Web Novel Deutsch

Autor: SinOne Seite 3 von 46

Kapitel 426

Ich bin wiedergeboren und die Welt dreht sich weiter?

Die Mauer von dem Aufenthaltsraum wurde zerstört und Sina kam mit Neia in den Armen heraus. Sofort rannte sie auf die beiden Kämpfer zu und legte die Magierin neben ihre Geliebte.

„Sherry! Sherry!“ drehte Sina ihre Freundin um und sah nur weiße Augen mit offenem Mund. Neia kniete sich ebenfalls hin und legte ihr die Hände auf den Körper. Die Hände leuchteten auf und die Heilung strömte durch den Körper.

„Es… ist in Ordnung Sina. Sherry hat keine Mana und Ausdauer mehr, sie hat wohl mehr als nur ihr persönliches Limit gebrochen.“ beruhigte Neia. Sina weinte sehr fürchterlich, aber ließ sich von den Worten beruhigen.

„Ihr seid… Sina oder?“ keuchte Rokus schwer und Sina schaute dem Behemoth in die Augen. „Das ist richtig. Sherry… ist meine Geliebte, ich…“

„Das… Zaubermädchen war sehr stark. Das… ist das zweite Mal in meinen Leben… dass ich in solch einen… Zustand gekommen bin… Sie hat… den Kampf verloren, aber… die Schlacht gewonnen. Ich… werde diese Narben… mit Stolz tragen.“ teilte Rokus mit. „Ihr könnt stolz auf sie sein.“

Die anderen Frauen von der Monstergruppe kamen ebenfalls schon angerannt. Suki wird von Rubina getragen, Mel war auch wieder aufgewacht.

Auf einmal stand Nitir hinter Rokus, der einen blutigen Kopf hatte. „Sina… ich hoffe, du akzeptierst, dass es ein Turnier ist.“ war der ehemalige Champion leicht besorgt.

„Ich weiß… doch ist meine Sorge um meine Frau… ist einfach zu groß.“ lächelt Sina schief, während sie weiter blutrote Tränen weinte.

Nitir nickte und griff seinen Arm unter Rokus, dann standen beide Tiermänner auf. „Wir sehen uns vermutlich noch, aber… vorerst müssen wir einen Heiler aufsuchen.“ grinste Nitir und als er Suki sah, bekam er auf einmal rote Wangen. „Man sieht sich.“ hatte er es auf einmal eilig.

Langsam, aber stetig entfernten sich die beiden Männer, da waren die Frauen schon alle um Sherry. Man sah in allen die besorgten Blicke, doch war es Neia, die sie alle beruhigte. „Sherry kann sich wirklich glücklich schätzen, solche starken Freunde zu haben.

Es geht ihr gut, die Brandverletzungen sowie Brüche habe ich geheilt. Sie ist einfach nur leer. Keine Ausdauer oder Mana mehr, dass sie… überhaupt aufstehen konnte in diesem Zustand ist ein Wunder.“

Man sah bei allen die Erleichterung auf den Gesichtern. „Einfach nur „Wow“, anderes fällt mir echt nicht ein. Wir hatten alle unsere Probleme mit der Werform, aber Sherry schaffte es, ihn mehr oder weniger in der Ecke zu halten.“ fielen ein paar Tränen aus den Augen von Lara.

„Nea geht es… entsprechend auch gut, aber sie braucht Schlaf.“ teilte Sina mit. „Sie hat bei dem magischem Angriff von Risia zwei Augen verloren, aber wenn sie die Regeneration hat, sollten sie ihr wieder nachwachsen… hoffentlich.

An alle… ich weiß nicht… wie ich mich ausdrücken soll, aber alle Kämpfe, die ihr heute bestritten habt… Ihr könnt stolz auf euch sein. Scheinbar ist es nicht nur einfaches Gerede, dass die Behemoth´s die stärksten Tiermenschen sind.

Gerade Suki und Sherry haben es bewiesen, welche Monster unter ihrer Haut steckten. Rokus sprach voller Stolz über unsere Sherry, ich denke… dass sie einen neuen Rivalen gefunden hat. Schade… dass ihr nicht ins Finale gekommen seid, aber das macht nichts.

Ich bin nur froh… dass alle lebend dieses Turnier vorerst geschafft haben. Lara, Zada, Mio und Tio…“ gab Sina nun die Information, dass sie morgen früh im Gasthaus erscheinen müssen für ein Vampirtreffen.

„Es tut mir leid, aber Layla bestand darauf und… ich denke, dass ist für die Vampire sehr wichtig. Dummerweise wurde ich leider im Dunkeln gelassen, was auf mich zukommt. Ich hoffe nur… dass Sherry damit umgehen kann, nicht gewonnen zu haben.

Jeder… hat es gesehen, dass sie wirklich alles gegeben hat. Ich wundere mich, wie sie kurz vor dem Ende noch so viele Zauber einsetzen konnte und dann noch letztendlich solch eine extreme Magie einsetzen konnte.“

„Das ist die Fähigkeit: Doppel.“- „Genau, sie hatte diese Fähigkeit schon einige Zeit gehabt, aber wollte sie für… etwas späteres aufheben.“ meldeten sich die Zwillingsvampire.

„Wenn Sherry dies eingesetzt hatte, blieb ihr wirklich keine andere Wahl. *seufz* Ich muss mich bei Sherry entschuldigen, dass… ich sie gegen Rokus kämpfen ließ.“ nuschelt Suki durch den Verband.

„Das brauchst du nicht. Ich denke, einen passenderen Kämpfer als Sherry hättest du nicht aussuchen können.“ lächelt Sina.

Rokus und Nitir kamen in ihren Aufenthaltsraum rein, da fiel Rokus nach vorne. Rokea fing ihren Vater sofort auf und legte ihn sanft auf den Boden. „Papa! Was ist los?!“ war Rokea den Tränen nah.

Schwer atmend öffnet der Anführer die Augen auf und sah, dass alle seine Behemoth in einem schlimmen Zustand waren. „Was… hast du angestellt? Sie… waren nicht in diesem Zustand… als ich gegangen bin…“

„ … Ich bekam Angst…“ murmelt Rokea ehrlich. „Sie wollte schon hier raus, als du in diesem Eisgefängnis stecktest. Das wurde nur noch schlimmer, als du dann von diesem Licht angegriffen wurdest, wo Rokea sich nicht mehr zurückgehalten hat.“ offenbarte Risia dies.

„Es… tut mir leid, aber ich habe nur… Vater von meiner Familie.“ fielen ein paar Tränen von Rokea runter. Die Rokea, die allen permanent auf den Keks gegangen ist, sich nicht zurückgehalten hat, ihre Verachtung zum Ausdruck zu bringen. Sie weinte vor allen Behemoth´s.

„Selbst… mit einem Heiler… werden wir nicht in Topform… gegen diese Abenteurer sein.“ seufzte Rokus laut. „Gut… dass ich… da… schon… eine… Idee…“ wurde der Anführer nun bewusstlos und Rokea wurde wieder panisch.

„Beruhige dich, deinem Vater ist einfach nur die Energie ausgegangen. Ich werde seine Wunden noch versorgen, aber wir lassen alle Schwerverletzen hier. Nitir soll nach einem Heiler suchen, am besten ein paar mehr. Dank dir… ist es nur noch schlimmer geworden.“ hörte man den Vorwurf von Risia. Rokea sagte nichts, sie kniff nur beide Lippen fest einander zu.

„Ihr wünscht mich zu sprechen?“ schaute der König von Efrana vom Thron runter. Die vier beschworenen Helden verbeugten sich alle, dann kam Amy mit ihrer Bitte vor.

„Eure Hoheit, wir haben soeben den letzten Kampf im Halbfinale gesehen und leider hat die Monstergruppe verloren. Ich… weiß nicht, wie man den Kampf von Sherry gegen ihren Gegner wieder hergeben soll, aber es war atemberaubend gewesen.

In allen Kämpfen war es immer Sherry gewesen, die das Herz aller Zuschauer gewonnen hat. Auch ihre Erklärung, wie sie zu diesem Turnier gekommen ist, kann man nicht vergessen. Schade… dass sie verloren hat.

Was… wir euch bitten ist, ob wir vielleicht wieder von Sherry trainiert werden könnten. Bei den vielen Kämpfen haben wir einiges gelernt und Notizen gemacht, doch… denke ich, dass eine persönliche Unterweisung hilfreicher ist.“

„Hm… um Gräfin Sherry als eure persönliche Ausbilderin zu bekommen, muss ich irgendwie Lady Sina überzeugt bekommen, ihre Freundin loszulassen.“ grübelte der König laut. „Ich kann zumindest einen Boten aussenden, dass ich ein persönliches Gespräch mit Gräfin Sherry wünsche. Dafür stehen wir ja im engen Kontakt.“

Als die beschworenen Helden dies hörten, bekamen sie erleichterte Gesichter. „Ich danke ihnen. Erm… wir hätten da eine weitere Bitte, doch wir wissen nicht, ob… ihr dies umsetzen könnt.“ kam die nächste Bitte von Amy.

„Wenn ihr sie mir vortragt, kann ich zumindest meine Meinung dazu geben.“ lächelt der König gütig. „Dann können wir immer noch schauen, ob ich es umsetzen kann oder nicht.“

Amy schaute die anderen Helden an, die ihr nur zunickten. „Die letzte beschworene Heldin Lara. Wenn man ihre Geschichte kennt, ist sie ja spurlos verschwunden wie dieser Heldentyrann Devin. Ich weiß nicht, inwiefern sie das tausendjährige Turnier verfolgen, aber direkt zu Beginn trafen zwei Vampire, die diese Namen trugen.

Von eurem Lehrer wissen wir, dass diese Namen in der Welt einzigartig sind und kein zweites Mal vorkommen können. Nun… glauben wir, dass es die verschwundene Heldin auch dieselbe Person sein könnte wie die Vampirin Lara.

Wir hatten schon ein direktes Treffen mit ihr gehabt, haben ihr damals aber nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt… weil wir nur Lady Sina im Auge hatten. Nachdem wir den Tag nochmals mit unseren Erinnerungen verglichen haben, kamen wir zu dem Entschluss, dass sie einige Begriffe kannte, die es in dieser Welt nicht gibt.

Ist… es möglich in eurer Macht, dass wir ebenfalls ein persönliches Gespräch mit dieser Frau haben können? Wenn sie die beschworene Heldin IST, dann sind wir vielleicht sogar in der Lage, die Barriere zu reparieren.“

Doch der König macht ein sehr düsteres Gesicht. „Wenn das ein Vampir ist, egal ob es ein Mensch dieser oder eurer Welt war, dann kann ich ihm nichts befehlen. Ein Großteil der Welt betrachtet sie als Monster.

Wir wissen alle, dass Lady Sina eine Clanführerin ist und vermutlich ist diese Vampirin ein Mitglied ihres Clan´s. Ich… kann einen Brief mit einer Bitte raus schicken, aber ich bin da wirklich sehr… pessimistisch.“

„Weil Lady Sina es verhindern könnte?“ fragte Davino sofort, die anderen hatten die ähnlichen Gedanken. Doch der König schüttelt den Kopf.

„Ich denke nicht mal, dass Lady Sina sich in dieser Sache einmischen wird. Es ist nur so, dass die Vampirin Lara das Gespräch auch ablehnen kann. So wie ihr es eben geschildert habt, war euer erstes Treffen mit ihr nicht unbedingt im guten Stern verlaufen.

Ich schlage vor, wir warten einfach ab, wie das Gespräch mit Gräfin Sherry sich entwickeln wird. Wenn meine Erinnerung mich nicht ganz trügt, hat sie ja ebenfalls gute Kontakte zu der Vampiren. Doch will ich euch nicht allzu große Hoffnungen machen, wenn… müsstet ihr sie selber aufsuchen.“

„Mich ziehen keine zehn Pferde nach Fanfoss, wo Lady Sina residiert. Die komplette Stadt ist fest in ihrer Hand, ich meine… wenn ich daran denke, welche Monster sie dort intrigiert?“ teilte Davino seine Meinung mit.

„Die haben aber alle am Turnier teilgenommen, wenn du das vergessen hast. Auch wenn sie verloren haben, dürften sie nun alle eine Berühmtheit erlangt haben, wovon wir nur träumen können.“ merkte Miyu an.

„Außerdem… war es nicht deine Idee, dass wir die stärksten Abenteurer damals nicht um ihre persönliche Hilfe bitten sollen, sondern eher ein Training? Dummerweise leben einige von ihnen in Fanfoss.“ grinste Matthieu schräg von der Seite.

Davino verschränkte seine Arme, scheinbar ist er es nicht gewohnt, eine öffentliche Diskussion zu führen. „Dann müsste man mir einen sehr guten Grund geben, dass ich nach Fanfoss mitkommen soll. Ich warte lieber ab, was wir mit Sherry erreichen können.“

„Hoffentlich geht es ihr gut…“

Irgendwo tief im Keller eines Hauses in Alliancia versammelten sich mehrere verhüllte Personen. Alle trugen eine Maske mit schwarzen Gewändern, jeder kennt nur den Fakenamen des anderen. Doch eines teilen sie alle: Sie strahlen eine Aura aus, die Neia sehr ähnlich war.

„Verehrte Mitglieder, ich freue mich, dass so viele erscheinen konnten, trotz dass die Einladung sehr… knapp ausgerufen wurde.“ nickte eine verhüllte Person zu den anderen.

„Ich habe die Versammlung aufgerufen, damit wir darüber diskutieren können, wie wir mit Gräfin Sherry umgehen sollen. Der Verbannte Dr. Ruin wird immer noch gesucht, bisher konnte er jeglichen… Angriffen unserer Männer entkommen.“

„Was hat sich dieser Wahnsinnige sich nur dabei gedacht, einer außenstehende Person zu den magischen Folianten zu führen?!“ fluchte eine Frau.

„Wir kennen alle den Bericht über diese Götterbestie Siremmic und das Lichtmagie seine größte Schwäche war. Ich kann es nachvollziehen, dass Dr. Ruin zu diesem Schritt gegangen ist, dann hätte ich aber zumindest ein bestimmtes Maß an… Verantwortung von ihm gewünscht.“ beruhigte eine rote gekleidete Person.

„Dr. Ruin und Verantwortung, finde den Fehler…“ spöttelt eine sehr hoch gebaute Person. „Ist so was ähnliches wie einen wilden Ork auf unsere Kinder aufpassen zu lassen.“

„Überlassen wir unseren Leuten das Problem Dr. Ruin, wir können uns mit ihm später befassen. Wichtiger ist jetzt: Was tun mit Gräfin Sherry? Die meisten verfolgen das tausendjährige Turnier auf Batzien und im letzten Kampf hat diese Frau nur so mit verbotenen Lichtzaubern um sich geworfen.

Spätestens jetzt sollte dem letzten Magier auf der Welt klar sein, welche Fähigkeiten Gräfin Sherry beherrscht. Ich verstehe auch nicht, wieso der letzte Zauber… anders war als ich ihn beigebracht bekommen habe in den Erzählungen.“

„Wie meint ihr das?“

„Normalerweise sollten es nur sechs weiße Kugeln sein, aber diese Frau konnte zwölf von ihnen beschwören. Hat sie den Zauber verändert? Noch mehr wundert es mich, wie ihr Gegner das überhaupt überleben konnte.“

„Hmm… es ist nur eine Behauptung, aber ich komme zu der Annahme, dass Gräfin Sherry ihre Lichtmagie noch nicht auf Meisterstufe gebracht hat. Auch ich kenne nur die Erzählungen von „Heilig“.

Alleine, dass dieser Tiermensch es überlebt hat UND der Kampfplatz noch sicher war, bin ich mit meiner Annahme sehr nah. Doch… erschaudert es mich, was passiert, wenn die Frau es eines Tages auf Meisterstufe gebracht hat. Zu welchen Unheil kann es sich dann entwickeln?“

„Sie dürfte, wenn nur noch zwei Mal diesen Spruch zaubern können wenn überhaupt. Wir wissen, dass diese Magie nicht nur Mana kostet, sondern auch die Lebensjahre abzieht. Aber ich gebe meinem Freund recht, wenn sie zum Meister des Lichts wird… sie beherrscht alle Lichtzauber, die es gibt.

Neben „Heilig“ gibt es noch weitere zerstörerische Zauber, die NICHT die Lebensjahre abziehen. Wenn wir… sie ignorieren, dürfen wir uns nicht wundern, dass sie irgendetwas unbewusstes anstellt, außerdem ist sie der größte Pechvogel in Alliancia.“

„Falls der eine oder andere… die Idee im Kopf hat, Gräfin Sherry ermorden zu lassen, rate ich von der Idee DRINGENDST ab. Sie hat sehr viele Kontakte, zu anderem zu dem König und der Kaiserin, ist eine beliebte Abenteurerin in ihrer Gilde und was viel schlimmer ist… Sie ist die Lebensgefährtin von Lady Sina.

Geht man gegen Gräfin Sherry vor, hat man automatisch Lady Sina als Feind und… sie hat die Macht dazu, uns komplett zu vernichten.“

Alle Mitglieder wurden schweigsam, denn vor Lady Sina haben sie alle eine große Furcht. Es ist nicht nur ihre eigene Stärke, sondern die vielen Kontakte auf der Welt, wo die Magier überhaupt keinen Einfluss haben.

„Und… wenn wir Gräfin Sherry zu einem Mitglied von uns machen?“ schlug eine Stimme vor und man hörte lautes Grübeln.

„Das Problem ist, machen wir sie zu einem Mitglied unseres Geheimbundes, wird Lady Sina es definitiv mitbekommen. Sie soll laut einigen Aussagen eine wahre Meisterin sein, Schwüre auferlegen zu lassen und gleichzeitig kann sie Schwüre wieder umgehen.

Ich würde mich einfach nur… wohler fühlen, wenn Gräfin Sherry nicht mehr diese Zauber einsetzt. Doch das ist nur ein Wunschdenken meinerseits…“ schüttelt der Anführer den Kopf.

„Was wäre, wenn sie eine richtige Ausbildung bekommen würde als Lichtmagierin? Bevor ihr alle ablehnt, lasst es mich erklären.“ sagte die Frau. „Egal was wir machen, wir werden immer mit Lady Sina in Kontakt kommen.

Wenn wir… also unsere friedlichen Absichten nahe legen, brauchen wir uns zumindest keine Sorgen machen, dass wir einen mächtigen Feind bekommen. Gleichzeitig haben wir dann Gräfin Sherry ein bisschen unter Kontrolle. Dies ist natürlich davon abhängig, welches Mitglied wir schicken werden.

Sie hat zwar die Elementarmagierin Neia, die weltbeste Magierin als Lehrerin, doch wissen wir alle, dass es nur zu einem Teil stimmt. In dieser Richtung würde ich eher tendenziell gehen wollen.“

„Wir müssen aber auch berücksichtigen, dass Gräfin Sherry dies auch ablehnen kann. In Fanfoss werden wir keine Basis… aufbauen können, weil die Stadt unter Kontrolle von Lady Sina ist. Egal wo man hingeht, man sieht immer wieder hier und dort Vampire.“ merkte eine weitere Stimme an.

„Dann liegt es also… alles an der Person, Gräfin Sherry zu überzeugen.“

„Fürst Triandal, wir verlangen zu erfahren, wer Gräfin Sherry ist!“ tobte ein sehr alter Elf im Versammlungsraum der Elfen. Neben dem Elf waren noch vier weitere alte Elfen und hinter jedem stand die nächste Erbfolge.

Der Elfenfürst saß mittig am Tisch, so dass er jedem der Elfen in die Augen schauen konnte. Er nickte nur zu einer Dienerin an der Seite, die jedem Gast eine Tasse warmen Tee serviert.

„Ich bin mir selber nicht so sicher. Zwar haben meine Spione mir über diese Frau berichtet, aber ansonsten weiß ich leider auch nicht mehr.“ lächelt Triandal über das Problem hinweg.

„Wir waren alle sehr selten auf einem Nenner, aber eine Halbelfe… Mögen sie irgendwann alle aussterben! Die eure Haarfarbe hat, dass können und wollen wir nicht ignorieren!“ fluchte der andere Elf.

„Ihr könnt es nicht? Ich habe von dieser Frau noch nie gehört, bis man mich darauf angesprochen hat. Bisher habe ich mir keine sehr großen Gedanken um sie gemacht, bis ich dieses tausendjährige Turnier gesehen habe.

Scheinbar ist sie für einen Mischling ziemlich begabt, meine… ich habe noch nie von solchem Lichtzauber gehört, die so eine Zerstörungskraft zeigte. Dürfte vermutlich das Erbe im Blut sein.“ grinste Triandal.

„Mit sehr hohe Wahrscheinlichkeit euer Erbe. Nur eure Familie hat dieses intensive blau in den Haaren. Entweder euer Sohn hat sich mit einem Menschen eingelassen oder aber auch ihr.“ grinste ein weiterer Elf sehr dreckig.

„Dürfte… eurem Posten ziemlich Schaden. Wie wollt ihr eurem Volk erklären, dass ihr ein… „zweites“ Kind habt? Und das noch mit einem Menschen?“

„Hmm… stimmt, wenn man es aus der Warte eines Rassisten betrachtet, dürfte es wirklich ein Problem sein für mich. Bitte meine Herren, ich denke das Gespräch wird sich noch ein bisschen hinziehen… Trinken sie ein bisschen von dem köstlichen Tee.

Es ist nicht so, als würde mich das Gespräch unvorbereitet treffen. Es ist richtig von euch gewesen, mich auf dieses Problem anzusprechen, immerhin ist es wirklich eine Sache, die selbst ich nicht ignorieren kann.“ schmierte der Elfenfürst Honig um das Maul.

„Richtig, darauf könnt ihr euch verlassen. Am einfachsten ist es für alle Beteiligte, wenn ihr von eurem Thron abdankt. Dann kann das Volk wieder in die richtige Richtung gelenkt werden, wie in den alten Zeiten.“ teilte einer seine direkte Meinung mit.

Der Elfenfürst hob nur eine Augenbraue hoch, aber das Grinsen verschwand nicht aus dem Mund. „Wenn ihr meint? Letztendlich wollen wir ja alle nur… das „Beste“ für unser Volk.“ hob Triandal seine Tasse hoch und prostet seinen Widersachern zu, dann trank er selber von seinem Tee.

Die aufständischen Elfen taten dasselbe und tranken den Tee… bis die ersten sich an den Hals griffen. „W.. was… ich…“ gurgelt einer. Bei den jungen Elfen kam Leben und sie wollten ihr Elternteil helfen, aber zu spät. Aus jedem kam grünlicher Schaum aus Mund und Nase raus, dann brachen sie leblos auf dem Tisch zusammen.

„Lecker.“ schmatzte Elfenfürst Triandal laut, damit er die Aufmerksamkeit der jungen Elfen bekommt. „Herzlichen Glückwunsch, damit seid ihr die neuen Führer eurer Familien.“

Einige der jungen Elfen wollten zu ihren Schwertern greifen, als auf einmal mehrere Soldaten hereinstürmten und ihren Fürsten beschützten.

„Ihr braucht nicht zu euren Waffen zu greifen. Es gibt schon einen Grund, warum ich euch am Leben lasse. Wollt ihr ihn wissen?“ lächelt Triandal finster. Verdutzt schauten sich die jungen Elfen an und einer nickte.

„Eure Eltern sind viel zu alt, als dass sie sich noch ändern lassen würden. Dieser… dumme Stolz und die Traditionen, woran sie bis jetzt hängen, waren mir immer schon ein Dorn im Auge gewesen. IHR dagegen könnt das ändern.

Als ich von Gräfin Sherry erfuhr…“ Nun ging der Elfenfürst um die jungen Elfen herum und schaute jedem ernst in die Augen. „wollte ich verhindern, dass man von dieser Frau mehr erfährt. Dummerweise hat sie leider Kontakte, die selbst mir… uns allen sehr lebensbedrohlich werden könnten, wenn ich sie… wie „üblich“ einfach verschwinden lassen würde.

Meine größte Hoffnung war es, dass Gräfin Sherry, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sogar meine Tochter ist, dass sie im Turnier irgendwie stirbt. Zum Pech meinerseits wurde mir der Wunsch nicht erfüllt, ich war sogar… erstaunt, wie stark sie überhaupt ist.

Daher hatte ich die Wahl gehabt: Entledige ich jetzt noch irgendwie meine Tochter und habe meine Ruhe vor… diesen toten Nervensägen hier oder ziehe ich gleich ein Strich darunter und räume in meiner Regierung auf.

Die Entscheidung habt ihr alle selber gesehen, nun liegt es an euch. Wollt ihr eure Eltern rächen oder… wollt ihr lieber mir eure Gefolgschaft schwören? Denn ich kann euch jetzt schon versprechen: Ich werde unser Volk weiter in unsere Zukunft führen, diesmal aber ohne irgendwelche Kritiker.

Gräfin Sherry werde ich ignorieren, selbst wenn sie was von mir haben wollte, mit was will sie denn argumentieren? Nur wegen meiner Haarfarbe reicht es nicht aus, dazu muss ich sie schon anerkennen.

Diese Wachen hier… haben mir ihr Leben geschworen, deswegen vertraue ich ihnen allen, dass sie Stillschweigen bewahren werden. Wie schaut es bei euch aus?“ stand der Elfenfürst nun an der großen Tür und wartet lächelnd auf eine Antwort.

Die jungen Elfen wussten alle sofort, würden sie es ablehnen, werden sie diesen Raum nicht lebend verlassen. Es dauerte nicht lange, bis der erste sich vor dem Elfenfürst kniete und seinen Schwur abgab.

Im Hinterzimmer biss der Sohn des Elfenfürsten wütend seine Zähne zusammen, sein Kopf war fast schon rot, als er die Intrige seines Vaters miterlebte. Was ihn aber noch wütender machte war die Erkenntnis, dass er eine Halbschwester hatte.

„Gräfin Sherry? Das wollen wir ja mal sehen…“

Es war spät Abends gewesen, Sherry wurde von Sina ins Gasthaus „Beim Hasen“ zurückgebracht. Sie klärte schnell alles mit der Hasenfamilie und hat anschließend ihre Freundin gepflegt ins Bett gelegt.

„Uh… was?“ murmelt Sherry auf einmal. Alleine das Sherry jetzt schon wach wurde, war ein weiteres Wunder… oder Neia hat heimlich ihr ein bisschen von ihrer Mana und Ausdauer übertragen.

„Sherry! Mein kleiner Pechvogel.“ kam Sina sofort zu ihrer Freundin und nahm eine Hand. „Bleib liegen, du dürftest überhaupt noch nicht wach werden.“

„S… Sina? Wo…“ schloss Sherry wieder ihre Augen, alleine das zehrte schon an ihren Kräften.

„Du bist im Gasthaus. Nach dem… Kampf gegen Rokus bis du zusammengebrochen und Neia gab ihr bestes, alles bei dir zu heilen.“ streichelt Sina den Kopf von Sherry.

„H… habe ich… gewonnen?“ öffnete Sherry wieder ihre Augen und schaute Sina an. Sie schaute kurz weg, seufzte laut und widmet sich wieder ihrer Freundin.

„ … Nein. Trotz das du Rokus mit deiner stärksten Magie angegriffen hast, war er immer noch… Keine Ahnung, aber es hat wirklich ein Schlag gefehlt um ihn zu besiegen. Hier… lass mir dein Ende zeigen. Illusion: Finaler Kampf.“ zaubert Sina und vor Sherry entstand ein kleines Bild, wie Sina den Kampf gesehen hat.

Nachdem die Illusion vorbei war, fing Sherry an zu weinen. „Dann… habe ich… versagt.“ Man könnte das Schluchzten nicht überhören. Sofort umarmte Sina ihre Freundin und streichelt weiter ihren Kopf.

„Nein! Du hast nicht versagt. Alle haben deinen Kampf gesehen und waren alle der gleichen Meinung: Du warst der richtige Kämpfer gegen Rokus. SELBST er sagte, dass man auf dich stolz sein kann. Wenn ich das richtig interpretierte, dann hast du ihn als einen Rivalen gewonnen. Immerhin trägt Rokus die Narben nun mit Stolz.“

„Ich… ich wollte… wollte so gerne… ins Finale kommen mit allen…“ schniefte Sherry laut. „So gerne… hätte ich einen Kampf… zwischen uns allen gesehen…“ Sina sagte nichts und hörte es sich weiter in Ruhe an.

„Alles… eingesetzt… wie stark war Rokus… nur? Selbst… meine Fähigkeit… die ich vor dir Geheim halten wollte… damit ich dich im nächsten Duell überraschen kann…“

„Doppel oder? Die Zwillinge haben mir es erklärt und… ich habe verstanden, was die Fähigkeit macht. Damit… kannst du in der Zukunft wirklich einiges anrichten, wenn man es richtig nutzt. Doch das brauche ich dir ja nicht zu sagen, du weißt es ja bereits schon.“ lächelt Sina.

„Es… tut mir so leid…“

„Sherry… was hast du im Kampf gegen Rokus gefühlt?“

„Ich… hatte mehrmals… Angst gehabt. Doch… war ich auch irgendwie ein bisschen aufgeregt. Dieser Behemoth… stand immer wieder auf, egal mit welchem neuem Zauber oder Fähigkeiten ich gekommen bin.

Ich… wollte wirklich gegen ihn gewinnen…“ schniefte Sherry sehr laut und weinte ins Hemd von Sina, dies war ihr aber so egal gewesen.

„Schau mal Sherry. Illusion: Begegnung.“ zeigte Sina die nächste Illusion an der Decke und beide Frauen schauten sich dies an. „Das… ist doch?“

„Genau, das wo wir uns zum ersten Mal getroffen haben. Du bist vor Hochland-Orks geflüchtet. Nun schau dir mal diese Sherry an. Illusion: Kampf Lisa.“ Der Kampf gegen Lisa wird gezeigt, die stärker sein soll als Justus.

Dann kommt die nächste Illusion, als Sherry gegen Arzexos kämpfte. „Sherry… hast du den Unterschied bemerkt? DU bist damals vor Hochland-Orks geflüchtet, kämpfst aber nun gegen Personen, die… keine Ahnung wie man sie bemessen soll. Diese Personen hätten die Orks im vorbeigehen einfach mal getötet.

Wenn dein Rivale auf dich Stolz sein kann, alle deine Freunde und ich… Wieso kannst du nicht selber auf dich Stolz sein? Du hast heute gezeigt, was du alles kannst, die halbe Welt hat es gesehen, wie stark du geworden bist.

Niemand wird dir jemals sagen, dass du ein Feigling bist. Meine… du hast Rokus in seiner Werform hingehalten und dann soweit fertig gemacht, dass er danach Hilfe brauchte um auf zu stehen.“ schniefte nun Sina selber.

„Bitte… mach dich jetzt nicht fertig. Wir stehen alle hinter dir und aus dem Kampf hast du bestimmt auch einiges gelernt oder? Ich war richtig erstaunt gewesen… als du zweimal das „Explodierendes Magmaschwert“ hattest.“

„O… ok… nur… gib mir ein bisschen Zeit.“ nickte Sherry.

Kapitel 425

Ich bin wiedergeboren und ???

Rokus zog sein Schwert aus der Schwertscheide und rammte es vor seinen Füßen in den Boden. Alle schauten verdutzt, was der Tiermann nun macht. In der Zeit nahm der Affenmensch das Mikrofon von Sherry und wünschte ihr den Segen der Göttin.

„Zaubermädchen… ich erkenne dich als meine Gegnerin an und werde mit all meiner Kraft gegen dich kämpfen.“ sagte Rokus das in einer Lautstärke, dass jeder es hören konnte. Auf einmal riss Rokus seinen Mantel runter und man konnte seinen nackten Oberkörper sehen.

Alle Zuschauer staunten, welche Muskeln er hatte, aber… wie zerstört der Oberkörper zugleich auch war. Überall Narben durch Waffen, Monsterverletzungen und ähnlichem, dieser Mann ist das Kämpfen gewöhnt.

„Oh… Sherry wird mit dem Kerl ein richtiges Problem bekommen.“ meinte Sina, als sie seinen Rücken betrachtet. „Wieso?“ wundert sich Neia, die blind ist.

„Seine Brust, Arme, Bauch, alles was an der Vorderseite ist, hat eine Geschichte auf seinem Körper hinterlassen. Was mich mehr schaudert ist, dass sein Rücken… keine einzige Narbe hat. Dieser Mann ist vermutlich noch nie im Leben vor jemanden weggelaufen.

