Ich bin wiedergeboren und der Tag, der das Leben vieler verändert?
Sina schaute sich im Spiegel an und staunte nicht schlecht, was seine Geliebte herbeigezaubert hatte. Schwarze Lederstiefel bis zum Knie, die Militäruniform aus Osnain, dazu einen dunkelroten Mantel, der über der rechten Schulter her runter hing. „Erinnert mich leicht an Baal aus GrandXa.“ grinste Sina über die Ironie und schaute Neia an.
Ein schwarzen Lederrock, das kurz über den Knien endete, ein weißes Hemd, was aber von einem schwarzen Mantel überlegt wurde. Das blutrote lange Haare wurde streng nach hinten gekämmt, ansonsten sieht sie mit den blutroten Pupillen aus, dass sie einen hohen Rang bekleiden könnte. „Du siehst gut aus.“ kam der Kommentar von Sherry.
„Es ist schon erstaunlich… was meine Schülerin alles in wenigen Stunden zaubern kann. Sicher, dass du keine vier Hände hast?“ lächelt Neia.
„Tja… als Rose hat mein Interesse angefangen und jede meine Inkarnation hat dieses Talent weiter gefördert. Als ich… als Sherry geboren wurde, hatte ich einfach das Talent. Mutter dachte immer, dass ich ein Genie wäre.
Nachdem… ich all das Wissen habe, kann man schon sagen, dass ich ein Genie bin. All die Zeit wurde das Talent immer besser und besser.“ grinste Sherry. „Sina sieht auch sehr gut darin aus, hätte ich nicht gedacht.“
„Hab bisher nicht erlebt, dass je einer in deinen Kleidern schlecht Aussah. Nur der Anfang mit den Größen wie das erste Hemd, aber ansonsten? Nur… wenn einige dieser Hemden nicht wie eine zweite Haut auf meine Haut liegen würden.
Sie betonen so meine Brüste und würde ich nicht mehr vermehrt einen BH tragen, könnte… man meine Piercings gut erkennen.“ hob Sina bedeutungsvoll die Augenbrauen hoch. „Kannst du den anderen sagen, dass ich eventuell mehrere Tage mit Neia weg bin? Damit ihr euch nicht zu wundern braucht.“
„Das ist kein Problem. Was… auch immer genau passiert, aber hilf Emilia ok? Wenn du dabei sein MUSST, dann ist dass bestimmt mit schwerwiegenden Entscheidungen verbunden, die eine langfristige Auswirkung haben können.“ nickte Sherry.
„Hmm… warten wir ab, was genau passiert. Wenn die Dame mir folgen würde?“ grinste Sina Neia an. „Du siehst damit wirklich sehr gut aus.“ Neia bekam rote Wangen und schwieg, aber… war trotzdem nervös, zu was sie auch immer dabei sein soll. „Natürlich Lord Sina.“
„Na… der Körper eines Mannes ist irgendwie so… kompliziert. Hoffe, dass ich bald wieder eine schöne Lady bin. Na dann, lass uns reisen.“ Sina sowie Neia gingen in den Garten, als der Dämon die Blutelfe wie eine Prinzessin hochhob. „Huch?“
„Was? Ich bin froh, dass Brandrulim mir meinen gewünschten Handschuh geschickt hat. Nur… wundere ich mich, was die gelben Zeichen auf der Rückenhand sind… egal. Du bist eine Dame, also behandelte ich dich so auch als Mann.“ flog Sina langsam in den Himmel. „Ah… in welche Richtung ist die Hauptstadt?“ fiel dem Dämon ein Fehler auf.
„Hrm…“ seufzte Neia und zeigte mit der rechten Hand die Richtung. „Dass du dir… nicht einfach die Richtung merken kannst…“
„Hey… irgendwelche Schwächen muss ich auch haben, sonst wird es ja langweilig.“ schmunzelt Sina und flog direkt los. Der Dämon verzichtete auf die Flammenflügel, denn SOOO eilig hatte er es nicht auf das Gespräch.
