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Autor: SinOne Seite 2 von 59

Kapitel 557

Ich bin wiedergeboren und das königliche Gespräch? III

„Ich grüße dich Lady Sina, scheinbar geht es euch ja ganz gut? Wie war das Turnier?“ grüßte Simon herzlich, als Amy verschwunden ist.

„ Von grauenvoll bis ich würde es gerne wiederholen.“ grinste Sina. „Nun sehe ich halt mehr aus wie ein Monster. Drittes Auge und sehe aus wie ein Vampir. Irgendwann wächst mir wohl noch ein Kopf…“

„Also… doch ein Auge. Ich dachte, es wäre ein weiteres eurer Tattoos. Doch scheinbar könnt ihr damit gut zurechtkommen?“ fragte der General besorgt.

„Muss ich, außerdem waren viele aus meinem Clan der Meinung, ich sollte es nicht verstecken. Bisher… wurde ich nicht so gefragt, wenn ich genauer nachdenke. Hmm… ich betrachte es als positiv, weil ich es selber vergesse, dass ich ein dritte Auge habe.“ grinste Sina etwas traurig.

„Nun denn Sina, Simon ist da für das Gespräch. Bin selber gespannt, weswegen seine Person dabei sein soll.“ meinte der König nur. „Hat Simon irgendetwas getan oder warum diese… negative Spannung zwischen euch?“ fragte Sina.

„Das ist eine gute Frage, die würde ich auch gerne wissen. Was ist los Karl?“ schaute Simon seinen König an. „Das du mir in letzter Zeit keinen Ausgang gibst, wenn ich meine Tochter bei Friedrich besuchen will?“

„Nun Karl…“ rieb sich Simon mit Daumen und Zeigefinger die Nase. „Wenn du, der König des Landes… einfach ohne Schutz die Burg verlässt… Was deine Tochter ebenfalls sehr gut kann, vermutlich hat sie das dann von dir geerbt… UND ich eigentlich der Mann bin, der dafür sorgt das du immer in Sicherheit bist, irgendwann… dir Hausverbot gebe… sollte eigentlich das normalste auf der Welt sein oder?“

„Glaube, du brauchst echt mal Urlaub Simon.“ schlug Sina vor. „Die Idee hat was, nur wüsste ich nicht wo?“ nickte Simon. „Batzien, da kenne ich ein wunderbares Gasthaus mit einer Hasenfamilie, kann es dir nur empfehlen.“

„Ich werde dich später danach noch mal fragen, denke… wir sollten Karl nicht einfach so beiseite stehen lassen.“ grinste Simon gemein, weil der König nicht recht gehört hat.

„Es geht um Geld und Verteidigung der Stadt Fanfoss. Wenn ich die Karte richtig im Kopf habe, liegt die Stadt Fanfoss am nächsten zum Verbindungstunnel. Ich wundere mich… das von eurer Seite nichts kommt? Wie sieht denn das Frühwarnsystem aus?“ kam nun das Thema von Sina.

„Das Frühwarnsystem musste abgebrochen werden, nachdem die Tunnel eingestürzt sind. Wir suchen nach einer Möglichkeit, es über Wasser oder Berge aufzubauen.“ kam sofort die Erklärung von Simon und der König nickte nur.

„Lass es mir euch jetzt sagen, aber ein eingestürzter Tunnel hält die Dämonen nicht davon ab, den Tunnel begehbar zu machen. Und… zu der ersten Frage?“ warnte Sina direkt.

„Wir… haben bisher noch keine Verteidigungsmaßnahmen ergriffen, wenn dann nur die Hauptstadt und die nächsten drei Großstädte sowie der Hafen in der Nähe. Ansonsten arbeiten wir mit den Dorfvorstehern, dass sie einen Rückzugsplan erstellen sollen, sollte der Krieg beginnen.“ kratze Simon sich am Hinterkopf.

„Euch… ist klar, dass Fanfoss damit dem Untergang geweiht ist? Es… geht um folgendes: Ich habe klar gesagt, dass ich Fanfoss beschützen werde, doch… waren einige Gegenkräfte der Meinung, dass die Stadt das nicht nötig hätte…“ wollte Sina erklären, als sich der König einmischte.

„Mit Gegenkräften meinst du den Händler Kajar? Was… hast du eigentlich angestellt, dass er alles freiwillig abgegeben hat? Dieser Mann ist nämlich kein Unbekannter.“

„Er wollte mich erpressen und ein Vampir werden. Letztendlich hat er sich fürchterlich die Finger verbrannt und kann sich eigentlich glücklich schätzen, dass er am Leben ist. Er ist ganz klar gegen mich und meinen Clan vorgegangen. Außerdem habe ich dafür gesorgt, wenn ich die Stadt verteidigen will, dass sich keine störenden Faktoren melden.

Mehr werde ich zu Kajar nicht sagen, der Mann ist für mich Geschichte. Wichtig ist, in meiner Stadt habe ich mehrere Dämonen intrigiert, die nun teilweise für die Stadt arbeiten. Einer der Dämonen bildet die Stadtwächter aus, die anderen zwei helfen bei den Abenteurern.

Doch der wichtigste ist Dalmaz. Er ist ein erfahrener Belagerungsbrecher und hat einen Plan, wie man die Stadt, trotz dass sie so nah am Tunnel ist, verteidigen kann. Er arbeitet schon an der Verteidigung, doch… werden wir nicht drum herum kommen, dass wir Geld von dir brauchen Karl.

Geld, damit wir eine Verteidigungsanlage bauen, dass die Dämonen sie nicht beim ersten Sturm geknackt bekommen. Da wird unter anderem die Hilfe der Zwerge benötigt. Doch es reicht nicht aus, weil die Verteidigungsanlage so groß wird, dass eine zweite Stadt untergebracht werden kann.

Da… kommt dann das Militär ins Spiel, was wir AUCH nicht haben. Meine Herren… Ich bin… stark, habe starke Leute in Fanfoss stationiert, keine Frage. Doch in einem Krieg kann viel passieren. Es ist doch auch in eurem Interesse, wenn nicht unbedingt die Stadt zu retten, den Ansturm zu verhindern.

Ich will nicht…das mein Volk abschlachtet wird. Ich tue es, weil es nötig ist, aber… irgendwo sind auch Grenzen. Deswegen… würde ich mir wirklich wünschen, dass die Stadt Fanfoss auch eure Aufmerksamkeit bekommt.“

Der König sowie Simon sahen nachdenklich aus und schauten sich kurz in die Augen. „Was… ist mit der kleinen Militäreinheit, die an der Brücke des Schicksals steht Simon?“ fragte der König.

„Nun… steht halt nur da und achtet darauf, dass keine Untoten kommen. In letzter Zeit wurden eigentlich überhaupt keine Untoten mehr gesichtet.“ meinte Simon.

„Uhm… ich habe da mit meiner Tochter trainiert in der alten Hauptstadt. Unter anderem haben wir, eher Suki alle Untoten gejagt und um die Hauptstadt selber. Vielleicht könnte es daran liegen? Sie hat verdammt viele getötet.“ grinste Sina schief.

„Außerdem… ja, vielleicht sollte ich es euch sagen… Ihr habt mein Finale beim Turnier beobachtet oder?“ schaute Sina die beiden Männer an, die nickten. „Meine Gegnerin Rokea, die das rote Monster war, lebt nun bei mir.

Aufgrund… erm… diverser Umstände habe ich ihr angeboten, dass sie ihr Tier trainieren kann und der beste Ort fiel mir eigentlich sofort das Land der Toten ein. Wenn sie also ihr Training dort angeht, könnte es viel Krach geben. Meine Hoffnung ist, dass das Giftmoor sie abschreckt, Richtung Brücke zu wandern.

Also… solltet ihr ein rotes gehörntes Monster sichten, dann ist es meine Rivalin, die sich dort austobt.“

„Aha?“ schauten sich die Männer wieder in die Augen. „ Nun… wenn dort etwas ist, was sowieso alles zerstört, kann man die Einheit dort abziehen und nach Fanfoss bringen. Vielleicht könnte euer Dämon sich ihrer auch annehmen?“ schlug Simon vor.

„Das dürfte möglich sein. Wenn die eh nur dort beobachtet haben, dürften sie alle etwas träge sein. Denke… Sarless wird ihnen den Arschtritt des Lebens geben und sie vermutlich so stark machen, dass sie eure Soldaten hier bei weitem übertreffen.“ meinte Sina das vollkommen ernst.

„Ich… werde in meine Unterlagen schauen, ob ich nicht noch weitere Einheiten abziehen kann. Es… wird vermutlich nicht die Armee sein, die ihr euch vorstellt, aber besser als nichts. Wir müssen momentan sehr viele neue Soldaten trainieren und die ehemaligen Soldaten aus Tuzato… lassen wir lieber hier.“ grübelte Simon weiter.

„Während Simon das macht, schicke ich einen Mann raus zur eurer Stadt, der mit dem Bürgermeister und… eurem Dämon für eure Verteidigung alles bespricht. Die Zwerge haben von sich aus angeboten, dass Kosten keine Rolle spielen sollen und ich denke, dass wäre ein guter Zeitpunkt, das Angebot anzunehmen.“ teilte der König seine Entscheidung mit.

„Puh… wenn die Zwerge das schon so anbieten, vielleicht sind sie auch bereit gewisse… Belagerungswaffen zur Verfügung zu stellen. Mein Dämon… hat eine sehr interessante Idee, die bisher aber nicht umgesetzt wurde. Sie dient dazu, dass das Fußvolk an der Mauer abprallt, also auch Dämonen wie ihn, aber auch gegen die geflügelten Einheiten.

Ich sehe schon jetzt das angefressene Gesicht des Generals, wenn er zu hören bekommt: Barriere weg und schon direkt verloren. Das dürfte ihn vielleicht sogar den Kopf kosten.“ grinste Sina erleichtert.

„Meine… Herren, ich kann euch wirklich von Herzen danken, dass ihr meine Situation verstanden habt. Hättet… ihr dies ignoriert, könnt ihr davon ausgehen, dass die Dämonen in der Stadt Fanfoss ihre Basis errichten und zwar so eine starke… dass es unmöglich ist, diese wieder zurück zu erobern.“ verbeugte Sina sich in ihrem Kleid.

„Ist.. es möglich, mehr über die wichtigsten Personen aus Deymonlia zu erfahren? Das… du über deinen Vater nicht unbedingt reden willst, kann ich verstehen, aber… die Militärstruktur und weiteres zu wissen, könnte uns einige Vorteile einbringen.“ fragte Simon.

„Das Problem ist, das mein Wissen veraltet ist. Das Berichtsheft, das ich euch gegeben habe ist alles Wissen, was ich von Kyllia bekommen habe. Irgendetwas… muss ich ausgelöst haben, dass die Dämonen so sehr in die Monster und Waffenforschung investieren, ähnlich wie das Kaiserreich.

Ich weiß nicht mal, ob es was bringt, wenn ich euch die Namen und das Aussehen der Generäle zeige, weil ich überhaupt nicht weiß, wie sie ihre Befehle geben und wer unter ihnen arbeitet. Ich mag vielleicht die Tochter des Dämonenkönigs sein, aber mir wurde vieles vorenthalten.“ seufzte Sina.

„Vielleicht wurden sie ja auch ersetzt, hängt ganz von der Laune meines Vaters ab.“

„Verstehe…“ nickte der König langsam. „Danke… das wir unser Gespräch hatten und… ich wünsche dir eine gute Erholung bei deinem speziellem Problem.“

„Danke… ich mir auch.“ wurde Sina traurig. „Ich… melde mich dann, wenn ich weiß, ob das Treffen mit Lady Layla stattfindet.“ und deaktivierte den Übertragungszauber. „Hoffentlich verpassen sie Amy einen Arschtritt.“

Sina holte ihr Schreibkram aus ihrem Inventar wieder raus und streicht das Gespräch mit dem König durch. „Puh… damit habe ich ein wichtiges Versprechen umgesetzt.“ Sina machte sich auf den Weg ins Büro, als Kyllia sie abfing. „Schwesterlein? Hast du einen Moment?“

„Also doch Piercings?“ hob Sina eine Augenbraue hoch. „Hrm… nein. Hast du morgen Zeit? Lisa muss in ein paar Stunden für paar Tage weg und… ich dachte, wir können ja mal unser Date angehen und auch gemeinsam schlafen.“

„Oh? Wieso muss Lisa gehen? Also ja, gerne, also… beides.“ lächelt Sina glücklich und Kyllia ebenfalls. „Lisa wurde von ihrer Mutter gerufen, dass sie zu ihr kommen soll. Mehr wusste sie auch nicht. Sie… war total unglücklich gewesen, was mich wieder freut.“

„Ich kann mich noch daran erinnern, da warst du glücklich gewesen, sie NICHT zu sehen.“ grinste Sina schief. Kyllia schlug auf die Schulter ihrer Schwester. „Hey… erinnere mich nicht an die vergangenen Tage. Wichtig ist doch das jetzt oder? Dann… denke ich mal sehen wir uns morgen, solange will ich mit Lisa kuscheln.“

„Tu das.“ grinste Sina weiter und Kyllia verabschiedete sich wieder. „Ja… ich würde auch gerne… ein bisschen kuscheln…“

Irgendwo in einem Wald weit nördlich von Fanfoss:

„Sag… Sherry, was ist das eigentlich für ein Auftrag? Ich habe nichts gesagt, weil ich es erst mal dir überlassen wollte.“ fragte Neia.

„Erm… Ein SS-Auftrag, der eigentlich eher sogar SSS sein sollte laut Prashi. Normal hätte ich ihn nicht bekommen, aber als ich gesagt habe, dass du dabei bist, hatte Prashi dann keine Bedenken gehabt.

Wir sollen eine… uralte Ruine aufsuchen, wo einst mal eine Seuche ausgebrochen war vor mehreren Jahrtausenden. Wenn wir dort angekommen sind, sollen wir den Zustand der Ruine aufschreiben, es von Monstern befreien und ein…“ kramte Sherry in ihrem Inventar und holte den Auftragszettel raus.

„Eh… keine Ahnung. Prashi hat mir einen eiförmigen Gegenstand gegeben, den wir zentral in der Ruine aufstellen sollen. Damit sollen alle Rückstände der Seuche ausgelöscht werden. Prashi meinte, du hättest schon mal solche Aufträge gemacht?“

„Ach die lieber Himmel… das wird aber eine Arbeit werden, weißt du das eigentlich Sherry?“ seufzte Neia laut. „Das Wort, was du nicht erklären konntest, nennt sich Eklomabombo. Das ist zwar richtig, dass es… tödliche Krankheiten und weiteres tötet, aber soll auch zugleich Geister austreiben.

Ich rechne jetzt nicht unbedingt mit Geistern, sondern mache mir eher über die Rückstände einer Seuche mehr Sorgen. Solange… wir den Ort noch nicht gefunden haben, bringe ich dir einen weiteren Heilzauber bei, der gegen Seuche und weiteres hilft.

Heilen und Vergiftungen entfernen… beziehungsweise einen Schutz gegen Vergiftung zu zaubern ist kein Problem, du merkst selber, dass die Zauber relativ günstig von der Mana her sind. Doch eine Seuche… ist viel viel gefährlicher. Denke… unsere Reise wird noch länger?“

„Ja… weit genug von Fanfoss, aber… auch wiederum nah genug. Ich dachte mir nichts dabei, als ich den Auftrag angenommen habe, weil es zu meiner… Beschreibung passte, die ich Prashi erklärt habe.“ grinste Sherry traurig.

„Verstehe… dann bringe ich dir alles über das Thema „Seuche“ bei und wie du dann dagegen ankommen kannst, dazu die passenden Zaubersprüche. Wenn… ich es richtig in Erinnerung habe, warst du doch auch Rose oder?

Laut… der Erklärung von Sina, warst du doch eine Heilerin. Müsstest du das nicht wissen?“ hielt Neia den Kopf schräg und versuchte in ihrem neuen Lederoutfit zurecht zukommen.

„Jaein… ich meine… Heilen, Vergiftung und sogar Flüche kann ich beheben, aber mit Seuchen und weiterem habe ich in meinem Leben nie in Kontakt gestanden. Ich wusste immer nur, wenn eine Seuche ausgebrochen ist, dass es meist das Ende einer Stadt war.“ konzentrierte sich Sherry beim wandern.

„Was auch stimmt, also das Ende einer Stadt. Das Problem… mit dem Heilen eines seuchenhaften Patienten ist, dass die Mana… sehr extrem ist. Wir beide könnten unser Viertel vermutlich heilen, bevor wir umkippen.

Doch eine Stadt? Normale Heiler haben nicht soviel Mana, genau das ist das Problem. Noch schlimmer ist es, wenn es sogar eine magische Seuche ist, die aber wirklich sehr selten sind.“ erklärte Neia weiter.

„Denke, wir werden noch Tage brauchen. Das Problem ist, dass ich zwar eine Ortsbeschreibung bekommen habe, aber es liegt größtenteils in einem Wald. Die Natur hat sich die Ruine genommen, daher werden wir etwas Zeit für uns haben.“

„Sherry…“ „Nein, ich will keine Entschuldigung von dir hören. Wenn war es mein Fehler gewesen und ich bereue es nicht, dass ich dich geküsst habe. Scheinbar… habe ich mit meinen vielen Erinnerungen… die Situation vollkommen falsch eingeschätzt mit Sina.“

„Ok, aber… es kann nicht sein, dass meine erste Schülerin wegen mir leidet. Das… habe ich nicht gewollt. Ja… ich liebe Sina, aber… ich mag dich auch.“ schaute Neia beschämt zu Boden.

„Deswegen… dachte ich, dass… Sina es verstehen würde…“ schniefte Sherry. „Lass… uns über was anderes reden. Die Reise geht lange, außerdem… willst du bestimmt eher die Monster bekämpfen wollen oder? Ich wusste überhaupt nicht, dass deine Klingen so schwer sind.“

„Sind sie auch nicht, glaube, dass hat was mit meiner Stärke zu tun. Nun… ich hatte eigentlich gedacht, dass ich mit Louis trainieren könnte, er hat sich mir ja angeboten. Einfach vorbeikommen, dann können wir die Details bereden.

Naja, werde ich wohl selbst ein bisschen lernen, damit umzugehen. Also nicht wundern, wenn ich mich mit meiner Magie stark zurückhalte.“ grinste Neia schief.

„Ich frage mich sowieso, ob es ein Monster gibt, der dich überleben könnte.“ schmunzelt Sherry. „Eigentlich ist es ja unmöglich, dass es dich trifft. Du hast gezeigt, wie du allen ausweichen konntest. Ja… Neia die Klingentänzerin.“

„Ein Grund mehr, dass ich schnell meine Waffen gemeistert bekomme.“

„Und ich schaue dir gerne zu!“

Kapitel 556

Ich bin wiedergeboren und das königliche Gespräch? II

„Normal mische ich mich nicht ein, zumal ich meine eigenen Sorgen habe, aber… Es ist wirklich sehr ungewöhnlich zu hören, dass du mit Gräfin Sherry einen Streit hattest. Vielleicht… kann ich dir ja helfen?“

„Kannst du nicht, denn immerhin hat sie etwas getan, was mich sauer aufstößt. Eigentlich… wollte ich was anderes bereden, aber egal wo, jeder macht sich Sorgen um meine Beziehung. Karl… sei ehrlich. Du hattest doch auch bestimmt mal Streit mit deiner Frau gehabt.“ rollte Sina genervt ihre Augen.

„Den hatte ich, aber wir haben uns irgendwie wieder verstanden. Leider… ist es in der Königsfamilie schwierig Abstand zu finden, wie es bei dir der Fall ist.“ grinste der König und schien etwas… in Gedanken zu versunken sein. „Dafür kann Themba ihre Mutter ziemlich gut ersetzen.“

„Wie… würdest du es denn finden, wenn du zu hören bekommst, dass deine Frau jemand anderes geküsst hätte?“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

„Das kann ich dir leider nicht sagen, weil es nicht passiert ist. Doch… das ist nicht unbedingt was du hören willst. Ich wäre mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit verletzt gewesen und hätte mir die Frage gestellt, was ich falsch gemacht habe.

Du musst wissen, wir haben uns wirklich sehr geliebt. Mir käme nicht mal die Vorstellung hoch, dass es passieren könnte. Ich war stets bedacht, sie glücklich zu machen, soweit meine Aufgabe als König es zulässt.“

„Das… dachte ich auch und trotzdem… ist es passiert.“ murmelt Sina niedergeschlagen. „Das Schlimme ist sogar, mit jemanden, der mir seine Liebe zu mir gestanden hat. Sie hat ihr den Segen gegeben, dass man mich haben kann und so weiter, irgendwie… sollten wir das Thema beenden.“

„Du liebe Güte… dann kann ich nachvollziehen, dass du deine Ruhe brauchst. Ich… danke dir, dass du mir erklärt hast, wie ich mit der Vampirkönigin Lady Layla umgehen soll. Doch du wolltest scheinbar mehr als nur das Thema besprechen oder?“ nickte der König verständnisvoll.

Sina schloss ihre Augen und musste mehrmals ein und ausatmen. „Ja, es gibt ein Problem in deinem Königreich. Die Unterwelt, also die bösen Menschen, die du verhaften lässt werden ein großes Problem. Hast du schon… irgendetwas mitbekommen?“

„Ja das habe ich. Für kurze Zeit hatten wir keine Banditenangriffe mehr vernommen und haben uns gewundert, ob irgendetwas passiert ist. Diese… Kriminellen gab es schon immer, egal wie oft man sie hochgehen lässt.

Doch nun wurden sie aktiv und das mit einer Brutalität, die ich selbst noch nicht erlebt habe. Ich habe der Gildemeisterin Keya auf das Problem angesprochen und mehr… als dass man die Aufträge aufsetzt, kann sie nicht machen.“

„Vermutlich liegt das Problem sogar tiefer.“ grübelte Sina laut und der König hakte direkt nach. „Haben die Vampire etwas damit zu tun?“

„Nein, da habe ich schon geforscht, aber keiner der bekannten Clans weiß etwas über die Organisation, die all diese Probleme verursacht. Ich kann dir nur folgendes berichten…“ kam der Bericht von Sina mit der „Familie“. „Wer auch sie immer sind, außer dem Hinweis, dass sie alt sind, also die internen Mitglieder, weißt man so gut wie nichts über sie.

Ein Angriff von ihnen hat hier in der Stadt stattgefunden und ich habe einmal richtig aufgeräumt mit diesen Bastarden. Doch das waren alles nur die Helfershelfer, wenn dann müsste ich jemand in die Finger bekommen, der einen näheren Draht zu diesen… „Familienmitgliedern“ hat.“ wurde Sina etwas wütend, als ihr der Bericht über Rokea einfiel.

„Und ich werde ihn zum sprechen bekommen. Meine… Freundin, die im Waisenheim arbeitet berichtete mir von Kindern, die alle die schändlichen Taten der Banditen sehen „durften“. Glaube, wer auch immer das Sagen in der Familie hat, er sollte beten, dass meine Freundin ihn nicht in die Finger bekommt… oder meine.

Was auch immer… sich bei den Banditen, Räubern, mir egal, geändert hat, aber mir gefällt die Änderung überhaupt nicht. Karl… du solltest wirklich überlegen, die Hauptrouten in Efrana unter besseren Schutz zu nehmen.

Es… mag vielleicht dumm sein, dass du dein Militär dafür einsetzt, aber wir Abenteurer sind auch zu begrenzt um diese Probleme anzugehen. Dafür gibt es scheinbar noch genügend Monsterprobleme in allen Reichen.

Wir haben es mit einem bösen und leider auch klugen Geist zu tun, der weiß, wie man seine Züge macht.“

„Ich werde über deinen Vorschlag nachdenken und mich mit Simon beraten, inwiefern wir die wichtigsten Strecken kontrollieren können. Wundere mich, warum im Kaiserreich das Problem nicht ist so akut ist?“

„Hmm… gute Frage? Vielleicht gehen sie es etwas anders an, ich weiß es leider nicht. Sie haben meines Wissens andere Probleme.“

„Wenn… dürfte es was mit den Elfen zu tun haben.“ sagte der König direkt und hat Sina damit erwischt, als sie ihre Augen groß aufmachte. „Wie ich es vermutet habe.“

„Kaiserin… Emilia hat mich nur gewarnt, dass ich vorbereitet sein soll, weil sich der Elfenkrieg eventuell ausweiten könnte. Bisher habe ich nichts vernommen.“

„Das kannst du nicht wissen, aber ich hatte mein Gespräch mit einer Seite der Elfen gehabt. Da suchten sie unter anderem Hilfe für Waffen und Soldaten. Du… kannst dir selber denken, was meine Antwort war?“

„Das du definitiv dich nicht daran beteiligst und dich eher kümmerst, dass dein Land gegen die Dämonen bestens vorbereitet wird. Würde ich mal so behaupten.“

„Richtig. Mir kam daher nur der Gedanke, wenn eine Seite zu mir kommt, dass die andere Seite es nicht unversucht lassen wird, mit dem Kaiserreich zu sprechen. Aufgrund… das man dich bereit hält, hat das Gespräch wohl noch nicht stattgefunden, daher… gebe ich dir folgenden Rat Sina.

Lass dich nicht in deren Krieg hineinziehen und unterschätze unter keinem Umständen Fürst Aelrindel. Wenn ich mit große Mühe Fürstin Delsanra verdeutlichen konnte, dass ich unter keinen Umständen helfen werde… rechne ich bei Aelrindel mit Problemen.

Ich gebe dir deswegen den Rat als Freund, weil ich deine gewaltsame Natur kenne. Du kannst bei ihm nicht… so einfach deine „üblichen“ Methoden anwenden, denn er ist Anführer der Elfen. Legst du deine Hand an ihn, ziehst du den Zorn der Elfen auf dich.“

„Ich… werde es im Hinterkopf behalten, danke.“ nickte Sina, die zum ersten Mal die Namen der Fürsten zu hören bekam. „Es wird nicht… möglich sein, Informationen über den Fürst zu bekommen oder?“

„Nicht aus seinem Reich, das ist sicher. Das Problem trifft auf Fürstin Delsanra ebenfalls zu, doch im Gegensatz zum Fürst Aelrindel hat Delsanra verstanden, dass ich meiner Antwort treu bleiben will.“

„Was ist eigentlich der Grund, dass sie jetzt Hilfe suchen? Wenn ich es richtig verstanden habe, haben sie es doch sonst immer unter sich gehalten den Krieg.“ wundert sich Sina. „Meine… ich kenne den bescheuerten Grund für den Krieg.“

„Fürstin Delsanra ist der Meinung, dass der Krieg mehr als genug Opfer unter Elfen verlangt hat und wollte einen Schlussstrich ziehen. Das setzt aber voraus, dass die Gegenseite keine Chance hat, jemals einen Krieg zu führen. In meinen Ohren… hörte es sich so an, als müsste dafür ein Reich nicht nur verlieren, sondern… ausgelöscht werden.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Elfen dieses Ziel anstreben. Meine Hoffnung liegt ein bisschen in Fürst Triandal, der immer den Krieg zu einem Waffenstillstand verhandeln konnte.“ wirkte der König etwas angewidert.

„Oh je… kein Wunder das Emilia mich an ihrer Seite haben will, wenn das Gespräch stattfinden sollte. Das wäre wirklich eher eine Aufgabe für ihren Vater gewesen, denn Emilia ist dann doch ein bisschen zu grün hinter den Ohren, wenn dieser Fürst Aelrindel so gerissen ist.

Ihr General Leon ist nicht auf den Kopf gefallen, aber ich habe die Befürchtung, dass man bei dem Gespräch viel zwischen den Zeilen lesen muss.“ rieb Sina sich die Stirn.

„Oh Kaiser Godelot würde überhaupt nicht das Gespräch zulassen, so kenne ich den alten Mann.“ musste der König darüber schmunzeln. „Doch dafür war er ja auch bekannt gewesen. Kaiserin Emilia… muss sich leider noch bei den Herrschern der Welt beweisen.

Dabei… ist deine Erziehung bei ihr ein bisschen durch gegangen. Mir ist beinahe die Luft ausgegangen, als Emilia die beiden Fürsten als Waldschrate bezeichnet hat.“

Nun musste Sina darüber lachen, denn das wusste sie überhaupt nicht. „Oh, meine Kleine macht sich langsam. Dann ist sie wirklich auf einem guten Weg, eine gute Kaiserin zu werden.“ grinste Sina breit, nur der König schüttelt den Kopf.

„Ich danke dir wirklich für den Rat und… auch danke, dass du mir bei meinem privaten Problem helfen wolltest. Nun… komm ich mit einer Bitte zu dir, denn dies betrifft ebenfalls dein Land. Meinst du, du kannst Simon bei dem Gespräch hinzuziehen?“

„Das lässt sich machen.“ stand der König auf und verschwand aus dem Bildschirm. „Dann… schreibe ich mal solange meine Liste weiter.“ holte Sina ihren Schreibkram, um die Wartezeit zu überbrücken.

