Ich bin wiedergeboren und Wohnungen hier, Wohnungen da?
Am nächsten Tag wunderte sich Suki, wo die üblichen Verdächtigen abblieben und ging in den Keller. Was sie dort vorfand, machte sie in vieler Hinsicht sehr… neidisch? Eifersüchtig? Die vier Damen waren scheinbar noch alle im Tiefschlaf, nur…
Lisa klammert sich an Kyllia, Sherry an Sina, während beide Zwillingsschwester die Hände halten und zugleich ihre Liebsten ein Arm um sie gelegt haben. „Egal… welche Positionen man hat… Familie bleibt Familie.“ dachte Suki und verschwand leise aus dem Keller.
Neia ging wieder ihren Übungen nach und war etwas konzentrierter bei ihrem Training. „Keine Ahnung was los ist, aber jedenfalls achtest du wieder ein bisschen mehr auf die Umgebung.“ nickte Cixo zufrieden hinter ihr.
Sofort schloss Neia ihre Augen und musste sich beruhigen, dass wieder einer der Katzen hinter ihr war. „Bitte… macht euch ein BISSCHEN bemerkbar… Wegen euch erschrecke ich mich mehr als genug…“
„Hm… vielleicht sollten wir dir den Trick beibringen, damit du dich NICHT mehr so erschrecken brauchst.“ kichert Cixo hinter ihr. Sie folgte Neia auf Schritt und Tritt über das Seil, was die Blutelfe etwas nervös machte.
Kurz bevor Neia die nächste Säule erreichte, erschien auf einmal Sumi wieder. Als wäre es ein De ja-vü, starrte Neia ihm wieder in die Augen. Doch diesmal… scheint es ein bisschen anders zu laufen.
Sumi griff hinter seinen Rücken und holte einen grauen Stoffhasen hervor. „BUNNY! GIB IHN MIR SOFORT ZURÜCK!“ schrie Neia wütend. Der Katzenmann schob seine Mundmaske hoch und erst jetzt fiel der Blutelfe auf, dass er in seiner Kampfausrüstung steckte.
„Hol… ihn dir doch zurück.“ flüstert Cixo hinter Neia ins Ohr. „Und wie du dich darauf verlassen kannst!“ knurrte Neia wütend und rannte los. Sofort sprang Sumi nach hinten und rannte vor der Blutelfe über die Seile weg.
Aufgrund der… extremen Unterschiede bei den Attributen holte Neia ihn sehr schnell ein, als er auf einmal den Stoffhasen nach links warf. Dort fing Hiro den Stoffhasen auf und rannte mit der „Geisel“ weg.
„VERDAMMT!“ schrie Neia wütend und machte etwas unerwartetes. Sie fing an auf dem Seil zu hüpfen und im letzten Moment sprang sie auf das Seil, das ihr am nächsten war. Dort fing sie mit beiden Händen das Seil auf und macht eine Umdrehung, bis sie sich zum nächsten Seil werfen ließ.
„Uh?“ staunte Cixo nicht schlecht. „Dann war es ja eine gute Idee, einen anderen Stoffhasen zu holen. Neia hat ja wirklich viele schlummernde Talente in sich. Zeit das ich mitmache.“ kichert die Katzenfrau freudig auf.
Für Cixo, Sumi, Hiro und Neria ist das auch ein Training, weil sie einerseits Neia helfen, andererseits all ihre Kräfte einsetzen müssen, damit Neia NICHT den Stoffhasen bekommt. Aelfric stand mit den Leibwächtern unten und schaute sich… das ganze in Ruhe an.
„Wow, ich wusste nicht, dass Tiermenschen und Elfen zu so was in der Lage sind. Könntet ihr das eigentlich auch?“ schaute Aelfric die beiden muskelbepackten Männer an. Die schauten sich das Training kurz an, dann schütteln sie ihre Köpfe. „Verstehe. Scheinbar hat jeder seinen Spaß hier. Gehen wir mal wieder in die Kirche mit Priester Armoni sprechen. Wusste nicht, dass die Viecher so einen Glauben an die Göttin haben.“
Irgendwann wurden die Frauen im Keller wach und wunderten sich ein bisschen, dass sie gut und fest geschlafen hatten. „Keine… Ahnung wie spät es ist, aber ich fühle mich richtig wohl.“ grinste Kyllia.