„Sina… was wird im Gespräch kommen?“ fragte Neia. „Irgendetwas… sollte ich schon wissen oder?“
„Ich weiß es wirklich nicht, es wurde direkt gedroht, wenn die Kaiserin das Gespräch nicht annimmt, dass jeder Frieden mit ihrem Kaiserreich gebrochen wird. Bin auch ehrlich, ich wusste, dass etwas kommen wird, immerhin hat die Kaiserin mich gewarnt, aber dass… direkt das Schwert an den Hals gesetzt wird ohne Ankündigung ist… unerwartet.“ sagte Sina.
„Verstehe… aber nicht mit dem König von Efrana oder?“ „Um Himmelswillen, dann muss ja irgendetwas so krasses passiert sein, dass der König auf einmal so radikal sein müsste. Nein, die Menschen sind tatsächlich die Vernünftigen in diesem Fall.“ schmunzelt Sina.
Neia schwieg wieder, ihre Unruhe hörte nicht auf, egal ob Sina sie wie eine Prinzessin in die Lüfte trug. „Du… passt auf mich auf, wie du es mir damals… gesagt hast?“ Verwundert schaut Sina Neia an, als sie dies sagte. „Ja? Du hast meiner Verlobten das Leben gerettet und… nun.. liebst du mich, aber irgendwas blockierst du.
Du kennst meinen Schwur, die Tür ist offen, der Rest liegt nun bei dir. Egal was passiert, ich werde mein Wort gegenüber Freunden nicht zurücknehmen. Da müsstest du schon wirklich irgendetwas so krasses gemacht haben, aber das glaube ich nicht. Bei dir fühlt man sich wohl, auch wenn du am Anfang mit deinen vielen Fragereien uns sehr schnell auf die Nerven gingst.“
Nun musste Neia schmunzeln. „Das… lässt sich nicht abstreiten. Ich bin ruhiger geworden glaube ich. Vielleicht liegt es daran… dass ich einen Ort habe, den ich Zuhause nennen kann…“
„Neia…“ wollte Sina was sagen, als sie die Hauptstadt erreichten. „Hmm… ich werde auch ohne Flammenflügel immer schneller. Damit… wir ohne Probleme reinkommen… Illusion: Unsichtbarkeit.“ Während des Fluges wurde der Dämon mit der Blutelfe unsichtbar.
Im Thronsaal:
„Wo bleibt Sina bloß?“ lief Emilia nervös hin und her. „Ist soweit alles auf dem Zettel erledigt worden General Lion?“
„Jain, denn es ist unmöglich, alle Dörfer in kürzeste Zeit zu evakuieren. Wir setzen sogar unsere Mechs ein, damit gewisse… „Störenfriede“ nicht auf falsche Gedanken kommen. Die größeren Städte müssten bald ihre Verstärkung haben.“ erklärte Lion.
„Also müssen wir auch irgendwie mehr Zeit schinden?“ „Spontan würde ich ja sagen, aber… wir beobachten die Elfen und bisher haben wir nichts gesehen, als hätten sie ein Kommunikationsmittel eingesetzt.“
„Trotzdem darf man nichts ausschließen, immerhin hatte selbst Sina ein ungutes Gefühl gehabt mit den Elfen und ihren Wäldern. Wobei… das wäre das erste Mal, dass die Elfen so offen einen Krieg mit den Menschen suchen würden.“ sagte Themba.
„Vor allem… dass sie…“ wollte der General Lion mehr sagen, als die Türen aufgingen… und wieder zugingen. „Was…?“ *schnip*
Auf einmal erschien ein riesiger Dämon, der eine hochrote Elfe in den Händen trug. „Soo, ich bin nun da Emilia.“ sagte der Mann. Leon zog sofort sein Schwert und stellte sich vor Emilia. „Kaiserin, ihr müsst…“
„Ist schon gut, dass ist Kanzlerin… Kanzler Sina.“ beruhigte Emilia den General und blickte erleichtert den Dämon an. „Du… bist sehr groß.“ „Bitte?!“ blickte der General Emilia und Sina abwechselnd an.
Neia wurde von Sina runter gelassen und hatte kurz kein Gefühl in den Beinen gehabt. „Darf ich vorstellen? Neia die Klingentänzerin und meine Assistentin. Sie wird uns bei dem Gespräch begleiteten und gewisse Themen aus einer neutralen Sicht erklären, ist ein guter Vorteil, wenn man Abenteurer ist.“ stellte Sina die Elfe vor.
