Sin Roswell

Web Novel Deutsch

Kapitel 482

Ich bin wiedergeboren und werde gebeten, alle rauszuwerfen?!

Dr. Ruin wurde aufgeklärt, dass seine Sekte sich nun gemeldet hat und mitgeteilt, dass sie die Finger von ihm lassen sollen. Einerseits nahm er es in Kenntnis, andererseits machte ihn das wieder ein bisschen misstrauisch.

„Sehen sie es so Dr. Ruin. Wenn sie sterben, dann geht die komplette Magiegilde dabei drauf. Also betrachten sie es nüchtern.“ teilte Sina es an dem Tag noch mit.

Sherry dagegen hat mit Neia nun die ersten Bücher angefangen zu lernen und musste feststellen, dass Licht und Wasser ihr keine neue Erkenntnisse brachte. „Schade… dann sind sie doch nicht so antik diese Zaubersprüche gewesen.“

„Oder die Magiegilde war sehr gut darin gewesen, es vor der Öffentlichkeit Geheim zuhalten.“ tröstet Neia sie. „Dafür muss ich sie halt ein bisschen mehr lernen.“

Neia schwingt sich um die Metallstange, wie Sina ihr es zu Beginn gezeigt hat. „Du machst das wirklich gut. Ein paar Tage vielleicht noch, dann gehen wir in die nächste Phase.“ lobte die Dämonin ihre Freundin.

„Den Dank muss ich ja auch Suki geben, die mir wunderschön erklärt hat, was man bei den Saltos beachten muss. Ich wusste ja nicht, wie gelenkig ich sein werden kann mit meinem Körper.“ freute sich Neia.

„Oh, du ahnst ja nicht, was wir Frauen alles so können. Halt mal diese Stellung.“ bat Sina. Neia hing oben von der Stange und hielte sich mit beiden Beinen fest. Sina drückte eine Hand gegen den Rücken. „Versuch mal aus dieser Position deine Hände an die Stange zu halten und ganz langsam deine Beine auf den Boden zu landen.“

Dies setze Neia dann um, aber laut Sina ging es zu schnell. „Schnelligkeit ist alles, aber richtig konzentriert und langsam sich zu bewegen ist auch eine Übung. Wenn du richtig schnell an der Stange üben kannst, solltest auch versuchen gaaaaanz langsam dich zu bewegen.“

„Ok? Ich werde mich nach dir richten, denn bisher klappt ja alles oder?“ grinste Neia. „Was… mich nur interessiert, aber… bei der nächsten Phase. Werde ich diese… Klamotten auch tragen?“

„Aber so was von. Keine Sorge, ich werde sie ebenfalls tragen, damit du nicht alleine bist. Außerdem… ich denke, ich habe schon den richtigen Ort, wo wir das lernen können und… dort gibt es bestimmt keine Zuschauer.“ wurde Sina geheimnisvoll.

„Mutter? Ich habe einen versiegelten Brief vom Bürgermeister bekommen? Einer der Angestellten hat ihn mir gerade gegeben.“ kam Suki mit einen roten Umschlag.

„Wurde ja mal Zeit, dass die sich melden.“ nahm Sina den Brief entgegen und öffnete ihn sofort auf:

Sehr geehrte Lady Sina,

ich wünsche mit ihnen morgen im

Rathaus einen Gespräch zu führen.

Gez. Bürgermeister Drohm

„Huh? Das ist alles?“ drehte Sina den Brief um, aber nur dieser kleiner Text stand darauf. „Irgendwie… hatte ich mehr erwartet, aber ok, wenn das der normale Weg in der Stadt ist.“

„Was steht denn da drin?“ fragte Neia, die wieder versuchte, langsam sich zu bewegen. „Nun… ich soll morgen im Rathaus kommen und mit dem Bürgermeister sprechen. Nur… ich weiß nicht mal wo das Rathaus steht?“

„Himmel, deine Orientierungslosigkeit ist ja extrem oder eher deine Ignoranz. Du willst die Stadt kontrollieren, hast aber von der Stadt selber keinen Durchblick oder?“ merkte Neia an. Die Dämonin starrte nur die Blutelfe an, als sie zu einem Entschluss kam. Sofort ging sie zu Neia und fing an, mit ihren scharfen Fingernägeln ihr Opfer zu kitzeln.

Neia war scheinbar sehr empfindlich und fiel von der Stange auf dem Bauch. „Ey! Was soll… HA HA! HÖR… HA HA HÖR AUF!“ schrie Neia lachend, als Sina sich auf die Hüfte von der Blutelfe setzte und sie überall am Rücken kitzelte.

„Das ist meine Rache meine süße kleine Blutelfe. Es mag stimmen, dass ich keinen Plan von der Stadt habe, aber es einen ins Gesicht zu sagen… ist nicht unbedingt lustig.“ lächelte Sina beim kitzeln.

„Suki, sag Edwin Bescheid, dass er Ivy und Jevera mitteilen soll, dass ihr Einsatz bald kommt.“ befahl die Dämonin noch. „SUKI! HA HA… HILFE!“ lachte Neia und konnte der Dämonenkönigin nicht entkommen.

„Wie ihr wünscht Mutter.“ verbeugte Suki sich und lächelte Neia noch freundlich an, bevor sie verschwand. „NEEINNNN! HAHA HAHA!“

Irgendwann ließ Sina die Blutelfe los und war sehr befriedigt. „Mein letztes Opfer war Lara, irgendwie… ging es mir durch, hoffentlich hattest du deinen Spaß.“ Neia keuchte nur sehr schwer und verschwitzt mit roten Kopf. „Du Monster…“

„Dann geht es dir ja gut.“ grinste Sina. „Ich werde dich dann mal alleine lassen, denke nach ein paar Minuten kannst du wieder deine Übungen weitermachen.“ Die Dämonin ließ Neia auf dem Boden und verschwand dann aus dem Keller. „Bei allen Göttern… das… war so gemein gewesen…“ keuchte Neia.

Sina stand nun in ihrem Schlafzimmer und überlegte, was sie morgen anziehen sollte, ohne das Sherry… sich einmischte. „Hmm… besser ich bleibe bei meinen Stoffsachen. Würde ich mich zu formal kleiden, nimmt man mich nicht ernst und mit den Trainingsanzug… sehe ich ja wirklich aus wie eine Prostituierte.“

„Sinaa…“ öffnete eine weibliche Stimme die Tür auf. „Suki hat mir was… schönes gesagt.“ kam eine schwarze Gestalt rein mit blauen Haaren und leuchtenden Sternaugen.

„Hrm…“ ließ Sina den Kopf hängen. „Bitte nur was einfaches ok? Ich weiß nicht mal was der Bürgermeister von mir will.“

„Oho? Die Königin wünscht sie was einfaches anzuziehen?“ erschient auf dem schwarzen Gesicht ein weißes großes Smiley. „Das kann ich dir gerne zur Verfügung stellen.“

„Du bist unheimlich, wenn du so wirst. Selbst Vater oder Exos kann ich mir nicht vorstellen, dass sie keinen kalten Rücken bekommen würden.“ murmelt Sina.

„Ich weiß doch, dass du es für mich anziehen wirst. Du bist doch mein einziges Model, womit wir mit diesen Stoffsachen Werbung machen können.“ lächelte Sherry. „Das Geschäft ist bald mit seiner Grundsanierung fertig, dann kann Zada mit ihrer Arbeit endlich beginnen.“

„Natürlich. Magst… du mir morgen den Weg zum Rathaus zeigen? Das ist einer der Orte, wo ich bisher noch nicht war.“

„Für dich… werde ich sogar den Weg in den Himmel zeigen.“ schnurrte Sherry fröhlich.

Am nächsten Tag gingen Sherry und Sina Hand in Hand zum Rathaus. Dabei trug Sina ein rotes Kleid mit vielen unterschiedlichen Symbolen, die sie selber nicht versteht. Es war ein sehr weiteres Kleid, sodass man die Kniestiefel nicht sehen konnte, dafür starrten viele Bewohner wieder Sina hinterher.

„Sicher… dass meine Brüste so raus drücken müssen? Fühlt sich etwas eng an und ich habe schon meine Erfahrung gemacht, was passiert, wenn meine Brüste nicht mitarbeiten.“ zweifelte Sina etwas an dem Kleid.

„Auf dem ersten Blick wirken deine Brüste nur größer, aber das Kleid soll eher dazu dienen, Frauen zu helfen, die etwas kleine Brüste haben. Wenn man wie bei dem Kleid sie schön eng andrückt, wirken sie etwas größer.“ grinste Sherry.

„Aha… irgendwie ist da ein Logikfehler, dass eine Frau wie ich mit meinen Brüsten es dann tragen muss. Es… ist tatsächlich etwas unangenehm, dass muss ich leider sagen. Der Rest ist ansonsten in Ordnung.“ wurde Sina sehr ehrlich.

„Kritik angenommen und notiert. Ich will doch nicht, dass meine Frau Probleme mit meinen geschneiderten Klamotten bekommt.“ lehnte sich Sherry an Sina.

Dann standen die Frauen vor dem Rathaus. „Das ist ein Rathaus? Irgendwie… hatte ich es imposanter vorgestellt.“ meinte Sina nur. Im Grunde war es nur ein größere Gebäude als die Villa von der Dämonin selber.

„Sina… keine Ahnung wie es bei den Dämonen aussieht und in der Hauptstadt kümmert sich ja der König selber in seiner Burg. Das ist einfach nur eine gewöhnliche Stadt oder? Nicht mal eine richtige Großstadt.“ erklärte Sherry.

„Nun, wie auch immer. Ich denke, ich sollte an dem Gespräch alleine sein. Du kannst ja hier warten oder nach Hause gehen, wenn du möchtest.“ schaute Sina ihrer Freundin dann in die Augen.

„Hmm… ich warte. Wir können ja dann ein bisschen in der Stadt bummeln gehen.“ grinste Sherry in ihrem Kleid und gab Sina ein Kuss. „Ganz wie du wünscht.“ ging Sina mit einen Lächeln in das Rathaus.

Direkt am Empfang zeigte Sina den Brief, dass der Bürgermeister sie zu sprechen wünscht und wird direkt zum seinem Büro gebracht. Die Angestellte klopfte ein paar mal die Tür und gab Kunde, dass Lady Sina anwesend ist. „WAS?! Verdammt, viel zu früh… Einen Moment…“ rief eine männliche Stimme durch die Tür.

„Erm… scheinbar muss der Bürgermeister kurz aufräumen.“ versuchte die Angestellte die Wartezeit zu überbrücken.

„Ok? Im Brief stand doch, dass ich früh erscheinen soll. Eine… eigenartige Vorstellung hat der Bürgermeister, wenn er Leute zu sich wünscht.“ hob Sina nur eine Augenbraue hoch. „Nun was soll´s, ich kann ja warten.“

Und die Dämonin wartet mit der Angestellten. Wartet… und wartet… und wartet. Langsam sah man bei Sina die Ungeduld am Gesicht, sodass die Angestellte nochmal an der Tür klopfte. „VERDAMMT ICH BIN GLEICH FERTIG!“ schrie der Bürgermeister.

„ICH GEBE IHNEN 5MINUTEN ODER ICH BIN WIEDER WEG!“ schrie Sina in einer Lautstärke zurück. „ICH BIN NICHT HIERHER GEKOMMEN UM IHRE TOLLPATSCHIGKEIT ZU ERLEBEN!“

Man hörte im Büro nur ein lautes Knurren, dann anschließend wie eine Tür geöffnet wird mit viel Krach, mehrere Sachen fielen hart auf dem Boden und danach wurde die Tür zugeknallt.

Die Angestellte an der Tür seufzte nur und widmet sich der Dämonin. „Der… Bürgermeister kann sie nun empfangen. Ich werde ihnen gleich einen Tee bringen.“ verbeugte sich die Angestellte entschuldigend.

„Oder einen Sarg, wenn das schon so anfängt.“ hing ein Mundwinkel schief von Sina und ging ihn der Büro. Man wird nie wissen, was der Bürgermeister gemacht hat, aber Ordnung in einem Büro sieht anders aus.

Überall stapeln sich Dokumente, Papiere hier und dort und man sah noch soeben wie man zu seinem Schreibtisch kommen kann. Der Bürgermeister selber hatte vermutlich schon mal bessere Tage gesehen.

Eine Halbglatze mit einen Schnurrbart dass an der Seite herunterhing. Einen sehr dicken Bauch, allgemein wirkte der Bürgermeister sehr fettleibig. „Der kratzt doch bald ab.“ dachte Sina in diesem Moment nur.

„Schön… das die berühmte Heldin aus der Stadt sich auch mal blicken lässt.“ teilte der Bürgermeister schroff mit.

„Ehrlich? Wenn das so weitergeht, werde ich wieder gehen und noch ein Feuer hinterlassen. SIE haben mich zu sich gewünscht und dann muss ich noch warten? Wenn ihnen das nicht passt, dann sollten sie demnächst die Zeit genauer aufschreiben und…

Was haben sie denn eben gemacht? Hier ist… ein Chaos, was haben sie denn aufgeräumt? Lag das alles auf dem Stuhl da und sie fanden keinen Platz oder wie?“ passte sich Sina direkt an seine Stimmlage an.

„Wenn sie wüssten mit welchen Sorgen ich mich herumschlagen müsste, dann sammelt sich bei ihnen ebenfalls so ein Mist an wie hier.“ kontert der Bürgermeister direkt.

„Sorgen? Wenn ich eine der Sorgen bin, brauchen sie das nur zu sagen. Man hat mich aber nur als Sorge, wenn man sich mit mir anlegt und bisher… hatte mit ihnen überhaupt keinen Kontakt gehabt.“

„So? Ich habe schon gehört, dass sie es bei den Gesprächen sehr direkt sind. Dann teile ich es ihnen direkt mit. Der Rat sowie meine Wendigkeit hat beschlossen, dass alle Vampire aus ihrem Viertel zu verschwinden haben!“

„ … Bitte?“

Kapitel 481

Ich bin wiedergeboren und die Magiegilde?

Dr. Ruin saß nun komplett gepflegt und stark verändert wieder vor Sina auf einem Sessel. Die Ziege hat er bei sich Zuhause gelassen, sodass man in Ruhe diskutieren konnte. Den Bericht über die Magiegilde wurde so dermaßen kryptisch niedergeschrieben, dass selbst Sina ein Problem damit hatte.

„Ernsthaft… da hättest du ja direkt ein Rezept über Haferbrei schreiben können.“ wurde es der Dämonin tatsächlich ein bisschen dumm.

„Es tut mir leid, aber sie sehen selber, wie genau sie geachtet haben mit dem Schwur. Vielleicht… hilft es ja eher, wenn wir darüber sprechen?“ lächelte Dr. Ruin schief.

„Müssen wir ja… Wenn… ich es richtig verstehe sind die Mitglieder alle Experten von einer oder mehrere Magiearten.“ seufzte Sina, denn sie hatte gehofft, dass es etwas einfacher wird.

„Das stimmt. Sie können davon ausgehen, dass diese Manabenutzer mit… der alten Neia zumindest messen konnten.“ nickte Dr. Ruin leicht übertrieben. „Ich… hatte jetzt nicht ihre Stärke oder so, aber dafür das umfangreiche Wissen über die Leere.

Versuchen sie mal auf der Welt einen zweiten Magier zu finden, der genauso viel oder mehr weiß, zu finden. Vielleicht gibt es die Person, aber dann hält dieser sich sehr zurück.“

„Nun… können es denn mehr Experten in diesem Gebiet geben oder immer nur einer? Ich versuche… irgendwie das System zu verstehen.“

„Es gibt… kein richtiges System. Einer macht ein Vorschlag, die anderen stimmen ab. Eher sind es unterschiedliche… Strukturen. Die einen Manabenutzer kümmern sich um die Sekte selber, die meinen Tod zum Beispiel wollen. Die anderen Manabenutzer überprüfen immer weiter das neue Mana und ähnliches.“

„ … Dann ist es also ein magisches Killerkommando, was dich jagt? Solche Informationen sind für mich wichtig. Neia hat ja bei dir im Haus alle magischen Schutzmaßnahmen gezaubert, aber sie werden dies ja auch erkennen oder?“

„Mit Sicherheit und ich bin Neia auch dankbar für diese Zauber. Wünschte ich könnte das mit Leere machen, aber dafür habe ich einfach nicht die Mana, dies auch aufrecht zu halten. Nun, dieses Killerkommando dürfte nicht auf dem Niveau sein wie die Vampire, wobei ich sie nur ganz am Anfang kennengelernt habe.“

„Verstehe, dann lass uns weitermachen… Diese komischen Zahlen hier, dürfte es die bekannte Anzahl der Manabenutzer sein?“

„Zumindest meines Wissens nach ja. Sie stellen vermutlich selber fest, dass die Sekte… nicht wirklich groß ist, doch hat sie großen Einfluss in der Magierstadt. Ich selber kenne die wichtigsten Labberköpfe nicht, denn zu den wichtigsten Tanzorgien halten sie sich bedeckt.“

„Verstehe… eigentlich wollte ich die Frage stellen, wie ich mit ihnen in Kontakt komme, aber das werden sie dann schon selber tun wegen Sherry.“

„Korrekt und… wenn sie sehen, dass Gräfin Sherry nun auch alle Zauber der Wassermagie beherrscht, dann dürften sie vermutlich alles tun, damit sie entweder unter ihrer Kontrolle kommt oder ein Sektenanhänger wird.

Mord und ähnliches kann ich ausschließen, denn sie werden sich drei Mal überlegen, ob sie euch dann als Feind haben wollen. So dumm sind die Manabenutzer doch nicht… hoffentlich. Verzweifelte Personen machen auch die eigenartigsten Aktionen.“

„Wovon sie ja ein leuchtendes Beispiel sind. Wonach urteilen sie, ab wann ein Zauber… verboten ist? Sherry müsste durch die Wasserzauber bestimmt noch ein paar weitere können.“

„Verboten wird ein Zauber direkt, wenn bestimmt… Sachen benötigt werden. Dein Leben, deine Seele, alles was man von einem Individuen benötigt, wird automatisch verboten. Dabei ist es am Anfang sogar egal, wie… nützlich der Zauber sein kann.

Dann werden Zauber auch verboten, wenn sie ein gewisses Zerstörungspotenzial bergen. „Heilig“ gehört zu den mächtigsten Lichtzauber auf der Welt. Ok, Gräfin Sherry hat sie jetzt paar mal eingesetzt und… es war vielleicht nicht so berauschend.

Doch vergessen sie bitte nicht, dass selbst eure Freundin noch auf eine Entwicklung befindet oder? Sie hat definitiv das Potenzial, benötigt aber noch seine Zeit, bis es wirklich ausgereift ist. Als ehemaliger Lehrer erkenne so was sehr gut.“

„Nur… ein grober Gedanke. Lohnt es sich, diese Sekte als einen Verbündeten zu haben? Dabei ignorieren wir mal gekonnt, dass sie auf deren Abschlussliste stehen.“ grinste Sina.

„Hmm… rein theoretisch ja, denn sie kommen an jeden nötigen Experten heran, der ein bestimmt Element beherrscht. Praktisch dagegen… dauern gewisse Entscheidungen sehr lange und sie gehören jetzt nicht unbedingt zu der Art von Person, die für ein einfaches Ja oder Nein lange warten will.“

„Das haben sie bei mir schon erkannt? Wie schockierend.“ kichert Sina leicht dämonenhaft. „Kein Wunder, dass diese Sekte solange existiert. Da würde ja schon die Frage ob man sich auflösen will, in die Versenkung fallen. Wie sehen eigentlich ihre Experimente aus?“

„Nun, ich habe mich soweit eingerichtet und alles auf den aktuellen Stand der Dinge gesetzt. Neia sagte mir schon, dass sie ein Buch hätte über Leerenzauber, die selbst ich nicht kenne. Darauf bin ich schon gespannt, denn vielleicht gewinne ich dadurch neue Erfahrung.

Das größte Problem bleibt weiterhin, WARUM kostet es soviel Mana? Was ist die Ursache, dass man die andere Elemente nur so um sich werfen kann? Wenn ich das herausfinde, vielleicht entsteht dadurch eine Kettenreaktion, ob ich wohl möglich ein Schwachpunkt in der Leere finde.“

„Vermutlich wird es noch einige Zeit benötigen, wenn ein Experte wie sie daran arbeiten. Zumal sind sie ja auch alleine, was es noch ein bisschen schwieriger macht.“

„Leider ja, wenn zumindest mein Assistent irgendwie… noch am Leben sein sollte, aber keine Ahnung wo er auf der Welt gestrandet ist.“

„Wenn der überhaupt noch unter ihnen arbeiten will ohne große Mordgedanken zu haben.“

Nachdem Gespräch verging wieder ein bisschen die Zeit und was Sina auffiel ist, dass Sherry nun wieder öfters zuhause bleibt.

„Na… meine Liebe? Genug draußen geübt?“ kuschelt Sina sich an Sherry im Wohnzimmersessel. „Irgendwie… vermisse ich dich ganz doll.“

„Merke ich.“ kichert Sherry. „Nun, die wichtigsten Zauber der Wassermagie habe ich soweit geübt, dass ich sie auf frei Schnippen aktivieren kann.“

„Gehört da unter anderem… diese große Eissäule, die man vor der Stadt gesehen hat? Suki hat mir davon berichtet.“ grinste Sina.

„Ah nein. Das war ein Fehlschlag mit Wassi hier. Ich wollte die Stärke des Wasserstrahls regulieren, was dann irgendwann so heftig war, dass ich es einfrieren musste… Dummerweise war die Säule nicht überall… „richtig“ eingefroren, sodass die Säule auf mich geknickt ist.

Da wiederum kann ich mich glücklich schätzen, dass ich die Teleportation nun kann. Noch nicht hundertprozentig, aber ich könnte es mir zutrauen, im Kampf einzusetzen.“ berichtet Sherry fröhlich.

„Dann… verstehe ich es richtig, dass du deine Wasserkugel nun kontrollieren… EY!“ Sina wollte was fragen, als der Wasserball ein Wasserspritzer auf Sina´s Gesicht schoss.

„Das sollte deine Frage beantworten.“ musste Sherry fast lachen über das nasse Gesicht. „Na warte du…“ und Sina überfiel ihre Freundin. Leider wurde der kommende Spaß von Suki unterbrochen.

„So… leid es mir tut, aber da sind zwei Magier vor der Tür, die ein Gespräch mit euch beiden wünschen.“

„Hrmm… ich mag die Magiegilde jetzt schon nicht.“ knurrte Sina und drehte ihr Gesicht zu Suki, während Sherry leicht keuchte. „Schick sie beide in meinen Büro und passt auf, dass sie nicht zu neugierig werden.“

„Was… ist denn los? Wer sind diese Magier?“ fragte Sherry und Sina erklärte ihr, was sie über Dr. Ruin erfahren hat. „Ah, da war ja was. Dr. Ruin hat mich damals schon gewarnt, dass ich Besuch bekommen könnte.“

„Dann bist du zumindest vorbereitet, ich werde Neia noch dazu holen, denke wenn es um Magie geht, sollten wir sie mit reinziehen.“ sagte Sina bevor sie aufstand. „Und wenn die weg sind… holen wir das nach, wo wir gestartet haben.“ „Uhu…“

Neia wurde im Keller auf gegabelt, wo sie sich doch wehrte, in dem Trainingsanzug vor unbekannten Personen hinzustellen, sodass sie nun einen Morgenmantel trug. „Also… bitte Sina, ich kann doch nicht vor fremden Leuten so laufen!“ „Tzz…“

Bevor Sina in ihr Büro geht, schaute sie sich kurz an. Schwarzes enganliegendes Stoffhose sowie Hemd und war zufrieden. Die Dämonin öffnete die Tür und merkte sofort, dass diese Magier stark sind, zumindest spürte man ihre Aura wie Neia sie hat.

Einer trug einen graue Robe mit einem einfachen Wanderstab, hatte dunkelgraues langes Haar. Der andere Magier war eine Frau, die eine rote Robe trug und ihr blondes Haar in einem Zopf geflochten hat.

„Meine Herrschaften, mein Name ist Lady Sina. Die bezaubernde Dame mit den blauen Haare ist meine Lebensgefährtin Gräfin Sherry und ich habe mir erlaubt, die Magiespezialistin Neia ebenfalls in unserem Gespräch zu holen.“ stellte Sina sich vor.

Die beiden Magier standen auf und verbeugten sich vor ihr. „Mein Name ist Soslan, ein einfacher Magier. Das ist meine Schülerin Lira, die ich in der weiten Welt der Magie führe.“ Der Magier hatte eine sehr auffällige Warze auf seine Nasenspitze, man könnte ihn schnell mit dem üblichen Aussehen einer Hexe verwechseln.

Was Sina mehr interessierte ist, die Magierin wirkte jünger als man angenommen hatte. Sie hatte sehr blaue Augen und strahlten geradezu vor Neugier. Ihr Gesicht selber wirkte etwas… zu makellos nach Sina´s Geschmack. Keine Muttermale, Narben oder ähnliches.

