Sin Roswell

Web Novel Deutsch

Kapitel 438

Ich bin wiedergeboren und das kommende Finale?

Ein neuer Tag bricht an und die Welt hat nur ein Thema. Wer wird das Finale im tausendjährigen Turnier der Tiermenschen gewinnen? Die trickreichen Abenteurer oder die starken Behemoths? Viele ließen es sich nicht nehmen, sich für diesen Tag frei zu nehmen, denn so ein Ereignis wird es für die meisten nie wieder geben.

Sina wurde wach in ihrem Bett und staunte, dass Sherry nicht drin lag. „Wie… war ich doch so sehr im Tiefschlaf gewesen? Vermutlich passt Sherry nur meine Klamotten für heute an…“

Traurig, keinen Morgenkuss zu bekommen stand Sina auf und musste sich strecken. Ihr ohnehin enger Pyjama spannte sich sehr um ihre Brüste, aber das war der Dämonin so egal. Immerhin hat es Sherry geschneidert.

Als wenn man vom „Teufel“ spricht, kam Sherry ins Zimmer rein und musste regelrecht lächeln, was ihre Augen zu Gesicht bekamen. Sina hob nur grinsend eine Augenbraue hoch, als sie das rote Gesicht von Sherry beobachtet.

„Puh… du kannst mir doch so was nicht an tun.“ lächelt Sherry, dabei knallte sie die Tür hinter sich zu und ging langsamen Schrittes auf Sina zu. „Das ist doch… eine Einladung.“

„Ho? Was ist denn mit dir passiert? So früh morgens schon gierig nach mir.“ kam Sina ihr mit Freude entgegen. Beide umarmten sich, mit einem Kuss und Sina drückte ihre Freundin nach hinten. „War erstaunt… alleine aufzuwachen.“

„Musste deine Kleidung ein bisschen anpassen. Lady Layla hat vielleicht ein gutes Auge, aber… für diese Kleidung muss es ein bisschen strammer an dir liegen.“ beichtet Sherry. „Das werden wir dir aber erst im Kolosseum anziehen, sonst verliert man nur den Überraschungseffekt.

So… wo du nun wach bist. Du gehst dich sofort waschen.“ nahm Sherry Abstand von Sina und drückte ihr einen Korb in die Hand. „Diese Seife ist für deinen Körper und das für deine Haare. Nimm dir dabei aber Zeit, dass der Duft in die Haare reinkommt.“

„Eh… ok Mutter?“ grinste Sina schräg, während ihre Freundin eine Augenbraue hochhob. „Ja, ich werde mir Zeit lassen. Aber wehe du schnupperst nachher an mir wie ein Hund.“ ging Sina in ihrem Pyjama aus dem Zimmer raus.

Sie wird von der Seite direkt angepfiffen und gegrölt. Es waren die Männer von Zhin´s Gruppe, die wieder was feines vor ihre Augen bekamen. „Yeah Mann! Das ist unsere Dämonenkönigin.“ grinste Zhin frech.

Sina strecke ihnen nur die Zunge raus. „So was…“ mit einer Hand wandert sie vom Oberkörper zu ihren Beinen. „werdet ihr nicht mehr so schnell wieder sehen.“

Ein Kissen kam auf Sina´s Kopf geflogen mit der Meldung: „ZIEH DIR EINEN MORGENMANTEL AN!“ schrie Sherry.

„Lass mich doch! Wenn, dann bist du Schuld bei deiner Erziehung!“ kontert Sina grinsend. „So ihr kleinen Jungs. Ich… bin… dann… mal… waschen.“ leckte Sina sich die Zunge über die Lippen und drehte sich den Männer um, dabei wackelt sie provokant mit ihrem Hintern.

„Heilige Scheiße…“ murmelt Punny, als er und die anderen ihr nur hinterherschauen. „Das werden aber in der nächsten Zeit so einige feuchte Träume werden.“ Dann kam Sherry mit ihrem Schwert raus und lächelt die Männer mit einem sehr finsterem Gesicht an.

„Männer! 180° drehen und um euer Leben rennen!“ brüllte Daika. Dies ließen Zhin, Flai und Punny sich kein zweites Mal sagen und rannten den direktesten Weg nach draußen.

Belinda war in der Küche und musste regelrecht lachen, als sie das Chaos über sich hörte. „Kein Tag vergeht, ohne das irgendetwas lustiges passiert. Ich werde das ja richtig vermissen, wenn das Turnier vorbei ist.“

„Wie geht es dir Nijus?“ fragte Nitir seinen Freund. Mit Zuzan saßen die drei Behemoth im Versammlungszimmer und genossen ihr Frühstück.

„Das Atmen macht mir Probleme. Die Rippen sind nicht mehr in der Lungen, doch… irgendwie brauche ich noch meine Zeit, dass mein Körper es auch versteht.“ meinte Nijus.

„WAS?!“ brüllte Zuzan. Am meisten hat es diesen Tiermenschen getroffen, denn sein Trommelfell wurde durch Rubina fast komplett zerstört. „SPRECHT LAUTER!“

Entnervt rollten Nitir und Nijus ihre Augen. „Wenn das Turnier vorbei ist, frage ich Sherry, ob sie was dagegen machen kann. Das ist auf Dauer echt zu anstrengend.“ „Oh ja…“ „HÄ?“

„Morgen Jungs.“ grüßte Sina, als sie an der Tür vorbeigegangen ist. „Seid ihr nachher noch da oder sehen wir uns im Finale wieder?“ Die drei Behemoth drehten sich um und beinahe fielen ihnen die Augen raus, wie Sina vor ihnen stand.

„Ich habe schon gehört, dass einige Dämoninnen kein Problem haben, ihren Körper zur Schau zu stellen, aber dich habe ich jetzt nicht in diese Kategorie eingestuft.“ murmelt Nitir mit roten Gesicht. Sina schaute nur runter. „Wieso? Intimzonen sind doch bedeckt?“

„Hrm… denke, wir sind nach dem Frühstück weg, also sehen wir uns nachher.“ beantwortet Nitir die Frage von Sina. „Ok, dann sehen wir uns nachher!“ winkte Sina lächelnd. „Möge der bessere Gewinnen!“ dann verschwand sie.

„WAS HAT SIE GESAGT?“ brüllte Zuzan. „SIE HAT GESAGT, DU SOLLST NICHT SO RUMBRÜLLEN!“ antwortet Nitir gereizt.

„SCHREI MICH NICHT SO AN! ICH KANN DICH GUT VERSTEHEN!“ meinte Zuzan und Nitir sah aus, als würde er einen Mord begehen wollen.

„Kaum ist Sina draußen, herrscht das übliche Chaos.“- „Stimmt, ich bin nur froh, dass wir frühzeitig Tante Layla entkommen sind.“ nickten die Zwillingsvampire an ihrem Tisch. Ihnen grauste es immer noch, als Layla mit Kleidern gekommen ist, die sie nicht freiwillig anziehen würden.

Sina hielt sich an die Anleitung von Sherry und wusch sich ihre Haare sehr intensiv. Dabei betrachtet sie ihre Haarenden mit den unterschiedlichsten Haarfarben. „Hmm… kommt es mir jetzt nur so vor oder musste ich sie bisher nicht schneiden?“

Es gibt Fragen, denen geht man nicht so genau nach, sonst bereut man es nur. Dies dachte Sina nämlich auch und ignorierte es schnell wieder.

Einige Zeit später verließ Sina die Waschanlage in einem schwarz rotem Kimono und ging direkt zum Versammlungszimmer, wo ein leckeres Frühstück auf sie wartet.

Sherry stand auf einmal hinter Sina und nahm ihre Haare unter die Nase, dabei zog sie hörbar die Nase. „Wunderbar…“ war das Zaubermädchen mehr als zufrieden.

„Wenn du mir sagst, dass ich damit meine zukünftigen Gegner besiegen kann, überlege ich es mir, auch andere daran riechen zu lassen. Du weißt schon, dass die Haare der größte Stolz einer Frau sind oder?“ merkte Sina an.

„Deswegen freue ich mich umso mehr, dass du mich dran lässt.“ kichert Sherry und zog Sina mit einem Arm zum Tisch. „Nun lass uns essen, ich war früh genug wach gewesen für die Änderung.“

„Hoffentlich muss ich mich nicht dafür schämen es zu tragen?“ „DAS will ich nicht von einer Person hören, die halbnackt durch das Haus geht und jedem Mann ihren Körper zur Schau stellt.“

Sofort wurde Sina schweigsam und gab ihr bestes, dass düstere Gesicht von Sherry zu ignorieren. „Was? Bist auf einmal so schweigsam? Hmm?“ drückte Sherry sich näher zur Dämonenkönigin.

„Nichts…“ murmelt Sina leicht zitternd. „Wenn du mich zu sehr unter Stress setzt, kann ich nicht mehr richtig kämpfen!“

„Als ob.“ streichelt Sherry einen Finger über den Rücken der Dämonin. „Sobald du die Tür verlässt, ändert sich wieder deine Persönlichkeit. Manchmal wirkt es… als hättest du mehrere Persönlichkeiten.“

„Na das sollte ja einen nicht wundern, wenn man bedenkt, das ich „Wahnsinnige Gedanken“ habe oder?“ merkte Sina leicht ironisch an. „Nun lenk mich nicht so ab, ich will mich stärken du!“ grinste Sina dann wieder.

Als die Frauen soweit waren, kamen Belinda mit Ingo und Irma. „Wir wollen ihnen alles Gute bei ihrem letzten Kampf wünschen. Ihr, aber auch die anderen Gäste habt uns… so sehr geholfen, dass es mich schon ein bisschen beschämt.“ lächelt Ingo.

„Ich drücke euch die Daumen, dass ihr gewinnt. Aber auch den Behemoth drücke ich die Daumen!“ kichert Irma.

„Wer auch immer gewinnt, vergesst nicht, hier ist euer Gasthaus, wo ihr euch danach erholen könnt. Wenn dann alle fit sind nach dem Kampf, werden wir eine Feier werfen, die wir schon lange nicht mehr gemacht haben. Somit gibt es keinen Verlierer oder Gewinner, wenn wir alle gemeinsam unseren Spaß haben.“ war Belinda sehr ernst.

„Ich danke euch.“ musste Sina lächeln. „Ihr seid wirklich das beste Gasthaus in dieser Stadt. Sollte ich jemals in diesem Kontinent schlafen müssen, werde ich euch als erstes aufsuchen. Diese Wärme hier wird man nicht so schnell wieder finden.“

„Das habt ihr schön gesagt.“ nickte Belinda. „Nun spurtet euch. Es ist zwar früh, aber das Kolosseum wird dermaßen voll sein, wie nie zuvor.“

Sina nickte und Sherry, Tio sowie Mio verabschiedeten sich brav, dann waren sie auf dem Weg zum Kolosseum. Nea folgte ihnen wieder, dabei fiel Sina was auf. „Deine Augen… hast du keine Regeneration?“

„Doch, aber… irgendwie waren die Feuerbälle so stark, dass es eine Heilung verhindern.“ seufzte die Arachne. „Keine Sorge, ich sehe immer noch gut genug und… sollte ich dieser Frau auf meiner Reise treffen. Ein zweites Mal werde ich nicht verlieren.“ grinste Nea sehr düster.

„Du kommst brav wieder mit nach Fanfoss. Dachte, du wolltest von uns lernen?“ hob Sina eine Augenbraue hoch. „Das bisschen was du bisher gesehen hast… war gerade mal ein Bruchteil vom Ganzen.“

„Darauf freue ich mich schon.“ lächelt Nea und schaute speziell die Zwillingsvampire wieder an. „Was… hast du vor?“- „Vermutlich wieder bei unserer Arbeit stören.“

Wie Belinda es schon meinte, aber die Straßen in der Stadt sind voll. Würde Nea nicht mit ihnen gehen, würde es vermutlich lange dauern, bis die Frauen das Kolosseum erreichen. Gesagt, getan, schaffte die Frauenbande es natürlich das Kolosseum zu finden.

Von weitem sah jeder Neia, die durch ihr blutrotes Haar in der Menge auffällt wie sonst nichts. Dazu trug sie ein violettes Magierkleid und schien mit den anderen Abenteurern zu diskutieren, die scheinbar ihre Veränderung noch nicht wussten.

Louis, Falko und Thomddir hörten sich in Ruhe die Erklärung von Neia an. Am Ende der Erklärung schauten sie sich gegenseitig an, als Thomddir aus seinem Inventar eine sehr dicke Stahlstange herausholte. „Tu mir doch mal den Gefallen… und versuch mal sie zu verbiegen.“

Dies tat Neia und verbog ohne jegliche Anstrengung die Stange, dann gab sie sie in einer Herzform dem Zwerg zurück. „Besser?“

„Verdammt… langsam komme ich nun auch in Schwierigkeiten, an deine Stärke zu kommen.“ murmelt der Zwerg und bog sie mit sehr großer Anstrengung zurück, dabei ploppten die Blutgefäße an seinen Armmuskeln raus.

„Nun… das beweist ja nur, dass Neia nun wirklich sehr stark geworden ist.“ schmunzelt Louis. „Denke, dadurch dürfte sich einiges wieder bei uns Abenteurern geändert haben.“

„War nicht mein Wunsch gewesen, aber es scheint in irgendeiner Form mein Schicksal zu sein.“ flüstert Neia mit roten Wangen. „Lass uns lieber über was anderes reden.“

Kyllia, Suki, Rubina, Lara und Zada standen bin bisschen abseits und schien unter sich ein bisschen zu sprechen.

„Sag… hat einer von euch Lisa gesehen? Sie wird ja scheinbar schon ein bisschen länger vermisst.“ fragte Lara. Kyllia fing auf einmal an zu schwitzen und Zada grinste sie gemein an. „DU hast nicht zufällig was mitbekommen oder?“

„Eh… nein? Ich war gestern die ganze Zeit nur spazieren und habe… irgendwie alle getroffen, die ich kannte.“ redet sich Kyllia raus. „Verstehe…“ wurde das Grinsen von Zada nur breiter. Auf einmal bewegte sich das Hemd und jeder starrte auf die Brust von Kyllia.

„*hust**hust**hust*“ schauspielert Kyllia auf einmal, gleichzeitig klatschte sie wieder eine Hand darauf. „Scheinbar ist das aber ein sehr hartnäckiger Krümel, der in deinem Hals steckt.“ meinte Suki nur und hat nun langsam auch eine Ahnung, was hier vorgeht.

„Ah ha ha ha. Ein bisschen trinken und das Problem ist dann gelöst.“ lächelt Kyllia verschwitzt. „Warum sollte Lisa bei dem Treffen eigentlich dabei sein?“

„Ah…“ überlegte Zada, irgendwie machte ihr die Szene richtig Spaß. „Ihre Mutter wollte ihr vor allen Vampiren hundert Peitschenhiebe auf ihren Hintern geben, damit Lisa nie wieder so eine Schmach über ihren Clan bringt.“ log Zada regelrecht.

Nun flatterte Lisa in ihrer Fledermausform erst recht panisch hin und her, alleine die Vorstellung auf die Schmerzen. „Das stimmt doch überhaupt nicht?“ schaute Lara ihre Freundin verwundert an. „Ich würde es dir ja gerne erklären, aber dazu muss ich ein bisschen ausholen. Am besten wir besprechen das ein anderes mal.“

Zada seufzte nur leise, aber die Schadenfreude auf dem Gesicht konnte sie einfach nicht wegmachen, zumal sie nun weiß, „wo“ Lisa sich gerade befindet. Dieses Gefühl teilte Suki ebenfalls, war aber höflich genug, dies zu ignorieren.

Rubina wollte was sagen, aber Suki konnte rechtzeitig eine Hand auf ihren Mund legen und schüttelt den Kopf. „Lass uns über was anderes reden.“ murmelt Suki nur und Rubina nickte.

„Schön das alle anwesend sind und ihr Neia´s Veränderung akzeptiert.“ grüßte Sina mit einer Lautstärke, dass jeder es mitbekommt. „Du kommst soweit zurecht Neia?“

„Irgendwie schon oder? Wie du siehst, wollte Thomddir ein bisschen meine Stärke testen, aber… ich habe überhaupt keinen Widerstand gemerkt.“ grinste Neia.

„Oh… dann solltest du aber schnell lernen, wie du deine Stärke kontrollierst. Wenn du mit dieser Stärke jemand eine Ohrfeige verpasst… Nun… das wäre zumindest seine letzte Ohrfeige im Leben, wenn der Kopf vom Körper getrennt wird.“ grübelte Sina laut.

„Du übertreibst das mal wieder.“ lächelt Neia, aber der Blick den Sina ihr zuwarf… sah nicht nach einer Übertreibung aus. „Ok… dann weiß ich, was ich demnächst üben darf…“

„Sag Melaine, ist es möglich das wir alle in einen Aufenthaltsraum unter kommen können?“ fragte Sina die Wolfsfrau. Diese schaute die Gruppengröße an und blieb bei Nea hängen. „Hrm… nichts gegen Nea, aber… du bist verdammt groß!“

Sofort packte Nea ihre eigenen Brüste an. „Dafür kann ich doch nichts?!“ Nun musste Sina bei dem Missverständnis lachen. „Das… meinte Melaine auch nicht…“

„Himmel… dein gesamter Körper ist zu groß. Es ist eine Sache, wenn du mit deiner Gruppe drin warst, aber wenn alle kommen, wird es ein „bisschen“ eng, wenn jeder aus dem Fenster schauen möchte. Vielleicht frage ich Chuz, ob einige in das Nachbarzimmer kommen können.“ seufzte Melaine.

„Dann auf, gehen wir ins Finale!“

Kapitel 437

Ich bin wiedergeboren und die neuen Pläne?

Die Behemoth´s haben sich von Sherry verabschiedet, Rokus musste von Nitir und Risia gestützt werden. Unterwegs kam Nea aus ihrer Scheune raus und sofort spürte man die Feindlichkeiten zwischen Risia und Nea.

„Risia, ich kenne deinen Hass auf diese Rasse, aber es ist eine Freundin von Sherry. Akzeptiere, dass nicht alle Arachneen wie die aus der Vergangenheit sind.“ warnte Rokus sie. „Natürlich…“ rieb Risia sich am zerstörten Auge.

Als Sherry dann alleine war, musste sie sich erstmals orientieren, wie das Gespräch für sie war. Es ging ihr definitiv viel besser und irgendwie… kann sie ihre Niederlage nun besser akzeptieren. „Es bringt nichts… ich muss immer noch stärker werden.“

Sherry blieb auf der Bank sitzen, denn sie fühlte sich einfach zu müde und ließ den Tag über sich ergehen. Irgendwann wurde es Abend und Sina kam im Kleid, das Sherry ihr gegeben hatte. Dies zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht, wurde aber sofort besorgt, als sie das Gesicht von Sina sah.

„Was ist los Sina?!“ stand Sherry auf, aber Sina schüttelt den Kopf. „Bleib sitzen, ich komme zu dir, dann erkläre ich dir… was heute alles passiert ist.“ hörte man den Frust aus ihrer Stimme.

Sherry rutschte auf der Bank rüber und Sina ließ sich regelrecht darauf fallen. Das Zaubermädchen nahm eine Hand. „Sina… es ist verdammt lange her, dass du so ein frustriertes Gesicht gemacht hast. Hat es was mit dem Vampirtreffen zu tun?“

Die Dämonin brauchte mehrere Ansätze. „Das Vampirtreffen ist erstaunlicherweise sehr gut sogar verlaufen. Erst danach… fing die Scheiße an.“ berichtet Sina von dem Treffen.

Das sie nun von allen Clans Unterstützung bekommt und Taos ein schwerwiegendes Problem hat. Wie die Vampire in der Zukunft agieren werden und das Sina eine volle Flasche Blut von Taos bekommen hat.

„Nachdem wir alles geklärt haben, haben wir sofort Neia aufgesucht. In gutem Glauben, dass es wie ein Elixier wirkt, habe ich es unserer Freundin gegeben.“ Dann die Veränderung von Neia, bis diese in Ohnmacht fiel.

Zornentbrannt hat Sina mit Neia die Vampirkönige aufgesucht und diese zur Rede gestellt. Dabei kam heraus, welche Effekte das Vampirblut noch hat von einem Vampirkönig.

„Es… hat echt nicht viel gefehlt und ich hätte Layla angegriffen. Kannst du dir das vorstellen? So kurz davor, doch dies ließ Layla nur kalt.“

Wie Sina dann ihrer Vampirfreundin was ins Gesicht sagte und von ihr eine Entschuldigung für Neia gefordert hat, zusätzlich sich eine Freundschaft zu Roman entwickelt hat. Die Blutelfe wurde über alle Effekte aufgeklärt und Sina hat ihr mit einem Schwur weitergeholfen.

Auf der Rückreise das Gespräch und das Neia sich akzeptiert, doch glaubt Sina noch nicht so daran. „Das… muss man verarbeiten. Selbst ich kenne keinen, der das von null auf hundert eben kann. Selbst du nicht Sherry. Wie viele Tage hast du dich immer wieder im Spiegel angeschaut und an deinem Gesicht gestrichen?“ „Sehr… oft.“

„Wie oft wurde ich bei jeder Änderung depressiv? Ebenfalls sehr oft. Ich bin froh, dass Neia nun einige Freunde in der Nähe hat, aber da wird noch einiges auf sie und uns zukommen. So einfach hat man uns das ja nie gemacht.“

„Und nun… schämst du dich, weil es durch dich erst gestartet ist?“ streichelt Sherry den Rücken von Sina, die schüttelt aber den Kopf. „Ein bisschen, doch… was mich frustriert, war das Gespräch mit Exos.“

„Exos?!“ staunte Sherry und schaute Sina von der Seite an. „Der Exos, der dich zusammengeschlagen hat vor Fanfoss?“

„Ja… der Exos. Illusion: Gespräch mit Exos.“ zauberte Sina und Sherry schaute sich die Begegnung mit der Götterbestie an. Exos hat sich seit der damaligen Erklärung von Sina kein bisschen geändert. Geschlossene Augen, grüne Haare, grauer Anzug.

Sherry hörte sich das Gespräch komplett an, dabei war sie erstaunt, mit welcher Leichtigkeit der Magiertyrann wieder einen der verstorbenen Kreaturen wiederbeleben konnte. Als die Magie zu Ende war, fielen die Tränen von Sina runter und Sherry umarmte sie von der Seite.