„Eure… Majestät?“ knickte Neia nervös, dass sie direkt mit der höchste Instanz eines Reiches spricht. „Kann man ihr trauen?“ fragte Emilia nur. „Ja, ich verbürge mich selber für Neia.“ nickte Sina. „Wie sind bisher meine Bitten umgesetzt worden?“
„Die Evakuierung läuft, das Zimmer wurde nach deinen Wünschen so umstellt. Die Zeugen…“ schaute die Kaiserin den General an, der das Schwert wegsteckt. „Ich weiß, dass wir zwei haben, ob das auf die restlichen ebenfalls zutrifft, habe ich bisher keine Bestätigung bekommen.“
„Das ist schon mehr als genug.“ nickte Sina zufrieden. „Sina… was wird passieren, wenn wir das Gespräch starten?“ fragte Emilia nervös. „Keine Ahnung, uns vermutlich mit dem ähnlichem Problem herumschlagen, wie der König das hatte. Ihr habt auch…?“
„Ja, wir haben eine Einheit in der Nähe des Problemfalls, wie sie es auf dem Zettel so nett betont haben aufgestellt und können ihn übertragen.“ nickte der General. „Super, dann haben wir ebenfalls was in der Hand. Unsere Gesprächspartner…?“
„Sind im Verhandlungsraum und zeigen erste Anzeichen von Ungeduld. Glaube, dein Trick sie mental fertig zu machen dürfte bei einem keine Auswirkung gehabt haben, zumindest sagten die Folterer dies.“ grinste Emilia. „Dabei haben sie sich wirklich Mühe gegeben.“
Neia stand schweigend neben Sina, abwartend, wie das aktuelle Gespräch verläuft. „Nicht schlimm, immerhin haben sie dann alle eine gute Vorstellung, was auf sie zukommen kann. Dann können wir den Kampf der Diplomatie angehen.“
„Erm… Sina? Darf… ich vielleicht für… kurze… du weißt…“ murmelt Neia beschämt ihre Bitte mit roten Kopf. Dass es jetzt ausgerechnet ihr passieren musste. Da kämpft sie gegen die brutalsten Monster und bekommt jetzt auf einmal Probleme mit der Blase?
„Ist schon in Ordnung, du darfst ruhig nervös sein. Dann kommst du einfach nach, Lion… kann doch bestimmt ein Soldat den wichtigsten Ort der Burg zeigen oder?“ schaute Sina bedeutungsvoll den General an. „Ja… ich verstehe.“ nickte dieser.
Während das Schicksal in Osnain langsam seinem Ziel näher kam, kam dies auch in Fanfoss näher, genauer gesagt in der Monstervilla. Sherry saß mit Viktoria und Renee im Wohnzimmer, unwissend, was genau Renee von ihr wollte, nachdem der Unterricht beendet war.
„Wie… kann ich dir helfen? Wollen wir noch gemeinsam trainieren?“ fragte Sherry höflich die uralte Vampirin, die gegenüber von ihr saß. „Nein… ja… keine Ahnung.“ war Renee etwas verwirrt. „Sag mir mal… wer war dieser gut aussende Dämon?“
Viktoria drehte die Augen, im Unterricht war Renee schon wegen mangelnder Konzentration aufgefallen. „Ermm…“ war Sherry nun sehr verblüfft. „Warum… genau willst du das wissen? Lag es daran, dass… er einfach mich und Neia aus dem Unterricht raus geholt hat?“
„Jaein… er… interessierte mich einfach. Wusste nicht, dass bei den Dämonen auch… welche gut aussehen können.“ bekam Renee rote Wangen. Auf einmal erschien links auf der Schulter von Sherry ein Abbild mit Teufelsverkleidung.
„Sag es ihr nicht! Du willst doch auch wissen, wie das endet!“ flüstert die Teufelin. Nun erschien rechts eine kleine Sherry in Engelskostüm. „Sei ehrlich Sherry, wir wissen doch alle, dass es nur in einem Chaos endet. Bevor dieses arme Ding sich in die falsche Person verliebt?“ flüstert das Engelchen.
