Ich bin wiedergeboren und die Unterwelt? II

Während Ivy und die Ninjakatzen sich mitten in einem Krieg wiederfinden, liefen Sina und Agent Two alias Jevera zum Haus des Ratsmitglieds Sarai.

„Damit du Bescheid weißt, sollte Agent One unseren Mann nicht mitbringen, werden wir ein bisschen improvisieren müssen.“ warnte Sina und Two nickte.

„Ich weiß nicht, ob es mein Fehler war, nur auf Sarai ein Auge zu werfen. Nun müssen wir uns mit einer weiteren Fraktion beschäftigen. Verstehst du wo das Problem liegt?“ drehte Sina ihren Kopf zu Two, die den Kopf schüttelt.

„WENN wir Sarai unter Kontrolle bekommen, müssen wir uns auch mit der anderen Fraktion auseinander setzen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit haben sie ebenfalls unsere Idee auf dem Schirm und dann müssen wir Sarai tatsächlich auch noch mit dem Mann beschützen. Tot bringt mir sie überhaupt nichts.

Immerhin muss sie ja irgendwie großen Einfluss in der Unterwelt haben und den will ich übernehmen, beziehungsweise soll Sarai mein Auge werden. Ich hoffe wirklich, dass die Ungesehenen ihren Job machen.“

Auf einmal grollte es über den Köpfen der Frauen und sie schauten nach oben. Ein Gewitter bildete sich und man merkte die ersten Wassertropfen. „Hrm… was ein tolles Omen. Ich bin froh das Lara mir für meine heutigen Zwecke eine Flasche Blut besorgt hat, denn mit Folter… dürfte man bei Sarai schwer ankommen.“ dachte Sina.

Agent Two hielt an und Sina erkannte den Grund. Vor einem Haus standen sehr viele Männer. „Gehört es Sarai?“ fragte Sina und Two nickte. „Verstehe… dann wird Sarai vermutlich schon Besuch haben… Vielleicht passt es uns sogar. Agent Two, wir gehen ganz ruhig zu dem Haus und werden versuchen friedlich reinzukommen.

Sollten die Männer sich aber weigern… bring sie um und ich sammele ihre Leichen in meinen Ring ein, wir sollten uns aber ein bisschen zurückhalten, denn es sind bestimmt Zeugen hier.“ befahl die Dämonin.

Sie überprüfte kurz ihr Kleid und war damit zufrieden, dann machten die beiden Frauen sich auf den Weg zum Haus. Nun konnte Sina die Männer besser zählen und kam auf zehn. Alle machten einen normalen Eindruck, nicht wie die üblichen Schlägertypen aus dem Armenviertel oder ähnlichem.

Die bemerkten, wie zwei Damen kommen und wurden alle sehr misstrauisch, vor allem weil Lady Sina keine unbekannte Figur in Alliancia ist. Trotzdem stellte sich einer der Männer ihnen in den Weg.

„Bedaure, aber wenn sie zur Ratsfrau Sarai wollen, sie ist momentan für Besucher nicht zu sprechen.“ grinste der Mann leicht dreckig.

„Aha, darf ich fragen… wer sie und ihre Männer sind? Ich habe sie noch nie zuvor in der Stadt gesehen.“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

„Bedaure, aber das kann ich ihnen leider nicht sagen. Wir sind nur eingestellte Leibwächter und befolgen unsere Befehle.“ betonte der Mann es langsam. Die anderen Männer legten schon vorsichtshalber ihre Hände an die Schwertgriffe.

„Verstehe. Zu dumm aber auch, dass eure Familien nie erfahren werden, was aus euch geworden ist. Two, mach deine Arbeit und fang von hinten an.“ lächelte Sina kurz, bevor sie eiskalt wurde. Der Mann hob verwundert nur eine Augenbraue, als von hinten jemand laut die Knochen gebrochen werden.

Bevor der Sprecher sich drehte, schlug Sina mit einer Faust ans Kinn und der Kopf knackte komplett nach hinten. Bevor der Mann tot umkippte, steckte Sina ihn direkt ins Inventar und nahm sich die nächsten Männer vor.

