.“ merkte Sina an. „Nur… warum das Verhalten? Layla hat nach ihrer Tochter gesucht.“

„Weil Lisa Angst hat, dass ihre Mutter uns trennt oder schlimmeres androht. Wir wollten, dass einige Zeit vergeht, damit… ein bisschen Dampf abgelassen wird.“ erklärte Kyllia und Lisa nickte. „Das stimmt Lady Sina, in… dieser Hinsicht kann ich wirklich nicht abschätzen, wie Mutter reagieren wird.“

Sina klatschte sich nur eine Hand ins Gesicht, während Lara und Sherry vor der Tür lungerten, denn diesen Krach konnte man nicht überhören.

„Lisa… deine Mutter weiß doch schon längst, dass du in Kyllia verliebt bist. Was glaubst du, warum sie dir gesagt hat, wo man meine kleine Schwester findet?“

„Eh… wirklich?“ hörte Lisa nicht recht und Sina nickte. „Ja… ich wusste nur nicht, wie Kyllia es empfindet, weil sie mehr oder weniger hinter Lara her gerannt ist. Von mir aus könnt ihr machen was ihr wollt, ich werde euch bestimmt keine Steine in die Beziehung legen und Layla auch nicht.

Du… weißt wirklich nicht, warum deine Mutter dich suchen ließ oder? Hast du wirklich geglaubt… dass du irgendwo… weggesperrt wirst? Kyllia… zieh dir was an oder geh ins Bett, denn ich komme mir vor, als würde ich nackt vor einem Spiegel stehen…“

Kyllia bemerkte die Zuschauer und mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit saß sie neben Lisa und zog wieder die Decke über sich. Zada kam nun auch und sah Lisa im Bett. Auf einmal musste sie ihre Hände auf den Mund legen, um nicht loszulachen.

„Zada? Kann es sein… dass du davon wusstest?“ fragte Lara. „Ich… prfff… wusste doch… nichts… ICH doch nicht…“ redet sich Zada raus, wo die anderen alle eine Augenbraue hochhoben.

„Lisa… du hast dir vermutlich mit dieser Aktion mehr Ärger eingebrockt, als wenn du einfach bei dem Vampirtreffen erschienen wärst. Ich zeige dir nur einen kleinen Teil des Treffens, dann wirst du heute Abend aber auch bei meinem Vampirtreffen anwesend sein.“ seufzte Sina und schnippte mit den Fingern eine Illusion herbei.

Lisa und Kyllia reagierten erstaunt, dass Lisa von Anfang an in Fanfoss sein sollte. „Eh… toll?“ grinste Kyllia. „Haben wir uns… soviel unnötigen Stress damit gemacht? Ich mit Herzinfarkten und du, die beinahe platt gedrückt worden ist?“

„Mutter… wollte, dass ich hierher komme? Oh… je…“ murmelte Lisa. „Ja, oh je. Ich kann mir DIESES Gespräch nicht mal vorstellen mit deiner Mutter. Wo du also sowieso hier bist, kannst du entweder einen Boten zu deiner Mutter schicken, dass du schon hier BIST oder du wartest ab, bist deine kleine Schwester Lysa da ist, denn sie wird einen Übertragungszauber mitbringen.

Viel Ärger um nichts… Kinder… Lisa, du bist älter als ich und benimmst dich wie eine verknallte Teenagerin und Kyllia… naja, ist eine verknallte Teenagerin. Vielleicht hätte ich deiner Mutter nach deiner Geburt sagen sollen, wie das mit dir endet…“ schüttelt Sina den Kopf.

„Erm… warte. Was habt ihr mit meiner Geburt zu tun? So alt seid ihr doch überhaupt nicht und Mutter hat mir nie davon was erzählt.“ wundert sich Lisa.

„Überraschung. Schau mal: Illusion: Lisas Geburt.“ grinste Sina und Lisa sah ihre eigene Geburt und wie die Dämonin sie als Baby hielt. „Der Grund für deinen Namen ist relativ einfach gehalten. Ich kam durch einen Zauber in die Vergangenheit und nahm den Namen Lilith an.

Doch deine Mutter beherrscht ja die Fähigkeit Analyse und habe ihr dann meinen wahren Namen gegeben, der nun mal Sina lautet. Falls… es dich jetzt ein bisschen überfordert, ab LI von Lilith und SA von meinen Namen.

Glückwunsch mein Patenkind, du kannst dir ja nicht vorstellen, wie ich geschaut habe, als ich deine Mutter schwanger vorgefunden habe und du dich dann unbedingt mitten bei einer… Hexenverbrennung melden musstest. Sherry war auch dabei oder zumindest ihre Seele in einem anderen Gefäß.“

„Eh… was?“ war Lisa scheinbar etwas überfordert. „Du warst… bei meiner Geburt dabei und meinen Namen… verdanke ich dann dir?“

„Jep, hat Layla es so bestimmt, damit sie nie diesen Tag vergisst. Wenn du genauere Einzelheiten haben willst, kannst du mich das später fragen, aber… nicht jetzt. Denke, du wirst jetzt mit Kyllia eigene Pläne machen müssen.“ grinste Sina.

„Und… was ist mit der Tür?“ fragte Kyllia noch. „Muss scheinbar repariert werden. Kaum vergeht ein Tag und schon geht wieder was kaputt.“ schüttelt Sina. „Du hättest sie ja auch einfach aufmachen können, weiß du?!“ „Um Himmels willen, das wäre ja langweilig gewesen.“

Später saßen sie dann doch alle gemeinsam am Tisch. „Damit es nochmal klar ist. Lisa und Kyllia… tut, was ihr nicht lassen könnt. Nur keine Versteckspielchen mehr ok? Ich.. kam wegen einer Sache mit Layla in die Wolle und sie hatte zumindest ein Einsehen gehabt, sich bei Neia zu entschuldigen.“ teilte Sina es in ihrem schwarzem Stoffanzug mit.

„Warum hast du denn überhaupt nichts gesagt?“ fragte Lara leise ihre Freundin. „Irgendwie… hatte ich genau auf dieses Ereignis gehofft. Es war doch spaßig gewesen zu sehen, wie Lisa ihr Gesicht verzogen hat, als Sina das Ergebnis des Treffens gesagt hat oder?“ grinse Zada bis an beide Ohren.

„Und täglich grüßt das Chaos.“ kichert Neia. „Das Chaos folgt dir überall, merkt du das Sina?“ „Wuhu…“ rollte die Dämonin die Augen.

„Danke… das ihr mich darüber aufgeklärt habt. Dann… hätte ich Kyllia nicht sooft… beißen brauchen, wenn… ich beinahe erdrückt worden wäre…“ murmelt Lisa vor sich hin.

„Dachte… ihr hattet einen Bluteid?“ wundert sich Sherry und die beiden ungleichen Frauen bekamen auf einmal rote Köpfe. „Hmmm…?“ wunderte sich Sina auch, dann verstand sie, wie sie es geschafft haben müssten, den Eid zu umgehen. Dies flüstert sie Sherry ihr ins Ohr, die kurz nickte, dann aber einen knallroten Kopf bekommt.

„Sina! Das ist wirklich nicht das was du denkst oder so!“ mischte sich Kyllia ein. „Nein? Dann hast du jetzt die Chance, Sherry auf den richtigen Pfad zu bringen. Los, noch hast du die Chance dies zu korrigieren!“ lachte Sina leise.

„Also Sherry…“ wollte Kyllia anfangen, wo sie sofort ins Stocken kam und Lisa anschaute. „Komm, hilf mir mal Lisa!“

„Was… soll ich denn sagen? Es ist richtig, wenn wir uns einander schlagen wollen, geht es einfach nicht. Nur…“ kratzte sich Lisa mit einem Finger an der Wange und bekam auch ein Problem mit der Erklärung.

„Ist schon gut, wirklich! Macht euch nicht selber fertig!“ hörte man den flehenden Ton aus der Stimme von Sherry. „Jeder… hat seine Vorlieben oder? Lara und Zada ziehen irgendwie die Öffentlichkeit mit rein. Sina mag es, wenn ich über sie dominiere und ihr… halt dieses… Spielchen.“

Die anschließende Stille am Tisch wurde nur durchbrochen, als Neia lauthals auflachte. „Das glaubt mir niemand, wenn ich davon berichten würde, wie fünf Frauen einen roten Kopf haben.“

Sina streichelt eine Hand über Sherry´s Kopf. „Schatz… das nächste Mal bin ich mit dem „dominieren“ dran. Doch was die vier mit dir vielleicht noch vorhaben… erwarte nicht, dass ich dir ein Rettungsseil zuwerfe.“

„W… wieso? Das ist doch… was bisher bei allen läuft oder nicht?“

„Manchmal… wundere ich mich, wo dein Kopf bleibt. Es gibt Tage, da erkennt man dich nicht wieder. Dann gibt es Tage wie heute… wo du einfach FETT in ein Fettnäpfchen trittst. Und das ohne dein Pech wohlgemerkt.“

Sherry traute sich nicht nach oben zu schauen, spürte aber deutlich die Blicke der anderen Frauen auf sich. „Es… tut mir leid…“

„Wie auch immer. Suki wird heute mit Rubina noch kommen, dann sollten eigentlich alle da sein. Nicht das ich Nea ausschließend will, nur ist ihrer Rolle… momentan noch nicht so wichtig.“ stand Sina auf.

„Ich werde dann mal ein bisschen spazieren gehen und die Gilde aufsuchen, Ronald und Brandrulim. Genau so mache ich das, aber alleine.“

„Bist… du dir sicher?“

„Ah ah Sherry, aus diesem Sturm muss du alleine entkommen.“

Kapitel 455

Ich bin wiedergeboren und das Chaos kehrt zurück?

Es verging einige Zeit, doch schaffte Sina es zur Nachmittagszeit vor ihrer Villa zu landen. Sie ließ ihre Freundinnen Sherry und Neia los, dessen Haare ziemlich zerzaust aussahen.

„Wow… einfach nur wow…“ konnte Neia ihr Grinsen nicht verstecken. „Daran… könnte mich wirklich auf Dauer gewöhnen. Wie lange dauerte die Schiffsfahrt? Eine Woche oder? Und Sina macht das in wenigen Stunden.“

„Was glaubst du, warum ich so glücklich bin, wenn ich immer mit ihr fliegen kann? Aus irgendeinem Grund scheint sich mein Herz jetzt erst recht so zu freuen. Vermutlich weil… einige meiner Erinnerungen sich immer gewünscht haben zu fliegen.“ lächelte Sherry.

„Es freut mich, dass ihr damit kein Problem hattet.“ löste Sina ihren linken Handschuh und verstaute es in ihren Inventar. „Trautes Heim, glückliches Heim. Wäre schön, wenn ich mich wenigsten ausruhen könnte, aber was soll´s…“

Edwin kam schon aus dem Haus heraus und grüßte die Damen. „Lady Sina, die Damen. Willkommen zurück in ihrer Villa. Ich beglückwünsche sie, dass sie das Turnier auf ihre Weise gewonnen habt.“

„Danke danke. Ist in unserer Abwesenheit irgendwas passiert?“ nickte Sina und Edwin bekam ein düsteres Gesicht. „Erm… ja und nein. Ich würde ihnen empfehlen, in ihrem Haus das zu besprechen.“

„Oh? Dann tun wir das mal besser.“ wurde Sina ernst und die Damen gingen in die Villa rein. Als sie ins Wohnzimmer gingen, riss Sina erstaunt ihre Augen auf, wer dort gefesselt auf dem Boden sitzt.

„Neria? Du hier?“ hörte man den Schock aus der Stimme der Dämonin. Die Katzenfrau wirkte blass, stank und hat sich nicht geändert, als Sina sich von ihr getrennt hatte. Sie starrte Sina nur kurz an und wendete den Blick ab.

„Neria heißt die junge Wandlerin?“ stellte sich Edwin neben der Katzenfrau hin. „Sie streunte seit einiger Zeit um die Villa herum, so habe ich versucht ein Gespräch mit ihr zu finden. Doch jedes Mal verschwand sie, bevor es dazu kam.

Dann haben wir sie dabei erwischt… wie sie einen der Bürger fast angegriffen hat, also haben wir die Aufgabe übernommen, sie zu fangen. Man… kann sagen was man will, aber sie war sehr geschickt gewesen, uns zu entkommen, bis wir alle vom Clan gegen sie eingesetzt haben.

Nun haben wir sie über eine Woche hier gefesselt liegen. Sie nimmt zwar Mahlzeiten und Trinken an, aber weigert sich zu reden. In der Zeit haben wir auch herausgefunden, dass sie bald ein Vampir wird.“ berichtet der Butler.

„Ah… Wandlerin ist das was ihr das Zwischenstadium nennt?“ fragte Sina und Edwin nickte. „Das ist richtig. Wir… haben gewisse Vorbereitungen getroffen, dass sie frühzeitig mit Blut in Kontakt kommt, denn der Angriff auf den Bürger sah danach so aus.“

„Werft mal die Fledermäuse aus dem Beutel raus, ich denke, wir brauchen da Zada und Lara.“ bat Sina und Neia… ging ziemlich gemein vor. Sie zog die Schnur auf und drehte den Beutel um, wo vier Fledermäuse auf dem Tisch fielen.

„Hmm… nicht auf den Sessel oder so? Kommt die gemeine Ader doch bei dir durch?“ schaute die Dämonin Neia in die Augen. „Huch? Ich dachte, das wäre in Ordnung?“ staunte Neia.

„Hrmm…“ war Sina nicht wirklich zufrieden. Sie berichtet Edwin, was es mit Neria auf sich hat und das Lara die Meisterin ist.

„Ah, verstehe. Das erklärt auch den Grund, warum sie in Fanfoss ist. Damit gehört sie automatisch in unseren Clan. Wäre… natürlich nur besser gewesen, wenn die junge Dame uns das gesagt hätte.“ schaute der Butler die Katzenfrau an, aber sie ignorierte ihn gekonnt.

„Was machen wir mit den Fledermäusen? Sie sehen nicht so aus, als würden sie bald wach werden, vor allem… ich weiß nicht mal wer wer ist.“ stupste Sherry die Fledermäuse an. Sina schaute Edwin an, der kurz überlegte. „Wenn sie einen Tropfen Blut in ihren Mund stecken, sollte es sie wecken.“

Nun schaute jeder Sherry an. „Ich?!“ „Nun… Ich bin ein Dämon oder? Edwin ist ein Vampir und ich denke Blut von Vampiren hilft nicht unbedingt anderen Vampiren oder?“ Der Butler schüttelt den Kopf. „Und Neia… ist eine Blutelfe. Ich möchte jetzt keine Experimente starten, was alles dann passieren kann… also ja.“

Das Zaubermädchen seufzte nur und holte eine kleine Nadel heraus, die sie in die Fingerkuppe pikste. Anschließend drückte sie einen Tropfen Blut heraus und gab es einer Fledermaus nach der anderen.

Scheinbar hat es geholfen, denn die Fledermäuse werden nach und nach wach und fliegen im Wohnzimmer herum. „Hmm… Verstehe nicht, wieso sie sich nicht in Fledermäuse verwandeln, wenn sie so einen Spaß haben?“ grübelte Sina.

„Es sind die Schmerzen Herrin, die so unangenehm sind. Sie müssen sich vorstellen, unsere Knochen werden regelrecht gebrochen, damit wir die Größe annehmen können.“ erklärte Edwin.

„Uh… wie ist das denn in Nebel zu verwandeln? Fae schien damals nicht unbedingt unter Schmerzen gestanden zu haben.“ wunderte sich Neia. „Die Nebelform ist die schwierigste und höchste Form der Verwandlung. Wenn ich mich nicht irre, kann Lara sie glaube ich, aber irgendetwas ist mal vorgefallen bei ihrem… Training.“

Auf einmal flatterte eine Fledermaus vor dem Mund des Butlers, mit hoher Wahrscheinlichkeit Lara, die ihn am Reden hindern will. „Meine lieben Kinder… ich würde euch bitten, euch wieder zurückzuverwandeln, wir sind nämlich zu Hause. Wenn ihr es nicht wollt, dann zumindest Lara, weil ihr Kind hier liegt.“ bat Sina freundlich… noch.

Eine Fledermaus flog vor Neria und wirkte ein bisschen… erstaunt? Man kann die Emotionen einer Fledermaus schlecht deuten. Sie nahm Abstand von der Frau und verwandelte sich… zu Lara! „Ah… diese Schmerzen… Edwin… ich wäre dir sehr dankbar, wenn du nicht allzu viel von meinem Training erzählen würdest…“

Zwei flogen direkt aus dem Wohnzimmer raus, während die letzte sich auf dem Sessel verwandelte und zu Zada wurde. „Riskel muss mir mal erklären… wie er sich immer so problemlos in die Tierformen verwandeln kann…“

Nun kam leben in Neria rein, als sie Lara sah. „Bitte… ich will nicht zu einem Vampir werden… Ich tue alles aber…“

Lara streichelt die Wange von der Tierfrau und schüttelt den Kopf. „Nein… wie ich es damals erklärt habe, aber die Verwandlung ist nicht mehr aufzuhalten. Selbst… wenn es irgendetwas auf der Welt gäbe, das es rückgängig machen könnte… In deinem Fall ist es zu spät.

Ich hatte eigentlich… dir zwei Monate gegeben, aber irgendwie… ging der Prozess doch schneller als erwartet.“

Alle sahen, wie die Hoffnung aus den Augen von Neria verschwand. „Dann… töte mich bitte. Ich will nicht in dieser… Welt der Vampire sein… Mein Clan hat mich ausgeschlossen… Keine Heimat… nichts…“

„Du, ich wäre da mal nicht so sicher.“ merkte Sina an. „Wie hießen die drei noch? Erm… Cixo, Hiro und Sumi sind auf der Suche nach dir. Sie wissen bereits, dass du zu einem Vampir wirst, aber das war ihnen egal.“

„Warum…? Der Clan Älteste hat es doch…“ wunderte sich Neria. „Der hat andere Sorgen. Suki hat gegen alle Ungesehenen gewonnen, sogar gegen ihren Vater Satu. Hm… besser ist, wenn Suki es dir selber erzählt, daher kürze ich es ab.

Wenn ich deine Freunde richtig verstanden habe, wollte Satu irgendetwas gegen die Traditionen in deinem alten Clan ändern. Inwiefern.. er das macht, weiß ich nicht. Auf jeden Fall wird er Sorge tragen, dass Suki nun unbehelligt immer Batzien betreten kann, wie sie es möchte.“ nahm Sina Platz auf dem Sessel.

„Woher… weiß ich denn, dass es die Wahrheit ist? Ihr habt mich ja gegen meinen Willen zu einem Vampir gemacht!“ wehrte sich Neria.

„Die Frage ist, kannst du es dir leisten, nicht auf uns zu hören? Alleine… dass du schon hier bist, nehme ich an… dass du auch nicht abgeneigt bist, ein Teil unseres Clan´s zu werden.“ löste Lara die Fessel.

„Es mag sein, dass ich gegen deinen Willen vorgegangen bin, aber wer meiner Tochter ans Leben gehen will oder gar meiner Familie, dem droht nur gnadenlose Vernichtung. Denke, du kannst dich wirklich glücklich schätzen, dass man dir überhaupt eine Chance gewährt.“ überkreuzte Sina ihre Beine.

„Doch… wenn du ein Teil meiner Familie wirst, kannst du nur Gutes erwarten. Ein neues Heim, eine Familie, die dich beschützen wird und ähnliches. Eigentlich bist du schon ein Teil meines Clan´s, aber ohne jegliches Wissen wirst du nur Unruhe stiften und das brauche ich nicht.

Du kannst wirklich Gift nehmen, DAS deine Freunde kommen werden, denn immerhin haben wir ihnen gesagt, WO du eventuell sein könntest. DAS du aber auch hier bist, dass wusste ich nicht, wenn dann hätte ich eher mit später gerechnet.“

Aus Neria´s Augen fielen nun die Tränen heraus. „Außerdem… wenn ich Suki richtig verstanden habe, wart ihr auch Trainingspartner oder nicht? Du hättest dann definitiv jemanden… den du auch kennst.

Ich kann talentierte Leute in meinen Clan gebrauchen. Wenn du es geschafft hast, meinen Vampiren, die alle ausgebildete Assassinen sind, solange entkommen konntest, spricht es für dein Talent. Wie meine kleine Schwester Lara es dir schon angeboten hat, so biete ich es dir als Clanführer an: Schwöre mir deine Loyalität und du wirst alles bekommen.

Du hast selbst erlebt wozu ich in der Lage bin. Himmel, Suki selbst hat sich von deinem alten Clan befreit, alleine diese Stärke muss man akzeptieren. Deine Freunde wollten sogar Lara töten, zumindest deine neue Freundin Hiro.“

„Das… ist bestimmt nicht meine Freundin!“ presste Lara dies wütend aus dem Mund heraus. „Nicht in diesem Leben!“ „Och komm schon Schatz, bist du immer noch wütend auf damals?“ hielt Zada den Kopf schräg.

„Das Problem haben wir mittels eines Schwurs geklärt, also sehe ich kein Problem.“ grinste Sina. „Also… wirf dein altes Leben weg und beginn ein neues… an unsere Seite. Erlebe neue Dinge, die du nur als Vampir erleben wirst.“

„Ihr… nehmt mich auf, trotz… dass ich die M… Suki töten wollte?“ fragte Neria vorsichtig nach und sah alle die Köpfe nicken.

„Ja, auch wenn man mir das nicht ansieht, aber auch ich kann jemandem verzeihen. Hat… zwar gedauert, bis ich es kann, aber ich kann es. Ich verlange… nichts anderes als ein Schwur der Loyalität.

Wirst du es machen, wird Lara dir zur Seite stehen, bis du ein vollständiger Vampir wirst. Ich denke, einen Mentor oder in diesem Fall einen Meister zur Seite zu haben, ist das sicherste für dich, aber auch für die Stadtbewohner hier.“

„Ich werde mich nicht entschuldigen, was ich dir angetan habe, denn ich bin was ich bin. Aber ich werde dir dann zur Seite stehen.“ nickte Lara der Frau noch zu.

Scheinbar… kam Neria zu einem Entschluss. „Was… soll ich denn schwören?“ fragte die Katzenfrau und Lara flüstert es ihr ins Ohr. Sie nickte und kniete vor Sina sich hin. „Mein… Name ist Neria, mit meinen Blut verspreche ich euch bis zum eurem Tod zu folgen und jeden Befehl zu achten.“

„Wunderbar. Willkommen in der Familie. Lara wird dir die Regeln erklären und direkt… mit dir das Badezimmer aufsuchen. Danach werden wir immer noch sehen.“ war Sina sehr zufrieden. „Und Zada… gibt dir auch was vernünftiges anzuziehen. Ich verspreche dir… du wirst keine Minute dein neues Leben bereuen.“

„Ja… Herrin…“ nickte Neria langsam. Lara führte sie mit Zada aus dem Wohnzimmer raus und als oben die Tür zufiel, hörte man Sina nur lauf seufzen. „Puh… damit wäre es eine Hürde weniger. Wie kommt es, dass die Verwandlung doch so schnell ging?“

„Wenn ich meine Vermutung äußern dürfte, aber… Neria war das erste Kind für sie oder? Man muss schon… einige Personen zu Vampiren verwandeln, um wirklich gut abschätzen zu können, wie lange die Verwandlung gehen soll.“ erklärte Edwin.