„Renee… das war Sina.“ hörte Sherry auf das gute Gewissen. Verwundert schauten die Frauen Sherry an. „Lass… mich das eben erklären…“ Blah… blah… blah… und eine sehr traurige Renee war nun im Wohnzimmer, ihre jüngere Schwester… hatte dagegen etwas Schadenfreude in den Augen.
„Tut mir leid Renee, dass… ich dir deine Hoffnungen zerstört habe.“ entschuldigte sich die Blutelfe in einem einfachen grünlichen Kleid bei der Vampirin. „Nein… das ist… schon in Ordnung. Puh… hätte mich beinahe in Lady Sina verliebt.“ schüttelt Renee den Kopf.
„Ernsthaft, du weiß genau, wie das enden wird, wenn Vater das mitbekommt. Er wird auch nicht vor Lady Sina halt machen, wenn deine Jungfräulichkeit in Gefahr gerät.“ kam die direkte Ansage von Viktoria.
„Muss… du ausgerechnet ihn wieder ins Gespräch bringen hm? Was will er denn bitte machen, wenn ich spontan einfach den nächstbesten Blutspender gleich ganz einverleibe?“ wurde Renee etwas wütend.
„Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit dir den Hinternschlag fürs Leben verpassen, da wird selbst Mama nichts retten können. Vermutlich hilft sie in dieser Beziehung ihm sogar, weil sie schon eine gewisse… Vorstellung hat, was Liebe und… naja… körperlichen Kontakt zu sein hat.“ stellte Viktoria ganz klar die Zukunft vor.
„Renee… ich weiß, dass du eine schwierige Familie hast und einen sehr… extremen Vater hast. Doch ich kann dich… hmm…“ grübelt Sherry. „Etwas beruhigen, denn der Vater von Sina hat scheinbar auch gewisse… Probleme, dass sie heiraten will.
Das Einzige, was bisher einem Zusammenprall mit ihrer Familie verhindert, ist die Barriere. Ich selber… rechne damit, wenn die Barriere fällt, dass es einen Streit geben wird, der vermutlich nicht unbemerkt bleibt.“
Auf einmal kam Rokea ins Wohnzimmer. „Sag, heute ist einiges los. So viele Kutschen, die vor unsere Villa fahren.“ war die Tierfrau etwas verwirrt. Verdutzt schauten die Frauen Rokea an, ahnungslos, was jetzt kommt.
„Sag… jetzt nicht, dass Vater persönlich gekommen ist.“ verzog Renee direkt das Gesicht. „Dabei dachte ich, du wolltest das mit den Kleidern klären Viktoria.“
„Habe ich auch, aber Zada meinte, sie bräuchte die Maße von allen Schwestern. Ich glaube auch nicht, dass es jetzt Vater ist, wäre auch nicht sein Stil sich so bemerkbar zu machen.“ wundert sich Viktoria.
„Da ist aber einiges los? Muh.“ kam Kyllia nun ebenfalls, während auf ihrem langen Horn Lisa saß. „Vor allem, diese Kutschen halten vor unserer Villa an. Wenn die jetzt zu Sina wollen, nah… das wird lustig, zu sagen, dass sie nicht da ist.“ „Müsstest du nicht längst ins Waisenheim?“ fragte Lisa.
„Ja… aber irgendwie verspricht das spannender zu werden.“
Auf einmal klopfte es an der Tür, alle hörten, wie Suki das Gespräch annahm. „Kann ja nur für Sina sein.“ war Kyllia der Meinung, als Suki erschien. „Sherry? Sie… wünschen mit dir zu sprechen.“ Erstaunt schauten alle Sherry an.
„Oha? Was hast du angestellt, dass so viele Kutschen dafür kommen?“ grinste Rokea. „Erm… kannst du mir irgendwas sagen, wer mit mir sprechen will?“ hakte Sherry nach.
„Ein… Sohn vom Elfenfürsten will mit dir sprechen. An der Tür haben zwei Elfen gestanden, die ziemlich schwer ausgerüstet aus sahen. Auf mich wirkten sie wie Elite-Soldaten.“ berichtet Suki.
