Ich bin wiedergeboren und das Interview?

Der Tag verging und alle haben sich mehr oder weniger auf das kommende… Chaos innerlich eingestellt. Nun stand Sina in ihrem Kimono vor dem Kolosseum mit den Abenteurern.

„Wir bleiben im Gasthaus und schauen von dort die Übertragung an.“ sagte Sherry. „Egal… was alles danach kommt, aber wir stehen weiterhin hinter dir. Vielleicht ist es wirklich eine gute Idee, einen Schlussstrich unter alle Lügen zu machen.“

Mit dem Wissen folgten die Abenteurer ihren Berater Chuz, der sie extra zu einem vorbereiteten Raum brachte. „Ich bin froh, dass sie das Interview mitmachen. Einige Sieger in der Vergangenheit hatten da überhaupt kein Interesse gehabt.“

„Vermutlich haben sie ihren Sieg nicht fair gewonnen und wollten, dass man ihre Gesichter nicht so genau sieht.“ mutmaßte Sina. „Doch wenn das alle tausend Jahre immer stattfindet… wäre es mir als Sieger ein bisschen egal.“

„Nun… hast du denn die Einstellung, wenn du und Neia das nächste Mal mitmachen? Im Gegensatz zu uns, bleiben wir ein bisschen realistisch.“ grinste Melaine.

„Stimmt, wir könnten an diesem Turnier nochmal teilnehmen.“ nickte Neia. „Ich weiß nicht… irgendwie tut mir der Gedanke jetzt schon weh… dass ich dann einige Gesichter nicht wieder sehe.“ fielen die Flügel von Sina ein bisschen runter.

„Lass den Kopf nicht hängen, dafür ist die Zukunft nun wirklich sehr ungewiss und so alt bist du nun auch wieder nicht.“ meinte Thomddir.

„Zumal wir auch deine Einstellung dazu kennen.“ merkte Louis an. „Hätte ich es von dir selber nicht gehört, hätte ich meine Zweifel gehabt, wenn mir jemand anderes es gesagt hätte.“

„So… wir sind da.“ meldet Chuz sich, bevor Sina was sagen konnte. Vor ihnen standen mehrere Sessel und scheinbar ist Ronda selber die Moderatorin. Sie kam sofort auf Sina angerannt.

„Es… tut mir leid, scheinbar habe ich ein bisschen zu viel geredet und nun…“ wollte sich die Hasenfrau entschuldigen, aber Sina legte nur eine Hand auf ihre Schulter. „Macht dir nicht zu viele Gedanken ok? Ich verzeihe es dir, denn… dadurch hat sich eine Gelegenheit ergeben, die ich nutzen möchte.“ lächelt Sina.

„Erm… ok?“ war Ronda etwas verunsichert. „Dieses Interview wird auf allen Übertragungssteinen auf der Welt übertragen, die es sich anschauen wollen. Auch wenn es knapp war mit der Ankündigung von euer Seite, denke ich, dass es sich immer noch genügend Zuschauer anschauen werden.“

„Prächtig. Wie… wird das Interview denn laufen?“ hakte Sina nach. „Nun… normalerweise hätte ich ja gesagt, dass jeder seine Meinung abgibt, doch sind wir ehrlich. Ihr habt drei Teams alleine zerstört, die meisten… würden sich nur für euch interessieren.

Nichts gegen die anderen oder so, ihr habt alle ebenfalls Spitzenkämpfe geleistet. Ich war erstaunt, dass Louis gegen einen legendären Vampirkönig gekämpft hat.“ verbeugte sich Ronda mehrmals.

„Hoffe ich muss das nicht mehr wiederholen…“ murmelt der Schwertheilige. „Ich… selber hätte nichts dagegen, mehr im Hintergrund zu sitzen. Meine, unsere Gesichter kennt man aus dem Turnier in Alliancia oder?“

Alle Abenteurer schauten sich gegenseitig an und hatten die gleiche Meinung. „Jo, dann überlassen wir Sina wieder das Reden. Denke das es in ihrem Blut liegt, große Reden zu schwingen.“ brummte Falco.