„Verstehe… dann ist es ja gut, dass du dich um Neria gekümmert hast, bevor sie zu einem Vampir mit rotem Hunger wurde. Edwin… ich möchte, dass du für morgen Abend allen Vampiren mitteilst, dass wir ein eigenes Vampirtreffen abhalten werden. Es werden einige Änderungen kommen, die uns alle betreffen. Ist es bis dahin möglich?“

„Das ist kein Problem Herrin. Wünschen sie weiteres zu erfahren oder Anweisungen zu geben?“ verbeugte sich der Butler.

„Hm… im Laufe des Tages wird Kyllia noch eintreffen und morgen Suki mit Rubina. Ab dann wird Suki deine Arbeit wieder übernehmen. Nicht missverstehen, denn du hast wirklich lobenswert gearbeitet, aber ich brauche dich… für andere Dinge.

Du hast mir bewiesen, dass ich mich auf dich verlassen kann und bekommst Aufgaben, wo ich mir sicher sein muss, dass ich meinen Leuten dies auch zutrauen kann. Dies werde ich aber morgen alles in Ruhe erklären.

Gibt es denn noch was wichtiges zu wissen in der Stadt? Gab… es irgendwelche Vorfälle, als ich zugegeben habe, ein Dämon zu sein?“

„Ich… danke für eurer Lob und freue mich vom Herzen, dass ich euer Vertrauen habe. Vorfälle in der Stadt… Dieses Viertel hier ist fast unbewohnt, es wurden weitere Häuser verkauft. Ich selber habe nicht nach der Ursache geforscht, wenn dann müsste man die Leute fragen, die diese Häuser nun verwalten.

Erstaunlicherweise… scheinen die Bewohner überhaupt kein Problem damit zu haben, selbst nicht die Abenteurer. Wenn ich vermuten dürfte, aber vielleicht hatte jeder im Inneren geahnt, dass ihr nie ein Mensch gewesen seid.

Dadurch, dass ihr aber offen und ehrlich zugegeben habt was ihr seid, mit einer Erklärung, warum diese Lüge und dann auch um eine Verzeihung gebeten habt, seid ihr nur eine offene und ehrlichere Abenteurerin.“ lächelte Edwin.

„Ich schlage vor… Ihr geht morgen einfach ein bisschen durch die Stadt spazieren und macht euch selber ein Bild davon.“

„Das… werde ich wohl machen müssen, damit ich es auch glauben kann.“ sah man die Unsicherheit bei Sina, als Neia und Sherry von der Seite sich hinsetzen und eine Hand nahmen.

„Wenn du möchtest, können wir dich ja begleiten.“ lächelt Sherry und Neia nickte.

„Danke…“

„Uff… endlich angekommen.“ schwitze Kyllia aus jede Hautpore, es war schon mitten in der Nacht. „Trautes Heim… irgendwie fühlt es sich wie eine Ewigkeit an.“

Die Dämonin holte eine… sehr nasse Fledermaus aus ihrem Hemd raus. „So Lisa… nun kannst du dich aber wieder zurückverwandeln. Ich hatte echt paar Mal Angst gehabt, dass du mir stirbst!“

Den Gefallen tat Lisa und nahm wieder ihr normales Aussehen an… klitschnass in Schweiß. „Kyllia… schnell eine Dusche, sonst sterbe jetzt noch!“

„Gemeinsam?“

„Natürlich gemeinsam!“

Kapitel 454

Ich bin wiedergeboren und die Heimreise?

Ein neuer Tag, die Sonne strahlte und die Vögel zwitscherten. Die Bewohner der Stadt gingen ihr übliches treiben nach… und dann wären da noch einige Leidensgenossen.

Die Trinker haben es tatsächlich geschafft, wieder auf ein Unentschieden zu trinken, zumindest Sina, Zhin und Nitir. Erstaunlicherweise konnte Rokea überhaupt keinen Alkohol vertragen und war schon beim zweiten Trinken umgekippt.

Ihr Vater Rokus hat sie über seine Schulter geworfen mit dem Kommentar: „Meine Tochter sollte es eigentlich besser wissen, dass sie keinen Alkohol trinken kann.“

„Schon erstaunlich. Knüppelharte Fäuste, aber bei solchen Wettkämpfen total nutzlos… hic…“ grinste Sina noch dümmlich.

Für viele war es wieder ein Deja-Vü als die drei Herrschaften gemeinsam einen dicken Eisbeutel auf dem Kopf hatten und nur noch am leiden waren.

„Verstehe… nicht… diesmal… haben… wir doch… mehr getrunken?“ wunderte sich Nitir und verzog sein Gesicht vor Schmerzen.

„Bestimmt hat… Belinda Schlafmittel… oder so rein gekippt, als… die Bierfässer zuneige gingen!“ murmelt Zhin.

„Wenigsten Thomddir… konnte lange mithalten… Irgendwie… bin ich ein bisschen… enttäuscht, dass er… als Zwerg… gegen uns verloren hat…“ stöhnte Sina.

„Warum habt ihr eigentlich wieder getrunken?! Ihr wusstet doch, wie es enden wird!“ schimpfte Kyllia die drei Herrschaften an. „PSSS! ZU LAUT!“ kam die Antwort synchron.

„Mach dir keinen Kopf Kyllia, sie haben es nur provoziert.“ legte Suki ihr eine Hand auf die Schulter. „Nun verstehe ich, was man mit verblendetem Stolz immer meint. Danke Mutter, dass du mir was wichtiges beigebracht hast.“

„Das war jetzt aber sehr sarkastisch gemeint oder?“ grinste Sherry. „Tjaa… warum macht meine liebe Sina das nur? Du wusstest doch, dass wir heute nach Hause wollen? In diesem Zustand sehe ich es kommen, dass wir vermutlich schon ins Meer stürzen werden.“

„Oi… macht meine… Freundin… nicht so fertig… siehst du nicht… wie sie leidet?“ nahm Zhin die Dämonin in Schutz und stöhnte selber.

„Ah, hier bist ja Zhin.“ kam eine fröhliche Katzenfrau ins Versammlungszimmer mit einer Lautstärke, dass die Leidenden denken, ihnen platzt der Kopf. „Wir wollten uns ja auch mal einigen, wohin unsere Reise geht oder?“

„Ist… sie immer so… laut?“ murmelt Nitir die Frage. „Nicht… nur in dieser… Beziehung…“ seufzte Zhin über seine Kameradin. „Was ist? Kommst du oder nicht?“ ignorierte Daszum das Elend. „Oder… willst du einen Kaffee?“

Vermutlich hat Zhin einen neuen Rekord aufgestellt, wie man ein Elixier aus dem Inventar öffnet, den Verschluss mit den Zähnen aufmacht und den Inhalt trinkt. „Eher beiße ich mir die Zunge ab, als dass ich die widerliche Brühe in mich hinein kippe!“ grollte Zhin laut.

„Ah… Zhin… du solltest aufpassen mit dem… Trinken von… Elixieren…“ warnte Sina ihn. Zwar zu spät, aber besser als gar nichts.

„Und… wo genau ist das Problem damit eure Hoheit? Meine… wir haben leider keinen Heiler in der Gruppe und so Knochenbrüche und ähnliches… dauern sehr lange bis sie von selber geheilt sind.“ merkte Zhin an und schob das Elixier in der Mitte des Tisches.

Sina starrte nur darauf und zuckte mit der Schulter, dann nahm sie davon einen Schluck, denn Sherry hatte ja auch recht irgendwie. „Danke… und wegen dem Elixier…“ erklärte Sina was das Problem mit Blut von Vampirkönigen war und dass Elixiere scheinbar auch eine Nebenwirkung hätten.

„Hmm, danke für die Warnung. Sollen Daika und Punny über das Problem nachdenken, wenn werden eher sie es herausfinden.“ nickte Zhin. „Ich denke… es ist Zeit oder?“ stand der Anführer mit dem roten Bart auf.

„Zhin, du magst vielleicht in manchen Dingen ein Arsch sein, aber auf eines kann man sich dann doch irgendwie bei dir verlassen. Das du nicht wegschaust, wenn es wirklich Probleme gibt.“ stand Sina ebenfalls auf und bot Zhin die Hand an.

Der schaute nur verdutzt die Hand an und umarmte lieber Sina komplett. „Händeschütteln, wo sind wir denn angekommen? Freunde umarmen sich, nur so kenne ich das! Es war schon eine geile Zeit gewesen.

Vielleicht treffen wir uns ja irgendwann mal wieder auf der Welt, spätestens vor einem Dungeoneingang. Ansonsten, sollte einer der verbannten Schwachköpfe erscheinen und wir treffen ihn unterwegs, werden wir das beenden, wozu die Götter nicht in der Lage waren.“ löste Zhin sich von der Dämonenkönigin.

„Erm… danke?“ musste Sina lächeln und ignorierte Sherry, die wieder ihr fürchterliches Lächeln auf dem Gesicht gesetzt hatte. „Wenn ihr mich mal besuchen wollt, Fanfoss ist die Stadt, wo ich lebe mit einer großen Villa.“

„Werde ich mir merken. Von den anderen brauchst du dich nicht verabschieden, sonst dauert es ewig, bis die Heulsusen sich von dir getrennt haben. Immerhin weiß selbst ich nicht mal, in welche Richtung wir gehen.“ zwinkert Zhin mit einem Auge und Daszum winkte allen, dann waren sie weg.

„Da… sind die ersten schon weg.“ seufzte Sina. „Die Dämonen stehen ebenfalls draußen und warten auf… weiteres.“ merkte Suki an. Scheinbar trank Nitir den Rest, denn er hatte scheinbar keine Lust auf die Schmerzen.

„Sina… vielleicht treffen wir uns ja auch wieder.“ stand der Behemoth auf und schaute Suki nur kurz in die Augen. „Die Welt ist groß, aber manchmal auch wieder sehr klein.“ nickte er Sina zu. Wo ihr Zuhause ist, hat er sich ziemlich gut gemerkt.

„Rokea… geht es gut? Wollte ich mich von ihr auch noch verabschieden.“ grinste Sina leicht schräg. „Erm… sie schläft ihren Rausch noch aus. Wie Rokus schon gesagt hat, aber… wenn man sie schnell und einfach besiegen will, braucht man ihr im Grunde nur ein Tuch mit starkem Alkoholgeruch vor die Nase halten.“ grinste Nitir über den Witz.

„Ich danke dir Nitir, dass wir trotzdem Freunde geworden sind. Es auch gut zu Wissen, dass ihr in Batzien vielleicht die eine oder andere Götterbestie auch in den Hintern treten werdet, wenn sie erscheinen sollten.

Es war für mich eine Freude gewesen zu beobachten, welche Kräfte ihr habt, als ihr gegen meine Freundinnen gekämpft habt. Vermutlich werdet ihr alle noch stärker werden wollen oder?“ hörte man die Trauer in der Stimme.

„Ich auf jeden Fall und vermutlich auch Rokea. Wie die anderen es sehen, weiß ich nicht, sie werden sich schon ihre Gedanken gemacht haben.“ nickte Nitir, dann verbeugte er sich vor Sina.

„Die Freude war auch auf meiner Seite gewesen, immerhin kann ich von mir aus sagen, dass ich mit der Dämonenkönigin Sina befreundet bin. Ich werde noch ein bisschen hier bleiben, bis die anderen Reise bereit sind, gerade wegen Rokea.“ schmunzelt Nitir anschließend.

„Dann… denke ich, habe ich alles geklärt oder?“ schaute Sina ihre Freundinnen an, die nur nickten. „Ich werde eben noch mit dem Gastwirt sprechen und dann komme ich ebenfalls raus.“

„Das brauchen sie nicht.“ kam Ingo mit Belinda und seiner Tochter rein. „Sie haben mehr als genug gezahlt und unserem Gasthaus geholfen. Lady Sina, im Namen meiner Familie war es uns eine große Ehre gewesen, dass sie unser Gasthaus ausgesucht haben und würden uns freuen, wenn sie uns wieder beehren würden.“

„Aww… wie könnte ich das nicht? Ich habe es beim letzten Mal ja schon gesagt, sobald ich mal in Batzien sein sollte, werde ich zum Ausruhen hierher kommen.“ freute sich Sina. „Falls ihr mal Urlaub machen wollt in Alliancia, kann ich in Fanfoss auch ein Gasthaus empfehlen. Von der Gastwirtin bekam ich das gleiche Gefühl wie hier.“

„Danke, ich habe noch nie gedacht überhaupt Urlaub zu machen. Durch den Gewinn von euch… könnten wir es zumindest mal überlegen.“ lächelt Ingo seine Familie an. „Ja, denke das wird bestimmt noch lustig.“ nickte seine Frau.

„Pub Friedensheim wäre es, damit ihr es zumindest gehört habt. Ansonsten lebe ich in der Stadt, wenn es Probleme gibt. Sollte ich nicht da sein, hilft bestimmt meine Tochter.“ legte Sina einen Arm um Suki. „Zumindest weiß ich Bescheid.“ nickte Suki.

Gemeinsam verabschiedeten sie sich von Nitir und der Hasenfamilie, danach gingen sie nach draußen… und man sah vier Vampire, die den Tränen nah waren. Gekonnt ignorierte Sina die Bande und grüßte jeden Anwesenden, bis sie vor ihren Dämonen stand.

„So? Hoffe Igriz hat euch aufgeklärt?“ schaute Sina in ihrem Kimono die Dämonen von links nach rechts an.

„Es… tut uns leid, dass wir irgendwie was in Rollen gebracht haben.“ stellte sich der alte General Arzexos kniend vor ihr. „Uns war es nicht bewusst gewesen, dass es ein Geheimnis sein sollte. Ich habe… es am Anfang zwar noch irgendwie unterdrückt, aber als ihr gewonnen habt…“

„Hast du dich vergessen ok. Ich will nicht um den heißen Brei herum reden, weil ich auch keine Lust habe mich noch damit zu beschäftigen. Aglon und Arzexos, ihr kennt eure Aufträge?“ seufzte Sina.

„Ich habe Holz gekauft und mit einigen Tiermenschen geredet, die sich auf Hafenbau und ähnliches spezialisiert haben. Sie werden eine kleine Mannschaft schicken mittels eines Schiffes, ich habe ihnen auf der Karte gezeigt, wo unser Dorf ist und dass wir mehrere Dämonen vor Ort aufstellen, damit wir in Kontakt kommen. Sie haben empfohlen, dass wir…“ wollte der General berichten, als Sina die Hand hochhob.

„Ich habe nicht nach den Details gefragt, sondern ob euer Auftrag noch im Kopf steckt. Eine gewisse Verantwortung sollte ich euch schon irgendwie zutrauen, immerhin hat mein Großvater oder wer auch immer dir den Posten als General angeboten.

Sobald Aglon den Kompass eingestellt hat und in Fanfoss angekommen ist, werde ich das Dorf aufsuchen. Das Dorf braucht ihr noch nicht soweit aufbauen, aber sehr wohl den Hafen. Nicht vergessen, das Zeug aus den Bergen abzubauen, vielleicht findet ihr noch anderes wertvolles Zeug.

Sarless, Ethice, Igriz und Dazmar. Mein Freund Louis wird euch begleiten, damit ihr keine Probleme haben werdet, wenn ihr durch Alliancia reisen werdet. Als eure Königin befehle ich euch, dass ihr auf sein Wort zu achten habt.

Ich traue euch durchaus zu, dass ihr vernünftig bleibt, im dämonischen Sinne. Doch ich habe meinem Freund gesagt, dass er euch den Kopf abschlagen soll, wenn… ihr euch nicht so benehmt, wie ich es mir vorstelle.“ ging Sina hoch und runter, dabei schaute sie jedem der Angesprochenen in die Augen.

„Soll ich es euch vorsichtshalber erklären oder versteht ihr, was ich damit sagen möchte?“ fragte Sina mit einem sehr unheimlichem Lächeln. Die Dämonen knieten sich sofort alle vor ihr mit der Antwort: „Nein eure Majestät, wir haben verstanden!“

„Wunderbar, dann sehe ich euch irgendwann in Fanfoss. Sag Dalmaz… wie hast du eigentlich immer gelebt?“

„Wie meinen? Immer Zelt über Kopf.“ wundert sich der riesige Dämon. „Hm… verstehe.“ nickte Sina langsam, denn er stellt die höchste Hürde, ein vernünftiges Haus oder ähnliches zu finden.

„Nun gut, Aglon, Arzexos ihr könnt euch dann auf den Weg machen. Der Rest wartet, bis Louis den Marschbefehl gibt.

Auf der anderen Seite hat Zhin mit seiner Gruppe die Weltkarte aufgebaut mit einem Kompass. „Wer… ist diesmal an der Reihe?“ fragte Punny und alle schauten nur Daszum an. „Ohje…“

„Wieso hört es sich so schlecht an? Dank mir finden wir doch die vielen coolen Dungeons!“ wehrte sich die Katzenfrau sofort. „Dann dreh ich mal die Nadel…“ Neben dem Kompass lag ein kleines Gerät, das nur einen Pfeil hatte und man ihn in eine Richtung drehen konnte.

Mit viel Liebe und… „Mach hinne!“ drehte Daszum die Nadel und alle warten gespannt, wohin die Reise führen wird. Die Nadel hielt an und zeigte nach Nordost.

Hmmm… wenn wir in diese Richtung laufen werden, dürften wir komplett durch Batzien reisen dürfen, bis wir wieder mal an den Strand kommen.“ grübelte Daika. „Glaube… hier und hier waren feste Standorte von Dungeons.“

„Gehören die nicht zu den tödlichsten oder so, wo nur sehr wenige wieder lebend es verlassen haben?“ kratzte sich Flai am Hinterkopf. „Mir ist es egal, dürfte sowieso kein großer Unterschied sein.“

„Wie Flai es sagte, wir werden noch einmal Proviant einkaufen gehen und dann geht unsere Reise los. Wenigsten müssen wir nicht direkt wieder ins Meer…“ seufzte Zhin. Die Gruppe wusste nun, was zu tun ist und geht wieder ihren Abenteuern nach. Wird man sie wieder sehen? Was werden sie für Geschichten erleben? Das ist eine Geschichte für später…

„Soo… meine Freunde, denke, wir haben die Auszeit für alle gebraucht oder? Wir haben sehr lange gemeinsam trainiert und wieder ein Turnier hinter uns. Denke… wir haben uns erst mal genug gesehen.“ grinste Sina alle an.

„Hört sich so an, als hätte sie die Nase voll von uns?“ grinste Thomddir. „Keine Sorge, ich werde wieder kommen, wenn der Zeitpunkt gekommen ist.“

„Und wie ich die Nase voll habe! Ich sehe es schon kommen, sobald ich in meiner Villa bin, dass diese Ruhe… mich überwältigen wird. Damit muss ich erst mal zurecht kommen!“ wehrte sich die Dämonin.

„Als ob da eine Ruhe herrscht.“ brummte Falco. „Meistens bist du doch selber die Unruhe, du brauchst halt immer was zu tun.“

„Tzz… Ich sage dann allen eine gute Reise und lasst euch nicht umbringen.“ winkte Sina, während Sherry und Neia sich ein bisschen ausgiebiger von den Freunden verabschiedeten. „Kyllia, Suki und Rubina, ich denke, dass ich euch spätestens morgen sehe oder?“

„Wenn morgen, denn ich möchte nicht, dass Rubina es durchzieht, sondern auch eine Pause unterwegs macht.“ nickte Suki, die ihrer Tochter zuschaute, wie sie sich mit Dazmar unterhielt.

„Ich werde durchfliegen, immerhin will ich doch sehen, was deine nächsten Pläne sind.“ grinste Kyllia. „Und damit Lisa endlich wieder in ihrer normalen Form ist.“ kam der Gedanke hinterher.

„Ok… Louis, du hast gehört, sie werden auf dich hören. Sollten sie deinen Anweisungen nicht nachgehen, kannst du ihnen den Kopf abschlagen oder es mir später mitteilen, denn ich kann es definitiv.“ schaute sie Louis streng an.

„Keine Sorge, ich denke, sie haben schon verstanden, was auf sie zukommt. Außerdem bin ich ja nicht alleine oder? Christoper, Mel und Nea werden mich ja auch noch nach Fanfoss begleiten.“ grinste Louis, aber man sah immer wieder seine toten Augen zwischen durch auf flimmern.

„So… dann gehe ich jetzt mal das größte Problem an.“ holte Sina eine Tasche aus ihrem Inventar heraus und stellte sich vor die Vampire. „Himmel… ihr müsst euch nur zweimal heute verwandeln, stellt euch also mal nicht so an!“

Die Vampire schwiegen immer noch. Sie haben zwar mitgefeiert, aber je… näher der Zeitpunkt kam, desto depressiver werden sie. Auf einmal legte Sina ihren Kopf zwischen Zada und Lara. „Ich habe für euch eine besondere Überraschung. Nichts böses oder so, sondern wo… ihr richtig Spaß haben werdet.“

„Meinst… du das ernst?“ fragte Lara und Sina nickte. „Mein voller Ernst, aber ich bin auch ehrlich, denn ich muss es noch besorgen. Geht also von eins, zwei Tagen Wartezeit aus.“

„Nun… wenn das so ist…“ schaute Lara Zada an und sie nickten. Sina, aber auch die anderen haben bisher noch keinen Vampir sich verwandeln sehen, außer Neia im Kampf gegen die verrückte Tochter von Acula.

Beide wurden immer kleiner und kleiner, dabei verändert sich das Gesicht. „Hmm schon interessant, dass die Kleidung bei dem Prozess sich mit verwandelt. Wäre natürlich auf Dauer ein bisschen… nervig, immer nackt zu sein.“ murmelt Sherry und machte ein weitere „Erinnerung“.

Während der Verwandlung widmet Sina sich nun den Vampirzwillinge. „Hört zu… auch ihr werdet was von mir bekommen. Immerhin habt ihr doch wegen des Turniers schon eine Belohnung verdient.“ flüstert Sina dies.

„Aber… diese Schmerzen…“- „Es… bringt nichts, ziehen wir es durch…“ Begeisterung hört sich anders an, dachte Sina sich dabei und die nächsten verwandelten sich in Fledermäuse.

„Irgendwie… sind sie schon ein bisschen süß.“ betrachtet Melaine die vier Fledermäuse, die alle vor sich hin quietschen. „Irgendwie… reizt es ja schon, selber fliegen zu können.“

„Wenn du ein Vampir werden willst, du kennst meine Adresse.“ kommentierte Sina nur und steckte nun eine Fledermaus nach der anderen in den Beutel, bevor sie auf die Idee kommen, wegzufliegen. Anschließend schnürte sie den Beutel sehr fest zu.

„Soo… wer möchte die heiße Ware halten?“ schaute Sina ihre Freundinnen an. „Gibt sie mir, ich werde auf sie aufpassen.“ bot Neia sich an. Der wurde überreicht und die Blutelfe drückte ihn dann an sich, der Inhalt des Beutels wirkte sehr unruhig.

„Dann habe ich alles erledigt.“ nickte Sina zufrieden und zog sich den linken Handschuh samt Kompass an. Sherry hat sich auch von allen verabschiedet und verpackte das Gerät in ihren Inventar.

„Ich wäre soweit.“ lächelte Sherry Sina an die einen Arm um sie legte. Neia gesellte sich dazu und wird ebenfalls um den Bauch gehalten. Vorsichtshalber ließ Sina den Knochenschwanz um alle wickeln.

„Nicht erschrecken Neia und den Beutel schön fest halten.“ wies die Dämonin an und flog hoch. Alle Freunde werden immer kleiner und sie winkten ihnen zum Abschied.

„Dann ab nach Hause.“ grinste Sina, ließ ihre Flammenflügel aktivieren und sauste mit einer Geschwindigkeit, wo niemand sie mehr sehen konnte.