„Ein wer?!“ staunte Sherry. „Vermutlich hat jemand dich gesehen und sich in dich verschossen.“ meinte Renee. „Das sagt gerade die richtige im Raum…“ murmelt Viktoria. „Eh… glaube, sie wollen nur mich alleine oder?“ fragte Sherry vorsichtig nach.
„Das kann ich nicht sagen, aber sie haben nur speziell nach dir gefragt und nicht das dem üblichen wandelnden großen Problem.“ machte Suki sehr… besondere Andeutungen von jemand speziellem.
„Uh… dann geh ich mal.“ seufzte Sherry und ging zum Hauseingang. Sie hörte nur, wie die Frauen überall zu den Fenster rannten, um ja mehr mitzukriegen. „Wenigsten nicht sooo alleine…“
Die Blutelfe stellte sich vor den Elfenritter hin. „Erm… mein Name ist Sherry, sie wünschen mich zu sprechen?“ „Ja, unser Herr wünscht euch zu sprechen.“ sagte einer der Ritter, Sherry konnte wegen ihren Helmen nur bedingt die Augen sehen.
Die Ritter machten Sherry platzt, wo sie weitere Ritter sah, die sich alle in einee Pose aufgestellt haben, als würden sie jederzeit mit einem Kampf rechnen. Am neuen Eisentor stand eine sehr teure Kutsche, nicht mal die Kutschen von Sina sahen so dermaßen mit Edelsteinen geschmückt aus.
Sherry ging unsicher den Weg entlang, nicht dass die Wachen ihr gefährlich sind, aber… Wer ist die Person? Ein Elf kam von der Seite der Kutsche und öffnete die Tür. Zuerst sah Sherry nur bekleidete Beine, als die Person aufstand.
Sherry… fiel leicht der Mund runter und musste unbewusst zittern. Es war ein Elf wie jeder anderer auch und dennoch unterschied dieser Mann sich klar von allen. Er hatte exakt die gleichen blauen Haare wie Sherry.
Teure Lederhose, sehr feinen Lederwams mit einem grünlich schimmernden Mantel kam der Elf aus der Kutsche runter und ging langsam auf Sherry zu. Elfenohren stand deutlich hervor, seine Haare waren streng nach hinten gekämmt, während Sherry eine wellige Frisur hatte…
Eines hat Sherry immer gefürchtet: Einen Elfen zu treffen, der ihre Haarfarbe hat und… verachtende Augen hatte. Sie hat genug Elfen kennengelernt, die Sina als Rassisten beschimpfen würde und so wirkte der Elf auf sie ebenfalls.
Die Augen drücken nur Verachtung ihr gegenüber aus, weil sie vermutlich ein Mischling ist. Die Frauen aus dem Fenster staunten nicht schlecht, dass sie alle einen weiteren Elfen sahen, der ebenfalls die blauen Haare hatte wie Sherry.
Der Elf war ein halben Kopf größer als Sherry, als er vor ihr stand. Beide sagten nichts, Sherry wüsste überhaupt nicht, was sie in der Situation machen soll. „Tzz… hat man dir nicht beigebracht, wie man richtig grüßt?“ kam direkt der arrogante Tonfall von dem Elf.
„ … Mein Name ist Sherry, Gräfin und Abenteurerin.“ brauchte Sherry einen Moment bis sie sich vorstellen kann. „Gräfin… was ist dieser Titel schon wert…“ schnaufte der Elf vor ihr. „Und das ein Mischling Abenteurerin ist… wohl die einzige Möglichkeit, zu überleben.
Mein Name ist Faeranduil, Sohn des Fürst Triandal. Ich weiß wirklich nicht… was mein Vater sich dabei gedacht hat, sich mit einem Menschen einzulassen.“ ging der Elf um Sherry herum. Diese… war so wütend über den hochnäsigen Tonfall, dazu die Verachtung, die er Sherry teilhaben lässt. Mehr noch… dass nun ihre Mutter mit ins Spiel kommt.
„Wie kannst du es wagen… dir so viel Aufmerksamkeit zu erlauben? Ein Mischling, der am großen Turnier teilnimmt und das eigene Elend erzählt. Wie verdummt… müssen die Zuschauer gewesen sein, dass sie dir zugejubelt haben.“ sagte Faeranduil hinter ihrem Rücken.
