Ich bin wiedergeboren und Sherry als Trainerin?
„Es tut mir unheimlich leid, dass ihr den Brief erst jetzt bekommt.“ verbeugte sich Edwin vor Sherry. Man sah ihm wirklich an, dass er sich für diese Aktion regelrecht schämt.
„Macht dir keinen Kopf Edwin, lieber jetzt als überhaupt nicht mehr.“ legte Sherry ihm eine Hand auf die Schulter. „Weißt du denn wann du den Brief bekommen hast?“
„Wenn meine… Erinnerung mich nicht täuscht, ist ein Bote des Königs mitten in eurem Turnier erschienen. Scheinbar wussten sie, dass es spät werden könnte, daher haben sie es in Briefform hinterlassen. Es…“ wollte Edwin sich wieder vor Sherry verbeugen.
„Edwin, du hattest in letzter Zeit sehr viel zu tun. Erst dein eigenes Zuhause, dann musst du die Vampire in deinem Clan im Auge behalten sowie mit den zusätzlichen Aufgaben von Sina. Als wäre es nicht genug, bist du auch der Ansprechpartner für die anderen Clans.
Irgendwie muss ich dich bewundern, dass du es… schaffst, all die Aufgaben zu bewältigen. Dann darf man sich doch nicht wundern, wenn ein Brief im Inventar vergessen wird. Auch… wenn es deinen Stolz als Butler verletzt, aber ich verzeihe es dir.
Wenn es wirklich so dringend wäre, dann hätte der König schon einen neuen Boten geschickt, meinst du nicht auch?“ lächelt Sherry in ihren neuen Stoffklamotten. Blaue Stoffhose und eine einfache helle Bluse mit verschiedenen Mustern darauf. Ihre Haare hat sie leicht wellig gestylt.
„Ich… danke euch. Wenn… ich euch irgendwie einen Gefallen tun kann, dann sagt es mir bitte. Gebt mir die Chance… meine Ehre als Butler wieder herzustellen.“ schaute Edwin sehr ernst.
„Ok? Ich… hätte jetzt spontan nichts, was mir einfällt, aber wenn mir was einfällt, komme ich auf dich zurück!“ nickte Sherry. Edwin nickte und verließ die Monstervilla, während Sherry den Brief öffnet.
Geehrte Gräfin Sherry,
ich wünsche ihnen eine gute Erholung
nach dem teilgenommenen Turnier.
Sollten sie sich von den Strapazen kuriert haben,
wünschte ich gerne einen Gespräch mit ihnen.
Gez. Karl-Heinz von Fürstenbusch
„Huch? Der König will mit mir sprechen?“ wundert sich Sherry. „Nun… ich habe eh nichts vor…“ ging das Zaubermädchen in den Keller und aktiviert die Übertragung zum König. Die wartet mehrere Minuten, als sie auf dem Zauber den König mit General Simon sah.
„Ah, Gräfin Sherry.“ freute sich der König. „Scheinbar haben sie sich ja gut erholt.“ „Danke. Ich denke schon, ist ja schon… einiges an Zeit vergangen.“ zuckte der Mundwinkel von Sherry, unsicher, ob sie die Wahrheit sagen soll.
„Ich würde euch gerne wieder als Trainerin für die beschworenen Helden einstellen. Sie konnten… scheinbar von euren Turnierkämpfen nicht genug haben.“ grinste der König. „Wobei ich auch nicht schlecht gestaunt habe, zu was ihr fähig seid.“
„AH ha ha ha.“ kratzte Sherry verlegen eine Wangenseite mit dem Zeigefinger. „Es… ist gekommen wie es ist. Hätte… auch nicht gedacht, dass ich mal gegen einen uralten Vampir, Dämonengeneral und den stärksten Behemoth kämpfen würde.“
„Eurer Team dürfte das eigenartigste Team im gesamten Turnier gewesen sein. Dämonen, Vampire, Arachneen, Tiermenschen, damit habt ihr definitiv einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Lady Sina kann sich wirklich sehr glücklich schätzen, euch alle an ihrer Seite zu haben.“ nickte der König.
