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Kapitel 490

Ich bin wiedergeboren und die Unterwelt? III

„Mein Name ist Sarai und hiermit schwöre ich, dass mein Körper und meine Seele… Lady Sina dienen wird sowie ihrem Clan.“ schniefte Sarai laut.

„Mein Name ist Sarai und hiermit schwöre ich, dass ich meinen neuen Clan über alles lieben werde und sie vor jedem Feind beschützen werde…

Mein Name ist Sarai und hiermit schwöre ich, dass ich niemals… meine eigenen Clan anlügen kann und werde. Sie werden immer die volle Wahrheit von mir erfahren, vor allem Lady Sina…

Mein Name ist Sarai und hiermit schwöre ich, dass ich keine Vergeltungsanschläge aus Hass, Rache oder sogar aus Liebe gegenüber Lady Sina und meinen neuen Clan führen werde. Stattdessen werde ich jeden Wunsch bestmöglich umsetzen…

Mein… Name ist Sarai und… hiermit schwöre ich, dass ich jeden weiteren Schwur von Lady Sina… ohne zu hinterfragen… schwören werde…“

„Das… waren die schönsten Worte aus deinem Mund. Agent Two, bring Sarai zu dem halbtoten Mann, damit sie sich an seinem Blut laben kann.“ nickte Sina zufrieden und Jevera löste ihre Hände vom Kopf ihres neuen Schützlings.

Ganz zärtlich hob Two Sarai hoch und zog sie zu dem bewusstlosen Mann, der das Pech hatte, zur falschen Zeit und falschem Ort zu sein. „Du darfst deinem Kind Anweisungen erteilen und es ist nicht schlimm, wenn der Mann stirbt.“ rief Sina noch hinterher.

„Danke… Mein Kind… habe keine Angst.“ flüsterte Jevera ins Ohr von Sarai. „Du hast dich… richtig entschieden, die Schwüre zu sagen. Ich freue mich… dass ich nun auf dich achten darf…“

Während Jevera nun Sarai erklärt, wie sie Blut trinken soll, widmet sich Sina Ivy zu. „Du kannst nun auch sprechen. Was ist passiert?“

„Wir haben den Ort erreicht, als der Angriff vor unsere Nase begonnen hat. Meine… Mitkollegen haben sich um die unbekannte Fraktion gekümmert, bin mir aber selber nicht sicher, ob sie es jetzt nun im Griff hatten denn…

Es ist eine richtige Schlacht entstanden vor und im Haus selber. Von dem, was ich gesehen habe, dürften es über hundert Männer gewesen sein, aber in dem Chaos habe ich nicht richtig gezählt, weil… ich mich um andere Probleme kümmern musste. Scheinbar hatte die Fraktion mehrere Magier auf ihrer Seite, denn… mein Rücken zeigt es ja oder?

Auf jeden Fall habe ich in der Kanalisation den sicheren Raum von diesem Rorf gefunden und musste mich durch eine dicke Tresortür durcharbeiten. Irgendwann hatte ich es endlich geschafft und habe auch den Fluchtweg frei geschlagen, als das Haus über mir eingestürzt ist.

Ich… entschuldige mich, dass es etwas länger gedauert hat, hier zu erscheinen, aber die Kanalisation selbst war ein Labyrinth gewesen, bis ich endlich einen Ausgang gefunden habe. Wie es daher am Einsatzort selber weitergegangen ist, kann ich nicht sagen.“ berichtete Ivy.

„Ach du Schreck… dann hätte ich doch noch ein paar mehr mitschicken müssen. Geht es dir denn gut?“ fragte Sina besorgt nach.

„Danke für die Nachfrage, aber ja. Wir… ich musste halt sehr viel improvisieren und dass ich tatsächlich vor dieser… dicken Tresortür stand, hat mich leicht wütend gemacht. Gut das Edwin mir geraten hat, dass ich meine Zutaten für solche Probleme vorbereiten sollte.“ nickte Ivy.

Im Hintergrund biss Sarai in den Hals des Mannes und man hörte sie laut, aber ungeschickt das Blut saugte. Jevera streichelte ihren Rücken und rät ihr, es einfach… zu ignorieren.

„Wenn sie mir die Frage erlauben… sie hatten es von Anfang an so geplant oder Lady Sina?“ beobachte Ivy den Vorgang.

„Das ist richtig. Es ist einfacher auf diese Art und Weise jemanden zur Hand zu haben, wenn man ihn zu diesen Schwüren zwingt. Sie ist verdammt hartnäckig gewesen, selbst als ich diesen Mann da am Boden von Two foltern ließ.

Denke, sie ist sehr nützlich für unseren Clan, ihr muss aber das Kämpfen noch beigebracht werden.“ nickte Sina zufrieden. „Hmm… was machen wir nur mit dem Bruder da? Ist irgendwas bei der Schlacht aufgefallen von dieser Fraktion?“

Ivy holte auf einmal aus ihrer Tasche mehrere Anstecker mit den eigenartigen Symbolen und hielt sie vor Sina. „Alle Männer und… keine Ahnung ob auch Frauen dabei waren, trugen am Kragen dieses Symbol.“

„Agent Two, hat der Penner irgendein Symbol am Kragen?“ rief Sina, Jevera drehte ihren Kopf zu Sina und nickte.

„Ok, dann bin ich beruhigt, dass sie alle zur selben Organisation gehören und nicht noch weitere ihre Finger im Spiel haben.“ seufzte Sina erleichtert und berichtete Ivy, was sie von dem Mann erfahren hat.

„Die Familie? Nie gehört und unsere Tätigkeiten… sind ja auch in der Unterwelt oder?“ wunderte sich Ivy.

„Stimmt. Hoffentlich kann Sarai mir gleich mehr sagen, denn nun sollte sie es können. Ich… traue ihr irgendwie zu, dass sie selbst bei der Folter den Mund gehalten hätte, wärst du nicht rechtzeitig mit dem Mann gekommen.

Scheinbar haben selbst böse Personen etwas wichtiges, womit man sie sehr gut erpressen kann. Ich muss es ja wissen.“ schmunzelt Sina über die Ironie. Sie hielt sich das Symbol vor die Augen. Es wirkte auf den ersten Blick wie eine Faust, aber beim genaueren betrachten sind es Andeutungen von Personen.

„Also… diese Anstecker sind schon ein bisschen verräterisch. Meine… noch deutlicher kann man ja nicht sehen, wer zu wem gehört oder?“ schaute Sina zu Ivy hoch.

„Stimmt… nur wundere ich mich, ob diese… älteren Familienmitglieder einfach… nur alt sind? Dann könnten es ja auch Zwerge, Elfen… oder auch Vampire sein.“ grübelte Ivy laut.

„Wenn sie letztes sind, lässt es sich schnell herausfinden, wer sie sind. Dafür habe ich nun alle Kontakte oder? Doch so einfach wird es nicht sein, nicht bei unserem Glück. Na ja… was soll´s, dann haben wir halt ein Problem mehr.“ zuckte Sina die Schulter.

Sarai… hatte scheinbar ihren Durst gelöscht und Jevera half ihr beim Aufstehen, anschließend wurde sie zurück zum Sessel gebracht. Ihr halbes Gesicht ist blutverschmiert und ihre Pupillen waren ziemlich geweitet.

„Na? Wie geht es dir Sarai?“ grinste Sina ihr neues Mitglied an. „Be… rauschend. Ich wusste nicht… dass Blut so lecker schmecken kann.“ antwortet Sarai mit einem Lächeln.

„Wow, welch eine krasse Änderung von dir. Bist du nun gewillt, mir alles zu sagen, was ich wissen will?“ war Sina sehr zufrieden.

„Ja Herrin… ich werde euch alles sagen.“ strahlte Sarai glücklich, die Schwüre haben es scheinbar wirklich in sich. „Nun… was ist eigentlich dein wahres Gesicht in der Stadt?“

„Ich kontrolliere die Unterwelt, nur unter meinen Decknamen „Susie“ werden alle Geschäfte der Rauschmittel, illegalen Casinos und Prostitution betrieben. Wenn jemand sterben muss, leite ich die Kunden zu den richtigen Meuchelmördern.“ antwortet Sarai mit Freude.

„Warum hast du es bisher abgestritten? Ist es ein Gesetz das mit in dem Tod bestraft wird oder war es ein Schwur?“

„Kein Schwur, ich bin mit meinem kleinen Bruder in dieser Welt aufgewachsen und so erzogen worden. Die Unterwelt… war mehr oder weniger meine Familie gewesen, bis mir die Augen geöffnet worden sind. Mit der alten Sarai hätte ich mir notfalls auf die Zunge gebissen und wäre mit all den Geheimnissen gestorben.“

„Verstehe… du wusstest, dass ich Rosch getötet habe und seitdem hast du mir für einen sehr langen Zeitraum… Attentäter geschickt oder? Wie war deine Beziehung zu Rosch und warum wurde es eingestellt?“

„Rosch war meine rechte Hand gewesen, der für mich die Aufmerksamkeit der Stadt erregen sollte. Somit war ich sicherer in meiner Position gewesen und konnte mich in Ruhe um die Geschäfte kümmern.

Von seinem Tod wusste ich erst, als… man in den Trümmern seine Ringe gefunden hat. Er war ja ziemlich fett gewesen, die Ringe hätte man nie von seinen Fingern runter bekommen, es sei denn, man hilft etwas nach.

Tja… es tut mir leid, dass ich euch die Attentäter auf den Hals gehetzt habe, aber… Es tut mir leid!“ weinte Sarai nun und schlug sich die Hände ans Gesicht, dabei weinte sie laut.

„Glaube… die Schwüre funktionieren ziemlich gut.“ schaute Ivy ihre Herrin von der Seite an. „Keine Ahnung… wie sie vorher war, aber… das ist sehr heftig finde ich.“

„Das ist ziemlich heftig.“ gab Sina zu. „Hey, Sarai mach dir keinen Kopf darum ok? Du wusstest es nicht besser und ich verzeihe es dir.“ lächelte die Dämonin dann, in der Hoffnung, dass die Frau sich beruhigt.

„M… meint ihr das ernst?“ hakte Sarai nach und Sina nickte. „Danke…“ seufzte sie anschließend erleichtert. „Ich war… damals sehr sauer gewesen. Ab diesem Moment musste ich wieder vorsichtig arbeiten und ein neuen vertrauenswürdigen Mann fand ich nicht auf die Schnelle.

Dann… stellte ich fest, ich mache nur noch Verluste, wenn ich weiter Auftragskiller in den sicheren Tod schicke. Also habe ich es eingestellt und… musste mir neue Möglichkeiten suchen.

Die… habe ich dann gefunden, als der dumme Fettsack von Bürgermeister uns alle einberufen hat, um die Vampire loszuwerden. Wirklich Herrin… ich musste damals verwirrt gewesen sein, aber nun verstehe ich nicht mehr so, warum wir… die Vampire loswerden sollen? Ich bin jetzt doch einer oder?“ schaute Sarai jeden an.

„Schön das du Einsicht zeigen konntest und mir nicht nur… im Rathaus nun auf meiner Seite stehst, sondern auch nun die Unterwelt in meinem Namen kontrollierst. Sei ehrlich, wirst du es schaffen können?“ grinste Sina.

Sarai nickte sehr heftig. „Ja, für euch und unseren Clan ist alles möglich. Nur… werden meine… Leute nicht misstrauisch werden, wenn… ich nun ein Vampir bin oder?“

„Das stimmt. Komm morgen zu mir, dann werden wir deinen Haaren wieder eine blonde Farbe geben. Zu deiner blassen Haut solltest du dir keine Sorgen machen, so ein großer Unterschied ist jetzt nicht zu sehen.

Problematischer sind deine Augenfarben. Für deine Löcher am Hals trägst du einfach einen schönen leichten Schal oder ähnliches und für deinen Mund… muss du selber wissen, ob du eine Mundmaske tragen willst.“ stimmte Sina ihr zu.

„Natürlich… es wäre mir eine Freude, euch aufsuchen zu dürfen.“ nickte Sarai und schaute dann etwas besorgt zu ihrem Halbbruder.

„Ignoriere ihn erst mal, diesen Kerl da am Boden. Was weiß du über ihn und diese… „Familie? Würde gerne wissen, womit wir es zu tun haben.“ kamen die nächsten Fragen.

„Er war mal die rechte Hand einer anderen Untergrundorganisation gewesen, aber nicht von der Hauptstadt. Ich habe sehr viel von dieser „Familie“ gehört, man wollte uns sogar schlucken mit einem klaren System, aber… ich hatte ein sehr schlechtes Gefühl bei der Sache gehabt.

Habe den Boten mitgeteilt, dass ich nicht daran interessiert bin und dann war Ruhe, vorerst. Später bekam ich von Schmugglern zu hören, dass eine Organisation nach der anderen entweder übernommen wird oder zerstört.

Dummerweise… habe ich mit meiner Aktion sehr viele Auftragskiller verloren und war auf sehr schwachem Posten. Mein… größter Schwachpunkt war dann mein Bruder. Ich… danke euch, dass ihr ihn hierher gebracht habt, denn in deren Hände… wäre er vermutlich gestorben.“

„Hmm… ich will dass du jetzt den Schwur abgibst, dass du deinen Bruder nicht mehr als Schwachpunkt hast. Gib ihm einen Beutel voller Gold, zwei Wächter und schicke ihn außerhalb des Kontinents.“ befahl Sina.

„Mein Name ist Sarai und hiermit schwöre ich, dass mein Halbbruder Rorf mir nichts bedeuten wird und ich mich nicht mehr von ihm erpressen lassen werde. Sobald… er wach wird, wird er schnellsten aus Alliancia gebracht und bekommt das nötigte Gold zum Überleben samt Wächter.“ legte Sarai eine Hand auf die Brust und setzte sofort den Schwur auf.

„Das klappt ja wirklich sehr gut. Deine Meisterin… wird sich jetzt um dich kümmern, sprich… wie du als Vampir dein neues Leben beginnen wirst, wie du kämpfen wirst und ähnliches. Doch das werden wir morgen in der Villa alles besprechen.

Willst du von dem Mann noch was trinken, bevor wir ihn mitnehmen?“ fragte Sina und Sarai schaute auf das Opfer, dabei leckte sie sich ihre Lippen.

„Wenn… ich darf?“

Kapitel 489

Ich bin wiedergeboren und die Unterwelt? II

Während Ivy und die Ninjakatzen sich mitten in einem Krieg wiederfinden, liefen Sina und Agent Two alias Jevera zum Haus des Ratsmitglieds Sarai.

„Damit du Bescheid weißt, sollte Agent One unseren Mann nicht mitbringen, werden wir ein bisschen improvisieren müssen.“ warnte Sina und Two nickte.

„Ich weiß nicht, ob es mein Fehler war, nur auf Sarai ein Auge zu werfen. Nun müssen wir uns mit einer weiteren Fraktion beschäftigen. Verstehst du wo das Problem liegt?“ drehte Sina ihren Kopf zu Two, die den Kopf schüttelt.

„WENN wir Sarai unter Kontrolle bekommen, müssen wir uns auch mit der anderen Fraktion auseinander setzen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit haben sie ebenfalls unsere Idee auf dem Schirm und dann müssen wir Sarai tatsächlich auch noch mit dem Mann beschützen. Tot bringt mir sie überhaupt nichts.

Immerhin muss sie ja irgendwie großen Einfluss in der Unterwelt haben und den will ich übernehmen, beziehungsweise soll Sarai mein Auge werden. Ich hoffe wirklich, dass die Ungesehenen ihren Job machen.“

Auf einmal grollte es über den Köpfen der Frauen und sie schauten nach oben. Ein Gewitter bildete sich und man merkte die ersten Wassertropfen. „Hrm… was ein tolles Omen. Ich bin froh das Lara mir für meine heutigen Zwecke eine Flasche Blut besorgt hat, denn mit Folter… dürfte man bei Sarai schwer ankommen.“ dachte Sina.

Agent Two hielt an und Sina erkannte den Grund. Vor einem Haus standen sehr viele Männer. „Gehört es Sarai?“ fragte Sina und Two nickte. „Verstehe… dann wird Sarai vermutlich schon Besuch haben… Vielleicht passt es uns sogar. Agent Two, wir gehen ganz ruhig zu dem Haus und werden versuchen friedlich reinzukommen.

Sollten die Männer sich aber weigern… bring sie um und ich sammele ihre Leichen in meinen Ring ein, wir sollten uns aber ein bisschen zurückhalten, denn es sind bestimmt Zeugen hier.“ befahl die Dämonin.

Sie überprüfte kurz ihr Kleid und war damit zufrieden, dann machten die beiden Frauen sich auf den Weg zum Haus. Nun konnte Sina die Männer besser zählen und kam auf zehn. Alle machten einen normalen Eindruck, nicht wie die üblichen Schlägertypen aus dem Armenviertel oder ähnlichem.

Die bemerkten, wie zwei Damen kommen und wurden alle sehr misstrauisch, vor allem weil Lady Sina keine unbekannte Figur in Alliancia ist. Trotzdem stellte sich einer der Männer ihnen in den Weg.

„Bedaure, aber wenn sie zur Ratsfrau Sarai wollen, sie ist momentan für Besucher nicht zu sprechen.“ grinste der Mann leicht dreckig.

„Aha, darf ich fragen… wer sie und ihre Männer sind? Ich habe sie noch nie zuvor in der Stadt gesehen.“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

„Bedaure, aber das kann ich ihnen leider nicht sagen. Wir sind nur eingestellte Leibwächter und befolgen unsere Befehle.“ betonte der Mann es langsam. Die anderen Männer legten schon vorsichtshalber ihre Hände an die Schwertgriffe.

„Verstehe. Zu dumm aber auch, dass eure Familien nie erfahren werden, was aus euch geworden ist. Two, mach deine Arbeit und fang von hinten an.“ lächelte Sina kurz, bevor sie eiskalt wurde. Der Mann hob verwundert nur eine Augenbraue, als von hinten jemand laut die Knochen gebrochen werden.

Bevor der Sprecher sich drehte, schlug Sina mit einer Faust ans Kinn und der Kopf knackte komplett nach hinten. Bevor der Mann tot umkippte, steckte Sina ihn direkt ins Inventar und nahm sich die nächsten Männer vor.

Diese Männer waren von Anfang an dem Tod geweiht, doch das wussten sie nicht. Two hat jedem die Köpfe entweder komplett gedreht oder nach hinten geknackt. Der Kampf war schon vorbei, bevor er überhaupt anfing und Sina sammelte die Leichen ein.

„Wunderbar, damit hätten wir für One den Weg freigemacht. Wurden wir beobachtet?“ fragte Sina ihre Begleiterin und sie nickte. „Dann ist es halt so. Wir können diesmal hier nicht aufräumen wie bei der letzten Aktion.“ zuckte Sina und ging zur Tür.

Sie klopfte ein paar mal, aber nichts passierte. Dann hämmerte sie regelrecht, als sie hörte, wie der Riegel von der Tür geöffnet wurde ein kleiner Spalt erschien.

„W… wer sind sie?“ fragte eine Frau mit grünen Augen und blondem Haar, mehr konnte Sina am Spalt nicht erkennen.

„Lady Sina mein Name, ich nehme an, dass sie Sarai sind?“ stellte sich die Dämonin vor, während Two sich die Positionen der Zeugen merkte.

„Das bin ich in der Tat, aber… meine Zeiten für Streitschlichtungen sind vorbei und für ein persönliches Gespräch… brauchen sie einen Termin. Bedaure das ich sie gleich in dem Unwetter draußen stehen lassen muss, aber… ich habe keine Zeit.“ schloss Sarai panisch die Tür wieder zu.

„Hrm… dann muss ich mich mal halt wieder selbst einladen.“ stand Sina vor der geschlossenen Tür. Das Schwert vom Knochenschwanz rammte in das obere Ende der Tür und sauste nach unten. Anschließend drückte Sina die Tür auf und knallte die Tür gegen Sarai.

Sie fiel mit einen leichten Schrei nach hinten auf den Rücken, während Sina mit Agent Two die Wohnung betreten. Auf dem ersten Blick wirkte alles geräumig, aber ein Zimmer weiter, vermutlich das Wohnzimmer saß ein rot gekleideter Schnösel auf einem Sessel, dessen Beine auf dem Tisch lagen. Hinter ihm stand ein grobschlächtiger Kerl, der überall nur Narben und Muskeln hatte.

„Oho? Wen haben wir denn hier?“ grinste der Mann. „Hätte ja nicht gedacht, dass du auch Kontakte zu Lady Sina hast.“

„Bitte… gehen sie. Sie bringen sich nur in Schwierigkeiten!“ flehte Sarai, die eine Hand auf die gebrochene Nase legte. Die Tür musste sie ihr wohl gebrochen haben, denn es floss nicht wenig Blut heraus.

„Als ob ich mal keine Schwierigkeiten hätte. Sie wissen doch sehr genau… weswegen ich gekommen bin oder?“ schaute Sina von oben herab auf Sarai. Sie hatte auf den ersten Eindruck ein schönes Gesicht, dazu das dunkelfarbiges Kleid mit ihrer sehr blassen Haut könnte man den einen oder anderen Mann bezirzen.

„Was haben sie mit meinen Männern draußen gemacht? Sie sollten…“ verlange der Mann zu wissen, als er merkte, dass Sina ihn ignorierte.

„Welche Männer? Hast du irgend welche Männer gesehen Agent Two?“ drehte Sina sich ahnungslos sich zu Jevera, die nur ihren Kopf schüttelte. „Hast du welche gesehen Sarai? Du standest ja auch eben an der Tür.“ „N… nein…“ schüttelt Sarai ebenfalls den Kopf.

Der Mann kniff nur seine Augen misstrauisch zu. „Wie auch immer, verziehen sie sich, sie sind hier unerwünscht.“

„Zieh mal deinen Stock aus deinem Arsch wieder raus und halt den Babbel du blöder Schwachkopf. Sehe ich so aus… als würde es mich interessieren, was andere wollen?“ provozierte die Dämonin den Schnösel. „Wer sind sie überhaupt, dass sie glauben, mich auf gleicher Augenhöhe anzusprechen.“

Die Provokation wirkte sehr gut, denn es bildeten sich mehrere Zornesadern auf seinem Gesicht. „Wer ich bin? Das ist jetzt auch egal! Los mach deinen Job!“ schnippte der Mann und der Schläger zog eine große Axt hinter seinem Rücken vor.

„Er ist der beste Mann, ehemaliger Champion. Nur weil ihr das Turnier gewonnen habt… ihr ahnt nicht, wie viele weitere starke Personen es auf der Welt gibt.“ kichert der Mann sehr hochmütig.

Sina seufzte nur sehr hörbar und ließ die Arbeit ihrem Knochenschwanz. „Urgh….“ gurgelte der Schläger, als der Knochenschwanz durch seinen Hals gerammt wurde. Erschrocken riss der Mann seine Augen auf und fing an zu schwitzen, als er die Schwanzspitze am Nacken sah.

Sarai selber schluckte nur schwer, wie schnell es eben passierte. Die Dämonin zog den Knochenschwanz wieder aus dem Hals raus und der tote „Champion“ fiel tot nach vorne.

„Soo… nachdem wir jetzt klar unsere Positionen dargestellt haben, WER hier der Stärkste im Raum ist… wollen wir doch alle wieder freundlich werden oder?“ lächelte Sina unheimlich. „So… wer waren sie nochmal?“

„Ich… ich bin ein Händler und… und… habe nur meine Freundin Sarai wegen der alten Zeiten besucht.“ grinste der Mann verschwitzt.

„Aha… ist das so Sarai?“ schaute Sina wieder auf Sarai herab, die scheinbar am überlegen war. „Wir sind höchstens… Bekannte, aber keine Freunde.“

„Himmel… geht mir das auf den Keks… Sarai, ich weiß das du Kontakte zu der Unterwelt hast. Ich habe genug Aussagen bekommen, DASS du sogar ein wichtiges Glied dieser Unterweltorganisation dieser Stadt bist. Ich weiß nur nicht, ob du nicht der Chef oder ein hohes Mitglied bist.

In dieser Position, was sie aktuell machen… eine gute Idee. Sie täuschen dem Volk vor, wer sie in Wirklichkeit sind und wenn niemand hinschaut, kommt ihre wahre Natur zum Vorschein. Also… ersparen wir uns all dieses dumme Theater und sprechen Klartext.

Ist dieser Mann ein Feind von ihnen oder nicht? Diese Art von Freundschaftsbesuchen deuten meisten nur darauf hin, dass man die Kontrolle einer Organisation übernehmen will.“

„Sarai… wenn ich du wäre… würde ich den Mund halten.“ drohte der Mann vom Sessel. „Es gibt Dinge… die selbst ich dann nicht mehr beeinflussen kann.“ Sarai schaute betroffen auf den Boden und wurde schweigsam.

„Ok, dann werde ich halt mit dir sprechen.“ wurde Sina ein bisschen wütend und ging ein paar Schritte auf den Mann zu, als dieser laut brüllte. „Wagen… sie es nicht mich anzufassen. Sarai kennt die Konsequenzen und…“

Sina schnippte mit dem Finger und Agent Two machte ihren Job. Bevor der Mann zu Ende brüllen konnte, schlug Two mit einer Faust ins Gesicht des Mannes. Seine Nase wurde sofort gebrochen und er krachte gegen die Wand.

Schockiert riss er wieder die Augen auf, da stand Two vor ihm und trat ihm mit Schmackes in sein Geschlechtsteil. Der Mann wusste überhaupt nicht, dass man solche Schmerzen im Unterleib haben konnte und vergaß vor Schmerzen aufzuschreien.

Seine Hose färbte sich nur noch rötlicher, doch Two dachte nicht mal daran, mit ihrer Arbeit aufzuhören. Sie packte den Mann am Hals und schlug immer und immer wieder mit einer Faust ins Gesicht des Mannes.

Jeder Schlag verformte immer mehr sein Gesicht, man wüsste überhaupt nicht mehr, wer dieser Mann überhaupt war. Auf einmal pfiff Sina und Two hörte mit der Schlägerei auf. Die Vampirin ließ den Mann los und er fiel stöhnend auf den Boden.

Sina ließ ihren Knochenschwanz um das Bein von Sarai wickeln mit dem Kommentar: „Ich will ja nicht, dass du auf einmal die Fliege machst.“ und ging zu dem Mann hin. Mit ein gewissen Abstand sprach sie wieder von oben herab.

„Ich habe es gewagt, was wird nun passieren? Kommt mal wieder eine Organisation und will meinen Kopf holen? Ich bitte sie…“ kichert Sina. „Darin bin ich schon ziemlich gut erprobt, fragen sie Sarai. Sie kann ihnen es bestimmt bestätigen.“

„Ugh….“ stöhnte der Mann, er konnte nicht mal mehr sehen, weil seine Augen zugeschwollen sind. „So… bevor… sie jedes Mal Sarai den Mund verbieten, widme ich mich ihnen. Wer sind sie, was wollten sie hier und… wer ist ihr Boss?“ fragte Sina.

„Ich… weiß nichts…“ nuschelt der Mann, Sina seufzte nur. „Agent Two zieh ihm einen Zahn raus und ramme ihn in seine Nase rein.“ Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern bückte sich Two und packte den geschlagenen Mann in seinen Mund.

Verzweifelt versuchte er sich zu wehren, aber gegen einen Vampir hätte er nie eine Chance bekommen. Jevera zog ihn einen der lockeren Schneidezähne aus dem Mund raus und drückte den Zahn mit dem Daumen durch die gebrochene Nase.

Der Mann wollte laut aufschreien, aber Two hielt mit ihrer Hand den Mund fest, so dass man nur den unterdrückten Schrei hörte. Überall zuckte der Mann am Körper über diese Behandlung. Als Two mit ihrer Arbeit fertig war, ließ sie den Mann wieder los.

