Ich bin wiedergeboren und die Magiegilde?
Dr. Ruin saß nun komplett gepflegt und stark verändert wieder vor Sina auf einem Sessel. Die Ziege hat er bei sich Zuhause gelassen, sodass man in Ruhe diskutieren konnte. Den Bericht über die Magiegilde wurde so dermaßen kryptisch niedergeschrieben, dass selbst Sina ein Problem damit hatte.
„Ernsthaft… da hättest du ja direkt ein Rezept über Haferbrei schreiben können.“ wurde es der Dämonin tatsächlich ein bisschen dumm.
„Es tut mir leid, aber sie sehen selber, wie genau sie geachtet haben mit dem Schwur. Vielleicht… hilft es ja eher, wenn wir darüber sprechen?“ lächelte Dr. Ruin schief.
„Müssen wir ja… Wenn… ich es richtig verstehe sind die Mitglieder alle Experten von einer oder mehrere Magiearten.“ seufzte Sina, denn sie hatte gehofft, dass es etwas einfacher wird.
„Das stimmt. Sie können davon ausgehen, dass diese Manabenutzer mit… der alten Neia zumindest messen konnten.“ nickte Dr. Ruin leicht übertrieben. „Ich… hatte jetzt nicht ihre Stärke oder so, aber dafür das umfangreiche Wissen über die Leere.
Versuchen sie mal auf der Welt einen zweiten Magier zu finden, der genauso viel oder mehr weiß, zu finden. Vielleicht gibt es die Person, aber dann hält dieser sich sehr zurück.“
„Nun… können es denn mehr Experten in diesem Gebiet geben oder immer nur einer? Ich versuche… irgendwie das System zu verstehen.“
„Es gibt… kein richtiges System. Einer macht ein Vorschlag, die anderen stimmen ab. Eher sind es unterschiedliche… Strukturen. Die einen Manabenutzer kümmern sich um die Sekte selber, die meinen Tod zum Beispiel wollen. Die anderen Manabenutzer überprüfen immer weiter das neue Mana und ähnliches.“
„ … Dann ist es also ein magisches Killerkommando, was dich jagt? Solche Informationen sind für mich wichtig. Neia hat ja bei dir im Haus alle magischen Schutzmaßnahmen gezaubert, aber sie werden dies ja auch erkennen oder?“
„Mit Sicherheit und ich bin Neia auch dankbar für diese Zauber. Wünschte ich könnte das mit Leere machen, aber dafür habe ich einfach nicht die Mana, dies auch aufrecht zu halten. Nun, dieses Killerkommando dürfte nicht auf dem Niveau sein wie die Vampire, wobei ich sie nur ganz am Anfang kennengelernt habe.“
„Verstehe, dann lass uns weitermachen… Diese komischen Zahlen hier, dürfte es die bekannte Anzahl der Manabenutzer sein?“
„Zumindest meines Wissens nach ja. Sie stellen vermutlich selber fest, dass die Sekte… nicht wirklich groß ist, doch hat sie großen Einfluss in der Magierstadt. Ich selber kenne die wichtigsten Labberköpfe nicht, denn zu den wichtigsten Tanzorgien halten sie sich bedeckt.“
„Verstehe… eigentlich wollte ich die Frage stellen, wie ich mit ihnen in Kontakt komme, aber das werden sie dann schon selber tun wegen Sherry.“
„Korrekt und… wenn sie sehen, dass Gräfin Sherry nun auch alle Zauber der Wassermagie beherrscht, dann dürften sie vermutlich alles tun, damit sie entweder unter ihrer Kontrolle kommt oder ein Sektenanhänger wird.
