Ich bin wiedergeboren und unangenehme Erinnerungen? II
„Sag… warum schlafen wir alle gemeinsam im Übungsraum?“ fragte Kyllia in die Runde. Es waren neben ihr noch Sina, Sherry, Lisa und Suki im Zimmer anwesend. Auf dem Boden lagen mehrere Schlafmatten samt Kopfkissen.
„Ganz einfach: Eure Zimmer haben noch ein bisschen Bearbeitungsbedarf, morgen könnt ihr wieder in eure Zimmer… eurem Treiben nachgehen. Die Zimmermänner brauchen noch die Zeit, um das Material einzubauen, dass gewisse „Geräusche“ nicht mehr die Zimmer verlassen.“ lächelt Suki.
Nun wurden die angesprochenen Damen alle rot im Gesicht. „Du bist doch nur neidisch, dass wir Spaß haben. Solltest vielleicht deinen Grundsatz: Hausgehilfen brauchen keine Familie vielleicht ein bisschen ändern.“ kommentierte Kyllia nur.
Es ploppte direkt eines Zornesader auf Suki´s Stirn, was sehr ungewöhnlich aussah. „Vielleicht solltest du Sherry erklären, warum du direkt mit einsteigst, wenn deine große Schwester Sex hat. So, dann lass ich euch mal alleine.“ verschwand Suki wütend.
„Erm… wie meinte Suki das?“ schaute Sherry nun Sina an, die wiederum ein wütendes Gesicht zu Kyllia machte. Diese wiederum versuchte sich hinter Lisa zu verstecken. „Super gemacht kleine Schwester, wirklich.“
„Sina? Was ist los? Was meint Suki, dass… Kyllia und Lisa erm…“ kam Sherry langsam in Erklärungsschwierigkeiten.
„Sobald du Sex mit deiner Frau hast, erregt das Kyllia so ungemein, dass sie dann mit mir Sex haben will.“ sagte Lisa das direkt und ohne Umschweife. „Wünschte, unser… Sexleben würde nicht unbedingt danach gehen, wann deine große Schwester Sex hat.“
Nun bekamen die Zwillinge sowie Sherry einen sehr roten Kopf. „Irgendwie mag ich Lisa´s direkte Offenheit. Folgendes mein kleiner Pechvogel…“ erklärte Sina nun, dass Kyllia scheinbar sehr gut die Emotionen von ihr fühlen kann, aber umgekehrt nicht.
„Warte… wenn… wir „Spaß“ haben, hat Kyllia diese Gefühle?! Sie hat schon am Turnier gemeint, dass sie was von dir spüren kann, aber doch nicht…“ klatsche Sherry beide Hände ans Gesicht.
„Scheinbar doch. So sehr, dass sie wohl Lisa dazu nötigt, direkt mitzumachen.“ seufzte Sina. „Das stimmt nicht! Du ahnst nicht, wie sehr Lisa danach giert!“ wehrte Kyllia sich direkt.
„Erm Kyllia? Glaube… wir überschreiten heute einige Grenzen, meinst du nicht auch?“ drehte Lisa sich zu Kyllia um und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Vielleicht… sollten wir einfach mal jetzt das Thema stoppen und uns über was anderes unterhalten.“
„Wäre ich glatt dafür!“ stimmte Sherry. „Außerdem… wenn ich das hier richtig sehe… schlafen wir alle gemeinsam zum erstem Mal in einem Raum oder?“
„Stimmt, wo du das sagst?“ bemerkte Sina dies ebenfalls. „Naja, stimmt nicht so ganz. Mit Layla und Lisa habe ich schon gemeinsam geschlafen. Am nächsten Morgen musste Lisa mich wohl ganz dringend wecken…“
„Erm… das wollte ich euch schon immer fragen Lady Sina, aber…“ war Lisa sich unsicher, wie sie die Frage stellen soll.