Alle Angriffe, wenn sie seine Verteidigung durchbrochen haben, fanden immer vor ihm statt. Ich bin ehrlich, wenn ich jetzt nicht die aktuelle Stärke hätte, ich wäre in einem Dilemma.“ erklärte Sina es für die Elfe.

Sherry dagegen hatte nicht die Gedanken von Sina. „Ihr… habt ein sehr kampfreiches Leben hinter euch oder?“

„Das stimmt Zaubermädchen. Doch würde es sehr lange dauern, bis ich meine Geschichte erzählt habe.“ schmunzelt Rokus und zog sein Schwert aus dem Boden wieder raus, dann ging es in seinen Kreis rein.

Mehrmals atmet Sherry wieder ein und aus, zog Nirwana und stellte sich mit einer Angriffshaltung in ihrem Kreis.

„Meine Damen und Herren… alles wurde gesagt, alle kennen den Wunsch der Kämpfer, wir haben nun lange genug gewartet. Drei…“ Beide Kämpfer drücken ihre Waffen fester. „Zwei…“ Beide Kämpfer starrten sich in den Augen. „Eins…“ Eine totenstille herrschte im Kolosseum. „KÄMPFT!“

Sherry schnippte mit dem Finger und mehrere Elementarvögel von Feuer, Eis und Licht flogen direkt auf Rokus zu. Dieser ließ sie in Ruhe kommen und schwang sein großes Schwert, was alle Zauberangriffe zerstörte.

Alleine der Schwung brachte Sherry leicht aus dem Gleichgewicht, doch sie ließ sich nicht einschüchtern. Auf einmal stand Rokus vor Sherry und schlug frontal zu… als Sherry wieder mit dem Finger schnippte und ein Wassersäule vom Boden sie in die Luft schleuderte.

Sie entkam dem Angriff sehr sehr knapp, doch irgendwie ließ sie sich nicht verunsichern, da war das Training mit den Vampirkönigen viel schlimmer gewesen. Rokus hob sofort seine freie Hand hoch und schoss einen großen Feuerball ab.

In der Luft hatte Sherry keine Ausweichmöglichkeiten und die Zuschauer bangten schon um ihren Star… dann passierte was außergewöhnliches. In einer der vielen Erinnerungen hat Sherry mit Magie gespielt wie ein Kleinkind, warum sollte das nicht auch jetzt funktionieren?

Als der große Feuerball Sherry fast erwischte, legte sie in aller Seelenruhe ihre freie Hand darauf und ließ sich mit dem Zauber gleiten. „Wassersäule!“ benutzte das Zaubermädchen und drückte sich mit dem Feuerball in einen Salto.

Alle reagierten erstaunt, was sie zu sehen bekamen. Sherry drückte ihre Hand nun in den Feuerball und setzte ein weiteres Element in den Feuerball. Er wurde noch größer, außerdem kamen immer wieder Lichtstrahlen aus den Feuerball raus.

Anschließend drehte sich Sherry einmal um sich und schleudert den Zauber zurück zum Anwender. Dieser hatte ein Grinsen auf dem Gesicht, dass er dieses Spektakel sehr faszinierend findet. Als der Feuerball bei Rokus ankam, wollte er ihn zerschneiden.

Doch statt dass er in zwei Hälften zerschnitten wurde, explodierte eine Lichtwelle raus. Sofort war der Tiermann geblendet und seine Augen schmerzten fürchterlich. Sherry war inzwischen wieder auf dem Boden gelandet.

„Herrin, ihr dürft ihn nun nicht rücksichtslos angreifen. Seine Instinkte sind auf einem viel höherem Niveau als von Kain!“ warnte Nirwana seine Herrin. „Dann hilf mir! Lass uns wieder wie bei Kain zusammenarbeiten!“ bat Sina. „Mit dem größtem Vergnügen!“

Das Zaubermädchen rannte nun auf den Behemoth zu und man sah seine Ohren zucken, wo Rokus sich zu Sherry mit dem Körper drehte.

„Magisches Schwert!“ benutzte Sherry ihre neue Fähigkeit und ein Duplikat von Nirwana erschien, das sie mit der linken Hand aufnahm. „Wow! Ich habe dich ein zweites Mal!“

„Bin selber ein bisschen erstaunt, doch glaube ich, dass es eine andere Funktion haben muss. Mich gibt es nur einmal auf der Welt.“ grübelte das Schwert. „Nicht das du eifersüchtig wirst.“ grinste Sherry. „LINKS!“

Sofort rannte Sherry nach links, als das riesige Schwert neben ihr herunter krachte. „Uh… das war aber sehr präzise gewesen.“ dachte Sherry. „SALTOSPRUNG RECHTS!“ Nach Anweisung machte Sherry einen Saltosprung, wo das riesige Schwert unter ihren Beinen vorbei sauste.

Sherry und Nirwana arbeiteten im Team, sie kamen Rokus immer näher und näher, während Sherry langsam am schwitzen war. „ANGRIFF!“ befahl Nirwana und das Zaubermädchen schlug zu… als zwei Finger das Schwert festklemmten.

„Das ist schon sehr lange her, dass jemand SO nah an mich heran kam.“ lächelt Rokus, der langsam wieder seine Sicht bekam und auf einmal laut aufbrüllte. Sherry hat nämlich das Duplikat durch die beiden Finger gerammt.

Nirwana wurde losgelassen und Sherry sprang mehrmals nach hinten in Sicherheit, das Duplikat löste sich in den Fingern auf, aber die Verletzung konnte man nicht übersehen.

Rokus begutachtet kurz seine Wunde und widmet sich wieder Sherry, scheinbar war es für ihn nicht unbedingt besorgniserregend. „Zumindest ist es scharf, also dein Duplikat.“ murmelt Sherry, die aufmerksam ihren Gegner im Auge behielt. „Wäre auch sehr… schlecht gewesen, wenn es sich einfach so verbogen hätte.“ kommentierte Nirwana trocken.

Auf einmal stand der Tiermann wieder vor Sherry und ein Angriff kam von der Seite. Sofort hab Sherry ihr Schwert hoch, hatte aber keine Chance gegen diese Stärke. Das Zaubermädchen wird durch die Stärke des Behemoth durch das halbe Kolosseum katapultiert und knallte gegen die magische Schutzmauer.

„Argh…“ hustet Sherry, mehrere Rippen sind von ihr angeknackst. Die freie Hand legte sie auf ihren Brustkorb und fing an zu heilen. „Keine Chance, ich brauche nicht mal zu versuchen, sein Schwert zu stoppen.“

„Doch… ihr habt eine Möglichkeit.“ erinnert Nirwana sie. Rokus kam auf Sherry angerannt und es ist eine Entscheidung von wenigen Sekunden, bis er wieder vor ihr stand. „Dann werden wir das mal testen, hoffentlich schaff ich es, Sina´s Anweisung umzusetzen…“ murmelt das Zaubermädchen und setzt ihre Trumpfkarte frei: „Explodierendes Magmaschwert!“

Alle sahen, wie das Schwert von Sherry eine Verwandlung durchführte. Sofort wird diskutiert, welche Kräfte es haben wird und was das Zaubermädchen noch für Tricks auf Lager hat.

„Leute, ich würde euch empfehlen, eure Ohren irgendwie zu schützen, dass wird gleich noch heftig werden.“ teilte Sina es allen Anwesenden im Raum mit. „Hier Neia, steckt es dir in die Ohren und… halte dich an mir fest.“

„Sina? Du machst mir Angst, was passiert gleich?!“ wundert sich die Magierin und Sina bekam ein sehr breites Grinsen auf dem Gesicht. „Bumm! wird es gleich machen.“

Sherry drehte mehrmals ihre Schultern und rannte dann ebenfalls auf Rokus zu. Alle seine Instinkte warnen ihn förmlich von dieser Waffe. „Bei jedem Kampf kommt ihr mit neuen Fähigkeiten oder Tricks, ihr seid wirklich ein Wunder.“ grinste der Behemoth.

Beide Kämpfer kamen sich näher und näher, da schlug Rokus zu. Dank Nirwana´s frühe Warnung, von wo der Angriff kommt, legte Sherry beide Händen an den Griff ihrer Waffe. Anschließend stampfte sie mit einen Fuß nach vorne und hielt ebenfalls ihren Körper in die schräge Position.

Ihre Freundinnen hielten schon alle ihre Ohren zu und halten gleichzeitig den Mund auf. Lara gab ihnen den Tipp, wie man Explosionen aus weiter Entfernung besser… überstehen kann.

Die Armmuskeln von Rokus wurden auf einmal dicker, scheinbar setzt er noch mehr in seinen Angriff ein. Dann trafen sich beide Schwerter aufeinander…

Eine gigantische Explosion erfasste Rokus, der erschrocken seine Augen aufriss, bevor er in einem Feuerdunst verschwand. Alles hinter ihm gehörte ebenfalls zur Explosion, die bis zur magischen Schutzmauer reichte.

Der Krach sowie die Explosion warf sehr viele Zuschauer von den Plätzen runter, andere hielten sich an dem Sitznachbarn fest. Andere wiederum hielten ihre Ohren zu und fürchteten schlimmeres.

„Meine Fresse, was ist das denn für eine Waffe?!“ staunte Rokea. „Was haben die eigentlich alles für Waffen, die würden selbst mir Probleme machen!“ Nitir wurde bei dem Krach wach, hatte aber scheinbar noch Probleme, sich zu orientieren.

Die halbe Arena war unter einer starken dunklen Rauchwolke verdeckt, Sherry konnte ihren Gegner nirgends ausfindig machen. „Ah… meine Hände fühlen sich verdammt taub an!“ beschwerte sich das Zaubermädchen. „Frag mich mal. Alles dreht sich bei mir!“ „Erm… du bist ein Schwert?!“

Der Rauch verzog sich langsam und man sah Rokus weiter entfernt auf dem Boden liegen. „Habe… ich ihn besiegt?!“ kam ein kleiner Hoffnungsschimmer, als ihr Gegner auf einmal auf stand. Dieser schüttelt einmal seinen Kopf und schaute Sherry wieder in die Augen.

Seine Hose hat bei dem Angriff gelitten, ansonsten war sein Körper nur leicht angesengt und verdreckt. „Eine… sehr interessante Waffe. Welch ein Glück, dass ich eine sehr hohe Feuerresistenz habe.“

„Scheinbar zu früh gefreut, aber selbst mit einer hohen Resistenz könnt ihr ihn immer noch damit verletzten… Ich habe eine Idee.“ murmelt Nirwana was in die Gedanken von Sherry. Sie hörte es sich an und nickte. „Magisches Schwert!“

Ein neues Duplikat kam, dass nun wie das Explodierende Magmaschwert aussah. Rokus knackte seinen Kopf mehrmals zur Seite und machte sich wieder für den Angriff gefasst. Diesmal ist er vorbereitet.

„Ich verlasse mich auf dich Nirwana! Im Gegensatz zu Rokus ist meine Ausdauer begrenzt!“ warnte Sherry noch ihre Waffe… als Rokus wieder vor ihr stand und mit seiner Waffe ausholte. Das Zaubermädchen tat es ebenfalls mit dem Duplikat…

Und es entfaltet ebenfalls die gleiche Macht, als beide Schwerter sich trafen. Die gleiche Szene, doch diesmal kam ein weiterer Schwertangriff aus dem Rauch. Dies hatte Nirwana geahnt und daher zur Zweitwaffe geraten.

Rokus hat nämlich beide Füße in den Boden gerammt und ebenfalls einen bestimmten Winkel angenommen mit seinem Körper, sodass er zwar die Schmerzen bekam. Doch die Explosion selber schleuderte ihn nicht weg.

Den nächsten Schwertangriff wehrte Sherry mit Nirwana ab und das Schwert wird nach hinten geschleudert. Die Armmuskeln von Rokus kämpften hart gegen die Explosion an, man sah regelrecht die Blutadern auf ploppen.

Auf einmal hielt Rokus seine freie Hand vor Sherry und schoss einen Feuerball aus nächster Nähe ab. Ein Fingerschnippen und eine große Eismauer fing ihn ab, was aber das Eis zerstörte. Direkt hinterher kam dann wieder das Schwert.

Alle Zuschauer kamen trotz der Explosionen nicht aus dem Staunen raus. Ein epischer Kampf zwischen einen Behemoth und einer jungen Frau. Magie und Fähigkeiten prallten ab. Groß gegen klein.

Die Freunde von Sherry fiebern alle mit ihr, denn bisher… hat man Sherry noch nie so kämpfen gesehen. Doch auch die restlichen Mitglieder der Blackskulls konnten nicht eine Sekunde von dem Kampf ablassen. Alle Zuschauer der Welt… sehen den Kampf und es kam ihnen so unrealistisch vor.

Auf einmal glühten beide Schwerter von Sherry auf. Dies bemerkte Rokus und ließ seine Waffe ebenfalls mit seiner Fähigkeit starten. Beide Kämpfer schlugen noch ein paar mal mit den Waffen, dann setzte der Behemoth das als erstes ein.

„Himmel und Erde, Leben und Tod.“ fing Rokus auf einmal an zu zitieren. „Nimm meine Kraft, dass mein Feind besiegt werden kann.“ Das Schwert vom Behemoth leuchtete so stark weiß, dass man nicht mehr hineinschauen konnte. Rokea und Sina ging ein Schaudern über ihre Rücken runter, als beide spürten, welch eine Kraft hinter der Fähigkeit steckte.

„Tausend Berge, tausend Meere. Tausend Tiere, Tausend Pflanzen. Nichts wird mich aufhalten, nichts kann man nicht zerschneiden. Schnitt des Behemoths!“

Bevor Rokus seine Fähigkeit frei ließ, sprang er einen Schritt nach hinten. Dann schwingt er sein Schwert von unten nach oben und ließ es frei… Ein weißer, reiner Schnitt, der auf Sherry zuraste. Sina bekam auf einmal Panik, denn selbst sie würde diese Fähigkeit nicht ohne weiteres wegstecken können.

„Allesschneider!“ rief Sherry und aus Nirwana kam ein roter Schnitt raus geflogen, der sofort gegen die Fähigkeit von Rokus knallte… Eine gigantische Explosion löste das dadurch aus, eine Feuersäule mit weißen Blitzen entstand.

Einer der Blitze erwischte Sherry und sie schrie vor Schmerzen lauf auf. Rokus dagegen wich den Blitzen aus und kam aus dem Staunen nicht raus, dass seine stärkste Fähigkeit sich in solch einer Katastrophe entwickelte.

„Jetzt oder nie Herrin!“ rief Nirwana und Sherry nickte, dabei ignorierte sie die schwere Brandwunde auf der Schulter. „Allesschneider!“ wurde nun vom Duplikat freigesetzt. Dieser raste durch den Wirbelsturm durch… und kam auf der anderen Seite an!

Der Behemoth bemerkte die Gefahr und setzte einen einfachen „Allesschneider“ ein, der eine blaue Farbe hat. Diese Fähigkeit raste auf den roten Schnitt zu… und prallte einfach davon ab! „Huh?!“ Die blaue Fähigkeit raste auf die magische Schutzmauer zu und löste sich mit einem lauten Knall auf…

Als die rote Fähigkeit Rokus erreichte. Rokus hob mit zusammengekniffenen Augen sein Schwert und drückte sich gegen die Fähigkeit von Sherry. Scheinbar war das kein einfacher „Allesschneider“, denn die Fähigkeit schaffte es, den riesigen Behemoth nach hinten zu drücken.

Alle Muskeln sind vom Rokus angespannt, er fletschte seine Zähne nach hinten und man sah ihm seine Anstrengung an.

„Wieso… ist dieser Kampf so anders? Suki hat Nitir das Leben so… schwer gemacht, Sherry… Keine Ahnung wie ich es beschreiben soll. Ihre Attribute sind doch überhaupt nicht mal ansatzweise in Rokus Nähe.“ wundert sich Lara.

„Ehrgeiz kann manchmal die unmöglichsten Dinge freisetzen. Doch schau dir Sherry genauer an, sie atmet sehr schwer, diese Fähigkeiten zerren sehr an ihrer Ausdauer.“ warnte Kyllia.

Der Behemoth wird noch weiter durch die Fähigkeit nach hinten gedrückt, aber alle sehen, dass es immer langsamer von statten ging. Dann auf einmal rammte er einen Fuß in den Boden, was ein Beben auslöste und nun zum Stillstand kam.

Aus dem Nichts schoss auf einmal ein Lichtstrahl durch das Kolosseum und erwischte in an der Schulter. Sherry hat zwei Finger aneinander gelegt und hielt sie wie eine Pistole, aus der sie diesen Zauber geschossen hat.

Dieser Angriff hat Rokus unerwartet getroffen, er verlor die Kraft in dem Schwertarm und die Fähigkeit erwischte ihn. Wie Sina es vermutet hat, leitet die Fähigkeit auch die Stärke des explodierenden Magmaschwertes. Eine weitere Explosion fand statt und man hörte, wie etwas gegen die magische Schutzmauer knallte. Leider konnte man durch den Rauch nichts sehen.

Das Zaubermädchen ging mit langsamen Schritten auf ihren Gegner zu, das Duplikat hat sie wegen des Zauberangriffs losgelassen. Dies hat sich in Luft aufgelöst und Sherry hat einige neue Dinge von dieser Fähigkeit gelernt.

Wie Kyllia es schon anmerkte, aber Sherry sah sehr verschwitzt aus und ihr Atem ist ebenfalls sehr unregelmäßig. „Ich würde euch raten, euch nun wieder mehr auf die Magie zu konzentrieren. Als Schwertmagierin müsst ihr beide Attribute in einem Gleichgewicht halten.“ war Nirwana etwas besorgt.

„O… ok!“ nickte Sherry und wartet, dass der Rauch endlich verschwand… Rokus kam auf einmal durch den grauschwarzen Rauch durch und man sah über seinem Brustkorb eine sehr schlimme Verletzung. Sie blutete sehr stark, zusätzlich war um die Wunde das Fleisch wortwörtlich verbrannt.

„Das der Kerl noch stehen kann…“ murmelt Louis. „Kein Wunder, wie er die ganzen Narben bekommen hat.“

„Du bist stark…“ murmelt Rokus, dabei verzog er sein Gesicht. „Dann werde ich wohl… meine wahre Stärke zeigen müssen.“ Auf einmal warf er sein Schwert nach Sherry, die es mit einer Eismauer verteidigte.

Hinterher hob er beide Hände und orangleuchtende Feuerbälle in kleinen Versionen flogen alle auf das Zaubermädchen. Sie hob weitere Eismauern zur Verteidigung hoch, es entstand eine große Rauchwolke.

Als Rokus sie laut husten hörte, fing er an. Alle sahen, wie er sich verwandelte und immer größer und größer wurde. Eine Aura ging über das Kolosseum, jeder bekam auf einmal ein fürchterliches Zittern. Wenn man glaubte, dass die von Nitir schon schlimm war, dann spielt die von Rokus in einer anderen Liga.

„Nun… kommt der eigentliche Kampf für Sherry… Sei stark.“ flüstert Sina für sich. Neia bemerkte die Sorge irgendwie und nahm die Klauenhand von Sina in ihre Hand.

Was man im Rauch bei Sherry nicht bemerkte, dass sie selber einen Zauber gerade am murmeln war. Sie schwebte wie üblich und vor ihr erschien eine kleine gelbe Kugel. Erst war sie sehr klein, bis sie immer größer wurde. Das Zaubermädchen hatte schon die Befürchtung gehabt, dass sie in einem Kampf gegen die Werform sein wird. Daher hat sie einige Gegenmaßnahmen im Kopf vorbereitet.

Die Verwandlung von Rokus war fertig, keiner konnte glauben, wie groß er in seiner Werform war. Dieser Behemoth war doppelt so groß wie die von Nitir und hatte eine violette Hautfarbe. Seine Hörner sind viel länger geworden und scheinbar konnte Rokus in dieser Form nicht auf zwei Beinen stehen.

„Das Vater in diese Form geht, kann ich schon verstehen. Dieses Zaubermädchen… könnte vermutlich mir ein paar Probleme machen. Doch nachdem ich ihren Kampfstil gesehen habe, mache ich mir keine Sorgen.“ grinste Rokea schief, aber Risia sah in den Augen auch eine Sorge.

„Wie viele Jahre ist es her, dass wir unseren Anführer in dieser Form gesehen haben?“ murmelt Nitir, der einen Eisbeutel auf dem Kopf hatte. „Wie stark… ist Sherry nur?“

Rokus atmet einfach tief ein und brüllte in einer Lautstärke, dass selbst das magische Schutzschild angegriffen wird. Durch diese Aktion wurde der Rauch um Sherry weg gepustet und alle konnten, sehen, was sie dort macht.

Vor Sherry sah man eine sehr große Kugel, die geradezu ein knisterndes Gefühl gab. „Goldene Lichtkugeln!“ rief Sherry und auf einmal schossen viele kleine Kugeln aus der riesigen Kugel heraus. Die kleinen Kugeln verteilten sich überall im Kampfbereich und schwebten einfach nur in der Höhe. Irgendwann war die große Kugel verschwunden und Sherry begutachtet ihr Werk.

„Wow, hoffentlich ist das der richtige Zauber gegen Rokus.“ staunte Sherry. „Denke, solch ein Zauber wurde bisher noch nicht in einem Turnier eingesetzt.“

„Was… ist das für ein Zauber?“ wundert sich Melaine. „Beschreibe ihn mir, ich spürte gewaltige Magie vor mir.“ bat Neia.

„Erm… Sherry hatte zuerst eine große gelbe Kugel vor sich gezaubert, aus denen kamen viele kleine Kugeln, die sich über das Kolosseum verteilt haben.“ teilte Sina es mit. „Ah… meine Schülerin ist wirklich nicht auf den Kopf gefallen.“ bekam Neia ein Lächeln auf dem Gesicht. „Wartet einfach ab.“

Der Behemoth wirkte sehr misstrauisch über diese Kugeln, aber egal wo er hin will, sie schwebten so, dass er immer in Kontakt mit ihnen kam. Die Augen bildeten sich zu Schlitzen, dann schlug Rokus mit einer Pranke auf eine kleine leuchtende Kugel…

Diese explodierte in einer Lichtbombe, wo Lichtstrahlen rausgeschossen kamen. Diese durchbohrten alle den Behemoth, der laut vor Schmerzen brüllte. Überall floss Blut von seinem Körper runter, seine dicken Muskeln zuckten überall.

„Und diese Dinger sind überall verteilt. Damit hat Sherry diesem Monster den Platz zum Kämpfen genommen!“ jubelt Thomddir… doch nicht mehr lange. Rokus schüttelt den Kopf und starrte Sherry an, dann rannte er auf einmal los. „Er wird doch nicht etwa…“

Und wie der Behemoth dies macht. Er rannte schnurgerade auf Sherry zu und ignorierte jede leuchtende Kugel, mit der er in Berührung kam. Die Explosionen kamen dem Zaubermädchen immer näher und näher…

„Wow… das habe ich jetzt nicht erwartet.“ schluckte Sherry schwer, dann fiel ihr eine Idee ein. Sie steckte Nirwana in den Gürtel, dann hob sie beide Handflächen gegen Rokus. „Eisflächen!“

Mehrere Meter vor Rokus entstand eine große Eisfläche, die wunderschön in einem Blauton schimmert. Sherry ließ sie etwas größer werden und schoss dann abwechselnd Wasserbälle auf Rokus Gliedmaße.

Viele Zuschauer fragten sich, was die Frau da überhaupt macht… Rokus spürte nur Schmerzen an seinem Körper und hat die Eisfläche vor ihm bemerkt, aber mit seinem großen Körper, der nun mehrere Tonnen wog…

Der Behemoth, der durch die Schmerzen seine nassen Beine nicht bemerkte und nun die Eisfläche erreichte, rutschte gegen seinen Willen aus! Durch die nassen Beine hatte Rokus überhaupt keinen sicheren Halt, zusätzlich mit seiner Geschwindigkeit war das Chaos vorprogrammiert.

Ein leichtes Beben ging über das Kolosseum, als Rokus mit dem Kopf auf den Boden krachte, eine große Staubwolke entstand. Das Publikum jubelt laut auf, als Sherry wieder etwas unmögliches umgesetzt hat…

Sherry konzentrierte sich auf die Staubwolke, denn dies wird den Behemoth bestimmt nicht besiegt haben, als auf einmal ein gigantischer Stachelschwanz aus der Staubwolke rauskam. Das Zaubermädchen hatte keine Chance auszuweichen und wollte noch eine Eiswand zaubern, aber zu spät.

Mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit rauschte Sherry über das Kampffeld und krachte gegen die magische Schutzmauer, als der Stachelschwanz sie erwischt hat. Sie konnte überhaupt nicht vor Schmerzen schreien, soviel wurde bei diesem einen Angriff gebrochen.

„Bei allen Göttern… noch ein Treffer dieser Art und ich habe verloren.“ keuchte Sherry mit einem sehr blassen Gesicht, sie fing sofort an zu heilen. Auf einmal hörte sie einen Krach, der Behemoth stand wieder auf und machte sich für den Angriff bereit.

Es sind in der Arena noch Kugeln vorhanden, aber sie halten ihn nicht wirklich auf, wenn er die zerstörten schon so Konsequent ignoriert hat. Sherry schaffte es sich soweit zu heilen, dass sie wieder stehen konnte, doch steckte sie in einem Dilemma.

„Ich kenne… nur einen Zauber, doch Rokus wird nie im Leben stehen bleiben…“ überlegte Sherry fieberhaft nach einem Plan. „Ich… will nicht, aber ich muss.“

Mit neuem Entschluss ging Sherry weiter von der Schutzmauer weg, ihr Kimono ist durch den langen Kampf an vielen Bereichen zerrissen. Beim Aufprall gegen die Mauer ist die Kopfhaut von Sherry aufgeplatzt und hat ihr gesamtes Gesicht fast blutgetränkt.

„Fähigkeitsfreischaltung: Doppel!“ rief Sherry, aber es passierte nichts. Viele wunderten sich, was das eben war, als Sherry nun mehrmals mit den Fingern schnippte. Über das gesamte Kolosseum schwebten überall Elementarvögel. Feuervögel, Eisvögel, Lichtvögel, ein Wunder der Magie.

Diese stürzten sich alle auf den Behemoth, dieser versuchte einige mit seiner Pranke zu zerstören. Es ist die Masse, die ihn einfach überrannte. Schmerzen, überall spürte Rokus nur Schmerzen. Ihm wird die Sicht genommen, die Feuervögel machen ihm weniger aus, die Lichtvögel am meisten.

„Huh?! Woher nimmt Sherry die Mana für diese vielen Angriffe?!“ staunte Christoper. „Das ist ja ein regelrechter Vogelschwarm der diesen Behemoth angreift!“

„INFERNO!“ rief Sherry, sie hat jetzt ihre stärkste Feuermagie eingesetzt. Der Behemoth war auf einmal in einer großen Feuerkugel eingeschlossen, die sofort explodierte. Ein Feuersturm ging in den Himmel, Blitze schossen aus der Säule heraus.

Rokea hat beide Hände auf die Fensterbank gelegt und unbemerkt drückten sich ihre Finger herein. Die Behemoth kannten sie lange genug, dass sie nun besorgt um ihren Vater war.

Als der Zauber vorbei war, schüttelt Rokus sich einmal mit dem gesamten Körper und wollte wieder losrennen, da war er in dem nächsten „Inferno“ drin. Alle reagierten erstaunt, wie Sherry das in der Schnelle nach gezaubert hat. Dabei hat sie diesmal keine Magie oder ähnliches bewirkt!

Was bisher nur Tio und Mio wussten, aber nicht den Effekt von „Doppel“. Diese Fähigkeit wurde zum ersten Mal in dieser Welt freigeschaltet und löst einen positiven Effekt aus, wenn man die Fähigkeit aktiviert: Alle Zauber werden ein zweites Mal aktiviert, ohne dass es irgendwelche Mana kostet. Ob es mit dem Beruf Schwertmagier zusammenhängt, könnte man schon stark vermuten.

„Herrin! Solange eure Fähigkeit aktiviert ist, solltet ihr die Chance nutzen!“ meldet sich Nirwana. „Setzt den stärksten Lichtzauber ein! Ihr wisst, wie ihr ihn bewältigen könnt!“

„Ich weiß, aber… ich habe Angst, ihn damit zu töten.“ war Sherry sich sehr unsicher. „Herrin… dieser Mann steht immer wieder auf. Feuermagie ist… wegen seiner sehr hohen Feuerresistenz nicht möglich. Eismagie könnt ihr nicht die nötigen Zauber, um ihn zu besiegen. Bleibt nur Licht…“ redet Nirwana ein. „Dann ist es so.“ atmet Sherry schwer ein und aus.

Der Behemoth hat sich nach den vielen Zauberangriffen erholt und wirkte nun selber ziemlich träge. Wenn man es nüchtern betrachtet, war Sherry bisher die Einzige, die ihren Kämpfer in der Werform solche Probleme machte.

Nun fing Sherry an wie verrückt mit ihren Fingern zu schnippen. Um Rokus entstanden überall Wassersäulen und Wasserbälle, die ihn von allen Seiten angriffen. Der Behemoth brüllte laut auf und wollte zu Sherry rennen, als mehrere Wassersäulen ihn mitten ins Gesicht trafen.

Es ist der Druck dieser Magie, die ihn ein bisschen verletzt, ansonsten hat es keinen wirklichen Effekt, außer man ist nass. Das Zaubermädchen schnippt sich die Finger blutig, ihr Manapool raste schnell ins Leere.

Nun wurde Rokus wütend und sprang mit dem Oberkörper hoch, sodass er auf zwei Beinen stand. Auf einmal klatschte Sherry beide Händen so stark zusammen, dass nun jeder sie gebannt anstarrte… als Rokus laut brüllte.

Überall wurde das Wasser zu Eis eingefroren. Die Wassersäulen, die Rokus angriffen, wurden eingefroren. Die Wasserbälle, die gerade am Körper des Monsters aufplatzten, wurden eingefroren… Und Rokus selber wurde mit einer Geschwindigkeit eingefroren, dass er keine Chance hatte, sich von diesem spontanen Angriff zu befreien.

Alle staunten, als eine riesige Eisskulptur dort stand. „Um Himmels willen, was hat dieses Mädchen meinen Vater angetan!?“ wurde Rokea nun richtig unruhig.

Doch Sherry wartet nicht ab, sondern setzte nun alles auf eine Karte. Sie umwickelte von beiden Händen die Finger, als würde sie beten. Unter ihr entstand eine gelbe Rune sie fing an zu schweben, ihr blaues Haar wurde komplett silbern.

Am Kopf der Eisskulptur entstanden leichte Risse, scheinbar kämpft sich Rokus durch die dicke Eisschicht, dabei merkte er eine sehr gefährliche Magie vor sich. „Oh nein, dass werde ich nicht zulassen!“

„Sina?! Was macht Sherry? Ich spürte eine sehr mächtige Magie, ich kann die Mana fast schon auf meine Haut spüren!“ war Neia sehr nervös. „Ich… weiß es nicht, aber das wird gleich sehr heftig werden.“ teilte Sina die Nervosität.

Um den eingefrorenen Behemoth entstanden weitere Runen mit Symbolen. Durch die Fähigkeit „Doppel“ entstanden noch mehr dieser Runen. Der Kopf befreite sich aus dem Eis und brüllte in eine Lautstärke, dass weitere Risse um sein Eisgefängnis entstanden.

Doch Sherry ließ sich nicht davon beirren und murmelt weiter ihren langen Zauberspruch. Alle Runen verbinden sich mit mit gelben Linien und ein gigantischer Lichtstrahl ging hoch. Alle Zuschauer schauten erstaunt über dieses Spektakel, weltweit staunen sie alle.

Mit aller Kraft befreite der Behemoth seinen rechten Arm und hielt seine Pranke in Richtung des Zaubermädchens. Auf einmal entstand eine blaue Kugel, wo schwarze Blitze herauskommen. Sie wird immer größer und größer…

Es waren über zwölf Runen auf dem Boden aus jeder Rune kam ein großer weißer Ball empor. Die weißen Bälle flogen in der Luft um den Lichtstrahl herum, immer schneller und schneller…

Der Zauber von Rokus war ebenfalls fertig, er hatte eine Größe angenommen, dass er eine komplette Person schlucken kann. Die weißen Bälle flogen alle in die Mitte des Lichtstrahls und aktivierten nun den eigentlichen Zauber, in der Zeit schoss Rokus seine blaue Kugel nach Sherry.