Mord und ähnliches kann ich ausschließen, denn sie werden sich drei Mal überlegen, ob sie euch dann als Feind haben wollen. So dumm sind die Manabenutzer doch nicht… hoffentlich. Verzweifelte Personen machen auch die eigenartigsten Aktionen.“
„Wovon sie ja ein leuchtendes Beispiel sind. Wonach urteilen sie, ab wann ein Zauber… verboten ist? Sherry müsste durch die Wasserzauber bestimmt noch ein paar weitere können.“
„Verboten wird ein Zauber direkt, wenn bestimmt… Sachen benötigt werden. Dein Leben, deine Seele, alles was man von einem Individuen benötigt, wird automatisch verboten. Dabei ist es am Anfang sogar egal, wie… nützlich der Zauber sein kann.
Dann werden Zauber auch verboten, wenn sie ein gewisses Zerstörungspotenzial bergen. „Heilig“ gehört zu den mächtigsten Lichtzauber auf der Welt. Ok, Gräfin Sherry hat sie jetzt paar mal eingesetzt und… es war vielleicht nicht so berauschend.
Doch vergessen sie bitte nicht, dass selbst eure Freundin noch auf eine Entwicklung befindet oder? Sie hat definitiv das Potenzial, benötigt aber noch seine Zeit, bis es wirklich ausgereift ist. Als ehemaliger Lehrer erkenne so was sehr gut.“
„Nur… ein grober Gedanke. Lohnt es sich, diese Sekte als einen Verbündeten zu haben? Dabei ignorieren wir mal gekonnt, dass sie auf deren Abschlussliste stehen.“ grinste Sina.
„Hmm… rein theoretisch ja, denn sie kommen an jeden nötigen Experten heran, der ein bestimmt Element beherrscht. Praktisch dagegen… dauern gewisse Entscheidungen sehr lange und sie gehören jetzt nicht unbedingt zu der Art von Person, die für ein einfaches Ja oder Nein lange warten will.“
„Das haben sie bei mir schon erkannt? Wie schockierend.“ kichert Sina leicht dämonenhaft. „Kein Wunder, dass diese Sekte solange existiert. Da würde ja schon die Frage ob man sich auflösen will, in die Versenkung fallen. Wie sehen eigentlich ihre Experimente aus?“
„Nun, ich habe mich soweit eingerichtet und alles auf den aktuellen Stand der Dinge gesetzt. Neia sagte mir schon, dass sie ein Buch hätte über Leerenzauber, die selbst ich nicht kenne. Darauf bin ich schon gespannt, denn vielleicht gewinne ich dadurch neue Erfahrung.
Das größte Problem bleibt weiterhin, WARUM kostet es soviel Mana? Was ist die Ursache, dass man die andere Elemente nur so um sich werfen kann? Wenn ich das herausfinde, vielleicht entsteht dadurch eine Kettenreaktion, ob ich wohl möglich ein Schwachpunkt in der Leere finde.“
„Vermutlich wird es noch einige Zeit benötigen, wenn ein Experte wie sie daran arbeiten. Zumal sind sie ja auch alleine, was es noch ein bisschen schwieriger macht.“
„Leider ja, wenn zumindest mein Assistent irgendwie… noch am Leben sein sollte, aber keine Ahnung wo er auf der Welt gestrandet ist.“
„Wenn der überhaupt noch unter ihnen arbeiten will ohne große Mordgedanken zu haben.“
Nachdem Gespräch verging wieder ein bisschen die Zeit und was Sina auffiel ist, dass Sherry nun wieder öfters zuhause bleibt.
„Na… meine Liebe? Genug draußen geübt?“ kuschelt Sina sich an Sherry im Wohnzimmersessel. „Irgendwie… vermisse ich dich ganz doll.“
„Merke ich.“ kichert Sherry. „Nun, die wichtigsten Zauber der Wassermagie habe ich soweit geübt, dass ich sie auf frei Schnippen aktivieren kann.“
„Gehört da unter anderem… diese große Eissäule, die man vor der Stadt gesehen hat? Suki hat mir davon berichtet.“ grinste Sina.