„Dann seid ihr ein guter Lehrer, wenn eure Schülerin eine so bewundernswerte Magie ausstrahlt. Wie siehst du das Neia? Erinnert mich an bisschen an dich von früher.“ schaute Sina Neia an.

„Das… lässt sich nicht abstreiten. Bin tatsächlich ein bisschen erstaunt einen Menschen zu treffen, der meine alte Aura messen konnte. Die Welt ist stets für Wunder bereit.“ lächelte die Blutelfe.

„Ich danke für eure Lobs.“ lächelte Lira. „Doch mein Meister meint, mein Potenzial wäre noch nicht ganz ausgeschöpft.“

„So ist das. Ich wünschte, ich hätte euch früher gefunden, nun komme ich leider… in einem Alter, wo ich nicht mehr die Kraft habe, euch noch lange zu begleiten.“ wirkte Soslan etwas traurig.

„Nimmt doch wieder platz, man muss es ja nicht im Stehen besprechen… außer für meine Damen hier.“ grinste Sina. Sie ging direkt auf ihren Drehstuhl, während Sherry sich einfach nur daneben stellte.

Die Magier folgten ihren Beispiel und Soslan starrte Sherry ein bisschen… zu intensiv an. „Gibt… es ein Problem mit mir?“ fragte das Zaubermädchen, weil es ihr unangenehm wurde.

„Erm… nein. Nicht von meiner Seite aus.“ schwitze Soslan nun ein bisschen. „Ich denke… wir ersparen die schmeichelnden Worte unter uns und kommen direkt zum Punkt. Ihr beide seid Mitglieder einer geheimen Magiegilde aus der Magierstadt Oxcrest.“ beendete Sina die Vorstellung.

So wie beide ihre Gesichter verzogen, hat Sina direkt sie voll erwischt. „Vielleicht hättest du sie doch nicht mit den Tatsachen ansprechen sollen. Nun sehen sie aus, als wären sie etwas überfordert.“ schmunzelt Sherry.

„Meister…“ legte Lira eine Hand auf der Arm des alten Magiers. „Nun, es bringt nichts. Davor haben sie uns ja gewarnt oder?“ lächelt der Magier.

„Nun, ich wurde von eurem alten Bekannten gewarnt, dass ihr euch in Bewegung setzt. Solange ihr euch friedlich verhaltet, braucht ihr keine große Sorgen aus meiner Seite zu haben. Ihr wollt ja eher mehr was von meiner Lebensgefährtin.“ versuchte Sina die Stimmung zu lockern, aber eher was das Gegenteil der Fall.

„Dr. Ruin? Wisst ihr wo der Verräter zu finden ist?“ hakte sofort die junge Magierin nach. Nun musste ihr Meister eine Hand auf dem Arm legen. „Ruhig mein Kind, dass ist nicht unsere Aufgabe.“

„Bevor ich irgendwelche Auskunft gebe, aber… wieso ist er ein Verräter in euren Augen? Ohne seine Hilfe damals, wäre ein Zauber der Götterbestie außer Kontrolle geraten und hätte eure komplette Stadt zerstört.“ lehnte Sina sich zurück.

„Das… mag vielleicht heldenhaft sein, doch damit löste er eine andere Katastrophe aus, die den Namen Gräfin Sherry trägt. Sie beherrscht die gefährlichsten Zauber der Lichtmagie und… benutzt sie ohne große Bedenken.“ erklärte der alte Magier sachlich.

„Ohne diese Zauber wäre ich nicht da wo ich nun bin.“ merkte Sherry leicht angesäuert an. „Nicht mal das, dieser Zauber aus dem Foliant haben das Leben meiner Freundin gerettet und eure Stadt. Welche Prinzipien ihr geht, ist mir persönlich egal, aber ihr solltet die Welt nicht unbedingt objektiv betrachten.

Diese… schwarze Kuppel, sie wollte sich ausdehnen. Es wäre nur eine Frage der Zeit gewesen, bis es auch dieses Geheimversteck getroffen hätte und dann wären alle gesammelte Folianten direkt zerstört worden.“

„Was mir persönlich lieber gewesen wäre. Manche… Zauber hätte man niemals entwickeln dürfen. Ich sehe vor mir eine junge Dame, aber wenn… ich richtig verstanden habe, habt ihr diesen Zauber nun das zweite Mal eingesetzt. Damit verkürzt ihr nur euer Leben!“ warnte der Magier.

Nun schauten Sherry und Neia Sina an, denn dieses Geheimnis von Sherry war noch nicht bekannt. „Tja, wo ist dann das Problem? Sherry wird dann noch ein paar Mal diesen Zauber einsetzen, wenn sie unvernünftig wird, aber sie hat selber ein gesteigerte Interesse, am Leben zu bleiben.“ teilte Sina die Information mit.

„Selbst… wenn sie diese Zauber nicht einsetzt, aber sie könnte es jemanden anderen weiter beibringen. Man braucht nur die Wörter sowie Zauberformel zu kennen und schon wird jeder mit so einen mächtigen Zauber herumlaufen.“ warf der Magier ein.

„Bevor… wir darüber groß diskutieren, was GENAU wollt ihr eigentlich von uns oder eher von Sherry. Neia dürfte nun ebenfalls die Lichtzauber kennen, damit ist eure Warnung etwas zu spät gekommen.“ setzte Sina die beiden Magier unter Druck, denn sie wusste nicht, ob Neia sie wirklich beherrscht.

Die Blutelfe hat den „Hinweis“ von Sina verstanden und spielte erst mal mit. „Selbst wenn ich „Heilig“ nicht einsetzen würde, aber die anderen Zauber, wo ich definitiv nicht mein Leben einsetzen brauche, die werde ich schon einsetzen. Da werde ich mich bestimmt nicht von irgendeine Geheimorganisation was vorschreiben lassen.“

„Unser… Ziel war es, dass wir ins Gespräch kommen könnten, dass diese Zauber nicht mehr eingesetzt werden und auch nicht weitere Person beigebracht bekommen. Dafür würde ich mit meiner Schülerin anbieten… Gräfin Sherry zu eine Meisterin der Lichtmagie auszubilden.“ setzte Soslan alles auf eine Karte.

„Erm… wozu? Neia ist die Lehrmeisterin von Sherry, da brauche ich nicht die Hilfe von fremden Personen, die irgendeine Kontrolle über meine Freundin haben will.“ schüttelt Sina den Kopf. „Oder wie siehst du das Sherry?“

„Ganz wie du es sagst. Ich vertraue Neia mehr als ich es bei euch beiden tun würde. Bei ihr kann ich mich mit jedem Problem in der Magie widmen, denn ich bräuchte bei ihr keine Sorgen machen, dass sie irgendwelche Hintergedanken hat. Dafür liebt sie wirklich ihre Magie über alles.“

„Das hast du nun wirklich schön gesagt meine Schülerin, ich würde dich gerne umarmen.“ lächelte Neia strahlend.

„Im Grunde… habt ihr nichts, aber auch gar nichts, was wir wirklich brauchen. Eine Lehre, ich bitte euch. Ist das alles was euch einfällt? Was… genau wollt ihr Sherry denn in Lichtmagie beibringen, wenn sie doch dafür alle Zauber im Kopf hat?“ merkte Sina einen Denkfehler an.

„Zu der Frage Dr. Ruin, aber er steht unter meinen Schutz. Sollte ihm was passieren, könnt ihr mit Vergeltungsmaßnahmen meinerseits rechnen.“

„Aber… er ist doch ein Verräter!“ wurde Lira sauer. „Nicht nur das, er hat auch ein wichtiges Buch von uns entwendet!“

„Das habe ich.“ holte Sina das Buch aus dem Inventar. „Laut seiner Aussage wurde sein Tod beschlossen, so hat er in seiner Panik das Buch geklaut, damit er irgendwie sein Leben retten kann.“

„Dieses Buch… es fehlt seiner Magie. Was habt ihr damit getan?!“ steigert sich Lira immer mehr in ihrer Wut und schaute Sherry genau an, bis ihr der Wasserball auffiel. „Nein… ihr habt doch nicht…“

„Tja, es ist durch ein Missgeschick dazu gekommen, dass meine liebe Freundin unachtsam das Zauberwort zu dem Buch aufgesagt hat und nun alle Wasserzauber beherrscht. Ihren Wasserball habe ich nun zu meinen Vergnügen paar mal ins Gesicht bekommen. Das Buch ist leer, ihr könnt es von mir aus wieder haben.“ warf Sina das Buch auf dem Schreibtisch wie Müll.

„Ihr… würdet wirklich einer kleinen Person… wie Dr. Ruin beschützen wollen?“ fragte der alte Magier vorsichtig nach.

„Das tue ich bereits schon, deswegen sage ich euch das ganz klar und offen. Finger weg von meinen Leuten. Dr. Ruin´s Wissen wird gebraucht im Kampf gegen die Götterbestien während ihr eher auf der Seite der Dummheit steht.

Lieber lässt ihr Wissen untergehen und dabei auch das Leben vieler Personen. Irgendwie… widert ihr mich ein bisschen an und ich bin ja wohlgemerkt ein Dämon.“ verzog Sina ihr Gesicht.

Soslan lehnte sich auf dem Sessel zurück. „Ich hatte… mich schon auf schwierige Verhandlungen eingestellt, aber… mit den neuen Informationen… Haben wir wirklich nichts zum verhandeln, dazu zu wissen, dass der Verräter Dr. Ruin von solch einer gefährlichen Person wie ihr beschützt wird…

Wir können überhaupt keinen Vertrauen aufbauen. Die Verhandlung sind schon gescheitert, bevor… sie überhaupt eigentlich angefangen haben.“

„Meister… abgesehen… wenn wir Dr. Ruin ignorieren würden, können wir doch nicht mit leeren… Händen zurückkehren.“ warf Lira besorgt ein.

„Doch, können wir. Wir können uns zumindest glücklich schätzen, dass wir unsere Sorgen mitteilen konnten, auch… wenn sie auf Unverständnis gestoßen ist.“ lächelt der alte Magier. „Was mich betrübt, dass unsere Freunde… nicht lockerlassen, vor allem, wenn sie das mit diesem Foliant mitbekommen.“

„Ich drücke mich mal sehr vorsichtig aus. Sherry, Neia, alles in diesem Viertel ist meine Familie und haben nur ein Ziel. Die Götterbestien auf der Welt zu besiegen, damit die stärkste Kreatur der Welt: Exos der Magiertyrann die Welt nicht zerstört.

Ihr seid besorgt über gewisse Zauber, die Leben, Seele oder ähnliches kostet? Der Typ wirft mit diesen Zauber nur um sich her, es kostet ihm nicht mehr als ein Fingerschnippen. Dafür sind seine neutralen Zauber, die keinen Element besitzen viel gefährlicher und ich habe davon einen Vorgeschmack bekommen.

WENN solltet ihr eure Sorgen auf ihn richten statt uns. Doch ihr werdet ihn niemals mit Magie besiegen können. Er ist der Archivar der Magie auf der Welt, das erste Individuen, was die Göttin und der dunkle Gott erschaffen haben.

Im Grunde… käme er sogar einen Halbgott näher als einer Götterbestie und der Gute hat nichts besseres zu tun… als die Welt zu reinigen, um es anschließend nach seiner Vorstellung zu gestalten.

Wenn ihr Sherry schon so genau beobachtet, dann hättet ihr ja spätestens bei den Götterbestien am Turnier stutzig sein müssen. Doch macht ihr euch viel mehr Sorgen um… gewisse Zauber, die das richtige Zerstörungspotenzial haben, eine Götterbestie zu verletzen.

Wisst ihr was… lasst uns einfach in Ruhe und wir lassen euch in Ruhe. Wenn wir wirklich… ganz dringend eure Hilfe brauchen, dann werde ich einfach eine Nachricht in der Schule euer Magierstadt hinterlassen, denn dort fing das Theater ja an.

Daher würde ich euch bitten, nun zu gehen, denn die Verhandlung war wirklich von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Meine Warnung wurde ausgesprochen und rate wirklich, es nicht zu ignorieren.“

Soslan ließ die Worte auf sich wirken und nickte für sich. „Sehr wohl Lady Sina. Ich… entschuldige mich, dass wir einfach so aufgetaucht sind mit Wünschen, die keinen Halt haben.

Danke… dass sie uns die Information über Dr. Ruin gegeben haben sowie das leere Foliant. Auch… wenn es leer ist, man kann diese Folianten wieder verwenden. Die Warnung werde ich meinen Freunden mitteilen und bete der Göttin… dass sie die Ernsthaftigkeit der Warnung verstehen.“

Lira stand ebenfalls auf, hielt aber ihren Mund. So niedergeschlagen hat sie ihren Meister schon lange nicht mehr erlebt.

„Lira ist dein Name? Ich hoffe für dich, dass du nichts ungesundes macht.“ schnurrte Neia. „Du bist für ein junger Mensch tatsächlich sehr stark und mit Stärke… kommt auch Hochmut. Ich rate dir wirklich, die Magie zu lieben wie ich es tue und nicht von irgendwelchen… Regeln vorschreiben zu lassen, was man mit Magie tun sollte.“

„Danke… für den Hinweis.“ musste Lira schwer schlucken. „Wenn wir uns entschuldigen dürften, dann werden wir dann euren Wunsch gehen und verschwinden.“ lächelte der alte Magier noch. Suki muss es wohl mitbekommen haben und stand schon hinter Tür. „Wenn sie mir bitte folgen würden?“

Die Damen im Büro warteten ab, als die Tür unten zufiel. „Himmel… was sollte das denn werden? Ich bin jetzt irgendwie schwer enttäuscht, ich dachte, diese Magiegilde würde schwerere Geschütze ausfahren.“ seufzte Sina laut, während sie aus dem Fenster die Magier beobachtet, wie sie ihr Grundstück verlassen.

„Hoffen wir einfach, dass sie deine Warnung ernst nehmen, sonst sehe ich es sehr schwarz für die Magiegilde. Dabei warst du ja noch richtig freundlich gewesen.“ streichelt Sherry ein Arm von Sina.

„Denke, wir sollten die Bücher lernen Sherry. Wenn die junge Dame auf meinen alten Niveau kommt, will ich nicht wissen, ob noch mehr solche Magier existieren. Nicht… dass ich mir Sorgen machen, aber… wir dürfen auch nicht unvorsichtig werden.“ warnte Neia.

„Glaubt ihr, einer von den beiden beherrschte die Fähigkeit „Analyse“?“ wundert sich Sina. „Spätestens, wenn diese Magiegilde mitbekommt, dass Sherry eine ewige Jugendliche ist, dürfte ihre Einstellung sich ändern.“

„Tja… ich hatte nicht den Eindruck. Soslan hat mich zwar angestarrt, aber er wusste ja scheinbar nicht, dass ich das Foliant benutzt habe. Lira dagegen war eher auf dem Zack und hat schnell kombiniert, wer der „ungeschickte“ Nutzer war.“ grinste Sherry schräg.

„Ich werde die anderen warnen. Sollten in der Stadt sich vermehrt mächtige Magier sammeln, dann wissen wir, wie die sich entschlossen haben.“

„Auf einen Krieg?“

„Hoffentlich nicht…“

Kapitel 480

Ich bin wiedergeboren und das Gespräch mit der Vampirkönigin?

Die Katzengruppe wurde von Suki in das neue Haus geführt und Hiro wurde von Simone die Regeln im Clan erklärt. Neria strahlte regelrecht wieder, während Suki es scheinbar noch ein bisschen schwer hatte.

„Ich wundere mich ein bisschen… wenn meine Vergangenheit nie so passiert wäre, ob ich auch so eine Freundschaft hätte mit ihnen.“ servierte das Katzenmädchen Tee.

„Beschäftige dich nicht, was alles war und sein könnte. Konzentriere dich lieber viel mehr, was du jetzt machen könntest. Wie Hiro und Sumi mit dir umgehen, weiß ich nicht. Aber Cixo scheint ja ziemlich offen für Freundschaften zu sein.“ tröste Sina sie.

„Ja, wundere mich, wie Cixo überhaupt mit dieser Einstellung eine Ungesehene wurde. Vermutlich hat sie immer das gesagt, was man hören wollte.“ schmunzelt Suki.

„Dürfte also alles andere als Langweilig in diesem Viertel werden. Du liebe Güte, überleg mal wie belebt dieser Viertel auf einmal hier ist. Keiner der Hausbewohner hat saubere Hände, eigentlich müsste es ja hier gefährlicher zugehen, als im Armenviertel.“ grinste die Dämonin bei der Vorstellung.

„Und doch wollen alle… irgendwie in Frieden leben oder? Vielleicht ist es dir ja auch aufgefallen, aber… alle Vampire… na ja bis auf Gair, wirkten gelöster. Nicht so sehr in ihre Rolle gedrängt.“

„Gair schmollt nur, weil er keine Frauen verführen kann. Vermutlich hat er sein Leben in Saus und Braus gelebt, wird er nun mit meinen Regeln konfrontiert. Wie klappt es eigentlich mit Dr. Ruin und der Katzengruppe? Meine.. bei so vielen Vampiren?“

„Denke, jeder wird immer zu Anfang auf der Hut sein, aber letztendlich werden sie in irgendeiner Form zurecht kommen müssen. Mögen sie sich nicht, gibt es immer noch eine Möglichkeit, sich aus dem Weg zu gehen.

Und zu Dr. Ruin… man sieht immer wieder, wie aus dem Haus etwas leuchtet. Vermutlich geht er seinen Experimenten nach, während seine Ziege im Vorgarten lebt. Glaube, es gibt einige Gerüchte, ob die Ziege nicht irgendwann durch seine Experimente verschwindet.“

„Hmm… wenn du Luft hast, frag mal Dr. Ruin, wie weit er mit seinen Bericht ist. Bisher habe ihn in Ruhe gelassen, damit er ein sicheres Gefühl hier bekommt. Wie schaut es mit Neia nun aus? Ich habe sie zwar trainieren gesehen, aber bisher brauchte sie meine Hilfe noch nicht so wirklich.“

„Sie übt nun die Salto´s. Ich habe für den Holzboden gewisse Matten geholt, damit sie… sich nicht zu oft die Knochen bricht, sie dürfte nun mehr als genug Erfahrung damit gesammelt haben. Rubina kommt auch immer mehr nach einem Hausmädchen, doch… würde ich es begrüßen, wenn sie eher eine Abenteurerin wird.“

„Wäre sie denn dazu in der Lage komplizierte Entscheidungen zu treffen? Wir wissen beide, dass es kein Problem für sie wäre, ein Mitglied zu werden, doch mache ich mir ein bisschen Sorgen, die Ortschaften und ähnliches zu finden. Eher bräuchte sie einen Partner.“

„So wie du es sagst, wäre es wirklich am besten, doch… Sie braucht Freunde, mit denen sie spielen kann. Da lernt man eher nicht nur Ja oder Nein zu sagen, sondern auch über gewisse Konsequenzen nachzudenken.“

„Dalmaz wäre ein idealer Freund. Frage mich, ob die Reise wirklich solange dauert von Batzien hierher zu kommen.“

„Es geht. Alleine das Hiro und der Rest nun da ist, kommt es schon hin. Ihr dürft nicht vergessen, dass Louis mit einer großen Gruppe reist, vor allem sind es ja Dämonen. Da dürfte er vermutlich mehrmals angehalten werden und sich von neuem herausreden müssen.“

„Hrhr, dann dürfte Louis bis dahin einiges gelernt haben, wie man einen Streit schlichtet.“ grinste Sina bei der Vorstellung. „Schade das Sherry soviel außerhalb der Stadt üben geht, ich würde so gerne… mehr mit ihr kuscheln…“

„Erm… falls du es nicht mitbekommen hast Mutter, aber einmal stand da eine gigantische Eissäule vor der Stadt. Ich kann an einem Finger abzählen, von wem dieser Zauber sein könnte.“

„Huch? Da habe ich ja was verpasst, dann nimmt sie ihr Training mit dem neuen Wasserzauber sehr ernst. Frage mich, ob ein weiteres Duell gegen Rokus dann anders aussehen wird, vor allem müsste man die Wasserkugel die ganze Zeit im Auge behalten.“

„Denke, Rokus würde selbst in diesem Falle einfach wieder aufstehen und die Angriffe schlucken.“ grinste Suki, als Rubina mit Lysa erscheint.

„Sina? Lysa will was von dir, sie meinte, es wäre wichtig?“ meinte das Drachenmädchen, während Lysa ein bisschen seufzte. „Besser wäre es gewesen, wenn du deine Antwort nicht in eine Frage umwandelst.“

„Lasst sie ruhig rein, ich denke, ich kann mir vorstellen, weswegen du gekommen bist.“ grinste Sina. Beide Damen kamen der Aufforderung nach und Lysa stand dann vor der Dämonin.

„Lady Sina, meine Mutter… hat sich soweit nach der Diskussion mit Lisa beruhigt, dass sie gerne nun mit dir ein Gespräch wünscht.“

„Dann gehen wir das direkt an, damit ich wieder was von meiner ToDo-Liste gestrichen habe. Langsam bekomme ich wirklich immer mehr Luft für meine eigenen Sachen.“ stand Sina sofort auf. Scheinbar war Lysa darauf nicht vorbereitet gewesen, dass es so flott von statten geht.

„Erm… natürlich. Wenn sie mir folgen würden?“ Sina trank noch ihren leckeren Tee und folgte dann Lysa. Einige Zeit später saß sie auf einem normalen Stuhl und schaute zu, wie Lysa die Übertragung aktivierte. „Normalerweise… braucht man eine Vorbereitungszeit…“ murmelt die Vampirin.

„Als ob bei mir was normal wäre, das weißt du doch schon längst. Wie klappt es mit deiner großen Schwester? Ich sehe sie in letzter Zeit nicht so oft?“ grinste Sina.

„Keine Ahnung? Sie geht mir ja irgendwie aus dem Weg, wenn wir uns überhaupt mal sehen. Vermutlich schämt sie sich noch irgendwie mit ihrer Aktion, was mir selber… ein bisschen egal ist.“ zuckte Lysa mit den Schultern.

„Hrm… nicht das es mit einem bösen Streit endet.“ „Darüber braucht ihr euch keine Sorgen machen. Mit der Zeit überwindet Lisa das Problem und dann wird es dazu kommen, dass wir auch wieder miteinander sprechen.“ beruhigte Lysa mit diesen Sätzen Sina.

Scheinbar war alles fertig, so aktivierte Lysa die Übertragung. Einige Minuten später aktivierte sich ein Bild, wo man Layla auf einem Thron sitzen sah.

„Sei gegrüßt Sina, ich hoffe, du musstest nicht zu lange warten?“ lächelte Layla. Sina schüttelt den Kopf. „Nein, ich konnte es sogar verstehen, dass du… dich beruhigen musstest.“

„Du wusstest, wo Lisa war, warum… hast du nichts gesagt?“

„Weil… ich keine Möglichkeiten hatte, mit dir in Kontakt zukommen? Diese „Möglichkeit“ war ja erst noch am kommen. Ich hoffe, dass Lisa dir gesagt hat, dass ich ihr dazu geraten habe mit dir in Kontakt zu kommen? Entweder persönlich oder durch einen Boten, denn ich wusste, dass es Stress geben würde.“ wehrte Sina sich.

„Sie hat was angedeutet, aber ich wollte mich von dir selber noch überzeugen. Puh… was war ich sauer gewesen, als Lisa auf einmal vor der Übertragung stand. Keine Vorwarnung von Lysa oder so, da habe ich mich vergessen und… direkt gesagt, was Sache ist.“

„Du… brauchst mir nicht extra von dem Gespräch zu erzählen, ich habe es Lisa angesehen, dass ihre Welt etwas… erschüttert war.“

„Kyllia scheint sich sehr um sie zu sorgen oder? Lysa hat mir gesagt, dass sie nicht sichtbar in einer Ecke stand, damit Lisa überhaupt hierher kommt. Ich war im Leben schon ein paar Mal enttäuscht gewesen, aber Lisa hat es bei weitem übertroffen.

Wie… kommt sie auf die Idee, dass ich sie von Kyllia trennen würde? Gerade ich muss doch wissen, wie schmerzvoll die Trennung ist.“

„Tja… scheinbar war die Scham und Angst bei Lisa so hoch gewesen, dazu die Liebe im Kopf… Kommen dadurch eigenartige Ergebnisse, wie wir feststellen durften. Da kann ich froh sein, dass Kyllia die Normalität für Lisa ist.“

„Lysa, du kannst ruhig gehen. Ich werde nun weiter mit Lady Sina sprechen und schließe die Tür ab, es werden vertrauliche Sachen besprochen.“ befahl Lady Layla. „Wie du wünscht Mutter.“ verbeugte sich die Tochter und setzte dies in die Tat um.