„Hmm… Magierstadt Oxcrest aufsuchen und Informationen über die alte Hauptstadt sammeln. Sollte ich mich mit einem der Sektenspinner unterhalten?“ grübelte Sina. „Nah… je nachdem. Dann habe ich noch das Problem mit meinen Ringen.

Hmm… ein Gespräch mit Exos suchen? Mich nervt es, dass er was kann, was ich nicht kann. Dazu müsste ich wiederum herausfinden, wie ich mit dem Penner in Kontakt komme… Du liebe Güte, die Guten würden mit einem Erzfeind nicht sprechen wollen, scheinbar gibt es andere Regeln, wenn man auf der bösen Seite ist.“ rollte Sina mit den Augen und sah jemand stehen.

„Was willst du Amy?“ wurde Sina direkt wütend. „Es geziemt sich nicht, ins Büro des Königs zu gehen.“

„Die Tür war offen und ich habe euch gesehen, war nicht beabsichtigt von mir gewesen, einfach reinzugehen.“ entschuldigt sich die junge Heldin vor Sina. „Eigentlich… wollte ich mit euch sprechen.“

„Na dann? Wieso bist du überhaupt da? Dachte ihr seid in einem Dungeon?“ legte Sina ihr Schreibkram wieder beiseite.

„Wir sind auch gerade wieder zurückgekommen… Es tut mir leid, dass… ich eure Zeit stehle, aber… es geht um Lara…“

„Vergiss es. Lara will ihre Ruhe vor ihrer Vergangenheit haben und hat auch keinerlei Interesse daran, mit euch ein Gespräch zu führen.“ sagte Sina dies knallhart. „Und ich denke nicht mal daran, ihr irgendetwas zu befehlen. Meine kleine Schwester ist ziemlich glücklich und ich würde es gerne so behalten.“

„Aber Lady Sina… ihr wollt doch auch den Krieg verhindern oder nicht? Das wäre…“ wollte Amy ihr widersprechen, als Sina loslegte.

„Hör mal gut zu. Wenn du mit deinen Helden in ein Zimmer gesteckt werdet… und man sagt euch, ich wäre schuld daran, wie wird sich euer Verhalten verändern? Exakt das ist es, was in Deymonlia passiert. Ein unbeschreiblicher Hass auf Alliancia.

Dazu, dass wir zeitlos leben, macht es die ganze Sache nur noch schlimmer. Zeit genug, dass Hass sich schön im Herzen verwachsen kann. Ich gehöre zu den Generationen, die diesen Hass infrage stellen, noch mehr… will ich einen der dicken Gründe für den Hass verschwinden lassen.“

„Ihr… nehmt also einen Krieg bewusst in Kauf, den man verhindern kann? Was… macht euch denn besser als die anderen Dämonen?“ wurde Amy trotzig.

„Was verstehst du unter „verhindern“? Indem man einfach den Käfig mit einer neuen Farbe anstreicht und alles wird gut?“ kontert Sina direkt. „Amy… auch wir haben ein Leben und niemand sollte in einem Käfig leben müssen.

Schau doch… als die Barriere erschaffen wurde, dachten alle Alliancianer, das war eine super Idee gewesen. Tja… die sind nun alle längst verstorben, aber nicht die Dämonen, die den Tag erlebt haben.

Ich bin kein Befürworter des Krieges, aber werde auch nicht zustimmen, dass die Barriere wieder neu erschaffen wird. Hier… kann ich mich frei entfalten, ich bekomme das Gefühl lebendig zu sein. Das hatte ich in Deymonlia nicht gehabt.

Was mich von den anderen unterscheidet ist, dass ich in Harmonie leben WILL. Doch scheinbar teilt niemand die Ansicht außer wenigen Dämonen… das sind die Dämonen, die außerhalb der Barriere gelebt haben und ohne Einfluss des Dämonenkönigs.“

„Wenn das denn so sein soll… könnt ihr dann nicht die Meinung des Dämonenkönigs ändern? Meine… ihr seid…“ wollte Amy immer noch nicht aufgeben in ihrer verdreckten Ausrüstung.

„Die Tochter des Dämonenkönigs, die verschollene Prinzessin, die zweitstärkste Dämonin aus Deymonlia? Du liebe Güte, nur weil ich das Blut meines Vaters teile, herrscht überhaupt keine familiäre Bindung zwischen uns. Er ließ mich über hundert Jahre foltern auf die unterschiedlichsten Art und Weisen.

Was glaubst du… warum ich so eine hohe Resistenz gegenüber allem habe? Bestimmt nicht, weil ich ein bisschen trainiert habe. Ich kann von Glück reden, dass er Kyllia und meine anderen Schwestern, die ich NICHT kenne, nur schikaniert hat und nicht gefoltert.

Wuhu, willst du also noch mehr von meinen Elend hören? Ist es das, was dich antörnt? Meine Fähigkeit „Bizarre Gedanken“ habe ich nicht von so daher, da hat jemand stark nachgeholfen. Ich sehe es jetzt schon kommen, wenn ich vor meinen Vater stehe.

Seine Frage wird es sein, ob ich einen langsamen, aber schmerzfreien Tod haben will oder einen sehr schnellen, qualvollen. Wenn er denn einen guten Tag hat und ich bezweifele, dass er einen guten Tag hat, wenn ich vor ihm stehen werde.“ war Sina angepisst.

„Und doch… wollt ihr die Stadt verteidigen… intrigiert Vampire in der Welt. Ist es… wirklich so hoffnungslos? Ich… verstehe euch nur bedingt… mit der Barriere. Es ist nicht richtig eingesperrt sein, aber… wenn die Freiheit damit verbunden ist, dass Millionen von… Lebewesen sterben müssen, ziehe ich lieber den Käfig vor.“ schüttelt Amy traurig den Kopf.

„Uh… gehst du mir auf den Keks. Ich verstehe überhaupt nicht, wieso… ich so eine Abneigung gegen dich und die anderen habe. Vielleicht liegt es ja doch im Blut, dass ich beschworene Helden nicht unbedingt mag.“ grollte Sina.

„Amy? Darf ich fragen, was du in meinen Büro zu suchen hast?“ fragte eine wütende Stimme. Erschrocken schaute Amy auf. „Eure… Majestät, es war nicht meine Absicht gewesen, in eurer Privatgemach einzudringen. Ich wollte euch aufsuchen und habe die Tür offen gesehen, dabei war Lady Sina zu sehen.

Ich… wollte mit ihr ein Gespräch suchen, doch… scheinbar war es ein Fehler meinerseits gewesen…“ verbeugte Amy sich entschuldigend.

„Das kannst du laut sagen.“ meldet sich Sina genervt. „Ich hoffe, der Tipp hat euch geholfen von Sherry. Ihr habt alles auf der Welt, ihr müsst nicht extra jemanden suchen, der euch zeigt, wie man eine Waffe richtig hält.

Ach ja… was mir einfällt, aber scheinbar gibt es einen weiteren beschworenen Held auf der Welt, der aber wiedergeboren wurde.“

Nun kamen der König mit Simon vor den Übertragungszauber, Simon und Sina nickten sich nur zu. „Wie meinst du das Lady Sina?“ fragte der König, während er wütend Amy anschaute.

„Wir Dämonen glauben an die Wiedergeburt, deswegen haben so wenig Bedenken, zu sterben. Einige werden früher wiedergeboren, andere viel später. Was ich aber immer geglaubt habe, dass es nur auf die Dämonen zutrifft.

Tatsächlich aber habe ich jemanden gefunden, die sich klar erinnern kann, dass sie mal eine beschworene Heldin war und gegen den Dämonenkönig „erfolgreich“ gekämpft hat. Ich glaube jetzt einfach mal, dass diese Wiedergeburt… nicht nur auf Dämonen zutrifft, sondern auf alle Lebewesen, die mit dem System verbunden sind.

Doch solltet ihr nicht in ihre Nähe kommen, denn sie ist der Grund, warum ich momentan in Fanfoss überwiegend hänge. Sie ist mit Abstand der böseste Vampir, der mir je untergekommen ist. Wenn man glaubt, dass ich wahnsinnig bin, dann wird Wahnsinn bei ihrer Person eine neue Bedeutung bekommen.

Es war die Hilfe meiner Freundin und meiner Kraft nötigt gewesen, sie dazu zu nötigen, keinen Massenmord zu begehen, als sie aus ihrem Gefängnis befreit wurde. Ich… kenne die Gründe, warum sie einen abgrundtiefen „Hass“ oder eher Sehnsucht nach Elend und Qualen bei Personen hat.

Dachte einfach mal, ich teile es Amy mit, dass sie doch nichts so besonderes ist mit ihren Freunden, wenn verstorbene Helden langsam wieder auf der Bildoberfläche immer nach und nach erscheinen.“ grinste Sina ganz gemein.

„Vor allem… sind sie alle so gemein und böse. Einst Retter, nun stehen sie alle auf der dunkle Seite. Meine… Lara will nichts mit euch zu tun haben, Eli ist dermaßen verrückt, dass sie alles abschlachten will und dann haben wir noch den Heldentyrann Devin. Uh… hoffentlich tut Exos mir den Gefallen und belebt ihn wieder, damit ich meine Wut nochmal an ihm raus lassen kann.“

„Danke… für die Informationen Lady Sina. Ich denke, Amy hat genug gehört und will sich zurückziehen.“ mischte sich der König an. „Ja… natürlich eure Majestät.“ verbeugte sich Amy und Sina sah ihre nassen Augen.

„Hrmm… ich wundere mich wirklich, was dein Ziel mit den Helden ist Lady Sina.“ schaute nun der König Sina wütend an.

„Ich habe mir das Gespräch doch nicht ausgesucht? Da war ich gerade beschäftigt, stand Amy auf einmal davor. Was hast du denn gedacht, wie ein Gespräch zwischen mir und den „Helden“ enden wird?“

„Das du es vielleicht nicht darauf anlegst, dass sie dich weiterhin misstrauisch betrachten sollen?“

„Dann geht die Welt eher unter, wenn ich auf deren Hilfe angewiesen bin…“

Kapitel 555

Ich bin wiedergeboren und das königliche Gespräch?

„Du hast uns mit Rokea total erschrocken, weißt du das eigentlich?!“ schimpfte Kyllia, während sie die Haare von Sina im Bad wäscht. „Sorry…“ murmelt Sina, die Szene war etwas… „peinlich“ für sie gewesen.

Aufgrund das die Dämonenkönigin und die Tierfrau nicht die Kraft hatten, den Fußweg nach Fanfoss zu gehen, hat Sina einen großen Teil der Strecke mit den Flügeln überbrückt. Dazu hat sie Rokea getragen, die nicht schlecht gestaunt hat…

Bis sie beide abgestürzt sind. Sina hatte keine Ausdauer mehr gehabt, also warf die Tierfrau sie einfach über die Schulter und lief den Rest zur Stadt zurück. Als sie dann endlich vor der Monstervilla waren und Rokea die Tür öffnen wollte, bekam sie weiche Knie und stürzte mit Sina durch die Haustür.

Alle in der Villa dachten, es war ein Angriff und kamen mit Waffen, als sie nur die verletzten Frauen auf dem Boden vorfanden. Sofort war das Viertel in Alarmbereitschaft, bis Sina es endlich schaffte, das man ihr zugehört hat. „Leute! Wir haben uns miteinander nur duelliert, mehr nicht!“

Rokea lag in ihrem Schlafzimmer und wurde von Ascal geheilt, Sinas Verletzungen hat sie mit ihrer eigene Regeneration geheilt. Nur war sie körperlich so schwach, dass sich ihre Schwester um sie kümmern musste.

„Wie… kommt ihr Knallköpfe auf die Idee, mitten in einem feindlichen Gebiet ein Duell auszutragen? Ernsthaft, das hätte auch schief gehen können!“ schimpfte Kyllia weiter, man sah ihr die Sorge am Gesicht.

„Nun…“ „Klappe, ich bin noch nicht fertig!“ mischte Kyllia sich ein. „Ich weiß, dass du momentan Stress ohne Ende hast, aber… ernsthaft?! MIT Rokea ein Duell? Hat das Turnier nicht schon gezeigt, wie es endet?

Außerdem, seit wann hast du denn Piercings an deinen Brustwarzen? Das kann doch auch erst vor kurzem neu sein oder nicht? Meine… die Totenschädel an beiden Seiten sehen ja schon irgendwie niedlich aus, aber… egal. Nun ich höre?“

„Danke?“ meinte Sina trocken. „Ich wollte eigentlich kein Duell mit Rokea, sondern nur aus einer sicheren Entfernung ihr Training beobachten. Dummerweise… haben die Behemoth andere Lösungen, wie man Stress loswerden kann und das hat Rokea umgesetzt.

Leider… muss ich sagen, irgendwie… hat es mir tatsächlich geholfen. Ich vermisse wirklich… meine Kämpfe. Durch das Duell bekam ich tatsächlich wieder einen klaren Kopf und… Rokea hat mir ein bisschen von ihrer Heimat erzählt, wo ich nachdenken musste.

Nachdenken muss… wie es mit Sherry und Neia weitergehen soll. Wo… sind sie eigentlich?“ fragte Sina nun.

„Machen gemeinsam einen Auftrag und sind für mehrere Tage außer Haus. Denke, dass ist mehr als gut für uns alle. Der Streit heute Morgen war sehr unangenehm für uns alle. Du weißt, dass wir euch drei wirklich mögen.

Doch… das du mit Sherry einen so offenen Streit hattest, tat uns allen etwas weh. Klar, wir können Neia die Schuld geben, aber das ist nicht die Lösung. Ich habe Sherry schon gesagt, dass ich diesmal… euer Problem nicht schlichten kann.

Ich habe noch nie gehört bei uns in Deymonlia, dass irgendein Dämon mit mehreren Personen eine Beziehung hatte. „Wenn“ waren es ja Affären und die endeten eigentlich immer blutig, was auch richtig ist. Wir halten nun mal die Treue, wenn wir jemanden lieben.“

„Nun… in Batzien scheint es aber „normal“ zu sein, mit mehreren Personen eine Beziehung zu führen laut Rokea. Ich glaube ihr, denn sie gehört nicht zu den Personen die groß Lügen erzählen.“ seufzte Sina in der Badewanne, als sie die Information bekommen hat.

„Ja… vielleicht ist es gut, dass Sherry und Neia irgendwelche… Aufträge machen, auch wenn mir dies nicht gefällt. Ich… glaube einfach Sherry, dass nichts mehr zwischen ihr und Neia passieren wird… bis eine Entscheidung fällt…“

„Und… wie wird sie fallen? Eigentlich hätte ich ja gesagt, dass du Neia eine Abfuhr erteilst, was du… ja scheinbar nicht getan hast.“ kam Kyllia ebenfalls in die Badewanne und schaute Sina in die Augen.

„Keine… Ahnung, wirklich. Ich liebe Sherry… und ich mag Neia, aber… Bevor irgendetwas meine Entscheidung… beeinflusst, habe ich mir zwei Schwüre gegeben. Illusion: Schwur.“ zaubert Sina und Kyllia hörte es sich an… dann klatschte sie sich ins Gesicht.

„Kein Wunder… das Sherry so streitsüchtig ist und kein Wunder, warum du den zweiten Schwur abgegeben hast. So wie ich dich nun kenne, meine liebe große Schwester, sind deine Piercings nur eine Trotzreaktion zum Geständnis von Neia.“

„Tzz… du kennst mich wirklich zu gut.“ dreht Sina ihren Kopf zur Seite, aber Kyllia konnte sehen, wie ihre Schwester grinsen musste. „Mir gefällt es, wenn du welche haben willst…“

„Nein, denn im Gegensatz zu dir habe ich einen klaren Kopf und brauche meine natürliche Schönheit nicht mit irgendwelchen metallischen Dingern zu verändern.“ lehnte Kyllia direkt ab. „Glaube, wenn alles irgendwie wieder läuft, wirst du sie eh wieder entfernen.“

„Hrm… nervt irgendwie… dass du mein Zwilling bist. Gibst es denn… noch irgendwelche Unterschiede zwischen uns? Wir lieben Frauen, wir sind stark, wir sind vom Aussehen fast ähnlich, dir fehlen nur die Tattoos und mir deine Hörner.“

„Vergiss deinen… Knochenschwanz und drittes Auge nicht. Tja… Schwesterlein, ob du es glaubst oder nicht, aber wir mögen in vielen Dingen gleich oder ähnlich denken, aber haben trotzdem große Unterschiede.

Zum Beispiel bei der Liebe. Ich liebe Lisa, die auch zugleich meine Blutschwester ist. Du hast dafür Sherry, die eine ewige Wiedergeborene ist und nun haste… eine Blutelfe, die dich ebenfalls liebt. Soll ich näher darauf eingehen?“

„Kannst… du vielleicht einfach mal von dem Thema Sherry und Neia weggehen? Du verdirbst mir immer wieder meine Laune.“ rollte Sina ihre Augen. „Das Problem ist einfach… Sherry hat… Neia geküsst. DAS ist mein größtes Problem. Für mich… und für dich auch ist das eigentlich ein Treuebruch.“

„Oh ja… wenn Lisa jemand anderes küssen würde, dann kannst du davon ausgehen, dass es blutig wird. Nicht unbedingt mit Lisa, da habe ich leider einen Eid, aber das trifft nicht auf den Küssenden zu. Dummerweise ist bei dir das Problem, dass du Neia ja auch magst. Tja… ich kann aus der Sache nur lernen, dass ich Lisa soweit erziehe, dass sie das nicht macht.

Immerhin bringt sie mir einiges aus der Vampirwelt bei, das tatsächlich komplett anders ist, als bei den Dämonen. Äußerlich wirkt es, dass wir Gemeinsamkeiten haben, aber für die Vampire ist ein Kampf nicht unbedingt das, was wir unter einen Kampf verstehen.“ beugte sich Kyllia und schaute sich die Piercings aus der Nähe an.

„Ich hätte oben…“ „Klappe…“

„Wie dem auch sei, bevor ich mit Sherry vernünftig spreche… werde ich wohl den Abstand brauchen. Hoffentlich sieht sie es auch so, denn das gibt uns beide Zeit nachzudenken, wie… es weitergehen soll. Erm… Kyllia? Spielst du gerade an meinen Piercing?!“

„Lass mich? Wenigsten eine von uns trägt es. Als du mich das erste Mal… „untersucht“ hast, hast du dich ja auch nicht zurückgehalten. NUR weil du wissen wolltest, ob wir wirklich eins zu eins sind.“

„Ok… es tut mir leid. Spiel soviel wie du willst…“ „Yay!“

Am nächsten Morgen wachte Sina alleine im Bett auf und bekam direkt ein Herzstechen. „Wie… unangenehm… wenn jemand wichtiges fehlt…“ seufzte Sina laut. „Was… kann ich nun tun… achja… eine Liste…“

Sina stand auf und ging mit einem Bademantel direkt ins Büro, wo sie sich mit einer Liste auseinander setzte. Dabei unterschied sie es von Sehr wichtig und Lappalie.

„Also… Sherry und Neia… sind ganz wichtig, werden aber in einer separaten Reihe eingegliedert. Dann haben wir das Gespräch mit den Vampiren… Buch habe ich teilweise schon durchgelesen und irgendwie… sind so viele Gesetze unlogisch. Egal, dafür haben wir das Gespräch.

Das Gespräch mit dem König… das… Gespräch mit dem… König.“ starrte Sina darauf und löste nun direkt ein nächstes Problem. Sie machte sich frisch, zog ein einfaches schwarzes Kleid an und eine leichte Kost. Dann saß sie im Übertragungsraum und aktivierte den Stein.

Scheinbar ließ man sich Zeit, was sich Sina schon dachte und ihre Liste mitgenommen hatte. „Kaiserin Emilia… ein Gespräch? Bin mir nicht so sicher. Rokea hat alles bekommen… Kleidergeschäft… kann ich vorbereiten, aber ohne Sherry… geht es leider schwer weiter.“ schrieb Sina weiter, als das Bild aufging.

„Ich grüße dich Sina.“ meldete sich der König und Sina musste sich orientieren, dass es nicht der Thronsaal war sondern das Büro des Königs. „Ah, hi Karl, die Zimmer gewechselt?“

„Ja, ich wollte gerne alleine mit dir sprechen.“ nickte der König. „Es gibt ein paar… Staatsgeheimnisse, wo ich dann doch möchte, dass es unter uns bleibt.

„Oh? Nicht das es die Helden misstrauisch macht.“ grinste Sina und legte ihr Schreibkram ins Inventar. „Wie geht es dir?“

„Außer den Pflichten eines Königs kann ich mich nicht beklagen. Meine Kinder werden größer, Alwin zeigt großes Interesse für sein Training und Ralph… macht auch seine Fortschritte. Die Helden sind vorerst mit ihrem Training in einem Dungeon beschäftigt, was mir die Gelegenheit gibt, meine Aufmerksamkeit auf andere kleine Dinge zu lenken.“

„Ah… dann haben sie den Tipp von… Sherry angenommen? Sie hat mir schon erzählt und eh… das mit Lara fand ich nicht in Ordnung, weißt du?“

„Nun, wo ich die Gelegenheit habe, aber… Lara ist dieselbe Lara, die die Barriere erschaffen hat, richtig?“

Sina seufzte nur, aber aufgrund das Kyllia einen Fehler gemacht hat, kann sie es nicht abstreiten. „Das ist richtig. Laut ihrer Geschichte war sie die Heldin, die dafür zuständig war, dass Alliancia solange in Frieden leben konnte.

Warum sie euch nicht helfen will, DAS weiß ich nicht. Ich habe sie noch nicht mal gefragt über die Barriere und du kannst dir den Grund schon denken oder? Aber nicht unbedingt, weil ich will, das die Dämonen rauskommen, damit es einen Krieg gibt.

Ich denke, aufgrund dass wir eingesperrt sind, hat überhaupt erst der große Hass sich gebildet. Meine… wir sind alle Kämpfer im Herzen und können uns höchstens gegenseitig töten. Dafür haben wir mehrere Arenen, damit wir den Frust rauslassen können. Richtig… Ruhm und Ehre zu bekommen… können nur die wenigsten.

Dazu die Propaganda, die sich der Dämonenkönig einfielen ließ, nun… sie ist halt sehr effektiv. Dieses System ist es, gegen das ich ankämpfen will. Doch das klappt nur, wenn die Barriere weg ist. Ich gebe nicht die Hoffnung auf, dass es noch andere Dämonen gibt, die meine Einstellung haben.“

„Verstehe… also kann ich mich mit ruhigem Gewissen weiterhin bei meiner Aussage bleiben, dass du nicht immer deine Finger im Spiel hast.“ grinste der König.

„Vielleicht sollte ich wirklich mal Urlaub machen… so ein paar Jahrhunderte, damit nicht jeder mehr den Gedanke hat, dass bei allen Entscheidungen auf der Welt, ich meine Hand im Spiel habe.“ seufzte Sina laut.

„Karl… es gibt da ein paar Sachen, die ich mit dir besprechen muss und… einige Themen werden dir nicht unbedingt gefallen.“

„Ja, deine Freundin hat mir schon mitgeteilt… das Vampirkönige mit mir sprechen wollen? Ich wüsste eigentlich nicht, was… ich groß mit ihnen bereden soll?“

„Hat… sich so ergeben. Hör zu, dass ist nicht mal meine Idee ok? Wie du weißt, habe ich ja in Fanfoss mehr oder weniger die Vampire intigriert. Mehr noch, viele weitere Vampire wurden mir von anderen Clans zur Verfügung gestellt, damit ich aktiv gegen Exos kämpfen kann.

Dabei dachte sich wohl die oberste Clanführerin aller Clans, dass der Zeitpunkt gekommen ist, dass die Vampire sich allgemein als solches ändern. Aufgrund… das ich ein Clanführer BIN und wiederum… auch die Kontakte HABE… wollte ich dich schon mal auf ein Gespräch vorbereiten.“

„Ich weiß überhaupt nicht… was ich mir bei dem Gespräch vorstellen darf? Vampire sind in meinen Augen Monster. Es mag… sein, dass du sie in Griff hast, aber… wie viel musste mein Volk unter ihnen schon leiden?“

„Vielleicht… hast du jetzt die Möglichkeit, das zu unterbinden.“ schaute Sina ihren königlichen Freund ernst an. „Es wird sich… viel ändern bei den Vampiren. Noch ist es nicht offiziell in der Vampirwelt, aber viele Regeln werden sich ändern.

Ob du es mir glaubst oder nicht, aber… ihre Welt ist viel komplexer, als ich geahnt habe. Karl… sie haben Regeln, dass es verboten ist Kleinkinder zu verwandeln. Mir war… das überhaupt nicht bewusst gewesen, was man einem Kind damit angetan hätte. Der Geist wächst vielleicht weiter… aber man steckt für alle Zeiten im Körper eines Kindes.

Die haben mehr… Regeln, als du Gesetze in deinem Land hast. Dabei will ich nicht mal abstreiten, dass die Vampire Monster sind, da haben sie sich wirklich Mühe gegeben, dass man sie so sieht.

Nur… will man scheinbar langsam aus dieser Monsterrolle herauskommen. Ich habe da etwas gestartet… was den Mächtigsten gefällt. Sie sind bereit… Änderungen zu akzeptieren, weil einige Clanführer durch meine Hand und meiner Familie gefallen sind.

Wenn… du dein Volk liebst, solltest du das Gespräch akzeptieren Karl.“ redete Sina auf den König ein. Der König wirkte selber nicht darüber begeistert, lehnte es aber nicht von Anfang an ab. „Wie… soll ich mich denn Verhalten? Ich denke… die Vampirkönige haben eine… gewisse „Etikette“?“

„Haben sie Karl. Hmm… Ich sage dir einfach meine Meinung als deine Freundin. Bei dem Gespräch werde ich dabei sein und eine eher… neutrale Position einnehmen, weil laut der Hierarchie Lady Layla über mir steht.

Durch… hmm… meinen Einwand habe ich es soweit geschafft, dass Lady Layla mich als Gleichberechtigte behandeln muss. Nichtsdestotrotz ist sie ein Vampir durch und durch. In ihren Augen sieht sie die Welt nur aus Viechern, die sie am Leben erhalten.

Dennoch ist sie auch durchaus vernünftig und man kann mit ihnen reden. Wenn… das Treffen stattfinden sollte, versuch unter keinen Umstand vor ihr zu knien, bücken, was auch immer. Sondern komm von dem Thronstuhl runter und schau sie als eine Königin an.

Damit wirst du definitiv ihren Respekt bekommen, auch wenn wir vermutlich alle wissen, dass sie eine Stärke hat, die ein Mensch nie haben wird. Du darfst nicht vergessen… sie will was von dir, nicht umgekehrt.

Wenn ich Layla richtig verstanden habe, will sie das Projekt in Fanfoss mehr oder weniger nachahmen und das auf die gesamte Welt übertragen. Ich vermute… dass sie mit dir reden will, dass man die Vampire nicht mehr als Schwerverbrecher oder Monster ansehen soll.

Und da kommt der Punkt, denn… keine Ahnung wie sich Layla das vorstellt, denn mein Projekt beschränkt ja nur auf meine Stadt oder? Das ist der Part, wo ich mich selber überraschen lassen muss.

Wenn du… Layla signalisieren willst, dass du Interesse an dem Gespräch hast, würde ich dir was weiteres vorschlagen. Bereite im Thronsaal drei Stühle hohen Standes mit einem Tisch und Weingläsern vor. Du… kannst Wein vorbereiten lassen, aber ich denke, dass ich Blut mitbringen werde.

Doch das musst du dann selber entscheiden, ob wir das Gespräch stehend im Thronsaal machen, in deinem Büro oder… was dir am ehesten einfällt. Es… tut mir leid, dass etwas aus meiner Idee passiert, was andere für mehr verwenden wollen.

Ich… selber betrachte es als eine Chance, dass Vampire das Gespräch suchen wollen. Doch… solltest du im Hinterkopf folgendes bedenken. Wenn Lady Layla bei dir keinen Erfolg haben wird oder was auch immer ihre Pläne sind, dann wird sie Kaiserin Emilia aufsuchen, auch über mich…

Und dann…“ kam Sina in Erklärungsschwierigkeiten, als der König es beendet. „Aufgrund deiner Position als Kanzlerin wird Lady Layla ihre Wünsche dann im Kaiserreich umsetzen lassen. Ich merke schon, das Lady Layla einem sehr gefährlichem Gedankengut nachgeht, genauso wie du das sehr gerne machst.“

„War… das jetzt ein Vorwurf?“ grinste Sina schief. „Nun… deine Freundin hat dein Geheimnis mit dem „Teufel“ etwas missbraucht. Gräfin Sherry… habe ich so nicht kennengelernt, ich dachte für einen Moment, du würdest da stehen.“ hob der König ein Augenbraue hoch.