„Nun…“ streichelt Lisa mit einem Finger vom Bauch ihrer Dämonin hoch zum Kinn. „Wir hatten halt eine sehr tolle Nachtgeschichte bekommen. Zusätzlich neben jemanden zu liegen, den man liebt?“
„Das stimmt.“ grinste Sherry dümmlich und schmuste sich an Sina heran. „Bei der Geschichte kam wieder auch ein Teil der Erinnerungen von Rose mit. Scheinbar habe ich dich damals schon unbewusst geliebt.“
„Nun…“ schaute Sina zuerst Sherry, dann Kyllia an, mit der sie eine Hand hält. „Jeder hat seine Gründe, warum es uns so gut geht. Freue mich wirklich, mal mit meiner Schwester geschlafen zu haben.“ lächelt Sina glücklich.
„Für… mich war das jetzt nicht ungewohnt, meine… Ich schlief mit meinen anderen 13 Schwestern in einem Zimmer, aber mit dir?“ grinste Kyllia schief. „Dazu dann auch gleichzeitig mit unseren Partner, die Erfahrung ist einmalig.“
„Das stimmt…“ nickte Sina und gab Sherry einen Kuss auf die Stirn. „Hoffentlich sind unsere Zimmer fertig, nicht… dass ich was dagegen habe, aber irgendwie… fühlt sich das Bett viel weicher an. Der harte Boden tut den Flügeln tatsächlich ein bisschen weh.“
„Meinst du? Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich sie schon seit der Geburt hatte. Sag Sina… wenn du nicht… beim Experiment das erfolgreiche… Wesen geworden wärst, meinst du… unsere Zeit wäre dann anders gelaufen?“
„Ehrlich? Ich… weiß das nicht kleine Schwester. Wären wir wie Tio und Mio, die keine Zeit getrennt sind und sich innig lieben? Das… sind Fragen, die niemand beantworten könnte. Dann… wäre jemand anderes es von unseren Schwestern gewesen, die meine Rolle… vermutlich übernommen hätte.“
Es verging einige Zeit und eine Sina in einem roten Kleid stand mit einem grünen Gesicht vor Ronald´s Geschäft. „Warum… bin ich hier…“ murmelt die Dämonenkönigin und wollte reingehen, als sie feststellte, dass die Tür verschlossen ist. „Huh? Wieso ist sie zu? Warte, da hängt ein Zettel…“
Auf dem Zettel stand nichts anderes drauf, dass der Besitzer das Geschäft geschlossen hat und paar Straßen weiter umgezogen ist. Dabei ist eine Karte auch abgebildet. „Uh? Ok? Dann sollte es hoffentlich nicht stinken dort.“ hoffte Sina innerlich.
Gesagt, getan, Sina fand tatsächlich schnell das neue Geschäft von Ronald, wo sie auch direkt reingeht. Das Erste, was Sina feststellte ist… Keine Unordnung oder Müllhalde wie in dem alten Geschäft. „Huch? Bin ich hier richtig?“ wundert sich die Dämonin direkt
„Ah… Sina.“ kam Ronald mit einem Grinsen. „Ich sehe es dir an, dass du verwirrt bist, aber keine Sorge. Neues Geschäft, andere Taktiken. Wie du selber feststellt, ist es hier… nun… bis auf ein paar Sitzmöglichkeiten leer, aber das wird sich ändern, wenn ich bald neue Mitarbeiter begrüßen werde.
Komm mit in mein eigentliches Büro.“ öffnet Ronald direkt eine Tür. „Oh… ok? Dann bin ich mal gespannt auf deine Erklärung.“ lächelt Sina. Im NEUEM Büro… hat sich eigentlich nichts geändert. „Hm… irgendwie hatte ich… was neues erwartet?“
„Wieso? Es hat die exakte Zimmergröße wie im alten, also habe ich es eins zu eins wieder aufgebaut. Das gibt meinen treuen Kunden ein Gefühl der Vertrautheit.“ grinste Ronald und machte einen Tee.
Die Dämonenkönigin setzte sich wieder auf den Sessel und wartete geduldig ab, als der Tee serviert wird. „Wie kann ich dir nun helfen Sina?“ setzte sich Ronald gegenüber von Sina.
„Nun… ich wollte mich mal nach dem Stand der Dinge erkundigen. Du bist mein Verwalter geworden, also wäre es nicht schlecht zu wissen, was sich so geändert hat. Meine… mit dem Gold hast du dir ja eine neue Einrichtung… erworben?“ fing Sina an und nippte an den Tee.