„Ah nein. Das war ein Fehlschlag mit Wassi hier. Ich wollte die Stärke des Wasserstrahls regulieren, was dann irgendwann so heftig war, dass ich es einfrieren musste… Dummerweise war die Säule nicht überall… „richtig“ eingefroren, sodass die Säule auf mich geknickt ist.
Da wiederum kann ich mich glücklich schätzen, dass ich die Teleportation nun kann. Noch nicht hundertprozentig, aber ich könnte es mir zutrauen, im Kampf einzusetzen.“ berichtet Sherry fröhlich.
„Dann… verstehe ich es richtig, dass du deine Wasserkugel nun kontrollieren… EY!“ Sina wollte was fragen, als der Wasserball ein Wasserspritzer auf Sina´s Gesicht schoss.
„Das sollte deine Frage beantworten.“ musste Sherry fast lachen über das nasse Gesicht. „Na warte du…“ und Sina überfiel ihre Freundin. Leider wurde der kommende Spaß von Suki unterbrochen.
„So… leid es mir tut, aber da sind zwei Magier vor der Tür, die ein Gespräch mit euch beiden wünschen.“
„Hrmm… ich mag die Magiegilde jetzt schon nicht.“ knurrte Sina und drehte ihr Gesicht zu Suki, während Sherry leicht keuchte. „Schick sie beide in meinen Büro und passt auf, dass sie nicht zu neugierig werden.“
„Was… ist denn los? Wer sind diese Magier?“ fragte Sherry und Sina erklärte ihr, was sie über Dr. Ruin erfahren hat. „Ah, da war ja was. Dr. Ruin hat mich damals schon gewarnt, dass ich Besuch bekommen könnte.“
„Dann bist du zumindest vorbereitet, ich werde Neia noch dazu holen, denke wenn es um Magie geht, sollten wir sie mit reinziehen.“ sagte Sina bevor sie aufstand. „Und wenn die weg sind… holen wir das nach, wo wir gestartet haben.“ „Uhu…“
Neia wurde im Keller auf gegabelt, wo sie sich doch wehrte, in dem Trainingsanzug vor unbekannten Personen hinzustellen, sodass sie nun einen Morgenmantel trug. „Also… bitte Sina, ich kann doch nicht vor fremden Leuten so laufen!“ „Tzz…“
Bevor Sina in ihr Büro geht, schaute sie sich kurz an. Schwarzes enganliegendes Stoffhose sowie Hemd und war zufrieden. Die Dämonin öffnete die Tür und merkte sofort, dass diese Magier stark sind, zumindest spürte man ihre Aura wie Neia sie hat.
Einer trug einen graue Robe mit einem einfachen Wanderstab, hatte dunkelgraues langes Haar. Der andere Magier war eine Frau, die eine rote Robe trug und ihr blondes Haar in einem Zopf geflochten hat.
„Meine Herrschaften, mein Name ist Lady Sina. Die bezaubernde Dame mit den blauen Haare ist meine Lebensgefährtin Gräfin Sherry und ich habe mir erlaubt, die Magiespezialistin Neia ebenfalls in unserem Gespräch zu holen.“ stellte Sina sich vor.
Die beiden Magier standen auf und verbeugten sich vor ihr. „Mein Name ist Soslan, ein einfacher Magier. Das ist meine Schülerin Lira, die ich in der weiten Welt der Magie führe.“ Der Magier hatte eine sehr auffällige Warze auf seine Nasenspitze, man könnte ihn schnell mit dem üblichen Aussehen einer Hexe verwechseln.
Was Sina mehr interessierte ist, die Magierin wirkte jünger als man angenommen hatte. Sie hatte sehr blaue Augen und strahlten geradezu vor Neugier. Ihr Gesicht selber wirkte etwas… zu makellos nach Sina´s Geschmack. Keine Muttermale, Narben oder ähnliches.