„Vielleicht will sie ja auch die Helden zu meinen Kampf hinzuziehen? Keine… erm… Ahnung, was sie getan hat, aber mir sagte sie nur, dass sie meinen Titel mit dem Teufel im Gespräch erwähnt hat. Mir… selber passte es nicht, weil man mit einer falschen Information viel Schaden anrichten kann.“ hielt Sina ihr Pokerface.

„Wie geht es ihr eigentlich? Sie hat… sehr eindrucksvoll… gezeigt, wozu ihr Talent in der Lage ist.“ fragte der König höflich nach.

„Keine Ahnung und ist mir gerade auch egal.“ lächelt Sina gezwungen. Nun kniff der König misstrauisch seine Augenbrauen zusammen. „Was… ist passiert?“

„Nichts? Ich bin gerade nur nicht gut auf sie zu sprechen und würde nicht… weiter danach fragen. Wir hatten einen bösen Streit und brauchen Abstand.“ lächelt Sina weiter gezwungen.

„Hmm…?“

Kapitel 554

Ich bin wiedergeboren und ein neuer Ort des Trainings?

Die Party lief auch ohne Sina und Sherry weiter, nur die wenigsten wussten… das etwas passiert ist. Neia hatte sich bei allen persönlich bedankt, dass sie die Prüfung überhaupt erst möglich gemacht haben.

Nur… bei Kyllia merkte Neia, dass es eine gewisse Anspannung gab. „Ich weiß nicht genau was passiert ist, aber das Sina sich im Büro einschließt, dass ist nicht unbedingt, was ich mir als fröhliche Party vorstellen kann.“

Die Blutelfe… nickte nur und bedankte sich artig bei den anderen. Irgendwann… in der Nacht gingen schon die ersten Gäste, so entschloss Neia ebenfalls sich in ihr Zimmer zurück zu ziehen.

Sie öffnet die Tür und schloss die Tür. „Puh… glaube… morgen werde dich anziehen.“ streichelt Neia die Glasvitrine mit ihrer Belohnung, als sie bemerkte, dass sie nicht alleine im Zimmer war. „Wer… ist da?“

„Neia?“ meldete sich eine weinerliche Stimme. „Sherry?“ Neia benutzte den Lichtschalter und sah Sherry neben ihrem Bett auf dem Boden sitzend weinen. „Sherry! Was ist los?!“

„Ich… hatte… einen fürchterlichen Streit mit Sina… gehabt…“ schniefte Sherry laut und schaute mit einem verweinten Gesicht Neia an. Diese ging sofort zu Sherry und legte eine Hand auf die Schulter. „Sherry… es muss was mit mir zu tun haben oder?“

„Ja…“ nickte Sherry. Sie berichtet, wie der Streit zustande gekommen ist und das sie wütend das Büro verlassen hat. Weil sie nicht wusste… wo sie alleine bleiben konnte… fiel ihr nur das Zimmer von Neia an.

„Verstehe…“ seufzte Neia. „Glaube… wir haben beide geahnt… dass es schwer wird… Doch hältst du es für eine gute Idee… dich in meinem Zimmer zu verstecken?“ „Mir egal…“ bockte Sherry nun.

„Ok, aber… das würde nur weiteren Streit fördern. Wenn Sina… schon so durchdreht, dass wir einen Kuss gehabt haben… Wer weiß, was sie sich nun alles in ihrer Vorstellung fabriziert. Denke… du solltest nicht… bei mir schlafen, nicht heute zumindest.“ redete Neia ruhig auf Sherry ein.

Das Zaubermädchen… ließ die Worte kommen und nickte langsam… „Ja… das sollte ich. Ich werde im Übungsraum schlafen, keine Ahnung… wo Sina schläft.“ „Gut… dann helfe ich dir.“ nickte Neia.

Am nächsten Morgen… war geradezu eine gewaltsame Stimmung. Sina und Sherry warfen sich gegenseitig Dolchblicke zu am Frühstückstisch.

„Also Leute…“ stand Kyllia auf und stellte sich so hin, dass Sherry und Sina sie anschauen mussten. „Was ist los? Da helfen wir alle Neia, wollten eine Party für die erfolgreiche Prüfung werfen und nun… sehe ich hier meine Familie, die in einen… dicken Streit geraten ist.“

Sina hörte auf, Sherry böse anzustarren und schaute dann Neia an, die einen etwas betroffenen Gesichtsausdruck nach unten machte. Die Zwillingsvampire, Suki, Lisa und Rokea waren auch anwesend und hielten sich ruhig, nur Rubina war scheinbar nicht da.

„Tja… das wüsste ich auch. Sag Kyllia, wie würdest du es denn empfinden, wenn du zu hören bekommst, dass Lisa jemand anderes küsst?“

„Sina!“ wurde Sherry nun wütend. „Was willst du eigentlich? Soll ich mich vor allen hier entschuldigen? Ok! Gerne! Es tut mir leid, dass ich NEIA geküsst habe!“ Schockiert schauten alle Sherry an und wie Neia einen roten Kopf bekam.

„Bisschen spät, meinst du nicht auch?“ wurde Sina ebenfalls streitsüchtig. „Bevor es zu Missverständnissen kommt, Neia hat gestern mir ihre Liebe gestanden und so geschickt formuliert, dass ich mir bei der Entscheidung Zeit lassen soll.

Dabei bekomme ich von meiner „lieben“ Sherry zu hören, dass sie es nicht nur länger wusste, nein sie gab ihr auch den Segen. Mehr noch, dass sie sie geküsst hat. Wenn du meine Gefühle aufmerksam mitbekommen hast, dann weißt du, dass ich so ziemlich fertig war.

Wisst ihr was? Mir geht hier alles irgendwie… alles auf den Keks. Rokea, ich zeige dir heute den Ort, wo du deine Tierform trainieren kannst. Doch Eleanor neben wir nicht mit, sonst würde ich an dieser blöden Kuh so ziemlich meine Wut ablassen und den Spaß gönne ich ihr nicht.“ stand Sina auf und nahm ihr Frühstück mit.

„Du bist doch nur ein FEIGLING, wenn du vor einem Streit wegrennst!“ schrie Sherry hinterher mit einem roten Kopf, doch hörte man nur, wie eine Tür zuknallte.

„Ach Gott…“ seufzte Kyllia sehr hörbar. „Da kann ich nun wirklich nicht helfen und ich weiß, dass Lisa niemand anderes küssen würde. Sorry Sherry, aber das muss du diesmal alleine ausbügeln.“

„Wieso bin ich schuld an allem? Sie wollte doch von mir wissen, warum ich meinen Segen Neia gegeben habe. Ich habe ihr…“ sollte Sherry sich wehren, als Kyllia eine Hand hoch hob. „Ich will es nicht wissen. Fakt ist, das Sina verdammt todunglücklich ist und das wird für einige Zeit so bleiben.

Komm Lisa, ich denke, wir sollten alle im eigenen Zimmer bleiben für die nächste Zeit. Sonst könnte es weiteren Streit geben.“ nahm Kyllia ihren Teller und Lisa folgte ihr nur schweigend, warf aber noch einen Blick zu Sherry.

Eine beklemmende Stille war im Raum, Sherry sah aus, als würde sie vor Wut platzen und Neia vor Scham sterben. „Na dann?“ stand Rokea langsam auf. „Bin ich ja mal gespannt, wo ich trainieren darf.“ Scheinbar kümmern Rokea die Probleme nicht so wirklich und verschwand ebenfalls.

„Denke… wir gehen besser zur Gilde.“- „Genau, wir haben genug gegessen. Das Essen war lecker Suki.“ sagten Tio und Mio dies zu Suki, die nur langsam nickte. Die Zwillingsvampire verschwanden dann auch, zurück blieb Suki, die schweigsam das Geschirr einsammelt.

„Suki…“ suchte Sherry nun Hilfe, aber die Katzenfrau ist scheinbar auch gnadenlos. „Bedaure, aber… mir wurde nicht beigebracht, wie ich als Hausdienerin bei solchen Problemen helfen kann. Eher neigte man dazu, dass wir dies gekonnt ignorieren sollen.“

Sherry ließ die Schulter fallen und schaute Neia an, die scheinbar… auch nicht weiter wusste. „Vielleicht… sollten wir ein paar Tage auswärts gehen.“ schlug die Blutelfe vor. „Damit… nun… es ein bisschen ruhiger wird.“

„Dann geh ich mal in die Abenteuergilde und suche uns passende Aufträge. Ich habe nun auch die Nase voll von Sina.“ stand Sherry auf und Suki sowie Neia sahen, wie ihr eine Träne vom Gesicht fiel.

Mehrere Stunden später ging Sina in ihrem schwarzen Kimono mit Rokea auf dem Weg zum Land der Toten. Die Reise… war sehr schweigsam, die Dämonin hat Rokea in ihrem Zimmer abgeholt und nur mitgeteilt, dass sie ihr folgen soll.

Nun betraten sie die Brücke der Schicksals… wo Sina gezwungen war anzuhalten. „Hmm? Warum warten wir hier?“ fragte die große Tierfrau.

„Hier… habe ich mein erstes… Versprechen mit Sherry gemacht.“ sagte Sina auf einmal, nachdem sie ihre Erinnerung durchforstet hat. „Diese Wehranlage gab es noch nicht, nicht mal einen Turm… um Untote daran zu hindern, ihre Ländereien zu verlassen.

Tja… an diesem Tag kamen wir von einem Auftrag und wollten uns die Brücke besichtigen, als… Sherry eine Armee voller Untoten bemerkte. Ich wollte sie in Sicherheit schicken und… da nahm sie mir das Versprechen von mir ab, dass ich um jeden Preis… überleben soll.“

„Ah… verstehe? Das war es, wo du mir am Turnier gezeigt hast, wo du gegen eine Armee voller Untote gekämpft hast.“ nickte Rokea. „Und? Da du ja wieder sprechen kannst, wie geht es dir so?“

„Verraten? Gedemütigt? Keine Ahnung… ich weiß überhaupt nicht… was ich fühlen soll. Ich wusste nur eins, dass ich Abstand brauche und diesmal… mehr als nur ein Tag. Du hast ja heute… erlebt, was passiert ist.

Auf ständige… Streitereien kann ich ehrlich verzichten. Normal sollte ich die nächsten Tage noch ein wichtiges Gespräch mit den Vampirkönigen führen, aber in dieser Situation habe ich keine Lust und habe es auch im Brief geschrieben, dass Layla warten soll. Hoffe, dass Suki den Brief frühzeitig bei Lysa vorbei bringt.“

„Viel zu tun oder? Bin froh, dass ich kein Anführer bin, dabei dachte ich immer das mein Vater schon viel tut.“ grinste Rokea schief.

„Komm… lass uns weiter gehen.“ seufzte Sina nur, dass Rokea nicht unbedingt… der ideale Ansprechpartner für Beziehungen ist. „Wir können es langsam angehen, oder schnell. Die Wahl überlasse ich dir.“

„Hm… schnell. Wundere mich, dass wir überhaupt so langsam reisen. Da war es ja mit den anderen Behemoths schneller gewesen.“ kam die schnelle Entscheidung von Rokea. Normal… war es eine Reise zur alten Hauptstadt für mehrere Tage gewesen, aber mit den hohen Attributen der stärksten Frauen… ging das in wenigen Stunden.

Sina stand mit Rokea auf einem Hügel und schauten auf die zerstörte Hauptstadt runter. „Hier… kannst du dich austoben. Ich habe hier mit Suki die meisten Untoten schon getötet und auf der Suche nach Monsternestern sind mir keine Dörfer oder ähnliches aufgefallen.

Des weiteren… keine Ahnung ob du in deiner Tiergestalt nach Gerüchen orientierst, aber das Giftmoor sollte verhindern, dass du Fanfoss oder einen der Dörfer findest.“

„Hmm hmm. Sieht nett aus und hier kann ich mich wirklich austoben?“ fragte Rokea vorsichtshalber und Sina nickte. „Ja, hier kannst du trainieren, ohne das dich jemand stört. Sag… Nitir meinte, du wärst zu alt dafür. Doch verlangt dein Vater es trotzdem von dir. Magst… du mir erklären, wie das Training aussieht?“

„Schwer zu erklären, mir hat man auch nur die Theorie beigebracht. Im Grunde… musst du dich so langsam wie möglich verwandeln. Dabei achtest du darauf, dass du weiterhin deine Gedanken behältst. Das wäre jetzt so mein Plan gewesen, als du mir einen Ort versprochen hast.

Andere Möglichkeiten sind mir jetzt nicht bekannt und das mit dem Alter ist eigentlich Blödsinn, was Nitir von sich behauptet hat. Es stimmt, dass Kinder eine etwas freiere Kontrolle haben, wenn man sich in die Tiergestalt verwandelt, aber… Du wirst mir zustimmen, dass mein Tier etwas… „zu“ stark ist.

Es will nichts anderes als Zerstörung anrichten, so einfach ist das. Hier… wäre es gegeben und dürfte das Tier befriedigen, aber ob ich die Kontrolle habe? Das bleibt abzuwarten.“

„Brauchst du bei dem Training eigentlich jemanden? Meine… heute kann ich bleiben, aber ansonsten fällt mir nur Eleanor ein, die dir irgendwie… „helfen“ kann. Keine Ahnung, was man sich bei ihr vorstellen darf.“

„Nun… ich kann mich nur zurückverwandeln, wenn ich keine Ausdauer mehr habe. Vielleicht merkst du selber dann wo das Problem ist und ja, ich weiß, dass ich im Turnier irgendwie noch wach war. Du weißt selber, warum.“

„Hmm… dann tob dich mal aus. Ich überlege…“ wollte Sina was sagen, als Rokea sie ins Gesicht schlug. Die Dämonenkönigin war zu sehr abgelenkt gewesen, als sie angegriffen wurde und raste auf die Mauer der Stadt zu.

Sina durchbrach die Mauer und sie stürzte ein, während die Dämonin selber hart auf dem Boden entlang schrammte. Verwirrt und auf unsicheren Beinen stand sie auf, dabei rieb sie die linke Wange.

Rokea erschien vor ihr und knackte ihre Knöcheln am Hals sowie in den Fingern. „WAS SOLLTE DAS DENN WERDEN ROKEA?!“ schrie Sina die Tierfrau an.

„Tja… wie soll ich es dir am besten erklären…“ überlegte Rokea laut. „Du hast deine Versprechen eingehalten indem du mich im Waisenheim arbeiten lässt, mich gegen Eleanor kämpfen ließt und mir nun ein Trainingsort gezeigt hast.

Dazu eine Schlafmöglichkeit und Essen wohlgemerkt. Passte mir zwar nicht, dass Nitir und die anderen gestern bei der Party dabei waren, aber diesmal habe ich meinen Mund gehalten. Irgendwie… wurmt es mich nun, dass ich dir keine Hilfe bin…

Außer, dass ich dir deinen gesammelten Frust und Wut ausschlagen kann. Glaub mir Sina, du sahst aus, als würdest du platzen und ich kenne mich damit aus. Damit lief ich viele Jahre herum.

Also… worauf wartest du? Ich werde dich zusammenschlagen und niemand wird sich einmischen. Vielleicht kommst du dann wieder ein bisschen runter, wer weiß.“

„Oh? Du willst wieder verlieren? Kannst du gerne haben.“ knackte Sina wütend ihren Halswirbel mehrmals zur Seite. „Vielleicht lernst du ja ein bisschen Demut dabei lernen!“ „Oh ho ho, das will ich sehen.“ hob Rokea grinsend die Fäuste hoch.

Der Himmel wurde langsam dunkel, zwei halbnackte Frauen lagen schwer keuchend und verletzt auf dem Boden. „Unentschieden?“ bot Sina an, die schwer am keuchen war. „Unentschieden!“ nahm Rokea das Friedensangebot an. „Himmel… warum… haben wir uns so spät getroffen Sina? Wärst… du früher in meinem Leben erschienen… vielleicht würde ich meinen Clan nicht so hassen…“

„Keine… Ahnung, ehrlich.“ schloss Sina die Augen. „Und wenn ich dir… was sagen darf, aber… früher hätte ich dich nicht auf Augenhöhe bekämpft… wirklich. Hätte ich nicht gegen… so viele Armeen und weiteres gekämpft… Nein… du wärst nur von mir enttäuscht gewesen.“

„Aha…?“ meinte Rokea nur. Im Hintergrund sah man das Bild einer brennenden, ohnehin schon zerstörten Stadt. Beide Frauen haben es mal wieder recht übertrieben, waren aber noch vernünftig genug gewesen, nicht auf ihre stärksten Fähigkeiten zurückzugreifen. „Und… wie geht es dir nun?“

„Entspannter?“ öffnet Sina die Augen und musste sich etwas wundern. „Scheinbar… hat sich wirklich viel Stress bei mir angesammelt. Wir… Dämonen sind eigentlich Kämpfer und bekamen also immer was zu tun. Eli… kannst du nicht als Kampf bezeichnen, du hast ja selber gesehen, dass ich den Sieg nur über Manipulation bekommen habe.“

„Trifft auf mich ja ebenfalls zu. Glaube… wir haben uns beiden etwas geholfen.“ grinste Rokea und dreht ihren Kopf zu Sina. „Sag… wirst du dich wieder mit Sherry vertragen? Ich… mag sie, weil sie auch den Respekt von meinen Vater genießt.“

„Keine… Ahnung. Ich dachte… ich hatte mit Sherry schon mal Streit gehabt, aber… das ist ja nichts zum Vergleich, den ich jetzt habe… Sag… glaubst du… ich habe es etwas übertrieben?“ drehte Sina ihren Kopf zur Rivalin.

„Keine Ahnung, ich war noch nie mit jemanden zusammen und ehrlich? Ich dürfte vermutlich ziemlich die ahnungsloseste Person der Welt sein. Liebe… Beziehungen… helfen sie mir bei einem Kampf? Glaube nicht.“

„Doch… sie helfen.“ widersprach Sina ihr. „Ich… ziehe sehr viel Kraft heraus, wenn ich an Sherry denke. Sie… hat schon soviel mit mir erlebt, ich… vertraue ihr mein Leben an… eigentlich.“

„Wieso eigentlich? Du vermisst doch Sherry sonst hättest du an der Brücke nicht angehalten. Ehrlich, warum machst du eigentlich so einen Aufstand über ein Kuss? Aber egal, für diese Probleme… bin ich echt nicht der Ansprechpartner dafür.“

„Ja… merke ich…“ seufzte Sina. „Beim letzten Streit… hat meine kleine Schwester geschlichtet, doch… diesmal sieht es nicht einfach aus. Doch… ich will nicht die Erste sein, dich sich entschuldigt. Immerhin war ich diesmal diejenige… die im Dunkeln gelassen wurde…“

„Du kannst dir nicht vorstellen… wie egal mir das ist. Ich hatte mit allen Streit gehabt und am Ende sogar mit meinen eigenen Vater. Frieden… kann ich vermutlich noch schwerer verstehen, als einen Streit.“

„Mir egal, darfste halt zuhören.“ schnaufte Sina durch die Nase. „Hast… du schon mehrere Beziehungen gehabt? Also… das nicht zwei Personen sich lieben, sondern mehrere?“

„Eh… ja?“ hob Rokea eine Augenbraue hoch. „Wie war das komische Wort… Polygamie genau. Das… ist eigentlich Standard in Batzien. Solltest mal Suki fragen, weil deine Augen mir gerade sagen, dass du es mir nicht glauben wirst.

Nun solltest du dir die Fragen stellen… ICH die mit Liebe und so einen Blödsinn sich nicht auskennt, aber weiß, dass es in Batzien in einigen Clans Standard ist… vor allem bei den Katzenmenschen… Ob das wirklich nur auf die Rassen beschränkt ist, keine Ahnung.

Aber was weiß ich schon, die nur Kämpfe im Kopf hat.“ zuckte Rokea mit den Schultern und schaute wieder in den Himmel. „Wenn also… Tiermenschen daran glauben, dass eine Beziehung mit mehr Personen funktioniert… sollte man die Frage stellen… warum Sherry wirklich Neia geküsst hat.“

Sina drehte wieder ihren Kopf zum Himmel. „Sie meinte… sie würde es für mich tun. Weil ich so viele gute Dinge mache, sorgt sie dafür… dass es auch mir gut geht… Sherry… glaubt scheinbar fest… daran, dass eine größere Beziehung… möglich ist und Neia… hat indirekt auch gesagt, dass sie daran glaubt.“

„Uh… letztendlich bleibt die Entscheidung bei dir. Du kannst einem echt ein bisschen leid tun. Glaube… wenn ich eine Beziehung haben will, dann sollte es schon ein Kerl sein und stark genug, dass er mich besiegen kann.“

„Dann wirst du als Jungfrau sterben.“ musste Sina spontan kichern und bekam auf einmal einen Herzstich… Diesen Satz hat Sherry ihr auf dem Weg zur Hauptstadt auch mal ins Gesicht gesagt.

„Tz… dann ist es halt so.“ rollte Rokea ihre Augen. „Danke…“ hörte Rokea, und drehte ihren Kopf zu Sina, die den kommenden Nachthimmel beobachtet.

„Danke… das… du mir irgendwie helfen wolltest. War… gemein gewesen von dir, mir einfach mitten im Gespräch in die Fresse zu schlagen, aber… Sehr viel angestauter Stress… hat sich von mir gelöst und… du hast mir Stoff gegeben, worüber ich nachdenken muss.“

„Erm… keine Ursache? Nur… andere Frage.“

„Hmm?“

„Wie kommen wir in diesem Zustand wieder nach Hause?“

Kapitel 553

Ich bin wiedergeboren und das Geständnis?

Sina… hörte nicht recht, was Neia ihr eben gesagt hat. Die Blutelfe öffnete wieder ihre Augen und schaute Sina ernst in die Augen.

„Bevor… es zum Missverständnis kommt… Ich liebe dich, aber nicht auf der Basis einer Freundschaft… Sondern als Frau zu dir. Mein… Herz schlägt wild um sich, wenn ich dich sehe und leidet… um so mehr, wenn ich von dir getrennt werde.“ dabei legte Neia eine Hand auf ihre Brust.

„Ah…“ wollte Sina was sagen, aber Neia legte schnell einen Finger auf ihredie Lippe. „Ich… will dein Antwort nicht wissen. Man… kann mir vieles sagen, aber… dumm war ich bestimmt nicht.

In… meine Vergangenheit hatte ich gewisse… Liebschaften gehabt, aber… wenn ich ehrlich bin, war es eher nur, um meine sexuelle Neugier zu befriedigen. Doch zu dir… ich glaube zu wissen… das ich ich dich wirklich liebe… mit meinem Herz und Seele.

Ich weiß… das du Sherry von Herzen liebst. Man kann es nicht übersehen und wir alle wissen, dass die Welt untergeht, wenn ihr was passiert. Wie… sehr… beneide ich Sherry, dass du sie auserwählt hast.

Mein… Liebesgeständnis… ich bin mir bewusst, dass viele es als Fehler betrachten, denn.. es wird sich zwischen uns was ändern. Es… musste sich ändern, denn… du hast mich heute neu… naja… „erschaffen“ sage ich einfach.

Bei der Prüfung habe ich selber gemerkt… dass ich etwas neues wurde. All das Training was ich bisher erlebt habe, kam in der Prüfung rüber.

Ich wollte nicht mehr leiden, denn mein Herz tat… immer mehr weh. Andere… um uns herum bemerkten auch alle… wie sehr ich dir hinterher geschaut habe. Ja… ich bin mir bewusst, als du mich damals… gefragt hast, ob ich dich liebe…

Es war gelogen. Eine Lüge… weil ich zumindest in deine Nähe sein wollte… Tja… dann kam Sherry auf einmal zu mir und… sprach mich darauf an. Sherry ist in vielen Dingen sehr unheimlich und… das unheimlichste war…

Sie sagte mir, ich hätte ihren Segen, wenn ich dich haben will. Sie… meinte, sie kann es sich gut vorstellen, dich mit jemanden zu teilen… den sie mag.“ legte Neia ein paar Finger auf die Lippen. „Doch… wir wussten beide, dass du treu sein wirst wie ein Berg. Deswegen…

Sina… ich liebe dich. Ich werde es dir immer wieder sagen und du weißt jetzt… ich werde dich mit offenen Armen empfangen. Doch… wenn du mich… haben willst, dann, wenn du es wirklich ernst meinst.

Deswegen… will ich keine Antwort von dir hören. Nicht… jetzt… heute oder morgen. Ich werde warten… und weiterhin in deiner Nähe sein. Ich… werde um dich kämpfen, damit du weißt… das ich dich liebe.

Behandele mich… bitte nicht etwas… anderes sondern… wie du mich schon vorher behandelt hast… als deine Freundin. Ich… brauche doch weiterhin deine Hilfe, was dem Klingentänzer betrifft… Dein Plan ging übrigens auf… ich habe den Titel „die Klingentänzerin“ bekommen.

Du… bist wirklich das größte Geschenk, was wir erleben dürfen. Du kümmerst dich… so sehr um deine Freunde. So sehr… das ich mich in dich verliebt habe. Vielleicht… bist du meine erste richtige große Liebe, ich… bin mir nicht so sicher.

Denke… ich habe… alles gesagt, ich konnte mein… Versprechen einhalten.“ grinste Neia unsicher, während Sina einen… erstaunten Gesichtsausdruck hatte. „Am… besten du sagst nichts und… gehst aus dem Zimmer Sina.

Das… ist ein Moment.. da ist Schweigen Gold wert, sonst… sagt man Dinge, die man nicht sagen wollte.“ schlug Neia vor.

„Ja… besser… ist das…“ murmelt Sina und verließ fluchtartig das Zimmer. Als die Tür zufiel, musste Neia… schwer seufzen. „Irgendwie… was das Gespräch… jetzt das anstrengendste des heutigen Tages gewesen… Aber… es geht mir irgendwie… viel besser…“

Sina dagegen stützte sich im Flur mit einem Arm an der Wand ab. „Was… war das? Wieso…“ dachte Sina fieberhaft nach, als jemand eine Hand auf ihre Schulter legte. Die Dämonin drehte ihr Gesicht uns sah Sherry stehen. „So… wie du aussiehst, hat Neia dir ihre Liebe gestanden. Und? Wie war deine Antwort?“

„Ich… konnte überhaupt nicht darauf antworten und Neia wollte es auch nicht hören. Was… mir wirklich… nicht aus dem Kopf geht ist… Du hast ihr deinen Segen gegeben? Wie lange… geht das schon so?“ verlangte Sina zu wissen.

„Den Segen habe ich ihr gegeben, als Rokea ein Mitglied des Hauses wurde, ansonsten wusste ich schon länger, dass meine Herrin… Freundin… oder Geliebte dich haben darf. Ich mag sie wirklich, weißt du?“ grinste Sherry schief.

„Aber… Sherry!“ wurde Sina laut. „Wie stellst du dir das vor?! Wieso liegt es alles nun an mir?! Wie… soll ich Neia nun in die Augen schauen mit dem Geständnis? Ich habe sie immer als Freundin angesehen und hat mich gebeten, sie weiterhin so zu behandeln, aber…“

„Du machst dir wieder zu viele Gedanken Sina.“ unterbrach Sherry sie. „Die Geschichte habe ich bisher nur Neia erzählt, aber… Ich hatte in meiner Vergangenheit zwei Personen gleichzeitig geliebt und es hat geklappt. Es… war zwar sehr… chaotisch und jede Menge Gefühle sind dabei hochgekommen, aber… es hat geklappt.

Ich… würde es nicht machen, wenn ich Neia nicht mag. Lieben… bin ich mir nicht so sicher, aber… ich wäre auch nicht abgeneigt es zu versuchen. Wir wussten beide, dass letztendlich… du selber es entscheiden musst.“

„GNNN!“ drehte Sina sich wütend um und ging zur Treppe. „Wo willst du hin? Draußen…“ wollte Sherry ihr folgen. „Ich will alleine bleiben!“ warf Sina wütend entgegen. Schockiert riss Sherry die Augen weit auf, dann seufzte sie. „Ok…“ und hörte über ihr nur, wie die Tür vom Büro zuknallte.

„Glaubst du… es war ein falscher Zeitpunkt?“ fragte Neia auf einmal, die an der Tür gelauscht hatte. „Nein… du hast nichts falsch gemacht. Irgendwie… habe ich es kommen sehen, dass Sina es eher als ein Problem ansieht.“ schüttelt Sherry traurig den Kopf.