Zeitgleich trafen beide Zauber ihre Ziele! Der Zauber von Sherry knallte mit voller Wucht auf Rokus, der durch das Licht komplett verschwand. Sherry dagegen wurde von der blauen Kugel ein gesaugt, die in einem blauen Feuersturm explodierte.

Das gesamte Kolosseum wurde so stark mit Magie angegriffen, dass niemand dieses magische Spektakel anschauen konnte, zugleich ist ein heftiges Erdbeben entstanden. Sina hielt Neia fest, denn das war diesmal sehr heftig.

„Sherry!“ war Sina nun leicht panisch. „Geh jetzt nicht raus! Glaub an deine Freundin!“ rief Louis durch das Getöse. „Glaub einfach an sie!“

Rokea dagegen musste von allen Behemoths festgehalten werden, denn nun wurde sie panisch. „PAPA! LASS MICH GEFÄLLIGST LOS!“

„NEIN! DEIN VATER HÄTTE ES NICHT GEWOLLT! WILLST DU IHN WIRKLICH MIT DIESER AKTION ENTEHREN?!“ schrie Nitir. Alle Behemoth rissen die provisorischen Wunden auf, die Risia angelegt hat.

Eine gigantische Staubwolke ging hoch und jeder spürte, dass die Magie im Kolosseum verschwunden ist. Alle panischen Zuschauer beruhigten sich und… warten nun geduldig ab, was hinter der Rauchwolke kommen mag.

Alle Mitglieder der „Monstergruppe“ waren extremst besorgt und beten, dass Sherry es in irgendeiner Form überstanden hat. Hauptsache sie lebt!

Es dauerte mehrere Minuten, dass die Staubwolke sich legt und die erste Person, die man sah war Rokus! Er war wieder in seiner normalen Form zurückgewandelt und kniete auf beiden Knien, dazu war sein kompletter Körper blutüberströmt.

Ein Auge von ihm flatterte stark, dass andere war weiß, sein Auge hat sich stark nach innen gedreht. Man sah, das Rokus sehr sehr schwer atmet, man hörte richtig seinen Atem rasseln. Nun wollte jeder wissen… was ist mit dem Star des Turniers!

Die Staubwolke verschwand immer mehr und mehr, als man Sherry mit einem zerstörten Kimono auf dem Boden sah. „Nein…“ murmelt Sina und ihr drittes Auge ging unbewusst auf. „Bitte…“

Alle waren schweigsam und warten, ob nicht noch was passiert, aber keine Reaktion: „Meine… Damen und Herren, scheinbar…“ wollte Ronda verkünden, als das Publikum auf einmal alle auf Sherry zeigten.

Diese hat einen Arm angewinkelt und Ronda hielt sofort den Mund. In Rokus weißem Auge kam nun die Pupille zurück und konnte dazu nichts denken. Mehr… als Warten kann er nicht.

Dann winkelt sich der andere Arm von Sherry und scheinbar braucht sie mehrere Anläufe, bis sie endlich aufgestanden ist. Viele Brandwunden sah man an ihrem Körper, ihr Kimono ist fast nicht vorhanden und der wenige Stoff schützte ihre intimen Zonen.

Doch was alle sahen: Sherry hatte nur weiße Augen und scheinbar konnte sie nicht mal richtig stehen, als hätte sie überhaupt kein Gleichgewicht. Ihr Haar ist wieder blau geworden, aber scheinbar hat die silberne Haarsträhne sich verbreitert.

Der gesamte Körper vom Zaubermädchen zitterte stark, doch dann machte Sherry einen Schritt nach vorne. Langsam, ein Fußschritt nach dem anderen. Mit der rechten Hand zog sie ihr Schwert Nirwana vom restlichen Gürtel, selbst dies schien ihr unendlich viel Kraft zu kosten.

Keiner traute sich noch zu atmen oder zu blinzeln, denn… jeder wusste es: Sherry hat ihr Bewusstsein verloren, aber der Wille in ihrem Körper ist so stark, dass er weiterkämpft. Bei Sina gingen die Tränen runter und betete nach langer Zeit ihren dunklen Gott an.

Die Fußschritte ziehen alle eine Spur auf dem Boden, doch kam Sherry irgendwie Rokus näher. In der knienden Position konnten beiden sich mehr oder weniger in die Augen schauen. „Du… bist wirklich sehr stark…“ murmelt Rokus.

Sherry kam bei ihrem Gegner an und hob ihr Schwert hoch, dass scheinbar immens an ihren Kräften zerrte. In der Luft zitterte Nirwana so stark, aber bereit… zu zuschlagen. Der Behemoth seufzte und schloss seine Augen, er ist komplett ausgebrannt, um noch irgendwie kämpfen zu können.

Das Zaubermädchen zitterte noch stark, dann schlug sie mit ihrem Schwert zu… vorbei an Rokus und fällt mit ihrem Körper neben ihn. Ein Schock ging durch alle Zuschauer, selbst Rokus öffnete sein Auge und drehte seinen Kopf zu ihr.

Sherry lag auf dem Boden und machte überhaupt nichts mehr. Rokus sammelte seine restliche Energie von seinem Körper und stupste sie mit seinen rechten Arm an, wo Unmengen von Blut herunter tropfte.

Als immer noch keine Reaktion kam, atmete Rokus einmal ein und aus, dann hob er seine rechte Faust gen Himmel.

„ROKUS HAT DIESEN LE-GEN-DÄREN KAMPF GEWONNEN! DIE BLACKSKULLS SIND INS FINALE GEKOMMEN!“

Kapitel 424

Ich bin wiedergeboren und der Grund des Kämpfens?

Suki und Nitir wurden beiden zurück in die Aufenthaltsräume gebracht. Rubina klammerte sich sofort an ihre Mutter und man brauchte mehrere Anläufe, bis man sie wieder von ihr trennen konnte. Sherry hielt sie von der Seite und redete ruhig auf sie ein.

Zada sowie Kyllia versorgten sie mit ihren Erste-Hilfe-Fähigkeiten und am Ende glich Suki einer Mumie.

„Wow… anders kann man es nicht sagen, aber einfach Wow.“ konnte Zada sich nicht mehr zurückhalten. „Sie hat es geschafft, ein Unentschieden mit dem Champion rauszubekommen.“

„Ehrlich… ich weiß nicht, ob ich es wirklich besser hinbekommen hätte. Nitir… war so… wie soll ich sagen? Vermutlich hätte er den einen oder anderen Dämonengeneral in den Hintern treten können.“ musste Kyllia zugeben.

„Wir können wirklich sagen… das Suki stark ist.“- „Genau, trotz der extremen Unterschiede bei den Attributen, hat sie es trotzdem geschafft, dass keine Seite einen Vorteil herausziehen konnte.“ lobten die Zwillingsvampire.

„Erm… so ungern ich das Fragen muss, aber wer wird den letzten Kampf führen?“ fragte Wolf in die Runde. Kyllia und Sherry schauten sich in die Augen, denn beide wussten, wer jetzt noch kommt.

„Ich denke, wir vertrauen Suki und halten uns an ihren Plan Sherry.“ sprach Kyllia ihren Gedanken laut aus. „Der Letzte ist noch stärker als Nitir. Warum er nicht der Champion ist, verstehe ich nicht so, aber es wird schon seine Gründe haben.“

„Bist du… dir wirklich sicher?“ fragte Sherry und Kyllia nickte. „Ja bin ich. Vermutlich kann ich ihm ein paar mal ins Gesicht schlagen, doch traue ich gerade diesem Mann zu, dass er alles tun wird, um ins Finale zu kommen.

Du hast doch noch ein paar Tricks im Ärmel oder nicht? Wenn du wirklich mit meiner Schwester ein Duell machen willst, denke ich schon, dass… Rokus eine sehr gute Messlatte ist. Besiegst du ihn, kommen wir alle weiter aber was wichtiger ist… Du weißt dann, wie stark du geworden bist.“

Sherry schloss kurz ihre Augen und ließ die Worte in sich gehen, dann nickte sie. „Ich werde als nächstes gehen, aber vorher will ich mich umziehen.“ sagte Sherry ernst zu Wolf. „Wie sie wünschen…“

Alle Behemoth´s hatten ein schockiertes Gesicht, naja… bis auf Rokea. Nitir liegt mit weißen Augen auf dem Boden und Risia vernäht seine Wunden, die Suki ihm zugefügt hat.

„Das… gibt es nicht. Nitir… konnte nicht gegen Suki gewinnen?“ flüstert Nijus. „Dann… hat er…“ „Seinen Champion ab heute verloren.“ meldet Rokea aus der Ecke.

„Ein Champion der Behemoth, der seinen Gegner nicht bezwingen konnte, ist kein Champion mehr. So sind die Regeln. Klar und verständlich für jeden. Tja, keine Ahnung wie Suki ihn bekämpft hat, aber er hat sie sich ausgesucht, also…“

„Gib Ruhe!“ war Rokus sauer. „Das weiß jeder von uns, du brauchst nicht extra Salz in die Wunde zu streuen!“

„Entschuldigung Vater, meine ja nur.“ hob Rokea beide Hände hoch und rollte ihre Augen. „Nun liegt es letztendlich bei dir, wie üblich.“

„Hrm… wer ist mein Gegner?“ verzog Rokus sein Gesicht und schaut sich seinen Berater an. „Sherry ist die letzte Kämpferin.“

„Hmm… Sherry…“ verschränkt Rokus seine Arme. „Aus dem Mädchen… werde ich irgendwie nicht richtig schlau raus. Ich habe alle ihre Kämpfe gesehen und… eigentlich sollte sie immer ihrem Gegner unterlegen sein… Und doch schaffte sie es immer wieder siegreich aus den Kämpfen zu kommen.“

„Du hast doch nicht etwa Angst oder Vater? Wenn du dir solche Sorgen machst…“ bot Rokea sich grinsend an, wissend das ihr Vater dies eh ablehnen wird.

„Irgendwie… bin ich nun ein bisschen von dir enttäuscht Rokea. Gerade du müsstest es am besten wissen, wie ich denke. Wie ich meine Pläne für uns alle schmiede sowie für unseren Clan.“ sagte Rokus dies knallhart zu seiner Tochter.

Diese riss erstaunt ihre Augen auf und sagte dazu nichts mehr, scheinbar hat die Aussage sie mehr als getroffen. „Dann frag sie doch einfach wenn du so ein Problem damit hast…“

„Das ist eine sehr vernünftige Idee.“ kam auf einmal das Lob und Rokus schaute den Berater an. „Ich möchte mein Veto einsetzen…“

„Nochmal Sina, wir sind beide doch der gleichen Meinung, dass Nitir deiner Freundin klar überlegen war. Ich verstehe nicht, was sie gemacht hat, dass er bewusstlos geworden ist.“ hakte Zhin bei der Dämonenkönigin nach.

„Ich kann es nicht abstreiten, die Attribute von Nitir und meiner Tochter waren klar zu sehen. Was Nitir nicht wusste ist der spezielle Dolch, den Suki hat. Du erinnerst dich an Siremmic?“ fragte Sina und Zhin nickte.

Sina erklärte ihrem Freund, was das für ein Monster war und wie er mit seinem Schatten gearbeitet hat. Den Monsterstein von der Götterbestie bekam Suki, dessen Dolch nun die gleichen Fähigkeiten beherrschte.

„Wow… das ist das erste Mal, dass ich so was höre. Damit ist es egal, wie hoch die Attribute sind, der Schatten hat nichts oder? Keine Werte, keine Resistenz oder ähnliches, er ist für jeden angreifbar.“ zollte Zhin Respekt.

„Richtig. Suki meinte, er wäre schwer zu handhaben, aber wir haben es alle gesehen oder? In ihr schlummert wirklich das Talent einer starken Kämpferin, wenn sie es trotzdem so schnell gebändigt bekam.“ hörte man den Stolz aus der Stimme.

„Meine Damen und Herren… der letzte Kampf war tatsächlich sehr unerwartet gewesen. Wir haben noch nicht so herausgefunden, WIE Suki es geschafft hat, den Champion Nitir zu besiegen, so endete der Kampf mit einem Unentschieden.

Damit ist der letzte Kampf im Halbfinale ausschlaggebend, welches Team ins Finale kommen wird. Alle können sich nun denken, wer nun kommen wird…“ machte Ronda das Publikum wieder heiß. Erst war eine Stille, bis sie alle anfingen laut zu jubeln.

„Richtig! Von den „Blackskulls“ wird der Anführer von seinem Clan kommen, niemand anderes als Rokus!“ und das Publikum jubelt auf.

„Auf der anderen Seite… kommt der Star des Turniers…“ Nun jubelt das Publikum erst richtig laut auf, das Ronda sich kurz unterbrechen musste. „Wow… Eure Euphorie ist wirklich ansteckend. GENAU! Aus der „Monstergruppe“ kommt Sherry!“

Die Heldengruppe in der Burg freuten sich alle, dass ihr Vorbild Sherry wieder kommt. Jeder Kampf zwischen den Tiermenschen und den exotischen Kämpfern haben sie mit Spannung angeschaut. „Hoffentlich… wird Sherry das packen.“ murmelt Miyu.

Selbst Emilia im Büro fiebert wieder mit, aber auch der Elfenfürst Triandal schaut sich den Kampf an. „Ich… weiß wirklich nicht, was ich von Gräfin Sherry halten soll…“

Als erstes kam Sherry raus und Sina musste zweimal hinschauen, wie ihre Geliebte sich gekleidet hat. Sie trug weiterhin ein Kimono, der aber komplett schwarz war und um die Brust das Dämonenzeichen von dem Ring, den Sina trägt.

Ansonsten hat Sherry sich ihr blaues Haar zu einem Pferdeschwanz geschnitten und hat sich ein bisschen Make-Up gegeben, damit ihre Schönheit noch mehr hervorsticht. „Wow…“

„Uh… der Druck, irgendwie…“ murmelt Sherry, als sie von allen Zuschauern angestarrt wird. „Worüber macht ihr euch JETZT noch Sorgen? Ihr habt doch Lisa und Arzexos besiegt unter ebenfalls schwierigen Bedingungen.“ muntert Nirwana sie wieder auf.

„Diesmal werdet ihr gegen jemanden kämpfen, der nochmal schwerer zu besiegen ist. Wo ist das Problem? Ich stehe an eurer Seite, ihr habt nun die Erfahrung aller vergangenen Abenteuer im Kopf. Bevor ihr fragt, aber irgendwie teilen wir bedingt unsere Erinnerungen.“

„Aha…“ machte Sherry einen neutralen Gesichtsausdruck. „Außerdem… ich weiß nicht warum, aber alle gesammelten Exp in eurer Seele haben sich frei entfaltet. Ihr habt doch euer Level sowie die anderen Fähigkeiten gesehen, die ihr nun habt.

Zusätzlich hat eure Frau mal eben euch zu einem Schwertmeister gemacht, was ihr in eurem gesamten Leben noch nie wart. UND eine weitere Trumpfkarte mit mir, macht euch nicht selber fertig. Eure Freunde stehen alle hinter dir.“

„Manchmal… würde ich dich gerne wegwerfen, dann schaffst du es mich wieder soweit zu motivieren, dass ich dich gerne umarmen möchte. Du bist nicht irgendein Gottesschwert oder?“ lächelt Sherry. „Das weiß ich nicht, ich wurde von der Göttin erschaffen und ihr habt mir das Leben geschenkt, vielleicht steckt dahinter ein größerer Plan. Doch konzentrieren wir uns auf das jetzt und hier!“

Sherry stand vor ihrem Kreis und sah ihren Gegner kommen. Rokus war von allen Behemoth´s stets der Größte gewesen, vermutlich vier Köpfe größer als Sherry. Durch seine Haare sowie seinem dunkelbraunen Bart kommt man schnell auf den Gedanken, dass es auch ein Löwenkopf sein könnte.

Der Behemoth trug die ähnlichen Klamotten wie Nitir, nur dass diese nur eine graue Farbe hatten. Sein riesiges Schwert an der Seite konnte man nicht übersehen und Sherry ahnt jetzt schon, dass es nicht leicht sein wird, an seine Nähe zu kommen. Doch was jeden wundert ist, dass neben Rokus ein Affenmensch folgte.

„Meine Damen und Herren… Rokus setzt sein Veto ein… Das Veto des Sprechens, weil er mit Sherry in der Öffentlichkeit sprechen will.“ musste Ronda selber verarbeiten was ihr eben mitgeteilt worden ist. Das gesamte Publikum, aber auch die anderen Teilnehmer reagierten alle erstaunt.

Rokus stand vor seinem Kreis und bekam vom Affenmensch das Mikrofon, dann schaute er mit seinen blauen Augen Sherry sehr ernst an.

„Mein Name ist Rokus, Anführer der „Blackskulls“ und auch von dem Behemoth-Clan. Die gesamte Welt wusste, dass wir die stärksten Tiermenschen sind, den Beweis haben wir in diesem Turnier wieder gezeigt…

Und doch ist deine Gruppe mit unseren Kämpfern ebenbürtig, dass einige an die Grenze des Todes gekommen sind. Das ist normal in einem so großem Turnier wie dieses hier, doch… dass JEDER Kämpfer alles geben muss, normalerweise erlebt man das eher im Finale.

IHR alle gebt uns das Gefühl, dass wir schon längst im Finale angekommen sind. Mich schaudert es, dass… ich mir Sorgen um das Finale machen muss. Das wäre das erste Mal für die Behemoth, dass sie schon vorher Probleme bekommen.

Jeder hat seine Gründe für dieses Turnier. Gold, Ruhm, Gegenstände oder eine Legende zu werden… Zaubermädchen. Aus welchen Grund bist du mit deiner Gruppe hier. Ich habe deine Kämpfe gesehen und…

Immer waren es deine Kämpfe gewesen, wo jeder ein Kribbeln in den Finger bekommt. Was ist DEIN Grund, dass du weiterkämpfst? Du hast gegen einen sehr alten Vampir gekämpft und seine Schwäche ausgenutzt.

Du hast gegen einen sehr alten Dämonengeneral gekämpft, der bisher noch nie besiegt worden ist und doch schaffst du es. Ich würde dich gerne besser verstehen.“ strahlte Rokus bei seiner Rede ein Charisma aus, dass jeder von seiner Rede gebannt war.

„Was für ein Mistkerl, damit kann man seine Gegner ebenfalls demotivieren.“ knurrte Sina leicht wütend. „Hätte nicht gedacht, dass sie auch solche Züge machen würden.“

Rokus gab das Mikrofon dem Affenmensch, der damit zu Sherry ging und es ihr entgegenstreckt. Man sah es Sherry an, dass sie damit überfordert war. Sie hat noch nie eine Rede in der Öffentlichkeit gehalten und spontan fiel ihr auch nichts ein… dann sah sie Sina, die ein besorgtes Gesicht macht.

Sherry atmet mehrmals ein und aus, danach schaute sie ihren Gegner ebenfalls mit ernsten Augen an: „Mein Name ist Sherry, eine Kämpferin der „Monstergruppe“. Deine Frage… ist nicht unbedingt einfach zu beantworten, deswegen werde ich ein bisschen von mir erzählen.

Früher war ich nur eine einfache Abenteurerin gewesen, die mit dem Titel „Pechvogel“ geboren ist. Allen in meiner Nähe verursachte ich nur Unglück, auch mir selber. Dies… ging mehrere Jahre lang so, bis ich eine Person kennengelernt habe, die mir die Augen geöffnet hat.

Das ich meinen Titel und meine Schwäche, die ich früher hatte, nicht als Nachteil betrachten soll. Es… hat mehrere Ansätze gedauert, bis ich mich selber akzeptiert habe, wie ich bin. Die meisten… werden schon erkannt haben, dass ich ein Mischling bin. Halb Mensch, halb Elf, doch das scherte der Person überhaupt nicht.

Ich bin so, wie ich bin. Mithilfe der Person habe ich angefangen, ein höllisches Training durchzuziehen, dabei habe ich jede Menge Freunde kennengelernt… Jeder hat sie in diesem Turnier kämpfen gesehen und ich kann nicht stolzer sein als jetzt zu sagen, dass froh bin, mit allen befreundet zu sein.

Suki, Tio, Mio, Nea, Lara, Mel, Kyllia, Louis, Christoper, Neia, Falco, Thomddir, Melaine. Dank allen wurde ich nun zur dieser Person, die ich jetzt bin. Louis und Neia waren meine persönlichen Lehrmeister gewesen und dank meiner speziellen Person haben wir einen komplett neuen Kampfstil entwickelt.

Wenn ich ehrlich sein darf… die Monstergruppe wurde gegen ihren Willen zu diesem Turnier angemeldet… Bis wir alle gemeinsam trainiert haben und Suki´s Vergangenheit kennengelernt haben.

Nun sind wir soweit gekommen… wir haben gegen Vampire, Dämonen und die schlimmsten Attentäter gekämpft, wie können wir JETZT einfach aufhören, weiter zu machen? Wir haben es uns zum Ziel gemacht, ins Finale zu kommen und gegen die „Abenteurergruppe“ zu kämpfen.

Ich trage daher nun eine Bürde für meine Gruppe. Eine Last, die ich aber gerne tragen werde, weil ich alles geben werde… Und wenn ich ehrlich bin, bin ich auch ein bisschen egoistisch. All das Training, was mir widerfahren ist. All die Kämpfe, wo ich beinahe gestorben wäre…

Ich will es wissen, ob ich stark bin. Ich möchte… dieser Person… Sina heißt sie, zeigen, dass ich stark geworden bin. Doch das muss ich beweisen können. Das gab mir die Kraft, aufzustehen und gegen das Unmögliche zu kämpfen.

Alle meine Freunde waren sich eines sicher. Das ihr, Rokus, der stärkste Kämpfer seid in eurer Gruppe und… ich werde euch den schwersten Kampf des Lebens bieten!“

Es herrschte eine Stille im Kolosseum, teilweise sogar auf der Welt. Jeder verinnerlicht die Worte, die Sherry eben gesagt hat, als der erste klatschte. Es war Rokus, der ein Grinsen auf dem Gesicht hatte. „Respekt… Zaubermädchen.“

Als wäre ein Ventil geöffnet, jubelte das Publikum nun in einer Lautstärke, dass man es weit über die hinaus Stadt hören konnte. Melaine gab Sina ein Taschentuch und sie schaut verwundert die Wolfsfrau an, die ebenfalls Tränen im Gesicht hatte. „Du weinst fürchterlich Sina.“

„Huch? Ah… stimmt. Ich weine oder?“ lächelt Sina sehr schief. „Das… hat mich jetzt wirklich vom Hocker gehauen, was Sherry gesagt hat.“ Jeder der Abenteurer war hörbar am schniefen, aber auch die Freunde in der Monstergruppe. „Ach Mensch, wie kann Sherry so was sagen, wenn Suki im Tiefschlaf ist!“ schniefte Kyllia.

„Bin ich nicht…“ murmelt Suki vom Boden aus und man sah, dass sich die Mullbinden am Gesicht mit Wasser füllten. „Wir können wirklich alle Stolz auf Sherry sein.“

„Meine Damen und Herren… ich finde keine Worte. Ich habe mir auch nie Gedanken gemacht, aus welchen Gründen man an diesem Turnier teilnimmt. Jeder trägt scheinbar seine Sorgen und Ziele mit sich und… es war schön den Grund von Sherry zu kennen.“ fielen ein paar Tränen von Ronda runter.

„Das Sherry so ein Leben hatte, war mir überhaupt nicht bewusst.“ murmelt Miyu. „Dabei wirkte sie doch immer so fröhlich.“

„Meistens sind es aber diese Personen, die eine sehr schwere Vergangenheit haben. Irgendwie… macht es mich glücklich, dass wir sie als Trainerin haben.“ grinste Davino. Amy und Matthieu schauten sich gegenseitig nur an und behielten ihre Gedanken für sich.

„Denke… egal wie der Kampf ausgeht, aber Sherry hat mit ihrer Art wohl die Herzen vieler Tiermenschen gewonnen. Das waren Qualifikationen, die ein würdiger Anführer haben würde.“ murmelt Rokea. „Meinst du?“ fragte Risia.

„Ja. Sie weiß was es bedeutet Verantwortung zu tragen und denkt auch gleichzeitig an sich selber. Sie wird vermutlich Vater das Leben nicht einfach machen, aber er ebenfalls auch nicht. Er hat sie vollkommen als Gegnerin anerkannt und das wird für Sherry ebenfalls nicht einfach werden.“ nickte Rokea.

„Manchmal… vermisse ich diese Seite an dir, weißt du das? Du bist die ganze Zeit ein Ekelpaket, aber sobald du deine sanfte Seite zeigst, erkennt man dich nicht mehr wieder.“ grinste Risia.

„ … “

Kapitel 423

Ich bin wiedergeboren und die schwersten Kämpfe? V

Risia zog sich um mit Hilfe von Rokea, die einen großen Umhang hielt. „Sina… war fürchterlich. Wie konntest du die ganze Zeit in Ruhe schlafen, wenn da so ein… Monster anwesend ist Nitir?!“

„Ich weiß nicht so genau, was dein Problem ist? Ich hab mit ihr um die Wette getrunken, eine Schlacht ausgetragen und ein stabile Holzmauer aufgebaut. Wenn man sie näher kennenlernt, ist das eine nette Person.“ zuckte Nitir die Schulter.

„Du hast vergessen zu erwähnen, dass sie am Anfang einen Streit mit uns provoziert hat.“ murmelt Nijus vom Boden aus. „Ohne Belinda… will ich das Ergebnis nicht mal kennen.“

„Manchmal muss man gewisse Hürden überwinden, um den wahren Charakter einer starken Person zu kennen.“ grinste Nitir. „Was ICH mich immer frage ist, ob sie wirklich nur ein Dämon ist oder wie Zhin sie immer spöttisch betitelt, eine Dämonenkönigin. Als ich sie gefragt habe, ob sie eine sei, hat Sina es nur verneint.“

„Ho? Das würde aber Sinn machen, wenn sie eine wäre.“ meldet sich Rokea mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. „Dämonen sind vielleicht stark, aber wir haben nun genug auf diesem Turnier kämpfen gesehen, dass ihre mit Sina´s wirklich stark zu unterscheiden sind.

Heißt es nicht immer, ein Dämonenkönig wäre auf dem Niveau einer Götterbestie? Sie hat drei getötet, also Nitir… vielleicht solltest du nicht ALLES glauben, was man dir sagt.“

Risia legte sich eine schwarze Augenbinde um das kaputte Auge und sah nun aus wie eine Piratin. „Mir ist es egal was sie ist, doch… Die unausgesprochene Drohung habe ich schon mitbekommen. Wenn wir einen von der Monstergruppe töten, wird Sina sich an dem Mörder rächen.“

„Würden wir ja nicht anders machen oder?“ schnaufte Rokea durch die Nase. „Tja… damit haben wir wieder einen Ausgleich bekommen. Soll ich die eine Runde kämpfen, damit wir ins Finale kommen? Meine nur.“

„Nein, du wirst nichts machen. Nitir wird als nächstes kämpfen.“ teilte Rokus seinen Entschluss mit. „Scheinbar werden wir es mal wieder irgendwie regeln müssen.“ „Dann ist es so.“ nickte Nitir und lässt die Knöcheln knacken. „Mal schauen… wen sie schicken.“

„Ich mache mir Sorgen um Nea.“ teilte Rubina es mit. „Sie sah ziemlich verletzt aus.“ „Keine Sorge, Sina kümmert sich um sie. Neia wird sie schon irgendwie wieder auf die Beine bekommen, denn Sherry braucht ihre Energie noch selber.“ beruhigte Suki ihre Tochter.

„Puh, dann sind es nur noch Nitir und Rokus übrig oder? Wobei wir ja immer noch nicht wissen, wer gegen Nitir kämpfen soll?“ grinste Kyllia schräg.

„Wo sie es gerade ansprechen, aber in die nächsten Runde wird der Champion Nitir kämpfen. Wen wollen sie in den Ring schicken Miss Suki?“ fragte Wolf.

„Hm… ich denke Kyllia. Dieses Mal braucht man sich keine Sorgen machen, dass dein Gegner dir irgendwelche Knochen bricht, dass du Kampfuntauglich wirst.“ schaute Suki die Dämonin an. „Außerdem hast du doch mehr Kampferfahrung als ich.“

„Der hat immer noch höhere Attribute als ich, hoffentlich kann ich es mit meiner Erfahrung…“ wollte Kyllia es mitteilen, als Wolf sie unterbricht. „Es tut mir leid zu sagen, aber der Champion setzt sein Veto ein und will Miss Suki als Kämpferin haben.“

Alle rissen erstaunt ihre Augen auf, mit diesem Zug haben jetzt nicht gerechnet. „Das ist… nun unerwartet.“ murmelt Suki.

„Warum will Nitir dich ausgerechnet haben? Irgendwie macht es keinen Sinn…“ grübelt Sherry sofort. „Ob es daran liegt, dass du jeden Ungesehenen bezwungen hast?“

„Wenn man es so betrachtet, leuchtet es ein bisschen ein. Suki ist doch mehr oder weniger DIE Kämpferin, die alles aus ihrem alten Clan kann oder?“ schaute Lara jedem in die Augen.

„Es bringt nichts, darüber zu grübeln. Dann werde ich ihm dem Wunsch doch erfüllen und ihm den Kampf des Lebens bieten.“ grinste Suki schräg, aber man sah ihre Sorgen in den Augen.

„Meine Damen und Herren, nun kommen wir in die fünfte Runde des Halbfinales und… freut euch. Niemand anderes als der Champion Nitir wird nun den Kampf bestreiten!“ teilte Ronda mit und das Publikum jubelt laut auf.

„Wow, scheinbar ist Nitir doch ein bisschen beliebt.“ grinste Sina. „Dabei macht er nicht unbedingt immer den Eindruck oder?“ „Nö, vielleicht hat er es deswegen bei uns so genossen.“ nickte Zhin.

„Und noch etwas! Nitir setzt sein Veto ein und will… niemand… anderes… kämpfen… als… GEGEN SUKI!“ nun konnte das Publikum sich nicht mehr zurückhalten. Scheinbar hat sich die Meinung vieler Tiermenschen gegenüber von Suki geändert. Liegt es an ihrer Rede? An ihrem Kampf? Oder sogar die Verzeihung ihrer verstorbenen Mutter? Niemand wird das jemals genau erfahren.

Suki umarmte ihre Tochter und schaute jedem ernst in die Augen, dann ging sie raus. Sie trug einen gelben Kimono mit schwarzen Streifen, wie die eines fürstlichen Tigers. Unterwegs zog sie ihre beiden Dolche raus und ließ sie durch die Finger gleiten.

Aus der Ferne sah sie Nitir kommen. Sie hat ihn nie wirklich genau angeschaut, nun hatte sie die Gelegenheit dazu. Nitir war zwei Köpfe größer als sie, trug lange schwarze Haare nach hinten. Eine einfache dunkelblaue Stoffhose mit einem dunkelblauen Ledermantel. An der Seite sah man sein langes Schwert hängen. Ansonsten hat er die üblichen Merkmale seiner Tierrasse.

Der Behemoth hatte einen Dreitagebart und sehr grüne Augen. Beim gehen konnte man seinen

nackten Oberkörper durch den Mantel sehen und… man sah sehr viele Narben. Beide Tiermenschen stellen sich vor ihren Kreis und schauten sich tief in die Augen.

„Mein Name ist Nitir, Champion der Behemoths. Ich habe deinen Kampf gegen deinen Clan beobachtet und… muss dich bewundern. Wie kann eine so kleine Person wie du so ein großes Herz haben? Woher nimmst du die Kraft, gegen jeden der Ungesehenen zu kämpfen und dann allen auch noch zu verzeihen?“ stellte sich Nitir vor.

„Deine Rede gegen alle Tiermenschen auf der Welt und deine Rede gegen deinen Vater… Ich bin ehrlich, vorher habe ich mir nie Gedanken über euch gemacht, bis ihr die Rede gehalten habt. Es ist nicht richtig gewesen von deinem alten Clan, dir all die… dummen Vorwürfe zu machen.