Diese Männer waren von Anfang an dem Tod geweiht, doch das wussten sie nicht. Two hat jedem die Köpfe entweder komplett gedreht oder nach hinten geknackt. Der Kampf war schon vorbei, bevor er überhaupt anfing und Sina sammelte die Leichen ein.

„Wunderbar, damit hätten wir für One den Weg freigemacht. Wurden wir beobachtet?“ fragte Sina ihre Begleiterin und sie nickte. „Dann ist es halt so. Wir können diesmal hier nicht aufräumen wie bei der letzten Aktion.“ zuckte Sina und ging zur Tür.

Sie klopfte ein paar mal, aber nichts passierte. Dann hämmerte sie regelrecht, als sie hörte, wie der Riegel von der Tür geöffnet wurde ein kleiner Spalt erschien.

„W… wer sind sie?“ fragte eine Frau mit grünen Augen und blondem Haar, mehr konnte Sina am Spalt nicht erkennen.

„Lady Sina mein Name, ich nehme an, dass sie Sarai sind?“ stellte sich die Dämonin vor, während Two sich die Positionen der Zeugen merkte.

„Das bin ich in der Tat, aber… meine Zeiten für Streitschlichtungen sind vorbei und für ein persönliches Gespräch… brauchen sie einen Termin. Bedaure das ich sie gleich in dem Unwetter draußen stehen lassen muss, aber… ich habe keine Zeit.“ schloss Sarai panisch die Tür wieder zu.

„Hrm… dann muss ich mich mal halt wieder selbst einladen.“ stand Sina vor der geschlossenen Tür. Das Schwert vom Knochenschwanz rammte in das obere Ende der Tür und sauste nach unten. Anschließend drückte Sina die Tür auf und knallte die Tür gegen Sarai.

Sie fiel mit einen leichten Schrei nach hinten auf den Rücken, während Sina mit Agent Two die Wohnung betreten. Auf dem ersten Blick wirkte alles geräumig, aber ein Zimmer weiter, vermutlich das Wohnzimmer saß ein rot gekleideter Schnösel auf einem Sessel, dessen Beine auf dem Tisch lagen. Hinter ihm stand ein grobschlächtiger Kerl, der überall nur Narben und Muskeln hatte.

„Oho? Wen haben wir denn hier?“ grinste der Mann. „Hätte ja nicht gedacht, dass du auch Kontakte zu Lady Sina hast.“

„Bitte… gehen sie. Sie bringen sich nur in Schwierigkeiten!“ flehte Sarai, die eine Hand auf die gebrochene Nase legte. Die Tür musste sie ihr wohl gebrochen haben, denn es floss nicht wenig Blut heraus.

„Als ob ich mal keine Schwierigkeiten hätte. Sie wissen doch sehr genau… weswegen ich gekommen bin oder?“ schaute Sina von oben herab auf Sarai. Sie hatte auf den ersten Eindruck ein schönes Gesicht, dazu das dunkelfarbiges Kleid mit ihrer sehr blassen Haut könnte man den einen oder anderen Mann bezirzen.

„Was haben sie mit meinen Männern draußen gemacht? Sie sollten…“ verlange der Mann zu wissen, als er merkte, dass Sina ihn ignorierte.

„Welche Männer? Hast du irgend welche Männer gesehen Agent Two?“ drehte Sina sich ahnungslos sich zu Jevera, die nur ihren Kopf schüttelte. „Hast du welche gesehen Sarai? Du standest ja auch eben an der Tür.“ „N… nein…“ schüttelt Sarai ebenfalls den Kopf.

Der Mann kniff nur seine Augen misstrauisch zu. „Wie auch immer, verziehen sie sich, sie sind hier unerwünscht.“

„Zieh mal deinen Stock aus deinem Arsch wieder raus und halt den Babbel du blöder Schwachkopf. Sehe ich so aus… als würde es mich interessieren, was andere wollen?“ provozierte die Dämonin den Schnösel. „Wer sind sie überhaupt, dass sie glauben, mich auf gleicher Augenhöhe anzusprechen.“

Die Provokation wirkte sehr gut, denn es bildeten sich mehrere Zornesadern auf seinem Gesicht. „Wer ich bin? Das ist jetzt auch egal! Los mach deinen Job!“ schnippte der Mann und der Schläger zog eine große Axt hinter seinem Rücken vor.