„Und… so wie wir sie kennen, überlegt sie nun irgendetwas dummes. Ihre Gefühle sind nun wirklich… tja, ein Chaos geworden. Besser… wir sagen ihr nicht, was ich dir… hmm… angetan habe?“

„Glaube… das ist ein Geheimnis, was wir für uns behalten… Geliebte?“ hob Neia eine Augenbraue, als Sherry die unterschiedlichen Namen gegeben hat. „Denke… ich werde baden gehen und… mich bei allen bedanken. Hoffentlich… kommt Sina auch noch raus.“

„Nein… glaube nicht. Sie wird sich heute nicht mehr blicken lassen, so wütend sie gerade war.“ schüttelt Sherry wieder den Kopf. Wie recht Sherry hatte…

Sina saß auf ihrem Stuhl und stützte mit beiden Händen den Kopf ab auf dem Schreibtisch. „Warum… musste mir das passieren.“ und versuchte ihre Unsicherheit zu verstecken. „Das… wurde mir alles nicht beigebracht…

Wie… so Sherry… Wieso… kannst du nicht verstehen… das ich mich nur… auf dich konzentrieren will… Ich… muss dann euch… beide gleich behandeln… Warum… kann das Leben nicht… und die Liebe nicht… einfach bleiben…“

Ihre Hände wanderten zum Hinterkopf, sie starrte zur Tür und hoffte… dass ihre Gefühle ihre Zwillingsschwester signalisieren, dass sie alleine sein will.

„Ja, Neia ist schön für eine Elfe, keine Frage, aber…“ redete Sina mit sich selber. „Das… klappt nicht. Nicht… das es unmöglich ist, ich… sehe nur Probleme kommen… Hrmm…. Warum Neia… warum heute… und jetzt… Nun wundern sich alle, wo ich bei der Feier bleibe…“

Nun lehnte sich Sina… weit nach hinten, der Chefstuhl ächzte ein bisschen. „Wie… soll das nun weitergehen…“ fragte die Dämonin in die Leere. Ihre Augen wanderten ein bisschen im Büro herum, als sie auf den Schmuckkästen für Piercings anhielt.

Sie stand auf und holte sich die Schmuckkästen, damit sie eine Ablenkung hatte. Ein Kasten war nur für die intimen Zonen, die anderen waren für Nase, Augenbrauen, Bauchnabel. „Wie… soll das nun weitergehen…“ seufzte Sina hörbar.

„Sag Sherry… wo ist eigentlich Sina?“ fragte Rokea, während im Hintergrund eine Partylaune herrschte. Die Tierfrau selbst hielt einen großen Teller mit einigen Fleischstücken und schien keinerlei Probleme zu haben, gut zu essen. „Hm… doofes Thema, aber es gab… etwas Stress.“ lächelt Sherry unsicher.

„Stress? Hat sich Exos wieder gemeldet oder wie?“ wurde Rokea nun neugierig. Sherry schüttelt den Kopf und sah Neia, die paar Meter sich bei einigen Leuten für die Prüfung bedankte. „Nein… mehr… Liebesstress.“

„Schon wieder? Irgendwie tut Sina mir nun langsam ein bisschen leid.“ hob Rokea nur eine Augenbraue hoch. Nun wurde Sherry ein bisschen… zickig. „Und wenn schon! Eine Liebe zu führen war niemals einfach gewesen!“

„Hey… nicht sauer werden ok? Wir machen doch gerade alle eine Party.“ hob Rokea eine Hand mit einem Fleischstück hoch, um Sherry zu beruhigen. „Dann… frag bitte nicht weiter nach. Ich habe es schon irgendwie kommen sehen, aber…“

„Was aber? Ich bin kein Experte um Beziehungen zu führen oder weiteres, eher wie ich das Leben auslöschen kann. Nun… was auch immer passiert ist, aber ich würde das Problem schnell klären.“

„Sie war aber sehr sauer geworden und wollte alleine sein…“ „Und? Keine Ahnung, es ist schon einige Zeit vergangen, vielleicht sind ihre und deine Gefühle etwas runtergekommen.“ biss Rokea in das Fleischstück. „Außerdem, was soll denn passieren, außer vielleicht ein Streit, den nun jeder mitbekommt?“

„Hrm… dafür ist Sina leider etwas komplizierter als du denkst.“ seufzte Sherry, als Kyllia sich bei dem Gespräch meldet. „Sherry? Was ist wieder passiert?“

„Lass mich raten, du merkst wie Sina durch den Wind ist?“ ließ Sherry ihre Schulter hängen. „Aber so was von. Ich wollte eigentlich hier Spaß haben mit Lisa, aber wenn ich die ganze Zeit Wut, Trauer, Misstrauen merke… und nun sogar irgendwie, dass sie alleine sein will. Scheinbar lernt meine große Schwester, wie man mir die Gefühle sendet, wenn sie was kontrolliert macht.

Dann kann ich es wirklich vergessen. Das fing an, als sie Neia ins Haus gebracht hat und du hinterher gegangen bist. Hat es was damit zu tun?“ starrte Kyllia Sherry an, Lisa stellte sich neben ihre Freundin hin.

Nun fühlte sich Sherry unter Druck gesetzt, sie leckte sich die Lippe und überlegte… wie man das Problem formulieren könnte. „Vermutlich ist Sina deswegen… durcheinander, weil sie was von Neia erfahren hat. Ich wusste… es schon etwas länger, wollte mich bei dem… „Problem“ nicht einmischen.

Scheinbar nimmt Neia es etwas… lockerer auf als Sina, aber ich kann auch Sina verstehen, dass sie… es nicht einfach so aufnehmen kann, was im Gespräch erwähnt worden ist. Wut vermutlich… weil ich es wusste und Neia mit ihr das Gespräch gesucht hat. Trauer… weil sie, so wie wir sie alle kennen… nicht mehr aus dem Büro rauskommen wird und… Misstrauen… macht mir etwas mehr Sorgen.“

„Na dann geh doch hoch zu meiner Schwester und beruhig sie wieder.“ hob Kyllia eine Augenbraue hoch. „Kann doch nicht sein, was auch immer das… „Problem“ ist, dass Sina wieder diejenige ist, die daran knabbern soll.“

„Aber… sie sagte, sie wolle alleine sein.“ wehrte sich Sherry. „Und? Ich sage auch viel und andere auch. Vielleicht solltest du mal zwischen den Zeilen lesen.“ ging die andere Augenbraue von Kyllia hoch. „Ja, du solltest wirklich zu Sina gehen.“ nickte Lisa hinzu.

„Hrmm…“ wirkte Sherry nicht unbedingt in ihrem dunkelgrünen Kleid begeistert. Neia bedankte sich bei den Dämonen und streichelt Rubina den Kopf, hat aber gemerkt, dass Sherry gerade belagert wird. „Oje…“

Sina spielte mit der Zunge im Mund und starrte nur auf den Schmuckkasten mit dem Intimpiercings. „Es… bringt nichts, ich muss eine Lösung finden…“ murmelt die Dämonin mit sich selber.

„Doch… vorerst… Ich, mit dem Namen Sina, schwöre auf den dunklen Gott: Ich werde Neia die Klingentänzerin weiterhin als Freundin betrachten und meine Gefühle geraten nicht mehr in ein Durcheinander… bis ich… mehr von ihr weiß. Ihre Vergangenheit und was sie jetzt tun wird. Erst dann… werde ich eine Entscheidung fällen, wie ich mit ihr… Geständnis umgehen werde.“ sagte Sina ihren Schwur förmlich auf.

„Das… sollte fair gegenüber Neia sein, aber auch mir. Nun…“ starrte Sina auf zwei bestimmte… Intimpiercings an. „Eigentlich… wollte ich natürlich bleiben… Tz… Super gemacht Sherry…“ schüttelt Sina den Kopf wütend und öffnet den Kasten.

Sherry gab den Druck der anderen nach und machte sich auf dem Weg zum Büro. „Hoffentlich… kommt es nicht wieder zu einem Streit…“ murmelt die Halbelfe und klopfte an die Tür. Als nichts kam, öffnete Sherry die Tür und sah den nackten Rücken von Sina. „Sina?“

„Hm… nicht mal… alleine darf man sein.“ seufzte Sina hörbar und zog ihr Kimono wieder an, ohne sich umzudrehen.

„Kyllia… und die anderen meinten, ich soll mit dir reden.“ ging Sherry in das Büro rein und schloss die Tür. „Sina… was… genau ist denn dein Problem?“

Sina drehte sich wütend um. „Was… mein Problem ist? Das es ein beschissener Zeitpunkt ist für ein Liebesgeständnis ist. Ja, ich kann Neia verstehen, dass… man mit so einen Problem nicht allzu lang mit sich herumlaufen soll, aber was soll´s.

Keine Sorge, ich habe mir einen Schwur gegeben, dass ich Neia weiterhin normal behandeln werde, sonst könnte ich ihr nicht in den Augen schauen. VERDAMMT! ICH. LIEBE. DICH. SHERRY! Warum… kommt man mit so was kompliziertes an wie eine Dreieckbeziehung?!

DU bist meine erste Liebe. DU bist mein Halt für die Normalität! Wie kannst du mir… verschweigen, dass Neia mich liebt. NOCH mehr, dass du ihr sogar deine Erlaubnis gibst?!

Angenommen… wirklich rein hypothetisch… wie soll das denn funktionieren? In meinen Gedanken kommt etwas ähnliches wie… Gleichberechtigung vor. Ich kann dir nicht… mehr die Menge Liebe geben, die ich auch dann Neia geben müsste.

Gemeinsam was unternehmen… ich müsste mich ja immer für jemanden Entscheiden, dass dann abwechselnd dann gehandhabt wird. ICH SELBER… kann mir nicht vorstellen, dass wir GEMEINSAM… was machen können.

So… eifersüchtig… wie du geworden bist… wird es zu einem Streit zwischen uns Dreien kommen. Ehrlich? Ich hätte gerne meine Antwort Neia gegeben, aber sie hat ihr Geständnis verdammt gut abgewickelt, dass ich keine Antwort geben KONNTE!“

„Du… hast dir einen Schwur gegeben? Meinst… du nicht dass es etwas… übertrieben ist? Damit blockierst du doch erst recht, irgendwelche Gefühle zuzulassen.“ fiel Sherry fast das Kinn runter. „Und ja, ich glaube daran, dass es geht. Selbst Neia glaubt es…

Weißt du was, wenn du schon alles wissen willst, aber als ich Neia den Segen gegeben habe, wollte sie mir es nicht glauben. Damit sie es mir glaubt, habe ich sie geküsst.“ war Sherry nun im Zickenmodus.

„D… du hast was?“ hörte Sina nicht recht. Eine Träne fiel aus einem Auge heraus, man sah am Gesicht von Sina, dass sie sich regelrecht verraten fühlte. „Was… machst du denn… noch alles hinter… meinen Rücken?

Habe… ich dir irgendwas… angetan? Ich dachte… mit unserem Körpertausch… haben wir unsere… Grenzen entdeckt und… uns näher kennengelernt. Wieso… geht… jetzt alles den Bach runter? Ist… unsere Liebe… basiert alles auf einer Lüge?“

„Nein du Dämlack, sie basiert kein bisschen auf einer Lüge. Nein du hast mich kein bisschen verletzt oder ähnliches und NEIN, ich bin dir NICHT untreu geworden!“ schrie Sherry schon, damit sie Sina aus der Gedankenwelt holen konnte.

„Hör zu Sina, ob du es glaubst du nicht, aber ich liebe dich. Angefangen mit Rose… ging diese Liebe… bis hierhin… In der Zeit… wo du nicht auf der Welt warst… habe ich IMMER das Gefühl gehabt… auf einer Suche zu sein.

Trotzdem… hatte ich meine Beziehungen gehabt. Mit Männern, mit Frauen, egal was, ich habe sie geliebt. Willst du mir also nun sagen… dass ich also untreu war?! Kein bisschen, sobald ich mit mich jemanden… zusammengetan habe, bin ich bis zum bitteren Ende auf seiner Seite geblieben.

Auch jetzt… habe ich kein bisschen das Gefühl, dir untreu zu sein. Sondern das sich etwas ergibt… das auch dir gefallen könnte. Ich kann nicht in die Zukunft schauen, will ich auch nicht, so wie du dich um alle kümmerst, so will ich das auch können und zwar zu DIR.

Ob du es nun von mir hören willst oder nicht, aber du magst Neia. Niemand gibt jemand was zum Anziehen wie Neia es bei ihrem Training angezogen hat, NIEMAND. SO blind bin ich also auch nicht und ich weiß, dass du eher dazu neigst BLIND zu sein.

Es war genau so wie bei uns… DU hast dich darum gekümmert… das ich stärker, besser werde und mich vor allen Gefahren beschützen wolltest. DAS machst du auch mit Neia. Nur sie ist schon stark, also brauchte… sie ein neues Lebensziel. Das hast du ihr teilweise gegeben.

Gezeigt, was ein Körper alles kann und mit der heutigen Prüfung… hast du dich verdammt tief ins Knie gelegt, damit jeder hilft. ALLE hatten ihren Spaß gehabt und Neia? Irgendwie machte sie auf mich den Eindruck, als wäre sie es überhaupt nicht gewohnt, dass… so viele ihr helfen wollten.

Sobald man ihr näher kommt, zieht sie unbewusst ein Schild hoch, als hätte sie vor irgendetwas Angst. Keine Ahnung, was sie erlebt hat, aber… dass sie sich dich geöffnet hat, indem sie dir die Liebe gestanden hat…

Sie wird dir in die Hölle folgen, ist dir das eigentlich bewusst? Tz… und mir sagst du, ich wäre untreu… Was war dann der Kuss auf der Wange von Axel? Selbst ich wusste es… dass du ihn nur aufziehen wolltest.

Also… ich denke, dass ich eigentlich alles gesagt habe, was ich vor dir Geheim gehalten habe. MEHR als nur einen Kuss auf den MUND von Neia war nichts mehr und wird auch nicht kommen. WENN… wird nur „mehr“ kommen… wenn du Neia an dich ran lässt.

Denn… Neia kann teilen. Sie liebt die Magie und freut sich tierisch, wenn man diese Liebe teilt. Deswegen bin ich so optimistisch, dass es auch in der Liebe funktionieren KANN. DU machst dir wieder mal VIEL zu VIELE Gedanken.

WIE kannst du dir denn schon Gedanken MACHEN, wenn wir noch nicht mal wissen… wie du dich überhaupt entscheidest? Naja… eigentlich hast es ja getan, wenn du dir einen Schwur auferlegt hast, dessen Inhalt ich nicht kenne.“

Sina kniff wütend ihre Augen fast zusammen. „Im Schwur kam vor, dass ich Neia weiterhin als Freundin betrachten werde und mein Gefühl nicht im Chaos endet. Die Entscheidung wird fallen, wenn ich ihre Vergangenheit kenne sowie sie jetzt agieren wird.

Glaube… damit gebe ich mir und Neia eine Chance, IRGENDWIE in dieser Situation zurecht zu kommen!“

„Aha?“ hob Sherry verwundert ein Augenbraue hoch. „Du… willst also kein Abstand von Neia suchen?“

„NEIN VERDAMMT! Wenn will ich schon fair sein, auch das kann ich. Passiert nur scheinbar selten, wenn meine eigene Liebe es mir nicht zutrauen kann. Weißt du was?

Ich Sina schwöre folgendes: Ich werde mit meiner Liebe Sherry kein Sex mehr haben, bis ich die Entscheidung über Neia gefällt habe. Das kann morgen sein oder in den nächsten Jahrhunderten. DAS… ist für die Aktion, dass du jemanden einfach so küsst.

DAMIT hättest du mit rechnen müssen, denn bei mir… steht TREUE verdammt fett auf der Tagesordnung! Wenn mich jemand geküsst hätte… gegen meinen Willen… er würde den Tag nicht überleben. Noch mehr, ich würde vor Scham sterben und könnte dir nicht in die Augen schauen, das WEIßT DU GENAU!“ schrie Sina.

„Du… bist so ein VOLLIDIOT!“ bekam Sherry einen roten Kopf und rannte aus dem Büro raus. Dabei knallte die Tür so laut zu, dass man es mitbekommen musste.

„Tz… Zicke.“ schnalzte Sina mit ihrer Zunge wütend. Sina knallte den Deckel auf den Kasten und setzte sich wieder auf ihrem Chefsessel. „Dann war meine Entscheidung richtig gewesen, dass ich mir selbst was gönnen will.“ schaute Sina in den Kasten, wo zwei Piercings für Brustwarzen fehlten.

„Was… ein fucking scheiß Ende für den schönen Beginn des Tages…“

Kapitel 552

Ich bin wiedergeboren und die bestandene Prüfung?

Neia wirkte mehr als verwirrt, man sah regelrecht ein großes ? auf dem Kopf. „Huh? Habe… ich doch versagt???“ „Nein… hast du nicht du Dödel.“ meldete sich eine bekannte Frauenstimme hinter der Blutelfe.

Sofort drehte Neia ihren Kopf und sah Sina hinter ihr fliegen. „Du hast die Prüfung bestanden, genau was auf dem Zettel steht. Du hast dich an alle Regeln gehalten und die geheimen Aufgaben auf den Seilen sowie Steinsäulen souverän gelöst.“ grinste die Dämonenkönigin.

„Neia. Herzlichen Glückwunsch, du hast etwas geschafft, was noch niemand geschafft hat. DU bist nicht mehr Neia die Elementmagierin… Ab sofort heißt du Neia die Klingentänzerin!“ klatschte Sina.

Scheinbar wirkte Neia bei der Aussage zu sehr verblüfft… als auf einmal das Ungewitter sich auflöste. Überall verschwand die Umgebung in vielen kleinen Splittern und Neia sah, dass sie im Garten von der Monstervilla von Fanfoss stand mit der Säule. „Huh?!“

Die Säule ging nun auf einmal runter, Sina setze sich auf der Säule ab und bückte sich zur Neia. „Neia… diese magische Gegend… hat es nie gegeben. All… das hier, was du gerade erlebt hast, war das Werk von unseren Freunden.“

Nun sah Neia die bekannten Gesichter. Alle… Personen, die gegen das SV-Monster kämpfen sollten, waren im Garten verteilt. Nisha und Abby lehnten sich gegen die Mauer und schienen irgendwie zu weinen.

Sarless und Kyllia waren schweißgebadet, scheinbar hat es sehr an ihrer Rassenfähigkeit an Kräften gezerrt. Lisa und Viktoria schienen sich miteinander zu unterhalten, behielten aber die Säule im Auge.

Rubina, Dalmaz und Ascot führten ebenfalls ein Gespräch, wo Rubina regelrecht strahlende Augen bekam. Zuzan und Nijus bekamen von Suki Getränke ausgeteilt, weil sie ebenfalls sehr verschwitzt wirkten. Die Blutelfe bemerkte, dass es Nitir war, der die Säule nach unten brachte.

Rokea lehnte mit verschränkten Armen auf der anderen Mauerseite und scheint Sherry zuzuhören, die irgendetwas erklärte. Die Katzenmenschen saßen alle auf dem Dach der Monstervilla und folgten der Säule runter.

Die Leibwächter saßen auf dem Boden und hörten Aelfric zu, wie er sie lobte. Den goldenen Ritter sah Neia auch und wie er sich auf einmal in Louis verwandelt. Er grinste verschmitzt seine Kollegin an.

Auf einmal kamen sehr viele Vampire an den Seiten der Monstervilla hervor, die alle ziemlich verschwitzt aussahen.

„Neia. Gestern… habe ich dich gesehen wie du mit den Katzenmenschen trainiert hast… und bekam eine Idee. Diese Idee… hast du gerade erlebt. Mithilfe aller hier… haben sie die Prüfung der Klingentänzer erschaffen.

Die Behemoth haben immer die Säulen erschaffen, Rokea war für den Sturm zuständig. Die Seile haben die Katzenmenschen schnellstmöglich verbunden, weil wir immer warten musste, dass die Steinsäulen oben waren. Sarless, Kyllia und ich haben für die Illusionen gesorgt.

Ascot… war der Steinwächter mit dem Bogen. Ethice war die Feuerschlage. Die… erm… dicke Frau war Viktoria und die dürre Lisa. Ihre Aufgabe war es, aus der Ferne dich immer anzugreifen, auf einem Ort, wo du eigentlich… nicht ausweichen dürftest.

Der erste Wächter war Igriz, der eine Aufwärmübung für dich darstellen sollte. Das Monster… *hust* mit dem Maul am Bauch war Dalmaz. Seine Begleiterin war immer Rubina gewesen, die immer alle schnell zur richtigen Position gebracht hat.

Die… nun… Schreckensgespenster waren Nisha und Abby. Sie hatten wirklich ihre Gründe gehabt, dich zu treffen. So ein PECH aber auch, dass sie es nicht geschafft haben.“ grinste Sina schadenfroh.

„Die beiden dicken Steinstatuen waren die Leibwächter von Aelfric, dessen Namen mir immer noch nicht bekannt sind. Eines muss man ihnen lassen, aber… sie kämpften wirklich sehr kreativ. Hätte ich nicht die jetzige Stärke, sondern… wo wir uns kennengelernt haben… ich hätte schon leichtes Grummeln im Bauch bekommen.

Suki war der Katzenwächter und sie hat ebenfalls alles gegeben, wie du bemerkt hast. Man hat regelrecht gesehen, wie panisch du wurdest, als sie dich fast erwischt hätte. Nun… kommen wir zu dem letzten Wächter.

Louis hat sich scheinbar in meiner Abwesenheit ebenfalls stark verändert, ich wusste überhaupt nicht, dass er ein Feuerschwert hat und die Luft ebenfalls zu eine Waffe formen kann. Dein… letzter Trick war es doch gewesen, dass du scheinbar sein Ehrenkodex ausgenutzt hast oder?“

„Erm… ja. Ich erm… glaubte nicht daran, dass dieser Wächter… eh… Louis… eh… mir in den Rücken schlägt.“ war Neia extremst verwirrt.

„Eine schnelle und wagemutige Entscheidung. Alle Vampire… die du hier siehst… Sie haben dafür gesorgt, dass keiner der Angriffe irgendjemand verletzt. Sie haben die Pfeile, Feuerbälle, zerstörten Steinsäulen abgefangen. Da schau!“ zeigte Sina mit dem Finger zum Himmel.

Neia folgte ihr und sah einen riesigen Übertragungszauber. „Ich habe das allen zeigen lassen, wie du die Prüfung gesehen hast. Die ganze Stadt… hat mit gefiebert. Sie wussten zwar nicht, was du da machst, aber sie wollten es sehen.

Da wo wir angefangen haben, war die weitestes Stelle gewesen von der Stadt und dein Ziel… war immer in diesem Garten gewesen. Alle… haben ihre Aufgabe umgesetzt, damit du das wirst… was du nun geworden bist. Neia die Klingentänzerin.“

>Titel: die Klingentänzerin erhalten< ploppte nun vor den Augen von Neia auf. „Huh?“ musste die Blutelfe mehrmals blinzeln.

„Titel bekommt man… wenn eine gewisse Menge von Personen dich anerkennen. Ich hoffe, dass ich das mit dem Übertragungszauber erreicht habe, ansonsten musst du ein bisschen daran arbeiten, dass du den Titel bekommst.“ lächelt Sina ahnungslos.

„AUF jeden Fall… Neia. Du hast es geschafft.“ klatschte Sina laut und die anderen um Neia herum klatschen ebenfalls. Tränen fielen von Neia runter und sie hielt sich die Hände vor die Nase. „Das alle hier… mit an meiner Idee gearbeitet haben heißt nur, dass sie dir helfen wollten.“

Neia schaute umher und sah nur klatschende Personen, selbst Louis klatsche und nickte ihr zu. Der Tränenfluss wurde immer stärker und stärker, man merkte es ihr an, dass es Freudentränen sind. „Ich… glaube es nicht…“

„Solltest du aber.“ hörte Sina mit dem klatschen auf und legte eine Hand auf die Schulter ihrer Freundin. „Ich kann es verstehen, dass es sich alles… so unglaublich anhörte, aber… Du hattest doch auch deinen Spaß an der Prüfung gehabt.

Wir alle… die Zuschauer haben dich immer wieder grinsen gesehen. Ich wette mit dir… du hattest ähnliche Gefühle gehabt wie ich in einem Kampf… Gefühle, die man nicht beschreiben kann, aber du fühltest dich so richtig… lebendig.“

Neia schaute Sina in die Augen, denn das stimmte ja auch eigentlich. „Komm, steh auf… ich will dir nun was… geben. Dein Training ist nun offiziell vorbei… nun sollst du die richtige Ausrüstung als Klingentänzerin bekommen.“ bot Sina eine Hand an.

Scheinbar brauchte Neia… mehrere Ansätze, bis sie sich etwas beruhigen konnte und nahm das Angebot an. Die Säule war ganz unten angekommen und Nitir ging langsamen Schrittes zu seinen Jungs. „Puh… ich fühlte mich schon lange nicht mehr so ausgelaugt…“ murmelt der Behemoth.

Unsicher schaute Neia immer noch umher, die Menge hat mittlerweile aufgehört zu klatschen und alle warten gespannt, wie es weitergeht. Sina grinste nur und schnippte mit dem Finger. Vor der Monstervilla erschien auf einmal ein großer Kasten, größer als eine normale Person und der mit einem weißen Laken zugedeckt war.

Die Dämonin hielt weiterhin die Hand von Neia und zog sie zu der Belohnung. „Neia… dort drin ist nun deine zukünftige Ausrüstung als Klingentänzerin. Sie wird es kein zweites Mal auf der Welt geben, dafür ist die Ausrüstung wirklich einzigartig.“

Neia schluckte schwer, unsicher… was sie sagen soll. Sina bemerkte das und ließ sie vor dem Kasten los, dann packte sie das Laken. Kurz schauten beide Frauen sich in den Augen, dann zog Sina das Laken runter…

Die Blutelfe bekam sehr große Augen und hielt sich eine Hand vor dem Mund. „Wie… schön…“ Es war eine große Glasvitrine, aber wichtiger war mehr der Inhalt im Schrank. Zwei glänzende Klingen mit wunderschönen Gravuren waren zu sehen, dazu eine Halterung, wo man die Waffe an den Unterarmen befestigen konnte.

Dazu ein schwarzes Lederoutfit mit rötlichen Striemen dazu. Es waren Lederstiefel, die man mit einfacher Verbindung zum Knie hochging. Das Knie selber wird scheinbar komplett mit dem Leder geschützt.

Eine knappe lederne Hose, die nur bis über die Hüfte ging und wie bei den Lederstiefel eine einfache Verbindung zum Brustbereich hatte. Statt nun wie beim Training ein einfaches… „Bändchen“ das die Intimbereiche versteckte, war hier die komplette Brust in Leder verkleidet.

Der Rückenbereich dagegen war voller karierte Löcher gewesen, dazu wird scheinbar auch ein Teil der Schulter mit angezogen. Die Ausrüstung wird durch eine weiße Puppe getragen. „Das… ist meine… neue Ausrüstung?“

„Ja Neia, dass… ist deine neue Ausrüstung. Zada war für das Lederoutfit zuständig gewesen und hat es aus der Haut von Tierra für dich geschneidert. Sie meinte, es wäre einer ihrer leichtesten Übungen gewesen, aber trotzdem… spüre ich die Qualität eines Meister dahinter.

Die Klingen… wirst du noch auf diese Art und Weise noch nicht gesehen oder gehört haben. Sie bestehen aus Titaneisen, das aus dem zweiten Kadaver von Titanus gewonnen wurde. Aufgrund… einiger Probleme wurden diese Waffen mit Hilfe der Blutmagie in diese Form gepresst.

Dabei ist das Problem entstanden, dass sie keine normale Person tragen kann. Soll es auch nicht, wenn wir ehrlich sind. Diese Klingen… sind so schwer, dass es unmöglich ist, dass man sie zerstören kann. Nebenbei haben sie scheinbar eine Feuerimmunität, es würde mich nicht wundern, wenn sie noch weitere verborgene Eigenschaften hätten.

Die Waffe wird am Unterarm befestigt, dass heißt, du wirst einen komplett neuen Schwertstil erfinden müssen. Louis hat die Waffen schon gesehen und meinte, er wüsste ein paar Möglichkeiten. Letztendlich… ist es eine Frage, ob du mit ihm gemeinsam trainieren würdest und wir wissen beide…

Louis ist ein guter Lehrer. Schau dir deine Schülerin Sherry an, was sie für eine fabelhafte Nahkämpferin geworden ist. Wenn der Schwertheilige Ideen hat, sollte man sie sich zumindest anhören.

Bei der… Idee, als ich die Waffen gezeichnet habe, dachte ich auch unter anderem, dass du weiterhin deine Magie einsetzen kannst. Die Waffe wird an den Unterarm gehalten, dessen Leder ebenfalls aus Tierra besteht und trotzdem freie Hände für Magie hast.

Vermutlich müsstest du ein bisschen als ehemalige Magierin umdenken, was du im Nahkampf einsetzen kannst oder nicht. Lisa meinte, Blutmagie ist geradezu perfekt für den Nahkampf und sie hat sich ja schon bereit erklärt, dir diese Magie beizubringen.

Damit du nicht alleine sein wirst, werden Renee und Viktoria ebenfalls bei dem Unterricht dabei sein.“ stand Sina neben der Vitrine und gab sachlich eine Erklärung ab. Scheinbar… war es zu viel für Neia, die auf ihre Knie fiel und weinte.

