Ich bin wiedergeboren und des Schmieds Problems?

Neia ging nun wieder auf dem Seil mit viel mehr Erfolg. Noch war sie sehr unsicher dabei, aber hatte trotzdem ein gutes Gefühl. Auf einmal legte jemand einen Fuß auf das Seil und Neia schaute nach vorne, wo Sumi stand.

Beide starrten sich tief in die Augen. „Neiiinn….“ murmelt Neia und schüttelt den Kopf. So wie üblich der Fall ist bei Katzen, machen sie sowieso, was sie wollen. Sumi hielt ein Pokerface, dann fing er an, das Seil etwas in Bewegung zu setzen.

„Nein! Lass das!“ bekam Neia nun Probleme, ihr Gleichgewicht zu halten. „Aus! Sitz!“ gab die Blutelfe seltsame Befehle, dass Sumi nur dazu animierte, weiter zu machen… Dann passierte es, Neia fiel runter.

Die Blutelfe landete wieder in dem hohen Gestrüpp und verletzte sich nur leicht. Wütend stand sie auf und spuckte ein paar Blätter aus dem Mund. „Was soll das?!“

„Wieso? Das gehört auch zum Training dazu.“ meinte Sumi nur, während er Problemlos über das Seil geht. „Was ich eben getan habe, ist eigentlich Standard gewesen.“

„Naja… normal machen wir das erst, wenn man wirklich sicher gehen kann.“ merkte Hiro an, die auf einer Säule Gymnastik betreibt. „Aber ich kann schon verstehen, warum du das machst.“

„Hm?!“ schaute Neia die Katzenmenschen an. „Wieso?!“ Cixo sprang vor der Blutelfe runter und half ihr weitere Blätter vom Körper herunterzuholen.

„Nun… du musst selber zugeben, dass du sehr schnell die Balance gefunden hast beim Rohr, selbst als deine Augen verbunden wurden. Kann es sein, dass in dir ein Talent schlummert, dass früher gefördert hätte werden sollen?

Wie ist es mit deiner Familie? Waren sie alle Kämpfer oder ähnliches?“ fragte Cixo und Neia bekam auf einmal einen Flashback vor ihren Augen.

Du bist eine Versagerin als Führerin unseres Reiches!“ brüllte ein älterer Elf sie an. „Dein Vater würde sich schämen und wenn deine ältere Schwester sehen würde, was du willst, würde sie abstreiten, mit dir verwandt zu sein!

Neia! Die Elfen brauchen einen starken Führer und keinen Spinner an der Macht, der nicht weiß, was sie wirklich brauchen! Du hast nur deine dumme Magie im Kopf, wie soll das weiter gehen?! Das andere Reich hat wieder angefangen, in die Gebiete vorzudringen!“

Ja, weil ihr vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr seht! Was bitte ist daran falsch, den Grund für diesen noch dümmeren Krieg für alle Zeiten zu zerstören? Und wage es ja nicht meine Familie schlecht zu reden Onkel!

Vater hatte auch diese Gedanken gehabt, doch er hatte schon lange nicht mehr die Kraft gehabt, sich gegen dich und deine Fanatiker zu wehren. Dürfte vermutlich daran liegen, dass er einiges investieren musste bei der Erschaffung der Barriere gegen die Dämonen.

Wäre meine ältere Schwester nicht durch einen Unfall gestorben, sie hätte sich ebenfalls dafür eingesetzt! DU weißt überhaupt NICHT was wir denken! Wir wollen einen neuen Weg in die Zukunft gehen, aber DU und DEINE Fanatiker wollen lieber den Krieg haben!“

Deine Worte wurden zur Kenntnis genommen. Eigentlich wollte ich, dass du selber den Posten aufgibst. Fürstin Neia, aufgrund eines alten Gesetztes dieses Reiches verbanne ich dich mit der Zustimmung aller Oberhäupter der Elfen aus diesem Reich!“ teilte der Onkel das mit und Neia hörte nicht recht.