„Eigentlich müsste ich dich trösten, aber das… hat Exos nun wirklich prächtig geschafft. Mir zu zeigen, dass Seelenraub keinerlei Auswirkung hat, verstorbene Feinde wieder neu zu beleben. Mir zu sagen, dass alle meine Pläne, die ich gegen die noch lebenden Götterbestien geplant habe, nichts bringen.“

„Sina… ich wundere mich ein bisschen… warum du überhaupt auf ihn hörst. Ich kann verstehen, dass es… in der Zukunft noch vorkommen kann, gegen verstorbene Feinde wieder zu kämpfen, aber dass du an seiner Aussage festhältst, dass du nicht gegen Glacia ankommen kannst?“

„Sherry… ich lasse mich nicht davon abbringen, in das tiefste Loch des Meeres zu schwimmen, aber es frustriert… dass deine Pläne einfach so für nichtig erklärt werden. In einer Hinsicht muss ich Exos immer noch dankbar sein.“

„Und das wäre?“

„Wir haben scheinbar doch mehr Zeit als gedacht wegen die Götterbestien. Das… sollte zumindest ein bisschen Druck wegnehmen. Doch wenn die Aussage stimmt, dass sie stärker sind als die bisherigen, was ich allerdings auch glaube, dann werde ich weiter trainieren müssen.

Vielleicht sollten wir überlegen Sherry, unsere Gruppe vorübergehend ein bisschen zu vergrößern und gezielter Dungeons zu farmen.“ wurde Sina wieder langsam ihrer Selbst. Sie erzählt ihrer Freundin die Theorie von Zhin.

Dies hörte Sherry sich in Ruhe an und nickte dann langsam. „Verstehe… statt das wir Monsternester suchen, suchen wir direkt stärkere Monster in Dungeons. Zusätzlich können wir uns dann auch noch mit starken Items ausstatten.“

Auf einmal umarmte Sherry Sina und küsste sie ganz fest. „Du bist auch nicht gerade immer einfach Sina. Deine Gefühlswelt ist so… ein Chaos, dass es manchmal sehr gefährlich ist. Doch scheinbar hat das Gespräch dir geholfen, wenn du wieder Pläne schmieden kannst.“

Sina musste gezwungenermaßen mehrmals Schniefen. „Ich… bin so froh, dich an meiner Seite zu haben. Wir… werden das Problem mit Exos dann bereden, wenn wir in Fanfoss sind. Die anderen sollten sich vorerst auf das Finale konzentrieren.“

„Rokus… und die anderen waren hier.“ berichtet Sherry das Gespräch mit dem Anführer der Behemoth´s. „Ich… war wirklich fertig, doch irgendwie haben sie mich sehr gut getröstet und schienen sich gefreut zu haben, dass ich mich ihnen geöffnet habe. Sie wissen nun auch von Exos und dem Rest, doch… wie du es schon sagtest, wollen sie sich nur auf das Turnier konzentrieren.“

„Nun… es kann nie verkehrt sein, wenn wir von weiteren starken Persönlichkeiten auf der Welt wissen. Vielleicht können sie uns ja in der Zukunft mal helfen.“ wischte Sina sich die Tränen vom Gesicht. „Und wir haben gesehen, dass sie sehr stark sind.“

„Unabhängig wie der Kampf morgen sein wird. Was sind deine neuen Pläne?“ drückte Sherry die Hand der Dämonin.

„Wir werden gemeinsam mit den Vampiren zurückfliegen nach Fanfoss. Ich hoffe, ich kann einen der Abenteurer dazu überreden, dass sie meine Dämonen begleiten, damit die Reise für sie nicht… mit einem Chaos endet.

In Fanfoss angekommen, werde ich vorerst einiges Organisatorisches machen müssen wie, Häuser für die Vampire kaufen, wie weit ist der Garten, ein eigenes Vampirtreffen umsetzten etc. Ich rechne auch damit, dass irgendetwas immer noch dazwischen kommt und meine Zeit beanspruchen wird.

Wenn dies alles geklärt ist und ich habe wieder einen freien Kopf, dann werden wir uns über meine Strategie der Dungeons unterhalten und wie wir dann die Planung mit Glacia umsetzen. Es kann sein, dass wir beide… öfters… mal an den Strand gehen.“ wurde Sina am Ende ein bisschen rot im Gesicht.

Sherry streichelt ihre Wange und ihre Augen zeigten einen wissenden Blick. „Hmm… irgendwie freue ich mich schon darauf.“

„Lenk mich ja… nicht zu sehr ab, du! Wir werden uns natürlich mit Brandrulim und dem Rüstungsmeister unterhalten müssen, wegen der passenden Rüstung unter Wasser.“ lächelte Sina sehr offen, die scheinbar ähnliche Gedanken wie Sherry hat.

Beide starrten sich immer länger an, dann küssten sie sich sehr intim. Das Herz schlug nur um sich, doch scheinbar haben die Frauen das beide dringend gebraucht. „Ich habe schon eine… Idee was du morgen anziehst.“ meinte Sherry mittendrin.

Auf einmal hielt Sina beim Küssen an und bekam einen Schweißausbruch über dem Rücken. „Erm… da… gibt es ein kleines Problem.“ „Ja?“

„Layla… hat den letzten Gefallen gefordert und mir ein Paket gegeben, was ich mir morgen anziehen soll.“ beichtet Sina artig und holte das Paket raus. So schnell wie das Paket auf dem Tisch war, hat Sherry es schon in ihren Inventar genommen.

„Das werde ich in Augenschein nehmen. Irgendwie… drängt sich die Frau ein bisschen in dein Privatleben ein oder? Meine… ich war eigentlich immer sehr glücklich gewesen, was ich dir zum anziehen gegeben habe.

Keine Sorge, du wirst das schon morgen anziehen. Lady Layla scheint auch eine sehr kompetente Frau zu sein, wenn ich an den einen Tag denke mit dem Korsett.“ lächelt Sherry, aber nicht ihre Augen.

„Sag Sherry… ohne jetzt auf meine Klamotten einzugehen, aber… hast du schon Mal überlegt… deine geschneiderten Kleider und ähnliches zu verkaufen? Du musst doch so vieles hergestellt haben und ich bin ja mehr oder weniger dein Model.

Hast du nicht ein bisschen… Interesse daran, es auch der Öffentlichkeit anzubieten? Ich meine… Ronda hatte bestimmt noch kein Kimono gehabt am ersten Turniertag.“ lenkte Sina von Thema ab.

Das Zaubermädchen schien zu grübeln. „Ich… hätte jetzt so nichts dagegen, doch woher soll ich mir die Zeit nehmen? Das sind alles individuelle Kleider, die nur dir und unseren Freunden passen. Man müsste jemanden einstellen, der sie noch an die Kunden anpasst.

Denn ich möchte nicht meine Zeit investieren, für Fremde irgendetwas zu schneidern, verstehst du? Lieber möchte ich was mit dir unternehmen oder mein eigenes Training vor Augen haben. Immerhin wollte Neia mir die Teleportation nach dem Turnier beibringen.“

Ein Lächeln ging über das Gesicht von Sina, scheinbar hat sie einige Pläne im Hinterkopf. „Oh ja… Training. Neia´s Attribute sind nun so hoch, dass sie alle Abenteurer gleichzeitig bekämpfen kann. Sie hat mich schon gefragt, ob ich ihr was beibringen könnte.“

„Bisher haben deine Ideen immer sehr gut geklappt. Meine… schau dir an, was ich durch Schwertmagier alles geschafft habe oder? Diesmal hat du jemanden, der alle Zauber auf Meisterstufe hat.“ grinste Sherry.

„Darüber mache ich mir erst Zuhause meinen Kopf. Immerhin muss ich in Erfahrung bringen, woran Neia überhaupt Interesse hat.“ grübelte Sina laut.

„Ah… die beiden Damen sind hier.“ kam die Hasenfrau Belinda raus. „Scheinbar geht es euch beiden sehr gut. Ihr werdet bestimmt heute das Abendessen mit essen oder?“

„Sicher das!“ nickte Sina und Sherry ebenfalls. „Wunderbar, dann werde ich gleich mit meiner Arbeit beginnen. Wenigstens irgendwer ist da. Nitir, Zhin, alle sind irgendwie in letzter Zeit immer woanders. Dafür hat Nea immer alles brav aufgegessen… sie kann aber auch einiges vertragen. Wundere mich ob sie in ihrem großen Spinnenkörper einen zweiten Magen hat.“

„Denke… das will ich nicht so genau wissen.“ grinste Sherry schräg. Belinda nickte und verschwand dann aus dem Sichtfeld. „So… Schatz. Ich möchte dich jetzt einmal richtig in deinem Kleid sehen.“

„Aber gerne doch.“ stand Sina auf und nahm ein bisschen Abstand, damit Sherry alles anschauen kann. Dabei drehte Sina mehrmals um sich herum wie ein Kleinkind.

„Lara hat dir bei deinem Gesicht geholfen oder? Denke, was auch immer im Paket von Layla ist, aber dich werden wir wieder so schön machen, dass keiner von dir wegschauen kann.“ analysierte Sherry ihre Freundin.

„Zada hat mir die Dauerwelle hier gemacht, keine Ahnung… wie sie es eigentlich geschafft hat. Wenn ich so überlege, aber als Frau… kann ich eigentlich nichts richtig oder? Ein bisschen kochen, mich waschen.

Doch um den Rest kümmern sich alles andere. Du legst mir Klamotten vor, wenn nicht, tun es ja scheinbar andere. Schminken kann ich mich ebenfalls nicht, machen wieder andere.“ merkte Sina an.

„Jeder braucht im Leben etwas, wo er die Hilfe von anderen Personen braucht. So einen Alleskönner… mag niemand so richtig und ich habe bisher noch keinen kennengelernt.“ lächelt Sherry.

„Denke… wir haben dann gewisse Vorbereitungen für dich morgen vorgesorgt.“

Kapitel 436

Ich bin wiedergeboren und das Ende des Tages?

„Erstaunlich.“ schaute Suki mit Rubina die neue Neia an. Christoper und Mel standen ebenfalls im Raum und hörten sich die Erklärung von Sina an.

„Hrm… dass die Vampire dir das verschwiegen haben mit dem Blut, ist nicht unbedingt vertrauenswürdig. Doch worum ich mir mehr Sorgen mache ist, welchen Nachteil ein Elixier hat. Ich habe jetzt nicht wenige in der Vergangenheit benutzt.“ grübelte Christoper laut.

„Ich werde das Zhin auch noch sagen, weil seine Gruppe sie vermutlich sehr oft verwendet. Vielleicht hat er ja was mitbekommen, doch… Am besten du benutzt keine und wartest ab, was ich von den Vampiren in Erfahrung bringen kann.

Tja… mit der neuen Neia dürfte das Finale etwas interessanter werden. So im groben dachte ich, dass Neia nun Rokus bekommt und Louis Nitir oder habt ihr euch schon ein bisschen besprochen?“ fragte Sina.

„Wir haben zwar darüber gesprochen und Christoper wollte einige Beutel vorbereiten für jeden sowie sollte Neia unsere Attribute mit Körpermagie verstärken. Doch wollten wir auch letztendlich abwarten, wie das Finale morgen sein wird.

Welche Landschaft wir bekommen, welche Regeln wir bekommen und unser Gegner wird bestimmt sein G-Veto einsetzen. Zusätzlich haben Louis, Christoper, Falco und ich keinen Veto mehr, was zu deiner Planung berücksichtigt werden muss.“ teilte Melaine mit. „Wir haben auch erfahren, dass die Ersatzkämpferin Rokea…sich mit dir messen kann.“

„Mutter.“ wurde Suki auf einmal sehr ernst und schaut Sina an. „Diese… Frau. Wir haben sie heute getroffen und sie wollte unbedingt Rubina umarmen, weil sie was gesagt hätte, worüber sie sich gefreut und ihren Dank ausgedrückt hat.

Mir… ich war froh, dass sie überhaupt nicht gekämpft hat. Mir ist der Schweiß vom Rücken runtergeflossen. Selbst Dalmaz war nervös, so hat er sich doch vor Rubina hingestellt, um sie zu beschützen.

Ich… kann dich nur warnen Mutter, aber unterschätze sie nicht. Dank der vielen Kämpfe hat sie nun so eine ungefähre Ahnung, wie du kämpfst, was es nur noch gefährlicher macht.“

„Danke für die Warnung, ich werde es mir zu Herzen nehmen. Tatsächlich ist es diese Frau, wo ich das Gefühl habe, sie im Finale zu treffen. Sind wir doch ehrlich, die Behemoth´s waren alle sehr stark, doch mit mir verglichen, wird es schon einen Unterschied geben.

Zumal ich habe mein Veto noch. Je nachdem welche Regel kommt und wie sie ihren G-Veto nutzen, werden sie auf die Frau zurückgreifen müssen. Ich habe sie nur ein einziges Mal gesehen und…

Ich wollte sie wirklich gerne bekämpfen, versteht ihr? Das war wie mit Ludwig oder Louis, mein Herz fing an zu rasen und das dürfte vermutlich bei ihr auch der Fall sein.“ grinste Sina leicht.

„Glaubst du… wenn sie mit dir mithalten kann, dass das Kolosseum den Kräften widerstehen kann? Du hast in deinem Kampf die magische Schutzmauer ziemlich demoliert und Rubina hat es sogar geschafft, ein Loch einzureißen.“ murmelt Mel.

„Nun… ich hoffe für die Organisatoren des Turniers, dass sie was geplant haben, denn jeder wird sich denken, dass ich im Finale auch zum Zug kommen werde, wenn man mich nicht ausschließt. Vermutlich ist Zurückhaltung gegen Rokea ziemlich gefährlich, so… kann ich nicht unbedingt Rücksicht auf die Zuschauer nehmen.“ wurde die Dämonin sehr ehrlich.

„Verstehe… dann lass uns zumindest Chuz das sagen, vielleicht kann er noch was regeln, damit es… kein Desaster wird.“ kratzte Christoper an der Wange.

„Warum sind unsere Haare so unterschiedlich?“ hielt Rubina die langen Haare der Blutelfe. „Nun… meine wurden so, weil ich das Blut von einem Vampirkönig getrunken habe, während deine Haarfarbe die natürliche Tönung hat.“ lächelt Neia.

„Sei ehrlich Neia… kommst du zurecht? Nun sind weitere Freunde hier und ich denke… wo auch immer Lara und Kyllia nun sind, wird ja der eine oder andere hier mit dir schlafen.“ kam die vorsichtige Frage von Sina.

„Du willst zu Sherry oder? Ja, geh ruhig, ich denke, dass ich es schon überstehen werde. Bin gespannt, wie die anderen meine Veränderung aufnehmen werden.“ nickte Neia. „Und Sina… danke.“

„Gerne geschehen. Du… hast ja erlebt, wie ich mit Layla umgegangen bin, ich hoffe nur… dass so was nicht nochmal passieren muss.“ schaute Sina ihre Freundin ernst in die Augen. „Dann… werden uns alle morgen sehen.“

Der Abschied ging sehr kurz und Sina hatte nur noch ein Ziel: Sherry zu trösten… als sie etwas spürte. Sofort hielt die Dämonenkönigin an und suchte nach dem Grund, bis sie an einem Caféhaustisch einen alten Feind sah…

„Das… darf doch nicht wahr sein.“ wurde Sina nervös. Der Mann grinste sie an und schien auf sie zu warten. Sofort überlegt Sina alle möglichen Taktiken gegen den Mann, doch…

„Bevor du auch nur eine davon umsetzt, habe ich sie schon längst gekontert. Warum… willst du dich nicht zu mir gesellen?“ kam die Stimme im Kopf von Sina. „Verzieh dich aus meinem Kopf Exos!“ knurrte Sina.

„Keine Sorge… ich habe nicht vor diese Stadt oder einen deiner Freunde zu töten… vorerst nicht. Also, kommst du oder nicht?“ hielt Exos zwei Finger bereit zu schnippen. Gegen jeglichen Widerstand schluckte Sina ihre Wut runter und ging zu der Götterbestie hin.

Angekommen, nahm sie einen Stuhl und nun sahen sich beide Erzrivalen in die Augen. „Was… willst du?“

„Mir war… ein bisschen langweilig, zugleich aber auch ein bisschen neugierig.“ teilte Exos es mit geschlossenen Augen mit. „Neugierig zu wissen, was denn eine Chaosbestie sein soll, langweilig, dass du einfach meine Kreationen zerstört hast.“

„Vielen Dank auch, dass du meine alten Feinde wiederbelebt hast. War Tierra dein Werk gewesen, dass er deinem kleinen Bruder dessen Kräfte entzogen hat?“

„Das ist eine sehr interessante Frage oder? Tatsächlich hat diese kleine Schlange es geschafft, seine Gedanken vor mir zu verbergen. Vermutlich war sein Stolz und Zorn größer gewesen als gedacht, zumindest wollte er dich wirklich dringend töten.“ grinste Exos.

„Hoffentlich bleiben sie nun endgültig tot. Alte Feinde, die man getötet hat, gehen einem irgendwann ziemlich auf den Zeiger.“

Exos Grinsen wurde nur größer und er schnippte mit dem Finger. Auf dem Tisch zwischen ihm und Sina erschien auf einmal eine extreme kleine Version von Titanus. Dieser blickte um sich herum und versuchte laut zu brüllen.

Sina ließ ihre Hand auf ihn fallen und mehrere Zornesadern bildeten sich um das dritte Auge. „Verdammt…“

„Die Idee ist interessant gewesen, die Seelen zu nehmen. Doch solange… sie am System gebunden sind, dass ja auch durch die Magie der Götter erschaffen wurde, kann ich sie einfach aus der Vergangenheit wieder neu erschaffen. Mit Magie… ist alles Möglich, kleine Schwester.“

„Auch wenn du vermutlich alles in meinen Kopf durchleuchtest hast, aber… Was willst du? Keine Ahnung was eine Chaosbestie sein soll, hätte ja eher erwartest, dass du wüsstest, was ich bin.“

„Als erstes Wesen, erschaffen von beiden Götterteilen, mit Magie und Wissen gesegnet, müsste man es meinen oder? Doch… tatsächlich habe ich keine Ahnung, was du geworden bist. Ich könnte natürlich meine Eltern aufsuchen, doch würde ja sofort ein Kampf entbrennen.

Nein, da bleibe ich lieber auf dieser Welt, wo die Götter nicht persönlich kommen können. So wie ich sehe, willst du Glacia bekämpfen? Möchtest du meine persönliche Meinung hören?“ grinste Exos die Dämonin wissend an.

„Das ich mit meinen aktuellen Stand meines Status keine Chance habe, es auch nur ansatzweise im Wasser zu bekämpfen?“

„Ich finde es irgendwie ein bisschen gruselig, dass du dich in mich hineinversetzen kannst. Selbst meine anderen Geschwister würden das nicht tun, aus Angst sich selbst zu verlieren. In der Tat, deine Idee gegen dieses… „Ding“, anders kann man es nicht benennen, selbst ich nicht.

So interessant sie auch sind, aber sie bringen nichts gegen Glacia. Selbst gegen Winda oder Dogma… Sie alle haben so unvorstellbare Kräfte, du hast gerade mal die schwächsten aller Götterbestien getötet.

Ich war ein bisschen sauer gewesen, dass du Siremmic getötet hast, doch ich sehe schon, dass du dir das denken konntest.“ grinste Exos.

„Himmel… muss dir Langweilig sein mir auf den Keks zu gehen. Können wir das irgendwie abkürzen oder so? Ich habe noch einiges vor.“ rollte Sina mit ihren drei Augen. Exos schnippte mit dem Finger und alles stand um ihn und Sina still.

„Nun hast du alle Zeit der Welt. Dein Auge des Wahnsinns… ich wundere mich, warum ich es nie bekommen habe.“

„Vermutlich weil du einen so starken Gotteskomplex hast, dass es für dich selbstverständlich ist, die Welt nach deiner Vorstellung umzugestalten. Da kann dir das System so was cooles nicht geben.“ lächelt Sina den Magiertyrann provokant an.

„Hmm eine interessante Theorie, wenn man bedenkt, dass ich nicht mal „Groteske Gedanken“ habe. Das müsste ja richtig schlimm werden, wenn ich die Fähigkeit irgendwann doch mal bekommen sollte.“

„Exos… lieber „großer“ Bruder, wenn wir überhaupt in irgendwelcher Form Geschwister durch das System geworden sind. Ich sehe das sehr nüchtern, dass… ich immer noch keine Chance gegen dich habe. Vielleicht einen glücklichen Kratzer irgendwo im Gesicht, doch das war es schon.

Warum… gibst du mir Tipps, wie stark die anderen Götterbestien sind? So wie ich aus dem Gespräch heraushöre, dürfte es vermutlich doch eine lange Zeit dauern, bis die verbannten Götterbestien frei werden.“

„Vielleicht will ich mir die Zeit vertreiben? Du bist und bleibst ein Prachtexemplar, dass selbst meiner Aufmerksamkeit würdig ist.“

„Wuhu, danke, wirklich. Sag… vielleicht ist das eine idiotische Frage aber…“

„Du willst mein Motiv kennen, warum ich die Welt verändern will? Hmm… Weil ich nicht einverstanden bin, wie die Götter diese Welt verwalten.

Hast… du es nicht selber bemerkt, dass die Welt nur eine… bestimmte Menge an Veränderungen zulässt? Sobald ein Limit übertroffen wird, sollen „wir“ Götterbestien Einhalt gebieten. Aus irgendeinem Grund wollen die Götter es nicht zulassen.

Dies habe ich infrage gestellt und nach Antworten verlangt. „Du bist zu unbedeutend, um das große Ganze zu sehen.“ sagte der dunkle Gott. „Veränderungen sollen langsam vorangehen, es bringt nur Nachteile, wenn sie zu schnell von statten gehen.“ teilte die Göttin dies mit.“ offenbarte Exos sich.

Sina reagierte sehr erstaunt, dass Exos sich überhaupt öffnet oder es ist eine gut getarnte Lüge. „Und… weil sie sich weigern, dir eine vernünftige Antwort zu geben, fingst du an zu rebellieren?“

„Abgekürzt ja. Es sind… noch einige Dinge mehr geschehen, aber die Gedenke ich vielleicht beim nächsten Mal zu erzählen. Selbst meine anderen Geschwister kennen sie nicht.“ grinste Exos.

„Exos… was passiert mit der Welt, wenn alle Götterbestien getötet werden? Warum… wurdest du einfach nur versiegelt? Irgendwo… übersehe ich irgendetwas wichtiges.“

„Stimmt, warum tötet man nicht einfach die Rebellen, damit man in der Zukunft Ruhe hat oder? Vielleicht dachten die Götter in ihrer Ignoranz, dass wir nie aus den Siegeln befreit werden können. Du hast ja selbst festgestellt, dass der dunkle Gott… etwas beschränkt zu sein scheint.“

„Nein… das kann ich mir nicht vorstellen. Ich hätte ja eher gedacht…“

„Wenn wir alle sterben, geht die Welt zugrunde? Nun, die Götter haben dieses wunderbare System entwickelt. Im Fall… der Fälle, sollte eine Götterbestie durch irgendetwas anderes sterben, so wird dieser eine Götterbestie.