„Und dich stell ich irgendwann als Brummbär ein.“ schoss Sina direkt zurück. „Mit einer wunderschönen große Bärenverkleidung und du wirst dann die Waisenkinder in den Städten erfreuen.“ Der Blick, den der Scharfschütze auf Sina warf, war mehr als tödlich.

Christoper gab sich Mühe, sein Gesicht nicht zu verziehen bei der Vorstellung und nahm direkt einen Sessel. Der Rest tat es ebenfalls, nur dass Thomddir den Sessel für Sina nach vorne schob. „Danke…“ „Gerne.“ grinste der Zwerg breit.

Ronda stand… vor einem Kameramann, Übertragungszauberhalterer oder wie auch immer und schien regelrecht aufgeregt zu sein. Dieser hob drei Finger hoch.

„Erm… kein Probeinterview oder so?“ fragte Sina noch, aber die Tiermenschen im Raum schütteln alle ihre Köpfe. „Super…“ „Als ob du Probleme haben wirst, passende Antworten zu finden.“ grinste Neia von hinten.

Drei… Zwei… Eins… „Hallo, hier spricht Ronda. Die meisten kennen mich noch als Moderatorin, die dafür gesorgt hat, passende Kommentare abzugeben oder die Kämpfe allgemein starten zu lassen. Das tausendjährige Turnier ist nun zu Ende und wir konnten die Sieger, Die Abenteurergruppe, zu einem Interview einladen.“

Überall auf der Welt aktivierten sich die Übertragungszauber und die Zuschauer hörten sich die Eröffnungsrede der Hasenfrau an. Die beschworenen Helden reagierten erstaunt, als es sich in ihrem Zimmer aktivierte.

„Die Gruppe hat sich geeinigt, dass Lady Sina, die auch den finalen Kampf gewonnen hat, das Sprachrohr werden soll. Lady Sina… was ist es für ein Gefühl, das Turnier gewonnen zu haben?“ hielt Ronda das Mikrofon vor Sina.

„Ein schwer erkämpfter Sieg. Meine Gegnerin Rokea… sie könnte es auch mit einer Götterbestie aufnehmen und ich weiß wovon ich spreche. Einerseits freue ich mich, gewonnen zu haben, andererseits… musste feststellen, dass es auf der Welt noch weitere starke Personen gibt, die eine unglaubliche Stärke haben müssen.“

„Sie haben als erste Gruppe in der Geschichte es geschafft, die Behemoth´s von ihren Thron zu stoßen. Haben sie irgendwelche Gedanken?“

„Hm… sie haben im Turnier bewiesen, dass es nicht gelogen war, dass sie zu den stärksten Tiermenschen der Welt gehören. Die Monstergruppe, die alle zu mir gehören, wurde das Leben regelrecht schwer gemacht.

Wer den Kampf nicht gesehen hat, ist selber schuld, aber es ist und bleibt Fakt: Sie sind die stärksten Tiermenschen auf der Welt, gerade Rokea hat es bewiesen. Ich würde mich freuen… wenn wir irgendwann die Gelegenheit wieder bekommen, auch ein einfaches Duell miteinander zu haben.“

„Wie fanden sie das Turnier allgemein? Viele Stimmen behaupten, dass es alle vergangenen Turniere in den Schatten stellt.“

„Aufgrund dass ich die Vampire provoziert habe, ebenfalls am Turnier teilzunehmen, dürfte es das blutigste Turnier aller Zeiten sein. Ich kenne die Geschichte der Vergangenen nicht so wirklich und sind mir mal ehrlich ist es mir auch ein bisschen egal.

Ich konzentriere mich lieber, wo ich selber teilgenommen habe und das war das jetzige. Viele Gruppen sind weitergekommen, doch nur die Stärksten sind weitergekommen. Orum… hoffentlich lernen die nächsten Schwachköpfe, mich nicht so zu ärgern.

Die Gruppe Machtnix, die vor allem durch ihre eigenartigen Kampfstile meinen Leuten nur Probleme verursacht haben… Auch wir haben dadurch nur neue Erfahrungen gesammelt und letztendlich haben sie sogar meinem Freund Louis später geholfen.