Wie kann ein Kind schuld an Traditionen sein, die zuvor verboten waren? Und doch standest du mutig mitten im Sturm und hast tapfer gekämpft. Du hast alle sechs Kämpfer überlebt und gewonnen. Macht dich das nicht zur perfekten Mishoi? Ich wusste nur eins… Um jeden Preis wollte ich gerne gegen dich kämpfen.“ sagte Nitir es sehr ernst.

Suki war erst mal sprachlos, damit hat sie überhaupt nicht gerechnet. „Erm… danke, dass ich so einen bleibenden Eindruck bei dir hinterlassen habe. Ich… weiß nicht wie ich es dir erklären soll, woher ich meine Kraft habe. Vermutlich weil ich endgültig mit meiner Vergangenheit abschließen möchte, damit ich einen freien Blick in die Zukunft habe.

Außerdem habe ich eine Familie und viele Freunde, dir hinter mir stehen. Wie könnte ich nach all den Gemeinsamkeiten NICHT alles geben? Das würde ich mir selber nicht verzeihen.“ lächelt Suki zuckersüß.

„Mit der Vergangenheit abschließen, um die Zukunft klarer zu sehen… Ich verstehe. Suki, ich erkenne dich als meinen Gegner an.“ zog Nitir sein Schwert aus der Scheide. Er nahm den Griff mit beiden Händen und teilte es in zwei Schwerter.

„Verwandelt euch Hoffnung und Zerstörung!“ befahl der Behemoth und die Schwerter taten dies. Das eine Schwert nahm eine schwarze Farbe an der Schneide an, das andere Schwert eine gelb leuchtende Farbe, ähnlich wie es bei Sherry´s Schwert der Fall ist. Die Klingenform war die eines einfachen Schwertes gehalten.

„Dann werde ich euch gebührend empfangen. Schattendolch!“ nickte Suki und ließ ihren rechten Dolch verwandeln. Es passierte nicht viel, nur das schwarze Rauchfäden hochgingen. Beide Kämpfer stellten sich in den Kreis und signalisierten, dass sie mehr als bereit sind.

„Meine Damen und Herren… der Champion erkennt Suki an. Das hat Suki auch mehr als verdient, wenn man bedenkt, mit welcher Energie sie ihre Kämpfe gewonnen hat! Wollen wir sie nicht länger auf die Folter spannen… Drei… Zwei… Eins… KÄMPFT!“

„Allesschneider!“ nutzte Nitir sofort und ein schwarzer Schnitt raste auf Suki zu. Sie sprang zur Seite, als der Champion den nächsten „Allesschneider“ einsetzte, diesmal aber horizontal. Sofort rollte Suki unter die Fähigkeit nach vorne zu ihrem Gegner.

Der ließ sein schwarzes Schwert auf sie fallen, das sie mit beiden Dolchen abfing… und durch die Kraft in den Boden gerammt wird. Ein großer Kreis ging um sie in die Tiefe und eine Staubwolke wirbelte hoch.

„Frage mich, welche Elemente seine Schwerter haben. Beim leuchtenden würde ich darauf tippen, dass es Licht ist, aber das schwarze? Kann Dunkelheit oder Leere sein.“ rätselt Sina.

„Ich tippe auf Dunkelheit, weil Leere ist schwerer zu handhaben.“ meinte Zhin. „Irgendwie bist du unbesorgt wenn es um deine Freundin geht?“ „Als ob Suki sich so schnell besiegen lässt.“

Nitir merkte, dass er noch auf Widerstand trifft und als die Staubwolke verschwand sah man Suki. Sie liegt auf ihren Rücken und drückt mit ihren Füßen ebenfalls gegen die Dolche. Erstaunt riss der Behemoth die Augen auf.

Suki sah man die Anstrengung am Gesicht an, aber sie konnte ein Grinsen nicht verkneifen. Ihr Katzenschwanz wickelt sich um seine Hand, dann drückte sie das Schwert von Nitir hoch. Durch die Aktion wird der Arm nach oben gedrückt und Suki kommt direkt hinterher, dabei schlug sie mit ihren Dolch zu.

Doch Nitir wehrte den Angriff mit dem Schwert ab und musste ebenfalls grinsen. „Das ist das erste Mal, dass eine Katze mich so um die Finger wickelt.“ Suki ließ ihren Schwanz los und versuchte noch ein paar weitere Angriffe mit den Dolchen, doch Nitir wehrte sie ohne Probleme ab.

Aus nächster Nähe schoss Suki ein paar Shuriken auf den Behemoth… die er alle mit seinem Mund auffing. Sofort ging ein Staunen durch das Publikum, selbst das Katzenmädchen sieht so was zum ersten Mal.

Nitir spuckte die Sterne einfach zur Seite und setzte die nächste Fähigkeit ein: „Schwertwirbel!“ Ein Sturm voller Schwerter viel auf Suki, die blitzschnell die Angriffe analysierte… und wie eine Tänzerin auswich.

Links, rechts, oben, unten, diagonal, Suki schafft es immer im letzten Moment auszuweichen. Ihr Kimono dagegen litt sehr darunter, es fallen immer mehr Stofffetzen runter. „Schwertwirbel!“ „Schwertwirbel!“ „Schwertwirbel!“ „Schwertwirbel!“ „Schwertwirbel!“

Nitir setzt die Fähigkeit ununterbrochen ein, Suki schaffte es irgendwie die Dolche in den Gürtel zu stecken, sodass sie auch mit Salto´s ausweichen konnte. „Wie… wunderschön sie das macht.“ dachte Nitir nur.

Ob bewusst oder unbewusst, aber Nitir drängte Suki gegen die magische Schutzmauer. Dies bemerkte sie und machte etwas unerwartetes: Sie drehte ihrem Gegner den Rücken zu und rannte auf die Mauer zu.

Der Behemoth hörte mit der Angriffsserie seiner Fähigkeit auf und war mit wenigen Schritten wieder hinter Suki… Diese nutzte die Schutzmauer, indem sie darauf weiter lief und sprang… mit beiden Füßen ins Gesicht von Nitir.

Doch der Champion wäre nicht DER Champion, wenn er darauf keine Antwort hätte. Nitir nutzte die Kraft und die Rotation hinter dem Angriff und schlug mit seinem Stachelschwanz beim Drehen an die Seite von Suki.

Das Katzenmädchen bekam das Gefühl, dass sie ein Baum getroffen hat und flog rollend über die Arena. „Whew… das hat mich doch ein bisschen überrascht.“ grinste Nitir schräg und rannte auf seine Gegnerin zu.

Suki zog beide Dolche aus dem Gürtel und benutzte sie als Bremse, wo über dem Boden eine lange Bremsspur zu sehen war. Dann musste sie heftig husten, dass sie dabei ihr Gesicht vor Schmerzen verzog.

„Was für ein Schlag… wieso… sehe ich bei ihm keine Fadenkreuze? Es ist, als hätte er keine Lücke in der Verteidigung.“ überlegte Suki eine Taktik. Sie starrte ihren Schattendolch genauer an und betrachtet den Kampfplatz. Wie die Sonne scheint, wo schon Schatten herrscht.

Bis Suki merkte, dass Nitir angerannt kam. Sie ließ ihn kommen, denn sie wird noch genug Energie für den Kampf brauchen, daher schaut sie seinen Schatten an… Erstaunt sah sie in seinem Schatten sehr viele Fadenkreuze.

„Danke Mutter…“ lächelt Suki, die endlich eine Chance gegen den Champion sieht. Sie stand auf und rannte etwas schräg zu ihrem Gegner, damit der Schatten zu ihren Bedingungen angepasst ist.

Dann war es wieder soweit… Nitir erreichte Suki und schlug abwechselnd mit seinen Schwertern nach ihr. Hätte sie nicht dieses Training mit Sina gehabt, sie wüsste überhaupt nicht, wie man den Angriffen ausweichen soll.

„Man hat mir mal gesagt, dass wir die stärksten Tiermenschen der Welt sind. Weil wir in der Lage sind zu zaubern und unsere Werform sehr stark ist. Doch dein Clan gehört zu den tödlichsten Tiermenschen.

Was ist nun stärker? Du oder ich? In deinen Kämpfen hast du all deine Talente gezeigt und wenn ich mich nicht irre, hättest du sogar gegen deinen Vater eine Chance gehabt, wenn du nicht so fertig gewesen wärst.“ meinte Nitir bei den Angriffen.

„Das kann ich dir leider nicht beantworten, außerdem bin im Clan von meiner Mutter Sina! Dort können nur die stärksten, verrücktesten und liebevollsten Personen sein. Ich… bin nicht der Kämpfer, den du in mir siehst, ich bin nicht der tödlichste Ninja oder Mishoi.“ wich Suki bei den Angriffen aus und wundert sich ein bisschen, dass sie sich normal unterhalten können.

„Nein, aber ein gnadenvoller Ninja ist ein viel schrecklicherer Gegner.“ sagte Nitir nur, dann leuchten beide Schwerter stark auf. „Schwert der Vollstreckung!“ Aus beiden Klingenspitzen schoss auf einmal ein Strahl der entsprechende Schwertfarbe raus.

„Erinnert mich an den Limit Break aus FF8 von Squall.“ staunte Sina bei dem Angriff, die anderen Teilnehmer schauten auch alle in den Himmel.

„Jetzt oder nie.“ dachte Suki nur und sprang… Nitir dachte, sie wollte wieder auf ihn zuspringen, aber sie sprang auf seinen Schatten zu. „Was… machst du ARGH!“ wollte Nitir verlangen, da hat Suki mit dem Knauf auf den Kopf des Schattens geschlagen.

Die Fähigkeit wurde abgebrochen und Blut floss von seinen Kopf runter, Nitir hatte auf einmal fürchterliche Schmerzen. „Was… war das?!“ verlangte der Champion von seiner Gegnerin zu wissen.

„Puh… dann funktioniert das wenigsten.“ seufzte Suki leicht, denn sie hatte Angst… wenn sie etwas vom Schatten „abschneidet“, dass sie den Champion damit tötet. „Mutter würde das vermutlich ausnutzen, aber…“ blieb Suki weiterhin standhaft.

Sie sprang mit einen Salto nach hinten, als Nitir mit beiden Schwerter zuschlagen wollte. Scheinbar war der Angriff für ihn ein bisschen zu hoch und suchte nach der Ursache. „Sag mir wie du es gemacht hast!“

„Nein!“ trotzte Suki mit ernsten Augen. „Wie du willst… „Schwerttornado“!“ benutzte Nitir die andere Fähigkeit von Beidhändigkeit. Ein gigantischer Tornado, größer als von Sina raste auf Suki zu.

„Wie…“ überlegte Suki fieberhaft, wie sie aus dieser Fähigkeit unbeschadet rauskommen soll und schaut wieder ihren Schattendolch an… und sah den Schatten der „Fähigkeit“. Sie steckte ihren normalen Dolch in den Gürtel und hielt ihren Schattendolch mit beiden Händen, dann rannte sie auf die Fähigkeit zu.

Nitir sah dies und war leicht erstaunt, denn normalerweise rennt man von einem Tornado weg. Der Gedanke ist nicht falsch, doch außergewöhnliche Gegner machen außergewöhnliche Dinge oder? Suki schnitt den Schatten der Fähigkeit fast am Boden und etwas erstaunliches passierte: Die Fähigkeit verschwand wie nichts.

Sofort ging ein Schock durch die Zuschauer, selbst Rokea musste mehrmals blinzeln, was so eben passierte. Am schlimmsten hat es Nitir getroffen, denn eine Schweißperle rutschte von einer Wange runter, dann musste er laut lachen.

„Mit was willst du mich noch überraschen? Erst der Angriff aus dem Nichts, dann verschwindet meine Fähigkeit? So eine kleine Person, so ein großes Herz, Güte und… so erstaunliche Fähigkeiten. Du bist wirklich eine besondere Person.“ lobte Nitir sie.

Suki bekam auf einmal rote Wangen, denn von einem Gegner gelobt zu werden, das war für sie doch fremd. „D… danke…“

„Dann werden wir ein bisschen ernster.“ ändert sich auf einmal die Stimmung von Nitir. Suki riss erstaunt den Kopf hoch und sah, dass Nitir beide Schwerter aneinander legte. Kurz bevor es passierte, sprangen Blitze von den Schwertern, als wollten sie es verhindern.

Auf einmal fusionierten beide Waffen sich zu einen sehr langen Klinge, die Nitir mit beiden Händen hielt. „Die Schnupperrunde ist vorbei, zeig was eine Mishoi kann!“

Sofort stand Suki auf, die wieder beide Dolche in die Hände nimmt, als Nitir auf einmal vor ihr stand. Der Champion schwingt sein überdimensionales Schwert nach Suki, diese dachte nicht mal daran es zu blocken oder zu parieren.

„Angriff ist die beste Verteidigung.“ dachte Suki in diesem Moment und schlug mit ihrem Schattendolch wieder auf den Schatten des Champions, diesmal traf ihn das am Bauch. Nitir verzog schmerzvoll sein Gesicht, beendet aber nicht seinen Angriff.

„RAAARRRRRRR!“ schrie Nitir, da schloss auf einmal Suki ihre Augen. Als das Schwert sie erreichte, legte sie eine Hand darauf und ignorierte die Schmerzen der lebendigen Waffe. Dabei macht sie einen Salto darüber und trat mit einem Fuß wieder ans Gesicht des Champions.

Gezwungenermaßen drehte sich der Kopf von Nitir zur Seite, da ließ er eine Hand vom Schwert los und schlug an die Seite vom Oberkörper seiner Gegnerin. Man hörte sofort, wie einige Rippen gebrochen wurden, bevor Suki von dem Champion weggeschleudert wurde.

„Eins muss man Nitir lassen, aber sobald er angegriffen wird, folgt sofort ein Gegenschlag.“ nickte Zhin. „Da hätte selbst ich einiges zu knabbern.“

„Verdammt…“ fluchte Suki, die auf dem Boden der Arena wieder zu Stillstand kam. „Wie soll… ich denn gegen ihn ankommen? Er spielt in einer komplett anderen Liga…“

Vater, was mache ich eigentlich in einem Fall, wenn mein Gegner alle Tricks unseres Clans kontern kann oder wegstecken?“ fragte ein kleines Tigermädchen ihren Vater.

Hmm… machen wir uns nichts vor. Die Welt ist groß und unbeschreiblich, da werden tatsächlich Personen existieren, die selbst für uns sehr stark sind.“ streichelt Satu seine Tochter auf dem Kopf mit einem Lächeln.

Deine Mutter hat mich immer besiegt, in dem sie mir meine Waffen weggenommen hat, was schon sehr erstaunlich ist. Ich denke, selbst eine starke Person wird Probleme bekommen, wenn man ihm auf einmal seine Waffe wegnimmt, zerstört oder ähnliches.“

Diese Erinnerung ging bei Suki auf einmal hoch und sah, wie Nitir am kommen war. Ein bisschen verwundert es einen schon, aber man muss bedenken, wie weit der Champion das Katzenmädchen weggeschleudert hat.

Ohne genau zu wissen warum, steckte Suki wiederholt ihren normalen Dolch in den Gürtel und hielt ihren Schattendolch mit einer Hand. Sie stand auf und nahm eine andere Kampfposition ein.

„Wieso… nimmt sie die Haltung eines Schwertkämpfers an?“ wundert sich Louis sofort, denn die Haltung ist nämlich seine. „Die ist nicht dafür geeignet, mit einem Dolch zu kämpfen.“

Nitir sah von weitem, dass Suki noch lange nicht aufgegeben hat und freute sich darüber. Nicht ist schlimmer als einen Gegner zu haben, der seinen Kampfwillen schnell verliert. „Dann werde ich dir gerne entgegenkommen.“

Auf einmal stand der Champion wieder vor Suki und schwingt sein großes Schwert. Die Szene erinnert irgendwie an Goliath und David. Nitir der hünenhafte Behemoth und Suki, das kleine Katzenmädchen.

Suki ließ das Schwert kommen und hielt seinen Schatten im Auge, zeitgleich auch Nitir. „Ich werde dich besiegen!“ „Dann versuch es…“

Das Schwert erreichte Suki mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit, es waren alleine ihre tierischen Instinkte sich im letzten Moment zu bücken und den Dolch einfach gerade zu halten, wo der Schatten des Schwertes rüber flog…

Auf einmal flog die Klinge vom Griff weg, Nitir machte ein Gesicht, als würde er nicht glauben, was soeben passierte. Die Chance nutzte Suki, die blitzschnell ihren anderen Dolch zog und zum Angriff überging.

Sie schlug mit dem normalen Dolch in die Hand des Champions, der von seine Schockstarre endlich erwachte und laut aufbrüllte. Suki drehte sich um und stach mit dem Schattendolch in den Oberarm. Dabei nutze sie den Schwung im Arm und landete auf die Schulter von Nitir.

Alle rissen erstaunt auf, was das Katzenmädchen wieder geschafft hat. Sie stand mit beiden Füßen auf der Schulter des Champions, der erstaunt nach oben schaute und eine lächelnde Suki sah. „Unterschätze mich niemals.“

Dann schlug Suki mit beiden Griffen auf die Stirn von Nitir, denn dort sah sie ein sehr dickes Fadenkreuz. Den Krach bei dem Angriff konnte man nicht überhören, man müsste meinen, dass definitiv was gebrochen sein müsste…

Doch das ist es nicht. Man wird nicht einfach so ein Champion der Behemoth, wenn man nicht gewisse Qualifikationen aufweist. Nitir ging mehrere Schritte nach hinten und er sah Sterne, als er aus Reflex den Schwanz von Suki packte.

Mit aller Kraft zog der Champion Suki von sich runter, die keinen Halt mehr hatte. Nitir schwingt das Katzenmädchen einmal um sich, dann schlug er sie mit dem Rücken auf dem Boden des Kampfplatzes auf.

Ein Erdbeben ging über das Kolosseum, Suki bisst ihre die Zähne zusammen und konzentrierte sich, nicht ohnmächtig zu werden. Nach der Attacke ließ Nitir den Schwanz los und konnte wieder klar sehen.

„Verdammt… meine Waffe.“ knurrte Nitir wütend und sah, dass Suki sich bewegte. „Du bist es würdig.“ murmelt der Champion und sprang mit einem großen Sprung nach hinten. Dann kniete Nitir und eine Veränderung statt fand.

„Wow, der Champion verwandelt sich? Dabei habe ich das Katzenmädchen jetzt nicht so stark eingeschätzt.“ hob Rokea eine Augenbraue hoch.

„Rokea, gerade du solltest von Suki einiges lernen. Wir alle dachten dasselbe von Suki und was passierte? Sie hat alle Kämpfe LEBEND überstanden. Wundert es dich daher, dass Nitir mit ihr einen Kampf haben wollte?“ nahm Rokus den Champion in Schutz.

„Selbst ich kann es verstehen, denn sie ist wirklich eine starke Frau. Nur… verstehe ich nicht, wie sie es geschafft hat, sein Schwert zu zerstören. Hoffentlich… tötet Nitir sie nicht in seiner Tiergestalt.“

Wenn die Aura der vorigen Behemoth schon schlimm war, übertraf Nitir sie bei weitem. Auch wirkte Nitir viel größer als die von seinen Teamkameraden, zusätzlich hatte er eine blaue Hautfarbe angenommen.

Suki krabbelte verletzt aus dem Krater heraus und fluchte innerlich, denn ihrer Meinung nach war Nitir schon in seiner normalen Form schon viel zu stark. Jetzt gegen seine Werform kämpfen? Doch das Katzenmädchen ließ sich nicht beirren und stand mit beiden Beinen auf. Dabei strahlte sie eine Entschlossenheit aus, die jeder spürte.

Dies merkte Nitir ebenfalls und brüllte in einer Lautstärke, dass jeder die Ohren zuhalten musste. Einige Zuschauer bekamen es mit der Angst, dass es wieder zu einem Schrei kommen wird wie von Rubina.

„So ist es richtig Tigerlein. Angst und Verzweiflung haben in einem Kampf nichts zu suchen.“ waren es die stolzen Worte von Satu, der den Kampf über eine Übertragung anschaute. „Je größer dein Gegner wird, desto mehr Angriffspunkte hat man als Mishoi.“

Suki atmet mehrmals ein und aus, dann riss sie einige Stofffetzen von ihren alten Kimono ab. Nicht dass sie störten, aber irgendwie war es ihr danach. Anschließend nahm sie ihre übliche Kampfhaltung ein. „Ich bin bereit…“

Als Suki auf einmal mit voller Kraft von einer riesigen Pranke getroffen wurde. Sie hat überhaupt nicht realisiert, wie schnell Nitir zugeschlagen hatte. Selbst Nijus oder Zuzan waren nicht mal so schlimm gewesen mit ihrer Geschwindigkeit.

Das Katzenmädchen krachte gegen die magische Schutzmauer, die sofort Risse bekommen hat beim Aufprall. Suki fiel auf den Boden und spürte ihren linken Arm nicht mehr. Ob Glück oder Unglück, aber sie war noch bei Bewusstsein. Nitir brüllte laut auf und schien auf irgendetwas zu warten.

Mit Schmerzen stand Suki auf und war schwer am keuchen, ihr Gesicht war komplett blass und verschwitzt. Sie hob ihren normalen Dolch vom Boden auf und schob ihn in ihren Gürtel, den Schattendolch behielt sie in der gesunden Hand.

„Himmel… tut mir alles weh…“ keuchte Suki und behielt Nitir mit einem Auge fest im Blick. Dieser hob seine Pranke hoch und schoss auf einmal viele große Feuerbälle auf Suki. Zuerst wollte Suki losrennen, aber das würde nichts bringen diesen Zauberangriffen auszuweichen.

Stattdessen ließ sie es kommen und konzentrierte ihre Energie in ihren Dolch… und schnitt einen Feuerball nach dem anderen auf. Dabei ignorierte sie Explosionen an der Seite, ihr Feind stand immerhin VOR ihr. Nachdem der letzte Feuerball zerstört worden ist, setzte sich Nitir nun in Bewegung.

Suki, vielleicht hast du das Gefühl, dass ich dir sehr übermächtig vorkomme. Wegen meiner Ausstrahlung, meinen Attributen oder Ähnlichem bekomme keine hmmm innerliche Sorge. Du darfst nicht zulassen, dass sie dich ergreift.“ erklärte Sina in der Pause.

Das sagst du so einfach, aber selbst du musst mir zustimmen, dass nicht jeder deine Stärke hat. Was soll ich machen, wenn du auf der anderen Seite der Welt bist, aber ich habe einen Gegner deiner Stärke?“ merkte Suki verschwitzt an.

Hmm… ihn austricksen.“ lächelt Sina ehrlich. „Nutze seine Stärke gegen ihn. Doch das Problem wird die Umsetzung wohl sein. Titanus mit seiner Größe kann man schlecht dazu bringen, sich selbst zu schlagen… hmmm vielleicht doch?“ und Sina flüstert ihr einen Rat ins Ohr.

Suki rannte auf Nitir zu, der ein bisschen verdutzt wirkte… dann stand er auf einmal vor ihr. Mit wenigen Schritten und seiner schrecklich hohen Attribute hat er den Weg zu seiner Gegnerin verkürzt.

Rein instinktiv rollte das Katzenmädchen nach vorne trotz der gebrochenen Knochen und entkam dem Prankenhieb. Anschließend sprang sie auf den Oberkörper des Behemoth und stach mit ihrem Dolch zu.

Eigentlich hätte man erwartet, dass der Champion vor Schmerzen brüllt, aber für ihn war es nicht mehr als ein Mückenstich. Suki selbst staunte, wie fest seine Muskeln waren… bis sie anfing wieder etwas ungewöhnliches zu machen: Sie kitzelt ihn.

„Wenn ein Dolchstoß dir nichts ausmacht, werde ich wohl andere Sinne von dir ausnutzen müssen.“ murmelt Suki. Zuerst passierte nichts, dann machte Nitir auf einmal komische Geräusche und versuchte das Katzenmädchen von sich abzuschütteln.

„Was… macht sie da?!“ wundert sich Nijus. „Wenn ich das richtig sehe… kitzelt sie unseren Champion.“ grinste Rokea.

Wie in einem Rodeo wird Suki überall hin und her geschüttelt, aber sie blieb standhaft! Gnadenlos kitzelt das Katzenmädchen mit ihrem gebrochenen Arm an der Brust des Behemoth. Irgendwann wurde es Nitir zu dumm, da sprang er in den Himmel.

Alle Zuschauer sahen das Spektakel, wie ein riesiger Behemoth mit einer kleinen Person in die Luft flog und Richtung Boden stürzten. Dies hat Suki kommen sehen, die sich blitzschnell mit Dolchstößen an der Seite entlang bewegte, bis sie auf dem Rücken des Behemoth war.

Nitir knurrte nur wütend und landete wieder auf seinen Beinen, den ursprünglichen Angriff hat er abgebrochen. Suki schnaufte schwer, sie merkte selber, dass ihr langsam die Energie ausgeht. „Schade… den Trick konnte ich nicht umsetzen.“

Schnell begutachtet sie die Lage… und schlug mit ihrem Schattendolch zu. Diesmal brüllte Nitir vor schmerzen auf, als das Katzenmädchen mit der Dolchspitze an seinem Schatten entlang ging. Vom Kopf bis zur Brust öffnete sich eine Wunde, die ziemlich stark blutete.

„Wie macht sie das nur?! Das hat sie doch überhaupt nicht bei ihren Kämpfen vorher benutzt!“ ahnte Risia schlimmes. „Warum kommen JETZT alle mit ihre Trumpfkarten?!“

Nitir versuchte alles um Suki von sich abzuschütteln, aber sie konnte seinen Pranken ausweichen und schaffte es trotzdem sich an seinem Fell festzuhalten… Als der Champion unerwartet nach hinten auf die magische Schutzmauer zu sprang.

Sofort sprang Suki von dem Behemoth runter, während Nitir dagegen knallte und sich selber verletzte. Rollend auf dem Boden angekommen widmet sie sich wieder ihrem Gegner… und bekam langsam schwarze Punkte vor ihren Augen.

Der Champion schüttelt sich einmal und widmet sich wieder seiner Gegnerin. Er kneift wütend seine Augen zusammen und fing mit seiner rechten Klaue an, den Boden entlang zu schaben.

„Scheinbar… willst du es auch beenden…“ musste Suki auf einmal schmunzeln. „Na… komm doch!“ und hielt den Schattendolch auf Nitir zu. „Egal… wie du mich angreifst, aber dein Schatten wird zuerst getroffen werden…“

Und der riesige Behemoth stürmte auf Suki zu wie ein Bulle. Mit seinen riesigen Hörnern auf dem Kopf wollte Nitir ihr wohl eine Kopfnuss verpassen, die man bestimmt nicht wegstecken kann. Nur die wenigsten Teilnehmer konnten seine Geschwindigkeit sehen und noch weniger versuchten auf seinen Schatten zu achten.

Man weiß nicht wie viel Tonnen ein Behemoth in seiner Werform wiegt, aber was jetzt passiert, konnte man irgendwie nicht vermeiden.

Nitir rannte auf Suki zu und ignorierte ihren Dolch… Der Schatten vom Kopf wird dafür vom Schattendolch aufgespießt und Nitir verlor auf einmal sein Bewusstsein… und rammte Suki trotzdem mit seinem Kopf.

Sein Körper bewegte sich durch die Geschwindigkeit sowie seines Gewichts weiter nach vorne und das Katzenmädchen hatte nie die Chance gehabt, ihm auszuweichen. Suki flog zum letzten Mal gegen die magische Schutzmauer und fiel bewusstlos auf den Boden.

Eine Stille entstand auf einmal Kolosseum, alle sahen, wie Nitir sich zurückverwandelte. Mehrere Schiedsrichter rannten auf die Kämpfer zu und nahmen sie in Augenschein, dann teilte Ronda es mit.

„Meine… Damen und Herren. Beide Kämpfer sind nicht mehr in der Lage weiterzukämpfen. Damit haben wir… in dieser Runde ein Unentschieden.“

Kapitel 422

Ich bin wiedergeboren und die schwersten Kämpfe? IV

„Wir legen für eine halbe Stunde Pause ein, damit sich jeder von dem Angriff erholen kann.“ verkündet Ronda, die langsam selber wieder hören konnte. „Falls jemand es entgangen sein sollte, in dieser Runde hat Rubina gesiegt.“

Das Drachenmädchen beobachtet, wie zwei Träger den halbnackten Zuzan vom Kampfplatz wegtransportierten, dann ging sie zurück. Dort angekommen umarmte Suki sie sofort. „Rubina, geht es dir gut?“

„Ja Mama. Mein Gegner hat mich immer ununterbrochen angegriffen, aber… ich habe einfach nichts gemerkt?“ hielt Rubina den Kopf schräg. „Da war der Schlag von Sina viel schlimmer gewesen.“

„Den hast du gemerkt? Du hast damals nicht unbedingt den Eindruck erweckt.“ murmelt Sherry. Suki begutachtet den Körper von ihrer Tochter, aber alle Verletzungen sind längst kuriert. „Scheinbar geht es dir wirklich gut. Sag… was hast du da eigentlich besprochen?“

„Da war diese eine Frau, wo Sina ein Bild gemacht hat. Sie wollte wissen, ob sie gegen Sina sich zurückhalten soll.“ berichtet Rubina artig. „Aber ich habe ihr gesagt, dass Sina das ausnutzen würde. War aber sehr nett gewesen zu mir.“

„Rokea´s Gefühlswelt muss auch dermaßen Chaotisch sein. Sobald man über Sina redet, hört man ihre Begeisterung raus und will alles wissen. Sobald es aber um ihre eigene Leute geht, spürt man schon teilweise ihre Verachtung.“ nickte Zada langsam. „Denke, Rokea hat schnell verstanden, dass Rubina etwas besonderes ist.“

„Immerhin ist es auch meine Tochter.“ sagte Suki mit einem Stolz in der Stimme. „Da wir ja Pause haben, gehe ich eben mit Rubina umkleiden, so kann sie nicht bleiben.“ zog das Katzenmädchen ihre Tochter aus dem Raum raus.

„Wenn ich ehrlich bin, aber ich wundere mich, ob wir jemals die wahre Kraft von Rubina sehen werden.“ merkte Kyllia auf einmal an. „Wir kennen ihre Werte im Groben, wenn man dies mit unserer Erfahrung kombiniert… es wäre ein sehr fürchterlicher Kampf.“

„Wie kommst du nun darauf?“ wundert sich Sherry. „Überleg doch mal. Rubina hat ein eigenes Volk. Wir kennen alle die Umstände nicht, wie sie zu dem Drachen gekommen ist, also bleibt sie erst mal eine Ausnahme. Doch wenn jemand anderes kommt, der wie Rubina dessen Stärke hat UND die Erfahrung?“ spricht Kyllia ein Problem an.

„Glaube, dann hätten wir alle ein kleines Problem.“- „Genau, hoffentlich kommt es nicht zu einem feindlichen Kontakt mit ihrem Volk.“ teilten die Zwillingsvampire die Meinung von Kyllia.

„Da mache wir mir vorerst keine Gedanken darüber. Meine… wir wissen ja nicht mal, wo man sie finden kann oder?“ grinste Lara schräg.

Risia verbindet Zuzan´s Gesicht mit Mullbinden, auf die Brandnarbe hat sie eine Salbe geschmiert. Auf einmal sah sie vor ihren Augen, dass sie ein Level up in „Erste Hilfe“ bekommen hat und nun Level 9 ist.

„Bei der Göttin, dass muss ein Scherz sein… Nun habe ich Level 9 in Erste Hilfe. Ich bin mir nicht sicher, dass wir das Glück haben, so spät gegen dieses Team zu kämpfen. Hätten wir sie direkt am Anfang bekommen… es wäre ein sehr düsteres Unterfangen geworden bis ins Finale zu kommen, Rokea hin oder her.“ seufzte Risia.

„Wundere mich, warum sie das Mädchen nicht erst für Nitir oder Vater aufgespart haben.“ dachte Rokea bewusst laut. Die angesprochenen Personen verstanden sofort, was sie damit andeuten wollte.

„Meine… man kommt dann schnell auf die Idee, dass die nächsten noch stärker sein müssen.“

„Hrm… selbst wenn wir die nächste Runde gewinnen, werden wir alle kämpfen dürfen.“ grummelt Rokus. „Risia, kannst du die nächste Runde übernehmen? Egal wie dann auch der Kampf enden wird, aber du bekommst einen Heiltrank.“

„Das… kann ich machen.“ hörte Risia sich nicht unbedingt begeistert an, aber verstand auch, warum ihr Führer diesen Schritt macht: Um zu vermeiden, dass Rokea kämpft.