Nun kommt die Frage auf, wieso das nicht schon bei Titanus der Fall ist oder? Selbst ich bin mir da nicht so sicher, immerhin war er ja nur der Schlüssel für unsere Siegel. Es gibt tatsächlich Fragen, die kann ich nicht beantworten.

Liegt aber auch daran, dass alles was mit mir und unseren Geschwistern zu tun hat, ziemlich geheimgehalten wurde. In unseren Siegeln konnten wir… tja schlecht an Informationen kommen oder?“ grinste Exos schräg.

„Die Götter… brauchen echt jemand, der ihnen auf die Finger haut. Irgendwie wird es immer komplizierter mit der Welt. Ich bereue es schon wirklich, dich gefragt zu haben…“

„Ich habe den Göttern auf die Finger geschlagen und du kennst das Ergebnis. Liebe Schwester… ich würde dir einen Vorschlag machen…“

„Abgelehnt. Ich habe kein Interesse an deiner Utopie mitzumachen. Selbst wenn du ein Auge zudrückst und all meine Freunde auf eine Insel verfrachtest… Ich habe die Welt, wie sie jetzt ist, so kennengelernt und will auch daran nichts ändern.“

„Man müsste meinen, dass du meine Gedanken gelesen hast, doch du kannst dich sehr gut in mich hineinversetzen. Schade eigentlich, denn im Gegensatz zu den anderen Geschwistern kannst du zumindest denken.“

„Klingt ja schon nach einem Kompliment und das ausgerechnet von dem Magiertyrann höchstpersönlich.“

„Ich sehe das nicht so als ein Problem. Wenn du einmal stirbst, kann ich dich für meine Zwecke erschaffen, denn mit Magie ist alles möglich.“ kichert Exos und schnippte mit dem Finger, die Zeit um sie ging wieder weiter.

„Danke das du mich diesmal nicht zusammenschlägst kurz vor dem Finale.“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

„Das überlasse ich jemand anderen.“ stand Exos lächelnd auf, scheinbar wusste er mehr als das er sagen wollte. „Man sieht sich wieder kleine Schwester.“ und der Magiertyrann verschwand vor Sina´s Augen.

Sofort knallte ihr Kopf auf den Tisch und die anderen Gäste drehten sich erschrocken zu ihr um. „Das… darf doch nicht wahr sein.“ raste das Herz der Dämonin wie wild und der Tag ging langsam auf sein Ende zu.

„Das… darf einfach nicht wahr sein…“

Kapitel 435

Ich bin wiedergeboren und die Blutelfe?

Als Sina sowie Neia das Zimmer verlassen, trafen sie jemand spezielles. „ARGGHHHHHH!“ schrie Spike, als die Dämonin ihm wieder die Augen mit den Fingern bearbeitet hat.

„Hoppla, dass wir uns so schnell wieder sehen.“ zeigte Sina ihre Schadenfreude, während Spike auf dem Boden wieder vor sich hin stöhnte. „Irgendwann wird ihm das sicher auf die Nerven gehen und sich bei dir persönlich entschuldigen Neia.“

„Als ob!“ stöhnte Spike laut auf. „Faszinierend… wie spielend du mit ihm umgehen kannst.“ staunte Neia. „Wünschte nur… das Spike mir nie die Augen zerstört hätte, aber die Dinge sind wie sie sind oder?“

Als Spike wieder sehen konnte, staunte er nicht schlecht, wie Neia aussieht. „Was… verstehe. Ihr habt das Blut getrunken. Und… wann wirst du so werden wie ich?“ grinste Spike mit Schadenfreude, scheinbar kannte er das Problem mit dem Blut.

Sofort zerstörte Sina wieder die nächsten Augen von dem Vampir. „Du Spike, ich habe kein Problem damit bis zum nächsten Tag deine Augen immer wieder zu zerstören. Vielleicht wird dich dein Meister ja umbringen, weil du nur so am schreien bist.“

„Sina… so schön es anzusehen ist, aber… ich denke wir sollten wirklich gehen.“ nahm Neia die linke Hand von Sina. „Sag Spike… habt ihr schon mal von der Rasse „Blutelf“ gehört?“

Es dauert einige Sekunden, als Spike wieder neue Augen hatte und Sina wütend anschaut. Sie hob nur zwei Finger hoch von ihrer rechte Hand, bereit jederzeit von vorne zu starten. „Nie gehört.“

„Schade, dann bin ich wirklich was neues, wenn selbst Spike die Rasse nicht kennt als einer der ersten Elfen der Welt.“ seufzte Neia.

Irgendwie war es Sina danach, also zerstörte sie die Augen von Spike wieder. „Irgendwie macht es schon Spaß, es an einem hilflosen Opfer zu machen. Deinem Herrn wird die Scheiße raus geprügelt, Zetta in den Tod geschickt, dir die Augen immer zerstört. Einzig nur James kommt irgendwie heil aus der Sache raus.

Nun gut, dann gehen wir mal. Einige der Hausdiener sehen schon ein bisschen genervt aus.“ zog Sina ihre Freundin mit, während Spike wieder auf dem Boden herumschrie.

Beide Frauen verließen das Grundstück der Vampirkönige und waren nun sehr schweigsam. Zwar hielt Sina die Hand von Neia, aber irgendwie… traute sich keiner was zu sagen, bis Sina doch den ersten Schritt macht. „Neia, es…“

Sofort legte Neia einen Finger auf die Lippen von Sina und schüttelt den Kopf. „Entschuldige dich nicht dafür. Ich weiß es doch, dass du es von tiefstem Herzen bereust, was mir passiert ist. Wir wussten es ja alle nicht, welche… Nebenwirkungen es hat.

Vermutlich wirst du wieder etwas misstrauischer werden zu deinen Vampirfreunden, was ich bei der Aktion als sehr vernünftig betrachte. Doch lass nicht zu, dass du wieder die alte Sina wirst. Mir gefällt die momentane Sina viel mehr.“

„Neia… du kennst meine Einstellung und es wäre beinahe dazu gekommen, mit Layla Schluss zu machen. Roman hat die Gefahr erkannt und wollte wohl verhindern, dass es passiert. Gerade jetzt… wird ein Wandel mit den Vampiren passieren. Ein positiver, aber es wird Jahrhunderte dauern, bis die Vampire sich so entwickeln, dass sie alle Gesellschaftsfähig sind.“

„Das werde ich wohl erleben, wenn ich deine Erklärung richtig verstanden habe. *seufz* Wenn der Großteil der Elfen, zumindest der männliche Anteil, nicht solch rassistisches Gedankengut hätte, würde ich mir wegen meiner Rasse… nicht so große Gedanken machen.

Doch ich muss die Realität akzeptieren, sobald die ersten Rassisten von mir erfahren, dass es nicht lange dauern wird, bis ich von den Elfen ausgeschlossen werde. Sina… kann… ich auch ganz offiziell zu deinem Clan gehören?“

„Erm… wie meinst du das jetzt? Bei mir kann jeder kommen, der wertvoll und vertrauenswürdig ist, dass müsstest du doch wissen. Für die Vampire bin ich irgendwie ein Clan, aber ansonsten… sind wir irgendwie eine bekannte Gruppe voller Individuen, die klug genug sind, zu wissen was wir wollen oder nicht?“

„Eine Gruppe Individuen… zumindest erlebt man immer hautnah das Chaos und wird selber nicht davor geschont.“ musste Neia grinsen, dass ein bisschen merkwürdig aussieht mit den roten Linien auf dem Gesicht.

„Wenn… du möchtest, kannst du auch ein eigenes Haus haben in Fanfoss, daran sollte es nicht scheitern. Irgendwie… möchte ich gerne was für dich tun.“

„Nein, ich bleibe lieber in deiner Nähe. Ein Haus… das muss ich doch putzen und selber Essen machen. Wenn ich ehrlich bin, ein bisschen faul bin ich schon. Nur… die Miete… wenn ich wirklich solange lebe, werde ich doch arm.“ feilschte Neia nun. Für Sina ist das ein gutes Zeichen, dass ihre Freundin über den Schock teilweise hinweggekommen ist.

„Himmel, dann zahlst du wie jeder andere 50Silbermünzen. Doch ich möchte von dir jederzeit Bescheid wissen, wenn dir irgendwelche Rassisten auf den Keks gehen. Vielleicht sollte man ihnen nun auch mal einen Riegel vor schieben.“

„Ah… besser nicht. Das würde nur damit enden, dass du die Elfenpopulation stark reduzierst. Mach dir keine Sorgen, ich kann mich ebenfalls selber wehren. Außerdem habe ich auch einige Freunde in der Gesellschaft, die trotz… meiner neuen Änderung hinter mir stehen werden.“ lächelt Neia süß.

„Neia… du kennst deine Attribute. Du weißt, dass du nun stärker bist als alle Abenteurer zusammen oder? Meine… ich habe selbst nicht schlecht gestaunt, was mit dir noch passiert ist. Glaube… das würde Louis nur zu mehr Ansporn treiben.“

„Stimmt. Als Magier eine sechsstellige in Stärke zu haben… das dürften nur langlebige Wesen haben wie Spike. Meinst du… ich sollte mir einen neuen Kampfstil zulegen?“

„Nun… es hat nie geschadet, mehr zu können. Schau dir Sherry und Mel an. Beide haben neue Kampfstile, die es bisher noch nicht gegeben hat und trotzdem sehr erfolgreich. Wobei Mel in letzter Zeit stark auf ihre eigenen Kräfte zurückgegriffen hat, weil ihre Gegner einfach zu stark waren.“

Nun löste Neia sich von der Hand mit Sina und legte dafür einen Arm um den Arm. Beide Frauen liefen durch die Stadt und wurden von den Passanten nur begafft. „Was… traust du mir denn zu, was ich lernen sollte?“

„Dir geht es wirklich sehr gut oder? Oder akzeptierst du so schnell wie die Dinge sind?“ fragte Sina nun doch vorsichtig nach. „Nicht… dass du vor dich selber flüchtest.“

„Es… ist meine Einstellung Dinge so zu akzeptieren wie sie sind… eigentlich. Doch du bist schuld, seid wir uns zum ersten Mal getroffen haben. Wegen dir… war ich gezwungen, mich selber zu hinterfragen, ob… ich es wirklich so belassen will, wie die Dinge früher waren.

Ich musste mir schon von Ascal anhören, dass die alte Neia irgendwie… schlimmer war, als die neue. Vermutlich fallen ihm die Augen heraus, wenn er mich so sieht. Doch denke ich, dass er im nach hinein auch keine Probleme damit haben wird.

Sina, du hast gesagt, wir gehen einen Schritt nach dem anderen. Wir haben ein eventuelles Problem in der Zukunft vorgebeugt mit einem Schwur.

Die anderen Änderungen… können wir nicht mehr rückgängig machen und ich bin jetzt alt genug zu wissen, dass es keinen Wunschmeister gibt, der meine Probleme wegzaubert. Also werde ich schweren Herzens… mich akzeptieren, was ich bin. Neia, die Blutelfe.“

Sina hielt an und umarmte ihre Freundin, die dies ebenfalls tat. „Du… bist wirklich eine sehr starke Person. Lass uns… lieber Zuhause besprechen, was du lernen könntest. Ich finde es nur Schade… dass du die Blutmagie nicht nutzen kannst.“

Die Blutelfe löste sich von Sina und nickte. „Stimmt, weil mir die Regeneration fehlt.“ Beide Frauen gingen dann wieder weiter. „Wie… bekommt man sie eigentlich? Die Theorie sagt, dass man sich immer wieder was brechen muss.“

„Das würde zu lange dauern. Am… einfachsten ist es, wenn man wirklich jeden Knochen im Körper bricht. Spätestens beim dritten Mal bekommt man die Fähigkeit dann. Zumindest machen die Dämonen dies auf diese Art und Weise. Doch der Nachteil ist einfach, dass die Fähigkeiten „Groteske Gedanken“ dadurch stark gepusht werden.

Bei meinen Volk ist das nicht so… unbedingt relevant, selbst bei den Vampiren vermutlich auch nicht. Doch… wie sieht es bei den Rassen aus, die von der Göttin erschaffen worden sind?“

„Das… hat man dir als Kind angetan oder?“ nahm Neia wieder eine Hand von Sina, die nur nickte. „ … Ja, das stimmt. Es wird einem nicht gesagt, wann diese Prozedur umgesetzt wird. Man liegt auf einem Tisch, Arme, Beine, Hals und Bauch werden auf einmal festgeschnallt und… dann kommt einer der Folterer mit einer stumpfen Waffe.

Sobald er sein Ok gegeben hat, kamen die Heiler und haben mich wieder geflickt. Doch das hat nicht damit geendet, sondern geht der Prozess von vorne los. Mein… Lehrmeister war ebenfalls anwesend und hat es förmlich genossen.

Doch ich habe ihm nicht den Gefallen getan, ein zweites Mal vor Schmerzen zu schreien. Oh nein… das hat ihn scheinbar ein bisschen angepisst und das war ein sehr schönes Geschenk gewesen. Beinahe hätte ich an diesem Tag „Bizarre Gedanken“ freigeschaltet, wenn ich nicht nach dem zweiten Mal die Fähigkeit bekommen hätte.

Neia… ich bitte dich, warte lieber ab, ob du diese Fähigkeit nicht auf eine andere Art und Weise bekommen kannst. Ich möchte nicht… dass du dies auf Dämonenart bekommst. Vielleicht haben die Vampire eine andere Methode, aber…“

„Ich habe verstanden, doch… ohne Schmerzen zu haben, dürfte man die Fähigkeit leider nicht bekommen.“ streichelt Neia zur Beruhigung den linken Arm von Sina.

Irgendwie sind die Frauen vor dem Gasthaus von Neia angekommen. „Schon merkwürdig. Ich habe überhaupt nicht auf den Weg geachtet.“ wundert sich die Blutelfe ein bisschen.

„Das kannst du aber laut sagen.“ stimmte Sina zu. „Dann sollten wir Melaine direkt aufsuchen. Hoffentlich ist sie noch in deinem Zimmer…“

Als Sina eintrat kam direkt ein dicker Tiermensch angerannt. „SIE! Sie bezahlen mir gefälligst die zerstörten Türen!“

„Erm… was hast du genau angestellt Sina, als ich in Ohnmacht gefallen bin?“ fragte Neia vorsichtig. „Dich wie eine Prinzessin hochgehoben, Melaine gesagt, dass sie warten soll und jeglichen Widerstand mit Füßen bearbeitet?“ grinste Sina schräg.

Artig gab die Dämonenkönigin die Bezahlung, als Melaine schon angerannt kam und Neia umarmte. „Neia! Geht es dir gut?“ Ihr Wolf bellte hinter den Frauen.

„Ja. Mir… geht es soweit gut, nur muss ich mit den Erkenntnissen, die mir die Vampirkönige und Sina erklärt haben vollständig akzeptieren.“ beruhigte die Blutelfe ihre aufgeregte Freundin. „Am besten… wir besprechen das in meinem Zimmer.“

Einige Zeit später…

Melaine saß auf einem der Betten und hatte im Grunde nur lauter Fragezeichen auf dem Kopf. „Eh was? Neia ist keine Elfe mehr sondern eine Blutelfe. Sie ist nun so stark, dass sie gegen uns alle auf einmal kämpfen kann. Dazu beherrscht sie Blutmagie, kann sie aber nicht benutzten, weil ihr eine Fähigkeit fehlt? Was?“

„Glaube… das waren ein paar Informationen zu viel für sie.“ flüstert Sina ins Ohr von Neia. „Das denke auch.“ nickte Neia. Die Magierin setzte sich neben Melaine und nahm eine Hand.

„Am besten du vergisst alles, was wir dir eben erklärt haben. Mir geht es soweit wieder gut, nur dass ich ein paar Änderungen in meinen Leben akzeptieren muss.“

„Warum sagst du das dann nicht gleich so? Vermutlich hätte das Christoper am ehesten verstanden, was ihr mir erklärt habt. Dabei dachte ich, dass Vampirblut wie ein Elixier sein soll. Das es solche Nebenwirkungen hat, wusste scheinbar keiner.“ nickte Melaine langsam.

„Nun… scheinbar ist ein Elixier auch nicht ohne Nebenwirkungen, wenn ich das anmerken darf. Doch das hatte mich beim Gespräch jetzt nicht so interessiert und ich will mir JETZT noch keinen Kopf darüber machen.“ merkte Sina an.

„Hmm… scheinbar wissen Vampire wirklich mehr als wir oder?“ grinste Melaine schief. „Hauptsache… Neia geht es gut.“ umarmte sie ihre Freundin von der Seite.

„Ich kann mich noch an eine Zeit erinnern, da seid ihr euch aus dem Weg gegangen.“

„Klappe.“ antworten zwei Frauen synchron.

Kapitel 434

Ich bin wiedergeboren und ein „kleines“ Problem?

Taos lag schwer verletzt auf dem Boden und vor ihm saßen Layla und Roman. „Irgendwie… befremdet es mich ein bisschen, dass ich überhaupt keine Gefühle habe, wenn ich dich zusammenschlage kleiner Bruder.“ meinte Layla.

Dieser grunzte nur. „Nur weil… *hust* wir einen Vater teilen und somit Geschwister sind, heißt das nichts. Wir sind Vampire, was erwartest du daher?“

„Das ich irgendwie… Schadenfreude oder Mitleid habe? Selbst für meine eigenen Kinder habe ich definitiv mehr Gefühle als jetzt. Für Roman ist es mit seiner Familie noch schlimmer.“

„Hmm wenn dann bin ich eher etwas traurig über Taos. Hast du dich wirklich so geschämt wegen deiner Tochter, dass du sie verstecken musstest?“ spielte Roman mit seinem Bart.

„Nicht so wirklich. Sandor ist die größte Schande, die ich überhaupt habe und nun versteckt er sich bei euch. Da kann ich mich bei Eleanor noch darauf verlassen, dass sie bei ihrem… Hobby oder was auch immer, sehr gründlich ist.

Wenn Zetta durch ihre Hand sterben sollte, dann habe ich wenigsten noch was zu lachen. Zu lachen, dass ich Recht über meiner Tochter hatte. Es gibt Dinge… die bleiben am besten verschlossen.“ grinste Taos.

„Frage mich, wie lange Lady Sina brauchen wird, zu erkennen, dass unser… „Blut“ nicht unbedingt das Heilmittel ist, was sie kennt.“

„Sie hat uns nicht nach den Nebenwirkungen gefragt und ich sehe es nicht ein, sie darauf anzusprechen. Manchmal… ist es besser, wenn man es mit eigenen Augen sieht, dass nicht immer alles so wunderbar ist, wie es sich anhört.“ seufzte Layla.

„Aha, du bist mir eine nette Freundin.“ hörte man eine wütende Stimme hinter den Vampirkönigen. Layla und Roman schauten sofort nach hinten und sahen Sina, die ihre bewusstlose Freundin trägt. „Dann frage ich dich jetzt einfach mal, was genau… bewirkt das Blut von euch?!“

Taos lachte vom Boden auf, als er das Gesicht von Sina sah. „Ah… herrlich. Ich denke… ohne Augen wäre deine Freundin besser dran. Soll ich es dir erklären, was deiner schnuckeligen… Freundin passiert ist?“

„Halt die Klappe du alter Stinkstiefel. Eher will ich es von Layla hören, weil ich dir definitiv nicht die Schadenfreude gönnen will.“ kommentierte Sina trocken.

Layla und Lord Roman hatten es schon geahnt, dass Sina schnell wiederkommen wird, aber nicht mitten in der Diskussion mit Taos. Sie standen auf, drehten ihre Stühle um und widmen sich Sina.

„Nun… bevor ich es dir erkläre, aber was ist dir bisher bekannt über das Blut der Vampire? Bevor ich dir Sachen erzähle, die du schon bereits kennst.“ legte Layla ein Bein über das andere Bein.

„Abgesehen davon, dass Vampirblut und Dämonenblut von jeder Seite vermieden werden soll? Neia hier hat durch Vampirjäger erfahren, dass das Blut von geborenen Vampiren, die ein gewisses… Alter überschritten haben, eine heilende Wirkung haben soll.

Bevor ich alles runter erzähle, es soll den Effekt eines Elixier´s haben. Nun hat Neia ihre Augen zwar zurück bekommen, aber sie ist komplett verändert! Ihre weißen Haare sind blutrot, ihre Pupillen leuchten in einem sehr intensiven rot. Am Gesicht hat sie zwei blutrote Linien, die wie Tränenlinien aussehen!“ starrte Sina Layla wütend an.

„Hmm… nun, es hat auch die Wirkung eines Elixier´s, zumindest das Blut von Vampirkönigen. Wie es von unseren Kindern aussieht, habe ich bisher noch nicht experimentiert. Was… dieser Vampirjäger vergessen hat zu erwähnen ist, dass es auch sehr deutliche Nachteile hat.“ klatschte Layla und mehrere Diener kamen ins Zimmer rein.

„Ich will, dass für Lady Sina ein Stuhl gebracht wird und für ihre Freundin eine Liegemöglichkeit. Das benötigt ein bisschen Erklärungsbedarf.“ befahl Layla und die Diener verschwanden.

„Scheinbar gibt es immer noch Viecher, die das Blut von Vampiren jagen. Ich sollte mich diesem Problem nochmal annehmen, damit wir dieses Ungeziefer in der Zukunft los sind.“ meinte Lord Roman.

Die Diener kamen zurück mit einem großem Sessel und einen Thron. Sina legte ihre bewusstlose Freundin ab und nahm den Stuhl in Anspruch, dann machte sie eine Handgeste wie „Weiter“.

„Nun, unser Blut heilt tatsächlich wie ein Elixier. Doch die Nebeneffekte siehst du ja deutlich an deiner Freundin. Ich selber habe schon einige Experimente an Viechern gemacht, aber wenn ich ehrlich bin, habe ich nie herausgefunden, was unser Blut so einzigartig macht.

Hat der dunkle Gott diese Funktion eingebaut? Hat es was mit unserem „Vater“ zu tun, dem wahren Vampir auf der Welt?

Egal welche Rasse unser Blut trinkt, alle zeigen immer die gleichen Nebeneffekte. Die Haare nehmen eine rötliche Farbe an sowie die Augen. Die Haut passt sich an wie die eines Vampirs.