„Uff…“ drückte der Wind gegen Neias Gesicht. „Ich kenne ein paar Zauber um zu fliegen, aber nicht mit dieser Geschwindigkeit.“

„Sina kann noch schneller werden, aber wir wollen ja nicht, dass die Fledermäuse weg fliegen.“ hatte Sherry ein sehr freudiges Gesicht. Die Fledermäuse waren übrigens alle bewusstlos gewesen, was in dem Fall besser ist.

Und damit… flog Sina zurück nach Hause.

Kapitel 453

Ich bin wiedergeboren und die große Abschiedsfeier?

Die Abenteurer verabschiedeten sich von dem Mitarbeiter des Kolosseums. „Denke, wir sollten langsam… überlegen, wie es weitergeht oder?“ fragte Thomddir.

„Machen wir das wenn wir uns mit den anderen im Gasthaus treffen. Vermutlich warten sie schon.“ schmunzelt Sina. Die Dämonin schaute sich die Zerstörung an und kam zum Entschluss: „Glaube, der weitere Grund warum es immer tausend Jahre stattfindet ist, weil die Reparaturen solange dauern.“

„Vermutlich und werden bestimmt immer beten, dass das nächste Turnier nicht so eine Zerstörung anrichtet.“ grinste Melaine. „Schade dass hier in nächster Zeit keine Wettbewerbe stattfinden werden.“

Alle machten sich auf den Weg zum Gasthaus, als Sina unterwegs jemand sah und ihn mit dem Knochenschwanz direkt hinterher zog. „Eu… re Maje… argh!“ röchelt Igriz.

„Das erspart mir einiges an Arbeit, welch ein Zufall, dass ich dich gefunden habe.“ lächelte Sina sehr fröhlich, aber ihre Freunde wissen es besser, selbst Igriz. Sina ist sehr sauer. „Geht ihr schon mal vor, ich muss da eben was abklären.“

„Du wirst es schon machen und wenn wir hören, dass man eine Leiche in einer Gasse gefunden hat, wissen wir von nichts.“ nickte Neia und verschwand mit den anderen Abenteurern. Als Sina endlich eine… ruhige Sackgasse gefunden hat, ließ sie Igriz los.

„Soo… was könnte der Grund sein, warum… ich nicht so glücklich mit dir bin?“ kniete Sina vor dem Dämon auf dem Boden. Die Dämonenkönigin hat nämlich Igriz die ganze Zeit mit ihrem Schwanz über den Boden geschliffen.

„Erm… wegen den Gerüchten?“ rieb sich Igriz an den Hals. „Wo… genau ist das Problem Lilith?“ wirkte der Dämon ein bisschen ahnungslos.

„Richtig… angeblich… sollen einige meinen Titel ohne große Hintergedanken aufgesagt haben, unter anderem ihr. Normalerweise würde ich dich und die anderen lynchen wollen, aber der Fehler lag ja nicht mal bei euch, sondern bei mir.“ lächelt Sina und hielt ihren Kopf leicht schräg.

„Warum… bist du dann so sauer auf mich? Wir haben in dieser Hinsicht doch nichts falsches gemacht.“

„Der Fehler war, euch zu sagen, dass ihr unter keinem Umständen meinen Titel in der Öffentlichkeit aussprechen sollt. Privat ist es was anderes, aber nun war der Salat halt da. Ich denke, ich habe es mit meinem Talent geschafft, der Welt weis zu machen, dass ich nur ein Dämon bin, aber kein Dämonenkönig.“

„Ah… ok? Ich denke… ich sollte es den anderen ebenfalls ausrichten?“

„Mensch, du bist ja richtig klug! Ich will, dass du den Rest der Idiotenbande aufklärst, dass ich ein bisschen sauer bin. Deswegen solltet ihr euch schon mal überlegen, wie ihr mich wieder beruhigen könnt, denn ihr werdet morgen alle kommen.

Falls… es zu kompliziert war. Du sagst den anderen, No-Go mich als Dämonenkönigin an zu sprechen in der Öffentlichkeit, wenn wir Privat sind verlange ich es! Der Grund ist relativ einfach: Solange jeder glaubt, ich bin nur eine einfache Dämonin, gibt es in der Zukunft keine Probleme, sollte der Krieg ausbrechen.

Das gibt mir mehr Handlungsmöglichkeiten und ich muss mich nicht immer rechtfertigen, warum es zwei Dämonenkönige gibt, dies und jenes, du verstehst? Eine Weltherrschaft, die erringt man nicht, indem man es laut und öffentlich macht.

Nein, das macht man schön im Stillen. Gerade du müsstest ja verstanden haben, dass rohe Gewalt und Masse ja bisher nie… so wirklich geklappt hat oder? Wenn ich sogar ehrlich bin… wieso hat nie ein Dämonenkönig so geplant, dass seine Leute weiter angreifen, selbst wenn er stirbt?

Na ja… das ist jetzt eh egal, dafür bin ich nun da.“ streichelt Sina den Dämon an der Wange, wo ihn ein kalter Schauder über den Rücken runter ging.

„Scheiße… du warst schon immer unheimlich Lilith…“ murmelt Igriz.

„Danke für das Kompliment und das als Dämon, dabei gebe ich mir nicht mal richtig Mühe. Muss wohl ein angeborenes Talent sein.“ lächelt Sina nun glücklich.

„Auf jeden Fall richtest du es den anderen aus, dass wir uns nun an meinen Plan halten. Morgen reisen wir alle ab, aber ihr bekommt einen Führer, damit es keinen Stress auf der Reise gibt. Dazu werde ich morgen mehr sagen.

Also… genießt euren letzten Tag in dieser Stadt, danach geht es los.“ stand die Dämonin auf und ging, ohne abzuwarten ob Igriz noch was sagen will. „Natürlich… eure Majestät…“ und da krachte das Knochenschwert vor seine Nase. „Erm… Entschuldigung Lilith…“

Sina ging nur mit den Augen rollend aus der Gasse raus. „Da wird noch einiges auf mich zu kommen…“

Einige Zeit später fand Sina ihr Gasthaus und machte sich direkt auf den Weg in den Biergarten, als sie eine… Kanonenkugel mehr oder weniger am Bauch traf und mit der Dämonin auf den Boden fällt.

„Ich… bin echt froh, dass du eine Frau bist Sherry… Stell dir mal vor… ich wäre schwanger.“ murmelt Sina mit geschlossenen Augen.

„Du wirst eine sehr interessante Mutter.“ kommentierte Sherry mit einem Grinsen auf dem Gesicht. „Ich habe dich gemerkt und wollte dich umarmen… JA, ich bin mal wieder dabei gerannt und über einen Stein gestolpert.“

„Um Himmels willen… ich habe nicht mal den Wunsch nach eigenen Kindern. Dafür habe ich genug andere Kinder, die noch erzogen werden müssen…“ hob Sina eine Augenbraue hoch und starrte Sherry ins Gesicht.

„Oder die Kinder müssen die Mutter noch erziehen.“ merkte Suki von der Seite an. „Hmm… wundere mich, wie die Kinder aussehen könnten von dir?“

„Bitte… ich habe keinen Kinderwunsch, wirklich. Solange die Welt vor Exos nicht sicher ist, würde ich meinen Kindern nicht mal einen Gefallen damit tun. Einerseits würde ich mir unendliche Sorgen um sie machen, anderseits sie um mich. Können wir das Thema wechseln bitte?“ rollte Sina mit den Augen wieder mal.

Suki sowie Sherry halfen Sina auf und gingen gemeinsam auf die restliche Bande zu, die das Theater in Ruhe angeschaut haben. „Irgendwie warte ich auf den Tag, wo Sherry in einem Duell gegen Sina gewinnen wird.“ grinste Christoper.

„Möglich, sie braucht ja nur auf Sina zu zu rennen. Hmm… ob sie Exos damit eigentlich auch überraschen könnte?“ grübelte Neia auf einmal.

„Als ob ich meine Freundin gegen den Spinner kämpfen lasse, soweit kommt es noch.“ merkte Sina direkt an. „Ich denke, jeder hat meine Rede gehört, lassen wir uns einfach überraschen, was uns auf Alliancia erwarten wird.“

„Ein Opfer der dämonischen Gesellschaft, auf die Idee kannst ja nur du kommen.“ murmelt Lara. „Aber das ist ja genau das, wo man die Viecher… eh Alliancianer am ehesten überzeugt bekommt oder?“

„Hmm… ist Zada doch ein schlechter Einfluss, wenn dein „Vampirslang“ wieder durchkommt?“ hob Sina eine Augenbraue hoch. „Lass meine Freundin in Ruhe!“ umarmte Lara Zada direkt. „Sie hat nichts böses getan. Wie ich es schon mal gesagt habe, lebt mal 2000 Jahre unter Vampiren, da rutscht dir schon mal so was aus der Zunge raus!“

„Uh… ich wollte schon immer mal von einem Helden beschützt werden.“ grinste Zada glücklich. „Ich habe mir schon ein paar Gedanken gemacht, wie die Vampire es sehen werden, aber wenn ich ehrlich bin, es dürfte allen Clans ziemlich egal sein, als was ihr euch outet, letztendlich seid ihr auch eine Clanführerin oder?“

„Das denke ich nämlich auch. Vielleicht wird Layla sich ein bisschen aufregen, aber mit ihr spreche ich eh erst, wenn ihre Leute in Fanfoss angekommen sind. Bis dahin haben sich unsere Gemüter ein bisschen beruhigt.“ nickte Sina.

„Soo… ich denke, jeder kann es sich nun denken was jetzt kommt. Abschied nehmen von der Stadt und diesem Kontinent. Ich habe meinem Dämonen unterwegs ein bisschen… meine Meinung erklärt, aber er wird morgen mit dem Rest kommen.

Aufgrund das Melaine keine Schiffsreise oder ähnliches zur Hand hat und wir auch die Dämonen dabei haben, wird es eine… hmm ein langer Fußweg werden. ICH zumindest werde fliegen und nehme Sherry sowie Neia mit. Tio, Mio, Lara und Zada, euch nehme ich ebenfalls mit.“ schaute Sina die Vampire ernst an.

„Eh… wie willst du denn sechs Personen befördern? Ich werde mich bestimmt nicht an deinen Schwanz klammern!“ wehrte Lara sich sofort.

„Als ob ich so wahnsinnig wäre und euch alle an meinem Schwanz hängen lasse. Nein, ihr werdet euch alle in Fledermäuse verwandeln und in einem Rucksack oder ähnlichem gesteckt. Wenn ich mit meinem Flammenflügel fliege, sollte es ja nicht wirklich von langer Dauer sein.“

„Nein!“ „Bitte nicht das“- „Diese Schmerzen!“ „Muss… ich das wirklich machen?“ kam sofort ein Chor voller Geheule von den Vampiren.

„Also… ihr wollt euch alle nicht verwandeln, habe ich das richtig verstanden?“ fragte Sina höflich nach. „Ich kann mich überhaupt nicht mehr daran erinnern, wann ich mich das letzte Mal verwandelt habe.“ murmelt Lara. „Und dann noch mit deiner Flugtechnik? Da sterbe ich doch nur.“

Lisa, die sich unter dem Hemd von Kyllia versteckte, nickte verständnisvoll, also… dass man als Fledermaus schnell sterben kann.

„Ist das… euer letztes Wort, dass ihr euch nicht verwandeln wollt?“ fragte Sina nochmal höflich nach, Sherry ahnte schon was gleich passiert. Alle Vampire nickten mit einer Heftigkeit, als würde ihr Leben daran hängen.

„So ein Pech aber auch. Ich befehle euch, Mio, Tio, Lara und Zada, dass ihr bis MORGEN nicht mehr das Gasthaus verlassen dürft. Des weiteren befehle ich euch, DASS ihr euch in Fledermäuse verwandelt, ohne wenn und aber.

Mio, Tio, ich habe Ma Shi versprochen, sobald das Turnier zu Ende ist, dass ihr schnellstmöglich wieder an der Rezeption arbeitet. Lara und Zada, eure Anwesenheit ist vonnöten, weil wir in Fanfoss ein eigenes Vampirtreffen organisieren werden.

Denkt ihr, ich mache es nur aus Spaß, euch verwandeln zu lassen? Ich habe so viele Dinge in Fanfoss zu erledigen, da werdet ihr es ja überleben, nur für diese Zeit als Fledermaus zu sein. Außerdem brauche ich auch deine Hilfe Zada, ich habe da einige neue Ideen, da brauche ich dich einfach dabei.

Ansonsten, wer jetzt noch einen Einspruch legen will, kann mit Knochi sprechen, er wird in dieser Beziehung mein Ansprechpartner werden.“ ließ Sina die Chefin raus. Nun sah jeder vier todunglückliche Vampire, die alle den Kopf hängen ließen.

„Wie kommst du auf die Entscheidung, dass ich mitkomme?“ wirkte Neia interessiert, weil sie bisher noch nicht geflogen ist mit Sina.

„Nun, ich denke, du willst mit Sherry bestimmt diese eine „Sache“ machen. Je früher desto besser, dann… hattet ihr doch noch andere Pläne gehabt oder? Zusätzlich… möchte ich nicht, dass die Elfen deinen neuen Status kennen, so… lass mir dir noch ein bisschen den Frieden geben.

Vielleicht fällt mir ja dann auch was ein, worauf du mich angesprochen hast. Mit deinem Zauberstab, der jede Form annehmen kann… vielleicht hätte ich was im Kopf.“ lächelt Sina etwas unsicher. „Oh? Das freut mich aber.“ lächelte die Blutelfe.

„Ich werde mit Rubina dann ebenfalls fliegen.“ teilte Suki mit und bekam auf einmal von Sina einen Kompass. „Hier, den leihe ich dir. Damit kannst du direkt Fanfoss ansteuern.“

„Ah… wie nützlich, danke Mutter… Vielleicht sollte ich auch ein oder zwei dieser Kompasse von Christoper kaufen. Früher hätte ich jedem recht gegeben, dass… sie unpraktisch sind. Doch in der Luft hat man keine Hindernisse oder ähnliches oder?“ freute sich Suki. „Wuhu ich fliege mit Mama!“ freute sich Rubina ebenfalls.

„Ich… werde auch fliegen und könnte Mel noch mitnehmen, denn Nea…“ schaute Kyllia ein bisschen zweifelnd die Arachne an. „Nichts ungut, aber alleine dein Gewicht könnte Probleme machen.“

„Danke für das Angebot, aber… ich gehe mit Christoper. Soweit ich verstanden habe, wollte er ja eh mit Louis und den Dämonen den Fußweg gehen. Dann kann Nea sich auch uns direkt anschließen.“ schüttelt Mel den Kopf. „Außerdem… wäre mir auf Dauer in der Luft… ein bisschen schlecht geworden.“ fügte Nea hinzu.

„Öh… ok? Also ich hätte noch Platz, wenn wer mit will. Ich bin halt nur nicht so schnell wie meine große Schwester.“ schaute Kyllia Falko, Melaine und Thomddir an.

„Ich bleibe hier. Wenn wir morgen alle gehen, werde ich direkt meinen Clan aufsuchen und meinen Wunsch direkt umsetzen. Es kann also sein, dass ihr für einige Zeit nichts von mir hören werdet, denn dann bin ich auf einer Jagd.“ teilte Melaine ihr Vorhaben mit.

„Danke, aber ich werde Christ und Louis nur bis zum Verbindungstunnel begleiten und dann meinen eigenen Weg gehen. Die meisten haben es schon mitbekommen, aber ich habe immerhin eine Familie, die ich pflegen will.“ sieht man Falko nach langer Zeit wieder leicht grinsen.

„Dasselbe wie Falko. Sobald wir durch den Verbindungstunnel durch sind, werde ich direkt meinen Berg angehen. Ich werde dir einen Brief zuschicken, wenn ich weiß, wie der König die Sache mit dem Dämon sieht Sina.“ nickte Thomddir sehr ernst.

„Scheinbar fliege ich halt mich, auch nicht schlimm.“ zuckte Kyllia mit den Flügeln. „Denke, dass ich dann im Laufe des Tages oder Abends dann auch in Fanfoss ankommen werde.“

„Ich danke dir in dieser Hinsicht nochmal, dass du für mich auf die Dämonen aufpasst Louis. Denke, ich werde mit Prashi reden, dass sie dir nicht vielleicht gleich den Kopf abreißen sollte oder so… Keine Ahnung, wie sie ist, wenn sie richtig wütend ist.“ bot Sina dies an.

„Ah… ich auch nicht.“ bekam Louis wieder tote Augen. „Ach komm schon, wenn ihr euch richtig liebt, werdet ihr dieses kleine Problem schon überstehen.“ stupste Zhin ihn auf einmal von hinten an.

„Wenn du möchtest, kann ich dir einen Trick geben, wie du deine Frau um die Finger wickelst, bevor sie den Mund aufmacht, nah interessiert?“

„Ich schwöre auf jetzt und hier, dass ich NIE wieder einen Trick von dir beigebracht bekommen will.“ starrte Louis den rotbärtigen Mann an.

„Mir ist das egal, ich hätte es an Sina gezeigt und sie wäre dann ebenfalls auf dem Boden. Ist alles nur eine Frage der Technik.“ grinste Zhin dreckig.

„Eher wird Sherry dich umbringen, als dass du in meine Nähe kommst.“ schmunzelt Sina, als sie ihre Freundin beobachtet.

„Habe ich richtig gehört, dass ihr alle morgen gehen wollt?“ fragte auf einmal Belinda. „Dann werde ich dafür sorgen, dass wir heute Abend ALLE die größte Feier bekommen!“

Einige Stunden später…

Alle feierten im Biergarten das Ende des Turniers. Die gesamte Gruppe von Zhin, von den Behemoths nimmt sogar Rokea teil und dann halt die üblichen Verdächtigen. Doch manche Personen… hätte man nie ein weiteres Mal treffen lassen dürfen.

Jimdo setzte sich vor Christoper und Mel mit einer Armbrust und einer Tasse Kaffee. „Hallo mein Freund, ich hoffe, dein Freund hat dir meine Nachricht weitergeleitet?“

„Erm… ernsthaft. Deine Frau hat mich geküsst, während ich mich in diesem Zeitpunkt konzentriert habe, nicht ins Wasser zu fallen. Außerdem war ich in Mel hier verliebt, dass passte mir… so überhaupt nicht, was Daszum mir angetan hat!“ wehrte sich Christoper direkt.

„Hmm, der Mann sieht nicht so aus, als würde es ihn groß interessieren.“ murmelt Mel, während sie weiterhin die Hand von Christoper hielt.

„Deine Freundin hat es erkannt. Nun… feiern wir alle ziemlich gemütlich und ein Todesopfer dürfte die Stimmung drücken. Nun hast du die Wahl der Qual: Ein Pfeil in den Hintern, diese Tasse mit leckerem warmen Kaffee oder du beweist mir, dass du deine Freundin wirklich liebst.“ lächelte Jimdo boshaft.

„Erm… und wie soll der Beweis sein?“ „Huch? Ein Kuss natürlich, ich werde doch jetzt nicht irgendwas unmoralisches verlangen.“

Erstaunt schaute Christoper Jimdo an, aber er meinte es komplett ernst. „Eh… Mel wollte es langsam angehen als, gi… *schmatzt*“ küsste Mel gerade Christoper auf den Mund.

„Schade, dann trinke ich den Kaffee.“ zuckte Jimdo mit der Schulter und verschwand, während Mel immer noch Christoper küsste.

„Na, na.“ stupste Daszum Kyllia von der Seite an die Wange mit einem Finger. „Und hat mein Tipp dir geholfen? Du versteckst doch irgendetwas oder?“

„Und… wie er geholfen hat…“ murmelt Kyllia ganz leise. „Und wo ist deine Freundin Lisa? Meine… Lara und Zada sind ja wie geschaffen, ist doch traurig dass deine Lisa nicht auch hier ist.“

„Erm… sie… ist… nah an meinem Herzen. Genau.“ nickte Kyllia mit roten Wangen, während Daszum eine Augenbraue hoch hob. „Hmm?“ und schaute in den Ausschnitt von Kyllia wo ein Augenpaar sie ebenfalls anstarrte.

„Ah… wie…“ wollte die Katzenfrau was sagen, aber Kyllia legte ihr sofort eine Hand auf den Mund. „PSSS, die anderen sollen es nicht wissen!“

„Hmmppff, Hmmm…. danke. Das ist ja… mal süß!“ streichelt Daszum den Kopf der Fledermaus, während sie Schlitzaugen bekam. „Erm… ich wäre dir dankbar, wenn du meine Freundin nicht wie ein Tier behandeln würdest…“ flüstert Kyllia.

Tick, Tack, Tick, dann ging eine Glühbirne auf. „Das… ist deine Freundin? Eine Fledermaus? Warte… dann ist sie ja ein Vampir oder?“ flüstert Daszum grinsend zurück. „Tut mir leid, wusste ich nicht.“

Es quietschte irgendetwas und Kyllia steckte die Fledermaus tiefer in ihren Ausschnitt rein. „Ja, dein Tipp war Gold wert, danke. Nur… muss ich meine Freundin vor ihrer Familie verstecken, bis… sich die Wogen ein bisschen geglättet haben.“

„Verstehe, dann hoffe ich doch, dass ihr eine lange Beziehung haben werdet. Eine Dämonin und eine Vampirin, man lernt nie aus.“ wurde das Grinsen von Daszum nur breiter.

„Wie geht es deinen Verletzungen Rokus?“ fragte Sherry den großen Tiermensch. „Besser, danke für die Nachfrage. Hier… das möchte ich dir gerne noch schenken.“ meinte Rokus und legte vor Sherry zwei seltsame Apparate hin. „Was… ist das genau?“

„Einer meiner Leute baut die… eigenartigsten Dinge, wo viele nicht viel mit anfangen können, aber dieses Teil hier… finde ich, hat einen Nutzen… Man richtet… dieses Teil auf jemanden und drückt dann hier drauf.

Nicht erschrecken, es wird einmal kurz hell… *klick* und… keine Ahnung wie es funktioniert, aber aus diesem Teil kommt dann der Bereich raus, was es… erm… geblitzt hat.“ zog Rokus ein kleines Stück Papier und hielt es Sherry.

„Wow! Das bin ja ich!“ freute sich Sherry. „Das… darf ich wirklich haben?“ „Ja, deswegen schenke ich es dir. Damit kann man Erinnerungen festhalten und… wenn eine Zeit vergangen ist, schaut man sich diese Papiere an.

Am Anfang hielt ich nicht viel davon, doch… je älter man wird, desto mehr Dinge sind im Leben passiert oder? Dann kann es schon passieren, dass man einiges aus der Vergangenheit verdrängt oder vergessen hat.

Meine… Frau hat sehr viele Papiere von unserer Tochter gemacht und… Bevor es nur herum liegt, sollte es jemand haben, der eher was damit anfangen kann.“ lächelte Rokus am Ende traurig.

Sherry legte eine Hand auf Falko´s Schulter. „Hmm?“ „Kannst du für mich zweimal auf diesen Knopf drücken? Ich möchte mich gerne neben Rokus setzen. Ich denke… das wäre eine sehr schöne Erinnerung.“

„Das… brauchst du nicht zu machen.“ wehrte sich Rokus, aber das hielt Sherry nicht ab. Sie setzte sich neben den riesigen Behemoth, was schon so ein eigenartiges Bild gibt. „Und wie ich es machen kann. Wie kann ich denn die Chance verpassen, eine Erinnerung mit meinem Rivalen machen zu lassen?“

Falko tat es wie gewünscht und man sah auf dem Papier eine grinsende Sherry mit Rokus, der etwas… neutral wirkte. „Hier, das gehört dir.“ drückte Sherry das Papier in die große Hand.