„Vor allem… bei allen Kämpfern, an denen sie teilgenommen haben, zeigten auch alle eine Stärke, wo ich mich etwas wundern musste… Warum eine Armee nicht in der Lage ist, ebenfalls so eine Stärke anzunehmen.“ murmelt Simon.
„Sie waren alle stark, keine Frage. Doch am Turnier haben nur die stärksten Kämpfer auf der Welt teilgenommen. Wenn man genauer überlegt General Simon, sind es letztendlich doch nicht so viele Kämpfer, die diese Stärke haben.“ merkte Sherry an.
„Zumal mehrere Vampirclan´s teilgenommen haben, die eigentlich eher unter sich sind, hat sich einiges verschoben… glaube ich zumindest. Dann hat sich Exos, einer der gefährlichsten Götterbestien auch im Kampf eingemischt, indem er alle verstorbenen Gegner von Sina wiederbeleben ließ.
Wenn ihr die Kämpfe von mir beobachtet habt, dann kennt ihr auch alle von Sina. Wir hatten irgendwie… das Glück oder Pech gehabt, gegen die ganzen exotischsten Kämpfer kämpfen zu dürfen… Während es bei Sina eher der Fall war, dass man sie gezielt töten wollte mit den Abenteurern.
Letztendlich haben sie es nicht geschafft und zu ihrem Nachteil ist Sina auch stärker geworden. In der Vampirwelt geht auch einiges hoch und runter, als Louis gegen einen Vampirkönig gewonnen hat, auch… lassen wir das mal…“
„Ein Vampirkönig? Du liebe Güte, dann muss Lady Sina ja irgendetwas ins Rollen gebracht haben, dass sie so direkt und in der Öffentlichkeit gegen sie vorgegangen sind.“ staunte der König. „Nun denn… Wie sieht es mit meiner Frage bezüglich als Trainerin aus?
Die jungen Helden sehen euch als Vorbild, auch… wenn es komisch klingt, dass ihr die Lebensgefährtin von Lady Sina seid, die… eher eine schlechte Beziehung haben.“
„Hm… ich bin mir nicht sicher, ob ich die Zeit dazu habe. Sina schafft es langsam wieder Routine in ihr Leben zu bekommen und dürfte bald mit mir in eine neue Trainingsphase gehen. Ziel war es, dass wir mehrere Dungeons aufsuchen, um noch stärker zu werden, wenn wir gegen Glacia kämpfen wollen.“ war Sherry sich sehr unsicher.
„Ich habe schon mitbekommen, dass Lady Sina schon wieder… ihre Kreativität laufen lies. Dabei ist sie plötzlich an sehr viel Besitz gekommen, wo… ich mir die Frage stellen muss, was genau passiert ist. Der Händler Kajar… ist ja leider keine so unbekannte Person gewesen.“ hob der König eine Augenbraue hoch.
„Das kann ich mir schon denken, aber das sind alles Fragen, die solltet ihr am besten mit Sina selber klären oder?“ lächelt Sherry. „Ich habe schon lange aufgehört, irgendetwas zu hinterfragen, weil es sowieso nicht gesund ist, zu viel zu wissen.“
„Was haltet ihr davon, wenn ihr zu einem persönlichen Gespräch kommt? Das lässt sich viel besser klären, zumal ihr selber den jungen Helden erklären könnt, warum ihr… hm… eine ziemlich gefragte Person geworden seid?“ musste der König selber grübeln.
„Das können wir machen. Am besten ich frage Sina, ob sie mich morgen zu euch bringen könnte, dann rede ich mit den Helden und ihr… könnt mit Sina vielleicht die eine oder andere Frage besprechen.“ schlug Sherry vor.
„Das klingt vernünftig, denn ich habe… nicht wenige Fragen an sie. Nicht das ich sie beschuldigen will zu einigen Problemen, aber es würde mich nicht wundern, wenn sie etwas weiß. Gräfin Sherry, ich… hätte noch eine andere Frage.“ wurde der König auf einmal sehr ernst.