Nur diese Linien, die deine Freundin hat, sind bei jeder Person immer anders. Ich würde sie fast schon als eine Art Tattoo betrachten. Bei einer Person war es ein Zickzack schräg über sein Gesicht, bei einer anderen, ging es über den gesamtem Arm.

Die alten Vampire, egal ob geboren oder erschaffene, wenn sie jemanden sehen, der diese Merkmale hat, konnte man immer davon ausgehen, dass man Kontakte zu einem Vampirclan hatte. Bevor Fragen kommen, aber alle meine Experimente habe ich immer sofort getötet.

Es ist nicht so, dass es für mich eine Schande ist, sondern jemand muss sich wirklich mein Vertrauen erlangen, damit ich es abgebe. Das hat bisher aber niemand geschafft von den Viechern.“

„Ich bin dafür zu Stolz, als dass ich mein Blut an Viecher abgebe und habe mich mehr an Layla gerichtet, die… ihrer Wissenschaft nachgegangen ist.“ fügte Lord Roman hinzu. „Wie sieht es bei dir aus kleiner Bruder.“

„Tz… als ob ich irgendwelchen Insekten es abgeben würde. Das habe ich eher meinen Vertrauten überlassen, doch sie sind ja keine geborenen Vampire oder? Ob Sandor es getan hat, weiß ich nicht und Eleanor kann ich ausschließen.“ ätzte eine Stimme hinter Lord Roman.

„Acula wäre eher gestorben, als wenn er es abgegeben hätte. Maeve und Cassius, sie dagegen hatten damit nicht so ein Problem gehabt. Doch war es mit der Bedingung verknüpft, wenn welche ihr Blut bekamen, dass sie für alle Zeiten ihre Loyalität schwören mussten. Meistens waren diese Personen auch zukünftige Mitglieder ihres Clan´s.

Nun, dass waren zumindest die körperlichen Änderungen, nun kommen wir zu den… etwas nicht so bekannten Änderungen.“ wurde Layla nun ein bisschen düster.

„Neia sagte bei der Verwandlung, dass sie auf einmal die Anzeige bekam, Blutmagie beherrschen zu können. Meinst du das?“ berichtet Sina.

„Eh… was?“ staunte Layla nicht schlecht, verwundert schaut Lord Roman seine Schwester an. Die Vampirkönigin stand sofort auf und stellte sich vor Neia und schien sie zu begutachten. „Das… ist nicht möglich…“

„Layla? Was ist los? Wieso tust du auf einmal, als wäre es etwas ganz neues?!“ schaute Sina die Vampirin an, die eine Hand ans Kinn legte und am grübeln war.

„Sina… Blutmagie ist eine Rassenfähigkeit der Vampire. Doch das ist… nicht das einzige, was sich bei deiner Freundin geändert hat.“ „Was denn noch?“

„Sie… ist keine Elfe mehr, sondern eine Blutelfe. Doch das dürfte überhaupt nicht sein. Keines meiner Experimente zeigte diese Wirkung, sonst hätte ich sie länger am Leben gelassen. Wieso… ist das bei dieser Elfe so anders?“

„Dieses Vieh beherrscht wirklich die Magie der Vampire?“ hakte Roman nach. „Sie hat doch das Blut von Taos getrunken, wieso zeigt es bei ihr eine andere Wirkung als die von dir Layla?“

Taos hat die Informationen in sich aufgesaugt und fing an zu lachen. „Was weißt du, was wir nicht wissen?“ verlange Roman zu wissen, dieser stand direkt vor dem liegenden Vampirkönig.

„Ich weiß überhaupt nichts, mit so einem Blödsinn habe ich mich nie auseinander gesetzt. Doch ich… behaupte ich einfach mal, dass das Blut von dir und Layla immer eine andere Wirkung haben wird bei Viechern.

Vielleicht gibt es ja einen Grund, warum Cassius und Maeve so großzügig ihr Blut abgegeben haben. Doch ich bezweifele das ihr auch nur einen Moment eurer Zeit darüber nachgedacht habt.“

Sina hat ihre Identifizierungsbrille aufgesetzt und sah nun dasselbe wie Layla. Neia ist eine Blutelfe geworden, beherrscht die Blutmagie und… „Ist das normal das die Attribute alle in der Höhe geschossen sind?“

„Ja. Es passt sich etwas an den Attributen des Spenders an.“ nickte Layla. „Dann… ist sie stärker geworden als jeder Abenteurer in meiner Gruppe.“ murmelt Sina.

Layla drehte das Gesicht von Neia ein bisschen hin und her, dann öffnet sie ein Auge von ihr. „Sie leuchten ja wirklich fast auf. Dann dürfte an Taos Vermutung was dran sein.“ entfernte sich Layla von Neia und nahm platz auf ihrem Stuhl.

„Waren es die Änderungen, die du noch ansprechen wolltest?“ fragte Sina und Layla schüttelt ihren Kopf. „Nein… das sind Änderungen, die selbst mir neu sind. Bevor ich dir sie sage, möchte ich dass du nicht gleich hochgehst wie ein aktiver Vulkan. Sondern dass du mich bis Ende aussprechen lässt.“

„Na dann bin ich ja mal gespannt. Immerhin muss ich das Neia nämlich auch erst alles erklären. Keine Ahnung wie sie das alles aufnimmt.“ setzte Sina ihre Brille wieder ab.

„Deine Freundin… wird erst mal solange Leben, wie Taos gelebt hat.“ fing Layla an und schon musste Sina sie unterbrechen. „Bitte was?! Wie alt ist denn der alte Furz? Ich weiß, dass Neia nicht unbedingt die jüngste bei den Elfen war, aber…“

„Ich habe Zivilisationen aufgehen und zusammenbrechen gesehen, mehr als das ich zählen kann. SO alt bin ich.“ lachte Taos gehässig.

„Sie kann schon durch Alter sterben, aber irgendwann in der Zukunft, wenn sie nicht durch Fremdeinwirkung stirbt. Wenn ich ehrlich bin, die meisten Viecher gieren doch danach oder nicht? Ich selber sehe jetzt nicht so ein Problem.“ meinte Lord Roman.

Sina wollte schon flapsig antworten, konnte sich aber noch beherrschen. „ … So wie Sherry nun eine ewige Jugendliche ist, so hat Neia nun das lange Leben eines Vampirkönigs. Ich könnte euch schon ein paar Gründe erklären, warum das ein „kleines“ Problem sein könnte…

Doch dafür seid ihr zu alt, um das überhaupt noch als Problem zu betrachten. Des weiteren habt ihr schon eine andere Einstellung zum Leben, die wird Neia erst mal entwickeln müssen.“

„Wenn du meinst? Das eigentliche Problem kommt aber noch. Deine Freundin wird vermutlich irgendwann ähnliche Gedanken bekommen wie Taos. Nicht zu Beginn oder die nächsten Jahre, aber der Gedanke wird sich definitiv ändern.“ führte Layla mit der Erklärung weiter. Nun spürte jeder der Vampirkönige die Blutaura von Sina.

„Du… willst mir sagen, dass meine liebevolle Neia sich zu einem Psychopathen wie Taos entwickeln wird? Das sie irgendwann anfängt, die Personen um sich herum wie Viecher behandeln wird und ihrer sadistischen Ader nachgeht?

Layla… nun bin ich richtig sauer geworden, kannst du das nachvollziehen? Wie kannst du mir so was NICHT sagen?!“ stand Sina auf. „Die körperlichen Änderung und das lange Leben, irgendwie… hätte ich es mit Neia umsetzen können.

ABER… dass sie zu einem Sadisten wird wie der alte Stinkstiefel, damit komme ich überhaupt nicht klar!“

Auf einmal erscheinen um gesamten Raum Augen, die jeder der Vampire sehen konnte. Sie haben die gleiche Pupillenfarbe wie die auf der Stirn von Sina.

„Was… beim dunklen Gottes Namen…“ flüstert Lord Roman, als er die vielen Augen sah. „Dürfte vermutlich eine Fähigkeit vom dritten Auge sein.“ war Layla dagegen fasziniert. „Sieht aber nicht aus, als würde Sina es bemerken.“

„Layla, ich dachte, ich könnte dir vertrauen. Muss… ich wirklich wieder in meine alte Denkweise zurückkehren und jederzeit mit einem Messer im Rücken rechnen?“ fragte Sina, man sah in ihren Augen, wie sich der Wahnsinn durchsetzte.

„Weswegen regst du dich eigentlich auf? Ich dachte, du kennst dich mit Schwüren und ähnlichem aus? FALLS du es vergessen hast, aber ein Schwur bleibt bis zum Lebensende. Wenn du ihn richtig formulierst, wird sich deine Freundin nicht zu dem entwickeln, was Taos ist.“ ließ Layla sich nicht aus der Ruhe bringen.

„Aha… toll. Das wäre aber etwas… interessanter zu wissen, bevor Neia das Blut getrunken hätte, meinst du nicht auch?“ hielt Sina den Kopf schräg und weitere Augen bildeten sich.

„Layla… ich bekomme das Gefühl nicht los, dass es gleich hässlich wird.“ entspannte sich Lord Roman auf einmal. „Nein, ich denke, dass wird nicht in einen Kampf ausufern, so unvernünftig ist Sina nicht.“ nahm Layla ihre Freundin in Schutz.

„Sina… der Grund, warum ich es dir nicht gesagt habe ist, dass alles auf der Welt immer eine Nebenwirkung hat, selbst die legendären Elixiere. Es ist immer ein Geben und ein Nehmen. Damit du das schnell selbst lernst, habe ich es dir nicht gesagt. Ich könnte natürlich auch sagen, du hast uns nicht gefragt, ob es irgendwelche Nebeneffekte hat.

In dem Fall von deiner Freundin Neia war ich über die Effekte ebenfalls überrascht gewesen, doch habe ich nur das Problem gesehen, dass sich ihre Gedanken ändern könnten. DIES kann man wiederum mit einem Schwur ausgleichen.

Ich würde dich daher bitten deine… Augen hier im Raum wieder verschwinden zu lassen und dich wieder normal zu unterhalten.“

Verwundert schaut Sina herum, aber sie sah nicht, was Layla meinte. Dafür verschwanden aber die unzähligen Augen im Raum. „Wie… macht sie das?“ murmelt Taos.

„Was… meinst du?“ beruhigte Sina sich tatsächlich etwas, nach der Erklärung. „Ich sehe nichts.“ setzte sich die Dämonin wieder auf ihren Platz.

„Hm… mir fehlt leider deine Illusionen, aber als du wütend wurdest oder eher als dein Wahnsinn sich steigerte, haben sich überall Augen gebildet, die uns angestarrt haben. Sie sahen exakt so aus, wie dein Auge auf der Stirn.“ erklärt Lord Roman nüchtern.

„Wenn ich raten dürfte, aber es dürfte was mit dem Auge des Wahnsinns zu tun haben sowie „Wahnsinnige Gedanken“. Je… mehr du durchdrehst, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich Augen bilden, die nur dein Feind sieht.

Ob es weitere Effekte hat, das weiß ich nicht. Wenn kann man es nur herausfinden, wenn du wirklich durchdrehst, nur… würde ich dann nicht in deiner Nähe sein wollen. Ich verstehe auch nicht so wirklich, warum diese Fähigkeiten verdeckt sind.“ kam die Wissenschaftlerin bei Layla durch.

„Uh… wo…“ wurde Neia auf einmal wach. Sofort drehte sich Sina zu ihr um und nahm eine Hand. „Neia! Wie… geht es dir?“

„Ich hatte so einen schrecklichen Traum gehabt… aber… wenn ich dich sehen kann… ist er wahr oder?“ zittert Neia. Sie legte eine Hand um ihre Haare und zog ein paar vor ihre Augen. „Sie… sind wirklich blutrot…“

„Es… tut mir so leid. Als du ohnmächtig wurdest, habe ich dich direkt zu Layla und den anderen gebracht, damit sie mir erklären können, warum das überhaupt alles passiert ist. Mit… dem Wissen, was sie mir vorhin erklärt haben, hätte ich dir das Blut vermutlich nicht gegeben.“ entschuldigte sich Sina sehr reuevoll.

„Was… ist denn noch zu wissen?“ traute Neia sich nicht zu fragen, aber Layla kürzte es relativ kurz ab. „Schau dir einfach deinen Status an, dann braucht Sina dir nur das wichtigste zu erklären.“

Dies tat Neia. „Was… ist denn mit meiner Rasse passiert?! Was zum Geier ist ein Blutelfe und… meine Attribute… Wurde ich wegen dem Blut nun zu einem Monster oder wie?!“ war Neia sofort panisch.

Sina umarmte ihre Freundin auf einmal und streichelt ihren Hinterkopf. „Nein, du bist kein Monster. Du bist immer noch du, nur… mit ein paar kleinen Änderungen.“

„Tzz… paar kleine Änderungen. Abgesehen das deine Freundin irgendwann Menschen an der Decke hängend umbringen wird, hast du vergessen zu sagen, dass sie nun ein sehr langes Leben führen darf.“ grunzte Taos vom Boden aus.

„W… was meint er?! Wieso ist dieser Mann hier?“ ließ sich Neia kein bisschen beruhigen. Nun hatte Sina die Nase voll. Sie zeigte mit einem Finger auf Taos. „Chaoshand“ setzte die Dämonin ein und ein schwarzer Strahl schoss auf den Bauch von dem Vampirkönig. Dieser brüllte laut vor Schmerzen auf und windet sich auf dem Boden.

„Ich würde dich bitten Taos… deinen Mund zu halten. Denn wir werden Sina nicht aufhalten, wenn sie das Bedürfnis hat, dich zusammenzuschlagen.“ meinte Lord Roman.

Nach der Aktion legte Sina beide Hände ans Gesicht und zwang Neia ihr in die Augen zu schauen. „Neia. Atme mir langsam nach. Ein und aus, ein und aus. Dann beruhigst du dich ein bisschen und wenn der alte Stinkstiefel bis dahin die Fresse hält, werde ich es dir erklären, was er meinte.“

Dies tat Neia, auch wenn es ein bisschen ungewohnt für die Elfe war, Sina so nah am Gesicht zu haben. Nach einigen Minuten hat sie sich wirklich beruhigt. „Sina… bitte… sag mir was los ist.“

Schweren Herzens berichtet Sina artig Neia alles, was sie von Layla erfahren hat und welche Vermutung Taos geäußert hat.

„So wie Layla reagiert hat, bis du die erste Person auf der Welt, die über Blut die Fähigkeit der Vampire bekommen hat und eine… neue Rasse bekommen hast, die es bisher noch nicht gegeben hat. Doch… mache ich mir um deine Gedanken viel mehr Sorgen.“ fielen Sina die Tränen heraus.

Neia hat ihre Knie vor sich und umarmte sie, dabei sah man die Blutelfe deutlich zittern. „Ich… werde also irgendwann… eine Massenmörder wie Taos?“

„Meine Vertrauten haben mehr Viecher getötet als ich im gesamten Leben. Ich war eher der Zuschauer und überließ die Drecksarbeit den anderen.“ kichert Taos von Boden aus. Auf einmal stürzte ein schwarzer Blitz durch das Haus auf den Vampir und er brüllte laut auf.

„Layla… hast du irgendwo dicke Fäden und eine stumpfe Nadel? Bevor ich seinen Maul zunähe, werde ich was in seinen Mund stecken, dessen Geschmack er nie wieder loswird.“ knurrte Sina wütend.

„Nein, in diesem Haus gibt es leider keine nützlichen Folterinstrumente.“ schüttelt Layla den Kopf und schaute zu Taos nach hinten. „Taos, ich befehle dir jetzt den Mund zu halten.“

Auf einmal pressten sich beide Lippen von dem Vampir zusammen. Scheinbar hat Taos wirklich den Schwur zu Layla gemacht, alle ihre Befehle zu befolgen.

„Vielen Dank.“ kommentierte Sina nur und widmet sich der Blutelfe zu. „Sina, bitte… du musst mir helfen! Monster zu töten ist eine Sache, aber… eher nehme ich mir das Leben, als das ich so Ende wie dieser Mann!“ „Layla ist der Überzeugung, dass ein Schwur das Problem lösen kann.“

„Ich… hatte ein sehr langes Leben als Elfe, aber mit Schwüren und ähnlichem habe ich immer einen Umweg gemacht. Es hat… seine Vorteile, aber auch immer seine Nachteile. Bitte… fällt dir irgendetwas passendes ein?“ flehte Neia, die nun ihren Tränen freien Lauf ließ.

Sina schloss die Augen und schien zu überlegen. „Lord Roman… Stimmt ihr mir zu, je einfacher ein Schwur ist, desto mehr Schlupflöcher hat man? Und je detaillierter und präziser, desto unerwarteter wird der Effekt des Schwurs?“

Erstaunt lehnte Lord Roman sich auf dem Stuhl zurück und schien zu überlegen. „Wieso fragt ihr meinen Bruder dies?“ wundert sich Layla.

„Weil ich den Eindruck habe, das Lord Roman sich mit Schwüren ein bisschen intensiver beschäftigt hat. Den Schwur von heute, im Gegensatz zu den anderen Knalltüten, hat er es so formuliert, dass er dir auch mal widersprechen kann.“ rieb Sina mit beiden Händen ihren Kopf.

„Lady Sina, ich würde gerne die Formalitäten zwischen uns auch ein Ende setzen. Nennt mich bitte einfach nur Roman, im Gegenzug bleibe ich bei euch ebenfalls nur bei eurem Namen.“ machte der Vampirkönig ein Angebot, wo Sina ihn erstaunt anschauen musste.

„Wie kommt es jetzt zu dieser Entscheidung?“ hakte Sina nach. „Nun, ihr werdet bald auf meine Töchter aufpassen, also setzt das schon ein Mindestvertrauen voraus. Was meine Schwester mit eurer Freundin getan hat, hätte man auch anders machen können, in diesem Sinne stimme ich mit dir schon überein.

Deswegen werde ich versuchen, den kommenden Streit zwischen euch ein bisschen zu schlichten. Bezüglich deiner Frage, der Schwur sollte detailliert sein, aber auch einfach. Es geht ja mehr darum, dass das Blut keinen Effekt auf die Gedanken haben soll.“ erklärt Lord Roman nüchtern.

„Erm… ok?“ hob Sina ihre Augenbrauen hoch. „Dann… danke erst mal für die Freundschaft. Neia, ich denke… ich habe den passenden Schwur für dich.“

Die Blutelfe starrte Sina weinend an. „Egal… wie der Schwur sein wird, aber ich werde von den Elfen definitiv ausgeschlossen werden. Ich werde wohl… für alle Zeiten bei dir Leben dürfen.“

„Neia, mach dir JETZT darüber noch keine Gedanken ok? Ein Schritt nach dem anderen. Zuerst werden wir das Problem mit dem Schwur lösen, danach gehen wir den nächsten Schritt an.“ nahm Sina wieder die Hand von Neia. „Und du Layla, von dir will ich noch eine Entschuldigung hören.“

„Wie… kommst du denn jetzt darauf?“ wundert sich Layla, aus ihrer Stimme hört man schon leicht den Zorn heraus.

„WENN du mir was beibringen willst, kann man es auf eine andere Art und Weise machen, dass weißg du ganz genau! Das mit den vielen Gefallen, meine Lektion habe ich daraus gelernt, dass man dich damit nicht belästigen soll. Keine Sorge, ich werde deinen Anzug morgen schon tragen.

ABER mir ohne was zu sagen das Blut zu geben, mir die Entscheidung zu nehmen und von Neia, das geht nicht. Ich habe das Blut mit gutem Gewissen meiner Freundin gegeben, nun muss ich die Verantwortung übernehmen, dass Neia… ein neue Leben beginnen muss.

Wie hättest du es denn befunden, wenn ich dir eine Flasche Blut gebe, dir nur sage, es schmeckt köstlich, ist aber ein speziell verarbeitetes Dämonenblut, was du nicht riechen kannst? Könnte dir dann auch sagen, du hast mich nicht gefragt, wessen Blut das ist.

Aber nicht mir musst du die Entschuldigung geben, sondern Neia, denn sie ist hier die Leidtragende. Sie war ja schon soweit gekommen, sich einen Blindenhund oder eher Wolf von Melaine anschaffen zu lassen.

Alle Abenteurer, die ihr gesehen habt, sind für mich sehr wertvolle Freunde und sie wissen genau, dass ich ihnen so was nicht antun würde. Das passiert dann nur, wenn ich was nicht weiß oder bewusst im Unwissen gelassen werde.

Neia ist manchmal eine Nervensäge, aber das gibt mir nicht das Recht, ihr Leben so auf den Kopf zu stellen. Vor allem hat sie mir sooft geholfen, dass ich mich schon für diese Aktion schämen muss.“ sagte Sina es mit einer sehr ruhigen und ernsten Stimme zu Layla.

Diese kniff nur leicht wütend ihre Augen zusammen, denn dass man ihr so ins Gesicht fährt, ist nun wirklich sehr selten. Lord Roman legte nur eine Hand auf ihren Arm, denn er kennt seine Schwester lang genug, dass es einen Streit geben muss. „Nicht…“

„Neia, hör mir genau zu für den Schwur, ok?“ widmet Sina sich ihrer Freundin, die nur mit dem Kopf nickt. „Ich, [Name], schwöre feierlich, das ich mein aktuelles Ich sich nicht von äußeren und inneren Einflüssen korrumpieren lasse. Sei es durch Folter, durch Schicksalsschläge oder nur einfachem Blut von Vampiren.

Meine Gedanken und Einstellung sollen sich weiterentwickeln dürfen, doch niemals darf das Blut eines bösen Vampirs meine Person ändern können. Sollte ich dennoch eine Änderung bemerken die meiner Person widerspricht, so gelobe ich, frühzeitig Hilfe zu suchen.“

Die Blutelfe hörte sich das in Ruhe an. „Das… hört sich sehr vernünftig an…“ „Habe mich am Ratschlag von Roman gerichtet. Eigentlich sollte dadurch nichts passieren, wenn doch, wirst du durch den Schwur… in irgendeiner Form aufmerksam gemacht. Dann kann man immer noch eingreifen, bevor es zu spät ist.“ nickte Sina.

„Zumindest hast du mit diesem Schwur dafür gesorgt, dass deine Freundin gezwungen wird Hilfe zu suchen, sollte der restliche Inhalt nicht dem Wunsch entsprechen, die… perversen Gedanken von Taos zu unterdrücken.“ bestätigte Lord Roman.

„Versprichst du mir… auf mich aufzupassen Sina? Du weißt, dass ich dir mein Leben anvertraue, doch… wenn ich mich verändere… halte mich auf, ok?“ schniefte Neia.