„ … Danke.“ lächelte Rokus dann doch ein bisschen, während Sherry anfing überall Erinnerungen aufzufangen. „Denke… du wärst auch damit einverstanden oder Schatz?“ schaute Rokus in den Himmel.

Doch an einem Tisch… herrschte geradezu eine brennende Stimmung. Ein großer runder Tisch, mehrere Personen. Jeder starrte sich abwechselnd an. Teilnehmer: Sina, Rokea, Zhin, Nitir, Thomddir, Zuzan, Flai.

„Wir haben das letzte Mal nicht herausgefunden, wer der Stärkere ist und es kam zu einem Unentschieden. DAS werden wir heute nachholen mit weiteren Teilnehmern!“ sagte Zhin sehr ernst.

„Stimmt, es kann nur auf eine Art und Weise festgestellt werden.“ nickte Nitir ernst. „Ich bin zwar kein Champion mehr, aber ich habe noch meinen Stolz!“

„Als ob ihr Luschen es nochmal schaffen könntet, mir solange zu trotzen! Diesmal muss ich ja meine Ehre als Dämonenkönigin verteidigen!“ ließ Sina die Finger auf dem Tisch spielen.

„Ich bin mir nicht… so sicher, warum ich mit machen soll, aber wenn Sina mitmacht, dann sollte ich es auch machen.“ wirkte Rokea ein bisschen ahnungslos.

„Glaub mir Mädel, das wirst du sehr schnell verstehen. Selbst wir Zwerge tragen solche wichtigen Kämpfe aus. Da ist es natürlich meine Pflicht daran teilzunehmen.“ hat Thomddir seine Arme verschränkt. Zuzan und Flai sagten nichts, aber man sah ihnen den Ernst in den Augen an, nicht nochmal so früh zu versagen.

„Ernsthaft… was machst du da Mutter?“ wundert sich Suki. Dann kam Belinda mit einem sehr breiten Grinsen und stellte vor jedem Teilnehmer einen dicken Bierkrug hin. Ingo und seine Tochter schoben schon die Bierfässer hinterher, während Suki langsam ahnte was gleich passieren wird.

„Halt dich daraus mein Kind. Du bist noch zu jung für solche wichtigen Kämpfe.“ antwortet Sina nur, während Nitir den Bierkrug sehr interessant fand. „Ich… verstehe…“ schüttelt das Katzenmädchen ihren Kopf.

„So! Sina, Zhin und Nitir haben 17 Bierfässer geschafft. Bei so vielen Teilnehmern müssen es mindesten 40 Bierfässer werden. Gewonnen hat der, wer zuletzt noch auf seinem Stuhl sitzt!“ klatschte Belinda, der Kampf wurde eröffnet.

Während im Hintergrund das Wetttrinken stattfand und wieder ihre Zuschauer bekommen hat, machte Sherry weiter fleißig „Erinnerungen“ oder wie Sina später sagen würde: Bilder.

Alle unterhalten sich auf die eine oder andere Weise und man kann sagen was man will. Jeder hat jetzt in diesem Moment den größten Spaß.

Kaum einer hätte früher vermutet, dass die Teilnehmer des Turniers alle gemeinsam so gelassen feiern können wie jetzt. Dies werden sie auch brauchen, denn die Zukunft ist immer noch unbekannt und voller Gefahren.

„TRINKT! TRINKT! TRINKT!“

Kapitel 452

Ich bin wiedergeboren und die Siegesprämie?

Die Übertragung wurde von Ronda beendet und Sina schaute ihre Freunde an. „Und… was denkt ihr? Wird meine Rede funktionieren?“

„Ich denke schon. Immerhin hast du alle immer an deine guten Taten erinnert. Doch… rechne damit, dass der Gildemeister Ma Shi dir eine Predigt halten wird.“ schmunzelt Neia. „Meine… dafür hat er sich ja damals richtig viel Mühe gegeben bei seiner Rede oder?“

„So wie Neia es sagt und wie du es so gerne betonst: Die Konsequenzen sind dir dann auch wiederum egal. Es war aber zumindest interessant zu hören, wie du die Wahrheit und Lüge wieder so verdrehst, dass es schon unheimlich werden kann, dir zuzuhören.“ grinste Christoper.

„Wir müssen einfach abwarten, wie es sich entwickelt.“ meinte Louis. „Die Tiermenschen sind ja geradezu begeistert von dir gewesen und hättest ein Zuhause, solltest du unerwünscht sein in Alliancia.“

„Ich glaube nicht, dass man Sina aus dem Kontinent verscheuchen wird. Sie würden sich selber alle keinen Gefallen damit tun, zumal sie ja offen gesagt hat, dass sie Fanfoss verteidigen wird. Die Bewohner würden sich ja nur ins eigene Fleisch schneiden, eine so starke und berühmte Person wegzuschicken.“ kratzte Melaine sich an der Wange.

„Hm… mit der Rede wirst du die Zwerge auf deiner Seite haben, zumindest werden sie dich als neutrale Person betrachten. Himmel, ich kenne nicht mal einen Zwerg der über tausend Jahre alt geworden ist, von daher…“ zuckte Thomddir die Schulter.

„Du wirst es schon überleben.“ brummte Falko nur. „Können wir nun die Prämie abholen?“ „Du bist und bleibst eine Spaßbremse…“ murmelt Christoper.

„Danke für eure ehrlichen Meinungen.“ lächelte Sina wieder zuckersüß. „Da jemand ungeduldig wird… frage ich direkt mal Ronda und so…“

Gesagt, getan. Ronda sowie Chuz führten die Abenteurer zur Schatzkammer. „Chuz, hat sich eigentlich was mit der Druidengruppe ergeben?“ fragte Sina zwischendurch.

„Hmm, sie selber waren weder am Gold noch am Gespräch interessiert, aber ich soll ausrichten, dass sie über die Informationen sehr dankbar sind. Ich… bin mir jetzt nicht sicher, ob sie nun nach Vurdinia reisen werden oder nicht.

Alleine, dass sie für uns die Arena mit den Pflanzen aufgebaut haben war schon sehr… zeitaufwendig gewesen. Wenn ich es richtig verstanden habe, machen sie solche Dinge sehr ungern, weil sie in den Lauf der Natur eingreifen würden, was eigentlich nicht nötig wäre.

Gut, unser Mann hatte nur argumentiert, dass die Zuschauer sowie Kämpfer vermutlich in 500 Jahren alle gestorben wären, wenn man die Arena auf natürliche Weise wachsen ließe.“ grinste Chuz über den Witz.

„Hmm… bis Vurdinia wieder eine blühende Landschaft wird, dürfte es mehrere Jahrtausende benötigen, alleine dass irgendwie Bäume oder ähnliches dort wächst.“ nahm Sina dies alles zur Kenntnis.

Dann war es soweit… Ronda öffnete mit einem Grinsen die Tür und man konnte jetzt schon das Glitzern sehen. „Hier ist es… euer wohlverdienter Sieg. Gegenstände, die es kein zweites Mal geben wird. Gold und ähnliches.“

Die Abenteurer staunten, was sie alles zu sehen bekamen. „Wow… alleine das Gold wächst ja einen die Gier im Herzen.“ sah man das Gold in den Augen von Thomddir.

„Und… das gehört uns alles?“ fragte Melaine vorsichtshalber nochmal nach, Chuz und Ronda nickten. „Alles. Der Grund, warum das Turnier alle tausend Jahre stattfindet ist, solange benötigen wir und die Mitarbeiter in der Zukunft, bis diese Kammer wieder voll ist.

Gold, Juwelen oder andere Währung sind am einfachsten zu füllen, aber… es sind die Gegenstände, die so viel Zeit brauchen. Alleine diese Bücher dort auf dem Tisch, beinhalten Zauber, die vermutlich vor langer langer Zeit in Vergessenheit geraten sind.

Ihr könnt alle davon ausgehen, dass niemand auf dieser Welt einen ähnlichen Gegenstand haben wird, der hier im Raum liegt. Sie übertreffen bei weitem die Qualifikation einer lebendigen Waffe.“

Die Abenteurer schauten sich alles in Ruhe an, nur Sina stand vor einer großen schwarzen Schmuckkiste, die mehrere Schubladen hatte. „Das nehme ich. Ich weiß… nicht warum, aber mein Instinkt sagt mir, dass die Ringe und Ohrringe hier mir weiterhelfen werden.

Sina schob die Schubladen zurück und verschloss den Deckel. „Ich schlage folgendes vor: Jeder sucht sich einen Gegenstand seiner Wahl aus und bekommt auch dazu eine volle Goldkiste.

Was von den Gegenständen übrig bleibt, dass möchte ich dann meinen Freundinnen weiterreichen, denn… ich denke sie haben es ebenfalls verdient. Hätten sie die Behemoth nicht soweit bearbeitet, wer weiß… ob Rokus dann diesen G-Veto genommen hätte.

Wie gesagt, die Schmuckkiste nehme ich und werde mir den Schmuck zuhause in Ruhe anschauen. Wie seht ihr das?“ schaute Sina in der Runde.

„Nun… ein besserer Vorschlag lässt sich jetzt nicht finden oder? Nicht das wir alle Goldprobleme hätten, wenn sind es ja nur die Gegenstände, die uns bei den Kämpfen gegen die Götterbestien helfen sollen.“ schien Louis dem Vorschlag nicht abgeneigt zu sein.

Der Rest nickte ebenfalls bei dem Vorschlag und schon fing das große Grübeln an. Glücklicherweise lag eine kleine Erklärung neben den Gegenständen, welche Kräfte es hatte, dennoch war die Entscheidung doch nicht so einfach.

„Uh… was nehme… den legendären Zauberstab oder die antiken Zauberbücher?“ war Neia scheinbar ein bisschen überfordert. „Was genau bewirkt denn der Zauberstab?“ fragte Sina.

„Laut dem Zettel reduziert er die Kosten meiner Zauber und erhöht zugleich meine Manaregeneration. Ein weiterer Effekt soll es sein, dass man ihn nicht zerstören kann und er die Form seines Besitzers annehmen kann.“

„Und die Bücher… wenn du die nimmst und lernst, bleiben sie weiterhin erhalten oder nicht? Dabei denke ich mehr an die Bücher, mit denen Sherry mal in Kontakt kam.“

„Hmm… sie bleiben erhalten, doch haben sie scheinbar eine Zeitdauer, bis sie sich auflösen. Das macht Sinn. Kein Wunder, wenn darin Zauber sind, die man nicht kennt.“

„Meine Idee: Du nimmst den Zauberstab und Sherry bekommt die Zauberbücher. Aber sie macht die Bücher nur in deinem Beisein auf. So kannst du und Sherry davon profitieren, denn… sind wir ehrlich.

Niemand außer dir kann mit dem Zauberstab was anfangen. Früher vielleicht, wenn Sherry eine Vollmagierin wäre wie du, aber wir wissen es ja besser.“

„Klingt vernünftig. Dann hätten wir auch gleich zwei Magiekundige, die beide die vergessenen antiken Zaubersprüche nutzen können.“ nickte Neia zu dem Vorschlag. „Machen wir das. Ich nehme den Zauberstab.“

„Dann sammele ich die Zauberbücher ein und sage Sherry Bescheid, dann könnt ihr abklären, wie ihr es gemeinsam handhaben wollt.“ grinste Sina. „Nächster Kandidat.“ dachte die Dämonin weiter.

Christoper schien von allen am unglücklichsten zu wirken. „Was ist los? Nichts… was dir weiter helfen könnte?“

„Leider nein. Irgendwie… hatte ich gehofft, dass ich Mel wegen ihrem Körper etwas geben kann, aber leider nichts.“ schüttelt der Dungeonfarmer den Kopf. „Verstehe und auch nichts für dich selber? Meine… du bist mit Mel ja zusammen oder?

Wenn du weiter diesem risikoreichem Lebensstil nachgehen wirst, solltest du vielleicht überlegen, etwas zu nehmen, dass deine Überlebenschancen erhöht. Ich hätte ja noch gesagt, ein Gerät, wenn du Hilfe brauchst, aber wenn du alleine in dem Dungeon bist, kommt man ja schlecht zu dir oder?

Meine nur, denn ich möchte Mel… nicht erleben, wenn sie in eine Trauerstimmung kommt. Immerhin bist du ja… die erste Person, die sie ganz nah an sich lässt.“ grinste Sina schräg.

„Hmm… an diesem Argument kann ich nicht wirklich was aussetzen.“ grübelte der Dungeonfarmer laut und schien eine Lederrüstung im Auge zu haben. „Du wirst schon was finden, da bin ich mir sicher.“ lächelt Sina.

Thomddir und Melaine schienen keine großen Probleme gehabt zu haben. „Ich nehme diese Pfeife. Dachte immer, dass es ein Gerücht sei.“ strahlte die Wolfsfrau. „Was kann sie so genau?“ wundert sich der Zwerg.

„Wie… soll ich es in einfachen Worten erklären. Neben Abenteurerin, bin ich auch eine richtige Jägerin. Ist ein bisschen eigenartig, wie dann mein Beiname gekommen ist, aber ignorieren wir das einfach.

Mit der Pfeife werde ich in der Lage sein… richtig spezielle und seltene Tiere oder Monster, je nachdem wie einige meinen Wolf betrachten, jagen zu können. Normalerweise braucht man Jahre um überhaupt einen… der richtigen Tiere zu finden.

Ich wollte… mir schon immer den Traum erfüllen, einen ganz speziellen Wolf großzuziehen. Wölfe sind schon von Natur aus sehr sehr schlaue Tiere. Doch diese Spezies, die ich im Auge habe, übertrifft es bei weitem mit ihrer Intelligenz.

Es war ein Zufall gewesen, dass man es überhaupt entdeckt hat und seitdem… träumt jeder Bestienbändiger wie ich, einen dieser Wölfe in die Finger zu bekommen. Ich will dich nicht mit dem Wissen langweiligen, aber wenn ich so einen Wolf an meiner Seite habe, dann könnte er mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sogar Rokus Schwierigkeiten machen.“

„Hmm… das Wölfe schlau sind kann ich verstehen, aber… hat es wirklich so eine Stärke?“ kam die berechtige Frage.

„Und wie. Wir nennen sie Elementarwölfe, denn ihr Fell schimmert in einem Regenbogen, der immer zu wandern scheint. Sie sollen in der Lage sein, zumindest die Grundelemente Feuer, Wind, Erde und Wasser zu beherrschen.

Neben dies haben sie eine Stärke und Schnelligkeit, die meiner mit hoher Wahrscheinlichkeit übertreffen wird. Tja… die größte Hürde wird für mich werden, an einen der Welpen zu kommen, denn so rar wie sie sind, so dürfte es sehr tödlich werden, wenn man an ihren Nachwuchs ran will.“

„Mach… nichts dummes ok? Du hast nur dieses eine Leben und wir brauchen dich noch.“ warnte Thomddir.

„Danke, aber ich werde es schon schaffen. Immerhin habe ich meinen kleinen Schatz zur Seite, denn solch ein Unterfangen werde ich nicht alleine machen. Die Pfeife wird mich zu dem Ort bringen, wo so ein Wolf lebt und wenn ich Glück habe, mit Nachwuchs.

Doch vorher werde ich mit der Pfeife einige Test machen, denn es kann… auch eine Reise ohne Wiederkehr werden. Und was hast du ausgewählt?“

„Panzerfäustling der Zerstörung. Das ist eine lebendige Waffe, die ich über meinen rechten Arm ziehen kann. Christoper hatte leider nicht so eine Waffe im Angebot und auch woanders konnte ich es ebenso nicht finden.

Wenn… ich es richtig gelesen habe, passt sich die Waffe an den Arm des Träger automatisch an und das besondere an dieser Waffe ist, es passt sich meinen Level sofort an. Normalerweise kämpfe ich immer ohne Waffen, doch wenn ich gegen eine Götterbestie kämpfen will, brauche ich leider was härteres.

Dank des Trainings sind wir alle sehr stark geworden, doch das ich ein Unentschieden gegen einen Menschen in einem zwergischen Traditionskampf erzielt habe, wurmte mich dann doch schon ein bisschen.

Der Zusatzeffekt der Waffe ist… dass es die Fähigkeit „Zerstörung“ hat. Wenn ich es richtig verstehe, verstärkt es nicht nur die Fähigkeiten die du im Kampf einsetzt, sondern reduziert auch den Widerstand des Gegners.

Denke, dass ist genau die richtige Waffe für mich, die mir nicht nur im Kampf gegen Götterbestien weiterhelfen wird. Wer weiß, ob es nicht noch andere SV-Monster gibt.“ grinste der Zwerg glücklich.

„Und… was nimmst du Brummbär?“ stupste Sina den Scharfschützen von der Seite an. „Mir gefällt der Spitzname nicht so wirklich.“ knurrte Falco.

„Im Grunde kann ich mit all den Sachen nicht wirklich was anfangen, wenn ich ehrlich bin. Selbst die Ausrüstung dort würde mich nur einschränken, denn ich hoffe wirklich, dass ich nicht wieder gegen einen Tiermenschen kämpfen muss in seiner Werform.“

„Ehm… gibt es nichts was dann deine Pfeile, Zielgenauigkeit oder ähnliches helfen kann? Was ist mit diesem seltsamen Köcher da? Du bist der einzige bei uns, der so was nutzen kann, selbst meine Freundinnen benutzten keine Fernwaffen.“ hob Sina einen leeren Köcher hoch und las den Zettel durch. „Oh…“

„Genau, oh. Jeder Pfeil, den ich aus diesem magischen Köcher ziehe hat ein Element, nur nicht wie der Besitzer es gerne hätte, sondern wie der Zufall es bestimmt.

Das ist etwas, worauf ich wirklich verzichten kann. Entweder es schießt, was ich gerade brauche oder ich lass es sein. Für mich ist das leider ein Reinfall.“

„Ich habe gehört, dass… du einen Sohn hast. Wenn… ich ein Kind hätte, würde ich ihm ja beibringen, was ich selber am besten kann von der Waffe her oder? Nur… so als Gedankenspiel. Für dich ist das vielleicht unbrauchbar, aber wenn du dein Kind von Anfang an mit diesem Köcher trainieren lässt…“

„Hmm… es würde aber Jahre dauern, bis er selber den Köcher tragen kann. Dazu müsste ich selber den Köcher in meiner Freizeit austesten, damit ich weiß, ob er einen Nutzen hat oder nicht.“ grübelte Falko.

„Es eilt nicht oder so, weißt du? Es war nur so eine grobe Idee, bevor du überhaupt… nichts hier hast. Vielleicht gibt es ja doch mal einen Moment, wo du einfach nur stur Pfeile aus dem Köcher ziehst, um deinen Feind abzulenken.

Wenn es alle Elemente abschießt, kannst du dir ja selber eine Formel ausrechnen, mit welcher Wahrscheinlichkeit, welches Element kommt.“

„Himmel, gibt her sonst hörst ja nie auf, mir den Mund fusselig zu reden.“ rollte der Scharfschütze die Augen und riss ihr den Köcher aus der Hand. „Gern geschehen.“ grinste Sina und ging nun zum letzten Abenteurer hin, dem Schwertheiligen.

„Wenn ich nicht schon eine lebendige Waffe hätte, würde ich mir davon eine aussuchen. Doch es war noch nie gut gewesen, zu gierig zu werden.“ antwortet Louis, bevor Sina fragen konnte. „Verstehe… wo liegt dann das Problem?“

„Ich habe kein Problem, denn meine Wahl liegt zwischen den Stiefeln der Schnelligkeit und Stiefeln der Grausamkeit.

Neben dem Vorteil, dass sie eine extreme Resistenz gegenüber allem zu sein scheinen, ist bei der Schnelligkeit Fakt, dass ich mich schneller bewegen kann beim laufen. Auf dem ersten Blick ist es toll, dass dumme ist nur….

Es bringt nichts, wenn ich Gegner wie Taos habe, die einfach hohe Attribute haben oder? Dazu müssten meine Attribute auf dem Niveau sein, wo mir die Schnelligkeit nützt.

Bei den Stiefel der Grausamkeit… wenn ich es richtig verstehe, löst es den Effekt aus, dass mein Gegner nicht auf die Fähigkeiten wie Regeneration und ähnliches zurückgreifen kann, ähnlich wie Sherry´s Schwert.“

„Hmm… das kann ich sogar nachvollziehen. Wozu würdest du denn tendenziell tendieren?“ nickte Sina verständnisvoll.

„Wenn die Götterbestien alle eine Größe haben wie die bisherigen, dann bringen mir die mit der Schnelligkeit eher was. Da denke ich immer wieder nur an Titanus, wie ich verzweifelt mit den anderen den Strand hoch gerannt bin.

Doch in letzter Zeit haben wir es auch mit Gegnern zu tun gehabt, die mit nervigen Fähigkeiten gekommen sind wie Resistenten, Regeneration und ähnlichem.“

„Dann nimm doch die mit dem Effekt Grausamkeit. Die Götterbestien haben eigentlich auch die nervigen Fähigkeiten, zumal du dir dann auch sicher sein kannst, DASS deine Angriffe was bewirken oder?

Bezüglich der Attribute kennst du ja meine Methode, wenn du dich daran weiter hältst, bist du auf dem richtigen Weg. Dazu lässt du dir dann die passenden Aufträge von Prashi geben, wo es richtig schön viele Monsternester gibt.

Wenn… der Zeitpunkt gekommen ist, wirst du selber eine Schnelligkeit haben und zwar auch so, wie du es haben willst.“ gab Sina ihre Meinung.

„Ich bin froh, dass du meine Freundin bist, denn auf dein Urteil kann ich mich verlassen. Bin wirklich gespannt, was die Ringe und ähnliches dir für Vorteile bringen.“ lobte Louis sehr ehrlich.

Unbewusst bekam Sina rote Wangen und freute sich ein bisschen. „Ich auch. Dann… würde ich sagen, jeder hat sich was ausgesucht, was er wollte oder?“ schaute die Dämonin in die Runde und alle nickten.

„Dann sammele ich den Rest ein und verteile es dann unter meinen Freundinnen. Bei einigen der Gegenstände habe ich schon eine Idee, wer was bekommen sollte. Ich habe meine Truhe schon genommen mit dem Gold.

Wenn was übrig geblieben ist, können wir dass nochmal aufteilen oder sogar dem Turnier spenden, denn… sie werden vermutlich über Spenden glücklich sein. Meine… das Kolosseum sah schon mal besser aus.“ grinste Sina.

„Machen wir das so. Ohne dieses Kolosseum wären wir nicht soweit gekommen wie wir wollten oder?“ nickte Thomddir. „Also mit der Spende oder hat jemand massiv Schulden auf dem Buckel?“

„Ich nicht, aber bevor wir das in die Länge ziehen… Wer ist dafür, dass das restliche Gold gespendet wird, soll die Hand hochheben.“ schlug Neia vor und alle hoben die Hände hoch.

„Das… ist doch nicht nötig.“ lächelte Ronda. „Ich… will es nicht ablehnen, aber… ich kann es auch wiederum verstehen, warum ihr das macht.

„Doch, nehmt es ruhig.“ nickte Melaine. „Nun… es sind dann noch… sechs volle Goldtruhen? Seid ihr wirklich sicher?“ hakte Chuz nach.

„Sehr sicher. Immerhin hat unsere Kameradin da drüben glaube ich diese komischen Trommeln bei der Anmeldung zerstört, ihre Freundin einen der Ballons und dann halt noch das Kolosseum selbst. Also ja, nehmt es.“ brummte Falco.