Sina schaute dann Layla an, denn sie hatte alle Zeit der Welt. „Ich denke… wir brauchen uns wegen der Blutgeschichte deiner Freundin nicht groß zu unterhalten. Ich habe mich entschuldigt und vermutlich wirst du aus deiner Umgebung genug zu hören bekommen haben, dass es für mich einige Überwindung gekostet hat.“

„Solange du selbst verstanden hast, dass deine Aktion… nicht unbedingt für alle von Vorteil war, kann ich damit leben. Neia hat ihr neues Dasein akzeptiert und bekommt eine… neue Ausbildung zum Kämpfer. Vor kurzem hat sie nun die Fähigkeit „Regeneration“ bekommen, was… für alle Beteiligten nicht gerade einfach war.“

„Verstehe… eine Elfe mit einer neuen Rasse hat die berühmte Fähigkeit erlangt. Hoffentlich ist sie nun nicht wegen dir daran zerbrochen.“

„Es geht ihr wieder besser. Ihre Fähigkeit „Groteske Gedanken“ haben sich leider auch weiter entwickelt, aber eine andere Methode gibt es ja leider nicht, um die Regeneration zu bekommen. Jetzt muss sie die Fähigkeit nur ein bisschen trainieren, damit sie dann die Blutmagie nutzen kann, wenn Lisa es ihr beibringt.“

„Aha, Lisa als Lehrerin zu benutzen hat was, doch wäre Roman der bessere Lehrer wenn es um Blutmagie geht.“

„Nun… er bat mich, dass ich seine Töchter mit dem mitgeliefertem Zauberbuch die Blutmagie näher bringe.“

„Oha, ich bezweifele, dass du Renee dazu bringen kannst. Es gibt kaum ein Treffen… wo er über sie nicht redet.“

„Glaub mir… Renee ist gerade zu motiviert, die Blutmagie zu lernen mit Viktoria. Vorerst wird sie aber ein anständiges Training umsetzen, damit sie mit Vicky eine gleiche Stärke hat.“

„Du bist vermutlich eines der gefährlichsten Wesen der Welt, wenn du Renee motivieren kannst.“ schmunzelt Layla.

„Nun, ich habe mir angehört, wie sie ihre Welt mit ihrem Vater sieht. Irgendwie hatte ich schon ein bisschen Mitleid bekommen, aber es hätte an meinem Plan nichts daran geändert ihn umzusetzen. Sobald sie es zu meiner Zufriedenheit umsetzen, bekommen sie immer eine Belohnung. Man muss halt wissen… wonach sie gierig sind.“

„Hmm… Viktoria und Renee… vermutlich dürfte es was mit dem Nasenring sein oder? Hoffentlich weiß du, was du mit den Töchtern von Roman tust.“ warnte Layla.

„Keine Sorge, ich habe eine starke Unterstützung bekommen, solange es sich ihm Rahmen hält. Wie schaut es für deine Kinder aus?“ grinste Sina.

„Lisa bekommt überhaupt nichts. Wenn ich jetzt nachgebe, wofür habe ich sie dann ausgeschimpft? Die nächsten Jahrzehnte darf sie sowieso erst mal in Demut leben, ihre Strafe kennt sie mehr als genug. Lysa dagegen… wenn sie was an der Nase oder Bauchnabel haben möchte, kann sie es ruhig bekommen.“

„Danke für dein Einverständnis. Dann… lass uns mal ein bisschen über was anderes reden. Wie geht es dir momentan als oberste Clanführerin?“

„Genervt. Einerseits kann ich mich nun auf meine Aufgabe konzentrieren, da Lisa wieder da ist, aber… Violet hat überhaupt keine Ahnung, wie man einen Clan richtig führt. Kein Wunder das Gair das Angebot abgelehnt hat.

Vermutlich dürfte Roman mit Riskel ein ähnliches Problem haben, ihre verstorbenen Eltern… haben sie wirklich so weit erzogen, dass sie keinerlei Widersprüche oder weiteres geben. Das… wird noch sehr viel Zeit beanspruchen, bis sie ihre Rechte als Clanführer wiederbekommen.

„Tja… was soll ich dazu sagen? Wenn man mit dem Gedanken lebt, niemals zu verlieren oder ähnliches, der wird so eine Vorsorge wie ich es mit meinen Clan gemacht habe, nicht machen. Das würde in ihr Weltbild nicht passen.“ grinste Sina schief.

„Das stimmt. Als du das angesprochen hast, habe selbst ich mir Gedanken darüber gemacht und Roman wird vermutlich ebenfalls diese Gedanken haben. Normalerweise hätte ich ja gesagt, dass entweder mein Mann oder Lisa die Führung übernehmen werden, doch… belassen wir einfach dabei, dass die Wahl eher auf jemand anderen fallen wird.

Bei Roman dürfte es sogar noch schwieriger werden, denn Renee… müsste sich ja sehr in deiner Gegenwart ändern, bis sie in seine Auswahlliste kommt.“

„Ich denke, da lasse ich mich ebenfalls überraschen, wie sie sich entwickeln wird. Wenn einige Zeit vergangen ist, wird sie mit Neia sowie Viktoria gemeinsam die Blutmagie studieren und wenn ich ehrlich bin… Auch wenn Neia keine Ahnung über diese Magie hat, aber mit einem Zauberbuch von Roman kann selbst sie es vermitteln.“

„Deine Stadt ist wirklich ein Ort der Verwandlung. So wie ich von Lysa mitbekommen habe, leben nun diese Katzen bei dir, die damals mit Lara die Villa zerstört haben?“

„Nicht nur das, eine von ihnen wird ebenfalls zu einem Vampir und hat mir die Loyalität geschworen. Damit wächst mein Clan nun wieder ein bisschen, bin gespannt, was demnächst noch so passieren wird.“ rieb Sina sich die Hände. „Bevor wir wieder ausschweifen, glaube wir waren zuletzt bei deiner Rolle oder?“

„Ja… irgendwie schweifen wir immer vom Thema ab. Wenn meine Freizeit es mir erlaubt, gehe ich nun jede Vampirregel an. Mehrere habe ich komplett durchgestrichen, weil sie nicht mit der aktuellen Zeit übereinstimmen.

Andere Regeln muss ich anpassen und neue werden kommen, damit es auch so passt, dass Vampire mit der normalen Gesellschaft zusammen leben können.“

„Wenn… ich einen Vorschlag machen dürfte, vor kurzem habe ich erfahren, dass frische Vampire nicht unbedingt von dem Clan… erm gefördert werden. Diese Regel habe ich aber in meinem Clan eingeführt, weil ich der Meinung bin, dass man nicht mehr aus Spaß jemand zu einem Vampir machen soll.“

„Hmm… ich werde deinen Vorschlag überdenken. Wie gesagt, es wird einige Zeit dauern, bis ich alles durch habe und dann wird auch noch von dir und Roman eine Überprüfung stattfinden. Eure Schwüre damals… haben leider ein paar Schlupflöcher hinterlassen.“

„Darüber wollen… wir ja nicht so groß reden oder? Ich meine, ich akzeptiere dich doch als Chefin vom Ganzen. Das Roman ebenfalls gewisse Entscheidungsfreiheiten haben würde, dürfte für dich… nicht unbedingt unerwartet sein.“

„Nein, ich habe damit sogar gerechnet, nur die Form des Schwurs selber wusste ich nicht. Wer scheinbar Probleme macht ist Taos selber. Nicht, dass er sich nicht an die Regeln hält, aber solange die alten noch da sind, wird er noch jedes Schlupfloch ausnutzen.“

„Nun… lass ihn doch? Du bist doch selber klug zu wissen, wie man sie anschließend stopft. Vermutlich hast du über Sandor bestimmt noch einiges mehr erfahren oder?“

„Ja, dass Taos gewisse Experimente mit Vampirblut und Monstern angestellt hat, aber nicht sein, sondern das von seiner Tochter. Scheinbar ist das System so gebaut, dass sie einerseits nicht raus kann, andererseits wurde sie trotzdem für gewisse Sachen benutzt.“

„Ja… das passt zu dem Stinkstiefel. Doch diese Quelle dürfte ja nun versiegelt sein, wenn die Tochter mit Zetta irgendwann kommt.“

„Wenn es geht, würde ich dich bitten mir alle Informationen zu kommen zu lassen. Wenn Taos wirklich recht hat mit seiner Behauptung, dass sie stärker wird ohne was zu tun, dann wäre sie irgendwann doch eine Gefahr für alle.“

„Ich kann Lysa eine Identifizierungsbrille überlassen, denn sie dürfte schneller mit dir in Kontakt kommen und die Daten weiterreichen können.“

„Hmm, machen wir das so. Scheinbar bist du selber ein bisschen beschäftigt hm?“ grinste Layla.

„Es geht. Ich warte nur noch auf meine Dämonen sowie Eleanor, dann widme ich mich der Verteidigung der Stadt zu. Danach… sollte ich wieder meinem gewohntem Leben nachgehen können.“

„Meine Bitte mit dem Herrscher der Menschen zu sprechen wird sich ebenfalls ein bisschen ziehen. Vermutlich hast du auch schon mitbekommen, dass die Elfen einen Krieg untereinander begonnen haben oder?“

„Ja… wegen einem liebenswürdigem Baum, den ich abholzen lassen würde. Aber wenn ein Glaube im Spiel ist, wird es gefährlich.“ schüttelt Sina den Kopf.

„Tja… dann wundert man sich, dass wir Vampire und Dämonen höhere Ziele haben oder?“

„Du sagst es… Was mir gerade einfällt, einer deiner Hobby´s ist ja mehr oder weniger Wissenschaft oder?“

„Das ist richtig. Alles was neu ist, bekommt sofort meine Aufmerksamkeit und wenn ich sogar in der Nähe bin… sollte er beten, dass er die Begegnung überlebt.“

„Ah, ok. Was ich von dir wissen will ist folgendes…“ Sina erzählte Layla über die Tochter Fae von Acula und wie sie gestorben ist. Dabei ließ sie nicht unerwähnt, dass Lisa ihren Tod sehr komisch findet.

„Das wäre das erste Mal, dass ich höre, dass ein geborener Vampir auf diese Art und Weise stirbt, selbst wo sie ein Meister der Blutmagie ist. Das Schloss dürfte vermutlich nicht mehr greifbar sein, außerdem ist zu viel Zeit vergangen, um… den Rest von Fae untersuchen zu lassen.“

„Nun… du kannst dir denken, wo mein Problem ist, wenn… diese Fae irgendwie am Leben sein sollte? Tio und Mio meinten, das wäre jetzt eh egal, aber denke, dass sollte man mit dir besprechen.“

„Und das ist auch richtig so. Sollte diese Fae tatsächlich noch am Leben sein, gehört der Anspruch deines Clans definitiv bei ihr. Doch das müsste sie dann mit einem Duell mit dir klären, weil wir dich als Clanführer anerkannt haben sowie dein Schwur mir gegenüber.

Dummerweise wüsste ich jetzt nicht, wo man sie überhaupt suchen soll, wenn wir nicht mal wissen, ob sie wirklich noch lebt oder doch tot ist. Ich kann dich daher beruhigen, dass sich nichts ändern wird.

Meine… ich habe deinen Kampf gegen Rokea gesehen und Fae wurde von der damaligen schwachen Elfe besiegt. Eher wird sie vermutlich ihre Freiheit genießen.“

„Oder sie gründet ihren eigenen Clan, was wir nicht ausschließen dürfen.“

„Das wäre… auch eine Möglichkeit, dir MIR nicht unbedingt gefällt. Sie liegt dann nicht in meinen Kontrollbereich, vor allem schert sich Fae so überhaupt nicht um die alten Regeln der Vampire. Scheinbar war Acula damals sehr vernünftig gewesen, sie… mit ihrer Armee voller Blutgolems aufzuhalten.“

„Muss ja heiß hergegangen sein, nur… wenn sie so eine Armee erschaffen konnte, dann wundert es mich ein bisschen… dass sie gegen Neia verloren hat.“

„Wenn man es nüchtern betrachtet, muss ich dir recht geben. Doch ich habe nicht die Zeit noch das freie Personal, um dieses Problem anzugehen. Dafür muss ich wirklich eher Taos an der kurzen Leine halten.“

„Scheinbar macht der Stinkstiefel nur Probleme, na ja… Wir kennen beide die nötigen Mittel, um ein Problem auch dauerhaft zum Schweigen zu bekommen.“

„Tja… dann soll er Sandor den Clan überlassen und dann ist das Chaos erst recht da. Taos hatte schon recht gehabt, dass bei ihm die verdorbensten, schlimmsten und ähnliche Vampire existieren. Sie werden vermutlich nie in einer Stadt offen leben können, ohne einen Mord zu begehen.“

„Auch… da kennen wir das Mittel der Problemlösung, aber gut dass ich das Problem nicht lösen musst.“ lächelte Sina sehr provokant.

„Hrm… vermutlich lösen die Dämonen alle diese Probleme auf ihre Art und Weise.“ schmunzelt die Vampirkönigin Layla.

„Wenn du einen besseren Vorschlag hast, höre ich ihn mir gerne an.“

„Du weißt genau, dass es den nicht gibt…“

„Eben.“

Kapitel 479

Ich bin wiedergeboren und lauter Katzenprobleme?

Sina saß im Wohnzimmer, während die Ninjakatzen stur stehen bleiben. Lara stand mit ein bisschen Abstand von dem Zimmer, während Suki neben Neria stand.

„Erst mal ein hallo an euch drei. Kaum seid ihr da, gibt es wieder Krach. Dachte euer Markenzeichen wäre so leise wie möglich zu sein?“ grinste Sina über die Ironie. „Egal, lasst mich euch die Frage stellen… was hattet ihr mit Neria vorgehabt?“

„Wir wollten sie von… den anderen Vampiren wegnehmen. Wir haben die Stadt ein paar Tage beobachtet und festgestellt, das überall nur Vampire rumlaufen. Sie… leben hier ohne Scheu und können sich sogar mit… den Bewohner unterhalten?“ erklärte Cixo, weil die anderen den Mund nicht auf bekamen.

„Jedenfalls haben wir dann Neria entdeckt, da konnten sich meine Freunde hier nicht mehr zurückhalten. Ich… vermute, ihr Plan war es, Neria so leise wie möglich aus der Stadt zu bringen, wenn da… nicht zufälligerweise Lara dazwischen kam.“

„Hättet ihr ein paar Tage länger beobachtet, dann wüsstet ihr, dass ich einen gewissen Zeitplan mit Neria verbringe.“ merkte Lara an. „Mein Kind kommt langsam in ihr Endstadium, da wollten wir gemeinsam die wichtigsten Schritte des Bluttrinkens verinnerlichen.

Ist nämlich eine schöne Sauerei wenn man in die Kehle beißt und etwas… wichtiges zerstört wird. Könnte viel Blut spritzen oder Neria vergisst sich und zerreißt direkt die Kehle des Opfers.“

„Wie hast du es eigentlich geplant? Willst du sie wirklich einem… Spender vorsetzen?“ wundert sich Suki ein bisschen, aber Lara schüttelt den Kopf.

„Nein, wenn dann hätte ich ihr eine Flasche mit Blut gegeben. Bisher… hat Neria mir nur nicht gesagt, von welchem Typ von Person das Blut sein soll. Ich will ja nicht, dass sie irgendwann auf alte hässliche Kerle steht, ihr versteht?“

„Was hat… das Blut damit zu tun?“ hakte Sumi nach. „Das erste Blut ist ausschlaggebend, welches Blut sie dann in der Zukunft vorziehen. Dies kann soweit führen, dass man sich auch in diese Art von Personen verliebt.

Lara zum Beispiel war einst eine beschworene Heldin und stand mehr auf Kerle. Aufgrund gewisser Umstände bekam sie das Blut von einer jungen Frau, was dazu führte, dass sie nun eine Beziehung mit einer Vampirin führt.“ klärte Sina auf.

„Wäre schön… wenn man meine Geschichte nicht so breit auslegen würde.“ meinte Lara nur trocken. „Ich hatte damals keine Wahl gehabt. Dies will ich aber Neria nicht zumuten, daher sollte sie sich schon Gedanken darüber machen.“

„Nun, was hättet ihr mit Neria denn gemacht, wenn ihr aus der Stadt raus gekommen wärt? Abgesehen, dass meine Vampire sich direkt auf die Suche nach ihr gemacht hätten, ist Neria in diesem Zustand… nicht unbedingt sicher bei euch.“ widmet Sina sich wieder den Katzen zu.

„Wir wollten mit ihr die Welt bereisen. Immerhin haben wir dank Suki alle Freiheiten der Welt oder?“ grinste Cixo. Scheinbar sieht es nur sie positiv, dass sie den Status als Ungesehene verloren hat. Hiro und Sumi teilten scheinbar nicht unbedingt diese Meinung.

„Hmm… das kann Neria machen, aber erst wenn wir sicher gehen können, dass sie sich als Vampir unter Kontrolle hat. Wir Clan´s… haben wir diese Regel, dass wir uns um unseren Nachwuchs zu kümmern haben?“ schaute Sina direkt Lara an.

„Nein… nicht wirklich. Es gab in der Vergangenheit Vorfälle, wo man einen frischen Vampir in ein Dorf geschickt hat und der seinem roten Hunger erlag. Es gab einige Vampire, die haben sich daraus einen Spaß gemacht.“ schüttelt Lara den Kopf.

„Ok, die anderen vielleicht nicht, aber wir kümmern uns um den Nachwuchs. Bei Neria wisst ihr alle warum ich damals den Schritt gegangen bin. Nun habe ich sie ganz offiziell in meinem Clan aufgenommen und sie lebt mit den anderen Vampiren.

Ich habe nur aus der Entfernung gesehen, dass sie nicht… unbedingt begeistert war euch zu sehen oder zu begleiten.“ bekam Neria den Augenkontakt von Sina.

„Das… stimmt nur bedingt. Ich war froh, dass man mich akzeptiert wie ich bin, aber… jeder meiner neuen Freunde sagte mir, als frischer Vampir ist es sehr gefährlich in die Stadt zu gehen. Wenn dann nur unter Begleitung mit jemanden, denn…

Die Gier nach Blut ist am Anfang sehr stark und man kann schnell außer Kontrolle geraten. Ich wechsele nur in eine andere Rasse, aber mein Status bleibt der gleiche. Selbst jetzt bin ich für die meisten Bewohner sehr stark, wenn ich durchdrehe…

Hier in diesem Viertel haben sie mir gesagt, kann ich überall gehen. Alles gehört Lady Sina und kann mich bedenkenlos umsehen oder so. Es tut mir leid das zu sagen, aber… Neria ist an dem Tag tatsächlich gestorben, wo ich gebissen wurde.“ schaute Neria traurig ihre alten Freunde an.

„Es freute mich, dass ihr mit mir reisen wolltet, aber… nicht in meiner Verwandlung oder danach. Vielleicht… mache ich es mir ein bisschen einfach, aber es lebt sich hier wirklich sehr gut. Keine Traditionen oder Befehle umsetzen, sondern nur an wenige Regeln des Clan´s halten.

Ich habe irgendwie… nun mehr Freiheit bekommen, doch… weiß ich noch nicht so genau, was ich damit machen soll. Deswegen lerne ich von meiner Meisterin soviel wie möglich, damit ich die ersten Schritte als Vampir richtig mache.“

„Tja… was machen wir nun Hiro und Sumi? Das wäre im Grunde eine wandelnde Bombe, die wir mitnehmen würden, die auch nicht unbedingt mitkommen will.“ schaute Cixo ihre Begleiter an.

„ … Wie lange wird es dauern, bis Neria selbstständig leben darf?“ fragte Hiro auf einmal. „So wie ich es immer heraushöre, braucht sie nur eine bestimmte Zeit, bis sie den Anfang überstanden hat.“

„Was hast du vor Hiro?“ wundert sich Sumi. „Du hast doch gehört, was Lady Sina gesagt hat oder? Sie selber hat kein Problem, wenn Neria mit uns reist, nur wenn… keine Ahnung, ihre Ausbildung durch ist.“ erklärte Hiro und ein Hoffnungsschimmer sah man in den Augen von Sumi.

Sina schaute Lara an, die nicht unbedingt begeistert wirkte. „Geht von mindesten mehreren Jahrzehnten aus. Wir Vampire haben ein ganz anderes Zeitgefühl als ihr. Auch das wird Neria noch lernen dürfen.

Während sie nun den Körper einer jugendlichen Katzenfrau hat, wird alles um sie herum altern. Ihr werdet größer, stärker und was auch immer. Dann aber… wird es passieren, wo kein erschaffener Vampir herumkommen wird.

Alte Freunde fangen an zu sterben. Wenn sie kein Dämon, Vampir oder ähnliches mit einer unendlichen Lebensdauer haben, werden sie alle sterben. Das geht sehr an die Psyche, ich selber weiß wovon ich spreche.

Ich mag vielleicht von allen am Anfang getrennt worden sein, aber in meiner wenigen Freiheit habe ich mich immer für meine alten Weggefährten interessiert… und mich auch von ihnen am Grabmal verabschiedet.

Himmel, einer meiner Gefährten war sogar vier Jahre jünger gewesen und ist als Oma dann gestorben. Dann kamen halt irgendwann die Gedanken, dass man keine Freundschaften mehr schließen sollte. Familie? War für mich damals sowieso nicht möglich gewesen unter meinen damaligen Meister.“

„Hmm… und wenn wir hier leben dürfen? Wenn Neria so oder so die Erfahrung damit machen wird, dann können wir es ihr zumindest erträglicher machen. Erinnerungen sammeln, wo sie dann irgendwann in der Zukunft gerne zurückblickt.“ fragte Cixo.

„Das… wollt ihr? Ihr wollt… mehrere Jahre in der Stadt leben wegen mir?“ stotterte Neria, der Tränen in den Augen standen. Cixo schaute Hiro und Sumi an. „Also ich würde es schon machen, wie sieht es denn… bei euch aus?“

Hiro und Sumi wirkten sehr nachdenklich, als Sumi die Antwort gab: „Nun… vielleicht werde ich mich an den Gedanken gewöhnen müssen… dass ich in einer Stadt lebe? Sonst waren wir ja immer im tiefsten Dschungel unter uns gewesen.“

Nun schauten mehr oder weniger alle Hiro an, die auf den Boden starrte. Sina hatte ein Pokerface, aber Suki sah es ihr an, dass die Zahnräder auf Hochtouren arbeiteten. Auf einmal stellte sich Hiro vor Sina hin.

„Lady Sina, was müsste ich tun, damit ich ebenfalls ein Vampir werde?“ fragte Hiro auf einmal. Die Stille, man hätte glatt eine fallende Nadel gehört.

„Erm… habe ich das richtig gehört? Du fragst, ob du ein Vampir werden kannst?“ hakte Sumi direkt nach. „Warum… gehst du so einen Schritt?!“

„Weil ich Neria bestimmt nicht alleine lassen werde in der Zukunft! Erinnerungen sammeln? Ok, aber glaubt mir, dass es besser ist, wenn sie trotzdem jemanden kennen sollte, der immer noch am Leben ist.“ drehte Hiro sich um.

„Du hast wirklich wundervolle Freunde.“ flüstert Suki ins Ohr von Neria. „Scheinbar sind sie sogar gewillt, sich selbst zu opfern. Frage mich… wenn ich damals noch im Clan gewesen wäre, ob wir dann auch alle eine tiefe Freundschaft hätten.“

Neria schaute auf den Boden, weil sie ihre Tränen verstecken will, aber sie konnte nicht verhindern, dass man sie deutlich schluchzten hört.

„Ist… das wirklich so, dass du Neria aus reiner Freundschaft folgst oder steckt dahinter noch ein bisschen mehr?“ kam die Frage von Sina, die mit diesem Schritt jetzt nicht gerechnet hat. Ihr Plan war es gewesen, sie irgendwie unter ihre Kontrolle zu bekommen, aber so?

„Ihr denkt zu weit voraus Lady Sina. Ich liebe Neria, aber höchsten als eine Schwester. Sie hatte es nie einfach in ihrer Familie gehabt, vor allem weil ihr Großvater auch der Älteste in unserem Clan war.

Stets musste sie sich immer bei ihrer Familie beweisen unter schwierigsten Auflagen. Ich will jetzt nicht sagen, dass wir aus Mitleid mit ihr befreundet sind, sondern wir sind wirklich gute Freunde. Wir haben gemeinsam trainiert, hatten unsere Streitigkeiten gehabt, das eine oder andere Abenteuer erlebt.

Doch als Ungesehene… war sie leider zu schwach gewesen, beziehungsweise hatte sie nie die Chance bekommen von Satu, sich zu beweisen. Vermutlich hätte Satu sie einer Prüfung unterzogen, aber… wenn ich vermuten dürfte, wollte er ihr eine Blamage ersparen.“ sagte Hiro noch.

