Ich bin wiedergeboren und werde gebeten, alle rauszuwerfen?!

Dr. Ruin wurde aufgeklärt, dass seine Sekte sich nun gemeldet hat und mitgeteilt, dass sie die Finger von ihm lassen sollen. Einerseits nahm er es in Kenntnis, andererseits machte ihn das wieder ein bisschen misstrauisch.

„Sehen sie es so Dr. Ruin. Wenn sie sterben, dann geht die komplette Magiegilde dabei drauf. Also betrachten sie es nüchtern.“ teilte Sina es an dem Tag noch mit.

Sherry dagegen hat mit Neia nun die ersten Bücher angefangen zu lernen und musste feststellen, dass Licht und Wasser ihr keine neue Erkenntnisse brachte. „Schade… dann sind sie doch nicht so antik diese Zaubersprüche gewesen.“

„Oder die Magiegilde war sehr gut darin gewesen, es vor der Öffentlichkeit Geheim zuhalten.“ tröstet Neia sie. „Dafür muss ich sie halt ein bisschen mehr lernen.“

Neia schwingt sich um die Metallstange, wie Sina ihr es zu Beginn gezeigt hat. „Du machst das wirklich gut. Ein paar Tage vielleicht noch, dann gehen wir in die nächste Phase.“ lobte die Dämonin ihre Freundin.

„Den Dank muss ich ja auch Suki geben, die mir wunderschön erklärt hat, was man bei den Saltos beachten muss. Ich wusste ja nicht, wie gelenkig ich sein werden kann mit meinem Körper.“ freute sich Neia.

„Oh, du ahnst ja nicht, was wir Frauen alles so können. Halt mal diese Stellung.“ bat Sina. Neia hing oben von der Stange und hielte sich mit beiden Beinen fest. Sina drückte eine Hand gegen den Rücken. „Versuch mal aus dieser Position deine Hände an die Stange zu halten und ganz langsam deine Beine auf den Boden zu landen.“

Dies setze Neia dann um, aber laut Sina ging es zu schnell. „Schnelligkeit ist alles, aber richtig konzentriert und langsam sich zu bewegen ist auch eine Übung. Wenn du richtig schnell an der Stange üben kannst, solltest auch versuchen gaaaaanz langsam dich zu bewegen.“

„Ok? Ich werde mich nach dir richten, denn bisher klappt ja alles oder?“ grinste Neia. „Was… mich nur interessiert, aber… bei der nächsten Phase. Werde ich diese… Klamotten auch tragen?“

„Aber so was von. Keine Sorge, ich werde sie ebenfalls tragen, damit du nicht alleine bist. Außerdem… ich denke, ich habe schon den richtigen Ort, wo wir das lernen können und… dort gibt es bestimmt keine Zuschauer.“ wurde Sina geheimnisvoll.

„Mutter? Ich habe einen versiegelten Brief vom Bürgermeister bekommen? Einer der Angestellten hat ihn mir gerade gegeben.“ kam Suki mit einen roten Umschlag.

„Wurde ja mal Zeit, dass die sich melden.“ nahm Sina den Brief entgegen und öffnete ihn sofort auf:

Sehr geehrte Lady Sina,

ich wünsche mit ihnen morgen im

Rathaus einen Gespräch zu führen.

Gez. Bürgermeister Drohm

„Huh? Das ist alles?“ drehte Sina den Brief um, aber nur dieser kleiner Text stand darauf. „Irgendwie… hatte ich mehr erwartet, aber ok, wenn das der normale Weg in der Stadt ist.“

„Was steht denn da drin?“ fragte Neia, die wieder versuchte, langsam sich zu bewegen. „Nun… ich soll morgen im Rathaus kommen und mit dem Bürgermeister sprechen. Nur… ich weiß nicht mal wo das Rathaus steht?“

„Himmel, deine Orientierungslosigkeit ist ja extrem oder eher deine Ignoranz. Du willst die Stadt kontrollieren, hast aber von der Stadt selber keinen Durchblick oder?“ merkte Neia an. Die Dämonin starrte nur die Blutelfe an, als sie zu einem Entschluss kam. Sofort ging sie zu Neia und fing an, mit ihren scharfen Fingernägeln ihr Opfer zu kitzeln.

Neia war scheinbar sehr empfindlich und fiel von der Stange auf dem Bauch. „Ey! Was soll… HA HA! HÖR… HA HA HÖR AUF!“ schrie Neia lachend, als Sina sich auf die Hüfte von der Blutelfe setzte und sie überall am Rücken kitzelte.

„Das ist meine Rache meine süße kleine Blutelfe. Es mag stimmen, dass ich keinen Plan von der Stadt habe, aber es einen ins Gesicht zu sagen… ist nicht unbedingt lustig.“ lächelte Sina beim kitzeln.