„Jedes Mal… wenn sie mir eine Antwort geben, die nichts mit meiner Frage zu tun hat… schieben wir einfach den nächsten Zahn durch die Nase. Sollte DAS tatsächlich ausgehen… glauben sie mir… wir finden noch genügend Material in deinem Körper, wo wir Sachen rein schieben können, die da nicht hingehören.“ grinste Sina, während Sarai ein blaues Gesicht über die Behandlung bekam.

„Denke… nun hast du verstanden, wie der Hase hier läuft. Also… wer sind SIE, WOHER kommen sie und WER ist ihr Boss?“ wiederholte Sina die Frage.

„Ich… bin nur ein kleiner Fisch… mein Boss… ich kenne seinen Namen nicht, aber er… er… er gehört zu der tödlichsten Organisation „Die Familie“. Ich… ich… komme aus der Hauptstadt mit dem Auftrag… die Kontrolle in dieser… dieser… Stadt zu übernehmen…

W… w… wir wissen, dass Sarai einen Halbbruder hat… und er sollte… sollte jeden Moment kommen. Bitte… keine Schmerzen…“ stotterte der Mann verzweifelt.

„Die Familie? Nie gehört, du Two?“ schaute Sina ihre Vampirin an, die nur ihren Kopf schüttelt. „Sarai bestimmt, aber zuerst… will ich noch ein bisschen mehr von dir erfahren. Dein Boss hat keinen Namen? Wie sieht er denn aus und wo hast du ihn zuletzt getroffen?“

„Es… es… tut mir leid… aber er trägt immer… eine Maske und seine… Stimme… ist immer verzerrt. M… m… mein letztes Treffen war in der Hauptstadt gewesen, doch… er ändert immer… seine Positionen.“ zitterte der Mann überall.

„Wer… ist diese Familie? Das ist ja vermutlich nun mein neuer Feind hmm?“ setze Sina sich nun auf einen Sessel und schaute von dort weiter zu.

„Ich… weiß es nicht… angeblich eine… neue Organisation… Sie… wollen alle Städte… unter ihre… Kontrolle bekommen. Doch… es gibt… Gerüchte, dass… die inneren Mitglieder… schon viel länger existieren als die… Organisation.

Sie… haben alle Banditen und… weiteres in Alliancia… unter ihrer Kontrolle und… gehen systematisch nun… vor, weitere Banditen zu kontrollieren. Was… ja schon… erledigt wurde. Man… kann sagen was… man will, aber die Banditen sind… nun viel erfolgreicher als… zuvor.

Kontrolle in der Stadt… klappt auch viel besser. Keine… Ahnung wer und woher sie… auf einmal kommen, aber… mit der Aktion jetzt… und was auch immer sie… vor haben, wird die Familie… ihren Kopf fordern…“ berichtet der Mann artig.

„Hmm… glaube ich habe mal vernommen, dass es irgendwie sehr ruhig wurde in Alliancia um Überfälle von Gaunern und weiteres. Das… ist natürlich für mich schlecht, wenn es so eine große Organisation ist.“ grübelte Sina laut.

„Nicht das ich sie nicht niederschlagen könnte, dazu müsste ich aber einen dieser Familienmitglieder in die Finger bekommen. Wundere mich… wenn sie wirklich länger existieren… ob sie Vampire sind. Das würde es mir ein bisschen einfacher machen. Du kannst den Mann nun betäuben, der weiß nichts mehr Agent Two.“

Die Vampirin geht auf den verängstigen Mann zu und trat mit schwacher Kraft dem Mann ins Gesicht, wo er nun bewusstlos auf den Boden fiel.

„Soo… Sarai. Möchtest du dich nicht mir gegenüber setzen?“ löste Sina den Knochenschwanz von der Frau. Sie atmet mehrmals durch den Mund ein und aus, dann stand sie vom Boden auf und setzte sich mit einigen Schritten gegenüber von Sina.

„Was… wollen sie von mir?“ fragte Sarai nur. „Tja… was will ich? Die Wahrheit von ihnen wissen? Wer sind sie und warum haben sie ein Problem mit den Vampiren… oder eher gegen mich haben?“ wiegelt Sina grinsend den Kopf.

„Sie wissen wer ich bin und Vampire sind Monster, die nichts in der Stadt zu suchen haben.“ meinte Sarai nur und Sina musste schwer seufzen.

„Den Respekt muss ich ihnen ja nun geben, denn sie haben gesehen, wie ich den Mann behandelt habe. Vermutlich rechnen sie ebenfalls damit, dass ich ihnen das gleiche antue hmm?“

„Ich bin nur eine einfache Bürgerin, die sich um die Stadt Sorgen macht. Nicht mehr oder weniger, doch das wollen sie ja einfach nicht verstehen.“ schüttelt Sarai den Kopf.

„Eine einfache Bürgerin würde aber laut aufschreien, in Ohnmacht fallen oder sich übergeben, wenn sie so eine Folter vor den Augen zu Gesicht bekommt. Ich dachte, sie haben keine Familie?“ grinste Sina

Auf einmal zuckte ein Mundwinkel von Sarai, scheinbar stimmte die Information von dem gefolterten Mann. „Habe ich auch nicht. Sie sind alle bei einem Unfall in meiner Kindheit ums Leben gekommen.“

„Wie praktisch, damit können sie sogar noch Mitleid bei dem Volk rausholen. Ja… sie sind wirklich eine sehr böse Frau. Sagen sie… was ist mit Rosch passiert?“ lehnte Sina sich auf dem Sessel zurück.

„Das wissen sie sehr genau!“ presste Sarai raus. „Nein? Als ich ihn verlassen habe, wirkte er noch sehr lebendig, nachdem ich meine Freundin von diesem edlen Mann abgeholt habe. Kann es sein… dass mit dem Tod von Rosch… ihre Einnahmen von Glücksspielen eingebrochen sind?“ rät Sina aus dem Nichts.

„Ich würde sie bitten jetzt zu gehen. Das sie mich vor diesem Mann „beschützt“ haben, ist alles was ich ihnen anbieten kann.“ formte Sarai ihre Hände zu Fäusten.

„Oha? Na ja… wäre ja auch sehr schlecht, wenn man herauszufinden würde, was sie in Wirklichkeit sind oder? Wir haben übrigens die Männer draußen auch mal eben entsorgt und Two meinte, es gab genug Zeugen, die es gesehen haben.

Es wird so oder so die Frage aufkommen, ob sie nun wollen oder nicht. Ich als Bewohner der Stadt bin verpflichtet die Wahrheit zu sagen oder?“ kichert Sina, als Sarai blass wurde.

„Was… wollen sie? Wollen sie meine Stimme für den Rat haben? Die gebe ich ihnen und sie haben von nun an Ruhe von meiner Seite! Ich werde nicht mehr gegen sie oder ihre… Vampire vorgehen!“ bot sich Sarai an.

„Zu spät, denn die Stimme hätte ich so oder so bekommen. Ich bin wegen etwas zusätzlichen gekommen und vermutlich ahnen sie schon, was es sein könnte.“ ging das Lächeln von Sina sehr breit, dass man ihre Eckzähne deutlich sehen konnte.

„Keine Ahnung? Sie sprechen ja die ganze Zeit nur in Rätseln…“ schaute Sarai zur Seite… als auf einmal die Haustür aufging und Agent One mit einem großen Sack reinkam.

„Ahh… darf ich vorstellen? Das ist Agent One, der jemand Besonderes mitgebracht hat.“ atmete Sina erleichtert auf, denn sie wollte schon langsam mit der Folter anfangen. Agent One nickte und setzte den großen Beutel an der Wand ab.

„Was… ist hier jetzt los?“ verlangte Sarai zu wissen und Sina nickte One zu. Die Vampirin öffnete den Beutel, schob ihn etwas runter und raus kam ein junger Mann, wo getrocknetes Blut auf der Stirn klebte.

Sofort wurde Sarai schweigsam und presste ihre Lippen zusammen. „Dieser Mann soll Rorf heißen und laut der Aussagen dieses Typen da dürfte er dein Halbbruder sein.

Agent One, dein… Rücken ist ein bisschen luftig, aber kann ich annehmen, dass ein Angriff auf dieses komische Haus stattgefunden hat?“ fragte Sina und One nickte sehr heftig.

„Hat der Kampf noch stattgefunden, als du den Ort mitsamt der Beute verlassen hast?“ kam die nächste Frage und One nickte. „Kann das Problem noch gehandhabt werden?“ hob Sina bewusst ihre Augenbraue hoch. Agent One hob ihren Kopf kurz zur Decke hoch, dann nickte sie.

„Wunderbar. Damit dürften nun alle Problem in dieser Stadt gelöst sein zu einer Machtübernahme.“ widmet Sina sich wieder Sarai zu.

„Folgendes Sarai, denn nun habe ich das, was dein Feind haben wollte: Deinen Halbbruder. Laut Beobachtungen hängst du sehr an deinem Bruder, vor allem wenn er so gut verteidigt wird. Selbst ein hohes Mitglied hat nicht die nötige Macht um das umsetzen, ergo… ich spreche gerade mit Sarai der Unterweltchefin dieser Stadt.“

„Was wollen sie?“ starrte Sarai die Dämonin wütend an. „Tja… was will ich? Du hast die ganze Zeit abgestritten, wer du in Wirklichkeit bist. Nun kommt dein Bruder ins Spiel und zack… zeigst du nun dein wahres Gesicht.

Normalerweise… würden ja jetzt die Verhandlungen anfangen und so weiter, aber… ich habe keine Lust darauf. Ich müsste jedes Mal deinen Bruder da vor deinen Augen von neuem Foltern, damit wir gute Ergebnisse bekommen, deswegen ändern wir dieses Spielchen ein bisschen.

Agent Two, mach Sarai zu einem Vampir und verwandele sie so stark, dass sie in den Zustand des roten Hungers kommt. Dabei soll sie noch in der Lage sein, klare Entscheidungen zu treffen.“ befahl Sina.

Bei dem Befehl musste Jevera kurz innehalten, dann ging sie auf Sarai zu. „Was? NEIN! ICH WILL KEIN VAMPIR WERDEN!“ schrie sie nun. Die Frau stand auf, aber da packte Two sie an der Schulter und setzte sie mit Gewalt wieder auf ihren Sessel.

Jevera schob ihre Maske hoch und legte die langen blonden Haare beiseite, während Sarai vor Panik versuchte, aus dem Griff zu entkommen… *schnapp*

Erschrocken riss Sarai weit ihre Augen auf, als die Vampirin sie am Hals biss. Sie spürte, wie etwas aus ihrem Hals gesaugt wird und… eine Veränderung stattfand. Für Sarai ging das gefühlt eine Ewigkeit, bis sich Agent Two von ihr trennte.

Sarai ließ sich kraftlos auf den Sessel fallen, als Sina sich nach vorne lehnte. „Sarai? Du solltest mir jetzt gut zu hören.“ schnippte Sina mit dem Finger. Die Frau schaute die Dämonin an, während diese grinste.

„Du wirst in wenigen Minuten ein Vampir. Deine blasse Haut… wird sich vermutlich nicht viel ändern, aber deine Augenfarbe wird sich in eine rötliche Farbe ändern. Deine Eckzähne werden länger und deine blonde Haarfarbe… wird grau bis weiß, das ist immer ein bisschen unterschiedlich.

Das wichtigste ist aber… in deinem Bauch wird gleich ein Schmerz entstehen. Erst ganz klein, aber er wird immer schlimmer und schlimmer, dass du auf dem Boden wälzt. Dieses Leiden haben nur Vampire und es wird der rote Hunger genannt.

Dein Körper will in diesem Moment nur eines haben: Blut. Nichts anderes als Blut. Diese Schmerzen… ich kenne sie ebenfalls, kann man nicht ertragen. Um sie zu lösen musst du Blut trinken.

Tust… du das nicht, wird dein Biest in dir es übernehmen. Du verlierst die Kontrolle… und greifst dann alles und jeden an, um an Blut zu kommen. Das Schlimme ist aber… es hört nicht mal auf, verstehst du? Du machst solange weiter und greifst alles und jeden an, bis du keine Ausdauer mehr hast.“

Während der Erklärung sah Sina, wie sich die Augenfarbe ändert. Die Haarfarbe wurde weiß und wanderte langsam, aber sicher zur Haarspitze runter. Dies sah Sarai ebenfalls und fing an, Tränen von den Augen fallen zu lassen.

„Nun… kommt dein Bruder ins Spiel. Wir werden dich festhalten… bis du dich verloren hast, dann wirst du, ob du willst oder nicht, deinen Bruder angreifen und sein Blut saugen bis zum letzten Tropfen. Wir werden dich gezielt nur deinen Bruder anschauen lassen, damit du nur ihn als Ziel hast.“ erklärte Sina weiter, als von Sarai nun die Haare komplett weiß wurden.

„Danach… werden wir dich betäuben. Das Schöne ist ja, du wirst dich immer wieder daran erinnern. Sobald du kurz deine Augen schließt… wirst du immer den Mord an deinem eigenem Bruder sehen. Für alle Zeiten und weißt du was? Ich werde sogar deine Träume dazu manipulieren.

Als Vampir… werden wir uns nun um dich kümmern, aber du wirst bis zum Ende der Welt… nur Leiden. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute. Am Ende wirst du vielleicht ein sabberndes Wrack sein, aber… das ist egal. Du hast es verdient, weil du Hand an mich und meiner Familie gelegt hast.“

Auf einmal hielt Sarai ihren Bauch und stöhnte laut auf. „Ah… was…“ dabei verzog sie das Gesicht so weit, dass man nun ihre langen Eckzähne sehen konnte.

„Das ist der rote Hunger. Ich gehe von ein paar Minuten aus, dann wirst du deinen Bruder angreifen.“ nickte Sina und schaute Agent Two an. Sie packte den Kopf von Sarai und drehte ihn so, dass sie nur den Mann sehen konnte. One ging aus dem Blickfeld, so dass nichts schief läuft.

„W… warte! Nein! Bitte… mein Bruder ist das… AHH… einzige was ich noch habe…“ flehte Sarai, während ihre Tränen herausfielen.

„Das glaube ich dir sogar. Nun kannst du so eben erahnen, welche Schmerzen ich hatte, als man mir sagte, dass ich meine Familie aus der Stadt werfen soll.“ grinste Sina und genoss die Verzweiflung in den Augen.

Sarai fing an zu schwitzen und stöhnte immer lauter. „Bitte… nicht meinen Bruder…“ flehte Sarai panisch und wollte ihren Kopf weg drehen, aber es klappte nicht.

„Ich… mache dir ein Angebot. Lies alle Schwüre auf diesen Papier laut vor und… wir geben dir anderes Blut.“ gab Sina ein Blatt Agent One, was sie dann vor Sarais Gesicht hielt.

„Du wirst nicht viel Zeit haben für eine Entscheidung. Dein Leiden… übernimmt gleich deinen Körper.“ kicherte Sina.

Schnell las Sarai die Schwüre durch und verlor jede Hoffnung…

Kapitel 488

Ich bin wiedergeboren und die Unterwelt?

Ronald und Sina haben noch die nötigsten Dinge besprochen und sich verabschiedet. Die Zeit verging, als dann ihre Agenten wieder im Büro standen.

„Ivy, du weißt wer der Mann ist?“ fragte Sina und die Vampirin nickte. „In der Tat Lady Sina. Leider… muss ich ihnen sagen, dass es nicht einfach sein wird.“

„Wo liegt das Problem? Brauchst du eventuell Unterstützung?“ hakte die Dämonin direkt nach und lehnte sich von dem Drehstuhl nach vorne.

„Das müssen sie beurteilen. Der Mann heiß Rorf und lebt tief im Armenviertel. Das Haus, worin er lebt wirkt ziemlich… ruiniert, aber das ist nur eine Täuschung. Ich habe mir das Haus genauer angeschaut, weil es mir… komisch vorkam und tatsächlich.

Es sieht nur von außen so aus, ist aber von innen ziemlich stabil und vor allem stark bewacht. Hunde mit Schlägertypen und ähnlichem liefen immer „zufälligerweise“ durch das Haus, es würde mich nicht wundern, wenn dort sogar ein sicherer Raum existiert. Doch das ist nicht… das eigentliche Problem.“ erklärte Ivy.

„Während Ivy sich das Haus angeschaut hat, fielen mir weitere verdächtige Personen auf, die das Haus im Auge behalten. Ich habe nicht den Eindruck gehabt, dass sie… zu dem Personal, die das Haus bewachen, gehörten.

Wenn ich meine Vermutung äußern dürfte, aber scheinbar gibt es eine weitere Fraktion, die vermutlich ihre… Idee ebenfalls hat. Mir selber sind bisher 17Personen um das Haus aufgefallen, für mich… sind das ein bisschen zu viele Beobachter, wenn sie mich verstehen.“ fügte Jevera hinzu.

„Das hört sich eher so an, als wären sie mit ihren Vorbereitungen soweit fertig. VERDAMMT!“ schrie Sina wütend. „Das hat mir noch gefehlt, dass eine weitere Fraktion sich in den Schlamassel einmischt.“

Sina lehnte sich zurück und musste wieder überlegen. „Ivy… wenn dieser Rorf sich in seinem Schutzraum versteckt, kommst du überhaupt noch an ihn ran?“

„Ja. Diese Räume sind ja nur gegen… Viecher ausgelegt oder? Notfalls habe ich mehrere alchimistische Zutaten dabei um das Schloss mit einer Säure zu öffnen. Das haben wir gelernt, wenn wir eher mit Zielen zu tun gehabt haben, die von Vampiren wussten.“ nickte Ivy.

„Wir müssen umdenken. Wieso ist dem Beobachter es nicht aufgefallen?“ hakte Sina direkt nach und die Frauen schauten sich gegenseitig an.

„Er hat seine Aufgaben gemacht indem er Ratsmitglied Sarai im Auge behielt. Dort wären ihm bestimmt diese Personen aufgefallen, er war ja selber erstaunt gewesen, als wir länger die aktuelle Situation im Auge behalten haben.“ nahm Ivy den Beobachter in Schutz.

„Ok, dann ist es so. Ich denke mal, diese unbekannte Fraktion wird bestimmt ebenfalls hinter diesem Rorf her sein um eventuell Sarai zu erpressen oder ähnliches. Puh… Nisha und Abby sind nicht da… Holt mir Sumi und Cixo, wir werden ein bisschen mehr Personal einbeziehen.“ befahl Sina nach einige Überlegungen.

Einig Zeit später standen die Ninjakatzen im Büro und wirkten nicht gerade glücklich. „Hoffentlich ist es wichtig, wir waren gerade dabei mit Neria und Hiro Abendessen zu machen.“ merkte Sumi missgestimmt an.

„Ich brauche eure Hilfe als ehemalige Ungesehene. Es ist gerade ein Problem entstanden, wo schnell gehandelt werden muss.“ ignorierte Sina seine schlechte Laune. „Keine Sorge, ich werde für eure Dienste zahlen.“

„Ist es… ein Notfall oder eine Notfall Notfall-Situation?“ fragte Cixo nur, wo Sina eine Augenbraue hochheben musste.

„Keine Ahnung… wie ihr Notfall beurteilt, daher werde ich das mitteilen, was ich bisher weiß: Wir wollten eine Zielperson aus einem sicheren Haus entführen. Dummerweise habe ich vor einigen Minuten erfahren, dass eine weitere Fraktion ebenfalls den Plan hat und es nicht an Mitgliedern mangeln lässt.

Meine Vampirin Ivy hier sollte zu Anfang es alleine machen, aber das geht nur schief, wenn sie meine Zielperson lebend irgendwie entführen muss. Daher wäre euer Auftrag relativ einfach:

Ihr tötet alle Personen, die zu dieser unbekannten Fraktion gehören. Ivy hat die meisten Orte und Personen gesehen, sodass sie euch vor Ort dies zeigen kann. Dabei will ich, dass ihr die Leichen mitnehmt und wenn es geht, Informationen über sie herauszufinden, wer zum Geier sie sind.

Ihr bekommt für den Auftrag jetzt beide je 50Goldmünzen. Weitere 50Goldmünzen gibt es, wenn ihr wirklich jede… Person erwischt, dass müsstet ihr aber aus ihnen heraus prügeln. Für die Leichen und Informationsbeschaffung selber gibt es am Ende nochmal 50Goldmünzen.

Also… mal eben 150Goldmünzen für eine Nacht zu arbeiten, denke damit habt ihr für eure Miete bestimmt vorgesorgt. Und das Abendessen… werdet ihr dann auch überleben. Wenn es… so schlimm ist, werde ich Suki ihnen Essen bringen lassen.“

„Öh… das wäre eine Notfall-Notfall-Notfall-Situation. Normalerweise ist das nicht unser Stil so unvorbereitet so einen Auftrag in dieser Größenordnung anzunehmen.“ meinte Cixo und schaute Sumi an.

„Doch wenn wir es ablehnen… entstehen für uns am Ende vermutlich sogar mehr Nachteile.“ murmelt Sumi. „Geben sie uns bitte 30Minuten, damit wir uns entsprechend ausrüsten können.“

„Wunderbar, soll Suki?“ wollte Sina noch fragen, aber Cixo schüttelt den Kopf. „Machen sie sich nicht die Mühe, dann wird das Essen auf später verschoben. Neria und Hiro werden es nachvollziehen können.“

„Na gut, wir warten hier.“ nickte Sina. Die Katzenmenschen verbeugten sich und rannten direkt raus. Die Dämonin wartete ab, dass sie unter durch das Tor rannten, denn sie wollte nicht, dass sie die nächsten Anweisungen zu hören bekommen.

„Ivy, teile ihnen so viele Informationen mit wie möglich. Sollte es Probleme geben, behalte sie solange für dich, bis wir unter uns sind. Ich kann ihren Arbeitsstil nicht abschätzen, will aber wissen, ob wir in der Zukunft auf sie aufbauen können.“

„Wie ihr wünscht Herrin.“ nickte Ivy. Es verging wieder mal Zeit und man sah die Ungeduld an Sina, als die Katzen zurückkehrten. „Hmm… im Grunde das Outfit, dass ihr auch im Turnier getragen habt.“ meinte Sina.

„Das ist richtig.“ nickte Cixo. „Es verursacht keine Geräusche, man kann sich damit überall bewegen und man kann einiges verstecken.“

„Nun gut, wir haben genug gewartet. Ivy wird bei der Operation Agent One genannt und wird vor Ort alles sagen, was ihr wissen müsst, danach wird sie sich nur ihrer Zielperson widmen. Ich denke, ich brauche euch eure Arbeit nicht zu erklären.

Wenn ihr eure Arbeit erledigt habt, kommt über Umwege wieder zurück in diese Villa. Hier sind für euch beide die versprochenen Goldmünzen, damit der mündliche Vertrag zwischen uns Bestand hat.“ legte Sina die kleinen Goldbeutel auf den Schreibtisch.

Die Ninjakatzen nahmen sie und verstauten sie in ihrem Inventar. „Na gut, dann fängt die Operation für uns alle an.“ stand Sina vom Drehstuhl auf…

Ivy ging mit den Ninjas heimlich in das Armenviertel, wo sie nach einiger Zeit ihren Zielort erreichten. Dabei trugt die Vampirin wieder ihren Anzug samt Maske. In sicherem Abstand fing sie mit der Erklärung an.

„Das schäbige Haus ist nur eine Fassade, in Wirklichkeit dürfte es das stabilste Haus in diesem Viertel sein. Mein Auftrag ist das Haus, wo ich mich selber darum kümmern werde.“ zeigte Agent One mit einem Finger auf das Haus.

„Stimmt… man erkennt es von hier aus, dass es nur eine Täuschung ist. Dir ist bewusst, dass dort ein Schutzraum sein könnte?“ fragte Cixo und Ivy nickte.

„Das ist mir bewusst und habe mich dementsprechend vorbereitet, dass ich meine Kräfte einsetzen muss. Sollte… es nicht klappen, habe ich trotzdem Möglichkeiten dabei, in den Schutzraum reinzukommen.

Eure Ziele sind die vier Häuser, wo das Dach eingestürzt ist. Dort sind definitiv die Personen der unbekannte Fraktion. Außerdem tragen sie alle ein komisches Symbol an ihren Kragen, als wäre es eine Bruderschaft oder ähnliches…“ wollte Ivy weiter erklären als…

Von einem der eingestürzten Häuser flog auf einmal etwas auf das große Haus zu und explodierte. Ein Feuerball entstand und überall flogen Holzbretter und ähnliches in die Luft. Sofort ging eine kleine Alarmanlage an, wo überall Personen auf das Haus zu rannten.

„Scheiße…“ fluchte Ivy. „Tötet einfach alles, was das Haus betreten will. Diese Mission ist von äußerster Wichtigkeit!“

„Das wird ja immer chaotischer zu jeder Minute.“ fluchte Sumi ebenfalls. „Hoffentlich haben wir genug Wurfsterne dabei.“

„Müssen wir halt improvisieren. Gib zu, dass macht doch mehr Spaß als im Schrank zu hocken.“ kicherte Cixo durch die Maske. „Ja ja…“

„Bereit?“ fragte Ivy und die Katzen nickten. Sie trennten sich alle und machten ihre Arbeit. Die Vampirin nutzte die Umgebung aus und verschmolz mit den Schatten, dabei kam sie dem Haus immer näher.

Überall entstand Schlachtenlärm, dabei fiel Ivy auf, dass sehr viele Personen das Symbol an ihrer Kleidung trugen. „Du lieber Himmel, dass sind ja viel mehr geworden als gestern.“ dachte Ivy.

Aus dem Schatten heraus sah sie, wie auf einmal einige Personen auf den Boden fielen oder in die Nischen der anderen Häuser gezogen werden. „Sie sind zumindest schnell bei ihrer Arbeit.“ war Ivy mit der Arbeit ihrer Kollegen zufrieden.

Nun war Ivy nah genug am Haus angekommen, wo Viecher gegeneinander kämpfen. Am Anfang sah es chaotisch aus, aber die Vampirin erkannte sofort, dass diese Personen mit dem Symbol definitiv mehr Kampferfahrung zeigten.

Sie suchte nach einer Möglichkeit herein zukommen, denn die Verteidiger setzen nun ihre Hunde eine. Ein weiterer Feuerball flog auf das Haus zu und verursachte einen weiteren großen Schaden. Dabei fing das Haus an Feuer anzunehmen.

„Ich… bin froh, dass Lady Sina nicht hier ist.“ dachte Ivy spontan. Durch den zweiten Feuerball sah sie nun eine Möglichkeit, in das Haus reinzukommen. Sie schaute sich um, ob sie gesehen werden kann, dann sprang sie auf das Dach, wo sie vorher die Situation beobachtet hatte.

Auf wackeligen Beinen wartet sie ab, wie die Viecher weiterkämpfen, dann warf Ivy eine kleine Tüte gegenüber auf eines der kaputten Häuser. Es machte einen lauten Krach, wo viele ihren Blick darauf wendeten.

Sofort sprang Ivy auf das große Haus rüber und wollte auf dem Dach landen, als es sofort nachgab und sie in das Haus stürzte. Die Vampirin fiel hart auf den Rücken in den Flur und musste sich erst orientieren, als schon Viecher erschienen.

„WIR HABEN HIER EINDRINLINGE! KÜMMERT EUCH UM DAS SCHWEIN!“ schrie ein Mann mit einer Wunde am Kopf. Ivy wirbelt kurz mit ihren Beinen, dann sprang sie elegant auf ihre Füße.

Als die ersten Männer mit den erhobenen Waffen kamen, setzte sich Ivy in Bewegung und drehte ihnen die Köpfe um 180°. Der Angriff war schon vorbei bevor er überhaupt begonnen hatte, als drei Männer tot auf den Boden fielen.

Der Schreihals hat es überhaupt nicht mitbekommen, als Ivy ihn in die Kniekehlen trat. Er fiel auf den Boden und wird hart an den Haaren gepackt, dabei wird er stark nach hinten gedrückt.