„Nun… du kannst von mir aus ein Vampir werden, aber ich möchte lieber viele kleine Katzenbaby´s haben und alt werden.“ grinste Cixo. „Vor allem kann ich dann mit Gewissheit sagen, dass Neria dann nicht alleine ist.“

„Tut… mir leid, aber ich möchte lieber das sein, was ich bin.“ schüttelt Sumi seinen Kopf. „Für unsere Freundschaft bin bereit, einiges zu machen, aber ich kann nicht meine eigenen Werte verraten.“

„Hmm, du willst also ein Vampir werden, damit du mit Neria leben kannst.“ nickte Sina langsam. „Dann ist dir aber auch bewusst, dass du dann in meinem Clan aufgenommen werden wirst, eine Ausbildung zum Vampir wie Neria sie bekommen hat und musst mir die Loyalität schwören.

Dabei bekommst du die Regeln aufgesagt und wirst damit leben müssen, dass du Befehle von mir umsetzen musst. Nebenbei erwähne ich es jetzt schon mal, aber es werden keine tödlichen Kämpfe innerhalb meines Clan´s geführt, wenn du dich mit Lara in der Wolle hast. Ihr könnt euch nach Herzenslust duellieren, aber das war es auch schon…“

„Also nichts anderes als wie es in meinem aktuellen Clan der Fall ist.“ meinte Hiro nur, wundert sich aber, dass Lara nur am Grinsen war.

„Bist du wirklich sicher… dass du ein Vampir werden willst? Wenn du einmal den Schritt vollzogen hast, wirst du ebenfalls vom Clan ausgeschlossen und…“ fragte Sumi nochmal nach und Hiro nickte. „Ja, dann werde ich halt meine wunderschöne kleinbrüstige Freundin fürs Leben sehen, aber ich habe so wie du und Cixo ebenfalls schlimmeres erlebt.“

Lara fiel der Mund runter, als Hiro ihren Schwur umgangen hat und sich eine Zornesader auf der Stirn bildete. „Besser ist es, dass ich nicht ihr Meister werde. Könnte vermutlich aus Versehen zu tief beißen.“

„Hmm… an dich dachte ich auch nicht. Ich bin der Meinung, jeder Vampir sollte einen Schützling bekommen. Bei so vielen Neulingen kann dieser Vampir etwas überfordert werden, meine ich… Wir haben nicht das System von Acula, dass man sie den Trainern gibt oder?“ grinste Sina.

„Wen soll ich denn holen?“ fragte Lara. „Nicht Ivy oder Jevera, sie brauche ich noch für meine Spezialmission. Edwin hat selber genug zu tun, wenn es geht, bring mir einen von den anderen Frauen.“

„Hm… Simone wäre was für das Großmaul Hiro. Sie hat auch die nötige Geduld, dieser blöden Kuh notfalls auch Manieren beizubringen. Zwar nicht durch Stärke, dafür gibt es genug andere Methoden.“ schlug Lara vor. Hiro kniff leicht ihre Augen zusammen, wie sie von ihrer Rivalen beleidigt wurde.

„Bevor du sie holst… Wie ist deine Entscheidung?“ schaute Sina auf die Katzenfrau vor ihr an. Hiro warf Lara noch ein paar Blitze zu, dann kniete sie sich vor die Dämonin.

„Mein Name ist Hiro. Früher gebunden an meinen alten Clan, schwöre ich meine Loyalität dem neuen Clan von Lady Sina. Ich werde eure Regeln akzeptieren und Befehle ohne Widerworte umsetzen.“

„Wunderschön aufgesagt, dann kannst du Simone holen, damit wir den Prozess starten können.“ lächelte Sina zufrieden. „Und ich… werde eben was holen.“ Während Lara die Vampirin holte, kam Sina mit einem Ordner zurück.

„Abgesehen davon, dass Hiro als neues Mitglied hier eine Schlafmöglichkeit bekommen würde, schlage ich für euch drei was besseres vor.“

Cixo, Sumi und Hiro schauten sie an. „Ihr bekommt eines meiner Häuser wo drei Leute schlafen können. Der Deal wäre, ihr zahlt eine annehmbare Miete und könnt dafür in meinen Viertel Spaß haben wie ihr lustig seid.

Das heißt, ihr müsst nicht extra suchen und habt direkt ein Haus. Zugleich seht ihr immer Neria und… könnt euer Ding machen. Wenn Lara das OK gibt, kann Neria mit euch trainieren oder ähnliches.

Aufgrund das ihr in meinen Viertel lebt, genießt ihr auch gewissermaßen einen Schutz durch meine Hand. Solltet… ihr irgendwelche Aufträge eurer Tätigkeiten nachgegangen sein, dürften die Wachen oder wer auch immer zuständig ist, schwerlich an euch herankommen, wenn sie dafür an mich heran müssen.

Dafür kann es mal vielleicht sein, dass ich euch um den einen oder anderen Auftrag bitten müsste, ihn für mich umzusetzen. Ihr seid vermutlich die besten Auftragskiller in der Stadt und es wäre ja dumm, wenn man eure Berufung ignorieren würde.“

„Nun… das klingt ziemlich verlockend oder?“ schaute Cixo nur Sumi an. „Hiro hätte so oder so ihren Platz bekommen, damit würden wir uns viel Zeit ersparen und die paar Aufträge von Lady Sina wären ja für uns kein Problem.“

„Stimmt… zumal wir dann auch Neria sehen können.“ nickte Sumi langsam. „Hoffentlich sind die Aufträge nicht zu übertrieben wie die letzten…“

„Wie waren denn die letzten?“ fragte Suki neugierig. „Wir mussten uns zwei Tage in einem Schrank verstecken, bis unser Ziel endlich aus dieser dämlichen Schutzkammer herauskam. Vielleicht fehlt mir einfach nur die nötige Geduld.“ erklärte der Katzenmann.

„Dabei sollte es dann auch noch aussehen wie ein Unfall. Du liebe Güte, das war mal eine Arbeit. Jeder wusste genau, dass unser Ziel von vielen Auftragskillern gejagt wird.“ seufzte Cixo.

„Denke… das meine Ziele sich jetzt nicht so unbedingt in Schutzkammern verstecken. Zumindest habe ich noch keine Ziele und die meisten meiner Probleme wissen, was auf sie zukommt, wenn ich sauer auf sie werde.“ holte Sina einen Schlüssel raus.

„Suki, könntest du es übernehmen? Ich hoffe das ist das richtige Haus wo Neria in der Nähe ist.“ hielt Sina dabei die Adresse hoch. Suki nahm den Schüssel an sich und überprüfte die Adresse. „Das ist richtig Mutter. Damit können sie sich oft genug sehen.“

„Wunderbar. Es freut mich ungemein einen weiteren talentierten Vampir in meinem Clan aufzunehmen. Dir sind die Risiken bekannt, also werde ich nicht weiter auf dich einreden Hiro.“ nickte die Dämonin Hiro zu.

„Natürlich Lady Sina. Mit meinen Schwur habe ich endgültig meinen Clan… verlassen. Einzig meine Schwester wird diesen Schritt nicht verstehen können, aber ansonsten bindet mich an meinen Clan… nichts mehr.

Ich bin keine Ungesehene mehr, was einem Clan Rausschmiss eigentlich am nächsten kommt. Dann kann ich auch meine Freizeit mit Neria verbringen.“

Neria umarmte nun Hiro, man hörte sie regelrecht schluchzten. „Danke… Irgendwo… hatte ich auch Angst… vor dem Alleinsein gehabt…“ Hiro umarmte sie ebenfalls. „Keine Sorge, dafür sind wir nun da und… wenn der Zeitpunkt gekommen ist, werden wir alle gemeinsam dann die Welt sehen.“

Dann kam Lara mit einer Vampirin zurück. Sie hatte sehr langes weißes Haar, dass zu einem Zopf geflochten war, dazu trug sie die Kleidung einer Rezeptionistin aus der Abenteuergilde.

„Darf ich vorstellen, dass ist Simone. Sie kann nur kurz hier sein, weil sie eigentlich noch auf der Arbeit ist.“ stellte Lara die Frau vor. Sie verbeugte sich vor allen und widmet sich Sina zu. „Lady Sina, ich habe von Lara die Aussage bekommen, dass ich jemanden zu einem Vampir machen soll?“

„Das ist richtig Simone. Lara meinte, du wärst die richtige Person um die entzückende Katzendame Hiro zu verwandeln.“ nickte Sina.

„Lara… hatte bisher kein all… zu gutes Wort über sie fallen lassen. Gibt es nicht… Probleme innerhalb des Clans?“ gab Simone ihre Bedenken kund.

„Ich bin mir nicht sicher… was genau Lara alles gesagt hat, aber das ist mehr ihr persönliches Problem, daher brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Einzig in der Ausbildung mit Hiro wirst du vielleicht eine gewisse Strenge zeigen müssen.“ beruhigte Sina sie.

Hiro löste sich von Neria und stellte sich vor Simone. „Mein Name ist Hiro. Ich… denke, dass ich deine Schülerin, dein Kind oder wie ihr diese Bindung immer genau benennt.“

„Hmm…“ ging Simone um Hiro herum und begutachtet sie von allen Seiten. „Ihr habt einen sehr starken Körper… Vermutlich seid ihr auch stärker als ich, trotzdem bist du gewillt meinen Anweisungen zu folgen?

Bedenke… dass ich einen anderen Lernstil habe als Lara mit Neria. Sie geht eher einfühlsam bei der Erziehung vor, während ich mehr auf Disziplin setze. Dabei kann… es auch mal vorkommen, dass ich dich erniedrigen werde, damit du Demut lernst.

Vampire, vor allem frische Vampire, können sich ziemlich schnell vergessen, wenn sie die vielen Möglichkeiten eines Vampirs erkennen. Ich habe das oft… genug gesehen, wenn mein alter Meister Opfer entdeckt hat, die ein schwarzes Herz hatten.“ erklärte Simone mit einer sehr ruhigen Stimme.

„Komisch das Simone mir nie aufgefallen ist.“ wundert sich Sina in Gedanken. „Vielleicht sollte ich mal alle Vampire genauer kennenlernen.“

„Damit habe ich kein Problem. In meinem alten Clan herrschte sowieso Zucht und Ordnung, wäre für mich jetzt nichts neues.“ meinte Hiro.

„Nun denn… dann habe ich eigentlich alles gesagt. Die Frage ist nur… wie schnell soll denn die Verwandlung stattfinden?“ schaute Simone ihre Clanführerin an.

„Das überlasse ich dir wie es am besten mit deinem Lernstil passt. Wenn du der Meinung bist, sie direkt in einen Vampir zu verwandeln, kannst du es machen, doch dann dürfte es stressiger für dich werden oder?“

„Hm… ihr seid wirklich eine gütige Clanführerin. Nun mein Kind, ich denke, dass zwei Wochen ausreichen für dich. Immerhin zeigst du den Willen zu lernen oder?“ stand Simone hinter Hiro und machte den Hals frei.

„Ich… richte mich nach ihnen. Dann dürfte ich mich ja zeitnah mit Neria in einen Vampir verwandeln… AH!“ wollte Hiro was sagen, aber da hat Simone ohne Ankündigung zugebissen. Man hörte noch kurz, wie sie ein bisschen Blut saugte, dann beendete sie den Prozess.

„Damit… bist du nun mein Kind. Wenn ich dir den Rat geben darf… mach dir nicht zu viele Gedanken. Der Prozess geht langsam, aber stetig vonstatten. Du wärst nun mein erstes Kind, im Grunde meine Tochter. Ich werde dich bis zum vollständigen Vampir begleiten und jeden Schritt erklären.

Doch befehle ich dir jetzt, dass es dir verboten ist das Viertel zu verlassen. Ich möchte nicht, dass du auf einmal Durst nach Blut entwickelst und keiner ist in deiner Nähe. Höchsten wenn ich dich begleite, damit ich sehen kann, wie du dich unter Kontrolle hast.“ schmierte Simone eine Substanz an die Löcher am Hals.

„N… natürlich.“ nickte Hiro, die jetzt ihren Schritt verarbeiten musste. „Danke… das sie auf mich aufpassen…“

„Keine Ursache. Vermutlich wirst du in einem der Häuser…“ Sina nickte Simone schon zu. „schlafen, lass uns das heute Abend in Ruhe besprechen. Bis dahin hat sich dein Herz etwas beruhigt. Lady Sina, verehrte Gäste und Freunde, ich muss mich leider entschuldigen. Die Gilde ist in vielen Dingen großzügig, doch möchte ich nicht… negativ auffallen.“

„Du hast alles gesagt und getan, du kannst ruhig gehen.“ lächelte Sina und Simone verbeugte sich noch, bevor sie verschwand.

„War ich es jetzt oder wirkte Simone wie eine Mutter?“ musste Sina die Frage an Lara stellen. „Sie war eine Mutter und durfte… das schlimmste von allen erfahren. Simone war bereit gewesen, sich selber umzubringen, sogar mit dem roten Hunger, als man ihre beiden Söhne als Blutopfer gebracht hat.

Belassen wir es bei der Sache… dass Simone sich am meisten hasst. Es kommt nicht selten vor, dass sie einfach aus dem Nichts laut aufschreit, weil diese Erinnerung sie quält. Sie hatte… die Gedanken, sich das Leben zu nehmen, aber eher will sie mit der Qual leben, dass sie als Strafe auf sich selber gelegt hat.“ erklärte Lara sehr traurig das Schicksal von Simone.

„Und… dann ist sie genau die richtige für Hiro?“ wundert sich Cixo bei der Erklärung und Lara wiegelt den Kopf. „Nüchtern betrachtet nicht, aber mein Gedanke war… wenn sie ein… neues Kind hat, dass recht lebhaft ist wie Hiro, dass sie von ihrer Qual etwas gelöst wird. Selbst du wirst sie nicht von ihrer Qual lösen können Sina, denn dazu müsste sie sich selbst verzeihen, was sie durch einen Schwur aber verhindert.“

„Hrm… dann hoffe ich mal, dass deine Idee ihr ein bisschen Frieden für die Seele bringt. Damit hast du auch… direkt eine Verantwortung über deine Herrin Hiro.“ verstand Sina den Gedanken von Lara.

Hiro rieb sich am Hals und nickte langsam. „Ja… ich… werde auf die Gefühle meiner Herrin achten. Nun… damit ist Neria nicht mehr alleine oder?“ grinste Hiro ihre Freundin an.

„Bevor wir es vergessen, aber sollte Sina was passieren, werde ich die nächste Clanführerin. Bete also jeden Tag zu dem dunklen Gott, dass Sina nie was passieren wird. Mir gefällt irgendwie… die Vorstellung, dass du jeden Tag die Straße in unserem Viertel fegst.“ bekam Lara ein ganz breites Grinsen.

Hiro schaute schockiert Sina an die wiederum laut seufzte. „Himmel… darauf hast du nur gewartet oder Lara?“

„Und ich habe mit Genuss gewartet, dies zu sagen.“

Kapitel 478

Ich bin wiedergeboren und ein kleines Katzenproblem?

„Ich bin mir nicht sicher… auf dieser oder diese Seite der Ring?“ schaute Renee sich in dem Handspiegel an, während Sina die Illusionen aufrecht hielt.

„Schön zu wissen, welchen Ehrgeiz du für die Piercings hast.“ hob Sina nur eine Augenbraue hoch. Renee sowie ihre kleiner Schwester haben sich direkt am gleichen Tag als Abenteurer angemeldet und am nächsten Morgen einen Auftrag erfüllt.

Da war Sina noch nicht richtig wach gewesen, als Renee an der Tür klopfte mit einer Abenteurerkarte sowie einer Kopie des erfüllten Auftrages.

„Sie könnte es ja in der Mitte machen.“ grinste Zada. „So wie die Bullen auf dem Feld, wo man es mit seinem Seil verbindet.“ „Ein sehr interessantes Bild.“ schmunzelt Viktoria.

„Denkt nicht mal daran…“ knurrte Renee. Sina hielt einen Ring mit einem Totenschädel darauf und grübelte, ob man nicht vielleicht überlegen sollte, richtige Piercings bauen zu lassen. „Ich warne dich jetzt schon mal, aber ich werde ein bisschen mit deiner Regeneration spielen müssen.

Ohrringe haben ja gewisse Möglichkeiten, wie man sie ins Ohrloch bekommt oder so, aber ein Ring, da muss ich einen tiefen Schnitt ansetzen und warten, bis er von selber schließt.“ erklärte Sina.

„Ich vertraue ihnen. Hmm… ich nehme die andere Seite, weil ich mich im Spiegel meistens so anschaue.“ zeigte Renee die linke Nasenflügelseite. Bevor Renee noch irgendetwas sagen konnte, war er dran.

„Huh? Ah!“ wollte Renee die Wunde anfassen, aber Sina hindert sie daran. „Was? Das muss schnell gehen, was hast du denn gedacht? Lass die Wunde heilen, dann werde ich den Ring kurz erhitzen, damit du den Totenschädel deinem Wunsch entsprechend drehen kannst.“

Trotzdem konnte Renee es nicht sein lassen und schaute in den Spiegel. „Wie cool… Das wäre der erste Schritt, um gegen Vater klar eine Linie zu ziehen.“ strahlte die Vampirin.

„Oh ja, ich überlege mir, ob ich ein paar Sanduhren kaufe, nur um festzustellen, wie schnell Vater dann hier ist.“ hing eine Seite des Mundwinkels nach unten von Viktoria. Nun erhitzte Sina den Ring, wo Renee kurz ihr Gesicht verzog, dann war die Behandlung vorbei.

„Gratulation, damit bist du die zweite Vampirin, die so was trägt.“ klopfte Sina ihr auf die Schulter. „Nun möchte ich mal eben eure Werte anschauen…“ setzte die Dämonin ihre Identifizierungsbrille auf.

Sie nahm sich die Zeit für Renee, Viktoria und auch Zada einmal anzuschauen und musste dann den Kopf schütteln. „Renee… wie… hast du das denn geschafft? Deine Schwester ist Doppel so stark, selbst ihre Blutmagie hat zwei Level mehr als du.“

„Mein Zimmer nicht verlassen oder anderen Tätigkeiten nachgegangen, wenn Vater nicht selber… über mich gewacht hat?“ grinste Renee schief. „Das ist nicht… worauf man Stolz sein sollte und du weißt das.“ merkte Viktoria es an.

„Wegen der Blutmagie… warten wir noch ein bisschen, dann kann Neia direkt mit einsteigen. Wisst ihr was… ihr beide habt meine kreative Ader wieder zum brennen gebracht. Ich werde bei meinen Freund in der Stadtschmiede Piercings anfertigen lassen, damit man mehr Auswahl hat.

Dann gibt es auch vernünftige Bauchnabelpiercings, statt das dort ein Ring oder Ohrring hängt. Wenn ihr ein paar Vorstellungen habt, zeichnet sie mir und ich schaue, ob sich da was machen lässt.“ schaute Sina die Vampire an.

„Lady Sina… nur rein interessehalber, aber was genau sind Intimpiercings?“ fragte Viktoria auf einmal und Zada wurde sehr hellhörig.

„Öh… An den Nippeln der Brust kann man Piercings ansetzen und… bei uns Frauen kann man am Geschlechtsteil ebenfalls Piercings ansetzen, aber nein. Ich selber würde mir daran keine setzen und habe auch keine Erfahrung, wie man es wo ansetzen kann.“ wurde Sina ein bisschen rot am Gesicht.

„Oh… OH!“ verstanden Viktoria ebenfalls und wurde rot. Zada dagegen… wirkte interessiert. „Vergiss es Zada und versuch es nicht mal selber.“ warnte Sina sie.

„Natürlich, meine… Vorstellungskraft hat mich nur übermannt. Lara… erzählte mir auch was von einem Zungenpiercing. Wundere, mich dass ihr das nicht auch macht.“

„Hmm… weil das mit Ringen nicht schön ist. Eher müsste es so aussehen. Illusion: Zungenpiercing.“ streckte Sina die Zunge raus. Sofort starten sechs Augen darauf und Sina ahnte schon, welche Anfragen demnächst kommen.

„Für Renee und Viktoria gibt es die nur, wenn das Training erhebliche Fortschritte mit Blutmagie zeigt. Doch wie gesagt, dafür müssen die richtigen Piercings da sein.“ zog die Dämonin wieder die Zunge zurück in den Mund.

„Und… für mich?“ fragte Zada ganz neugierig. „Nur wenn Lara auch ein Piercing akzeptiert.“ lächelte Sina, denn so einfach wollte sie es Zada auch nicht machen.

„Eh… das ist jetzt gemein. Du weißt genau, dass man sehr lange auf Lara einreden muss.“ merkte Zada sofort an. „Eben deswegen. Ich will doch nicht die Blicke der anderen beiden hier spüren.“ lächelte Sina wissend.

„Hm… trotz das wir nicht in eurem Clan sind… wollt ihr für alle Fair bleiben? Denke… ich habe schon gesagt, dass ihr eine sehr merkwürdige Clanführerin seid.“ meinte Viktoria.

„Betrachte es einfach mal als Kompliment, nun zu eurem Training selber. Renee… du musst tatsächlich einiges tun, damit ihr beide gleich stark werdet, da führt kein Weg vorbei.“ schaute Sina speziell die genannte Vampirin an, die ihren Kopf wegdrehte.

„Hier, das werdet ihr bei euren Aufträgen nun immer tragen. Zwei Gewichte jeweils an den Beinen und Armen. Die kann man individuell schwerer machen. IN eurer Freizeit könnt ihr sie entfernen, aber…

Wenn ihr wirklich so scharf auf die anderen Piercings seid, ist es euch überlassen, wie schnell man die Fortschritte erkennt. Wichtig ist, dass ihr generell Aufträge nehmt, wo man sehr viele Monster in ihren Nestern vorfindet. Dabei ist egal, ob sie für euch noch schwach sind oder nicht.

Es geht darum, dass ihr eure Waffe auf Meisterstufe bekommt, mit den Gewichten, euren Attributen und von den Monstern sehr viele Exp sammelt für euren Level. Die Brille eben war dazu da gewesen, einen Überblick zu haben. Kommt einfach dann in zwei Wochen wieder und dann kann ich beurteilen, ob ihr den Ehrgeiz habt oder nicht.

Hoffe bis dahin hat Neia ein bisschen an ihrer Regeneration gearbeitet, wo du Renee speziell wieder ebenfalls an deiner Blutmagie arbeitest. Ansonsten, falls es Fragen gibt, lest euch einfach die Briefe durch, die ich euch hier gebe. Da steht alles nochmal schriftlich niedergeschrieben.“ drückte Sina die Briefe in die Hand von Viktoria und Renee, samt Gewichten.

„Irgendwie… ist das schon Erpressung. Sie könnten es ja auch selber machen, aber scheinbar haben sie keinen Mut.“ pfiff Zada.

„Denke, so eine dicke Kette mit einer Kugel dran könnte an deiner Zunge sehr interessant aussehen. Würde mich schon erstaunen, wenn du dann anschließend noch reden könntest.“ merkte Sina es an. „Habe nichts gesagt!“ verschwand Zada aus dem Wohnzimmer.

„Nun… glaube, ich werde mal gehen und mir den Brief in Ruhe nochmal anschauen. Ihr wisst wirklich wie man Leute dazu motivieren kann.“ grinste Renee und verabschiedete sich von der Dämonin, wo nur Viktoria übrig blieb.

„Und… was hast du noch auf dem Herzen?“ schaute Sina die Vampirin an. „Lässt… sich wirklich nicht über… ein Nippelpiercing reden?“ fragte Viktoria schon etwas flüsternd.

„Erm… bitte bespreche das mit deiner Mutter. Wenn sie den Schutz von uns wegnimmt, gibt es nur einen heftigen Streit mit deinem Vater. Alleine das Zungenpiercing könnte vielleicht schon knapp sein.“

„Klingt fair, denn es war wirklich ein Schock für mich gewesen, als ich die Ohrfeige bekommen habe.“ grinste Vicky schief.

„Sag… nur rein interessehalber, aber… kann deine Mutter eigentlich kämpfen? Meine… bisher soll sie ja nur in der einen oder anderen Burg festgehalten worden sein.“

„Ähm… es lässt sich nicht abstreiten, dass Mutter keine Kämpferin ist. Doch Vater hat ihr die Blutmagie beigebracht und ist im Laufe der Zeit tatsächlich eine Meisterin der Blutmagie geworden. Also so schwach kann sie dann auch wieder nicht sein, zumindest nicht am Anfang.“

„Verstehe… deswegen stand im Brief, dass Renee mehr an der Blutmagie arbeiten soll, dann ist deine Mutter auch sehr überzeugt in dieser Magieart.“ nickte Sina langsam. Auf einmal stürme Suki rein. „Mutter! Schnell, du musst einen Streit schlichten!“

„WAS genau macht ihr denn hier?!“ knurrte Lara mit ihrem Speer an Hiro´s Hals gerichtet, die wiederum hat ihre Waffe vor Lara´s Hals.

„WONACH sieht es denn hier aus? Wir wollen unsere Freundin Neria mitnehmen!“ knurrte Hiro, während hinter ihr Sumi Neria am Arm packte. Cixo stand ein bisschen abseits und… schien abzuwarten.