Die Kämpfe danach… fand ich am schlimmsten. Die Rächer, die eigentlich alle von mir getötet worden sind, waren leider am Leben. Ich… kenne die Person, die dafür zuständig ist und… Wenn ich dich das nächste Mal finde, bist du fällig, du Arschloch!

Tja… dann kommen die wahren *lol* Herrscher. Bei ihnen musste ich mir tatsächlich einiges einfallen lassen dürfen, denn sie wollten alle meine Freunde hinter mir töten. Ich kann nur sagen… mein Plan ging auf und ich kann stolz von meinen Freunden berichten, dass sie in der Lage sind, die Clanführer der Vampire zu besiegen.

Das Finale hat jeder gesehen, dazu bedarf es keiner Worte. Ich kann stolz von mir sagen, dass ich eine Rivalin gefunden habe. Wer weiß, ob wir beide wieder einen Kampf haben werden.“

„Verstehe. Momentan… kursieren die Gerüchte, dass ihr nicht das zu sein scheint, was ihr der Welt glaubhaft machen wollt. Einige Gerüchte… gehen soweit, dass ihr eine Dämonenkönigin seid. Was haltet ihr davon?“

Erstaunt schauten sehr viele Zuschauer sich gegenseitig an, vor allem die beschworene Helden trauten ihren Ohren nicht.

Sina schloss kurz die Augen und drehte sich einmal nach hinten, dabei schaut sie jedem in die Augen. Anschließend nickte sie und nahm das Mikrofon aus der Hand von Ronda.

„Zuerst… kann ich alle beruhigen, aber ich bin keine Dämonenkönigin. Was ich aber nun sagen möchte ist… es stimmt. Ich bin nicht das, was ich zu sein scheine.“ lächelte Sina traurig.

„Viele wissen, dass ich mal zu Anfang ein Mensch war, durch einen Vampirfluch die Flügel bekommen habe. Das ist gelogen. Ich war nie ein Mensch gewesen und werde es auch nie werden. Ich… bin seid meiner Geburt ein Dämon gewesen.“

„Wieso… gibt sie es offiziell zu?!“ staunte Amy. „Was ist passiert, warum sie dies macht?!“ und schaute die anderen an, aber eher konzentrierten sie sich auf die Übertragung.

„Ich bin in Deymonlia geboren und ein Flüchtling von diesem Kontinent. Einige werden sich fragen, wie das denn möglich ist, aber… die Barriere wird schwächer. Den Zustand auf diesem Kontinent konnte ich nicht weiter ertragen und nahm es in Kauf, dass ich eventuell… durch die Barriere sterben kann, aber mein Versuch hat scheinbar funktioniert.

Ich bin ein Dämon von der Rasse der Sukuben. Im Turnier hat meine kleine Schwester Kyllia, die ebenfalls ein Flüchtling ist, gekämpft und eine weitere Sukkubus Sarless. Wenn man sie mit mir vergleicht kann man sofort feststellen, dass ich zu dieser Rasse gehöre.

Im Finale habe ich meiner Gegnerin meine vergangenen Kämpfe gezeigt, was auch der Welt nicht unbemerkt geblieben ist. Das ist eine der Rassenfähigkeiten der Sukuben, die Illusionsmagie.

Auf die… Umstände, weswegen ich ausgesehen habe wie ein Mensch möchte ich nicht näher eingehen, denn dies ist nur mit Schmerzen verbunden. Fakt ist es, ich sah wirklich aus wie ein Mensch und habe… die Chance für ein neues Leben genutzt.

Die Gründe, weswegen ich von meinen eigenen Volk geflüchtet bin ist eigentlich… einfach nachvollziehbar, dennoch auch merkwürdig, weil ich als Dämon solche Gedanken habe.

Ich bin nicht einverstanden, dass wir wieder in den nächsten Krieg gegen Alliancia vorgehen sollen. Von Kindesbeinen wird uns der Hass beigebracht, den wir gegen alle Alliancianer haben sollen… Und wer widersprochen hat, wurde diszipliniert.

Tja… ich wurde regelrecht diszipliniert in meiner Vergangenheit, denn keiner wollte meine Frage beantworten: WARUM sollen wir denn gegen Alliancia kämpfen? Dummerweise hatte ich dann die Aufmerksamkeit des Dämonenkönig Mephisto bekommen und er ist das, was man aus der Geschichte kennt.