„Dann seid ihr ein guter Lehrer, wenn eure Schülerin eine so bewundernswerte Magie ausstrahlt. Wie siehst du das Neia? Erinnert mich an bisschen an dich von früher.“ schaute Sina Neia an.
„Das… lässt sich nicht abstreiten. Bin tatsächlich ein bisschen erstaunt einen Menschen zu treffen, der meine alte Aura messen konnte. Die Welt ist stets für Wunder bereit.“ lächelte die Blutelfe.
„Ich danke für eure Lobs.“ lächelte Lira. „Doch mein Meister meint, mein Potenzial wäre noch nicht ganz ausgeschöpft.“
„So ist das. Ich wünschte, ich hätte euch früher gefunden, nun komme ich leider… in einem Alter, wo ich nicht mehr die Kraft habe, euch noch lange zu begleiten.“ wirkte Soslan etwas traurig.
„Nimmt doch wieder platz, man muss es ja nicht im Stehen besprechen… außer für meine Damen hier.“ grinste Sina. Sie ging direkt auf ihren Drehstuhl, während Sherry sich einfach nur daneben stellte.
Die Magier folgten ihren Beispiel und Soslan starrte Sherry ein bisschen… zu intensiv an. „Gibt… es ein Problem mit mir?“ fragte das Zaubermädchen, weil es ihr unangenehm wurde.
„Erm… nein. Nicht von meiner Seite aus.“ schwitze Soslan nun ein bisschen. „Ich denke… wir ersparen die schmeichelnden Worte unter uns und kommen direkt zum Punkt. Ihr beide seid Mitglieder einer geheimen Magiegilde aus der Magierstadt Oxcrest.“ beendete Sina die Vorstellung.
So wie beide ihre Gesichter verzogen, hat Sina direkt sie voll erwischt. „Vielleicht hättest du sie doch nicht mit den Tatsachen ansprechen sollen. Nun sehen sie aus, als wären sie etwas überfordert.“ schmunzelt Sherry.
„Meister…“ legte Lira eine Hand auf der Arm des alten Magiers. „Nun, es bringt nichts. Davor haben sie uns ja gewarnt oder?“ lächelt der Magier.
„Nun, ich wurde von eurem alten Bekannten gewarnt, dass ihr euch in Bewegung setzt. Solange ihr euch friedlich verhaltet, braucht ihr keine große Sorgen aus meiner Seite zu haben. Ihr wollt ja eher mehr was von meiner Lebensgefährtin.“ versuchte Sina die Stimmung zu lockern, aber eher was das Gegenteil der Fall.
„Dr. Ruin? Wisst ihr wo der Verräter zu finden ist?“ hakte sofort die junge Magierin nach. Nun musste ihr Meister eine Hand auf dem Arm legen. „Ruhig mein Kind, dass ist nicht unsere Aufgabe.“
„Bevor ich irgendwelche Auskunft gebe, aber… wieso ist er ein Verräter in euren Augen? Ohne seine Hilfe damals, wäre ein Zauber der Götterbestie außer Kontrolle geraten und hätte eure komplette Stadt zerstört.“ lehnte Sina sich zurück.
„Das… mag vielleicht heldenhaft sein, doch damit löste er eine andere Katastrophe aus, die den Namen Gräfin Sherry trägt. Sie beherrscht die gefährlichsten Zauber der Lichtmagie und… benutzt sie ohne große Bedenken.“ erklärte der alte Magier sachlich.
„Ohne diese Zauber wäre ich nicht da wo ich nun bin.“ merkte Sherry leicht angesäuert an. „Nicht mal das, dieser Zauber aus dem Foliant haben das Leben meiner Freundin gerettet und eure Stadt. Welche Prinzipien ihr geht, ist mir persönlich egal, aber ihr solltet die Welt nicht unbedingt objektiv betrachten.