„Er ist der beste Mann, ehemaliger Champion. Nur weil ihr das Turnier gewonnen habt… ihr ahnt nicht, wie viele weitere starke Personen es auf der Welt gibt.“ kichert der Mann sehr hochmütig.

Sina seufzte nur sehr hörbar und ließ die Arbeit ihrem Knochenschwanz. „Urgh….“ gurgelte der Schläger, als der Knochenschwanz durch seinen Hals gerammt wurde. Erschrocken riss der Mann seine Augen auf und fing an zu schwitzen, als er die Schwanzspitze am Nacken sah.

Sarai selber schluckte nur schwer, wie schnell es eben passierte. Die Dämonin zog den Knochenschwanz wieder aus dem Hals raus und der tote „Champion“ fiel tot nach vorne.

„Soo… nachdem wir jetzt klar unsere Positionen dargestellt haben, WER hier der Stärkste im Raum ist… wollen wir doch alle wieder freundlich werden oder?“ lächelte Sina unheimlich. „So… wer waren sie nochmal?“

„Ich… ich bin ein Händler und… und… habe nur meine Freundin Sarai wegen der alten Zeiten besucht.“ grinste der Mann verschwitzt.

„Aha… ist das so Sarai?“ schaute Sina wieder auf Sarai herab, die scheinbar am überlegen war. „Wir sind höchstens… Bekannte, aber keine Freunde.“

„Himmel… geht mir das auf den Keks… Sarai, ich weiß das du Kontakte zu der Unterwelt hast. Ich habe genug Aussagen bekommen, DASS du sogar ein wichtiges Glied dieser Unterweltorganisation dieser Stadt bist. Ich weiß nur nicht, ob du nicht der Chef oder ein hohes Mitglied bist.

In dieser Position, was sie aktuell machen… eine gute Idee. Sie täuschen dem Volk vor, wer sie in Wirklichkeit sind und wenn niemand hinschaut, kommt ihre wahre Natur zum Vorschein. Also… ersparen wir uns all dieses dumme Theater und sprechen Klartext.

Ist dieser Mann ein Feind von ihnen oder nicht? Diese Art von Freundschaftsbesuchen deuten meisten nur darauf hin, dass man die Kontrolle einer Organisation übernehmen will.“

„Sarai… wenn ich du wäre… würde ich den Mund halten.“ drohte der Mann vom Sessel. „Es gibt Dinge… die selbst ich dann nicht mehr beeinflussen kann.“ Sarai schaute betroffen auf den Boden und wurde schweigsam.

„Ok, dann werde ich halt mit dir sprechen.“ wurde Sina ein bisschen wütend und ging ein paar Schritte auf den Mann zu, als dieser laut brüllte. „Wagen… sie es nicht mich anzufassen. Sarai kennt die Konsequenzen und…“

Sina schnippte mit dem Finger und Agent Two machte ihren Job. Bevor der Mann zu Ende brüllen konnte, schlug Two mit einer Faust ins Gesicht des Mannes. Seine Nase wurde sofort gebrochen und er krachte gegen die Wand.

Schockiert riss er wieder die Augen auf, da stand Two vor ihm und trat ihm mit Schmackes in sein Geschlechtsteil. Der Mann wusste überhaupt nicht, dass man solche Schmerzen im Unterleib haben konnte und vergaß vor Schmerzen aufzuschreien.

Seine Hose färbte sich nur noch rötlicher, doch Two dachte nicht mal daran, mit ihrer Arbeit aufzuhören. Sie packte den Mann am Hals und schlug immer und immer wieder mit einer Faust ins Gesicht des Mannes.

Jeder Schlag verformte immer mehr sein Gesicht, man wüsste überhaupt nicht mehr, wer dieser Mann überhaupt war. Auf einmal pfiff Sina und Two hörte mit der Schlägerei auf. Die Vampirin ließ den Mann los und er fiel stöhnend auf den Boden.

Sina ließ ihren Knochenschwanz um das Bein von Sarai wickeln mit dem Kommentar: „Ich will ja nicht, dass du auf einmal die Fliege machst.“ und ging zu dem Mann hin. Mit ein gewissen Abstand sprach sie wieder von oben herab.