„Ich verspreche es dir. So wie du mir damals geholfen hast, so werde ich auch dir helfen.“ drückte Sina die Hand von Neia fester. Die Blutelfe atmete mehrmals ein und aus, dann gab sie ihren Schwur ab.

Sina umarmte nochmal ihre Freundin fest. „Wir schaffen das schon. Du kannst bei mir solange leben wie du willst, oder ich besorge dir ein eigenes Haus in Fanfoss.“

Auf einmal stand Layla vor den Frauen. Sie starrte Sina wütend an und drehte ihren Kopf zu Neia. „Es tut mir leid, was ich mit meiner Aktion bei dir angerichtet habe. Ich hoffe, dass du mir irgendwann für diese Tat verzeihst.“ danach ging sie geradeaus zur Tür, dabei konnte Sina etwas an ihrer Wange glitzern sehen.

„Hm… bisschen unerwartet, aber vielleicht hat sie doch ihren Fehler bemerkt und möchte an der Freundschaft zu dir halten. Für sie dürfte es auch nicht einfach gewesen sein, sich bei deiner Freundin zu entschuldigen.“ lächelte Roman, dabei zog er an seinem Bart.

„Lisa hatte auch ihre Probleme gehabt. Ich… danke dir Roman, dass es nicht in einem Desaster geendet ist.“ schaute Sina den Vampirkönig an.

„Keine Ursache. Schade dass der Haufen Elend hinter mir nicht ebenfalls einen Kommentar abgeben kann.“ grinste Roman gemein, Taos rollte nur seine Augen.

„Komm Neia… gehen wir, Melaine macht sich bestimmt große Sorgen im Gasthaus.“ stand Sina auf und bot Neia eine Hand an.

„Übrigens, ein Ratschlag für eure Freundin.“ meldet sich Roman nochmal und Neia schaute den Vampir an. „Ich würde euch abraten, mit der Blutmagie zu spielen, solange ihr nicht die Fähigkeit der Regeneration habt. Sonst könnte es passieren, dass… dein Körper sehr schnell kein Blut mehr hat.“

„D… danke für den Hinweis.“ stand die Magierin auf und verbeugte sich vor Lord Roman. Dieser nickte nur und schien kein weiteres Interesse mehr an der Blutelfe zu haben.

„Dann… werde ich uns erst mal verabschieden.“

Kapitel 433

Ich bin wiedergeboren und das Vampirblut?

„Wir kommen langsam zum Ende des Treffens. Alles wichtige wurde besprochen, wenn jemand noch ein Anliegen hat, so soll er dies jetzt noch vortragen.“ schaute Layla in die Runde.

Riskel, Violet, Taos schwiegen, Sina grübelte kurz, schüttelt dann aber den Kopf. „Wie es aussieht, konnten wir alle wichtigen Themen für die Vampire besprechen.“ schaute Lord Roman seine Schwester an.

„Das hat zwar nichts… mit dem Vampirtreffen zu tun, aber ich würde mich freuen, wenn ihr alle morgen am Turnier vorbei kommen würdet. Meine… immerhin bin ich mit meiner Gruppe im Finale und habe durch Umwege gehört, dass die Behemoth´s jemanden haben, der es mit mir aufnehmen kann.“ lächelt Sina.

„Hmm… ein Tiermensch, der es gegen eine Dämonenkönigin aufnehmen kann? Warum nicht.“ nickte Layla und schnippte mit ihren Fingern. Ein Butler kam hervor mit einem Paket in den Händen und hielt es vor Sina.

„Denke, das wäre mein letzter Gefallen, den ich von dir fordere. Vielleicht überlegst du es ja das nächstes Mal, was du alles von mir willst.“ lächelte Layla auf einmal ihr schönstes Lächeln.

„Was… ist der Inhalt?“ fühlte sich Sina ein bisschen unwohl. „Deine Kleidung, die du morgen für das Finale anziehen wirst. Keine Sorge, diesmal ist es kein Korsett oder ähnliches. Ist mir auf Dauer doch zu viel Arbeit, es jedes Mal um dich zu bekommen.“ löste Layla ein Teil des Geheimnisses auf.

„Stimmt… wenn ein „Knopfunfall“ mitten in der Stadt passiert, ist ja nur wieder das Chaos vorprogrammiert…“ nahm Sina es mit einem lauten Seufzer an. „Und danke dir, dass du mir beigebracht hast, inwiefern ich dich immer um einen Gefallen bitten darf…“

„Gerne, dafür sind wir doch Freunde.“ lächelt Layla. Für die meisten ist es ein sehr seltsames Bild. Lord Roman schüttelt nur den Kopf, die restlichen Clanführer haben ihre eigenen Sorgen.

„Damit beende ich nun das öffentliche Vampirtreffen. Riskel und Violet kennen ihre Aufgaben und werden dies unverzüglich umsetzen. Mein kleiner Bruder Taos wird noch ein bisschen hierbleiben, dafür kann er seine Vertraute Zetta raus schicken.

Ich bedanke mich bei allen, dass wir ohne nennenswerte Probleme ein Treffen aller Clans umsetzten konnten.“ nickte Layla.

„Tz… zwei Clanführer entmündigt, einem weiterem ein Messer an den Hals legen, was eine Farce…“ schnaufte Taos durch die Nase.

„Dann werde ich mich nun selber entlassen, damit du dich in aller Ruhe dem alten Stinkstiefel widmen kannst.“ stand Sina auf und nahm heimlich die Flasche mit dem Drachenblut mit. Dies bemerkte Lord Roman natürlich und schaute sie mit dem Blick an: „Dein Ernst?“ Der Konter: „Mein Ernst.“

Doch bevor Sina geht, stand sie nochmal vor Spike und rammte ihm wieder zwei Finger in die Augen. „Damit wirst du bist zum Lebensende leben müssen, wenn wir uns immer treffen.“ lächelt Sina den Elf an, der wieder laut aufschrie.

„Sina… eigentlich verletzt du mit deiner Aktion einige Regeln.“ merkte Lara an und die anderen Vampire nickten ebenfalls.

„Nein? Ich bin zufälligerweise vor ihm gestolpert, aber Spike ist ja ein wahrer Gentleman und hat mich aufgefangen. Wir wollen uns doch nicht über das „Wie“ unterhalten oder?“ riss Sina die Finger raus.

Layla rollt nur ihre Augen. „Du stolperst ja recht viel in seiner Nähe.“ kommentierte sie dies sarkastisch. „Nun, wenn mein lieber Bruder mir folgen würde?“ schaute die Vampirkönigin Taos lächelnd an.

Die Versammlung löste sich immer mehr und mehr auf, bevor Lord Roman Layla folgen konnte, wurde er sehr stark von seinen Töchtern umarmt. „Danke Papa.“ hörte man irgendwie heraus.

„Was machen wir nun Sina?“ fragte Lara ganz unbekümmert. „Scheinbar ging das Treffen doch ein bisschen schneller als gedacht, würde ich meinen.“

„Wir werden sofort Neia suchen. Dann haben wir unserer Freundin ihre Augen wieder gerettet und sie kann morgen mitkämpfen.“ sagte Sina dies sehr ernst.

„Dann gehen wir am besten zum Gasthaus, wo sie vermutlich sein müsste. Wenn wir sie nicht finden, warten wir einfach. Es macht keinen Sinn sie in der Stadt zu suchen, ohne irgendwelche Anhaltspunkte zu haben.“ nickte Lara.

„Hmm… dann schlage ich aber vor, dass Lara mich hinbringt, damit ihr euren freien Tag alle genießen könnt. Immerhin müsst ihr euch ja auch alle irgendwie ein bisschen erholen.“ lächelt Sina.

Dies ließen Tio und Mio sich kein zweites Mal sagen und rannten förmlich weg. „Hmm? Muss ich irgendetwas wissen über die Zwillinge?“

„Naja… Lady Layla hat sie ja letztes Mal ein bisschen gegen ihren Willen gekleidet und geschminkt. Ich kann es schon nachvollziehen, warum sie schnell das Weite suchten…“ lächelt Zada…

Auf einmal stand Lysa vor ihnen und schnappte sie am Kragen. Sofort hörte man die Zwillinge laut nach Hilfe schreien, aber sie werden gekonnt ignoriert und von Lysa vor Ort weggezogen. „Oder auch nicht.“

„Ich finde es schön, dass jemand ihnen die Aufmerksamkeit gibt. Vielleicht finden sie das doof, aber dies fördert auch ein bisschen die Bindung zu ihrer Tante und deren Kinder.“ grinste Sina. „Nun denn, wollen wir nicht länger hier verweilen.“

Irgendwo auf der Welt:

Ein Sarg öffnet sich und eine uralte Gestalt kam heraus. Alle seine Knochen knackten bei jeder Bewegung, doch dies störte ihn nicht.

„Har… welch ein Wahnsinn.“ stöhnte der Vampir genüsslich. „So ein starker Wahnsinn… dass ich es sogar bemerke.“ Im Zimmer hingen überall riesige Spinnfäden herunter, das Zimmer glich einer Ruine.

„Scheinbar ist einiges an Zeit vergangen.“ grinste der Vampir genüsslich. „Wollen wir doch mal schauen… was meine Experimente machen.“

Der Vampir zerstörte die verrottete Tür mit einem Beintritt und ging einen Weg, den er früher immer benutzt hatte. Überall sah man merkwürdige Gerätschaften und ähnliches, doch sie waren alle längst verfallen und unbrauchbar.

Irgendwann kam er in ein Zimmer, wo überall lauter Särge waren. Zu jedem Sarg war ein Schlauch angeschlossen und trotz all der Zeit funktionierte das System, das der Vampir sich aufgebaut hatte.

Eine violette Flüssigkeit wird aus einem riesigem Kessel gepumpt, der im Nebenraum stand und wurde durch die Schläuche geführt.

Der Vampir ging zum nächsten Sarg hin, riss den Schlauch raus und zog den Deckel vom Sarg runter. Was da drin war, hat jede… Menschlichkeit verloren. Wenn man es beschreiben müsste, war es mal ein Mann gewesen, doch hatte er kein Geschlecht mehr. Nur Muskeln, die zu platzen drohten.

Die Hände waren zu Klauen geformt und er schien Flügel zu haben. Doch nicht wie die einer Fledermaus, sondern war er vom Arm bis Bein verbunden. Er war komplett weiß und hatte extrem zackige Zähne, wodurch er seinen Mund nicht schließen konnte.

Sofort wollte das Monster den Vampir angreifen, doch dieser packte ihn einfach am Hals wie ein Kleinkind. „Ja… genauso stelle ich mir meine Soldaten vor. Es hat sich gelohnt, in den tiefen Schlaf zu gehen.“ freute sich der Vampir.

Er brachte sein Monster direkt um und musste laut lachen, hinter ihm standen weitere tausende von Särgen. „Und ich habe weitere Hallen von diesen Kreaturen! Zeit… herauszufinden, welches Zeitalter wir aktuell haben und dann…

Wird das Zeitalter der Vampire kommen.“

Zurück zur „Heldin“:

Sina wurde zum Gasthaus gebracht und verabschiedete sich von dem verliebten Vampirpärchen. „Hmm… wenn ich so überlege, müsste Kyllia deren Zustand ja auch wissen oder? Am besten, ich warte einfach ab, bis sie von selber kommt.“

„Sina?“ wundert sich eine Stimme und die Dämonin dreht den Kopf. Sie sah Neia, die eine Leine zu einem Wolf führt und von Melaine begleitet wird. „Was machst du hier?“

„Ah, wunderbar das du hier bist Neia. Am besten wir gehen sofort in dein Zimmer, denn ich habe eine Überraschung für dich.“ lächelt Sina. Die Magierin hielt den Kopf schräg, nickte dann aber.

Mehrere Minuten später waren Sina und Melaine mit dem Wolf im Zimmer von Neia. Sie trug immer noch die Maske und selber ein schwarzes Kleid, was wegen ihren weißen langen Haaren ein bisschen sehr stark wirkte.

Die Magierin saß auf ihrem Bett und fragte direkt los. „Was hast du auf dem Herzen Sina? Geht es um das Vampirtreffen?“

„Nur bedingt. Ich will dich nicht mit den Einzelheiten langweilen, nur dass von Riskel und Violet keine Gefahr mehr für unsere Freundinnen droht. Dies trifft vom Clan Taos ebenfalls zu und habe Spike zwei Mal seine Augen ausgestochen.“ berichtet Sina.

„Wundere mich, dass du ihn noch am Leben gelassen hast.“ murmelt Melaine. „Du, mach dir keine Sorgen. Ich habe bei dem öffentlichem Vampirtreffen geschworen, jedes Mal wenn ich ihm begegne, immer zuerst seine Augen auszustechen.“ grinste Sina.

„Hm… denke, auf die lebenslangen Schmerzen kann ich gerne verzichten.“ musste Melaine ebenfalls grinsen.

„Doch… das ist nicht unbedingt der Grund, warum du mich sehen wolltest oder? Du bist nicht der Typ, der von seinen Opfern berichtet.“ meinte Neia ernst.

Sina holte die Phiole mit dem Blut aus dem Inventar raus. „Ich habe eine Phiole mit Vampirblut geschenkt bekommen. Lord Taos tat es unheimlich leid, was sein Diener dir angetan hat und stellte sein Blut zur Verfügung. Zumindest laut Aussage von Layla.“

Erschrocken riss Neia den Mund auf. „Ist… das auch keine Lüge von dir? Ich will nicht, dass du in Schwierigkeiten kommst!“

„Keine Sorge, ich schulde niemanden mehr einen Gefallen. Ich habe mich deinem Wunsch entsprechend verhalten.“ beruhigte Sina ihre Freundin.

„Das heißt… wenn Neia das Blut trinkt, dass wie ein Elixier wirkt, wird sie wieder sehen können?“ hörte man die Freude von Melaine, ihr Wolf bellte glücklich.

„Nun, sind wir ehrlich. Rein theoretisch hätte ich gesagt, dass ich damit als erste Person auf der Welt in Kontakt kam. Doch bei mir hatte es eine komplett andere Wirkung. Wenn Neia dieses Blut trinken wird, sollte eigentlich das passieren, was unsere Freundin damals in der Kutsche erklärt hat.

Neia, du bist nun ganz offiziell die erste Elfe, Frau, Person, whatever… die das Blut eines Vampirkönigs trinkt. Letztendlich muss du entscheiden, ob du es wirklich trinken willst, denn… Theorie und Praxis sind immer zwei unterschiedliche Dinge.“ war Sina sehr sachlich.

Neia nahm ihre Maske ab und man sah zwei schwarze Augenhöhlen, Spike hatte saubere Arbeit dabei geleistet. „Ich… kann dir nicht genug danken Sina. Wenn ich ehrlich bin, habe ich mich damit abgefunden, für den Rest meines Lebens ohne Augen leben zu müssen.

Melaine hat mir schon Mut gemacht, indem sie mir ihren Wolf für kurze Zeit geliehen hat und ich habe die Vorteile erkannt. Doch… dass ich eine Chance bekomme, wieder sehen zu dürfen… das kann ich nicht ablehnen.“

Das zauberte ein Lächeln auf Sina´s Gesicht. Sie entfernte den Korken von der Phiole und legte sie an die Hand von Neia, die sie ergriff.

„Dann lass dich nicht daran hindern es zu trinken.“ nahm Sina ein paar Schritte Abstand und Melaine stellte sich neben sie. Neia atmete ein paar Züge, dann setzte sie die Phiole an den Mund und trank das Blut herunter.

Auf einmal fiel die Phiole runter und Neia verzog schmerzlich ihr Gesicht. Sofort setzte Sina sich neben sie. „Was ist los? Hast du Schmerzen?!“ und die Magierin nickte. Sina legte ihr eine Hand auf die Schulter und verzaubert ihren Körper mit einer Illusion.

„W… was sind das für Schmerzen?!“ stöhnte Neia. „Der Vampirjäger… hat mir doch erklärt, dass es ein Heilmittel ist!“

Dann veränderte sich Neia. Ihre weißen Haare wurden auf einmal blutrot und etwas bildete sich in den leeren Augenhöhlen. Die Magierin wollte ihre Hände darauf legen, aber Melaine fing sie auf. „Nicht, deine Augen bilden sich neu! Nicht das der Prozess gestört wird!“

„Ah… wenn ich den Kerl in die Finger bekomme… Scheinbar hat er vergessen, dass es Nebenwirkungen gibt.“ sagte Neia verschwitzt. Ihre Haut wurde nun etwas blasser und zwei blutrote Linien bildeten sich unter den Augenhöhlen, die die Wange runterging. Es wirkte, als würde Neia weinen.

„Huch?! Wieso bekam ich auf einmal die Anzeige, dass ich nun „Blutmagie“ wirken kann?!“ wurde nun Neia doch panisch. „Was ist das für ein Blut?!“

„Neia, bitte! Beruhige dich. Es war Blut eines Vampirkönigs gewesen und ich gab sie dir mit gutem Gewissen, dass es wie ein Elixier wirkt!“ versuchte Sina mit einer ruhigen Stimme ihre Freundin zu beruhigen.

Nun konnte man die Augen sehen und es bildeten sich Augenlider, doch die Farbe der Pupillen beunruhigten Sina und Melaine. Der Wolf jaulte leise von sich hin. „Kuun…“

Dann war der Prozess vorbei. Neia hielt die Augen geschlossen und atmet nur schwer. „Ich… glaube, die „Heilung“ ist vorbei?“

„Spürst du keine Veränderung mehr oder ähnliches?“ hakte Sina nach und Neia schüttelt den Kopf. „Nein… nichts.“ Sina nahm die Hand runter und Melaine ließ die Hände von Neia los. Vorsichtig tastet die Magierin ihre Augenlider ab.

„Ich… spürte meine Augen!“ hörte man die Freude von Neia. Sie tastet noch ein bisschen weiter mit den Finger, dann öffnete sie langsam die Augen. Die Freude, die Sina und Melaine an Neia sehen freute sie ebenfalls… nur bedingt.

Neia schaute überall mit ihren Augen hin und schien keinerlei Probleme mit dem Bewegen der Augen zu haben. „Ich kann sehen!“ strahlte Neia ihre Freundinnen an, doch bemerkte sie, dass sie nicht unbedingt ihre Freude teilten.

„Was ist… los? Wieso freut ihr euch nicht?“ wurde Neia nervös. Melaine und Sina schauten sich kurz an, dann seufzte Sina. Sie holte auf einmal einen Handspiegel aus ihren Inventar heraus und schaute Neia ernst an.

„Natürlich freuen wir uns für dich, dass du wieder sehen kannst. Es sind nur… die anderen Veränderungen, die uns leichte Magenschmerzen verursachen. Am besten ist es… wenn du dies selber siehst.“

Die Magierin nahm den Spiegel und schaute rein. Die Farben ihrer Augen waren leuchtend rot, intensiver als die von Sina. Ihre Haut war blasser, sie sah zwei Linien, die mittig von den Augen die Wange runtergehen und ihre weißen Haare hatten eine blutrote Tönung.

Scheinbar war das zu viel für Neia und sie fiel ohnmächtig zur Seite.

Kapitel 432

Ich bin wiedergeboren und Sherrys Aufmunterung?

Sherry wurde irgendwann im Bett wieder wach und fühlte sich immer noch unendlich müde. „Meine Güte… dass ist ja schlimmer, als wenn mir nur die Mana fehlt…“

Qualvoll stand Sherry auf und zog sich einen Morgenmantel an, dabei merkte sie, dass sie auch noch mit dem Gleichgewicht zu kämpfen hat. „Puh… hoffentlich kann Belinda mir ein bisschen helfen…“

Das Zaubermädchen ging mit langsamen Schritten aus dem Zimmer und fand die schwergewichtige Hasenfrau in der Küche. „AH! Das Zaubermädchen ist nun auch wach. Eure Freundin hat mir schon gesagt, dass ihr etwas schwach sein werdet. Also habe ich euch eine einfache Tagessuppe vorbereitet, die euch helfen wird.“

„Huh? Danke.“ lächelte Sherry erschöpft. „Das ist doch das mindeste, was ich für euch tun kann. Wenn man euren Kampf gegen Rokus nicht gesehen hat, würde man euch eure Stärke überhaupt nicht zutrauen.

Es war ein spektakulärer Kampf gewesen, anders kann man es nicht ausdrücken. Deswegen ist es auch nicht verwunderlich, dass ihr so schwach auf den Beinen seid.“ grinste Belinda.

„Ja… irgendwie schon oder?“ wirkte Sherry etwas niedergeschlagen. „Ich… werde mich eben waschen gehen, dann sollte die Suppe warm sein.“ verschwand sie. „Och die Arme…“ legte Belinda eine Hand auf die Wange.

Irgendwie schaffte Sherry es in den Waschraum zu kommen und stand unter der Dusche… dann hörte man sie laut schluchzten. „Ich bin immer noch zu schwach…“ kniete Sherry und ließ die Tränen vom Wasser wegtragen.

Nach einiger Zeit hat Sherry sich wieder beruhigt und kam mit einem einfachen Kleid aus dem Waschraum heraus. Nun sitzt sie im Esszimmer und löffelt lustlos die Suppe leer. „Hoffentlich… kommt Sina bald zurück…“

Auf einmal kam Nitir mit ein paar Verbänden am Körper ins Zimmer rein. „Hallo Sherry… wie geht es dir?“

„Huch? Erm… hallo, erm… Mir geht es gut, nur… ich habe überhaupt keine Kraft im Körper, verstehst du? Alles… was ich mache, kostet mir sehr viel Energie.“ lächelt Sherry schräg.

„Das kann ich sogar sehr gut nachvollziehen. Hast… du vielleicht einen Moment Zeit? Da… ist jemand der würde sehr gerne mit dir sprechen.“ bat Nitir auf einmal. Verwundert hob Sherry ihre Augenbrauen hoch und nickte.

Sie stand langsam auf und nahm sich die Zeit auch dazu. „Es… tut mir leid, aber…“ wollte Sherry sich entschuldigen, doch Nitir schüttelt den Kopf. „Sherry… Ist es nicht ein Wunder, dass du überhaupt ohne Hilfe schon aufstehen kannst? Das zeigt doch nur… wie stark du bist.

Ein Krieger, der alles im Kampf gegeben hat, egal ob Magie, Fähigkeiten oder seine eigene Stärke. Es ist das natürlichste auf der Welt, dass man nach so einem intensiven Kampf… sich erholen muss. Nur die Dummen auf der Welt würden in diesem Zustand den nächsten Kampf suchen wollen und meistens… wundern gerade diese Personen sich, dass sie auf einmal verlieren.“ lächelt Nitir.