„Wenn ich sie beantworten kann? Ich weiß vielleicht das eine oder andere, habe aber nicht das umfangreiche Wissen wie Sina.“ schmunzelt Sherry.
„Es… geht um eure Teamkameradin Lara. Die jungen Helden haben die dunkle Vermutung, dass diese Vampirin auch die Lara ist, die die beschworene Barriere erschaffen hat vor 2000 Jahren. Aufgrund… das Vampire in der Welt noch als Monster angesehen werden, kann ich ihnen nichts befehlen oder ähnliches.
Ihr habt ja einen sehr guten Draht zu den Vampiren, habe ich den Eindruck. Könnt… ihr Lara vielleicht auch zu dem Gespräch morgen mitnehmen?“
„Oh? Erm… ich kann nicht für sie sprechen, aber…“ war Sherry sehr unsicher. „Wenn ihr mir den Grund für das Gespräch vielleicht sagen könntet? Lara kann… sehr… eigenwillig… werden, wenn man ihre… erm… Freizeit beansprucht.“
„Wenn diese Vampirin Lara die ehemalige beschworene Heldin war, dann müsste sie auch die Technik kennen, wie man die Barriere reparieren kann oder sogar neu erschafft. Ich… will wirklich verhindern, dass es zu einem Krieg mit den Dämonen kommt.“ offenbarte der König sich.
„Huch? Das kann ich ihr mitteilen, aber nicht versprechen ob sie morgen kommt oder mir irgendetwas sagen wird.“ wurde Sherry sehr ungenau, weil sie weiß, dass Lara es nicht gerne hat, dass man ihre Vergangenheit anspricht.
„Verstehe…“ nickte der König, der den Hinweis verstand, dass Sherry wegen Lara sich unwohl fühlte. „Dann freue ich mich, dass ihr morgen kommt. Ich werde alles veranlassen, dass ihr ungestört mit den Helden sprechen könnt.“
„Ich freue mich ebenfalls, denn mich interessiert es schon ein bisschen, wie sich die Helden gemacht haben.“ lächelt Sherry ehrlich. Die Übertragung wurde beendet, nun saß Sherry grübelnd auf dem Stuhl.
„Eh… warum hat keiner daran gedacht, dass man die Barriere neu reparieren kann?“ wundert sich Sherry. „Wobei… Sina traue ich es zu, dass sie die Fragen im Kopf hat, aber… sie will ja, dass die Barriere verschwindet… oder?“
Neia stand verschwitzt auf eine Säule und starrte Neria mit Dolchblicken an. Jeder der Katzenmenschen war ziemlich erschöpft, schafften es aber immerhin, das Stofftier von der Blutelfe fern zu halten.
„Wehe…“ knurrte Neia. „Wehe… ihr habt Bunny… weh getan. Das verzeihe ich es euch nie!“ „Sag Neia… ein bisschen dumm bist du schon oder?“ merkte Sumi neben ihr an. Scheinbar hat Sumi Eier aus Stahl, dass er den tödlichen Blick von der wütenden Elfe so wegstecken kann.
„Du lebst gerade sehr gefährlich.“ warnte Neia ihn, als hinter ihr Cixo erschien. „Nun… man kann es auch netter ausdrücken. Was Sumi sagen will ist… wir treiben dich die ganze Zeit über die Seile… Du rennst darauf, als hättest du nie irgendwelche Probleme mit dem Gleichgewicht…
Selbst auf die nicht so stramm gezogenen Seile, wo selbst wir ein bisschen aufpassen müssen… Du hattest schon immer das Talent in dir gehabt und irgendwie hast du es nun unbewusst geöffnet. Meine… du merkst ja nicht mal, dass wir gerade auf einem Seil stehen, während Hiro sich alle Mühe gibt, es hin und her zu schaukeln…“
Verwundert schaut Neia runter und tatsächlich, das Seil schwingt hin und her. „Huch?“ „Außerdem… du bist ohne deine Magie von einem Seil zum anderen Seil gesprungen. Keine… Ahnung was Lady Sina dir angetan hat, aber solch einen Körpereinsatz… würde ich keinem Magier der Welt zutrauen.“ füge Cixo hinterher.