„Wie geht es euch allen?“ fragte Sina in die Runde. Sie würde gerne mit ihren Fingern einmal in beiden Ohren bohren, aber mit diesen Fingernägeln? Ausgeschlossen.

„Ohne deine Illusion wäre es sehr heftig gewesen.“ meinte Neia, die noch ein leichtes Pfeifen im Ohr hatte. „Das sollte man vielleicht im Hinterkopf behalten, dass Rubina oder allgemein ihre Rasse vermutlich Schreihälse sind.“

„Der Witz war gut…“ murmelt Zhin, der kräftig am Ohr bohren war. „Die letzte Frau im Bett hat selbst nicht mal so laut geschrien, nicht wahr Sina?“

„Überlege genau deine nächsten drei Sätze. Je nach Wortlaut, wirst du es noch lebend aus diesem Zimmer schaffen.“ lächelt Sina fröhlich, dafür schwingt ihr Knochenschwanz mit einer sehr tödlichen Präzision.

„Ihr seid schön. Schade das du kein Single bist. Öhm… Ihr seid schön, falls ich es noch nicht gesagt habe.“ kam es spontan aus dem Mund von Zhin raus, dabei kratze er sich am roten Bart.

„Zhin ist ziemlich hoffnungslos in diesem Fall.“ schüttelt Louis den Kopf. „Vermutlich hat er den einen oder anderen Trick im Ärmel, dass er trotzdem hier lebend wegkommt.“

„Das glaube ich übrigens auch. Vielleicht solltest du ihm den Kopf abschlagen, damit du Prashi einen Schuldigen vorweisen kannst.“ schlug Melaine vor.

„Wird nicht funktionieren, denn Prashi wird damit argumentieren, dass es letztendlich meine Entscheidung war, dies umzusetzen.“ bekam Louis auf einmal die Augen eines toten Fisches. „Hoffentlich finde ich auf dem Weg nach Hause noch genug Rosen und Schokolade…“

Suki kam mit einer neu gekleideten Rubina zurück, das Katzenmädchen hat sich auch die Zeit genommen, das Gesicht von ihr zu waschen. „Miss Suki, die nächste Runde beginnt gleich, wer soll kämpfen? Von ihrem Gegnerteam wäre es Risia.“

„Verstehe, dann bist du dran Nea. Du weißt was du zu tun hast?“ schaute Suki die Spinnenfrau an, die einen Arm am essen war. „Woher… ach egal.“

„Ich darf sie nicht töten oder ähnliches, so wie ihr Rubina es erklärt habt.“ nickte Nea, die den restlichen Arm in einem verschluckt. „Denke, dass sollte ich schaffen.“

„Sag… woher hast du diesen Arm eigentlich?“ fragte Kyllia, denn dies hat sie überhaupt nicht gemerkt. Nea drückte ihre Lippen fest zusammen, ihre Augen schauten alle in unterschiedliche Richtungen und weigerte sich irgendeine Auskunft zu geben. „Nea? Woher. Hast. Du. Diesen. Arm?!“

„Ich weiß von nichts!“ stürmte Nea ohne zu schauen aus dem Zimmer ins Kampffeld raus, dabei wird die Mauer zerstört. „DAS SAGE ICH SINA!“ schrie Kyllia noch hinterher.

„Meine Damen und Herren, hiermit… *Eine Mauer geht zu Bruch* erm… Pause beendet. Die Monstergruppe hat die Arachne Nea scheinbar für diesen Kampf ausgewählt, während die „Blackskulls“ Risia als Kämpferin ausgesucht haben. Ah… wann geht dieses Pfeifen weg?“ murmelt Ronda am Ende.

Ohne abzuwarten rannte Nea verschwitzt auf ihren Kreis. „Vielleicht hätte ich diesen alten Mann doch nicht essen sollen…“ dachte die Arachne, als ein Mann von der Bühne tot runter gefallen ist.

Risia riss erstaunt ihre Augen auf, dass sie die Spinnenfrau als Gegnerin bekommt und konnte ihr Grinsen nicht zurückhalten. „Scheinbar… wussten sie nicht, was meine Spezialität ist.“ Die Tierfrau ging um den Kreis herum und stellte sich vor Nea.

„Du hast schon verloren, bevor der Kampf begonnen hat.“ lächelt Risia, während Nea verwundert den Kopf in schräger Position hielt. „Komische Worte, wie kann man verlieren, ohne zu wissen, wie stark man ist?“

Das Grinsen von Risia hörte nicht auf, als sie unter ihrem Hemd eine Halskette rausholte. Erst wusste Nea nicht, was es war, dann wurde sie extrem wütend. „Du Mörderin…“

„Du weiß was es ist?“ lächelt Risia. „Das ist eine Halskette mit Zähnen von Spinnenfrauen, die ich in all meiner Zeit getötet habe. Jeder Zahn für eine Spinne. Ich kenne alle eure dreckigen Tricks, ihr widerlichen Monster.

Keine Ahnung wie man es geschafft hat dich in diesem Turnier anzumelden, aber ich werde dafür sorgen, dass du stirbst!“

Nea fletschte ihre Zähne weit nach hinten, sie würde die Frau jetzt gerne töten. Es mag stimmen, dass die Spinnenfrauen Einzelgänger sind und ihre Reviere heftig verteidigen würden, aber eins teilen sie alle: Einen Hass auf denjenigen, der ihresgleichen jagt.

„Was ist mit Nea los? Sie sieht ja aus, als würde sie der Frau gleich den Kopf abreißen wollen.“ wundert sich Melaine. Selbst Sina fand das Verhalten sehr komisch. „Irgendetwas hat Risia ihr gesagt, es fehlt nicht mehr viel und sie greift direkt an.“

Dank der vielen Lehrstunden mit ihren Freunden hat Nea „Geduld“ gelernt, auch wenn es ihr momentan sehr schwer fällt. „Hmm… scheinbar bist du nicht so dumm wie du aussiehst, dein Glück.“ zuckte Risia die Schulter.

Sie ging zurück zu ihrem Kreis und macht etwas komplett anderes: Sie verwandelt sich jetzt schon in ihre Wergestalt. „Erm… darf man das?“ schaute Sherry sofort den Berater an, der nur nickte. „Keine Regeln, die dies verbieten.“

„Risia die Spinnenjägerin, kein anderer Behemoth hat sich auf Arachneen spezialisiert wie sie. Das… war wohl ein Fehlgriff bei der Entscheidung.“ murmelt Nijus, der wieder wach wurde und das Geschehen verarbeitet.

„Bleib liegen, sonst reißen deine Wunden wieder auf. Sobald das Turnier vorbei ist, werden wir nach einen richtigen Heiler suchen, sonst stirbst du uns noch weg.“ warnte Nitir ihn.

Risia war mit ihrer Verwandlung fertig und legte eine Klaue auf den Kreis, bereit ihren Feind zu bekämpfen.

„Puh… Risia geht wohl auf ganzes. Dann wollen wir den Kampf nicht länger hinauszögern! Drei… Zwei… Eins… KÄMPFT!“ schrie Ronda und das Publikum jubelt verhalten, scheinbar haben alle noch mit ihren Ohren zu kämpfen.

Beide Gegner stürmten aufeinander zu und trotz das Risia viel größer ist als Nea, packten beide sich gegenseitig an den „Händen“. Beide hatten eine Wut in den Augen und setzten ihre gesamte Stärke ein.

„Ich darf dich nicht töten… aber es wurde mir nicht verboten, dir böse weh zu tun!“ schwitzte Nea bei der Kraftanstrengung. Dann spuckte sie was ins Auge vom Behemoth… Dieser brüllte direkt vor Schmerzen laut auf, als das Auge anfing zu schmelzen, dabei ließ es sich von Nea los.

„Du kennst die Tricks meiner Rasse? Dann wärst du nicht so unvorsichtig gewesen!“ rief die Spinnenfrau hinterher, dann setzt sie ihre Spinnenfäden ein. Sie wickelt sie um die Beine und rannte auf einmal los.

Risia bemerkte, dass ihr Gegner irgendetwas mit ihren Beinen gemacht hat und wollte es zerreißen, als die Spinnenfäden nun angespannt sind. Sie fiel zu Boden und wird durch die Kraft von Nea entlang geschliffen.

Beim Rennen zog die Spinnenfrau die Fäden immer näher zu sich, bis Risia ihr nah genug war. Anschließend fing sie ihr Opfer an um sich zu drehen, dass man den Behemoth nicht mehr richtig erkennen konnte. Zum goldenen Abschluss ließ sie die Spinnenfäden los und Risia knallte gegen die magische Schutzmauer.

Das Kolosseum war wieder nur am wackeln, als die Kräfte starker Personen sich freisetzen. Durch diese Aktion drehte sich nicht nur der Kopf von Risia, sie konnte auf einem Auge nichts mehr sehen. „Du Miststück…“ dachte die Tierfrau als sie auf einmal laut aufbrüllte.

Nea ist mit ihrem Spinnenkörper auf den Rücken von Risia gesprungen und hat alle ihre Beine tief ins Fleisch gestoßen. Wenn man es nüchtern beschreiben müsste, war es kein normaler Kampf, sondern ein Kampf zwischen zwei Monstern.

„Hoffentlich hält Nea sich an meine Worte, so böse wie sie da kämpft. Wenn ich nur wüsste, was Risia ihr gesagt hat.“ murmelt Suki, als Nea anfing dem Behemoth auf den Hinterkopf zu schlagen.

„Öhm… wieso hat Risia so ein Problem mit dieser Spinne?“ schaute Nijus die anderen an. „Ich denke, sie weiß was sie da tut?“

„Vermutlich ist diese Arachne stärker als jede andere. Zumal sie ein bisschen taktisch kämpft, wenn ich es so beobachte.“ erklärt Nitir. „Doch noch ist Risia nicht besiegt.

Risia lege ihre Füße und Hände auf den Boden, während sie die Schläge auf dem Hinterkopf erduldet, dann sprang sie samt Nea in die Luft. Erschrocken riss Nea alle Augen auf, denn sie war im Glauben, dass sie ihren Gegner im Griff hatte.

Nun passierte etwas neues: Die Tierfrau hob eine Handfläche hoch und ein großer Feuerball erschien, dann schoss sie ihn einfach in den Himmel. So sinnfrei wie die Aktion war, steckte dahinter eine Taktik. Durch den Abschuss flog sie mit Nea auf den Boden… und die Spinnenfrau schrie laut auf.

Das die Spinnenbeine alle durch den Körper durchstoßen wurden, nahm Risia bewusst in Kauf. Diese Zeitspanne nutzte Risia und löste sich von der Arachne, auch wenn ihr Körper schwer verletzt war. Dann drehte sie sich ihrer Feindin zu.

Mehrere Beine von Nea sind gebrochen, sie selber hatte ein sehr blasses Gesicht vor Schmerzen. Sie schaute Risia ins Auge und spuckte wieder etwas in ihr Gesicht, was die Tierfrau aber diesmal auswich.

Wütend verzog der Behemoth sein Gesicht über den Verlust seines Auges und hob beide Hände gegen Nea hoch… und viele Feuerbälle kamen raus. Alle Zauberangriffe erwischten Nea aus nächster Nähe, die laut aufschrie. Ihr Kimono war am brennen und ihre Unterseite des Spinnenkörpers ebenfalls.

Irgendwann hörte Risia mit ihrem Angriff auf und man sah nur einen ziemlich schwarz verkohlten Spinnenkörper, der nicht mehr zuckte.

Welche Vergangenheit Risia mit den Arachnen auch hatte, aber scheinbar war sie noch nicht zufrieden und wollten mit beiden Klauen eine große Faust bilden und den Körper restlos zerstören…

„Ich… *hust* gebe auf!“ schrie Nea mit allerletzter Kraft vom Boden. Es war ein Wunder, dass die Spinnenfrau dies überlebt hat.

„Meine Damen und Herren, Nea hat den Kampf aufgegeben und ist vermutlich in letzter Sekunde dem Tod entkommen!“ rief Ronda und das Publikum jubelt wieder in seiner üblichen Lautstärke. Nun hat jeder was neues zu sehen bekommen, zusätzlich sah man die legendäre Stärke der Arachnen.

Risia verwandelt sich in ihre normale Form zurück und holte aus ihrem Inventar einen Mantel, den sie um sich legt. Der Nachteil der Verwandlung bleibt einfach, dass die getragene Rüstung immer dabei kaputt geht.

„Dein… Glück, du widerliches Monster. Tod wärst du viel besser dran gewesen.“ ätzte Risia, die über den Verlust ihres Auges wütend ist. Doch Nea wurde bei dem letzten Akt bewusstlos und konnte das nicht mehr mitbekommen.

Die Tierfrau schluckte den Heiltrank von Rokus, denn ihr Mantel saugte sich mit Blut voll. Leider hinterlässt es nur Narben und rettet auch nicht ihr Auge. „Hrm… scheinbar habe ich dich leider auch unterschätzt…“

„Darf ich wissen, was du ihr gesagt hast?“ fragte auf einmal eine weibliche Stimme. Risia drehte sich um und dort stand Sina. „Nea ist eigentlich eine nette Person, aber irgendetwas ist passiert. Ich habe sie bisher noch nicht so wütend erlebt.“

„Das geht dich nichts…“ wollte Risia sagen, als sie einen fürchterlichen Schauder über ihren Rücken spürte. Alle ihre Instinkten schrien förmlich, keine Provokation gegenüber dieser Frau loszulassen. „Ja? Was geht mich nichts an?“ lächelt Sina, die zu Nea ging und mithilfe ihres Schwanzes den kompletten Spinnenkörper umwickelt.

„ … Ich jage diese Spinnenmonster von klein auf und habe eine Trophäensammlung, die ich ihr mit Freude gezeigt habe.“ teilte Risia dies mit.

„Verstehe, welch ein Glück, dass Nea frühzeitig aufgegeben hat.“ nickte Sina zufrieden. Sie hob den massiven Körper hoch. Die Schiedsrichtern wollten Sina schon verwarnen, als sie nüchtern erklärt, dass sie sich lieber glücklich schätzen sollen, dass jemand den Spinnenkörper tragen kann.

„Du solltest Nitir fragen, wie sehr Nea an mir hängt und wie böse ich werden kann, wenn man meine Freunde tötet.“ teilte Sina dies Risia noch mit und ging mit Nea zu ihrem Aufenthaltsraum. Risia schaute ihr noch hinterher und musste schwer schlucken.

„Puh… ich bin froh, dass Sina sich Nea angenommen hat.“ seufzte Suki schwer. „Hoffentlich gibt es keine Probleme?“

„Es ist komplett verboten was Sina macht!“ regte sich Wolf auf. „Ich weiß überhaupt nicht, was mein Kollege bei ihnen erlaubt, das zuzulassen?!“

Sina kam mit Nea rein in dem Aufenthaltsraum der Abenteurer, auch wenn es die Tür gekostet hat. Ihre Freunde haben das Zimmer großzügig um geräumt, damit man Nea hinlegen konnte. „Ich danke dir, dass man ein Auge zudrückt Chuz.“ nickte Sina dem Berater zu.

„Das… ist das mindeste, was wir tun können.“ sagte Chuz nur, der immer noch die Intrige der Vampire verdauen musste.

Neia machte sich sofort an die Arbeit und war leicht schockiert. „Das… sie überhaupt noch lebt. Ihr Herz schlägt ja fast überhaupt nicht mehr.“

Die Dämonenkönigin berichtet, was Risia ihr erklärt hat. „Hrm… dann war es für Nea wirklich ein sehr großes Pech gewesen, dass sie Risia bekommt hat.“ meinte Christoper.

„Denke, Nea hätte sie schon getötet, wenn sie es gedurft hätte.“ verzog Sina ihr Gesicht. „Das ist der Nachteil, wenn man Kämpfe umsetzt, wo man nicht töten darf, der Gegner es aber tut. Damit ist wieder ein Gleichstand zwischen beiden Seiten entstanden.“

„Nun kommen nur noch die Stärksten in den Ring…“

Kapitel 421

Ich bin wiedergeboren und die schwersten Kämpfe? III

Als Narya ihren Sieg hörte, fiel sie ohnmächtig nach vorne. Dabei verwandelte sie sich in ihre normale Form zurück, die Waffen fielen alle aus ihre Rücken heraus. Risia kam mit einer roten Flasche angerannt und drehte ihre Freundin um.

„Hier… trink das.“ war Risia sehr besorgt, dabei ignorierte sie Suki, die bei Mel stand und sie begutachtete. Die Tierfrau schaffte es irgendwie, dass Narya den Heiltrank trinken konnte und die schlimmsten Wunden verheilten, doch ließen sie eine grobe Narbe zurück.

„Puh… du lebst.“ hörte man die Erleichterung von Suki. Bevor einer ihre Freundinnen reagierten konnte, war Suki schon längst auf die Arena gerannt, um zu erfahren wie es Mel geht. Ihr kompletter Körper bestand nur aus Rissen und Sprüngen, doch da sie sich heilten, zeigt, dass Mel noch am Leben war.

Suki drehte sich zu den Abenteurern um und hob einen Daumen hoch, wo man allen die Erleichterung auf den Gesichtern sehen konnte.

„Seid… ihr alle so stark?“ fragte Risia auf einmal Suki. Erstaunt drehte Suki sich um und sah, wie sie Narya in beiden Armen trug wie eine Prinzessin. „Narya war noch… nie in einem Kampf so verletzt worden wie jetzt. Ohne diesen Heiltrank… wäre sie vermutlich…“

„Wir sind alle stark, weil wir einen gemeinsames Ziel haben. Ich bin wirklich froh, dass Mel so einen starken Körper hat, andere… hätten diese Art von Angriffen nicht überlebt.“ nickte Suki und schaute Risia ernst in die Augen.

„Verstehe… das war ein gemeiner Angriff gewesen, Narya aus dem Nichts angreifen zu lassen, aber das ist scheinbar der Kampfstil deiner… Freundin.“ hörte man Risia die leichte Wut in der Stimme. Sie drehte sich um, ohne auf die Antwort zu warten und ging mit Narya zurück.

Etwas später waren Suki mit Hilfe der Schiedsrichter mit Mel zurück im Aufenthaltsraum. Lara hat Mel wieder auf ihren Schoß gelegt. „Mir ist kurz das Herz stehen geblieben. Scheinbar kam Mel nicht mal dazu, ihre neuen Stiefel zu testen…“

Dank der „Regeneration“ von Mel, die nun einige Level Ups gemacht haben, verschwanden die Risse immer mehr und mehr.

„Wir müssen nun davon ausgehen, dass die Behemoth nun ein bisschen gemeiner werden. Risia war überhaupt nicht glücklich gewesen, wie Mel gekämpft hat.“ teilte Suki ihre Meinung mit. „Das ist vermutlich der kleine Nachteil, wenn man nicht so genau weiß, wie unser Gegner kämpft.“

Risia dagegen hatte andere Sorgen. Sie versorgte alle Wunden am Körper von Narya, vernähte einen Einstich nach dem anderen. „Entschuldigung, aber die nächste Runde kann ich nicht kämpfen, die lebensbedrohlichen Wunden sind zwar dank eures Heiltranks geheilt. Doch sind es die anderen Wunden, die versorgt werden müssen, sonst verblutet sie.“

„Gewonnen, aber mit dem Ergebnis eines kaputten Körpers.“ teilte Rokea aus der Ecke mit. „Hoffentlich nehmt ihr nun meine Warnung ein BISSCHEN ernster. Narya hätte mit diesen komischen Angriffen dieser… was auch immer das für ein Ding ist, rechnen müssen.

Dieser Tipp… einen Fuß in den Boden zu rammen, hoffentlich rammst du demnächst deinen Kopf in den Boden.“ ätzte Rokea gegenüber dem Champion.

„Ernsthaft… wenn wir ins Finale kommen sollten, werde ich Sina definitiv die Daumen drücken, damit sie dir endlich den Arschtritt des Jahrhunderts verpasst. Du hast es wirklich dringend nötig.“ kontert Nitir nur.

„Meine Herrschaften, ich würde sie bitten, den nächsten Kämpfer auszuwählen.“ unterbrach der Berater den kommenden Streit. Alle schauten ihren Anführer an, der wiederum besorgt Narya beobachtet.

„Nun denn…“

„Meine Damen, ihr Gegnerteam hat sich für Zuzan entschieden. Wen werden sie als Kämpferin schicken Miss Suki?“ fragte Wolf in die Runde.

Suki schaute immer noch besorgt Mel an. „Nun kommen die schweren Gegner. Bist du… bereit zu kämpfen Rubina?“

„Ja Mama! Diesmal kann man mich nicht aus der Arena werfen!“ hob das Drachenmädchen freudig eine Faust nach oben. „Außerdem hat Dazmar mir ein paar Tricks beigebracht, wie ich meine Stärke err… konzentrierter einsetzen kann?“

„Welche Zerstörung richten sie denn an, wenn schon die normalen Angriffe von dir ziemlich heftig sind?“ wundert sich Zada.

„Dann sei das so. Tobe dich aus, halte dich nicht zurück. Dein Gegner wird es erst recht nicht tun.“ nickte Suki ihr mit Stolz in die Augen. „Wir haben uns entschieden…“

„Ich würde liebend gerne… bei Mel sein.“ gab Christoper nun ganz offen zu. „Bin froh, dass ihr Körper diese Angriffswelle überstehen konnte. ICH oder einer von uns hätte es bestimmt nicht gekonnt.“

„Nicht lebend, da gebe ich dir recht.“ nickte Falko. „Im Grunde bekämpft man diese… Tiermenschen in zwei Runden. Ich möchte nicht… negativ klingen oder so, aber wir sollten uns einige Überlegungen anstellen, wie WIR eigentlich gegen sie kämpfen wollen.“

„Hrm… solange sie sich nicht in ihre Werform verwandeln, haben wir gute Chancen. Doch wenn sie sich Verwandeln, ist es eigentlich vorbei. Außer Sina und wenn Louis vielleicht, sieht es meines Erachten düster aus.“ sagte Thomddir seine Meinung.

„Ich habe ebenfalls kaum Chancen gegen ihre Werform.“ schaute Louis alle ernst an. „Neia und Christoper haben mich sehr gut geheilt, aber… irgendwie ist mein Körper etwas ausgebrannt. Anders kann ich diesen Zustand nicht beschreiben, außerdem… haben wir den Nachteil, dass wir keinen G-Veto mehr haben sowie einen Großteil der normalen Veto´s investiert haben.“

Nun schauten alle Sina an. „Was? Ich kann nur einen sicheren Sieg garantieren, aber ich mache mir… wirklich erst Gedanken darüber, wenn der Sieger feststeht. Lara und Mel haben sehr tapfer gekämpft, ich bin gespannt, wie sie gegen die restlichen Behemoths vorgehen wollen.“

„Meine Damen und Herren, nun wird es spannend… In dieser Runde wird Zuzan gegen Rubina kämpfen! Wenn wir uns einen kurzen Rückblick gönnen wollen hat Zuzan alle seine Gegner mit wenigen Schlägen besiegt, was auf Rubina ebenfalls zutrifft. Doch wir erinnern uns alle, wie sie es geschafft hat, diese gigantische Nagelkeule von Dazmar aufzuhalten und seinen Körper fast von der Arena zu stoßen!“ berichtet Ronda.

„Kleine Freundin kämpfen nun! Hoffentlich gelernt meinen Trick. Klein und stark!“ freute sich der große grüne Dämon. „Gegner mir leid tun!“ „Oh ja…“ rieb Gair sich am Bauch und will nicht mal an seine kaputte Waffe denken wollen.

Rubina und Zuzan gingen auf einander zu, während Rubina ihr übliches Aussehen hatte, waren bei Zuzan mehrere Narben am Gesicht zu sehen. Zusätzlich hatte er im Gegensatz zu Narya und Nijus ein etwas hellbraunes Haar.

Als beide vor ihre Kreise standen, meinte Zuzan: „Ich bin mir nicht sicher… ob ich dich anerkennen soll, aber deine Stärke, die muss ich anerkennen.“

„Wenn du meinst?“ hielt Rubina den Kopf schräg, dabei hatte sie keine Hintergedanken oder ähnliches und ging auf ihren Kreis. Ihr Gegner verschränkte seine Arme und war sich immer noch nicht so sicher. „Sag… seid ihr mit Drachen verwandt?“

„Das weiß ich nicht. Ich wurde von meinen Meister Bothar als Sklave?… gehalten bis Sina ihn getötet hat. Danach habe ich meine neue Familie kennengelernt. Seit mein Meister tot ist, lerne ich nur tolle Dinge.“ plapperte Rubina los.

„Hrm… ich kenne nur einen Bothar, dann stimmt es also, dass er in Alliancia getötet worden ist.“ kam Zuzan zu einem Entschluss und zog seine Waffe. „Möge der Stärkere gewinnen.“ und Zuzan ging auf seinen Kreis.

„UND wieder hat ein Kämpfer der Behemoth seinen Gegner anerkannt! Nun bin ich ehrlich… ICH KANN ES KAUM ERWARTEN! Drei… Zwei… Eins… KÄMPFT!“ schrie Ronda mehr und das Publikum jubelt ebenso.

Sofort stürmte Zuzan auf Rubina los, die ihren Gegner kommen lässt. Kurz vor dem Zusammenprall, griff der Tiermensch mit seinem Schwert von der Seite an, dass Rubina problemlos zu fassen bekam.

Dies hatte Zuzan geahnt und schlug mit seiner linken Faust zu, die ebenfalls mit der Drachenklaue aufgefangen wird. Aus Reflex ließ der Behemoth sein Schwert los und schlug mit der rechten Faust ins Gesicht von dem Drachenmädchen.

Man konnte über das Kolosseum hören, wie die Faust das Gesicht getroffen hat, Zuzan hielt sich kein bisschen zurück und doch… wurde der Kopf nur zur Seite geschlagen. Rubina drehte ihren Kopf zurück und hielt ihn dann schräg. „War das alles?“

Als wäre es eine Aufforderung gewesen, verpasste Zuzan ihr nun eine Kopfnuss… So laut wie der Angriff zu hören war, musste etwas gebrochen sein… Der Kopf von dem Drachenmädchen war nach hinten gelegt, dann nahm es wieder die ursprüngliche Position ein.

„Ich habe schon immer gewusst, das Rubina stärker ist als sie aussieht. Dabei muss ich immer wieder daran denken, wie sie damals einen Schlag von mir bekommen hat und aufstand, als wäre nichts passiert.“ grinste Sina.

Rubina zerdrückte das Schwert, sie bog es zu einem rechten Winkel, wo Zuzan sauer wurde. „MEIN SCHWERT! NA WARTE!“ Unaufhaltsam schlug der Tiermensch mit seiner rechten Faust auf den Kopf von dem Drachenmädchen, er wurde in allen Richtungen geschlagen.

Die Zuschauer staunten nicht schlecht, es waren aber die anderen Kämpfer im Turnier, die das eigentliche Problem sahen. Da ist ein Behemoth, der mit all seiner Kraft ins Gesicht eines Drachenmenschen schlug.

Normalerweise lernt man das Fliegen, aber nicht Rubina! Sie schluckte einen Schlag nach dem anderen, ohne das ihr Körper sich von der Position bewegte. Irgendwann hörte Zuzan mit den Angriffen auf, keuchte dabei laut und seine rechte Hand fühlte sie irgendwie taub an.

Rubina hatte Nasenbluten, aber ihre Freunde wussten, dass sie ebenfalls die Fähigkeit der „Regeneration“ hatte und es daher nicht wirklich bedrohliches war.

„War das alles?“ kam wieder die Frage und man sah die Empörung in den Augen von Zuzan. „Dann bin ich dran.“ lächelt Rubina.

Du klein und stark, aber… achtlos schlagen. Denke, du viel gefährlicher, wenn du Kraft kontrollierst.“ schleckte Dazmar Eis.

Meinst du? Ich habe nicht gelernt, wie man meine Kraft kontrollieren kann. Habe im unseren Kampf einfach zugeschlagen.“ schleckte Rubina ebenfalls Eis.

Einfach!“ meinte Dazmar, der sein Eis in einem herunterschlingt, kurz Kopfschmerzen bekam und seiner kleinen Freundin eine Technik zeigt.

Als Zuzan dies hörte, sah er wie Rubina das Schwert fallen ließ und eine Faust bildete. Dabei drehte sie sich leicht und zog ihren Arm weit nach hinten. Alle seine Instinkte schrien förmlich, diesem Angriff um jeden Preis auszuweichen…

„LASS MICH LOS!“ brüllte Zuzan, als er seine linke Hand immer noch nicht freibekommen hat. Der Tiermensch zog mit allen Kräften, aber er war fest im Griff von Rubina.

„Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhhhh Puuuuuuuuuuuuuunnnnnnnnnnnnccccccccccchhhhhhhhhhhhh!“ rief Rubina freudig, dann schlug sie zu.

Die Faust drehte sich beim Angriff und traf den Magen des Tiermenschen, dann fing sein Körper an zu drehen. Rubina ließ die andere Hand los und Zuzan rauschte mit einer Geschwindigkeit drehend nach hinten.

Nur die wenigsten konnten sehen, wie schnell er gegen die magische Schutzmauer krachte, aber die Zuschauer dort mussten ihre Ohren zuhalten, so ohrenbetäubend war dies. Ob es Zufall war oder nicht, aber wo Zuzan gegen geknallt ist, war auch der Aufenthaltsraum der Behemoth.

„ZUZAN!“ brüllte Nitir besorgt. Sein Freund rutschte von der unsichtbaren Mauer runter auf seine Knie und musste heftig Blut übergeben.

„Bei den Göttern…“ verzog Zuzan sein Gesicht vor Schmerzen. „Ein Schlag und ich bin nah dem Tod? Was… ist das für ein Wesen? Selbst Drachen haben nicht solch eine Kraft…“ murmelt er und bemerkte, dass etwas angeflogen kam.

Sofort hob Zuzan den Kopf und sah wie Rubina mit einer Faust angeflogen kam. Mit großen Schmerzen sprang er zur Seite, wo Rubina dagegen knallte… und die magische Schutzmauer durchbrach.

Ein Schock ging durch das Publikum, als alle das Loch sahen und wie sich die Risse ausbreiteten. Die Mitarbeiter des Turniers schrien alle in Panik und wechseln bestimmte Steine aus.

„Nicht erwischt.“ meinte Rubina und schaute durch das Fenster der „Blackskulls“. Mehrere erstaunte Gesichter sah sie, aber nur einer Person… ging ein Schaudern über ihren Rücken runter. Rokea grinste sie mit einer erhobenen Augenbraue an. „Interessant welche Stärke du hast.“

Das Drachenmädchen schüttelt kurz ihren Kopf und zog ihren Arm aus der Barriere raus, dann widmet sie sich dem verletzten Zuzan. „Mama hat gesagt, ich soll mich nicht zurückhalten, weil ihr stark seid. Doch… seid ihr das?“

Als jeder Behemoth dies hörte, ging bei jedem die Wut hoch. Mit dieser Frage hat Rubina ungewollt jeden bis zur Grenze des Belastbaren gereizt. Sie sind es nicht gewohnt, dass man ihre Stärke infrage stellt.

„Du hast aber eine sehr freche Zunge kleines Mädchen.“ sagte Rokea aus dem Fenster raus. Rubina dreht ihr Gesicht zu ihr. „Du… bist stark… Stärker als mein Meister Bothar, der mich jeden Tag zusammengeschlagen hat, bis ich nichts mehr merken kann.“

„Hmm… so sah das auch aus.“ nickte Rokea. Jeder Zuschauer wundert sich, was da abgeht, vor allem macht Suki sich sorgen. „Rubina… lass dich jetzt nicht ablenken.“

„Aber Sina ist stärker als du.“ lächelt Rubina. Rokea und Nitir mussten auf einmal schwer schlucken und bereiteten sich vor, eingreifen zu müssen. Doch die Reaktion von Rokea ist etwas anders.

„Meinst du? Glaubst du, dass ich mich bei ihr nicht zurückhalten brauche?“ fragte Rokea freundlich und Rubina musste auf einmal den Kopf wiegeln, als würde sie überlegen. Die Ablenkung nutzte Zuzan und verwandelt sich langsam in seine Wergestalt.