„Ich… ich…“ stottert Neia. Eine Hand legte sich um ihre Schulter und Sherry tröstet sie. „Du hast es verdient Neia, mehr als verdient. Ich wusste überhaupt nicht… das man so stark sein kann, wie du es gezeigt hast bei der Prüfung.

Sina… hatte wieder eine verrückte Idee gehabt wie du gemerkt hast und das hast du gerade erlebt. Ich finde… du solltest sie wirklich akzeptieren die Belohnung. Neia… die Klingentänzerin. Wow, was wir alle bei Sina erleben.“

„Hört sich ja fast negativ an.“ kniete Sina auf der andere Seite von Neia. „Lass es ruhig langsam angehen ok? Ich kann verstehen… das du Zeit brauchst.“ klopfte Sina auf die Schulter, dann stand sie wieder auf.

„LEUTE! Das wird gefeiert! Alle, die bei dieser Prüfung mitgearbeitet haben sollen verköstigt werden wie die Könige!“ rief Sina laut auf und alle jubeln. Als wäre es ein Signal gewesen, kam Edwin mit den Hausdienerinnen und Butler der anderen Clans.

„Soo… während die… hier ihre Party machen, bringe ich dich besser… in dein Zimmer Neia. Glaube… du siehst etwas fertig aus.“ grinste Sina. „Sherry? Kannst du zusehen, dass Rokea… nicht zu sehr in Kontakt mit den anderen Behemoth´s kommt?“

„Kann ich machen.“ nickte Sherry und drückte einmal die Schulter von Neia. „Es ist kein Traum, es ist alles wirklich vor deinen Augen passiert.“

„D… danke.“ schaute Neia unsicher ihre Schülerin an… Schülerin? Irgendwie… änderte sich der Blick, den sie zu Sherry immer hatte. Liegt es… an dem Kuss? Oder eher… das Sherry zu ihr steht, wenn…

„Komm, ich helfe dir.“ bot Sina sich an, die Gedanken von Neia wurden unterbrochen. „Deine Belohnung nehme ich direkt mit, dann bringe ich dich in dein Zimmer.“ „D… danke…“ nahm Neia die Hand an… und als sie aufstand, bekam sie sofort zittrige Beine.

„Oh? Scheinbar bist du wirklich mit allem fertig. Nerven, Körper, komm… ich trag dich mal“ hob Sina die Blutelfe hoch wie eine Prinzessin. Einige der Gäste jubeln auf einmal laut auf. „Mein Service für meine Freundin.“ rief Sina nur grinsend.

Neia dagegen bekam einen hochroten Kopf und legte beide Hände auf ihr Gesicht. Sie versuchte alles zu ignorieren, denn… nun war es ihr ein bisschen peinlich. Sina ging zielstrebig mit ihrer Freundin in das Zimmer, in der Monstervilla war scheinbar das Personal beschäftigt, viel Essen zu machen. „Hmm… riecht das lecker.“ meinte Sina.

Dann war Sina im Zimmer von Neia. „Hmm… Neia? Sag… brauchst du vielleicht ein zweites Bett?“ fragte die Dämonin auf einmal. „Wieso?!“

„Naja… du hast so viele Kuscheltiere darauf liegen, dass man eigentlich kein Platz hat, irgendwo da zu liegen.“ grinste Sina schief. Nun ließ Sina Neia wieder auf die Füße und holte aus ihrem Inventar die Glasvitrine mit der Belohnung raus.

„Neia… ich bin wirklich… stolz darauf, dass du die Prüfung gemeistert hast. Schade… das die Götter nicht so was ähnliches auf Lager haben, wenn man spezielle Berufe… erlangen will.“ schaute Sina Neia ernst in die Augen. „Ich… lasse dich jetzt mal alleine, du wirst bestimmt deine Ruhe haben wollen.“

Sina wollte sich schon auf dem Weg machen, als Neia sie stoppte. „Warte… ich… muss dir was sagen… Es… ist mir wichtig… dass ich sagen muss, sonst… bereue ich es…“

„Ok? Ich habe dir gesagt, dass ich dir zuhören werden.“ drehte Sina sich zu Neia um die scheinbar… etwas überfordert war. Die Blutelfe starrte auf den Boden, dann schaute sie Sina in den Augen, die geduldig wartet.

Neia schloss die Augen… und machte den Mund auf:

„Sina. Ich liebe dich.“

Kapitel 551

Ich bin wiedergeboren und die Prüfung der Klingentänzer?

Neia drehte sich sofort zur Sina um, als sie dies hörte. „Wie… meinst du das mit der Prüfung der Klingentänzer? Wo sind wir?!“

„Genau da, wo ich dich hinbringen wollte. Ich… bin per Zufall auf diese Gegend gestoßen und habe selbst gewundert, warum ich nicht von diesen Steinsäulen gehört habe… als ich gemerkt habe, dass diese Himmelsbereich… magisch ist.“ legte Sina eine Hand auf der Schulter von Neia.

Auf einmal holte Sina ein Fernrohr raus und suchte nach etwas, als sie fündig wurde. „Neia. Du hast alles gelernt, was du für deine neue Berufung brauchst als Klingentänzerin. Du kannst mit deinem schönen Körper alles machen und hast das Gleichgewicht gefunden. Schau durch das Fernrohr…“ gab Sina das Fernrohr weiter.

Verwundert nahm Neia das Fernrohr und schaute, worauf Sina zeigte. Sie konnte aus eine weite Entfernung eine weitere Steinsäule sehen, worauf eine Kiste stand.

„Neia. Du weißt selber, dass ich immer die eigenartigsten Dinge für euch alle mache und ich denke… Diese Prüfung hat es in sich, denn ich kam selbst ins schwitzen hier.“ erklärte Sina. „Ja… merke ich gerade…“ murmelt Neia leicht sarkastisch.

„Dein Ziel ist es… diese Truhe zu erreichen. Dort… ist dein neues Leben, ein Neuanfang. Wenn du diese Kiste… erreichst, dann bindet dich nichts mehr mit der Vergangenheit. Dann hast du die wahre Bedeutung eines Klingentänzer gefunden.

Du bist dann nicht mehr Neia die Elementmagierin. Du wirst dann Neia die Klingentänzerin. Diese Truhe… ist deine Chance in die Zukunft. Du musst sie nur erreichen.“

Die Blutelfe ließ das Fernrohr mit der Hand fallen und schaute Sina in den Augen. „Das… ist meine Überraschung? Wie soll ich sie überhaupt…“ als Sina auf dem Boden stampfte. Viele Meter vor den Frauen kam aus dem Himmel eine weitere Steinsäule hervor, die mit einen sehr stabilen Seil verbunden ist.

Nun kam Neia nicht aus dem Staunen heraus. „Aufgrund dass ich… mit sehr viel Mühe es geschafft, habe den Himmelsabschnitt unter meine Kontrolle zu bekommen, ist das kein Problem.“ grinste Sina.

„Eh… eh?!“ konnte Neia sich nicht beruhigen und schaute wieder runter, wo nur Wolken zu sehen waren.

„Folgendes Neia… und hör gut zu. Das ist meine erschaffene Prüfung der Klingentänzer und DU bist die erste Person, die daran teilnimmt. Du hast alles gelernt, was es zu lernen gibt mit meiner Hilfe, von Suki und den Katzenmenschen.

Die Prüfung geht los, sobald… du auf das Seil gehst und hast nur ein Ziel: Die Kiste dort drüben zu erreichen.“ redet Sina nun sehr ernst auf Neia ein.

„Die komplette… naja… „Gegend“ hier ist alles andere als sicher, denn es kommt immer wieder aus dem Nichts ein Sturm, der dich aus dem Gleichgewicht bringen wird. Dann… wirst du gegen Wächter kämpfen, die aus dem Nichts kommen. Doch jetzt… wird es spannend und das ist wichtig:

Du darfst KEINE Magie einsetzen. Du darfst NICHT kämpfen! Alles… was du darfst ist nur ausweichen hörst du? Nicht blocken, parieren oder ähnliches mit deinen Attributen, nur ausweichen. Und… darfst nicht einmal verletzt werden bei der gesamten Aktion.“

Als Neia das hörte, wirkte sie immer unglaubhafter, DIES hören zu müssen. „Die Prüfung endet… sofort, wenn du jemanden angreifst, deine Magie einsetzt, runter fällst… oder von den Wächtern getroffen wirst.

Die Prüfung ist also… gnadenlos. Ich hatte auch meine Probleme hier gehabt, aber letztendlich geschafft. Wenn ich es schaffe… dann schafft jemand, der sich darauf spezialisiert hat, sogar besser. Ich traue es dir sogar zu, dass du es schaffst!“ legte Sina beide Hände auf der Schulter von Neia und schaute ihr in den Augen.

„Neia… die Klingentänzerin. In meinen Augen… bist du das… fast. Damit diese Titel aber auch bei dir anerkannt wird, musst du die Kiste erreichen. Ich habe dir es bewusst nicht gesagt, damit du dich hier überraschen lassen kannst. Glaube, ich hab es geschafft.“

„Ja… du hast mich wirklich eiskalt erwischt. Erst… da oben im Himmel und direkt die Prüfung hier. Irgendwie hätte ich den anderen gegen das SV-Monster gerne beigestanden.“ seufzte Neia.

„Was ich vergessen habe zu erwähnen… die Kiste steht nur eine bestimmte Zeit.“ kam die nächste Überraschung. Auf einmal kam… unzählige Ballons aus dem Himmel hoch und schwebten über den Frauen. An den Ballons war ein Seil befestigt, was zur Kiste führte.

„Tritts du auf das Seil, fängt das Seil… da an zu brennen und geht langsam auf die Kiste zu. Hat sie die Kiste erreicht… explodiert es. Ich war auch schockiert gewesen, habe aber verstanden, was bei der Prüfung zu beachten gilt.

Ausweichen wie ein Weltmeister, die richtigen Entscheidungen treffen und zugleich den Zeitdruck standhalten können. Das sind wirklich die Qualifikationen eines Klingentänzer.“

„Ernsthaft?! Was kommt denn bitte noch alles?!“ musste Neia die Frage stellen. „Glaube, ich habe an alles gedacht. Sobald du die nächste Säule betrittst, entstehen weitere Säulen und je nachdem ein Wächter.

Wundere dich nicht, dass du auf einigen Säulen warten muss, dass neue Säulen erscheinen. Ich vermute, dass liegt daran, dass du eine gewisse Zeit auf der Säule warten musst. Wenn dann noch darauf ein Wächter ist, tja… umso gefährlicher ist es.

Bei einigen Wächter habe ich den Eindruck, dass sie stationär auf der Säule bleiben, während andere… dir auf den Seilen folgen können. Mein Tipp ist es… lass dich nicht aus der Ruhe bringen. Du bist stärker, das wissen wir beide.

Und… wie entscheidest du dich?“ kam wohl nun die Frage aller Fragen. Denn Neia könnte es auch ablehnen. Die Blutelfe schaute zur Seite, zu der Säule, was… man aus der Entfernung fast nicht sehen konnte, dann drehte sie wieder zur Sina.

„Also… wenn ich das… „alles“ schaffen sollte, bin ich… jemand neues?“ fragte Neia und Sina musste bei der Frage überlegen. „Ja, das bist du definitiv. Schaffst du das, dann hast du dich selber doch auch überzeugt, dass du zu allem in der Lage bist. Ich glaube fest an dich, doch nur du kannst den Weg beschreiten. Ich kann dich nicht dazu zwingen.“

Die Blutelfe schloss die Augen und musste die Antwort… verinnerlichen. Dann fiel ihr Gespräch mit Sherry ein und gab sich selber ein Versprechen. Sie schaute Sina wieder in die Augen und nickte. „Ja… ich werde es angehen und… als Neia die Klingentänzerin zurück nach Hause kommen.“

Jetzt bekam Sina nasse Augen und musste schief grinsen. „Dann… zieh dein Mantel aus… und sobald… du auf das Seil gehst… fängt deine Prüfung an. Ich werde… hier bleiben und zuschauen. Denn… die Prüfung verbietet jegliche Einmischung.“

„Kein Problem.“ zwinkert Neia und ließ den Mantel fallen. Sie drehte auf einmal den Kopf leicht angewinkelt um sich und lockert ihre Arme und Beine. „Schon sexy was du machst.“ kommentierte Sina. „Klappe.“

Neia machte noch ein paar Aufwärmübungen, dann stellte sie sich vor dem Seil. „Sina… wenn ich die… Truhe erreiche… muss ich dir was sagen. Das ist mein eigenes Versprechen. Wenn… ich schon irgendwie… eine neue Person werde, dann will ich auch… mein eigenes Problem angehen, mit dem ich etwas länger herumlaufe.“ drehte sich die Blutelfe zu Sina.

„Ich werde warten und es mir anhören.“ nickte Sina. „Dann zeigt mir… wie ernst du es meinst. Dein neues Leben ist dort drüben.“

Die Blutelfe nickte und schaute das Seil an, dass zur nächsten Säule führte. Komischerweise… hatte sie überhaupt keine Angst, dass sie stürzen könnte, auch wenn nur weißer Wolkenteppich zu sehen ist.

Dann… legte Neia ein Fuß auf das Seile und die Lunte fing an zu brennen. „Lauf!“ rief Sina und Neia tat es. Sie rannte ohne Probleme auf die Steinsäule zu, als sie auf einmal von der rechten Seite einen Sturm spürte.

Sofort klemmte Neia die Zehe so um das Seil, wie die Katzenmenschen es ihr beibrachten und konnte ich Gleichgewicht halten. Auf einmal explodierte ein Ballon, Neia sah, dass die Lunte durch einen der haltenden Ringe durchgegangen ist.

Höchst konzentriert rannte Neia weiter auf die Säule zu und als sie darauf landete… erschienen aus dem Himmel drei weitere Säulen. Was der Blutelfe sofort auffiel ist, dass die Seile alle unterschiedlich waren.

„Verstehe… ich kann mich für den sichersten Seil entscheiden, aber… kann dann das Problem bekommen, dass die späteren eine… nicht sehr sichere Qualität haben.“ analysierte Neia direkt das Problem. Sie entschied sich für das etwas schlaffere Seil und rannte darauf, diesmal kam der Wind aus eine andere Richtung.

Gleichzeitig verschwanden die Säulen, selbst Sina verschwand mit eine Säule, doch dies bemerkte Neia nicht. Je näher Neia auf die Steinsäule kam, desto mehr sah sie, dass etwas auf der Säule flattert. Kurz zu sehen, aber wieder verschwand.

Als sie die Säule erreichte, erschien eine schwarze Kreatur, dass zwei lange Kolben in den Händen hielte. Es hatte leuchtende rote Augen und sein Körper schien nicht… ganz fest zu sein, wie ein schwarzer Nebel formt es eine andere Gestalt.

Ohne abzuwarten griff es Neia an. Sie wich sofort die Angriff aus. Bückt sich, wenn die Angriffe auf ihr Kopf zielten, lehnte sich nach hinten und zog den Bauch ein, wenn ein Angriff auf ihren Körper kam.

Hinter der Kreatur bemerkte Neia, dass zwei Säulen langsam nach oben wanderten. Ihre Taktik war es gewesen, schon den Weg zu nutzen. Das Problem ist, sie sah kein Seil. „Verdammt, das wäre auch zu einfach.“ fluchte Neia.

Die Kreatur wirkte etwas ungeduldig, dann schlug es auf der Steinsäule. Überall flogen Steinsplitter aus der Seiten der Säule raus, die Blutelfe merkte selber sofort, dass ein weiterer Angriff auf die Säule vermeiden sollte.

Also rannte sie auf der kleine Säule der schwarzen Kreatur entgegen, dass sie wieder angriff. Sie rutschte unter seine Beinen durch und stand hinter ihm auf. Die Kreatur war scheinbar nicht auf dem Kopf gefallen und schlug beim umdrehen nach Neia direkt mit seinen Keulen nach.

Neia legte ihre beide Händen auf den oberen Arm und wich den Angriff geschmeidig aus. Aus dem Augenwinkel waren die Steinsäulen oben und nun erschienen auch die Seile, aber leider explodierte ein weiterer Ballon.

Ohne abzuwarten entschied Neia nun für das etwas sicherere Seil und sprang einen Saltosprung über die Kreatur. Dieser staunte scheinbar, welche Kraft die Blutelfe in den Beinen hat und landete direkt auf das Seil.

Die überflüssige Säule verschwand schon und Neia rannte auf das Seil. Die Kreatur verschränkte seine Arme und schaute ihr nur hinterher. Die Blutelfe rechnete fest mit einen weiteren Sturm… der diesmal von unten nach oben wie eine Windhose kam.

Dies brachte Neia tatsächlich aus dem Konzept, denn sie muss mit ihren dicken Zeh und den Nachbarzeh sich am Seil klemmen. Damit ist sie gezwungen, langsamer zu gehen. „Verdammt… der Sturm kommt wirklich aus allen Richtungen.“ fühlte Neia sich nun etwas unter Druck gesetzt, ein weiterer Ballon explodierte.

Wichtig ist, dass du klar auf das Ziel vor dir konzentrierst ok? Alles drumherum… lenkt dich ab. Wenn… du dich ablenken lässt, dann verlierst du nicht nur dein Ziel, sondern auch die Kontrolle um dich.“ streichelt ihr Vater den Kopf.

Neia musste auf einmal… schwer schlucken und hält sich an die Anweisung ihres Vaters. Zu… gerne wüsste sie, wie weit sie auf das Seil gekommen ist. Zu gerne würde sie nach Sina sehen, doch das würde sie ablenken. Der Sturm wurde scheinbar immer stärker, dass sogar das Seil sich nach oben bog.

„Vergiss es… wenn Sina das schafft, dann schaff ich es auch!“ rief Neia und ging mit eine neue Entschlossenheit auf die Steinsäule zu. Mühselig schaffte Neia, diesmal erschien nur eine Steinsäule, aber… „Du liebe Güte, ist das Seil lang.“

Wenn Neia die Länge des Seils abschätzen müsste, hat es gewiss die Länge mehrere Kilometer. Sie schüttelt nur kurz den Kopf und ging auf das Seil. Der Sturm ist scheinbar nun ein alter Bekannter und macht diesmal nicht so viele Probleme…

Als von der Seite eine neue Säule erschien. Eine sehr große Statue stand da, als es auf einmal einen großen Bogen herbeizauberte. Um der Statue erschienen viele Platzhalter für… Pfeile, die am brennen waren.

„Eh…“ flog der Zopf durch den Sturm nur hin und her von Neia. Das Warten war ein Fehler gewesen, denn die Statur nahm auf einmal einen Pfeil und schoss direkt einen Angriff auf Neia, der Wolkenteppich verformt sich durch den Druck.

Neia dreht ihren Körper leicht zur Seite, der Pfeil schoss knapp an ihr Bauch vorbei. Sofort schaute Neia nach und kam einen leichten Seufzer ab, dass kein Kratzer vorhanden war. Mit neue Motivation rannte Neia los und die Statue schoss. Schoss einen Pfeil nach dem anderen, soweit, dass es sogar mehrere Pfeile abschoss.

Das Schlimme war nicht nur das ausweichen für Neia, sondern dass sich der Sturm immer seine Richtungen ändert. Viele… würden bei der Aktion verzweifeln, aber nicht Neia. Sie hatte ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Adrenalin pumpt durch ihren Körper, sie schwitze aus jede Hautpore.

Nun rannte die Blutelfe auf das Seil. Pfeile wich sie aus, sie machte sogar Saltosprünge. Ohne es bemerkt zu haben, erreiche Neia fast die nächste Steinsäule… als ein Pfeil das Seil durchschnitt. Sofort machte Neia einen Sprung nach vorne und konnte soeben sich an der Kante halten.

„Verdammt…“ fluchte Neia und hob sich an der Kante hoch. „Gut… dass ich so viele Liegestützen machen musste. Sonst wüsste ich ja nicht, dass ich solche Kräfte hätte.“ Ein weiterer Ballon explodierte, Neia beeilte sich beim klettern. Angekommen… erschien wieder nur eine Säule mit einem sehr langen Seil.

Diesmal erschienen aber an beiden Seiten weitere Säulen. Etwas riesiges flog über Neia vorbei, es war die Statue mit den Bogen. Ein Gargoyle trug es mit großen Flügeln die Statue und setzte es auf die Säule ab. Anschließend flog es wieder in den Wolkenteppich.

Neue Köcher entstanden um den steinernen Bogenschützen, Neia konnte die Statue schlecht beschreiben, trotz das es eben aus der nächsten Nähe vorbeigeflogen ist. Dafür erschien eine gigantische Schlange bei der anderen Säule.

Es glitt um die Säule nach oben und war förmlich am brennen. Die Blutelfe wusste, dass es Feuermonster auf der Welt gab, aber… trotz das es teilweise auf der Steinsäule „stand“, war sein restlicher Körper immer noch im Wolkenteppich versteckt.

Ohne abzuwarten öffnete die Feuerschlange ihr Maul und schoss Feuerbälle nach Neia. Als wäre es ein Signal, schoss nun auch der Bogenschütze wieder seine Pfeile. „Das… wird ja immer schwerer und schwerer.“ keuchte Neia und rannte wieder auf das Seil.

Diesmal… blieb aber scheinbar der Sturm aus, was Neia misstrauisch machte. Doch sie hatte nicht die Zeit, groß nachzudenken, denn sie wird von beiden Seiten beschossen. Das Seil scheinbar etwas strammer gezogen.

Weißt du Neia… ich mag vielleicht die beste Kämpferin der Familie sein, doch… Für mich ist das immer ein innerlicher Druck gewesen. Ich muss immer trainieren und stärker werden, damit ich dem Ruf gerecht bin.

Als… ich gegen die Dämonen gekämpft habe mit meinen Kampfpartner… wurden wir beinahe von allen Seiten angegriffen. Mein Partner wollte sich schon verabschieden, als ich ihm auf dem Hinterkopf geschlagen habe: „Wir schaffen das! Einfach gerade aus rennen!“ Das ich hier bin… zeigt es, dass meine Idee funktionierte.

Seit dem Tag an… schaue ich immer nach vorne, nicht nach hinten. Das kann ich nur machen, wenn ich wirklich, aber wirklich… nichts zu tun habe und das wird nicht vorkommen. Also kleine Schwester… wenn du mal in eine Situation kommst, immer geradeaus.“ grinste ihre große Schwester mit einem Weinglas in der Hand.

Schwer keuchend… rannte Neia nach vorne. Mehr noch… sie fing an, große Sprünge nach vorne zu machen. Die Feuerschlange sowie die Steinstatue schafften es nicht mehr, den Angriffen hinterher zu kommen, als der Sturm wieder erschien.

Doch darauf war Neia vorbereitet gewesen. „Das habe ich kommen sehen. Nicht mit mir!“ grinste Neia. Sie ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, trotz der vielen Angriffen aus der Seite, sie hat ihr Gleichgewicht komplett im Griff…

Als hinter ihr das Seil durch ein Pfeil durchgeschossen wurde. Diesmal war Neia zu weit weg, als dass sie sich nach vorne in Sicherheit springen kann und merkte, dass sie in der Tiefe fiel… Doch die Blutelfe gab nicht auf. Sie schnappte mit beiden Händen das Seil vor ihr und schwingt sich zu der Säule hin.

Die Angriffe kamen zwar weiterhin, aber diesmal war Neia zu schnell. Sie kam dem Wolkenteppich so nah, dass sie schon fast darauf surfte. „Wuuhuuuu!“ rief Neia überschwänglich. Der Wolkenteppich verformte sich, wo Neia entlang kam, dann kam schon die Steinsäule.

Das Seil wickelte sich oben um die Säule, mit mehr Schwung im Körper brachte Neia sich dazu, noch schneller zu werden. Sie wickelte sich immer mehr und mehr um die Säule, als sie die Endspurt sah.

Mit einen gezielten Schwung nach oben ließ Neia ihr Seil los und flog wieder hoch. Doch das reichte nicht und hatte Neia schon eingeplant. Sie schnappte sofort das umwickelte Seil und zog sich sofort in die Höhe. Wie eine Leiter warf sich Neia nach oben, weil sie merkte, dass das Seil wieder lockerer wurde… bis sie wieder an der Kante packte.

„Du liebe… Güte…“ klopfte ihr Herz wie wild. „Glaube nicht, dass Sina das auch gemacht hat, wenn sie Flügel hat.“ Neia zog sich wieder nach oben und ein weiterer Ballon explodierte. Schwer atmend drehte sich kurz um und sah, dass alle Säulen hinter ihr verschwunden sind, sogar die von den beiden Angreifer.

Kurz wischte sie den Schweiß vor der Stirn, dann erschien wieder drei Säulen. Diesmal entschied Neia das Seil, dass jeden Moment reißen könnte. „Mein Gefühl sagt mir… dass ich es tun muss.“ murmelt Neia.

Als ihr Gewicht sich auf das unsichere Seil legte. Es macht sofort das Geräusch, dass jeden Moment… reißen könnte. „Oh… ich vertrau dir einfach mal… Bauchgefühl…“ Dann kam wieder der Gargoyle aus dem Wolkenteppich hervor und hatte… einen riesigen Begleiter dabei.

Es war scheinbar mit eigenartigen Seilen befestigt, der Begleiter muss wohl aus einem Alptraum entsprungen sein. Da… wo normal der Bauch sein würde, war ein riesiger Maul wo eine Zunge herunterhing und… überall waren Augen, die Neia anstarrten.

Das Monster brüllte laut auf und streckte seinen rechten Arm weit aus… wo eine riesige Keule mit Nägel erschienen. An vielen Nägeln hingen Schädel unterschiedlichen Rassen dran, scheinbar war das ein sehr erfolgreicher Jäger.

Beide Wächter flogen direkt auf Neia zu. „Super gemacht Bauchgefühl, noch schwerer konnte es ja nun echt nicht werden.“ schimpfte Neia sich selber aus. Das Monster schwingt seine Keule dem Seil entlang, ausweichen… ist unmöglich.

Nichts ist unmöglich. Nur weil einer das sagt, und viele darauf hören, muss das nicht stimmen! Es muss nur einer kommen und beweisen… das es geht!“ schrie ihre große Schwester einen sturen Oberhaupt an.

Ob es ihre hohen Attribute sind oder weil… alles langsamer wurde… rannte Neia auf die Keule so. Als die Keule sie bald erreichte, sprang sie bewusst zum Kopf der Nagelkeule und packte einen der langen Nägel.

Sofort wird Neia hinterher gerissen, so schwingt Neia einmal kurz ihre Beine und ließ im letzten Moment den Nagel los, worauf sie auf das Seil zusteuerte. Sie packte das Seil mit beiden Händen und es passierte, was kommen musste.

Das Seil riss und wieder flog Neia auf die Säule zu. Diesmal traute sie ihrem Glück nicht zu, dass sie ihre gleiche Aktion von eben wiederholen kann und setzte alles ein, dass sie an der Säule vorbeiflog…

Die Plan ging auf, das Seil wickelte sich nicht um die Säule und Neia schafft es durch den Schwung nach oben auf die Plattform zu fliegen und zu landen… Sie hat nicht bemerkt, dass der Gargoyle in der Zeit sein „Freund“ oben abgeladen hat.

Ohne abzuwarten schwingt das Monster seine große Nagelkeule nach Neia. Als wäre die Plattform nicht schon so klein genug, lässt sie keinen Platz, dass Neia sich in Sicherheit bringen kann. „Immer nach vorne…“ dachte Neia nutze die gleiche Taktik wie eben. Sie sprang von der Säule und packte wieder einen Stachel.

Das Monster schwingt nun seine Keule über sich, als er bemerkte, dass seine Beutel sich daran festhielte. Die Chance nutze Neia um zu sehen, ob weitere Säulen kamen. Zwei erschienen und was merkwürdig war, dass diese Säulen miteinander mit einem Seil verbunden waren, aber noch nicht mit der Säule, worauf sie mit dem Monster stand.

Doch sie kamen langsam nach oben, Neia brauchte noch Zeit. Im Hintergrund hörte sie wieder ein Ballon explodieren. „Scheiße… ich will nicht wissen… wie weit die Lunte schon ist.“ Neia ließ von der Keule los und landete wie eine Gymnastiker mit beiden Füßen auf der Schulter des Monsters.

Scheinbar wirkte es sauer, denn nun schlug es mit einer Faust nach der Blutelfe. Sie benutze den fleischigen Kopf des Monster um auf die andere Schulter zu landen, in der Zeit krachte der Angriff auf die Schulter.

Das Monster gab ein lauten Piepston von sich und schüttelt nun mit seinen gesamten Körper. Mit einen Saltosprung nach hinten landete Neia wieder vor das Monster. Das Maul vor ihre Nase… stank bestialisch, dass sie husten musste.

Nun packte das Monster seine Keule mit beiden Händen seine Waffe und will wohl die Säule zerstören. „Verdammt… ich darf überhaupt nicht angriffen.“ bemerkte Neia das kommende Problem. Als wäre das Glück auf ihrer Seite, waren die Zwillingssäulen oben angekommen und die Seile erschienen.