„Wo finde ich Rorf?“ fragte Ivy und der Mann spuckte einen blutigen Speichel ihr auf die Maske. „Verrecke, aus meinen Mund… AHJHHH!“ schrie der Mann. Ivy packte einen Zahn von ihn und zog ihn direkt raus, als sie nicht die gewünschte Antwort bekam.

„Wo finde ich Rorf?“ wiederholte Ivy die Frage. „Vergiss es! Aus… ARRGHHH!“ heulte der Mann auf, als die Vampirin einen Zahn im Mund zerstörte.

„Wo finde ich Rorf?“ Jede Frage wird mit gleicher Stimmlage gefragt. Ivy wusste, dass der Mann weiß, was sie wissen will. Durch ihren alten Lehrer… Justus wusste sie, dass man mit dieser Technik die tiefsten Ängste von jemanden rausholen konnte.

„Ich… weiß… ARGH!“ ließ der Schreihals Tränen aus den Augen fallen, aber das interessierte Ivy nicht. Sie zerstörte einfach den nächsten Zahn. Auf einmal ging eine Tür auf und ein Mann mit einer Armbrust erschien.

„WER SIND SIE? LEUTE WIR HABEN…“ wollte der Mann schreien, als Ivy einen weiteren Zahn aus dem Mund des Schreihals zog und ihn durch den Kopf des Neuankömmling schoss. Er stand kurz noch erstaunt, dann fiel er nach hinten die Treppe runter.

„Wo finde ich Rorf?“ widmet Ivy wieder dem Mann zu. „Hinter ihnen… durch den zerstörten Flur… zweite Tür… Regal beiseite schieben. Bitte… lassen…“ gab der Mann seine Auskunft und flehte um seinen Leben. Doch das interessierte Ivy nicht und brach dem Mann das Genick.

Ein weiter Mann erschien durch die Tür und die Vampirin warf den toten Mann auf ihn zu. Durch die Ablenkung sprang Ivy über den zerstörten Flur, als hinter ihr ein weiterer Feuerball explodierte. Durch die Druckwelle verlor sie die Kontrolle und krachte gegen die Wand.

„Wäre schön… wenn man endlich den Magier töten würde.“ zuckten die Mundwinkel hinter der Maske. Dann ertönte eine andere Explosion und man hörte viele Männer schreien. Langsam stand Ivy auf und merkte, dass ihr Rücken sich sehr luftig anfühlte.

„Oh je…“ seufzte Ivy und widmet sich wieder ihrer Aufgabe zu. Im Flur waren mehrere Türen, so ging sie mit der Anweisung zur zweiten Tür und öffnete sie. Im ersten Blick war das eine Abstellkammer, die durch die Explosion draußen teilweise in einem Chaos aussah.

Ivy schaute sich um und sah ein großes Regal. Sie steuerte direkt darauf zu und sah, dass die Anweisungen des Mannes stimmten, denn auf dem Boden sah man deutliche Schleifspuren. Mit vampirischer Stärke schob sie problemlos die Tür samt Schutt beiseite und eine Tür kam zum Vorschein.

Sie wollte sie direkt öffnen, war aber abgeschlossen. Mit einem gezielten Tritt öffnete Ivy die Tür und ging durch, nur um zu sehen, dass eine tiefe Treppe nach unten führte. Dank ihrer Nachtsicht brauchte sie kein Licht und wollte die Treppe runtergehen, als ihr eine Idee einfiel.

Die Vampirin holte einen großen Beutel raus und ging rückwärts die Treppe runter. Dabei legte sie auf die Treppe mehrere Murmeln, die zu ihrer eigenen Sicherheit dienen sollten. Egal ob man von oben oder unten die Treppe rennt, wer auf die Murmeln unachtsam tritt, wird sein Gleichgewicht verlieren und ausrutschen.

Die Zeit nahm Ivy gerne in Kauf, denn den Schlachtenlärm konnte man immer noch vernehmen. Scheinbar war selbst ihre Unterstützung mit der Situation etwas überfordert. Als der Beutel leer wurde, steckte Ivy den Beutel zurück in ihr Inventar und rannte dann den Rest der Treppe runter.

Rannte und rannte… „Was für eine lange Treppe. Ich müsste vermutlich nun tiefer sein als ein üblicher Keller.“ grübelte Ivy, als sie endlich am Ende ankam. Sie sah eine Stahltür, die natürlich ebenfalls verschlossen war.

„Wäre auch zu einfach gewesen.“ zog Agent One scharf die Luft durch die Nase. Zuerst versuchte sie es mit einem einfachen Tritt, aber die konnte ihrer Kraft standhalten. Dann nahm sie Abstand von der Tür und lief mit Anlauf samt Oberkörper gegen die Tür und konnte mehr erreichen. Eine große Beule entstand an der Tür.

Diesen Schritt wiederholte Ivy ein, zweimal wieder, dann war die Tür aufgeknackt. Sofort kam ihr ein Gestank entgegen, wo die Vampirin unweigerlich husten musste. Nachdem sie sich erholt hatte, erkannte sie, wo sie nun war: In einer Kanalisation.

Ein langer Weg war zu sehen und an der Seite… floss Unrat und ähnliches runter. Von der Decke tropfte es herunter, die Wände… sahen schon mal gesünder aus.

Auf dem Boden sah Ivy deutliche Fußabdrücke, die auch sehr frisch waren. Sofort folgte sie den Schritten und horchte, ob sie eventuell Viecher hier unten hörte. Unten in der Kanalisation verliert man jedes Zeitgefühl, doch der Vampirin war es egal.

Irgendwann machten die Fußabdrücke einen Knick und Ivy stand vor einer Mauer, wo… nichts war. „Eine Geheimtür oder so…“ Sie machte eine Faust und schlug auf die Wand ein, denn um den Schalter zu suchen, hatte sie keine Lust und keine Zeit.

Nach ein paar Schlägen gab die Mauer nach und die ersten Ziegelsteine fielen runter. Licht strahlte durch die Spalten und animierte Ivy dazu, weiter zu machen, bis das Loch groß genug war, wo sie samt Opfer durchkommen können.

Hinter der Mauer war ein großes Zimmer, wo an den Seiten Fackeln an den Wänden hingen. Was Ivy aber viel schlimmer fand, war die dicke große Eisentür mit einem Drehgriff. „Das… ist ein verdammter Tresor.“ fluchte Ivy innerlich.

Sofort ging sie darauf zu und begutachtet die Tür. „Vermutlich kann ihn nur die Herrin mit Gewalt es öffnen.“ kam Ivy zu dem Entschluss. Sie testete vorsichtshalber, ob sie mit ihrer Stärke es schaffte, aber keine Chance. Ivy konnte keinen Millimeter ihren Finger in den Spalt schieben.

Bevor zu viel Zeit verloren geht, nahm Ivy Abstand von der dicken Eisentür und holte einen einfachen Tisch aus dem Inventar unter der Fackel. Dann stellte sie mehrere mysteriös aussehende Flaschen auf den Tisch und fing an, sie miteinander zu mischen.

„Gut das Edwin mir geraten hat, dass ich sie sicherheitshalber vorher vorbereiten soll.“ nickte Ivy mit sich selber. Als alles vorbereitet war, ging sie mit zwei Flaschen zu dem Drehgriff und vermischte die Zutaten.

Die Wirkung setzte sofort ein und Ivy nahm großen Abstand von der Tür. Die alchimistische Säure frisst sich durch das Material und irgendwann fiel der Drehgriff mit einem lauten Krachen runter. Ivy wollte in den Raum reingehen, als sie Geschrei hörte. „Verdammt… was machen die anderen Attentäter nur?!“

„Sag Cixo… dein wievieltes Opfer ist das nun?“ fragte Sumi, der einige seine Ninjasterne einsammeln musste.

„101 denke ich. Ich bin ja froh, dass die irgendwie gegeneinander kämpfen und so. Damit können wir immer wieder einige töten, aber… Es ist, als würde man gegen das gesamte Armenviertel kämpfen.“ atmete Cixo ein bisschen schwer.

„Das ist wirklich ein Großangriff und das nur wegen einer Person? Der muss ja wirklich was besonderes sein, dass Lady Sina ihn haben will.“ schüttelt Sumi den Kopf und warf wieder aus dem Versteck seine Shuriken.

„Vielleicht können wir ja ein bisschen mehr Gold mit ihr aushandeln, meine… das ist schon außerhalb unsere eigentlichen Tätigkeiten.“ grinste Cixo durch die Maske.

„Das wird nichts. Wir wissen ja nicht mal, wer die Leute überhaupt sind. Wir hätten den Magier doch nicht mit einer Bombe töten sollen.“ murmelt Sumi.

„Damit der weiter das Haus zertrümmert, wo unsere Kundin rein wollte? Ich wette mit dir, dass wir ebenfalls beobachtet werden, das traue ich Lady Sina durch aus zu.“ meinte Cixo.

„Wie auch immer. Der eine Typ da vorne… sieht ein bisschen zu gut gekleidet aus. Versuch ihn lebend zu schnappen, damit wir die anderen 50Goldmünzen sicher haben.“ zeigte Sumi auf einen eigenartig bunt gekleideten Mann.

„Au ja, das könnte der Anführer sein. Vielleicht sollten wir ihn sogar lebend zum Zielort mitbringen, damit unsere Kundin sich selber ein Bild machen kann.“ nickte Cixo und verschwand in der Dunkelheit.

Ivy rannte auf die kaputte Eisentür zu und wollte sie nun aufdrücken, aber es tut sich nichts. „Damit habe ich gerechnet.“ Weiteren Krach hörte die Vampirin aus dem Tunnel, so ging sie eilig zu dem Tisch und nahm die anderen Flaschen.

Zurückgekommen ließ Ivy die Flüssigkeit aus einer Flasche an bestimmten Stellen an der Tür runter laufen und kippte dann schnell den Inhalt einer anderen Flasche hinzu. Als die Reaktion der Flüssigkeiten anfing zu wirken, ging Ivy schnell wieder raus und löste in der Zeit das andere Problem.

Sie sah sofort, wie einige Viecher mit einer Fackel den Tunnel runterkommen und zog ein Schwert aus dem Inventar raus.

„Hey… hab ihr das gehört?“ meinte der vorderste Mann. Alle standen still und warteten… „Bestimmt ´ne Ratte oder so. Diese Dinger lieben doch solche Orte.“ kichert ein anderer Mann.

„Labert nicht, nach vorne mit euch! Wir machen aus irgendwelchen Gründen zu viele Verluste!“ knurrte ein dicker Mann weiter von hinten. Der Vorderste seufzte nur und drehte sich wieder zum Tunnel, als auf einmal eine Person vor ihm stand.

Sofort schlug Ivy ihm den Kopf ab und gleichzeitig warf sie in der Schnelligkeit den Leichnam samt Fackel in die Brühe rein. Bevor der Hintermann reagieren konnte, trat die Vampirin mit ihrer Stärke auf seine Brust. Der Mann flog auf die anderen Männer zu, wo sofort ein Chaos entstand.

Dies nutzte Ivy aus und tötet in ihrer Professionalität alle Männer. Als sie mit ihrer Arbeit fertig war, stellte sie fest, dass diese Männer ebenfalls dasselbe eigenartige Symbol am Kragen trugen. Sie riss ein paar ab und entsorgte die Leichen in dem Kanal.

Auf einmal hörte sie ein lautes Krachen und rannte zurück zur der dicken Eisentür. Die Säure hat sich durch das Material gefressen und die Tür ist nach hinten gefallen. Aus dem neuen Loch kamen auf einmal Männer mit Armbrüsten und schossen sofort auf Ivy.

Ohne große Probleme wich sie den Angriffen aus und tötete die Männer. Sie schaute sich um und in der Ecke kauerte zitternd ein Mann auf dem Boden. „Wer… wer sind sie?!“

Ivy ging auf den Mann zu und packte ihn am Hals. Anschließend hob sie ihn hoch und schaute sich sein Gesicht genauer an.

„Endlich…“

Kapitel 487

Ich bin wiedergeboren und die Kontrolle der Stadt?

Ein neuer Tag begann, die Sonne lachte über der Stadt Fanfoss, die Bevölkerung ging ihrem üblichem Treiben nach. Sina kuschelte im Schlaf eng mit Sherry, bis sie irgendwann wach wurden.

„Sag… Sina. Ist es ansteckend?“ grinste Sherry ihre Freundin an, die noch etwas… verwirrt wirkte. „Was… ansteckend?“

„Nun… du schläfst ja generell… hier nackt im Bett. So… wie du mich unbewusst auf die Seite des Bösen gezogen hast… bin ich auch irgendwie dazu übergegangen… ebenfalls nackt zu schlafen.“

„Sei ehrlich Schatz… Fühlst du dich… unwohl wenn du nackt schläfst?“ schaute Sina wissend ihren Pechvogel an.

„N… nein.“ gab Sherry ehrlich zu. „Irgendwie… fühlt es sich richtig gut an. Vermutlich… werde ich das sogar weiter machen, wenn du mal… nicht da bist.“

„Du… bist SO süß, wenn du einen roten Kopf hast.“ grinste Sina breit. „Nur… den Teil mit der bösen Seite habe ich nicht verstanden. Jeder hat seinen Tick und du hast einfach nur akzeptiert, wie wir leben oder?

Das macht dich noch lange nicht zu einer bösen Frau. Schau… du dürftest nun eine der bekanntesten Kämpferinnen auf der Welt sein durch das Turnier. Du hast ehrlich deine Geschichte erzählt mit deinen Zielen. Nur… weil ich hier etwas gemein werde, bist du noch lange kein böses Mädchen.“

„Uh… danke?“ hob Sherry beiden Augenbrauen hoch. „Nun… dann bin ich ja beruhigt. Nicht das ich es schon wäre, aber aus deinem Mund klingt es glaubhaft.“

„Kuscheln oder…“ wollte Sina fragen, als Sherry sie umarmte. „Kuscheln…“

Etwas später saß Sina mit einem Stuhl und dem gleichen Kleid von gestern im Keller und schaute Neia bei ihren Übungen zu. Sie machte brav ihre Spagats, Saltos und die Bewegungen an der Metallstange.

„Jep, damit ist sie als Stripperin ausgebildet.“ dachte der perverse Teil von Sina. „Denke, Phase Eins ist damit nun abgeschlossen. Deine Gelenke sind nun soweit trainiert, dass du sie wirklich in alle Richtungen bewegen kannst.

Aufgrund… meiner momentane Lage kann ich jetzt nicht mit dir Phase Zwei starten, deswegen würde ich dir raten, dass du in den Garten gehst. Dort machst du nur Salto Übungen, damit deine Hände und Füße sich an den Boden gewöhnen können.“

„Nun… ich bin mir nicht zu fein, die Hände dreckig zu machen, weißt du?“ grinste Neia, die sich von der Stange langsam runter bewegte. „Die Saltos… ich soll sie bestimmt auch so weit üben, dass ich es im Kampf direkt mit einsetze oder?“

„Du hast es erkannt. Wenn… ich du wäre, würde ich sogar versuchen, nur mit einer Hand einen Salto zu machen und mit der anderen Hand übst du direkt deine Magie. Musst jetzt kein echter Einsatz von Magie sein, sondern so wie Louis es mit Sherry gemacht hat.“ nickte Sina.

„Die Messlatte der Schwierigkeitsstufe wird dadurch erhöht und zugleich, wird mein altes Talent mit einfließen. Ja… auf die Idee muss man kommen.“ verstand die Blutelfe den Sinn dahinter.

„Ich überlege gerade nur… die Waffe… hoffentlich ist sie scharf genug, dass sie generell immer den Boden aufschneiden kann… Neia, wenn du deine Saltos machst, versuche nicht mehr auf die Hände zu gehen, sondern nur über die Finger.

Du bist kräftig genug, dass du deinen eigenen Körper nicht wirklich bemerkst. Das was dir Probleme machte in der letzten Zeit waren nur deine eigenen Muskeln, Sehnen und ähnliches. Notfalls ändere deine Übungen, denn Spagat kannst du ja und mache Liegestützen mit deinen Fingern.“

„Natürlich eure Majestät, ganz wie sie wünschen. Ist ja nur mein Körper, der das können muss…“ seufzte Neia.

„Tja… meine kleine süße Blutelfe, vielleicht willst du ja später gegen Louis ein Duell machen. Deine Attribute sind weit höher als seine, aber… unterschätze ihn nicht als Schwertkämpfer. DA ist er wiederum im Vorteil.“

„Oha… als ob Louis das Spiel mitmacht. Die Vorstellung ist interessant, keine Frage, aber glaubst du wirklich, dass er mitmacht?“

„Nun… ich habe ein sehr großes Stück Land mit einer hohen Mauer. Da könnte man eine eigene Arena später gestalten oder so. Damit… können wir das eine oder andere Problem umgehen, wenn wir uns privat duellieren.“ grinste Sina.

„Hmmm… klingt verlockend.“ musste Neia lächeln. „Dann… gehe ich doch mal in den Garten und fange an, deine neuen Anweisungen umzusetzen.“ „Dann begleite ich dich gerne dabei.“ bot Sina einen Arm an und Neia hakte sich ein.

Doch Neia war sehr schnell gefrustet. Aufgrund das der Keller immer einen harten stabilen Boden hatte, da gab nichts nach. Doch die Wiese und Erde… waren nachgiebiger, so verlor die Blutelfe mehrmals ihre Kontrolle oder rutschte aus.

Sina saß nur genüsslich auf der Terrasse und dachte, dass Neia nun aussieht wie eine Schlammcatcherin. „Super machst du das. Denke… wir warten mit Phase Zwei bis du mal nicht dreckig wirst.“ rief sie ihrer Freundin zu.

„DU KANNST MICH AUCH MAL!“ schrie Neia wütend und machte mit ihrem eigenen Ehrgeiz weiter. „Sag Sina… was genau machst du mit meiner Lehrerin?“ setzte sich Sherry neben ihre Freundin.

„Zu einer sexy aussehenden magischen Klingentänzerin ausbilden.“ antwortet die Dämonin sehr ehrlich. „Eigentlich könntest du es ja auch machen, aber dann würde sich dein Kampfstil wieder ändern. Nein, bleib lieber mal so wie du bist.“

„Dann bin ich ja beruhigt. Sag… ist dir vielleicht… aufgefallen, dass Neia… in deiner Anwesenheit sich ein bisschen… anders benimmt?“

„Ja und darauf habe ich sie schon angesprochen, ob sie sich in mich verliebt hat. Neia hat es abgestritten und beteuert, dass Magie ihre Liebe ist. Wir dürfen auch nicht vergessen mein Schatz, Neia… wurde gegen ihren Willen zu einer neuen Rasse. Dazu haben wir auch noch ihre „Groteske Gedanken“ gelevelt, es… wäre schon sehr hart gewesen, wenn Neia sich nicht etwas geändert hätte.“

„Uhu… was… würdest du machen, wenn dir jemand doch seine Liebe gesteht? Meine… Sarless akzeptiere ich so überhaupt nicht in deiner Nähe. Dürfte… vermutlich daran liegen, dass ihr alter Ego mich für alle Zeiten verflucht hat.“ nahm Sherry eine Hand von Sina.

„Meine Liebe zu dir… ist mir sehr wichtig. Neia habe ich es auch gesagt, dass ich dich über alles Liebe und sie weißt es auch. Ich… müsste ja anfangen zu teilen und… da müsstest du ja wiederum mitmachen.

Doch wollen wir ja auch nicht abstreiten, dass du ziemlich eifersüchtig wirst. Am Anfang warst du noch locker, aber… dein Blutdurst hat sich in letzter Zeit ein bisschen gesteigert.“

„Hmm…“ wirkte Sherry nachdenklich über die Worte. „Ich müsste… die Person auch mögen, damit es klappt oder?“

„Err… Schatz? Denke, wir bewegen uns in einem sehr gefährlichen Bereich… wo selbst wir die Folgen nicht kennen.“ grinste Sina schief. In diesem Moment kam Suki: „Mutter, Ronald ist gerade angekommen.“

„Schick ihn in mein Büro und mach uns auch bitte Tee, ich werde gleich kommen.“ nickte Sina und Suki verschwand wieder. „Besser… wir vertiefen das Thema nicht Sherry. Es… könnte vielleicht nur Stress geben.“ gab die Dämonenkönigin ihrer Freundin noch einen Kuss und ging in die Villa rein.

Sherry sagte nichts und schaute ihrer Lehrerin bei dem Training zu. „Hmm…“ Neia fiel wieder auf den Boden und bekam noch mehr Dreck am Körper ab.

Sina ging direkt in ihr Büro und traf Ronald an. „Grüße dich Ronald und… wie bist du zu einem Ergebnis gekommen?“

Ronald stand vom Sessel auf und verbeugte sich grüßend. „Lady Sina, ich denke… ich bin zu einem Entschluss gekommen. Vielleicht… möchten sie sich ja setzen, denn es wird ein bisschen Zeit beanspruchen.“

Dies tat Sina, aber mit hochgehobenen Augenbrauen. Die Tür ging auf und Suki brachte den gewünschten Tee. „Danke Suki, scheinbar… könnte es wieder ein ernstes Gespräch werden. Wenn du die anderen sagen könntest, dass ich vorerst nicht gestört werden möchte…?“

„Werde ich machen Mutter.“ nickte Suki und verschwand aus dem Büro, wo die Tür zufiel. „Nun Ronald… dann spann mich nicht länger auf die Folter.“ schaute Sina ernst.

„Zuerst die Objekte, die sie von Kajar bekommen haben. Das ist diese *hust* anschauliche Reihe von Ordnern. Ich habe sie unter drei Ordnern eingeteilt: Dieser roter Ordner hier sind alle Geschäfte und weitere Gebäude in Fanfoss.

Das dürfte vielleicht ihrem System am ehesten kommen denke ich mal, wenn sie wissen, was ihnen gehört. Dazu habe ich mehrere Trennungen gemacht, was Geschäfte, Lagerhallen und weiteres angeht.

Der gelbe Ordner sind alle Immobilien außerhalb der Stadt Fanfoss. Sie sind alle nach Städten sortiert, sie können an der Seite sehen wo was liegt. Es wurde auch sortiert, sie brauchen sich da nicht extra drum kümmern.

Den blauen Ordner finde ich interessant, weil Kajar tatsächlich mehrere Gebäude und Parkstellen an Häfen besaß. Nun wird es sogar noch lustig, denn er besaß scheinbar ein eigenes großes Schiff samt Mannschaft und Kapitän, dessen Eigentümerin sie nun geworden sind. Glückwunsch.“ stellte Ronald einen Ordner nach dem anderen auf den Schreibtisch.

„Ich… habe nun ein eigenes Schiff? Was hat Kajar damit bisher gemacht?“ staunte Sina nicht schlecht.

„Keine Ahnung, dazu müsste ich seine Finanzen und weiteres anschauen können. Hmm… sie haben es noch nicht mitbekommen oder?“ hob Ronald seine Augenbraue hoch. „Erm… was mitbekommen?“

„Die Villa von Kajar ist bis auf seine Grundmauern niedergebrannt. Die Feuerwache hatte erhebliche Probleme gehabt, das Feuer zu löschen. Zusätzlich hat man gesehen, wie eine Kutsche heute morgen eilig die Stadt verlassen hat mit dem Wappen von Kajar.

Wenn ich raten dürfte… hat Kajar die Villa in Brand gesetzt um die Leichen loszuwerden und zusätzlich die Beweismaterialien. Wir wollen ja nicht abstreiten… dass Kajar vielleicht die eine oder andere Leiche im Keller hatte.“ grinste Ronald.

„Sie… können sich nicht vorstellen… wie egal mir nun Kajar ist. Für mich ist diese Information einfach nur… „Aha“ und wird in eine Schublade gesteckt.“ zuckte Sina mit den Schultern.

„Verstehe, nun gut. Alle Mieter werden einen Brief von mir erhalten, dass sie nun die neue Vermieterin sind und sich an den aktuellen Verträgen nichts ändern wird. In Fanfoss wird es ein bisschen schneller gehen, die weiter weg liegen… halt entsprechend länger dauern.

Bevor… sie vielleicht Einwand legen, aber das ist gesetzlich so in diesem Königreich. Die Mieter haben ein Anrecht zu wissen, wer ihr neuer Ansprechpartner ist und habe damit nur meine Pflicht erfüllt.

Doch sie brauchen sich über Beschwerden oder ähnliches keine Sorgen machen, weil sie zuerst zu mir kommen, bevor ich dass dann weiterreichen werde. Der Brief von Kajar an das Rathaus…“

„Hat Edwin übernommen und wird seine Pflicht getan haben, es in den Briefkasten oder so rein geworfen haben. Wenn der Fettsack es lesen wird, kann er sich direkt denken, was passiert ist. Kajar weg, Villa weg und mir gehört alles. Hoffentlich bekommt er so einen harten Infarkt, dass er stirbt.“ schnaufte Sina durch die Nase.

„Na ja… dann müsste ein neuer Bürgermeister her. Sie wollen es ja bestimmt nicht übernehmen, weil sie ja dann an einem Ort gebunden wären.“ schmunzelt Ronald, als Sina die Augen rollte. Auf einmal schob Ronald die drei farbigen Ordner ganz an die Seite und legte einen schwarzen Ordner und einen weißen Ordner auf den Tisch.

„Nun kommen wir, weswegen ich mit ihnen sprechen wollte. Als ich gesehen habe, wie sie Kajar bearbeitet haben um an seinen Besitz zu kommen, musste ich nachdenken, wie unsere Geschäftsbeziehung weiterlaufen wird.

Das Kajar es verdient hat, darüber wollen wir nicht sprechen, zumal ich selber weiß, wie solche Geschäfte in dieser Liga gemacht werden. Sie waren in diesem Fall klar im Vorteil und sorgen auch sehr gut dafür, dass man ihnen auch nichts anlasten kann.

Ich kam zu dem Schluss, dass ich bei ihnen… sehr weit kommen kann. Klar, ich freue mich immer, wenn meine Tasche gefüllt wird, aber… ich möchte auch sehen, wie sehr ihr euren Einfluss geltend machen wollt.

Deswegen habe ich diese Ordner mitgebracht. Der weiße Ordner ist, was noch von mir zum Verkauf steht und der schwarze Ordner ist, wer meine Objekte angemietet hat. Diese beiden Ordner… würde ich ihnen verkaufen.

Wenn… sie sie mir abkaufen würden… Muss ich leider mein Geschäft schließen, weil ich nichts habe und muss mir eine neue Arbeit suchen… Na ja, wenn sie mir das abkaufen, kann ich mir einen Palast kaufen, wenn mir danach ist…“ wurde Ronald ein bisschen mysteriös.

Sina lehnte sich zurück und musste über seine Andeutung nachdenken. „Sagen sie… würden sie für mich als mein Verwalter arbeiten wollen dann?“

„Ich schlage was besseres vor… Ich eröffne ein neues Geschäft unter ihrem Namen… und werde die Ordner hier alle wieder mitnehmen. Meine alten Tätigkeiten bleiben dieselben, nur dass ich für mich schon vorgesorgt habe.

Zusätzlich kann ich mich auf meine alten Angestellten weiterhin verlassen und würde sogar für mich ein… zwei Angestellte besorgen, die mit mir alle eure Besitze verwalten werden. Für sie und alle anderen bleibe ich weiterhin ihr Ansprechpartner.

Sind wir ehrlich… wenn alle Mieter wissen, wohin die Miete kommt, wissen sie doch nicht, was sie damit machen wollen, wenn sie jetzt schon keine Geldprobleme haben. Nicht das ich es verwalten will, sondern ich ziehe da lediglich das Gehalt für mich und meinen Angestellten ab.

Das ist es… worüber ich ins Grübeln kam. Mit ihnen konnte ich bisher immer sehr gut zusammenarbeiten. Der Vorteil wäre dann auch… sie als Dämon leben ja solange bis sie jemand tötet oder?