„So? Hat Neria es euch nicht gesagt?“ grinste Lara sehr gemein. „Was… gesagt?“ fragte auf einmal Sumi und schaute Neria an, doch sie drehte ihren Kopf beiseite. „Was… haben sie mit dir gemacht?!“

„Hör gefälligst auf mein Kind anzuschreien!“ wurde Lara nun wütender. „Sie gehört niemanden, noch weniger dir!“ kam die Waffe von Hiro näher. „Falls du dich wunderst, aber… ich kann dich immer noch töten! Der Schwur hindert mich ja nur daran, dass ich deine Haare verletzte!“

„Ach nee, erzähl mir was neues! Wenigsten sehe ich einen schönen Knoten an der Zunge!“ kichert Lara voller Schadenfreude, der Vampir ging in ihr durch.

„Neria?! Wieso sagst du kein Wort?“ schüttelt Sumi Neria am Arm. „Schämst du dich so sehr? Das brauchst du nicht, wir akzeptieren was du bist!“

„Was… habt ihr mit Neria gemacht?! Sonst war sie doch nicht auf den Mund gefallen!“ bildeten sich Zornesadern auf dem Gesicht von Hiro.

„Vielleicht… gefällt es ihr bei uns ja und möchte nicht mit euch gehen? Es ist nämlich schwer zu gehen, wenn jeder hier einen sehr freundlich behandelt wie einen Gleichgesinnten.“ beantwortet Lara die Frage mit einen Grinsen.

Der Schock, den man bei Hiro und Sumi sah war für Lara ein Genuss, denn dass Neria es nicht mal abstreitet und weiter den Kopf verdreht, beantwortet schon vieles. „Neria… du brauchst dich nicht zu schämen, aber… vielleicht wäre es fair gegenüber uns zu sagen, was du wirklich möchtest.“ meldete sich nun Cixo, die den Arm von Sumi von Neria wegreißt.

„Man… fühlt sich hier geborgen… Alle Vampire… teilen ein ähnliches Schicksal… wie ich es habe. Meisterin… erkundigt sich immer nach mir und… bald wäre der Zeitpunkt, wo ich… Blut trinken muss.“ murmelt Neria.

„Das… ist nicht dein ernst oder?“ drehte sich Hiro von Lara weg. „Sie müssen dir eine Gehirnwäsche oder so verpasst haben!“ Lara musste ihr Lachen stark zurückhalten.

„Nein… Ich habe einfach nur akzeptiert, was ich werde und das ist nun mal ein Vampir. Lady Sina ist meine Clanführerin, der ich meine Treue geschworen habe. Bitte… geht. Wenn ihr mich gegen meinen Willen hier mitnehmt… bekommt ihr es nur mit meiner Clanführerin und… meinen Freunden zu tun.“ bekam Neria nun doch langsam Mut und schaute Hiro in die Augen.

„Schade… dass ich dein Gesicht nicht sehen kann, aber alleine der Unglaube bei Sumi reicht schon aus.“ kichert Lara, das war dann für Hiro zu viel. Sie schlug sofort mit ihrer Waffe nach dem Gesicht von der Vampirin, als auf einmal Sina die Waffe mit ihrer Hand auffing.

„Na na… du wolltest doch nicht meine kleine Schwester angreifen? Habe ich mich schon gewundert, wann ihr erscheint.“ grinste Sina. Die Ungesehenen rissen ihre Augen auf, dass Sina auf einmal aus dem Nichts erschienen ist.

Neria stellte sich schützend vor Hiro hin. „Es tut mir leid Herrin, dass meine alten Freunde dem Clan solche Probleme machen. Bitte… tut ihnen nichts.“

„Neria?!“ hörte Hiro nicht richtig. „Halt den Mund Hiro! Du weißt nicht, wozu Lady Sina in der Lage ist!“ presste Neria dies raus. „Lass wenigsten mich dieses eine Mal… jemanden beschützen!“

„Aww… wie süß. Wie wäre es… wenn ihr alle eure Gemüter beruhigt und gemeinsam zu mir in die Villa kommt hmm? Denke, wir können dort über alles sprechen.“ bot Sina an. „Dann ist auch Suki da und Lara hält sich ein bisschen im Hintergrund.“

„Besser wir nehmen das Angebot an.“ sage Cixo, denn Sumi hat schon einige Zeit seine Sprache verloren. „Und sollte einer von euch beiden… sich wieder vergessen, werde ich mich nicht einmischen, wenn Lady Sina euch fertig macht. Es gibt Dinge, da sollte man sich seiner eigenen Fähigkeiten sehr bewusst sein.“

Sina ließ die Waffe los und Hiro versteckte sie in ihrer Ausrüstung. „Hrm… ihr wusstet es oder? Dass wir hier her kommen werden!“

„Jaein, denn damals wusste ich nicht, dass Neria schon längst hier war.“ wiegelt Sina den Kopf. „Also war es nicht gelogen damals die Aussage, entweder hier, woanders oder hält sich bedeckt. Dann folgt mir mal…“

Sina ging vor und Lara grinste hämisch Hiro an, dann legte sie eine Hand auf Neria´s Schulter. „Alles in Ordnung? Haben sie dir wehgetan?“

„Nein… ich… war nur überrascht zu erfahren, dass es meinen alten Freunden… so egal war, was ich bin… werde.“ schüttelt Neria den Kopf. „Bitte… sie sind gute Tiermenschen.“

„Keine Sorge, Sina wird ihnen schon nichts antun.“

Kapitel 477

Ich bin wiedergeboren und ein Härtefall?

Die Zeit ging weiter, Sherry hatte die speziellen Klamotten fertig und Sina war mehr als zufrieden, als ihre Agentinnen sie trugen. Die Masken brauchten noch ein paar Feinschliffe laut Zada, aber kann auch notfalls so über gezogen werden.

Aelfric spielte zum ersten Mal Schach gegen Sina und da musste sie feststellen, dass er wirklich ein Denker ist. Die Grundregeln verstand er schnell und konnte dementsprechend seine Züge machen. Irgendwann hat Kyllia beide Spieler gesehen und wollte auch eine Runde gegen den Vampir spielen… was Sina hinterher bereute.

„Das gibt es nicht?! Wie kann ein Anfänger, der es heute zum ersten Mal spielt, mich, die dass nun über 100Jahre spielt, auf einmal schlagen?!“ weigerte Kyllia ihre Niederlagen.

„Erm… Miss Kyllia? Beim ersten Spiel… ist es mir nicht aufgefallen, aber… ihr macht immer die selben Züge, nur in einer anderen Reihenfolge.“ merkte Aelfric an.

„Lass sie nur schmollen. Sie hatte bei ihrer ersten Niederlage gegen mich auch so ein Theater gemacht. Scheinbar hat unser neuer Schachspieler ein Talent dafür.“ grinste Sina ihre Zwillingsschwester an. „Ja ja, du mich auch…“

Lysa scheint sich ohne Probleme in der Stadt anzupassen, während ihre Hausdienerinnen sich mehr im Hintergrund halten. Scheinbar verstand sie sich unter anderem sehr gut mit Aelfric, wo man sie öfters gemeinsam spazieren gehen sieht.

„Da wir unter uns sind Zada, aber… dein Bruder könnte auch Kleider tragen. Himmel, der Kerl ist femininer als so einige Frauen auf der Welt.“ beobachtet Sina mit der kleine Vampirin dies aus dem Büro.

„Besser nicht. Ich kann es mir vorstellen, wie gut er aussehen würde damit so wie du, aber… damit kann man ihn richtig böse verletzten. Wenn jemand ihn gegen sein Willen was antun wird, kannst du dich darauf verlassen, dass seine Leibwächter die Person nicht einfach so umbringen.“ grinste Zada schief.

„Sei ehrlich… diese Leibwächter… Wenn die freiwillig mitgegangen sind, dann müssen sie doch irgendetwas… in deinem Bruder sehen.“

„In meinem alten Clan gab es mehrere unterschiedliche… Abteilungen, genau. Vampirische Leibwächter hatte nur meine Mutter und sie gehörten zu den Vampiren, die sehr nah in ihrem Kreis drin waren.

Sie waren schon immer sehr schweigsam gewesen, aber die Loyalität brauchte man bei ihnen nicht infrage zu stellen. Wenn ich raten dürfte… sie gehörten vermutlich zu den Vampiren, die am meisten bestürzt waren über ihren Tod.

Nun… schau dir meinen Bruder an. Alleine wenn man seine Haare nach Mutter ändern würde, könnte man von einem Doppelgänger sprechen. Denke, sie wissen selber, dass die Herrin tot ist, darum werden sie wohl sein Aussehen schützen.“

„Und dein Bruder ist wirklich glücklich? Ich kann es so schlecht beurteilen, weil er in meiner Anwesenheit immer so schüchtern wird.“

„Er strahlt, er genießt wirklich die Freiheit und dass er mit anderen Vampiren in Kontakt kommen kann die freundlich zu ihm sind… tut seiner Seele wirklich gut. Das ausgerechnet Lysa ein so freundliches Verhältnis zu ihm aufbaut ist selbst für mich überraschend.“

„Nun… sie hat zugegeben, dass sie diese… „Freiheit“ genießt. Nur bei ihr habe ich die Sorge, dass sie im Hinterkopf einen Schalter hat, den sie sofort umlegt, wenn es um ihren Clan und ihre Mutter geht.

In Layla´s Anwesenheit wirkte es ja fast verboten, irgendwie deine Disziplin zu vergessen. Aber mir ist aufgefallen, dass das Verhältnis zwischen Lysa und Lisa ein bisschen angespannt scheint, ist dir das auch aufgefallen?“

„Nun… wenn ich raten dürfte, ist Lysa vermutlich ein bisschen eifersüchtig auf Lisa. Hat die meiste Aufmerksamkeit ihrer Mutter, lebt selber in einer Villa mit ihrer Freundin… Na ja bei euch halt. Lisa wiederum scheint sich eher noch zu schämen mit ihrer Aktion und traut sich nicht ihr in die Augen zu schauen.“

„Hrm… hoffentlich löst sich das Problem von selber, ansonsten lasse ich sie beide in einen Raum werfen, wo sie sich aussprechen sollen. Nichts kann hässlicher werden als ein Streit unter Geschwistern.“ rollte Sina ihre Augen. „Gibt Aelfric eigentlich die Berichte an seinen Bruder ab?“

„Hat er mal. Beim ersten Mal sah man die Verachtung in den Augen von unserem großen Bruder und am Ende sagte er nur, wir sollen uns melden, wenn die Stadt am brennen sein sollte. Nun… wir nehmen das einfach mal wortwörtlich und halten uns daran.

Doch ich denke, wenn was wichtiges vorfallen würde, werden bestimmt die Leibwächter den Bericht abgeben. Zumindest traue ich ihnen das zu, dass sie es machen werden.“ grinste Zada.

„Und die Masken sind auch fest genug an den Gesichtern? Wenn man mich sieht, kann ich mich herausreden, aber meine Vampire nicht.“ fragte Sina nochmal nach.

„Sie liegt wie eine zweite Haut auf dem Gesicht und durch die Perücke hat sie einen zusätzlichen Halt. Das Einzige wie man sie… in einem Kampf runter bekommt ist, wenn man die Haare zu packen bekommt.

Die Maske selber kann einige Faustschläge und ähnliches standhalten, wenn es nur von Menschen verursacht wird. Ein anderer Vampir oder ähnliches… macht sie natürlich komplett kaputt.“

„Wunderbar, kann es kam abwarten, wie sie damit aussehen, wenn sie die Tattoos haben wie Neia es hat.“ war Sina zufrieden.

„Wie klappt es für Neia mit den Klamotten? Den… „Kampfanzug“ habe ich soweit fertig, aber für die Öffentlichkeit… könnte es immer noch knapp sein.“

„Wenn das Training fertig ist, hat Neia jedes Schamgefühl verloren und hat dann keine Bedenken, deine neuen Klamotten zu tragen. Uh… denke, Neia müsste sich ein neuen Spitznamen zulegen.“

„Meinst du Neia, die Perverse?“ kichert Zada und drehte ihren Kopf beiseite. „Nein… so einen Namen hat sie nicht verdient. Ich trage es ja auch, wenn ich mit ihr gemeinsam trainiere.“ seufzte Sina.

„Was mich auch sehr erstaunte, dass eure Brüste nicht durch das kleine Lederstück herausfallen.“ wurde Zada sehr direkt. „Scheinbar hast du auch ein paar versteckte Talente.“ „Alles eine Frage des Tragens.“ grinste Sina.

Eines Tages kam auf einmal eine Reihe voller Kutschen, die vor der Villa parkten. Sina schaute aus dem Bürofenster raus und wunderte sich, was das für eine Ansammlung ist, als sie zwei bekannte Gesichter aus einer Kuschte aussteigen sah: Renee und Viktoria.

„Was… zum Geier? Hat Roman eine Armee voller Vampire in den anderen Kutschen versteckt oder was ist da los?“ staunte Sina. Etwas später saßen dann die genannten Vampire mit drei Butlern hinter ihnen.

„Frage kurzweg, aber… sind in den anderen Kutschen eure Wächter oder so?“ überging Sina die Begrüßung.

„Nein, da sind nur unsere Möbel, Kleider und ähnliches drin.“ antwortet Renee. „Mutter meinte, wir sollen nur das nötigste mitnehmen, als… Vaters Beschützerinstinkt durchging. Haben wir weiche Matratzen, ist das Bett selber groß genug und so weiter.“

„Wir wären schon früher gekommen, wenn… der Abschied nicht solange gedauert hätte. Scheinbar war es für unseren Vater schwerer gewesen als für die anderen Familienmitglieder.“ fügte Viktoria hinzu.

„Ok? Wie… wurde es denn allgemein aufgenommen? Wenn ich es ja richtig verstanden habe… ist es ja das erste Mal, wo ihr ohne euren Vater weg seid oder?“ schaute Sina die beiden vollbusigen Vampire an.

„Mutter wollte es direkt feiern, dass Vater endlich mal von seiner Vaterrolle loslassen konnte… und ist auf euch eifersüchtig, da er scheinbar auf dich gehört hat.“ grinste Viktoria schief. „Die anderen Schwestern wollten natürlich auch… diese Freiheit genießen, nur hat Vater dann einen Schlussstrich gezogen und hat sich in sein Zimmer eingeschlossen.“

„Ok…? Wie ist es mit deinem Nasenring angekommen?“ lehnte Sina sich nach hinten. „Dürfte ja auch nicht unbemerkt geblieben sein.“

„Tja… Viktoria hat sich eine Ohrfeige von Mutter eingefangen.“ sagte Renee, als Viktoria nichts sagte. „War selber erstaunt, dass Mutter… damit ein Problem hatte. Eher hätte ich sie für sehr offen eingeschätzt.“

„Hinterher hat sich Mutter entschuldigt, das ihr die Hand ausgerutscht ist. Sie hatte generell nichts dagegen, aber wenn sollte es mit dem Einverständnis beider Eltern sein. Daraufhin habe ich… eure Rede gegen Vater bei Mutter angewandt und… sie musste auf einmal grinsen.

Danach kam nichts mehr zur Sprache, aber irgendwie trauten sich meine anderen Schwestern nicht nach weiteren Ringen zu fragen.“ murmelte Viktoria.

„Hrm… ok. Eure Butler… sind ja die engsten Vertrauten eures Vaters oder?“ nickte Sina mit ihrem Kinn zu den schweigsamen Vampiren.

„Soweit ist das richtig. Sie werden sich um unsere Bedürfnisse kümmern und weiteres.“ bestätigte Renee. „Ihre Namen wären….“

„Warte, das brauchst du mir nicht zu sagen. Sag die Herren… außer das ihr euch um die Bedürfnisse der beiden Damen hier kümmert, werdet ihr vermutlich regelmäßigen Bericht an Roman schicken oder? Kann mir nicht vorstellen, dass es SO einfach geht.“ meinte Sina, während sie weitere Papiere aus einem Ordner herausholte.

„Das ist richtig Lady Sina. Neben einer normalen Übertragungsmöglichkeit für alle, sind wir in der Lage mit Lord Roman direkt zu sprechen.“ nickte einer der Butler. Auf einmal kam einer der Butler und gab Sina eine Schriftrolle. „Dies ist von unserem Herren, dort… stehen gewisse Anweisungen.“

Sina hob nur eine Augenbraue hoch und entfernt den Faden, weil die Schriftrolle ziemlich… „dick“ aussah. Nachdem der Faden ab war, entrollte es sich und rollte vom Schreibtisch runter… Zwischen den Sesseln, durch einen der Beine der Butlers und rollte tatsächlich aus der Tür vom Büro aus.

Ohne auch eine Sekunde nachzudenken warf Sina es zur Seite. „Als ob ich mir diese „Anweisung“ durchlese, da hänge ich ja bis morgen noch daran. Könnt ihr mir das abkürzen?“

„Erm… wir kennen den genauen Inhalt der Schriftrolle nicht, aber es geht hauptsächlich darum, dass ihr euch bestmöglich um seine Töchter kümmern müsst.“ hustet einer der Butler.

„Wundere mich auch ein bisschen, was Vater da alles geschrieben hat?“ murmelt Renee die nicht schlecht geschaut hat, wie lang die Schriftrolle war.

„Wir sollen ihnen dafür diesen Brief von unserer Mutter geben.“ holte Viktoria einen versiegelten Briefumschlag aus ihrem Inventar heraus und legte es auf den Schreibtisch.

„Aha? Sag… eure Mutter hat einen großen Einfluss auf euren Vater oder? Wenn ich überlege, ist sie ja der Dreh und Angelpunkt für euren Vater.“ öffnete Sina den Brief.

„Das sollte man meinen, aber… letztendlich wart ihr es gewesen, die unseren Vater mit sehr… beschaulichen Worten zum Nachdenken brachte.“ grinste Renee. „Denke, dass auf Vater keine ruhige Zeit mehr kommt, wenn Mutter nun ein bisschen… aktiver wird.“

Geehrte Lady Sina,

ich bin ihnen dankbar, dass sie meinem Mann

endlich Vernunft einreden konnten. Scheinbar

war Roman gewillt, auf eine fremde Frau zu hören.

Mein Mann schreibt nun seit Tagen… irgendeinen

langen Brief, der einen nur dazu ermutigt ihn direkt

beiseite zu werfen. Wenn sie es tun, ich kann es verstehen.

Den Inhalt hat er mir wie ein Mantra erzählt und es ging um nichts

anderes, als dass er ihnen sein Vertrauen gibt, wenn Renee

und Viktoria bei ihnen ankommen und einen gnadenlosen
Tod verspricht, wenn ihnen was passiert, ein Vater halt.

Des weiteren lässt er bitten, ob sie seine Töchter trainieren

könnten auf ihre Art und Weise. Vor allem soll Renee endlich

aufhören ein Faulpelz zu sein und auch mehr in der Blutmagie üben.

So… wie ich meine beiden Kinder kenne, wird tatsächlich nur

Viktoria die Vernünftigere von beiden sein und Renee… ihre

übliche rebellische Phase zeigen. Doch glaube ich, dass

sie es mit ihr einfacher haben werden, als Roman selber.

Einerseits ist sie sehr in ihren Vater verliebt, anderseits…

schreit sie mehr oder weniger nach Freiheit.

Wenn du ihr eine nötige Erziehung verpasst, dann hast

du meinen Segen, denn manchmal ist es wirklich anstrengend.

Mein Instinkt als Mutter sagt mir… dass meine Töchter sie

bestimmt wegen weiterer Ringe fragen werden. Mein Mann

hat in seinen Brief dies verboten, aber… nachdem ich

mir von Viktoria sagen lassen musste, dass auch sie langsam

älter wird und dementsprechend ihre eigene Entscheidungen

fällen muss, musste ich mir das wirklich durch den Kopf gehen lassen.

Geben sie meinen Töchtern, was sie gerne wünschen.

Viktoria wird ihnen vermutlich ihre Begegnung mit mir erzählt haben,

aber scheinbar war ich in diesem Moment etwas überfordert gewesen.

Im nach hinein musste ich schon sagen, dass es sehr interessant aussah.

Doch übertreiben sie bitte nicht, denn auch meine Kontrolle hält

sich bei meinen Ehemann in Grenzen.

Ich würde mich freuen, wenn wir uns einmal kennenlernen

könnten in unserer Burg. Damit ich weiß, wer die Frau ist,

die meinen Mann erreichten konnte, was ich nach

Jahrtausenden nicht geschafft habe.

Gez. Maria

„Sag Renee… hast du einen Vaterkomplex?“ fragte Sina spontan. „PFF!“ musste Viktoria ihr Lachen mit beiden Händen unterdrücken, während Renee der Mund offen war. „Was… hat Mutter in dem Brief geschrieben?!“

„Bevor ich das sage… die Herren. Hat Roman euch ein Zauberbuch der Blutmagie oder so mitgegeben?“ ignorierte Sina kurz das kommende Drama. Einer der Butler nickte und holte ein dickes altes Buch aus seinem Inventar heraus und legte es auf den Schreibtisch.

„Nun gut… nehmt dieses Papier. Da stehen alle Regeln in meiner Stadt drin und lasst euch von meiner Dienerin das Haus zeigen. Ich möchte gerne mit den beiden Damen alleine sprechen und… macht die Tür hinter euch zu.“ befahl Sina.

Scheinbar waren die Butler nicht erbaut ausgeschlossen zu werden. „Ihr kennt die Befehle von unserem Vater oder? Was Lady Sina hier in der Stadt sagt, ist Folge zu leisten.“ merkte Viktoria an.

„Wie… sie befehlen.“ verbeugten sich die Butler und gingen aus dem Büro raus. Als die Tür zufiel, wartete Sina noch ein paar Minuten bevor sie sich dem Problem widmet.

„Warum ich das Frage ist, wenn ich den Brief von deiner Mutter richtig verstehe, rechnet sie damit, dass du etwas lockerer wirst. Ich habe das ein bisschen beobachtet und musste feststellen, dass du einerseits deinen Vater für dich haben willst, anderseits willst du ihm wiederum trotzen.

Ich fange jetzt nicht an… runterzuzählen, was ich beobachtet habe, aber das kommt einem rebellischem Vaterkomplex sehr nahe. Alleine, dass Vicky versucht ihr Lachen zu unterdrücken, entspricht es ja meiner Theorie.“ erklärte Sina sich.

„Glauben… sie wirklich, dass ich die Aufmerksamkeit von meinen Vater haben will, wenn… andere was haben dürfen, was ich nicht haben darf?“ fragte Renee etwas zornig.

„Nun… wie war das mit dem Tattoo als dein Vater mit mir diskutiert hat und du kamst auf einmal rein? Warum hat dein Vater dich sofort in die Ecke gesetzt? Nicht unbedingt, weil er es wollte, sondern weil du am petzen warst.

Dein Vater wollte es in diesem Moment überhaupt nicht wissen, dafür war die Diskussion mit dem Nasenring für ihn wichtiger gewesen.“ spielte Sina mit den Daumen. Renee wollte schon wieder was sagen.

„Und du neigst dazu, gerne das letzte Wort zu haben. Wie schön das ich mit euch machen und tun kann wie es mir gefällt.“ lächelte Sina und wedelt mit dem Brief.

„Eure Mutter… hat diese Schriftrolle stark abgekürzt. Im wesentlichen geht es darum, dass ich euch trainieren und zugleich in der Blutmagie stärken soll. Nur warnte man mich, dass es mit dir schwierig werden könnte Renee.“

„Warum… soll ich in meiner Freizeit trainieren? Kann… Vater uns nicht einfach mal… so leben lassen, wie wir wollen?“ zuckte das Gesicht von Renee wütend.

„Das Problem ist, dass selbst deine Mutter in keinem Wort erwähnt… dass du NICHT trainieren sollst. Scheinbar teilt sie die Meinung deines Vaters.“ hob Sina eine Augenbraue hoch. „Bei Vicky machte sie sich tatsächlich weniger Gedanken darum.“

„Lady… Sina, bitte… ich mag den Spitznamen nicht.“ seufzte Viktoria. „Ich werde mich dem fügen, aber… ist es möglich, dass wir trotzdem… irgendwie einen Kompromiss machen können, dass wir selber Freizeit haben?“

„Du willst das wirklich mitmachen?!“ staunte Renee ihre jüngere Schwester an. „Ja, es ist einfacher den Weg mit dem geringsten Widerstand zu gehen, meinst du nicht auch? Zumal Lady Sina keine Probleme hat, die nötigen Maßnahmen umzusetzen, dass selbst du vom Bett runter geschmissen wirst.“

„So… drastisch wollte ich jetzt nicht vorgehen. Ich denke schon, dass ich für euch so einen Trainingsplan erstellen kann, dass ihr immer noch die Zeit für euch selber habt. Was… hältst du von folgendem Vorschlag Renee.“ wurde Sina mysteriös. „Und… der wäre?“

„In diesem Brief steht drin, dass weitere Piercings jeglicher Art verboten sind von eurem Vater. Eure Mutter wiederum akzeptiert dies und lässt sich nochmal… erm… entschuldigen, dass sie dich geschlagen hat „Vicky“. Letztendlich fand sie es auch wiederum interessant und lässt es zu, aber solange es im Rahmen bleibt.“

Erstaunt schauten sich die Frauen gegenseitig an, denn sie hatten schon den Gedanken gehabt, Sina danach zu fragen. Mütterliche Instinkte sind manchmal eine sehr gefährliche Sache.