„Ich habe es gewagt, was wird nun passieren? Kommt mal wieder eine Organisation und will meinen Kopf holen? Ich bitte sie…“ kichert Sina. „Darin bin ich schon ziemlich gut erprobt, fragen sie Sarai. Sie kann ihnen es bestimmt bestätigen.“

„Ugh….“ stöhnte der Mann, er konnte nicht mal mehr sehen, weil seine Augen zugeschwollen sind. „So… bevor… sie jedes Mal Sarai den Mund verbieten, widme ich mich ihnen. Wer sind sie, was wollten sie hier und… wer ist ihr Boss?“ fragte Sina.

„Ich… weiß nichts…“ nuschelt der Mann, Sina seufzte nur. „Agent Two zieh ihm einen Zahn raus und ramme ihn in seine Nase rein.“ Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern bückte sich Two und packte den geschlagenen Mann in seinen Mund.

Verzweifelt versuchte er sich zu wehren, aber gegen einen Vampir hätte er nie eine Chance bekommen. Jevera zog ihn einen der lockeren Schneidezähne aus dem Mund raus und drückte den Zahn mit dem Daumen durch die gebrochene Nase.

Der Mann wollte laut aufschreien, aber Two hielt mit ihrer Hand den Mund fest, so dass man nur den unterdrückten Schrei hörte. Überall zuckte der Mann am Körper über diese Behandlung. Als Two mit ihrer Arbeit fertig war, ließ sie den Mann wieder los.

„Jedes Mal… wenn sie mir eine Antwort geben, die nichts mit meiner Frage zu tun hat… schieben wir einfach den nächsten Zahn durch die Nase. Sollte DAS tatsächlich ausgehen… glauben sie mir… wir finden noch genügend Material in deinem Körper, wo wir Sachen rein schieben können, die da nicht hingehören.“ grinste Sina, während Sarai ein blaues Gesicht über die Behandlung bekam.

„Denke… nun hast du verstanden, wie der Hase hier läuft. Also… wer sind SIE, WOHER kommen sie und WER ist ihr Boss?“ wiederholte Sina die Frage.

„Ich… bin nur ein kleiner Fisch… mein Boss… ich kenne seinen Namen nicht, aber er… er… er gehört zu der tödlichsten Organisation „Die Familie“. Ich… ich… komme aus der Hauptstadt mit dem Auftrag… die Kontrolle in dieser… dieser… Stadt zu übernehmen…

W… w… wir wissen, dass Sarai einen Halbbruder hat… und er sollte… sollte jeden Moment kommen. Bitte… keine Schmerzen…“ stotterte der Mann verzweifelt.

„Die Familie? Nie gehört, du Two?“ schaute Sina ihre Vampirin an, die nur ihren Kopf schüttelt. „Sarai bestimmt, aber zuerst… will ich noch ein bisschen mehr von dir erfahren. Dein Boss hat keinen Namen? Wie sieht er denn aus und wo hast du ihn zuletzt getroffen?“

„Es… es… tut mir leid… aber er trägt immer… eine Maske und seine… Stimme… ist immer verzerrt. M… m… mein letztes Treffen war in der Hauptstadt gewesen, doch… er ändert immer… seine Positionen.“ zitterte der Mann überall.

„Wer… ist diese Familie? Das ist ja vermutlich nun mein neuer Feind hmm?“ setze Sina sich nun auf einen Sessel und schaute von dort weiter zu.

„Ich… weiß es nicht… angeblich eine… neue Organisation… Sie… wollen alle Städte… unter ihre… Kontrolle bekommen. Doch… es gibt… Gerüchte, dass… die inneren Mitglieder… schon viel länger existieren als die… Organisation.

Sie… haben alle Banditen und… weiteres in Alliancia… unter ihrer Kontrolle und… gehen systematisch nun… vor, weitere Banditen zu kontrollieren. Was… ja schon… erledigt wurde. Man… kann sagen was… man will, aber die Banditen sind… nun viel erfolgreicher als… zuvor.

Kontrolle in der Stadt… klappt auch viel besser. Keine… Ahnung wer und woher sie… auf einmal kommen, aber… mit der Aktion jetzt… und was auch immer sie… vor haben, wird die Familie… ihren Kopf fordern…“ berichtet der Mann artig.