Ich werde altern, dann brauchen sie jemanden, der meine Aufgabe übernimmt. Mein Angebot wäre, dass ich einen Schwur abgebe, dass sie einen neuen Verwalter bekommen, mit den sie dann ebenfalls zusammen arbeiten können.“

Nun lehnte Sina sich nach vorne. „Sei ehrlich Ronald… ist es wirklich ihre Neugier… zu wissen, wie alles weitergehen wird?“

„Ja, tatsächlich bin ich sehr neugierig. Ich werde nicht alles erfahren, wie eure Pläne sind. Ist auch nicht mal schlimm, denn ich werde nun alle ihre Immobilien verwalten und sie können weiterhin ihrem Leben nach gehen.

Würde ich die Neugier nicht haben… würde ich mich einfach mit dem Gold und was ich vielleicht für diese beiden Ordner bekomme, einfach zur Ruhe setzen aber… Das wäre wirklich ein sehr langweiliges Leben, wissen sie?“ trank Ronald den Tee solange er noch warm ist.

„Nun… ich würde mich freuen, wenn sie mein Verwalter werden und einen tatsächlichen Überblick bekommen, was Kajar bisher zu Stande gebracht hat. Dann werden sie aber vermutlich mehr Arbeit bekommen oder nicht?“

„Nicht wenn ich meine Angestellten dafür einsetze. Keine Sorge, ich habe genug Erfahrung, worauf es bei so einem Geschäft dann ankommen wird. Auf diesem Blatt… steht die Summe für die beiden Ordner und auf diesem Blatt… was für Kosten auf sie zu kommen, wenn sie mich einstellen.“ schob Ronald ihr nun mehrere Papiere zu.

„Wissen sie denn wie hoch die Einnahmen sind von dem was mir gehört und von denen die sie mir anbieten?“ fragte Sina und Ronald grinste, als er ein weiteres Papier zuschob.

„Das… sind meine Einnahmen?“ staunte Sina. „Das sind IHRE Einnahmen auf der linke Seite des Blattes, auf der rechten wäre, was zusätzlich kommen könnte. Wenn man… das von den anderen Blättern abzieht… haben sie spätestens in zwei Monaten die Summe zurück.“ nickte Ronald.

„Puh… dann rücken sie mal ihre Papiere rüber, die ich unterschreiben muss.“ grinste Sina. „Wunderbar… ich freue mich schon für sie zu arbeiten.“ öffnete Ronald einen großen Umschlag und holte die Papiere raus.

„Während sie unterschreiben… mit dem aktuellen Besitz und Kajars gehört circa 45% der Stadt nun ihnen. Wenn sie die Papiere unterschrieben haben, kommen sie auf 55%. Damit… können sie direkt alles dem Bürgermeister diktieren, wonach es ihnen ist.“

„Ist es eigentlich vom Gesetz her so? Werden die anderen Städte auch so gehandhabt?“ fragte Sina, während sie unterschrieb.

„Ja, nur die wenigsten… nutzen das Gesetz aus. Sie merken selber, neben Geld muss man auch an den nötigen Besitz kommen.“

„Angenommen… ich mache das in den anderen Städten ebenfalls, müsste ich dann nicht das Sagen im Reich haben?“ merkte Sina was.

„Nein, da haben die damaligen Könige sich schon was dabei gedacht. Der König ist immer über allem, so muss er sich nicht unbedingt… mit einen Aufsteiger wie ihnen Lady Sina, herumschlagen. Doch so einfach kann er sie auch nicht entmachten, wie es ihm passt.

Ich denke, sie würde es nicht unbedingt so interessieren oder? Meine… selbst ich verstehe die sehr alten Gesetze mit den Königen nur bedingt.“ klärte Ronald auf.

„Wenn sie das schon nicht verstehen, wie soll ich das denn können? Wundere mich nur… mit diesen Einnahmen müsste ich doch generell nun die reichste Person sein oder nicht?“ grinste Sina kurz hoch, aber Ronald schüttelt den Kopf.

„Ich… muss sie leider enttäuschen, aber es gibt tatsächlich noch andere Personen, die mehr Einnahmen haben. Den Vorteil den sie halt haben ist, dass sie Beziehungen zu den Elfen und Zwergen pflegen. Bei den Tiermenschen… höchsten wo der Verbindungstunnel ist, alles andere wird dann wegen den ganzen Clanzugehörigkeiten problematisch.“

„Hmm… muss ich von ihnen wissen? Nicht dass es wieder so ein Fall wie Kajar wird. Langsam… will ich mich echt nicht mehr mit solchen Problemen herumschlagen.“ knurrte Sina.

„Sagen wir mal so. Nach der Aktion von Kajar werden sie zumindest vorsichtig sein, wenn sie mit euch in Kontakt kommen wollen. Leider muss ich sagen, wenn Kajar ein Problem war, können sie erst richtig ein Problem werden.

Ich muss überlegen… Eine Gruppe ist ein Familienunternehmen. Dann gäbe es eine kleine Elfenfraktion sowie Zwergenfraktionen. Letztere dürften höchsten normale Geschäfte mit ihnen machen. Das Familienunternehmen spielt in einer höheren Liga als Kajar.

Von außen sauber, aber sobald die Sonne untergeht… kommt ihr wahres Bild zum Vorschein. Ich will sie jetzt nicht mit Einzelheiten belästigen, denn es gibt viel zu erzählen von ihnen aber nur wenig handfestes.“

„Doch rechnen sie fest damit, dass ich oder eher sie mit ihnen in Kontakt kommen?“ fragte Sina und Ronald wirkte, als müsste er überlegen.

„Ich bin ehrlich. Als einfacher Geschäftsmann, wo ich nur in Fanfoss meiner Arbeit nachgegangen wäre… ich wäre mit ihnen überhaupt nicht in Kontakt gekommen. Nun bin ich mir nicht sicher, ob durch die Übernahmen von Kajar sie ihre Fühler nach uns ausstrecken werden.“

„Schlagen sie die direkt ab, damit sie wissen, dass wir keine Lust haben auf ihre Spielchen.“ schlug Sina vor und Ronald musste leise lachen.

„Ja… das wäre am einfachsten. Leider glaube ich nicht daran, dass es so einfach wird. Ich schlage einfach vor… wir warten ab, wie es sich entwickelt. Zumindest sind sie vorgewarnt.“

Sina war mit ihrer Arbeit fertig und schob die Papiere zurück. Ronald überprüfte sie kurz und war zufrieden. Anschließend legte Sina das Gold auf den Tisch, wo das Geschäft nun offiziell besiegelt wurde.

„Herzlichen Glückwunsch, nun gehört die Stadt ihnen.“

„Fast. Nur die Schattenseite der Stadt fehlt.“

„Stimmt.“

Kapitel 486

Ich bin wiedergeboren und die nächsten Vorbereitungen?

Sina setzte sich mit ihren Agenten vor der Tür der Monstervilla ab und gingen gemeinsam rein. „Puh… ihr könnt nun eure Masken absetzen und wieder sprechen.“ fiel ein Gewicht von Sina runter.

Dies taten die Vampire, in der Zeit rannte Sherry auf Sina zu… „Uff!“ rammte das Zaubermädchen der Dämonin den Kopf in den Bauch und beide fielen auf den Boden. „Mein… kleiner Pechvogel… ach vergiss es.“ stöhnte Sina.

„Entschuldigung! War keine Absicht!“ krabbelte Sherry hoch und küsste Sina. „Ich war irgendwie zu aufgeregt gewesen!“

„Habe ich… gemerkt.“ hob Sina ihre Augenbrauen hoch. „Wenn… du vielleicht runtergehen könntest, damit wir ins Wohnzimmer gehen können?“ bat Sina. Sherry tat ihr den Gefallen und half ihrer Freundin mit einem Grinsen vom Boden auf, anschließend gingen alle ins Wohnzimmer.

Scheinbar waren es einige Gäste mehr geworden, unter anderem Edwin, Ronald und die Vampire von Gair, Nisha und Abby.

„Ronald? Ich hätte ja mit dir gerechnet, aber doch nicht so früh.“ staunte Sina. Ronald grinste schief und hob seine Finger hoch, die alle mit Mullbinden gewickelt sind.

„Wäre… schön, wenn sie so eine Aktion machen, dass ich meine Arbeit… vielleicht vorbereiten dürfte. Normalerweise ist mein Geschäft um diese Uhrzeit auch zu, aber eurer Vampir… kannte wohl Möglichkeiten, mich aufzufinden.“

„Entschuldigung, aber mein Kopf war nicht frei gewesen, nachdem ich gestern vom Bürgermeister die Ansage bekam, dass alle Vampire aus der Stadt verschwinden sollen.“ verbeugte sich die Dämonin artig vor Ronald.

„Er… hat was? Ich wusste ja immer, dass er… beschränkt ist, aber das übertrifft es doch bei weitem. Dann… dürfte der Rat sogar hinter ihm stehen oder? Das würde zumindest erklären, warum der komplette Besitz von Kajar auf dich übertragen werden soll.“ schüttelt Ronald den Kopf.

Sina suchte einen freien Platz auf den Sesseln und fand in zwischen Neia und Kyllia. Sherry ließ es sich nicht nehmen, direkt auf Sina zu sitzen.

„Ja, bevor… ich jetzt alles erzähle, werde ich einen Schritt nach dem anderen gehen. Kyllia und Sherry, wie hat es mit euch geklappt?“

„Sherry… muss ein Talent als Schauspielerin haben, denn sie konnte uns sehr überzeugen. Wir sind sogar weiter gegangen und ein bisschen durch die Stadt gegangen, damit mehr Augenzeugen uns gesehen haben.“ grinste Kyllia, während Lisa sich an ihrem rechten Arm festhielt.

„Nur Kyllia war etwas steif gewesen fand ich, also haben wir ein bisschen über das Turnier geredet, damit sie lockerer wird.“ kichert Sherry. „Danach ging es. Wir haben uns also mehr oder weniger an deinen Plan gehalten.“

„Wunderbar. Abby und Nisha, war meine Vermutung also richtig, dass um die Häuser Zeugen und weitere standen?“ schaute Sina die beiden Frauen an. Abby kam vor und ließ sehr viele Übertragungssteine auf den Boden fallen.

„ALLE Häuser waren voller Viecher gewesen, das habe ich noch nie in dieser Art und Weise erlebt.“ fluchte Abby. „Nisha und ich sind ja einiges gewohnt, deswegen wussten wir auch, wonach wir ebenfalls Ausschau halten mussten, aber…“

„Elf Häuser um die Villa, alles voll gewesen mit Viecher. Einige… gaben sich irgendwie als Vampirjäger aus, aber sie sind genauso gut gestorben wie die anderen. Das war eine verdammte Arbeit gewesen.

Beim ersten Haus haben wir uns nicht viel dabei gedacht und Attrappen mit den Leichen aufgestellt, damit die anderen Häuser nicht misstrauisch werden. Als wir uns aber beim zweiten Haus ebenfalls durch die Viecher kämpfen mussten, haben wir einen am Leben gelassen und… ausgefragt.“ erklärte Nisha weiter.

„Nach unserer Befragung wussten wir, dass die Häuser selber unter Beobachtung standen und haben vorerst alle Viecher in den Häusern getötet. Danach haben wir alles auf den Kopf gestellt und diese Steine gefunden.

Ihr hattet recht gehabt, die Häuser sollten mit den Viechern als Zeugen dienen, solltet ihr deren Chef ans Leder gehen sowie mit den Übertragungssteinen. Wir waren maskiert, so machen wir uns keine Sorgen, aber wir wissen leider nicht, wer hinter den Übertragungssteinen saß, die die Häuser unter Beobachtung gehalten haben.“ warnte Abby.

„Hmm… Das habe ich jetzt nicht geahnt, dass Kajar SO vorsichtig ist.“ grübelte Sina. „Aufgrund das man euch nicht erkennen konnte, kann ich die Schuld auf einen seiner anderen Feinde schieben. Ihr habt beide gute Arbeit geleistet und verdient eine Belohnung.“

Erstaunt schauten Nisha und Abby die Clanführerin an, denn sie konnten sich noch gut an das Gespräch erinnern, wo Sina ihnen den Tod versprochen hat… und die Drohung wirkte sehr glaubhaft.

Sina holte zwei vorbereite Säcke mit Gold raus und ließ es über ihren Knochenschwanz in die Hände der Frauen bringen. „In jedem Sack sind 200Goldmünzen. Das dürfte eure… Arbeit entlohnen oder?“

„Du… heiliger… dunkler Gott. Das war nun wirklich der profitabelste Auftrag.“ sah man die Gier von Nisha. „Dachte überhaupt nicht… dass sie uns belohnen, weil uns gesagt worden ist, dass wir ihre Befehle umsetzen sollen, als wärt ihr unser Clanführer.“

„Echt? Dafür habt ihr euch aber nicht davon abhalten lassen, mir ins Gesicht zu sagen, dass ihr keine Lust hattet oder ähnliches.“ grinste Sina schief.

„Wir… entschuldigen uns vielmals. Wegen Gair… und unserer aktuellen Clanführerin… haben wir eigentlich keine Organisation mehr. Gair KÖNNTE es, denn… so sehr wie er ein Arschloch ist, aber er wüsste zumindest, wie man einen Clan führt.“ murmelt Abby.

„Ich verzeihe es euch. Nun… hätte ich für euch beide einen weiteren Auftrag. Ivy, kann ich die Liste bitte haben?“ bat Sina und bekam das goldene Papier in die Hand gedrückt. „Wir haben Kajar befragt, wer hinter den Übertragungssteinen als Zeugen eingesetzt worden ist.

Ich vertraue meiner Freundin hier, dass ihre Magie wunderbar funktioniert hat, dass die Übertragungssteine gestört worden sind. Doch ich gedenke auf Nummer sicher zu gehen und diese Viecher… Himmel ist das ansteckend? Personen ebenfalls töten zu lassen.“ schüttelt Sina kurz den Kopf und gab die Liste den Auftragskillern.

„Bevor ihr was sagt…“ holte Sina auf einmal einen Sack raus. „Ihr beide bekommt von mir diesen Sack. In diesem Sack sind weitere 500 Goldmünzen drin, den ihr selbstverständlich aufteilt. Der Auftrag für euch ist einfach:

Tötet diese Personen auf der Liste und lasst es wie ein Unfall aussehen. Zusätzlich befragt ihr sie, ob sie irgendwas aus der Villa mitbekommen haben und… befragt sie auch, ob sie ebenfalls die Empfänger gewesen sind, die eure Arbeit beobachtet haben.

Ich kenne diese Orte… nicht so wirklich, dürften aber ein bisschen um Alliancia verteilt sein. Wenn ihr schnell arbeitet… bekommt ihr noch weitere 500 Goldmünzen von mir. Unter schnell verstehe ich aber, dass es innerhalb von drei Tagen erledigt ist.“

„In… DREI TAGEN?!“ rief Abby erstaunt. „Selbst uns sind Grenzen gesetzt! Wir müssen jetzt direkt losfliegen und… Nisha?“ stupste Abby ihre Freundin an, die nur Goldmünzen vor den Augen hatte.

„Schaffen wir. Wir müssen uns halt trennen und… ich nehme die weit entferntesten Orte und du die am nächsten, dann treffen wir uns entweder an diesem Namen oder diesen Namen.

Abby… hast du schon mal… soviel Gold für das bisschen Arbeit bekommen? Damit lösen wir direkt das Problem mit der Miete und Idiotengair darf weiter als Abenteurer arbeiten, während wir uns… richtig entspannen können.“

Nisha war scheinbar sehr gewillt, es umsetzen. Ihre Freundin seufzte nur und nahm den Goldsack an. „Wir nehmen den Auftrag an und werden… ihnen einen Beweis mitbringen, dass unsere Probleme tot sind.“

„Wunderbar und nicht vergessen, euch zu erkundigen, ob auch alle Zeugen dann tot sind. Dürfte euch ja nicht unbedingt passen, dass man euch bei eurer Arbeit zugeschaut hat.“ lächelte Sina zufrieden.

„Werden wir, nun komm Nisha. Wir werden die nächste Zeit keinen Schlaf haben…“ seufzte Abby und verabschiedete sich mit Nisha verbeugend. Anschließend waren die Frauen weg.

„Kannst du es dir… leisten, soviel Gold zu geben?“ fragte Sherry und Sina nickte. „Ich hätte auch Cixo und Sumi fragen können, doch ich hatte den Eindruck, dass die sich in Alliancia nicht auskennen und… sie können nicht fliegen oder?

Außerdem… mit der Aktion dürfte ich Nisha und Abby mehr in meinen Kreis gezogen haben. Spätestens wenn Gold ins Spiel kommt, werden sie alles machen. Du hast ja die Gier in deren Augen gesehen.“ kicherte Sina.

„Soo… dann lass euch allen zeigen, wie meine Begegnung mit Kajar war.“ schnippte Sina mit dem Finger und das Gespräch wurde gezeigt. Erstaunt riss Ronald die Augen auf, dass seine Kundin dazu in der Lage ist.

Alle waren sehr erstaunt, als Kajar verlangte, ein Vampir ohne Clanzugehörigkeit zu werden. Als Sina ihn darüber aufklärte, verlangte er dann in ihrem Clan zu sein mit Sonderrechten. Danach… wurde es ein bisschen hässlich.

„Deswegen… hast du die geweiteten Pupillen Schatz.“ flüstert Sherry. „Wie lange… hast du nun kein Blut getrunken?“ „Das letzte Mal war es mit Layla und Roman, du erinnerst dich?“ flüstert Sina zurück.

Dann ging die Illusion zu Ende. „Darf… ich ihn töten gehen?“ fragte Lisa auf einmal. „Das… ist ja das widerlichste, was ich jemals zu hören bekomme. Mit so einem Abschaum… musst du dich herumschlagen Lady Sina?“

„Nein, wenn er jetzt stirbt, wozu habe ich mir dann die ganze Arbeit gemacht? Du musst… ein bisschen Umdenken in meiner Welt und wir hatten schon einen Vergleich gemacht was zu welchen Konsequenzen führen kann.

Jetzt wird dieses Vieh… dieser Mann bis zum Lebensende in Demut leben müssen mit den Schwüren. Mir tun ein bisschen die Kinder leid, aber ich habe nun auch eine Familie und die anderen Vampire zu beschützen. Da muss ich ganz klar Prioritäten setzen, was wichtiger ist.“ erklärte Sina.

„Wow… da habt ihr vorsorglich saubere Arbeit geleistet.“ lobte Ronald. „Bin ich froh, dass wir uns so gut verstehen. Nun… was haben sie mit dem Besitz von Kajar vor? Das ist wirklich nicht wenig, wenn sie verstehen.“

„Keine Ahnung, ehrlich. Ich bräuchte da tatsächlich einen Verwalter, der sich darum kümmern müsste.“ zuckte Sina mit der Schulter. Ronald starrte Sina an und wirkte, als müsste er überlegen.

„Haben… sie morgen Zeit für mich? Ich werde natürlich zu ihnen kommen, denn gegen den Gestank kann man leider nichts mehr machen. Zada… hat es ein bisschen zu gut gemeint.“ grinste Ronald.

Sina schloss ihre Augen und musste selber überlegen. „Ja… spät am Vormittag habe ich Zeit. Was haben sie denn vor?“

„Ich bin… mir selber noch nicht so sicher, deswegen werde ich mich entschuldigen und selber nachdenken müssen. Morgen sage ich es dann, wie ich zu einem Entschluss gekommen bin.“ lächelte Ronald.

„Erm… ok? Dann gute Nacht und… Entschuldigung, dass ich dich mit den Dokumenten einfach überfallen haben.“ nickte Sina langsam.

„Keine Ursache, dafür war es mir wert, dass ich Kajars Sturz sehen konnte. Meine Herrschaften, ich wünsche allen noch eine gute Nacht.“ verbeugte sich Ronald und ging.

„Sherry… der eine Anzug… ist etwas kaputt. Kannst du vielleicht da noch was retten?“ fragte Sina ihre Freundin. „Ich mach einfach eben einen neuen. Wenn ich schon mal was geschnitten habe, dann geht es schneller von der Hand.“ meinte Sherry.

„Ok… nun kommen wir zu der nächsten Vorbereitung und zwar Ratsmitglied Sarai. Edwin, ich will dass du mit Ivy und Jevera den Beobachter von Sarai vorstellst. Sie sollen wissen, wo ihr Haus steht und wo vor allem wo der junge Mann lebt sowie wie er aussieht.

Morgen werden wir es ein bisschen anders angehen. Gleiche Uhrzeit wie heute, diesmal brauchen wir nicht den Trick Kyllia und Sherry zu machen, weil ich mit Jevera offiziell Sarai besuchen gehe. In der Zwischenzeit wird Ivy den Mann aufsuchen, betäuben und in einem Sack zu uns bringen.

Für dich ist wichtig Ivy, dass du nicht gesehen wirst, denn bei Sarai werde ich anders spielen müssen. Ich hoffe, dass sie die Chefin der Unterweltorganisation ist, was mir gelegen käme, dann kann ich sie mit dem Mann dazu nötigen.“

„Müsstest du nicht… durch den Besitz von Kajar sowieso nun die Kontrolle der Stadt haben?“ wundert sich Neia. „Wenn wir den Mann verstanden haben, war er ja irgendwie der Drehpunkt im Rat.“

„Eigentlich schon, aber ich will in der Stadt aufräumen. Je mehr ich vorsorge, deswegen weniger wird der Fettsack von Bürgermeister mir widersprechen. Ich hoffe, dass ich durch den Besitz der Geschäfte nun dafür sorgen kann, dass ich diesen Hillar eher als Verbündeten auf meine Seite ziehen kann.

Es ist… einfach mit Druck jemanden dazu zu nötigen, mir das zu geben was ich will. Aber ich habe festgestellt, wenn es auf Kooperation hinausläuft, dass diese Personen sauberer arbeiten. Muss nicht, aber es macht die Sache einfacher.

Schwieriger wird es tatsächlich eher den Priester Armoni zu überzeugen. Immerhin ist bei ihm scheinbar der Glaube ihm Spiel und ich will ihn nicht… irgendwie verärgern, weil er das Waisenheim kontrolliert.

Ist er ein rechtschaffener Mann, dann wird er die Kinder nicht benutzen. Doch leider… habe ich schlechte Erfahrung mit der Regierung von Tuzato gemacht und weiß nicht so… wie Armoni tickt.

Bezüglich Sarai… will ich auch die Kontrolle der Unterwelt haben, zumindest in der Stadt. Wenn ich einmal das System von ihnen erklärt bekommen habe, kann ich sie dazu benutzen für uns die Augen zu werden.

Überall gibt es Diebe, Bettler und weiteres. Entweder… mir geht die Fantasie zu weit und sie sind alle zusammen oder ich werde verrückt. Jedenfalls sollen sie diese unbekannten Spione für uns im Auge behalten.“

„Welch… ein genialer Gedanke… Weil man uns als Vampire sehr deutlich erkennt, ist es für uns schwer, unsere Augen offen zu halten. Die meisten Spione… werden nicht auf den Abfall der Stadt achten.“ lobte Edwin.

„Genau! Da denke ich unter anderem an die Magiegilde, die Rassisten der Elfen und vielleicht noch die eine oder andere Organisation, die sich bisher noch nicht gemeldet hat. Dazu können wir die Unterweltorganisation auch nutzen, um gewisse… Informationen zu bekommen, die nicht so leicht zugänglich sind.“ nickte Sina.

„Und uns will Sina weismachen, dass sie nicht die Weltherrschaft anstrebt.“

„Grrr SHERRY!“

Kapitel 485

Ich bin wiedergeboren und das Ende des Abends?

Sina sprang fröhlich auf den großen Ledersessel und ließ sich darauf fallen, anschließend fing sie laut an zu lachen.

„Damit… gehörst du nun mir Kajar.“ sagte Sina, als sie sich wieder beruhigt hatte. Agent One kam wieder und hob einen Daumen hoch, das alles erledigt sei.

„Sie elendes Miststück… scheinbar… sind sie nicht nur ein Dämon, sie lügen die komplette Welt an, was ihre Einstellung ist!“ fletschte Kajar seine Zähne weit nach hinten.

„Ach heulen sie leiser. Wie viele… Mieter, Kunden oder Händler haben sie es auf ähnliche Art und Weise gemacht? Sie haben sich mit etwas Bösem angelegt und haben… verloren, so einfach ist das.“ kicherte Sina laut.

„Agent One, holen sie ein Blatt und Stift raus, sie müssen ein paar Namen aufschreiben.“ befahl Sina. One nickte und ging kurz aus dem Zimmer raus. „Während One am Suchen ist, Two, betäuben sie nun das Kind, damit keine Probleme entstehen. Und… machen sie die Löcher zu, sonst werde ich wohl wieder ein bisschen gierig.“

Ohne Warnung oder ähnliches schlug Agent Two mit einer Faust auf den Hinterkopf, wo die Frau bewusstlos wurde. Als sie auf dem Boden lag, holte Two eine Tube aus dem Inventar raus und schmierte etwas auf der Wunde.

„Was… haben sie nun vor?“ fragte Kajar, der sich nur noch um seine Kinder sorgte. Rechtzeitig kam One zurück und hielt ein goldenes Papier in die Luft und einen Stift.

„Du hast Ansprüche Agent One. Kajar, ich will dass sie meinem Leibwächter sagen, wer die Zeugen hinter den Übertragungssteinen waren sowie die Adressen, wo man sie findet.“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

„Was… haben sie damit vor?“ wollte Kajar wissen. „Das geht sie einen Scheiß an, nun die Namen bitte oder soll ich ihnen das befehlen?“ blaffte Sina den Mann an.

Kajar atmet mehrmals ein und aus, dann sagte er sechs Namen sowie Orte, wo sie leben. „Hrmm… alles Personen außerhalb der Stadt. Na ja kein Wunder, damit wollten sie sicher gehen, dass Notfalls wenigsten ein Zeuge sie rächen könnte.“ zuckte Sina mit der Schulter.

„Nächster Befehl. Alles, wirklich ALLES, was sie an Gebäuden besitzen, also die Geschäfte, die Lagerhallen und mehrere Häuser unter den falschen Namen sowie diese Villa hier, werden auf meinen Namen übertragen. Ich will, dass sie den Ordner samt Kopien und ähnlichem auf diesen Tisch gelegt wird.“ zeigte Sina es mit ihrem Knochenschwanz.

„Sie… sind mehr als nur ein Dämon… Alles… was ich aufgebaut habe, nehmen sie mir jetzt weg?! Nur wegen ein paar verschissenen Vampiren?!“ brüllte Kajar. „Amen, sind die Dokumente hier verwahrt oder woanders?“ wedelt Sina mit der Hand.

„ … Sind in meinem Geheimversteck im Schlafzimmer versteckt.“ presste Kajar es aus seinem Mund heraus. „Agent One, begleite ihn und stell sicher, dass er auch nicht entkommen kann. Agent Two, legen sie die Frau hier an die Seite und bleiben sie bei seinem Sohn. Sollte… es verdächtig werden, bring das Kind zu mir.“ kamen die nächsten Befehle.

One griff unter einen Arm von dem Händler und zerrte hin hoch, dann deutet sie mit ihrem „Kinn“, dass er vorgehen soll.

„Was passiert… mit meiner Tochter?“ traute sich der Mann zu fragen. „Sie wird sich verwandeln? Ich werde ihr zuschauen, wie sie letzte… Menschlichkeit verliert. Vielleicht wird sie ja wach und dann kann ich meiner Tochter alles sagen… wer daran schuld ist. In dieser Phase… kann man sie ziemlich gut formen, zu was man einen Vampir wird.“ grinste Sina breit.

Kajar schloss die Augen und eilte humpelnd zu seinem Geheimversteck, während One ihn begleitet. Two legte das Mädchen auf dem Tisch zur Seite und wollte auch gehen, als Sina es sich überlegte.

„Warte. Wenn er wiederkommt mit den Dokumenten, will ich dass du zu unserem Verkäufer gehst. Er soll alle Dokumente um arbeiten, dass es auf meinen Namen eingetragen ist, wenn Kajar die Papiere unterschreibt.