WIESO!? Wollt ihr so sehr den Krieg?! Wer soll dann die Führung übernehmen?!“

Das haben wir ohne dein Wissen schon abgesprochen und sind uns einig geworden, dass ich der neue Fürst dieses Reiches werde. Leider etwas zu spät, denn dein Vater war auch nicht fähig gewesen, aber er war leider der ältere Bruder gewesen.

Neia… auch wenn wir uns nie verstehen werden, so betrachte ich dich auch als meine Familie.“ wurde der Onkel etwas… einfühlsamer. „Du hättest nie das Talent dafür gehabt, ein Reich zu kontrollieren. Du hast nicht mal mitbekommen, dass wir eine geheime Sitzung getätigt haben.

Nutze… die Chance und genieße das neue Leben mit deiner Magie. Du kannst nun machen und tun, was dir gefällt, aber… komm nie wieder hier in dieses Reich. Dein Vater und deine Schwester waren talentierte Kämpfer gewesen, was du aber nicht bist.

Irgendeiner der… „Fanatiker“ hätte dich zu einem Duell herausgefordert, wir wissen beide, dass es nur dein Tod gewesen wäre. Damit… kann ich zumindest einen Teil des Versprechens zu deinem Vater einhalten.“

Neia fielen die Tränen aus den Augen raus, zu tief saß der Schock bei der Mitteilung. „Ich… habe keine Familie mehr… Nun gut… bevor ich dich noch irgendwie blamiere… gehe ich einfach weg…“

Die Blutelfe musste bei der Erinnerung den Kopf schütteln und wundert sich, warum auf einmal dieses Gespräch aus der Vergangenheit kam. „Nein, ich habe keine Familie, bedaure.“ lächelt Neia schief.

„Ist das so? Egal, wir werden das Pferd schon schaukeln, immerhin glaube ich, dass du dein Ursprungsziel früher schaffen wirst, als gedacht.“ zuckte Cixo die Schulter. „Du musst immer damit rechnen, dass einer von uns sich bei deinem Training kurz einmischen werden.

Man muss sich immer auf unerwartete Dinge einstellen wie auf eine Windbö oder ein Erdbeben. All das wird dir helfen. Wir zeigen es ja selber, wie gut das funktioniert.

„Erm… ok.“ nickte Neia und teleportiert sich wieder zu einer Säule, dann lief sie langsam auf einer Säule. Sina stand mit einer bestimmten Entfernung und beobachtet, dass Neia nun wirklich gute Fortschritte macht. „Huch? Wie kommt das, dass die Katzen Neia helfen? Egal…“

Sina ging mit ihrem schwarzen Kleid zu der Häuserreihe und wollte direkt Eli sowie James aufsuchen, als ihr was anderes einfiel. Sie klopfte an eine bestimmte Tür und wartet… und wartet…

„Ich weiß das ihr da drin seid. Ich zähle bis Drei…“ drohte Sina durch die Tür und schon wurde es geöffnet.

„Entschuldigung, ich habe mich etwas… frisch gemacht.“ lächelt Abby unsicher. Tatsächlich, sie trug ein normales schwarzes Kleid mit roten Punkten und hat ihre kurzen weißen Haare glatt gekämmt.

„Hausbesuch. Wir wollen nicht groß darüber reden oder?“ grinste Sina gemein. „Wir… haben sie natürlich erwartet. Wenn… sie bitte reinkommen?“ öffnete Abby die Tür weit.

Im Gegensatz zu gestern war nun die Wohnung was sie sein soll: Eine saubere Wohnung, wo man sich wohlfühlen kann und kein Saustall. Sina schaute sich alles in Ruhe an und traf auf Nisha, die schwitzend stand. „Was ist los Nisha?“

Die Vampirin trug ein weißes Kleid mit schwarzen Punkten und hat ihr graues Haar zu einen Zopf geflochten. „Nichts Lady Sina… Es ist nur… wir wollen keinen Ärger bekommen. Wir würden… gerne hier bleiben dürfen.“

„Ok?“ nickte Sina nur und schaute sich die Zimmer an… außer das von Gair. „Ok, diesen Zustand will ich, dass es auch so bleibt. Ansonsten lasse ich mir was schönes für euch beide einfallen, meine… ihr habt ja schöne Gesichter, da lässt sich ja was finden…“ war Sina zufrieden und gab zugleich eine Warnung raus.