Ohne nachzudenken, rollte Neia durch die Beine des riesigen Monster, als es schon die Säule zerstörte. Überall flogen die Steinsplitter zur Seite, was der erste Wächter nicht geschafft hat, schaffte dieses Monster.

Du darfst nicht immer zu viel denken.“ klopfte Cixo auf der Schulter. „Du musst fühlen, verstehst du? Wenn… du das kannst, hast du auf einmal mehr Planungsmöglichkeiten. Fühle einfach und tu, was dein Körper gerade… verlangt.“

Mit einer atemberaubende Geschwindigkeit rannte Neia über das Seil, selbst der Sturm kam etwas „verspätet“, dann war sie schon auf der Plattform. Erstaunt schaute Neia nach hinten, dass… es so schnell ging und sah nur, wie das Monster mit der Säule in den Himmel fiel.

Sofort bemerkte die Blutelfe einen Blutdurst hinter sich. Instinktiv bückte sich Neia und ist einem Schwertangriff ausgewichen, dann rollte sie kurz zur Seite und entkam den nächsten Schwertangriff.

Nun konnte Neia sehen, wer ihr neuer Feind ist. Eine weiße Geistergestalt, dass zwei Schwerter führte. Das Gesicht ist zu einem ewigen Schrei verformt und in den Augen… sah man nur die Gier, das Leben von Neia nehmen zu wollen.

Neia wicht beide Schwerter geschmeidig aus, sogar Beinangriffe des Schreckensgespenst. Doch… sie bekam das Gefühl nicht los, dass sie was übersieht. Die Säule ist mit eine andere Säule verbunden und keine weitere erschienen.

Sie wollte noch länger überlegen, wo der Fehler ist, als ein weiterer Ballon explodierte. „Verdammt…“ fluchte Neia verschwitzt und rannte über das Seil zur Zwillingssäule. Sie bemerkte, dass der Wächter sie folgte, so weicht sie auf dem Seil die weiteren Angriffe aus.

Aufgrund das die Verbindung sehr kurz war, erreichte Neia schnell die Säule… als sie von dort auch einen Angriff kommen sah. Neia ließ sich fallen und rollte sich zur Seite, als der Wächter sein Zweihandschwert auf sie fallen ließ.

Schnell und konzentriert, stand Neia schnell auf und sah zwei Schreckensgespenster vor sich. Die… unbenutzte Zwillingssäule verschwand in den Himmel und eine neue Säule entstand, mit eine sehr große Plattform. Doch wegen der Größe scheint es langsamer hochzukommen.

Die Blutelfe blies eine rote Haarsträhne aus dem Gesicht, denn sie wusste… diese Wächter wollen sie wirklich töten. Als wäre es ein Signal gewesen, griffen die beiden Wächter mit ihren Waffen Neia aus allen Richtungen an.

Und sind sich scheinbar nicht zu schade, richtig… fiese Angriffe einzusetzen. Die mit den beiden Einhandschwerter griff Neia gezielt ihre Beine an, während die andere ihren Zweihänder nach dem Kopf von schlug.

Um aus dieser Situation sich zu retten… machte Neia einen seitlichen Saltosprung. Scheinbar… konnte man die Gespenster leicht beeindrucken, denn sie waren ein bisschen abgelenkt, als sie dann wieder zum Angriff gingen.

Die große Plattform ist angekommen und langsam… sehr langsam erschien das Seil, aber noch nicht bei der Säule wo Neia immer noch die Angriffe auswicht. Sie schwitze aus jede Hautpore, man hörte sie regelrecht schwer atmen.

„Scheinbar helfen hohe Attribute nur bedingt.“ musste Neia bei der Erkenntnis schmunzeln. „Achtung da!“ schrie Neia um etwas zu versuchen… Die Wächter drehten sofort ihre Köpfe zu der Richtung, wo Neia zeigte… und sie nutzte die Chance und rannte auf das neue Seil zu, dass sich nun mit der Säule verbunden hat.

„ROOOOAAAAR“ schrien beide Gespenstergestalten wütend… und zwei Tornados entstanden stationär neben den Verbindungsseil. Neia bekam regelrechte Probleme, überhaupt mit ihren Füßen am Seil zu halten, als die Geister sich melden.

Der Geist mit den zwei Schwerter sprang auf die Hände mit dem Zweihänder und warf es mit einer Stärke, dass der Wächter über Neia flog und ohne Probleme auf den Seil stehen konnte. „Ok… das ist nun unerwartet.“ schluckte Neia. Hinter der Blutelfe kam schon der andere Geist angerannt…

Weißt du Neia, ich glaube… Vater hat es dir schon gesagt, aber… man kann richtig Stolz auf dich sein. Manchmal… bist du etwas nervig, aber ich würde dich… nie, nie und nochmal nie… mit jemand anderes aus der Welt tauschen. Denn wir in der Familie wissen alle… wenn du ein Ziel vor Augen hast, dann setzt du alles Mögliche ein.“ umarmte die große Schwester Neia.

Sofort rannte Neia auf das Schreckensgespenst vor ihr zu. Diese schlug mit ihren Schwerter wie eine Schere zu. Verwundert… reagiert das Gespenst, dass Neia nicht ausweicht… bis sie im letzten Moment auf die Seite der Waffen sich abstützte und über das Gespenst sprang wie ein geschmeidige Balletttänzerin.

Ohne nach hinten zu schauen, rannte Neia trotz der Tornados zu ihrem Ziel. Die Gespenster wollten ihr nachverfolgen, aber… der Sturm war so stark, dass sie vom Seil wegflogen. Neia könnte schwören, dass sie irgendwie ein langgezogenes „Nein“ schrien.

Mit äußere Schwierigkeit und mit ihre Kraft in den Zehen schaffte Neia auf die Plattform zu kommen. Das Seil fiel sofort von der Plattform runter und die Tornados verschwanden ebenfalls. Die Blutelfe wundert sich ein bisschen… dass diese Plattform so groß war…

Als Links und Rechts von ihr zwei Statuen aus dem Himmel raus sprangen und mittig von der Plattform landeten. Wenn Sina diese Wächter beschreiben müsste, wirkten sie wie Buddha-Statuen.

Sie ließen keine Sekunde verschwenden und schlugen beide mit ihren Fäusten auf den Boden.

Sofort ging irgendetwas unter die Plattform kaputt und sie fiel kurz mit den Kämpfer darauf runter. „Was… soll das?“ wundert sich Neia, als sich die Plattform in eine Richtung neigte. „Nein… verdammt!“ merkte Neia sofort das Problem.

Wenn es eine Aufgabe auf die Plattform gab, dann dass sie diese Wächter dazu bringen muss, das Gleichgewicht herzustellen… sonst fällt die Plattform runter und die Prüfung ist gescheitert. Ein Ballon explodierte über Neia wo sie erschrocken nach oben schauen musste.

Das nutzen die Buddha-Statuen und sprangen gleichzeitig mit eine Faust nach Neia. Diese rollte direkt nach vorne und die Kraft der Statuen brachte die Plattform dazu, in eine andere Richtung zu knicken.

Bei dem Angriff bekam die Plattform Risse, Neia musste daher aufpassen, dass diese Wächter nicht auf die gleiche Stelle landeten. Auf einmal sprang eine Statue auf die vorbereite Hand des Partners, dann warf der Partner die Statue nach Neia.

Während des Fluges streckte die Statue beide Beine aus und drehte dabei wie wild um sich. Durch die neue Steillage der Plattform bekam Neia Schwierigkeiten, vernünftig auszuweichen. Daher sprang sie rechtzeitig auf den Hinterkopf der Statue und sprang wieder darüber.

Gleichzeitig schlug die drehende Statue auf dem Boden und Neia… hat es geschafft, dass die Plattform für einen Moment im Gleichgewicht war. Ein eigenartiger Ton war zu hören und eine neue Steinsäule erschien… wieder eine, mit einem sehr sehr langen Seil.

Doch bis sie oben ist, muss Neia weitere die Steinwächter im Auge behalten, weil sie beide gleichzeitig nach oben sprangen und mit den Fäusten nach Neia schlugen. Sie machte einen Saltosprung nach hinten und der Angriffs ging ins Leere.

Die Plattform bekam wieder mehr Risse und neigte wieder in die Richtung, wo Neia stand, weil dort mehr Gewicht war. Neia hoffte, dass sie wieder die Angriffe machen wie eben, doch diesmal sah es anders aus.

Eine Statue sprang auf die andere Statue und klemmte seine Beine um den Kopf seine Partners, dann strecken beide ihre Arme weit auf und der untere Partner fing an sich zu drehen… So schnell, dass es zu einem Tornado wurde.

„Meine Güte… ist das normal, dass diese Wächter so stark sind?!“ staunte Neia nicht schlecht. Der Tornado bewegte sie erst langsam zu Neia, bis es immer schneller und schneller wurde. Ohne zu überlegen, drehte Neia sich um und rannte los.

„Damit könnte ich auch leben.“ grinste Neia schief, denn der Tornado folgte nur Neia. Die Plattform drehte sich immer in diese Richtung nach unten, wo Neia mit dem Tornado rannte. Die… Götter staunten nicht schlecht, was sie zu sehen bekamen. Noch mehr, der dunkle Gott mampfte sich Popcorn runter.

Neia versuchte diese Taktik zu behalten, als die Plattform immer mehr Risse bekam und Geräusche machte, die Neia nicht ignorieren konnte. „Nun macht schon…“ suchte Neia nach der neue Säulen. Sie war immer noch in Bewegung, wo Neia fluchen musste.

Schnell überlegte Neia, wie sie den Schaden auf der Plattform reduzieren könnte… bis sie eine Idee hatte. Sie rannte auf die Mitte der Plattform und drehte sich direkt zum Tornado zu. Die Blutelfe schloss die Augen und konzentrierte sich. Der Tornado kam immer näher und näher…

Hör zu.“ setzte Sumi wieder seinen arroganten Ton an. „Blind auf einen Seil laufen, kann jedes Kind in unserem Clan. Blind aber Angriffen auszuweichen, dass sieht der Spaß anders aus. Der Schlüssel bei dieser Technik ist, zu wissen… wo der Feind zuschlagen will und könnte.

Dabei strahlten sie alle eine gewisse… Blutaura aus, nenne es wie du es willst. DIE musst du spüren können. Dabei ist es egal, ob es ein Pfeil, magischer Feuerball oder einfach nur eine Nahkampfwaffe ist, sie hinterlassen alle ihre Spuren.“

Der Tornado erreichte Neia und packte im Tornado einen der Arme von der unteren Staturen. „Heilige… dass es so klappt…“ dachte Neia. Trotz der rasanten Geschwindigkeit nutze Neia die Chance und griff mit der anderen Hand die Arme der oberen Statue.

Dann zog sie an den Arm hoch und sprang so… dass sie mit beiden Händen auf die Schulter der oberen Statue war. Sie hat es geschafft, dass der Tornado mittig der Plattform drehte und selber ein Teil davon war. Wieder ertönte ein Geräusch und aus einem kurzen Moment des Drehens sah Neia, dass nun ein Seil zu der neuen Steinsäule erschien.

Sofort sprang Neia vom Tornado runter und… hatte ein Drehwurm im Kopf, sie konnte überhaupt nicht ihr Gleichgewicht halten. „V… verdammt…“ fluchte die Blutelfe und schlug mit beiden Handflächen ans Gesicht.

In der Zeit hörten die Statuen auf zu drehen und nahmen wieder ihre ursprüngliche Angriffsform ein. Neia konnte sich wieder konzentrieren und beobachtet die Statuen, als ein Ballon explodierte. „GOTTHIMMEL, NERVT DAS!“ schrie Neia und rannte auf das Seil zu.

Normal würde man meinen, dass die Wächter nach Neia schlagen würde. Doch die gingen anders vor. Sie sprangen beide auf der Gegenseite zu, damit die Plattform nach oben neigte und Neia nicht das Seil erreichen kann.

Durch die Aktion rutschte nun die Plattform von der Säule runter und Neia fiel nur eine Möglichkeit ein. Sie schlug mit ihrer Kraft Löcher in den Boden der Plattform… dann ließ sie sich bewusst runter fallen. Anschließend packte sie mit ihren Händen an der Kante des Loches und trat mit beiden Füßen gegen die Wand.

Die Plattform bekam sofort ein Riss und brachte dann in zwei Teilen. Die Seite, wo Neia festhielte, knickte wieder nach vorne, die Chance nutzte Neia und rannte auf das Seil zu… was sie im letzten Moment schaffte.

Die beiden Buddha-Statuen fielen mit der Plattform wieder in den Himmel und Neia sah, dass sie wirklich sehr viel im Glück um Unglück hatte. Erstens, das Seil war an der Säule gebunden und zweitens, das Bruchstück ist nicht auf das Seil gefallen.

„Bumm.“ explodierte wieder ein Ballon und Neia rannte los. Ihr alter Freund, der Sturm meldete sich und machte ihr das Leben schwer. Noch mehr, der steinerne Bogenschütze flog mit den Gargoyle über sie und schoss seine Pfeile nach Neia.

„Was auch immer du für ein Wächter bist, aber ein Meisterschütze, dass bist du bestimmt, wenn du in Bewegung so gut zielen kannst.“ musste Neia den Respekt zollen, während sie die Pfeile ausweicht. Dann erschien eine Säule zur ihre linken Seite und wieder erschien die Feuerschlange.

„Was ein nerviges Monster.“ knurrte Neia mit verkniffenen Augen und rannte wieder vor. Auf einmal erschien eine Säule zu ihrer rechten Seite und der Bogenschütze wird wieder abgesetzt. Der Gargoyle stürzt in die Tiefe und Neia war es recht, denn ein fliegender Bogenschütze wäre sehr problematisch…

Als der Gargoyle mit dem Maulmonster und seine riesigen Nagelkeule erschien. „Ernsthaft?!“ Sturm, Pfeile und Feuerbälle und nun ein Angriff von vorne… Man verlangt wirklich alles von ihr. Ihr Herz raste… raste so extrem, sie wusste überhaupt nicht, wie sie dieses Gefühl beschreiben soll.

Neia rannte auf das Monster zu, dass wieder nach ihr schlagen wollte. Doch statt dass es einfach wieder nach Neia schlug, flog der Gargoyle über das Seil und fing an das Monster unter sich zu drehen. Das Monster selber streckte einfach seine Keule aus und kam Neia näher.

„Gn…“ keuchte Neia schwer, überlegend, wie sie weiterkommen kann. Die Entscheidung nahm der Gargoyle, als es auf einmal einen Flammenatem nach vorne machte. „Dann halt nur so.“ Die Blutelfe kam das schreckliche Duo näher, die Nagelkeule erwischte sie fast… als sie sich fallen ließ.

Beim Fallen packte sie sofort das Seil und das Duo rauschte an ihr vorbei. Doch ihr blieb keine Zeit zu warten, als mehrere Pfeile auf sie zugeflogen kamen. Neia packte abwechselnd ihre Hände am Seil nach vorne, um die Säule näher zu kommen… so schnell, dass sie wieder alle Angriffe ausweichen konnte.

Um den Feind auszutricksen, blieb sie auch mitten drin einfach stehen und die Angriffe flogen wenige Zentimeter an ihr vorbei, als sie eine Gefahr hinter sich merkte. Der Gargoyle flog das Monster nun neben das Seil in eine Höhe, wo das Monster die Nagelkeule nach Neia schlagen brauchte.

„Oh…?“ war Neia etwas… überfordert. Wenn sie ihre Magie einsetzen dürfte… hätte sie kein Problem, aber… dann wäre all ihre Training… was man ihr beigebracht hat… nutzlos geworden. Sie wollte weiterkommen, sie hat auch ein Versprechen zu erfüllen.

Neia schwinge ihre Füße nach vorne und nach hinten, dabei drehte sie ihrem Körper, in dem sie die Hände am Seil umdrehte. Immer schneller… und schneller und schneller, dass kein Pfeil noch Feuerball sie erreichen konnte…

Dann kam es. Das Maulmonster schlug mit seine Keule nach Neia und sie schwingt sich nach oben, dabei ließ sie das Seil los. Dem Angriff ausgewichen und gleichzeitig auf dem Seil gelandet mit ihren Füßen erreichte nun Neia die Steinsäule.

Alle Angreifer verschwanden wieder in den Wolkenteppich, Neia keuchte sehr… schwer. Schweißperlen fielen von ihrem Körper runter, sie wusste jetzt schon, egal.. ob sie es schafft oder nicht, sie ist danach… fertig mit der Welt.

Etwas… krachte an der Steinsäule, es kam immer näher und näher, als es hinter der Säule nach oben sprang. Dabei machte der neue Wächter einen Salto und landete auf die Füßen. Wenn Neia es beschreiben müsste, hatte es neun Katzenschwänze, trug eine goldene Ninjaoutfit und eine Katzenmaske.

Der Katzenkämpfer hielt zwei Dolche und bei diesem Wächter schrillen alle Alarmglocken von Neia. Hinter dem Wächter erschienen wieder drei Säulen, doch mit der üblichen Geschwindigkeit nach oben.

Statt das der Wächter sofort Angriff, ging es langsam der Seite entlang. Neia tat es entgegengesetzt und blieb höchst konzentriert… als sie einen blitzschnellen Angriff von der Seite auswicht. Nun bekam Neia es doch mit der Angst zu tun, denn das waren keine Zentimeter gewesen sondern schon Millimeter.

Mein Kind… es ist doch voll in Ordnung Angst zu haben.“ streichelt ihr Vater eine Wange, während Neia weint. „Angst bedeutet, lebendig zu sein. Lebendig sein bedeutet, dass man lebt. Es hört sich sehr komisch an, aber ist stimmt.

Die Angst wird dich dein Leben lang begleiten. Egal wo, egal wie, egal mit wem, Angst wird dein ständiger Begleiter werden. Wichtig ist… die Angst darf dich nicht kontrollieren. Selbst ich habe Angst, ob du es glaubst oder nicht.

Angst, dass das du dich verletzten könntest. Angst, ob ich mein Volk falsch führe. Angst, dass ich mich in Trauer verfalle, als deine Mutter gestorben ist. So viele Gründe, aber… ich lasse mich nicht davon kontrollieren.

Wenn ich das nicht tun würde, was würde dann mit allen passieren? Eine Vorstellung… die ich mir nicht machen will. Deswegen kontrolliere ich die Angst und nicht sie mich. Eines Tages… wirst du meine Worte verstehen und mir danken… dass ich es dir erklärt habe.“

„Vater…“ murmelt Neia, als die Erinnerung bei ihr hoch kam. Sofort kamen die nächsten Dolchangriffe, so blitzschnell, dass die Gespenster geradezu lachhaft sind. Der Katzenwächter grifft Neia immer weiter an, immer schneller und schneller. Hätte Neia nicht ihre hohen Attribute, diesen Kampf hätte sie verloren.

Sie machte seitliche Saltosprünge, benutzte den Katzenwächter und sprang über ihn, egal was, Neia schaffte es immer präziser auszuweichen. Dabei bemerkte sie, dass die erste Steinsäule mit einem Seil verbunden war.

„Nein… das ist, wenn man einen Anfänger… dazu verleiten will, direkt die Steinsäule zu wechseln. Meine Erfahrung als Abenteurerin… stimmt mir zu, dass ich die letzte Säule nehmen muss.“ grübelte Neia blitzschnell.

Schweren Herzens entschied sich Neia daher, sich der Gefahr zu stellen und weicht weiterhin die Angriffe aus. So schnell… das manchmal ein Doppelgänger entstand, doch der Katzenwächter schien ein abgebrühter Kämpfer zu sein.

Ein Ballon explodierte wieder, doch das war Neia egal. Ihr Feind vor ihr genoss ihre Aufmerksamkeit. Ein zweiter Seil erschien, was Neia nun sehr verführte. Aber es hat nicht mit der Sturheit der Blutelfe gerechnet.

Bei den Angriffen des Katzenwächter fiel Neia etwas auf… „Dieser Kampfstil… woher kenne ich ihn?“ Als auf einmal ein Shuriken nach Neia flog. Sofort bückte Neia sich weit nach hinten, der fliegende Stern flog über ihr Bauch. Anschließend stützte Neia sich auf den Händen und sprang dann über den Katzenwächter, als er mit den Dolchen sie angreifen wollte.

Nun erschien das letzte Seil… Neia landete direkt davor und ohne abzuwarten, rannte sie auf das Seil zu und… bemerkte was. Sie konnte die Steinsäule mit der Truhe sehen. „Huch? Bin ich… wirklich so nah schon gekommen?!“ staunte Neia, die fast kein Zeitgefühl mehr hatte.

Dann spürte sie eine Erschütterung am Seil. Sie wusste sofort, dass der Katzenwächter ihr hinterher rannte. „Verdammt, dass wird langsam… wirklich… knapp mit meine Ausdauer.“ bemerkte Neia die Warnzeichen in ihrem Körper.

Die zwei Steinsäulen an ihrer rechten Seite verschwanden und… vier Säulen entstanden um die Hauptsäule, worauf Neia zu rannte. Die Feuerschlange erschien wieder, der steinernen Bogenschütze wird wieder vom Gargoyle abgesetzt.

„Na herzlichen Dank auch.“ murmelt Neia sarkastisch, als auf einmal ein Sturm von unten nach oben kam. Sofort klemmte Neia ihre Zehe an das Seil und merkte, wie ihr Feind hinter ihr näher kam.

Dann sah Neia, dass die fehlende Säulen durch weitere Wächter gefüllt worden sind. Zwei… hässliche Frauen standen da. Eine mit einen sehr dicken Bauch und stark sabberte, die andere groß und… so dürr, dass es schon ein Skelett wirkte. Scheinbar… schienen alle zu warten, dass Neia die Plattform erreichte.

Den Gefallen tat Neia und erreichte trotz den Sturm die Plattform. Ohne eine Verschnaufpause, griffen alle Fernkämpfer sofort an. Die Feuerschlange schoss ihre Feuerbälle ab, der Bogenschütze seine Pfeile und die hässlichen Frauen… Beide hoben ihre Hände hoch und aus der Handfläche schossen direkt blutrote Strahlen auf Neia zu.

„Das ist… doch!“ musste Neia mehr um sich drehen, damit sie die Angriffe alle ausweichen konnte. „Niemand schafft das, das geht nicht, das geht nicht!“ wicht Neia aus… dann griff der Katzenwächter ebenfalls an.

Nichts ist unmöglich. Es ist eine Frage des Wollens, das Unmögliche Möglich zu machen kleine Schwester. Normal dürfte ich einen Oberhaupt wie eben… nicht einfach so anschreien, das geziemt sich nicht.

Doch er hat mich wütend gemacht. Er und seine gesamte Familie würden für die Traditionen vermutlich auch in den Tod stürzen und was haben wir alle davon? Nichts und haufenweise tote Elfen. Wenn sich das nicht ändern, steuern wir auf unsere eigene Ausrottung zu.

Versprich mir eines… gehöre zu den Personen, die gegen das Unmögliche ankämpfen Neia. Wenn Vater es versucht und ich es umsetze… dann glaube ich fest daran, dass du es auch kannst.“ schaute Elora Neia fest in die Augen. „Du… bist meine kleine Schwester, auf die ich Stolz sein kann.“

„Verdammt… wie kann das nur vergessen…“ beruhigte Neia sich wieder. Sie nahm wieder die Situation um sich wahr. So… unmöglich es aussah, konnte man es ausweichen. Denn der Katzenwächter musste nämlich ebenfalls ausweichen und das musste Neia ausnutzen.

Erst… sah es aus, als würde Neia und der Katzenwächter ausweichen… bis es zu einem Tanz wurde. Ausweichen durch die Angriffe von außen, aber auch ausweichen von innen. Ein Ton erklang über Neia und sie spürte, wie die Säule weiter in den Himmel schob.

Die Fernkämpfer kamen mit den Säulen hinterher, doch der Katzenwächter machte was unerwartetes: Er machte einen Saltosprung nach hinten und fiel in den Wolkenteppich. Dafür kam der Gargoyle wieder mit dem Maulmonster.

Ein Ballon explodierte wieder, doch das kümmert Neia nicht. Überall steckten Pfeile auf dem Boden und die eigenartigen Strahlenangriffe schossen Löcher in die Säule. Neia musste immer mehr aufpassen, dass dies nicht zur eine Falle für sie wird.

Doch das Maulmonster löste das Problem. Der Gargoyle hielt es vor der Steinsäule und das Monster schlug es mit seine großen Nagelkeule von der Seite weg. Kurz aus dem Gleichgewicht gebracht ließ Neia sich mit der Säule fallen… Bis sie auf den abgetrennten Stück darauf rannte und im letzten Moment auf dem abgebrochenen Stück der Steinsäule landete.

Wieder ertönte ein Geräusch und eine Steinsäule erschien… mit eine längliche eckförmige Plattform… Die letzte Plattform, die zu ihrem Ziel brachte. Doch es fehlte das Seil dazu. Das Maulmonster verschwand samt Gargoyle und die Angriffe kamen wieder von den anderen Wächtern.

Neia war… komplett klitschnass. Getränkt durch ihren eigenen Schweiß. Das ihr Haarzopf nicht längst gerissen ist, war ebenfalls ein Wunder. Dann spürte Neia etwas von der rechte Seite. Sie drehte nur kurz ihr Kopf zur Seite, als sie eine der Buddha-Statuen auf sie zugeflogen kam.

Die Statue drehte mit einem Bein um sich und hätte Neia nicht im letzten Moment fallen gelassen, wäre sie erwischt worden. So schnell der Angriff von der Statue kam, so fiel er wieder in den Himmel rein.

Dann kam der Angriff aus der linken Seite, das Schreckensgespenst mit den zwei Schwerter landete auf der Plattform. Sofort griff es Neia gnadenlos an und ignorierte scheinbar gekonnt die Angriffe der Fernkämpfer.

Nicht… dass sie verletzt wird, sie prallten einfach ab, als würde eine unsichtbare Mauer das Gespenst beschützen. Gnadenlos griff das Gespenst Neia an, die sich schwer tat mit dem konzentrieren. Ihr Sicht… verschwimmt immer wieder vor den Augen.

Doch schaffe Neia alle Angriffe auszuweichen, auch wenn es immer wenige Zentimeter sind. Auf einmal sprang das Gespenst runter und zwei fliegende Buddha-Statuen flogen mit einen wirbelnden Beinkick auf Neia zu.

Diesmal nutze die Blutelfe den Angriff aus, indem sie ein Bein sprang, um über die nachkommende Statue rüber zu springen. Neia landete wieder auf ihre Füßen und die Statuen verschwanden in den Himmel. Ein Ton erklang wieder mit einen explodierenden Ballon.

Die Säule ging wieder hoch und endlich… erschien das Seil, was zur vorletzten Plattform brachte. Als Neia auf das Seil trat… verschwanden alle Fernkämpfer in die Tiefe und der Himmel veränderte sich.

Die ganze Zeit war es weiß bis gräulich, aber nun entwickelte es sich zu einem Gewitter. Es donnerte und krachte, Blitze schossen von unten nach oben. Ein Sturm kam wieder und weil das Seil scheinbar etwas locker war, konnte Neia nicht einfach gedankenlos darüber rennen.

„Nein… ihr haltet mich nicht auf.“ motivierte Neia sich selber und kämpfte sich nach vorne. Die Blutelfe ging zielstrebig, aber sicher auf die Plattform. „Ich bin so weit gekommen… huhh… huhh… ich schaffe es. Ich werde es schaffen!“

Kräftezehrend ging Neia über das Seil, viele Akrobaten… hätten Jahre gebraucht, dass zu bewerkstelligen, was Neia da umsetze. „Ich gebe… nicht auf. Ihr habt es… huhh… paar mal beinahe… geschafft… dass ich Hoffnungslosigkeit verspüre… Ich schaffe es!“ ging Neia stur weiter über das Seil… bis sie die Plattform erreichte.

Der Sturm… verschwand, das Gewitter blieb. Auf einmal… erschien ein so extremer gelber Strahl, dass Neia gezwungen war, ihre Augen zu schützen. Als sie merkte, dass die Helligkeit abnahm, ließ sie ihre Hand vom Gesicht runter und staunte…

Ein goldener Ritter stand auf der andere Seite, seine Rüstung bestand fast nur aus Edelsteinen und andere teure… Materialien. „Du… liebe Güte… man bekommt ja direkt das Gefühl, dass man den letzten… Gegner antrifft.“ murmelt Neia.

Hinter dem Ritter erschien sofort ein Seil, dass zur letzte Plattform führe und Neia wusste sofort eines… Der Ritter wird nicht von diese Stelle sich entfernen, schlimmer noch… Er zog sein Schwert aus der Schwertscheide und es verwandelte sich sofort in ein Flammenschwert.