Anschließend bringst du die unterschriebenen Papiere wieder zurück zum Verkäufer und lässt überprüfen, ob alles seine Richtigkeit hat. Du weißt, wer damit gemeint ist?“

Two blickte mit ihrer Maske hoch, dann nickte sie. „Wunderbar. Scheinbar waren im Haus einige Vampirjäger gewesen, aber… du hast das Problem scheinbar in den Griff bekommen oder?“ fragte Sina nun besorgt. Doch scheinbar war sie unbesorgt, denn Two legte beide Zeigefinger zu einem X.

„Verstehe… hattest du deinen Spaß bisher?“ schaute Sina in die Augen und Two nickte ein bisschen zu heftig mit ihrem Kopf. „Das freut mich.“ lächelte die Dämonin.

Die Frauen warteten, dann kam Kajar mit zwei dicken Ordnern unter den Armen zurück und Agent One ebenfalls. Sie legten die dicken Ordner auf den Schreibtisch und Sina staunte nicht schlecht.

„Sag… dir gehört scheinbar noch ein bisschen mehr als nur in dieser Stadt oder?“

„Tz… scheinbar haben sie sich doch nicht richtig informiert. In dieser Stadt… verwalte ich den Hauptsitz. Ansonsten gehört mir in jeder anderen Stadt dieser Größenordnung mehrere Geschäfte sowie Lagerhallen.

Selbst an den Häfen lasse ich gewisse Gebiete an Schiffe vermieten, wenn man mich sich leisten kann. Sie… wissen überhaupt nichts… was auf sie zukommen wird.“ fletschte Kajar mit den Zähnen.

„Solange es mich nicht töten kann, ist es mir relativ egal. Agent Two, setzten sie so schnell wie möglich den Auftrag um.“ seufzte Sina über die Drohung. Two sammelte alle Ordner in ihren Inventar ein und rannte direkt raus.

„Während… mein Leibwächter kurz weg ist… können wir uns ja unterhalten.“ legte Sina ihre Füße auf den Schreibtisch. „Na ja… unterhalten. Ich werde ihn weitere Befehle erteilen.“

„Ihre Gier kennt keine Grenzen oder? Eines Tages… werden sie ihre Strafe bekommen. Vielleicht werde ich es nicht erleben oder… meine Kinder, aber sie wird kommen.“ prophezeite Kajar.

„Was… schwingen sie sich als ein rechtschaffener Mann auf? Ihr Herz ist ebenso schwarz wie meines. Ihr größter Fehler war, dass sie im Glauben waren, mich… zu kontrollieren, benutzen, was auch immer.“ legte Sina ihre Hände auf den Bauch. „Nun denn, haben sie ihr komplettes Vermögen auch in dieser Villa?“

„Was wollen sie denn jetzt schon wieder?!“ fluchte Kajar. Sina schaute nur One an, die ihm in den Magen schlug. Sofort fiel er auf den Boden und musste sich übergeben.

„Ich… bin ihnen keine Antwort schuldig und das wissen wir beide sehr genau. Ersparen sie mir also diese Zeitverschwendung und antworten sie auf das… was ich sie frage Schwachkopf. Sollte… es irgendwie nicht so ganz klappen… werde ich deine Tochter hier vor deinen Augen… etwas weh tun müssen.

Sie mag bald ein Vampir sein, aber… die legendäre Stärke als Vampir hat sie nicht. Ein Knochen nach dem andern… so laut wie möglich, werden ihr gebrochen. Hoffe… du verstehst meine Warnung? Bisher habe ich ja keine leere Drohungen ausgesprochen.“ streichelt Sina die Haare der jungen Frau.

„Ja… mein Vermögen wird direkt immer hierher gebracht… Ich besitze mehrere Ringe, wo alles gelagert wird.“ hat Kajar nun alle Hoffnung verloren.

„Wunderbar… dann gehst du mit Agent One… und wiederholst die Prozedur. Ich warte solange hier.“ nickte Sina zufrieden. Ihr Agent hob den Mann wieder mit Gewalt hoch und zerrte ihn aus dem Raum.

Sina schaute den Raum an und wunderte sich ein bisschen über den Geschmack des Mannes. „All dieser Protz… nur um angeben zu können… Nun wurde die Gier zum Verhängnis.“ dachte die Dämonin.

Summend wartet Sina, da kam Kajar mit One zurück und legte mehrere Ringe auf den Tisch. An jedem Ring hing ein kleiner Zettel, wie viel Gold darin gelagert wird. „Scheiße… bist du reich… Ach nee, du warst ja reich.“ kichert Sina über den Witz.

„Soo… ah, dieser Ring hier… gehört nun dir. Die anderen… sind nun meine.“ warf Sina einen Ring mit eine Summe von 2000G dem Mann zu. Es prallte von der Brust von Kajar auf den Boden.

„Ja ja… Geld ist Macht hat mir ein gewisses Schwein mal gesagt. Zu dumm, dass ich ihm das nicht sagen kann: Du hast recht. Doch nicht jeder kann mit Macht umgehen, dafür muss man geboren sein.“ wurde die Dämonin nun arrogant.

„Ersticken sie doch daran.“ presste Kajar diese Worte raus. „Nein, das wird nicht möglich sein. Soo… nun… werden sie jeden einzelnen Schwur laut aufsagen, was auf diesem Blatt steht.“ schob Sina ein vorbereitetes Dokument hin.

„Was… sind das für Schwüre?“ wundert sich der Händler. „Was… wollen sie eigentlich noch alles von mir?!“

„Das sie die Schwüre laut aufsagen. Bevor sie ohnmächtig werden, werde ich es eben für sie abkürzen. Einer zwingt sie dazu, dass sie sich als angesehenes Ratsmitglied zurückziehen werden und gleichzeitig aus dieser Stadt ausziehen werden.

Sie werden ein aufrechtes Leben als Bauer leben und keinerlei Racheaktionen gegen mich umsetzen. Sie werden schweigen wie ein Grab, in keinen Aktionen sind sie in der Lage umzusetzen und zu berichten, was heute passiert ist.

Weiteres, dass sie die Kinder… ebenfalls zu den Schwüren zwingen werden. Uhu… was ein böser Vater du doch bist. Es gibt mir die Garantie… das du und dein Nachwuchs… komplett aus meinen Leben verschwinden werden. Die 2000Goldmünzen werden daher locker ausreichen, dass du vielleicht… deine Enkel sehen wirst.“

„Nein… das… kann ich nicht machen.“ flehte Kajar. „Ich bin jetzt schon komplett… ohne jeglichen Besitz! Wie… können sie mit dem Gewissen… leben, mir all das anzutun? Selbst für einen Dämon gibt es eine Grenze!“

„Ach die liebe Güte… Dachtest du… du bist böse? Dann weißt du nicht… wie die Schattenseite der Welt ist. Wo das Böse wächst und gedeiht es wie ein Krebs. Eine Krankheit, die jeder ignoriert, bis sie ausbricht.

Ich habe sehr hohe Ambitionen und du hast dich mir in den Weg gestellt. Du hast gute Kontakte? Wenn sie herausfinden, wie ich jemand in einer Nacht alles… wegnehme ohne das Gesetz zu brechen, werden sie die Finger von mir lassen.

So… dann fang mal mit dem vorlesen an.“ hielt der Knochenschwanz mit seiner Schwertspitze den Hals seiner Tochter. Kajar fallen die Tränen aus den Augen heraus, dann fing er laut, jeden einzelnen Schwur zu vorzulesen.

Scheinbar waren es nicht wenige Schwüre, als Agent Two wieder zurückkam. Sie kam auf Sina zu und legte einen sehr sehr dicken Stapel voller Papiere auf den Tisch sowie überreichte sie Sina einen Brief.

Verwundert öffnet die Dämonin den Brief, was Ronald zu schreiben hat:

Bist… du wahnsinnig? Mir bluten die Finger!“

„Scheinbar hast du damit kein Problem mein Freund.“ grinste Sina in Gedanken. Scheinbar war Kajar fertig und wartete… auf die nächsten Anweisungen.

„So… du wirst nun alle Papiere hier unterschreiben und mir dann ebenfalls rüber schieben. Je schneller… du das machst, desto eher sind wir aus deinem Leben weg.“

Agent One schob einen Sessel an die Seite und legte den Stift auf den Tisch, dazu eines der Papiere von dem Stapel. Der Mann… ging kraftlos hin und setzte es um.

„Ist das auch deine richtige Unterschrift? Nicht das du jetzt im letzten Moment… doch noch Probleme machst.“ warnte Sina.

„Das… ist meine Unterschrift sowie Initiale…“ nickte Kajar mit toten Augen, als er das nächste Blatt bekommt. Sina suchte in den Schubladen nach einem Stift und fand einen mit Gold überzogen. Mit dem Kopf schüttelnd unterschrieb sie ebenfalls die Papiere und überprüfte, ob die Unterschrift von ihrem Opfer stets die selbe war.

Der Prozess zog sich in die Länge, bis das letzte Papier unterschrieben wurde. Agent Two sammelte sie wieder in ihr Inventar und verschwand.

„So… Kajar. Wir warten jetzt noch… bis mein Leibwächter zurückkommt und mir bestätigt, dass es alles seine Richtigkeit hat.

In der Zeit… will ich nun, dass du einen schönen Brief mit einer vernünftigen Begründung schreibst, warum du dich als Ratsmitglied zurückziehst und nun die Stadt verlässt. Keine Sorge, den Brief werden wir dann selber abgeben, damit du… dich nicht belasten brauchst.“ warf Sina den goldenen Stift achtlos nach hinten.

„Oh… vielen Dank für eure Großzügigkeit…“ murmelt Kajar sarkastisch und schob eine Schublade auf, mit einem Brief samt Umschlag.

„Sollte schon… stehen, dass meine Argumente dich überzeugt haben und du dich wegen der Dämoneninvasion sorgst. Jedenfalls… müssen die Vampire bleiben, weil sie eine sichere Verteidigung ermöglichen. So… in dieser Richtung halt.“ wies Sina fröhlich an.

Der Händler schaute die Dämonin nur trocken an und setzte es um. „Sollte natürlich nicht gezwungen wirken. Will ja nicht den Verdacht aufzeigen, dass ich ihnen ein Schwert an den Hals gehalten habe.“

„Wollen… sie es mir nicht diktieren?“ fragte Kajar trocken. „Nee… ich weiß doch überhaupt nicht, wie sie sonst ihre Briefe schreiben. Das fällt auf und dann kommen wieder Fragen auf.“ schüttelt Sina den Kopf.

„Die werden so oder so kommen. Jeder, aber auch jeder, der mit mir zu tun hatte, wird direkt wissen, dass was vorgefallen ist! Als ob ich über die Nacht einfach… verschwinde und meine Immobilien einfach auf sie übertrage!“ starrte der Mann Sina wütend an.

„Sollen sie doch fragen wie sie lustig sind? Nur wir beide kennen die Antworten, nur wurden sie mit den Schwüren mundtot gemacht und sobald wir weg sind, werden sie es ebenfalls mit ihren Kindern machen.“

„Nein… irgendwann werden selbst die mächtigsten Personen sie genauer anschauen und Antworten verlangen.“

„Und… wer soll das sein? Ernsthaft… wer ist mächtiger als der König oder die Kaiserin auf Alliancia? Natürlich gibt es gewisse Geheimorganisationen oder Unterweltorganisationen, aber… in Fanfoss hatten sie keinen Erfolg gehabt oder?

Außerdem… verlangen kann höchstens nur der Dämonenkönig was von mir, ansonsten niemand. Leider… ist da nur eine Barriere zwischen uns, so habe ich meine Freiheit und er nicht. Schon ironisch, wie die Rollen sich gewechselt haben.“

„Hier… lesen sie es durch… bevor sie irgendwelche Drohungen wieder ausspucken.“ schob der Händler den Brief zu Sina. Sie las es in Ruhe durch und war zufrieden. „Vielen Dank für die Mitarbeit. Natürlich ist der Brief keine Garantie, aber nun wird auch das letzte beschränkte Ratsmitglied sich überlegen, sich mir… in den Weg zu stellen.“

„Was… ist eigentlich… ihr Ziel? All… diese Schwüre, all diese Umsetzungen… Sie haben bewiesen, welch eine intrigante Person sie sind. Vermutlich haben sie der Welt noch weitere Lügen aufgetischt nur… ich verstehe ihr Ziel nicht. Da muss… mehr dahinter stecken als nur ihre Vampire.“ fragte Kajar.

„Der Stadt ohne Probleme eine stabile Verteidigung aufzubauen. Selbst… wenn ich euch alle überredet hätte, dass die Vampire hier leben dürfen, müsste das Geld in der Stadtkasse für eine moderne und sichere Mauer investiert werden.

Wenn es stimmt, dass der Bürgermeister eine sehr gierige Person ist, wie… hätte es dann mit dem Rest von euch geklappt? SIE hätten bestimmt wieder ihre Spielchen getrieben und der Rest bis auf ein paar wenige wären ihnen wieder gefolgt.

Scheinbar… nimmt noch keiner so die Problematik gegen die Dämonen aus Deymonlia ernst. Diese Einstellung werde ich damit ändern. Das dürfte so die ehrlichste Antwort sein, die sie aus meinem Mund zu hören bekommen.“ beantwortet Sina die Frage.

„Aha…“ schüttelt Kajar den Kopf, als Agent Two wieder zurückkommt und einen Daumen hoch hob. „Wunderbar, Agent One und Agent Two, wenn ihr irgendwas aus dieser Villa haben wollt, sammelt es ein.“ klatsche Sina zufrieden und die Agenten verschwanden gleichzeitig.

„So… Kajar. In einer Sache habe ich gelogen. Es mag stimmen, dass ich ein halber Dämon und ein halber Vampir bin, aber… ich bin nicht in der Lage jemanden zu einem Vampir zu verwandeln.“ stand Sina vom Ledersessel auf.

„W… wie meinen sie das?!“ starrte Kajar die Dämonin an. „So wie ich es gesagt habe, deine Tochter ist immer noch ein Mensch. Sie wäre nie in der Lage gewesen, als Mensch deinem Sohn das Blut zu saugen. Du hast bis morgen Mittag Zeit… stillschweigend mit dem Nötigsten aus der Stadt zu verschwinden.

Meine Auftragskiller werden deine Villa nun beobachten und solltest… du dich dann noch weiterhin in der Stadt aufhalten… wirst du einen schrecklichen Unfall mit deinen Kinder erleiden.

Möge der dunkle Gott an deiner Seite sein.“ klopfte Sina Kajar auf die Schulter und hört nur, wie Kajar laut aufschrie.

Direkt im Flur sah sie viele tote Männer und schaute sich nun ebenfalls ein bisschen um, aber… „Es ist nicht mein Geschmack… alles so protzig…“

Also ging Sina zum Ausgang und wartete bis die beiden Agenten wiederkamen. „Habt ihr alles?“ fragte Sina nur und beide nickten. Die Dämonin griff sich beide Frauen um den Bauch und machte sich unsichtbar.

„Ich fliege uns nach Hause, das geht schneller.“ teilte Sina noch mit, dann flog sie in den Himmel.

„Was… ein Abend…“

Kapitel 484

Ich bin wiedergeboren und meine dämonische Seite?

Jevera und Ivy standen in den geschneiderten Anzügen vor Sina. „Ihr seht wirklich sehr gut aus Agent One und Agent Two.“ lobte die Dämonin die Frauen. „Vielen Dank, Lady Sina.“ nickte Jevera, selbst Ivy nickte nur.

„Sobald es Abend ist, werden wir Kajar in seiner Villa aufsuchen. Wir haben es mit einem verschlagenen Händler zu tun, der großen Einfluss in der Stadt hat. Mit den gesammelten Informationen rechnet er damit, dass ich ihn aufsuchen werde und hat bestimmt gewisse Vorbereitungen getroffen.“ fing Sina mit der Erklärung an.

„Diese Masken wurden von Neia verzaubert, so dass man eure Namen nicht erkennen wird. Zusätzlich wird jeder von uns diese blaue Murmel bei sich tragen, denn sie sind in der Lage Übertragungszauber und ähnliches zu stören.

Doch Neia warnte, dass wir uns nicht zu hundertprozentig auf sie verlassen dürfen, weil sie noch keine Test gemacht hat, wie lange die eigentliche Verzauberung standhält.“ schob Sina den Frauen die Masken mit der Murmel zu.

Beide Frauen wickelten ihre Haare um, dann setzen sie die Masken samt Perücken auf. Die Totenmasken hat Zada so bearbeitet, dass es neutrale Gesichter sind ohne Merkmale des eigentliches Gesichtes. Sie waren komplett weiß und hatten an beiden Augen der Wange entlang eine rote Linie, wie es bei Neias Gesicht der Fall ist. Die Perücke selbst hat eine sehr dunkle violette Farbe.

„Laut Zada werdet ihr nur atmen können aber schwer sprechen. Wie ich euch damals erklärt habe, werdet ihr in der Operation nicht sprechen. Wenn was wichtiges ist, gebt mir Handzeichen oder ähnliches.

Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich euch mit meinen Knochenschwanz umwickeln und uns unsichtbar machen, dann führt einer von euch uns zur Villa. Zweck der Aktion ist es, dass wir mehrere Alibis haben.

Einer wäre, wir haben das Haus nie verlassen oder ähnliches. Vermutlich sind die Häuser um die Villa besetzt mit Zeugen, die Kajar Rückendeckung geben, aber ich habe die zwei Frauen von Gair beauftragt, dass sie sich darum kümmern sollen.

Hat zwar ein bisschen… gedauert, bis sie eingesehen haben ihre Arbeit zu machen, doch hoffentlich muss ich sie das nächste Mal nicht gleich mit dem Tod drohen. Himmel… Eier haben diese Weiber definitiv.“ seufzte Sina.

„Kyllia wird für mich die Vertretung in dem Viertel spielen und ein bisschen mit Sherry gemeinsam spazieren gehen. Ich betone gerne wieder, aber wir dürfen uns bei Kajar keine Fehler erlauben. Dieser Mann hat weitaus mehr Einfluss als nur in der Stadt.

Damit mein Image also sicher ist, greife ich daher auf all diese Tricks zu. Wir gehen gemeinsam hin und er wird uns in seine Villa reinlassen. Nun wird es wichtig:

Ich weiß nicht wie das Gespräch sich entwickelt, aber bestimmt nicht unbedingt zu meinem Vorteil. Da kommt ihr ins Spiel: Agent One wird bei mir bleiben, während Agent Two in der Villa nach seinen Kindern sucht. Er hat einen Sohn und eine Tochter, die er über alles liebt.

Wenn du sie gefunden hast Agent Two, will ich, dass du den Sohn in seinem Zimmer einsperrst und auch sicher gehst, dass er das Zimmer nicht verlassen kann. Wichtiger ist, dass du unter allen Umständen seine Tochter in die Finger bekommst.

Solltest du auf Widerstand treffen, töte sie schnell und… naja leise wenn möglich. Ich werde versuchen, dass du, wenn wir bei Kajar sind, irgendwie mit einem guten Grund das Zimmer verlassen kannst.

Hast du die Tochter, wartest du vor der Tür mit ihr. Sollte das Gespräch… sich nicht zu meiner Zufriedenheit entwickeln, wird Agent One dich reinlassen. Danach… werde ich euch dann die Anweisungen geben, wie es weiter geht.

Gibt es… irgendwelche Fragen?“ schaute Sina ihre Agenten an. „Es tut mir leid, dass ich dir keinen Bauplan der Villa zeigen kann, aber rechne damit, wo viele Leibwächtern stehen, dass sie was wichtiges bewachen. Meistens schlafen diese Kinder in der höheren Etage.“

„Was… für ein raffinierter Plan.“ murmelt Ivy. „Wenn sich das Gespräch nicht zu euren Gunsten entwickelt, werdet ihr ihn dazu zwingen.“

„Wir werden das schon schaffen. Interessant ist nur, dass wir einerseits verdeckt zur Villa gehen, aber sobald wir drinnen sind, fängt die eigentliche Mission an. Sollten wir… mit der Tochter was wissen?“ fragte Jevera.

„ … Rechnet damit, dass wir sie vor den Augen von Kajar foltern müssen. Wir fangen mit einfachen… Methoden an, denn so einfach lässt sich der Mann bestimmt nicht kontrollieren.“ teilte Sina es noch mit.

„Bevor ich vergesse. Egal wie der Plan heute ausgeht, morgen ist Ratsmitglied Sarai dran und da will ich Agent One, dass du mit dem Beobachter diesen jungen Mann aufsuchst… was heißt aufsuchst. Du lässt dir alle Informationen geben, wer das ist, wo er ist, und so weiter. Er wird vermutlich das einzige Druckmittel gegen Sarai sein.“

„Wie ihr wünscht. Dann werden wir unsere Klingen sicherheitshalber… etwas schärfen.“ nickte Ivy. „Zeit, dass wir wieder in Aktion treten.“

Während die Vampire dies taten, ging Sina ins Wohnzimmer, wo ihre Zwillingsschwester die Illusion aufrecht hielt. „Hoffentlich weißt du, was du von mir verlangst. Ich kann vielleicht wie du aussehen mit den Tattoos und Knochenschwanz, aber…“ wollte Kyllia sie warnen, aber Sherry mischte sich ein.

„Du machst dir zu viele Gedanken. Ich werde mit dir am Arm laufen und… dann können wir über das eine oder andere reden.“ lächelte Sherry aufgeregt.

„Und… es wäre nicht einfacher, dieses Problem… zu töten?“ fragte Lisa, die an einem Fingernagel knabberte. „Es ist so… kompliziert.“

„Tja… sagen wir mal so. Wenn deine Mutter es mit Roman zu tun haben müsste, dann kann sie ihn ja auch nicht einfach so töten oder?“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

„Alleine der Gedanke ist schon so abwegig… aber ich verstehe, was ihr meint. Es wäre einfach jemanden zu töten, aber die Konsequenzen wären dann sogar schlimmer. Und ausgerechnet mit einem Vieh habt ihr so ein Problem?“ seufzte Lisa.

„Als ob alles so einfach wäre.“ grinste Neia und stellte sich vor Sina hin. Sie trug ein einfaches schwarzes Kleid mit einem großen Ausschnitt. „Sherry lässt dich mit deinem Kleid wirklich die weiblichen Attribute ausstrahlen. Lass… mich eben noch was verzaubern…“

Die Blutelfe murmelte einen Zauberspruch und überall gingen Glitzer über Sina, als diese wieder verschwanden. „Ich habe den Zauber, der in diesen Murmeln innewohnen, auf dein Kleid ebenfalls aufgesetzt. Sicher ist sicher.“

Nun umarmte Sina die Blutelfe. „Du bist wirklich eine unschätzbare Hilfe. Wie viele Probleme lösen wir mit deiner Hilfe so schnell? Und… du hast kein Problem mit meiner Aktion?“

Neia bekam ein rotes Gesicht und löste sich von Sina. „Erm… irgendwie nicht. Vielleicht liegt es doch an meiner gewachsenen Fähigkeit mit „Groteske Gedanken“ oder meiner neuen Rasse? ODER aber auch, ich bin es einfach nur noch gewöhnt, dass du Leichen im Garten liegen hast.“

„Oder von allem etwas. Nun… dann müsste ich ja sagen, willkommen im Club auf der dunklen Seite. Sherry ist eh von mir korrumpiert worden, damit haben wir nur ein weiteres Mitglied.“ grinste Sina.

„Und ich habe den Übergang nicht mal bemerkt…“ murmelt Sherry. „Egal, scheinbar gibt es mehr Spaß auf der dunklen Seite!“

„Das definitiv.“

Dann war es soweit. Der Tag ging zur Neige, alle wichtigen Personen wussten, was zu tun war. Kyllia ging gemeinsam mit Sherry aus der Villa raus, während Sina mit ihren Agenten unsichtbar ihnen folgten.

Bis zu einer gewissen Route liefen sie ihnen nach, Sherry gab sich wirklich viel Mühe, dass es authentisch mit Kyllia wirkte. Als sie ihr Ziel erreicht hatten, führte Ivy nun. Es… war für alle etwas schwierig so unsichtbar zu gehen wie aktuell.

Dennoch schafften sie mit einiger Mühe ihren Zielort zu erreichen. Sina ließ die Illusion fallen und schaute sich die Gegend an. Die Villa war größer als ihre eigene, die durch massive Eisenzäune geschützt wird.

Die Häuser um die Villa wirkten von frischerem Baujahr und nobler, als in ihrem eigenen Viertel. Auf einmal fiel ein Stein mit Papier vor ihre Nase und sie hob ihn mit ihrem Knochenschwanz auf.

Erledigt“

Stand auf dem Papier. „Dann hatte ich recht gehabt mit meiner Vermutung. Hoffentlich funktionieren die Murmeln, denn dann muss ich sogar damit rechnen, dass er Zeugen über Übertragungssteine zuschauen lässt.“ dachte Sina.

„Nun denn, dann werden wir unseren Freund besuchen.“ ging Sina los und ihre Agenten folgten ihr. Am Tor angekommen, stand ein grobschlächtiger Wächter und sah Sina kommen.

„Verziehen sie sich. Herr Kajar steht nicht mehr zur Verfügung!“ grollte der Wächter. „Sagt deinem Herrn, das Lady Sina vor dem Tor steht und ein Gespräch mit ihm wünscht. Er sollte mit meiner Ankunft gerechnet haben.“ teilte Sina es freundlich mit.

„Warten sie hier…“ knurrte der Wächter und verschwand. Mehrere Minuten später kam der Wächter mit mehreren Leuten wieder. „Ja… mein Herr hat euch erwartet. Wenn sie bitte meinen Männern folgen würden?“

„Wie aufmerksam von euch, gleich eine ganze Schutzgruppe für uns zu bringen.“ grinste Sina. „Nein Lady Sina. Sie werden diesen Männern nur folgen und nichts im Haus anfassen oder Umwege machen. Sollten sie dies tun, werden wir dies als feindlichen Akt gegenüber unserem Herrn betrachten und sie raus werfen!“ drohte der Wächter.

„Sachte, ich bin gekommen um zu sprechen, nicht um euren Herrn zu töten.“ hob Sina nur eine Augenbraue. Der Wächter grunzte nur und öffnete die Tür. Schweigsam folgte ihm Sina mit ihren Agenten in die Villa.

Drinnen… wirkte alles ziemlich fürstlich hergerichtet. Vasen, Dekorationen, Bilder, die ziemlich… teuer aussehen. „Die hätten keine Überlebenschancen in meiner Villa. Sooft wie da was zu Bruch geht, dürfte es jeden Kunstsammler nur das Herz brechen.“ meinte Sina, aber die Männer gingen stur weiter.

Irgendwann hielten die Männer vor einer großen Tür an und öffneten sie. Nun lernt Sina zum ersten mal Kajar kennen. Er trug einen sehr teuren Anzug in dunkelblauer Farbe. Man sah viele Ringe an seinen Fingern und für Goldketten war er sich scheinbar auch nicht zu schade.

Er selber fällt in der Menge dadurch auf, dass er nicht nur eine dunkelbraune Hautfarbe hatte, sondern seine Gesichtsstruktur, dachte Sina spontan, wie ein italienischer Gangster wirkte. Seine Haare waren kurz geschnitten und zeigten Anzeichen von grauer Farbe.

„Ah! Lady Sina… ich habe sie schon erwartet!“ rief der Mann glücklich auf. Er stand von seinem großen Lederstuhl hinter dem Schreibtisch auf und riss seine Arme weit auf, als würde er jemanden umarmen wollen.

„Seid gegrüßt, ich nehme an, dass ich mit Herrn Kajar spreche? Sie müssen mich entschuldigen, aber wir sind uns ja vorher noch nicht begegnet.“ grüßte Sina höflich.

„Wo sind meine Manieren? Mein Name ist Kajar, von Berufung Händler und nebenbei auch Ratsmitglied dieser Stadt. Kommen sie doch, nehmen sie ruhig platzt.“ zeigte er mit beiden Händen auf einen Sessel vor dem Schreibtisch.