Stark, autoritär und grausam. Dies ließ er an mir deutlich spüren. Irgendwann… hatte ich genug. Genug ist genug und habe alles auf eine Karte gesetzt und bin geflüchtet.

Ich… habe bewusst gelogen, dass ich ein Dämon war. Die meisten können sich noch erinnern, mit welcher Stärke ich zum ersten Mal erschienen bin, aber… wenn ich ehrlich bin, die hat jeder Dämon.

Gelogen, um keine Panik in Alliancia auszulösen, dass die Barriere schwächer wird, habe mich als ein Mensch ausgegeben. Ich habe das neue Leben regelrecht genossen, es… war viel schöner als in Deymonlia.

Einst… habe ich mal gelesen, dass es die Bewohner sind, die zeigen wie schön ihr Land ist und ich muss dem zustimmen. In Fanfoss habe ich so viele nette Personen kennengelernt, auch bei den Abenteurern, ich hatte recht mit meiner Behauptung.

Warum dieser Hass? Keiner der Dämonen konnte oder wollte es mir beantworten und die Alliancianer wissen es scheinbar nicht so genau. Selbst… als ich gewisse Nachforschungen betrieben habe, ich fand… keinen Grund für den dummen Hass.

Es… wird sich jetzt unglaublich anhören, gerade dass es von einem Dämon ausgesprochen wird, aber… ich ziehe einen Frieden eher vor als einen Krieg. Denn… wo ist denn bitte der Unterschied zwischen Dämonen und den Völkern der Göttin?

Wir können gemeinsam lachen, weinen, schimpfen, feiern. Ich habe noch nicht erlebt, dass ein Zwerg einen Elf wegen seiner Größe beneidet hat oder umgekehrt. Himmel, selbst Vampire, die viele für Monster halten, können in einer Koexistenz leben, wenn sie wollen.

Ich wurde… mehr oder weniger dazu gedrängt ein Mitglied der Abenteurer zu werden. Dabei sind nun wirklich die merkwürdigsten Dinge geschehen. Ich habe die Armee der Untoten aufgehalten und mit einer Expedition den Anführer der Untoten in den Arsch getreten.

Die Königskinder vor einer Intrige gerettet und die hinterhältigen Organisatoren in aller Öffentlichkeit vor dem König präsentiert.

Einen Krieg zwischen Kaiserreich Osnain und Königreich Efrana… verhindert, obwohl das nicht mein Ziel war. In Wirklichkeit war der damalige Thronerbe Leo… Leo… was auch immer, hat alle Gildemeister einkerkern lassen und hat den Fehler gemacht, dies mit meiner Partnerin Sherry ebenfalls zu machen.

Ende vom Lied, aus irgendwelchen Gründen ist der Thronerbe aus dem Fenster gestürzt und wir konnten das wahre Ausmaß des Krieges herausfinden, denn die damalige Theologie Tuzato hatte ihre Hände im Spiel gehabt.

Das beide Reiche diese Regierung abgesetzt hat und das ehemalige Reich unter sich aufgeteilt hat, spricht eine sehr deutliche Sprache.

Die Ironie war irgendwie… dass der damalige Kaiser Godelot mich gegen meinen Willen zur Kanzlerin gemacht hat. Doch lässt es sich nicht abstreiten, dass ich mit Kaiserin Emilia gemeinsam das Kaiserreich zum Besseren gemacht haben.

Statt einer Militärdiktatur werden den Bewohnern des Reiches mehr Freiheiten zugesprochen. Selbst mit den Abenteurer läuft nun vieles besser. Tja… danach wurde ich eine SSS-Abenteurerin und hatte mit meinen Freunden hinter mir ein kleines Turnier veranstaltet.

Das Ergebnis kennt jeder und… ich musste sagen, dass Neia und Louis mich ziemlich fertig gemacht haben. Neia mit den stärksten Zaubern und Louis, der wirklich eins mit seinen Schwert zu sein scheint.