Diese… schwarze Kuppel, sie wollte sich ausdehnen. Es wäre nur eine Frage der Zeit gewesen, bis es auch dieses Geheimversteck getroffen hätte und dann wären alle gesammelte Folianten direkt zerstört worden.“
„Was mir persönlich lieber gewesen wäre. Manche… Zauber hätte man niemals entwickeln dürfen. Ich sehe vor mir eine junge Dame, aber wenn… ich richtig verstanden habe, habt ihr diesen Zauber nun das zweite Mal eingesetzt. Damit verkürzt ihr nur euer Leben!“ warnte der Magier.
Nun schauten Sherry und Neia Sina an, denn dieses Geheimnis von Sherry war noch nicht bekannt. „Tja, wo ist dann das Problem? Sherry wird dann noch ein paar Mal diesen Zauber einsetzen, wenn sie unvernünftig wird, aber sie hat selber ein gesteigerte Interesse, am Leben zu bleiben.“ teilte Sina die Information mit.
„Selbst… wenn sie diese Zauber nicht einsetzt, aber sie könnte es jemanden anderen weiter beibringen. Man braucht nur die Wörter sowie Zauberformel zu kennen und schon wird jeder mit so einen mächtigen Zauber herumlaufen.“ warf der Magier ein.
„Bevor… wir darüber groß diskutieren, was GENAU wollt ihr eigentlich von uns oder eher von Sherry. Neia dürfte nun ebenfalls die Lichtzauber kennen, damit ist eure Warnung etwas zu spät gekommen.“ setzte Sina die beiden Magier unter Druck, denn sie wusste nicht, ob Neia sie wirklich beherrscht.
Die Blutelfe hat den „Hinweis“ von Sina verstanden und spielte erst mal mit. „Selbst wenn ich „Heilig“ nicht einsetzen würde, aber die anderen Zauber, wo ich definitiv nicht mein Leben einsetzen brauche, die werde ich schon einsetzen. Da werde ich mich bestimmt nicht von irgendeine Geheimorganisation was vorschreiben lassen.“
„Unser… Ziel war es, dass wir ins Gespräch kommen könnten, dass diese Zauber nicht mehr eingesetzt werden und auch nicht weitere Person beigebracht bekommen. Dafür würde ich mit meiner Schülerin anbieten… Gräfin Sherry zu eine Meisterin der Lichtmagie auszubilden.“ setzte Soslan alles auf eine Karte.
„Erm… wozu? Neia ist die Lehrmeisterin von Sherry, da brauche ich nicht die Hilfe von fremden Personen, die irgendeine Kontrolle über meine Freundin haben will.“ schüttelt Sina den Kopf. „Oder wie siehst du das Sherry?“
„Ganz wie du es sagst. Ich vertraue Neia mehr als ich es bei euch beiden tun würde. Bei ihr kann ich mich mit jedem Problem in der Magie widmen, denn ich bräuchte bei ihr keine Sorgen machen, dass sie irgendwelche Hintergedanken hat. Dafür liebt sie wirklich ihre Magie über alles.“
„Das hast du nun wirklich schön gesagt meine Schülerin, ich würde dich gerne umarmen.“ lächelte Neia strahlend.
„Im Grunde… habt ihr nichts, aber auch gar nichts, was wir wirklich brauchen. Eine Lehre, ich bitte euch. Ist das alles was euch einfällt? Was… genau wollt ihr Sherry denn in Lichtmagie beibringen, wenn sie doch dafür alle Zauber im Kopf hat?“ merkte Sina einen Denkfehler an.