„Ich werde euch nur Piercing´s machen, wenn ihr euch das verdient habt. Ohne Fleiß kein Preis sagt man so schön. Damit es nicht zu langweilig ist, aber ich habe eine Freundin, die muss ebenfalls ihre Blutmagie lernen. Vielleicht kann ich Lisa überreden, dass sie euch das ein bisschen näher bringt und wenn nicht, dafür habt ihr dieses Buch der Blutmagie.

Mithilfe meiner Identifizierungsbrille oder auch meinen Zwillingsvampiren kann ich sehen, ob euer Studium Resultate mit sich bringt oder nicht.

SIND sie aber klar zu sehen, bekommt ihr einen Piercing von mir. Nase, Bauchnabel, Augenbrauen. Von Intimpiercing hüte ich mich, denn… dass würde eine Grenze überschreiten, die selbst eure Mutter dann nicht befürworten würde. Deswegen sage ich schon mal:

Klare Fortschritte in der Blutmagie bekommt ihr einen Augenbrauenpiercing. Wenn ihr meinen Trainingsmethoden nachgeht, werdet ihr so oder so stärker, aber ohne großes Murren sowie Stress mit einer gewisse Zeit, mache ich euch ein Bauchnabelpiercing.

Aufgrund… dass ein Nasenpiercing ausreicht Viktoria, schlage ich daher vor Renee: Wenn du dich in den nächsten Tagen mit Viktoria als Abenteurerin anmeldest und den ersten Auftrag erledigst, bekommst du direkt ein Nasenpiercing.

Damit seid ihr immer auf dem gleichen Nenner und keiner wird am Ende bevorzugt. Es kann sein, dass ich strenger bin als euer Vater, aber alle meine Freunde haben hier das Training überstanden oder? Und man kann die Resultate sehr deutlich erkennen.

Nur solltet ihr vorher die Ringe oder was auch immer ihr wollt, besorgen. Vielleicht habt ihr schon das Item eurer Wahl oder müsst es kaufen, die Wahl liegt also bei euch.“

Man sah die strahlenden Augen der beiden Frauen, Sina hatte sie damit perfekt geködert. „Und… ihr meinst das ernst, was ihr eben gesagt habt?“ fragte Renee vorsichtshalber nach.

„Ich schwöre auf dem dunklen Gott, dass meine Worte keine Lüge waren und euch Piercing gebe, wenn es in meinem Ermessen richtig ist, euch die Belohnung zu geben. Bevor… ihr auf die Idee kommt, jeden Tag zu fragen, aber rechnet eher von Wochen.

Ihr müsst meinen Trainingsplan erst verinnerlichen, damit es funktioniert. Man kann zwar an einem Tag stark werden, aber ich weiß genau, welche Vorstellung euer Vater hat, WIE stark ihr sein sollt.“ warnte die Dämonin am Ende.

„Also Renee… wenn du diese Chance nicht annimmst, dann kann dir wirklich keiner mehr helfen.“ schaute Viktoria ihre Schwester an. „Dann kann ich meinen Schwestern zeigen, wie cool es hier war, während du in der Ecke… ziemlich am schmollen bist. Diesmal muss du deinen inneren Schweinehund… überwinden.“

„Nun… Lady Sina hat es geschworen oder? Das gibt mir… das Gefühl, dass meine Arbeit nicht umsonst war.“ nickte Renee langsam.

„Nur solltet ihr das nicht den Butlern sagen, sonst rechne ich schon mit einem schnellem Gespräch mit eurem Vater. Warum er immer noch gegen Piercing ist, verstehe ich nicht, aber was soll´s. Spätestens wenn Renee das Nasenpiercing hat, werden die Butler es melden.“ zuckte Sina mit den Schulter.

„Werden sie nicht. Wir… ich haben unsere Methoden, wie man sie zum Stillschweigen bekommt.“ hörte man den Ernst aus der Stimme von Renee. „Damit kann ich den kommenden Ärger nur hinaus zögern.“

„Wäre schön, wenn du immer so einen Ehrgeiz zeigen würdest Renee…“ seufzte Viktoria.

„Den habe ich immer, aber irgendwann hat man einfach keinen Bock mehr, wenn man keine Anerkennung bekommt. Nein, so musst du es machen. Nein, es muss viel stärker sein. Nein hier, nein dort.

Viktoria, ich lebe über 700 Jahre länger als du, was glaubst du… wie es einen nervt? Ja, Lady Sina hat recht. Ich will die Anerkennung von Vater haben, aber gleichzeitig kotzt es mich an, dass mein Leben… so abgelaufen ist.“

„Hmm… ein klärendes Gespräch wird nicht unbedingt bei diesem Typ von Vater helfen. Ich kenne leider auch keinen anderen Vater… der eurem Vater sagen könnte, dass er es übertreibt.“ bekam Sina nun ein bisschen Mitleid.

„Nicht mal euer?“

„Du lieber Himmel, er würde ihm höchstens Tipps geben, wie man die Töchtern das Leben zur Hölle macht.“

„Oh…“

Kapitel 476

Ich bin wiedergeboren und der Ring der Fruchtbarkeit?

Am gleichen Tag hat Lisa sich mit ihrer Mutter ausgesprochen und kam am Abend mit Kyllia sehr verweint wieder. Kyllia hat sie aufs Bett gelegt und die anderen gebeten, Lisa vorerst in Ruhe zu lassen.

„Lady Layla… hättest du nicht erkannt. Sie war… so sauer, da wäre selbst ein Vulkanausbruch vermutlich noch harmlos. Lisa… wurde vermutlich noch nie auf dieser Art und Weise von ihrer Mutter so… fertig gemacht.

Man hat aber auch die Erleichterung an Lady Layla erkannt, dass Lisa wieder gefunden wurde. Sie hat sich wirklich sehr große Sorgen um sie gemacht.“ erklärte Kyllia dies Sina.

„Verstehe, dann bin ich froh, dass dieses Problem soweit… geklärt ist. Dann sollte das Gespräch mit Layla selber nicht so angespannt sein.“ nickte Sina.

„Das könnte dauern, weil Lady Layla sich beruhigen muss. Lysa schätze circa von einer Woche, weil sie selbst ihre Mutter noch nicht so erlebt hat. Ansonsten scheint sie und ihre Hausdienerinnen ziemlich vorbeireitet zu sein. Die Betten haben sie direkt entsorgt und ihr eigene Möbel mitgebracht.“

„Vermutlich hat Layla das kommen sehen. Dann fehlen nur noch zwei Clans und der problematischste ist noch nicht mal angekommen.“

„Du meinst den von Taos? Ist das denn wirklich eine gute Idee… so ein unkontrollierbares Monster in Fanfoss zu haben?“ wundert sich Kyllia und bekam auf einmal einen Zettel zugeschoben. „Was ist das?“

„Alles Schwüre die Eleanor aufsagen muss. Vermutlich findet sie trotzdem irgendwie eine Möglichkeit, ihrem Treiben nachzugehen, aber vielleicht können wir das Opfer dann noch retten, bevor sie anfängt.“

„Sie… soll ernsthaft bis 100.000 zählen, bis sie ein Instrument in die Hand nehmen darf und dann für jeden Schritt weitere 100.000? Ehrlich… wenn sie es dann noch schafft… das Opfer zu töten, dann kannst du nicht abstreiten, dass sie der geduldigste Folterer der Welt ist.“ grunzte Kyllia.

„Wenn überhaupt. Für Zetta gibt es auch einen Zettel, denn wenn Eleanor nichts machen darf, dann wird sie es über ihre Sklaven machen lassen. Wäre nicht schlecht, wenn du und Lisa zumindest ein Auge auf Zetta halten könntet.“

„Hmm… wenn wir zumindest in der Stadt sind. Hoffentlich passiert wirklich nichts, aber du bist ja nicht blöd und hast bestimmt die eine oder andere… Sache gleichzeitig am Laufen.“ nickte Kyllia langsam und verabschiedet sich von ihrer Schwester.

Am nächsten Morgen ging es Neia merklich besser, dass sie langsam ihre Übungen wie angehen konnte. „Erm… ich weiß zwar was passiert ist, aber… darf ich dich was fragen Lisa?“ stellte die Blutelfe am Frühstück vorsichtig die Frage, weil Lisa sehr gerötete Augen hatte.

„Was… möchtest du denn wissen?“ schaute Lisa Neia an. „Du… als geborener Vampir beherrscht ja von Anfang an die Blutmagie. Vermutlich hast du es dir ja ein bisschen antrainiert und… wollte fragen, ob du mir das beibringen könntest?“

„Huh? Seit wann kann eine Elfe Blutmagie benutzen?“ wundert sich Lisa, die scheinbar nichts über die neuste Änderung von Neia mitbekommen hat. Die körperlichen Änderungen sind ihr schon aufgefallen, aber dass da noch mehr ist, wusste sie nicht.

Sina seufzte nur und erklärte der Vampirin, was Neia geworden ist und wie es dazu kam. Sie ließ auch nicht aus, dass sie sich mit ihrer Mutter beinahe in der Wolle gehabt hatte.

„Oh… Mutter hat sich entschuldigt? Dann… musste sie regelrecht ihren Stolz heruntergewürgt haben. Ihr scheint meiner Mutter wirklich am Herzen zu liegen.“ murmelt Lisa, man hörte wieder die Trauer in der Stimme. „Nun… wenn es mir besser geht, kann ich dir ein… zwei beibringen, die man am ehesten benutzt, doch…“

„Ich besitze die Fähigkeit „Regeneration“, falls du es anmerken wolltest. Bisher… habe ich noch nichts von der Fähigkeit gemerkt, aber die Grundvoraussetzung für diese Magie habe ich erfüllt.“ grinste Neia.

„Dann bringe ich euch nur einen Zauber bei. Es ist zwar richtig, dass man die „Regeneration“ benötigt, aber wenn ihr sie vor kurzem erst bekommen habt, ist euer Level dafür zu niedrig.“ Auf einmal nahm Lisa ein Messer und schnitt ihr den kleinen Finger ab.

Jeder schaute erstaunt, was Lisa da machte, als ihr Finger schon in wenigen Sekunden wieder komplett regeneriert ist. „Diese Geschwindigkeit etwa benötigst du, damit du mit Blutmagie arbeiten kannst.“

„Verstehe… danke für deine Erklärung. Ich wundere mich nur… Damals habe ich gegen Fae, eine Meisterin des Blutes gekämpft…“ und Neia berichtete den Kampf gegen diese Vampirin, die nur mit Blut gekämpft hat.

„Ich bin selber keine Meisterin des Blutes, aber… sie musste wohl schon zigtausende Lebewesen das Blut entnommen haben, dass dieser Raum… so blutgetränkt war. Scheinbar gibt es noch ein paar Geheimnisse in der Blutmagie, die ich selber nicht kenne.

Das wäre auch eine Möglichkeit, fremdes Blut nach deinem Willen zu beeinflussen, aber… wieso ist sie so eigenartig gestorben? Es gibt noch ein paar andere Vampire, die Meister der Blutmagie sind, aber…“ wunderte sich Lisa ein bisschen.

„Stimmt was nicht Lisa? Warum stört dich der Tod von dieser Fae eher als der Kampf selber?“ fragte Kyllia sie.

„Weil ich noch nie gehört habe, dass ein Vampir auf diese Art und Weise gestorben ist. Sicher… dass es wirklich Fae war, gegen die du gekämpft hast? Ich kann mich nur dunkel an sie erinnern. Irgendwie wollte sie mal einen Krieg gegen Maeve oder Cassius anzetteln, bis ihr Vater… das gestoppt hat.“ zweifelte Lisa.

„Willst du sagen… dass Fae eventuell sogar noch am Leben sein könnte?“ fragte Sina sofort, denn das wäre ein… sehr großes Problem.

„Ich weiß es nicht, vielleicht solltet ihr mit meiner Mutter darüber sprechen. Ihr… Tod ist einfach zu merkwürdig, kein Vampir verwandelt sich in verkohlten Schleim oder so. Oh… deswegen die Frage.“ merkte Lisa das Problem.

„Was ist los?“ wundert sich Sherry. „Wenn diese Fae am Leben sein sollte, dann gehört der Clan nicht mehr mir und das Chaos wäre so was von sicher.“ erklärte Sina.

„Ich denke nicht.“- „Genau, wenn hätte sie sich schon längst gemeldet.“ meinten die Zwillingsvampire, die nicht so besorgt sind. „Außerdem… ihr seid von allen offiziell anerkannt worden.“- „Wenn müsste Fae es durch ein Duell gegen euch wiederbekommen.“

„Ok? Dann verlasse ich mich einfach auf eure Aussage. Trotzdem werde ich das mit Layla bereden müssen. Schon interessant, denn für mich war… es ziemlich egal, wie sie gestorben ist. Gut das wir nun eine weitere Meinung gehört haben.“

„Hrmm… wäre glücklicher, wenn sie tot wäre. Ihr Blutschleim war wirklich… extremst nervig gewesen.“ murmelt Neia. „Dann freue ich mich zumindest, dass ich überhaupt einen Zauber kann.“

„ … Gerne. Ein Nebeneffekt mit Blutmagie ist, dass man durch den Blutverlust auch ein bisschen die Regeneration steigern kann.“ nickte Lisa.

„Taos hatte kein Problem damit gehabt, mit diesem riesigen Blutstrahl einmal komplett die Arena zu verwandeln.“ merkte Sherry trocken an.

„Hm… wundere mich, ob bei Onkel Taos neben seiner Stärke auch einige andere Dinge anders sind. Ich… kenne zwar diesen Zauber, aber könnte ihn nicht lange einsetzen, ohne dass ich mein Blut komplett verliere.“ wiegelt die Vampirin den Kopf.

„Eine weitere Randnotiz für mich wenn es um Eleanor geht.“ dachte Sina, während sie einen Apfel schälte. „Dann sollte ich mir ein paar Schwüre mehr für sie einfallen lassen.“

Später saß Sina wieder in ihrem Büro. „Komisch, normalerweise mache ich das immer im Wohnzimmer…“ merkte Sina für sich an.

„Vielleicht bist du ein bisschen erwachsener geworden und hast die Vorteile eines geordneten Zimmers erkannt?“ grinste Suki, die einen Tee vor ihr hinstellte.

„Hmm… Mit Verantwortung entstehen Änderungen oder? Egal, wie sieht es mit dem Operationszimmer für Christoper aus?“

„Ich habe einfach Lara´s altes Zimmer genommen und das Bett entfernt, dafür einen großen Tisch besorgt sowie eine Schreibtafel. Zusätzlich warte ich auf eine Bestellung von mehreren Weltkarten, ich denke, das Christoper ähnlich wie du, Pinne an der Karte befestigen will.

Das Regal war eh leer gewesen, also habe ich von einem Trödelmarkt in der Stadt einige… Bücher besorgt über die Götterbestien. Legenden, Geschichten und ähnliches, vielleicht hilft es ihm ja auch ein bisschen.“

„Ich kann nicht stolzer sein dich als Tochter zu haben.“ lobte Sina das Katzenmädchen. „Dann haben wir unsere Vorbereitungen für ihn soweit erledigt. Vielleicht… hängst du ein Schild vor die Tür, damit jeder es sieht und es nicht für ein Gästezimmer hält.“

„Danke für dein Lob.“ bekam Suki rote Wangen und ihr Katzenschwanz wedelte vor sich hin. „Dann werde ich mich mal nach einem… schönem Schild umschauen.“ verabschiedete sich Suki. Nun war Sina alleine mit ihrem Tee und… war ruhelos.

„Hrm… ich muss mir wirklich angewöhnen, zur Ruhe zu kommen.“ nervte es der Dämonin selber. „Vielleicht… ist ja mal der Zeitpunkt gekommen, meine Siegesprämie genauer anzuschauen.“

Sina stellte auf ihrem Schreibtisch den Accessoirekoffer hin und öffnete die erste Schublade, wo mehrere Ringe drin waren. In jeder Schublade lag auch ein Zettel bei, welchen Effekt die Zubehöre haben.

Was Sina sofort auffiel bei den Ringen, einer war sehr rot. „So eine Farbe fällt sehr deutlich auf. Mal schauen…“ nahm die Dämonin den Zettel und versuchte die richtige Erklärung zu finden. Auf dem Zettel war ein Bild gewesen mit Nummern, so schaute Sina welche Position der Ring hatte und dann wieder auf den Zettel.

„Hmm… Ring der Fruchtbarkeit. Der Träger ist empfänglicher für eine Schwangerschaft. Kann nur von Personen getragen werden, die auch Kinder gebären können. Für eine sehr sichere „Empfängnis“ wird eine längere Dauer des Tragens empfohlen.“ las Sina laut vor.

„Öh…“ holte Sina den Ring aus dem Koffer raus und schaute ihn sich näher an. „So was… gibt es?! Ich kann damit nichts anfangen und meine anderen Freundinnen sind ja auch irgendwie lesbisch… Warte…“ kam Sina auf einmal eine Idee.

Sie steckte den Koffer wieder in ihr Inventar und suchte mit dem Ring nach Suki. Sie fand sie in der Küche vor. „Suki, hast du oder wir irgendwo einen Behälter für Ringe? Ich will diesen Ring jemanden schenken.“

Gesagt getan, Suki hat alles, so bekam Sina eine schwarze Ringschachtel. „Ist das für Sherry?“ lächelte Suki neugierig, aber Sina schüttelt ihren Kopf. Sie erklärt kurz, was dieser Ring kann, wo Suki rote Wangen bekommt.

„Denke… du weißt wie die Welt funktioniert. Nein, den soll jemand bekommen, der noch auf eine Entschuldigung wartet.“ Sina flüstert den Namen ins Ohr von Suki und sie verstand sofort, warum es bei dieser Frau am besten ist. „Interessant…“

„Finde ich auch. Dann gehe ich sie mal eben aufsuchen und sie… „glücklich“ machen.“ grinste Sina und machte sich auf den Weg zur Gilde. Kurz bevor Sina reingehen wollte, schloss sie kurz ihre drei Augen. „Bitte… lass es drin wieder normal sein.“

Anschließend ging sie rein und ihr Wunsch wurde erhört… fast. Vor Tio und Mio standen zwei große Schilder, bis wie weit die Abenteurer sich anstellen durften. Alles dahinter ist aufgefordert, die anderen Rezeptionen zu benutzen.

„Hmm… das ist natürlich auch eine Lösung.“ dachte Sina. „Zumindest hat es verhindert, dass die Zwillinge keinen Stress bekommen haben.“ Die Dämonin stellte sich an der Schlange von der Rezeption von Prashi an und wartete geduldig.

Die Zeit verging, bis Sina selber an der Reihe war. „Na? Wie geht es dir? Scheinbar habt ihr einen Kompromiss gefunden mit den Zwillingen?“ grüßte Sina ihre Freundin.

„Denke, dass ist besser als Tio und Mio zu bestrafen, wofür sie nichts können. Die Idee kam vom Gildenmeister und nun hat es wieder seinen gewohnten Gang hier.“ nickte Prashi. „Wie kann ich dir helfen?“

„Du… da war die eine Sache gewesen und ich denke… ich habe das richtige Entschuldigungsgeschenk für dich.“ legte Sina die Ringschachtel auf den Tisch. Sofort jubelten einige Abenteurer hinter Sina und warten gespannt.

„Leute… das ist kein Antrag für eine Hochzeit!“ rief Sina, um das Missverständnis direkt aus der Welt zu schaffen. „Prashi ist mit Louis verlobt, habt ihr das verstanden?!“

„Erm… danke, dass du es nun allen mitteilst, was bisher keiner wusste.“ lächelte Prashi sehr wütend. „Nur mein engster Bekanntenkreis wusste davon. Ist das deine Rache… vom letzten Mal?“

„Huch?! Wieso… verschweigst du das denn?“ staunte die Dämonin. „Dann hast du deine Ruhe und jeder überlegt es sich zweimal, ob er sich mit deinem Verlobten anlegen möchte.“

„Hrm… Nun ist es ja auch egal. Was… genau ist da drin?“ zeigte Prashi mit dem Finger auf die Ringschachtel.

„Das… ist meine Entschuldigung von MIR für DICH. Denke… du hast in der Zukunft ein paar Pläne und es soll für dich eine Unterstützung sein. Na los… es gehört dir.“ schob Sina die Schachtel weiter auf Prashi zu.

Diese seufzte nur und öffnete ihn, wo sie den roten Ring sah. „Hmm eine interessante Farbe, aber… inwiefern soll er mir helfen?“ schaute Prashi dann die grinsende Sina an. Die Dämonin kam um die Rezeption und flüstert es ins Ohr von Prashi.

Zuerst kniff sie ihre Augen leicht zusammen und riss sie dann erstaunt weiter auf. „Das… können sie?“ fragte Prashi vorsichtshalber und Sina nickte. „Laut dem Zettel sollen sie es können. Und? Denke… in deinen Händen wären sie gut angebracht.“

Bevor Prashi die Antwort gab, schob sie den roten Ring auf ihren Finger und schaute Sina lächelnd an. „Danke… damit verzeihe ich dir und… behalte die Wirkung für dich ok? Besser, mein Schatz weiß davon nicht allzu viel.“

„Hat er denn… solche Wünsche?“

„Nö, aber in der Sache hat er sowieso nichts groß zu sagen, wenn er wieder kommt.“

„Der Arme.“

Kapitel 475

Ich bin wiedergeboren und die weiteren Gäste? II

„Wie… geht es dir Neia?“ fragte Sina am nächsten Morgen am Bett von der Blutelfe. Sie streichelt eine Haarsträhne aus dem Gesicht und löste unbewusst wieder was aus.

„Eigentlich ganz gut? Nur… wie sagte Louis es mal? Mein Körper… fühlt sich so ausgebrannt an, ich werde… mich ein bisschen vom Training enthalten müssen. Eigentlich… ist es Dummheit von mir… zu viel auf einmal zu fordern…“ drehte Neia mit roten Wangen ihren Kopf zur Seite.

„Sachte sachte, wir haben doch Zeit oder? Ich… bin eh in Fanfoss gebunden, bis die restlichen Clans kommen sowie die Dämonen. Zusätzlich muss ich die Verteidigungsmaßnahmen der Stadt zum Laufen bekommen…

Neia… du brauchst dir wirklich keinen Kopf machen. Bis… Glacia dran kommt, muss auch unter anderem Christoper anwesend sein. Außerdem… muss ich die Worte von Exos ernst nehmen, dass Glacia doch in irgendeiner Form stärker sein muss als die bisherigen.

Überleg mal… dass ich solche Probleme mit Rokea hatte in ihrer Werform. Wenn… alles soweit fertig ist wie ich es mir vorstelle, werde ich mit Sherry und… einer weiteren Person die Dungeons aufsuchen. Zhin hat mir sehr interessante Theorien gesagt, die man nicht abstreiten kann.“ streichelt Sina den Arm von Neia.

„Himmel… hör auf, sonst kann ich mich nicht zurückhalten!“ waren die Gedanke von Neia, die das Gefühl… sehr angenehm fand. „Nun… ich würde mich anbieten, wenn ich es bis dahin geschafft habe, eine Klingentänzerin zu werden.“ lächelte die Blutelfe.

„Sag… nur rein interessehalber… beherrscht du überhaupt irgendwelche Blutzauber?“ schaute Sina die Elfe ernst an.

Alleine das Neia den Mund fest zusammenpresst und zur Seite schaut, beantwortet die Frage. „Hrm… gut das wir so viele Vampire hier haben, die dir das beibringen können. Vielleicht kann dir sogar Lisa helfen, auch wenn ich es jetzt noch nicht gesehen habe, dass sie auf Blutmagie zugegriffen hat.“

„Danke… ich dachte mir schon, dass die Frage kommt, aber… sind wir doch ehrlich. So wie du, deine Schwester oder die Vampire mit Mel es anschaulich zeigen, ist Regeneration… eine sehr starke Fähigkeit.“

„Das lässt sich nicht abstreiten. Ich wundere mich… wenn wir dein Ziel erreicht haben, ob du Spike diesmal gewachsen bist.“

„Hm… ich weiß es nicht. Einerseits… würde ich es gerne versuchen, anderseits… will ich auch gerne meine Ruhe vor ihm haben. Irgendwie… macht es mir schon Spaß zu wissen, dass du ihm jedes Mal die Augen zerstören wirst.“ grinste Neia.