„Es gehörte euch. Aufgrund, dass ich im alten Geschäft den Geruch nicht mehr loswerde, benutze ich das nun als Lager. Die Schaufenster werden noch bearbeitet, dass keiner… der Kriminellen auf den Gedanken kommt, dort einzubrechen.
Durch deinen Besitzt, den ich nun für dich verwalte, habe ich dir ja damals erklärt, dass ich Angestellte heranholen werde, die mich bei der Arbeit unterstützen werden. Wie ich dir versprochen habe, werden es auch Mitarbeiter sein, die dann… in der Zukunft meine Arbeit übernehmen werden.
Ich bin froh, dass ich das schnell gemanagt habe, denn… Fangen wir eins nach dem anderen an. Keine Ahnung ob du dich drauf eingestellt hast, aber durch die Besitzübernahme von Kajar wird der eine oder andere Mieter nicht unbedingt still halten.“
„Nun, ich konnte es mir schon denken. Niemand nimmt mir das so wirklich ab, dass in einer Nacht der komplette Besitz übertragen wurde, selbst ich nicht. Nur habe ich das halt gemacht und werde es nicht bereuen.“ grinste Sina schief.
„Eine Beschwerdeflut an Briefen ist zu mir gekommen. Nur einige hier aus der Stadt, mit denen habe ich ein persönliches Gespräch geführt und sie beruhigt. Eher war das ein Problem aus den ganzen anderen Städten.“ erklärte Ronald sachlich.
„Ok? Werden denn Probleme auf uns zu kommen?“ fragte Sina besorgt, doch Ronald schüttelt den Kopf. „Nein. Die Mieter können sich letztendlich alle soviel Beschweren, wie sie lustig sind. Es ist Fakt, dass ihr nun mal die neue Vermieterin seid.
Solange alle nicht wissen, wie… die Übernahme tatsächlich stattgefunden hat, sehe ich keinen Grund zur Besorgnis. So wie ihr mich ja kennt, habe ich die Beschwerden in aller Ruhe angenommen und meine Garantien vermittelt. Danach ist sehr schnell Ruhe eingekehrt, was ich gut finde.
Denn mit meinen Garantien bin ich in meinem Element und kann diese unbekannten Mietern auf… eine gewisse Art und Weise kontrollieren. Sie vertrauen mir immer mehr und mehr, danach werden sie sich es zwei Mal überlegen, ob sie mich von ihnen wegstoßen wollen.“
„Stimmt… wo sie es mir so erklären, hätte ich es auch sehr schwierig empfunden, jemand so was verlässliches wie dich zu finden.“ lächelt Sina ihr schönstes Lächeln, wo Ronald rote Wangen bekam.
„Tja… was kann ich dir nun sagen? Die alte Villa von Kajar ist ja abgebrannt gewesen und hinterließ nur eine Ruine. DANN… war es ein kleines Problem gewesen, dass es um die Villa in den Häusern es auf einmal stank wie die Pest.
Die Bewohner haben sich darüber beschwert und… als ich einen Besuch abgestattet habe… Wäre schön gewesen, wenn ihr mir das gesagt hättet. Ich musste tatsächlich meine… alten Kontakte walten lassen, dass sie die ganzen verfaulten Leichen entfernten.
Anschließend weitere Kontakte, dass sie den Leichengeruch entfernen und das in einer Zeit, damit niemand merkt, was in den Häusern vorgefallen ist. Nun sind sie wieder soweit hergerichtet, dass ich sie ohne Probleme vermieten kann.“ kam eine kleine Beschwerde von Ronald.
„Huch? Habe ich es dir am Abend nicht gesagt? Du warst doch dabei, als die Attentäter es berichtet haben.“ wundert sich Sina. „Ja… ich bin aber auch davon ausgegangen, dass sie ihre Arbeit… aufräumen…“ seufzte Ronald sehr hörbar.
„Wie dem auch sei, es haben sich ein paar Mieter gemeldet, die Häuser sind kein Problem. Die alte Ruine als solches… habe ich komplett abreißen lassen, denn nun ist es nur ein Grundstück mit einem Zaun. Wenn du irgendwas spezielles… haben möchtest?“
„Hm… mach darauf einen Kinderspielplatz. Die Gegend war ja schon etwas gehoben, wenn dann da so was ähnliches ist, was den Kinder Spaß bereitet, hätte es nur Vorteile für uns, weitere Mieter in diese Gegend zu bekommen.“ schlug Sina vor.