Sina ging mit ihren Agenten rein und die Tür wurde abgeschlossen. Agent One zeigte auf einmal zwei Finger und Sina hustet leicht, dass sie verstanden hat. Irgendwo sind hier zwei Löcher, wo scheinbar Zeugen die Damen beobachten.

„Welch ein Gentleman, da kann ich das Angebot doch nicht ablehnen.“ und setzte sie sich vor ihm auf den Sessel. „Wie schön, dass sie in ihrem engen Terminplan noch Zeit für mich hatten, obwohl es ein Spontanbesuch ist.“

„Aber mitnichten meine Dame, ich habe sogar ganz fest damit gerechnet, dass sie kommen. Immerhin… hat der Bürgermeister ihnen ja unsere Entscheidung mitgeteilt. Ich hätte ja gewettet, dass sie ihn vor Ort zusammenschlagen, aber scheinbar… reichen meine Menschenkenntnisse doch nicht bei Dämonen.“ grinst Kajar wissend.

„Nun… wenn sie schon soweit vorausgeplant haben, warum richte ich mich nicht ein bisschen nach ihnen? Vielleicht haben sie ja gewisse Vorstellungen, wie unser Gespräch laufen soll? Ich musste in der Vergangenheit immer die eine oder andere Beschwerde anhören, dass ich mich nie… nie an den Plan halte.“ schmierte Sina ihm Honig um sein Maul.

„Bitte… ersparen wir uns doch die Förmlichkeiten. Wir wissen es doch beide, dass es nur eine Fassade ist.“ wurde Kajar nun ernst und zeigte sein wahres Gesicht.

„Im Grunde gehört mir die Stadt, da kann der Fettsack von Bürgermeister soviel wollen wie er will, ohne meine Zustimmung läuft hier nichts. Wenn ich ehrlich bin… habe ich nicht mal was persönliches gegen sie, verstehen sie?“

„Tut mir leid, aber… wir kennen uns erst jetzt, sie müssen mir schon ein bisschen… von sich erzählen, damit ich sie verstehen kann.“ grinste Sina schief.

„Hmm… nein. Meine Nase sagt mir, dass sie sich schon über mich informiert haben, spätestens Ronald hat sie aufgeklärt. Er war mir schon immer ein Dorn im Auge gewesen, aber er macht wirklich das, was er sagt: Ein Geschäftsmann, nicht mehr oder weniger.

Sie sind hier… weil sie mich überzeugen wollen, dass alle ihre… Kreaturen in ihrem Viertel in der Stadt bleiben sollen. Ich wundere mich, was eigentlich noch da alles leben soll. Die… aktuellsten Bewohner sind nun irgendwelche Tiermenschen, wobei das ist mir ja egal.

All diese Vampire… einige von ihnen sind Massenmörder. Wie… können sie die mitten in der Stadt leben lassen? Sie wollen ein Verbündeter von Alliancia sein? Wirkt nicht unbedingt glaubhaft.“

„Ach kommen sie, als ob sie nicht haufenweise Leichen im Keller haben. Selbst wenn nicht, sie sind genau die Person, die über Umwege jemanden entfernen lässt. Entweder durch viel Druck von außerhalb oder wenn es wirklich nötig ist, den Widerstand zu töten.“

„Auf dieses Niveau brauchte ich mich nie zu begeben. Ich bin ein Händler und Immobilienbesitzer. Ich vermiete zu fairen Preisen meine Häuser und wer… damit nicht leben kann, soll woanders suchen gehen.“ grinste Kajar.

„Als ob er zugeben würde, dass er Dreck am Stecken hat, wenn er selber Zeugen hat.“ dachte Sina. „Verstehe… nun jeder hat seine Methoden, wie man seine Geldtasche füllt oder? Ich habe schon öfters gehört, dass alle großen Respekt vor ihrem Geschäftssinn haben.“

„Nicht die Rede wert. Ich habe das wichtigste von meinen alten Herren gelernt und mich selbstständig gemacht und… nun bin ich eine sehr bedeutende Person in dieser Stadt. Sie haben schon mein Interesse geweckt, als sie die Villa mit diesem Geist gekauft haben.

Von diesem Moment an… habe ich sie nur beobachtet. Wer sind sie, dass sie ausgerechnet dieses Gebäude kaufen. Dann ihr Aufstieg bei den Abenteurern und ähnliches, bis sie anfingen mehrere Häuser um die Villa zu kaufen…

Dann kamen die ersten Vampire. Eigentlich wollte ich eine Gruppe von Vampirjägern einberufen, aber ich musste doch Rücksicht nehmen, da… sie leider keine unbedeutenden Kontakte haben. Also… ignorierte ich es gekonnt.

Mir ist es egal, wie die Bewohner von Fanfoss mit den Vampiren umgehen, sie sind und bleiben letztendlich Monster. Und sie… wollen sie dann letztendlich in unsere Zivilisation intrigieren? Hat ja scheinbar irgendwie geklappt.“ stand Kajar auf und ging zu einem Schrank wo er zwei Gläser herausholte mit einer Flasche brauner Flüssigkeit.

„Oha, ich wusste ja nicht, dass ich so einen ausdauernden Fan in meiner Umgebung hatte. Was war der Auslöser, dass sie sich nun doch in Bewegung setzen?“ blieb Sina ruhig. Kajar stellte vor Sina ein Glas hin und füllte es mit der braunen Flüssigkeit auf.

„Ein sehr spezieller Schnaps, der mehrere Jahrzehnte gelagert wird, bis er einen so intensiven Geschmack hat. Nur sehr bedeutende Personen bekommen ihn von mir serviert.“ erklärte Kajar, während er ebenfalls sein Glas auffüllte.

„Tja… der Auslöser? Wie ich es schon gesagt habe, es wurden immer mehr und mehr Vampire, wo ich mir sagte… Schluss. Wenn die Vampire ihnen so… wichtig sind, warum Gründen sie nicht einfach eine eigene Stadt hmm?“

„Weil ich es hier schön finde? Die Bewohner sind nett, ich habe hier meine Kontakte mit den Händlern, warum sollte man so was schnell aufgeben. Das müssten sie sogar am ehesten verstehen können.“ erklärte Sina.

„Ich kann es verstehen. Nun… würde ich gerne ihre Argumente hören, wie sie mich umstimmen könnten. Denn letztendlich… habe ich das Sagen in der Stadt. Soweit ich gehört habe, wollen sie sogar ein Geschäft öffnen, dass ein Vampir verwalten soll.

Tja… was ich auch zufälligerweise gehört habe ist, dass niemand mit diesem Vampir einen Handel machen wird. Nun… dürfte es ein ziemlich schlechter Start werden für das Geschäft, wenn der Vampir immer von Außerhalb seine Materialien besorgen muss.“ grinst Kajar nun dreckig und hob sein Glas.

„Ich danke ihnen für den Hinweis, aber ich wette mit ihnen, dass dies für meine Angestellte kein Problem darstellen wird. Sie hat schon schwierigere Probleme gelöst.“ grinste Sina und ignoriere das Glas.

„Tja… meine Argumente. Wenn ich ehrlich bin, was ich bisher gehört habe, erspare ich mir eigentlich den Atem, denn das alles wird sie nicht interessieren. Daher komme ich direkt zum Punkt. Was… wollen sie, dass die Vampire weiterhin hier leben dürfen.“

Kajar grinste, dann trank er seinen Schnaps. „Harr… welch einen guten Geschmack der Schnaps hat. Stimmt, es ist einfacher, direkt mit dem geschäftlichen anzufangen. Wissen sie… es ist tatsächlich manchmal sehr ermüdend jemanden zuzuhören, wenn beide Parteien doch wissen, dass es sinnlos ist.

Nun wie dem auch sei. Was könnte ich verlangen? Ich habe die Macht in dieser Stadt, ich habe in ganz Alliancia meine Kontakte. Meine Einnahmen sind höher als ich sie ausgebe… es ist tatsächlich schwierig mir was anzubieten, was ich nicht habe oder?“

„ … Sie müssen es mir schon sagen. Da gäbe ich das eine oder andere, was ich vielleicht habe, aber ich habe keine Lust zu raten.“ lächelte Sina.

„Hrm… ich habe sie für schlauer gehalten, oder sie wissen es schon längst. Ich werde langsam alt und… beneide die Vampire und Dämonen um ihre Lebensdauer. Ein Vampir… kann bis zum Ende der Welt leben, wenn man ihn nicht tötet oder?“

„Verstehe… ich würde sie bitten, dass mein Agent Two sicherheitshalber vor der Tür steht. Denke… sie sollten mir auch die Gewissheit geben, dass das Gespräch in diesem Zimmer bleibt und auch drin bleibt.“

Kajar lehnte sich in seinem Ledersessel zurück und wirkte, als müsste er überlegen. „Nur… zu der Bedingung, dass sie sich mit all meinen Bedingungen bereit erklären, die ich ihnen gleich sage.“

„Ah… das meinte man mit der Warnung, dass sie stets auf das Kleingedruckte achten. Dann ist meine Bedingung wiederum, dass ich es mir anhören werde und anschließend zu einer Entscheidung komme.

Sie als Händler wägen auch alles ab oder? Keiner kommt soweit ohne sich genügend Informationen anzuhören, bevor er zu einem Entschluss kommt. Wer das nicht tut, wird nie weit kommen. Aber wir… sind ein bisschen anders, wir vertrauen uns nicht und wollen Sicherheiten haben, dass wir beide auf der Gewinnerseite sind.“ kniff Sina leicht ihre Augen zusammen.

Nun musste Kajar laut lachen… und er lachte sehr lang. „Nun verstehe ich, was du mit einem langem Atem meinst Brandrulim.“ dachte Sina.

„Mit ihnen Geschäfte zu führen… du liebe Güte, dass würde sich ja sehr lange hinziehen, bis man zu einem Ergebnis kommt. Nun gut…“ aktivierte Kajar was unter dem Tisch und die Tür ging auf. Ohne das Sina nachschauen musste, drehte Agent Two sich um und verließ das Zimmer.

„Schon eigenartige Namen die eure Leibwächter haben. Keine Ahnung… was ihr mit eurer Aktion bezwecken wollt, aber in meiner Villa habe ich professionelle Vampirjäger stationiert. Solange… diese Person vor der Tür steht, wird nichts passieren.“ warnte Kajar.

„Schon eigenartig, dass ihr glaubt, dass es Vampire sind. Dafür, dass ich so viele Kontakte habe, wäre es schon sehr verdächtig, wenn meine Begleiter dies wären. Vor allem wenn man den Grund kennt, warum ich hier bin. Nein, ich kann euch beruhigen, dass es Menschen sind.“ lehnte Sina sich in dem Sessel zurück.

Kajar´s Nase zuckte irgendwie, dass er diese Sache nicht koscher fand und machte irgendetwas mit seinem kleinen Finger an den Armlehnen von seinem Sessel. „Himmel, der Kerl ist wirklich gut. Der würde ein guter Dämon als Händler abgeben.“

„Wie dem auch sei. Sie wollen meine Stimme zu ihrem Gunsten? Dann will ich nichts anderes als auch ein Vampir werden.“

„Schon eine eigenartige Einstellung. Vorhin predigten sie, dass die Vampire das schlimmste Unheil von allem sind, nur um selber einer zu sein?“ schnaufte Sina durch die Nase.

„Es ist nicht gelogen, denn die Einstellung stammt auch von meiner Natur, nur… ich werde älter. Warum… leben Zwerge und Elfen bitte solange? Wieso… sind wir Menschen so vergänglich? Nun bin ich in meinem Höhepunkt angekommen und… habe wie viele Jahre noch meinen Spaß?

20, 30Jahre? Nein, dass kann es nicht sein. Als die ersten Vampire erschienen sind, fing dieser Gedanke bei mir schon an, was wäre wenn. Das hat sich dann immer mehr verfestigt, als es dann immer mehr Vampire in der Stadt wurden.“

„Verstehe? Das Problem kenne ich nicht, also das alt werden. Im Grunde… bin ich das, was sie nicht werden können. Ich habe ebenfalls mächtige Kontakte, ich habe Gold, dass mir aus den Ohren raus fällt UND ich bin alterslos.“ kichert Sina leicht bei der Ironie. „Dabei gehört mir ein ganzes Viertel in der Stadt.

Das Dumme ist nur, sie können jeden Händler in der Stadt erpressen oder? Das ist halt für mich der Nachteil, dass ich mich dann immer extra umschauen muss, wo ich meine nötige Ausrüstung für meine Kämpfe bekomme.“

„Wie schön dass sie es erkannt haben. Meine Bedingungen sind relativ einfach… Ich möchte das ewige Leben haben, aber nicht von ihnen gebunden sein. Dafür werde… ich mit gewissen… Ratsmitgliedern sprechen, dass sie ihre Entscheidung ändern sollten… und ihr Vampir kann vielleicht auch Handel in dieser Stadt treiben.“ sagte Kajar dies sehr ernst.

Sina hörte es sich an, dann fing sie laut an zu lachen. Dabei gab sie sich Mühe, ebenfalls lange zu lachen wie Kajar es tat. Das passte ihm scheinbar… so überhaupt nicht.

„Herrlich… scheinbar wissen sie wirklich nichts über Vampire oder? Ich dachte… sie haben Vampirjäger ihm Haus?“ wischte Sina sich eine blutrote Träne vom Gesicht.

„Wie… meinen sie das? Sie haben mir alles gesagt, was es zu wissen gibt.“ knurrte Kajar, aber Sina schüttelt den Kopf.

„Was… genau wissen Vampirjäger überhaupt? Höchsten dass es Clans gibt mit gewissen Namen, aber über die Struktur innerhalb der Vampire? Nein… dass interessiert sie nicht. Wollen… sie es wissen, warum ich ihren Wunsch problemlos umsetzen kann, sie aber… trotzdem nichts davon haben werden?“

„Sprechen sie nicht in Rätseln sondern kommen sie zum Punkt! Wo ist das Problem?!“ wurde Kajar nun wütend.

„Sie wären ein vogelfreier Vampir. Sie gehören… keinem Clan an. Jeder Vampir auf der Welt… wird kontrolliert. Es gibt vielleicht Einzelgänger unter den Vampiren, aber trotzdem gehören sie irgendeinem Clan an.

Ihre Welt ist… viel komplexer als sie sich das vorstellen können. Sie sind Monster? Sie haben ein langes Leben? Wenn sie das beneiden, dann hatten sie noch nie richtige Probleme gehabt. Nun… ich mache sie zu einem Vampir und… einer der anderen Vampire, die in meinen Viertel leben wird sich ihrer annehmen.

Das coole ist ja… wenn ein Vampir einen anderen Vampir tötet, kann er ja laut den Gesetzen in dieser Stadt nicht belangt werden, verstehen sie? Die Macht… das Gold das sie haben, ihre Kontakte… das interessiert dann diesen Vampir nicht.

Sie sind in diesem Moment kein Mensch mehr, sondern ein Vampir und… darauf habe ich keinen Einfluss. Wenn die anderen Vampire sie töten werden… nun dann wird es passieren oder?“ kichert Sina.

Kajar wurde regelrecht blass, als er die Informationen zu hören bekam, scheinbar wusste er wirklich nichts über die Vampirwelt. Doch dann fing er sich schnell wieder. „Ich merke, dass ich doch nicht alles wusste.

Doch ich sehe kein Problem. Dann ändere ich die Bedingung… dass ich ein Teil ihres Clans werde, nur… habe ich alle Sonderrechte. Sie können mir nichts sagen und lassen mich in Ruhe, zusätzlich halten sie dann ihre schützende Hand über mich.“

„Ein Vampir… der nutzlos ist für meinen Clan? Bedaure, aber langsam wird es albern. Agent One?“ drehte Sina sich mit ihrem Kopf und nickte ihr zu. Sie drehte sich um und ging zur Tür.

„W… was soll das?!“ poltert Kajar und stand auf. „Bleiben sie gefälligst von der Tür weg!“

Agent One interessierte es nicht und wollte die Tür aufdrücken. Doch scheinbar war es mehr als nur eine Tür, denn ein Mechanismus musste betätigt werden, um sie zu öffnen. Die Vampirin drückte ihre Finger in die geschlossene Spalte, man konnte das Geräusch nicht überhören.

„LADY SINA! DIE VERHANDLUNG IST BEENDET! ICH WERDE ALLE MEINE RESSOUCEN EINSETZEN UM IHRE VAMPIRE ZU TÖTEN!“ brüllte Kajar Sina an, aber sie fand ihre Fingernägel interessanter.

Nun hörte man lautes Knarzen, wie Agent One die Tür mit ihrer Stärke aufdrückte. An der Wand entstanden Risse, Mörtel fiel herunter. Kajar kam aus dem Staunen nicht raus, welche Kräfte die Person hatte.

„Das… ist eine spezielle Anfertigung der Zwerge! Das sind im Leben keine Menschen! Sie haben damit schon gelogen!“ zeigte Kajar mit einem Zeigefinger anklagend auf Sina.

„Nicht? Glauben sie wirklich… dass Menschen mit einer ausreichenden Stärke diese Tür nicht knacken können? Scheinbar… wissen sie wirklich nicht, wozu ein Mensch alles in der Lage ist.“ schüttelt Sina traurig den Kopf.

Dann war es soweit, Agent One hat die Tür mit viel Gewalt aufbekommen. Sie machte auf einmal platzt und eine junge Dame in ihrem Pyjama erschien mit einem sehr verletzten Agent Two.

„Ist… alles in Ordnung Agent Two?“ fragte Sina, weil der Anzug überall Schnitte aufzeigte. Agent Two nickte mit dem Kopf, während sie eine Hand auf dem Mund hielt. Das Frau weinte fürchterlich und versuchte zu schreien, als sie den Mann sah.

„RURI! VERDAMMT LASSEN SIE MEINE TOCHTER IN RUHE!“ brüllte Kajar, als Sina mit dem Finger schnippte. Auf einmal stand Agent One auf dem Schreibtisch und trat dem Mann ins Gesicht, wo er gegen den Schrank krachte.

Sofort wollte er wieder aufstehen, als Agent One vor ihm stand und ihn am Hals hochzog. Er wollte sich mit seiner Kraft befreien, aber keine Chance gegen die vampirische Stärke. One drehte sich mit ihrem Körper um und warf den Händler mit voller Kraft gegen die Wand.

Kajar spürte, wie mehrere seiner Knochen gebrochen wurden und konnte sich nicht mehr richtig bewegen. Als One zu ihm gehen wollte, schnippte Sina wieder mit dem Finger. „Kümmere dich jetzt um die Probleme im Zimmer.“

Agent One nickte und ging zielgerecht auf bestimmte Löcher. Unterwegs zog sie ein Schwert heraus und ohne Zögerns zerstörte sie die Mauer. Als der Staub sich legte, sah man einen leuchtenden Übertragungsstein.

One nahm den Übertragungsstein in die Hand und zerstörte ihn, dann suchte sie die andere Stelle. „Ich glaube, es dürften sogar ein paar mehr von diesen Dinger sein. Kümmere dich solange darum.“ befahl Sina und widmete sich nun Kajar.

„Tja… scheinbar waren deine angestellten Vampirjäger doch nicht so gut, wenn Agent Two deine Tochter gefunden hat. Der Sohn…“ schaute Sina wieder Two an, wo sie nickte. „Ist eingesperrt in seinem Zimmer.

Nun liegt es in deiner Hand… ob du mit deinen Kindern lebend aus der Situation kommst. Du hattest Recht gehabt, ich habe mich sehr genau über dich Informiert und… dein Schwachpunkt sind die Kinder.“

„Sie Miststück… glauben sie ja nicht, dass sie ungestraft die Villa verlassen, sie wissen nicht… welche Konsequenzen nun auf sie zukommen.“ knurrte Kajar und richtete sich langsam mit Schmerzen auf.

„Ob sie mir es glauben oder nicht, aber… damit habe ich gerechnet. Das sie eine starke Verteidigung aufbauen, genügend Augenzeugen in ihren Häusern um die Villa positionieren. Selbst… dass sie in diesem Zimmer Übertragungen verstecken, wo irgendwelche wichtigen Kontakte dieses Gespräch sehen und hören.

Sie sagten, Vampire sind Massenmörder? Wissen sie… als der Bürgermeister mir sagte, sie sollen raus, ich wollte ihn tatsächlich umbringen. Ich kann tatsächlich stolz auf mich sein, dass ich eine sehr gute Selbstbeherrschung habe.

Nun, egal. Sie wollten gegen meine Familie und Freunde vorgehen und haben sich damit zu meinen Feind gemacht. Mehr noch, sie wollten mich erpressen. Alle… Maßnahmen… habe ich längst ausgehebelt.

Die Zeugen in den Häusern? Habe ich von Meuchelmördern töten lassen. Die Übertragungen, in ihrem Zimmer? Wurde durch eine spezielle Magie gestört, ihre Empfänger… werden überhaupt nichts zu sehen oder hören bekommen.“ lächelte Sina siegessicher. Im Hintergrund räumte One noch weiter auf, scheinbar gab es doch noch ein paar Versteckte mehr.

„Aha… wenn sie meinen? Nun lassen sie meine Tochter los und verschwinden sie! NOCH kann es gut für sie ausgehen.“ drohte Kajar, der in keinster Weise eingeschüchtert wirkt.

Sina stand auf und stellte sich vor Kajar hin. „Ich habe damit schon gerechnet, dass es dauern würde… sie zu brechen. Also… werde ich jemanden anderen weh tun und sie… können es nicht verhindern.“ lächelte Sina weit, wo man ihre langen Eckzähne sah.

Kajar wurde still, während seine Tochter immer noch versuchte, verzweifelt aus dem Griff von Agent Two zu entkommen.

„Wissen sie, ein frischer Vampir… wird direkt mit einem Leiden konfrontiert: Blut. Er will in diesem Moment nichts anderes als nur Blut trinken. Die Vampire haben für dieses Leiden sogar einen Namen, der rote Hunger!

Man… hat deutliche Symptome wenn man darunter leidet und es dauert nur wenige Minuten, bis dieses Leiden den Vampir kontrolliert. Er wird das, was alle zu Vampiren immer sagen… ein Monster.

Ein unkontrollierbares Monster, dass alles und jeden angreift, was er vor die Augen bekommt. Das Schlimme an der Geschichte ist… der Vampir hört nicht auf, wenn er Blut trinkt. Er macht weiter. Tötet und trinkt, tötet und trinkt… bis er keine Ausdauer mehr hat.“ ging Sina langsamen Schrittes auf die Tochter zu.

„Wa… was haben sie vor?! Warum erzählen sie mir das?!“ wurde Kajar dann doch unruhig, Sina war in ihrem Element.

„Wenn ich sie zu einem Vampir gemacht hätte, müssten sie sich immer täglich mit Blut versorgen. Wie… wäre mir egal gewesen, aber glauben sie mir… sobald sie zum ersten Mal den Geschmack von Blut bekommen hätten… Warum gibt es immer wieder Berichte, dass Vampire Dörfer zerstört haben?

Sie haben die Kontrolle verloren. Ein Vampir… hat tatsächlich so viele Möglichkeiten, sich selber zu verlieren. Die Vampire, die in der Stadt nun leben, die haben das Problem nicht mehr, darauf können sie sich verlassen.“ nun stand Sina vor der jungen Frau.

„Keine Angst mein Kind… dein Vater hat was sehr dummes versucht und… dafür musst du leiden. Du… kannst es auch bestimmt verstehen, wenn jemand deiner Familie was antun will, dass du es verteidigen möchtest oder?“ redete Sina mit der Tochter.

Man sah in ihren Augen die Panik, vor allem, als Sina sie an einer Wange streichelt. „LASSEN SIE MEINE TOCHTER IN RUHE!“

„Warum? Sie wollten gegen meine Familie vorgehen. Ich vergelte nur mit gleichem. Agent One, wenn hier nichts ist, möchte ich, dass du das Haus komplett untersuchst.“ befahl Sina. One nickte und ging direkt raus.

„Sie… haben… mit dem Feuer gespielt und sich nun fürchterlich die Hände verbrannt. Wissen sie… ich bin in der Tat ein Dämon, doch… leider wurde ich auch ein Vampir. Ein Mischling genauer gesagt, ein Monster unter Dämonen und Vampiren.

Zuerst… dachte ich, ich mache sie zu einem Vampir und sperre sie mit ihren Kinder ein. Doch… bei dem Angebot… kam ich auf eine bessere Idee.“ grinste Sina den Mann an.

„Bitte… nicht meine Kinder…“ flehte Kajar an, aber sein Wille war noch nicht gebrochen, dass sah Sina in seinen Augen.

„Doch, ihre Kinder. Sie wollten an meine Kinder ran, also… ist es doch fair oder? Junge Dame… ich werde… dich zu einem Vampir machen… und dein erstes Blut… wird dein Bruder sein. Am Anfang… wird nur dein Bauch weh tun, doch glaub mir… es wird schmerzen.

Es wird so richtig schmerzen… bis es… pling macht. Du erkennst deinen Bruder nicht mehr, sondern nur… wie sein Blut durch seinen Körper fließt. Deine Augen wollen an das schöne… rote Blut herankommen… und saugen. Fressen… und saugen.“ machte Sina der Frau richtig Angst, dass sie ihre Blase entleerte.

„Nein… das würden sie nicht wagen…“ hob Kajar eine Hand Richtung Sina. Die Dämonin nickte Two zu und sie ließ die Frau los. Entkräftet wollte die Frau zu Knie fallen, aber nun stand Sina hinter ihr und wickelte sie mit dem Knochenschwanz ein.

„AHH PAPA! HILFE! BITTE! PAPAA!“ schrie die Frau auf. „Was? Wenn du jemanden die Schuld geben willst… dann deinem Vater.“ griff Sina in die Haare der Frau und legte den Hals frei.

„NEIN BITTE!“ versuchte Kajar aufzustehen, aber Sina biss in den Hals. Die Frau schrie laut auf und… Sina trank das Blut. Agent Two schaute dies nur zu und wunderte sich, warum sie die Frau nicht beißt.

Die Frau stand auf einmal unter Schock und spürte, wie Sina an ihrem Hals regelrecht das Blut saugte. Dem Händler fielen nun die Tränen aus den Augen. „Nein… nicht mein Kind…“ murmelt er.

Irgendwann löste Sina sich vom Hals und leckte das Blut. Ihre Pupillen waren wieder geweitet, aber schaffte es irgendwie sich zu kontrollieren.

„Du dachtest… du kommst allen ernstes ohne Konsequenzen weg? Du hast von Anfang an… dir den falschen Feind ausgesucht.“ kichert Sina, während ihr Mund blutverschmiert ist. Aus der Wunde von der Frau floss wieder weiteres Blut heraus.

„Agent Two, nimm die Frau und bring sie zu dem Jungen. Die Verwandlung dürfte… wenigstens ein paar Minuten andauern.“ setzte Sina die Tochter vor Two.

„WARTET! Bitte… nicht auch noch meinen Sohn.“ flehte Kajar auf den Knien. „Ich… tue alles, aber… nicht noch mein anderes Kind…“

Nun hat Sina ihr Ziel erreicht. „Two, ich will dass du die Frau mit allen deinen Kräften festhälst. Sollte sie Anzeichen des roten Hungers bekommen, betäube sie.“ Ihre Leibwache holte ein Seil raus und wickelte es um die Frau, die jeglichen Widerstand aufgegeben hat.

„So… Kajarlein… habe ich die magischen Worte… richtig verstanden? Du wirst alles tun?“ tanzte Sina wahnsinnig zu ihm hin, dabei machte sie mehrere Umdrehungen um sich. Scheinbar… hat das Blut doch eine berauschende Wirkung.

„ … Ja…“ flüstert Kajar. „Ok! Dann schwöre hier und jetzt, schön laut auch, dass du alles tun wirst, was ich dir sage. ALLES!“ beugte Sina sich vor Kajar.