„Hmm… folgendes: Wir gehen uns alle waschen und kommen wieder in unseren Pyjamas, dass denke ich, ist eine schöne Nachtgeschichte.“ lächelte Sina. Gesagt, getan. Bis auf Sherry, die einen langen Schlafrock angezogen hat, weil sie nur alleine nackt schlafen will oder mit Sina gemeinsam.
Doch die anderen Frauen? Kyllia und Sina trugen schwarze Satin Nachtwäsche, die knapp über die Hüfte ging und einen V-Schnitt hat. Lisa einen roten mit weißen Spitzen. „Irgendwie… bist du ein bisschen langweilig Sherry.“ grinste Sina.
„Eh…“ staunte Sherry nicht schlecht. „Ok? Wieso… zieht ihr das an?“ „Nun… Kyllia hat mir das gekauft, also… sollte ich das doch tragen oder?“ wundert sich Lisa.
„Oh… das hast du aber schön gesagt.“ umarmte Kyllia Lisa. „Und das was Sina trägt, habe ich direkt für uns beide gekauft, für den Fall, dass wir mal zusammen schlafen. Wäre das erste Mal mit dir.“
„Stimmt. Nun… wäre schön, wenn Suki etwas angenehmeres zum Schlafen vorbereitet hat, aber was soll´s, schlafen wir halt in diesen Schlafsäcken.“ grinste Sina. „Dann erzähle ich mal Lisa, die Geschichte…“
Lisa und Kyllia lümmelten gemeinsam, was Sina und Sherry ebenfalls taten, dabei zeigt die Dämonenkönigin mithilfe ihrer Illusion, wie sie Layla auf dem Scheiterhaufen das Leben gerettet hat. Danach erklärte Sina, wie sie überhaupt erst in die Zeit gekommen ist.
„Wow… ihr seid mit Leerenmagie in die Vergangenheit gereist. Ich… denke, ich sollte mich bei euch bedanken, dass ihr… meiner Mutter und mir das Leben gerettet habt, Lady Sina.“ schaute Lisa über Kyllia rüber.
„Lisa… nenne mich bitte beim Namen. Unabhängig, welche Positionen wir letztendlich beziehen, haben wir ja alle irgendwie gewisse Erlebnisse hinter uns.“ bot Sina ihr den Namen an. „Und… ich müsste mich bei dir entschuldigen, dass ich dir damals die Schmach angetan habe.“
„Huch?“ staunte Lisa und schaute Kyllia an. „So ist meine große Schwester. Ich hatte auch meine Schwierigkeiten, vor allem weil sie auch die Dämonenkönigin ist. Förmlichkeiten verlangt sie nur von Außenstehenden, aber wer im inneren Kreis des Vertrauens ist… erwartet nur positives.“ lächelt Kyllia.
„Wobei ich anmerken will ist… Sina hat sich am Anfang sehr gegen den Titel „Lady“ gewehrt.“ kichert Sherry bei der Erinnerung. „Puh, als sie den Titel anerkannt bekommen hat, hatte sie ein Pokerface gehabt, aber dahinter habe ich nur einen langgezogenen Schrei gehört.“
„Tja… die Zeiten ändern sich was Gräfin Sherry?“ grinste Sina. „Wünschte… dass ich zu Kyllia auch irgendwie eine Bindung hätte, damit es nicht so einseitig ist. Es tut mir leid, dass ich es dir nicht gesagt habe, aber ich dachte es mir schon, dass es dir… sehr peinlich sein könnte.“
„Nun… Es lässt sich ja nicht unterbinden oder?“ seufzte Sherry sehr hörbar. „Leider, ich würde gerne auch mit Kyllia es etwas… anders haben.“ seufzte Lisa ebenfalls.
„Oha? Höre ich eine leichte Eifersucht auf meine liebe große Schwester?“ kichert Kyllia. „Scheinbar ist jemand eifersüchtig nach dir Sina!“
„Soll sie für sich behalten, ich habe meine eigene Frau.“ merkte Sina an. „ICH BIN NICHT EIFERSÜCHTIG!“ rief Lisa fast schon.