„Oh? Das hätte ich jetzt nicht gedacht. Dann werden sich die Handwerker, aber auch die Stadtbewohner freuen, dass ihr einen Kinderspielplatz aufbaut. Das baut dann auch etwas das Vertrauen auf euch auf.
Ich weiß nicht, ob du es mitbekommen hast, aber… Mit der Aktion der Besitzübernahme, ist sehr viel Misstrauen dir gegenüber entstanden Sina.“
„Das… kann ich mir denken. Doch ich hatte nur ein Ziel gehabt, meinen Clan und die anderen Clans zu beschützen um jeden Preis.“ wurde Sina sehr ernst. „Wenn dir was passiert, kannst du damit rechnen, dass es Vergeltungsanschläge von deinem Feind gibt.“
„Oha? Ich habe meine Feinde, aber da wo ich sie unter Kontrolle halten kann.“ lächelt Ronald etwas unsicher. „Sag… nur unter uns. Was hast du mit Sarai gemacht? Ich hatte… vor einigen Tagen ein Gespräch mit ihr gehabt, es ging darum, ob ich nicht einige Häuser zur Verfügung stellen könnte für das Armenviertel.
Dabei… konnte sie nicht aufhören, nur gutes über dich zu reden.“ hob Ronald eine Augenbraue hoch. Sina verschränkte ihre Arme und musste überlegen. „Illusion: Sound aus.“ sagte Sina nur.
„Sarai ist von einem meiner Leute zu einem Vampir gemacht worden und habe mittels Schwüren sie dazu gezwungen, dass sie alles machen wird, was ich von ihr verlange.“
„Verstehe… Bei dem Gespräch mit Sarai habe ich unter Vorbehalt gesagt, dass ich das abwägen muss, ob ich eure Häuser zur Verfügung stelle, du verstehst? Die Armen können nichts dafür, aber man muss auch eine gewisse… Linie ziehen, wie bereit man ist, Hilfe zu geben. Ich will nicht alle… über einen Kamm scheren, aber viele nutzen das aus.“
„Gut zu wissen. Sarai ist übrigens auch die Chefin der Unterwelt in dieser Stadt, aber halt unter meiner Kontrolle. Du kannst ruhig die Häuser zur Verfügung stellen, teil aber Sarai dann mit, dass ich keine… Verbindungen zur Unterwelt sehen will. Das kannst du verstehen oder Ronald?“
„Ich wusste, dass Sarai ein hohes Tier ist, aber direkt der Boss? Du liebe Güte, gut dass ich früher nicht mit ihr in Kontakt stand. Das ist sehr vernünftig von dir Sina, dass du… erm… einerseits die Kontrolle der Unterwelt hast, anderseits soll es auch keiner wissen.
Keine Sorge, ich werde das mit Sarai dann abklären und… auch durchblicken lassen, dass ich deine Erlaubnis habe sowie das eigentliche Wissen um sie. Das dürfte die Zusammenarbeit dann um einiges erleichtern.“
„Ich vertraue dir und deinen Fähigkeiten. Wie ist es eigentlich mit den anderen Objekten? Besitzer? Was auch immer? Da waren doch auch mehrere Hafenplätze oder?“ wurde Sina neugierig.
„Sie werden regelmäßig vermietet. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich in diesem Bereich überhaupt nicht ausgekannt habe, also war ich ein bisschen gezwungen gewesen, mich darüber zu informieren.
Nachdem ich dann den Dreh heraus hatte, konnte ich mich vor Anfragen nicht mehr retten. Also eine sichere Einnahmequelle. Dein Schiff… bin ich so frei gewesen und vermiete es. Es bringt zwar nicht so viel… Gold ein, aber besser als wenn es überhaupt nichts tut.“
„Verstehe… sie haben nicht mitbekommen, was die Mannschaft samt Kapitän von der Übernahme gehalten haben oder?“
„Nein, aber sie stellen auch keine Fragen. Meine… sie sind festangestellt bei ihnen oder? Sie verdienen ein Gehalt und müssen dafür arbeiten.“ grinste Ronald schief.
„Vielleicht… solltest du dich darauf einstellen, dass wir einen Händler einstellen müssen.“ fiel Sina was ein und berichtet ihrem Verwalter, dass in Vurdinia ein Dämonenvolk lebt, das demnächst einen Hafen aufbaut und bestimmte Ressourcen verkaufen will.
„Hm… Sina? Gibt es… etwas was du mir noch nicht gesagt hast? Durch das Turnier… weiß ich ja, dass weitere Dämonen auf der Welt frei herumlaufen sowie in der Stadt. Nur… ein ganzes Dorf, dazu der Hafen? Das… kommt mir ein bisschen zu organisiert vor.“ wurde Ronald misstrauisch.