„Vielen Dank Lady Sina, wir werden uns daran halten!“ freuten sich die Vampire und ignorierten die Warnung gekonnt. „Gut gut, dann lasse ich euch mal alleine.“ nickte Sina und ging wieder aus dem Haus raus. Ob es Absicht war oder nicht, aber Sina knallte zu stark die Tür zu, was dazu führte, dass die Zimmertür von Gair auf krachte und ein Müllberg herauskam.

„Puh… haben wir es im letzten Moment noch geschafft.“ murmelt Nisha. „Das stimmt… soll Idiotengair im Keller schlafen oder so.“ grinste Abby genussvoll.

Nun klopfte Sina an die Tür von dem größten Problemfall. James öffnete und… sah sehr genervt aus. „Endlich…“ murmelt er. „Was hat Eli angestellt?“ kam Sina direkt auf den Punkt.

„Sie hat zu viel Energie. Im Gegensatz zu uns… braucht sie keinen Schlaf, kein Essen oder sonstiges. Ein Tropfen Blut reicht aus. Wenn sie ihr irgendwie… was zum spielen geben könnten, wäre ich sehr dankbar.“ seufzte James.

„Und… was soll ich ihr genau zum spielen geben? Ich werde bestimmt keine Opfer bringen, die sie foltern kann.“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

„Ist mir… ziemlich egal und wenn sie ihr halt einen großen Knochen geben, worauf sie rumnagen kann. Ich bin froh, dass sie nicht in den Keller geht, wo ich alle Fallen aufgebaut habe. Nicht unbedingt euch oder die anderen auszugrenzen, sondern gezielt nur Eleanor.

Nur weil die Verrückte alle Schwüre aufgesagt hat, will ich gerne noch am Leben bleiben. Hätte nicht gedacht, dass ich mit ihr unter einem Dach schlafen werde…“

„Du hast dich doch angeboten? Wenn kannst du nur dir selber die Schuld geben!“ meinte Sina nur und stellte sich vor, wie Eli an einem Hundeknochen nagt. „Wo sie eigentlich?“

„~Hiiiiieeeeerrrrr…“ rief eine weibliche Stimme und Sina musste zur Decke hochschauen. Tatsächlich, Eleanor hat sich an der Decke festgekrallt und drehte ihren Kopf wieder um 180° um, dabei lachte sie fürchterlich.

„Hrm… du könntest echt in einen Horrorfilm arbeiten.“ kommentierte Sina nur und holte ein Kleid raus. „Sherry meinte, dass Kleid passt zu deiner Körpergröße. Du ziehst das an, damit du etwas präsentabel bist.“

„Nöhöööö.“ kichert Eleanor an der Decke. Sie ließ sich auf einmal fallen und krabbelt auf allen vier Gliedmaßen direkt weg. Selbst ein hartgesottener Horrorfilm-Liebhafter dürfte bei der Aktion schlucken.

„Eli? Ich befehle es dir. Mein Befehl ist es: Du drehst deinen Kopf wieder normal zurück, kommst auf zwei Beinen hierher und ziehst das Kleid an. Richtig an, ohne es kaputt zu machen oder weiteres.“ kam der knallharte Ton von Sina.

Kurz bevor Eli verschwinden konnte, wurde sie durch die vielen Schwüre gestoppt. Knurrend setzt sie den Befehl um und kam. Gaaannnnnnzzzzzzz laaaaaaaaangsssssaaaaaammmmmm…. „Sofort!“

„Sie sollten sie wirklich töten, denn mit diesen Aktionen werden sie leben müssen Lady Sina. Doch sie haben sich ja scheinbar für den schwierigen Weg entschieden.“ kommentierte James nur in seinem grauen Mantel und verschränkten Armen.