„Lass dich nicht von den Zwillingen ärgern, scheinbar genießen beide es, andere zu ärgern.“ beruhigte Sherry die Vampirin. „Ah… wo ich gerade dabei bin… Lisa? Es… tut mir leid, was ich dir damals am Turnier angetan habe.“
„Hrm… musst du mich nun daran erinnern? Ich weiß, dass es das Werk von Kyllia war und ja, ich weiß auch, dass Mutter eine Revanche verlangt. Lass… uns darüber nicht weiter nachdenken und gut ist. Kyllia bringt mir nun bei, wie mein Schwanz kein Schwachpunkt mehr sein wird.“ tat die Erinnerung Lisa scheinbar etwas weh.
„Funktioniert´s?“ drehte Sina ihren Kopf zu Kyllia. „Nö, aber das ist auch egal.“ kichert ihre jüngere Zwillingsschwester.
„Darauf habe ich irgendwie gewartet…“ murmelt Lisa. Während die Damen ihren Spaß im Keller haben, war Neia wieder in Gedanken in ihrem eigenen Bett, eingekuschelt mit ihren vielen Kuscheltieren.
„Neia… es tut mir leid, dass ich dich bei der Versammlung angefahren habe…“ entschuldigte sich Elora bei ihrer jüngeren Schwester. „Die Idee war in Ordnung, aber… man muss das leider etwas umformulieren.“
„Das ist mir egal, ich habe deine Ansage verstanden und werde mich zurückhalten mit meinen Vorschlägen.“ schaute Neia schmollend aus dem Fenster, auch wenn es Nachts war. „Konnte es ja nicht ahnen, dass die älteren Familien so stur auf ihre Traditionen halten, die überhaupt keinen Sinn ergeben.“
„Das Problem hatte unser Vater auch gehabt… Falls es dich beruhigt, aber ich will gerne seinen Wunsch umsetzen… Also diesen dummen Krieg gegen die andere Elfennation zu führen, beenden. Ich führe mehrere Gespräche mit den… „Nachfolgern“ der älteren Familien, denn die Oberhäupter sind zu fest eingefahren.
Doch die Kinder? Mit denen kann man reden und von unseren Idealen überzeugen. Das der Krieg um… einen heiligen Baum es nicht wert ist, das Leben vieler Elfen zu vergeuden. Einige habe ich schon auf unserer Seite, doch… es wird leider Zeit vergehen müssen, damit es klappt.
Solange gebe ich mein Bestes, die Probleme so weit zu unterdrücken, dass wir nicht in einen Krieg müssen. Vater hat es ja auch geschafft, dann werde ich es ebenfalls schaffen.“ legte Elora eine Hand auf die Schulter von Neia.
„Ich… werde mich am besten diesen Versammlungen fernhalten und ein bisschen mehr auf die Magie konzentrieren. Nicht dass… ich dich im Stich lassen will, aber… diese Politik ist einfach nicht meine Welt.“ drehte sich Neia um. „Wenn du deine Treffen… hinter dir hast, werde ich all meine Zeit nehmen und mir deine Sorgen anhören. Dann dürfte weniger was schief gehen.“
„Neia… Es… tut mir wirklich vom Herzen leid, dass du in all das… reingezogen wirst. Ich weiß, dass du nicht… unbedingt unsere Leute anführen willst.“ war Elora um ihre Schwester besorgt. Ihre Mutter direkt bei der Geburt verstorben und ihr Vater nach kurzer Zeit ebenfalls, da war Elora sehr um ihre Schwester besorgt.
„Du musst dich nicht dafür entschuldigen. Papa meinte, ich hätte das Talent von seiner Großmutter geerbt. Papa war doch immer der Meinung gewesen, dass man den Weg gehen soll, woran man am stärksten ist. Ich mit meiner Liebe zur Magie und du… Schwesterherz, als tolle Anführerin unserer Nation.“ lächelt Neia.