„Wer bei Sina sich zurückhält, der hat schon verloren oder? So wie ich meine Freundin kenne, würde sie das ausnutzen.“ lächelt Rubina und Rokea lächelt ebenso. Sie hat mittlerweile verstanden, dass Rubina zwar alt aussieht, aber die Gedanken eines Kleinkindes hatte.

„Das freut mich zu hören. Wenn ich du wäre, solltest du dich auf deinen Kampf wieder konzentrieren. Immerhin sind wir doch Gegner oder?“ weist Rokea auf Rubina´s Gegner. Rubina hat die Aura von Zuzan´s Verwandlung überhaupt nicht bemerkt, dafür war sie viel zulange bei ihrem Meister gewesen, als würde sie es noch merken können.

Als sie den Kopf drehte, musste sie unweigerlich nach oben schauen. Dieser Behemoth unterschied sich nicht wirklich von den anderen Verwandlungen, nur dass man eine große Wut in den Augen sehen konnte.

„Nein, du bist nicht stark.“ sagte Rubina nur, wo Rokea laut lachen musste. Zuzan riss der Geduldsfaden und schlug mit seiner Pranke zu, wo das Drachenmädchen nun nach hinten rollend geschleudert wurde.

„Die Kleine ist göttlich.“ konnte Rokea ihre Tränen nicht zurückhalten. „Nachdem Kampf muss ich sie unbedingt aufsuchen und einmal dick knuddeln.“ „Wie schön für dich…“

Als Rubina zum Stillstand kam, wollte sie aufstehen, da stürzte Zuzan mit seiner Faust auf sie. Gnadenlos schlug er einen Faustschlag nachdem anderen auf das Drachenmädchen, ähnlich wie Narya dies getan hat.

Suki kneift ihre Lippen stark zusammen, Sherry legte eine Hand auf ihre Schulter. „Glaub an sie, Rubina ist außergewöhnlich.“ „Ich hoffe es…“

Der Boden von dem Kampfplatz ging immer tiefer und tiefer, es hatte keinen richtigen Widerstand gegen die Kraft des Behemoth´s. Irgendwann legte Zuzan beide Pranken zusammen und schlug nochmal mit aller Kraft auf Rubina.

Dieser Schlag hatte es in sich gehabt, denn das gesamte Kolosseum war am wackeln gewesen. Dabei ist auch eine große Staubwolke entstanden, sodass man nur den Behemoth sehen konnte… und dieser war sehr schwer am atmen.

Als die Staubwolke langsam verflüchtige, sah man Rubina die den Behemoth vom Boden aus schräg anschaute. Überall waren Wunden, die sich aber schlossen, ihr Kimono ist größtenteils zerrissen. „War das alles?“ kam auf einmal wieder die Frage.

Zuzan wusste nicht, was er dazu denken soll. „Was… stimmt mit ihr nicht?!“ und wollte mit einer Pranke wieder zuschlagen, als Drachenfeuer in sein Gesicht geschossen kam. Vor Schmerzen brüllte er laut auf und sprang nach hinten, um das Feuer an seinem Gesicht zu löschen.

In der Zeit nutzte Rubina die Chance und stand von ihrer Position auf. „Wenn ich ehrlich bin, wieso haben wir Rubina nicht gegen Rokus geplant?“ murmelt Lara.

„Weil ich bei Rokus ein dummes Gefühl hatte, als ich die Namen für jeden geplant habe. Bisher hat Zuzan nicht mal seine Magie eingesetzt, wobei dass es vermutlich eh so enden wird wie die ganze Zeit.“ erklärte Suki.

Das Drachenmädchen ging langsam auf den Behemoth zu, der sie bei weitem überragte. Irgendwie schaffte Zuzan das Feuer vom Gesicht zu löschen und man sah eine große Brandwunde über seinem linken Auge.

Als Rubina nah genug war, fing sie an stark nach Luft einzuatmen und Sina sowie Sherry bekamen sofort ein sehr schlechtes Gefühl. Beide hatten den gleichen Gedanken gehabt: „SCHNELL SCHLIEßT EURE OHREN ZU!“ dann kreischte Rubina…

Man konnte diesen Schrei nicht beschreiben, nur dass er in einer Lautstärke stattfand, dass selbst die Ohren schließen nicht viel brachte. Viele Zuschauer fielen ihn Ohnmacht, Sina zaubert eine Illusion für sich und die anderen, dass es durch den Zauber erträglich ist. Diese Idee hatte auch Kyllia, die es ebenfalls umsetze.

Und für Zuzan? Ihm ist regelrecht das Trommelfell geplatzt und Blut floss aus seinen Ohren raus, seine Augen rollten sich so stark nach hinten, dass er bewusstlos zur Seite fiel.

Rubina bemerkte die Erschütterung und beendet ihren Angriff. Viele Zuschauer, Teilnehmer und ähnliches nahmen ihre Hände von den Ohren runter und sahen nur, wie der Behemoth auf dem Boden lag. Das Drachenmädchen stupste ihn mit ihren Drachenklauen an, aber keine Reaktion.

„Hallo? Hallo? Hört man mich?“ rief Ronda. „Wenn ja, dann will ich verkünden, dass Rubina gegen Zuzan gewonnen hat!

… Ich höre nichts…“

Kapitel 420

Ich bin wiedergeboren und die schwersten Kämpfe? II

Lara wurde von allen gratuliert, dass sie gewonnen hat und erzählte ihre Meinung von den Tiermenschen. „Stark, aber sobald sie in ihrer Werform sind, konnte ich seine Geschwindigkeit nicht mehr sehen.

Das Geschenk von Sina war sehr mächtig, dank der neuen Waffe konnte ich mich erfolgreich verteidigen ohne auf meine Spezialfähigkeit zurückzugreifen.“ und erzählte die letzte Worte von Nijus.

„Hmm, dann kennen wir zumindest ihre Motivation. Scheinbar ist Rokea doch ein unbekannter Faktor, wenn sie so einen Einfluss auf ihre Gruppe hat?“ wundert sich Suki.

„Hauptsache Lara geht es gut.“ küsste Zada ihre Freundin vor allen Augen. „Ich habe mir doch ein bisschen Sorgen gemacht, als auf einmal die Aura kam.“ Lara wurde regelrecht rot im Gesicht, sie war einfach nicht so aufgebaut wie Sina und Sherry.

Nijus lag bei seiner Gruppe bewusstlos auf dem Boden. „Hm… rechter Arm sowie kompletter Brustkorb wurde zerstört. Mehrere Schnittwunden durch den Speer, was mir aber am meisten Sorgen macht, sind die Verletzungen der Innereien.

Es gefällt mir nicht, dass er immer wieder Blut hustet. Vermutlich hat der letzte Angriff die Rippen in die Lungen gerammt.“ war Risia mit ihrer Untersuchung fertig. Sie hat ihr bestes gegeben, was mit erster Hilfe möglich ist, aber ohne einen richtigen Heiler…

„Der fällt schon mal für das Finale weg oder willst du jemand halbtoten schicken Vater?“ sagte Rokea aus der Ecke. „Das ist der Nachteil, wenn man so stolz auf seine eigene Stärke ist.“

„Hrm… wir haben Heilgetränke, die will ich aber erst einsetzen, wenn wir wissen, wie es am Ende für unsere restlichen Kämpfer aussieht.“ grummelt Rokus. „Rechnet damit, dass die anderen Kämpferinnen vermutlich ebenfalls eine Trumpfkarte haben wie Lara.“

„Wenn ich ehrlich bin, werden sie nicht auf Mio und Tio, die Zwillingsvampire zurückgreifen. Immerhin hatten sie Zeit genug gehabt, uns alle zu analysieren.“ kratzte sich Nitir am Hinterkopf, besorgt um seinen Freund auf dem Boden.

„Im Gasthaus haben sie schon damals gesagt, dass sie stärker sind als Nijus. Das sie Lara dafür geschickt haben, nehme ich an, dass sie einen sicheren Sieg holen wollten. Meine… Nijus wurde in seiner Wergestalt besiegt.“

„Dann haben sie bestimmt nun längst Pläne geschmiedet, wer am besten gegen wen geeignet ist. Wir wissen, wie sie kämpfen und rechnen nun damit, dass sie eine Trumpfkarte haben. Dafür wissen sie es von uns nichts, nur was unser Status ihnen gegeben hat.“ nickte Zuzan.

„Außerdem… dass sind alle keine gewöhnlichen Kämpferinnen.“ fügte Narya hinzu. „Im Grunde finde ich sie irgendwie nun schlimmer, als wenn wir auf die Abenteurer treffen. Einfach, weil sie wirklich Einsatz zeigen.“

„Meine… Herrschaften, wer soll als nächstes in den Ring gehen?“ fragte der Berater und Rokus schaut sich um. „Narya, als nächstes sollst du gehen. Ich will Risia ungern so früh schicken, weil sie die einzige ist, die erste Hilfe am höchsten gelevelt hat.“

„Wie ihr wünscht.“ knackte Narya ihren Kopf mehrmals zur Seite, auch die anderen Gelenke bringt sie zum knacken. „Ihr Gegner wäre Mel. Sind sie damit einverstanden?“

„Was? Die Kämpferin mit den unzähligen Waffen, die diesen Vampir getötet hat? Puh… willst du sie nicht lieber haben Nitir?“ schaute Narya den Champion an.

„Hm… nein. Ich habe da jemand anderes im Auge, den ich Notfalls über das Veto herhole.“ schüttelt Nitir den Kopf.

„Oh? Der Champion der Behemoth will jemand Spezielles haben?“ spöttelt Rokea. „Nicht das es dazu endet, dass wir… nicht weiterkommen.“

„Gib Ruhe, Narya ist auch sehr stark. Ich kann verstehen, das Mel eine sehr außergewöhnliche Kämpferin ist, die scheinbar aus dem Nichts ihren Gegner weggeschleudert hat. Wenn ich dir den Tipp geben kann…“ flüstert Nitir was ins Ohr von Narya.

Mel überprüfte wieder die Geheimverstecke in ihrem Kimono, sie waren alle wieder mit Zähnen gefüllt. „Ich möchte dir nicht reinreden, wie du kämpfen sollst Mel, nur vielleicht… vermeide es deinem Gegner irgendetwas abzuschlagen. Diesmal sind es nur Tiermenschen, denen nichts nachwächst oder so.“ grinste Suki schräg.

„Ich kann nichts versprechen. Nachdem ich die Wergestalt gesehen habe, ist jede Zurückhaltung… sehr gefährlich.“ wiegelt die Killerpuppe ihren Kopf.

„Meine Damen und Herren, in der nächsten Runde kämpfen Narya gegen Mel. Während Narya mit bloßer Stärke ihre Gegner bezwungen hat, hat Mel sehr einzigartige Fähigkeiten. Zur Erinnerung, sie konnte ihren damaligen Gegner Devin mit seltsamen Kräften durch die Gegend schleudern und gleichzeitig unzählige Waffen benutzen.“ berichtet Ronda.

„Falls du einen guten Tipp haben willst Louis, wie du deiner Verlobten… die Taktik erklären willst… Ich rate dir sehr viele Rosen mitzubringen… und ein bisschen Schokolade. Das hilft dir zumindest, den Anfang zu überleben.“ erklärt Sina. „Hm… sollte ich mir noch ein Schild besorgen?“ fragte Louis.

„Nein… sie ist vielleicht ein Drachen in manchen Dingen, aber wenn du es ihr ruhig und sachlich… mit dem Friedensangebot erklärst, wird sie dir zumindest zuhören.“ grinste Sina von einer Seite.

Mel kam aus ihrem Aufenthaltsraum raus und das Publikum jubelt laut auf. Verwundert schaut sie herum, dann hob sie beide Arme hoch, wo wieder unzählige Waffen herauskamen. Narya holte direkt ihr Schwert, das am Ende leicht gekrümmt ist raus und wirbelt es um sich rum.

Als beide Frauen sich gegenüberstanden, musste Narya schlucken. Durch die Maske sieht sie die Augen von Mel nicht, aber ihre Instinkte warnten sie vor einem sehr tiefen Abgrund.

Wenn Mel die Frau beschreiben müsste, sie war einen Kopf größer als sie selber. Ihre weiblichen Attribute sind stärker ausgeprägt als bei anderen Frauen, aber nicht so krass wie die von Sina und Kyllia. Sie hatte dunkelbraunes Haar bis zum Rücken und war im Besitz einer einfachen Lederrüstung. Die restlichen Körpermerkmale teilt sich sich ebenfalls mit den Behemoths, nur das der Schwanz irgendwie länger war.

„Ein Kampf ohne Waffe gegen dich ist Selbstmord. Einerseits befürworte ich, was du gegen Devin gemacht hast, anderseits… mag ich die Brutalität dahinter nicht. Ich erkenne dich trotzdem als meinen Gegner an.“ sagte Narya.

„Die Ehre ist ganz auf meiner Seite. Ich freue mich, gegen einen ehrenhafter Kämpfer kämpfen zu dürfen.“ verbeugte sich Mel und löste die Schnur um ihren Hakama. Ein Teil des Hosenrock´s fiel runter und es kamen die Kampfstiefel zum Vorschein.

Beide Frauen stellten sich gleichzeitig in den Ring rein, es war alles gesagt, beide nahmen ihre Kampfpositionen ein. Die Waffen von Mel liegen alle ohne jeglichem Lebens herum.

„Meine Damen und Herren… nun kommen wir zur zweiten Runde des Kampfes. Wieder scheint ein Kämpfer der Blackskulls seinen Gegner anerkannt zu haben, wer wird diese Runde den Kampf gewinnen? Drei… Zwei… Eins… KÄMPFT!“

Mel und Narya rannten auf einander zu. Die Tierfrau schwingt ihr großes Schwert auf Mel, die es mit ihrem Kampfstiefel parierte. Es entstand eine große sichtbare Druckwelle, als zwei Kräfte auf einander prallten…

Doch es war Mel, die vom Schwert wegflog. Sie machte geschickt einen Rückwärtssalto und landete auf ihren Stiefeln. Die Killerpuppe tippte abwechselnd mit der Front von ihren Stiefeln auf den Boden, dann schaute sie ihr Gegnerin wieder an.

„Ihr haltet euch zurück! Ich habe den Kampf gesehen gegen Devin!“ rief Narya leicht erzürnt. „Das ist für mich eine Beleidigung!“

„Es tut mir leid, aber… ich neige dazu, meinen Gegner Schritt für Schritt „kennenzulernen“. Wenn ich meine… „Waffen“ einsetze, nur um euch zu töten. Ich habe leider… nicht gelernt, die Waffen einzusetzen, ohne jemanden zu töten.“ entschuldigt sich Mel mit schallender Stimme.

Auf einmal stand Narya vor ihr. „Das ist euer Problem.“ und schlug mit einer Faust ins Gesicht der Killerpuppe. Mel flog nach hinten und krachte in die magische Schutzmauer. Sie glitt an der Mauer runter und widmet sich Narya wieder zu, als wäre nichts passiert.

Um Mel schwebten auf einmal zwei Schwerter… beide Schwerter von Devin. Eins bekam sie, als sie Devin getötet hat, das andere auf Nachfrage, nachdem Devin von Sina getötet wurde. Die Zwillingsvampire haben festgestellt, dass es eine lebendige Waffe ist, aber aus irgendwelchen Gründen hat Devin sie in seiner Arroganz nicht trainiert.

Sofort rannte Mel mit den Schwerter auf Narya zu, die ihr Schwert zum leuchten bringt. „Allesschneider!“ und ein roter Schnitt flog auf die Killerpuppe zu. Auf einmal flogen alle Waffen von Mel hoch und drückten sich gegen die Fähigkeit.

Das Publikum staunte, wie vom Boden bis zum Himmel alle Waffen gegen die Fähigkeit versuchten, sie zum stehen zu bekommen.

„Zerstörungsschnitt!“ rief Narya eine zweite Fähigkeit vom Schwert, diesmal ist es ein blauer Schnitt und etwas erstaunliches passierte: Es raste auf den roten „Allesschneider“ der gegen die Waffen drückte und fusionierte!

Die Fähigkeit wurde größer, bekam eine magentafarbene Tönung und hatte einen brennenden Schweif. Wenn die Waffen von Mel schon vorher ihre Schwierigkeiten gehabt haben, sind die Chancen, dagegen anzukommen fast gesunken.

„Erstaunlich… den Trick sollte ich mir merken.“ murmelt Louis. „Entweder wir haben sie einzeln geschickt oder in mehreren Etappen, aber sie zu einer Fähigkeit zu fusionieren?“

„Glaube, diese Technik umzusetzen wird nicht einfach. Ich könnte es vermutlich besser umsetzen, weil ich mit zwei Schwertern kämpfe. Wenn…“ fingen Sina und Louis ihre Ideen zu diskutieren.

Mel setze ihre gesamte Kraft ein mit allen ihre Waffen, es sind die Attribute sowie Fähigkeiten ihrer Gegnerin, wo sie im Nachteil liegt. „Dann wollen wir mal…“ murmelt sie. Als die Fähigkeit bei Mel angekommen ist, sprang sie einen Schritt zur Seite und setzte dieselbe Technik ein wie Sherry es tat!

Mit einem kräftigem Tritt, klemmte Mel die Fähigkeit an ihrem Stiefel fest und drehte es zu Narya, was ihr doch einiges abverlangte. „Wie hat Sherry das so einfach geschafft…“

Das Publikum jubelt laut auf, als die Killerpuppe es geschafft hat, die Fähigkeit zurück zum ihrem Sender zu schicken. Kurz riss Narya ihre Augen weit auf und bekam ein weites Grinsen. „Interessant…“

Die Tierfrau hob ihre freie Hand hoch und schoss einen Feuerball ab, damit Mel abgelenkt ist. Zwischen beiden Parteien flogen Fähigkeit und Magie vorbei. Dann passierte etwas unglaubliches in diesem Moment.

Narya wendet den gleichen Trick an und schleudert ihre eigene Fähigkeit mit einer Umdrehung zurück wieder zu Mel. Dabei setzte sie eine weitere Fähigkeit ein: „Bestienschnitt!“ Die ohnehin schon gestärkte Fähigkeit wurde damit noch größer, bekam eine orange Farbe und der Schweif dahinter brannte noch stärker.

Mel hat den Feuerball in der Zeit mit ihrem Kampfstiefel mit der Fähigkeit „Fallender Kick“ kombiniert. Die Magie sowie die Fähigkeit flogen wieder aneinander vorbei.

„Meine Damen und Herren, ich finde keine Worte, wie man diesen Kampf beschreiben soll. Noch nie wurde Fähigkeit und Magie von einem Kämpfer sooft zurückgeschickt!“ rief Ronda freudig auf, das Publikum jubelt wieder.

Diesmal setzt Mel ihre Waffen anders ein, sie formte sie zu einer großen vereinten Waffe, dass ein bisschen… nach einem Schwert aussah. Dann schlug sie auf die Fähigkeit zu. Eine gigantische Druckwelle entstand, der Boden riss auf und bewegte sich wie eine Welle weg.

Den angeflogenen Feuerball fing Narya mit der freien Hand auf, verstärkte ihn mit ihrer Magie, dass er eine noch größere Form annahm. Dazu änderte es seine Farbe von rot auf orange.

In der Zeit drückte die Waffe gegen die Fähigkeit und Mel rannte um die Fähigkeit herum, doch diesmal klappte es nicht. „Verdammt, bin wohl nicht stark genug! „Fallender Kick“ „Fallender Kick“!“ setzte die Killerpuppe abwechselnd mit beiden Kampfstiefel ein und die Taktik ging auf.

„Wer auch immer DIESE Fähigkeit abbekommt, aber das kann niemand wegstecken.“ sagte Rokea bei dem Schauspiel. „Selbst du nicht?“ fragte Nitir. Alleine, dass Rokea den Kopf wiegelt, war schon Antwort genug.

Zum wiederholten Male schafften beide Kämpferinnen es, Magie und Fähigkeiten wieder untereinander auszutauschen, beide rauschten aneinander vorbei. Durch die vielen Fähigkeiten von Mel mit „Fallender Kick“ rauschte der orangene Schnitt geradezu auf Narya.

Sie wirbelt ihr Schwert kurz um die Finger und musste grinsen. „Das ist das erste Mal, dass ich so einen Kampf habe…“ Narya wollte den Trick wiederholen, als auf einmal eine Druckwelle sie von hinten erfasste.

Aus dem Gleichgewicht gebracht sowie dass sie in diesem Moment keinerlei Kontrolle über sich hatte, riss Narya vor Panik ihre Augen auf, als die Fähigkeit sie frontal erwischte. Ein extrem lauter Frauenschrei ging über die Arena, als die Fähigkeit anschließend noch explodierte.

Die Killerpuppe wollte den goldenen Abschluss setzen, indem sie den orangen Feuerball noch zurückschickt, aber als ihr Kampfstiefel die Magie berührte, explodierte dieser sofort auf. Mel flog verbrannt nach hinten, dabei knallte sie wieder gegen die magische Schutzmauer.

Ihr Kimono ist teilweise zerstört worden, wo man nun sehr deutlich ihre Gelenke sehen konnte. Sofort entstand ein Gemurmel unter dem Publikum, als sie feststellten, dass Mel nicht mal ansatzweise eine Frau beziehungsweise ein Mensch ist.

Die Rauchwolke um Narya ist verschwunden und man sah sie in einer knienden Position. Ihr kompletter Oberkörper wurde mitsamt Rüstung aufgeschnitten und es floss stark Blut herunter. Die Tierfrau selber keuchte sehr schwer und hat mit sich zu kämpfen, nicht bewusstlos zu werden.

„Super Trick… nur… bringt der mir nichts, wenn die Druckwelle zu unerwartet mich erwischt.“ dachte Narya leicht wütend auf Nitir.

Mel sah, in welchem Zustand ihre Gegnerin war und stand von ihre Position auf. Der magische Angriff schien ihr irgendwie nichts viel ausgemacht zu haben und rannte daher sofort los. Narya bemerkte dies und ließ ihr Schwert fallen, dann legte sie beide Hände auf den Boden.

Eine gigantische Mauer entstand um der verletze Tierfrau, während Mel ihre Augen zusammenkneift. Sie ahnte, was Narya vorhatte und setzte aus der Entfernung mehrere „Schockexplosionen“ ein. Das Kolosseum erschütterte sich, als die weißen Bälle die Mauer immer trafen und große Stücke raus sprengten.

Doch es kam wie es kommen musste… Jeder spürte wieder eine ähnliche Aura, Narya verwandelt sich in ihre Werform. Mel konzentrierte sich nun darauf, die Waffen über der Mauer einzusetzen und ließ sie runter fallen. Ein Feuerball verhindert dies aber und zerstörte die Waffen.

Anschließend explodierte die Mauer von innen und ein Behemoth erschien. Wütend starrte er Mel an, die alle ihre Waffen vor sich wirbeln ließ. Narya brüllte einmal groß auf, man konnte auf ihrem Brustbereich immer noch die Wunde sehen, die aber scheinbar durch die Verwandlung etwas kleiner wurde.

„Komm nur…“ wartet Mel nur darauf, dass das Monster sie angreift… als Narya auf einmal hinter ihr stand. Erschrocken benutzte Mel ihre Druckwellen, doch durch die Größe und Gewicht, konnte diese Fähigkeit nicht mal ansatzweise Narya vom Fleck schleudern.

Dies führte dazu, dass Narya ungehindert ihren Angriff umsetzen konnte. Mel wurde mit der gesamten Kraft des Behemoth in den Boden gerammt, doch dies endete nicht mit diesem Angriff. Die nächste Faust knallte ebenfalls auf Mel zu.

Jeder Angriff führte zu einem Erdbeben im Kolosseum, eine Staubwolke ging hoch. Ein Sturmangriff von Fäusten fiel auf Mel runter, die überhaupt nicht mehr aus ihrer Lage rauskommen konnte. Ihre Freundinnen schauten alle sehr besorgt von ihrem Fenster.

Die fliegenden Waffen von Mel flogen alle in den Himmel und stürzten alle in den Rücken des Behemoth´s, der laut vor Schmerzen aufbrüllte. Der Angriff hatte es scheinbar ebenfalls in sich, als Narya sehr schwer atmete.

Sie packte ein Bein samt Kampfstiefel von Mel, sprang in die Luft und wirbelte Mel um sich. Dann schleuderte sie ihr Opfer mit all ihrer Kraft in den Boden. Dieses Beben war noch stärker gewesen, die Zuschauer wurden regelrecht durchgeschüttelt.

Mel wusste überhaupt nicht, wie sie diese Schmerzen beschreiben sollte, als sie Narya mit einer Faust auf sich zufliegen sah. „Nein…“ Die Faust war groß genug, dass sie komplett Mel erwischte, das gesamte Kolosseum samt Stadt erzitterte bei dem Angriff, dabei entstand eine riesige Staubwolke.

Christoper drückte sich beide Hände tief in seine Oberarme, man sah regelrecht seine Sorge. Doch nicht nur bei ihm, sondern auch bei allen anderen war sie im Gesicht zu sehen.

Die Staubwolke verschwand und man sah einen knienden verletzten Behemoth, dessen Rücken voller Schwerter, Äxte und ähnliche scharfe Waffen steckten. Er hob Mel an einem Bein aus dem tiefen Loch raus und alle Freunde reagierten geschockt.

Überall an ihrem Körper sah man nur Risse. Arme, Beine, Bauch, Gesicht, nur Risse. Mel selber zeigte keinerlei Anzeichen, ob sie kämpfen kann. Narya ließ ihre Gegnerin fallen und immer noch keine Reaktion von der Killerpuppe.

„DAMIT HAT NARYA DIESE RUNDE GEWONNEN!“

Kapitel 419

Ich bin wiedergeboren und die schwersten Kämpfe?

„Meine Damen und Herren, hiermit beende ich nun die Pause und kommen nun zur zweiten Hälfte des Halbfinales. „Blackskulls“ gegen die „Monstergruppe!“ rief Ronda und das Publikum jubelt laut auf.

„Sind wir ehrlich: Die Behemoth haben sich bisher immer zurückgehalten, weswegen wir ihre eigentliche Stärke überhaupt nicht kennen. Werden ihre Gegner es schaffen, dass sie es nun doch tun müssen?

Einer der beiden Parteien wird letztendlich auf die Abenteurergruppe treffen. Wir haben alle gesehen… dass Attribute nichts aussagen, wenn man eine gewaltige Trickkiste in der Tasche hat. Zusätzlich haben sie auch Lady Sina, die ebenfalls ihre legendäre Stärke nun mehrmals unter Beweis gestellt hat.“ berichtet Ronda und schien auf etwas zu warten.

„Meine… Damen, wollen sie ein G-Veto einsetzen?“ fragte Wolf in die Runde. „Werden denn die Behemoths dies denn einsetzen?“ fragte Suki und Wolf schüttelt den Kopf. „Nein, ihr Anführer Rokus verzichtet darauf, dies einzusetzen.“

Alle schauten nun Suki an, die am überlegen war. Dann teilte sie ihre Entschluss mit: „Wir verzichten ebenfalls. Es sind ehrenhafte Kämpfer, nicht wie die „Rächer“ wo man jede Menge dreckige Tricks braucht.

Wir müssen uns nicht auf das Niveau heruntersetzen, außerdem sind die Behemoths vielleicht für jeden eine Hürde, die wir meistern müssen. Sie wären wirklich ideale Kämpfer, zu erfahren, wie stark man selber ist.“

„Wie sie wünschen.“ nickte Wolf und teilte es in seinen Übertragungsstein mit. „Wie werden eigentlich die Kämpfer entschieden?“ fragte Sherry.

„Beide Seiten schlagen einen Namen vor und man hat wenige Minuten Bedenkzeit, den Kämpfer auszutauschen. Dieser bleibt dann aber endgültig.“ erklärte der Berater.

„Meine Damen und Herren, beide Seite verzichten auf ihr G-Veto und wollen scheinbar ohne Hindernisse sich gegenseitig bekämpfen.“ teilte Ronda das mit und das Publikum jubelt auf.

„Hmm… Scheinbar wollen sie uns ganz ohne Regeln bekämpfen.“ verschränkte Rokus seine Arme. „Dann sei das so. Nijus, du wirst als erstes gehen.“

„Gute Idee, direkt den schwächsten aus der Gruppe raus zuschicken.“ kommentierte Rokea von hinten. „Wenn er den Kampf gewinnt, wird der Rest kein Problem werden. Sollte… etwas anders ausgehen…“

„Hör nicht auf sie. Tu, was getan werden muss. Ich glaube jetzt nicht, dass sie Sherry oder Nea schicken werden.“ klopfte Nitir seinem Freund auf die Schulter. „Das beruhigt aber ungemein.“ murmelt Nijus.

„Die Blackskulls haben sich für Nijus entschieden, wer wird von euch kämpfen?“ schaute Wolf in die Runde. „Ich.“ meldet sich Lara. „So wie wir es besprochen haben oder Suki?“

„Das ist richtig. Nijus mag vielleicht schwächer sein als die Zwillinge, doch dürfen wir nicht vergessen, dass selbst er nicht alles gezeigt hat.“ nickte Suki.

Ronda wartet einen Moment, bis man ihr alles wichtige mitgeteilt hat: „Meine Damen und Herren, in der ersten Runde werden Nijus gegen Lara kämpfen. Dank der eigenartigen Magie von Taos ist die Kampfform… naja ziemlich glatt gemacht worden.“

Nijus sowie Lara gingen auf ihre Kreise zu und hielten kurz davor an. „Was… man dir im Kampf angetan, war unehrenhaft.“ sagte Nijus auf einmal. „Doch… sehe ich in deinen Augen, dass du dich davon nicht unterkriegen lässt. Das verdient meinen Respekt.“ nickte Nijus.

Wenn Lara ihn beschreiben müsste, war er zwei Köpfe größer als sie, hatte Hörner eines Bullen, die nach vorne gerichtet sind. Hinter ihm war ein Schwanz zu sehen, dessen Ende Stacheln hatte. Er trug ein einfache Lederrüstung, die aber mit Stoff bedeckt ist. Seine Statur als solche war eigentlich ziemlich normal.

„Erm… danke. Ich freue mich schon darauf, diesmal einen ehrenvollen Kampf zu führen.“ verbeugte Lara sich in ihrem Kimono und holte ihren Drachenspeer raus, den sie kurz wirbelt. Danach stellte sie sich in den Kreis und nahm ihre Angriffsposition ein.

Der Behemoth starrte sie kurz an, dann passierte es. Er griff hinter seinen Rücken und holte ein Falchion hervor. „Ich erkenne euch als meinen Gegner an.“ sagte Nijus und stellte sich in den Kreis.

„Hooo? Das wird ja spannend.“ meinte Sina. „Das wäre ja das erste Mal, dass sie überhaupt zu ihren Waffen greifen.

„Meine… Damen und Herren, scheinbar wird es doch ernster als gedacht, wenn Nijus seine Waffe nimmt. Dann… wollen wir mal anfangen… Drei… Zwei… Eins… KÄMPFT!“

Lara stürmte direkt auf den Behemoth zu, der eine Hand hoch hob: „Feuerball!“ Eine große Feuerkugel schoss direkt auf Lara zu, die kurz ihre Augen aufriss und dann ihre Waffe vor sich wirbelt.

Er explodierte laut auf, doch aufgrund der hohen Feuerresistenz auf der Waffe sowie Lara sie selber hat, war keinerlei Schaden durchgekommen. Als Nijus mit seinem Falchion von der Seite zuschlug.

Die Vampirin benutzte ihren Speer als Sprungstab und kam über Nijus… wo der Stachelschwanz auf sie zuflog. Rechtzeitig konnte Lara ihre Waffe zur Verteidigung hochheben, wird aber stark zur Seite geschoben.

Sofort trat Nijus auf die Waffe und Lara wird durch die Kraft nach hinten geschleudert. Sie rollte kurz über den Boden, dann macht sie einen Saltosprung, wo die Vampirin wieder auf ihren Füße landet. Das Publikum jubelt laut auf.

„Hm… Wenn Nijus jetzt schon alles gibt, dann dürfte jeder sich darauf gefasst machen, einen würdigen Gegner zu bekommen.“ meinte Zuzan, Rokea schnaufte nur durch ihre Nase.

Nijus freie Hand glühte auf und legte sie auf seinen Falchion, was anfing zu brennen wie ein richtiges Flammenschwert. Danach rannte er auf die Vampirin zu. Beide kreuzten ihre Waffen, dabei entstanden immer wieder Druckwellen.