„Ich bekomme sie schon in den Griff. Sie ist ein Spielkind? Dann denke ich schon, dass ich was für sie finden werde.“ kommentierte Sina wiederum und als Eleanor ankam, drückte die Dämonin ihr das Kleid mit den vielen Blümchen in die Hand.

„Das ist hässlich, ich will was anderes!“ verzog Eleanor nur ihr Gesicht. „Klappe halten und anziehen. Sobald du das getan hast, gehen wir zur Schmiede, wo du vielleicht arbeiten darfst.“ rollte Sina nur die Augen.

„Ich… kenne deinen Freund nicht, aber irgendwas muss er dir ja angetan haben. Glaubt ihr nicht, dass Eleanor sein Geschäft in den Ruin treiben kann? Mir soll das egal sein.“ zuckte James mit den Schultern.

„Lass das mal meine Sorge sein.“ grinste Sina. Als Eleanor das Kleid angezogen hat, machte sie eigentlich keinen schlechten Eindruck, wenn sie ihre Haare etwas mehr pflegen würde und nicht diese tiefschwarzen Augen mit dem wahnsinnigen Blick hätte. „So… dann mal los.“ nickte die Dämonenkönigin zufrieden.

Auf dem Weg musste die Gruppe an der Monstervilla vorbei, wo Sina sich wunderte, warum so viele Handwerker in das Heim gingen. „Huch? Was ist denn nun los?“

„Die sind dafür da, dass die Zimmer von euch und eurer Schwester überarbeitet werden.“ erschien Suki wie aus dem Nichts und teilte die Information mit. „Es… ist für unsere eigenen Nerven. Hätte nicht gedacht, zu was ihr euch entwickelt. Sobald ihr… in Aktion geht, dauert es nicht lange, dann ist eure Schwester auch mit von der Partei.“

Sina bekam einen hochroten Kopf bei der Erklärung. „Erm… du machst das schon…“ murmelt die Dämonin nur und Eleanor musste kichern. Sie wusste zwar nicht warum, aber dass ihre Herrin sich schämt, dass genoss sie.

Irgendwann stand die Gruppe dann vor der Schmiede, der rote Kopf hat sich inzwischen beruhigt bei Sina. „Nun denn. Eleanor, ich befehle dir jetzt, den Mund zu halten und nichts anzufassen. Keinerlei Scherze oder sonstige Sachen, wo du was genießen kannst.“ teilte Sina mit. Der Mund schloss sich bei Eleanor und versuchte mit Gestik irgendwas mitzuteilen.

Sina seufzte nur und wickelt sie mit ihrem Knochenschwanz ein, dann zog sie die Vampirin mit James in die Schmiede. „VERDAMMTE SCHEIßE!“ brüllte wieder eine bekannte Stimme. „WAS IST DAS NUR FÜR EIN SCHEISS ZEUG?!“

„Hmm… scheinbar haben sie noch immer nicht das Problem gelöst.“ dachte Sina, als schon Brandrulim kam. Erst hatte er ein Lächeln auf dem Gesicht, aber als er den vampirischen Zwerg James sah, verschwand es auch schon wieder.

„Ich… grüße euch Sina.“ kam es etwas zögerlich von Brandrulim. „Hi Brandrulim, können wir vielleicht in eines deiner normalen Beratungszimmer reingehen? Denke, dass sollten wir nicht nicht in deinem Privatgemach klären.“ bat Sina, die die Stimmung mitbekommen hat.

„Natürlich, wenn ihr mir folgen würdet…“ nickte Brandrulim langsam und hielt James weiter im Auge. Jeder der Zwerge behielt James im Auge. „Hm… vielleicht hättet ihr mir sagen müssen, dass euer Freund ein Zwerg ist.“ meinte James nur.

„Gibt es ein Problem?“ war Sina etwas ahnungslos. „Nicht von meiner Seite aus.“ bekam sie nur zu hören. Eleanor schaute jeden Zwerg wütend an, aber wird von allen gekonnt ignoriert. Einige Minuten späten saßen sie bis auf Eli, im Beratungszimmer.