„Dein einziges… Glück ist, dass du scheinbar stark bist, was ich aber nicht so wirklich erkenne. Wenn ich ehrlich bin… widerst du mich an.“ stand der Elf nun wieder zu ihrer linken Seite. Sherry drückte ihre Finger tief in die Handflächen, dass es schon sehr wehtun musste.
Der Fürstensohn stand wieder vor Sherry. „Wie dem auch sei… ich bin gekommen, um dir klar zu machen, dass du keinerlei Anrechte auf irgendetwas hast. Du solltest also dankbar sein, dass ich mir die Freizeit genommen habe… dir das persönlich zu sagen.“
Sherry starrte den Elf an, sie hat mittlerweile aus seinen unerträglichen Redeschwall verstanden, dass er ihr Bruder sein könnte. „Ich… wollte überhaupt nichts. Ich will einfach nur meinen Frie…“ *klatscht*
Die Blutelfe fiel zur Boden, Faeranduil hat ihr unerwartet eine Ohrfeige verpasst. Fassungslos schaute Sherry den Fußweg an und spürte den Schmerz an der rechten Wange… Bis sie den Blutdurst spürte. „STOPP!“ schrie Sherry.
Alle Frauen aus der Monstervilla standen um den Elfensohn, der jetzt realisierte, dass jemand um ihn herumstand. Renee stand zu seiner rechten Seite und hielt ein Schwert an seinem Hals, Suki vor ihm mit einem Dolch und war bereit ihm in sein Herz zu stechen. Rokea hatte hinter ihm eine Faust gebildet und wollte ihm auf den Hinterkopf schlagen. Kyllia stand zu seine linken Seite und zeigte mit Lisa einen Zeigefinger ebenfalls auf dem Kopf.
„Wow… er wäre so was von tot gewesen.“ dachte Sherry nur. „Geht weg von ihm, das ist mein Problem!“ „Sherry…“ murmelt Suki. „Ich sagte, geht WEG von ihm! Ich kläre das!“ sagte Sherry noch lauter.
Schweißperlen haben sich auf der Stirn von Faeranduil gebildet, der nun verstanden hat, dass er am seidenen Abgrund stand. Die Frauen reagierten nicht, bis Kyllia die Hand runter nahm. „Hör gut zu du dummer dummer Elf…
Schlag noch einmal… vor meinen Augen Sherry… und du wirst nie wieder im Leben irgendetwas tun. Du kannst von Glück reden… das ihre Verlobte nicht hier ist.“ sagte Kyllia es in einem Tonfall, wo jeder Elf ein Schaudern über den Rücken bekam.
„Vielleicht vorher ihn in einem Vampir verwandeln, dann hat man auf längere Zeit was davon.“ knurrte Renee wütend, steckte aber ihr Schwert weg. Suki sagte nichts, aber den Blick, den Faeranduil in ihren Augen sah, kam ebenfalls nah an die Drohungen ran.
„Leute… danke, dass ihr mir helfen wolltet, aber… Stellt euch einfach hinter mich und lasst die Finger von ihm. Wenn wir ihm was antun, bekommen wir alle einen Ärger, den wir nicht gebrauchen können!“ stand Sherry auf und rieb die geohrfeigte Wange.
„Wenn du meinst?“ zuckte Rokea und ging an dem Elf vorbei, dennoch warf sie ihm ebenfalls einen Todesblick zu. Die Damen stellten sich alle hinter Sherry, Viktoria hat sich dem Drama enthalten, aber erstaunt, dass Renee sich so für sie einsetzt.
Faeranduil bekam ein böses Grinsen auf dem Gesicht, seine Wachen dagegen waren überhaupt nicht glücklich, dass sie den „Angriff“ nicht bemerkt haben. Diese stellen sich nun alle an die Seite des Fürstensohn und hielten nun die Hände an den Griffen ihrer Waffen.
„Ja… das war wirklich sehr gut, dass du sie aufgehalten hast. Alleine… dass dreckige Tiermenschen und… die liebe Güte… selbst Vampire? Widerlich… allesamt.“ teilte der Fürstensohn dies wieder unverblümt mit.