Da waren wir nach dem Turnier endlich wieder unter uns, musste tatsächlich Titanus uns über den Weg gehen. Das… war natürlich ein Spaß, zumindest für meine Freunde, denn Titanus hat mich mit einem Schlag außerhalb von Gaia befördert. Musste schon sagen… die Welt von oben war… atemberaubend.

Ende vom Lied, ich habe Titanus mit meinen stärksten Kräften halbiert und war somit die erste Person, die eine Götterbestie getötet hat. Doch ich habe verhindert, dass dieser wandelnde Berg Alliancia betreten konnte. Leider… kennt jeder das Ergebnis, denn Titanus hat Alliancia durch seine Kraft verändert.

Nun… kommt der Teil, wo meine Freunde gelogen haben. Sowohl sie als auch ich haben offiziell gegen einen Vampirclan gekämpft, die genauen Details können bestimmt die Abenteuergilden selber mitteilen.

Dabei ist was passiert, was ich selber nicht wollte. Ich kam in Kontakt mit Vampirblut und dies führte dazu, dass mir die großen Flügel gewachsen sind. An diesem Tag dachte ich nur… meine Chance ist nun vorbei.

Ich war soweit, dass ich alles fallen lassen wollte was ich aufgebaut habe um mich irgendwo auf der Welt zu verstecken. Meine… noch deutlicher konnte man ja nicht sehen, was ich bin oder?

Scheinbar… habe ich mich in den Abenteurern, unter anderem auch meine Freunde hinter mir, einiges verkannt. Sie… sind viel toleranter als man glaubt, denn… die Gründer der Abenteuergilden mussten sich was dabei gedacht haben, dass selbst Dämonen Mitglied werden dürfen.

Vielleicht… hatten sie eine Vision gehabt, die auch die aktuellen Abenteurer teilen. Eine Harmonie zwischen allen Rassen auf der Welt. ICH persönlich würde und werde es auch weiterhin unterstützten, denn durch das Ableben des Vampirkönigs haben die restlichen Vampire mich zu einem Clanführer ernannt, wieder mal gegen meinen Willen.

Die… Chance nutzte ich und gab allen Vampiren eine zweite Chance. Ihr ehemaliger Meister hat sie alle gegen ihren Willen zum Vampir gemacht, doch man darf sie nicht dafür verurteilen, was sie nun geworden sind.

Ich ließ sie alle bewusst in der Abenteuergilde in Fanfoss intrigieren und schaut euch das Ergebnis nach einer Zeit an. Die Bewohner akzeptieren sie als Abenteurer, einige arbeiten sogar in der Gilde. Es waren alles Menschen gewesen, die die Regeln der Gesellschaft kannten, deswegen glaubte ich daran, dass… es möglich ist.

Natürlich muss man gewisse Regeln erläutern, damit es klappt, aber ist es nicht so, dass gerade diese Regeln uns dazu machen, was wir nun sind? In Harmonie und ohne Stress in Dörfern, Städten und ähnlichem zu Leben. Man muss nur wissen, was man bei einer anderen Rasse beachten muss.

Ich war sogar erstaunt, dass die Vampire in Fanfoss eine eigenständige Blutspenderorganisation ins Leben gerufen haben, wo die Bewohner der Stadt freiwillig ihr Blut anbieten. Das ist für mich das Zeichen, dass es geht. Doch fürchte ich mich mehr, was passiert, wenn man meine wahre Natur kennt, also blieb ich weiterhin bei der Lüge, die die Abenteurer extra für mich aufgebaut haben.

Mein nächstes Ziel war Tierra gewesen. Also bin ich mit zwei treuen Gefährten nach Vurdinia gereist, wo wir erstaunt waren, dass das dortige Kalifat systematisch alle Nomaden jagte und zu Sklaven machte.

Dabei haben sie auch jede Oase eingenommen, damit der alte Kalif die komplette Kontrolle hat. Die Abenteurer haben eine neutrale Position, das ist fest niedergeschrieben, doch… Es kann nicht sein, dass Wasser, was schon ein rares Gut in diesem Land war, nur den Mächtigsten oder Reichsten überlassen werden soll.

Es widerstrebte mir also von Anfang alles, so haben wir uns auf die Seite der Wüstennomaden gestellt und jede Oase für sie zurückerobert und jegliche Sklaven befreit. Niemand soll ein Sklave werden, ich selber… kann dieses Gefühl nachvollziehen.