„Sina… wie kann ich dir helfen?“ fragte Brandrulim, diesmal wird kein Tee serviert. Scheinbar hat Sina etwas missverstanden, denn… „Em… Brandrulim? Ich entschuldige mich jetzt schon mal, aber ist irgendetwas zwischen uns vorgefallen?“

„Huch? Nein nein, mit uns ist alles in bester Ordnung. Das Problem ist eher… warum ihr einen ehrlosen Zwerg mitgebracht habt.“ schüttelt Brandrulim den Kopf.

„ … Glaube, ich habe was nicht mitbekommen. Kennst du James oder… irgendwie übersehe ich doch was. Magst du mir vielleicht erklären, was los ist?“ wurde Sina immer verwirrter.

„Nein, ich kenne James nicht, aber… ein Zwerg, der zu einem Vampir geworden ist… Ist für alle Zeiten von uns ausgeschlossen. Nirgends soll er Fuß fassen dürfen, wenn er eine Zwergensiedlung antrifft.“ erklärte der Schmied sachlich.

James grunzte nur durch die Nase und holte eine Pfeife aus seinem Mantel raus, die er sich dann anzündete. „Das meinte ich damit Lady Sina. Wäre euer Freund ein Mensch gewesen, dürfte es jetzt weniger Probleme geben.

In ihrem verblendeten Stolz glauben die angeblich „weltoffenen“ Zwerge, dass wir Vampire oder eher vampirischen Zwerge, keine Seele und zugleich ein schwarzes Herz haben. Eine… Inkarnation des Böses sozusagen.

Zwerge, die zu gierig wurden und ihre Gelüste nicht kontrollieren wurden von der „tollen“ Göttin damit gestraft, dass sie von Vampiren geholt werden. Dürfte sich nach all den Jahrtausenden nicht viel geändert haben der Grundsatz.“

„Und stimmt das nicht?“ wurde Brandrulim etwas hitzig. „Wie viele… Wesen sind unter deinen Händen gestorben?“

„Keine Ahnung, ich habe schon lange aufgehört zu zählen. Für meinen Clan habe ich eher dafür gesorgt, dass sie immer die richtigen Folterinstrumente bekommen haben. Mein Lord… brauchte immer eine Abwechslung.“ grinste James böse.

Eli sah aus, als würde sie gerne was hinzufügen, konnte aber nichts groß sagen, dazu war sie immer noch im Knochenschwanz eingewickelt. Theoretisch könnte sich daraus befreien, wären da leider nicht die Schwüre.

Aus Brandrulim schossen fast die Dolche auf James so, als die Tür wieder auf knallte. Grudrec stand dort und wirkte etwas sauer. „Scheiße, die Technik der Alten hat versagt… Wieso ist hier ein Ehrloser?!“

„Hi Grudrec. Erm… wie soll ich es erklären…“ versuchte Sina aus dieser Situation das beste zu machen. „Also… folgendes… Erst mal Entschuldigung, dass ich etwas ausgelöst habe, wovon ich nichts wusste.

Dachte… ihr hättet nicht so ein Problem mit zwergischen Vampiren, wenn ich an die Reaktion von Thomddir denke. Meine Idee war es, weil James hier immer von sich aus behauptet ein uralter Meisteringenieur zu sein, dass er hier arbeiten könnte.

Wenn man seine… vampirische Vergangenheit ignoriert wie Herstellung von Foltergeräten oder ähnlichem… wobei man auch da sehr kreativ sein muss, dachte ich, dass er hier aushelfen kann. Laut seiner Aussage war er der Meinung, dass viele seiner Ideen aus der Vergangenheit nicht umgesetzt werden konnten, weil es noch nicht die Technik oder Materialien gab.