„Hoffentlich sind das nicht die Nebenwirkungen der Droge der Folter von gestern. Du hast selber… festgestellt, dass deine grotesken Gedanken in die Höhe geschossen sind oder?“

„Dann ist es so. Ich werde immer noch die gleiche Neia sein, die ihr alle kennt. Nur stärker und ein bisschen anders.“ schmunzelte Neia das Problem weg. „Außerdem… du passt ja auch auf mich auf oder? Was kann man sich mehr wünschen als eine Freundin, die auch zugleich eine Dämonenkönigin ist?“

„Ja, irgendwie schon oder? Wenn es dir besser geht, kannst du ja selber bestimmen wie es weitergehen soll. Du kennst alle wichtigen Schritte für dein Training und wenn du ein gutes Gefühl hast, lass dir von Suki die Salto´s zeigen.“ streichelt Sina eine Wange von Neia und verließ das Zimmer…

Die Blutelfe bekam ein knallroten Kopf und schob die Decke über sich, dann kuschelt sie mit ihren Plüschtieren. „Himmel… Sina… Hör auf… sonst küsse ich dich noch…“ versuchte Neia sich zu beruhigen, die sich nun wie eine Teenagerin benimmt.

Sina ging nun in ihr Schlafzimmer das nächste Sorgenkind aufsuchen. Sherry lag im Bett und musste sich scheinbar auch ausruhen. „Na mein kleiner Pechvogel? Wie geht es dir? Scheinbar… haben wir gestern doch ein bisschen zu viel verlangt oder?“ setzte Sina sich neben Sherry.

„Es geht. Du hast wieder meinen Traum manipuliert oder?“ kam direkt der Vorwurf von dem Zaubermädchen, der Wasserball schwebte über dem Bett.

„Wie… merkt ihr das eigentlich alle?“ grinste Sina schräg. „Wenn… man sehr erschöpft ins Bett geht und… der Kopf zu ist, dann aber am nächsten Morgen aufwacht, als wäre nichts passiert, kommt man schnell dahinter, dass du was gemacht hast.

Wüssten wir nicht, dass du und deine Schwester Träume manipulieren könnt, dann wäre es vielleicht nicht so aufgefallen, aber so?“ schaute Sherry mit einem Lächeln hoch.

„Ich… wollte dir die Vorstellung der Folter und diesen… Unfall aus dem Himmel entfernen, was auch geklappt hat. Nun… habe ich selber gesehen, wie du dich gerettet hast, aber… es ging dir trotzdem sehr nahe. Sherry… ich weiß nicht wie andere Dämonen sich um ihre Liebsten sorgen, aber…“

„Sina… es war wirklich ein Unfall, den ich nicht nochmal… auf die Schnelle wiederholen werde. Ich… habe einige Erkenntnisse durch den Unfall gewonnen und… kann vielleicht den einen oder anderen Gegner mit dieser Aktion in den sicheren Tod stürzen, während ich mich selber in Schutz halte.

Keine Sorge, ich habe mein Lektion gelernt. Ich werde nachher schon aus dem Bett rauskommen und anfangen, die Kleider deiner Vampire zu machen. Zada hat mir die Maße hinterlassen und… du hast ja wirklich spezielle Wünsche, wie sie aussehen sollen.“ kichert Sherry.

„Wenn du so fröhlich bist, dann bist du wirklich auf dem Weg der Besserung. Nun… die Kleider tragen in der alten Welt wirklich Agenten. Ich könnte dir einiges erzählen, aber… belassen wir es, dass es Fakt ist.“ lächelt Sina und gibt Sherry einen Kuss. „Dann lasse ich dich mal alleine.“

„Bye bye…“ winkte Sherry niedlich aus dem Bett. Sina konnte sich noch zurückhalten, nicht nochmal zurückzugehen, sondern aus dem Schlafzimmer rauszugehen. „Das… wäre fast außer Kontrolle geraten. Wie kann sie so süß sein?“ erreichten die Mundwinkel beide Ohren der Dämonin.

Sina ging in ihr Büro und setzte sich in ihren normalen schwarzen enganliegenden Stoffklamotten auf den Drehstuhl. Sie schaute sich im Büro um und fragte sich, ob ihr Vater auch so arbeiten würde. „Muss er ja… er sitzt ja nicht immer auf dem Thron und wegen diesen Idioten muss er ja auch auf Nummer sicher gehen.“ murmelte die Dämonin.

„Hmm… habe ich wirklich nichts zu tun? Was mich tatsächlich nervt ist, dass ich keinen Gärtner habe…“ grummelte Sina in ihren Gedanken. „Scheinbar gibt es auch für mich Momente im Leben, wo ich mich in Geduld üben muss.“

Auf einmal klopfte Suki an der offenen Tür. „Mutter, die nächsten Vampire sind da. Diesmal sind es Lysa und ihre Leute.“

„Manchmal… ist das Schicksal unheimlich.“ hob Sina ihre Augenbrauen und redete in die Luft. „Mutter? Geht… es dir nicht gut? Sollen sie ein anderes Mal kommen?“ fragte das Katzenmädchen besorgt.

„Nein nein, schick sie ruhig rein und… bleib mal vorsichtshalber in meiner Nähe.“ schüttelt Sina lächelnd den Kopf. „Ich habe mich nur einen Moment mit dem Schicksal unterhalten.“

„Wie… du wünscht. Ich werde sie herholen.“ nickte Suki und war mit der Erklärung… irgendwie einverstanden. Scheinbar ist der Wahn in der Monstervilla tatsächlich normal geworden. Einige Minuten später kam Suki mit den Vampiren ins Büro.

Lysa, die ein schwarzes Kleid trug und hinter ihr standen drei vampirische Hausdienerinnen. Doch Sina´s Instinkt teilt ihr direkt mit, dass sie vom Kämpfen Ahnung haben werden. „Hallo Lysa, hoffentlich war deine Reise unbeschwerlich?“

„Vielen Dank für die Nachfrage, aber wir hatten keine Probleme gehabt. Wenn es Probleme… gab, dann wurden sie keine Probleme mehr.“ lächelte Lysa.

„Du… kannst ja lächeln. Liegt es daran, dass deine Mutter nicht in deiner Nähe ist und du dann nicht mehr so steif sein musst?“ wirkte Sina interessiert.

„Erm… ein bisschen, dass möchte ich nicht abstreiten. Ich wurde schon öfters auf die eine oder andere Mission geschickt, aber das wäre die erste Mission… dass ich, wie in der Stadt vom Turnier, ganz offen leben kann. Irgendwie… hat das schon ein gewisses Flair von Freiheit.“ nickte Lysa.

„Bevor… wir uns unterhalten, was… ist mit deiner großen Schwester Lisa? Sie sollte ja… auch dabei sein oder?“ versuchte Sina nun ein bisschen herauszufinden, wie der Stand der Dinge ist.

„Meine… *hust* ältere Schwester Lisa versteckt sich irgendwo. Mutter setzt zum ersten Mal alle Vampire vom Clan ein und… stellt alles auf den Kopf. Wälder, Höhlen und weiteres.“ versteifte sich das Gesicht von Lysa.

Sina ließ den Kopf hängen und Suki hörte man laut seufzen. „Suki? Kannst du mal bitte… diese „Person“ herholen? Sollte sie sich weigern, pack sie am Schwanz und wenn eine weitere Person zicken macht, warne sie vor Vergeltung meinerseits.“

„Natürlich Mutter, wenn… ihr einen Moment warten könntet?“ verstand Suki und verbeugte sich vor den Vampiren. „Lady… Sina? Kann es sein dass ihr wisst, wo man sie finden kann?“ fragte Lysa, aber Sina hob nur eine Hand hoch. „Ein paar Minuten Geduld aufbringen…“

Verwundert schaute Lysa ihre Diener an, als im Flur ein langer Schrei kam. „SUKI! HÖRT AUF AN MEINEN SCHWANZ ZU ZIEHEN! DAS TUT WEH! KYLLIA! HILF MIR!“

Erstaunt schaute Lysa die Dämonin an und drehte ihren Kopf zur Tür, wo zuerst Suki erschien. Dann kamen Beine und Schwanz zum Vorschein, bis der Rest ebenso sichtbar war. Lisa hat sich mit ihren Händen in den Holzboden gerammt und eine Spur hinterher gezogen.

„LASS MICH LOS! WEIßT DU NICHT WER ICH BIN?!“ schrie Lisa wütend Suki an, die nun den Schwanz losließ. Einen Moment starrte Lisa noch das Hausmädchen wütend an, als sich jemand laut räuspert.

„WA…s? Oh… hi kleine Schwester?“ lächelte Lisa schwitzend, während Lysa ihre Augen geschlossen hat und ein Lächeln aufbringen konnte. „Hallo Lisa. Kannst… du dir vorstellen, welch ein Chaos in unserem Clan herscht?“

„Erm… du… ich kann es erklären…“ murmelt Lisa, aber Lysa unterbrach sie. „MIR brauchst du NICHTS zu erklären. Weißt du, welche Sorgen Mama sich gerade macht? Erst Papa, nun du. Glaubst du dann nicht auch… dass Mama etwas… überdreht ist?“

„Es… tut mir leid…“ murmelte die Vampirin auf dem Boden weiter. „Natürlich sollte es dir leid tun, aber du kannst darauf wetten, wenn wir gleich als erstes die Übertragungsstation aufbauen, dass du mit Mama reden wirst!“ wurde Lysa am Ende sehr laut.

„Natürlich…“ wurde Lisa immer leiser und wollte sich lieber in dem Loch am Boden verstecken. „Lady Sina… könnt ihr mir einen Bericht abgeben, wie… dieser Fehlschlag da am Boden zu euch gekommen ist? Immerhin muss ich Mutter einen Bericht abgeben.“ wurde Lysa formell.

„Tja… eigentlich habe ich Lisa gesagt, dass sie sich bei deiner Mutter melden soll oder einen Boten raus schicken. Du musst wissen, dass ich es auch erst erfahren habe, als ich deine große Schwester im Bett mit meiner Schwester gefunden habe.“ hing ein Mundwinkel schief von Sina.

„Verstehe… also hat sie ihr endlich ihre Liebe gestanden und ihre Gefühle haben sich soweit beruhigt?“ nickte Lysa langsam. „Keine Ahnung, manchmal hört man eigenartige Geräusche aus dem Zimmer. Glaube, dass Kyllia Lisa beibringt, wie man ihren Schwanz kontrolliert.“ ärgerte Sina nun sehr gemein Lisa.

Lisa wollte den Mund aufmachen und widersprechen, aber merkte im letzten Moment, wie Sina dies formuliert hat und schloss sofort den Mund.

„Letztendlich hat Lisa sich vor deiner Mutter gefürchtet, dass sie deine Schwester bestrafen würde für das Versagen am Turnier. Wie… genau sie dann mit Kyllia zusammengekommen ist, weiß ich nicht so genau, aber seitdem waren sie in irgendeiner Form immer zusammen.

Euer… System sie zu suchen hatte die Schwäche, dass ihr vermutlich nach ihr als Person gesucht habt, aber sie war für lange Zeit eine Fledermaus gewesen und hat sich zwischen den Brüsten von Kyllia versteckt bis hier.“ berichtet Sina nun artig.

„Nun… ihr und eure Schwester habt auch sehr gute… Versteckmöglichkeiten.“ hustet Lysa vorsichtig. „Danke für den Bericht, dann kann ich sicher sein, dass meine liebe, großartige, vernünftige Schwester Lisa Mutter alles erzählen wird.“

Lisa presse ihre Lippen fest zusammen, denn momentan hat ihre Schwester sie ziemlich im Griff. „Was ist Lisa? Kein Kommentar oder ähnliches?“ fragte Sina wieder gemein und die Vampirin schüttelt den Kopf.

„Wie wäre es… wenn ihr auf Lisa nicht so herumtrampeln würdet? Sie hat auch Gefühle.“ merkte Kyllia trocken an, die an der Tür erschien. Als wäre ein Rettungsseil für Lisa gekommen, stand sie direkt auf und umarmte Kyllia. „Sie… sind alle gemein zu mir.“

„Du… heilige… Scheiße.“ flüstert Lysa. „Was… du mit Kyllia machst, ist mir… eigentlich egal. Aber… was ist denn mit dir passiert? Seit wann suchst du bei jemand anderem Schutz?“ schaute Lysa ihre Schwester an.

„Verlieb du dich erst mal, dann können wir darüber reden. Mir ist schon jetzt schlecht an den Gedanken mit Mutter zu reden. Eher würde ich wieder woanders sein wollen!“ blaffte Lisa zurück. Scheinbar können Geschwister eher dafür sorgen, dass man sein altes Verhalten wieder annimmt.

„Lisa… findest du nicht… es ist Zeit, dass du es klären solltest? Je länger du es aufschiebst, desto mehr Probleme stapeln sich. Irgendwie… haben wir doch nur darauf gewartet, dass dein Clan eines Tages hier erscheint und heute ist nun mal der Tag.“ redet Kyllia auf sie ein.

„Wenn du möchtest, kann ich auch dabei sein und in der Ecke stehen, damit… du den Mut hast, das Problem anzugehen.“

„Das… würdest du?“ schaute Lisa ihr in die Augen und Kyllia nickte. „Das würde ich.“ und küsste der Vampirin auf den Mund.

„Damit hätten wir ein Problem schon mal geklärt.“ widmet sich Lysa wieder der eigentlichen Situation zu. „Einer meiner Aufträge war es, dass du so schnell wie möglichst mit Mutter sprichst, aber… denke das kann nun warten, wenn Lisa heute mit ihr spricht.“

„Das denke ich auch allerdings. Keine Sorge, ich werde mit deiner Mutter schon sprechen, am besten du sagst mir Bescheid, wenn… sie sich beruhigt hat. Ich kann mir nicht mal ansatzweise vorstellen, welche Sorgen sie hat. Erst ihr Ehemann, nun ihre Tochter. Da würde ich auch durch die Decke gehen.“ nickte Sina verständnisvoll, dann schob sie Lysa ein Blatt zu.

„Das… sind meine Regeln in der Stadt. Die gelten für dich und deine Diener. Lisa wurde von Kyllia soweit erzogen, aber sie hängen ja eh die meiste Zeit im Zimmer ab.“ schnaufte Sina durch die Nase.

„Hmm Miete, das habt ihr ja bereits erwähnt. Gut das Mutter mir ein großzügiges Taschengeld zur Verfügung gestellt hat und Lisa sollte sowieso arbeiten gehen.“ las Lysa in Ruhe durch.

„Eh?! Ich soll arbei…“ wollte Lisa einwenden, aber den Blick, den Lysa ihr zuwarf, brachte sie schnell zum Schweigen.

„Nun, ich könnte eine Teampartnerin gebrauchen, denn von nichts kommt nichts. Sina ist in vielen Dingen großzügig, will sich aber auch nicht ausnutzen lassen.“ nahm Kyllia die Hand von Lisa. „Besser, wir besprechen es, wenn wir unter uns sind.“ „Ja… machen wir das.“

„Ich sehe keine Probleme in diesen Regeln. Wenn ich ehrlich bin, bin ich auch etwas neugierig, wie es sich anfühlt mitten in einer Stadt zu leben.“ lächelte Lysa. „Meine Hausdienerinnen können sich ebenfalls an die Regeln halten. Ich bin ja gespannt, wie dein Clan diese Blutspendenorganisation geregelt haben.“

„Man kann richtig stolz auf sie sein und die Bewohner oder auch Touristen haben scheinbar kein Problem damit, sich auch von fremden Vampiren beißen zu lassen.“ lächelte Sina ebenfalls voller Stolz.

„Dann werde ich meinen Butler schicken lassen, dass er eure Basis zeigt. Lisa schläft ja irgendwie weiter bei uns, also von daher… hast du selbst da eine freie Bude.“

„Hmm… klingt wirklich reizvoll.“

Kapitel 474

Ich bin wiedergeboren und das Opfer für Blutmagie?

Neia übte sich weiter an ihrem Spagat, als Sina wieder zurückkam. „Und wie ist es für dich? Müssten doch alles sehr ungewohnte Bewegungen als Magierin sein.“

„Stimmt… wenn einer von meinen Freunden mich bei diesen Bewegungen sieht, der dürfte Zweifel haben, ob ich wirklich Neia bin.“ grinste die Blutelfe. „Ah… was mir einfällt, aber hast du die Vampire gefragt, wie sie an ihre Regeneration gekommen sind?“

„Hm… ich geh sie eben fragen, aber ich ahne schon… wie sie es bekommen haben könnten.“ murmelt Sina und verschwand wieder. Sie ging direkt auf die Terrasse, wo sie Zada bei ihrer Arbeit zusehen konnte.

Ihre Agenten lagen auf dem Boden und Zada schichtete ein Zeug auf ihre Gesichter. „Das ist nur die grobe Arbeit Sina. Ich muss eine gewisse Dicke auf ihnen machen, damit ich es hinterher bearbeiten kann für deine Wünsche.“ erklärte Zada.

„Hoffentlich bekommen sie noch Luft?“ wunderte Sina sich, denn sie sah eigentlich überhaupt nichts. Kein Schlauch oder ähnliches waren an ihren Nasen und Mündern.

„Sie schlafen. Die beiden sind älter als ich und können in einen richtig tiefen Schlaf verweilen. Dadurch arbeitet ihr Körper soooooo langsam, dass sie selbst das atmen einstellen können. Keine Sorge, wenn die Maske fertig ist, werde ich schon Löcher darin machen.“ kichert Zada.

„Sag… wie bekommen Vampire die Fähigkeit Regeneration? Neia… würde gerne Blutmagie nutzen können, aber Lord Roman meinte, dass es ohne Regeneration tödlich für sie wird.“ fragte Sina nun die wichtige Frage.

„Wir geborenen Vampire bekommen sie direkt mit der Geburt. Für die… erschaffenen Vampir ist das natürlich ein Problem, denn sie werden zwar zu Vampiren, aber… bis sie so eine Stärke haben wie wir, müssen sie viel trainieren.

Denke, dass weißt du alles. Nun… am einfachsten ausgedrückt, ihnen werden alle Knochen immer wieder gebrochen und heilen sich selber mit Blut.“

„Ach Scheiße… dass kann ich Neia doch nicht antun…“ fluchte Sina, dass es wohl nur auf diese Art und Weise zu bekommen ist. „Sie wird doch daran zerbrechen.“

„Hmm…“ grübelte Zada und machte sich eine Hand sauber, dann holte sie eine Flasche mit einer klaren Flüssigkeit aus ihrem Inventar heraus. „Das… ist eine Droge. Sie kann Schmerzen in… Freude verwandeln, im Grunde das was Masochisten so antörnt. Damit und mit deiner Illusion vielleicht kannst du es erträglicher machen.“

Sina nahm die Flasche und hielt sie vor die Augen. „Verstehe… aber dann brauche ich Sherry als Heilerin, denn in diesem Zustand wird Neia vermutlich sich nicht selber heilen können. Danke und… besser du beeilst dich, bevor die beiden doch ersticken.“

„Du machst dir zu viele Sorgen, aber das ist ja normal, wenn du uns alle wie deine Kinder behandelst.“ lächelte Zada und legte weitere Schichten auf die Gesichter. „Aber gerne geschehen, ich… habe noch nicht gehört, dass überhaupt einer der Elfen oder anderen Rasse die Fähigkeit hatte.“

„Glaubst du… nur als Vermutung, dass diese Fähigkeit wirklich nur bestimmte Rassen haben können?“ grübelte Sina.

„Hmm… unwahrscheinlich. Mel hat es doch auch und das als eine Killerpuppe, die keine andere Funktion haben sollten, als nur zu kämpfen.“ merkte die Vampirin an.

„Das ist ein Argument… das ich nicht widersprechen kann. Wenn ich noch weiter so überlege, die erschaffenen Menschen waren ja vorher die Rassen der Göttin. Wäre… es wirklich so einfach, indem man die Rasse wechselt?“ nickte Sina langsam.

„Hoffentlich… ist Neia… immer noch die gleiche Frau, wenn ihr die Prozedur umsetzt. Sonst… darfst du dich darauf einstellen, dass sie ein bisschen anders werden könnte.“ warnte Zada noch. „So nun lenk ich nicht weiter ab! Ich will schöne Masken machen.“

Von Zada verscheucht ging Sina mit einem Grinsen wieder in den Keller zurück, wo Suki Neia die Hüfte massiert. „Sie… ist mehr oder weniger ausgerutscht und hat sich die Hüfte ausgerenkt. Denke…“ erklärte Suki.

„Tut mir leid, ich wollte wirklich versuchen ohne mich an der Stange zu halten, aber… irgendwie bin ich tatsächlich ausgerutscht.“ grinste Neia schief. Sina trat mit voller Kraft auf den Fuß und man hörte laut das Knacken, wie der Knochen wieder in das Gelenk kam.

So schnell wie es passierte, konnte Neia nicht schreien. „Bist… du… wahnsinnig ohne Vorwarnung oder so zu machen? Du hast es in den letzten Tagen zärtlicher hinbekommen!“ schimpfte die Blutelfe direkt los.

„Das… war ein Vorgeschmack von den Schmerzen, die du haben wirst, wenn du Regeneration haben willst. Zada hat mir erklärt, wie die Vampire es bekommen und es führt leider kein Weg herum… es auf meine Art und Weise zu machen.“ grinste Sina schief.

„Ach du liebe Güte…“ legte Neia ihren Kopf auf den Boden und eine Hand über die Augen. „Ohne Schmerz keinen Preis oder?“

„Normalerweise heißt es „Ohne Fleiß keinen Preis.“, aber ja, wenn es um diese Fähigkeit geht… passt es schon eher.“ nickte Sina. „Suki, wenn Sherry kommen sollte…“ wollte Sina dem Katzenmädchen eine Anweisung geben, aber da kam eine nasse, verdreckte Sherry zum Vorschein.

„Du hast mich gerufen?“ lächelte Sherry und ignorierte die Blicke der Frauen. „Ich habe… ein bisschen zu intensiv mit meiner Wassermagie geübt und als ich mich ausruhen wollte, griff mich eine Horde voller Orkkönige an.“

„Aha…? Hoffentlich… sind die neuen Wasserzauber für dich eine Hilfe und… nicht nachteilig? Meine… wenn du mal gegen einen Gegner kämpfst der mit Blitzen arbeitet, dürfte es…“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

„Nein nein, keine Sorge. Ich habe mich mit der Teleportation in den Himmel gebracht und als ich in dem sicherem Glauben war zu sterben, habe ich mich mit dem neuen Zauber in einen großen Wasserball eingeschlossen und… überlebt?“ grinste Sherry.

„Du… hast was?“ blickte Neia hoch. „Wie… hast du es geschafft in den Himmel zu landen? Das sind mehrere Kilometer! Du dürftest solche Entfernungen überhaupt noch nicht abkürzen können!“

„Es ist aber so wie ich es eben gesagt habe passiert. Würde ich es nicht sagen, würde Sina es an meinen Verhalten merken, dass was passiert ist. Ich muss mich wirklich noch bei Dr. Ruin bedanken, dass ich diese Wassermagie beherrschte, sonst hättet ihr mich… tief in einem Loch gefunden!“ wehrte sich Sherry.

„Himmel SHERRY!“ wurde Sina sauer. „Wie hast du das denn wieder geschafft?“ ging die Dämonin zum Zaubermädchen und umarmte sie direkt.

„Ich… es tut mir leid. Mit einigen Übungen habe ich mich nach vorne teleportiert, wie meine Lehrerin es mir erklärt hat. Da… bekam ich während des aktiveren des Zaubers Wehmut ans fliegen und schaute dabei in den Himmel… Den Rest kannst du dir ja dann vorstellen.“ murmelt Sherry leise.

Sina merkte, dass Sherry am Zittern war und beruhigte sie. „Ich will dir keine Vorschriften machen, du bist erwachsen genug. Ich will dir nicht mal jemanden beiseite stellen, damit er auf dich aufpasst, denn du kannst ja selber auf dich aufpassen.

Doch… es tut mir leid das zu sagen, aber… deine Schusseligkeit ist in letzter Zeit… sehr auffällig. Ist irgendetwas passiert, dass du dich so ablenken lässt? Der Ausrutscher am Frühstück, dann das mit dem Foliant und nun… deine Übungen.“

„Ich… weiß es nicht. Vielleicht war ich auf dem Turnier… die ganze Zeit auf Hochtouren mit meinen Gedanken, dass ich… diese Ruhe irgendwie… akzeptieren muss? Vergiss bitte nicht… dass meine Gefühle mit meinen Erinnerungen noch nicht so… harmonisieren.“ suchte Sherry das Problem.

Neia schnippte mit dem Finger und Sherry wurde komplett trocken. „Denke… wir sollten akzeptieren, dass auch im Haus einige Änderungen stattfinden. Sherry hat verstanden, dass… sie bei diesen Übungen konzentrierter bleiben muss.“

„Ja… es… tut mir leid, dass ich dich angefahren habe Schatz, aber… damit ist mir wieder bewusst geworden… wie schnell du mir entgleiten kannst.“ streichelt Sina weiter ihre Freundin. „Mir auch…“

„Ich werde für jeden Tee vorbereiten, dass wird euch gut tun.“ entließ Suki sich und machte sich auf den Weg. Die Frauen lösten sich und schauten sich in die Augen.