„Hmm… glaube ich habe mal vernommen, dass es irgendwie sehr ruhig wurde in Alliancia um Überfälle von Gaunern und weiteres. Das… ist natürlich für mich schlecht, wenn es so eine große Organisation ist.“ grübelte Sina laut.

„Nicht das ich sie nicht niederschlagen könnte, dazu müsste ich aber einen dieser Familienmitglieder in die Finger bekommen. Wundere mich… wenn sie wirklich länger existieren… ob sie Vampire sind. Das würde es mir ein bisschen einfacher machen. Du kannst den Mann nun betäuben, der weiß nichts mehr Agent Two.“

Die Vampirin geht auf den verängstigen Mann zu und trat mit schwacher Kraft dem Mann ins Gesicht, wo er nun bewusstlos auf den Boden fiel.

„Soo… Sarai. Möchtest du dich nicht mir gegenüber setzen?“ löste Sina den Knochenschwanz von der Frau. Sie atmet mehrmals durch den Mund ein und aus, dann stand sie vom Boden auf und setzte sich mit einigen Schritten gegenüber von Sina.

„Was… wollen sie von mir?“ fragte Sarai nur. „Tja… was will ich? Die Wahrheit von ihnen wissen? Wer sind sie und warum haben sie ein Problem mit den Vampiren… oder eher gegen mich haben?“ wiegelt Sina grinsend den Kopf.

„Sie wissen wer ich bin und Vampire sind Monster, die nichts in der Stadt zu suchen haben.“ meinte Sarai nur und Sina musste schwer seufzen.

„Den Respekt muss ich ihnen ja nun geben, denn sie haben gesehen, wie ich den Mann behandelt habe. Vermutlich rechnen sie ebenfalls damit, dass ich ihnen das gleiche antue hmm?“

„Ich bin nur eine einfache Bürgerin, die sich um die Stadt Sorgen macht. Nicht mehr oder weniger, doch das wollen sie ja einfach nicht verstehen.“ schüttelt Sarai den Kopf.

„Eine einfache Bürgerin würde aber laut aufschreien, in Ohnmacht fallen oder sich übergeben, wenn sie so eine Folter vor den Augen zu Gesicht bekommt. Ich dachte, sie haben keine Familie?“ grinste Sina

Auf einmal zuckte ein Mundwinkel von Sarai, scheinbar stimmte die Information von dem gefolterten Mann. „Habe ich auch nicht. Sie sind alle bei einem Unfall in meiner Kindheit ums Leben gekommen.“

„Wie praktisch, damit können sie sogar noch Mitleid bei dem Volk rausholen. Ja… sie sind wirklich eine sehr böse Frau. Sagen sie… was ist mit Rosch passiert?“ lehnte Sina sich auf dem Sessel zurück.

„Das wissen sie sehr genau!“ presste Sarai raus. „Nein? Als ich ihn verlassen habe, wirkte er noch sehr lebendig, nachdem ich meine Freundin von diesem edlen Mann abgeholt habe. Kann es sein… dass mit dem Tod von Rosch… ihre Einnahmen von Glücksspielen eingebrochen sind?“ rät Sina aus dem Nichts.

„Ich würde sie bitten jetzt zu gehen. Das sie mich vor diesem Mann „beschützt“ haben, ist alles was ich ihnen anbieten kann.“ formte Sarai ihre Hände zu Fäusten.

„Oha? Na ja… wäre ja auch sehr schlecht, wenn man herauszufinden würde, was sie in Wirklichkeit sind oder? Wir haben übrigens die Männer draußen auch mal eben entsorgt und Two meinte, es gab genug Zeugen, die es gesehen haben.

Es wird so oder so die Frage aufkommen, ob sie nun wollen oder nicht. Ich als Bewohner der Stadt bin verpflichtet die Wahrheit zu sagen oder?“ kichert Sina, als Sarai blass wurde.

„Was… wollen sie? Wollen sie meine Stimme für den Rat haben? Die gebe ich ihnen und sie haben von nun an Ruhe von meiner Seite! Ich werde nicht mehr gegen sie oder ihre… Vampire vorgehen!“ bot sich Sarai an.