So… wie du wieder Fluch Grudrecs gehe ich mal zu der Annahme, dass du es immer noch nicht geschafft hast, mit dem alten System es zum Schmelzen zu bekommen?“

„Verdammt richtig. Der Titanstein ist wunderbar, er ist sogar in der Lage, Lava in Schmiedeform auszuhalten, aber das Erz will immer noch nicht schmelzen. Der heißt James? Bist du zufällig der James, der das Akl-System erfunden hat?“ nickte Grudrec, behielt den Vampir aber weiterhin im Auge.

„Ja, das war ich.“ paffte James seine Pfeife. „Was… ist ein Akl-System?“ wundert sich Sina. „Ein… ehm… lassen wir das mal. Es ist ein bestimmtes Verfahren, um aus einem Erz bestimmte Material zu gewinnen.“ kratzte sich Grudrec am Hinterkopf und schaute Brandrulim an. „Was? Du willst doch nicht allen ernstes mir sagen, dass der da hier arbeiten soll?!“

„Nun Brandu… ich bin mit meinen Ideen am Ende, ich schaffe es nicht, dass spezielle Titanerz zum schmelzen zu bekommen. Die Idee war gut mit dem Titanstein, aber…“ wirkte Grudrec etwas verloren.

James paffte weiter seine Pfeife und Eli hat sich auf dem Boden hingesetzt. „Vielleicht fragt ihr James einfach mal nach seiner Meinung? Mehr als… fragen geht nicht?“ brach Sina die Stille im Zimmer.

Alle starrten auf Brandrulim, der wirklich sehr unglücklich wirkte. Er stand auf und verließ das Zimmer. Einige Minuten später kam er wieder und stellte einen dicken Silber leuchtenden Erzbrocken auf den Tisch.

„Wenn du wirklich ein Meisteringenieur bist, wie du es behauptest, dann sagt uns mal, wie du es zum schmelzen bekommen könntest. Wir haben das B8-J-Verfahren angewandt, wenn du weißt, was es bedeutet.“

„Mit diesem Scheissverfahren hättet ihr das Ding auch nicht zum schmelzen bekommen. Ich weiß wer dieses Verfahren entwickelt hat und wenn ich dazu sagen dürfte, dass war eine Hohlbirne gewesen.“ ätze James direkt. Grudrec sowie James bekamen auf einmal sehr rote Köpfe.

„Lass mich raten: Ohne zu wissen, was das für ein Zeug ist, habt ihr eine Schmiede gebaut, dass aus einem Material besteht, dass jede Hitze aushalten kann oder?“ starrte James die Zwerge an. Diese wollten erst nichts sagen, dann nickte Grudrec.

„Und bestimmt habt ihr auch den gleichen Stein genommen, damit dieses Erz hier… erhitzt wird? Ihr… habt hoffentlich selber gemerkt, dass es einen… kleinen Logikfehler hat?“ pustete James den Rauch zu den Zwergen.

„Hmm… ohne die Ahnung zu haben, aber wenn Titanstein alle Hitze aushält, dann kann man es nicht zum schmelzen benutzen oder? Weil es nicht so heiß wird, dass man dieses Erz zum schmelzen bekommt.“ mische Sina sich ein.

„Wenigsten Lady Sina hat sofort verstanden, was ihr Knallköpfe versucht habt.“ grinste James böse. „Deswegen ist es ein Scheissverfahren, damit kann man höchsten nur arbeiten, wenn der Stein ebenfalls Hitze ausstrahlt, damit das Erz sich verflüssigt. Das geht aber nur, wenn er schon bei einer niedrigen Hitze schmilzt.“

Beide Zwerge sahen aus, als hätte man sie geohrfeigt. James klopfte mit einem Finger gegen das Erz und wirkte nachdenklich. „Hm… so ein Zeug ist mir noch nicht in die Finger gekommen. Ihr könnt es nicht zum schmelzen bekommen? Riecht mir danach, als hätte es eine Feuerimmunität.“

„Erm… James, Feuerimmunität heißt nicht, dass man trotzdem empfänglich für Hitze ist. Sonst hätte ich meine Reise in Vurdinia nicht unter bestimmten Bedingungen bereisen können.“ merkte Sina an.