Tierra habe ich dann unterwegs auch getötet, denn… dieses Monster hat über zigtausende Seelen in dieser Ödnis gefangen gehalten. Das Elend, was diese Seelen erleiden mussten, kann ich mir nicht mal ansatzweise vorstellen und ich selber wurde schon über hundert Jahre gefoltert.

Tja… seit dem Tag an bin ich eine Götterbestie. Scheinbar wurde es durch das System, was die Götter erschaffen haben, so gebaut worden, dass der Sieger diesen Status übernimmt, doch… dann wäre ich es ja schon länger so gewesen, als ich Titanus getötet habe oder?

Fragen über Fragen, die selbst ich nicht wirklich beantworten kann, weil ich das System nicht verstehe. Was ich aber zugeben möchte ist… das ich den Kalifen erm… Alter Furz war das glaube ich, in Brand gesteckt habe und seinem Nachfolger die Botschaft zu kommen ließ, dass alle Bewohner in Vurdinia gleichberechtigt sind.

Für… die es nicht so verstanden haben, aber das Sklavensystem wurde sofort aufgehoben und na ja, früher hätte ich gesagt, das Wasser ist für alle. Da war Tierra so freundlich und hat den Kontinent soweit zerstört, dass nun überall Flüsse fließen. Ich hoffe, dass meine Freunde der Wüstennomaden nun ein neues Leben aufbauen können.

Interessanterweise lebten auf diesem Kontinent ebenfalls Dämonen. Das sind alles Dämonen, die von der Barriere ausgeschlossen worden sind und nun ein eigenes Dorf errichtet haben. Deswegen waren auch an diesem Turnier Dämonen.

Vermutlich wird es sich wieder sehr unglaublich anhören, doch diese Dämonen, die am letzten Krieg mitgemacht haben, streben es ebenfalls an, einen Frieden zu haben. Mit den Wüstennomaden haben sie dies schon erreicht und erhoffen sich… mehr.

In dieser Sache haben sie auch meine Unterstützung. Der Krieg ist vor 2000Jahren gewesen, wer jetzt noch einen Groll hegt, soll bitte damit in seinem Zimmer bleiben. Man darf nicht vergessen, dass ist richtig, doch man muss auch neues zulassen dürfen.

Die meisten Dämonen richten sich nur nach der Meinung eines Dämonenkönigs und wenn dieser den Krieg auf der Fahne geschrieben hat, werden sie dies umsetzen. Falls… es einige noch nicht mitbekommen haben, aber die Barriere wird sich in nächster Zeit… Monaten, Jahren, Jahrzehnten auflösen und…

Es wird ein neuer Krieg ausbrechen. Ein Krieg, der alles in den Schatten fallen lässt, denn diesmal ist der Hass der Dämonen so extrem, dass alleine Worte sie nicht mehr erreichen. Doch habe meinen Freunden in Fanfoss und auch den Abenteurern versprochen:

Ich werde die Stadt Fanfoss vor der Invasion beschützen. Ich bin nicht irgendeine Dämonin mehr aus Deymonlia, sondern Sina die Chaosbringerin. Diese Stadt, die ich über alles liebe, werde ich mit meinen Leben beschützen, denn das ist das Mindeste, was ich machen kann.

Zwischendurch ist mir eine weitere Götterbestie über den Weg gekommen und dank den Magiern aus der Magierstadt Oxcrest konnten wir es gemeinsam bezwingen. LEIDER… bekam ich dadurch meinen Knochenschwanz, jeder der dortigen Magier kann es bestätigen, dass ich ihn erst nach dem Sieg bekommen habe.

Nun… sind wir hier am Turnier angekommen. Jeder hat meine Stärke gesehen… und meine neuen Veränderungen. Ich wurde gegen mein Willen wieder zum Opfer von Vampirblut, meine weiße Haut… meine Eckzähnen zeigen das sehr deutlich.

Dann mein drittes Auge… Auge des Wahnsinns. Scheinbar bin ich so durchgedreht, dass ich es bekommen habe, nur… mehr als sehen kann ich nicht. Mir ist keine weitere Funktion aufgefallen was es mir bringen soll. Und… wieder mal mein Knochenschwanz.

