Ich bin wiedergeboren und eine überschrittene Grenze?
„War das eine gute Idee, die Kaiserin so zurück zu lassen?“ fragt Neia, als sie mit Sina in der Luft den Heimflug angetreten haben. „Meine… wir sind es ja mehr oder weniger alle gewohnt, die legendärsten Wesen um uns zu haben.“
„Sie wird es schon überleben, immerhin bin ich ja dabei. Will ja nicht… dass Layla irgendwelche komische Ideen in das junge Ding pflanzt.“ zuckte Sina kurz die Schulter und drückte Neia fester an sich.
„Das schöne ist ja nun… Nur noch das Gespräch mit dem König und… endlich… kann ich mein Training angehen. Verdammt… ist viel Zeit vergangen, als wir vom Turnier zurückgekehrt sind. Zwei Töchter, Nagas und hast du nicht gesehen.“
„Stimmt. Meine Prüfung, Sherry als Blutelfe, mehr Informationen über Glacia, die Modeshow. Was alles so passiert ist.“ schmunzelt Neia. „Es… macht wirklich Spaß mit dir am Himmel zu fliegen. Man… sieht so vieles… alles ist so klein.“
„Ich weiß… Scheinbar haben wir ja Fanfoss erreicht.“ sah Sina die Stadt von weitem. Sie flog direkt zu der Villa… als ihr sofort was auffiel. „Erm… der Vorgarten war jetzt nicht so zerstört gewesen oder?“ „Nein, ganz gewiss nicht.“ stimmte Neia zu.
Eilig landete Sina vor der Haustür und setzte Neia ab. „Irgendetwas ist vorgefallen, dass es zu einem Kampf gekommen ist.“ wurde Sina unruhig und ging zur Tür… die von Suki geöffnet wurde. „Suki! Ist alles in Ordnung?“
„Ja… würde ich meinen. Es ist gut, dass du gekommen bist, denn… es ist etwas vorgefallen.“ leckte Suki sich die Lippen, scheinbar war sie nicht verwundert, dass Sina wieder eine Frau ist. „Am besten, du gehst direkt zu Sherry in euer Zimmer.“
Sina drehte sich kurz zu Neia, die ihr zunickte, dann machte sich die Dämonin direkt auf ins Schlafzimmer. Unterwegs sah sie Rokea im Flur stehen, die auch etwas besorgt wirkte. „Was… ist passiert?!“ musste Sina sich wundern.
„Hmm… lass es dir von Sherry erklären.“ meinte Rokea nur geheimnisvoll. „Sonst geht vermutlich alles den Bach runter, nachdem die Frauen dir das erklärt haben.“
Nun ging Sina erst recht eilig zum Schlafzimmer nach oben und öffnet die Tür. Sie sah Sherry mit einem verweintem Gesicht auf dem Bett liegen und eigenartigerweise saß Renee neben ihr, die den Rücken streichelt. „Sherry?!“
„Sina?“ blickte Sherry auf. „Du… bist wieder normal?!“ „Ja? Ich würde es dir gerne erklären, aber hier herrscht eine Untergangsstimmung, die alles mit dir zu tun hat.“ kam Sina auf das Bett zu. Renee stand auf. „Dann kümmere du dich um deine Frau, sie… hat scheinbar eine Grenze überschritten.“
Mit diesem geheimnisvollen Satz verließ Renee das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Verwundert, dass Renee überhaupt anwesend war, setzte Sina sich direkt neben Sherry und streichelt ihre Wange. „Hey… was ist los? Was meinte Renee mit Grenze?“
„Bitte… leg dich nah zu mir…“ flehte Sherry und Sina kam dem Wunsch nach. „Ich… Nein… bevor ich es dir sage… Versprich mir, dass du keinerlei Racheaktionen startest und meine… Erklärung bis zum Ende anhörst ok?“
„Hat es was damit zu tun, warum der Vorgarten in einem kaputten Zustand ist?“ fragte Sina nach, aber Sherry sagte nichts. „Ok, ich verspreche es dir.“
Sherry schob sich zu Sina und umarmte sie, dann legte sie ihren Kopf auf die Stirn von Sina, vorsichtig… dass das Auge nicht verletzt wird.
„Kurz… danach… als du weggeflogen bist… bekamen wir Besuch. Wir… dachten, bei den vielen Kutschen… wäre es für dich gewesen… Aber… falsch gedacht… Man wollte mit mir sprechen. Es waren Soldaten in… sehr edlen Ritterrüstungen gewesen und… alles waren Elfen…
Dann… stand die teuerste Kutsche am Tor… Überall Edelsteine… etwas, das scheinbar sehr viel… Reichtum und Macht hatte… Die… Tür wurde geöffnet… und ein Elf… stieg aus… Ein Elf… der blaue Haare hatte… wie ich…“
Nun war Sina verwundert, denn es kann nicht ein und der selbe Elf sein, aber kann sich denken, zu wem dieser Elf gehören könnte.