„Und dann… wäre da noch der Stoffhase… der NICHT dir gehört. Wir haben einfach einen vom Markt gekauft und dir vor deine Nase gehalten. Schon traurig, dass du deine eigenen… „Kuscheltiere“ nicht richtig erkennst.“ kommentierte Sumi das sehr gemein.
„Mann Petze!“ warf Cixo ein Shuriken nach Sumi, den er problemlos ausweicht. „Aber… vielleicht ist es gut, dass wir Schluss machen. Du hast uns wirklich bis an unsere Grenze gebracht Neia.“ grinste Cixo dann.
Doch… scheinbar war das zu viel für Neia, die lauter Fragezeichen auf dem Kopf hat. „Erm… das ist nicht Bunny? Und… ich habe kein Problem mit meinem Gleichgewicht?“
„Richtig. Du hast es in kürzester Zeit geschafft, das Gleichgewicht zu finden, was Lady Sina scheinbar von dir verlangt hat. Gratulation.“ klopfte Cixo auf die Schulter von der Blutelfe. „Wenn wir das noch ein paar mal wiederholen, dürfte für deine erm… nächsten Ziele nichts im Weg sein.“
„Ja… morgen darf sie lernen, wie man Angriffen auf dem Seil ausweicht.“ kommentierte Sumi nur, dann sprang er vom Seil runter.
„Wow… ich glaube… ich muss mich trotzdem bei euch bedanken.“ fiel eine Träne von Neia´s Auge runter. „Irgendwie… ist das… etwas schwer zu glauben.“
„Verständlich, wenn man all die Zeit nur als Magier unterwegs war. Wenn wir Ziele hatten, die Magie waren, waren es immer einfache Ziele. Sie verlassen sich zu sehr auf ihre Magie, wogegen wir das machen können.
Doch wenn es ein Kämpfer ist wie… hmm… Suki, dann fängt das eigentlich Problem an. Du hast ja selber gesehen, wie souverän sie uns alle besiegt hat. Wenn du jetzt auch so eine Kämpferin wirst UND deine Magie einsetzt… Puh, keine Ahnung, wie man dich besiegen soll. Das ist so ähnlich wie Lady Sina.“
Auf einmal warf Neria den Stoffhasen auf Neia zu, den sie in der Luft auffing ohne vom Seil runter zu fallen. „Den schenken wir dir. Der soll dich immer daran erinnern, dass du noch sehr viele Talente in dir hast.“ rief Neria, dann verschwand sie auch.
„Wusste nicht… das ihr eine so nette Seite habt? Wenn ich an das Turnier denke?“ grinste Neia sehr unsicher und drehte sich zu Cixo.
„Die haben wir immer, nur wenn wir unsere wahre Natur zeigen müssen, dann… hast du genau das, was du auf dem Turnier gesehen hast. Ich hoffe, dass Sumi und Hiro sich auch etwas ändern und Suki an sich heranlassen.
Ich habe kein Problem mit Suki und Neria hatte scheinbar ein Gespräch mit ihr gehabt. Nur… die anderen müssen scheinbar noch von dem alten Stolz runter kommen.“
„Woher…“ „Wir das mit dem Stoffhasen wussten? Suki kam auf einmal auf uns zu und gab uns den Tipp, dass du eine Fanatikerin wärst, wenn es um Stofftiere geht. Dann sind sie und ich auf dem Markt gewesen und den Rest kannst du dir ja denken.
Scheinbar hilft dir Suki auch auf ihre Weise. Für mich ist es nur unverständlich, dass eine so starke Mishoi eine Hausdienerin ist…“
„Es… liegt an jemanden, der Suki einst gerettet hat. Für sie war Suki die größte Lebensretterin gewesen, als sie… von dem Kontinent geflüchtet ist. Diese Hilfsbereitschaft will Suki unter keinem Umständen verlieren.“ klärte Neia das Problem auf.
„Ah… dann kann ich es schon eher verstehen.“ nickte Cixo langsam. „Denke, wir haben heute wirklich genug trainiert. Lass uns Feierabend machen.“
„Eine gute… Idee…“
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