Bei diesen Worten musste Elora ihre Schwester umarmen… „Du bist wirklich was besonderes, genauso, wie Papa es immer sagte…“ „Wir beide meinst du…“
Neia wälzte sich unruhig in ihrem Bett, einige Kuscheltiere fielen vom Bett runter. Dann… fiel eine Träne aus ihren geschlossenen Augen.
„Wie… meinst du das?! Meine Schwester… wurde getötet?!“ schrie Neia den Boten an. „Das kann nicht sein! Sie ist die stärkste Kämpferin hier in diesem Reich! Kein Monster kann es mit ihr aufnehmen, du lügst!“
„Bedaure es sagen zu müssen, aber…“ wollte der Bote widersprechen, als eine Hand auf seine Schulter gelegt wird. „Ist schon, gut ich werde es Neia erklären.“ sagte ein älterer Elf, dem schon silberne Haare in seinen brauen Haaren erschienen.
„Onkel…“ flehte Neia ihn an, dass die Nachricht nicht stimmen könnte. „Es… tut mir leid Neia. Ich habe ihren… Körper… was auch davon übriggeblieben ist… erkannt. Letztendlich.. trug sie den Familienring…“ holte der Onkel einen blutverschmierten Ring aus seine Westentasche hervor.
„Nein… NEIN NEIIIIIN!“ schrie Neia und fiel auf den Boden. Abwechselnd schlug sie mit ihren Fäusten auf den Boden. „Das… kann nicht sein! Sie… hatte… so viele Ziele gehabt… und dann… ist sie tot? Neinneinnein!“
Der Onkel bückte sich und legte eine Hand auf die Schulter von Neia. „Es… tut mir leid, aber…so schrecklich es ist, das es ist nun mal die Wahrheit. Deine Schwester ist im Kampf gegen ein Monster ums Leben gekommen.“
„Wie… kann es sein. Was war das für ein Monster?!“ hatte Neia immer noch ihre Zweifel bei der Geschichte.
„Elora ist mit einer Gruppe voller Späher nach einem Problem suchen gegangen. So genau habe ich selber es nicht mitbekommen, nur soll es ein Monster gewesen sein, dass Reisende in den Wäldern angegriffen hat.
Wenn ich es richtig verstanden habe von den überlebenden Spähern, wurden sie fündig… Dabei haben sie die Stärke des Monsters komplett unterschätzt. Elora selber hat es wohl früh erkannt und hat die restlichen Späher in Sicherheit geschickt. Dabei… hat sie sich selber als Köder bemerkbar gemacht und das Monster von ihrer Gruppe fort gelockt.
Was auch immer das für ein Monster ist, wir werden uns dafür rächen. Ihr Leben darf… nicht vergebens sein, denn immerhin hat sie ihr Leben gegeben, damit die Späher überleben können.“ berichtet der Onkel.
Neia legte ihren Kopf auf den Boden und konnte sich nicht beruhigen. „Neia… auch… wenn du es jetzt nicht hören willst, aber… du bist jetzt unsere Anführerin. Wir… ich werde den anderen Familien mitteilen, dass sie dir eine Auszeit geben sollen für deine Trauer. Zumindest das sollten sie deiner Schwester schuldig sein.“
„Aber… aber… ich habe überhaupt keine Ahnung, was ich machen soll! Ich habe gut über hundert Jahre an keiner Versammlung mehr teilgenommen, damit ich meine Schwester… nicht nochmal vor der Menge mit meinen Vorschlägen… blamiere…“ schniefe Neia verloren.
„Keine Sorge, ich werde dir zur Seite stehen. Belaste dich vorerst nicht mit den Aufgaben als Führerin… sondern konzentriere dich auf dich selber. Du… musst noch akzeptieren, dass deine Schwester… von uns gegangen ist und du in Trauer bist.“ beruhigte ihr Onkel sie.
„Du… Verräter…“ murmelt Neia im Schlaf.
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