„Er… kam auf mich zu… Sina… ich wusste überhaupt nicht… was ich machen sollte in diesem Moment… Wir… haben uns schweigend… angeschaut… dann blaffte er mich schon an. Wieso… ich mich nicht vorstellen würde…
Das… habe ich dann getan… dann ließ er seine Verachtung… raus. Was… er von mir denkt… meinem Titel… meine Stärke. Er… hatte diesen Blick wie die anderen Rassisten die ich… immer gesehen habe…
Als… er mit seiner Rede fertig war… meinte er… ER zu MIR… das ich keinerlei Anrecht hätte…
Ich…“ nun drückte Sherry Sina fester an sich. „Ich… wollte ihm widersprechen… da hat er mir… eine Ohrfeige gegeben…“ Sherry wusste, warum sie das Versprechen haben wollte und Sina an sich drückt, denn nun spürte jeder im Haus den Blutdurst.
„Sherry…“ knurrte Sina. „HÖR ZU! Du hast es mir versprochen! Wenn du vor Ort gewesen wärst… dann hätte er vermutlich einen sehr langsamen Tod gefunden!“ sagte Sherry mit einer sehr ernsten Stimme.
„Aber… was mich am meisten glücklich machte… war… das alle Frauen aus dem Fenster gesprungen sind und mir… zur Hilfe geeilt sind… Ich war froh, dass ich sie aufhalten konnte… Denn du wärst nicht zu halten gewesen.
Kyllia, Lisa, Suki… aber erstaunlicherweise waren mir sogar Rokea und Renee zur Hilfe geeilt… Renee ist… wirklich eine tolle Frau…“ schniefte Sherry.
„Ich… hatte sie alle… irgendwie im Griff gehabt, denn… ich hatte eine Wut. Eine so große Wut… in mir. Da… kommt auf einmal aus dem Nichts ein Elf mit der gleichen Haarfarbe… und hat nichts besseres… zu tun, als mich zu schlagen?
Dieser Elf… war so hochmütig… und arrogant gewesen… Fürstensohn Faeranduil. Er… hatte überhaupt kein Gespür.. für Gefahr gehabt… Da erlebe ich so vieles… früher hätte ich bestimmt… mich versteckt, aber das habe ich nicht getan.
Ich stand auf und habe ihn direkt ins Gesicht geschlagen. Einfach… mit meiner gesamten Kraft… schlug ich ihn… und er flog direkt auf seine Kutsche… die zur Seite umgekippt ist. Erst… da habe ich den Frauen erlaubt, mitzumachen.
Ich… fühlte mich so befreit… Die Soldaten hatten nie eine Chance gehabt… vor allem, als Rokea mitgemacht hat… Doch… keine Ahnung… ich bin… auf die Kutsche… gegangen und… haben vermutlich meinen… „Bruder“ etwas… angetan.
Ich habe ihm… meinen Standpunkt gesagt, während… er Schmerzen hatte… Damit er es auch richtig versteht… habe ich ihn an den Haaren gepackt und ihm die langen Haare… abgeschnitten… Ihm gedroht… dass es auch sein Kopf sein könnte und er mich in Ruhe lassen soll…
Am… am…“ schniefte Sherry nun laut. „Bin ich zurückgegangen und… Renee hat sofort gemerkt… dass ich mit den Nerven… am Ende war. Schnell hat sie mich hier… ins Zimmer gebracht und… dann kam alles raus.“ weinte Sherry nun fürchterlich.
Sina drückte Sherry an sich und verstand nun die Andeutung von Renee. Sherry hätte früher niemals so eine Tat begangen und das macht sie mehr als fertig, dass der Elf eine Schande bekommen hat. „Himmel… und ich dachte, dass es keinen Ärger gibt.“ seufzte Sina innerlich.
„Sherry… ich bin nun bei dir…“ tröstet Sina ihre Verlobte nun. Sherry war wirklich mit der Welt fertig, denn… wenn sie so einen Schritt schon gegangen ist, wiederholt es sich wieder? „Auch… wenn das kein richtiger Trost ist… aber du hast alles richtig gemacht und wäre ich vor Ort gewesen… ja, es hätte blutig geendet.“
„Bitte… keine Racheaktionen ok? Ich will… das selber klären… wenn „er“ oder jemand anderes kommt. Gib… mir die Chance… meine Probleme selbst zu lösen…“ löste Sherry sich und schaute Sina in die Augen.
„Das… dürfte etwas schwierig werden… Vermutlich habe ich deinen Vater unfreiwillig kennengelernt.“ beichtet Sina ehrlich. „Elfenfürst Triandal, wegen… meiner Intrige habe ich alle Herrscher auf Alliancia eingeladen ohne zu wissen, wer wer ist.
Der Elf… hatte exakt die gleiche… Haarfarbe wie du. Doch… das will ich dir erst alles sagen, wenn es dir besser geht, weil… ich auch ein paar Überraschungen mitgebracht habe.“
„Über… raschung?“ wundert sich Sherry, als an der Tür geklopft wurde. Neia erschien durch die Lücke mit einem unsicheren Lächeln. „Darf… ich stören?“ „Ja… denke, es passt.“ nickte Sina und Neia betrat das Zimmer mit ihrem Kimono.