Anschließend packte der Ritter sein Schwert mit beiden Händen und schlug einfach nach Neia… Die rein instinktiv auf den Boden fallen lässt. Der Ritter hat es geschafft, irgendwie sein Schwert soweit mit der Luft zu verlängern, dass er Neia erreichen konnte. Mehr noch, die Luft brannte förmlich über Neia.

Ein… Ballon explodierte. Nun konnte Neia sehen… wie nah die Lunte der Truhe gekommen ist. Zwei Ballons hielten die Lunte in der Luft, danach… ist nur noch die Truhe übrig.

Neia… ignorierte alles. Das Gewitter, den Sturm, nur… um den Ritter im Auge zu behalten. Dieser schien ein Ehrenkodex zu haben, denn er scheint auf etwas zu warten. Die Blutelfe… stand langsam auf und der Ritter… stand immer noch still.

„Verstehe… der Angriff war eben eine Warnung… was auf mich zukommt.“ dachte Neia. Sie atmet einmal kurz ein, dann wieder aus… und ging ein Schritt nach vorne. Sofort schlug der Ritter nach Neia, die seitlich auswicht und sogar mehr Abstand nahm.

„Du lieber…“ hätte Neia beinah ein Fehler gemacht, denn vor ihr entstand fast kurz eine Feuerwand, die dem langen Angriff folgte. Wäre sie zu nah dran gewesen, hätte sie sich eine Verbrennung geholt… und die Prüfung wäre vorbei.

„Ihr Wächter… seid alle eine eigene Prüfung oder? Alle… Plattformen hatten immer eine Aufgabe gehabt und du bist der letzte Wächter.“ rief Neia. „Wer auch du immer bist, ich werde an dir vorbeikommen!“

Als Antwort kam ein weiterer Angriff auf Neia zu. Die Blutelfe durfte unter keinen Umständen über den Angriff springen, die Hitze würde sie nur verletzten. Also machte sie einen schrägen seitlichen Salto nach vorne.

Nun griff der Ritter ununterbrochen an, ein Angriff, den normale Personen nicht ausweichen können. Doch Neia war schon lange keine normale Person mehr. Niemand… kennt ihre wahre Vergangenheit, jeder kannte sie nur als SSS-Abenteurerin, die Magie über alles liebte.

Neia wurde an dem Tag viel mehr, als sie das Blut des Vampirkönigs getrunken hat. Diese… Erkenntnis kam Neia hoch und… musste grinsen. „Danke Sina… Diese Prüfung… hat mir was bewusst gemacht. Ich… bin was besonderes.“

Ein Ballon explodierte und Neia holte ihre letzte Energie raus. Sie tanzte sich mit Sprüngen und Saltos nach vorne zum Ritter. Je… näher sie dem Wächter kam, desto problematischer hatte sie es, die Flammenangriffe zu entgehen.

Die Plattform… wurde durch die Angriffe förmlich zerstört, sogar mehr, zerkleinert. Neia konnte nicht mehr nach hinten ausweichen, sie musste nach vorne. Ihre Sicht wurde immer schlimmer, sie kommt nun wirklich an ihre Grenze.

Dann… war es soweit. Der Showdown auf dieser Plattform hat begonnen. Neia… hatte es unter allen Widrigkeiten geschafft, eine Schwertlänge vorm Ritter zu stehen. Schwer atmend, leicht zitternde Beine und Arme.

Der Ritter in diesem Moment hat auch eine Pause eingelegt und starrte durch den Helm Neia an. Beide wussten… der Ritter wird alles geben, dass Neia nicht an ihm vorbeikommen wird. Dann passierte es… der letzte Ballon explodierte.

Sofort rannte Neia auf den Ritter zu, furchtlos und bereit alles zu geben. Der Ritter hat es kommen sehen und fing an, das Schwert in eine Geschwindigkeit um sich zu schlagen, dass alle Wächter dessen Angriffe in den Schatten stellt.

Glaube, Sina mag dich auch auf ihrer Art und Weise.“ lächelt Sherry. „Also… bevor du zu sehr in deiner Welt gefangen bist, mein Segen hast du, wenn du mit Sina zusammen kommen willst.

Neia drehte sich mit ihrem Rücken zu dem Ritter, der erstaunt wirkte. Anschließend fiel sie zu Boden und drückte beide Hände dagegen… und schoss unter die Beine des Ritters. Vorbei durch alle Angriffe, denn der Ritter… hat den Bereich unter sich nicht verteidigt.

Als sie das Seil unter sich sah, packte sie es mit den Händen, drehte einmal um das Seil und landete auf die Füße… und rannte. Rannte, wie noch nie zuvor im Leben. Sie sah die Lunte, wie sie der Steinsäule nach oben der Truhe entgegen brannte.

Mir… ist egal, was passiert ist, du bist Neia. Neia meine Freundin.“ lächelte Sina.

Als… hätte diese Aussage was in Neia was ausgelöst… konnte sie wieder klar und deutlich sehen. Sie rannte nicht mehr… sie flog schon. Doch sie wusste… das alleine reichte nicht aus. Die Lunte ist viel zu nah dran, als dass Neia sie vorher erreichen könnte…

Daher sprang sie einmal kurz vor und setzte all… ihre Energie in die Beine. Ihre… wunderschönen Beine, wie Sina sie mal betont hat. „Ich liebe dich Sina.“ dachte Neia in diesem Moment, dann sprang sie wie eine Sprungfeder nach vorne.

Sie flog… und flog… Die Truhe kam immer näher und näher… Die Lunte ebenfalls. „Ich gebe nicht auf! ICH SCHAFFE ES!“ schrie Neia… und berührte mit ihren langen Finger die Truhe vor der Lunte.

Dabei landete Neia hart auf dem Boden und stöhnte laut auf… und schaute sofort hoch. Die Lunte… brannte nicht mehr… die wenige Millimeter vor der Truhe aufhörte zu brennen.

„Ah… ha ha? Habe… ich es geschafft?“ musste Neia doch etwas lachen… als die Truhe in einem hellen Licht explodierte. Geschockt hielt Neia eine schützende Hand vor ihre Augen und nahm sie wieder runter, als das Licht verschwand. Vor ihr lag nun ein Zettel mit einem Satz:

„Herzlichen Glückwunsch, sie haben die Prüfung der Klingentänzer bestanden.“

Kapitel 550

Ich bin wiedergeboren und spezielle Vorbereitungen II?

„Ihr wisst alle Bescheid? Irgendwelche Fragen noch?“ schaute Sina ihre Freunde an, die alle mit ihr im Garten standen. „Noch können wir was anpassen.“

„Denke, wir sind bestens vorbereitet. Du hast uns ja gestern alles erklärt und uns mit deiner Illusionen gezeigt, was wir machen sollen.“ grinste Kyllia, die strahlende Augen hatte. Die Augen strahlte so jeder, denn… so was außergewöhnliches wie heute hat bisher noch keiner gemacht.

„Wir wurden euch nicht enttäuschen eure Hoheit.“ verbeugten sich die Dämonen. Nur Ascal… wirkte etwas nervös in der Menge. „Hoffentlich ist das kein Fehler und… du kannst mich wirklich halten Rubina?“

„Du wiegst doch nicht? Dalmaz ist viel schwerer gewesen.“ lächelt Rubina und alle drehen sofort ihre Köpfe zu dem Drachenmädchen und riesigen Dämonen. Man sah förmlich in den Gedanken, wie Dalmaz auf Rubinas Rücken stand und seine Nagelkeule schwingt.

„Hoffentlich ist das keine Zeitverschwendung.“ schnaufte Rokea durch die Nase und warf den anderen Behemoths ihre Verachtung wieder entgegen. „Nun, dass du aber hilfst Rokea… hätte ich nicht gedacht. Vielleicht ist es ja wirklich gut, dass du nun bei Sina lebst. Früher hättest du so eine Bitte nicht mal angehört.“ ließ Nitir nicht auf die Provokation ein.

„Wieso… müssen wir uns um die Laufwege kümmern und Suki darf… ihren Part machen?“ nörgelte Sumi hörbar, wo Suki betroffen nach unten schaute. Hiro und Cixo schlugen ihm sofort auf dem Hinterkopf. „Weil sie stärker ist als du, also halt die Klappe.“ hob Neria eine Augenbraue hoch.

„Ah… ich sehe schon, ihr könnt es kaum abwarten.“ nickte Sina zu sich und war froh, dass sie einen schwarzen Kimono trug, Made by Sherry. „Glaube… mit diese Idee wirst du Geschichte schreiben.“ lehnte sich Sherry an Sina.

„Als hätte ich nicht schon genug Geschichte geschrieben.“ grinste Sina schief. „Das funktioniert aber nur… weil wir alle als ein Team fungieren. Schau es dir an. Viele von ihnen haben wir auf dem Turnier kennengelernt und die anderen kamen durch die Clans erst hierher.

Kannst… du dir vorstellen, wenn es diese dummen… blöden Kriege zwischen allen Rassen nicht wäre… Wie wir alle in Harmonie leben können? Diese Idee… und diese Leute hier… zeigen, dass es möglich ist. Etwas… was vermutlich nicht mal die Götter planen können.

Vampire, Dämonen, Tiermenschen, Alliancianer arbeiten zusammen. Wir mögen eine kleine Gruppe sein, aber… Es fängt doch immer klein an und wird mehr, warum sollte… es nicht klappen? Niemand… hätte es für Möglich gehalten, dass Alliancianer UND Dämonen zusammenarbeiten und schau es dir an. In der Vergangenheit wäre es bestimmt unmöglich gewesen und viele hätten es auch gesagt.

Es ist unmöglich, es geht nicht… Bis einer kommt und beweist, dass es geht. Leute… auch wenn ihr euch allen nicht bewusst seid und eure Gründe habt, mir zu helfen, habt ihr unbewusst eine… sehr gute Veränderung hier gestartet.

Ich kann mich nur bedanken, dass ihr mir alle hilft.“ verbeugte sich die Dämonenkönigin vor allen Personen. Alleine durch die Rede von Sina waren sie schon angesteckt gewesen und waren mehr als geschmeichelt, viele wussten überhaupt nicht, was sie dazu sagen sollten…

„Huch? Hier ist ja was los.“ kam Neia aus dem Wohnzimmer mit einem langen Mantel. Die Geräuschkulisse hatte sie schon im Badezimmer mitbekommen, dachte sich aber nicht viel dabei, weil mit Sina immer was los ist.

Neia hat ihre blutroten lange Haare zu einem Zopf geflochten und wunderte sich, dass unter der Menge auch Louis zu sehen war.

„Stimmt, die Herrschaften wollen alle gemeinsam ein spezielles Monster aufhalten. Irgendwo in der Schlucht, wo die Brücke des Schicksals ist, kam ein sehr starkes Monster hervor, dass die Stufe SV hat.

Ja, bevor du es selbst merkst, nur ich könnte es bekämpfen, bin ich der Meinung… Wenn es wirklich ein SV-Monster ist, dann… ist es ein verdammt guter Zeitpunkt gekommen, zu zeigen, dass auch andere Kämpfer es aufhalten können.

Die siehst du alles vor dir. Wir wissen beide, dass die Götterbestien und auch die Verbannten den Rang SV haben. Wenn ich immer alles selber mache, woher wissen wir… ob sie denn auch gegen so ein Monster kämpfen können?

Deswegen trifft es gut, dass wir beide gemeinsam meine Überraschung angehen und die Herrschaften hier alle in der Zeit das Monster bekämpfen. Win-Win Situation würde ich meinen.“ legte Sina ein Arm um die Schulter von Neia.

„Uhm… ich vertraue einfach mal dein Urteil.“ meinte Neia etwas verwirrt und wundert sich, dass einige am Lächeln waren. „Sina… ist gut, denn sie hat ja nicht gelogen.“ flüstert Lisa zu Kyllia, die am Grinsen war.

„Na gut Leute, ich bin mal mit Neia weg. Wenn… alles außer dem Ruder läuft, kann ich immer noch helfen kommen.“ nickte Sina allen zu und nahm Neia um die Brust. „Ich wünsche euch vieeeeelllll….“ wollte die Blutelfe noch was sagen, da flog Sina mit ihr schon in die Luft.

„Na dann? Auf auf!“ klatschte Kyllia und jeder… geht seine Aufgabe nach. Eine Aufgabe, die von allen beobachtet wird, unter anderem die Götter. „Was… hat meine Kreatur nur vor?“ wundert sich der dunkle Gott.

Neia klammert sich an Sina, nicht das es ihr unbekannt war der Flugstil, nur das Sina ohne Vorwarnung einfach stur in den Himmel flog… immer höher und höher. „Sina… wie hoch willst du noch fliegen?!“ drückte Neia ihr Gesicht an Sina.

„Hoch genug… damit ich dir was zeigen kann.“ drückte Sina ihre Blutelfe weiter an sich und musste sich konzentrieren, nicht… in die tödliche Zone zu fliegen. Als die Dämonin merkte, dass die Luft extrem dünn wurde, hielte sie an.

„Neia? Ich… habe die richtige Höhe erreicht.“ schüttelt Sina ihre Blutelfe. „Ich wollte dir was zeigen, was bisher nur wenige Feinde gesehen haben und Sherry. Schau…“ Neia löste sich von Sina und sah… fast den Kontinent von Alliancia.

Sie drehte sofort mehrmals den Kopf und musste auch mehrmals blinzeln, was sie zu sehen bekommt. „Dieses… Bild habe ich zum ersten Mal gesehen, als Titanus mich in die Luft geschlagen hat. Ich dachte… so eine neugierige Elfe wie du… wärst bestimmt nicht abgeneigt, es auch mal sehen zu wollen.“ erkläre Sina.

„Wie… schön…“ flüstert Neia in einem ehrfürchtigen Ton. Sie schaute immer noch um sich herum, als würde sie versuchen so wollen, wo was liege könnte.

„Ich wünschte… man könnte noch weiter hochfliegen, aber… wie du merkst, ist hier fast keine Luft mehr für uns. Dabei erwähne ich nicht mal… wie scheiße kalt es hier ist.“ grinste Sina. „Für… einen kurzen Moment habe ich es getan, aber bin sofort zurück geflogen, denn im All… gibt es nur den Tod.

Ich… finde es schade, dass man nicht auf dem Mond fliegen könnte um… unseren Planeten Gaia zu sehen. Sag… Neia, was sind deine Gedanken?“

„Ich… weiß es nicht… Ich sehe eine… Schönheit, die wirklich nur die Götter zur Gesicht bekommen… Irgendwie… wundere ich mich… bei all der Schönheit, warum… Exos so… besessen ist… es zu zerstören.

Warum… gibt es überhaupt die Kriege zwischen deiner Heimat und meiner? Es… ist doch so viel Platz und… die Gruppe von eben… beweist es doch, dass wir alle miteinander leben können. Diese… Welt… sie gibt es doch nur einmal…“

Nun drückte Sina ihre Freundin erst recht an sich. „Schön… dass du selbst festgestellt hast, für… was ich kämpfe. Ich… habe damals einen Fehler gemacht und zwar, dass ich Titanus getötet habe… Diesen Fehler will ich korrigieren und… mein Leben für die Welt, für meine Liebe und… für mein Volk beschützen.

Hätten die Schwachmaten von der Theologie… das Geheimnis von Titanus mitgeteilt, wäre das… alles nicht passiert. Vielleicht… ist es sogar Schicksal, dass es passieren muss. Exos… sagte einmal, sein Siegel war stark geschwächt, woraus er sich selber befreit hat.

Das… Schicksal… ich vermute einfach, dass es… den Bewohner von Gaia die Chance geben wollte, sich gegen ihn und allen anderen Kreaturen zu wehren. Denn… wären sie alle auf einmal erschienen… selbst ich hätte es nicht überlebt.

Die Welt… ist eigentlich ein Kind. Es wächst und verändert sich, ob es uns gefällt oder nicht. Wir sind nur seine Bewohner oder? Irgendwie… müssen wir den Götter danken, dass… sie mit ihrer unvorstellbaren Kraft… so was schönes erschaffen haben.“

Neia drehte ihren Kopf zu Sina, wo sie ihr tief in den Augen schaute. Unbewusst… musste sie eine Wange von Sina streicheln… „Sina… du bist nicht… alleine im Kampf. Ich… werde mein bestes geben, also… gibt mir die Chance ok? Das du deine Freunde gegen das eine… SV-Monster geschickt hast, zeigt ja, dass du ihnen alle eine Chance gibst.

Ich… werde kämpfen. Kämpfen, dass diese wunderschöne… Welt beschützt wird. Sie hat es verdient, denn… sie kann sich schlecht selber verteidigen.“

„Danke…“ flüstert Sina, die… es angenehm fand, dass Neia sie gestreichelt hat. „Neia… Hiro und Neria haben mir ihr Training mit dir aufgeklärt. Das du scheinbar sehr viele Talente… in dir hast und irgendwie unglücklich wurdest, als deine Familie zur Sprache kommt.“

Sofort wirkte Neia wieder bedrückt, so schüttelt Sina sie kurz, damit sie wieder ihr in die Augen schaut. „Neia… es ist kein Vorwurf oder ähnliches ok? Ich kenne dich seit dem Zeitpunkt, wo du in der Abenteuergilde erschienen bist. Seit… dem Treffen, hatte ich die Chance gehabt, an deine Seite zu stehen.

Zu sehen… dass du zwar sehr nervig bist, aber dass du deinen Freunden zur Seite stehst. Du warst es… die mit der Idee kam, wie man mit meinen Flügeln weiterhin in Alliancia leben kann. Du warst es, dass ich… euch Abenteurer alle vertrauen kann.

Wenn… dich was in der Vergangenheit… betrübt, du musst es mir nicht erzählen ok? Ich habe… zwar euch viel von mir erzählt, aber… selbst ich habe Dinge erlebt, die werde ich… unter keinem Umständen erzählen, nicht mal Sherry. Zu sehr… wurde meine Seele verletzt.

Ich kann dich also verstehen und… wenn du trotzdem mal über deine Vergangenheit reden möchtest… ich werde dir zuhören. Mir… ist egal, was passiert ist, du bist Neia. Neia meine Freundin.“

Der Blutelfe fielen bei der Ansage die Tränen aus den Augen und ihr Herz klopfte so stark, dass es schon schmerzte. „Deswegen… danke. Danke, dass du so eine offene und ehrliche Natur hast Neia. Manchmal… frage ich mich, ob… ich euch alle verdient habe. Meine Taten sind… immer so abschreckend und doch… seid ihr geblieben.

Ihr seid wirklich alle… was besonderes, ich würde euch… unter keinem Umständen austauschen wollen. Ein weiterer Grund… Exos aufzuhalten.“ grinste Sina schief und bekam leicht nasse Augen.

„Sina…“ lehnte Neia ihren Kopf gegen den von Sina. „Du… machst dir manchmal wirklich zu viele Gedanken. Der Grund, warum du manchmal so ruhelos wirkst, weil du das Gefühl brauchst, alles richtig zu machen.

Vielleicht… solltest du einfach mal… nichts machen und die Welt drehen lassen, verstehst du? Sie hat auch ohne dich gedreht, vielleicht hilft es dir ja ein bisschen, ruhiger zu werden. Ich… meine vernommen zu haben, dass es dich sehr stört, dass du dir selber… nicht deine Wünsche umsetzen kannst.

Und… danke für dein Angebot. Vielleicht… werde ich eines Tages darauf zurückkommen und dir… ein bisschen von mir erzählen. Mein… Alter kennst du ja und ja, ich hatte… auch eine sehr bewegte Vergangenheit.“

„Vergangenheit… was ist genau ist Vergangenheit?“ fragte Sina auf einmal und Neia schaut Sina verwundert an. „Ist die Vergangenheit… also Dinge, die eins passiert sind der Grund… warum manchmal unsichtbare Ketten um unsere Füße sind?

Etwas… wo wir nicht loslassen können? Oder ist es sogar mehr… eine Lehre, wo wir in der Gegenwart… eine Entscheidung einfacher treffen können, damit der Weg in die Zukunft… heller wird?

Neia… es ist der Zeitpunkt gekommen… dass wir deine wahre Berufung finden werden. Du… warst früher Neia die Elementmagierin. Doch jetzt… bist du viel mehr geworden. Das… möchte ich dir gerne zeigen, denn… ich habe den Eindruck, dass du noch irgendwie… an deine Vergangenheit klammerst.“

„Was… hast du vor?“ nahm Neia ein bisschen Abstand von Sina mit dem Kopf. Die Dämonin hatte ein etwas trauriges Gesichtsausdruck, dann schüttelt sie den Kopf. „Ein Weg zeigen, dass du dich von der Vergangenheit löst. Du bist…, bildlich gesprochen, an dem Tag gestorben, als du zur Blutelfe wurdest.

Ich bringe dich jetzt… zur der eigentlichen „Überraschung“ hin. Das hier… wollte ich dir gerne zeigen, weil du für mich eine besondere Freundin bist und… deine ehrliche Meinung hören wollte, wie du meinen… Kampf so empfindest.“

„Sina? Ich wäre so oder so an deiner Seite geblieben!“ wurde Neia nun etwas… lauter. „Du standest mir damals zur Seite, als ich zur Blutelfe wurde. Du hast mir geholfen, den perversen… Teil von Taos zu unterdrücken. Wie… kann ich dich jetzt einfach fallen lassen? Dann kann ich ja nicht mal mir selber treu bleiben! Ich…“

Sina legte einen Finger auf die Lippe von Neia. „Ich… habe verstanden Neia und es war kein Vorwurf ok? Meine… wir hatten mal eine Chance alleine zu sein und hier… stört uns nun wirklich niemand. Ich vertraue dir doch so lange… ich wäre ja verrückt, dass ich von dir Abstand suche.“ grinste Sina ein bisschen unsicher.

„Dachte, du bist schon verrückt?“ hob Neia beide Augenbrauen hoch, dann mussten beide Damen über den Witz kichern. „Stimmt, nüchtern betrachtet… bin ich das ja.“ stimmte Sina zu. „Ok… denke, wir waren lang genug in diese… Kälte, ich bring dich jetzt zum Ort der Bestimmung.“

„Das hört sich so… düster an.“ murmelt Neia. Sina schmunzelt nur… und ließ sich mit Neia in die Tiefe fallen. Die Haare der Damen gingen direkt nach oben und Neia musste ihre Augen fast zusammenkneifen durch den Luftstrom, der ihr ins Gesicht schlägt.

Auf einmal sah Neia eine Steinsäule, die in einem Wolkenteppich stand und eine leuchtende Fackel aufwies. Ansonsten… überall nur weiße Wolken, egal wie weit das Auge reicht. Darauf flog Sina zu und landete dann mit der Blutelfe.

„Erm… wo sind wir hier?!“ schaute Neia unsicher um. „Ich habe noch nie von eine Steinsäule gehört, die in den Himmel ragte!“ Sina ließ Neia los und musste grinsen.

„Willkommen… in der Prüfung der Klingentänzer.“

Kapitel 549

Ich bin wiedergeboren und spezielle Vorbereitungen?

Sina ging glücklich wieder in ihr Viertel und ignorierte die Männer, die sie alle anstarrten. „Hrm… wenn mein Liebling wenigsten ein Morgenmantel bei der Flucht getragen hätte…“ grübelte die Dämonenkönigin.

Ihr Ziel war es direkt, Neia aufzusuchen, damit sie die nächsten Pläne mit den Waffen planen kann… Sie ging um das Tor und staunte nicht schlecht, wie Neia und die besten Attentäter aus Batzien miteinander… „trainierten“.

Neia „tanzte“ förmlich die Angriffe aus dem Weg, sprang über die Katzenmenschen und landete geschmeidig wieder auf das Seil. Die Dämonin musste mehrmals blinzeln, dass sie es richtig sah, aber… „Was… ist denn hier passiert?“

Egal wie die Blutelfe angegriffen wird, sie schafft es mit eine Geschicklichkeit, um die sie vielen beneiden würden. Dazu trugt sie die sehr… „knappe“ Trainingsklamotten und… Sina bekam ohne es zu bemerken rote Wangen.

„Neia… die Elementmagierin ist an dem Tag gestorben… wo sie zu Blutelfe wurde. Wie schön sie das macht…“ dachte Sina. Dann… kam eine Idee. Eine Idee… die sie umsetzen musste. Egal ob die Welt untergeht, aber die Idee musst morgen umgesetzt werden… für Neia.

„Wen… brauche ich alles…“ grübelte Sina sofort nach. „Lisa, Kyllia, Suki, Dalmaz, Igriz, Ethice, Sarless… Die Leibwächter von Aelfric… Nisha und Abby… Viktoria… Nitir, Zuzan, Nijus und Rokea… Ascal. Oh ja… Louis auch. Oh ja… die Idee ist so cool, ich kann nicht aufhören!“ wurde das Grinsen der Dämonin immer breiter.

Sie ging in den Trainingsort rein und pfiff einmal laut, dass sie die Aufmerksamkeit aller hat. „Grüße euch, lasst euch nicht weiter stören, ich will gerne mit Neria und Hiro sprechen.“ grüßte Sina direkt.

Sofort sprangen die Angesprochenen von den Seilen runter und rannten auf Sina zu. „Ich sehe schon, du machst verdammt gute Fortschritte Neia.“ lobte die Dämonin sie. „Wenn du heute Abend… vielleicht paar Minuten für mich Zeit hättest, fände ich gut.“

„Sina?“ hielt Neia den Kopf schräg. „Ist… alles wieder beim „alten“?“ „Ja, ist wieder alles beim „alten“ und die Unglücksschmuckstücke in sichere Verwahrung versteckt.“ nickte Sina grinsend. „Das freut mich zu hören.“ bekam Neia auf einmal sehr glückliche Augen, dass Sumi und Cixo nicht unbemerkt blieb.

„So… dann lass ich dich weiter trainieren, ich muss eben mit den beiden hier unterhalten.“ zeigte die Dämonin die beiden Katzenfrauen den Weg nach draußen. Als sie außer Sicht waren, fragte Cixo direkt Neia an: „Liebst du Sina?“

„Pffff…“ wurde Neia auf einmal sehr unsicher auf dem Seil, was Sumi direkt ausnutze… Neia konnte sich schnell wieder konzentrieren und wich den Angriff aus und brachte sich mit einem Seilsprung in Sicherheit. „Wieso die Frage?!“ keuchte Neia.

„Nun… weil du gerade sehr glücklich wurdest, als Lady Sina erschienen ist und… deine Frage beantwortet hast. Du musst wissen, neben töten müssen wir auch unsere erm… „Opfer“ etwas studieren. Wann wird es sauer, traurig und so weiter, du verstehst?“ grinste Cixo, die genau wusste, das Neia die Frage aus dem Weg gehen wird.

„Aha… wie dem auch sei, ich muss mich konzentrieren.“ nahm Neia mit ihren hohen Attributen sofort Abstand von den Katzenmenschen. „Hmm… noch offensichtlicher konnte man nicht werden…“ rollte Sumi die Augen.

„Soo… wo wir nun alleine sind, aber muss euch beglückwünschen, dass ihr nun Vampire seid. Ich hoffe, ich wurdet bisher soweit… vernünftig geführt?“ fragte Sina die beiden Vampire. Die schauten sich verdutzt an und nickten.

„Erm… ja Lady Sina. Lara hat mir die Gefahren eines Blutentzugs beigebracht und halten uns an die Anweisung, weiterhin im Viertel zu bleiben.“ erklärte Neria. „Ich habe… früher Blut trinken dürfen, aber… liegt es wirklich an der Rasse, dass es nun… so lecker ist?“ bekam Hiro etwas rote Wangen.

„Glaube schon… ich bin auch irgendwie ein halber Vampir oder ähnliches geworden und… Blut ist wirklich sehr lecker.“ grinste Sina schief. „Das freut mich zu hören, dass es bisher für euch kein Problem ist. Sag… das Training mit Neia. Wie ist das eigentlich mit euch allen… zustande gekommen?“

„Nun… wir dürfen nicht raus und Sumi sowie Cixo nervte es, dass wir nicht irgendwie trainieren konnten. Dann haben wir euch mit Neia beobachtet, wie ihr diese Seilübungen gemacht habt… bis Cixo eine Idee hatte.

Neia… war sehr sehr ungeschickt, wir haben schon eine Wette abgeschlossen, ob sie sich nicht das Genick bricht. Also kam Cixo mit dem Vorschlag, wenn wir ihr helfen könnten, dann hätten wir ein Ort zum gemeinsamen trainieren.

Es kommt zwar nicht an unseren ursprünglichen Trainingsort heran, aber besser als nichts. Zumal… wir wegen Neia tatsächlich immer alles geben müssen. Es macht sich wirklich sehr bemerkbar, wenn jemand sehr hohe Attribute hat.“ schaute Neria abwechselnd Hiro und Sina an bei der Erklärung.

„Wobei… Neia meines Erachtens… ein bisschen zu gut ist. Soweit wir verstanden haben, sollte Neia ihr Gleichgewicht finden… Das Dumme ist, sie hat es in eine Schnelligkeit erlangt, da muss irgendetwas mehr sein bei Neia… Unentdeckte Talente, versteht ihr?