„Einfach… vielleicht in nächster Zeit vorsichtiger sein.“ grinste Sina schief. „Du kennst mich doch… Es passiert, wenn es passiert. Durch… diesen Unfall habe ich einiges gelernt und werde in der Zukunft aufpassen.“ nickte Sherry.

„Ich wäre auch todunglücklich, wenn meine erste Schülerin… auf diese Art und Weise ums Leben kommen würde.“ murmelt Neia. „Da… ja nun alle da sind, du wolltest was erklären vorhin Sina?“

„Hrm… ja. Du bekommst die Fähigkeit wie ich es dir damals erklärt habe. Zada hat mir ein Getränk gegeben, wie deine Schmerzen… in Lust umgewandelt werden. Die Vampire haben es nicht anders gemacht wie die Dämonen, nur dass sie sich über Blut geheilt haben. Das… heißt… Sherry müsste dich immer komplett heilen.“ seufzte Sina.

„Erm… was soll ich genau heilen bei Neia?“ wundert sich Sherry, während Sina ein bedrücktes Gesicht macht. Die Blutelfe wirkte ebenfalls nicht glücklich und erklärte es ihrer Schülerin. „Bitte? Man muss dir alles brechen und anschließend wirst du komplett geheilt, nur damit es wiederholt wird? Gibt es keine andere Methode?“ schaute Sherry die beiden Frauen abwechselnd an.

„Nein… sonst würde ich Neia es nicht erklären.“ schüttelt Sina den Kopf und Neia ist scheinbar zu einem Entschluss gekommen. „Lass… es uns jetzt machen.“

„Erm… was?“ drehte Sina sich zu Neia um. „Ich liebe Magie über alles und werde den Preis dafür zahlen. Wie… kann ich etwas beherrschen, was ich es aber nicht benutzen darf? Außerdem… ist es nicht dann etwas ironisch, dass ich… zwar eine Blutelfe bin, aber die Blutmagie nicht nutzen kann, WEIL etwas fehlt?“ grinste Neia schief, aber man sah ihre Hände zittern.

„Muss… das wirklich jetzt und… heute sein? Sherry… kommt gerade von einem Unfall zurück.“ merkte Sina trocken an. „Es tut mir leid, dass ich es von euch jetzt fordere aber… Sehen wir es mal so…

Wir kenne keine andere Methode und… sind wir doch ehrlich. Wir ziehen das nur in die Länge, es in der Zukunft irgendwann zu machen. Also?“ lächelte Neia zuckersüß die beiden Frauen an.

Sina schwieg und schaute Sherry an, an ihr selber sollte es nicht liegen. „Hrm… machen wir das, damit man den Tag mit viel Geschrei oder ähnlichem… beenden wird.“ seufzte Sherry, dabei rollte sie ihre Augen.

„Soll… ich das machen oder jemand anderes?“ fragte Sina und schaute ernst in den Augen von Neia. „Bitte mach du das, denn bei dir kann ich vertrauen, dass du es richtig machst und… wenn es zu viel ist, notfalls aufhörst.“ spielte Neia nervös mit den Händen.

„Ok… Freunde zu quälen ist auch mein Hobby, falls ich es noch nicht gesagt habe. Wenn Suki… mit dem Tee zurückkommt, weihen wir sie ein, dass der Keller… geschlossen bleibt. Sherry bekommt von mir eine Identifizierungsbrille, damit sie rechtzeitig Bescheid geben kann. Hier… kannst die Flasche schon mal trinken, damit der Wirkstoff… seine Arbeit macht.“ drückte Sina die Flasche in die Hand von Neia.

„Danke… Ich bin wirklich froh, dass wir Freunde sind.“ lächelte Neia. „Kaputte Freunde wenn schon. Denke… in einer Freundschaft passieren nicht solche Sachen wie wir sie machen.“ murmelt Sherry leicht sarkastisch.

Suki brachte ihnen den Tee und wurde darüber eingeweiht. Sie seufzte ebenfalls sehr laut, merkte aber dass sie mit einem Gespräch nicht weiterkommt. „Ihr… macht das schon. Ich werde die Tür oben abschließen und den anderen sagen, dass der Keller für eine gewisse Zeit gesperrt bleibt.“

Die Frauen wurden eingeschlossen und waren alle mehr oder weniger nervös… als es dann soweit war. Neia legte sich auf den Rücken und Sherry setzte die Brille auf. „Sherry… am besten du steckst dir was in die Ohren und… schaust nicht zu. Du erinnerst dich damals, am ersten Tag in Batzien?“

„Ja… stups mich an, wenn… du deine erste Runde gemacht hast.“ nickte Sherry langsam und holte was aus ihrem Inventar heraus, ihre Wasserkugel schwebte weiter um sie herum.

„Letztes Mal… willst du das wirklich?“ fragte Sina die liegende Blutelfe. „Mach endlich… AHHH!“ schrie Neia auf, als ihr Oberschenkel gebrochen wurde. „Verdammt… bist du schnell.“

„Wirkt… der Trank überhaupt?“ „Himmel… nun mach schon…“ schwitze Neia, wo Sina die Augen schloss und mit voller Wucht den Unterschenkel bricht. Die Blutelfe schrie wieder auf… aber Sina könnte schwören, dass… es sich anders anhörte.

Es vergingen Stunden, Sina hat selbst ihre eigenen Gefühle abgeschaltet während sie die Knochen von Neia brach. Sherry saß mit dem Rücken von ihnen und flüchtete in ihre eigene Welt. Sie hat Neia nun zum dritten Mal komplett alle Knochen geheilt, kann aber bisher keinen Erfolg melden.

„Noch… eine Runde Neia, dann machen wir Schluss. Irgendwie funktioniert der Trank nicht so richtig und selbst mit meinen Illusionen zerbrichst du. Himmel, deine grotesken Gedanken sind wegen mir gelevelt!“ versuchte Sina neutral zu argumentieren.

„Es… geht mir… wirklich gut… Der Trank… funktioniert wirklich…“ keuchte Neia, ihre Pupillen sind ziemlich geweitet und hatte sehr rote Wangen. „Mach… weiter…“

Sina schloss kurz ihre Augen und brach wieder den Oberschenkelknochen, als Neia nicht mehr wirklich schrie, sondern eher stöhnte. „Heilige Scheiße… macht mich das jetzt auch zu einem Hardcore-Sadisten?!“ dachte die Dämonin nur.

Es dauerte… ein bisschen, als der Knochenschwanz Sherry an stupste. Sina legte ihre Hände einander und betete… dass es endlich ein Ende haben muss. Drei war die magische Zahl bei den Dämonen, wie es bei den Vampiren aussieht, war ihr egal.

Dabei hat sie ihre drei Augen geschlossen und wartete ab… als Sherry ihr eine Hand auf die Schulter legte. „Sina… sie hat die Fähigkeit „Regeneration“ endlich.“ Sofort öffnete Sina ihre Augen und sah eine tränende Sherry, die schräg grinste.

„Es… ist vorbei. Neia… ist bewusstlos geworden, scheinbar… war ihr Limit mehr als überschritten.“ streichelt Sherry das blutrote Haar von der Elfe.

„Danke… Hoffentlich… muss ich nie wieder einen Freund auf dieser Art und Weise… so behandeln. Das… zerrt wirklich an dem Band der Freundschaft.“ seufzte Sina erleichtert.

„Damit… kann Neia nun vermutlich ihrer Blutmagie nachgehen und gehört damit offiziell… na ja… Sie ist die erste Blutelfe mit dieser Fähigkeit also wäre sie von beidem offiziell die Erste.“

„Stimmt.“

Kapitel 473

Ich bin wiedergeboren und vampirische Agenten?

Die Zeit verging wieder ein bisschen in Fanfoss, die neuen Vampire wurden von den Bewohnern neutral betrachtet. Es hat sich aber das Gerücht verbreitet, dass jeder Gair melden soll, wenn er sich an die schönen Frauen ran machen sollte.

Dies hat dazu geführt, dass er irgendwann nur noch bei Zada abhing. DIE wiederum hatte irgendwann die Schnauze voll gehabt und hat ein Deal mit den Frauen von Gair´s Clan vereinbart, dass er nun als Abenteurer arbeitet.

„Was… hast du mit ihnen eigentlich besprochen? Gair… sah ziemlich todunglücklich aus?“ fragte Lara mal. „Ich habe ihnen 20% Rabatt angeboten, wenn das Geschäft in der Zukunft eröffnet wird. Zuerst… waren sie ziemlich… unhöflich, nachdem ich ihnen dann aber ein paar Lederkleider gegeben habe, ist bei ihnen wohl eine Tür aufgegangen.“ grinste Zada.

Der kleine Bruder Aelfric dagegen… scheint regelrecht ein Herzensbrecher bei den Frauen zu sein. Wie Zada vermutet hat, aber die Männer verwechselten ihn immer mit einer Frau und nachdem herausgekommen ist, was Aelfric wirklich ist… Nun sind es die Frauen, die ein Auge auf ihn geworfen haben.

„Menschen… sind schon komisch.“ meinte Aelfric, als er mit einem Sonnenschirm mit seiner Schwester spazieren ging. Hinter ihnen liefen mit einem gewissen Abstand die Leibwächter und waren wortkarg wie immer. „Ich bin diese… Aufmerksamkeit einfach nicht gewöhnt.“

„Das wird schon, falls du es nicht bemerkt hast, aber… Du bist entspannter geworden. Normal bist du das, wenn Mutter nicht da war. Nun schau dich an. Gehst mit mir und deinen… „netten“ Herren mitten in einer Stadt fröhlich raus.“ grinste Zada.

„Sehr ungewöhnlich, dass Vampire… wie wir einfach so raus können oder? Dabei… sind wir doch eigentlich Monster.“ grübelte Aelfric.

„Nicht in der Sicht von Lady Sina. Für sie sind wir alle Individuen, die Entscheidungen treffen können und auch vom Schicksal getroffen werden. Wenn… du irgendwelche besonderen Anliegen hast, kannst du ruhig Lady Sina fragen gehen. Sie wird dir zumindest zuhören.“ ging Zada nun Arm in Arm mit ihrem Bruder.

„Genau… du schaffst das Neia!“ feuert Sina ihre Schülerin Neia an. Die Blutelfe versucht nun im Stehen einen Spagat zu machen. Doch… war diese Pose für Neia sehr unangenehm wegen der aktuellen Trainingsklamotten.

„Ich… fühle mich so entblößt…“ murmelt Neia und schaffte es den Spagat zu machen. „Stell dich nicht an, hier laufen keine notgeilen Kerle herum.“ grinste Sina. „Nun das andere Bein, damit du ein gutes Gefühl bekommst.“

„Keine notgeile Kerle, aber eine süße Sina.“ dachte die Blutelfe und setzte langsam ihr gestrecktes Bein wieder auf den Boden. Auf einmal kam Suki mit zwei Vampirinnen. „Mutter, dass sind Ivy und Jevera. Du wolltest mit ihnen sprechen.“

Beide Frauen hätte man auch für Jugendliche halten können. Groß, schlank, die vampirischen Merkmale. Sie trugen einfache Alltagskleider und während Ivy scheinbar ein Muttermal unter ihrem rechten Auge hatte, war bei Jevera eine deutliche Narbe am Mund zu erkennen.

„Ah… wunderbar. Ist Sherry im Haus? Wenn nicht, kannst du mir dann Zada holen? Sie kann dann ja auch abmessen.“ war Sina erfreut. „Du kannst deine Sehnen kurz wieder ausruhen und die Stange als Abstützung nutzen, wenn du dich unsicher fühlst Neia.“

„Das kann ich machen Mutter.“ nickte Suki und verschwand. „Und wir drei gehen in mein Büro.“ grinste Sina, während die Frauen Neia bei ihrem Training zuschauten.

Später saßen die Frauen im Büro und die Vampire… wirkten etwas verkrampft. „Macht euch ein bisschen lockerer, ich will euch nicht auffressen oder so. Ihr habt auch nichts gemacht, weswegen ich euch bestrafen sollte.“ wollte Sina die Stimmung etwas lockern.

„Nun… wir können es versuchen.“ murmelt Ivy, die scheinbar eine sehr zierliche Stimme hatte. „Nur… Jevera ist ein bisschen schüchtern.“

„Das wird schon, keine Sorge. Edwin hat mich euch empfohlen, dass ihr am allerwenigsten… Probleme habt, euch die Hände schmutzig zu machen? Ist das soweit… richtig?“ schaute die Dämonin die Frauen abwechselnd an.

Diese schauten sich kurz an und es war Jevera, die darauf antwortete: „Ich… denke schon. Immerhin… wurden wir von Lord Justus persönlich… diszipliniert. Nur… die wenigsten haben ihn überlebt…“

„Und die ihn überlebt haben… sind gebrochen wie wir. Wir… haben keine Probleme, jemand die Haut abzuziehen, lebendige Kinder ins Feuer zu werfen und ähnliches.“ fügte Ivy hinzu.

„Ihr… schaltet eure Gefühle regelrecht aus, wenn ihr diese Art von Aufträgen macht oder?“ wirkte Sina etwas zufrieden.

„Ich bin mir nicht sicher, ob wir überhaupt Gefühle haben, wenn wir unserer Arbeit nach gehen.“ wiegelt Ivy den Kopf. „Es… ist einfach kaputt, verstehen sie?“

„Wir bedanken uns für die neuen Zimmer und die Freiheit, aber… im Grunde kommen wir eher emotionalen Puppen am ähnlichsten. Solange… wir als Abenteurer arbeiten können… leben wir irgendwie.“ seufzte Jevera.

Sina hörte es sich kurz an, dann stand sie auf und kniete sich vor beide Frauen. Kurz schaute sie beiden in den Augen, die ein bisschen verwundert wirkten, dann umarmte sie die Vampire gleichzeitig.

„Es… tut mir leid, dass ihr immer noch in eurem Gefängnis steckt. Vielleicht ergibt sich in der Zukunft noch eine Gelegenheit… wie man diese Narbe in eure Seele heilen kann.“ streichelt Sina die Frauen am Kopf.

Sie waren komplett baff gewesen und wussten nicht… wie sie mit dieser Situation umgehen sollten. Doch die Worte von Sina… scheint sie irgendwie getroffen zu haben. „Ich… hoffe, ihr könnt das wirklich…“ murmelt Ivy.

Die Dämonin löste sich von den Frauen und sah zumindest, dass sie nasse Augen hatten. „Ich auch… Nun frage ich euch, bevor ich meinen Plan enthülle. Würdet ihr mir bei meiner… zukünftigen Arbeit beiseite stehen? Sie entspricht soeben das was Ivy mir vorhin erklärt hat.“

„Ihr… fragt uns stattdessen es zu befehlen?“ hakte Jevera und Ivy nickte. „Das ist richtig. Ihr nutzt nun die 2. Chance, die ich euch gegeben habe. Doch… mit meiner Aktion könnte es sein, dass ihr wieder in euren alten Zustand fallen könnt.“ setzte Sina sich auf den Schreibtisch.

„Ich habe damit kein Problem, du Jev?“ „Nein… eigentlich nicht. Vielleicht… ist es Schicksal, dass man gerade… unser Talent immer brauchen wird Ivy.“ beraten sich die Frauen und kamen zu der gleichen Meinung. „Lady Sina… wir werden ihnen helfen.“

„Nun gut.“ nickte Sina und schnippte mit den Fingern, dass man das Gespräch nicht belauschen kann. „Ich werde demnächst ein paar Ratsmitglieder von der Stadt besuchen. Bisher… haben sie sich irgendwie noch nicht in Bewegung gesetzt, aber das wird nur die Ruhe vor dem Sturm sein.

Ihr zwei bekommt von mir einen kompletten Anzug sowie eine Maske, die eure Gesichter versteckt. Damit will ich verhindern, dass man euch in der Öffentlichkeit erkennt, sollten wir… ein bisschen gemein werden.

Ich weiß nicht… wer genau von euch in unserem Clan die Ratsmitglieder beobachtet, aber ich will Kajar und Sarai unter meine Kontrolle bekommen, damit ich mehr oder weniger die Macht in der Stadt habe.

Je… nach Informationen werden wir diese Personen erpressen, ermorden, foltern oder sie zu einen Vampir machen, damit wir ihre Unterstützung bekommen. Es… kann auch sein, dass wir deren Angehörige vor ihren Augen foltern müssen.

Ivy, du wärst Agent One und Jevera Agent Two. Das sind eure Kosenamen, wenn wir gemeinsam operieren.

Gleich wird einer meiner Freundinnen kommen und eure Maße messen, damit die Anzüge richtig sitzen. Zugleich wird sie von euren Gesichtern eine eh… Totenmaske anfertigen, die dann eure Gesichter verdecken.

Wichtig bei der Operation ist, dass ihr nicht sprecht. Ich will… wirklich alles versuchen, dass man euch nicht erkennt und nach der Arbeit weiterhin das aktuelle Leben leben könnt.“

„Das klingt… irgendwie aufregend.“ musste Ivy lächeln. „Normalerweise machen wir das im Geheimen, aber… so in der Öffentlichkeit wo niemand uns erkennt?“

„Das denke ich auch. Alleine die Vorstellung… unserer alten Arbeit nachgehen zu dürfen und dazu verkleidet, was extra für uns gemacht wird?“ strahlte Jevera leicht.

Sina hob nur leicht ihre Augenbraue noch, dass sie doch irgendwie Gefühle zeigten. Justus musste damals also sehr gute Arbeit geleistet haben. An der Tür wird geklopft und Zada erschien.

„Gut das du gekommen bist. Dann sage ich euch beiden, seid ab den nächsten Tagen bereit, dass ich euch jederzeit rufen lassen kann.“ nickte Sina. „Wegen… der Maske würde ich das eher auf der Terrasse machen Zada.“

„Kein Problem, wenn die Damen mir dann folgen würden?“ meinte Zada. Die Frauen standen auf und verbeugten sich vor Sina. „Ich… danke ihnen, dass sie mir und Ivy solch eine vertrauenswürdige Position anbieten. Wir werden sie nicht enttäuschen.“ sagte Jevera mit einer deutlichen Stimme, Ivy nickte.

„Keine Ursache.“ lächelte Sina und schaute zu, wie die Frauen das Büro verlassen. „Wundere mich nur… ob es moralisch in Ordnung ist, sie in ihre alte Welt zurückzuholen… Was Sherry wohl gerade macht?“

Eine Frau mit blauen Haaren stürzte durch Wolken und hinterlässt eine riesige Tränenspur. „OhmeinGottOhmeingGottOhmeinGott!“ wiederholte sie immer wieder diese Worte wie ein Mantra.

„Herrin! Beruhigen sie sich!“ versuchte ihr Gefährte über Gedanken sie zu beruhigen. „Sobald sie den Boden sehen, setzen sie doch den richtigen Zauber ein!“

„ICH WERDE STERBEN!!!!“ schrie Sherry voller Panik. „ICH HÄTTE NICHT DEN TELEPORTATIONSZAUBER EINSETZEN SOLLEN UND GLEICHZEITIG IN DEN HIMMEL SCHAUEN DÜRFEN!“

„HERRIN! Beruhigen sie sich!“ wiederholte Nirwana. „Sie haben doch schon was schlimmeres erlebt oder nicht?!“

„Hä?! Bist du dumm? Da stand ich wenigsten mit zwei Füßen auf dem Boden! Himmel… dass ich mit einem sprechenden Schwert sterben werde…“

„Erm… ihr kennt doch genügend Wasserzauber, die euch eine weiche Landung bringen können. Erinnert ihr euch nicht… wie ihr mit dem Wasserstrahl in der Hauptstadt euch auf den höchsten Turm katapultiert habt, nur um die Meteore aufzuhalten?“

Sherry sah nur, wie der Boden näher und näher kam. „Also… bin ich es tatsächlich selber… die mich umbringt…“

„Herrin… was würde eure Freundin machen… wenn sie keine Flügel hätte? Selbst sie… würde in dieser Situation bestimmt das eine oder andere Unmögliche versuchen wollen.“

„Ohne… Flügel?“ wunderte sich Sherry bei der Vorstellung, wo sie nun langsam den Boden näher kommen sah. „Vermutlich… würde sie einen Salto machen, auf dem Boden landen und ein Erdbeben verursachen…“

„Stimmt… falsches Beispiel. Nehmt eure Lehrerin Neia und ignoriere, dass sie eventuell Sprüche hat, wo sie Fliegen oder Schweben kann!“

Der Boden kam immer näher und aus Reflex fing Sherry nun an zu zaubern… Sie murmelt und murmelt den Zauberspruch, dann aktivierte Sherry den Zauber. „Einschließende Wasserkugel!“

Um Sherry entstand eine große Blase… die sich auch auf einmal mit Wasser füllte! „Herrin?! Was macht ihr da?!“

„Mich in eine Wasserkugel einschließen?! Anderes fällt mir jetzt nicht ein, dass den Sturz bremsen könnte. Ich bin echt froh, dass ich diesen komischen Zauber kenne!“ wehrte sich Sherry, während das Wasser immer weiter auffüllte.

„Dann solltet ihr aber lange die Luft anhalten, sonst ertrinkt ihr!“ warnte Nirwana noch. Diese Warnung beherzte Sherry und atmet tief Luft ein, dann war das Wasser in der Blase gefüllt. Mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit schoss der Wasserball auf den Boden zu, die Stadtwachen konnten einen merkwürdigen blauen Ball ausmachen.

Sherry drückte sich beide Hände an den Mund, weil sie merkte, dass sie langsam ein Problem hat, noch die Luft zu halten… Dann knallte die Kugel auf den Boden. Manche würden jetzt denken, „Ja… Wassertropfen platzen auf oder? Sie haben halt keinen festen Körper.“

Aufgrund dass es aber ein Zauber ist, sieht das Ergebnis ein bisschen anders aus: Sherry wird ein bisschen auf den Boden gedrückt, dann sah sie, wie der Boden sich wieder von ihr entfernte. Denn der Wasserball war wie ein Gummiball und war eigentlich dafür vorgesehen, Personen nicht zu schützen sondern zu versiegeln mit einen sicheren Tod.

Ihre persönliche Wasserkugel… wirkte ziemlich entspannt bei der ganzen Aktion, interessanterweise konnte man sie selbst im Wasserball sehen. Auf jeden Fall landete der Ball mit Sherry drinnen immer mehr auf dem Boden, bis sie zur Seite rollte.

„Herrin! Lösen sie den Zauber auf!“ rief Nirwana, aber Sherry kann ihren Mund nicht benutzten und… wurde blauer als blau. „Bei der Göttin… zieh mich und stecht mich durch die Blase!“

Sherry löste eine Hand von ihrem Mund und kam langsam, während der Ball am Rollen ist, an den Schwertgriff heran. Nun bekam das Zaubermädchen schwarze Punkte vor ihren Augen und zog mit aller Kraft das Schwert heraus und stach die Blase auf.

Wie ein gefüllter Wasserballon platze der Zauber auf und Sherry fiel auf den Boden, wo sie sehr stark ein und ausatmen musste.

„Seht… ihr? Ihr habt überlebt. Denke… ihr solltet nun auf euch selber stolz sein und… beim nächsten Mal vielleicht etwas später den Zauber benutzen. ODER ihr trainiert genau diesen Zauber, damit ihr ihn per Fingerschnippen auflöst.“ lobte Nirwana.

Doch Sherry hörte überhaupt nicht zu und küsste nur den Boden. „Ich… lebe. Ich… glaube es nicht… ich lebe!“

„Ja… das hört man.“ stimmte ihr Partner zu. „Scheinbar… habt ihr irgendwie ein Talent für Teleportation, meine… Eure Lehrerin hat euch ja erklärt, dass man seine Zeit braucht, wenn man gewisse Entfernungen mit sich selber teleportieren möchte.

Am Anfang war es ja auch so, doch ihr habt scheinbar eine sehr gute Vorstellungskraft und konntet euch immer weiter teleportieren, bis… eben. Damit habt ihr euch selbst übertroffen.“

„Kannst… du einfach mal für ein paar Minuten deinen Mund halten? Ich… habe so viele… Nahtod-Erfahrungen gemacht, aber… dass es durch meine eigene… Dummheit passiert, übertrifft es irgendwie…“ drehte Sherry sich auf den Rücken und schaute in den Himmel.

„Entschuldigung…“

„Nicht missverstehen, aber… dass ist gerade ein Moment, wo ich mir selber ein… paar Gedanken machen muss… Ich hätte wirklich sterben können…“

Sherry schloss die Augen und wollte sich wirklich beruhigen, als… sie etwas hörte. Sie drehte ihren Kopf und sah eine Horde Orks auf sich zurennen.

„Himmel… Nur ein paar Minuten…“

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