Sherry schaute ihm in die Augen, was ihn irgendwie… nervte. Seine rechte Hand zuckte, um wieder seiner Schwester zu zeigen, wie wirklich der Stand der Dinge ist… als Sherry ihm mit ihrer rechten Faust mitten in sein Gesicht schlug.
Mit einer atemberaubende Geschwindigkeit schoss er auf seine Kutsche zu, die krachend zur Seite kippte, die Pferde wieherten panisch um sich. Die Frauen reagierten erstaunt, dass Sherry zugeschlagen hat.
„Er gehörte mir, jetzt dürft ihr euch austoben.“ sagte Sherry, als die Elfenwachen ihre Waffen zogen. „Aber tötet sie nicht, dass… würde nur Probleme mit sich bringen.“
„Wow… dem hast du es gezeigt.“ grinste Renee böse, auch die anderen stimmten der Vampirin zu. Es entbrannte eine einseitige Schlacht, die Elfen hatten nie eine Chance gegen die Frauen gehabt. Sherry ignorierte die Kämpfe an ihre Seite und ging auf die zerstörte Kutsche zu… mit einer Wut, die sie nun freien Lauf ließ.
Ihr gesamtes Gesicht war voller schwarzer Adern, sie hat es für sich geübt, sollte sie wütend werden, dass ihre Adern nicht außer Kontrolle geraten. Nun war es ihr egal, sie und ihre Freundinnen wurden übelst beleidigt.
Es kamen weitere Elfensoldaten angerannt, aber für Sherry mit ihren neuen Werten als Blutelfe waren sie überhaupt kein Problem. Im Gegensatz zu den anderen, schlug sie die Soldaten direkt bewusstlos und ging weiter auf die Kuschte zu.
Die anderen Frauen waren fertig mit ihrer „Arbeit“ und warfen die ungebetenen Gäste über die Mauer, man hörte immer wieder das scheppern von Metall auf Stein. Sherry sprang auf die Kutsche und zog Faeranduil heraus, dessen Nase komplett zertrümmert war sowie mehrere Frontzähne.
Der Elf wehrte sich nicht, der Schlag war ihm scheinbar zu viel gewesen, als er am Kragen gepackt vor Sherry war. „Wie… meine Freundin gesagt hat, aber du kannst wirklich allen Göttern der Welt danken, dass Sina nicht anwesend war. Sie hätte ich überhaupt nicht aufhalten können, weil ich dieses Problem gerne selbst geklärt hätte.
Es… ist eine Frechheit von dir, mich zu schlagen und zugleich meine Freundinnen zu beleidigen. Ich hatte nie irgendwelches Interesse gehabt auf irgendwelche Rechte, die ich nicht mal kenne. Mein Leben ist schon so chaotisch und ich liebe es.
Was ich aber überhaupt nie wollte ist, dass ich die Familie kenne, wovon mein Vater sein könnte. Meine Angst war berechtigt gewesen, dass sie ebenfalls Rassisten sein könnten, immerhin… hast du es ja gezeigt.
Ich… will dich nie wieder sehen und auch nichts von „unserem“ Vater wissen, der noch schlimmer sein müsste als du „Bruder“. Es ist mir egal, was er oder du bist, aber ein nächstes Mal… gibt es nicht.
Langsam… verstehe ich Sina, warum es sie so tierisch nervt, das Probleme nach der Reihe immer bei ihr kommen, die sie nicht wollte. Das trifft hier auch zu, denn du bist gekommen um irgendetwas… über mich auszuüben, ich weiß es nicht.
Damit… du das nicht so schnell vergisst… meine Warnung…“ packte Sherry die langen Haaren von dem Fürstensohn und ließ ihn am Kragen los, um anschließend ein Schwert raus zuziehen. Die Frauen standen alle fragend am Torbogen, als Sherry die Haare von ihm abschnitt und der Elf auf die Kutsche fiel. „Wow… Sherry hat sich wirklich verändert.“ murmelt Kyllia.