„Suki, sag Edwin Bescheid, dass er Ivy und Jevera mitteilen soll, dass ihr Einsatz bald kommt.“ befahl die Dämonin noch. „SUKI! HA HA… HILFE!“ lachte Neia und konnte der Dämonenkönigin nicht entkommen.

„Wie ihr wünscht Mutter.“ verbeugte Suki sich und lächelte Neia noch freundlich an, bevor sie verschwand. „NEEINNNN! HAHA HAHA!“

Irgendwann ließ Sina die Blutelfe los und war sehr befriedigt. „Mein letztes Opfer war Lara, irgendwie… ging es mir durch, hoffentlich hattest du deinen Spaß.“ Neia keuchte nur sehr schwer und verschwitzt mit roten Kopf. „Du Monster…“

„Dann geht es dir ja gut.“ grinste Sina. „Ich werde dich dann mal alleine lassen, denke nach ein paar Minuten kannst du wieder deine Übungen weitermachen.“ Die Dämonin ließ Neia auf dem Boden und verschwand dann aus dem Keller. „Bei allen Göttern… das… war so gemein gewesen…“ keuchte Neia.

Sina stand nun in ihrem Schlafzimmer und überlegte, was sie morgen anziehen sollte, ohne das Sherry… sich einmischte. „Hmm… besser ich bleibe bei meinen Stoffsachen. Würde ich mich zu formal kleiden, nimmt man mich nicht ernst und mit den Trainingsanzug… sehe ich ja wirklich aus wie eine Prostituierte.“

„Sinaa…“ öffnete eine weibliche Stimme die Tür auf. „Suki hat mir was… schönes gesagt.“ kam eine schwarze Gestalt rein mit blauen Haaren und leuchtenden Sternaugen.

„Hrm…“ ließ Sina den Kopf hängen. „Bitte nur was einfaches ok? Ich weiß nicht mal was der Bürgermeister von mir will.“

„Oho? Die Königin wünscht sie was einfaches anzuziehen?“ erschient auf dem schwarzen Gesicht ein weißes großes Smiley. „Das kann ich dir gerne zur Verfügung stellen.“

„Du bist unheimlich, wenn du so wirst. Selbst Vater oder Exos kann ich mir nicht vorstellen, dass sie keinen kalten Rücken bekommen würden.“ murmelt Sina.

„Ich weiß doch, dass du es für mich anziehen wirst. Du bist doch mein einziges Model, womit wir mit diesen Stoffsachen Werbung machen können.“ lächelte Sherry. „Das Geschäft ist bald mit seiner Grundsanierung fertig, dann kann Zada mit ihrer Arbeit endlich beginnen.“

„Natürlich. Magst… du mir morgen den Weg zum Rathaus zeigen? Das ist einer der Orte, wo ich bisher noch nicht war.“

„Für dich… werde ich sogar den Weg in den Himmel zeigen.“ schnurrte Sherry fröhlich.

Am nächsten Tag gingen Sherry und Sina Hand in Hand zum Rathaus. Dabei trug Sina ein rotes Kleid mit vielen unterschiedlichen Symbolen, die sie selber nicht versteht. Es war ein sehr weiteres Kleid, sodass man die Kniestiefel nicht sehen konnte, dafür starrten viele Bewohner wieder Sina hinterher.

„Sicher… dass meine Brüste so raus drücken müssen? Fühlt sich etwas eng an und ich habe schon meine Erfahrung gemacht, was passiert, wenn meine Brüste nicht mitarbeiten.“ zweifelte Sina etwas an dem Kleid.

„Auf dem ersten Blick wirken deine Brüste nur größer, aber das Kleid soll eher dazu dienen, Frauen zu helfen, die etwas kleine Brüste haben. Wenn man wie bei dem Kleid sie schön eng andrückt, wirken sie etwas größer.“ grinste Sherry.

„Aha… irgendwie ist da ein Logikfehler, dass eine Frau wie ich mit meinen Brüsten es dann tragen muss. Es… ist tatsächlich etwas unangenehm, dass muss ich leider sagen. Der Rest ist ansonsten in Ordnung.“ wurde Sina sehr ehrlich.

„Kritik angenommen und notiert. Ich will doch nicht, dass meine Frau Probleme mit meinen geschneiderten Klamotten bekommt.“ lehnte sich Sherry an Sina.

Dann standen die Frauen vor dem Rathaus. „Das ist ein Rathaus? Irgendwie… hatte ich es imposanter vorgestellt.“ meinte Sina nur. Im Grunde war es nur ein größere Gebäude als die Villa von der Dämonin selber.