Ronda und Chuz schauten sich kurz in den Augen, dann verbeugten sich beide vor den Siegern. „Wir… bedanken uns wirklich vom Herzen über die Spende.“ antworten beide synchron.

„Gerne geschehen.“

Kapitel 451

Ich bin wiedergeboren und das Chaos?

„Erm… kannst du mir erklären, was Sina da eben gemacht hat?!“ saß eine sehr… wütende Vampirkönigin im Zimmer.

„Tja… unsere Freundin hat sich als Dämon geäußert, nicht mehr und nicht weniger. Vermutlich hatte es was mit dem Gerüchten zu tun gehabt, weswegen sie dies im Keim ersticken wollte und zugleich ein bisschen die Wahrheit von sich gegeben hat.“ streichelt Lord Roman sein Bart.

„Super, damit kann ich eigentlich alle meine Pläne aus dem Fenster werfen!“ tobte Layla und warf das Glas gegen eine Wand. „Kann Sina nicht… einmal irgendwie… kein Chaos anrichten? Ist das denn zu viel verlangt?“

„Hmm… wenn ich ehrlich bin, ist das eigentlich ein sehr gewagter Schritt von ihr, der sogar zum Vorteil für uns werden kann.“

„Huch?“ schaute Layla ihren Bruder verwirrt an. „Habe… ich irgendwas übersehen oder überhört bei ihrer Rede?“

„Nein, nur wir kennen beide die Wahrheit und zugleich die Lüge, die Sina um sich aufgebaut hat. Aufgrund das am Turnier mehrere Dämonen gekämpft haben sowie die Gerüchte halt, wäre es für Sina irgendwann so kompliziert gewesen mit den Lügen, dass es auffliegen musste.

Indem sie aber von selber auf die Welt zugegangen ist und offenbarte, was sie in Wirklichkeit ist, löste sie direkt ihr komplettes Lügennetz auf. Wäre mir persönlich auf Dauer auch sehr nervig gewesen.

Indem sie klar sagte, was sie ist und woher sie kommt, löst sie direkt einige Fragen auf über ihre Person. Des weiteren gibt sie ja auch zu, dass die Barriere schwächer wird sowie ein sehr reeller Krieg kommen wird.

Damit dürfte nun auch der letzte Schwachkopf mitbekommen, dass die friedlichen Zeiten vorbei sind. Aufgrund ihrer vielen Taten, die sie begangen hat, was übrigens ein kluger Zug war, dürfte man sehr viele Vorurteile gegenüber Sina fallen lassen, denn es stimmt ja oder?

Im Grunde hat sie eine Lüge durch eine andere Lüge ausgetauscht. Sie gibt zu ein Dämon zu sein, der klar auf der Seite von Alliancia ist. Zudem ist sie die bekannteste Abenteurerin und auch eine Kanzlerin von Osnain. Die neue Lüge ist halt nur, dass sie abstreitet eine Dämonenkönigin zu sein.

Ist ein bisschen gewagt, aber ich denke, in kleinen Schritten die Wahrheit nach und nach zu geben ist auf Dauer gesünder für sie zumindest.

Der Vorteil für uns ist dann, wenn… du mit den Verhandlungen anfängst, dass es keine Probleme mit der Glaubwürdigkeit gibt. Stell dir vor, du unterhältst dich mit dem König und ein Bote kommt mitten in das Gespräch rein, der den Beweis erbringt, dass Sina gelogen hat und eine Dämonin wäre.

Dürfte dir jetzt nicht unbedingt gefallen oder? Sie hat ja auch zugegeben, dass sie die Anführerin der Vampire in Fanfoss ist und der Beweis ist dort sehr ersichtlich. Vampire können mit anderen Lebewesen zusammen leben.

Die größte Hürde ist eher nur, dass die Vampire von Taos sich den neuen zukünftigen Regeln beugen müssen. Es würde mich nicht überraschen, wenn Taos nicht längst schon Pläne vorbereitet, trotzdem seinem Willen nachzugehen, trotz der Schwüre dir gegenüber.“

„Hast du dich in sie verliebt oder wieso nimmst du sie so in Schutz?“ hob Layla eine Augenbraue hoch. „Na… du müsstest mich besser kennen oder? Ich liebe nur meine Frau, alles andere ist und bleibt wenn nur eine Freundschaft für mich.

Durch das tausendjährige Turnier ist alle Aufmerksamkeit darauf gerichtet und eine denkbar gute Möglichkeit, eine Intrige in die Welt zu setzen. Wir wissen ja beide, wie intrigant Sina ist. Selbst wenn wir mit ihr befreundet sind, kannst du immer davon ausgehen, dass sie auch Pläne im Hinterkopf hat, die… uns nicht so gefallen dürften.“ schmunzelt Roman.

„Genau die richtigen Talente für einen Clanführer. Hrm… denke, dass ich Sina erst sprechen werde, wenn meine Kinder in Fanfoss angekommen sind. Bis dahin… sollte das Chaos sich wieder beruhigt haben.“ seufzte Layla.

Die beschworenen Helden stürmten zum Thronsaal, wo schon einiges los war. Themba, Ralph und Alwin waren mit Simon, Friedrich und dem König selber anwesend und am diskutieren. Alle drehten ihre Köpfe den eintretenden Helden zu.

„Bevor… ihr was sagt, ich denke es hat was mit der Aussage von Lady Sina zu tun?“ fragte der König und die Helden nickten.

„In der Tat eure Majestät. Lady Sina hat nun offiziell zugegeben, welcher Rasse sie angehört. Damit ist doch nun der Beweis, dass sie ein Feind für uns ist!“ stimmte Davino zu.

„Sag… hast du oder ihr auch den Rest ihrer Rede angehört?“ stellte sich Themba vor die Helden. „Sina wusste, warum sie all ihre guten Taten mit aufgesagt hat, denn man vergisst gerne und leicht, dass jemand auch positive Dinge im Leben gemacht hat.

Es mag sein, dass ich mal gesagt habe, dass ich nicht daran glaube dass sie ein Dämon ist. Nun hat sie es zugegeben und wisst ihr was? Mir persönlich ist das eigentlich ziemlich egal, sie könnte auch die Dämonenkönigin sein.

Sie war es, die mir und meinen Bruder das Leben gerettet hat, nicht ihr. Sie war es, die Ralph zu dem gemacht hat, was er nun ist. Dank ihr unterhalte ich mich sogar immer wieder mit der Kaiserin Emilia.

Wäre sie nicht dagewesen, wäre ich ziemlich tot und eine Freundschaft mit einer Kaiserin… wäre auch nicht drin gewesen.“ Mit der Aussage hat die Prinzessin so jeden beschworenen Helden geohrfeigt. Der König sagte nichts, man sah ihm aber an, dass er hinter seinen Kinder stehen wird.

„Kann… es sein, dass ihr zu den Personen gehört, die von Anfang an wussten, wer Lady Sina ist?“ kam der Vorwurf von Amy.

„Vergesst euch bitte nicht.“ warnte auf einmal der General Simon die Helden. „Wir wollen doch nicht die Höflichkeiten zwischen uns vergessen.“

„Ist schon gut Simon, ich kann es sogar nachvollziehen. Nun… ich wusste es erst im letzten Besuch von Lady Sina persönlich. So wie meine Tochter es soeben euch schon erklärt hat, aber selbst ich bin nicht so blind und achte nur auf die Rasse einer Person.

Die Taten sprechen eine sehr deutliche Sprache und… ich kann meinen eigenen Entscheidungen schon zutrauen, wem ich mein Vertrauen ausspreche. Lady Sina mag nun offiziell ein Dämon sein, dass heißt aber nicht, dass das Königshaus sie fallen lässt.

Alleine, dass sie all die intriganten Adeligen in meinen Land aufgedeckt hatte, war ich ihr schon mehr als dankbar. Wegen diesen Menschen… konnte ich nicht meine Aufmerksamkeit geben, die es nötiger hatten: Meinem Volk selbst.

Ich möchte euch zu nichts zwingen, doch… wenn ihr damit ein Problem habt und gehen möchtet, ich werde euch nicht daran hindern. Nur… hat Lady Sina auch in diesem Fall wieder euch geholfen, auch wenn ihr es vielleicht nicht verstanden habt.“

„Wie meinst du das Papa?“ wundert sich Alwin. „Wenn ein Dämon selber sagt, dass die Barriere schwächer wird und ein neuer Krieg kommt, dann gibt es uns mehr Glaubwürdigkeit, wenn wir Vorbereitungen treffen.

Zusätzlich wird vielleicht der eine oder andere Bewohner in Alliancia überlegen, ob er uns nicht im Kampf unterstützen möchte und lässt sich zum Soldat ausbilden. Es mag sich vielleicht ein bisschen komisch anhören, denn zwei Armeen hat Lady Sina zerstört, doch dadurch haben wir wieder die Möglichkeit eine neue Armee zu bilden.“ erklärte General Simon.

„Nicht… alle sind potenzielle Feinde auf unserer Welt.“ merkte nun Ralph an und schaute gezielt Amy an. „Ich war am Anfang mehr als überrascht gewesen, dass meine große Schwester ein Dämon ist, aber… Ein Dämon würde sich nicht soviel Mühe geben, dass es den Waisenkindern gut geht oder?

Ich habe sie mehrmals im Waisenheim spielen gesehen, selbst unser gemeinsames Abenteuer mit Themba und Alwin. Dies alles… wäre so widersprüchlich, wenn man sich nur an die Geschichte hält, was man über die Dämonen berichtet.

Sina selber warnte ja auch indirekt, dass die Dämonen alle ihre Stärke haben, als sie zum ersten Mal in Erscheinung gekommen ist. Ich denke… dass General Simon alle Soldaten ein weiteres Training unterziehen lassen wird, denn…“

„Sie hatten alle einen Vorgeschmack bekommen, wie stark Sina war. Die größte Hürde war für Sina, dass ich sie gebeten habe, niemanden zu töten. Es mag sein, dass Sina mit euch nicht unbedingt nett umgegangen ist, vielleicht liegt es ja an dieser dämonischen Erziehung.

Doch ihr könnt auch nicht abstreiten, dass sie auf ihre Weise auch euch geholfen hat.“ grinste Themba die Helden an.

Amy, Davino, Miyu und Matthieu merkten, dass jegliche Diskussion keinen Boden finden wird. „Ich… verstehe.“ murmelt Amy. „Doch… euch ist schon bewusst, dass Lady Sina zwar zugegeben hat, ein Dämon zu sein, aber ihr habt ebenfalls den Bericht von ihr in Erinnerung.

Lady Sina selber wäre niemand anderes als die Prinzessin der Dämonen, zugleich auch die Tochter von dem Dämonenkönig Mephisto. Warum hat sie das dann nicht ebenfalls zugegeben?“

„Hm… vermutlich weil sie eine Verräterin ist und damit, wenn denn eine Entscheidungsgewalt in der dämonischen Hierarchie existiert, alle Rechte verloren hat. Das würde ihre Aussage nur bekräftigen, dass sie ein Flüchtling ist.“ brummte Friedrich. „Damit ist es auch nicht mehr unbedingt relevant, ob sie eine Prinzessin ist oder war. Wenn es bei den Dämonen jemanden gibt, der es mit ihr aufnehmen kann, dann dürfte auf ihr kein angenehmes Schicksal zu kommen.“

„Scheinbar war sie in ihrer Heimat schon sehr unangenehm und dann noch die Tochter des Dämonenkönigs. Ich kann mir schon bildlich vorstellen, wie angefressen ihr Vater jedes mal sein musste.“ grinste Themba.

„Glaube… wir hatten von Anfang an keine Chance. Lady Sina hatte es scheinbar alles so geschickt eingefädelt, dass sie mit der Aktion sogar mehr Unterstützung bekommen hat.“ flüstert Miyu.

„Wir… waren uns irgendwie einig geworden, dass wir Lady Sina nicht mehr unsere Aufmerksamkeit geben wollen. Nur… sind wir wieder mehr als misstrauisch, als sie den nächsten Zug gemacht hat. Alleine… dass man ihr jetzt mehr als je zur Seite steht… *seufz* Vielleicht sollten wir nochmal… mit ihr ein Gespräch suchen.“ schaute Amy ihre Mitstreiter an.

„Du… willst was?“ hörte Davino nicht recht. „Davino, wenn sie wirklich eine Verbündete von Alliancia ist, dann wäre sie der erste Ansprechpartner, um mehr Informationen über ihr Volk in Deymonlia in Erfahrung zu bringen oder?

Gerade Lady Sina müsste es doch am ehesten wissen, welche Stärken und Schwächen ihr Vater hat. Man bekämpft nicht einfach ohne einen Plan seinen sehr mächtigen Feind, das wäre in dem Fall Selbstmord.“ argumentierte Amy.

„Ich bin mir nicht sicher, ob Lady Sina ihre Familiengeheimnisse mitteilen wird, Verbündete hin oder her. Wenn ihr euch selber daran erinnert, hat sie ja selber gesagt, dass ihr Vater stärker ist als sie. Hmmm habe ich jetzt sehr oft selbst gesagt?“ grübelte Simon.

„Hast du. Ich schlage euch einfach vor, ihr wartet ab, wie das Gespräch mit Gräfin Sherry sich entwickelt wird. Mit Lady Sina lässt sich ebenfalls ein Gespräch finden, doch… mit der letzten Aktion mit Davino dürfte es alles andere als einfach werden.“ seufzte der König.

Davino sah aus, als würde er was unvernünftiges sagen, als Miyu ihm eine Hand auf die Schulter legte. „Schluck es runter. Ich kann es verstehen, aber damit tust du dir keinen Gefallen.“

„Wieso bin ich jetzt in dieser Hinsicht der Schuldige?“ presste der Italiener von sich. „Sie hat doch an dem einem Abend dich und Amy fertig gemacht!“

„Ja, dass lässt sich nicht abstreiten, aber wenn wir jetzt… Theater machen, werden wir eher im Nachteil sein. Du siehst selber, wie sie alle zur Lady Sina stehen. Mit ihrer Rede hat sie sich als Opfer ihrer Gesellschaft dargestellt und alle positiven Aspekte aufgezählt, als sie hier angekommen ist.

Das meinte Lady Sina wohl, als sie zu Amy sagte, sie hätte Vorbereitungen getroffen, dass sie weiter hier leben kann, selbst wenn man sie als Dämon outen würde.“ flüstert Miyu.

„Ich… danke für eure Aufmerksamkeit, trotz das wir unangemeldet einfach hier erschienen sind. Wir… werden sie besser nicht mehr bei dem Gespräch stören.“ sagte Matthieu es ganz offen, damit die Helden wieder unter sich sein können.

„Zumindest kennen wir eure Meinung diesbezüglich und ihr unsere, damit kennen wir den Standpunkt aller Seiten.“ nickte der König. „Ich kann euch wirklich nur empfehlen, dass ihr Lady Sina nicht weiter als… „Bösewicht“ anseht, denn so… gewalttätig ihre Aktionen sind, letztendlich erreicht sie ihre Ziele.“

General Lion war mit Kaiserin Emilia in ihrem Büro und starrte die junge Dame von der Seite an, wie sie gewisse Dokumente unterschreibt.

„Oh Himmel, nun sagt schon, was euch auf der Zunge liegt.“ drehte Emilia genervt ihren Kopf zu ihrem General. „Es nervt, wenn ihr mich von der Seite so anstarrt.“

„Ihr wusstet, dass Lady Sina eine Dämonin war oder?“ kam direkt der Vorwurf und die Kaiserin rollt ihre Augen. „Ja, in der Tat. Weiter?“

„Warum wurde ich dann nicht in dieses Wissen eingeweiht? Mir selber ist es… egal, ob sie ein Dämon ist oder ihre Mutter ein Oger war, nur… irgendwie bin ich ein bisschen traurig, dass ich nicht in das Geheimnis eingeweiht worden bin.“

„Öh… weil ihr zu diesem Zeitpunkt noch in der alten Hauptstadt gewesen ward, als Sina es mir mitgeteilt hat?“

„Und… ihr habt es dann für euch behalten? Nicht… irgendwie…?“

„Seid ihr jetzt neidisch, dass Sina und ich ein Geheimnis geteilt haben oder wie?“ schaute Emilia ihren General belustigt an. „Ich habe Sina schon gesagt, dass dieses Geheimnis selbst euch nichts angeht, auch wenn ich glaube, dass ihr ebenfalls kein Problem damit hättet.

Scheinbar hatte ich Recht mit meiner Aussage, dass ihr damit kein Problem habt. Weswegen… führt ihr euch nun auf wie ein Kleinkind, nur weil wir dir was nicht gesagt habe? Hier, ich will, dass die Dokumente Ende der Woche veröffentlicht werden.“

Der General nahm die Papiere und las sie in Ruhe durch. „Ihr… wollt es gesetzlich verankern, dass die Dämonen als ein Volk offiziell anerkannt werden und in unserem Reich Asyl beantragen können, wenn sie eine Bleibe vor ihrem eigenen Volk benötigen?!“

„In der Tat. Damit unterstützte ich nicht nur das Friedensvorhaben zwischen uns und den Dämonen, sondern akzeptiere Sina auch weiterhin als Kanzlerin. Weiteres hat Sina mich gebeten, dass ich ihre vielen kleinen Schwestern in Schutz nehmen soll, was ich gerne machen werde.

Deswegen diese Gesetze. Sie hatte ich schon längere Zeit vorbereitet, es hat ja nur meine Unterschrift sowie das Siegel gefehlt… und eine passende Gelegenheit. Die hat Sina mir nun gegeben.

Sollte es irgendwelche Schreihälse geben, die das Volk gegen die Dämonen aufwiegeln wollen oder ähnliches, will ich dass sie schnell ruhig gestellt werden. Mir ist zu Ohren gekommen, dass unseren Folterern… ihre Opfer ausgehen?“

„Erm… Ja und Nein. Ja, dass ich mich darum kümmere, euren Wunsch umzusetzen sowie zukünftige Aufwiegler verhaften zu lassen. Nein, denn wir haben immer noch die ganzen Geistlichen und ihren Papst im Keller stecken.“

„Dachte, sie wurden schon längst ausgefragt?“

„Ja, aber ich dachte mir, bevor wir sie in die Mangel nehmen, wollte ich gerne alles wissen, was noch in ihren Berichten steht. Das macht es nicht nur mir, sondern auch den Offizieren und den Folterer einfacher festzustellen, ob sie gerade wieder nur lügen oder nur das bestätigen, was wir bereits wissen.“

„Ihr macht das schon. Ich bin vielleicht ein bisschen unerfahren als Herrscherin, aber mein Gefühl sagt mir, dass die Zwergenkönige auf der Seite von Sina bleiben werden. Eher sind es die zwei Schwachköpfe von Elfenfürsten, wo ich Probleme kommen sehe.“

„Nur zwei?“

„Ja, Elfenfürst Triandal mag vielleicht von außen ein weiser und gerechter Herrscher sein. Aber wenn ich eines von meinen Vater gelernt habe, sind es genau diese Herrscher, die man im Auge behalten muss.

Zu dumm… dass wir die Elfen nicht irgendwie ausspionieren können, ohne dass es Zwist gibt. Denn ich habe das Gefühl, dass ihr komischer Krieg uns alle hineinziehen wird.“

„Vielleicht solltet ihr Lady Sina einen Brief zukommen lassen, dass eventuell ihre Hilfe diesbezüglich benötigt wird. Zumindest als Warnung, was kommen kann. Ich denke, damit signalisiert ihr nicht nur, dass ihr weiterhin an sie glaubt, sondern auch weiterhin ihre Meinung benötigt.“

„Das wäre… eine gute Idee.“

Kapitel 450

Ich bin wiedergeboren und das Interview?

Der Tag verging und alle haben sich mehr oder weniger auf das kommende… Chaos innerlich eingestellt. Nun stand Sina in ihrem Kimono vor dem Kolosseum mit den Abenteurern.

„Wir bleiben im Gasthaus und schauen von dort die Übertragung an.“ sagte Sherry. „Egal… was alles danach kommt, aber wir stehen weiterhin hinter dir. Vielleicht ist es wirklich eine gute Idee, einen Schlussstrich unter alle Lügen zu machen.“

Mit dem Wissen folgten die Abenteurer ihren Berater Chuz, der sie extra zu einem vorbereiteten Raum brachte. „Ich bin froh, dass sie das Interview mitmachen. Einige Sieger in der Vergangenheit hatten da überhaupt kein Interesse gehabt.“

„Vermutlich haben sie ihren Sieg nicht fair gewonnen und wollten, dass man ihre Gesichter nicht so genau sieht.“ mutmaßte Sina. „Doch wenn das alle tausend Jahre immer stattfindet… wäre es mir als Sieger ein bisschen egal.“

„Nun… hast du denn die Einstellung, wenn du und Neia das nächste Mal mitmachen? Im Gegensatz zu uns, bleiben wir ein bisschen realistisch.“ grinste Melaine.

„Stimmt, wir könnten an diesem Turnier nochmal teilnehmen.“ nickte Neia. „Ich weiß nicht… irgendwie tut mir der Gedanke jetzt schon weh… dass ich dann einige Gesichter nicht wieder sehe.“ fielen die Flügel von Sina ein bisschen runter.

„Lass den Kopf nicht hängen, dafür ist die Zukunft nun wirklich sehr ungewiss und so alt bist du nun auch wieder nicht.“ meinte Thomddir.

„Zumal wir auch deine Einstellung dazu kennen.“ merkte Louis an. „Hätte ich es von dir selber nicht gehört, hätte ich meine Zweifel gehabt, wenn mir jemand anderes es gesagt hätte.“

„So… wir sind da.“ meldet Chuz sich, bevor Sina was sagen konnte. Vor ihnen standen mehrere Sessel und scheinbar ist Ronda selber die Moderatorin. Sie kam sofort auf Sina angerannt.

„Es… tut mir leid, scheinbar habe ich ein bisschen zu viel geredet und nun…“ wollte sich die Hasenfrau entschuldigen, aber Sina legte nur eine Hand auf ihre Schulter. „Macht dir nicht zu viele Gedanken ok? Ich verzeihe es dir, denn… dadurch hat sich eine Gelegenheit ergeben, die ich nutzen möchte.“ lächelt Sina.

„Erm… ok?“ war Ronda etwas verunsichert. „Dieses Interview wird auf allen Übertragungssteinen auf der Welt übertragen, die es sich anschauen wollen. Auch wenn es knapp war mit der Ankündigung von euer Seite, denke ich, dass es sich immer noch genügend Zuschauer anschauen werden.“

„Prächtig. Wie… wird das Interview denn laufen?“ hakte Sina nach. „Nun… normalerweise hätte ich ja gesagt, dass jeder seine Meinung abgibt, doch sind wir ehrlich. Ihr habt drei Teams alleine zerstört, die meisten… würden sich nur für euch interessieren.

Nichts gegen die anderen oder so, ihr habt alle ebenfalls Spitzenkämpfe geleistet. Ich war erstaunt, dass Louis gegen einen legendären Vampirkönig gekämpft hat.“ verbeugte sich Ronda mehrmals.

„Hoffe ich muss das nicht mehr wiederholen…“ murmelt der Schwertheilige. „Ich… selber hätte nichts dagegen, mehr im Hintergrund zu sitzen. Meine, unsere Gesichter kennt man aus dem Turnier in Alliancia oder?“

Alle Abenteurer schauten sich gegenseitig an und hatten die gleiche Meinung. „Jo, dann überlassen wir Sina wieder das Reden. Denke das es in ihrem Blut liegt, große Reden zu schwingen.“ brummte Falco.