Für Faeranduil dagegen… bricht eine Welt zusammen. Erst die Gewalt, nun die Schande, die man ihm angetan hat. Zitternd tastet er schwach seinen Hinterkopf und merkte… dass ihm einiges fehlte und Sherry seine langen Haare in der Hand hielt.
„Ich weiß… was ich dir angetan habe und ich habe es bewusst getan. Nichts ist für einen Elfen eine größere Beleidigung, als wenn man seine Haare entfernt. Meine Verlobte würde mich für diese Tat wohl loben, aber ich habe… überhaupt keinen Spaß daran.
Das… ich meiner eigenen ungefragten Familie… das antun muss… Ich hoffe… du verstehst, dass es auch dein Kopf sein könnte. Du und deine Wachen… verschwindet sofort aus Fanfoss und ich hoffe wirklich… ich sehe dich nie wieder.“ ließ Sherry die Haare los. Ein großer Teil fiel auf den Boden, anderes wird vom Wind fortgeweht.
Faeranduil wusste überhaupt nicht was er tun soll. Zähne ausgeschlagen, Gesicht zertrümmert und eine bleibende Schande über seinem Haupt wurde ihm angetan… alles durch seine jüngere Schwester. Sherry drehte sich um und sprang von der Kutsche runter, um zu den Frauen zu gehen.
Mehrere Elfen rannten auf den Fürstensohn zu, Sherry ignorierte sie gekonnt. Die niedergeschlagenen Wachen dürften wohl ihre Ausrüstung austauschen, so demoliert wurden sie von den Frauen.
Diese Frauen wollten Sherry schon loben, als Renee etwas sehr kritisches erkannte und rechtzeitig reagierte. Sie ging auf Sherry zu und nahm ungefragt eine Hand, dabei zog sie die Blutelfe zur Villa. Sherry ließ sich ziehen und sah, dass fast alle Fenster zerstört waren, was erklärt, wieso die Frauen so schnell bei ihrem „Bruder“ waren.
Erstaunt machten die Frauen sofort platzt, selbst Viktoria, die nur an der Eingangstür stand. Renee wusste wo das Schlafzimmer von Sherry war und zog sie direkt ins Zimmer. Als die Tür zufiel, schaute sie Sherry an und sagte folgende Worte: „Lass es raus.“ und wie es rauskam. Sherry weinte in einer Lautstärke, dass es selbst durch die Tür zu hören war.
Die Vampirin hat es direkt in den Augen gesehen, dass Sherry mit der Aktion sich selber verletzt hat und wollte ihr helfen… dabei umarmte sie Sherry. Die Blutelfe verließ die Kraft in den Knien, dass sie von Renee sanft zu Boden geleitet wird.
„Familien… sind echt beschissen.“ drücke Renee Sherry an sich und streichelt ihren Hinterkopf. „Warum… warum…“ schniefte Sherry. „Warum… mussten sie kommen… ich wollte nie was wissen…“
„Ich… weiß es nicht, aber du hast es schon richtig gemacht. Doch scheinbar hast du bei dir selber… eine Grenze überschritten oder?“
„Ich… ich…“ schaute Sherry mit einem sehr verweinten Gesicht Renee an, die schwarzen Adern sind alle verschwunden. „Wollte es nicht… aber aber… die Ohrfeige… die Beleidigung… gegen euch… Diese… Art von… Typen verstehen… nur eine Sprache…
Ich habe das getan… was auch Sina machen würde… Ich verstehe… warum sie sagt, dass ich bei Folter… nicht dabei sein soll… Es geht was dabei kaputt…“
Würde man sehen, wie fürsorglich Renee sich um Sherry kümmert, würde man das nicht glauben. Dennoch… kennt sie das beschissene Gefühl, was sie von ihrem Vater immer vermittelt bekommt und kann Sherry verstehen, dass es für sie ein regelrechter Schock ist.
„Vergiss ihn einfach, du hast deutlich gemacht was der Unterschied zwischen dir und ihm ist. Stell dir vor… wie Lady Sina dann abgegangen wäre. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Viecher lebend hier weggekommen wären.“
„Meine… unbekannte Familie… mit Gewalt zurückschlagen… was ist nur mit der Welt… los…“ weinte Sherry bei Renee.
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