Die hat Cixo bei ihr gefördert und zwar so gut, dass sie mit eine Augenfessel blind unsere Angriffe ausweichen konnte. Könnt ihr euch vorstellen… wie hmm… genervt wir waren? Wir trainieren diese Art von Training, seit wir vier Jahre alt sind. Vier!

Und was macht Neia? Sie schafft es binnen Wochen. Da wollten wir ihr ein bisschen auf den Zahn fühlen, merkten aber sofort, als wir ihre Familie immer angesprochen haben, dass sie sehr… todunglücklich wurde.

Das ging so weit, dass sie gedankenlos über die Seile ging ohne dies zu merken. Einige Tage wurde es wieder besser, aber wir glauben alle, dass wir bei ihr irgendetwas ausgelöst haben. Zumindest… hat sie mitgeteilt, dass ihre ältere Schwester und ihr Vater kämpferische Talente hatten.

Wir haben die Vermutung, dass ihre gesamte Familie aus Kämpfern bestehen musste. Ihr müsst wissen, viele Talente… sind vererbbar. Wenn eure Eltern Kämpfer waren, deren Eltern wiederum auch und weiter, dann liegt es im Blut.

Das trifft bei uns Attentäter ebenfalls zu. Alle unsere Familien bis zu dem Ursprung waren immer Attentäter gewesen. Sie haben sich alle immer nur auf ein bestimmten Themenbereich des Kampfes spezialisiert und ihr seht das Ergebnis vor euch. Selbst auf Suki trifft das zu, sogar stärker.

Ich… bin ehrlich. Wenn Suki nie verbannt worden wäre, dann dürfte sie die stärkste Mishoi aller Zeiten sein, mit den kämpferischen Talenten von Satu. Und ich gehe sogar… weiter, auch wenn der Gedanke gefährlich ist.

Sie hätte euch oder Rokea… bestimmt Probleme gemacht. Ihr habt beide extreme Attribute, aber… Ich würde wirklich darauf wetten… dass Suki es mit euch aufgenommen hätte.“ war Hiro irgendwie… in eine sehr gute Plauderlaune.

Verwundert schaute Neria und Sina sie an, denn… Sina kennt diese Seite so von ihr noch nicht. „Wow… diese Seite könntest du öfters zeigen Hiro. Danke für deine ehrliche Meinung, aber das mit Suki wusste ich schon, als ich mein erstes Duell mit ihr hatte.

Aber das können… wir ja gemeinsam besprechen, wenn ihr nicht mitten im Training seid. Des weiteren… bedanke ich mich bei euch, aber auch bei Sumi und Cixo, dass ihr meine Freundin Neia unter die Arme gegriffen habt. Ich… hätte gedacht, dass Neia viel mehr Zeit brauchen wird… mehrere Monate…

Doch ihr habt es wesentlich verkürzt. Das… hat mich auf eine Idee gebracht, wo ich eure Hilfe brauche werden…“ bückte Sina sich zu den vampirischen Katzenfrauen und erklärte ihnen den Plan. Sie nickten zu Anfangs, bis sie vor lauter Staunen nicht mehr herauskommen.

„Du… liebe Güte.“ schaute Hiro ihre Freundin Neria an. „Also… wenn Neia „das“ schafft, dann wirklich Respekt. Selbst… unsere…“ wollte Neria hinzufügen und dann schauten sie beide Sina wieder an.

„Denke, Cixo bekommen wir auch überredet, mitzumachen und Sumi… Naja, am Anfang bestimmt nicht, aber er mag es nicht, wenn man ihn außen stehen lässt.“ grinste Neria. „Es würde uns eine Freude sein, bei eure Idee zur Seite zu stehen. Wünschte, so was würde auch in unserem alten Clan gemacht.“

„Wunderbar. Dann vorbereitet bitte die Seile in allen Längen und auch in unterschiedliche Verfassung. Meine Idee wird… einmalig sein.“ freute Sina sich. „Nun geht besser euer Training an und… bringt Neia richtig ins Schwitzen ok?“

„„Jawohl Lady Sina.““ knieten beide Vampire und verschwanden vor ihre Augen. „Verdammt, nun muss ich mich aber beeilen, denn mein Ehrgeiz bringt mich bald um.“ wurde Sina hippelig. Damit alles etwas schneller ging, rannte Sina nicht, sondern flog direkt durch die Stadt.

„Also… wir sollen dir helfen… außerhalb der Stadt… bis hier in diesen Viertel Steinsäulen mittels… Magie zu erschaffen?“ staunte Nitir nicht schlecht, seine Freunde ebenfalls.

„Was… willst du von mir? Ich soll den ganzen Viertel mit meiner Windmagie unterschiedliche Windstärken stimulieren?“ hob Rokea skeptisch eine Augenbraue hoch, während sie zwei Kinder auf der Schulter trug.

„Ich verstehe… Mit Kyllia und meiner Stärke sollen wir mit unsere Rassenfähigkeit die gesamte Stadt hinter eine Illusion verstecken.“ nickte Sarless. „Denke, dass sollte möglich sein. Soll Idiotengair auch was tun?“ kam die Frage, während der Vampir im Hintergrund zusammengeschlagen wird.

„Oh? Wir sollen… auf eine kleine Plattform gemeinsam gegen eure Freundin kämpfen?“ „Und wenn wir sie aufhalten… bekommen wir 300Gold?“ glänzten die Augen von Nisha und Abby.

„Verstehe…“ nickte Aelfric und schaute seine Leibwächter an. „Vielleicht wäre es für die netten Herren eine willkommene Abwechslung, dass sie ihre kämpferische Talente unter Beweis stellen. Sie halten immer Abstand zu mir, damit ich meine Privatsphäre habe, aber… Ich weiß genau, dass diese Männer euch helfen werden.“ Sina schaute nur die schweigenden Statuen an. „Ich… glaube dir einfach mal…“

„Also… ich verstehe euren Plan, aber… warum macht ihr es so kompliziert?“ schaute Viktoria im Bademantel sehr skeptisch. „Was soll´s, ich bin dabei. Dann kann Renee in Ruhe weiter ihre… „Bauchmuskeln“ trainieren.“

„Ich… bin kein Fan davon, mit meinen Körper an eine Säule zu halten, aber wenn ihr es von mir wünscht, werde ich es natürlich machen.“ verbeugte sich Ethice. „Igriz hätte bessere Chancen eigentlich, weil extreme Situationen wie… eure „Idee“ genau seine Spezialität sind.“

„Keine Lust?“ sagte Igriz direkt seine ehrliche Meinung und zwei Minuten später. „Warum… sagt ihr es mir nicht gleich, dass mein Leben daran hängt…“ seufzte Igriz, nach dem die Dämonenkönigin lächelnd erklärte, was bei einer Ablehnung passieren wird.

„Ich… soll was?!“ rief Ascal in seinen Büro laut auf. „Ja, ich bin ein Meister des Bogens, aber… du kannst doch nicht mit der Bitte zu mir kommen, dass ich Neia angreifen soll?! Nicht? … Ach so… Nun… wenn es Neia letztendlich hilft, sollte ich schon mitmachen.“

„Ein Kampf gegen Neia. Warum nicht.“ grinste Louis, als er die Idee von Sina zu hören bekam. „Wir haben uns einige Zeit nicht gesehen, aber… mein Kampf gegen Taos hat einige… Idee gefördert, die ich gerne bei Neia mit ihren hohen Attributen austesten würde. Du bist wirklich eine besondere Freundin, wenn du dich so ins Zeug legst, dass wir glücklich werden.“

„Puh… mit Sarless gemeinsam eine Illusion erschaffen, dass die Stadt hinter eine Illusion versteckt wird… Ich mag sie nicht, aber… ich will echt sehen, wie Neia deine Idee überlebt.“ grinste Kyllia finster.

„Hmm… ein Kampf auf eine Plattform gegen jemanden, der die ähnliche Stärke eines Vampirkönig hat. Nun… wenn Kyllia mitmacht, wie kann ich nein sagen?“ grinste Lisa schüchtern. „Oh… komm her…“ gab Kyllia ihre Freundin ein Kuss.

„Ja, Dalmaz ist im Garten, nachdem ich ihn ausgeschimpft habe.“ war Suki etwas wütend. „Er und Rubina haben vor kurzem ein gigantisches Monsternest ausgeräuchert, wo die Monster scheinbar extremst giftig waren. Dalmaz kann von Glück reden, dass Rubina nichts passiert ist.

Zu deiner Bitte Mutter… ja, ich werde Neia helfen. Doch… ist es nicht etwas… übertrieben, welche Forderung… Neia umsetzen muss für deine Idee? Nein, es hat seine Richtigkeit? Wer kämpft denn noch alles mit… Oh? Ok, dann… brauche ich kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich Neia treffen sollte.“

„Uh… keine Sorge, Stacheln nur piksen.“ stöhnte Dalmaz, als Rubina den nächsten Stachel aus seinen großen Körper zog. Man sah ihr an, dass sie sich anstrengen musste, weil die Stacheln scheinbar böse Widerhaken hatten. „Suki mehr wehgetan, als Stacheln.“ schien der Dämon sich etwas zu schämen. „Verstehe… ich helfen!“ nickte Dalmaz mit eine wilden Entschlossenheit.

„Puh…“ ließ Sina sich im Wohnzimmer fallen. „Solche Aktionen… macht man eigentlich mit eine große Vorbereitung, aber ich will es ja scheinbar wieder wissen…“ gab Sina sich selber die Schuld. „Doch glaube… ich habe alles richtig gemacht.“

„Was richtig gemacht?“ kam Neia verschwitzt und etwas außer Puste von ihrem Training. Die Zeit musste scheinbar vergangen sein wie im Fluge.

„Ach, ich habe nur mit mir geredet. Scheinbar bin ich manchmal auch… mein eigener Feind, würde ich mal behaupten.“ grinste Sina schief während Neia neben ihr hinsetzte. „Ok? Du wolltest ja mit mir sprechen. Kann es sein, dass es mit dem Training zu tun hat? Meine…“

„Richtig, dein Training. Es ist immer wieder ein bisschen… anders gekommen, aber du hast letztendliche das erreicht, was ich mit dir erreichen wollte… beziehungsweise du dir. Neia… ich möchte morgen mit dir… zu einem bestimmten Ort fliegen. Plane für den morgigen Tag nichts ok?

Das ist eine Überraschung für dich, du wirst… so was noch nie gehört, noch gesehen oder erlebt haben. Ich würde dich nur bitten, dass du deine Trainingsklamotten anziehst und weil wir fliegen, am besten einen dicken Pelzmantel oder ähnliches zu tragen. Kann… etwas kalt werden.“

„Huch?“ staunte Neia. „Was hast du denn mit mir alleine vor?“ „Tja… wenn ich es dir sagen würde, dann wäre es ja keine Überraschung. Sag… du bist ja trotz deinen Attributen ziemlich… außer Atem?“ betrachtet Sina ihre Blutelfe ein bisschen genauer. Der Schweiß hat sich perlen förmig auf der Haut von Neia gebildet und machte ihren Körper leicht glänzend… fast schon zu sexy.

„Ja… die Katzen meinten auf einmal, ich soll mit ihnen „Fangen spielen“. Gesagt getan, was sie nicht gesagt haben ist, dass sie… mich angreifen, sobald ich ihnen zu nah komme. Vor allem Sumi… scheint ja regelrecht besessen zu sein, mich ernsthaft zu verletzten…“ ließ Neia ein bisschen die Schulter hängen.

„Hrm… vielleicht sollte ich mal mit Sumi ein klärendes Gespräch führen. Irgendwie… scheint der Kerl auf Ärger hinaus zu sein. Nun gut, dann wasch dich mal, du wirst die Ruhe bestimmt brauchen.“ seufzte Sina und lächelte ihre Blutelfe leicht an.

Neia musste bei dem Gesicht spontan eine Hand auf ihre Brust legen und schien den Vorschlag umsetzen zu wollen. „Denke… ich mache es, gute Nacht dir.“ nickte Neia und verschwand dann aus dem Wohnzimmer.

„Hm…“ hob Sina nur eine Augenbraue hoch und konzentrierte sich… für den morgigen Tag. Sherry war im Nebenraum und wundert sich, dass Sina wieder so blind ist… zu erkennen, dass jemand sie liebte.

„Puh… da wird aber einiges an Arbeit kommen Neia…“

Kapitel 548

Ich bin wiedergeboren und die Erkundungsreise?

„Puff“ entstand eine weiße Wolke im Schlafzimmer und zwei Frauen sahen wieder andere Körper vor sich. „Ich… glaube… die Zeit ist vorbei?“ fasste Sherry sich überall am Körper an. „Wir sind wieder in unseren Körpern!“

Sina klatschte sich beide Hände nur ans Gesicht und musste sich beruhigen. „Verdammt… schlechter Zeitpunkt…“

„Oh nein, dass denke ich nicht.“ wurde Sherry fies und beendete das „nächtliche“ Ritual. Am nächsten Morgen brauchten beide Damen… einige Zeit, bis sie… sich wieder richtig auf ihren originalen Körper eingestellt haben.

„Puh…“ nahm Sina den Ohrring ab. „Glaube… das werde ich nicht wiederholen. Es… hat seine Vor und Nachteile, aber… es würde mir viel mehr Spaß machen, wenn wir in unseren eigenen Körpern sind.“

„Das stimmt… fast… Ich vermisse… jetzt schon was…“ tastet Sherry ihren Oberkörper ab und seufzte… „Wie ich dir schon sagte, wenn wir zurückkommen, werden wir so einiges… vermissen…“ flüstert Sina und knabbert am Elfenohr von Sherry.

„Ey…. haaa….“ wurde Sherry knallrot. „Danke, dass wir die Körper unserer Liebe besser kennen.“ küsste Sina ihrer Freundin dann auf die Wange. „Was… hast du jetzt vor?“ fragte Sherry, als sie ebenfalls den schwarzen Ohrring entfernte und Sina überreichte.

„Hrm… da ist so einiges oder? Gespräch mit den Clanführern, Gespräch mit dem König. Schmiede besuchen und… ich hatte so irgendwie ein Bedürfnis einen wichtigen Ort zu besuchen. Würdest du mich begleiten?“ rekelte Sina sich und spannte ihre großen Flügeln weit auf.

„Aber gerne doch!“ nickte Sherry freudig. Gesagt, getan. Das Gespräch mit den Vampiren wird Lysa sich schon melden, also ging Sina in ihren schwarzen Stoffklamotten als erstes in die Schmiede.

Direkt beim eintreten dachte Sina spontan, dass jemand wieder laut schreien wird aber mitnichten. Dafür hörte man irgendetwas lautes hämmern, dass ziemlich ununterbrochen wirkte. Brandrulim kam schon direkt auf Sina zu und drückte ihr einen Hörschutz in die Hand.

„Zieh dir das an, dann gehen wir in mein Büro.“ schrie Brandrulim. Sina schaute ihren Freund an, sah aber bei den anderen Zwergen, dass sie ebenfalls Hörschutz trugen. Also fügte Sina sich und folgte dem Zwerg.

Beim Vorbeigehen konnte Sina sehen, dass James an einer großen Klopfmaschine bastelt und irgendwelche Erze in eine bestimmte Form klopfen lässt. Im Büro angekommen, nahmen beide den Hörschutz ab, der Krach kam scheinbar nicht rein.

„Puh…“ seufzte Brandrulim. „Der Ehrlose… hat Ideen, dass muss man ihm lassen, aber irgendwie… haben die alle einen Nachteil… wie du bemerkt hast.“

„Ja… Glaube, die Maschinen müsstest du irgendwie woanders aufstellen lassen, sonst hast du irgendwann Probleme mit der Kundschaft.“ grinste Sina schief und nahm auf dem Sessel platz.

Der Zwerg kochte in der Zeit wieder einen Tee. „Denke, wir werden schon eine… passende Lösung finden. Dieser Tee stammt irgendwo aus einem verwinkelten Eckchen in Alliancia, ich warne dich jetzt, dass er… sehr kräftig ist.“

„Wie klappt es so… allgemein mit den beiden?“ fragte Sina und trank den Tee. Ihre Pupillen wurden auf einmal sehr weit, der Tee hatte es scheinbar wirklich in Sich. „Du heilige Kuh… das ist heftig…“

„Den Gedanken hatte ich auch, als ich ihn getrunken habe. Keine… Ahnung ob es ein Nebeneffekt ist, aber man ist wach. Dauert… einige Zeit bist man müde wird.“ grinste Brandrulim. „Nun… ich hatte meine Probleme mit Eleanor, weil sie es irgendwie… „lustig“ findet, an der Decke zu krabbeln.

Also habe ich ihr ein Mal-Set in die Hand gedrückt und… tja… Sie stört nicht meine Kundschaft, aber was sie malt, man merkt sofort, dass Eleanor keine vernünftigen Gedanken hat. Ansonsten haben wir sie noch nicht wirklich groß eingesetzt, wo ihre Blutmagie vonnöten wäre… bis jetzt eben.

James hat ein… wirklich sehr minderwertiges metallisches Erz in eine Kugel von ihr pressen lassen und klopft nun mit seinem „Klopfer“ irgendetwas raus. Keine Ahnung was sich James erhofft, aber das Metall… setzt man überhaupt nicht ein, weil es sich mit NICHTS wirklich bearbeiten lässt.

Für einige Projekte zu weich, für andere zu spröde und ähnliches. Du wirst selber das Problem kennen, dass man von etwas viel hat, aber keinen Verwendungszweck besitzt. Nun arbeitet James an einem Projekt, wo er Titaneisenerz haben will. Aber! ich habe die Bedingung gemacht, dass er erst mal aus den ganzen überschüssigen Materialien etwas sinnvolles machen soll.

Titaneisenerz ist einfach… zu knapp, als dass ich es… einem wahnsinnigen… aber leider auch genialen Ehrlosen verkaufen will. Ich bin gespannt, was er sich erhofft, aus der Masse eine Einheit klopfen zu lassen.

Übrigens ist es ein guter Zeitpunkt, dass du gekommen bist Sina. Deine Waffen sind fertig für deine Freundin.“ zeigte Brandrulim auf den Kasten seitlich vom Schreibtisch. Sofort stand Sina auf und ging zur Kiste hin.

Sie öffnete sie und man sah an ihrem Gesicht, dass sie glücklich über die Arbeit ist. „Brandrulim… ernsthaft, du bist wirklich der Beste. Wie… kann man so schöne Waffen schmieden? Sie übertreffen meine Vorstellungen bei weitem!“

„Nun… danke für dein Lob. Ohne die Hilfe der beiden Vampire… wäre es nicht möglich gewesen. Eleanor hat sie halt gepresst, aber die Gravuren hat sie letztendlich mit ihrer Magie eingefügt. Die Schärfte hat James ihr verpasst, denn diese Waffen… sind einfach zu schwer.

Grudrec hat sich um die Halteriemen gekümmert, die aus spezieller Verarbeitung von Tierra stammen. Vielleicht solltest du sie dir umschnallen.“ schlug Brandrulim mit geröteten Wangen vor.

Sina hatte keinerlei Probleme die Waffe mit der Hand zu heben und setzte den Vorschlag um. „Uh ja… Gut das Neia nun die Stärke eines Vampirkönig´s bekommen hat, diese Waffen wird man nicht mal so eben parieren oder blocken können.“ grinste Sina freudig.

Sie machte vorsichtig ein paar Übungen, wusste aber sofort, dass diese Waffe nicht unbedingt ihr Stil sind. „Hmm… man müsste Louis fragen, ob er passende Tipps hat.“ suchte die Dämonin direkt nach Ideen.

„Ich würde zu gerne selber sehen, wie deine Freundin damit kämpft. Gewisse Vorstellungen habe ich, aber ansonsten… fehlt mir tatsächlich ein bisschen die Fantasie, ob es wirklich geht.“ nickte Brandrulim zufrieden.

Freudig legte Sina die Waffen zurück in die Kiste und steckte sie samt Waffen in ihr Inventar. „Sag mein Freund… kennst du dich ein bisschen mit der Geschichte in Alliancia aus?“ setzte sich Sina wieder vor den Zwerg und nahm nochmal einen Schluck vom Tee.

„Uh… kommt darauf an… was du genau wissen willst? Ich will nicht abstreiten, dass wir Zwerge einiges wissen, aber… ich habe mich eher auf meinen Beruf konzentriert, wenn ich ehrlich bin.“ kratzte Brandrulim sich am Hinterkopf. „Hast… du mal was vom Reich Ethia gehört?“

„Glaube… schon. Das war doch das Reich, bevor es zu vielen Reichen gesplittert wurde, die wir heute alle kennen oder?“

„Richtig. Ich… habe irgendwie den Namen der damaligen Hauptstadt nicht so richtig im Kopf, war aber eine der größten Städte gewesen mit einer Burg. Ich wundere mich, dass ich von ihr irgendwie… bisher keine Spur gesehen habe oder ähnliches.“

„Da bin ich leider der falsche Ansprechpartner Sina. Wenn dann müsstest du einen Geschichtsgelehrten aufsuchen, denn viele Großstädte samt Burgen sind in der Vergangenheit… na ja, aufgegeben, verloren, im Kampf zerstört worden, such dir was aus.“

„Würde man wirklich eine Hauptstadt so einfach aufgeben?“ wundert sich Sina und Brandrulim wirkte etwas bedrückt. „Ich… müsste lügen, wenn ich nein sage. Wir Zwerge nehmen öfters gewisse Berge ein und machen sie zu einer Stadt doch…

Es kommt nicht selten vor, dass ein Erdbeben die Stadt zerstört, sich auf einmal ein aktiver Vulkan entwickelt, die Natur schlägt… manchmal sehr hart zu. Eine Stadt ist sogar untergegangen, weil sie beim graben in der Tiefe… auf ein Monsternest getroffen sind.

Das gleiche wird dann auch bei den Wäldern der Elfen der Fall sein und die Menschen dürften auch keine Chance haben, wenn die Natur eingreift. Die… Tiermenschen gehen ein bisschen cleverer vor, dass muss man ihnen lassen.

So groß und gefährlich ihr Kontinent ist, haben sie nüchtern betrachtet sehr wenige Städte. Ihre vielen Clans wandern irgendwann von Zeit zu Zeit und entgehen so mehr oder weniger dem Problem. Vielleicht können die Katzenmenschen in deinem Viertel mehr erzählen.“

„Hmm… eine gute Idee. Irgendwie… stimmt es mich traurig, dass man in der Welt… irgendwie nicht… einen festen Ort ansetzen kann. Meine… in Deymonlia steht die allererste Burg der Dämonen immer noch an der gleichen Stelle, irgendwie wundert es mich ein bisschen, dass… bei den Dämonen kaum irgendwie die Ortschaften… Naja, um die Luft fliegen?“ kratze Sina sich an der Wange.

„Glaube… ich bin der falsche Ansprechpartner für Philosophie.“ grinste Brandrulim schief. „Was genau willst du denn in der… „alten Hauptstadt“?“

„Reine Neugierde, weil ich halt mal in der Vergangenheit dort war und ich etwas… Ablenkung suche, bevor ich wieder meiner Arbeit nachgehe.“ kam die Antwort von Sina.

„Verstehe… das andere Projekt zu dem Schleimwesen fangen wir langsam an. Grudrec bastelt den Käfig mit einem Kleber, damit der Schleim dort nicht entkommen kann.“ nickte Brandrulim.

„Wunderbar, aber bevor ich dieses Vieh jagen gehe, brauche ich Mel an meiner Seite. Ich kann zwar in der Finsternis alles sehen, aber wenn das so ein heimtückisches Monster ist, brauche ich eine gewisse… andere Sicht und die bringt Mel mit.“ wirkte Sina zufrieden.

„Ich bereite dir ebenfalls minderwertige Waffen und Lederrüstungen, ganz wie du es damals gewünscht hast.“ teilte Brandrulim mit, weil beide merkten, dass sie mit dem Gespräch zum Ende kamen. Einige Zeit später verließ Sina glücklich die Schmiede und dann fiel ihr was wichtiges ein. „Auf zum Kleidergeschäft!“

Wenige Minuten später stand Sina vor dem Geschäft und musste Zada für ihre Kreativität loben. „Also… Außenfassade sieht einladend aus und verspricht interessant zu wirken. Na dann…“ ging Sina in das Geschäft.

„Willkommen beim kleidende Fledermaus!“ grüßte Zada um die Ecke und wurde sofort blass im Gesicht. „Erm… hallo Lady Sina…“

„Hallo Zada, wie geht es dir?“ lächelte Sina ganz gewohnt, auch wenn sie wusste, dass Zada noch Ärger drohte. „Erm… ganz gut und… scheinbar seid… ihr ja wieder in eurem alten Körper…“ schwitzte Zada.

„Hmm… wie hast du es erkannt?“ hielt Sina den Kopf schräg. „Ihr… strahlt eine andere Aura aus, als… die Sherry hatte? Mehr so… „Achtung ich bin wichtig, schaut mich an-Aura“?“ grinste Zada schief.

„So eine Aura habe ich?“ sah man über Sina ein dickes ? auf dem Kopf. „Wie dem auch sei, nun ist alles normal. Bevor du dir den Kopf zerbrichst, Sherry hat ihre Strafe bekommen und du wirst ebenfalls eine bekommen.

Keine Sorge, keine körperliche Züchtigung oder was ich Sherry angetan habe. Meine Freundin… wird etwas für dich schneidern und wenn es fertig ist, wirst du es eine Woche lang tragen dürfen, dazu aber später, wir verstehen uns?“

„N… natürlich Lady Sina…“ nickte Zada und ließ die Schulter hängen. „Es… tut mir leid, dass wir euren Körper ohne eurer Wissen… „zweckentfremdet“ haben.“

„Ah… die ersten richtigen Worte bekomme ich zu hören.“ nickte Sina zufrieden. „Ich habe keine Lust, das alte Problem weiter anzugehen. Solange du verstanden hast, warum du die Strafe bekommst, ist alles in Ordnung. Andere Frage, wie läuft das Geschäft?“

„So wie… du es prophezeit hast. Es gibt gewisse neugierige Kunden, aber sie sind aktuell sehr überschaubar und noch weniger, die tatsächlich was gekauft haben. Wenn wir ehrlich sind, sind alle… Kleider für Männer und Frauen sehr modern meiner Ansicht, doch… wirkte es, als hätten sie eine Scheu was neues zu wagen.“ berichtet Zada artig.

„Hmm… Ich hatte schon immer den Eindruck, dass die gesamte Welt irgendwie… ein Problem hat mit Veränderungen. Nun, wenn die Kunden nicht kommen wollen, müssen wir zu ihnen kommen. Wir werden ein Event starten, dass die Welt zu sehen bekommt. Doch dazu muss ich noch Vorbereitungen treffen.“ machte Sina der Vampirin Hoffnung.

„Das… soll gehen?“ war Zada etwas misstrauisch. „Glaub mir… was ich plane, hat es bestimmt noch nicht auf der Welt gegeben.“ grinste Sina geheimnisvoll. „Ich lass dich dann mal in Ruhe und mach dir keine großen Gedanken über die Strafe ok? Es ist nur was du trägst, also kannst du dich voll auf deine Arbeit konzentrieren.“

„Danke… wenn ich denn was zu tun habe.“ schaute Zada alle Kleiderständer und weiteres an. „Bisher waren die größten Kunden eigentlich nur Nisha und Abby gewesen, was soll´s, besser als nichts.“

„Sag… bevor ich gehe, aber du kennst bestimmt noch das Reich Ethia oder?“ wiederholte Sina eine Frage. Zada legte ihren Kopf schräg und wirkte, als müsste sie grübeln. „Ja, ich kenne es. Das war… eine Zeit, wo meine Mutter mir sehr viel von ihrer „Liebe“ gezeigt hat.“

„Weißt du, wo die alte Hauptstadt liegt? Ist das noch eine der aktuellen Städte oder ähnliches? War mal eine sehr große Stadt gewesen, irgendwo müsste es auch die Burg dazu geben.“

„Hmm… nein, da kann ich dir tatsächlich nicht helfen, denn ich war kaum… „draußen“ gewesen. Meisten waren es irgendwelche stinkigen Kellerlöcher gewesen, wo ich mich aufgehalten habe. Aelfric dürfte es ebenfalls nicht so wirklich wissen. Wieso willst du es wissen?“

„Ich habe irgendwie… den Drang einen alten Ort zu besuchen, wo einige Veränderung stattgefunden haben. In nächster Zeit habe ich wieder so viel zu tun, irgendwie muss ich in meiner Freizeit auch was für mich finden.“ grinste Sina schief. „Dann lass ich dich mal alleine.“ verschwand Sina und Zada winkte ihr nur unsicher hinterher.

„Die… Hauptstadt von Ethia? Ist… die nicht untergegangen?“ grübelte Zada, als hätte sie doch irgendeine Vermutung…

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