„Wie… geht es dir Sherry? Die anderen haben mir gesagt, was vorgefallen ist.“ stellte Neia sich vor die Bettkante. „Es… geht mir überhaupt nicht gut… Ich bin froh… das Sina wieder normal ist, denn… das wäre für mich… sehr schwer gewesen… den Trost in ihrer Männerform zu finden.“ schniefte Sherry.
„Nun… die eine Überraschung ist… das Neia scheinbar nicht nur eine Blutelfe ist mit dem Beinahmen Klingentänzerin oder Elementarmagierin… Sondern auch eine Elfenfürstin ist, die durch eine Intrige geputscht wurde.“ erklärte Sina. Sherry… musste mehrmals blinzeln, dann schaute sie Sina und Neia abwechselnd an, ob man sie auf den Arm nimmt.
„Eh… bitte? Meine… Meisterin ist eine Fürstin?“ fragte Sherry nach, scheinbar lenkt es von ihren Sorgen ab. Neia setzte sich ans Bett und nickte. „Das stimmt. Dieses Geheimnis kannten… nur der „alte“ Fürst sowie die Verräter. Mit niemandem habe ich dieses Geheimnis geteilt, zu sehr bestand die Gefahr… das sie sterben würden.“
„Erm… ok?“ schaute Sherry wieder Sina an. „Also… ok? Neia ist eine Fürstin… die wir mehrmals gegen ihren Willen geärgert haben?“ „Das habt ihr?“ wundert Sina sich, die das nicht mitbekommen hatte.
„Vergiss diesen Teil.“ unterbrach Neia das Gespräch. „Ja, ich habe seit gestern festgestellt… dass ich immer noch eine Fürstin meiner Nation bin. Dank… Sina wurde der Betrug aufgeklärt und der Verräter hat den Tod gefunden.“
„Es… ging soweit, dass Neia die anderen Elfen vor Ort foltern wollte. Das Blut von Taos ging bei ihr soweit durch, dass sie sich nicht mehr beruhigen konnte. Zurecht, ich kann es nachvollziehen. Doch… unsere Neia hätte es nie gewollt… Also musste ich sie mit meinem Charme beruhigen.“ führte Sina weiter.
„Ja… sie nimmt den Hass aller Elfen auf sich und zerstört zugleich etwas, woran sie immer geglaubt haben. Es… war vermutlich die Rettung für mich gewesen… also habe ich sie vor allen Herrschern mittendrin… geküsst.“
Wieder blinzelt Sherry mehrmals, die nun komplett von ihrer Sorge weggekommen ist. „Der Kuss… hat mich wieder in die übliche Form gebracht.“ erklärte Sina. „Ich war froh, dass dein Mantel und Hemd so groß waren, wäre mir etwas… peinlich gewesen, ohne Unterwäsche vor all den Herrschern zu stehen.“
Doch… dieser Teil interessierte Sherry nicht. „Neia… hat dich geküsst. Heißt… dass das dein Schwur… erfüllt wurde?“ dabei schaute Sherry die beiden Frauen an. „Und du… zu einer Entscheidung gekommen bist?“
„ …“ schaute Sina kurz Neia an, dann wieder Sherry. „Ja… ich lasse mich darauf ein. Wir… haben uns wieder… mehrmals geküsst. Wir… hatten auch ein Gespräch gehabt, denn… ich will nicht unfair sein.“
„Sina akzeptiert, dass wir eine Dreierbeziehung eingehen können, doch muss ich akzeptieren… dass du immer vorgezogen wirst. Immerhin warst du es, die sie mehrmals gerettet hatte in ihrer schlimmsten Phase.“ grinste Neia schief.
„Das… will ich sehen.“ forderte Sherry sie auf, denn scheinbar glaubte sie den Damen dies nicht. Sina und Neia seufzten, dann küssten sie sich vor Sherry, die ein Lächeln auf dem Gesicht bekam, auch wenn die Küssenden leichte Akrobatik aufweisen mussten.
„Zufrieden mein kleiner Pechvogel?“ murmelt Sina und Sherry nickte. „Ja… das freut mich wirklich.“ „Gut, dann werden wir dich noch ein bisschen trösten, damit es auch dir wieder besser geht.“
„Ich lass… euch mal all..“ wollte Neia was sagen, als Sherry sie unterbricht. „Bleib… bitte. Es tut mir gut zu wissen, dass meine Verlobte… sich weiter geöffnet hat. Außerdem… wollen wir wirklich getrennt schlafen in der Zukunft?“
„Das… Bett ist ein bisschen klein? Wenn Neia ihre Kuscheltiere mitbringt, die sie wirklich braucht, dürfte einer aus dem Bett raus fallen.“ merkte Sina ein „kleines“ Problem an.
„Kauf halt ein größeres Bett?“ grinste Sherry frech, während Neia nur sprachlos war.
„Aha…“
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