„Und dich stell ich irgendwann als Brummbär ein.“ schoss Sina direkt zurück. „Mit einer wunderschönen große Bärenverkleidung und du wirst dann die Waisenkinder in den Städten erfreuen.“ Der Blick, den der Scharfschütze auf Sina warf, war mehr als tödlich.

Christoper gab sich Mühe, sein Gesicht nicht zu verziehen bei der Vorstellung und nahm direkt einen Sessel. Der Rest tat es ebenfalls, nur dass Thomddir den Sessel für Sina nach vorne schob. „Danke…“ „Gerne.“ grinste der Zwerg breit.

Ronda stand… vor einem Kameramann, Übertragungszauberhalterer oder wie auch immer und schien regelrecht aufgeregt zu sein. Dieser hob drei Finger hoch.

„Erm… kein Probeinterview oder so?“ fragte Sina noch, aber die Tiermenschen im Raum schütteln alle ihre Köpfe. „Super…“ „Als ob du Probleme haben wirst, passende Antworten zu finden.“ grinste Neia von hinten.

Drei… Zwei… Eins… „Hallo, hier spricht Ronda. Die meisten kennen mich noch als Moderatorin, die dafür gesorgt hat, passende Kommentare abzugeben oder die Kämpfe allgemein starten zu lassen. Das tausendjährige Turnier ist nun zu Ende und wir konnten die Sieger, Die Abenteurergruppe, zu einem Interview einladen.“

Überall auf der Welt aktivierten sich die Übertragungszauber und die Zuschauer hörten sich die Eröffnungsrede der Hasenfrau an. Die beschworenen Helden reagierten erstaunt, als es sich in ihrem Zimmer aktivierte.

„Die Gruppe hat sich geeinigt, dass Lady Sina, die auch den finalen Kampf gewonnen hat, das Sprachrohr werden soll. Lady Sina… was ist es für ein Gefühl, das Turnier gewonnen zu haben?“ hielt Ronda das Mikrofon vor Sina.

„Ein schwer erkämpfter Sieg. Meine Gegnerin Rokea… sie könnte es auch mit einer Götterbestie aufnehmen und ich weiß wovon ich spreche. Einerseits freue ich mich, gewonnen zu haben, andererseits… musste feststellen, dass es auf der Welt noch weitere starke Personen gibt, die eine unglaubliche Stärke haben müssen.“

„Sie haben als erste Gruppe in der Geschichte es geschafft, die Behemoth´s von ihren Thron zu stoßen. Haben sie irgendwelche Gedanken?“

„Hm… sie haben im Turnier bewiesen, dass es nicht gelogen war, dass sie zu den stärksten Tiermenschen der Welt gehören. Die Monstergruppe, die alle zu mir gehören, wurde das Leben regelrecht schwer gemacht.

Wer den Kampf nicht gesehen hat, ist selber schuld, aber es ist und bleibt Fakt: Sie sind die stärksten Tiermenschen auf der Welt, gerade Rokea hat es bewiesen. Ich würde mich freuen… wenn wir irgendwann die Gelegenheit wieder bekommen, auch ein einfaches Duell miteinander zu haben.“

„Wie fanden sie das Turnier allgemein? Viele Stimmen behaupten, dass es alle vergangenen Turniere in den Schatten stellt.“

„Aufgrund dass ich die Vampire provoziert habe, ebenfalls am Turnier teilzunehmen, dürfte es das blutigste Turnier aller Zeiten sein. Ich kenne die Geschichte der Vergangenen nicht so wirklich und sind mir mal ehrlich ist es mir auch ein bisschen egal.

Ich konzentriere mich lieber, wo ich selber teilgenommen habe und das war das jetzige. Viele Gruppen sind weitergekommen, doch nur die Stärksten sind weitergekommen. Orum… hoffentlich lernen die nächsten Schwachköpfe, mich nicht so zu ärgern.

Die Gruppe Machtnix, die vor allem durch ihre eigenartigen Kampfstile meinen Leuten nur Probleme verursacht haben… Auch wir haben dadurch nur neue Erfahrungen gesammelt und letztendlich haben sie sogar meinem Freund Louis später geholfen.

Die Kämpfe danach… fand ich am schlimmsten. Die Rächer, die eigentlich alle von mir getötet worden sind, waren leider am Leben. Ich… kenne die Person, die dafür zuständig ist und… Wenn ich dich das nächste Mal finde, bist du fällig, du Arschloch!

Tja… dann kommen die wahren *lol* Herrscher. Bei ihnen musste ich mir tatsächlich einiges einfallen lassen dürfen, denn sie wollten alle meine Freunde hinter mir töten. Ich kann nur sagen… mein Plan ging auf und ich kann stolz von meinen Freunden berichten, dass sie in der Lage sind, die Clanführer der Vampire zu besiegen.

Das Finale hat jeder gesehen, dazu bedarf es keiner Worte. Ich kann stolz von mir sagen, dass ich eine Rivalin gefunden habe. Wer weiß, ob wir beide wieder einen Kampf haben werden.“

„Verstehe. Momentan… kursieren die Gerüchte, dass ihr nicht das zu sein scheint, was ihr der Welt glaubhaft machen wollt. Einige Gerüchte… gehen soweit, dass ihr eine Dämonenkönigin seid. Was haltet ihr davon?“

Erstaunt schauten sehr viele Zuschauer sich gegenseitig an, vor allem die beschworene Helden trauten ihren Ohren nicht.

Sina schloss kurz die Augen und drehte sich einmal nach hinten, dabei schaut sie jedem in die Augen. Anschließend nickte sie und nahm das Mikrofon aus der Hand von Ronda.

„Zuerst… kann ich alle beruhigen, aber ich bin keine Dämonenkönigin. Was ich aber nun sagen möchte ist… es stimmt. Ich bin nicht das, was ich zu sein scheine.“ lächelte Sina traurig.

„Viele wissen, dass ich mal zu Anfang ein Mensch war, durch einen Vampirfluch die Flügel bekommen habe. Das ist gelogen. Ich war nie ein Mensch gewesen und werde es auch nie werden. Ich… bin seid meiner Geburt ein Dämon gewesen.“

„Wieso… gibt sie es offiziell zu?!“ staunte Amy. „Was ist passiert, warum sie dies macht?!“ und schaute die anderen an, aber eher konzentrierten sie sich auf die Übertragung.

„Ich bin in Deymonlia geboren und ein Flüchtling von diesem Kontinent. Einige werden sich fragen, wie das denn möglich ist, aber… die Barriere wird schwächer. Den Zustand auf diesem Kontinent konnte ich nicht weiter ertragen und nahm es in Kauf, dass ich eventuell… durch die Barriere sterben kann, aber mein Versuch hat scheinbar funktioniert.

Ich bin ein Dämon von der Rasse der Sukuben. Im Turnier hat meine kleine Schwester Kyllia, die ebenfalls ein Flüchtling ist, gekämpft und eine weitere Sukkubus Sarless. Wenn man sie mit mir vergleicht kann man sofort feststellen, dass ich zu dieser Rasse gehöre.

Im Finale habe ich meiner Gegnerin meine vergangenen Kämpfe gezeigt, was auch der Welt nicht unbemerkt geblieben ist. Das ist eine der Rassenfähigkeiten der Sukuben, die Illusionsmagie.

Auf die… Umstände, weswegen ich ausgesehen habe wie ein Mensch möchte ich nicht näher eingehen, denn dies ist nur mit Schmerzen verbunden. Fakt ist es, ich sah wirklich aus wie ein Mensch und habe… die Chance für ein neues Leben genutzt.

Die Gründe, weswegen ich von meinen eigenen Volk geflüchtet bin ist eigentlich… einfach nachvollziehbar, dennoch auch merkwürdig, weil ich als Dämon solche Gedanken habe.

Ich bin nicht einverstanden, dass wir wieder in den nächsten Krieg gegen Alliancia vorgehen sollen. Von Kindesbeinen wird uns der Hass beigebracht, den wir gegen alle Alliancianer haben sollen… Und wer widersprochen hat, wurde diszipliniert.

Tja… ich wurde regelrecht diszipliniert in meiner Vergangenheit, denn keiner wollte meine Frage beantworten: WARUM sollen wir denn gegen Alliancia kämpfen? Dummerweise hatte ich dann die Aufmerksamkeit des Dämonenkönig Mephisto bekommen und er ist das, was man aus der Geschichte kennt.

Stark, autoritär und grausam. Dies ließ er an mir deutlich spüren. Irgendwann… hatte ich genug. Genug ist genug und habe alles auf eine Karte gesetzt und bin geflüchtet.

Ich… habe bewusst gelogen, dass ich ein Dämon war. Die meisten können sich noch erinnern, mit welcher Stärke ich zum ersten Mal erschienen bin, aber… wenn ich ehrlich bin, die hat jeder Dämon.

Gelogen, um keine Panik in Alliancia auszulösen, dass die Barriere schwächer wird, habe mich als ein Mensch ausgegeben. Ich habe das neue Leben regelrecht genossen, es… war viel schöner als in Deymonlia.

Einst… habe ich mal gelesen, dass es die Bewohner sind, die zeigen wie schön ihr Land ist und ich muss dem zustimmen. In Fanfoss habe ich so viele nette Personen kennengelernt, auch bei den Abenteurern, ich hatte recht mit meiner Behauptung.

Warum dieser Hass? Keiner der Dämonen konnte oder wollte es mir beantworten und die Alliancianer wissen es scheinbar nicht so genau. Selbst… als ich gewisse Nachforschungen betrieben habe, ich fand… keinen Grund für den dummen Hass.

Es… wird sich jetzt unglaublich anhören, gerade dass es von einem Dämon ausgesprochen wird, aber… ich ziehe einen Frieden eher vor als einen Krieg. Denn… wo ist denn bitte der Unterschied zwischen Dämonen und den Völkern der Göttin?

Wir können gemeinsam lachen, weinen, schimpfen, feiern. Ich habe noch nicht erlebt, dass ein Zwerg einen Elf wegen seiner Größe beneidet hat oder umgekehrt. Himmel, selbst Vampire, die viele für Monster halten, können in einer Koexistenz leben, wenn sie wollen.

Ich wurde… mehr oder weniger dazu gedrängt ein Mitglied der Abenteurer zu werden. Dabei sind nun wirklich die merkwürdigsten Dinge geschehen. Ich habe die Armee der Untoten aufgehalten und mit einer Expedition den Anführer der Untoten in den Arsch getreten.

Die Königskinder vor einer Intrige gerettet und die hinterhältigen Organisatoren in aller Öffentlichkeit vor dem König präsentiert.

Einen Krieg zwischen Kaiserreich Osnain und Königreich Efrana… verhindert, obwohl das nicht mein Ziel war. In Wirklichkeit war der damalige Thronerbe Leo… Leo… was auch immer, hat alle Gildemeister einkerkern lassen und hat den Fehler gemacht, dies mit meiner Partnerin Sherry ebenfalls zu machen.

Ende vom Lied, aus irgendwelchen Gründen ist der Thronerbe aus dem Fenster gestürzt und wir konnten das wahre Ausmaß des Krieges herausfinden, denn die damalige Theologie Tuzato hatte ihre Hände im Spiel gehabt.

Das beide Reiche diese Regierung abgesetzt hat und das ehemalige Reich unter sich aufgeteilt hat, spricht eine sehr deutliche Sprache.

Die Ironie war irgendwie… dass der damalige Kaiser Godelot mich gegen meinen Willen zur Kanzlerin gemacht hat. Doch lässt es sich nicht abstreiten, dass ich mit Kaiserin Emilia gemeinsam das Kaiserreich zum Besseren gemacht haben.

Statt einer Militärdiktatur werden den Bewohnern des Reiches mehr Freiheiten zugesprochen. Selbst mit den Abenteurer läuft nun vieles besser. Tja… danach wurde ich eine SSS-Abenteurerin und hatte mit meinen Freunden hinter mir ein kleines Turnier veranstaltet.

Das Ergebnis kennt jeder und… ich musste sagen, dass Neia und Louis mich ziemlich fertig gemacht haben. Neia mit den stärksten Zaubern und Louis, der wirklich eins mit seinen Schwert zu sein scheint.

Da waren wir nach dem Turnier endlich wieder unter uns, musste tatsächlich Titanus uns über den Weg gehen. Das… war natürlich ein Spaß, zumindest für meine Freunde, denn Titanus hat mich mit einem Schlag außerhalb von Gaia befördert. Musste schon sagen… die Welt von oben war… atemberaubend.

Ende vom Lied, ich habe Titanus mit meinen stärksten Kräften halbiert und war somit die erste Person, die eine Götterbestie getötet hat. Doch ich habe verhindert, dass dieser wandelnde Berg Alliancia betreten konnte. Leider… kennt jeder das Ergebnis, denn Titanus hat Alliancia durch seine Kraft verändert.

Nun… kommt der Teil, wo meine Freunde gelogen haben. Sowohl sie als auch ich haben offiziell gegen einen Vampirclan gekämpft, die genauen Details können bestimmt die Abenteuergilden selber mitteilen.

Dabei ist was passiert, was ich selber nicht wollte. Ich kam in Kontakt mit Vampirblut und dies führte dazu, dass mir die großen Flügel gewachsen sind. An diesem Tag dachte ich nur… meine Chance ist nun vorbei.

Ich war soweit, dass ich alles fallen lassen wollte was ich aufgebaut habe um mich irgendwo auf der Welt zu verstecken. Meine… noch deutlicher konnte man ja nicht sehen, was ich bin oder?

Scheinbar… habe ich mich in den Abenteurern, unter anderem auch meine Freunde hinter mir, einiges verkannt. Sie… sind viel toleranter als man glaubt, denn… die Gründer der Abenteuergilden mussten sich was dabei gedacht haben, dass selbst Dämonen Mitglied werden dürfen.

Vielleicht… hatten sie eine Vision gehabt, die auch die aktuellen Abenteurer teilen. Eine Harmonie zwischen allen Rassen auf der Welt. ICH persönlich würde und werde es auch weiterhin unterstützten, denn durch das Ableben des Vampirkönigs haben die restlichen Vampire mich zu einem Clanführer ernannt, wieder mal gegen meinen Willen.

Die… Chance nutzte ich und gab allen Vampiren eine zweite Chance. Ihr ehemaliger Meister hat sie alle gegen ihren Willen zum Vampir gemacht, doch man darf sie nicht dafür verurteilen, was sie nun geworden sind.

Ich ließ sie alle bewusst in der Abenteuergilde in Fanfoss intrigieren und schaut euch das Ergebnis nach einer Zeit an. Die Bewohner akzeptieren sie als Abenteurer, einige arbeiten sogar in der Gilde. Es waren alles Menschen gewesen, die die Regeln der Gesellschaft kannten, deswegen glaubte ich daran, dass… es möglich ist.

Natürlich muss man gewisse Regeln erläutern, damit es klappt, aber ist es nicht so, dass gerade diese Regeln uns dazu machen, was wir nun sind? In Harmonie und ohne Stress in Dörfern, Städten und ähnlichem zu Leben. Man muss nur wissen, was man bei einer anderen Rasse beachten muss.

Ich war sogar erstaunt, dass die Vampire in Fanfoss eine eigenständige Blutspenderorganisation ins Leben gerufen haben, wo die Bewohner der Stadt freiwillig ihr Blut anbieten. Das ist für mich das Zeichen, dass es geht. Doch fürchte ich mich mehr, was passiert, wenn man meine wahre Natur kennt, also blieb ich weiterhin bei der Lüge, die die Abenteurer extra für mich aufgebaut haben.

Mein nächstes Ziel war Tierra gewesen. Also bin ich mit zwei treuen Gefährten nach Vurdinia gereist, wo wir erstaunt waren, dass das dortige Kalifat systematisch alle Nomaden jagte und zu Sklaven machte.

Dabei haben sie auch jede Oase eingenommen, damit der alte Kalif die komplette Kontrolle hat. Die Abenteurer haben eine neutrale Position, das ist fest niedergeschrieben, doch… Es kann nicht sein, dass Wasser, was schon ein rares Gut in diesem Land war, nur den Mächtigsten oder Reichsten überlassen werden soll.

Es widerstrebte mir also von Anfang alles, so haben wir uns auf die Seite der Wüstennomaden gestellt und jede Oase für sie zurückerobert und jegliche Sklaven befreit. Niemand soll ein Sklave werden, ich selber… kann dieses Gefühl nachvollziehen.

Tierra habe ich dann unterwegs auch getötet, denn… dieses Monster hat über zigtausende Seelen in dieser Ödnis gefangen gehalten. Das Elend, was diese Seelen erleiden mussten, kann ich mir nicht mal ansatzweise vorstellen und ich selber wurde schon über hundert Jahre gefoltert.

Tja… seit dem Tag an bin ich eine Götterbestie. Scheinbar wurde es durch das System, was die Götter erschaffen haben, so gebaut worden, dass der Sieger diesen Status übernimmt, doch… dann wäre ich es ja schon länger so gewesen, als ich Titanus getötet habe oder?

Fragen über Fragen, die selbst ich nicht wirklich beantworten kann, weil ich das System nicht verstehe. Was ich aber zugeben möchte ist… das ich den Kalifen erm… Alter Furz war das glaube ich, in Brand gesteckt habe und seinem Nachfolger die Botschaft zu kommen ließ, dass alle Bewohner in Vurdinia gleichberechtigt sind.

Für… die es nicht so verstanden haben, aber das Sklavensystem wurde sofort aufgehoben und na ja, früher hätte ich gesagt, das Wasser ist für alle. Da war Tierra so freundlich und hat den Kontinent soweit zerstört, dass nun überall Flüsse fließen. Ich hoffe, dass meine Freunde der Wüstennomaden nun ein neues Leben aufbauen können.

Interessanterweise lebten auf diesem Kontinent ebenfalls Dämonen. Das sind alles Dämonen, die von der Barriere ausgeschlossen worden sind und nun ein eigenes Dorf errichtet haben. Deswegen waren auch an diesem Turnier Dämonen.

Vermutlich wird es sich wieder sehr unglaublich anhören, doch diese Dämonen, die am letzten Krieg mitgemacht haben, streben es ebenfalls an, einen Frieden zu haben. Mit den Wüstennomaden haben sie dies schon erreicht und erhoffen sich… mehr.

In dieser Sache haben sie auch meine Unterstützung. Der Krieg ist vor 2000Jahren gewesen, wer jetzt noch einen Groll hegt, soll bitte damit in seinem Zimmer bleiben. Man darf nicht vergessen, dass ist richtig, doch man muss auch neues zulassen dürfen.

Die meisten Dämonen richten sich nur nach der Meinung eines Dämonenkönigs und wenn dieser den Krieg auf der Fahne geschrieben hat, werden sie dies umsetzen. Falls… es einige noch nicht mitbekommen haben, aber die Barriere wird sich in nächster Zeit… Monaten, Jahren, Jahrzehnten auflösen und…

Es wird ein neuer Krieg ausbrechen. Ein Krieg, der alles in den Schatten fallen lässt, denn diesmal ist der Hass der Dämonen so extrem, dass alleine Worte sie nicht mehr erreichen. Doch habe meinen Freunden in Fanfoss und auch den Abenteurern versprochen:

Ich werde die Stadt Fanfoss vor der Invasion beschützen. Ich bin nicht irgendeine Dämonin mehr aus Deymonlia, sondern Sina die Chaosbringerin. Diese Stadt, die ich über alles liebe, werde ich mit meinen Leben beschützen, denn das ist das Mindeste, was ich machen kann.

Zwischendurch ist mir eine weitere Götterbestie über den Weg gekommen und dank den Magiern aus der Magierstadt Oxcrest konnten wir es gemeinsam bezwingen. LEIDER… bekam ich dadurch meinen Knochenschwanz, jeder der dortigen Magier kann es bestätigen, dass ich ihn erst nach dem Sieg bekommen habe.

Nun… sind wir hier am Turnier angekommen. Jeder hat meine Stärke gesehen… und meine neuen Veränderungen. Ich wurde gegen mein Willen wieder zum Opfer von Vampirblut, meine weiße Haut… meine Eckzähnen zeigen das sehr deutlich.

Dann mein drittes Auge… Auge des Wahnsinns. Scheinbar bin ich so durchgedreht, dass ich es bekommen habe, nur… mehr als sehen kann ich nicht. Mir ist keine weitere Funktion aufgefallen was es mir bringen soll. Und… wieder mal mein Knochenschwanz.

Er hat einfach den Monsterstein von Siremmic genommen und der Dolch verwandelte sich in ein Schwert. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt, denn anderes bleibt mir ja nichts übrig.

Tja… nun habe ich das Turnier unter schweren Umständen mit meinen Freunden gewonnen und habe dieses Gerücht zu hören bekommen. Ich denke… ist der richtige Zeitpunkt gekommen, die Wahrheit zu überlassen.

Die wichtigsten Personen wussten von meiner Rasse, denn ich denke… alleine meine Taten sprechen für mich. Wäre ich wirklich so ein intriganter Dämon, wie man dies aus den Geschichten kennt, dann wäre alles, was ich soeben erzählt habe… nie passiert.

Ich überlasse jedem Zuschauer seine eigene Fantasie, was die Untoten, Titanus und Vampire angerichtet hätten in Alliancia. Der Krieg zwischen zwei Reichen und die vielen Komplotte, die am Laufen waren.

Ganz bewusst… habe ich alles erzählt, damit man meine Taten nicht einfach so vergisst, denn es gibt immer Individuen, die meine Situation jetzt ausnutzen würden und… was auch immer versuchen.

Einzig… worum ich jetzt jeden Bewohner von Alliancia bitten würde ist… mir meine Lüge zu verzeihen. Nicht den Abenteurern sollte man die Schuld geben, sondern wenn nur mir, dass sie sich für mich eingesetzt haben.

Ich bin Sina, eine geborene Dämonin aus Deymonlia und Kyllia ist meine kleine Zwillingsschwester. Wir sind geflüchtet, weil wir in Alliancia eine neue Chance und Zukunft gesehen haben.

Doch auch bin ich die SV-Abenteurerin Sina die Verteidigerin oder auch Chaosbestie Sina die Chaosbringerin. Chaos… ist ja scheinbar mein Hauptelement. Nicht nur in der Magie sondern was ich immer bisher angestellt habe.

Mein nächstes Ziel ist es, das größte Problem der Welt anzugehen und zwar Glacia . Zulange hat dieses… Wassermonster die Welt in Angst und Schrecken versetzt, zumindest auf den Meeren, doch damit soll nun Schluss sein.

Wie… auch immer die Entscheidung von den Bewohner von Alliancia sein wird, möchte ich jetzt… die Warnung aussprechen. Wenn der Tag X kommt, möchte ich jeden Hafenbewohner oder andere Bewohner, die nah am Meer leben, sich weit ins Innere des Landes zurückzuziehen.

Titanus hat mit seiner Macht Alliancia verändert, Tierra ebenfalls. Siremmic wollte es, konnte aber dank meiner Partnerin Sherry verhindert werden.

Ich wette, dass auch Glacia die nötige Macht hat, irgendetwas weltbewegendes anzustellen. Wellen, die so hoch sind, dass alles zerstört werden kann. Glacia ist ein offizieller Auftrag und… ich denke, es ist der Zeitpunkt gekommen, dass dieses Monster nun gejagt werden sollte.“

Auf einmal stand Sina von ihrem Sessel auf und stellte sich vor dem Übertragungsstein so hin, dass man sie komplett sehen konnte.