„Zu spät, denn die Stimme hätte ich so oder so bekommen. Ich bin wegen etwas zusätzlichen gekommen und vermutlich ahnen sie schon, was es sein könnte.“ ging das Lächeln von Sina sehr breit, dass man ihre Eckzähne deutlich sehen konnte.

„Keine Ahnung? Sie sprechen ja die ganze Zeit nur in Rätseln…“ schaute Sarai zur Seite… als auf einmal die Haustür aufging und Agent One mit einem großen Sack reinkam.

„Ahh… darf ich vorstellen? Das ist Agent One, der jemand Besonderes mitgebracht hat.“ atmete Sina erleichtert auf, denn sie wollte schon langsam mit der Folter anfangen. Agent One nickte und setzte den großen Beutel an der Wand ab.

„Was… ist hier jetzt los?“ verlangte Sarai zu wissen und Sina nickte One zu. Die Vampirin öffnete den Beutel, schob ihn etwas runter und raus kam ein junger Mann, wo getrocknetes Blut auf der Stirn klebte.

Sofort wurde Sarai schweigsam und presste ihre Lippen zusammen. „Dieser Mann soll Rorf heißen und laut der Aussagen dieses Typen da dürfte er dein Halbbruder sein.

Agent One, dein… Rücken ist ein bisschen luftig, aber kann ich annehmen, dass ein Angriff auf dieses komische Haus stattgefunden hat?“ fragte Sina und One nickte sehr heftig.

„Hat der Kampf noch stattgefunden, als du den Ort mitsamt der Beute verlassen hast?“ kam die nächste Frage und One nickte. „Kann das Problem noch gehandhabt werden?“ hob Sina bewusst ihre Augenbraue hoch. Agent One hob ihren Kopf kurz zur Decke hoch, dann nickte sie.

„Wunderbar. Damit dürften nun alle Problem in dieser Stadt gelöst sein zu einer Machtübernahme.“ widmet Sina sich wieder Sarai zu.

„Folgendes Sarai, denn nun habe ich das, was dein Feind haben wollte: Deinen Halbbruder. Laut Beobachtungen hängst du sehr an deinem Bruder, vor allem wenn er so gut verteidigt wird. Selbst ein hohes Mitglied hat nicht die nötige Macht um das umsetzen, ergo… ich spreche gerade mit Sarai der Unterweltchefin dieser Stadt.“

„Was wollen sie?“ starrte Sarai die Dämonin wütend an. „Tja… was will ich? Du hast die ganze Zeit abgestritten, wer du in Wirklichkeit bist. Nun kommt dein Bruder ins Spiel und zack… zeigst du nun dein wahres Gesicht.

Normalerweise… würden ja jetzt die Verhandlungen anfangen und so weiter, aber… ich habe keine Lust darauf. Ich müsste jedes Mal deinen Bruder da vor deinen Augen von neuem Foltern, damit wir gute Ergebnisse bekommen, deswegen ändern wir dieses Spielchen ein bisschen.

Agent Two, mach Sarai zu einem Vampir und verwandele sie so stark, dass sie in den Zustand des roten Hungers kommt. Dabei soll sie noch in der Lage sein, klare Entscheidungen zu treffen.“ befahl Sina.

Bei dem Befehl musste Jevera kurz innehalten, dann ging sie auf Sarai zu. „Was? NEIN! ICH WILL KEIN VAMPIR WERDEN!“ schrie sie nun. Die Frau stand auf, aber da packte Two sie an der Schulter und setzte sie mit Gewalt wieder auf ihren Sessel.

Jevera schob ihre Maske hoch und legte die langen blonden Haare beiseite, während Sarai vor Panik versuchte, aus dem Griff zu entkommen… *schnapp*

Erschrocken riss Sarai weit ihre Augen auf, als die Vampirin sie am Hals biss. Sie spürte, wie etwas aus ihrem Hals gesaugt wird und… eine Veränderung stattfand. Für Sarai ging das gefühlt eine Ewigkeit, bis sich Agent Two von ihr trennte.

Sarai ließ sich kraftlos auf den Sessel fallen, als Sina sich nach vorne lehnte. „Sarai? Du solltest mir jetzt gut zu hören.“ schnippte Sina mit dem Finger. Die Frau schaute die Dämonin an, während diese grinste.