„Wenn du mir einen Schwur abgeben kannst, dass du meine… wahre Natur kennst, mit in den Tod nehmen kannst, werde ich dich einweihen. Ich vertraue dir vollkommen, aber du bist leider auch in einer Position, die nicht… ungefährlich ist.
Feinde könnten dich entführen oder sonstige, nur um an das Wissen zu kommen, was es mit mir auf sich hat. Vielleicht auch nicht, sondern weil sie an das Gold kommen wollen und ähnliches.“ schaute Sina Ronald in die Augen.
„Hm…“ es gefiel Ronald nicht, aber scheinbar kam er zu einem Entschluss und gab seinen Schwur ab, den Sina zufrieden stellte. „Hoffentlich… bereue ich es nicht. Du kannst dir selber denken, dass ich es nicht gerne mache, einen Schwur zu machen. Lieber arbeite ich auf einer Vertrauensbasis, aber durch deine Argumentation… kann ich mich nicht herausreden.“
„Nun gehörst du auch zu meinem innerem Kreis, der meine wahre Person kennt. Ich war… bevor wir uns das erste Mal kennengelernt haben…“ fingt Sina ihrem Verwalter an die volle Wahrheit zu erzählen. Das ihm am Ende nicht die Augen aus dem Gesicht gefallen sind, ist auch schon alles.
„Erm… wie… soll ich dich… euch…“ hatte Ronald nun doch mit sich zu kämpfen, als Sina eine Hand hoch hob. „Du bist mein Freund und Verwalter, für dich bleibe ich weiterhin Sina. Für alle anderen und außenstehenden bin ich Lady Sina und für mein Volk außerhalb der Barriere die Dämonenkönigin.
Du brauchst dir wirklich keinen großen Kopf darum zu machen, denn es ändert sich nichts an unserer Geschäftsbeziehung… Hoffentlich.“
„Nun… du musst mir schon die Zeit geben, dass ich die ganze Zeit… erm… einer sehr hohen Persönlichkeit bedient habe. Deine… Freunde in der Villa und die anderen Vampire wissen das alle?“
„In der Tat. Irgendwann wäre ich an diesem Geheimnis mit dem ganzen Lügen zusammengebrochen. Ja ich sehe es dir an, dass ich der Welt vorgaukle, NICHT die Dämonenkönigin zu sein. Dazu musst du folgendes wissen…“ erklärte Sina nun das Problem mit den zwei Dämonenkönigen.
„Eh… Sina? Bitte… sag mir nichts mehr, ich bekomme langsam Kopfschmerzen und das ist nun wirklich sehr selten.“ seufzte Ronald, dabei massiert er seine Stirn. Sina stand auf und setzte sich neben den Verwalter, dabei legte sie ihm eine Hand auf die Schulter.
„Es… tut mir leid Ronald, aber du wolltest es wissen.“ lächelt Sina schief. „Dein Nachteil ist es einfach nur… dass du die komplette Wahrheit in einem Paket bekommen hast, während meine Freunde es nach und nach bekommen haben.“
„Merke schon, dass es nicht unbedingt gesund ist, zu viel zu wissen. Aber… ich danke dir wirklich, dass du dich mir geöffnet hast. Keine Sorge, ich werde meine Arbeit weiterhin gewissenhaft verfolgen.“ grinste Ronald ebenfalls schief.
„Sag… von den „großen“ Problemfällen hat sich noch keiner gemeldet? Also, dass es noch Fraktionen gibt, die ähnlich wie Kajar sind?“ klopfte Sina auf die Schulter und setzte sich wieder zurück.
„Nein, bisher noch nicht. Ich bin aber auch ehrlich, dass ich nicht weiß, wie… erm… die Problemfälle sich melden. Vielleicht schleusen sie jemanden ein, also einen Mitarbeiter oder… halt das Übliche.“ wiegelt Ronald den Kopf.
„Keine Sorge, die Mitarbeiter, die momentan für mich arbeiten, waren schon in meiner Gehaltsliste, bevor ich einen… Hmm… Karrieresprung gemacht habe. Sie werden gut behandelt und bezahlt, kein Grund, mir das Leben schwer machen zu wollen.