„Ich danke, dass alle mir zugehört haben und ich hoffe wirklich vom Herzen, dass… ich auch weiter mit den Bewohner von Alliancia leben darf. Und… bitte nur vom tiefsten Herzen, dass man meine Lüge versteht.

Versteht, warum ich keine Panik auslösen wollte und mir auch… vielleicht verzeiht.“ sagte Sina noch und verbeugte sich.

Auf einmal klatschten mehrere Personen. Es waren nicht nur die Abenteurer, sondern auch die anwesenden Tiermenschen.

„Wunderschön… ich hoffe wirklich, dass ihr weiter in Alliancia leben könnt, ansonsten… Ich denke, ich spreche für alle Tiermenschen, heißen wir dich gerne in Batzien willkommen, denn wir haben keinerlei Probleme mit Dämonen.“ schniefte Ronda.

„Danke…“

Kapitel 449

Ich bin wiedergeboren und die Wahrheit für die Zukunft?

Sina und die Freundinnen haben sich zum Biergarten umgesetzt, in der Zeit holten die Zwillingsvampire die Abenteurer.

„Irgendwie war es schon ein kleiner Erfolg so im Gesamten oder?“ lächelt Neia in die Runde. „Wir… na ja eher Sina hat das Turnier gewonnen und kommt an sehr interessante Belohnungen.

Dann haben wir ein bisschen mehr über unseren Feind Exos gelernt, denn ob es von ihm geplant ist oder nicht, aber nun wissen wir zumindest, was er wirklich kann.

Durch den zweiten Besuch von ihm haben wir… indirekt weitere Verbündete gegen ihn und seine Geschwister bekommen oder? Zhin hat zwar zugesagt, aber selber suchen wollten sie sie jetzt nicht unbedingt.

Der Behemothclan hat auch nur indirekt ihre Hilfe zugesagt. Zumindest wissen wir, dass wir nicht alleine auf der Welt sind, wenn wir kämpfen.“

„Denke, wenn Rokea mitkämpft, das wäre eine richtige Unterstützung. Doch… wenn sie ihre Kontrolle in ihrer Werform immer verliert, ist das eher ein zweischneidiges Schwert oder?“ grinste Sina schräg.

„Man kann es trainieren, doch… dazu müsste man sich mehrmals verwandeln.“ erklärte Suki. „Doch im Fall Rokea ist… das keine einfache Sache, man hätte es viel früher mit ihr machen müssen.“

„Na ja… wenn sie als Kind schon so heftig war, wie will man es denn genau üben?“ merkte Sherry das Problem an. „Denke… das sollte nicht unsere Sorge sein.“

„Stimmt… wir sollten tatsächlich überlegen, wie es nun weitergehen soll.“ nickte Sina und wenn man vom Teufel spricht, erscheinen alle Abenteurer. „Ah, die schlafende Königin ist auch schon wieder wach.“ spöttelte Christoper.

„Ist das so heftig mit dem Gerücht?“ hob Sina eine Augenbraue hoch. „Ja. Wir haben schon mehrmals einige andere Gerüchte in die Welt gesetzt, aber keine Chance. Da hat Ronda scheinbar unbewusst was gestartet.“ nickte Louis.

„Nun… die Dämonen waren auf einmal sehr achtlos, als sie über dich gesprochen haben. Doch Zhin war ja auch nicht unbedingt besser gewesen.“ seufzte Melaine auf einmal. Sina schlug mit beiden Händen ans Gesicht.

„Idioten… nur Idioten. Wundere mich, ob jeder Dämonenkönig mit diesem Problem konfrontiert wird. Vater hat mich schon davor gewarnt.“ Die Abenteurer grüßten die anderen und nahmen ebenfalls platzt.

„Bevor… es zu einem Durcheinander kommt, eine kurze Aufklärung. Die Dämonen wussten von mir als Dämonenkönigin, weil ich sie alle hierher kommen ließ. Meine… zwei von ihnen kannte ich aus meiner Vergangenheit und die beiden anderen aus der Reise in Vurdinia.

Fakt ist, dass Sarless, Ethice, Igriz und Dazmar mit nach Fanfoss reisen werden. Kyllia, der Grund warum Sarless so hart gegen dich vorgegangen ist ist, dass sie die Inkarnation von dem Dämonenkönig Rarkas war und dachte, du wärst ich.“

„Aha… Waren ja nur meine Knochen die gebrochen worden sind…“ seufzte Kyllia. „Was… ist denn dein Plan mit den Dämonen?“

„Die Weltherrschaft.“ sagte Sherry mit einem Grinsen auf dem Gesicht und schaute sofort weg von Sina, als sie sich zu ihr drehte. „Nein? Nur weil die Knalltüten was missverstanden haben, werde ich bestimmt nicht die Welt kontrollieren.

Oder möchtest du… dass ich kaum Zeit für dich habe? Stell dir all… die wunderschönen Dingen vor, die wir nicht mehr machen könnten im Bett. Die Date´s in der Stadt oder andere Annehmlichkeiten. Du wirst jedes mal… verbittert am Fenster warten, bis ich wiederkomme.“ prophezeite Sina die Zukunft.

„Erm… das mit dem Bett hättest du ruhig weglassen können…“ merkte Sherry trocken an. „Ja, ich habe verstanden, welcher Nachteil dabei herauskommt.“

„Wunderbar, dann wäre das auch schnell geklärt. NEIN Leute, ich will keine Weltherrschaft, auch wenn es so danach aussieht.“ beruhigte Sina direkt die anderen.

„Nun… in Alliancia hast ja auch irgendwie mehr Macht als ein Kaiser oder König oder?“ grinste Thomddir schief.

„Schon, aber die setzte ich nur ein, wenn es wirklich vonnöten ist. So… was ich mit den Dämonen vor habe ist eigentlich dasselbe wie mit Kyllia. Ich will sie bei den Abenteuergilden intrigieren, um eine… bessere Bindung zwischen Dämonen und Alliancianern zu fördern.

Wenn es mit Vampiren funktioniert, dann geht es mit Dämonen ebenfalls. Das größte Problem wird nur sein, dass ein ziemlich großer Vertrauensverlust passieren kann, wenn die Barriere fällt und die Dämonen meines Vaters angreifen. Doch damit beschäftige ich mich erst, wenn es soweit ist.

Ich würde euch bitten… einen von euch sie zu begleiten, damit meine ich alle SSS-Abenteurer. Ihr seid alle bekannt in Alliancia und wenn ihr sie begleitet, sollte es auf der Reise nach Fanfoss keine großen Probleme geben… Apropos Rückreise, wie ist das eigentlich geplant Melaine?“ widmet Sina sich sofort der Wolfsfrau zu.

„Erm… eine normale Reise zu Fuß? Ein Schiff werden wir nicht bekommen, der Nea transportiert. Wenn dann noch die Dämonen mitkommen sollen, brauchen wir erst gar nicht anfangen danach zu suchen.

Aufgrund… dass es zu unsicher war, wie weit wir im Turnier kommen, habe ich auch nichts mit meinem Bruder abgesprochen, der vermutlich nun ganz woanders ist.“ lächelt Melaine schief.

„Die… Befürchtung hatte ich schon gehabt. Dann bleibt es weiterhin bei meinem Plan. Würde… es denn einer machen?“ schaute Sina die Abenteurer an.

„Ich kann es machen.“ meldet sich Louis. „Ich… muss sowieso noch auf der Reise einige Geschenke für Prashi kaufen.“ bekam der Schwertheilige auf einmal tote Augen.

„Danke, wirklich. Ich werde den Dämonen befehlen, dass sie auf dich zu hören haben, ansonsten kannst du ihnen den Kopf abschlagen.

So… das wäre das erste. Dann… es tut mir Leid, dass ich euch Exos verschwiegen habe, aber mein Grund war relativ einfach. Ich wollte, dass wir uns alle auf das Finale konzentrieren. Nichts ist schlimmer, als eine… Ablenkung wie ihn im Hinterkopf zu haben. Damit alle das Gespräch mit mir kennen, Illusion: Exos Unterhaltung.“

Die Abenteurer hörten sich in Ruhe die Unterhaltung mit Exos an und reagierten erstaunt, dass er einfach einen neuen Titanus erschaffen konnte.

„Wir müssen herausfinden, wie wir das unterbinden können.“ sagte Christoper sofort. „Es macht keinen Sinn, die momentanen Götterbestien zu jagen, wenn er sie einfach wieder neu erschafft. Zumal er scheinbar sie ja auch noch irgendwie nach seiner Wahl anpassen kann.“

„Tja… dann müssen wir als nächstes Ziel ansetzen, mit den Göttern ins Gespräch zu kommen. Einerseits gebe ich dir recht, anderseits… ist mir das auch ein bisschen egal, ob Exos es kann. Ich lasse mich nicht von meinen Ziel abbringen, die momentanen Götterbestien weiterhin zu jagen.

Laut seiner Aussage sollen sie schon so mächtig sein, wie will er also noch etwas stärker machen, was schon stark ist? Ich… hoffe, dass wir weiterhin an dem Plan gegen Glacia halten.“

Der Dungeonfarmer seufzte nur. „Lass… uns das in Fanfoss besprechen. Gegen Glacia muss ich so viele Dinge vorausplanen. Ich… wäre dir dankbar, wenn wir ein Operationszimmer in deiner Villa einrichten könnten.“

Sina schaute Suki an, die am Überlegen war, dann nickte sie. „Scheinbar ist die Möglichkeit gegeben. Ok, dann besprechen wir das in Fanfoss weiter.“ Dann teilte Sina mit, dass Zhin und die Behemoth´s in dem Wissen mit den verbannten Götterbestien eingeweiht sind und ihre Unterstützung indirekt abgegeben haben.

„Puh… wenn Rokea mitkämpfen würde, wäre es schon eine sehr starke Unterstützung.“ meinte Melaine. „Zumindest könnte sie es mit einem der verstorbenen Götterbestien aufnehmen.“

„Ja, das wäre eine gute Sache für unser Weltproblem.“ nickte Sina. „Wir… haben ja irgendwie gewonnen oder, wie sieht es mit der Belohnung aus?“

„Ich kann heute zum Kolosseum gehen und sagen, dass wir es morgen abholen wollen, wenn du es wünscht. Doch… rechne damit, dass du vielleicht ein Interview geben darfst. Es ist halt noch das Gerücht mit der Dämonenkönigin.“ wurde Melaine ernst.

„Hmm… das Interview, wird es überall ausgestrahlt?“ frage Sina und Melaine nickte. „Ja, immerhin wollen sie ja deine Meinung und weiteres wissen über das Turnier. Sie werden dich auf das Gerücht bestimmt ansprechen.“

Sina wurde nun schweigsam und jeder sah es ihr an, dass sie am grübeln war. „Hmm… vielleicht ist der Zeitpunkt gekommen, die Wahrheit zu sagen.“

Alle reagierten schockiert. „Bist… du dir sicher was du sagst? Abgesehen vom Chaos gibt es auch noch andere Konsequenzen!“ hakte Louis sofort nach.

„Als ob ich mich jemals über die Konsequenzen groß geschert hätte. Ich will nicht mal sagen, dass ich die Dämonenkönigin bin, sondern nur ein Dämon von der Rasse der Sukuben. Jeder, der Kyllia gesehen hat, dürfte direkt eine Verbindung mit mir gefunden haben.

Die wichtigsten Personen in Alliancia wissen das schon längst, nun obliegt die Entscheidung dem Volk selber. Letztendlich… Schaut mich an. Meine Person ist so… dermaßen mit Lügenstricken übergezogen worden, wenn ich einen falschen Schritt mache, fällt das Konstrukt in sich zusammen.

Meine Flügel konnten wir mit dem Vampirfluch regeln, doch was ist mit meiner Hautfarbe und den Eckzähnen? Dann mein drittes Auge, woran ich mich schon gewöhnt habe. Einzig der Knochenschwanz kann jeder Magier in der Magierstadt bestätigen, dass ich ihn über die schwarze Murmel am Steißbein bekommen habe.

Ich denke, ich werde alle Seile direkt zerschneiden und sagen, dass ich von Anfang ein Dämon aus Deymonlia bin, aber ein Flüchtling wie Kyllia dies ist. Zumindest was ich bisher über meine Schwester erzählt habe.

Irgendwie bin ich es mir ein bisschen leid, die ganze Zeit auf alles zu achten, was wir mit der Lüge aufgebaut haben.“

„Du… hast nur eines vergessen Schwester.“ merkte Kyllia an. „Du hast in deinem Bericht von der verschollenen Prinzessin geschrieben, wie du dich erinnerst. Selbst wenn Kaiserin Emilia und der König Karl auf deiner Seite sind, so werden die Elfenfürsten und Zwergenkönige es nicht sein.

Dabei ignoriere ich auch noch bewusst die beschworenen Helden, die ja sowieso irgendwie eine Lachnummer sind.“

„Außerdem… wolltest du Lady Layla nicht helfen, eine neue Zukunft mit den Vampiren aufzubauen? Meinst du nicht… dass es Probleme damit gibt?“ fügte Lara hinzu.

„Neia, Thomddir. Ihr seid die richtigen Ansprechpartner. Wie würden die Mächtigsten eurer Rasse reagieren, wenn sie die Wahrheit erführen?“ schaute Sina die Angesprochenen an.

„Hmm… bei den Elfen sehe ich das sehr düster. Schau dir das Problem an mit den Mischlingen, so werden sie vermutlich bei den Dämonen ebenfalls reagieren. Keine Ahnung wie sie es mit den Vampiren in Fanfoss aufnehmen, doch… dürfte da auch einiges am Kochen sein. Dabei wissen sie ja nicht mal was von mir.“ hörte man die Trauer der Blutelfe.

„Das… ist eine sehr schwierige Frage Sina. Du kannst mich eher wegen meiner Stärke und ähnliches Fragen, aber über Politik… habe ich mich sehr enthalten. Ich bin zwar mit meinem König Valdron leicht befreundet, doch… Ich kann das wirklich nicht abschätzen, wie die Zwerge reagieren.

Zumindest würden wir uns es in Ruhe anhören, wenn du eine einfache Erklärung abgibst, denn wir können uns nicht nachsagen lassen, dass wir niemanden die Chance dazu geben oder?“ kratze Thomddir sich am Hinterkopf.

„Dann ist es doch perfekt? Weder mit den Zwergen noch bei den Elfen stehe ich in Kontakt, wenn nur bei den Menschen. Am wichtigsten sind eigentlich die Bewohner von Fanfoss, die anderen… sind jetzt nicht unbedingt von Belang und Schwierigkeiten löse ich ja meistens sehr elegant.“ grinste Sina.

„Wenn du meinst, dass du eine große Blutspur hinter her ziehst, dann stimmt das wohl…“ murmelt Falko.

„Hey…“

Kapitel 448

Ich bin wiedergeboren und neue Verbündete?

Frisch gewaschen trug Sina wieder eine schwarze Stoffhose samt Hemd. Kyllia tat dasselbe, doch irgendwie… sah ihr Bauch komisch aus.

„Halt mal still Schwester…“ stellte Sina sich vor Kyllia und bückte sich. „Was… ist das?“ drückte Sina mit einem Zeigefinger auf das komische Objekt. Der Nachteil bei der Stoffkleidung ist, dass sie ein bisschen eng am Körper anlag.

Sofort wollte Lisa wieder laut quietschen, als Kyllia auf den Finger haute. „Erm… das ist mein Bauch? Du hast doch eben alles gesehen?“ drehte sich die Zwillingsschwester um.

„Nein?! Da habe ich bestimmt nicht so einen weichen Knubbel gesehen!“ ließ Sina sich nicht beirren, als jemand sich von hinten mit dem Kopf rammte. Dadurch entstand eine Kettenreaktion und Sina fiel auf Kyllia, die ebenfalls auf dem Boden samt Gesicht und „Knubbel“ landete.

„Oww… Entschuldigung! Ich bin gestolpert.“ entschuldigte die Ursache sich direkt: Sherry. „Haben wir gemerkt…“ murmelt Sina. „Was habe ich dir gesagt? Wiederhole für mich bitte diese Worte, die ich dir immer wieder ans Herz lege.“

„Erm… Ich soll nicht auf dich zurennen?“ grinste Sherry schräg. „Wunderbar, warum… klappt das nur irgendwie nie?“ stand Sina nun auf und wundert sich, warum Kyllia so blass aussah. „Kyllia? Was ist los?“

Ohne eine Antwort zu geben, stand ihre Zwillingsschwester auf, ging direkt in das Waschzimmer rein, schloss hörbar die Tür. „Kyllia?“

Im Zimmer hob Kyllia ihr Hemd hoch und holte die gepresste Fledermaus hervor. Aus dem Maul kam Schaum raus und es hatte weiße Augen. „Oh beim dunklen Gott, es tut mir leid!“

„Erm was auch immer, scheinbar muss Kyllia erst mal alleine bleiben.“ zuckte Sina mit der Schulter und schaute ihrem persönlichem Pechvogel in die Augen. „Sherry…“

„Sinaaa….“ strahlten sich beide Frauen an und eine dicke rosa Wolke entstand bei den beiden, dann küssten sie sich. „Danke… dass du wieder auf mich aufgepasst hast.“

„Das ist doch das Mindeste und du weißt es genau.“ lächelte Sherry und ließ sich von Sina aufheben. Scheinbar trug sie nur ein einfaches rotes Kleid, das sie eben überzogen hat, ansonsten stehen ihre Haare zu Berge.

„Du siehst schon irgendwie süß mit deinen Haaren aus.“ kichert Sina die mit einer Hand darüber geht. „Wenn man Gel oder Wachs hätte, würdest du bestimmt auch einige Haar-styles austesten wollen.“

„Hmm… klingt nach einer tollen Einladung für mehr…“ grinste Sherry anrüchig. „Ah… vielleicht später, ich habe Zada und Lara mal wieder erwischt. Irgendwie… legen sie es darauf an und habe mein Machtwort ausgesprochen.“

„So so? Deswegen schauen sie so beschämt auf den Boden. Eher hatte ich Zada das zugetraut, dass… sie solche waghalsigen Spielchen macht und Lara die Vernünftige ist.“ schmunzelt das Zaubermädchen.

„Sherry… in Sache Liebe denken wir alle nicht mehr vernünftig, dass musst du ja selber festgestellt haben.“ schaute Sina wissend ihre Freundin an und klopfte dann an der Tür. „Was auch immer du da drin machst, aber gleich gibt es Frühstück!“ „Ist ok!“

Später saßen alle im Versammlungsraum, wohlgemerkt ALLE! Zhin´s komplette Gruppe sowie alle Behemoth´s. „Erm… erst mal Hallo an alle, aber… ich dachte das Gasthaus ist voll?“ schaute Sina verwundert Zhin und Nitir an.

„Ist es auch, aber wir sind doch alle gewöhnt auch draußen zu schlafen oder nicht? Dafür… gibt es diese tollen Dinger. Nennt man glaube ich „Zelte“ oder „Schlafsack“.“ übertreibt Zhin es mal wieder.

„So wie Zhin es sagte. Doch für Rokus und Rokea konnte Ingo irgendwie noch ein Zimmer herzaubern.“ grinste Nitir. „Das nennt man auch Dachboden.“ murmelt Nijus.

„Wo ist Rokea und… wie geht es ihr?“ fragte Sina sofort und bekam die Antwort von Rokus persönlich. „Sie ist schon eine Weile wach, muss aber… mit der Niederlage erst noch zurechtkommen. Am meisten beschämt es sie, dass ihr Name in der Geschichte vorkommen wird, die das tausendjährige Turnier nicht gewonnen hat. Daher bleibt sie vorerst in ihrem Zimmer.“

„Hmm… bin mir nicht sicher, ob ich sie mal aufsuchen sollte.“ grübelte Sina, da mischte Suki sich ein. „Nein Mutter. Sie und auch die anderen Behemoth sind eine sehr stolze Rasse. Wie würdest du es denn empfinden, wenn Exos dich persönlich trösten würde?“

„Ok, ich verstehe. Ich hoffe, es geht ihr bald wieder besser.“ lächelt Sina ein bisschen traurig. „Sag… wenn ich es richtig sehe, sind nur die Abenteurer nicht hier oder… und Mel?“

„Sie dürfte mit den anderen Abenteurern irgendwo untergekommen sein wo auch Christoper ist. Nicht… dass sie um dich besorgt wäre nur… Sie meinte ihre Zeit mit Christoper wäre begrenzt und du würdest es verstehen.“ erklärte Sherry.

Zuerst wirkte Sina ratlos, bis sie das volle Ausmaß verstand. „Ja… ich verstehe es vollkommen. Nun gut… denke, wir wollen dann mal Frühstücken oder?“ Gesagt, getan, Belinda zauberte wieder prächtiges Essen herbei.

Einige unterhielten sich, andere genossen das Frühstück. Auf einmal stand Jimdo mit einer Kanne da und gab Lara eine schwarze Brühe. „Das ist Kaffee, wenn jemand daran Interesse hätte, ich kann es nur empfehlen. Doch… lasst euch am besten nur eine Kostprobe geben, denn Kyllia schmeckte es überhaupt nicht.“

Erstaunt schaute Sina Lara und Jimdo an, dass es überhaupt Kaffee in der Welt gibt. „Erm… ich würde es zumindest probieren wollen.“ „Schwester… du wirst es nicht mögen.“ warnte Kyllia.

„Das kann ich nur feststellen, wenn ich es probiert habe oder?“ hob Sina nur eine Augenbraue hoch und bekam ihre Tasse. Sie legte sie an ihren Mund… und es dauerte nur Sekunden, bis sie es wieder ausspuckte. „Du heilige Scheiße… schmeckt das widerlich. Muss das so bitter sein? Dachte wir haben davon genug auf der Welt?!“

Zhin musste auf einmal brüllend auflachen und klatschte dabei. „Ich habe endlich eine Seelengefährtin gefunden, die meiner Meinung ist.“

Was Sina mehr störte ist das zufriedene Gesicht, was Kyllia machte. „Ob ich auch so ein Gesicht mache, wenn ich im Recht bin? Das… ist total arrogant!“ dachte Sina mit einer hochgehobenen Augenbraue.

„Mutter liebt es eher, wenn es ein spezieller süßer Tee ist. Dabei ist es wichtig, dass die Kräuter nur in einer bestimmten Zeit gekocht werden.“ meinte Suki lächelnd.

„Oh ich freue mich schon darauf, in Fanfoss mein nächstes Projekt anzugehen. Dann wirst du einiges experimentieren müssen Suki. Emanuel konnte… so einen fantastischen leckeren Tee kochen.“ schwärmte Sina.

„Eines nach dem anderen. Da… gibt es dein kleines Problem mit dem Gerücht, was dir mittlerweile zu Ohren gekommen ist und dass andere, was du uns allen verschwiegen hast.“ lächelt Suki. Selbst Sina musste bei dem Lächeln schwer schlucken.

„Erm… mit dem Gerücht habe ich schon eine Idee, wie ich das Problem direkt löse. Doch… was meinst du mit verschweigen?“ versuchte Sina sich ein bisschen herauszuwinden, doch keine Chance.

„Mutter… du weißt es genau, was ich meine. Niemand anderes als Exos, bevor du auf eine andere Idee kommst.“ hob Suki nur eine Augenbraue hoch. Sina drehte ihren Kopf zu Sherry, die wiederum Lara beim Kaffeetrinken zuschauen wollte.

„Lass uns… das nach dem Frühstück klären, vielleicht haben ja Zhin und Nitir ebenfalls ein bisschen Interesse daran, was für eine „tolle“ Familie ich habe.“ seufzte Sina nur.