„Ok? Danke.“ lächelt Sherry auch, aber mehr aus Unsicherheit, weil sie nicht wusste, was sie dazu sagen sollte.

Das Zaubermädchen folgte Nitir in den Biergarten und riss erstaunt ihre Augen auf, wer auf sie gewartet hat. Niemand anderes als Rokus. Sein Körper ist fast nur mit Mullbinden umwickelt, selbst über eines seiner Augen wurde etwas rüber gerollt. Hinter Rokus stand Risia, die eine schwarze Augenkappe trug.

Der Anführer der Blackskulls wollte aufstehen, aber man sah ihm an, dass er große Schmerzen hatte. „Rokus, bitte… du dürftest überhaupt nicht hier sein!“ schimpfte Risia.

„Das ist mir egal und wir wissen beide, dass ich auch Notfalls alleine gekommen wäre.“ knurrte Rokus leicht wütend. „Zaubermädchen… es… erstaunt mich, dass du in einem besserem Zustand bist als ich.“ lächelt Rokus dann.

„Das ist… nun sehr unerwartet für mich.“ gab Sherry zu und kam langsamen Schrittes zu den Tiermenschen hin. Doch merkte sie schnell, dass die Kraft in ihren Beinen nachlässt und musste sich schnell hinsetzen.

„Es… tut mir leid, dass du mich in diesem erbärmlichem Zustand sehen musst…“ schämte sich Sherry und schaut zu Boden.

„Erbärmlich?“ wundert sich Rokus und schaute die anderen Behemoths an. „Was ich sehe ist, dass du eine Stärke hast, worum ich dich beneiden würde. Zaubermädchen… schau mich an. Überall nur Verletzungen, die ich im Kampf bekommen habe.

All die Narben… die ich bekommen habe, werde ich mit Stolz zeigen. Du kannst dir selber denken, dass nur sehr starke Kämpfer es schaffen, überhaupt ansatzweise an mich ran zukommen.“

Sherry hob ihren Kopf und sah in die Augen von Rokus und sah dass er es so meinte, wie er es gesagt hat. „Ich… weiß nicht… Irgendwie… wollte ich dich gerne besiegen… Doch scheinbar bin ich immer noch… eine schwache Person.“

Rokus nahm eine Hand von Sherry. „Nein. Das bist du definitiv nicht. Ich habe dich als Gegnerin anerkannt und… bereue keine Minute diesen Kampf. Wenn ich ehrlich bin… hatte ich sogar richtigen Spaß dabei gehabt.

Du bist die zweite Person in meinen Leben, die mich gezwungen hat, alles zu geben. Mein erstes Mal war es ein Todesduell gegen meinen besten Freund, als es um die Entscheidung ging, wer den Clan führen soll.

Das… ich hier bin, erklärt, wer… den Kampf gewonnen hat. Doch obwohl wir beide uns auf den Tod bekämpft haben, haben weder er noch ich keine Minute gezögert auch Spaß zu haben. Vielleicht… ist diese Kultur für dich ein bisschen fremd, aber…

Wir glauben, dass man nur im Kampf sich selber findet und man darf keine Sekunde zögern, es auch zu genießen. Je stärker dein Gegner ist, desto eher wird deine Seele brennen. Adrenalin geht durch deinen Körper und du hast nur ein Ziel: Deinen Gegner zu bekämpfen.“ muntert Rokus sie auf.

Auf einmal fielen Tränen von Sherry runter. „Meint… ihr das wirklich? Das… ich nicht schwach bin?“

„Sherry, ich habe gegen Suki verloren. Ja… ich weiß, dass war ein Unentschieden, aber wir Behemoth´s sind etwas… anders gestrickt. Wenn wir unseren Gegner nicht bezwingen können, haben wir verloren.

Hätte ich gegen dich gekämpft… du hättest mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit gewonnen. Ich bin mir immer noch nicht so sicher, wie deine Freundinnen Tio und Mio damals am Abend meinten, dass ich der Zweitstärkste im Raum sein sollte.

Dieser Kampf gegen unseren Anführer, den werden wir unseren Leuten im Clan weitererzählen, wenn sie dies nicht gesehen haben. Die Geschichte werden wir den nächsten Generationen von Kindern erzählen, damit sie wissen, dass es… Personen auf der Welt gibt, die es definitiv mit uns aufnehmen können.

Du bist wirklich eine wahre Gefährtin von Sina, anders kann ich es nicht ausdrücken. Wenn ich ehrlich bin… solltest du dich nicht so fertig machen. Jeder von uns hat im Leben einmal verloren. Ob es in der Kindheit, als Jugendlicher oder später ist, man hatte einmal Leben den Geschmack einer Niederlage auf der Zunge.

Ich hatte nicht den Eindruck, dass es dir fremd war. Vermutlich ist es nur deine eigene Enttäuschung, dir nicht selbst gerecht zu sein.“ stand Nitir neben Rokus.

„Zaubermädchen… ich weiß nicht ob deine Freunde es dir schon gesagt haben, aber… nachdem du diesen starken Zauber eingesetzt hast, wurdest du ebenfalls von meinen stärksten Zauber getroffen. Du lagst auf dem Boden, während ich alles tat, ebenfalls… nicht bewusstlos zu werden.

Dann standst du auf einmal auf. Du standest da und… kamst mit langsamen Schritten auf mich zu. Man hat sofort gesehen, dass dein Körper für dich weiter gekämpft hat. Dein Wille und Ehrgeiz hat deinen Körper angesteckt und… seine restliche Energie mobilisiert, mich mit dem letzten Schlag zu besiegen.

Mir… fehlen die Worte, wie ich es beschreiben soll, was ich in diesem Moment gefühlt habe. Es wird vermutlich auch nicht möglich sein, aber… ich war richtig stolz auf meinen Gegner… auf dich.

So eine kleine Person und so ein starkes Kämpferherz. Selbst deine Geschichte hat mich inspiriert, denn… ich wusste überhaupt nichts über dich.“ drückte Rokus vorsichtig die Hand von Sherry. Ihre Tränen wurden nur noch stärker.

„Es ist keine Schande Tränen zu vergießen. Du solltest wirklich selber Stolz auf dich sein, immerhin… hast du mir gezeigt, dass ich nun einen Rivalen habe. Den Kampf hast du verloren, doch die Schlacht… hast du gewonnen.

Ich wünschte nur… das wäre im Finale alles erst passiert und nicht im Halbfinale. Du und all deine Freundinnen… ihr habt dafür gesorgt, dass wir Probleme im Finale bekommen werden.

Risia hat ein Auge verloren, Narya mehrere innere Verletzungen. Zuzan hat Probleme mit dem Hören und kann nicht richtig gehen, Nijus kann sich nicht richtig bewegen ohne Schmerzen zu haben.

Nitir hat uns zwar Heiler besorgt, doch… waren die Verletzungen zu tief für uns alle gewesen. Wenn kann nur Nitir selber kämpfen, denn wenn ich ehrlich bin… bin ich wegen dir auch ziemlich am Ende.“ grinste Rokus.

„Es… es tut mir leid.“ murmelt Sherry und die Behemoth´s schütteln alle ihre Köpfe. „Das braucht dir nicht leid zu tun. Ihr habt alle mit Ehre gekämpft und alles gegeben. Es hätte uns nur wütend gemacht, wenn auch nur einer sich zurückgehalten hätte.“ beruhigte Rokus sie.

„Wir werden alle Namen in Ehren in Erinnerung behalten. Ich bin nur froh, dass wir es irgendwie… ins Finale geschafft haben.“ seufzte Rokus. Verwundert schaut Sherry ihn an.

„Meine… Tochter Rokea. Sie hat sich geschworen, wenn wir nicht ins Finale kommen, dass sie eure Freundin Sina persönlich aufsuchen wird und zu einem Kampf herausfordert.“

„Rokea… ich glaube, ich habe von eurer Tochter gehört. Einige meiner Freundinnen haben von ihr erzählt und.. dass sie geradezu eine Besessenheit nach Sina zeigt.“ wischte Sherry die Tränen weg. „Doch… kann sie es wirklich mit Sina aufnehmen? Ich meine…“

„Sie kann.“ hörte Sherry eine sehr ernste Stimme. „Meine Tochter hat die Stärke einer Götterbestie und wird ohne weiteres gegen Sina kämpfen können. Bevor du dich wunderst, aber ich habe sie bewusst als Ersatzkämpfer gelassen, weil sie ihre eigene Stärke schlecht kontrollieren kann.

Wenn du oder einer deiner Freunde gegen sie gekämpft hättet… wäre es sehr fraglich gewesen, ob einer diesen Kampf überlebt hätte. Sie hat keine sadistische Ader oder ähnliches, es ist nur… Sie langweilt sich zu Tode, weil ich sie an der kurzen Leine halte.

Würde ich das nicht machen, wer weiß… wie viele Ortschaften dabei zerstört worden wären. Woher sie diese Stärke bekommen hat, werde ich nie erfahren. Vielleicht ist es eine Laune der Götter, vielleicht auch nicht.

Ich hoffe nur… dass deine Freundin meiner Tochter das geben kann, was sie sich immer wünscht.“ schaute Rokus Sherry ernst an.

„Und… das wäre?“

„Einen Kampf ihres Lebens. Wir alle haben gesehen, wie deine Freundin gegen diese komischen Kämpfer der Gruppe „Die Rächer“ gekämpft hat. Einen von ihnen habe ich als Titanus erkannt, aber… eher war es seine Miniversion gewesen.“ wundert sich Rokus ein bisschen.

„Erm… das kann ich erklären.“ gab Sherry den Behemoths eine Kurzversion über die Kämpfer. Wer sie waren und wer der Grund war, warum sie wieder gelebt haben. Die Tiermenschen reagierten alle sehr erstaunt, als sie von den verbannten Götterbestien hörten.

„Deswegen… jagt eure Freundin die Götterbestien? Um die Welt vor dem kommenden Untergang zu beschützen?“ hake Nitir nach.

„Das ist richtig. Zumindest die verbannten Götterbestien sind eher das Problem, weil sie… Geschwister? Keine Ahnung, von Exos sind.“ nickte Sherry. Die Behemoth schauten sich gegenseitig an, man sah ihnen es an, dass sie es schwer glauben konnten.

„Danke, dass ihr uns darüber aufgeklärt habt. Doch… mache ich mir erst darüber Gedanken, wenn ich weiß, wie das Finale morgen sein wird.“ nickte Rokus.

„Ich hoffe, dass ich dich mit meinen Besuch nicht überfallen habe, aber… ich wollte dir meinen Respekt zeigen, dass du eine starke Kämpferin bist. Vielleicht… können wir den Kampf wiederholen und wer weiß… wie dann das Ergebnis sein wird.“

„Bis dahin werde ich aber stärker werden!“ akzeptierte Sherry das Angebot und konnte wieder richtig lächeln.

„Scheinbar konnten wir dich ja ein bisschen aufmuntern.“ freute sich Rokus ebenfalls.

Kapitel 431

Ich bin wiedergeboren und die seltsamen Begegnungen? VIII

Rubina ging mit Dalmaz und Suki wieder durch die Stadt spazieren. Alleine die Kombination sorgt immer für einen Hingucker.

„Was wollen wir heute essen?“ fragte Rubina ihre Mutter. „Hmm… ich hatte schon immer diese Frage auf der Zunge aber… Hast du nicht irgendwie das Gefühl, dass du ein bisschen zugenommen hast oder so?“ grinste Suki.

„Wieso? Meister hat auch immer viel gegessen und ist nur größer geworden.“ hielt Rubina den Kopf schräg. „Kleiner Körper, großer Hunger!“ grinste Dalmaz. „Viel Essen, dann du stärker wirst!“

Auf einmal kam Kyllia an ihnen vorbei und wirkte, als hätte sie es eilig. „Hallo Kyllia, dass ist ja ein Zufall das wir dich treffen.“ grüßte Suki sie. Erschrocken, als hätte man Kyllia erwischt, drehte sie ihr Gesicht zu der Stimme.

„Ah… Hallo ihr und… Dalmaz?“ schaute Kyllia nach oben. „Wie kommt es denn zu dieser…“ „Dalmaz ist mein Freund. Wir haben ihn sehr früh in der Stadt kennengelernt.“ berichtet Rubina artig.

„Hallo Schwester von Lilith. Hoffe, es geht dir besser? Sarless übertrieben im Kampf gegen dich.“ nickte der Dämon von oben runter.

„Eh?“ staunte Kyllia nicht schlecht, als auf einmal ihre rechte Brust seltsame Formen machte. Aufgrund dass sie ein etwas lockeres Stoffhemd trug, sollte es nicht so auffallen, WENN denn jemand einfach nur mal stillhalten würde.

Sofort klatschte Kyllia eine Hand auf ihre rechte Brust und hustet laut, um das Quietschten zu übertönen. Nun sah man regelrecht, wie Kyllia der Schweiß vom Gesicht runtergeht.

„Erm… geht es dir gut?“ fragte Suki, das Verhalten von Kyllia ist ein bisschen… eigenartig. „Ah ha ha, natürlich. Hatte nur gerade was im Hals gehabt, das raus musste.“

„Wenn du meinst? Damit du es auch weißt, aber Dalmaz und die anderen von seiner Gruppe werden uns nach Fanfoss begleiten.“ teilte Suki mit.

„Huh?! Wieso weiß ich davon nichts?“ hakte Kyllia sofort nach, dabei drückte sie die Hand etwas fester gegen ihre rechte Brust, damit „es“ endlich mal stillhält.

„Wir haben das von Dazmar erfahren. Denke, dass Mutter dies uns noch später mitteilen wollte. Vermutlich will sie es so wie mit dir umsetzen, dass die Dämonen ein Teil der Gesellschaft werden.“ erklärt Suki.

Lisa bekam kaum noch Luft und biss in die Haut von der Brust. Sofort verzog Kyllia ihr Gesicht und konnte den Schrei unterbinden.

„Kyllia? Geht es dir wirklich nicht gut? Du benimmst dich sehr komisch.“ wollte Suki zu der Dämonin gehen, aber Kyllia hob eine Hand auf.

„Alles bestens! Wirklich! Du, ich würde mich gerne weiter unterhalten, aber ich muss… eh… dringend was kaufen. Genau! Man sieht sich!“ rannte Kyllia mehr als gehen.

„Was… war das denn jetzt?“ schaute Suki nur hinterher mit sehr besorgtem Gesichtsausdruck… „AH! Habe ich dich endlich gefunden!“ rief eine Frauenstimme.

Rubina, Suki und Dalmaz drehten sich um und sahen eine große Frau von den Behemoths. Sie ging sofort auf sie zu und Suki´s Instinkte schrien alle förmlich Abstand von der Frau zu nehmen. Dies hat Dalmaz ebenfalls gemerkt und stellte sich vor die Frau. „Was… du wollen?“

„Geh mir aus dem Weg Dicker. Ich will mit Rubina sprechen.“ knurrte Rokea ihn an. „Erm… was willst du denn von meiner Tochter?“ versuchte Suki den kommenden Streit zu unterbinden.

„Ich würde sie gerne einmal umarmen. Sie hat im Kampf gegen Zuzan was sehr schönes gesagt, was mir persönlich eine Freude gemacht hat.“ schaute Rokea in die Augen von Suki. „Da steht Zuzan in seiner Werform und deine Tochter sagte ihm mitten ins Gesicht, dass er schwach ist. Wie könnte ich diese schönen Worte ignorieren?“

„Das ist die starke Frau Mama.“ kam Rubina von der Seite. „Na, du hast Zuzan ziemlich vermöbelt und gleichzeitig seinen Stolz mit Füßen getreten.“ winkte Rokea dem Drachenmädchen zu.

„Habe ich das? Ich habe nur einmal laut geschrien und da lag er auf dem Boden.“ hielt Rubina den Kopf schräg. Auf einmal kniete Rokea vor ihr und umarmte sie. Suki sowie Dalmaz haben ihre Bewegung überhaupt nicht gesehen.

„Danke… wirklich.“ löste Rokea sich wieder von dem erstaunten Drachenmädchen. „Sag… wie hast du Nitir besiegt?“ drehte die Frau sich nach Suki um.

„Erm… ich habe ihn nicht wirklich besiegt oder so, immerhin ist es zu einem Unentschieden gekommen.“ schwitzte der Rücken von Suki.

„Das ist egal. Ein Champion, der seinen Gegner NICHT besiegen konnte, ist kein Champion mehr. Wir haben in unserem Clan bestimmte Regeln, ab wann man sich Champion nennen darf. Dies hat er nach deinem Kampf verloren.“ grinste Rokea.

„Wie meinen? Champion, wenn viele Siege haben?“ wundert sich Dalmaz. „Vielleicht, wir Behemoth´s haben nicht viele Personen in der Geschichte gehabt, die sich Champion nennen durften.

Nur weil man einige Turniere oder ähnliches gewonnen hat, wird man nicht automatisch zu einem Champion. Neben der hohen Stärke muss man wirklich viele Bedingungen erfüllen, unsere Vorfahren haben sich schon was dabei gedacht. Und… ich warte auf deine Antwort?“ schaute Rokea wieder Suki an.

„Ich… habe eine spezielle Technik angewandt, die dazu führte, dass er bewusstlos wurde. Wenn… ihr ihn sehen solltet, könnt ihr ihm von mir ausrichten, dass… es mir Leid tut, dass er seinen Titel verloren hat?“ war Suki ein bisschen besorgt.

„Kann ich machen, doch die Schuld liegt alleine bei ihm. Immerhin wollte er dich bekämpfen und das ist nun die Quittung.“ lächelte Rokea. „Uh… ich freue mich schon darauf, endlich… gegen Sina kämpfen zu dürfen. Man sieht sich.“ ging die Tierfrau weg.

Suki konnte nicht anders, sie musste einmal seufzten. „Du liebe Güte… Damit haben Lara und Zada es nicht untertrieben, wie gefährlich sie ist…“

Ein paar Straßen weiter stand Kyllia in einer Gasse. Sie zog leicht ihr Hemd hoch und holte die Fledermaus raus. „BIST du wahnsinnig geworden?!“ zischte Kyllia sie an und die Fledermaus quietschte sich vor sich hin.

„Keine Ahnung was du sagst, aber halt… einfach… still, bis wir endlich ein anderes Gasthaus gefunden haben. Alleine das ist schon schwer, weil alle Gasthäuser fast voll sind.“ flehte Kyllia schon fast.

„Kyllia? Was machst du da?“ fragte Melaine, die mit Neia und ihren Wolf an der Gasse vorbeigegangen sind. Sofort versteckte Kyllia ihre Freundin hinter dem Rücken und gab ihr bestes, Gelassenheit zu stimulieren.

„Ich… eh… wollte mir die Gasse ein bisschen genauer anschauen. Sie sah sehr interessant aus.“ log Kyllia und schwitze regelrecht. Lisa versuchte sich aus der Hand herauszuwinden.

„Erm…“ schaute Melaine hinter die Dämonin. Lauter Müll, Sperrmüll und ähnliches lag dort herum. „Sicher? Du siehst sehr verschwitzt aus.“

„Ist ja auch verdammt warm hier oder? Nun… wo wolltet ihr eigentlich hin gehen?“ versuchte Kyllia vom Thema abzulenken.

„Ich habe von Melaine ihren Wolf geliehen bekommen und wollte noch ein bisschen lernen, mich von ihm führen zu lassen.“ erklärt die blinde Magierin.

„Wenn… alles so klappt, wie wir uns das vorstellen, werde ich einen Wolf extra für Neia trainieren. Von meinem Kleinen hier kann ich mich unmöglich trennen, aber das Problem trifft nicht zu, wenn ich einen neuen Wolf dafür heranziehe.“ lächelt Melaine und streichelt ihren Wolf.

„Ah, verstehe. Das klingt nach einer sehr guten Idee.“ nickte Kyllia und merkte, wie die Fledermaus aus ihrer Hand entgleitet. „GOTTLISAHIMMELUNDERDE! BLEIBSTILL!“ schrie die Dämonin in Gedanken.

Nun hörten Neia und Melaine irgendetwas laut quietschen und schauten sich verwundert um. „Du, ich würde gerne weiter mit euch reden, aber ich habe es ein bisschen… eh… eilig. Wir sehen uns ja spätestens morgen alle am Finale.“ drängte Kyllia sich durch und rannte wieder weg.

„Sag… Kyllia verhält sich in der letzten Zeit schon ein bisschen komisch oder?“ meinte Neia. „Das kannst du laut sagen.“ stimmte Melaine zu.

Im Glauben, endlich in Sicherheit zu sein, hielt Kyllia beide Fledermausflügel von Lisa. „Bitte…“ tränte nun Kyllia. „Du kannst nachher alles mit mir machen, nur… halte einfach… still.“

„Huch? Bist du das Kyllia?“ rief eine Stimme. Wenn man das Gesicht von Kyllia jetzt aufnehmen würde, Sina würde bis ans Lebensende lachen. „Ernsthaft… was stimmt heute nicht?“ Sofort steckte Kyllia Lisa zwischen ihre Brüste und drehte sich zu der Stimme.

Es waren diesmal Mel mit Christoper. „Dachte ich mir doch, dass ich deine Aura gespürt habe. Was machst du eigentlich in der Gasse?“ fragte Mel.

„Mich erholen? Brauchte… eine kurze Verschnaufpause für mich.“ lächelt Kyllia, aber sie verzog eher eine Grimasse… und drückte ihre Brüste zusammen, in der Hoffnung, dass Mel die Aura von Lisa nicht sieht.

„Was macht ihr eigentlich und wieso… hängst du so an Christoper?“ zuckten die Mundwinkel von Kyllia, während Lisa das Gefühl hatte, platt gedrückt zu werden.

„Ah… Christoper hat mir seine Liebe gestanden und… ich war zumindest geneigt, ihm eine Chance zu geben.“ lächelt Mel, während der Dungeonfarmer grinste. „War selber erstaunt, dass ich die Chance bekommen habe.“

„Verstehe. Glückwunsch euch beiden, wirklich.“ wirkte Kyllia leicht gezwungen beim Lächeln. „Geht es dir nicht gut?“ war Mel sofort besorgt.

„Doch doch, macht euch um mich keine Sorgen.“ Auf einmal beißt Lisa wieder in die Brust. Kyllia bemerkte den Schmerz und eine Träne fiel aus dem Auge. „Sicher?!“ ließ Mel von Christoper los und ging auf die Dämonin zu.