„Zu der Frage Dr. Ruin, aber er steht unter meinen Schutz. Sollte ihm was passieren, könnt ihr mit Vergeltungsmaßnahmen meinerseits rechnen.“
„Aber… er ist doch ein Verräter!“ wurde Lira sauer. „Nicht nur das, er hat auch ein wichtiges Buch von uns entwendet!“
„Das habe ich.“ holte Sina das Buch aus dem Inventar. „Laut seiner Aussage wurde sein Tod beschlossen, so hat er in seiner Panik das Buch geklaut, damit er irgendwie sein Leben retten kann.“
„Dieses Buch… es fehlt seiner Magie. Was habt ihr damit getan?!“ steigert sich Lira immer mehr in ihrer Wut und schaute Sherry genau an, bis ihr der Wasserball auffiel. „Nein… ihr habt doch nicht…“
„Tja, es ist durch ein Missgeschick dazu gekommen, dass meine liebe Freundin unachtsam das Zauberwort zu dem Buch aufgesagt hat und nun alle Wasserzauber beherrscht. Ihren Wasserball habe ich nun zu meinen Vergnügen paar mal ins Gesicht bekommen. Das Buch ist leer, ihr könnt es von mir aus wieder haben.“ warf Sina das Buch auf dem Schreibtisch wie Müll.
„Ihr… würdet wirklich einer kleinen Person… wie Dr. Ruin beschützen wollen?“ fragte der alte Magier vorsichtig nach.
„Das tue ich bereits schon, deswegen sage ich euch das ganz klar und offen. Finger weg von meinen Leuten. Dr. Ruin´s Wissen wird gebraucht im Kampf gegen die Götterbestien während ihr eher auf der Seite der Dummheit steht.
Lieber lässt ihr Wissen untergehen und dabei auch das Leben vieler Personen. Irgendwie… widert ihr mich ein bisschen an und ich bin ja wohlgemerkt ein Dämon.“ verzog Sina ihr Gesicht.
Soslan lehnte sich auf dem Sessel zurück. „Ich hatte… mich schon auf schwierige Verhandlungen eingestellt, aber… mit den neuen Informationen… Haben wir wirklich nichts zum verhandeln, dazu zu wissen, dass der Verräter Dr. Ruin von solch einer gefährlichen Person wie ihr beschützt wird…
Wir können überhaupt keinen Vertrauen aufbauen. Die Verhandlung sind schon gescheitert, bevor… sie überhaupt eigentlich angefangen haben.“
„Meister… abgesehen… wenn wir Dr. Ruin ignorieren würden, können wir doch nicht mit leeren… Händen zurückkehren.“ warf Lira besorgt ein.
„Doch, können wir. Wir können uns zumindest glücklich schätzen, dass wir unsere Sorgen mitteilen konnten, auch… wenn sie auf Unverständnis gestoßen ist.“ lächelt der alte Magier. „Was mich betrübt, dass unsere Freunde… nicht lockerlassen, vor allem, wenn sie das mit diesem Foliant mitbekommen.“
„Ich drücke mich mal sehr vorsichtig aus. Sherry, Neia, alles in diesem Viertel ist meine Familie und haben nur ein Ziel. Die Götterbestien auf der Welt zu besiegen, damit die stärkste Kreatur der Welt: Exos der Magiertyrann die Welt nicht zerstört.
Ihr seid besorgt über gewisse Zauber, die Leben, Seele oder ähnliches kostet? Der Typ wirft mit diesen Zauber nur um sich her, es kostet ihm nicht mehr als ein Fingerschnippen. Dafür sind seine neutralen Zauber, die keinen Element besitzen viel gefährlicher und ich habe davon einen Vorgeschmack bekommen.
WENN solltet ihr eure Sorgen auf ihn richten statt uns. Doch ihr werdet ihn niemals mit Magie besiegen können. Er ist der Archivar der Magie auf der Welt, das erste Individuen, was die Göttin und der dunkle Gott erschaffen haben.
Im Grunde… käme er sogar einen Halbgott näher als einer Götterbestie und der Gute hat nichts besseres zu tun… als die Welt zu reinigen, um es anschließend nach seiner Vorstellung zu gestalten.
Wenn ihr Sherry schon so genau beobachtet, dann hättet ihr ja spätestens bei den Götterbestien am Turnier stutzig sein müssen. Doch macht ihr euch viel mehr Sorgen um… gewisse Zauber, die das richtige Zerstörungspotenzial haben, eine Götterbestie zu verletzen.