Die neuen Mitarbeiter… eher Mitarbeiterinnen habe ich schon komplett durchleuchtet. Es haben sich mehrere angeboten, aber die… zu sauberen „Zeugnisse“ habe ich direkt aussortiert, denn das ist immer einer der Fehler, wenn man jemanden einschleusen will.“
„Erm… denke, mit deiner Vergangenheit wirst du schon wissen, worauf geachtet werden muss oder? Nur… wenn diese eine Familie…“ wollte Sina schon was anmerken, als Ronald die Hand hoch hob.
„Ich weiß worauf ich achte und dass sie auch nicht erpressbar sind… Also nicht so leicht, denn ihr wisst ja selber, wie schnell und einfach es geht, jemand unter die Kontrolle zu bekommen Sina. Sie werden erst einige Jahre für mich arbeiten, Zeit, dass ich auch den Rest ihres Lebens durchleuchten kann, bevor sie wirklich… Hm… in die tieferen Geheimnisse zwischen uns eingeweiht werden, wenn überhaupt.
Letztendlich sollen sie nur die Objekte, die du besitzt, vermieten und unter Kontrolle halten. Dazu muss ich ihnen auch erst beibringen, mit meinen Garantien zu arbeiten, denn nur ich bin ja irgendwie… so dämlich und mache es auf diese Art und Weise. Ein Risikogeschäft, was sich aber lohnt meiner Meinung nach.“
„Was ich bestätigen kann.“ lächelt Sina. „Sag… nur mal so gefragt. Ich habe keine Projekte oder ähnliches, sondern es interessiert mich ein bisschen als Ratsmitglied dieser Stadt. Wenn… nur wenn… diese Stadt komplett zerstört wird… Wer baut sie eigentlich wieder auf?“
„Wenn das Volk dieses Reiches in der zerstörten Stadt leben wollen, einen Neuanfang wagen, so hat mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit immer das Königreich die Kosten zu übernommen. Zu Dörfern… muss ich leider sagen, müssen die Bewohner es aus der eigener Tasche bezahlen.“
„Oh… kann man denn… irgendwo einfach so ein Dorf oder eine Stadt aufbauen? Meine… wenn… die Dämonen aus Deymonlia es schaffen, diese Stadt komplett zu zerstören, ist es doch einfacher woanders neu zu bauen oder nicht?“
„Hm… jaein. Du hast recht, es ist öfters sinniger, einfach woanders neu aufzubauen. Das Problem ist dieser… schriftliche Aufwand, mit dem man im Königreich verbunden ist. Ohne großen Ärger zu haben, gehen viele den Weg einen Antrag zu stellen und bauen „irgendwo“ eine Stadt auf.
Die… wenigsten bauen direkt auf, weil sie keine Lust auf den Schreibkram haben, denn man kann sicher sein, dass irgendeine Person von der Regierung vorbeikommt und es dann anschließend abklärt. Hat… halt seine Nachteile, weil diese Person alle Projekte untergraben kann.“
„Oh? Wieder was neues gelernt. Denke… wenn man gegen die Anweisungen der Person angeht, dürfte die Regierung dann erst recht Probleme machen oder?“
„Das ist richtig. Ich… bin mir überhaupt nicht sicher, ob es mal vorgekommen ist, denn letztendlich sind sie ja alle zu einer Lösung gekommen oder? Die Regierung möchte ja irgendwie, dass Dörfer oder Städte entstehen, denn sie sind es ja letztendlich, woher das Gold kommt.“ schnaufte Ronald durch die Nase.
„Wie schaut es mit dem Gärtner aus? Ist ja einiges… an Zeit vergangen oder?“ fiel Sina was anderes noch ein. „Ich will endlich… meinen Tee haben.“
„Erm… Sina? Du weißt schon, dass es eine sehr sehr lange Strecke zu Fuß von Snolonien hierher ist? Vermutlich muss die gute Frau erst mal mit unserem Klima zurecht kommen, wenn man die ganze Zeit in der Kälte lebt. Da dürfte jede Hitze… nicht ungefährlich sein.“ nahm Ronald die Gärtnerin in Schutz.
„Keine Ahnung? Aus meiner Warte mit meinen riesigen Flügeln habe ich nicht so das Problem.“ grinste Sina und Ronald rollt nur die Augen.
Edwin hat sein Haus soweit eingerichtet, dass er langsam die Unterlagen angehen konnte… „Hmm? Was ist das für ein Brief?“ wundert sich der Butler und drehte ihn um, als er das Siegel wieder erkannte.
„Du… Mist… das ist ja ein Brief an Gräfin Sherry!“
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.