Sofort hob Kyllia eine Hand hoch. „Bitte… nicht persönlich nehmen, nur… ich wollte für mich alleine sein. Doch irgendwie… hat der dunkle Gott was gegen mich und lässt mich wirklich jeden Treffen.“

„Um… wenn du meinst? Dann werden wir dich nicht weiter stören.“ nahm Mel ein paar Schritte nach hinten. „Hoffentlich geht es dir morgen besser.“ Mel zog Christoper aus der Sackgasse raus und Kyllia war endlich alleine.

Sie fiel auf ihre Knie und Lisa kam aus dem Hemd hervorgekrochen. Die Fledermaus quietschte wieder irgendetwas vor sich hin und Kyllia machte nur ein ahnungsloses Gesicht. „Ich… weiß einfach nicht… was du von mir willst…“

Einige Stunden später schaffte Kyllia ENDLICH ein Gasthaus zu finden, wo noch ein Zimmer frei war. Dies nahm sie sofort und ließ es sich nicht nehmen, dies sofort in Anspruch zu nehmen. Kyllia nahm Lisa aus ihrem Hemd raus und sie flog im Zimmer herum.

Dann verwandelte sich die Fledermaus und heraus kam Lisa in ihrem Pyjama. „Du Wahnsinnige! Du hättest mich drei Mal fast umgebracht!“ schimpfte sie direkt los.

Doch wurde Lisa sehr schnell ruhig, als sie das düstere Gesicht von Kyllia sah. „Liebe liebe Lisa. Du hast mich förmlich angebettelt, schnellstmöglich ein anderes Gasthaus aufzusuchen, weil deine Mutter dich sehen wollte.

Ich habe das Spielchen mitgemacht, weil ich dich liebe. Doch… frage mich nie, nie und nochmal nie wieder, so eine Aktion zu machen. Irgendwie bin ich sehr erschöpft dank dir. Ja ich kann verstehen, dass es nicht einfach war in der Fledermausform zu bleiben, aber… du hast ja überhaupt nicht mitgearbeitet.

Warum… flüchtest du überhaupt von deiner Mutter? Je früher du das Problem regelst, desto weniger Stress hast du.“

„Weil… ich Angst habe, dass ich von dir getrennt werde…“ war das schon eher ein Flüstern von Lisa. „Mutter kann man in manchen Dingen gut vorausahnen, was sie mit einem plant. Doch wenn sie erfährt, dass ich… mit dir zusammen bin und… sogar weiter gegangen bin…“

„Aha… und deswegen willst du dich verstecken. Glaubst du nicht… dass sich damit die Probleme nur ansammeln? Notfalls befreie ich dich aus deinem Zimmer oder wo auch immer du dich dann befinden wirst.“ stand Kyllia nun vor Lisa.

„Du kennst meine Mutter nicht…“

„Du aber scheinbar auch nicht.“ seufzte Kyllia, dann legte sie eine Hand auf den Pyjama und riss ihn mit einem Ruck runter.

„HEY!“ wehrte sich Lisa sofort.

„Ich fordere meine Belohnung ein. Glaubst du allen ernstes, ich habe die Bisse vergessen? Wie hast du überhaupt den Bluteid umgangen damit hmm?“

„Erm…“ wurde Lisa auf einmal sehr rot im Gesicht. „Warte… ich kann es mir vorstellen.“ sagte Kyllia und knabberte leicht an einem Ohrläppchen von Lisa. Sofort stöhnte sie sehr hörbar.

„Wie ich es mir dachte… Was ist aus der Lisa, der stolzen und starken Vampirin, nur geworden? Sie beißt mich, im Glauben, es würde mich antörnen. Tz tz tz…“ schüttelt Kyllia den Kopf, Lisa stand vor ihr nackt mit einem roten Kopf.

„Dafür… will ich nun wirklich auf meine Kosten kommen.“

„N… natürlich…“

Kapitel 430

Ich bin wiedergeboren und das neue Vampirtreffen? III

Erstaunt schaute jede anwesende Person Lord Taos an, als er seinen Sohn so anfuhr. Sandor verzog nur wütend sein Gesicht und schaute wieder in die Luft.

„Erm… scheinbar wollte Sandor was sagen. Kann es sein, dass du weißt, was er sagen wollte?“ hob Sina misstrauisch eine Augenbraue hoch.

„Keine Ahnung was ihr meint. Mein Sohn ist… wie habt ihr uns mal genannt? Dumm wie Brot. Am besten ihr achtet nicht auf diesen Versager. Ich wünschte wirklich, diese Arachne hätte dich getötet, aber selbst diesen Gefallen tut man mir nicht.“ ätzte Taos ungebremst.

„Sandor… kann einem schon ein bisschen Leid tun, wenn man in diesem Clan lebt und so einen Vater hat.“ murmelt Zada mitfühlend.

„Wie wäre es, wenn du einfach mal deine Fresse hältst und deinen Sohn sprechen lässt. Scheinbar wollte er ja einen Vorschlag machen?“ hielt Sina ihre Meinung nicht zurück. Nun sah man die Schadenfreude in den Augen bei Sandor.

„Sandor… überlege dir genau, was du jetzt sagst.“ warnte Taos ihn. „Es gibt Dinge, da ist selbst der Tod eine Erlösung!“ „Taos halt deinen Mund!“ befahl Layla. „Sandor, bitte sag uns, was du vorhin sagen wolltest.“

Der muskulöse Vampir nickte und wollte den Mund aufmachen, da griff Lord Taos ihn an… und wurde von Lord Roman aufgehalten. „Was… ist los kleiner Bruder? Was ist das für ein Geheimnis, wo du nun so einen Aufstand machst?“

Viele Vampire reagierten erschrocken, wie schnell die Vampirkönige reagiert haben. Taos ignorierte seinen älteren Bruder und warf nur tödliche Blicke seinem Sohn zu.

„Am besten du nimmst ein bisschen Abstand von deinem Vater und sagst am besten alles, worum… es eigentlich geht?“ bat Layla. Dies ließ Sandor sich nicht zweimal sagen und setzte es um. Die Vertrauten von Lord Taos sahen aus, als kennen sie ebenfalls das Geheimnis und würden eingreifen. Doch der Blick den Roman ihnen zuwarf unterband jegliche Pläne.

„Vermutlich darf ich nun für den Rest meines Lebens vor meinen Vater wegrennen, aber was soll´s. Es… stimmt nicht so ganz, dass ich das einzige Kind von meinen Vater bin.“ offenbarte Sandor das Geheimnis.

Taos schloss seine Augen und man hörte ihn laut seufzen. Der Vampirkönig riss sich von Lord Roman los und setzte sich wieder auf seinen Thron, dabei legte es beide Hände auf die Stirn. „Sandor… wenn du einmal was gutes tun willst, HALT. DEINE. KLAPPE!“

„Tut mir leid, aber die oberste Clanführerin hat gesprochen oder?“ lächelt Sandor schief. „Sandor? Was ist eigentlich los? Selbst als wir unsere Meinung mitgeteilt haben, war dein Vater nicht… so neben der Spur wie jetzt.“ verlangte Layla zu wissen.

„Außerdem, was meinst du, dass du nicht das einzige Kind bist? Wenn ich ehrlich bin, weiß ich generell nicht viel von der Familie deines Vaters. Da war er sehr gut gewesen, dieses Wissen in einem sehr engen Kreis zu belassen.“

„Ich… habe eine ältere Schwester. Wir beide teilen dieselbe Mutter, doch wurde sie von… Tja… von ihrer eigenen Tochter getötet.“ Schockiert schauten Layla und Roman ihren kleinen Bruder an, der nichts mehr sagte.

„Vielleicht ist es nun der Zeitpunkt gekommen, dass du es selber erklärst Taos. So wie ich es heraushöre, lebt deine Tochter noch?“ wundert sich Sina bei der Stimmung.

Taos ließ seine Hände vom Kopf fallen und lehnte sich an den Stuhl, dabei schaute er nur seinen Sohn an. „Mit… was will man mich eigentlich noch bestrafen? Sandor… du hast das wirklich sehr gut gemacht. Ist das deine Rache? Möchtest du vielleicht… selber den Clan anführen?

Alle Vampire sind stärker als du, wahnsinniger als du und böser als du es jemals sein könntest. Sie werden dir kurzerhand den Kopf abreißen. Aber was soll´s… Ja, ich habe eine Tochter… und sie ist stärker als ich.“

Nun kniff Layla fast ihre Augen zusammen. „Taos, erkläre dich und spreche nicht in Rätseln. Wer ist deine Tochter und wieso soll sie stärker sein als du?“

„Als wir uns alle kennengelernt haben, war ich der stärkste aller Vampirkönige. Die hohen Attribute hatte ich seit meiner Geburt gehabt, vermutlich das Erbe unseres Vaters.“ plaudert Taos direkt los und ihm war es scheinbar egal gewesen, dass dieses Geheimnis veröffentlicht wurde. Nun wurden Layla und Roman sauer, die sich immer bemüht haben, dass es ein Geheimnis bleibt.

„Was? Wenn meine Geheimnisse einfach so raus gerissen werden, ist mir das nun auch egal, was ihr für ein Geheimnis immer daraus gemacht habt. Habe ich sowieso nie so richtig verstanden, was es denn bringen soll.“ provozierte Taos seine Geschwister.

„Das wird ein Nachspiel für dich haben, aber dass werden wir dann unter uns klären.“ versprach Layla wütend.

„Als ob mich das jetzt noch stört. Diese Nadeln im Rücken, werden es halt ein paar mehr.“ zuckte Taos mit den Schultern. „Wenn ich mit meiner Geschichte fortfahren dürfte? Keine Sorge, ich werde nichts auslassen.

Tja… meine Tochter Eleanor… Was war ich stolz gewesen, als ich mein erstes Kind in der Hand gehalten habe… und wie sehr fürchte ich mich jetzt vor ihr.“

„Warte… du hast Angst vor deiner eigenen Tochter?“ hakte Sina nach und Taos nickte. „Ja, ich habe Angst vor ihr, das gebe ich offen zu.

Sie war seit der Geburt schon stärker gewesen als ich. Vermutlich liegt es im Erbe, dass ich von meinen Vater bekommen habe und dies ging auf Eleanor über. Am Anfang war ich stolz gewesen, ich meine, wer wünscht sich nicht ein starkes Kind?

Doch… je älter sie wurde, desto verdorbener wurde sie. Wenn ihr alle denkt, eure Taten waren schon böse, dann kann ich nur darüber lachen. Devin war ja schon ein Bastard gewesen und meine Vertrauten hier können ebenfalls von seinen Taten singen, doch… das kommt nicht mal ansatzweise an dass, was meine Tochter ist.

Stellt euch einfach vor, alles böse auf der Welt wurde in eine Person personifiziert, dann habt ihr eine leichte Ahnung, was meine Tochter ist. Alles was sie anfasst, wird auf schlimmste Art und Weise zerstört.

Dies hat mein Herz natürlich frohlockt, doch das wurde immer extremer und extremer, bis ich tatsächlich meine eigene Tochter stoppen musste… als es leider zu spät war. Sie hat Hand an ihre eigene Mutter gelegt.

Nie… kann ich vergessen, wie das Zimmer ausgesehen hat, als ich und meine drei Vertrauen es betreten haben. Meine… Frau war noch am Leben, aber Eleanor hat es geschafft, ihren kompletten Körper so zu sezieren und überall als Dekoration im Zimmer zu verlegen.

Wenn ihr denkt Lady Sina, ihr wisst wie man jemand foltert und ähnliches, meine Tochter hätte es immer übertroffen. Sie hat sich selber sogar herausgefordert, es immer weiter und weiter zu übertreiben.

Auf jeden Fall kam es zu einem Kampf zwischen mir, meinen Vertrauten und meiner Tochter. Es… hat mehrere Tage gedauert, bis wir sie endlich in den Griff bekommen haben. Wir waren alle… sehr froh darüber, dass Eleanor keinerlei Kampferfahrung hatte, nur ihre extremen Attribute, die viel höher waren als meine.

Tz… wenn ich mich selber so betrachte, hatte ich sie ebenfalls nicht, aber egal. Wir haben alle Zeugen umgebracht, die von Eleanor wussten. Das war der schlimmste Tag in meinem Clan gewesen, dass ich so viele… wunderbare Vampire loswerden musste.

Nun bereue ich es natürlich, dass Sandor nicht auch auf der Liste stand, aber egal. Ihm konnten wir weismachen, dass Eleanor verrückt wurde und für alle Zeiten weggesperrt werden musste.

Momentan steckt sie in einem sicheren Sarg drin, den selbst sie nicht aufgeknackt bekommt trotz ihrer Stärke. Meine Frau konnte sich wieder regenerieren, aber sie hatte keinen Verstand mehr. Schweren Herzens habe ich sie von ihrem Elend erlöst, doch bliebt weiterhin das Problem mit meiner Tochter.

Ich… bin mir nicht sicher, aber egal was wir versucht haben. Herz zerstören, Kopf abtrennen, Körper verbrennen, NICHTS davon konnte sie bisher töten. Wenn man von Unsterblichkeit sprechen will, dann hat meine Tochter dies vermutlich.

Also haben wir sie in einem sehr sicheren… System eingeschlossen. Sie bekommt ihr Blut von dem Vieh und bisher erweitern wir die Sicherheitsmaßnahmen, denn… sollte sie ausbrechen, dann weiß ich nicht, wer sie noch aufhalten soll.

Was… mir noch mehr Angst macht ist, trotz all der Jahrtausende, wo sie im Sarg feststeckte… Sie wurde stärker. Ich habe keine… Ahnung warum. Sie hat in all der Zeit nicht ein Wesen getötet, dass ihr Exp geben könnte.

Selbst neuartige Fähigkeiten oder ähnliches hatte sie nicht, sie wurde immer stärker. Wenn ich ehrlich bin… sie könnte es mit euch dreien direkt aufnehmen, solch eine Stärke besitzt sie. So, nun ist mein Familiendrama jedem bekannt.“

Ein Schweigen ging durch die große Halle und jeder musste verarbeiten, was Lord Taos ihnen eben gebeichtet hat.

„Dann schick sie doch zu mir? Sandor ist es verboten aber nicht deiner Tochter.“ meldet sich eine weibliche Stimme: Sina.

„Erm… Sina? Du hast schon zugehört, was Lord Taos gesagt hat oder? Oder hast du irgendetwas anderes herausgehört?“ hakte Lara direkt nach. „Wenn sie wirklich so stark und böse ist, dann kannst du sie sowenig kontrollieren wie… diesen Devin.“

„Wie Lara es schon sagte. Sie wird niemals auf deine Regeln achten. Sobald sie in die Stadt kommt, wird ihre erste Aktion vermutlich sein, irgendwelche Bewohner zu sezieren!“ schüttelt Zada an der Schulter von Sina. Lara tat dasselbe und es war schon ein sehr… komisches Bild was zwei Vampire ihrem Clanführer antaten.

„Meine Kinder… Eleanor kann noch so böse sein wie sie will, aber ich habe Exos in die Augen geschaut. Was ich dort gesehen habe… vor das fürchte ich mehr als vor einer überdrehten Vampirin. Nur weil ihr Daddy sie nicht frühzeitig übers Knie gelegt hat, heißt es nicht, dass sie trotzdem noch lernen kann.

Werde ich mal wieder die Erziehung für jemand anderes übernehmen, ist ja irgendwie Standard bei mir geworden. Doch das sie stärker sein soll als ich, Layla oder Lord Roman, dass will ich erst erleben.“ grinste Sina. „ … Könnt ihr mal aufhören mich zu schütteln?“

„Dann hast du aber sehr gründlich aufgeräumt, dass selbst wir das nicht mitbekommen haben Taos.“ merkte Layla an. „Scheinbar ist Lady… Sina gewillt, sich dem Problem deiner Tochter anzunehmen. Doch lass mir dir jetzt schon was sagen Sina.

Wenn sich Taos schon vor ihr fürchtet, dann dürfen wir diese Gefahr nicht ignorieren. Glaubst du wirklich, dass du sie… kontrolliert bekommst?“

„Ja, ich denke schon. Wenn sie so böse ist, denke ich , dass ich was passendes für sie habe und sie schreiend vor mir wegrennt. Jeder hat eine Schwäche, selbst sie. Das einzige was mich ein bisschen stört ist ihre angebliche Unsterblichkeit.

Doch darüber mache ich mir erst Sorgen, wenn es soweit ist. Notfalls, ich bin eine Dämonenkönigin oder? daneben bin ich auch eine Sukkubus, die mit Seelen spielen kann. WENN selbst das nicht funktioniert, nah… dann werde ich mich melden.“ lächelt Sina zuckersüß.

„Ich wusste schon immer das ihr verrückt seid.“ schüttelt Taos den Kopf. „Wenn… sie einmal frei ist, gibt es nichts und niemanden auf der Welt, der sie wieder einsperren könnte. Aber mir soll es egal sein. Zetta.“

Die vampirische Tierfrau kam von hinten vor und kniete sich vor ihren Clanführer. „Ihr wünschtet mich zu sprechen.“

„Du wirst dich darum kümmern, dass… Eleanor in Fanfoss ankommt und an ihrer Seite stehen. Die anderen… Vampire schickst du wieder zurück, sie würden nur Problem in der Stadt machen.“ befahl Lord Taos.

Zetta wurde sofort blass und verstand, was ihr Vampirkönig damit sagen wollte. „Ich… verstehe. Sobald… wir zurück gekommen sind, werde ich alles in die Wege leiten, dass eure Tochter… in Fanfoss ankommen wird.“ stockte Zetta.

„Scheinbar ist dein Herr etwas sauer auf dich. Sonst könnte ich mir das nicht erklären, dass er dich in den „sicheren“ Tod schickt.“ hörte man die Freude von Sina. „Keine Ahnung, WIE du Eleanor bringst, aber sobald du die Stadt siehst holst du mich.

Denke, so ein Problem sollte außerhalb der Stadt geklärt werden. Wenn sie in all der Zeit nur in diesem Sarg gesteckt hat, dürfte sie ebenfalls Jenseits des normalen Verstandes sein.“

Die Tierfrau biss wütend ihre Zähne zusammen und nickte nur. „Wie… ihr es wünscht.“ Lord Taos schaute ihr nicht mehr in die Augen, sondern in Sandors.

„Lady… Layla, ist es möglich dass ich bei euch Schutz finden kann. Sobald ich… dieses Haus verlasse, werde ich vermutlich das letzte mal im Leben das Licht in dieser Welt sehen. Dafür werde ich euch Informationen geben, die ihr vermutlich ebenfalls nicht kennt.“ suchte Sandor Asyl.

„Hm… das würde den Regeln widersprechen, aber vielleicht ist es nicht verkehrt zu wissen, was bei deinem Vater noch für Geheimnisse lauern. Doch sei gewarnt: Sollten mich die Informationen nicht zufriedenstellen, werde ich dich persönlich bei deinem Vater absetzen. Was danach passiert, kann mir ziemlich egal sein.“ grübelte Layla kurz.

„Ich… danke für eure Großzügigkeit.“ verbeugte sich Sandor und ignorierte den Hass von seinem Vater und deren Vertrauten.

„Somit… steht jeder Clan dir zur Verfügung. Jeder wird eine Übertragungsstation in deinen zur Verfügung gestellten Basen einbauen, sodass du jederzeit mit einem Clanführer sprechen kannst, wenn du Wissen oder Hilfe benötigst.“ nickte Layla zufrieden.

„Während Lady Sina sich um die Götterbestien kümmert, möchte ich, dass wir Vampire in nächster Zeit mehr in die Öffentlichkeit kommen. Doch um ein Chaos zu vermeiden, wünsche ich mit den Herrschern der Menschen, Zwergen und Elfen mich zu unterhalten.

Gibt es eine Möglichkeit, wie du das schaffen könntest Lady Sina? Von allen bis du die einzige, die nun wirklich überall ihre Kontakte hat.“

„Huch? Wenn kann ich mit der Kaiserin Emilia aus dem Kaiserreich Osnain und König Karl-Horst aus dem Königreich Efrana weiterhelfen. Zu den Elfenfürsten und Königen der Zwerge hatte ich bisher überhaupt keinen Kontakt gehabt.

Wenn ich ehrlich bin, finde ich deine Idee interessant, doch solltest du… eventuell im Hinterkopf behalten, dass es so oder so zu einem Aufstand kommen wird. All die Zeit habt ihr Vampire euch wirklich viel Mühe gegeben, euch als Monster dazustellen.“ warnte Sina.

„Das ist mir durchaus bewusst, doch wir haben die Zeit oder? Ich verlange auch nicht, dass alle Vampire sich in der Öffentlichkeit hinstellen sollen, dass überlasse ich dir weiter. Was ich mehr erreichen will ist, dass die mächtigsten Personen in Alliancia gewisse Vorbereitungen treffen, dass wir irgendwann in der Zukunft bedenkenlos in eine Stadt gehen können.“ nahm Layla die Warnung zur Kenntnis. Sofort ging ein Raunen durch die Halle, was die oberste Clanführerin plant.

„Verstehe… Sobald deine Kinder eines meiner Häuser übernommen haben, werden wir das nochmal genauer besprechen. Hm… ich rieche schon das Chaos kommen in der Zukunft.“ lächelte Sina auf einmal.

„Du hast doch irgendwelche Ideen Sina, die dafür sorgen können. Lass mich raten, sobald du Lady Layla dem König vorstellen wirst, willst du gleichzeitig den beschworenen Helden eine Heidenangst einflößen.“ rät Lara auf Zufall hin.

Auf einmal wanderten alle Augen in unterschiedliche Richtungen, als hätte Lara ihre Schwester bei dem nächsten Scherz ertappt.

„Nicht dein Ernst oder?“

„Ich bin eine Biene…“

Kapitel 429

Ich bin wiedergeboren und das neue Vampirtreffen? II

„So, nachdem das Treffen startet, möchte ich vorher begründen, warum wir das in aller Öffentlichkeit machen. Traditionell haben die Clanführer in der Vergangenheit dies immer unter sich besprochen und… es lag in ihrem Ermessen, inwiefern sie ihren Clan darüber informierten.“ schaute Vampirkönigin Layla überall herum.

„Heute ist der Tag, wo wir wirklich ernsthaft die Zukunft aller Vampire beschließen wollen und jeder Vampir soll unsere zukünftigen Entschlüsse miterleben. Dies soll kein Geheimnis sein wie früher.

Riskel sowie Violet haben in diesem Fall kein Mitspracherecht, weil wir ihr Vormund sind. Lord Taos ist aufgrund eines Schwurs mir gegenüber gezwungen, meinen Entscheidungen nachzukommen und hat auch kein Mitspracherecht.

Also werden Lord Roman, Lady Sina und meine Wendigkeit die richtigen Schritte entscheiden. Bevor der eine oder andere Vampir seine Bedenken hat, werde ich erklären, warum Lady Sina definitiv ein Anrecht auf die Entscheidungen hat.