„Sina… keine Ahnung wie es bei den Dämonen aussieht und in der Hauptstadt kümmert sich ja der König selber in seiner Burg. Das ist einfach nur eine gewöhnliche Stadt oder? Nicht mal eine richtige Großstadt.“ erklärte Sherry.

„Nun, wie auch immer. Ich denke, ich sollte an dem Gespräch alleine sein. Du kannst ja hier warten oder nach Hause gehen, wenn du möchtest.“ schaute Sina ihrer Freundin dann in die Augen.

„Hmm… ich warte. Wir können ja dann ein bisschen in der Stadt bummeln gehen.“ grinste Sherry in ihrem Kleid und gab Sina ein Kuss. „Ganz wie du wünscht.“ ging Sina mit einen Lächeln in das Rathaus.

Direkt am Empfang zeigte Sina den Brief, dass der Bürgermeister sie zu sprechen wünscht und wird direkt zum seinem Büro gebracht. Die Angestellte klopfte ein paar mal die Tür und gab Kunde, dass Lady Sina anwesend ist. „WAS?! Verdammt, viel zu früh… Einen Moment…“ rief eine männliche Stimme durch die Tür.

„Erm… scheinbar muss der Bürgermeister kurz aufräumen.“ versuchte die Angestellte die Wartezeit zu überbrücken.

„Ok? Im Brief stand doch, dass ich früh erscheinen soll. Eine… eigenartige Vorstellung hat der Bürgermeister, wenn er Leute zu sich wünscht.“ hob Sina nur eine Augenbraue hoch. „Nun was soll´s, ich kann ja warten.“

Und die Dämonin wartet mit der Angestellten. Wartet… und wartet… und wartet. Langsam sah man bei Sina die Ungeduld am Gesicht, sodass die Angestellte nochmal an der Tür klopfte. „VERDAMMT ICH BIN GLEICH FERTIG!“ schrie der Bürgermeister.

„ICH GEBE IHNEN 5MINUTEN ODER ICH BIN WIEDER WEG!“ schrie Sina in einer Lautstärke zurück. „ICH BIN NICHT HIERHER GEKOMMEN UM IHRE TOLLPATSCHIGKEIT ZU ERLEBEN!“

Man hörte im Büro nur ein lautes Knurren, dann anschließend wie eine Tür geöffnet wird mit viel Krach, mehrere Sachen fielen hart auf dem Boden und danach wurde die Tür zugeknallt.

Die Angestellte an der Tür seufzte nur und widmet sich der Dämonin. „Der… Bürgermeister kann sie nun empfangen. Ich werde ihnen gleich einen Tee bringen.“ verbeugte sich die Angestellte entschuldigend.

„Oder einen Sarg, wenn das schon so anfängt.“ hing ein Mundwinkel schief von Sina und ging ihn der Büro. Man wird nie wissen, was der Bürgermeister gemacht hat, aber Ordnung in einem Büro sieht anders aus.

Überall stapeln sich Dokumente, Papiere hier und dort und man sah noch soeben wie man zu seinem Schreibtisch kommen kann. Der Bürgermeister selber hatte vermutlich schon mal bessere Tage gesehen.

Eine Halbglatze mit einen Schnurrbart dass an der Seite herunterhing. Einen sehr dicken Bauch, allgemein wirkte der Bürgermeister sehr fettleibig. „Der kratzt doch bald ab.“ dachte Sina in diesem Moment nur.

„Schön… das die berühmte Heldin aus der Stadt sich auch mal blicken lässt.“ teilte der Bürgermeister schroff mit.

„Ehrlich? Wenn das so weitergeht, werde ich wieder gehen und noch ein Feuer hinterlassen. SIE haben mich zu sich gewünscht und dann muss ich noch warten? Wenn ihnen das nicht passt, dann sollten sie demnächst die Zeit genauer aufschreiben und…

Was haben sie denn eben gemacht? Hier ist… ein Chaos, was haben sie denn aufgeräumt? Lag das alles auf dem Stuhl da und sie fanden keinen Platz oder wie?“ passte sich Sina direkt an seine Stimmlage an.

„Wenn sie wüssten mit welchen Sorgen ich mich herumschlagen müsste, dann sammelt sich bei ihnen ebenfalls so ein Mist an wie hier.“ kontert der Bürgermeister direkt.

„Sorgen? Wenn ich eine der Sorgen bin, brauchen sie das nur zu sagen. Man hat mich aber nur als Sorge, wenn man sich mit mir anlegt und bisher… hatte mit ihnen überhaupt keinen Kontakt gehabt.“

„So? Ich habe schon gehört, dass sie es bei den Gesprächen sehr direkt sind. Dann teile ich es ihnen direkt mit. Der Rat sowie meine Wendigkeit hat beschlossen, dass alle Vampire aus ihrem Viertel zu verschwinden haben!“

„ … Bitte?“