„Exos… war diese Götterbestie, die unsere Welt „reinigen“ wollte oder? Das Zaubermädchen hat uns ein bisschen aufgeklärt.“ meinte Rokus.

„Hmm? Davon weiß ich jetzt aber nichts Sina. Gibt es doch einen Grund, warum du mich damals gefragt hast, ob wir gegen die Götterbestien aushelfen sollen?“ hakte Zhin sofort nach und seine Freunde starrten ihn an.

„Natürlich gibt es immer einen Grund, als würde ich meine Aktionen grundlos machen.“ grinste Sina schräg. „Hmm doch da gab es einige Male, wo du keinen Grund hattest. Da war die eine Geschichte, wo du den Paladinen die Beine abgeschnitten und anschließend in einen Kanal geworfen hast.“ merkte Sherry an.

„Rose… du bist ein bisschen unheimlich, wenn du so anfängst.“ rollte Sina mit ihren Augen. „Dafür habe ich mich aber tapfer gehalten, findest du nicht.“ grinste Sherry gemein von der Seite.

„Paladine?“ schaute Risia Nitir an, dieser schüttelt aber den Kopf. „Keine Ahnung, muss was mit Menschen zu tun haben.“

Nach dem Frühstück nahm Sina sich die Zeit, allen aufzuklären: Wer Exos ist, was er ist und das sie selber schuld daran ist, dass er mit seinen Geschwistern frei wurde. Titanus war scheinbar ein wandelnder Schlüssel gewesen und durch seinen Tod geriet alles in Gang.

Sina zeigte ihre erste Begegnung mit Exos sowie auch ihren Kampf, anschließend die zweite Begegnung.

„Er war es auch, der alle Mitglieder der Rächer erm… neu erschaffen hat. Deswegen hatte ich so ein Problem gehabt mit ihnen. Wie ihr gesehen habt, konnte er einfach einen neuen Titanus ohne Probleme erschaffen.“ beendet Sina die Erklärung.

„Der Typ ist ein Schwätzer. Hätte dich eigentlich so eingeschätzt, dass du selber auf die Idee gekommen wärst.“ meinte Zhin direkt.

„Hmm vielleicht sehe ich den Wald vor lauter Bäume nicht. Magst du mir es erklären?“ fragte Sina freundlich.

„Na überlegt doch mal… wen ich und meine Freunde während unserer Schwimmtour an der Backe hatten.“

„Stimmt, Glacia hatte wohl seinen Spaß bei euch entdeckt und wollte seine Zeit mit euch verbringen.“ grinste Sina.

„Ja… so kann man es natürlich auch ausdrücken. Wir wurden von ihm angegriffen und sind von ihm weggeschwommen, in der Zeit habe ich immer wieder seine großen Tentakeln angegriffen, bis es uns irgendwann in Ruhe gelassen hat.“ teilte Zhin sein Wissen den Behemoth´s mit.

„Du hast ja wirklich ein sehr aufregendes Leben, wenn du mit diesen Viechern um die Wette schwimmst.“ schmunzelt Nitir.

„Du kannst mich auch mal. Was ich damit sagen will… wenn einfache Menschen…“ Auf einmal fingen einige Leute an laut zu lachen. „Was denn jetzt schon wieder?!“ „Du und einfach… finde den Fehler.“ lachte Flai dreckig.

Zhin zog einmal stark durch die Nase und ließ es aus seinem Mund heraus. „Wenn talentvolle Menschen… besser?! Wie wir es schaffen, Glacia ohne Boot zu entkommen, dann muss ich dem Schwätzer leider widersprechen.

Glacia ist bestimmt in seinem Element stark, doch in der Luft? Wenn das Vieh schon nicht mochte, verletzt zu werden, wie reagiert es denn, wenn man seinen Hauptkörper angreift? Überlegt also mal selber, was der Schwätzer letztendlich gesagt hat.“

„Hmm… Willst du mir sagen, dass er mich letztendlich nur verunsichern wollte? Wie sieht es dann mit Winda und Dogma aus? Die anderen verbannten Götterbestien sind scheinbar noch für einige Zeit eingesperrt.“ grübelte Sina direkt.

„Keine Ahnung, die sind uns bisher nicht begegnet und in ihren Elementen… können wir sie vermutlich nicht wirklich groß verletzten.“ schaute Zhin seine Kameraden an und sie stimmten ihm zu.

„ … Wenn nur Dogma, denn unterhalb des Wassers haben wir nicht das Equipment zu kämpfen und in der Luft… Na ja, wenn dann müssten uns allen Flügel wachsen oder? Scheinbar ist die Auswahl für Kämpfer, die auf dem Land kämpfen sehr begrenzt.“ überlegte Zhin laut.

„Dachte, dass Dogma nur eine Legende sei?“ wundert sich Zuzan, dessen Gehör mittlerweile von Sherry geheilt wurde.

„Nein… ihn gibt es wirklich.“ brummte Rokus. „Einige Ruinen… in Batzien bestätigen, dass es ihn gibt. Euch müsste es doch auch schon aufgefallen sein, dass… diese Ruinen zwar alt sind, aber… etwas fehlte.“

„Alles war vorhanden, nur die Zeit und die Natur nahm die Städte wieder ein. Zurückgeblieben sind… persönliche Gegenstände, die man bestimmt nicht zurücklässt, wenn man eine Stadt verlässt oder?“ meinte Sherry auf einmal.

„Richtig. Diese untergegangen Zivilisationen sind von einem zum anderen einfach allen Lebens beraubt, ohne dass eine Zerstörung hinterlassen wurde. Doch… was macht diese Götterbestie, dass einfach alles verschwindet?

Glacia und Winda… sind greifbar. Schwer, aber nicht unmöglich. Es ist Dogma.. der ein Problem darstellt. Doch ich bin ehrlich, wir Behemoth´s haben uns nie wirklich mit diesen Götterbestien auseinander gesetzt.“ kratzte Rokus sich an der Wange.

„Nur… würde ich ungern auf das Ende der Welt warten.“ merkte Nitir an. Irgendwie… schaute Nitir nie wirklich Suki an, als würde er jeglichen Augenkontakt vermeiden.

„Ich will niemanden dazu zwingen, mir zu helfen oder so. Ich bin nur froh, dass man mir glaubt, wenn ich von diesem Problem berichte.“ beruhigte Sina direkt die Behemoths. „Je… mehr Personen davon wissen, desto mehr… Widerstand kann man in der Zukunft aufbauen.

Gerade wenn Exos die getöteten Götterbestien wieder neu erschafft und alle gleichzeitig angreifen lässt. So… würde es mein Herz beruhigen zu wissen, dass auch andere Personen neben meinen Freunden es mit ihnen aufnehmen können.

Die Vampire haben das Problem als solches erkannt und werden mir mit Informationen helfen. Mit Kampfkraft… müsste das Glück auf meiner Seite sein, wenn die Vampirkönige ebenfalls vor Ort sind.“

„Denke… ich warte bis die verbannten Götterbestien frei sind. Frei kommen sie ja scheinbar so oder so.“ meldet sich Zhin wieder. „Wir haben genug Scheiße in Dungeons erlebt, da wäre es lachhaft, wenn wir es mit denen nicht aufnehmen könnten.“

„Erm… müssen wir das?“ fragte Daika den Chef. „Nein, müssen wir nicht. Nur, wenn ich gerade eine Frau vögel und eine Reinigungswelle kommt… du würdest es auch nicht witzig finden oder?“ übertrieb Zhin es.

„Himmel… deine dreckige Zunge kommt wieder raus, wenn du schon so vulgär wirst.“ rollte Daszum ihre Augen. „Ich hätte jetzt nichts dagegen, Jimdo tut eh alles, was ich sage, also machen wir einen dieser Dinger fertig, wenn es uns über den Weg kommt!“

Daika, Flai und Punny schauten sich gegenseitig in die Augen und seufzten nur. „Als ob wir groß eine Wahl hätten…“ meinte Punny nur.

„Vielleicht kann mich ja der Jüngling überraschen, wenn er so eine Götterbestie fertig macht. Ho ho ho…“ lachte Neia sehr eigenartig und Punny wurde schnell still.

„Wir bedanken uns für die Warnung Lady Sina.“ teilte Rokus mit. „Doch… wie wir uns entscheiden, kann ich dir nicht sagen. Wenn kann ich nur sagen, sollte eines dieser verbannten Monster kommen, werden wir uns das Problem anschauen, denn…

Batzien ist unsere Heimat, die Heimat aller Tiermenschen. Wir können nicht einfach so wegschauen, wenn wir sogar den Grund kennen, warum sie uns angreifen. Titanus hat unseren Kontinent mehrmals… einen Besuch abgestattet, doch war es seine Größe, weswegen wir ihn seinen Weg ziehen ließen.

Doch wenn jemand wie ihr es töten konntet, wieso können wir das nicht ebenfalls? Denke… wir werden in der Zukunft… ein bisschen aus der Isolation herauskommen. Immerhin sind wir auch stolze Krieger.“ lächelte Rokus am Ende und seine Leute nickten alle zustimmend.

„Danke Rokus.“ sagte Sherry es mit einem ernsten Ton. „Gegen einen Feind wie Exos… kann man nie genug Verbündete finden.“

„Stimmt. Wenn die Behemoth mitkämpfen, dann haben nicht mal die Götterbestien was zu lachen.“ lächelt Suki und Nitir bekam ein Herzstich.

Zuzan stupste ihn von der Seite an und flüsterte: „Willst… du es ihr nicht sagen oder so? Hört sich so an, als würden sie nicht mehr lange hier bleiben.“

„Klappe.“

Kapitel 447

Ich bin wiedergeboren und die einen oder anderen Probleme?

Am nächsten Tag wurde Sina wach und wunderte sich, warum ihre Brust sich so schwer anfühlte. Es war niemand anderes als Sherry´s Kopf, der darauf liegt. „Huch? Wieso habe ich das Gefühl eines De ja vü´s?“ grinste Sina.

Vorsichtig hob Sina den Kopf ihrer Freundin hoch und legte ihn sanft auf ein Kissen. Anschließend verschwand Sina in einem langen weißen Schlafkleid aus dem Zimmer.

„Puh… Sherry war wohl spät ins Bett gegangen.“ seufzte Sina im Flur draußen und… staunte nicht schlecht, wer da noch schlief. Suki, Rubina und Neia liegen in Schlafsäcken. „Verdammt…“ fluchte die Dämonin in Gedanken.

Gerade wegen Suki leise den Flur runterzugehen stellte schon eine Herausforderung dar. „Ok. Mission Impossible Musik eingespielt und los geht’s!“ rief eine innere Stimme. Auf Zehen lief Sina hochkonzentriert die Bretter entlang, zur Sicherheit hat sie ihren Knochenschwanz um sich und die Flügel gewickelt.

Als Sina an Suki kam, knarzte das Brett auf einmal und Sina sah aus, als würde sie gerade dieses Brett ermorden wollen. „Hmm….“ murmelt Suki irgendwie, doch sie machte nicht den Anschein, wach zu werden.

„Illusion: Alles ruhig!“ presste Sina heraus und hoffte, dass der nächste Krach nicht ihre Tochter weckte. Der Plan ging auf und Sina musste sich bremsen nicht laut zu seufzen, als sie an der Treppe ankam.

Langsamen Schrittes ging sie die Treppe runter, als Suki ihren Kopf zur Treppe richtet. „Du musst noch viel lernen, „leise“ zu gehen Mutter.“ dachte das Katzenmädchen.

Unten angekommen sah es auf dem ersten Blick alles leer aus. Doch gerade diese Ruhe machte Sina misstrauisch. Vorsichtig ging sie weiter zu den Waschkabinen, als sie an dem Versammlungsraum anhalten musste.

„Ja, ich kann dich mitnehmen, aber dann muss du mir versprechen, still zu halten!“ sprach eine bekannte Stimme und Sina sah den Rücken ihrer Zwillingsschwester. Auf einmal quietschte irgendetwas doch Sina fand die Ursache nicht heraus.

„Keine Sorge, Zuhause brauchst du dir keine Sorgen machen und ja ich weiß dass sie überall auf der Suche sind.“

„Hat… Kyllia irgendeinen Dachschaden während meiner Schlafenszeit bekommen?“ verzog Sina ihr Gesicht sehr besorgt. „Denke… Kyllia kann es doch nicht so gut vertragen, dass Lara jemand anderes bekommen hat.“ ging der Gedanke weiter.

Sina ignoriert den Zustand ihrer kleinen Schwester und schlich leise von der Tür weg. Sofort drehte Kyllia sich um und wunderte sich, ob jemand sie belauscht hat, während auf ihrer Hand eine Fledermaus lag.

„Was zum Geier machen sie alle hier eigentlich?!“ wunderte Sina sich am meisten. „Was habe ich alles nur verpasst?“ und stand endlich vor der Tür zum Waschraum. Die Dämonin öffnete die Tür und wollte direkt reingehen, als sie es schon hörte.

„Nein… nicht hier Zada… Man könnte uns wieder erwischen…“ stöhnte Lara sehr hörbar. „Lass… uns das auf ein anderes Mal verschieben.“

„Oh? Kannst… du dich denn so lange gedulden hmm? Ich nämlich nicht.“ kichert Zada. „Außerdem… ist das nicht auch irgendwie… aufregend? Meine… jederzeit erwischt zu werden? Irgendwie… erregt mich die Vorstellung.“

Sina verzog ihr Gesicht und knallte hörbar die Tür zu. Drinnen hörte die Dämonin nur, wie zwei Frauen am schreien waren. „Langsam reicht es mir mit den beiden. Wie oft soll ich dass denn noch erleben?“ waren beide Mundwinkel unten.

„Ah… die Siegerin ist wach.“ grüßte Belinda und hob nur eine Augenbraue hoch über den genervten Gesichtsausdruck von Sina. Einige Zeit später saß Sina in der Küche und schaute Belinda beim zubereiten des Frühstücks zu.

„Sag… Wieso sind alle meine Freundinnen hier?“ musste Sina nun die Frage stellen. „Oh, dass liegt daran, dass dein Kampf gegen Rokea so viele Erdbeben verursacht hat, dass nicht nur das Kolosseum teilweise eingestürzt ist, sondern auch viele Häuser in der Stadt.

Wenn ich es richtig verstanden habe, waren unter anderem auch die Gasthäuser von euren Freundinnen betroffen. Direkt nach eurem Sieg suchten sie nach einer neuen Bleibe, doch den Gedanken hatten die anderen Besucher in der Stadt auch gehabt.

Wir selber waren schon voll, doch wie können wir einfach eure Freunde, die vor allem im Turnier so beliebt waren, wieder fortschicken? Da hat Ingo den Vorschlag gemacht, dass Kyllia bei den Zwillingen schlafen soll, einige auf dem Flur und die anderen Vampire haben im Stall geschlafen.

Bisher hat es irgendwie ziemlich gut geklappt finde ich. Vor allem… sie waren alle so besorgt um euch gewesen. Man merkte sofort die Loyalität euch gegenüber, eure Majestät.“ grinste Belinda.

„Erm… Majestät?“ „Aber ja, als Ronda zu Beginn sagte, es wirkte wie ein Kampf zwischen einem Dämonenkönig und einem König der Tiermenschen, haben wir es natürlich alle für einen Witz gehalten.

Leider… kam die Frage dann doch auf, ob es nicht stimmen könnte. Meine, du und Rokea habt einiges in Schutt und Asche gelegt oder? Wir alle wussten ja, dass ihr ein Dämon seid, doch selbst für einen Dämon ist die Zerstörung… etwas zu heftig.

Dann kamen die Gerüchte auf, dass einige Personen euch Dämonenkönigin nennen und sie bleiben ziemlich hartnäckig fest, egal was eure Ziehtochter Suki den anderen sagt. Doch mir persönlich ist es egal. Ihr seid Sina und ein Gast von uns.“ lächelte Belinda.

„Ihr… habt nicht mitbekommen, WER diese Personen waren oder?“ zuckte das Gesicht von Sina. Der Plan von Sina war es gewesen, langsam ihre Notlüge mit den Flügel damals durch die Wahrheit zu ersetzen. Deswegen hat sie in letzter Zeit es nicht so abgestritten zumal es alles Personen waren, die sowieso sie als Dämon erkannt haben.

„Nein, wenn solltet ihr eure Freunde fragen, die gegen das Gerücht ankämpfen. Wie gesagt, mir selber ist es egal. Dann seid ihr halt eine Dämonenkönigin, dann kann meine Tochter ihren Kinder noch erzählen, dass wir eine adelige Dämonin bedient haben in der Vergangenheit.“ schüttelt Belinda den Kopf.

Auf einmal erschienen zwei rote Köpfe: Der von Lara und Zada. Sie hatte noch nasse Haare und… irgendwie scheinen sie sich zu schämen.

„Das war jetzt das zweite Mal, wo ich mitten in eurem Sex oder was auch immer es eben war, erwischt habe. Ich will es kein drittes Mal erleben, also: SCHLIEßT DIE TÜR ZU!“ schimpfte Sina direkt los.

„Mir kann man vieles sagen, dass ich sehr freizügig bin und meinen Körper zur Schau zeige, aber… Eher wird die Welt brennen, als das man mich mit Sherry in den intimsten Momenten erwischt. Habe ich mich klar ausgedrückt?“

„Jawohl Herrin, wir werden ab sofort die Tür abschließen…“ murmelt Lara sehr beschämt vor sich hin und stupste Zada noch an. „Natürlich, so ein Vorfall wird nicht nochmal passieren…“

Scheinbar war die Schimpftirade ein Signal gewesen, stürmte Kyllia direkt rein. Dabei war es ihr egal gewesen, dass Lara und Zada im Weg standen und überrannte sie mehr oder weniger, nur um Sina dick zu umarmen. „Sina!“

„Hallo kleine Schwester.“ umarmte Sina ebenfalls zurück und wunderte sich, was Kyllia in ihrer Westentasche drin hat, dass es so drückt. Lisa hatte das Gefühl, gleich komplett erdrückt zu werden, hielt sich aber zurück nicht los zu quietschen. Doch… das hatte Folgen, denn… das ist eine Geschichte für später.

„So… ungern ich die Freude stören möchte aber…“ merkte Belinda mit einer Nudelholzrolle in der Hand an. „Wenn ihr euch aussprechen wollt, dann außerhalb der Küche!“

„Ihr habt die Chefin gehört, allesamt raus!“ nickte Sina und zog ihre Schwester mit… direkt in die Waschanlage. Als die Tür hinter ihnen zufiel, schloss Sina direkt die Tür ab, damit niemand sie bei dem Gespräch jetzt stört.

„Erm Sina? Was ist los?“ fragte Kyllia direkt. Sina legte beide Hände auf die Schulter ihrer Schwester. „Kleine Schwester… geht es dir gut?“

„Huch?! Wie kommst du denn jetzt darauf? Eher müsste ich das meine große Schwester fragen?“ hob Kyllia eine Augenbraue hoch.

„Nun… irgendwie… führst du Selbstgespräche und einige meinten, du verhältst dich sehr komisch. Da mache ich mir halt Sorgen um dich. Kann es sein… dass dein Herz weh tut, dass du Lara nicht bekommen hast?“

Erstaunt schaute Kyllia Sina an und schüttelt ihren Kopf. „Nein! Darüber brauchst du dir keine Sorgen machen wirklich. Lara und ich sind und bleiben Freunde ok? Ich gönne es ihr wirklich vom Herzen, dass sie mit Zada zusammen ist.“

„Du kannst ruhig jederzeit zu mir kommen hörst du? Ich will nicht, dass du daran zerbrichst.“ umarmte Sina ihre Schwester und wieder… wird etwas eingequetscht.

„Aww… du kannst mir da wirklich vertrauen, aber… mir geht es schon gut.“ lächelt Kyllia und merkte selber, dass Lisa gerade in Lebensgefahr ist. „Ok? Ich verlasse mich darauf und wenn… du eine Schulter brauchst, du kannst ruhig zu mir kommen.“ streichelt Sina eine Wange von Kyllia.

„Frage mich… ob Mutter auch so gehandelt hätte, wenn wir Probleme mit der Liebe hätten.“ murmelt Kyllia auf einmal.

„Du… vermisst auch eine Mutter oder?“ grinste Sina schräg mit nassen Augen. „Wir… mussten alle irgendwie früh erwachsen werden, trotz dass… wir einen sadistischen Vater haben. Ich werde… mein bestes geben, dich, aber auch den anderen Schwestern soviel Liebe zu geben wie möglich, egal… ob mich einige hassen.“

„Denke… wenn sie dir einige Tage über die Schulter schauen, werden sie ebenfalls… überlegen, ob der Hass überhaupt begründet ist. Es ist vermutlich der Neid, den einige haben. Selbst ich werde ja sauer, wenn ich von dir zu hören bekomme, dass Vater dir eine Sonderbehandlung gibt.“ flüstert Kyllia.

Irgendwann wurde Lisa es doch zu viel und biss sie wieder in die Brust. Ein Zucken ging über Kyllia und Sina bemerkte dies. „Alles… in Ordnung?“

„Alles bestens. Komm, du willst dich doch bestimmt waschen oder? Ich helfe dir beim Rücken!“ lächelt Kyllia gezwungen. „Ok?“ sagte Sina nur langgezogen und drehte ihrer Schwester den Rücken zu.

Mit einer atemberaubende Geschwindigkeit zog Kyllia ihre Hemd aus, riss Lisa von der Brust ab, steckte sie in ihr Hemd rein und knallte es gegen die Wand. „Miststück! Du hast mir versprochen, nicht mehr zu beißen!“ dachte Kyllia in Gedanken. Bei Lisa drehte sich nur die Welt vor ihren Augen bei der Behandlung.

„Sag Kyllia… Belinda meinte, es gäbe da einige Gerüchte über mich?“ fragte Sina irgendwann unter der Dusche, sie selber saß auf einen Hocker, während sie ihrer Schwester die Flügel reinigte.

„Erm… ja. Aus irgendeinen Grund glaubt jeder, dass du eine Dämonenkönigin wärst. Du erinnerst dich an Ronda oder?“ „Ja, die Moderatorin des Turniers.“

„Richtig, sie hatte mal den einen Satz zu Beginn deines Kampfes gesagt, aber das wäre jetzt nicht der Grund gewesen, warum das jeder glaubt. Eher… hat irgendwer in ihrer Nähe die ganze Zeit dich als Dämonenkönigin betitelt.

Doch da kann Suki mehr was dazu sagen, weil ich mit Sherry, Neia und Rubina bei dir waren. Wenn ich Suki richtig verstanden habe, konnte sie Ronda mit einigen logischen Gedanken von der Idee weglocken.

Leider… scheint Ronda doch eine Plaudertasche zu sein und hat wohl bei den richtigen Leute Gehör gefunden. Was heiß gefunden, sie hat vermutlich einfach achtlos alles erzählt, was ihr zu Ohren gekommen ist.

Tja… Vermutlich haben da einige Vampire, Dämonen und Menschen ohne nachzudenken… deinen Titel in den Mund genommen. Nun versuchten wir seit deiner Bewusstlosigkeit die Gerüchte ein bisschen einzudämmen.“

„Hrm… es bringt nichts, jetzt die Schuldigen zu finden. Konzentrieren wir uns lieber, wie wir das Gerücht ausnutzen können.“ grübelte Sina. Kyllia umarmte sie wieder von hinten und schien sich irgendwie zu freuen.

„Ah… wenn du jetzt schon wieder eine Intrige planst, dann geht es dir wirklich sehr gut.“

„Scheinbar.“

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