Wisst ihr was… lasst uns einfach in Ruhe und wir lassen euch in Ruhe. Wenn wir wirklich… ganz dringend eure Hilfe brauchen, dann werde ich einfach eine Nachricht in der Schule euer Magierstadt hinterlassen, denn dort fing das Theater ja an.
Daher würde ich euch bitten, nun zu gehen, denn die Verhandlung war wirklich von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Meine Warnung wurde ausgesprochen und rate wirklich, es nicht zu ignorieren.“
Soslan ließ die Worte auf sich wirken und nickte für sich. „Sehr wohl Lady Sina. Ich… entschuldige mich, dass wir einfach so aufgetaucht sind mit Wünschen, die keinen Halt haben.
Danke… dass sie uns die Information über Dr. Ruin gegeben haben sowie das leere Foliant. Auch… wenn es leer ist, man kann diese Folianten wieder verwenden. Die Warnung werde ich meinen Freunden mitteilen und bete der Göttin… dass sie die Ernsthaftigkeit der Warnung verstehen.“
Lira stand ebenfalls auf, hielt aber ihren Mund. So niedergeschlagen hat sie ihren Meister schon lange nicht mehr erlebt.
„Lira ist dein Name? Ich hoffe für dich, dass du nichts ungesundes macht.“ schnurrte Neia. „Du bist für ein junger Mensch tatsächlich sehr stark und mit Stärke… kommt auch Hochmut. Ich rate dir wirklich, die Magie zu lieben wie ich es tue und nicht von irgendwelchen… Regeln vorschreiben zu lassen, was man mit Magie tun sollte.“
„Danke… für den Hinweis.“ musste Lira schwer schlucken. „Wenn wir uns entschuldigen dürften, dann werden wir dann euren Wunsch gehen und verschwinden.“ lächelte der alte Magier noch. Suki muss es wohl mitbekommen haben und stand schon hinter Tür. „Wenn sie mir bitte folgen würden?“
Die Damen im Büro warteten ab, als die Tür unten zufiel. „Himmel… was sollte das denn werden? Ich bin jetzt irgendwie schwer enttäuscht, ich dachte, diese Magiegilde würde schwerere Geschütze ausfahren.“ seufzte Sina laut, während sie aus dem Fenster die Magier beobachtet, wie sie ihr Grundstück verlassen.
„Hoffen wir einfach, dass sie deine Warnung ernst nehmen, sonst sehe ich es sehr schwarz für die Magiegilde. Dabei warst du ja noch richtig freundlich gewesen.“ streichelt Sherry ein Arm von Sina.
„Denke, wir sollten die Bücher lernen Sherry. Wenn die junge Dame auf meinen alten Niveau kommt, will ich nicht wissen, ob noch mehr solche Magier existieren. Nicht… dass ich mir Sorgen machen, aber… wir dürfen auch nicht unvorsichtig werden.“ warnte Neia.
„Glaubt ihr, einer von den beiden beherrschte die Fähigkeit „Analyse“?“ wundert sich Sina. „Spätestens, wenn diese Magiegilde mitbekommt, dass Sherry eine ewige Jugendliche ist, dürfte ihre Einstellung sich ändern.“
„Tja… ich hatte nicht den Eindruck. Soslan hat mich zwar angestarrt, aber er wusste ja scheinbar nicht, dass ich das Foliant benutzt habe. Lira dagegen war eher auf dem Zack und hat schnell kombiniert, wer der „ungeschickte“ Nutzer war.“ grinste Sherry schräg.
„Ich werde die anderen warnen. Sollten in der Stadt sich vermehrt mächtige Magier sammeln, dann wissen wir, wie die sich entschlossen haben.“
„Auf einen Krieg?“
„Hoffentlich nicht…“
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