Er hat einfach den Monsterstein von Siremmic genommen und der Dolch verwandelte sich in ein Schwert. Mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt, denn anderes bleibt mir ja nichts übrig.

Tja… nun habe ich das Turnier unter schweren Umständen mit meinen Freunden gewonnen und habe dieses Gerücht zu hören bekommen. Ich denke… ist der richtige Zeitpunkt gekommen, die Wahrheit zu überlassen.

Die wichtigsten Personen wussten von meiner Rasse, denn ich denke… alleine meine Taten sprechen für mich. Wäre ich wirklich so ein intriganter Dämon, wie man dies aus den Geschichten kennt, dann wäre alles, was ich soeben erzählt habe… nie passiert.

Ich überlasse jedem Zuschauer seine eigene Fantasie, was die Untoten, Titanus und Vampire angerichtet hätten in Alliancia. Der Krieg zwischen zwei Reichen und die vielen Komplotte, die am Laufen waren.

Ganz bewusst… habe ich alles erzählt, damit man meine Taten nicht einfach so vergisst, denn es gibt immer Individuen, die meine Situation jetzt ausnutzen würden und… was auch immer versuchen.

Einzig… worum ich jetzt jeden Bewohner von Alliancia bitten würde ist… mir meine Lüge zu verzeihen. Nicht den Abenteurern sollte man die Schuld geben, sondern wenn nur mir, dass sie sich für mich eingesetzt haben.

Ich bin Sina, eine geborene Dämonin aus Deymonlia und Kyllia ist meine kleine Zwillingsschwester. Wir sind geflüchtet, weil wir in Alliancia eine neue Chance und Zukunft gesehen haben.

Doch auch bin ich die SV-Abenteurerin Sina die Verteidigerin oder auch Chaosbestie Sina die Chaosbringerin. Chaos… ist ja scheinbar mein Hauptelement. Nicht nur in der Magie sondern was ich immer bisher angestellt habe.

Mein nächstes Ziel ist es, das größte Problem der Welt anzugehen und zwar Glacia . Zulange hat dieses… Wassermonster die Welt in Angst und Schrecken versetzt, zumindest auf den Meeren, doch damit soll nun Schluss sein.

Wie… auch immer die Entscheidung von den Bewohner von Alliancia sein wird, möchte ich jetzt… die Warnung aussprechen. Wenn der Tag X kommt, möchte ich jeden Hafenbewohner oder andere Bewohner, die nah am Meer leben, sich weit ins Innere des Landes zurückzuziehen.

Titanus hat mit seiner Macht Alliancia verändert, Tierra ebenfalls. Siremmic wollte es, konnte aber dank meiner Partnerin Sherry verhindert werden.

Ich wette, dass auch Glacia die nötige Macht hat, irgendetwas weltbewegendes anzustellen. Wellen, die so hoch sind, dass alles zerstört werden kann. Glacia ist ein offizieller Auftrag und… ich denke, es ist der Zeitpunkt gekommen, dass dieses Monster nun gejagt werden sollte.“

Auf einmal stand Sina von ihrem Sessel auf und stellte sich vor dem Übertragungsstein so hin, dass man sie komplett sehen konnte.

„Ich danke, dass alle mir zugehört haben und ich hoffe wirklich vom Herzen, dass… ich auch weiter mit den Bewohner von Alliancia leben darf. Und… bitte nur vom tiefsten Herzen, dass man meine Lüge versteht.

Versteht, warum ich keine Panik auslösen wollte und mir auch… vielleicht verzeiht.“ sagte Sina noch und verbeugte sich.

Auf einmal klatschten mehrere Personen. Es waren nicht nur die Abenteurer, sondern auch die anwesenden Tiermenschen.

„Wunderschön… ich hoffe wirklich, dass ihr weiter in Alliancia leben könnt, ansonsten… Ich denke, ich spreche für alle Tiermenschen, heißen wir dich gerne in Batzien willkommen, denn wir haben keinerlei Probleme mit Dämonen.“ schniefte Ronda.

„Danke…“