„Du wirst in wenigen Minuten ein Vampir. Deine blasse Haut… wird sich vermutlich nicht viel ändern, aber deine Augenfarbe wird sich in eine rötliche Farbe ändern. Deine Eckzähne werden länger und deine blonde Haarfarbe… wird grau bis weiß, das ist immer ein bisschen unterschiedlich.

Das wichtigste ist aber… in deinem Bauch wird gleich ein Schmerz entstehen. Erst ganz klein, aber er wird immer schlimmer und schlimmer, dass du auf dem Boden wälzt. Dieses Leiden haben nur Vampire und es wird der rote Hunger genannt.

Dein Körper will in diesem Moment nur eines haben: Blut. Nichts anderes als Blut. Diese Schmerzen… ich kenne sie ebenfalls, kann man nicht ertragen. Um sie zu lösen musst du Blut trinken.

Tust… du das nicht, wird dein Biest in dir es übernehmen. Du verlierst die Kontrolle… und greifst dann alles und jeden an, um an Blut zu kommen. Das Schlimme ist aber… es hört nicht mal auf, verstehst du? Du machst solange weiter und greifst alles und jeden an, bis du keine Ausdauer mehr hast.“

Während der Erklärung sah Sina, wie sich die Augenfarbe ändert. Die Haarfarbe wurde weiß und wanderte langsam, aber sicher zur Haarspitze runter. Dies sah Sarai ebenfalls und fing an, Tränen von den Augen fallen zu lassen.

„Nun… kommt dein Bruder ins Spiel. Wir werden dich festhalten… bis du dich verloren hast, dann wirst du, ob du willst oder nicht, deinen Bruder angreifen und sein Blut saugen bis zum letzten Tropfen. Wir werden dich gezielt nur deinen Bruder anschauen lassen, damit du nur ihn als Ziel hast.“ erklärte Sina weiter, als von Sarai nun die Haare komplett weiß wurden.

„Danach… werden wir dich betäuben. Das Schöne ist ja, du wirst dich immer wieder daran erinnern. Sobald du kurz deine Augen schließt… wirst du immer den Mord an deinem eigenem Bruder sehen. Für alle Zeiten und weißt du was? Ich werde sogar deine Träume dazu manipulieren.

Als Vampir… werden wir uns nun um dich kümmern, aber du wirst bis zum Ende der Welt… nur Leiden. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute. Am Ende wirst du vielleicht ein sabberndes Wrack sein, aber… das ist egal. Du hast es verdient, weil du Hand an mich und meiner Familie gelegt hast.“

Auf einmal hielt Sarai ihren Bauch und stöhnte laut auf. „Ah… was…“ dabei verzog sie das Gesicht so weit, dass man nun ihre langen Eckzähne sehen konnte.

„Das ist der rote Hunger. Ich gehe von ein paar Minuten aus, dann wirst du deinen Bruder angreifen.“ nickte Sina und schaute Agent Two an. Sie packte den Kopf von Sarai und drehte ihn so, dass sie nur den Mann sehen konnte. One ging aus dem Blickfeld, so dass nichts schief läuft.

„W… warte! Nein! Bitte… mein Bruder ist das… AHH… einzige was ich noch habe…“ flehte Sarai, während ihre Tränen herausfielen.

„Das glaube ich dir sogar. Nun kannst du so eben erahnen, welche Schmerzen ich hatte, als man mir sagte, dass ich meine Familie aus der Stadt werfen soll.“ grinste Sina und genoss die Verzweiflung in den Augen.

Sarai fing an zu schwitzen und stöhnte immer lauter. „Bitte… nicht meinen Bruder…“ flehte Sarai panisch und wollte ihren Kopf weg drehen, aber es klappte nicht.

„Ich… mache dir ein Angebot. Lies alle Schwüre auf diesen Papier laut vor und… wir geben dir anderes Blut.“ gab Sina ein Blatt Agent One, was sie dann vor Sarais Gesicht hielt.

„Du wirst nicht viel Zeit haben für eine Entscheidung. Dein Leiden… übernimmt gleich deinen Körper.“ kicherte Sina.

Schnell las Sarai die Schwüre durch und verlor jede Hoffnung…