Nun kam doch Widerstand, als Sina den Befahl gab: „Agent Two, walten sie ihres Amtes, scheinbar hängt Kajar doch nicht so an seinen Kindern.“ Two wollte mit der Frau losgehen, als Kajar sich meldete.

„STOP! ICH SCHWÖRE BEI DER GÖTTIN, DASS ICH ALLES TUN UND MACHEN WERDE WAS SIE SAGEN LADY SINA!“

„Wunderbar.“

Kapitel 483

Ich bin wiedergeboren und werde gebeten, alle rauszuwerfen?! II

„Ich habe nicht richtig verstanden aber… ich soll was tun?“ reagierte Sina sehr ungläubig, was sie eben zu hören bekam.

„Der Rat sowie ich haben gemeinsam beschlossen, dass diese vielen Vampire in ihrem Viertel unerwünscht sind in der Stadt. Die Bewohner trauen sich kaum noch aus ihren Häusern, wir bekommen keine Besucher mehr und die Geschäfte machen nur noch rote Zahlen.

Und wir haben schnell den Grund herausgefunden. Die paar Vampire am Anfang konnte man noch… soeben ertragen, aber ich war schon damals der Meinung gewesen, dass sie nur Monster sind und überhaupt nichts in der Stadt zu suchen haben!

Nun werden es immer mehr und mehr Vampire, man muss regelrecht befürchten, dass diese Stadt zu einer reinsten Monsterstadt wird! Deswegen fordere ich sie auf, dass sie ihre Vampire aus der Stadt entfernen, so mein Name Drohm heißt.

Sollten sie der Aufforderung nicht nachgehen, werde ich Kraft meines Amtes alles einsetzen, dass man die nötigen Schritte umsetzt.“ erklärte der Bürgermeister sich.

Normalerweise würde man von Sina vermuten, dass sie nun den Mann bedrohen würde, erpressen oder ähnliches. Doch sie blieb bei der Ansage sehr ruhig.

„Sagen sie… man hat schon mitgeteilt, dass sie ein bisschen beschränkt sind. Die Bewohner haben Angst? Die Geschäfte laufen mies? Wann waren sie denn zuletzt aus diesem Büro draußen gewesen?

Auf dem Weg hierhin sah mir alles ziemlich lebhaft aus und die Geschäfte zeigten ziemliche Aktivitäten. Andere Bewohner haben mich sogar gegrüßt, also von… Problemen sehe ich kein bisschen was.“

„Ich ignoriere mal eben gekonnt, wie sie mich genannt haben. Sie meinen ich hänge nur hier fest? Das Gleiche kann ich von ihnen ebenfalls behaupten, denn sie bleiben ja nur in ihrer Villa oder eher gleich in ihrem Viertel.

Als sie das komplette Viertel aufgekauft haben ist mir das Herz stehen geblieben mit der Sorge, dass was passieren könnte. Meine Sorge war berechtigt, als immer mehr Vampire erschienen sind. Nun machen sich in meinen Rathaus die Wetten breit, ob nicht auch noch Dämonen demnächst kommen.

Also habe ich gesagt, damit ist Schluss und habe eine Ratssitzung angeordnet. Die Ratsmitglieder sind ja selten einer Meinung, aber mit euch und eurem Viertel waren sie scheinbar alle der gleichen Meinung gewesen.“

„Aha, warum wurde ich bei der Ratssitzung nicht eingeladen? Warum bekam ich überhaupt keine Informationen aus diesem Dreckskaff? Als ich das Viertel gekauft habe, wurde mir sehr deutlich gemacht, dass ich definitiv ein Mitspracherecht habe.

Scheinbar wurde ich direkt ausgegrenzt und bekomme nicht mal eine Chance mich zu erklären. Ich verstehe wie der Hase hier läuft und wissen sie was? Ich werde mit jedem einzelnen Ratsmitglied persönlich sprechen und dann werden wir nochmal eine Sitzung abhalten MIT ALLEN MITGLIEDERN, SIE ÜBERDIMENSIONALER FETTSACK!“ schrie Sina wütend den Bürgermeister an, dass er blass auf seinen Stuhl fiel. Sofort drehte die Dämonin sich um und trat direkt die Tür aus dem Rahmen.

„Und denken sie nicht mal daran ihr Amt einzusetzen, sonst lasse ich sie persönlich vom König entmachten, habe ich mich klar ausgedrückt? Alles hat seine Grenzen, aber wenn die Stadtverwaltung sich mir gegenüber feindlich verhält, dann spiele ich gerne das Spielchen mit.“ sprach Sina die Drohung aus.

„Oh, glauben sie ja nicht, dass ich mich von ihnen einschüchtern lasse! Nun kommt ja scheinbar doch der Dämon aus ihnen heraus, wenn sie mich bedrohen!“ sprang der Bürgermeister wieder vom Stuhl auf.

„Ich glaube… hier besteht ein Missverständnis lieber Bürgermeister. Wenn ich mich… wie ein Dämon verhalten würde, dann lägen sie hier gefesselt auf dem Boden und können zusehen, wie das ganze Zimmer langsam aber stetig überall am Brennen ist.

DAS wäre ein Verhalten, was Dämonen machen. ICH dagegen setze auf Diplomatie, indem ich mit allen Ratsmitgliedern sprechen werde oder zumindest den wichtigsten. Dann machen wir alle gemeinsam eine neue Abstimmung und sollten die wichtigsten… Mitglieder dann sich bei der Abstimmung enthalten… dann bleiben die Vampire und alles andere in dieser Stadt.

Eigentlich wollte ich mit ihnen ein friedliches Gespräch aufsuchen, weil ich unter anderem sehr besorgt bin über die Verteidigungsmaßnahmen der Stadt. DIESE Stadt ist das erste Angriffsziel der Dämonen aus Deymonlia.

Glauben sie allen ernstes… dieses Stadtmauer hält sie ab? Ich will die Stadt beschützen, aber das kann nur klappen, wenn wir ein vernünftiges Verteidigungssystem haben. HABEN wir aber nicht und das hätte ich gerne mit ihnen besprochen.

Doch die Einstellung die sie mir gegenüber zeigen und die anderen Ratsmitglieder, da muss ich scheinbar mir eine dicke Haut zulegen und mir soviel Macht sichern, dass ich SIE übergehen kann. Denn ehrlich… ich will mich nicht auf den König verlassen, denn dann würde ich ja eine gewisse Schwäche zeigen.

Schön sie kennengelernt zu haben.“ nickte Sina dem sprachlosen Bürgermeister zu und ging weg. Dieser fiel nur auf seinem Stuhl und legte seine Hände zusammen. „Liebe Göttin… bitte lass mich nicht im Stich…“

Sherry schaute den anderen Bewohnern beim Spazierengehen zu, als Sina aus dem Rathaus kommt. Sie wollte noch fröhlich winken, sah aber sofort, dass ihre Freundin gerade kurz vor einer Explosion stand.

Sina schaute sich kurz um und fand Sherry, wo sie sehr schnell zu ihr ging. „Was ist los Sina? Was ist drinnen passiert?“

„Man verlangte von mir, dass ich alle Vampire aus der Stadt werfen soll. Sollte ich nicht mitmachen, will der Fettsack seine Macht einsetzen, dass man es irgendwie umsetzt.“ knurrte Sina wütend. „Sorry, aber wir müssen nach Hause gehen, mit dieser Laune… wird das nichts mit einem Date.“

„Willst du nicht lieber… außerhalb der Stadt deine Wut rauslassen? In der Villa könnte einiges schnell kaputt gehen.“ schlug Sherry vor, aber Sina schüttelt den Kopf.

„Nein, Suki soll mir von den speziellen Tees machen. In der Zeit werde ich Überlegungen anstellen. Himmel… alleine… die Begründung warum sie weg sollen, ich wundere mich, dass ich nicht längst gelacht habe.“ kam Sina nicht runter.

Das Zaubermädchen verstand, dass Sina nicht länger auf der Straße stehen sollte, denn sie redete sich nur in Rage. Sofort klemmte Sherry einen Arm unter und zog die Dämonin mit. „Lass uns das zu Hause besprechen. Du hast recht, mit dieser Laune kommen wir nicht weit.“

Später saß Sina dann mit Sherry, Suki, Lara und Edwin im Wohnzimmer und hörten sich die Anschuldigung vom Bürgermeister mithilfe der Illusion an.

„Ohne Scheiß? Die Bürger sind alles andere als verängstigt. Sie führen doch selber Gespräche mit unseren Leuten, die schon viel länger in der Stadt leben.“ meinte Lara, die selber sauer geworden ist. „Ich rieche da eine Intrige und ich weiß genau, wovon ich spreche. Als Heldin musste ich mich auch mit so einem Scheiß herumschlagen, da waren es aber nur die Adeligen gewesen.“

„Es… betrübt mich, dass wir Vampire doch nicht überall Akzeptanz finden. Wenn ich vorschlagen dürfte Lady Sina, aber sie sollten es den anderen Vampire nicht weitersagen. Sie sind alle sehr… glücklich und diese Aussagen würde sie nur traurig machen.“ schüttelt Edwin leicht entsetzt den Kopf.

„Ich muss dir meinen Respekt aussprechen Mutter, dass du den Fettsack nicht längst getötet hast. Deine Geduld muss ja in diesem Moment extrem überstrapaziert worden sein.“ goss Suki neuen Tee in die Tasse.

„Welche Geduld? Die hatte ich schon verloren, als ich vor der Tür warten musste. Himmel, wie… kann man sich auf den Kerl verlassen, dass die Stadt vernünftig verwaltet wird?! Vermutlich hat er überhaupt nichts zu sagen sondern nur gewisse Ratsmitglied und der Bürgermeister war nur das Sprachrohr.“ atmet Sina schwer ein und aus.

„Was… hast du nun vor Sina? Wenn der Bürgermeister wirklich mit seiner Drohung ernst macht, dann bekommst selbst du Probleme. Klar, man kann ihn töten, aber… damit würdest du deinen aufgebauten Ruf nur zerstören.“ streichelt Sherry einen Arm von Sina.

„Ich werde die vier wichtigsten Ratsmitglieder aufsuchen. Zuerst Kajar, dann Sarai. Die beiden haben den größten Einfluss im Rat und bei Sarai ist es auch die Unterwelt.

Edwin, wieweit sind die Informationen zu den beiden? Nun geht es doch ins Eingemachte und ich denke nicht daran, zimperlich zu werden. Wenn die beiden von mir… „überredet“ worden sind, gehe ich diesen Priester Armoni und Hillar aufsuchen.

Hillar ist vermutlich nicht mal unbedingt gegen mich, sondern wird von Kajar dazu gezwungen. Bei Armoni dagegen ist es vermutlich der Glaube, der ihn zu diesem Schritt gebracht hat. Scheiße, dass es direkt so hart losgeht, damit hätte ich nicht gerechnet.“ wippte Sina mit ihren Füßen.

„Unsere Spione haben einige Informationen gesammelt, sie müssen aber selber entscheiden, ob sie gerade aktuell nützlich sind.“ warnte Edwin, als er einen Ordner aus seinem Inventar herausholte.

„Besser als nichts. Lara, nach der Besprechung holst du die Masken von Zada und suchst direkt auch Ivy sowie Jevera auf. Ich gedenke morgen direkt mit meiner Arbeit anzufangen und es ist… GNRRR mir so egal, ob den Ratsmitgliedern dann anschließend ein paar Körperteile fehlen.“ musste Sina sich wieder beruhigen.

„Du liebe Güte, dass du dich so gehen lässt und dabei weiterhin die Kontrolle behältst… ist schon ein Zustand, worüber man sich Sorgen machen sollte. Werde ich alles nach dem Gespräch machen.“ nickte Lara.

„Fangen wir mit Ratsmitglied Sarai an. Eine junge Frau, 26Jahre alt und die angeblich keine Familie hat. Unser Beobachter hat sie auf einem geheimen Treffen mit einem etwas jüngeren Mann gesehen.

Laut seiner Meinung wirkten sie Intim, aber mit einem gewissen Abstand, dass der Mann, der kaum aus den Kinderschuhen entschlüpft ist, ein wichtiger Verwandter von Sarai ist. Möglicherweise ein Cousin oder Bruder.

Von außen ist Sarai eine sehr beliebte Frau, weil sie unter anderem als eine Streitschlichterin für das Volk arbeitet. Wir wissen aber, dass sie definitiv Kontakte zu der Unterwelt in der Stadt hat. Sie wurde mehrmals beobachtet, wie zwielichtige Gestalten an bestimmten Orten etwas mit Sarai ausgetauscht haben.

Vermutlich ein System, wie Befehle untereinander ausgetauscht werden. Leider… wissen wir nicht, ob Sarai die Führerin der Unterwelt selber ist oder jemand anderes.“ berichtet Edwin.

„Verstehe. Eine sehr interessante Rolle mit viel Bewegungsmöglichkeiten. Das erinnert mich, das Prashi mir damals gesagt hat, dass der Bürgermeister damals gegen Rosch vorgehen wollte, aber keine Chance hatte.

Kein Wunder wenn sein eigenes Ratsmitglied die Finger in dieser Untergrundorganisation hat. Wie sieht es mit Kajar aus? Ich habe schon von Brandrulim gehört, dass er ein sehr mieser Kerl ist, aber nichts anderes von einem Händler zu erwarten ist.“ nickte Sina, die Informationen waren mehr als ausreichend.

„Natürlich. Kajar lebt auf der anderen Seite der Stadt und bezieht eine ähnliche Villa wie hier. Seine Verteidigungsmaßnahmen sind scheinbar höher als hier, aber unser Spion konnte sie problemlos überwinden.

Kajar, 46 Jahre alt und Besitzer aller Geschäftsimmobilien, aber auch vieler Lagerhallen. Es wird vermutet, dass die Häuser um ihn herum ebenfalls in seinem Besitz sind, vielleicht unter einem anderen Namen.

Er ist Witwer, seine Frau ist jung verstorben, hinterlässt aber zwei Kinder, um die er sich rührend kümmert. Ansonsten hat er in der Stadt den größten Einfluss, aber auch außerhalb. Es vergeht kaum ein Tag, wo keine Korrespondenten nicht stündlich bei ihm ein und ausgehen.“

„Mit welchen Alter müssen wir bei den Kinder rechnen?“ biss Sina sich auf die Unterlippe, denn das ist eine Grenze… die will sie doch nicht überschreiten.

„Sein Sohn wird zwölf Jahre alt und seine Tochter wird demnächst siebzehn. Beide gehen auf eine Privatschule und… werden von gewissen Leibwächtern beobachtet. Scheinbar ist Kajar auch ein sehr vorsichtiger Mann.“

„Dann wird der Kerl bestimmt damit rechnen, dass ich ihn aufsuchen werde und seine Verteidigung erhöhen. Wenn der wirklich so eine gute Nase hat, dann erwartet er sogar, dass ich ihn besuche, anders kann ich es mir nicht vorstellen, nicht nach der Erklärung von Brandrulim.“ meinte Sina.

„Nicht dabei vergessen, dass er auch sehr viele Kontakte hat, die er bestimmt informieren wird, wenn ihr ihn besuchen werdet und wenn ihm was passiert, dass sie dich im Auge behalten sollen.“ warnte Suki.

„Ja… bei ihm muss ich ein bisschen anders vorgehen, aber ich habe schon eine grobe Idee, wie ich selbst ihn… unter meine Kontrolle bekomme. Ok, danke für die Informationen, es reicht vollkommen aus, dass ich nun meinen Zug mache.

Ich lasse bestimmt nicht zu, dass meine Familie und die anderen Clans auf einmal aus der Stadt geworfen werden. Wenn sie so gegen mich vorgehen, werde ich ihnen gerne zeigen, aus welchem Holz ich geschnitzt bin.“ schaute Sina jedem in die Augen.

„Es wird Zeit, dass ich die Kontrolle über die Stadt bekomme.“

Kapitel 482

Ich bin wiedergeboren und werde gebeten, alle rauszuwerfen?!

Dr. Ruin wurde aufgeklärt, dass seine Sekte sich nun gemeldet hat und mitgeteilt, dass sie die Finger von ihm lassen sollen. Einerseits nahm er es in Kenntnis, andererseits machte ihn das wieder ein bisschen misstrauisch.

„Sehen sie es so Dr. Ruin. Wenn sie sterben, dann geht die komplette Magiegilde dabei drauf. Also betrachten sie es nüchtern.“ teilte Sina es an dem Tag noch mit.

Sherry dagegen hat mit Neia nun die ersten Bücher angefangen zu lernen und musste feststellen, dass Licht und Wasser ihr keine neue Erkenntnisse brachte. „Schade… dann sind sie doch nicht so antik diese Zaubersprüche gewesen.“

„Oder die Magiegilde war sehr gut darin gewesen, es vor der Öffentlichkeit Geheim zuhalten.“ tröstet Neia sie. „Dafür muss ich sie halt ein bisschen mehr lernen.“

Neia schwingt sich um die Metallstange, wie Sina ihr es zu Beginn gezeigt hat. „Du machst das wirklich gut. Ein paar Tage vielleicht noch, dann gehen wir in die nächste Phase.“ lobte die Dämonin ihre Freundin.

„Den Dank muss ich ja auch Suki geben, die mir wunderschön erklärt hat, was man bei den Saltos beachten muss. Ich wusste ja nicht, wie gelenkig ich sein werden kann mit meinem Körper.“ freute sich Neia.

„Oh, du ahnst ja nicht, was wir Frauen alles so können. Halt mal diese Stellung.“ bat Sina. Neia hing oben von der Stange und hielte sich mit beiden Beinen fest. Sina drückte eine Hand gegen den Rücken. „Versuch mal aus dieser Position deine Hände an die Stange zu halten und ganz langsam deine Beine auf den Boden zu landen.“

Dies setze Neia dann um, aber laut Sina ging es zu schnell. „Schnelligkeit ist alles, aber richtig konzentriert und langsam sich zu bewegen ist auch eine Übung. Wenn du richtig schnell an der Stange üben kannst, solltest auch versuchen gaaaaanz langsam dich zu bewegen.“

„Ok? Ich werde mich nach dir richten, denn bisher klappt ja alles oder?“ grinste Neia. „Was… mich nur interessiert, aber… bei der nächsten Phase. Werde ich diese… Klamotten auch tragen?“

„Aber so was von. Keine Sorge, ich werde sie ebenfalls tragen, damit du nicht alleine bist. Außerdem… ich denke, ich habe schon den richtigen Ort, wo wir das lernen können und… dort gibt es bestimmt keine Zuschauer.“ wurde Sina geheimnisvoll.

„Mutter? Ich habe einen versiegelten Brief vom Bürgermeister bekommen? Einer der Angestellten hat ihn mir gerade gegeben.“ kam Suki mit einen roten Umschlag.

„Wurde ja mal Zeit, dass die sich melden.“ nahm Sina den Brief entgegen und öffnete ihn sofort auf:

Sehr geehrte Lady Sina,

ich wünsche mit ihnen morgen im

Rathaus einen Gespräch zu führen.

Gez. Bürgermeister Drohm

„Huh? Das ist alles?“ drehte Sina den Brief um, aber nur dieser kleiner Text stand darauf. „Irgendwie… hatte ich mehr erwartet, aber ok, wenn das der normale Weg in der Stadt ist.“

„Was steht denn da drin?“ fragte Neia, die wieder versuchte, langsam sich zu bewegen. „Nun… ich soll morgen im Rathaus kommen und mit dem Bürgermeister sprechen. Nur… ich weiß nicht mal wo das Rathaus steht?“

„Himmel, deine Orientierungslosigkeit ist ja extrem oder eher deine Ignoranz. Du willst die Stadt kontrollieren, hast aber von der Stadt selber keinen Durchblick oder?“ merkte Neia an. Die Dämonin starrte nur die Blutelfe an, als sie zu einem Entschluss kam. Sofort ging sie zu Neia und fing an, mit ihren scharfen Fingernägeln ihr Opfer zu kitzeln.

Neia war scheinbar sehr empfindlich und fiel von der Stange auf dem Bauch. „Ey! Was soll… HA HA! HÖR… HA HA HÖR AUF!“ schrie Neia lachend, als Sina sich auf die Hüfte von der Blutelfe setzte und sie überall am Rücken kitzelte.

„Das ist meine Rache meine süße kleine Blutelfe. Es mag stimmen, dass ich keinen Plan von der Stadt habe, aber es einen ins Gesicht zu sagen… ist nicht unbedingt lustig.“ lächelte Sina beim kitzeln.

„Suki, sag Edwin Bescheid, dass er Ivy und Jevera mitteilen soll, dass ihr Einsatz bald kommt.“ befahl die Dämonin noch. „SUKI! HA HA… HILFE!“ lachte Neia und konnte der Dämonenkönigin nicht entkommen.

„Wie ihr wünscht Mutter.“ verbeugte Suki sich und lächelte Neia noch freundlich an, bevor sie verschwand. „NEEINNNN! HAHA HAHA!“

Irgendwann ließ Sina die Blutelfe los und war sehr befriedigt. „Mein letztes Opfer war Lara, irgendwie… ging es mir durch, hoffentlich hattest du deinen Spaß.“ Neia keuchte nur sehr schwer und verschwitzt mit roten Kopf. „Du Monster…“

„Dann geht es dir ja gut.“ grinste Sina. „Ich werde dich dann mal alleine lassen, denke nach ein paar Minuten kannst du wieder deine Übungen weitermachen.“ Die Dämonin ließ Neia auf dem Boden und verschwand dann aus dem Keller. „Bei allen Göttern… das… war so gemein gewesen…“ keuchte Neia.

Sina stand nun in ihrem Schlafzimmer und überlegte, was sie morgen anziehen sollte, ohne das Sherry… sich einmischte. „Hmm… besser ich bleibe bei meinen Stoffsachen. Würde ich mich zu formal kleiden, nimmt man mich nicht ernst und mit den Trainingsanzug… sehe ich ja wirklich aus wie eine Prostituierte.“

„Sinaa…“ öffnete eine weibliche Stimme die Tür auf. „Suki hat mir was… schönes gesagt.“ kam eine schwarze Gestalt rein mit blauen Haaren und leuchtenden Sternaugen.

„Hrm…“ ließ Sina den Kopf hängen. „Bitte nur was einfaches ok? Ich weiß nicht mal was der Bürgermeister von mir will.“

„Oho? Die Königin wünscht sie was einfaches anzuziehen?“ erschient auf dem schwarzen Gesicht ein weißes großes Smiley. „Das kann ich dir gerne zur Verfügung stellen.“

„Du bist unheimlich, wenn du so wirst. Selbst Vater oder Exos kann ich mir nicht vorstellen, dass sie keinen kalten Rücken bekommen würden.“ murmelt Sina.

„Ich weiß doch, dass du es für mich anziehen wirst. Du bist doch mein einziges Model, womit wir mit diesen Stoffsachen Werbung machen können.“ lächelte Sherry. „Das Geschäft ist bald mit seiner Grundsanierung fertig, dann kann Zada mit ihrer Arbeit endlich beginnen.“

„Natürlich. Magst… du mir morgen den Weg zum Rathaus zeigen? Das ist einer der Orte, wo ich bisher noch nicht war.“

„Für dich… werde ich sogar den Weg in den Himmel zeigen.“ schnurrte Sherry fröhlich.

Am nächsten Tag gingen Sherry und Sina Hand in Hand zum Rathaus. Dabei trug Sina ein rotes Kleid mit vielen unterschiedlichen Symbolen, die sie selber nicht versteht. Es war ein sehr weiteres Kleid, sodass man die Kniestiefel nicht sehen konnte, dafür starrten viele Bewohner wieder Sina hinterher.

„Sicher… dass meine Brüste so raus drücken müssen? Fühlt sich etwas eng an und ich habe schon meine Erfahrung gemacht, was passiert, wenn meine Brüste nicht mitarbeiten.“ zweifelte Sina etwas an dem Kleid.

„Auf dem ersten Blick wirken deine Brüste nur größer, aber das Kleid soll eher dazu dienen, Frauen zu helfen, die etwas kleine Brüste haben. Wenn man wie bei dem Kleid sie schön eng andrückt, wirken sie etwas größer.“ grinste Sherry.

„Aha… irgendwie ist da ein Logikfehler, dass eine Frau wie ich mit meinen Brüsten es dann tragen muss. Es… ist tatsächlich etwas unangenehm, dass muss ich leider sagen. Der Rest ist ansonsten in Ordnung.“ wurde Sina sehr ehrlich.

„Kritik angenommen und notiert. Ich will doch nicht, dass meine Frau Probleme mit meinen geschneiderten Klamotten bekommt.“ lehnte sich Sherry an Sina.

Dann standen die Frauen vor dem Rathaus. „Das ist ein Rathaus? Irgendwie… hatte ich es imposanter vorgestellt.“ meinte Sina nur. Im Grunde war es nur ein größere Gebäude als die Villa von der Dämonin selber.

„Sina… keine Ahnung wie es bei den Dämonen aussieht und in der Hauptstadt kümmert sich ja der König selber in seiner Burg. Das ist einfach nur eine gewöhnliche Stadt oder? Nicht mal eine richtige Großstadt.“ erklärte Sherry.

„Nun, wie auch immer. Ich denke, ich sollte an dem Gespräch alleine sein. Du kannst ja hier warten oder nach Hause gehen, wenn du möchtest.“ schaute Sina ihrer Freundin dann in die Augen.

„Hmm… ich warte. Wir können ja dann ein bisschen in der Stadt bummeln gehen.“ grinste Sherry in ihrem Kleid und gab Sina ein Kuss. „Ganz wie du wünscht.“ ging Sina mit einen Lächeln in das Rathaus.

Direkt am Empfang zeigte Sina den Brief, dass der Bürgermeister sie zu sprechen wünscht und wird direkt zum seinem Büro gebracht. Die Angestellte klopfte ein paar mal die Tür und gab Kunde, dass Lady Sina anwesend ist. „WAS?! Verdammt, viel zu früh… Einen Moment…“ rief eine männliche Stimme durch die Tür.

„Erm… scheinbar muss der Bürgermeister kurz aufräumen.“ versuchte die Angestellte die Wartezeit zu überbrücken.

„Ok? Im Brief stand doch, dass ich früh erscheinen soll. Eine… eigenartige Vorstellung hat der Bürgermeister, wenn er Leute zu sich wünscht.“ hob Sina nur eine Augenbraue hoch. „Nun was soll´s, ich kann ja warten.“

Und die Dämonin wartet mit der Angestellten. Wartet… und wartet… und wartet. Langsam sah man bei Sina die Ungeduld am Gesicht, sodass die Angestellte nochmal an der Tür klopfte. „VERDAMMT ICH BIN GLEICH FERTIG!“ schrie der Bürgermeister.

„ICH GEBE IHNEN 5MINUTEN ODER ICH BIN WIEDER WEG!“ schrie Sina in einer Lautstärke zurück. „ICH BIN NICHT HIERHER GEKOMMEN UM IHRE TOLLPATSCHIGKEIT ZU ERLEBEN!“

Man hörte im Büro nur ein lautes Knurren, dann anschließend wie eine Tür geöffnet wird mit viel Krach, mehrere Sachen fielen hart auf dem Boden und danach wurde die Tür zugeknallt.

Die Angestellte an der Tür seufzte nur und widmet sich der Dämonin. „Der… Bürgermeister kann sie nun empfangen. Ich werde ihnen gleich einen Tee bringen.“ verbeugte sich die Angestellte entschuldigend.

„Oder einen Sarg, wenn das schon so anfängt.“ hing ein Mundwinkel schief von Sina und ging ihn der Büro. Man wird nie wissen, was der Bürgermeister gemacht hat, aber Ordnung in einem Büro sieht anders aus.

Überall stapeln sich Dokumente, Papiere hier und dort und man sah noch soeben wie man zu seinem Schreibtisch kommen kann. Der Bürgermeister selber hatte vermutlich schon mal bessere Tage gesehen.