„Ich wusste, warum ich mich nicht zurückhalten konnte. Ihr seid wirklich eine sehr starke Frau.“ machte Nijus den Kompliment.

„Danke. Doch auch ihr seid nicht ohne, wenn ihr mit Feuermagie so spielend umgeht.“ lächelt Lara, die dann ihre Fähigkeit „Speerwirbel“ einsetzt. Wie ein Helikopter drehte sich Lara mit ihrer Waffe, der Behemoth biss die Zähne zusammen und versuchte dies zu blockieren.

Doch schaffte er es nicht und wird am Oberkörper verletzt, wo Nijus nun nach hinten sprang, dabei schoss er paar Feuerbälle auf Lara. Diese drehte dich bewusst weiter und zerstört die Feuerbälle, bevor sie anhält.

„Endlich ein Treffer!“ freute sich Lara, aber bleibt weiterhin konzentriert. Diesmal hat sie nicht so einen unmöglichen Gegner wie Devin. Dank Sina und Zada kann sie sich wieder komplett auf sich selber verlassen.

Nijus streichelt kurz seine Wunde, wo er auf seinem Finger Blut sieht und ist scheinbar zu einem Entschluss gekommen. Dieser rannte auf einmal auf Lara zu, dabei bildet sich an seiner freien Hand ein Feuerball, der immer größer und größer wurde.

Die Vampirin hob ihre Waffe hoch und richtet sie auf Nijus: „Speerstrahl“ rief Lara und ein weißer Strahl schoss auf den Behemoth zu. Ihr Gegner schaffte es im letzten Moment noch auszuweichen, aber scheinbar hat der Strahl trotzdem seine Ausrüstung an der Seite erwischt.

Dann kam Nijus bei Lara an. „Gigantischer Feuerball!“ setzte er die größte bisher gesehene Feuerkugel gegen die Vampirin an. Sie wirbelt wieder ihren Speer vor sich, doch die Explosion, als die Magie die Waffe traf, war gigantisch.

Ein Feuersturm ging den Himmel empor, das Publikum musste bei dem Krach ihre Ohren zuhalten. Dabei ist eine große graue Rauchwolke entstanden, wo Lara auf einmal verbrannt raus flogt. Sie rollte mehrmals über den Boden, bis sie gegen die magische Schutzbarriere knallte.

Lara fiel auf den Boden und musste stark husten, mit der Explosion hatte sie überhaupt nicht gerechnet. „Das war ja heftiger als von dem Dämonenkönig…“

Dann spürte Lara es… jeder spürte es im Kolosseum. Es entstand auf einmal eine gefährliche Aura und jeder konnte sich denken, was nun passiert: Nijus verwandelt sich in seine Wergestalt in der Rauchwolke.

„Verdammt…“ fluchte Lara, als sie hinter dem Angriff den Sinn verstand. Es sollte dazu dienen, dass Lara bei der Verwandlung nicht stört.

Auf einmal bebte es… und ein großes Monster kam durch die Rauchwolke. „Du heilige Scheiße… die sehen ja aus wie die Behemoth´s aus „FFX“ nur das sie stehen können!“ dachte Sina, als sie das große Ungetüm sah.

Überall dicke Muskeln, der Körper ist vermutlich dreimal größer geworden. Der Kopf sieht einem Löwen am ähnlichsten, dazu eine braune Mähne, die dem Rücken herunterging. Die Hörner waren ebenfalls länger geworden, die Hände und Füßen waren gigantische große Klauen geworden. Seine Haut oder eher Fellfarbe ist gräulich gehalten.

Die Ausrüstung, die Nijus trug, ist bei der Verwandlung komplett zerstört, dass Schwert liegt einfach auf dem Boden. Als der Behemoth Lara entdeckte, brüllte er so laut, dass es eine Druckwelle auslöste, dass jeder spüren konnte.

„Dann bin ich ja mal gespannt, was du kannst.“ murmelt Lara und rannte furchtlos auf ihren gigantischen Gegner zu… Als der vor Lara stand und sie mit seiner Pranke von der Seite schlug.

Die Vampirin wusste überhaupt nicht, was soeben passiert ist, nur dass sie das Gefühl hatte, von einem fallenden Baumstamm getroffen zu sein. Ihre linke Körperseite fühlte sich gebrochen an und knallte wieder gegen die magische Schutzbarriere.

„Das… ist die legendäre Stärke der Behemoths.“ murmelt leise Louis. Durch die gute Heilung von Neia wurde der Schwertheilige wach durch die Aura.

„Unser Held ist zum richtigen Moment wachgeworden.“ freute sich Christoper. „Kurze Anleitung: Du hast Vampirkönig Taos besiegt, wir sind nun im Finale. Nun kämpfen die Behemoths gegen unsere Freunde und was du siehst oder eher spürst, ist die Verwandlung.“

„Wo… liege ich eigentlich?“ wundert sich Louis und schaute nach oben… und konnte erst mal nichts sehen. „Das sind meine Brüste, bevor du auf komische Gedanken kommst.“ kommentiert Sina. „Um deine Frage zu beantworten, ich habe deinen Kopf auf meinen Schoß gelegt, damit du es etwas weicher hast.“

Falco musste schmunzelt, als er das rote Gesicht von Louis sah. „Deine Rivalin war sehr um dich besorgt gewesen. Man könnte das schnell vergessen bei dem Bild, dass ihr „nur“ befreundet seid.“

„Haltet die Klappe da drüben, ich will mich auf den Kampf konzentrieren.“ meinte Sina nur, während Louis eine Umdrehung machen musste zum Aufstehen. „Danke…“ flüstert Louis und versuchte sich auf den Kampf zu konzentrieren.

Lara nahm ihren Speer zur Hilfe und analysiert ihren neuen Gegner. „Stärke und Geschwindigkeit haben zugenommen, die ich nicht mithalten kann. Verwandele dich Erdspeer!“

Der Drachenspeer nahm eine gräuliche Tönung an und überall entstanden „gelbe“ Adern. Der Kopf selber wirkte, als würde es ein Felsen werden.

„Huch? Das hat sie aber nicht bei Devin benutzt.“ staunte Risia. „Und sie hat wirklich alles bei ihm eingesetzt!“

„Vielleicht eine Trumpfkarte extra nur für Gegner, die bisher alle ihre Kämpfe gesehen haben.“ meinte Rokus. „Sind wir doch ehrlich. Wir haben bisher jede dieser Frauen kämpfen gesehen und können dementsprechend unsere eigenen Taktiken entwickeln.

Doch wenn sie auf einmal mit etwas neuem kommen, werden selbst wir vorsichtiger und müssen sie neu analysieren.“

Nijus rannte mit einer Geschwindigkeit auf Lara zu, die kaum einer sehen konnte und holte unterwegs mit seiner rechten Pranke aus. Diesmal war Lara aber vorbereitet und verließ sich auf ihre vampirischen Instinkte…

Wie eben erschien der Behemoth wie aus dem Nichts und wollte ausholen, als Lara rechtzeitig mit ihrem Speer ebenfalls ausholte. Der Erdspeer knallte gegen die Pranke und löste ein Erdbeben aus, anders kann man es nicht ausdrücken.

Das Kolosseum erzitterte, aber für Nijus war das viel fataler gewesen, denn die Pranke ist ruckartig einmal hinter seinen Rücken gekracht und aus der Schulter raus geknackt. Der Behemoth brüllte vor Schmerzen auf, sein Arm hing lose runter.

Die Chance nutze Lara und schlug mit dem Erdspeer nochmal zu und zwar auf den Brustkorb. Nijus flog nach hinten, man konnte das Brechen der Knochen nicht überhören. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wurden auch mehrere seine Innereien stark verletzt.

Doch auch für Lara war der Erdspeer ein leichter Nachteil, denn ihre Hände fühlten sich sehr taub an, doch das lies sie jetzt nicht anmerken.

Der Behemoth lag auf seinem Rücken… und verwandelte sich wieder in seine alte Form zurück. Erstaunt riss Lara ihre Augen auf und rannte auf Nijus zu. Dieser atmet sehr schwer, hustet dabei große Mengen Blut aus seinem Mund.

„Welch… eine gefährliche Waffe ihr habt. Ich wusste nicht, dass… man eine Waffe haben kann, die ein Erdbeben verursachen können.“ lächelt Nijus schräg. „Damit… ist es dein Sieg, doch… sei gewarnt, ich bin nur der Schwächste gewesen, nun kommen die richtig starken Kämpfer.

„Ich… *hust* gebe auf!“

„NIJUS HAT AUFGEGEBEN! DAMIT BEKOMMT DIE MONSTERGRUPPE EINEN PUNKT!“ teilte Ronda laut mit. Das Publikum jubelt laut auf, endlich bekamen sie alle zu sehen, welch eine Stärke ein Behemoth hatte.

Lara legte ihren Speer ins Inventar und nahm eine Hand von Nijus. „Es… tut mir leid, ich wusste nicht welche Schäden meine neue Waffe anrichten kann.“

„Keine… *hust* Sorge, daran werde ich schon nicht sterben. Rokea… hatte recht, mit euch werden wir wohl alle richtig was zu tun haben.“ grinste der Behemoth blutverschmiert, als ein paar Schiedsrichter mit einer Liege auf die beiden Kämpfer zukommen.

„Du bist wirklich ein ehrenvoller Kämpfer. Schade… dass unsere vorigen Kämpfer nicht ebenfalls diese Einstellung hatten. Es… soviel Blut hier vergangen, warum… muss man überhaupt töten? Ist Leben für einige Individuen nicht sowie so kurz?“

„Danke… doch haben wir gute Gründe… ins Finale zukommen.“ wird Nijus auf eine Liege gesetzt, dabei verzogt er vor Schmerzen sein Gesicht.“

„Wegen eurem Stolz?“

„Nein… wegen Rokea.“

„Setzt sie euch so unter Druck?“

„Wer weiß…“ schloss Nijus seine Augen und Lara legte seine Hand auf den Bauch. Die Schiedsrichter brachten ihn zu seinem Aufenthaltsraum und Lara folgte ihnen mit den Augen noch, bevor sie zurück ging.

„Danke… für die ehrlichen Worte…“

Kapitel 418

Ich bin wiedergeboren und die Pause?

„Meine Damen und Herren, wir legen kurz eine Pause ein, damit die Teamgefährten von Louis ihn an Ort und Stelle heilen können. Mir wurde berichtet, dass er momentan ziemlich mit dem Leben zu kämpfen hat.“ teilt Ronda die Lüge mit, die Sina den Schiedsrichtern erzählt hat.

„Puh… ich weiß nicht wie Louis es geschafft hat mit all den gebrochenen Knochen aufzustehen. Das ist mein erstes Mal, dass ich soviel heilen muss.“ tastet Neia mit ihren Händen den Körper von Louis ab.

„Solange er außer Lebensgefahr ist, ist mir das egal.“ meinte Sina nur. „Wie… kann Zhin ihm nur so eine beknackte… „Taktik“ beibringen.“

„Was? Gefällt sie euch nicht eure Majestät?“ grinste Zhin, der sich am Bauch kratzte. „Du solltest mittlerweile mitbekommen haben, wie ich ticke oder? ICH kämpfe dreckig, hast du ernsthaft geglaubt, ich bringe deinem Freund irgendetwas bei, wo ein Sieg ungewiss ist?“

„Wenn Louis mich bittet, dir noch ein weiteres blaue Auge zu verpassen, werde ich das ohne zu zögern umsetzen.“ versprach Sina und nun musste der rotbärtige Anführer schlucken. „Selbst meine Idee wäre nicht so risikoreich gewesen, aber das ist nun egal.“

„Louis sollte nun soweit bereit sein, dass wir ihn tragen können.“ meldet sich Neia. „Zumindest die lebensgefährlichen Verletzungen konnte ich heilen.“

Sina nickte und stand auf: „Knochi, wickel dich vorsichtig um Louis, dann werden wir ihn zurück tragen.“ Es war sehr anschaulich, wie der neue Knochenschwanz dies schaffte, ohne den Mann zu verletzten.

Anschließend nahm Sina die Hand der blinden Elfe und führte sie zurück zum Aufenthaltsraum, wo die anderen geduldig gewartet haben. Sie wären gerne mitgekommen, aber dummerweise hat Chuz sich eingemischt. „Auch wenn ich ihre Sorge verstehen kann, aber… halten sie sich ein bisschen an die Regeln.

„Und was ist mit Zhin, den Vampiren und so?“ hakte Thomddir nach. „Erm… die beiden Herrschaften sind von unserem Turnier Sponsoren, daher drücken wir beide Augen zu und… Zhin ist kein Teil ihrer Gruppe.“ „Aha…“

„Ich werde mich wirklich daran gewöhnen müssen, mich führen zu lassen.“ hörte man die traurige Stimme von Neia. „Wenigsten lebe ich bei dir und nicht auf einem hohen Baum, wo ich mir wirklich Gedanken machen müsste.“

„Neia… Wenn das Turnier zu Ende ist, werde ich Christoper helfen, dass wir schnell an ein Elixier kommen. Ich könnte zwar die Vampire nach ihrem Blut fragen, aber… ich habe die Befürchtung, dass ich eine Antwort bekomme, die mir nicht gefällt.“ drückte Sina die Hand fester von der Elfe.

„Mach dir keinen Kopf darüber. Es gibt genug Wesen, die eine magische Sicht haben, also werde ich meine Forschung vorerst in dieser Sache intensivieren. Außerdem… wenn sie dir Blut anbieten, dann vermutlich für einen Gefallen, der nicht deiner Natur entspricht. Bitte bringe dich nicht in unnötige Schwierigkeiten in dieser Sache.“ lächelt Neia.

„Ich… werde es versuchen.“ nickte Sina und waren nun im Aufenthaltsraum angekommen. Christoper hat eine Sitzbank vorbereitet, wo Louis abgelegt wird und Sina was erstaunliches macht. Sie legte seinen Kopf auf ihren Schoß wie einen Geliebten.

„Was? Sherry meinte, dass mein Schoß sehr weich ist außerdem…“ murmelt Sina, doch Melaine beendet ihren Satz: „Du machst dir sehr große Sorgen um ihn als Freund.“

„Das stimmt… Im Grunde habe ich nichts anderes gemacht, als jeden von euch in den sicheren Tod zu schicken. Früher, muss ich ehrlich sagen, wäre es mir egal gewesen, Verluste gibt es immer. Doch nach all den gemeinsamen Aktionen… tut es mir wirklich weh, dass es soweit gekommen ist.“ schniefte Sina auf einmal.

„So… gerne ich euer Gespräch stören will, muss ich von meiner Mutter Lady Layla eine Einladung aussprechen.“ meldet sich auf einmal Acheron, der die ganze Zeit schweigsam in der Ecke stand.

„Einladung? Was haben Layla und Lord Roman eigentlich mit der Blutzecke vor? Kaum hat Taos aufgegeben, konnten SIE sich ja nicht mal zurückhalten und sind direkt raus gestürmt.“ wundert sich Sina, während sie ihr Gesicht säubert, ihr drittes Auge hat sie bisher geschlossen.

„Ah… das benötigt Erklärungsbedarf, gut das die Tiermenschen eine Pause eingelegt haben.“ kratzte Acheron am Hinterkopf. „Am besten, jeder nimmt Platz, bevor der eine oder andere ein Schwächeanfall bekommt.“

„Komm zum Punkt.“ wurde Sina nun ungeduldig. Neia kniete vor Louis und heilte ihn weiter, während Christoper die restlichen Schäden begutachtet. Die anderen setzen den Vorschlag des Vampirs um.

„Zuerst die Einladung: Clanführerin Lady Sina soll morgen möglichst früh zum Geheimversteck kommen, es wird ein weiteres Vampirtreffen stattfinden. Außerdem sollt ihr Zeit mitbringen sowie NUR eure restlichen Vampire… Erm das wären Lara, Zada und die Zwillinge.“

„Kurz vor dem Finale wollen sie allen Ernstes ein Vampirtreffen umsetzen? Kann man das nicht nachdem Turnier machen, wo wir dann wirklich alle Zeit der Welt haben?“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

„Das ist Mutter vermutlich bewusst, aber jetzt haben wir Vampirkönig Taos sowie seine Vertrauten. Zusätzlich Riskel und Violet können wir sie nach ihrer Niederlage sogar ein bisschen besser unter Druck setzen. Was genau im Gespräch stattfindet, wurde ich nicht eingeweiht, aber es ist sehr wichtig für die Zukunft aller Vampire.“

„Hrm… wenn ich an das letzte Gespräch denke, wäre man eigentlich zu nichts gekommen. Doch wie ich es heraushöre, hatten Layla und Lord Roman noch ein paar andere Pläne gehabt oder?“

„Das stimmt. Sie waren nämlich hier, um euch zu beobachten als neutrale Personen. Bevor ihr nachfragt, lasst mich erklären. Mutter kannte euch, aber damals habt ihr sie nicht erkannt. Sie wollte wirklich herausfinden, warum das so ist.

Dies wurde von euch ja sehr anschaulich erklärt und hat meine Mutter beruhigt. Hätte das Gespräch nicht stattgefunden, wollten sie wissen, wie ihr euch als Clanführerin macht. Nur weil ihr als solches akzeptiert wurdet, wollten Mutter und Lord Roman in eurer Nähe selbst erleben, zu welchen Entscheidungen ihr kommt.

Sie waren sehr erstaunt, dass ihr euren Clan wie eine Familie behandelt. Unsere Spione haben zwar berichtet, wie eure Vampire in Fanfoss leben. Doch letztendlich hängt es immer davon ab, wie der Clanführer agiert oder?

Die… gestorbenen Vampire im „Knopfvorfall“ hat Lord Roman zwar zur Kenntnis genommen, doch hat es ihn auch betrübt, denn er kannte die Vampire schon eine sehr lange Zeit. Dafür bekam Mutter eine Schimpftirade, die es in sich hatte, denn sie wollte wieder ihren Willen umsetzen.

Wenn ich ehrlich bin, ihr seid ein sehr guter Clanführer. Zwar sorgt ihr für jede Menge Chaos bei euch, aber auch bei den anderen Clans, aber sie sind nicht wirklich böswillig gewesen… glaube ich zumindest.

Der weitere Grund war, dass Lord Taos weitere Regeln der Vampire, aber auch des Turniers gebrochen hat. Ihr müsst wissen, wir haben ihn von Anfang an unter Beobachtung gestellt.“

„Er hat Regeln missachtet? Warum überrascht mich das jetzt nicht? Sind wir doch mal ehrlich, dafür hat er doch den richtigen Charakter.“ grunzte Sina durch die Nase und streichelt den Kopf von Louis.

„Nun… Tante Maeve, Onkel Cassius und Onkel Acula sind tot, wobei letzterer sollte vielleicht endlich mal richtig tot sein. Riskel sowie Violet mangelt es an Erfahrung in allen Bereichen, so haben sich Mutter und Lord Roman nur auf Onkel Taos konzentriert.

Sie waren sehr überrascht, wie… Lord Taos fast ALLE Regeln, die sie damals ausdiskutiert haben, ignoriert. Wozu wurden sie denn dann eigentlich gemacht, wenn jeder tut was er will? Das hat Lord Roman ziemlich sauer gemacht, hielt er sich doch weiter an die Regeln.

Mutter wollte es ein bisschen anders angehen, doch als Lord Taos an diesem Turnier teilnimmt, nahm sie die Gelegenheit wahr, mehrere Ziele auf einmal zu lösen.

Mehr über euch herauszufinden, euer Verhalten als Clanführerin, Lord Taos beobachten, welche Regelbrüche er noch begeht… und wie ihr gedenkt, ihn zu besiegen.

Bevor ihr euch wundert, welche Regeln er missachtet hat: Einer seiner Vertrauten hat die verlorenen Turnierteilnehmer angeheuert, um euch angreifen zu lassen. Wir haben nebenbei auch eine Gruppe von Affenmenschen beobachtet, die dieselben Pläne hatten.“

„Affenmenschen? Klingt, als wären es die von Orum gewesen.“ murmelt Melaine. „Naja, von denen werden wir nie wieder was hören.“

„Scheinbar haben wir aber zu gut aufgeräumt, hätte nichts dagegen gehabt, wenn weitere Angriffe stattgefunden hätten. Einfach um der Festung einer Generalprobe zu unterziehen.“ schmunzelt Sina. „Doch das ist jetzt nicht unbedingt, was weltbewegendes ist oder?“

„Nein, aber… Lord Taos hätte doch wissen müssen, dass Mutter und Lord Roman ebenfalls in der Stadt sind. Noch offensichtlicher konnte man einen Regelbruch doch nicht zeigen. Entweder war es ihm egal oder er glaubte tatsächlich daran, dass man ihn damit nicht belangen könnte.“ wundert sich Acheron ein bisschen.

„Notfalls hätte er seinen Vertrauten geopfert, dass sie ihren eigenen Kopf hatten und er davon nichts wusste.“ brummte Falco.

„Das glaube ich nicht. Die zuerst geschaffenen Vampire sind eigentlich immer die wichtigsten und bedeutendsten in einem Clan. Ich kenne die Familie von Lord Taos nicht so genau, ich meine… ich kenne nur meinen Cousin Sandor, aber was ist mit seiner Mutter? Hat sie wirklich NUR Sandor als Kind?

Verglichen mit Lord Roman, der 23 Töchter hat, haben selbst Maeve, Cassius und Acula mehr Kinder gehabt, auch wenn einige von ihnen getötet worden sind.“

„Erm… wie viele Kinder hat Lord Roman?“ staunte Christoper. „Ok, bei einem Wesen mit unendlicher Lebensdauer ist das nicht unmöglich, aber…“

„Bitte fragt mich danach nicht so sehr, ich will nicht nach Snolonien…“ murmelt Acheron niedergeschlagen, als er seinen Fehler bemerkte.

„Auf jeden Fall wurde ebenfalls beobachtet, wie einer der Vertrauten gestern mit dem Leiter des Turniers ein… Gespräch führte, wo ein langes Schwert zum Einsatz kam. Daraufhin gingen beide Personen zu den Kisten, wo die Regeln und so weiter gezogen werden.

Wir haben nicht herausgefunden, welche Regel Taos zusätzlich haben wollte, vermutlich irgendetwas, was es euren Freunden nur schwerer gemacht hätte. Sind wir doch ehrlich, die Attribute von allen waren ziemlich eindeutig gewesen von Taos Leuten.“

„W… warte, das heißt, die Kiste, dessen Ballon Sherry zerstört hat, wäre vermutlich unser Untergang gewesen?“ hakte Melaine nach und selbst Chuz reagiert erstaunt.

„Richtig. Ich sehe schon eure Wut Lady Sina, aber bedenkt, dass Mutter euch schon auf eine andere Art und Weise geholfen hat. Sie hat sich schon ziemlich weit von ihrer neutralen Position gelehnt, während Lord Roman die Augen geschlossen hielt.

Außerdem… mit ihrer Abwesenheit vertraut sie dir auch an, dass ihr euch zurück haltet, wenn eure Clanmitglieder gegen die Behemoths kämpfen werden. Ich denke… das ist ein weiterer Vertrauenstest, wie sie mit euch in der Zukunft umgehen will.

So wie ich meine Mutter kenne und Lord Roman, werden sie Taos nun die Leviten lesen mit körperlichen Züchtigungen. Sie sind beide sehr sauer gewesen, auch wenn man es ihnen nicht angesehen hat.“

„Hrm… Vermutlich werde ich noch ein weiteres persönliches Gespräch mit deiner Mutter haben oder?“ grübelte Sina laut.

„Das ist anzunehmen, aber nicht mehr heute. Die Aufmerksamkeit bekommt nur Lord Taos, wenn Mutter und Lord Roman eine Pause brauchen, werden sie sich vermutlich Riskel und Violet kurz widmen. Wenn ich mich nun entschuldigen dürfte, ich muss nun meinen Cousin Sandor aus seinem Versteck holen, wenn er denn noch lebt.“ verbeugte sich Acheron und wartet nicht ab, ob er denn gehen darf.

„Denke… wir sollten uns alle bei Sherry bedanken, dass sie uns allen den Hintern gerettet hat.“ sagte Christoper sofort, als der Vampir durch die Tür ging.

„Nicht nur das, sondern auch der Kampf gegen die Behemoths, denn dort werden sie alle Hände voll zu tun haben.“ nickte Melaine.

„Sag Chuz… wird das noch ein Nachspiel haben für diesen Leiter? Meine… wenn eure Sponsoren euch so auf die Finger schauen?“ fragte Falko.

„Ehrlich? In diesem Ausmaß habe ich es noch nicht erlebt, werde es aber… den anderen Leitern mitteilen. Leider weiß ich auch nicht… wie das gehandhabt wird, deswegen… Entschuldigung, ich kann mich nur entschuldigen, dass es nicht soweit gekommen ist mit der Manipulation.“ verbeugte sich der Affenmensch.

„Immerhin zeigst du zumindest Einsicht. Nun, der Kampf müsste ja bald beginnen, ich hoffe wirklich, dass unsere Freunde weiterkommen.“ lächelt Sina, während sie weiter Louis streichelt.

„Rokea, was ist los mit dir? Du bist so schweigsam geworden, als der Mann gewonnen hat.“ fragte Rokus seine Tochter.

„Der Mann… hatte nie eine Chance gehabt und doch hat er gegen dieses Monster gekämpft. Egal was er getan hat, der Vampir hat es immer mit seinen hohen Attributen umgangen. Je länger ich den Kampf beobachtet habe, desto deutlicher konnte man die Unerfahrenheit vom Vampir sehen.“ analysiert Rokea den Kampf.

„Die Welt besteht nicht nur aus Attributen und Zahlen, sondern man braucht auch die Erfahrung. Wir waren alle sicher, dass die Vampire kommen. Einzig Spike war meiner Ansicht nach sehr gefährlich, zumal er eigentlich nichts gezeigt hat.“ teilte Nitir dies mit.

„Sind wir ehrlich, die Abenteurer haben nur durch ihre Tricks gewonnen sowie mit ihrem G-Veto. Wir sind uns ja alle einig, dass Sina die Gruppe leitet. Welch… ein Verstand muss also da sitzen, die genau so plant, dass ein übermächtiger Gegner trotzdem verliert.“ nickte Nijus.

„Oh Sina… wehe…“ ließ Rokea ihre Drohung offen. „Wir wissen es! Nun gib endlich Ruhe auf der Ersatzbank.“ knurrte Nitir.

Kapitel 417

Ich bin wiedergeboren und das Halbfinale? V

Den Sieger Falko hat man auf einer Liege mit seinem Bogen zurückgebracht und Neia machte sich sofort an die Arbeit. „Ich… kann zwar nicht sehen, aber glaube… am Hals wird eine bleibende Narbe sein.“

„Da hat die Wer-Hyäne rein gebissen, um an sein Blut zu kommen. Es grenzt an ein Wunder, dass er nicht an Blutverlust gestorben ist.“ kommentierte Christoper und verbindet mit Mullbinden ein paar andere Verletzungen mit einer Salbe.

„Wusstest du… das Falko eine Familie hat?“ fragte Louis auf einmal und Christoper drehte sich erstaunt um. „Bitte?!“

„Das hat er mir mitgeteilt, als wir dir zugeschaut haben, wie du dich mit Mel ausgesprochen hast.“ grinste Louis. „War natürlich auch erst mal ziemlich schockiert gewesen, doch wenn wir beide genauer überlegen, musste man Falko immer einiges aus der Nase ziehen, damit er was preisgibt.“

„Du kannst dich darauf verlassen, dass du und Falko definitiv mit mir ein Gespräch bekommen werdet, das war nämlich nicht wirklich nett gewesen an dem Tag.“ kommentierte Christoper und das Grinsen verschwand aus Louis´s Gesicht.

„So… das Gift ist auf deinem Schwert drauf. Dasselbe, wie Viktoria es auch am eigenen Leib zu spüren bekam.“ teilte Zhin mit, als er mit seinen Vorbereitung zu Ende war. „Das Zeug ist nur auf der Spitze, ich will vermeiden, dass du aus Versehen selbst damit in Berührung kommst.“

Viktoria wippte nur mit ihrem Fuß, die Blamage wollte sie gerne vergessen, während Renee ein leichtes Grinsen auf dem Gesicht bekam.

„Louis… ich weiß nicht, was Zhin mit dir gemacht hat, aber ich vertraue dir, dass du es lebend schaffst.“ stellte Sina sich vor Louis hin.

„Stell dir vor… wenn du Taos besiegst… egal ob er aufgibt oder du ihn tötest, welchen gewaltigen Schritt du dann machst… mit mir wieder auf einer Ebene zu kämpfen. Das ist doch dein tiefster Wunsch als Rivale, mich zu besiegen.“

„Stimmt… ich kenne den Unterschied zwischen uns, doch habe ich… nie einen Gedanken gehabt, mit dem Training aufzuhören. Du warst für mich immer die Motivation, weiter zu machen. Außerdem habe ich doch jemanden, der auf mich wartet.“ lächelt Louis.

„Ja… Prashi wird bestimmt nun auch in der Gilde mit Ma Shi und Ascal den Kampf beobachten. Vielleicht bricht sie einem der Herren ein paar Knochen, wenn du gegen den Vampirkönig kämpfst. Weint, flucht, betet, nur damit du wieder kommst. Sie liebt dich wirklich von tiefstem Herzen.

Ich habe dir die schwerste Rolle zugewiesen, weil ich weiß und mich auch darauf verlassen kann, dass du etwas unmögliches schaffen wirst. Selbst Layla und Lord Roman, die ebenfalls Vampirkönige sind, wollen den Beweis vor ihren Augen sehen.

Heute wurden zwei Clanführer hintereinander besiegt. Wir wissen alle, dass es nicht unbedingt… starke Vampire sind, aber auch für unseren Gegner wird eine Veränderung stattfinden, ob sie wollen oder nicht.

Bitte… wenn… du merkst, dass es doch nicht klappt… gib auf. Ich möchte dich als Freund nicht verlieren.“ zeigte Sina noch ganz offen ihre Gefühle.

Erstaunt über die Ehrlichkeit wusste Louis nichts zu sagen, selbst ihren Freunden fehlten die Worte. Das sind die seltenen Momente, wo Sina ihr wahres und verletzliches Wesen zeigt. Dann grinste Louis: „Keine Sorge, ich hatte nicht vor zu verlieren.“

Louis drehte sich zu Chuz um und schaute ihm Ernst in die Augen. „Wer… ist mein Gegner?“

„Sie bleiben weiterhin bei ihrem Kämpfer James.“ teilte Chuz mit und Louis nickte. „Dann möchte ich mein Veto einsetzen…“

„Also wenn ich ehrlich bin, aber das Vieh hatte mehr auf dem Kasten als unsere Verlierer da hinten. Das war eine schöne Vorstellung eines leidenden Kameraden von Lady Sina.“ grinste Spike und die anderen Vampire lächelten ebenfalls.

„Stimmt. Für einen kurzen Moment sah es ja so aus, als hätte er den Scharfschütze töten können, aber dieses Vieh war genauso trickreich wie die anderen Kämpfer.“ nickte Zetta.

„Und freust du dich endlich kämpfen zu können James?“ fragte Taos seinen Vertrauten und der Zwerg verbeugte sich vor ihm.

„Und wie. Nun haben sie wirklich die Wahl der Qual zwischen mir und Zetta. Es macht keinen Sinn… jetzt noch ein Veto einzusetzen. Danke für eure Frage.“

„Meine… Herrschaften…“ meldet sich ihr Berater und alle Vampire starrten den Tiermenschen an. „Sag… jetzt nicht, sie wollen noch ein Veto einsetzen?“ knurrte Spike. „Sie haben keine andere Wahl als gegen James zu kämpfen! Zetta würden sie nämlich aus in der nächste Runde bekommen!“

„ … Louis ist der nächste Kämpfer und… setzt sein Veto ein.“ murmelt der Berater. „Ja? Und wer soll diesmal kämpfen? Nun spuck es schon aus du widerliches Vieh.“ ätzte Zetta. „Das kann ja nur ich sein.“

„Nein… er will gegen Taos kämpfen.“ Diese Stille, die im Raum herrschte konnte man nicht beschreiben. Soviel… Unglaube war in den Augen der Vampire gewesen.

„Kannst… du dich nochmal wiederholen? Du wolltest doch sagen, dass Zetta kämpfen soll oder?“ hakte James nach, der seine Armbrust aus seinen Mantel holte und gegen den Tiermensch richtet.