„Lady Sina… ohne euch zu beschämen, aber wir sind alle ein lebendiges Wesen oder? Unabhängig welcher Rasse wir angehören, wir haben letztendlich ein schlagendes Herz. Bei Materialien sieht es komplett anders aus. Wenn es eine Feuerimmunität HAT, dann kann man es nicht schmelzen, ob man will oder nicht.

Dann muss man ein komplett anderes Verfahren anwenden, so einfach ist es. Eigentlich… ist das kein Erz hier… Eher sieht es mir nach einem unförmigen Barren aus, den man direkt in eine Waffe oder Rüstung bauen kann.“ erklärte James sachlich.

„Diesen dicken Klumpen soll man direkt in eine Waffe bauen?!“ hakte Grudrec direkt nach. „Keine Chance, wie soll das denn gehen? Wir erhitzen alles, damit man es in Form bringen kann!“

„Himmel…“ rollte James mit seinen Augen. „Eine Möglichkeit gibt es, wir benutzen Eleanor oder ich baue eine große Klopfmaschine, die das bewerkstelligen kann. Doch damit kann man höchsten nur Waffen bauen.“

„Eleanor?“ wundern sich die Zwerge. „Stimmt… die haben wir ja auch hier.“ nickte Sina und hob mit ihrem Knochenschwanz Eleanor hoch. Nun realisierten die Zwerge, dass die ganze Zeit eine weitere Person anwesend war, vor allem… strahlte sie Gefahr aus, die man „eigentlich“ nicht ignorieren sollte.

„Das ist Eleanor, die Tochter eines Vampirkönigs.“ stellte Sina sie vor und gab einen sehr kurzen Bericht über diese Vampirin ab. „Erm… verstehe…“ tupfte Brandrulim den Schweiß vom Gesicht ab.

„Und die Idee von James hat was. Hier, schaut mal wie Eleanor mit ihrer Blutmagie ihr Gefängnis… „bearbeitet“ hat. Illusion: Alte Erinnerung.“ zaubert Sina das Erlebnis, wie Eleanor mit Blut den riesigen Sarg zu eine kleine Kugel gepresst hat.

„Du liebe Güte…“ murmelt Grudrec und schaut immer abwechselnd die Vampirin an, die ein böses Grinsen auf dem Gesicht hat. Dann stand er auf und verschwand aus dem Zimmer.

„Hmm? Wie auch immer, Eleanor? Du darfst wieder reden, aber überlegt dir genau, was du sagst, sonst hältst du deinen Mund für die nächsten Monate.“ drehte Sina sich zu Eleanor.

„Vielen Daaaaaaank verehrte Herrin…“ kichert Eleanor und hatte einen wütenden Blick im Gesicht. „Ich kann alles mit Blutmagie zerquetschen. Ich habe es mal mit einem… Keine Ahnung, aber irgendeinem Vampir vom Papa angetan.

Überall spritze das Blut und man konnte regelrecht das Brechen von Knochen hören, aber wenn ich ehrlich bin… Es hat mich nicht wirklich befriedigt. Ging mir zu schnell.“

„Danke für deine Teilnahme deiner tragischen Vergangenheit.“ kam der trockene Kommentar von Sina. „Nun Brandrulim kennst du meinen Plan. Ich dachte, James könnte nützlich für dich werden. Dummerweise ist er auch der Wächter… naja, egal, der Eleanor im Augen behalten muss…“ wollte Sina weiter fortführen, als Grudrec mit einem großen Bauplan kam.

Er trat den großen Brocken vom Tisch runter, der in den Boden krachte und einen wütenden Blick von Brandrulim einfingt. Doch das interessierte dem Meisterschmied nicht und legte einen genauen Bauplan hin, zu einer Klinge, die Neia bekommen soll.

„Wenn das Mädel… in der Lage ist, mit ihrer Magie diesen Klumpen exakt in dieser Form zu pressen, dann dürfte es von meiner Seite keine Probleme geben, die beiden hier arbeiten zu lassen.“ war Grudrec sehr ernst.

„Erm?! Das ist meine Schmiede?“