Eine Halbglatze mit einen Schnurrbart dass an der Seite herunterhing. Einen sehr dicken Bauch, allgemein wirkte der Bürgermeister sehr fettleibig. „Der kratzt doch bald ab.“ dachte Sina in diesem Moment nur.

„Schön… das die berühmte Heldin aus der Stadt sich auch mal blicken lässt.“ teilte der Bürgermeister schroff mit.

„Ehrlich? Wenn das so weitergeht, werde ich wieder gehen und noch ein Feuer hinterlassen. SIE haben mich zu sich gewünscht und dann muss ich noch warten? Wenn ihnen das nicht passt, dann sollten sie demnächst die Zeit genauer aufschreiben und…

Was haben sie denn eben gemacht? Hier ist… ein Chaos, was haben sie denn aufgeräumt? Lag das alles auf dem Stuhl da und sie fanden keinen Platz oder wie?“ passte sich Sina direkt an seine Stimmlage an.

„Wenn sie wüssten mit welchen Sorgen ich mich herumschlagen müsste, dann sammelt sich bei ihnen ebenfalls so ein Mist an wie hier.“ kontert der Bürgermeister direkt.

„Sorgen? Wenn ich eine der Sorgen bin, brauchen sie das nur zu sagen. Man hat mich aber nur als Sorge, wenn man sich mit mir anlegt und bisher… hatte mit ihnen überhaupt keinen Kontakt gehabt.“

„So? Ich habe schon gehört, dass sie es bei den Gesprächen sehr direkt sind. Dann teile ich es ihnen direkt mit. Der Rat sowie meine Wendigkeit hat beschlossen, dass alle Vampire aus ihrem Viertel zu verschwinden haben!“

„ … Bitte?“

Kapitel 481

Ich bin wiedergeboren und die Magiegilde?

Dr. Ruin saß nun komplett gepflegt und stark verändert wieder vor Sina auf einem Sessel. Die Ziege hat er bei sich Zuhause gelassen, sodass man in Ruhe diskutieren konnte. Den Bericht über die Magiegilde wurde so dermaßen kryptisch niedergeschrieben, dass selbst Sina ein Problem damit hatte.

„Ernsthaft… da hättest du ja direkt ein Rezept über Haferbrei schreiben können.“ wurde es der Dämonin tatsächlich ein bisschen dumm.

„Es tut mir leid, aber sie sehen selber, wie genau sie geachtet haben mit dem Schwur. Vielleicht… hilft es ja eher, wenn wir darüber sprechen?“ lächelte Dr. Ruin schief.

„Müssen wir ja… Wenn… ich es richtig verstehe sind die Mitglieder alle Experten von einer oder mehrere Magiearten.“ seufzte Sina, denn sie hatte gehofft, dass es etwas einfacher wird.

„Das stimmt. Sie können davon ausgehen, dass diese Manabenutzer mit… der alten Neia zumindest messen konnten.“ nickte Dr. Ruin leicht übertrieben. „Ich… hatte jetzt nicht ihre Stärke oder so, aber dafür das umfangreiche Wissen über die Leere.

Versuchen sie mal auf der Welt einen zweiten Magier zu finden, der genauso viel oder mehr weiß, zu finden. Vielleicht gibt es die Person, aber dann hält dieser sich sehr zurück.“

„Nun… können es denn mehr Experten in diesem Gebiet geben oder immer nur einer? Ich versuche… irgendwie das System zu verstehen.“

„Es gibt… kein richtiges System. Einer macht ein Vorschlag, die anderen stimmen ab. Eher sind es unterschiedliche… Strukturen. Die einen Manabenutzer kümmern sich um die Sekte selber, die meinen Tod zum Beispiel wollen. Die anderen Manabenutzer überprüfen immer weiter das neue Mana und ähnliches.“

„ … Dann ist es also ein magisches Killerkommando, was dich jagt? Solche Informationen sind für mich wichtig. Neia hat ja bei dir im Haus alle magischen Schutzmaßnahmen gezaubert, aber sie werden dies ja auch erkennen oder?“

„Mit Sicherheit und ich bin Neia auch dankbar für diese Zauber. Wünschte ich könnte das mit Leere machen, aber dafür habe ich einfach nicht die Mana, dies auch aufrecht zu halten. Nun, dieses Killerkommando dürfte nicht auf dem Niveau sein wie die Vampire, wobei ich sie nur ganz am Anfang kennengelernt habe.“

„Verstehe, dann lass uns weitermachen… Diese komischen Zahlen hier, dürfte es die bekannte Anzahl der Manabenutzer sein?“

„Zumindest meines Wissens nach ja. Sie stellen vermutlich selber fest, dass die Sekte… nicht wirklich groß ist, doch hat sie großen Einfluss in der Magierstadt. Ich selber kenne die wichtigsten Labberköpfe nicht, denn zu den wichtigsten Tanzorgien halten sie sich bedeckt.“

„Verstehe… eigentlich wollte ich die Frage stellen, wie ich mit ihnen in Kontakt komme, aber das werden sie dann schon selber tun wegen Sherry.“

„Korrekt und… wenn sie sehen, dass Gräfin Sherry nun auch alle Zauber der Wassermagie beherrscht, dann dürften sie vermutlich alles tun, damit sie entweder unter ihrer Kontrolle kommt oder ein Sektenanhänger wird.

Mord und ähnliches kann ich ausschließen, denn sie werden sich drei Mal überlegen, ob sie euch dann als Feind haben wollen. So dumm sind die Manabenutzer doch nicht… hoffentlich. Verzweifelte Personen machen auch die eigenartigsten Aktionen.“

„Wovon sie ja ein leuchtendes Beispiel sind. Wonach urteilen sie, ab wann ein Zauber… verboten ist? Sherry müsste durch die Wasserzauber bestimmt noch ein paar weitere können.“

„Verboten wird ein Zauber direkt, wenn bestimmt… Sachen benötigt werden. Dein Leben, deine Seele, alles was man von einem Individuen benötigt, wird automatisch verboten. Dabei ist es am Anfang sogar egal, wie… nützlich der Zauber sein kann.

Dann werden Zauber auch verboten, wenn sie ein gewisses Zerstörungspotenzial bergen. „Heilig“ gehört zu den mächtigsten Lichtzauber auf der Welt. Ok, Gräfin Sherry hat sie jetzt paar mal eingesetzt und… es war vielleicht nicht so berauschend.

Doch vergessen sie bitte nicht, dass selbst eure Freundin noch auf eine Entwicklung befindet oder? Sie hat definitiv das Potenzial, benötigt aber noch seine Zeit, bis es wirklich ausgereift ist. Als ehemaliger Lehrer erkenne so was sehr gut.“

„Nur… ein grober Gedanke. Lohnt es sich, diese Sekte als einen Verbündeten zu haben? Dabei ignorieren wir mal gekonnt, dass sie auf deren Abschlussliste stehen.“ grinste Sina.

„Hmm… rein theoretisch ja, denn sie kommen an jeden nötigen Experten heran, der ein bestimmt Element beherrscht. Praktisch dagegen… dauern gewisse Entscheidungen sehr lange und sie gehören jetzt nicht unbedingt zu der Art von Person, die für ein einfaches Ja oder Nein lange warten will.“

„Das haben sie bei mir schon erkannt? Wie schockierend.“ kichert Sina leicht dämonenhaft. „Kein Wunder, dass diese Sekte solange existiert. Da würde ja schon die Frage ob man sich auflösen will, in die Versenkung fallen. Wie sehen eigentlich ihre Experimente aus?“

„Nun, ich habe mich soweit eingerichtet und alles auf den aktuellen Stand der Dinge gesetzt. Neia sagte mir schon, dass sie ein Buch hätte über Leerenzauber, die selbst ich nicht kenne. Darauf bin ich schon gespannt, denn vielleicht gewinne ich dadurch neue Erfahrung.

Das größte Problem bleibt weiterhin, WARUM kostet es soviel Mana? Was ist die Ursache, dass man die andere Elemente nur so um sich werfen kann? Wenn ich das herausfinde, vielleicht entsteht dadurch eine Kettenreaktion, ob ich wohl möglich ein Schwachpunkt in der Leere finde.“

„Vermutlich wird es noch einige Zeit benötigen, wenn ein Experte wie sie daran arbeiten. Zumal sind sie ja auch alleine, was es noch ein bisschen schwieriger macht.“

„Leider ja, wenn zumindest mein Assistent irgendwie… noch am Leben sein sollte, aber keine Ahnung wo er auf der Welt gestrandet ist.“

„Wenn der überhaupt noch unter ihnen arbeiten will ohne große Mordgedanken zu haben.“

Nachdem Gespräch verging wieder ein bisschen die Zeit und was Sina auffiel ist, dass Sherry nun wieder öfters zuhause bleibt.

„Na… meine Liebe? Genug draußen geübt?“ kuschelt Sina sich an Sherry im Wohnzimmersessel. „Irgendwie… vermisse ich dich ganz doll.“

„Merke ich.“ kichert Sherry. „Nun, die wichtigsten Zauber der Wassermagie habe ich soweit geübt, dass ich sie auf frei Schnippen aktivieren kann.“

„Gehört da unter anderem… diese große Eissäule, die man vor der Stadt gesehen hat? Suki hat mir davon berichtet.“ grinste Sina.

„Ah nein. Das war ein Fehlschlag mit Wassi hier. Ich wollte die Stärke des Wasserstrahls regulieren, was dann irgendwann so heftig war, dass ich es einfrieren musste… Dummerweise war die Säule nicht überall… „richtig“ eingefroren, sodass die Säule auf mich geknickt ist.

Da wiederum kann ich mich glücklich schätzen, dass ich die Teleportation nun kann. Noch nicht hundertprozentig, aber ich könnte es mir zutrauen, im Kampf einzusetzen.“ berichtet Sherry fröhlich.

„Dann… verstehe ich es richtig, dass du deine Wasserkugel nun kontrollieren… EY!“ Sina wollte was fragen, als der Wasserball ein Wasserspritzer auf Sina´s Gesicht schoss.

„Das sollte deine Frage beantworten.“ musste Sherry fast lachen über das nasse Gesicht. „Na warte du…“ und Sina überfiel ihre Freundin. Leider wurde der kommende Spaß von Suki unterbrochen.

„So… leid es mir tut, aber da sind zwei Magier vor der Tür, die ein Gespräch mit euch beiden wünschen.“

„Hrmm… ich mag die Magiegilde jetzt schon nicht.“ knurrte Sina und drehte ihr Gesicht zu Suki, während Sherry leicht keuchte. „Schick sie beide in meinen Büro und passt auf, dass sie nicht zu neugierig werden.“

„Was… ist denn los? Wer sind diese Magier?“ fragte Sherry und Sina erklärte ihr, was sie über Dr. Ruin erfahren hat. „Ah, da war ja was. Dr. Ruin hat mich damals schon gewarnt, dass ich Besuch bekommen könnte.“

„Dann bist du zumindest vorbereitet, ich werde Neia noch dazu holen, denke wenn es um Magie geht, sollten wir sie mit reinziehen.“ sagte Sina bevor sie aufstand. „Und wenn die weg sind… holen wir das nach, wo wir gestartet haben.“ „Uhu…“

Neia wurde im Keller auf gegabelt, wo sie sich doch wehrte, in dem Trainingsanzug vor unbekannten Personen hinzustellen, sodass sie nun einen Morgenmantel trug. „Also… bitte Sina, ich kann doch nicht vor fremden Leuten so laufen!“ „Tzz…“

Bevor Sina in ihr Büro geht, schaute sie sich kurz an. Schwarzes enganliegendes Stoffhose sowie Hemd und war zufrieden. Die Dämonin öffnete die Tür und merkte sofort, dass diese Magier stark sind, zumindest spürte man ihre Aura wie Neia sie hat.

Einer trug einen graue Robe mit einem einfachen Wanderstab, hatte dunkelgraues langes Haar. Der andere Magier war eine Frau, die eine rote Robe trug und ihr blondes Haar in einem Zopf geflochten hat.

„Meine Herrschaften, mein Name ist Lady Sina. Die bezaubernde Dame mit den blauen Haare ist meine Lebensgefährtin Gräfin Sherry und ich habe mir erlaubt, die Magiespezialistin Neia ebenfalls in unserem Gespräch zu holen.“ stellte Sina sich vor.

Die beiden Magier standen auf und verbeugten sich vor ihr. „Mein Name ist Soslan, ein einfacher Magier. Das ist meine Schülerin Lira, die ich in der weiten Welt der Magie führe.“ Der Magier hatte eine sehr auffällige Warze auf seine Nasenspitze, man könnte ihn schnell mit dem üblichen Aussehen einer Hexe verwechseln.

Was Sina mehr interessierte ist, die Magierin wirkte jünger als man angenommen hatte. Sie hatte sehr blaue Augen und strahlten geradezu vor Neugier. Ihr Gesicht selber wirkte etwas… zu makellos nach Sina´s Geschmack. Keine Muttermale, Narben oder ähnliches.

„Dann seid ihr ein guter Lehrer, wenn eure Schülerin eine so bewundernswerte Magie ausstrahlt. Wie siehst du das Neia? Erinnert mich an bisschen an dich von früher.“ schaute Sina Neia an.

„Das… lässt sich nicht abstreiten. Bin tatsächlich ein bisschen erstaunt einen Menschen zu treffen, der meine alte Aura messen konnte. Die Welt ist stets für Wunder bereit.“ lächelte die Blutelfe.

„Ich danke für eure Lobs.“ lächelte Lira. „Doch mein Meister meint, mein Potenzial wäre noch nicht ganz ausgeschöpft.“

„So ist das. Ich wünschte, ich hätte euch früher gefunden, nun komme ich leider… in einem Alter, wo ich nicht mehr die Kraft habe, euch noch lange zu begleiten.“ wirkte Soslan etwas traurig.

„Nimmt doch wieder platz, man muss es ja nicht im Stehen besprechen… außer für meine Damen hier.“ grinste Sina. Sie ging direkt auf ihren Drehstuhl, während Sherry sich einfach nur daneben stellte.

Die Magier folgten ihren Beispiel und Soslan starrte Sherry ein bisschen… zu intensiv an. „Gibt… es ein Problem mit mir?“ fragte das Zaubermädchen, weil es ihr unangenehm wurde.

„Erm… nein. Nicht von meiner Seite aus.“ schwitze Soslan nun ein bisschen. „Ich denke… wir ersparen die schmeichelnden Worte unter uns und kommen direkt zum Punkt. Ihr beide seid Mitglieder einer geheimen Magiegilde aus der Magierstadt Oxcrest.“ beendete Sina die Vorstellung.

So wie beide ihre Gesichter verzogen, hat Sina direkt sie voll erwischt. „Vielleicht hättest du sie doch nicht mit den Tatsachen ansprechen sollen. Nun sehen sie aus, als wären sie etwas überfordert.“ schmunzelt Sherry.

„Meister…“ legte Lira eine Hand auf der Arm des alten Magiers. „Nun, es bringt nichts. Davor haben sie uns ja gewarnt oder?“ lächelt der Magier.

„Nun, ich wurde von eurem alten Bekannten gewarnt, dass ihr euch in Bewegung setzt. Solange ihr euch friedlich verhaltet, braucht ihr keine große Sorgen aus meiner Seite zu haben. Ihr wollt ja eher mehr was von meiner Lebensgefährtin.“ versuchte Sina die Stimmung zu lockern, aber eher was das Gegenteil der Fall.

„Dr. Ruin? Wisst ihr wo der Verräter zu finden ist?“ hakte sofort die junge Magierin nach. Nun musste ihr Meister eine Hand auf dem Arm legen. „Ruhig mein Kind, dass ist nicht unsere Aufgabe.“

„Bevor ich irgendwelche Auskunft gebe, aber… wieso ist er ein Verräter in euren Augen? Ohne seine Hilfe damals, wäre ein Zauber der Götterbestie außer Kontrolle geraten und hätte eure komplette Stadt zerstört.“ lehnte Sina sich zurück.

„Das… mag vielleicht heldenhaft sein, doch damit löste er eine andere Katastrophe aus, die den Namen Gräfin Sherry trägt. Sie beherrscht die gefährlichsten Zauber der Lichtmagie und… benutzt sie ohne große Bedenken.“ erklärte der alte Magier sachlich.

„Ohne diese Zauber wäre ich nicht da wo ich nun bin.“ merkte Sherry leicht angesäuert an. „Nicht mal das, dieser Zauber aus dem Foliant haben das Leben meiner Freundin gerettet und eure Stadt. Welche Prinzipien ihr geht, ist mir persönlich egal, aber ihr solltet die Welt nicht unbedingt objektiv betrachten.

Diese… schwarze Kuppel, sie wollte sich ausdehnen. Es wäre nur eine Frage der Zeit gewesen, bis es auch dieses Geheimversteck getroffen hätte und dann wären alle gesammelte Folianten direkt zerstört worden.“

„Was mir persönlich lieber gewesen wäre. Manche… Zauber hätte man niemals entwickeln dürfen. Ich sehe vor mir eine junge Dame, aber wenn… ich richtig verstanden habe, habt ihr diesen Zauber nun das zweite Mal eingesetzt. Damit verkürzt ihr nur euer Leben!“ warnte der Magier.

Nun schauten Sherry und Neia Sina an, denn dieses Geheimnis von Sherry war noch nicht bekannt. „Tja, wo ist dann das Problem? Sherry wird dann noch ein paar Mal diesen Zauber einsetzen, wenn sie unvernünftig wird, aber sie hat selber ein gesteigerte Interesse, am Leben zu bleiben.“ teilte Sina die Information mit.

„Selbst… wenn sie diese Zauber nicht einsetzt, aber sie könnte es jemanden anderen weiter beibringen. Man braucht nur die Wörter sowie Zauberformel zu kennen und schon wird jeder mit so einen mächtigen Zauber herumlaufen.“ warf der Magier ein.

„Bevor… wir darüber groß diskutieren, was GENAU wollt ihr eigentlich von uns oder eher von Sherry. Neia dürfte nun ebenfalls die Lichtzauber kennen, damit ist eure Warnung etwas zu spät gekommen.“ setzte Sina die beiden Magier unter Druck, denn sie wusste nicht, ob Neia sie wirklich beherrscht.

Die Blutelfe hat den „Hinweis“ von Sina verstanden und spielte erst mal mit. „Selbst wenn ich „Heilig“ nicht einsetzen würde, aber die anderen Zauber, wo ich definitiv nicht mein Leben einsetzen brauche, die werde ich schon einsetzen. Da werde ich mich bestimmt nicht von irgendeine Geheimorganisation was vorschreiben lassen.“

„Unser… Ziel war es, dass wir ins Gespräch kommen könnten, dass diese Zauber nicht mehr eingesetzt werden und auch nicht weitere Person beigebracht bekommen. Dafür würde ich mit meiner Schülerin anbieten… Gräfin Sherry zu eine Meisterin der Lichtmagie auszubilden.“ setzte Soslan alles auf eine Karte.

„Erm… wozu? Neia ist die Lehrmeisterin von Sherry, da brauche ich nicht die Hilfe von fremden Personen, die irgendeine Kontrolle über meine Freundin haben will.“ schüttelt Sina den Kopf. „Oder wie siehst du das Sherry?“

„Ganz wie du es sagst. Ich vertraue Neia mehr als ich es bei euch beiden tun würde. Bei ihr kann ich mich mit jedem Problem in der Magie widmen, denn ich bräuchte bei ihr keine Sorgen machen, dass sie irgendwelche Hintergedanken hat. Dafür liebt sie wirklich ihre Magie über alles.“

„Das hast du nun wirklich schön gesagt meine Schülerin, ich würde dich gerne umarmen.“ lächelte Neia strahlend.

„Im Grunde… habt ihr nichts, aber auch gar nichts, was wir wirklich brauchen. Eine Lehre, ich bitte euch. Ist das alles was euch einfällt? Was… genau wollt ihr Sherry denn in Lichtmagie beibringen, wenn sie doch dafür alle Zauber im Kopf hat?“ merkte Sina einen Denkfehler an.

„Zu der Frage Dr. Ruin, aber er steht unter meinen Schutz. Sollte ihm was passieren, könnt ihr mit Vergeltungsmaßnahmen meinerseits rechnen.“

„Aber… er ist doch ein Verräter!“ wurde Lira sauer. „Nicht nur das, er hat auch ein wichtiges Buch von uns entwendet!“

„Das habe ich.“ holte Sina das Buch aus dem Inventar. „Laut seiner Aussage wurde sein Tod beschlossen, so hat er in seiner Panik das Buch geklaut, damit er irgendwie sein Leben retten kann.“

„Dieses Buch… es fehlt seiner Magie. Was habt ihr damit getan?!“ steigert sich Lira immer mehr in ihrer Wut und schaute Sherry genau an, bis ihr der Wasserball auffiel. „Nein… ihr habt doch nicht…“

„Tja, es ist durch ein Missgeschick dazu gekommen, dass meine liebe Freundin unachtsam das Zauberwort zu dem Buch aufgesagt hat und nun alle Wasserzauber beherrscht. Ihren Wasserball habe ich nun zu meinen Vergnügen paar mal ins Gesicht bekommen. Das Buch ist leer, ihr könnt es von mir aus wieder haben.“ warf Sina das Buch auf dem Schreibtisch wie Müll.

„Ihr… würdet wirklich einer kleinen Person… wie Dr. Ruin beschützen wollen?“ fragte der alte Magier vorsichtig nach.

„Das tue ich bereits schon, deswegen sage ich euch das ganz klar und offen. Finger weg von meinen Leuten. Dr. Ruin´s Wissen wird gebraucht im Kampf gegen die Götterbestien während ihr eher auf der Seite der Dummheit steht.

Lieber lässt ihr Wissen untergehen und dabei auch das Leben vieler Personen. Irgendwie… widert ihr mich ein bisschen an und ich bin ja wohlgemerkt ein Dämon.“ verzog Sina ihr Gesicht.

Soslan lehnte sich auf dem Sessel zurück. „Ich hatte… mich schon auf schwierige Verhandlungen eingestellt, aber… mit den neuen Informationen… Haben wir wirklich nichts zum verhandeln, dazu zu wissen, dass der Verräter Dr. Ruin von solch einer gefährlichen Person wie ihr beschützt wird…

Wir können überhaupt keinen Vertrauen aufbauen. Die Verhandlung sind schon gescheitert, bevor… sie überhaupt eigentlich angefangen haben.“

„Meister… abgesehen… wenn wir Dr. Ruin ignorieren würden, können wir doch nicht mit leeren… Händen zurückkehren.“ warf Lira besorgt ein.

„Doch, können wir. Wir können uns zumindest glücklich schätzen, dass wir unsere Sorgen mitteilen konnten, auch… wenn sie auf Unverständnis gestoßen ist.“ lächelt der alte Magier. „Was mich betrübt, dass unsere Freunde… nicht lockerlassen, vor allem, wenn sie das mit diesem Foliant mitbekommen.“

„Ich drücke mich mal sehr vorsichtig aus. Sherry, Neia, alles in diesem Viertel ist meine Familie und haben nur ein Ziel. Die Götterbestien auf der Welt zu besiegen, damit die stärkste Kreatur der Welt: Exos der Magiertyrann die Welt nicht zerstört.

Ihr seid besorgt über gewisse Zauber, die Leben, Seele oder ähnliches kostet? Der Typ wirft mit diesen Zauber nur um sich her, es kostet ihm nicht mehr als ein Fingerschnippen. Dafür sind seine neutralen Zauber, die keinen Element besitzen viel gefährlicher und ich habe davon einen Vorgeschmack bekommen.

WENN solltet ihr eure Sorgen auf ihn richten statt uns. Doch ihr werdet ihn niemals mit Magie besiegen können. Er ist der Archivar der Magie auf der Welt, das erste Individuen, was die Göttin und der dunkle Gott erschaffen haben.

Im Grunde… käme er sogar einen Halbgott näher als einer Götterbestie und der Gute hat nichts besseres zu tun… als die Welt zu reinigen, um es anschließend nach seiner Vorstellung zu gestalten.

Wenn ihr Sherry schon so genau beobachtet, dann hättet ihr ja spätestens bei den Götterbestien am Turnier stutzig sein müssen. Doch macht ihr euch viel mehr Sorgen um… gewisse Zauber, die das richtige Zerstörungspotenzial haben, eine Götterbestie zu verletzen.

Wisst ihr was… lasst uns einfach in Ruhe und wir lassen euch in Ruhe. Wenn wir wirklich… ganz dringend eure Hilfe brauchen, dann werde ich einfach eine Nachricht in der Schule euer Magierstadt hinterlassen, denn dort fing das Theater ja an.

Daher würde ich euch bitten, nun zu gehen, denn die Verhandlung war wirklich von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Meine Warnung wurde ausgesprochen und rate wirklich, es nicht zu ignorieren.“

Soslan ließ die Worte auf sich wirken und nickte für sich. „Sehr wohl Lady Sina. Ich… entschuldige mich, dass wir einfach so aufgetaucht sind mit Wünschen, die keinen Halt haben.

Danke… dass sie uns die Information über Dr. Ruin gegeben haben sowie das leere Foliant. Auch… wenn es leer ist, man kann diese Folianten wieder verwenden. Die Warnung werde ich meinen Freunden mitteilen und bete der Göttin… dass sie die Ernsthaftigkeit der Warnung verstehen.“

Lira stand ebenfalls auf, hielt aber ihren Mund. So niedergeschlagen hat sie ihren Meister schon lange nicht mehr erlebt.

„Lira ist dein Name? Ich hoffe für dich, dass du nichts ungesundes macht.“ schnurrte Neia. „Du bist für ein junger Mensch tatsächlich sehr stark und mit Stärke… kommt auch Hochmut. Ich rate dir wirklich, die Magie zu lieben wie ich es tue und nicht von irgendwelchen… Regeln vorschreiben zu lassen, was man mit Magie tun sollte.“

„Danke… für den Hinweis.“ musste Lira schwer schlucken. „Wenn wir uns entschuldigen dürften, dann werden wir dann euren Wunsch gehen und verschwinden.“ lächelte der alte Magier noch. Suki muss es wohl mitbekommen haben und stand schon hinter Tür. „Wenn sie mir bitte folgen würden?“

Die Damen im Büro warteten ab, als die Tür unten zufiel. „Himmel… was sollte das denn werden? Ich bin jetzt irgendwie schwer enttäuscht, ich dachte, diese Magiegilde würde schwerere Geschütze ausfahren.“ seufzte Sina laut, während sie aus dem Fenster die Magier beobachtet, wie sie ihr Grundstück verlassen.

„Hoffen wir einfach, dass sie deine Warnung ernst nehmen, sonst sehe ich es sehr schwarz für die Magiegilde. Dabei warst du ja noch richtig freundlich gewesen.“ streichelt Sherry ein Arm von Sina.

„Denke, wir sollten die Bücher lernen Sherry. Wenn die junge Dame auf meinen alten Niveau kommt, will ich nicht wissen, ob noch mehr solche Magier existieren. Nicht… dass ich mir Sorgen machen, aber… wir dürfen auch nicht unvorsichtig werden.“ warnte Neia.

„Glaubt ihr, einer von den beiden beherrschte die Fähigkeit „Analyse“?“ wundert sich Sina. „Spätestens, wenn diese Magiegilde mitbekommt, dass Sherry eine ewige Jugendliche ist, dürfte ihre Einstellung sich ändern.“

„Tja… ich hatte nicht den Eindruck. Soslan hat mich zwar angestarrt, aber er wusste ja scheinbar nicht, dass ich das Foliant benutzt habe. Lira dagegen war eher auf dem Zack und hat schnell kombiniert, wer der „ungeschickte“ Nutzer war.“ grinste Sherry schräg.

„Ich werde die anderen warnen. Sollten in der Stadt sich vermehrt mächtige Magier sammeln, dann wissen wir, wie die sich entschlossen haben.“

„Auf einen Krieg?“

„Hoffentlich nicht…“

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