Mein Bruder und ich haben Lady Sina seit Beginn des erstens Vampirtreffens ihr über die Schulter geschaut. Wir mögen vieles über ihren Clan gehört haben, wo meistens nur das Chaos herrscht, aber… scheinbar scheint dort ein System zu herrschen.

Ihren Clan behandelt Lady Sina wie ihre Familie. Ihre Entscheidungen, so konfus sie manchmal wirkten, sollten immer nur das beste für ihre eigenen Leute sein. Feinde werden ohne jede Ausnahme ausgelöscht und Talente werden aufgenommen wie es bei Zada der Fall ist.

Wir waren ziemlich erstaunt, welch ein intriganter Kopf hinter dem Clan steckte, vor allem hat jeder gesehen, dass ein MENSCH es geschafft hat, Lord Taos zu besiegen. Über das „Wie“ werden wir nicht diskutieren, nur das Lord Taos in aller Öffentlichkeit aufgegeben hat.

Somit ist neben Sandor, der erste Sohn von Taos, noch ein Vampirkönig eine Schande aller Vampire geworden. Das passiert, wenn man in seiner Arroganz sein Leben nach Lust und Laune nachgeht, kleiner Bruder.“ lächelt Layla fies zu Taos. Dieser grunzte nur durch die Nase und dreht seinen Kopf weg.

„Letztendlich ist es unwichtig, ob überhaupt irgendwer Bedenken hat, denn WIR akzeptieren Lady Sina. Wenn wir das können, dann können die Kinder und die erschaffenen Vampire das ebenfalls.“ fügte Lord Roman hinzu.

„Nett die Gründe zu kennen.“ lächelt Sina. „Doch… was wollen wir denn genau bereden, dass habt ihr ja bisher immer noch nicht mitgeteilt.“

„Richtig. Einer der verstorbenen Clanführer hat vor langer Zeit den Vorschlag gemacht, dass wir jemanden brauchen, der auch die Clanführer kontrolliert. Aufgrund, dass… bei uns Vampiren nun jegliche Kontrolle entgleist, ist der Zeitpunkt gekommen, dass wir das ernsthaft überlegen sollen.“ nickte Layla.

Taos drehte sofort den Kopf zurück. „Warte… du willst, dass wir einen Vampirkaiser haben, der mich… „uns“ kontrolliert, was wir zu tun haben?!“

„Exakt. Riskel und Violet zeigen nicht die Qualifikationen eines Clanführers und du… Gerade du, der damals mit uns die Regeln erschaffen hat und sich doch an keine gehalten hat, brauchst jemand, der dir auf die Finger schaut.“ teilte Lord Roman mit.

„Mit deiner Aktion kannst du von Glück reden, dass Lady Sina weder Riskel und Violet töten ließ. Dir hätte ich schon eher den Tod gegönnt, aber es ist einfacher dich mit Schwüren zu kontrollieren. Zumal dein Sohn… belassen wir es einfach dabei, dass er ebenfalls kein geeigneter Clanführer wäre.“ hörte man die Wut aus der Stimme von Layla.

„Dann schlage ich dich vor Layla. Wir hatten das eine Gespräch gehabt und gerade deine momentanen Entscheidungen zeigen sehr deutlich, dass die diese Aufgabe übernehmen kannst.“ meinte Sina sehr ernst.

„Mein Bruder und ich hatten auch unser Gespräch gehabt, dabei sind wir auch auf den selben Nenner gekommen. Ich würde mich für diese Rolle als „Oberster Clanführer aller Clans“ zur Verfügung stellen, denn Vampirkaiserin… behagt mir nicht so wirklich.

Sind wir auch ehrlich. Abgesehen, dass du von einer Klippe stürzen würdest Sina, fehlt dir jegliches Wissen über die Vampirwelt. Die Regeln der Vampire innerhalb der Clans, die du sehr gekonnt ignorierst oder das Wissen tatsächlich nicht besitzt, es würde nur wieder in einem Chaos enden.

Deswegen bin ich auch ein bisschen froh, dass du einen vernünftigen Stellvertreter für deinen Clan ernannt hast. Nicht das wir dir irgendwelche Anweisungen geben werden, denn dies kannst nur du als Clanführer umsetzten, sondern… Sollte eine deiner Entscheidungen ein bisschen entgleisen, dass Lara dir zumindest die Konsequenzen erklärt.

Lord Roman verzichtet auf diesen Posten und würde mir lieber seine Unterstützung anbieten, was ich natürlich dankbar annehmen würde, doch vorerst… Für alle Vampire, die nun als Zeugen anwesend sind. Lady Sina und Lord Roman, würdet ihr mich als „Oberste Clanführerin“ wählen?“ schaute Lady Layla abwechselnd die Angesprochenen an.

Lord Roman nahm die Flasche und fühlte das Weinglas mit roter Flüssigkeit auf, dann hob er dies mit einer Hand hoch. „Freilich mein Name Lord Roman, so werde ich euch als „Oberste Clanführerin“ anerkennen.“

Sina wollte dies ebenfalls nachmachen, aber aus irgendwelchen Gründen wollte der Korken sich nicht von der Flasche lösen und machte einen genervten Eindruck. „Knochi.“ Die Dämonin hob die Flasche hoch und der wurde aufgeschnitten.

Sofort roch Sina, dass es Blut von Drachen war und sie schaute Lord Roman an, der nur grinste. „Nur zu besonderen Anlässen.“ „Danke…“ murmelt Sina und füllt ihr eigenes Glas auf. „Mein Name ist Lady Sina, ich werde dich als „Oberste Clanführerin“ anerkennen.“

Layla lächelte, dann füllte sie ihr eigenes Glas hoch. „Dann werde ich fortan alle Clans kontrollieren. Auf die Zukunft und der Vampire.“ Die drei Clanführer prosteten sich zu und tranken dann ihr Blut. Die restlichen saßen nur schweigsam da und ließen das über sich ergehen.

Nun bekam Lady Sina weite Pupillen, als sie das Blut trank, zusätzlich sehr rote Wangen. „Tio, Mio… wenn wir Zuhause sind, will ich, dass ihr alle Aufträge für Drachen sammelt. Das… Blut ist zu köstlich.“ „Das können wir machen!“- „Ganz wie sie wünschen.“

„Damit das wirklich umgesetzt ist, verlange ich von jedem Clanführer einen Schwur. Ein Schwur, der meine Entscheidungen folgt, sollte ich gewisse Änderungen verlangen.“ stellte Layla ihr Glas ab. Zada, Lara sowie die Zwillingsvampire reagierten erstaunt und schauten Sina an, die auf einmal ein neutrales Gesicht machte.

„Mein Name ist Lord Roman, ich schwöre ab jetzt und heute, alle Entscheidung zu befolgen, die für die Vampire Vorteile bringen.“ stand Lord Roman auf und kniete vor Lady Layla. Sie hob nur eine Augenbraue hoch, denn mit dem Schwur hat sich Lord Roman ein Schlupfloch gegeben.

Der Vampirkönig starrte dann Violet und Riskel an, die nur schwer schluckten. Sie standen beide auf und knieten ebenfalls vor Lady Layla. Im Gegensatz zu Lord Roman achteten sich nicht so genau auf den Schwur:

„Mein Name ist Riskel. Ich schwöre, dass ich alle zukünftigen Entscheidungen von Lady Layla befolgen werde.“

„Mein Name ist Violet. Ich schwöre, dass ich alle… Entscheidungen von Lady Layla umsetze, soweit es in meinen Möglichkeiten liegt.“

Nach dem Schwur gingen beide wieder auf ihre Plätze. „Lord Taos, du kannst es auf freiwilliger Basis machen oder mit ein bisschen Nachhilfe.“ kommentierte Lord Roman dies zu seinem jüngeren Bruder.

„Ihr würdet mich sowieso foltern, wenn ich dieses erbärmliche Spiel nicht mitmache.“ knurrte Taos. Er stand auf und nun sah man, dass mehrere spitze Gegenstände in seinem Rücken steckten. Bei jedem Schritt den Taos machte, verzogt er Schmerzvoll sein Gesicht.

„Lady Layla… in meinen Namen, der Lord Taos lautet, werde ich euren Entscheidungen folgen.“ quetschte Lord Taos den Satz raus. Layla nickte zufrieden und wartet ab, bis ihr kleiner Bruder auf seinem Stuhl platz genommen hat. „Nun fehlt nur ihr noch Lady Sina.“

„Entschuldigung, aber ich kann diesen Schwur nicht machen und du weißt genau warum.“ sagte Sina es direkt und jeder Vampir bekam auf einmal eine Schnappatmung. Lord Roman hob nur eine Augenbraue und Layla grinste.

„Ich konnte es mir schon denken, dass es so kommen wird. Bevor wir das Diskutieren, möchte ich, dass du jedem Anwesenden deine Gründe erklärst. Den meisten dürfte das Wissen fehlen, was ich und Lord Roman haben.“

„Verstehe… Ich weiß nicht, was die meisten Vampire über mich wissen, aber neben der Clanführerin bin ich auch die Dämonenkönigin.“ schaute Sina in dem Raum die Vampire an. Riskel, Violet und Taos reagierten erstaunt, als sie dies zu hören bekamen.

„Ich möchte nicht zu sehr in die Details gehen, aber aktuell gibt es auf der Welt zwei Dämonenkönige. Einer sitzt gerade vor euch, der andere wäre mein Vater, der in Deymonlia herrscht. Unter… gewissen Umständen vergab der dunkle Gott mir diesen Titel, wer von euch die Fähigkeit „Analyse“ beherrscht, kann dies überprüfen.“ erklärte Sina und nahm ihre Ohrringe ab.

Scheinbar konnten sich einige Vampire nicht zurückhalten, man hörte sie regelrecht aufkeuchen. Vermutlich nicht unbedingt, weil sie den Titel hat, sondern weil man alle richtigen Attribute von Sina sehen konnte.

„Trotz der anderen Umstände, dass… ich ein weiteres mal Vampirblut getrunken habe und nun dieses Aussehen besitze, wurde ich nun irgendwie ein Mischling. Halb Dämon, halb Vampir, ich kann die Vorteile der Vampire nutzten.

Dennoch bin ich weiterhin ein Dämon und an dieser Einstellung kann und werde ich nicht rütteln, zumal ich auch eine Dämonenkönigin bin. Ob ich die Macht über die Dämonen habe oder nicht, dass ist sogar nebensächlich.

Layla… ich kann dich nur als gleichberechtigte Anführerin anerkennen, aber nicht die Gefolgschaft schwören. Das würde auch meiner Natur widersprechen, zumal ich mich überhaupt nicht kontrollieren lassen will.“ war Sina am Ende sehr ehrlich.

„Dann will ich zumindest, dass du mir deine Unterstützung anbietest, denn sonst macht es keinen Sinn, Clanführer aller Clans zu sein.“ nickte Layla.

Sina grübelte kurz und man sah regelrecht eine Glühlampe über ihren Kopf aufblinken. „Mein Name ist Lady Sina. Ich schwöre beim dunklen Gott, dass ich meine Freundin Layla als rechtmäßige „Oberste Clanführerin“ anerkenne.

Ich werde mir alle Entscheidungen anhören und meine persönliche Meinung dazu abgeben. Liegen die Vorteile klar auf der Hand, so werde ich sie unterstützen, denn ich wünsche für meinen Clan nur das Beste.“

„Sicher das ihr keine gespaltene Zunge habt?“ ätzte Taos von seinem Stuhl. „Mit diesem Schwur könnt ihr auch alle Entscheidungen ablehnen, wenn ihr keine Lust habt sie zu befolgen.“

„Klappe Loser. Denke, du solltest am allerwenigsten den Mund aufmachen. Wie war eigentlich der Kuss gewesen, den mein Freund dir gegeben hat?“ kontert Sina direkt und Taos so aus, als würde er zum Angriff übergehen.

„Hrm… nicht unbedingt, was ich hören wollte, aber das ist vermutlich das Beste, was ich von dir zu hören bekomme. Dies wird sich aber ändern, wenn Lara oder die Zwillinge die Clanführung übernehmen werden.“ rollte Layla die Augen über das Gezanke.

„Stimmt, dass sollte aber eine Sorge sein, die vielleicht irgendwann später in der Zukunft passieren wird.“ lächelt Sina.

„Scheinbar kommst du mit deinen neuen körperlichen Änderungen ebenfalls zurecht. Meine, dein drittes Auge lässt du ja nun offen.“

„Mein Clan bestand darauf. Wie kann ich das also dann ablehnen.“ lächelt sie nun ihre Freundinnen an. „Sie waren der Meinung, ich sollte dies nicht verstecken.“

„Verstehe. Nun denn. Als oberste Clanführerin werde ich alle Vampirregeln, die wir in der Vergangenheit beschlossen haben, einer Überprüfung unterziehen. Viele sind veraltet und andere haben genügend Schlupflöcher, diese werden an dieses Jahrhundert angepasst.

Zu Riskel, Violet und Taos wurde genügend gesagt, denen werden wir keine weitere Aufmerksamkeit schenken.

Lady Sina, ich möchte von dir folgendes hören. Im Kampf gegen „Die Rächer“ konnte man ganz klar Lord Acula, Justus und den Heldentyrann Devin erkennen. Du hast uns erklärt, wie es möglich sein kann, aber erkläre es auch für die anderen Vampire hier. Dies dürfte Lord Taos vermutlich ebenfalls interessieren.“

„Sehr wohl. Dies war nur den Clanführern bekannt, aber ich werde ein bisschen ausholen müssen. Jeder kennt die Götterbestien auf der Welt. Vermutlich dürften sich einige von euch wundern, wer die dritte Götterbestie war die ich getötet habe…“ fing Sina mit der Erklärung an, dass es weitere Götterbestien gibt, die aber von den Göttern verbannt worden sind. Wer der Anführer ist und welche Mächte dieser hatte.

„Exos der Magiertyrann.“ ließ Sina eine Illusion von dem Mann erscheinen. „Dieser… „Mann“ will in unserer Welt alles auslöschen, was von den Göttern erschaffen wurde. WIR alle wurden mehr oder weniger vom dunklen Gott erschaffen, deswegen wird Exos uns ebenfalls aus seiner Weltordnung entfernen.

Er hat das Wissen und auch die Macht verstorbene Wesen wiederzubeleben. Das beste Beispiel sind die Vampire sowie die toten Götterbestien, die alle am Turnier gekämpft haben. Scheinbar ist er auch in der Lage, die Körper nach seinem Wünschen entsprechend zu ändern, denn Acula sowie Justus konnten es sehr wohl gegen mich aufnehmen.

Ich hoffe, nachdem ich ihnen allen die Seele geraubt habe, dass dem Magiertyrann eine entsprechende Komponente fehlt. Wenn wir sie wiedersehen sollten, dann kann man mit Magie wirklich alles erreichen, wie er es gerne so betont.

Das ist ein Feind, dem ich hinterherjage, denn ich will schon gerne auf unserer geliebten Welt Gaia weiterleben wollen.“

„Danke für deine Erklärung. Roman und ich haben darüber diskutiert und sind der gleichen Meinung: Wir werden dir im Kampf gegen diese Person helfen. Zu lange haben wir im Schatten gelebt. Nun ist er an der Zeit, dass wir aus dem Schatten herauskommen.

Lady Sina ist die erste Clanführerin, die Vampire ganz offiziell in einer Stadt leben lässt. Mehr noch, diese Vampire werden vom Volk sogar anerkannt. Vielleicht ist das die ersehnte Änderung für die Vampire, auf die wir lange gewartet haben.

Jeder Clanführer soll mindestens ein Kind dir zur Unterstützung schicken. Ist es möglich, dass du ihnen eine Basis geben kannst?“ kam der Entschluss von Lady Layla.

Erstaunt schaute Sina ihre Freundin an und man sah, wie alle Zahnräder im Kopf drehten. „Ja. Ich kann in Fanfoss für jeden Clan ein Haus zur Verfügung stellen. Doch diese Vampire sollten sich dann auch an meine Regeln halten.“ warnte Sina.

„Sehr wohl. Ich werde dir meine Tochter Lisa und Lysa schicken mit drei weiteren Vampiren als Hausdiener. Wir werden direkt auch eine Übertragungsstation in den Häusern aufbauen, so dass du jederzeit mit jedem Clanführer sprechen kannst.

Ich denke, wir sollten wirklich bei fünf Vampiren bleiben. Wir selber können dir… nur bedingt im Krieg gegen die Götterbestien helfen, aber dich mit allen Informationen und Wissen versorgen. Wenn du weitere Wünsche hast, solltest du sie jetzt äußern.“ nickte Layla.

„Hmm… Alleine die Informationen der Vampire ist schon Gold wert. Ist es möglich dass ich über jeden Vampir bestimmen kann? Ich habe keine Lust jedem Clanführer hinterher zu rennen, nur weil ich was bestimmtes will.

Das kann sein, dass ich ihnen sage, dass sie Abenteurer werden sollen oder mir im nächsten Kampf gegen eine Götterbestie helfen sollen. Auch soll mir das Recht gegeben werden, den Vampiren… nötige Disziplin walten zu lassen, denn ich kann sehr ungemütlich werden, wenn man sich nicht an die Regeln halten will.“

Layla schaute Roman an und schien zu überlegen. „Das soll dir gegönnt sein, doch vermeide eines der Kinder zu töten oder in den sicheren Tod zu schicken. Wenn es große Probleme mit einem der Kinder geben sollte, dann kannst du sie aus der Stadt raus werfen.“

„Das kann ich verstehen. Damit kann ich leben, doch die Vampire werden alle brav arbeiten dürfen. Immerhin müssen die Häuser auch bezahlt werden. Wenn das Volk sieht, dass von ihnen keine Gefahr droht, werden sie schneller akzeptiert.“ war Sina zufrieden.

„Ich werde dir Renee sowie Viktoria schicken mit drei meiner vertrauenswürdigsten Vampire. Sie werden von mir Anweisungen bekommen, an die sich alle zu halten haben.“ teilte Lord Roman mit. Die Töchter machten sehr erstaunte Gesichter, als sie dies zu hören bekamen, man spürte regelrecht die Freunde von ihnen ausstrahlen.

Sie wollten beide ihren Vater umarmen, doch konnten sie sich beherrschen, dies zu unterlassen. Dies spürte Lord Roman ebenfalls und musste ein Schmunzeln unterbinden.

„Das hätte ich jetzt nicht erwartet.“ grinst Sina. „Scheinbar… hat unser Gespräch ja doch ein bisschen geholfen?“

„Vielleicht muss ich wirklich ein bisschen lernen, meinen Töchtern mehr Freiraum zu gönnen. Doch seid versichert. Passiert ihnen irgendetwas, könnt ihr sicher sein, dass ich euch persönlich jagen werde.“ wurde Lord Roman sehr ernst.

„Das werde ich um jeden Umstand vermeiden, dass wir uns bekämpfen. Lieber würde ich euch gerne in Fanfoss als einen Freund begrüßen wollen.“ nickte Sina ebenfalls ernst, Lord Roman war mit der Aussage zufrieden.

„Riskel und Violet… wie gedenkt ihr Lady Sina zu helfen?“ fragte Layla die beiden. Die Vampire schauten sich gegenseitig an, als Violet begann.

„Ich werde meinen Bruder Gair schicken. Doch wie viele weitere Vampire, bin ich jetzt momentan nicht sicher. Lady Sina´s Clan mag vielleicht der kleinste Clan sein, doch selbst wir haben nicht viele Vampire. Vater… ließ nicht jeden in seinen Clan aufnehmen.“

Das Grinsen von Gair wurde nur breiter, denn darauf hat er scheinbar gehofft. Zada rollt nur ihre Augen, dass ihr nerviger Cousin nun in der gleichen Stadt lebt.

„Wegen… meines Fehlers hätte ich Zada geschickt, doch… ich habe niemanden, der Lady Sina helfen könnte.“ sagte Riskel, da meldet sich nun Zada.

„Doch, du hast jemanden. Nur weil du deinen kleinen Bruder nicht anerkennst, trägt er dasselbe Blut wie du und ich. Aelfric ist sein Name und kann für dich dein Sprachrohr sein!“

Wütend schaut Riskel seine Schwester an, als Layla laut räuspert. „Wenn das für dich ein Problem ist, betrachte dies aus einer anderen Sicht. Du weiß, dass ich Aelfric über alles liebe und ihn nie verraten werde.

Schicke ihn einfach mit zwei einfachen Vampiren und ich werde an seiner Seite stehen. Natürlich werde ich meine Herrin nicht verraten, aber dann habe ich ein Auge auf ihn, dass für beide Seiten zu einem Vorteil ist.

Er wird dir monatlich einen Bericht schicken, damit du weißt, was er in der Stadt treibt und kann gleichzeitig Lady Sina mit dem Wissen von unserem Clan unterstützen.“ Scheinbar war Zada nicht auf dem Kopf gefallen.

Riskel starrte nur seine Schwester an und schaute auf den Boden. „Dann… kann ich der Anweisung der obersten Clanführerin folgen. Aelfric sowie… zwei Vampire werden Lady Sina zur Seite stehen.“

„Wunderbar und wir unterhalten uns später nochmal Zada.“ lächelt Sina ohne böse Hintergedanken zu haben, doch dies schien Zada missverstanden zu haben, so blass wie sie wurde.

Nun starrten alle Lord Taos an. „Bevor du was sagst, Sandor und Spike werden NICHT die Stadt betreten.“ teilte Sina dies direkt knallhart mit.

„Sandor war die Ursache gewesen, weswegen Devin aus deinem… Keine Ahnung? Gefängnis oder was auch immer, raus gekommen ist. Wir haben alle gesehen, was der kleine Loser meinem Clan angetan hat und das gedenke ich nicht zu verzeihen.

Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird einer meiner Leute Sandor über Nacht umbringen oder ähnliches und ehrlich? Ich werde das gekonnt ignorieren, doch das führt nur dazu, dass ich einen Streit mit meiner Freundin Layla bekomme und das will ich nicht.

Spike brauchen wir ja nicht wirklich groß darüber reden oder? Jedes Mal, wenn ich ihn sehen sollte, werde ich seine Augen ausstechen, dass schwöre ich dir jetzt schon mal Arschloch.“ schaute Sina wütend den vampirischen Elf an. Dieser sagte nichts, aber man sah ihm an, dass ihm was auf der Zunge brannte.

„Tja… dann haben wir ein kleines Problem.“ lächelt Taos auf einmal. „Lady Layla will, dass ich ein Kind dir zur Unterstützung schicke.“

„Vater…“

„HALT DEN MUND!“

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