„Bedaure, aber wenn sie mich jetzt töten, ist das komplette Team disqualifiziert.“ wurde der Berater wieder selbstsicher. „Ich wiederhole mich gerne: Louis ist der nächste Kämpfer, setzt sein Veto ein und will gegen Taos kämpfen.“

Ein Pfeil flog an dem Tiermenschen vorbei, der sein Ohr abriss. Sofort wollte dieser laut aufschreien, als Spike ihm eine Hand auf den Mund legte. „Du… willst sagen, dass ein Vieh unseren Herr und Meister, der ein Vampirkönig ist, bekämpfen will?“

Panisch nickte der Berater und Spike warf ihn in die Ecke. „Es… tut mir leid Herr…“ alle Vertraute knieten sich vor Taos, der scheinbar immer noch irgendwie… leicht verwundert war.

„Wie…so will man mich haben? War ich in meinem Kampf nicht mehr als… deutlich gewesen? Was… hast du für einen Plan Lady Sina?“ und zog einen Ring von seinem Finger, der seine Aura versteckt gehalten hat.

Sofort herrschte eine Panik auf den Zuschauerrängen, sie waren komplett überrascht worden und alle ihre Instinkte rieten sie zur einer Flucht.

„Dann… werde ich dieses Vieh… nicht nur einfach töten… nicht mal quälen.“ hing bei Taos ein Mundwinkel runter. „Mir fällt… schon etwas passendes ein, das selbst… Lady Sina es bereuen wird.“

„Meine Damen und Herren… es war ein sehr spektakulärer Kampf gewesen zwischen Valgerd und Falco. Nun kommen wir wieder zu einem der Höhepunkte des Turniers! Louis verwendet sein Veto und kämpft gegen Taos!“ teilte Ronda mit, die die Aura bisher nicht bemerkt hat.

„Bitte?! Nichts gegen euren Freund, aber warum kämpft ein Mensch freiwillig gegen Onkel Taos?“ staunte Zada. „Da hätte er bessere Chancen gegen seine Vertrauen!“

„Louis ist der stärkste SSS-Abenteurer, ob man es will oder nicht. Er war es, der Sherry den Schwertmagier den Nahkampf beigebracht hat. Mich sowie die Zwillinge hat er unsere Talente sogar noch verfeinert und wir konnten damals zu viert gegen ihn nicht viel machen.“ erklärte Suki.

„Mittlerweile haben sich einige Dinge geändert, aber wenn ich ehrlich bin… ist Louis immer noch sehr stark. Er hat zwar gegen Kyllia verloren, aber… sind wir doch ehrlich: Durch das Training ist jeder sehr stark geworden, vielleicht kann er es jetzt mit ihr aufnehmen.“ fügte Sherry hinzu.

„Sicher? Die Aura, die da gerade rauskommt… könnte glatt die von meinen Vater sein.“ merkte Kyllia an. Jede der Frauen merkte die Aura. Das Publikum, dass auf der anderen Seite gejubelt hat sowie auch Ronda spürten sie alle.

Es herrschte sofort eine Totenstille, als Taos, ein Vampirkönig seinen Aufenthaltsraum verlässt. Louis stand vor seinem Kreis und begutachtet seinen Gegner.

Taos hatte etwa seine Größe, wirkt eher bulliger gebaut. Rote Pupillen, blasse Haut, die typischen Merkmale eines Vampir´s. Er trug statt der vielen anderen Vampire nur eine Glatze. Komplett schwarze Kleidung selbst sein Mantel, nur sein Hemd war komplett rot.

Je näher er kam, desto heftiger wurde seine Aura. „Er… ist wirklich stärker als Acula.“ dachte Louis. „Und statt wie Acula benutzt er ein Schwert.“

„Der Mann wird verlieren.“ war Rokea sich sehr sicher. Als sie die Aura gespürt hat, wurde sie sofort Feuer und Flamme. „Nie im Leben wird er es mit diesem Vampir aufnehmen können.“

„Was eine Aura…“ murmelt Arzexos. „Und dieser Mann… wollte ausgerechnet dieses Monster als Gegner haben?“

„Hätte er denn eine Chance?“ fragte Ethice und der alte General schüttelt den Kopf. „Nein… nicht mal gegen mich hätte er eine Chance. Ich bin ihm mal auf der Straße begegnet und mein erster Eindruck täuscht mich sehr selten, aber… nein.“

Alle Zuschauer unterhielten sich laut. Einerseits aus Angst, anderseits denken sie laut, warum Louis ausgerechnet diesen Mann haben will. Taos stand vor seinem Kreis und starrte Louis sehr intensiv an.

„Warum… mich? Du widerliches Vieh müsstest durch Lady Sina längst alles über mich wissen.“ verlangte Taos zu wissen.

„ … Weil du der letzte Schwächling in der Gruppe bist.“ antwortet Louis und Taos hörte nicht recht. „Und wenn ich ehrlich bin, hat Sina auch irgendwie recht. Ihr habt eine Stärke, die man nicht ignorieren kann, doch die bringt euch überhaupt nichts.“

Die Aura von Taos veränderte sich. Man spürte regelrecht den Zorn darin. „Ich… und Schwächling? Das jemand wie du wagst, mir das ins Gesicht zu sagen.“ und stellte sich in den Kreis. Taos hatte mehrere Zornesadern auf seiner Glatze.

Louis atmet mehrmals ein und durch, begutachtet seinen Feind und stellte sich ebenfalls in den Kreis, dabei hielt er sein Schwert sehr lässig.

„Meine… Damen und Herren. Was Taos auch sein mag, aber er strahlt eine Aura aus, wie wir sie nur von den schlimmsten Monstern auf der Welt erwarten dürfen. UND Louis will gegen ihn kämpfen. Alleine.

Das verdient irgendwie auch ein bisschen Respekt, wenn man bedenkt, dass „Die Rächer“ zu zweit gegen Lady Sina gekämpft haben und dabei haushoch verloren haben. Nun wollen wir den Kampf sehen! Drei… Zwei… Eins… KÄMPFT!“

Wenn dein Gegner extreme Attribute hat, spare dir deine Energie. Es macht keinen Sinn überall herumzurennen, wenn dein Gegner sowieso sofort zur Stelle ist.“ rät Jimdo. „Geh lieber gechillt an den Kampf ran und spare deine Ausdauer.“

Taos hob sein Schwert wieder hoch wie im letzten Kampf Richtung Himmel, während Louis langsam auf ihn zuging.

Ich bin mir nicht sicher, aber selbst Fähigkeiten haben nur einen bestimmten Angriffsbereich. Es reicht wirklich, wenn du nur ein paar Millimeter daneben stehst, verstehst du?“ versuchte Punny zu erklären. „Viele springen extrem weit weg, machen die unnötigsten Dinge oder genau das, was dein Gegner sogar plant.“

Irgendwie machte die lockere Einstellung von Louis den Vampirkönig nur sauer und ließ sein Schwert fallen. Nicht wirklich schnell oder langsam, sondern wie es für Taos üblich ist. Louis ging einfach ein Schritt nach rechts und war aus dem Spezialangriff von Taos draußen.

Der Boden neben ihm wird großflächig aufgespalten, es erreichte sogar die magische Schutzmauer. Das Publikum staunte über die Kraft des Vampirkönigs, aber die anderen Kämpfer interessierte… wie Louis sich einfach zur Seite stellt.

Der Vampirkönig knurrte wütend und schlug diesmal von der Seite mit seinem Schwert… und der Schwertheilige bückte sich einfach nur.

„Zhin? Was habt ihr Louis angetan, dass er so eine Seelenruhe hat?“ grinste Sina, die sich das Spektakel anschaut.

„Och, wir haben ihn immer zu sechs angegriffen, damit er ausweichen kann wie ein Profi. Nachdem ihm aber irgendwann die Ausdauer zuneige ging, gaben wir ihm ein paar Tipps, wie er sie sich auch sparen kann. Das Ergebnis siehst du nun da vorne.“ kratze Zhin an der Wange.

Die magische Schutzmauer kreischte laut auf, als sie wieder gegen die Kraft von Taos ankämpfen musste. Es bilden sich immer mehr Zornesadern auf der Glatze und die Hautfarbe wurde langsam rötlich.

„Was ist los? Nicht… gewohnt, dass jemand deine Angriffe einfach akzeptiert sondern mit… einfachen Schritten ausweicht?“ provozierte der Schwertheilige den Vampir.

Wenn es geht, provoziere deinen Gegner so weit wie es geht. Sie werden vielleicht stärker, schneller oder was auch immer, doch wir sprechen von jemanden, der sowieso extreme Attribute hat oder?“ gab Daika Louis ein Glas Wasser. „Da ist es eh egal, mit der Aktion sollst du eher erreichen, dass er keinen klaren Kopf mehr bekommt. Du ahnst nicht, wie viele starke Gegner irgendwann vergessen, wie man richtig kämpft.“

Taos stand auf einmal hinter Louis und schlug mit dem Schwert zu. Der Schwertheilige dachte nicht mal daran, diesen Angriff zu blocken, sondern sprang diesmal nach vorne. Er rollte kurz, dann drehte er sich zur Seite, als wieder der Boden neben ihm aufgespalten wird.

„Nichts außer ausweichen kann der kleine Mann hier.“ höhnte Taos über Louis. „Vielleicht sollte ich mal…“ verschwand Taos vor den Augen von Louis. Der Schwertheilige schloss kurz seine Augen und hörte von der linken Seite ein Geräusch.

Er legte beide Hände samt Schwert auf den Boden und sprang mit aller Kraft von dem Ort, der auf einmal von Taos mit einer Faust zertrümmert wird. Der Vampir dreht seinen Kopf zur Seite, wo Louis landen wollte und schlug mit der Faust in die Luft.

Viele werden aus Reflex ihre Arme, Waffen, Schilde, egal was, zur Verteidigung hochheben, um den kommenden Schaden zu minieren. Je nachdem was für ein Feind das ist, macht es Sinn. Bei diesem Tipp geht es eher darum, den kommenden Schaden auch zu reduzieren, OHNE sich zu verteidigen.“ erklärt Daszum lächelnd.

Louis wusste nicht warum, aber hält sich an den Ratschlag und machte sich beim landen locker, als etwas unsichtbares gegen seine Brust rammte. Der Schwertheilige bekam das Gefühl, als hätte ihn ein Mammutbaum getroffen.

Er flog nach hinten und fiel rollend auf den Boden, mehrere Rippen waren definitiv gebrochen. Doch der Schaden ist geringer als Taos es gewohnt ist.

Der Trick ist, in dem Moment wo man seinen Körper auf einen Angriff vorbereitet, wird man Steif, man baut Widerstand auf. Doch was passiert, wenn man in Angesichts der Gefahr locker bleibt? Der Schaden ist da, aber nicht mehr so groß wie, als würdest du dich wehren.“

Vorsichtig stand Louis auf und versuchte die Schmerzen in der Brust zu ignorieren, als Taos vor ihm stand. Der holte mit seinen Bein aus und wollte zuschlagen… Als Louis durch seine lange Erfahrung als Kämpfer es schaffte, sich mit einer Hand auf dem Fuß des Vampirs abzustützen.

Die Kraft nutzte der Schwertheilige um über Taos zu fliegen und schlug mit seinen Schwert nach dem Kopf. Doch Taos stand längst woanders und bereitete seinen nächsten Angriff vor. Dieser schlug mit seinem Schwert wieder nach Louis.

„Zerstörungsschnitt!“ setzte der Schwertheilige in der Luft gegen das Unsichtbare und es traf, doch es war stärker als die Fähigkeit von Louis. Die Kraft von Taos zerschnitt die Fähigkeit und raste weiter auf den Schwertheiligen zu.

Dies aber konnte Louis ausweichen. Er wusste, dass er keine Chance gegen die Kraft von Taos hatte, daher setzte er seine Fähigkeit ein, um in der Luft seine Balance zu ändern. Louis rollte auf dem Boden und stand sofort wieder auf, trotz der Schmerzen in der Brust.

„Was… eine Nervensäge. Hat Lady Sina dich geschickt, damit man mir auf die Nerven geht oder wie?“ knurrte Taos.

„Nein. Nachdem sie erfahren hat, dass du und deine Speichellecker an diesem Turnier teilnehmt, hat sie sofort überlegt, wie man deine Gruppe überlebt und gleichzeitig gewinnt. Ihr müsst schon zustimmen, dass ihre Taktik bisher ziemlich auf geht oder?

Riskel, Violet und euer Tiermensch wurden besiegt, wir brauchen nur einen Sieg, um ins Finale zu kommen. Glaubt ihr nicht… dass Sina wusste, warum sie mich einsetzt gegen euch? Ihr seid definitiv stärker als Acula, aber…

Was ihr bisher zeigt, dass sind alles Angriffe eines Anfängers. Würde ich ein zweites Mal gegen Acula kämpfen müssen, dann hätte ich schon eher bedenken gehabt, aber euch?“ sagte Louis seine Meinung.

Sofort hob Taos seine Hand hoch: „Blutstrahl!“ Der Schwertheilige sprang nun aus dem Weg des Angriffs, denn ein gigantischer roter Strahl mit blutroter Farbe raste in seine Richtung. Er war größer als ein Mensch, das gesamte Kolosseum erzittert über diesen Angriff.

Es knallte laut gegen die magische Schutzmauer, man sah sogar, dass sich Risse bilden. Dann drehte Taos mit seiner Hand nach Louis, der erschrocken seine Augen aufriss. Der Schwertheilige fing sofort an um sein Leben zu rennen, als der „Blutstrahl“ hinter ihm her kam.

Taos lachte laut auf, als er die Verzweiflung in den Augen von seinem Gegner sah und drehte sich etwas schneller. Was der Vampir aber in seiner Arroganz nicht bemerkte ist, dass Louis immer näher kam und dabei sein Schwert leuchtet.

Die komplette Arena wird durch den „Blutstrahl“ stark verändert, nichts konnte sich gegen diese Fähigkeit wehren. Der Schwertheilige rannte weiter und weiter, aber langsam ging ihm wirklich die Puste aus, als er endlich sein Ziel sah.

Louis war nun nah genug und setzte seine stärkste Fähigkeit ein: „Hoffnungsvoller Schnitt!“ Ein gigantischer weißer Schnitt flog auf Taos zu, der nicht wirklich beeindruckt war. Dieser unterbrach seinen Strahl und hob nur sein Schwert hoch.

Die Fähigkeit knallte dagegen und Taos wurde leicht nach hinten geschoben, bis dieser einen Schritt nach vorne machte. Die stärkste Fähigkeit hatte keine Chance gegen die Kraft des Vampirkönigs und wird einfach beiseite geschlagen.

Als Louis angeflogen kam. Er ist seiner Fähigkeit hinterher gerannt, damit Taos ihn aus dem Winkel nicht sieht. Im letzten Moment ist er gesprungen und wollte nach dem Gesicht von dem Vampir treten, als dieser einfach verschwand.

„Netter Trick, glaubst du nicht… dass ich ihn nicht kenne?“ sagte Taos hinter Louis und schlug ihn mit seiner freien Hand zu. Man konnte den lauten Knall über das gesamte Kolosseum hören, als die Hand eine Gesichtsseite von Louis traf.

Mit einer Atemberaubenden Geschwindigkeit rollte der Schwertheilige mehrmals über das Kampffeld, bis er gegen das magische Schutzfeld knallte. Sein linker Arm wurde sofort gebrochen, sein rechte Gesichtshälfte fühlte sich extrem taub an.

Prashi schaute weit entfernt in ihrem Gildehaus mit dem Gildemeister Ma Shi den Kampf an und sie fing an leicht zu zittern. „Louis…“

Aus welchen Gründen auch immer, Louis hat es geschafft, sein Schwert zumindest nicht zu verlieren und versuchte mit seinem gesunden Arm aufzustehen. Doch die Schmerzen sind diesmal nicht ohne, weswegen er mehrere Ansätze brauchte.

„Seht her… das Vieh, dass einen Vampirkönig herausforderte, steht auf zittrigen Beinen.“ rief Taos fröhlich. „Es gibt Dinge, die sind festgeschrieben. Kein Mensch, Zwerg oder Elf sei es gegönnt, einen wahren Vampir zu besiegen.“

Die Vertrauten von Taos klatschten fröhlich in ihrem Aufenthaltsraum über die Ansage ihres Meisters. „Solch wahre Worte…“

Sina wippte mit ihrem rechten Fuß und stimuliert Gelassenheit, doch waren ihre Gefühle sehr Zwiegespalten. „Macht dir keine Sorgen Sina, Louis hat noch nicht das beste gezeigt.“ beruhigte Zhin sie.

„Ich hoffe doch sehr, dass ich mich darauf verlassen kann, denn sollte er sterben, wirst du ihm definitiv folgen.“ teilte Sina es nebenbei mir. Zhin schnaufte nur lächelnd durch die Nase.

Louis drehte mehrmals die Schulter vom gebrochenen Arm und sie hing nutzlos runter. „Was sind dann Riskel und Violet? Sie sind doch ebenfalls Clanführer!“

„Tz… wären sie das, würden sie nicht so dumm ihrer Rache nachgehen. Das was sie heute gezeigt haben entbehrt jeglicher Vorstellung eines starken Clanführers, ihre Vampire und auch ihre Eltern würden sich mehr als zu Tode schämen.“ gab Taos seine Verachtung mit.

„Doch darüber mache ich mir keine Sorgen, ihre Zeit ist mehr als nur abgelaufen. Sobald sie aufwachen… werden sie mit Problemen konfrontiert, dass sie ihre Posten freiwillig abgeben.“ kam der Vampirkönig dem Schwertheiligen immer näher.

„Wie schön, dass man eure ehrliche Meinung kennt. Habt ihr in eurem Leben schon mal verloren?“ ging Louis langsamen Schrittes auf den Vampirkönig zu.

„Du liebe Güte… was ist das denn für eine Frage? Dies stellt man bestimmt nicht einem König, der über die Welt im Hintergrund kontrolliert.“ lächelt Taos sehr boshaft.

„Dann solltet ihr euch mit dem Gefühl abfinden, denn ich kenne ihn bereits schon.“ lächelt Louis ebenfalls, auch wenn ihm das Schmerzen im Gesicht bereitet.

Verärgert verzog Taos das Gesicht. Er schnitt sich mit seinem eigenen Schwert eine Wunde am Zeigefinger und streckte ihn gen Himmel. „Blutpfeile!“ Wie ein Springbrunnen schoss Blut aus der kleinen Wunde heraus, die sich in Pfeile verwandelten. Sie flogen raus und machten in der Luft einen Knick, die alle auf Louis zuflogen.

Ich bin kein Schwertkämpfer oder so, aber vielleicht hilft dir ja der Tipp, dass dein Körper ein Ort voller Wunder ist. Wenn du glaubst, du bist an einem Punkt angekommen, wo du nicht mehr weiterkommst, gib nicht auf. Du hast doch bestimmt Gründe, woran du fest glaubst oder? Motivierte dich selber. Denk an deine Freunde, deine Frau, deine Träume.“ lächelt Flai.

Louis drückte sein Schwert etwas fester zu und ließ die Pfeile kommen… und schlug einen nach dem anderen weg. Ganz bewusst werden die Pfeile zur Seite weggeschlagen, weil die Blutmagie der Vampire immer sehr säurehaltig sind.

Der Vampirkönig sah das und änderte einen Pfeil grinsend. Dieser unterschied sich von den anderen, weil er sehr stark leuchtete. Louis war zu sehr konzentriert bei der Verteidigung gewesen, als der Pfeil bei ihm ankam. Sein Schwert wollte ihn beiseite schlagen… und der Pfeil explodierte laut.

Eine starke Rauchwolke ging hoch, während Louis mit schweren Wunden nach hinten flog und mit dem Rücken auf dem Boden landete. Überall sah man Wunden, Blut floss runter, es war ein Wunder, dass Louis nicht sein Bewusstsein verloren hat.

„Hm… bin mir nicht sicher… Soll ich dir ein bisschen Respekt zollen, dass dein Körper noch ganz ist?“ war Taos sehr unsicher, während er langsamen Schrittes auf Louis zuging.

Der Schwertheilige drehte sich auf den Bauch und hustet eine große Menge Blut aus dem Mund heraus, dieser Angriff hat scheinbar auch einige Innereien verletzt. „Verdammt… muss ich es wirklich anwenden?“ fluchte Louis in Gedanken.

So… pass auf. Diese Technik ist in mehrere Phasen untergliedert. Phase Eins, du musst schauspielern was das Zeug hält. Ziel ist es… dass dein Opfer so nah wie möglich kommt.

Phase Zwei ist der… eh… „Angriff“, den ich dir gleich zeige und wo du mich für alle Zeiten hassen wirst, aber selbst du wirst erkennen, dass er sehr heftig ist. Danach kommt die schwerste aller Phasen…

Phase Drei: Überleben und zuschlagen. Aufgrund dass dein Gegner eine Stärke hat, die ein Mensch nie haben wird, solltest du bis dahin all deine Kräfte gespart haben und das dann überleben. HAST du es überlebt… zuschlagen. Ohne wenn und aber, dein Gegner mit deinem Schwert angreifen.“ erklärte Zhin, während er eine Hand um die Schulter von Louis gelegt hat.

Louis hob sich mit seinen Oberkörper hoch, war aber immer noch auf seinen Knien. Dabei keuchte er sehr stark, hustet zwischendurch auch Blut. Prashi fing an zu weinen, wie sie ihren Verlobten auf dem Übertragungszauber sah.

Irgendwann stand Taos vor ihm mit seinem sehr schadenfrohen Gesichtsausdruck. „Das… passiert, wenn man seine eigenen Grenze nicht kennt und das Unmögliche herausfordert. Vielleicht hättest du bessere Chancen gehabt, wenn es James oder Zetta wären.

Wie… macht ihr elenden Viecher es immer? Irgendwelche letzte Worte, bevor ich dich töte?“ grinste Taos über seinen eigenen Witz. Der Schwertheilige blickte von unten auf und murmelt irgendetwas.

„Sag mir bitte, dass Louis irgendwelche Tricks drauf hat, sonst bist du fällig.“ spürte man eine wütende Aura von Sina, die Zhin anstarrt. Layla und Lord Roman standen jeweils an einer Seite, denn so wie Sina sich aufführt, werden sie wohl wieder eingreifen müssen.

„Ihr solltet mir schon vertrauen eure Majestät. Phase Eins hat angefangen, der Glatzkopf hat noch nicht bemerkt, dass… er längst in der Falle steckt.“ grinste Zhin.

Der Vampirkönig packte Louis am Hals und zog ihn näher zu sich, er will die letzten Worte des Mannes erfahren, damit er Lady Sina diese später ins Gesicht sagen kann. Taos kann es kaum abwarten, den Gesichtsausdruck von ihr zu sehen.

„Was… genau hast du zu sagen? Ihr könnt mir alles sagen, ich werde es Lady Sina weitersagen.“ grinste Taos genüsslich, aber Louis murmelt immer noch irgendetwas vor sich hin.

„Hrmm…“ war der Vampirkönig genervt und zog Louis noch näher an sich, dass sich beide Gesichter sehr nah waren. „Letzte Chance… was sind deine Worte?“

„Das du nun verloren hast.“ sagte Louis mit klaren Worten und Augen, dass er keinesfalls aufgeben hat. Mit aller Kraft trat er mit beiden Beinen auf den Boden… und küsste Taos auf den Mund.

Die Welt stand still. Selbst in den göttlichen Bereichen lief der Denkprozess auf Hochtouren, was soeben passierte. Alle sahen, wie Louis, der sich tapfer gegen diese Kreatur wehrte und irgendwie seine Schwäche geschauspielert hat, nun Taos küsste.

„Phase Eins erfolgreich bestanden, Phase Zwei umgesetzt… nun kommt die letzte Phase.“ lächelt Zhin zufrieden, während alle um ihn herum in einem Schockzustand waren.

Taos gesamtes Gesicht war voller Zornesadern, während Louis ihn angrinste… mit sehr toten Augen. „Hoffentlich verzeiht mir Prashi das…“ Taos drückte das Hals so fest zu, dass man das Knacken der Halsknochen hören konnte.

Die Vertrauen explodierten förmlich in ihrem Aufenthaltsraum, würden sie nicht mit letzter Disziplin sich zurückhalten, direkt raus zurennen. Rokea, aber auch sehr viele andere Teilnehmer war unbewusst der Mund runter gefallen.

Der Vampirkönig warf Louis um sich und rammte ihn mit aller Kraft auf den Boden, was ein so starkes Beben auslöste, dass man sogar in der Stadt zu spüren bekam. Der Schwertheilige biss sich auf die Zähne und man sah nur noch weiße Augen.

Louis… ich liebe dich.“ lächelt Prashi ihn an. „Beim ersten Treffen… dachte ich nicht viel von dir, aber… jedes Mal, wenn ich dich wiedersah… schlug mein Herz immer heftiger. Du trainierst meine Freundinnen, stehst allen zur Seite und… hast mich vor Justus beschützt.

Du bist der Mann… dem ich mein Herz und meine Seele gebe, ich liebe dich wirklich vom tiefsten Herzen.“ streichelt Prashi eine Wange von ihm.

„SO EIN WIDERLCHER…“ fand Taos keine Worte, als er sich umdrehte und überall spuckte. Das hat er im gesamten Leben noch nicht erlebt. Noch nicht mal gesehen oder gehört…

Als ein Schwert durch seinen Brustkorb gerammt wird!

Taos brüllte mit einer Lautstärke auf, dass jeder Zuschauer es hören konnte. Nun rächt es sich, dass der Vampirkönig nicht wirklich seine eigene Schmerzgrenze kannte. Der Vampir drehte seinen Kopf um und konnte soeben Louis sehen.

Louis, komplett blutüberströmt, ein Auge weiß, das andere flattert stark und sehr konzentriert, seine letzte Phase umzusetzen. Man konnte sein schweres Keuchen nicht überhören, er hat sein eigenes Limit übertroffen, dass er überhaupt noch stehen konnte.

Schockiert schauten Layla und Lord Roman, was sie eben vor Augen zu sehen bekommen, während Zhin ein lautes „Yeah!“ von sich gab. Selbst Rokea und Arzexos werden wohl ihre Meinung bezüglich Louis noch ändern müssen.

„Wow… mir… erm… fehlen die Worte.“ zuckte der Mundwinkel von Sherry. „Nicht nur dir Sherry.“ fügte Kyllia hinzu.

Mit einem schmerzverzerrten Gesicht packte Taos das Schwert vor sich an, als er merkte, dass aus irgendwelchen Gründen seine Kraft rapide abnahm. „Was… ist das Gift?!“

Dann ging auf einmal ein Ruck durch Louis und das Schwert drückte sich dem Herzen des Vampirs näher. Wieder schrie Taos laut auf und man sah die Panik in seinen Augen, richtige Panik.

„Gnnn… Wie kann es ein Vieh wagen…!“ wollte Taos brüllen, als das Schwert wieder näher an sein Herz gedrückt wird. Das Gift breitete sich in seinen Körper aus und ein Arm fiel lose runter, der Vampir selber brüllte wieder vor Schmerzen auf.

„Bei… deinen Vertrauen… hätte… dieser… Trick nicht… funktioniert.“ teilte Louis es mit, sein weißes Auge zeigt wieder seine Pupille. „So… alt und… keine Kampf… erfahrung.“ und das Schwert drückte sich noch näher ans Herz.

Beide Männer kämpfen nun darum, wer gewinnt. Schafft Taos es sich aus der Situation zu befreien, hat er gewonnen, schafft Louis es seine letzten Kräfte umzusetzen, gewinnt er.

„LOUIS! DU SCHAFFST DAS!“ schrie Sina von ihrem Aufenthaltsraum. „DU MUSST ES SCHAFFEN!“

„VERDAMMT DU WILLST DOCH HEIRATEN!“ brüllte Falko, der von Christoper gestützt wird. „JEMAND WARTET AUF DICH!“

„GEWINNE LOUIS! ZEIGT DEN VAMPIREN, DASS WIR KEINE VIECHER MEHR SIND!“ jubelt Melaine auf.

„LOUIS! LOUIS! LOUIS!“ riefen Neia und Thomddir abwechselnd.

Durch das aufmunternde Gejubel drückte Louis wieder das Schwert näher, es fing sogar an, weiß zu leuchten.

„ICH GEBE AUF!“ brüllte Taos, dem die Panik komplett erfasste. „ICH GEBE AUF!“ Ein regelrechter Schock ging durch alle Vampire, die den Vampirkönig Taos kannten.

„MEINE DAMEN UND HERREN! DAMIT IST „DIE ABENTEUERGRUPPE“ DANK LOUIS INS FINALE GEKOMMEN!“ schrie Ronda ins Mikrofon und das Publikum jubelt nun richtig laut auf.

„Hoffentlich… muss… ich… das… nie… wieder… machen…“ fiel Louis mit einem Lächeln auf den Rücken nach hinten, dabei zog er das Schwert aus Taos raus, der auf seine Knie fiel und gegen das Gift ankämpfte.

Eine unerkannte Wut ging durch Taos. Nicht… das er geküsst wurde, sondern dass alle Welt dies gesehen hat, wie er aufgegeben hat. Die Wut gab ihm eine Stärke, wo der Vampirkönig aufstand und sich umdrehte.

„DU!!!!“ brüllte Taos und hob sein Schwert hoch, was auf den bewusstlosen Louis runter fiel…

Als eine Hand dies stoppte. Taos drehte sein Gesicht und sah Lord Roman, der ihn aufgehalten hat. „Du willst… doch nicht etwa die Turnierregeln verletzten oder kleiner Bruder?“

„LASS MICH LOS!“ knurrte Taos wütend, als eine Hand ihn am Nacken packte. „Na na na, du willst dich doch nicht etwa verlieren oder kleiner Bruder?“ hörte Taos die kalte Stimme von Layla.

„Mit dieser Niederlage… ist es Zeit, dass wir uns alle wieder unterhalten, ob du willst oder nicht. Du hast gerade gegen einen Menschen verloren als Vampirkönig.“

„Außerdem… hast du da die eine oder andere Regel im Turnier missachtet.“ fügte Lord Roman zu, der den Arm von Taos fester drückte, dass Taos vor Schmerzen sein Gesicht verzog. „Wir werden uns mit allen Clanführern noch unterhalten.“

Im Aufenthaltsraum der „Wahren Herrscher“ wird die Tür aus den Angeln raus getreten. Zetta, James und Spike drehten ihre Köpfe und sahen Viktoria mit Lysa stehen.

„Ah, die Verlierergruppe. Ich komme im Auftrag von Lord Roman und Lady Layla, um die beiden Clanführer Riskel und Violet dort abzuholen mit Lysa. Außerdem sollt ihr auch direkt mitkommen.“ grinste Viktoria.

„Ihr habt uns überhaupt nichts zu sagen.“ zischte Spike wütend. „Nicht? Die Frau dort hat doch vor dem Turnierbeginn Söldner angeheuert, um Lady Sina angreifen zu lassen. DANN wäre noch die andere Geschichte, dass ihr die Kisten mit den vielen vielen weißen Kügelchen manipuliert habt.

Ihr habt die Wahl: Kommt freiwillig mit, wo auch euer Meister ist oder mein Vater wird euch… auf seine Art und Weise mitbringen. Dann dürften aber sehr viele Schmerzen im Spiel sein.“

Lysa ging zu Riskel sowie Violet hin, packte sie an den Haaren und zog sie mit Gewalt aus dem Raum raus, während sie immer noch bewusstlos waren. Viktoria wartet immer noch auf die Antwort der Vertrauten.

„Wir… werden mitkommen.“ zischte Zetta wütend. „Wunderbar! Nicht das ich gegen einen kleinen Kampf was dagegen gehabt hätte, aber ich bin mir meiner Grenzen sehr bewusst.“ lächelt Viktoria sehr boshaft.

Taos wird von Lord Roman und Lady Layla abgeführt, während Sina Neia zu Louis trug, damit sie ihn vor Ort heilen kann. Die Elfe legte ihre Hand auf die Brust und fing mir ihrer Arbeit an, Sina dagegen nahm eine Hand von Louis und ließ ihre Tränen fallen.

„Danke… Danke… das du noch am Leben bist.“

„Prashi? Du machst mir Angst.“

„Ungewollt… Auf die Erklärung… bin ich ja mal wirklich gespannt… wie es dazu gekommen ist, mein geliebter Louis.“

Seite 3 von 46

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén