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Kapitel 614

Ich bin wiedergeboren und die Ungeduld?

„Sag Amy… wie geht es dir?“ fragte Miyu vorsichtig die erschöpfte Amerikanerin. Sie lag mehr als saß auf dem Sofa. Der König hat ihr eine Strafe zukommen lassen und musste seitdem ein Rucksack mit sehr schweren Inhalt bei dem Training tragen.

„Es geht… Bereue es immer noch… dass ich einfach in das Zimmer gegangen bin.“ seufzte Amy. „Wundere mich eher, warum wir hier sein sollen?“

„Der König meinte, in den nächsten Stunden würde irgendetwas spezielles aus dem Übertragungsstein kommen. Er selber wusste es nicht so genau, nur dass ihm die Bitte gegeben wurde, dass wir es uns ansehen sollen.“ teilte Davino mit.

„Ob Lady Sina wieder etwas macht?“ schlug Matthieu vor. Während die Helden ihre Theorien nachgingen, starrte der König in seinem eigenen Gemach auf dem Berichtsblatt. Dabei waren auch seine Kinder sowie Simon, Ralph und Friedrich.

„Habe… ich das richtig gelesen? Sina hat die komplette zerstörte Stadt Saifa aufgekauft und will sie renovieren, zumindest der Teil, denn man erreichen kann?“

„Sieht so aus. Ihr… Unterhändler Ronald kam mit einen sehr… seltsamen Antrag. Normalerweise ist das nicht meine Aufgabe gewesen, nur… Wenn Beamte anfangen, panisch alle Bücher aus dem Archivar zu holen, wurde ich ein bisschen neugierig.

Normalerweise… dürfte man einen aufgegeben Ortschaft nicht so einfach aufkaufen, eigentlich. Der alte Bürgermeister hat eigentlich alles eingetragen bei den Papieren, WENN da nicht eine uralte Zusatzklause gibt.

Wenn das Königreich nicht aus eigene Geldquellen die Schäden finanziert, so ist es möglich, dass Außenstehende als Privatspende sich daran zu beteiligen. Im Grunde ist das nichts anderes als: Dieser Ort wird gekauft, wenn du die Kosten übernehmen kannst, dann gehört es dir.

Scheinbar gibt es einige… Lücken in unseren Gesetzen, die uns noch Probleme machen. Woher der Unterhändler es auch weiß, sein Antrag war sauber und die Beamten konnten nicht ablehnen. Zumal der Hinweis kam, dass die Abenteuergilden ihre Gilde in Saifa wieder aufbauen wollen sowie ein Großhändler ebenfalls sein Geschäft dort errichten will.“ erklärt Simon nüchtern.

„Was will Sina denn mit der zerstörten Stadt machen? Wenn ich den alten Bericht richtig verstanden habe, ist der Ort alles andere als sicher.“ blickte der König auf.

„Das weiß ich nicht, wenn müsstest du sie selber fragen.“ zuckte Simon mit der Schulter. „Vielleicht ein Anwesen so nah wie möglich am Strand bauen?“ schlug Ralph vor, aber jeder im Raum wusste genau, dass mehr dahinter steckt. „Ich glaube nicht, Sina hat andere Pläne.“ schüttelt Themba den Kopf.

„Zumal es dann keinen Sinn macht, dass ein Großhändler sowie die Abenteurer bei ihren Plänen mit reingezogen werden. Dürfte vermutlich wieder eines ihren üblichen unbekannten Projekten sein, genauso wie jetzt hier.“ brummte Friedrich.

Der König kann nicht vergessen, wie Sina ihm einfach ein Datum nannte und er unbedingt mit seinen Kinder sowie Freunden es anschauen sollen, was aus dem Übertragungsstein kommt. Wichtig ist, dass auch die beschworenen Helden es ansehen sollen. „Muss ich mir Gedanken machen, dass Sina noch mehr Ländereien aufkaufen will?“ grübelt der König.

„Ich wundere mich, was wir von der Kanzlerin erwarten dürfen.“ saß General Lion gegenüber der Kaiserin Emilia. „Wegen ihr rennen die armen Soldaten überall verzweifelt herum, dass ja auch jedes Dorf ihr Projekt mittels Übertragungsstein sehen kann.“

„Tut mir leid, aber dieses Geheimnis hat sie mir nicht mitgeteilt. Aber ich mag die Idee, dass unsere Geistlichen in den Kerkern dies ebenfalls sehen sollen.“ grinste die Kaiserin. „Leben sie überhaupt eigentlich noch?“

„Der ehemalige Papst Silvester ist ein Schatten seiner selbst geworden. Abgemagert, leere Augen, bezweifele, wenn unsere Folterer mit ihm anfangen, überhaupt noch etwas nützliches zu hören bekommen.

Nur der Bischof… den Namen habe ich vergessen, scheint noch voller Leben zu sein. Zwar ebenfalls abgemagert, aber er ist es nicht müde, uns darauf hinzuweisen, dass wir alle einen schrecklichen Fehler machen würden.“ berichtet Lion.

„Lass mich raten: Der Fehler ist, dass wir auf Kanzlerin Sina hören?“ schmunzelt Emilia und ihr General nickte. „Dann bin ich ja gespannt, was wir dann zu hören bekommen von ihm, wenn wir alle ihre Übertragung gesehen haben. Bezüglich… der Elfen?“

„Es wurde Bewegung bei ihnen registriert. Scheinbar stationiert der Fürst seine Leute um, weiteres konnten wir außerhalb der Wälder nicht erkennen. Bisher sehe ich auch keine Möglichkeit, irgendwelche Spione einzusetzen.

Wir haben dank der neuen Länder neue Bewerber, aber es wird trotzdem dauern, bis wir wieder eine präsentabel Armee haben. Dafür haben wir endlich einsatzfähige Mechs.“

„Und das andere Projekt?“ „Wir haben ein Grundgerüst aufgebaut, das Problem ist immer noch, dass wir nicht wissen, mit was wir sie füllen sollen, dass wir Himmelsschiffe zum schweben bekommen.“

„Verstehe.“ nickte Emilia. „Die Übertragung wird ebenfalls auf dem Militärgebiet gezeigt?“ „Überall, ganz wie Kanzlerin Sina aufgetragen hat.“

„Sag… warum soll ich mir den Blödsinn antun?“ fragte ein schlechtgelaunter Vampirkönig seinen Diener. „Es tut mir leid Lord Taos, ich weiß es auch nicht.“ schüttelt Spike den Kopf. „James meinte, es… könnte sich eine Gelegenheit ergeben.“

„Hmm… ich hoffe für ihn, dass meine Zeit nicht verschwendet wird. Reicht schon, dass ich ein wichtigen Arbeiter an „sie“ verloren haben. Der andere ist nutzlos geworden.“ knurrte Taos wütend.

„Soll ich sie töten?“ fragte Spike nur, doch Taos schüttelt den Kopf. „Nein, sie soll noch leiden. Ich schick sie nicht, nur dass sie dann wieder lebend zurückkommt. Tzz… ich hatte gehofft, dass „sie“ Zetta tötet, aber selbst den Gefallen tut sie mir nicht.“

Beide Vampire saßen in einem düster gehalten fürstlichen Zimmer und versuchten sich irgendwie die Zeit zu vertreiben. „Ich hoffe wirklich, dass James meine Zeit nicht verschwendet. Es gibt noch einige Viecher… zu foltern.“ knurrte der Vampirkönig wütend.

„Es freut mich unheimlich, dass wir alle gemeinsam auf etwas… nun… warten?“ lächelt Maria ihren Mann Roman an. Die beiden uralten Vampire saßen auf fürstliche Stühle, während alle ihre Töchtern schweigsam stehen durften.

„Nun, Viktoria meinte, dass es sehr wichtig wäre. Das sie und Renee etwas tun würden, was uns gefallen würde.“ wirkte Roman etwas… „verwirrt“. „Ich hoffe wirklich, dass Sina weiß, was sie tut.“

„Ach komm schon. Du bist doch genau so neugierig wie ich zu wissen, wie sich unsere Töchter gemacht haben. Wenn ich überlege, dass du nicht gerade… nett zu Renee gewesen warst?“ merkte Maria an.

„Möchtest… dass wir vor allen Töchtern die Diskussion führen?“ schaute Roman ihr in die Augen, die nur lächelt. „Du kennst meine Meinung dazu.“

„Natürlich kenne ich sie und ich finde, dass du nun ein kleines bisschen… lockerer werden könntest. Du willst doch nur, dass Renee und Viktoria dich irgendwie übertreffen können.“ meinte Maria, während alle ihre Töchter schweigsam waren.

„Glaube, du darfst bei deinem Training ein paar Beschwerungen tragen. Denke, der Zeitpunkt ist gekommen, dass du nun an deine Stärke arbeitest.“ „meinte“ Roman „nur“. „Hey!“ schlug Maria ihm auf die Schulter. „Wo ist eigentlich dein Arbeitssklave?“

„Du meinst Riskel?“ wirkte Roman noch verwunderter. „Er wollte die Übertragung für sich alleine anschauen.“ „Verstehe…“

„Weißt du… was mich nervt mein Sohn?“ tippte Vampirkönigin Layla ungeduldig auf die Lehne ihres Stuhls mit einem Finger. „Ist… das eine Frage, die mit eine Strafe endet?“ kam die Gegenfrage von Acheron. Layla rollt nur entnervt ihre Augen. „Nein, keine Strafen.“

„Puh, es sind viele Möglichkeiten. Auf der obersten Reihe wäre Vater, der wie immer, noch nicht aufgefunden wäre.“ fing Acheron an. „Bitte… kürze es ab.“ seufzte Layla.

„Oh… erm… Das meine jüngeren Geschwister immer noch nicht da sind… wobei ich dir recht geben muss, sie lassen sich wirklich arg viel Zeit bei ihrer Rückkehr. Dann wäre es, dass meine Cousine Violet drüben in ihre… Hausfrauenuniform nicht wirklich gut hermacht als Clanführerin.

Sandor ist wenigsten etwas nützlich, muss aber noch antrainiert werden, besser kämpfen zu können. ER könnte auch der Grund sein, dass du genervt bist, weil er ebenfalls hier im Thronsaal ist.

Natürlich könnte es auch sein, dass du warten muss, bis die Übertragung sich aktiviert, weil Lisa uns darum gebeten hat. ODER aber auch, dass Lysa sich nicht meldet und ihre Hausdienerinnen… sehr merkwürdige Botschaften von sich geben.“

„Irgendwie… nervst du mich gerade am meisten.“ drehte Layla sich zu ihrem Sohn. „Aber Mutter!“ wehrte sich Acheron direkt.

„Eh…“ starrte Kunz seine Gruppe an. „Lese ich das Plakat richtig, dass in jede Abenteuergilde eine einmalige Übertragung stattfindet?“ Kunz, Mariel, Onesta und Erilag waren von ihrem Abenteuer zurückgekehrt und standen an einem Informationsstand.

Ein großes Plakat eigenartigen gekleideten Fledermäuse versprach ein einmaliges Event auszustrahlen. Diese kann in jeder Abenteuergilde nachverfolgt werden und die Plätze sollten früh eingenommen werden.

„Klingt, als hätte Sina was damit zu tun.“ meinte Mariel auf einmal. „Immerhin ist sie die erste Person, die mir einfällt, die was mit Fledermäuse zu tun hat.“ „Glaubst du, es hat was mit den Vampiren in Fanfoss zu tun?“ brummte Erilag.

„Wer weiß. Vielleicht sollten wir sie anschauen, schaden tut es nicht.“ lächelt Onesta und Kunz nickte. „Dann hoffe wir mal, dass in der Gilde noch Platz ist.“

„Keya?“ fragte der Stellvertreter die Gildenmeisterin in der Hauptstadt von Efrana. „Ja?“ blickt die Elfe vom ihrem Schreibtisch auf. „Wir… haben kein Platz mehr in der Gilde.“

„Eh… wie meinst du das?“ war Keya sehr verwundert. „Aufgrund, dass wir in letzter Zeit so einige… Übertragungen gezeigt haben… die Rede des Königs, das Turnier der stärksten Abenteurer sowie das tausendjährige Turnier in Batzien…

Sie glauben, dass es immer auf ihre Kosten kommt. Also die Abenteurer sowie weitere Gäste. Was sollen wir nun tun?“

„Haben wir… noch irgendwelche weitere Übertragungssteine? Im Keller oder so? Die Qualität ist nicht die beste, aber wir können sie draußen aufstellen.“ schlug Keya vor. „Hmm… hoffentlich funktionieren die auch…“ grübelte ihr Stellvertreter.

„Da sehe ich Lady Sina einige Zeit nicht, da drückt sie mir einfach diese Plakate in der Hand, die wir in der Stadt und in unserem Haus aufhängen sollen…“ seufzte Keya. „Wenigsten sind wir nicht die einzige Häuser, wenn ich sie richtig verstanden habe.“

„Hmm hmmm….“ wackelt Ronda mit ihren Hasenohren. „Ob das eine gute Idee ist?“ schaute die Hasenfrau Chuz an. „Nun… die Arena ist kaputt, aber die Übertragungssteine sollten noch alle funktionieren.“ zuckte der Affenmann mit den Schulter.

„Das war nicht die Antwort auf meine Frage. Lady Sina meinte, wir Tiermenschen sollten es unbedingt anschauen. Warum wir das sollen, dass hat sie nicht gesagt.“ grübelte die Hasenfrau. „Aber wenn ich das Plakat so betrachte… gekleidete Fledermäuse?“

Die Welt wundert sich, was Sina mit ihrer Aktion bezwecken will. Aufgrund, dass Sina überall Werbung gemacht hat, hat sie leider auch die Aufmerksamkeit ihrer Feinde erlangt.

Ein junger Mann mit einem sehr teuren Anzug betrat das Zimmer seines Vaters. „Vater… du hast es schon mitbekommen oder?“

„Ja, Saifa wurde komplett aufgekauft.“ knurrte der Patriarch. Strenges Gesicht, eiskalte Augen, seine grauen Haare hinten streng gekämmt. „Das Miststück hat tatsächlich vor unseren Augen einfach unser geheimes Projekt sabotiert.“

„Soll ich meine Kontakte aktivieren?“ stellte sich der Sohn stramm vor dem teuren Schreibtisch. Der Patriarch lehnte sich auf seinem Sessel zurück, man sah ebenfalls einen sehr teuren Anzug.

„Noch nicht, ich will wissen… warum diese Frau so viel Wirbel macht, dass fast Alliancia unbedingt die Übertragung heute schauen soll. Danach werden wir uns in Bewegung setzen. Erst Fanfoss, nun Saifa. Zeit… das sie die wahre Macht der Unterwelt zu spüren bekommt!“

Dann ging die Übertragung an…

Kapitel 613

Ich bin wiedergeboren und geheime Vorbereitungen?

Ein neuer Tag bricht an, Sina ist extremst glücklich, dass sie Sherry in ihren Händen hält. „Sina…?“ „Hmm?“ „Du erdrückst mich…“ murmelt die süße kleine Blutelfe.

Sofort lockert Sina ihren Griff mit einem unsicheren Grinsen. „Sorry… hab dich wohl ein bisschen vermisst.“ „Das… konnte ich so überhaupt nicht feststellen…“ seufzte Sherry mit einem roten Kopf. „War scheinbar doch einiges… Abends los gewesen.“

Die Fragestunde lief auf Hochtouren, Sina sowie Bariel gaben ihr Bestes, alle Fragen zu beantworten, die kamen. Naja… bei Bariel waren es eher Fragen, wer sie ist, wie alt sie ist und weiteres.

Die Dämonen enthielten sich eigenartigerweise bei der Befragung, sondern warfen sich immer wieder Blicke zu. „Wenn Arzexos hier gewesen wäre, der dürfte nun der Dämonenkönigin bis ans Lebensende folgen.“ meinte Igriz. „Nicht nur er…“ murmelt Ethice.

Eleanor sowie James hatten keine Fragen, wüssten sie auch nichts was genau sie fragen sollten. Mit Götterbestien hatten sie nie was zu tun gehabt. Dies traf bei den Ungesehenen ebenfalls zu. „Meinst du, wir müssen im Kampf dabei sein?“ fragte Neria dies zu Hiro. „Ich… habe ehrlich gesagt meine Zweifel.“

Die Fragestunde löste sich irgendwann auf, dann kam die versprochene Drohung von Sina. „Zada. In genau einer Woche werden wir ein Event starten. Die anwesenden Herrschaften hier bekommen ein Spezialtraining, damit sie einer gewissen… „Etikette“ bei dem Event nachgehen.

Dein Kleidergeschäft ist zwar offen, aber mit einer sehr… ernüchternden Bilanz. Du sagtest selber, dass die Leute, Kunden sehr… schüchtern sind, Neues zu wagen. Also gehen wir dem Motto nach, wenn sie nicht zu uns kommen, kommen wir zu ihnen.

Dabei wird das komplette Event vor deinem Geschäft stattfinden und Weltweit ausgestrahlt. Dazu nutze ich meine Kontakte bei dem König sowie der Kaiserin. Zugleich verteile ich überall Plakate in Alliancia… Vurdinia und Batzien, die unsere Aktion ankündigen.

Überall, wo Übertragungssteine existieren, wird unsere Aktion ausgestrahlt. Sherry hat für jeden die passenden Kleider hergestellt, die du auch im Geschäft anbietest. Doch scheinbar hat ihre Ideenfabrik zugeschlagen und weitere hergestellt.

ICH werde mich im Hintergrund halten und für die Musik sorgen. Vielleicht macht Eli mit, vielleicht auch nicht. Die genauen Details erkläre ich dir später noch mal.

DEIN Part ist es… das Mikrofon in die Hand zu nehmen und deine Freude auszustrahlen. Du wirst nur plappern und die Kleider kommentieren. Immer kernige Sprüche sagen und betonen, dass wir erm… „Monster“ sind. Denke, du wirst schon einige Ideen haben.“

„Ob Zada immer noch sprachlos ist?“ grübelt Sherry laut. „Jetzt bestimmt nicht mehr, sondern sie überlegt fieberhaft nach Sprüchen.“ kichert Sina und zog Sherry zu sich. Dabei spürte sie auch die ganze Zeit eine Freude in sich. „Habe… dich… wirklich… doll… vermisst.“ „Aww…“

„Kyllia?“ drückte Lisa sich an ihre Lieblingsfreundin. „Ja meine süße kleine Fledermaus?“ „Ich… vermisse… ein bisschen…“ dabei wurde die Vampirin rot im Gesicht und Kyllia konnte sich denken, was es ist. „War… das melken wirklich so berauschend? Meine… wir… hatte auch den anderen Spaß gehabt.“

„Einmaliger Spaß und… ja doch… Wenn du fast jedes Mal das Gefühl bekommst… einen Orgasmus zu bekommen… macht das einen sehr süchtig und… das auf erm… „einfache“ Art und Weise.“ drückte Lisa sich in den Arm ihrer Freundin.

„Sag… du hast es deiner Schwester gegeben oder? Mehr… so gegen ihren Willen. Lag es daran, dass sie dich ausgelacht hat?“

„Aber natürlich?“ blickte Lisa hoch. „Nur weil ich bei Mama in Ungnade gefallen bin, sollte eine gewisse Disziplin unter Geschwistern sein. Sag… mein Schatz…“ kreiselt Lisa mit einem Zeigefinger auf dem Bauch von Kyllia. „Ja?“

„Wenn… ich dich ganz lieb bitten würde… ihn auch mal zu tragen, einfach… damit ich jemanden habe, der verstehen KANN was es für mich für ein Gefühl war… würdest du ihn tragen?“ Verdutzt schaute Kyllia in die Augen von Lisa, die regelrecht am Flehen waren.

„Uff… Lass… uns darüber sprechen, wenn du ihn wieder von Lysa hast.“ seufzte Kyllia, während Lisa ein wunderschönes Lächeln auf ihr Gesicht zaubert. Die Dämonin bekam nun auch wieder eine unendliche Freude in ihrem Körper, ihre Schwester ist scheinbar wach und… noch etwas „hungrig“. „Nun lass uns wieder knuddeln!“

Die Zeit verging wie üblich, als Sina im Garten die versammelte Mannschaft vor sich stehen hatte. „Wunderbar, dass ihr alle da seid. Bei dem Event werdet ihr nichts anderes machen, als in einer bestimmten Gangart zu gehen, mit den Klamotten zu posieren und wieder zurück hinter die Bühne zu gehen.

Lara und Sherry kümmern sich darum, dass das Make-up sitzt sowie auch die Kleider. Tio, Mio, Kyllia und ich werden für die Musik sorgen. Dazu benutze ich auch meine Illusionen, um dem Ganzen einen gewissen… „Pep“ zu geben.

Ivy und Jevera stehen ganz seitlich an der Bühne, um zu verhindern, dass jemand Unbefugtes nachschaut. Immerhin sind die Frauen IM Geschäft, die sich umziehen und die Herren draußen. Ich will nachher noch mit Edwin sprechen, ob wir einen Vampir haben, der Sherrys Kamera benutzen kann, damit wir sehr viele Erinnerungsfotos haben.

Dazu auch noch ein paar weitere, die mit den Übertragungssteinen hin und her gehen, damit man die Kleider aus unterschiedlichen Positionen betrachtet. Das war´s erst mal so im groben, ich werde hier drei Reihen mit euch aufstellen, damit ihr frühzeitig die wichtigsten Schritte könnt. Ok, Ethice hat mit ihrem Körper nicht die Möglichkeit, aber das ist egal.“ grinste Sina am Ende.

Ihre Mannschaft, die das Event als Modells führen sind: Nisha, Abby, Gair, Igriz, Ethice, Sarless, Dalmaz, Rubina, Rokea, Nitir, Zuzan, Nijus, die namenlosen Leibwächter von Aelfric, Lisa, Renee, Viktoria.

„Hm…“ fiel Sina der Blick auf Ruri, die mit Aelfric schweigsam an der Seite „eigentlich“ zuschauen wollten. Auch der Blick zu Suki blieb kurz hängen. „Denke… wir werden die Liste noch ein bisschen erweitern.“ bekam Sina ein unheimliches Lächeln.

Zada war im Geschäft und starrte die Leere an, als Lara sie von der Seite an stupst. „Immer noch sprachlos? Hätte ja gedacht, dass deine Gefühl mit dir durch gehen.“

„Was… heißt sprachlos? Ja und nein.“ wiegelt Zada den Kopf. „Seit wir uns kennen… erlebe ich nur noch gute Sachen. Meine… größte Frage für mich ist… warum Sina mir… so hilft?“

„Weil du ein Teil unseres Clans geworden bist oder Familie? Vielleicht will sie ja auch, dass diese gute Kommunikation zwischen Vampiren und den Viechern in Fanfoss auch auf die anderen Städte übertragen wird? Sina denkt manchmal derart kompliziert, dass selbst ich nicht dahinter komme.“ streichelt Lara einen Arm ihrer Freundin.

„Sei… ehrlich. Habe ich all… das hier wirklich verdient? Dabei habe ich sogar… ihr Vertrauen missbraucht und die Strafe lässt irgendwie… auf sich warten.“ schaute Zada unsicher in die Augen ihrer Freundin.

Lara ließ sich Zeit mit der Antwort. „Ja, ich denke du hast es wirklich verdient. Die Strafe wird kommen, da kann ich dich beruhigen, so was vergisst Sina nicht. Liegt es daran, dass du mit der Idee einfach so überrumpelt wurdest?“

„Ja schon, zu mal ich noch nie gehört habe, das man für Kleider solch eine Aktion macht.“ nickte Zada und schaute sich wieder in ihrem Geschäft um. „Nun Schatz, in meiner alten Welt ist diese Aktionen Gang und gäbe, Kleider, Klamotten und weiteres mit Modells zu präsentieren.

Sina wird deine Modells ausgiebig trainieren, alles richtig zu machen, wobei das irgendwie verdreht ist. Normal macht man es mit Menschen. Sie macht es direkt mit Vampiren, Dämonen und Tiermenschen. Ist also… sehr exotisch vor allem… in meiner Welt würde man eine Person wie Dalmaz nicht einsetzen.“ kichert Lara.

„Hmm… wenn das in deiner alten Welt so normal war… was haben denn die Sprecher gesagt so… allgemein?“ wurde Zada neugierig. „Keine Ahnung, meine… Zeit habe ich nicht damit verbracht, mir diese Shows anzuschauen.“ zuckte Lara mit der Schulter.

„Nicht… eine? Was soll ich denn sagen?!“ „Zada… du machst dir viel zu viele Gedanken. Sei einfach du, wie du immer bist. Beschreibe den Anzug, betone halt… wenn es erm… bei einen Vampir gut aussieht, dass es bei einem Menschen ebenfalls gut aussieht, so was in der Richtung halt.

Du musst dich halt verkaufen mehr oder weniger, dass es all die Klamotten nur in diesem Geschäft gibt, verstehst du? Das… du Änderungen anbietest oder auf Bestellung sie auch schneidern kannst. Denke, dass dürfte einfacher sein, als die Verträge, die du mit den Stoffhändlern abgeschlossen hast.“

„Uh…“ verfiel Zada wieder in Gedanken, was bei dieser Vampirin tatsächlich etwas ungewohnt ist. Lara hat nun geduldig gewartet und weil eh keine Kunden da waren, küsste sie ihre Freundin energisch. Damit hat Lara Zada eiskalt erwischt, weil sie nun wirklich sehr unvorbereitet war

So schnell wie der Kuss kam, beendete Lara ihn auch wieder. „So, habe ich nun meine alte Zada wieder?“ schaute sie verschmitzt ihre Freundin an. Scheinbar hat es was gebracht, denn Zada musste frech grinsen. „So so meine persönliche Heldin wird frech? Zeit für eine Strafe!“

Die Zeit verging für alle. Das Training wurde umgesetzt, die Modells lernen das Laufen. Die Musikband übt mehrere Lieder und Zada macht sich mehrere Notizen. Trotz das die Zeit lief, kamen noch besondere Gespräche.

Sina saß bei Brandrulim wieder in seinem Büro. „Ich hoffe… meine wahre Seite hat dich nicht abgeschreckt?“ fragte Sina vorsichtig nach, als sie wieder Tee serviert bekam.

„Nun, einerseits ja, anderseits nein. Du hast mich ja zu diesem Gespräch eingeladen, weil du mir vertraust, was mich wirklich ehrt. Das… du eine dunkle Seite hast, wussten wir alle, aber wenn ich ehrlich bin, so genau wollte ich es nicht wissen.“ grinste Brandrulim schief.

„Das… tut mir leid. Es… ist nicht jeder Mann gewohnt, dass jemand komplett gehäutet wird.“ verbeugte sich Sina entschuldigend vor ihrem Freund.

„Ich finde es eher faszinierender, dass du als Dämonenkönigin eine Art von… keine Ahnung wie man es beschreiben muss. Anführer müssen immer oft kalte Entscheidungen treffen, egal ob es gut oder schlecht ist.

Dies zeigst du auch, aber… Du entschuldigst dich bei deinem eigenen Volk. Das tun die allerwenigsten Anführer und diese Anführer sind meines Erachtens würdige Anführer. Das sie einsehen, dass sie einen Fehler gemacht haben.

Ich bin mir nicht sicher, aber vielleicht solltest du dir selbst überlegen, was du letztendlich für dich erreichen willst. Wir alle haben dir ja zugehört, dass du bei der kleine Gruppe von Leuten nicht wirklich eine Königin sein kannst, aber… die Zukunft ist ungewiss oder?“

„Danke… für deine ehrliche Meinung. Doch was glaubst du, werden die Könige dazu sagen? Da dachte ich mehr an die Zwergenkönige, mit denen ich ja überhaupt keinen Kontakt hatte. Die Elfenfürsten… zwar noch nicht, aber es wird zwangsweise dazu kommen.“ sah man Sina an, dass sie das Thema… ungern vertiefen wollte.

„Hmm… keine Ahnung. Einen Kontakt mit ihnen hatte ich bisher nicht. Wichtig war immer, wie sie in ihren Zwergenreichen reagieren, wenn Zwerge etwas machen. Zum Beispiel ich mit dem Ehrlosen. Wenn sie mir mitteilen, dass ich in ihren Reichen keine Geschäfte mehr tätigen kann, ist das für mich… ein großer Nachteil.“

„Aber das haben sie noch nicht oder?“ fragte Sina direkt besorgt nach. Brandrulim schüttelt den Kopf. „Nein, aber es würde mich auch nicht wundern, wenn einige der… Lieferanten, Kunden oder andere meine Schmiede beobachten, verstehst du?“

„Hmm… wenn man nur wüsste, warum sie sich zurückhalten. Also die Königreiche. Wenn Thomddir mal wieder hier sein sollte, kann ich ihn mal fragen, weil er mit seinem König per du ist.“ grübelte Sina laut und kam als nächstes mit ihrem Anliegen. „Du kannst dir denken, weswegen ich gekommen bin oder?“

„Die Bühne für dein Event. Das ist alles soweit fertig und wird ein Tag vor deinem Event aufgebaut und auf Stabilität getestet. Denke… die größte Hürde ist wirklich der Riese von Dämon.“ nickte Brandrulim. „Meine Werbeplakate habe ich auch soweit fertig, ich bin wirklich gespannt, ob es was bringt.“

„Und wie. Sie sehen alle, dass DU ein Sponsor dieser Aktion bist und dabei geholfen hast. Das ist nur Werbung für dich.“ grinste Sina. „Du kannst dich am Ende selber einmal präsentieren, wenn du möchtest.“

„Ah… lass das mal lieber. Mit soviel Aufmerksamkeit kann ich nicht umgehen. Nun, ich verlasse mich einfach auf deine Erfahrung, denn egal… wie das Event endet, es wird in allen Mündern weitergeleitet.“

„Das ist richtig. Nun… komme ich mit ein paar anderen Anliegen. Deine glänzenden Augen habe ich gesehen und…“ legte Sina mehrere Ringe auf den Tisch. „all die Sahagins und andere Wassermonster habe ich darin gelagert.

Denke, es ist einfacher, wenn wir es auf diese Art und Weise weiter so machen. Nur… diese Riesenkrabbe solltest du lieber außerhalb von Fanfoss abbauen. Wie sieht das Projekt nun aus? Als Naga… könnte ich im Wasser kämpfen, aber… ich bin ehrlich. Ich würde es lieber in dieser Form machen.“

„Grudrec bastelt an dem Käfig, tut sich aber scheinbar ein bisschen schwer mit dem Bindemittel. Wir wollen ja nicht, dass der Schleim entkommen kann und solange bei den Tests, die mein Freund macht, Wassertropfen rauskommen, ist das Ding leider undicht.“

„Wir müssen eh warten bis meine Freundin Mel wieder da ist. Ich kann zwar in der Dunkelheit sehen, aber ich nehme eure Geschichte sehr ernst, dass dieser Schleim Probleme macht. Ohne ihre Sehkraft… ist es ein sehr… aufwendiges Verfahren.“

„Das überlasse ich der Expertin. Ich werde in diesen Ringen hier die Rüstung samt Waffen für deine Arbeit rein tun. In der Zeit können wir mit den Monstern, die du gebracht hast, ja ein paar Experimente anstellen.“

„Super. Doch es eilt nicht, weil ich muss nach unserem Event noch ein… „paar“ Probleme klären, dann geh ich endlich auf Trainingsreise. Soll die Welt halt untergehen. Ich… hätte noch ein weiteres Anliegen. Meine… Nagas bräuchten ein paar Lehrer.“

„Hmm…“ streichelt Brandrulim seinen Bart. „Wie kommst du auf die Idee, dass ich Lehrer hätte? Was… ist denn dein Grundgedanke?“

„Schätze aus den Meeren. Interessiert?“ ködert Sina ihren Freund, der natürlich darauf anschlägt. „Bevor du fragst, die Männer der Nagas dürften… alle Meister des Bergbaus sein. Gezwungene Minenarbeiter um irgendein Material abzubauen.

Wenn du… eine… kleine Station aufbaust, die alle Materialien aus dem Meer untersuchen kann. Vielleicht kommst du an unbekannte Erze oder ähnliches. Wenn sie dir Monster bringen, die eine Delikatesse sind… du verstehst?“

„Du fragst mich wieder als ein Sponsor. Wenn davon etwas sehr… wertvoll ist, könnte ich es ihnen abkaufen und sie hätten finanzielle Möglichkeiten, ihr Dorf aufzubauen. Oder was auch immer für Ideen sie hätten.“

„Vielleicht gibt es ja auch ein Material, Erz oder ähnliches, was für einige deiner Projekte benötigt werden. Wer weiß, zumal die Wasserwelt für sich allein… nochmal eine andere Geschichte ist. Du warst dabei und hast gesehen, dass dort Zivilisation existiert.

Du wirst vermutlich nicht darum herumkommen und mit James ein bisschen zusammenarbeiten. Wir müssen Waffen herstellen, die… keine Ahnung, unsere Schiffe besser beschützen, wenn der Tag kommt, wenn wir gegen Glacia vorgehen.“

„Ja, der Ehrlose dürfte bestimmt das eine oder andere im Kopf haben, was man herstellen kann. Sei ehrlich, kann ich mich darauf verlassen, dass du mir Notfalls hilfst, wenn die Nagas… Probleme machen? Ich verstehe den Sinn dahinter, aber wir dürfen nicht vergessen, dass sie aus einer Sklaverei kommen, die vieles anders kennen.“

„Kannst du. Ethice und Igriz werden zu ihnen geschickt. Soweit ich von den Abenteurern mitbekommen habe, überlegen sie sich, das Gildenhaus in Saifa wieder aufzubauen. Man… „könnte“ ja überlegen, einen Vertrag zu vereinbaren, du verstehst.“

„Ich mag deinen Gedanken. Während ich… ein Geschäft aufbaue hol ich mir direkt auch das Geld der anderen.“ grinste Brandrulim breit. „Vielleicht hätte mein Sohn daran Interesse.“

„War… das dein Sohn, der nicht so interessiert an Schmiedekunst ist?“ musste Sina grübeln. „Das ist richtig, er ist mehr… ein Händler. Vielleicht ist er nun interessiert, mir ein bisschen unter die Arme zu greifen, wenn er ein Geschäft führen darf.“ nickte Brandrulim.

„Also?“ grinste Sina. „Nun du hast mir die Vorteile erklärt. Ich denke, ich weiß, welche Lehrer ich für dieses Projekt schicken werde. Miner jetzt nicht unbedingt, aber wenn sie Monster jagen und sogar… die Unterwasserwelt kartografieren könnten, wäre es ein sehr guter Fortschritt für alle. Ich bin dabei.“ grinste Brandrulim ebenfalls.

„Wunderbar!“ freute sich Sina. „Dann bin ich wirklich gespannt, was mein Volk in der Zukunft bringen wird!“ Am gleichen Tag suchte Sina auch direkt Ronald auf, der sie mit einem sehr offenen Mund anstarrt. „Ich… hatte eben was im Ohr gehabt, aber… können sie ihre Bitte wiederholen?“

„Ich will, dass du alles in Bewegung setzt, dass Saifa komplett mir gehört. Bestmöglich mit legalen Mitteln.“ lächelt Sina. Ronald schloss seinen Mund und rieb mit vier Fingern seine Stirn. „Oder… ist das ein Problem?“

„Ich habe deinen Plan verstanden, dass du für dein Volk… deinen Nagas, einen sicheren Zufluchtsort schaffen willst. Aber… Puh, aufgrund das Saifa „aufgegeben“ wurde, gehört es eigentlich niemand. Gibt es etwas, was ich wissen sollte?“

Sina erzählte ihm, dass ihr Freund Brandrulim dort sein Geschäft aufbauen will und weiteres. Und dass die Abenteuergilde Fanfoss ebenfalls Überlegungen anstellt, die Gilde in Saifa wieder aufzubauen.

„Hmm… gib mir bitte drei Tage. Rein theoretisch wird ein neues Dorf aufgebaut.“ bat Ronald. „Doch… wenn die Abenteurer ihre Gilde wieder herstellt… Es gibt ein paar uralte Regeln im Königreich, denen will ich mich bedienen. Doch dazu bedarf es einer genaueren Überprüfung.“

„Ich verlasse mich ganz auf dich. Du bist der Experte, wenn es um Immobilien geht. Ist es denn möglich Saifa unter meinen Besitz zu bekommen?“ lächelt Sina.

„Meines Wissens nach hat der alte Bürgermeister der Stadt Saifa den Antrag gegeben, dass die Stadt wegen… naja… der Naturkatastrophe nicht aufbaufähig ist. Heißt etwa soviel wie, kein Geld um die Stadt wieder aufzubauen ergo kann man sie aufgeben.

Ich weiß nicht, in welchem Zustand diese Stadt ist, aber wenn… jetzt ein Spender kommt, der die Kosten übernimmt, ist es so, als würde der „Spender“ die Stadt komplett aufbauen… Du kannst dir dann den Rest vorstellen?“

„Weil der Spender ein großzügiges Herz hat, bekommt er die Stadt?“ meinte Sina es in einem sarkastischen Ton. „Genau, immerhin hat er die Kosten ja übernommen.“ nickte Ronald. „Naja… wenn ich nicht falsch liege, liegt ein Teil der Stadt unter Wasser….“ grübelte Sina.

„Was vermutlich das Zuhause der Nagas sein wird oder? Oder wollen sie lieber außerhalb des Wassers leben?“ hakte Ronald nach.

„Im Wasser, sie würden auf Dauer außerhalb des Wassers nur erfrieren.“ bekam Sina ein ungewohntes Zittern über ihren Körper.

„Nun… ich hoffe für deine Dämonen, dass sie es selbständig reparieren können. Uns „Landbewohnern“ fehlt halt die Fähigkeit, unter Wasser zu atmen.“ grinste Ronald. „Vielleicht lässt sich was machen, dass du nur die Kosten auf dem Land übernimmst.“

„Habe ich überhaupt das Geld mal so gefragt? Laut deinem Berichten hier… mache ich nur Gewinn oder?“ tippte Sina auf die Blätter auf dem Tisch.

„Nun… du wirst einen Verlust machen, aber wenn du dadurch die Miete wieder rein bekommst, sollte es gehen. Zusätzlich, wenn es Bewohner anzieht, sollte es kein Problem geben. Problem ist nur, du bist die Besitzerin der Stadt, Dorf, sucht dir was aus.

Stell dich darauf ein, dass du Leute einstellen „darfst“, die vor Ort um sich alles kümmern. Normal macht es ja der Bürgermeister und hat halt auch seine Stadtwachen. Die fallen ja alle weg, weil es ja Privatbesitz ist.“

Sina seufzte nur schwer. „Kümmere dich darum, dass es irgendwie uns gehört. Hast du es geschafft, sag mir bitte Bescheid. Dann können wir über dieses Problem reden.“

„Ganz wie sie wünschen. Zufälligerweise habe ich bis dahin… bestimmt mehrere Angebote vorbereitet, die für dich interessant sind, wenn du Leute einstellen willst.“ grinste Ronald, Sina fragte sich nur, ob sie den richtigen Schritt gemacht hat.

Dann kam das wichtigste Gespräch. Sina hat sich an den Rat von Prashi gehalten und sich ein paar Tage Zeit gelassen, als sie an die Tür des Gildenmeisters Ma Shi klopfte. Sie hielt einen Kuchen in der Hand als Friedensangebot, als sie ein leises Herein hörte.

„Grüße dich.“ meldete Sina sich. „Hoffe, ich darf dich stören?“ „Lady Sina?“ blickte Ma Shi erstaunt hoch. „Ja ich. Ich bräuchte jemanden, der mit mir… diesen Kuchen verspeisen könnte. Alleine werde ich es wohl nicht schaffen.“ lächelt Sina unsicher.

„Nun… eine Pause könnte mir nicht Schaden.“ murmelt der alte Gildenmeister. Paar Minuten später saßen beide auf dem Sessel mit jeweils einem Kuchenstück. „Ich hoffe… wir können wieder miteinander reden?“ fragte Sina.

„Ich… will dir keinen Vorwurf machen. Immerhin war ich es gewesen, der dich gebeten hat. Im nachhinein könnte man immer noch sagen, warum ich nicht Kyllia, Lara oder allgemein die Vampire geschickt habe.“ seufzte Ma Shi.

„Ich… kann verstehen, warum du… keine Ahnung? Sauer warst? Enttäuscht, keine Ahnung. Niemand sieht es gerne, wenn Verwandten… unglückliches geschieht. Doch ich werde mich auch nicht entschuldigen.“ hielt Sina an ihrem Standpunkt fest.

„Am… einfachsten wäre es gewesen, wenn du sie einfach hierher gebracht hättest. Dann hätte ich mich schon darum gekümmert. Doch das Ling diesen Schritt gegangen ist, liegt Nahe, dass sie wirklich verzweifelt war. Vielleicht ist es auch ein Fehler von mir gewesen, sie auf die Insel zu bringen.“ schüttelt Ma Shi den Kopf und nahm ein weiteres Stück von dem Kuchen.

„Magst… du mir deine Geschichte erzählen? Scheinbar hängt sie trotz… der schlechten Beziehung dir am Herzen.“ fragte Sina. Ma Shi betrachtet seinen Kuchen und schien zu überlegen.

„Vor… mehreren Jahrzehnten, lebte mein Sohn sowie seine Frau. Beide waren Abenteurer und waren ein Herz und eine Seele gewesen. Aus dieser Liebe ist Ling geboren. Das war die Zeit gewesen, wo ich hier frisch zum Gildenmeister geworden bin.

Mehrere… Jahre später gab es gewisse… Vorfälle unter den Abenteurern. Aufgrund, dass ich das Gefühl hatte, einen Skandal auffliegen zu lassen, bat ich meinen Sohn samt meiner Schwiegertochter diese Vorfälle zu untersuchen.

Bei den Vorfällen ging es unter anderem darum, dass Banditen immer wieder den Fängen der Abenteurer entgangen sind. Die Vermutung wurde in den Raum geworfen, dass sie einen Spitzel bei uns eingeschleust hatten.

Mit den gesammelten Informationen, die wir über diese Bande hatten, wurden sie immer vorgewarnt und haben sich einen neuen Ort ausgesucht… Mein Sohn… hatte einen Rezeptionisten in Verdacht gehabt und bat einen vertrauenswürdigen Partner, dass er den Auftrag annimmt, während sie selber in der Nähe der Banditen waren…

Ling… war leider auch dabei gewesen. Die Falle ging auf, aber irgendetwas… ist fürchterlich schief gegangen bei dem Plan. Ein Rudel Goblins mischten sich ein, die die Banditen angegriffen haben, genau… zu dem Zeitpunkt, wo meine Familie eingreifen wollte.

Als der Kontakt zu meinem Sohn abgebrochen ist, habe ich sofort mit meinem Schwert samt paar Abenteurern den Ort aufgesucht und… Was genau passiert ist, konnte nie herausgefunden werden. Die… einzige Zeugin war niemand anderes als Ling gewesen.

Sie war laut am kreischen, komplett blutüberströmt, während ihre Eltern… neben ihr den Tod gefunden haben. Laut den Wunden… haben sie gleichermaßen gegen die Banditen sowie Goblins gekämpft.

Mein Herz war zerbrochen. Mein Sohn und Schwiegertochter gestorben, Ling… komplett verstört. Sie… war früher ein fröhliches Mädchen gewesen, aber nach dieser… Tragödie habe ich sie nicht mehr lachen gehört.

Du kannst… dir selber vorstellen, dass… es eine sehr schwere Erziehung war. Ling betrachtete fast alles feindlich und als sie älter wurde, fand sie heraus, dass ich ihre Eltern um diesen Einsatz gebeten hatte.

Ich lasse mir vieles Gefallen und musste mir schon vieles anhören, aber die Anschuldigung von Ling, dass ich bewusst… ihre Eltern in den Tod geschickt hätte, hat mich am meisten verletzt. Das führte leider zu einem Streit, wo Ling dann ausgezogen ist.

Nichtsdestotrotz… habe ich sie weiterhin im Auge behalten. Aufgrund, dass sie… mit ihrer Einstellung nirgends eine richtige Stelle oder Ausbildung gefunden hat, blieb ihr leider nicht erspart, selber Abenteurerin zu werden.

Ich… will jetzt nicht ins Detail gehen, Ling ist eine talentierte Kämpferin und hat Charme, die Leute um sich zu motivieren. Ein Dorf wurde von einer Orkmeute angegriffen und sie hat es mit den Dorfbewohnern verteidigen können.

Darauf… hat der dort lebende Adelige… ein Fest aufgerufen, was… ein sehr dummer Zeitpunkt war. Einige Familien hatten Verluste zu beklagen und ein Fest zu veranstalten? Das war unter der Gürtellinie.

Zumal, wenn der Adelige seine Söldner zur Verteidigung geschickt hätte, man hätte dann definitiv mit weniger Verlusten die Orks zurückgeschlagen. Mit… diesem Wissen hat die gefeierte Heldin den Adeligen konfrontiert.

Du weißt selber, wie der Adel ist… Arrogant, hochmütig und sich keiner Fehler bewusst. Nun kannst du dir denken, wie es dann mit Ling enden musste. Sie schlug dem Adeligen vor allen Gästen mitten ins Gesicht und weil es… nicht ausreichte, nahm Ling eine Schüssel mit irgendeiner Flüssigkeit und kippte sie über den Adeligen aus.

Bei den… Bewohnern kam die Geste gut an, aber… leider war das ein Adeliger, der Kontakte hatte und die nutze er aus. Bevor Ling also… verhaftet werden konnte, ließ ich sie in meiner Position als Gildenmeister zu mir rufen.

Damit du es verstehst, das war kein einfacher Ruf, sondern eine Gruppe von S-Abenteurern holten sie ab. Wenn… ein Protektor wie Bariel bei der Aktion in der Nähe gewesen wäre, wäre ich vermutlich… meinen Posten losgeworden.

Das Glück oder Unglück war auf meiner Seite, Ling wurde zu mir gebracht. Es musste leider… wieder zu einem Streit kommen, Ling wollte nicht einsehen, dass ihre Aktion… für Probleme gesorgt hatte.

Mit meinen Kontakten wusste ich, dass ein Posten als Gildenmeister auf den Inseln offen war. In geheimen Absprachen mit den beiden anderen Gildenmeistern dort, habe ich vereinbart, dass Ling dieses Amt übernehmen darf.

Sie selber sah es überhaupt nicht ein, die Rolle anzunehmen, dass kannst du dir bestimmt vorstellen. Also habe ich sie vor die Wahl gestellt: Das Gefängnis für die nächsten Jahren von innen zu betrachten oder auf der Insel der Arbeit nach zu gehen.

Es tat… mir im Herzen weh, dass ich meiner eigenen Enkelin drohen musste. Sie hat wohl schweren Herzens ihren Stolz geschluckt und die Aufgabe übernommen. Ich hatte natürlich alles längst vorbereitet und bevor die Söldner des Adeligen gekommen sind, hatte sie das Festland lange verlassen.

Ich… hatte gehofft, Ling würde im Laufe der Zeit verstehen, dass es nur zu ihrem Besten war. Doch der Kontakt wurde komplett abgebrochen. Ab und zu mal bekam ich zu hören, dass Ling mit der Autorität in der Stadt Probleme hatte, aber es hielt sich wohl in Grenzen. Dennoch ist sie in ihrer Rolle aufgeblüht und wusste, was sie zu tun hatte.“

„Bis… die Meere unruhig wurden. Es tut mir leid zu hören, dass deine Familie solch ein Unglück erleiden musste.“ stellte Sina den Teller auf den Tisch. „Wenn du möchtest, kann ich die Insel aufsuchen, wenn mein Projekt in Fanfoss vorbei ist.“

„Ist schon gut, ich habe mit dem Gildenmeister auf der letzten Insel schon gesprochen. Wenn es weiterhin so ruhig bleibt, hat er versprochen, ein paar Leute auf Erkundungstour zu schicken. „Zufälligerweise“ wollten sie nachschauen, ob man nicht aus der Stadt noch was sammeln könnte.“ lächelt Ma Shi traurig.

„Verstehe. Bis dahin sollten die Nagas von der Insel weg sein, damit… es keine Probleme gibt. Wundere mich, ob sie Ling gefunden haben? Ich habe ihnen extra nichts gesagt, damit sie sich auf ihre eigenen Sorgen konzentrieren können.

Wie… sieht denn so die Entwicklung bei den Abenteuern aus? Damit meine ich mehr, die Idee von Ascal und Saifa?“ wechselt Sina das Thema, was Ma Shi dankbar annahm.

„Nun, man sieht Ascal an, dass er den Versuch wagen würde. Das Gildenhaus würde mit hoher Wahrscheinlichkeit die Größe haben wie auf den Inseln. Ein Gildenmeister und zwei bis drei Rezeptionisten.

Mehr… so ein Außenposten für Abenteurer. Sie können Aufträge verteilen und eine bestimmte Summe auszahlen. Ansonsten wenn es nicht möglich ist, bestätigt das Gildenhaus die Erledigung des Auftrages und man kann die Belohnung in einer anderen Stadt abholen.“

„Dann… höre meine nächsten Schritte an…“ Sina erklärte dem alten Mann, dass sie vorhat, die Stadt in ihrem Besitz zu bringen und zu renovieren. Dabei bekommt sie Unterstützung eines erfahrenen… „Händlers“.

Ma Shi streichelt seinen Bart und hörte sich die Pläne in Ruhe an, die Sina für ihr Volk vorhat. „Hmm… hört sich etwas ironisch an. Die Dämonen haben früher versucht, mit Gewalt und Kriegen dieses Land zu bekommen.

Nun kommst du und holst es dir mit Gold und den Regeln, die das Reich sich selber auferlegt hat, du würdest mir bestimmt zustimmen, dass deine „Eroberungszüge“… viel gefährlicher sind.“

„Erm… nein?! Entschuldigung, dass ich mein Volk nicht in Deymonlia intrigieren kann. Da ist leider etwas, was im Weg ist und nicht zerstört werden kann. Es schwächelt ja, aber bis es wirklich zerstört ist, vergehen vermutlich noch Jahre.

Also bleiben mir nur die Alternativen und das ist halt Alliancia. Vurdinia, wo die anderen Dämonen hausen da kenne ich leider nicht den Standort und der Bote… lässt sich scheinbar viel Zeit. Keine Ahnung warum, aber das ist nun mal der Fakt.“ blies Sina schmollend ihre Wangen unbewusst auf.

„Da sind wir Dämonen wohl selber schuld, dass wir den Ruf aufgebaut haben, immer erobern zu wollen. Das war definitiv nicht mein Ziel, sondern einen Ort am Meer zu erschaffen, wo ich die Kontrolle habe und mir NIEMAND was einreden kann.

Hat schon gereicht, dass ich das Theater hier in Fanfoss hatte, dass muss in Saifa nicht wiederholt werden. Ich will einfach nur einen Ort für die Nagas erschaffen, wo sie das Gefühl bekommen endlich ein Heim nennen zu können!“

„Das ist schön zu wissen, dass du dich um deine Leute weiterhin kümmerst.“ lächelt Ma Shi. „Dann kann ich Ascal mitteilen, dass er in Saifa sein Gildenhaus wieder aufbauen kann. Wenn… ihr uns natürlich lasst Lady Sina.“

„Hrm… dass musste ja jetzt kommen. Ja natürlich, aber ich habe es noch nicht in Besitz, nichtsdestotrotz könnt ihr trotzdem eure Pläne machen und mit meinem Geschäftspartner in Kontakt treten. Es ist für uns alle eine Win-Win-Situation.

Meine Naga´s bekommen die volle Unterstützung von meinem Partner sowie von euch und alles umgekehrt und so weiter. Ich habe nur im Groben gesehen, dass das Wasser näher zur Stadt Saifa irgendwie gewandert ist und der Kadaver von Titanus noch da liegt. Doch die Zwerge waren noch nicht vor Ort oder wer auch immer ihn abbaut.

DIESES Problem überlasse ich ebenfalls meinem Partner, der wird vermutlich eher wissen, was da los ist. Nun gut, dann freut es mich, dass wir.. wieder miteinander reden können. Mir ist deine Freundschaft mit mir sehr wichtig gewesen.“

„Mir auch, dennoch musste ich… das Geschehene verarbeiten, was Ling wieder angestellt hatte. Das Strafmaß brauchen wir nicht zu bereden, es ist nun gekommen wie es ist. Danke für den Kuchen, er war lecker.“

„Das freut mich zu hören.“

Kapitel 612

Ich bin wiedergeboren und meine nächsten Pläne?

Ohne zu ahnen, was Lisa anstellt, ging Sina in den Keller. Der Trainingsraum wurde nicht genutzt, aber das war der Dämonin egal, weil sie jemand sehr spezielles sehen wollte… Langsam aber sicher stand sie vor der Tür und öffnete sie leise, wo sie ihr Ziel sitzen sah.

Sherry, die sehr konzentriert etwas nähte. Wieder ging Sina langsam auf ihre Freundin zu und legte überraschend beide Hände vor Sherrys Augen. „Nah… wer könnte ich wohl sein?“

„Sina!“ hörte man regelrecht die Freude von Sherry. Sie legte sofort den Stoff vor sich auf den Tisch und drehte sich dann zu Sina, um ihr einen langen Kuss zu geben. „Bin ich froh, dass es du wieder da bist.“

„Ich auch und ich habe dich wieder doll vermisst.“ drückte Sina ihre Lieblingselfe an sich. „Ich… habe so viel zu sagen, aber ich wollte dich unbedingt erst wieder sehen.“

„Aww… das kann ich mir vorstellen, Prashi hat mir einen Zwischenbericht gegeben, dass Probleme auf der Insel geherrscht haben.“ legte Sherry ihre Hände um den Nacken von Sina.

„Das ist… nun etwas untertrieben. Ich werde heute Abend alles in Ruhe erklären und was auf uns noch zukommen wird. Wie ich sehe… hast du dir wenigstens den Ring abgezogen. Wie war es so als Centaure?“ grinste Sina.

„Erm… peinlich. Suki und Neia… mussten meine untere Hälfe waschen, weil ich nicht da dran gekommen bin. Ansonsten… war es immer ein sehr gutes Gefühl gewesen, gestriemt zu werden.“ bekam Sherry rote Wangen.

„Nebenbei habe ich Dalmaz auch abgemessen und arbeite an seinem… Anzug. Eigentlich ist es bei ihm die größte Herausforderung. Die anderen Kleider und weiteres habe ich fertig.“ berichtet Sherry.

„Das ist schön zu hören, dann gehen wir dieses Projekt als nächstes an, solange noch jeder in der Stadt ist. Hat sich sonst noch was ergeben?“ war Sina zufrieden.

„Ja, deine Gärtnerin ist gekommen. Ich… hoffe, dass es in Ordnung für dich ist, dass Suki und ich sie… erm… eingestellt haben.“ biss Sherry leicht auf ihre Unterlippe. „Wir… haben eine Gärtnerin? Dann sollte ich…“ wollte Sina direkt loslegen, als Sherry sie daran hindert.

„Lass… sie sich noch ein paar Tage an ihr neues Zuhause gewöhnen. Erm… wie erkläre ich sie am besten… Sie heiß Elinnia und stammt aus Snolonien, denke das dürftest du wissen. Was du aber nicht weißt ist… wie empfindest du unsere Temperatur so… allgemein?“

„Normal? Nicht zu kalt, nicht zu warm, dass man mit Kleidern raus gehen kann.“ hielt Sina den Kopf verwundert schräg. „Für sie… ist es, als würde sie in einer Wüste stehen. Bei dem Vorstellungsgespräch war sie fast nur am Schwitzen, dabei war sie schon sehr leicht bekleidet.

Suki hat sie zu ihren Arbeitsort gebracht, der leider wieder mit Unkraut zugewachsen war. Sie wird sich erst mal darum kümmern, dass die Felder so bearbeitet werden, wie sie es kennt und zugleich ihr neues Heim einrichten. Doch denke ich… dass sie einige Zeit braucht um sich an das Klima zu gewöhnen.

In ihrer Heimat herrschen Temperaturen, da würden wir einfrieren, während es für sie wiederum „normal“ ist. Was mir bei ihr auffiel ist, dass sie verdammt gebräunt ist, fast schon zu dunkel. Elinnia hat uns erklärt, dass der Schnee die Sonnenstrahlen reflektiert und somit diese Hautfarbe gebracht hat.

Ich dachte immer, sie würden alle so blass sein wie die Vampire, aber ein Vorurteil meinerseits. UND sie kann kämpfen. Scheinbar sind sie alle auf dem Eiskontinent mehr oder weniger… wie drückte sie sich aus? Barbaren. Groß, muskulös und jeder Clan hat seine Traditionen. Dabei kann es sein, dass ein Clan den anderen überfällt. In ihrer Kindheit musste sie öfters zu den Waffen greifen.

Denke, sie dürfte genau nach deinen Vorstellungen sein.“ grinste Sherry schief. „Nun würde ich sie erst recht kennenlernen wollen, aber ich höre einfach auf deinen Rat. Sie wird vermutlich selber kommen, wenn alles soweit ist?“

„Nun, du hast immerhin den Samen für den Tee von Emanuel oder? Meine auch vernommen zu haben, dass Lara auch gerne irgendetwas gepflanzt haben möchte, aber das wird sie schon mit dir besprechen wollen.“

„Es freut mich… dass ein Problem von selbst gelöst ist. Hat sich in meiner Abwesenheit noch irgendetwas ergeben?“

„Hmm… jetzt nichts relevantes oder so, dass deiner Aufmerksamkeit bedarf. Renee kam mit einer Bitte zu mir, ob ich nicht mit ihr… gemeinsam trainieren könnte. Gut, sie hat verstanden, dass ich mit einem Pferdekörper das… etwas schlecht konnte, wobei ich meine Bauchmuskeln… ein klein bisschen vermisse.

Erinnert mich immer an eine Frau, deren Bauch ich immer streicheln durfte.“ grinste Sherry anrüchig und Sina grinste. „Renee und Viktoria werden bei dem Projekt auch helfen. Nebenbei gesagt, ansonsten denke ich schon, dass ich Renee bei dem Training helfen werde.

Sie… tut mir wirklich sehr leid, dass ihr Vater ihr keinerlei Anerkennung gibt. Ich verstehe seine Sicht schon, aber… man kann es auch einfühlsamer angehen.“ seufzte Sherry am Ende.

„Roman und Einfühlsam, wir beide haben am Ende wegen ihm schon beinahe geweint. Er gehört zu den Personen, die ich als sehr vorsichtig betrachten muss. Nun… es ist wirklich gut, dass wir immer mehr ein guten Draht zu den anderen Clans bekommen.“

„Oh ja, vor allem unsere Tochter… hrmm… Ich weiß, das Ruri nicht mein Kind ist, aber die Fusion muss irgendwie… meine Gedanken leicht verdreht haben, egal. Ruri und Aelfric scheinen ja regelrecht auf Dates zu gehen. Es vergeht kein Tag, ohne das ich von den anderen Frauen zu hören bekam, dass man sie hier und dort gesehen hat.

Rokea selber scheint in ihrer Rolle als Mitarbeiterin im Waisenheim regelrecht aufzublühen. Sie wird von den Kindern wirklich geliebt, dass selbst Kinder von außerhalb des Waisenheims mit den Kindern spielen.

Ansonsten… wenn sie hier ist, verzieht sie ihr Gesicht, dass wir nicht mehr Sherina sind und Mitio abwesend ist. Dürftest dich vielleicht darauf einstellen, dass du dich mit ihr wieder duellieren darfst.“

„Hrmm… oder ein Feind klopft bald bei uns an und sie darf sich mit ihm prügeln.“ rollte Sina die Augen. „Nun… lass uns kuscheln, denn… das Gespräch heute Abend wird stark aufs Gemüt gehen…“ „Ok…“

Es wurde Abend. Alle bekannten Personen von Sina standen im Garten. Die Behemoths, alle Vampirclans, die Ungesehenen, die Dämonen, die Frauen von der Monstervilla. Selbst Louis ist anwesend mit Brandrulim. Ruri, die neben Aelfric stand, starrten Bariel an, die sofort wusste, dass sie ebenfalls ein Chaosdämon war.

„Sag… wo ist Lysa?“ stellte Sina die Frage an Lisa. „Ihr ist was sehr sehr wichtiges dazwischen gekommen. Keine Sorge, ich werde ihr alles erzählen, was passiert ist.“ „Aha…“ seufzte Sina und ging ins Zentrum des Treffens.

„Ich bedanke mich bei allen, weil ihr gekommen seid. Was ich euch jetzt erzählen werde betrifft eigentlich nur die allerwenigsten. Dennoch sind die Informationen so schwerwiegend, dass dieses Wissen unbedingt weitergeleitet werden muss.

Am meisten betrifft es die Personen, die mir im Kampf gegen die Götterbestien helfen. Trotzdem ist es nur fair, dass auch die anderen wissen, was auf uns zukommt.

Doch zuerst… will ich ein neues Familienmitglied vorstellen… Bariel?“ streckte Sina eine Hand nach der neuen Dämonin aus. Jeder warf direkt einen Blick auf die neue Dämonin, die… selten so viel Aufmerksamkeit bekommt. Sie ging langsam auf Sina zu und nahm die angebotene Hand an.

„Diese junge Dame war einst ein Mensch gewesen. Durch gewisse Umstände, die ich euch gleich erkläre, habe ich ihr das Angebot gemacht, zu leben. Sie ist wie Ruri zu einem Chaosdämon geworden und somit ein weiteres Mitglied meiner Familie geworden.

Sie wird zwar nicht am Kampf teilnehmen, uns aber in anderen schwierigen Bereichen aushelfen.“ Schaute Sina allen ernst in die Augen. Einige nickten, die Vampire waren eher die stillen Personen. Nur die Dämonen klatschten, denn es ist ja ein Dämon mehr erschienen.

Und Ruri? Sie löste sich von Aelfric und stellte sich vor Bariel, die erst mal ein Fragezeichen auf dem Kopf bekommt. „Hmpf… ich bin die ältere Schwester, also musst du auf mich hören.“ sagte Ruri auf einmal.

Viele konnten schwören, dass sie einen Blitz gesehen haben, zumindest Bariel machte einen sehr unglaubwürdigen Gesichtsausdruck. „Ruri…“ seufzte Sina hörbar, da übernahm Bariel die Antwort. Sie drückte ihren Zeigefinger gegen den Daumen und hielt sie vor die Stirn von Ruri… dann ließ sie den Angriff los.

Ruri quietschte direkt los und hielt beide Hände auf ihre Stirn. „Natürlich „große“ Schwester, wenn meine Zeit es mir erlaubt.“ triefte der Sarkasmus von Bariel. „Mama!“ suchte Ruri direkt nach Hilfe.

„Ich versohle dir gleich vor allen Leuten hier den Hintern. Einige haben mit meiner Technik schon Bekanntschaft gemacht. Willst du das wirklich oder wirst du nun ein braves Mädchen und gehst zurück?“ machte Sina ihr das tollste Angebot.

Das Ruri sich schnell hinter Aelfric versteckte, war schon mehr als genug Antwort. Nisha sowie Abby rieben sich unbewusst ihren Hintern, denn… die Schläge waren nicht ohne gewesen.

„Entschuldigung für die Störung meiner Tochter…“ seufzte Sina. „Auf jeden Fall, Bariel ist nun ein Chaosdämon wie Ruri, aber durch gewisse Umstände ist meine kleine Schwester Kyllia es ebenfalls. Ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist, aber als Chaosdämon sind wir in der Lage, einige Mächte des Chaos auszunutzen. Die werden wir bitter brauchen gegen unsere Feinde…

Ich werde nun mein Wissen mitteilen und würde euch bitten, bei aufkommenden Fragen diese im Hinterkopf zu behalten.“ Sherry schaute besorgt Neia an, Sina war trotz ihrer Fragen sehr schweigsam gewesen.

Die Dämonenkönigin erklärte ihre Reise mithilfe ihrer Illusionen. Ihre Reise in Nagaform mit Bariel auf der Insel. Wie sie direkt mit einer Riesenmonsterkrabbe zu tun hatten sowie dem Herrn des Wassers Peildia. Brandrulim bekam sofort glänzende Augen, was Sina ihm demnächst bringen wird.

Wie Sina heilen musste und der erste Zwischenfall mit den Echsenmenschen zustande kam. Nun betrachten einige Bariel mit anderen Augen, als sie sich für das Leben entschieden hat. Dann anschließend das Unvermögen der Gildenmeisterin Ling.

Louis wirkte etwas… „sauer“, dass Ling ihr bestes gab, die Hilfe außen vor zu lassen. Zwar war der Schwertheilige sowie auch Neia erstaunt gewesen zu hören, dass Bariel ein Protektor ist, aber… das durch zu ziehen, wäre ihm sehr schwer gefallen. Neia musste Sherry erklären, was ein Protektor genau ist und bekam sehr große Augen.

Anschließend kam die Hilfe der Vampire und wie Bariel Ling entmachtet hat. Man hat die Situation wieder unter Kontrolle bekommen, mit mehr Verlusten. Die Zeit verging, als das große… Abenteuer von Sina kam.

Die Begegnung mit den Tintenfischmenschen oder auch „Heiligen“ genannt und das erste Treffen mit weiteren Dämonen, den Nagas. Ein Schock ging durch die Zuschauer, vor allem Kyllia, Sarless und Dalmaz wirkten betroffen, als sie den Zustand der Nagas sahen.

„Was hast du Dalmaz?“ fragte Rubina. „Mir tut Herz weh, sehen welche… Schande ihnen angetan. Nagas tödliche Kämpfer, manche stärker als ich früher.“

„Auch… wenn du mich hasst Sarless, aber… stimmt das?“ flüstert Gair die Frage an die Sukkubus. „Bedaure, das weiß ich nicht. Igriz sowie Dalmaz gehören zu den ältesten Dämonen, sie dürften das am ehesten wissen. All… die Narben…“ drückte Sarless ihre Hände fest zusammen.

Sina schaute Kyllia an, die einen sehr angefressenen Gesichtsausdruck hatte. Lisa musste sie regelrecht beruhigen. Die Geschichte ging weiter, als Itiikra das Leben unter Wasser erzählte bis Sina zu der Verräterin Srusu und ihrem Foltermeister gebracht wurde.

Einigen… die Sinas dunkle Seite nicht so bekannt war, wurde regelrecht schlecht, als Sina den Foltermeister gehäutet hat. „Wow, muss meine Schwester angepisst gewesen sein und ich wundere mich schon, woher sie die Geduld genommen hat.“ murmelt Kyllia.

„Ernsthaft… du hast sie zu deiner Orihami gemacht?“ sah Cixo etwas grün im Gesicht aus und die Frage Suki stellte. „Aber sicher, denn ich weiß, wenn MIR was passiert, dass ihren Feinden ein sehr schlimmes Ende droht.“ nickte das Katzenmädchen.

„Uff… das geht mir… doch etwas an den Magen.“ murmelt Renee. „Nicht nur dir. Ich weiß, dass unser Vater zu Folterei neigt, aber wir wurden davon immer sofort ausgeschlossen.“ versuchte Viktoria ihren Magen in den Griff zu bekommen.

„Dachte… Sina ist mehr auf mentale Folter spezialisiert?“ flüstert Zada die Frage ihrer Freundin, die aber den Kopf schüttelt. „Es ist ihr Fachgebiet ja, aber… sie weiß sehr genau, wie man jemandem richtig weh tun kann. Diese Seite habe ich mehrmals erleben dürfen.“ hatte Lara einen etwas neutralen Gesichtsausdruck.

„Oh? Ohhh? Sie wirkt aber ziemlich geübt, was sie da getan hat.“ bekam Eleanor ein sehr breites Grinsen auf dem Gesicht. „Halt die Klappe.“ meinte James nur neben ihr. „Und ja, dafür, dass sie zum ersten Mal mit diesen Dingern in Kontakt kam, hat sie wie ein Meister mit einem Schnitt die Haut abgetrennt.“

„Verstehe nun… was Sina damit meinte, dass der Abend aufs Gemüt geht.“ seufzte Sherry. „Vermutlich ist das aber noch nicht mal alles gewesen…“

Die Geschichte ging weiter, dass Sina in die Todesarena gebracht wurde und ganz offen den Herrscher herausgefordert hat. Da mussten die anwesenden Dämonen ihrer Königin zu jubeln, der schnell endete, weil der Herrscher dem Angriff ausweichen konnte. „Uh… der musste Ahnung haben, wie man kämpft.“ grübelte Rokea.

Nun schauten alle den Kampf an, wie Sina mit ihrem Schlangenkörper all die Monster getötet hat, dabei schauten einige Ethice an. „Was? Ich kann nicht unter Wasser atmen!“ Dann… wurde es interessant: Als Sina gegen Tuschruilli kämpfte, ein Kind von Glacia.

„Das… war einer der merkwürdigsten Kämpfe, die ich jemals bestritten habe und dennoch… war Tuschruilli mehr Held gewesen, als ich es jemals… sein könnte.“ meinte Sina auf einmal. Verwundert schauten Sina alle an, die ihren Kampf damit beendete, weil Tuschruilli die Arena verlassen hatte…

Der Herrscher schickte noch seine Champions gegen Sina, die alle keine Chance gegen sie hatten, bis er selbst eingeschritten ist. Ein epischer Unterwasserkampf fand stand, wo man sofort merkte, dass der Herrscher definitiv ein Veteran des Kampfes war… und alle laut aufjubelten, als Sina ihn mit seiner eigenen Waffe den Kopf abgeschlagen hat.

Dann… kam der Untergang, Levithianus erreichte die Stadt und fing sofort mit der Zerstörung an. Ein beklemmendes Schweigen entstand, als alle die Zerstörungskraft des stärksten Dieners von Glacia sahen.

Die Flucht aus der Stadt mit den Überlebenden und zugleich befreiten Nagas… als das Finale stattfand. Sina gegen Levithianus. Doch man merkte sofort den Kräfteunterschied bei dem einen Angriff… als der Held Tuschruilli erschien.

Scheinbar war er in der Lage gewesen mit seiner eigenartigen Kraft den Wasserdrachen unter Kontrolle zu bringen. Nun verstanden alle die Aussage, dass er ein Held war, denn… jeder konnte sich denken, dass er den Kampf nicht überleben würde.

„Die Nagas haben mit mir die Insel erreicht. Die Überlebenden wurden in Sicherheit gebracht, wenn… da nicht noch einige Vorfälle passiert wären.“ verschränkte Sina ihre Arme. Der Erpressungsversuch von Ling und wie er geendet ist.

„Leute, es geht mir nicht darum zu zeigen, welche Schmach ich jemanden gebracht habe, sondern dass jeder versteht, warum ich… momentan Ma Shi, dem Gildenmeister etwas aus dem Weg gehen muss.

Niemand, der Kinder und Verwandte hat, sieht gerne zu, wie jemand fürs Leben bestraft wird. Die meisten kennen mich zur genüge, dass man normalerweise den Tod findet. Die Strafe war der Kompromiss, meine sadistische Ader zu beruhigen.“

Der nächste Vorfall war… der Angriff von Glacia. Niemand sah den Körper, aber der Angriff ging auf eine Dimension über, die wahrlich nur eine Götterbestie umsetzen kann. Dazu erläutert Sina die Theorie von Bariel, dass der extreme Stärke Unterschied darin liegen könnte, dass Glacia all die Zeit nur am töten war.

Normal müsste Rokea nun in heller Aufregung sein, aber sie war nicht dumm. Der Angriff, der selbst Sina dazu brachte, die Flucht zu ergreifen… dürfte selbst sie nicht einfach so wegstecken können.

Die Dämonenkönigin hörte nun mit ihrem Bericht auf und starrte ihre Dämonen an. „Es… ist noch etwas passiert. Illusion: Meine Schande.“ Jeder hörte der Illusion zu, wie Sina ihr eigenes Versagen offenbarte und sich bei den Nagas in aller Öffentlichkeit entschuldigte.

Sofort rannte Kyllia zu Sina und umarmte sie ganz fest. „Das stimmt nicht! Du hast nicht versagt! Hör endlich auf, dir immer eine so hohe Messlatte des Unmöglichen zu setzen! Du bist eine wundervolle Dämonenkönigin!“

„Sag… Dalmaz… kannst du dich spontan an einen der verrückten Dämonenkönige erinnern, der sich beim Volk entschuldigt hätte wie Lilith das getan hat?“ fragte Igriz. „Nein… alles Arschlöcher gewesen…“ schüttelt der riesige Dämon den Kopf.

„Eure… Majestät…“ ging Sarless etwas betroffen zu Sina, die die ganze Zeit schweigsam war, als Kyllia sie umarmt. „Ich… dachte… ihr wolltet die Weltherrschaft?“

„Sarless… es war nie mein Ziel gewesen, die Weltherrschaft an mich zu reißen. Ihr habt damals was missverstanden am Gasthaus, als ich gesagt habe, dass ich die mächtigste Person in Alliancia wäre. Mit was genau… soll ich denn die Weltherrschaft erlangen?

Mit euch vier Dämonen? Dazu meine kleine Schwester und beiden Töchtern hier? Die Nagas, die irgendwann in Saifa ankommen? Bleibt… bitte ein bisschen realistisch. Den Nagas wird zwar das Kämpfen beigebracht, aber eher rollen Köpfe, als dass sie zu Kriegszwecken wieder eingesetzt werden.

Keine Ahnung… wie viele Dämonen euer Dorf beherbergt, aber selbst DU kannst zählen. Wenn über eine halbe Million Dämonen es damals nicht geschafft haben, Alliancia zu erobern, glaubst du, dass es mit weniger machbarer wäre?

Ich habe dieses Theater nur gemacht, damit die freien Dämonen, also IHR und die in Vurdinia lebenden Dämonen, sich weiter entwickeln. Das diese… Teleportiererei ein Ende hat und ihr endlich einen festen Ort aufbaut.

Zu… wem genau soll ich denn bitte eine Dämonenkönigin sein? In Alliancia existierten insgesamt sieben Dämonen. Selbst mit den 316 Nagas… braucht man keinen Dämonenkönig. WENN wäre es eher mein Vater Mephisto, dem wahren Herrscher von Deymonlia.

Ein Dämonenkönig, der über Millionen Dämonen gebietet. Es mag stimmen, dass ich den Titel Dämonenkönigin besitze, aber nüchtern betrachtet, wenn man es mit mir und meinem Vater vergleichen würde… wäre er es letztendlich und ich bin weiterhin die Prinzessin.

Ich habe euch meine letzte Illusion gezeigt, weil ich diese Scharade beenden will. Wenn wäre ich immer noch die Prinzessin Sina aus Deymonlia.“ löste Sina sich vom Klammergriff ihrer Schwester. „Für meine Familie die älteste Schwester und Mutter mehrerer Kinder. Und was will ich letztendlich?

Das wir alle irgendwie miteinander auskommen und Exos wahnsinnige Pläne durchkreuzen. Wir sind alle auf einem sehr guten Weg, aber ich will langsam… die Rolle der intriganten Sina auflösen. Es hatte seinen Reiz, aber… irgendwie verliere ich immer mehr meinen eigenen Wert.

Deswegen… solltet ihr die Wahrheit darüber wissen, wie ich das Ganze sehe. Ok, in der Hierarchie kann ich als Prinzessin euch immer noch was befehlen, aber… ihr wisst schon.“ „Ich dir weiterhin folgen.“ klopfte Dalmaz sich sofort auf die Brust. „Ich groß und stark sein!“ Nun musste Sina bei dem Riesen schmunzeln. „Ich danke dir Dalmaz.“

Doch was Sina scheinbar nicht beachtet hatte ist, dass sehr viele… eine neue Perspektive von Sina gewonnen haben. Igriz, Ethice und Sarless sagten nichts, aber Bariel konnte schwören, dass sie die gleichen Augen haben, wie die Naga´s dies hatten, bevor sie ihren schweigsamen Schwur ab gegeben haben.

„Sina…“ hörte man die Trauer bei Kyllia. „Wieso habe ich den Eindruck, dass du einen Rückzieher machen willst? Ist das der Angriff mit Glacia… oder der Kampf gegen Exos?“

„Weder das eine noch das andere. Es ist nur… wann hast du mich das letzte Mal trainieren sehen? Dank der vielen Wassermonster konnte ich mir ein bisschen Exp sammeln, aber das reicht überhaupt nicht aus.

Ich bin nur mit dem Lösen der vielen Probleme beschäftigt, wo ich auch noch des Wartens gezwungen bin. Deswegen habe ich das Abendgespräch einberufen, damit jeder auf dem aktuellsten Stand der Dinge ist.

Für die Personen, die mir beim Kampf helfen, zu wissen, dass sie noch viel trainieren dürfen. Für die anderen, die nur am Rand stehen, dass sie mir mit allen Informationen zur Seite stehen. Und für die ganz Außenstehenden, dass sie mich und uns alle vor Problemen schützen.

Schau dich um Kyllia. Wir haben den größtmöglichen seltsamsten Haufen, den man finden kann. Aber jeder ist ein Spezialist in seiner eigenen Branche, die du nicht mal eben finden wirst. Deswegen… ist das der Grund, warum ich immer mehr aufräume, damit… ich wieder ein klares Ziel vor mir habe.“ schaute Sina traurig ihre Schwester an.

„Kannst… du nicht ein paar der Probleme… abgeben?“ schlug Kyllia vor. „Habe ich doch schon. Angefangen mit Lara, dass sie die Regeln mit den Vampirkönigen bespricht. Das Problem mit den Nagas überreiche ich Ethice und Igriz das Zepter sowie wieder ich noch mit Ronald und Brandrulim sprechen werde, ob wir nicht noch Möglichkeiten für sie finden.

Ich… mache mir langsam auch ein bisschen Sorgen um Mel und Nea, dass wir von ihnen nichts mehr hören. Nicht das ihnen was passiert, nur… die Unwissenheit unserer Freundinnen. Nun der Stress mit Ma Shi, der mit der beknackten Ling entstanden ist.

Nichts ist einfach wie du siehst, dabei war ich ganz zu Anfang… nur eine einfache Abenteurerin gewesen. DIESE Zeit ist, die… ich irgendwie ein bisschen vermisse. Doch mit meinen aktuellen Attributen… kann ich leider nur SV-Aufträge annehmen, sonst lande ich in dem Dilemma, was Louis und Rokea hatten.

Wie du merkst… kleine liebe Schwester… mache ich mir viel zu viel Gedanken um alles und jeden.“ grinste Sina am Ende schief.

„Ja… das haben wir alle mitbekommen.“ seufzte Kyllia. „Glaube, Sherry wird dich in den nächsten Tagen sehr verwöhnen müssen.“ „Ey!“ bekam Sherry einen roten Kopf.

„Eins… nach dem anderen. Denke… jeder hat verstanden, was ich mit den Informationen sagen will. Wenn Fragen vorhanden sind, stellt sie. Ihr könnt auch Bariel fragen, sie hat ebenfalls das Wissen von dem letzten Abenteuer.

Wenn die Fragerunde dann vorbei ist… gehen wir ein… sehr spezielles Gespräch an.“ bekam Sina das berühmte Grinsen auf dem Gesicht, vor dem jeder Reißaus nehmen will.

„Das betrifft vor allem Zada.“

„Eh…“ wurde die angesprochene Vampirin direkt mulmig.

Kapitel 611

Ich bin wiedergeboren und das Chaos kehrt zurück nach Fanfoss?

Sina überreichte Itiikra einen Kompass und erklärt seine Funktion. „Einfach nur in diese Richtung schwimmen und irgendwann werdet ihr auf ein zerstörtes Gebiet mit Häusern im Wasser und weiteres vorfinden.“

„Verstehe…“ nickte Itiikra. „Wir werden aber noch ein paar… Tage hier bleiben, einfach das wir vollständig ausgeruht sind.“

„Kein Problem, ihr entscheidet letztendlich wie schnell die Reise gehen soll.“ lächelte Sina. „Den Grund hast du auch verstanden, warum ich nicht mit euch kommen kann?“

„Hauptsächlich wegen Glacia und das kann ich nachvollziehen. Ihr würdet die Gefahr zu uns ziehen. Keine Sorge, eure Frauen haben einigen meiner Nagas Tipps gegeben, wie sie mit den Waffen umgehen sollen.“ nickte die Älteste.

„Gut, dann sehen wir uns auf dem Festland.“ war Sina zufrieden und drehte sich zu den Vampiren um mit einem Beutel in der Hand. „Und ihr bitte… alle hier rein.“ Sofort fing das Geschrei an, Sina bekam das Gefühl eines Deja´vüs.

„FLOTT!“ beendet Sina das Theater. „Ihr habt alle noch Arbeit in Fanfoss, schon vergessen?! Lara vermutlich noch die Gespräche mit den Clanführern, Mio und Tio die Arbeit in der Gilde. Abby und Nisha müssen bald ihr Training anfangen und… nun… für Ivy und Jevera lässt sich schon was finden.“

Die Frauen wirkten alle relativ betroffen und fingen an, sich in Fledermäuse zu verwandeln. Anschließend flogen sie in den großen weißen Beutel rein. Nachdem die letzte Fledermaus drin war, verschloss Sina den Sack mit einer Schnur.

„Bariel, deine wichtigste Aufgabe ist es, diesen Sack unter keinen Umständen zu verlieren.“ drehte sich Sina zu der Chaosdämonin, die der ganzen Prozedur schweigend zugeschaut hat. „Ok? Dann haben wir alle oder?“

„Jep, wir haben alles und wir werden mit maximaler Geschwindigkeit fliegen, damit wir nicht wieder in einer Falle landen.“ nickte Sina. Die Dämonenkönigin legte ihr einen Arm um den Bauch. „Dann bis die Tage!“

Die Nagas winkten alle zum Abschied, als Sina nach oben flog und ihre grünen Flammenflügel aktivierte… und verschwand.

„Itiikra?“ fragte Nadalia. „Was machen wir eigentlich mit der Frau oben auf dem Hügel?“ „Frau auf dem Hügel?“ drehte sich Itiikra verwundert um.

„Nun… ich dachte, sie wäre eine von uns, aber… niemand hat so schwarze Schuppen und… Das war das merkwürdigste an ihr… sie hatte lauter Schlangenköpfe auf dem Kopf.“ hielt Nadalia den Kopf schräg.

Auf dem Kopf von Itiikra entstanden mehrere Fragezeichen. „Ich… kenne keine Rasse, die mehrere Schlangenköpfe auf dem Kopf hat? Ist sie denn feindlich?“

„Sie liegt nur auf dem Boden und gibt eigenartige Geräusche von sich. Wenn sie weiterhin so bleibt, wird sie verhungern.“ meinte Nadalia nur. „Hm… denke, wir sollten versuchen ein Gespräch mit ihr zu finden….“ kam langsam der Entschluss der Ältesten. Während die Nagas mit der „geheimnisvollen“ schwarzen Frau ihre Abenteuer erleben, presste der Winddruck gegen Bariels Gesicht.

„Nur ein bisschen, dann sind wir zu Hause.“ drückte Sina ihre Dämonin an sich. „Wieso.. geht es jetzt viel schneller?!“ wundert sich Bariel.

„Falls… du es nicht bemerkt hast, ich habe eine spezielle Fähigkeit eingesetzt, die mir diese Geschwindigkeit schneller zu fliegen ermöglicht. Keine Sorge, sobald du auch fliegen kannst, wirst du gar nicht schnell genug fliegen können.“ grinste Sina.

„Hmm… selber fliegen.“ kam Bariel ins Grübeln, denn bisher… konnte sie weder ihre Flügel noch ihren Schwanz kontrollieren. „Jepp, selber fliegen. Wenn man… das einmal kann, will man eigentlich nicht mehr aufhören.“ nickte Sina… als sie schon unter sich das Land von Efrana erreicht haben. „Puh… wenigstens kein Zwischenfall.“

„Du müsstest es mir trotzdem bei Gelegenheit beibringen… wie ich meine speziellen Kräfte einsetze. Du weiß schon, die beiden mit dem Wort „Chaos“. bat Bariel. „Hmm… das sollten wir tun. Kyllia hat die Fähigkeiten ebenfalls sowie Ruri…“ dachte Sina laut nach.

„Wer… sind die beiden?“ fragte Bariel und Sina könnte schwören, dass sie eine andere Tonlage gehört hat bei der Frage. „Kyllia ist meine jüngere Zwillingsschwester und Ruri… nun… War auch einst ein Mensch und ist nun eine Chaosdämonin geworden, im Grunde, wenn man es… symbolisch betrachtet, deine „ältere“ Schwester.“

„Aha…? Wusste nicht, dass ich nun auch eine Tante und eine „ältere“ Schwester habe.“ meinte Bariel nur. „Hey was ist? Bist du etwa… eifersüchtig?“ flog Sina nun ein bisschen langsamer.

„Nein? Nur war ich, wenn ich keine Aufträge mit meinem Team gemacht habe, immer für mich alleine gewesen. Wird sich wohl… einiges noch ändern bei mir.“ murmelt Bariel nur.

„Aww… keine Sorge, wir werden dich zu nichts zwingen oder so. Schau, wir sind schon angekommen in Fanfoss.“ blickte Sina nach vorne und Bariel ebenso. „Hmm… vielleicht sollte ich wirklich zuerst arbeiten, dass ich meine Flügel benutzen kann. Würde meine Reisen sehr stark vereinfachen.

Würdest du zuerst zur Gilde fliegen? Denke… da wäre noch die eine oder andere „Sache“ zu klären.“ „Stimmt, wobei „eine“ Sache mir egal wäre.“ murmelt Sina. Die Damen landeten vor der Abenteuergilde, die Bewohner warfen ihnen nur einen kurzen Blick zu, bevor sie wieder ihren alltäglichen Dingen nachgingen.

„Hmm… ist es wirklich soweit, dass die Bewohner für nichts neues zu schockieren sind?“ bemerkte Sina dies. „Was… soll ich dazu sagen…“ seufzte Bariel. „Ich bin froh, dass ich nicht angestarrt werde.“

„Sag… nur so, aber kannst du deiner Rolle als Protektor immer noch nachgehen?“ nahm Sina den Sack von Bariel und öffnete ihn. Als nichts rauskam, schaute Sina in den Sack und sah jede Menge bewusstlose Fledermäuse.

„Warum sollte ich das nicht tun können? Nur weil ich jetzt eine Mutter samt Familie habe, vergesse ich meine Aufgabe nicht.“ grinste Bariel schief in ihrem Kimono. Sina legte die bewusstlosen Fledermäuse auf den Boden und holte eine Flasche Blut aus ihrem Inventar, wo sie jedem in das kleine Mäulchen Blut tropfen ließ.

Leben kam wieder in die Fledermäuse, wo sie direkt vor Ort sich zurück verwandelten… und ein Chaos anrichten. „Ihr… seid solche Knalltüten…“ murmelt Sina. Ein Knuddelwuddel ist entstanden, eine Frau lag auf der anderen. „Wisst ihr was? Aus diesem Knoten könnt ihr euch selber befreien.“

Sofort riefen die Frauen nach Hilfe, Sina zog Bariel direkt in die Gilde. „War… das jetzt nicht ein bisschen gemein?“ fragte Bariel nur. „Nö, aber ich muss auch nicht jedes Chaos in Ordnung bringen.“

Ethice kam direkt angeschossen, als sie Sina sah. „Eure Maj… Lady Sina, ihr habt euch wieder zurück verwandelt? Wie war die Erfahrung?“

„Einmalig, besser kann man es nicht beschreiben. Folgendes: Ich will, dass du Ma Shi, Ascal, Prashi und Igriz in den Konferenzraum holst… Und schick den Doktor raus, der muss vielleicht draußen einen vampirischen Knoten lösen.“ teilte Sina die Anweisung mit. „Erm… ok?“ hob Ethice nur eine Augenbraue hoch.

Es vergingen viele Stunden, alle wichtigen Personen waren im Konferenzraum anwesend, als Bariel und Sina ihren Bericht abgaben.

Das Glacia die Ursache ist, dass die weltweiten Angriffe der Wassermonster stattfindet. Das eine Insel an die Monster verloren ist und eine andere aufgegeben werden musste.

Am meisten schockierte es Ethice, dass die Nagas alles andere als ausgestorben sind und hatte eine unheimliche Wut, die Igriz ebenfalls teilt, auf die „Heiligen“ bekommen. Sina zeigte, wie die Nagas mit ihren Narben aussahen und das man ihnen fast ihr Selbstwertgefühl ausgetrieben hatte.

„Sie werden in den nächsten Wochen Saifa ansteuern und eventuell dort ihr neues Zuhause einrichten. Ich hoffe, es ist in Ordnung für dich Ascal?“ fragte Sina den Elf. „Saifa wurde offiziell aufgegeben, also ja.“

Zum Abschluss zeigte Sina ihre Begegnung mit Glacia selber, zumindest wie der Angriff stattgefunden hatte. „Ich konnte dem Angriff ganz knapp entkommen. Ma Shi… ihr solltet vielleicht überlegen, vor neuen Problemen mit Glacia zu warnen.

Dabei denke ich zum Beispiel an Melaines Bruder Rodolf. Er ist Kapitän und hat mir das Verhalten von Glacia erklärt, aber… mit diesem neuen Wissen muss ich sagen… alle Schiffe erreichen nur ihre Ziele, weil Glacia es will… wenn überhaupt.“

„Erschreckend… dass eine Götterbestie in der Lage ist, das Wasser zu seinen Gunsten zu manipulieren. Mehr noch, allen Wasserlebewesen… Befehle erteilen kann. Ich wundere mich, warum seine Stärke so anders ist.“ streichelt Ma Shi beunruhigt seinen weißen Bart.

„Vermutlich liegt es daran, dass es die ganze Zeit immer nur getötet hat. Getötet, getötet und nochmal getötet hat. Mutter hat die drei Götterbestien getötet, keine Frage, doch… waren sie wirklich stark?

Titanus war das Problem, dass er einfach riesig war. Tierra lebte nur in seinem Vulkan und hat… naja, eigentlich nicht viel gemacht oder? Siremmic muss ich leider passen.“ erläutert Bariel ihre Vermutung und Sina musste bei dem Gedanken langsam nicken.

„Das… würde Sinn machen. Wenn er keine Schiffe samt Passagieren tötet, dann vermutlich irgendwas in den Meeren. Er existiert, seit die Welt erschaffen wurde? Dann dürfte er vermutlich das… ultimative Monster sein, dass die meisten Lebewesen auf dem Gewissen hat.

Dann würde es auch erklären, wie heftig sein Angriff auf mich gewesen ist und er Monster unter seiner Kontrolle hat wie Levithianus. Dabei habe ich auch den Fehler gemacht, das ich gedacht habe dass Glacia einfach nur ein stupides Monster ist.“

„Und… doch willst du gegen ihn vorgehen?“ fragte Prashi vorsichtig nach. „Trotz… dass du seinen Angriff überstanden hast?“

„Dank diesen Angriffes… weiß ich, worauf ich mich einlasse. Ich werde… WENN ich ENDLICH alle Probleme losgeworden bin, verstärkst mit den Frauen Dungeons ab farmen für die Exp und Belohnungen.

Es führt kein Weg daran vorbei, dass wir alle gemeinsam stärker werden müssen. Dabei weiß ich nicht mal, wie es um Winda und Dogma steht. Laut Exos sind diese Kaliber noch extremer.“

„Eure Majestät… was habt ihr mit den Naga´s vor?“ fragte Ethice. „Gut das du die Frage stellst. Ich werde in Saifa Vampire stationieren lassen, die mir ihre Ankunft melden sollen. Bis dahin werde ich mehrere Dinge für mein Volk vorbereiten lassen.

Ma Shi, ich würde dich bitte, dass man Ethice sowie Igriz entlässt, damit sie die Nagas empfangen. Von ihnen beide erwarte ich, dass sie den Naga´s das Kämpfen beibringen werden. Sowohl mit den Waffen als auch mit Magie.

Ich will, dass die beiden den Stolz der Dämonen in sie einschlagen, damit diese Tragödie sich nicht wiederholt. Neben den Kämpfern werde ich noch mit ein paar Vertrauten sprechen, dass sie eventuell einfache Ausbildungen bekommen wie Fischerei, Gerberei und weiteres selbstständig ausführen können.“

Bevor Ma Shi den Mund aufmachen konnte, kam Ethice ihm dazwischen. „Es… ist mir eine Ehre, dass ich ihnen helfen darf. Ich werde dafür sorgen, dass sie die besten Kämpfer im Wasser werden.“

„Hmm… Naga´s kann ich nur die Techniken beibringen, unter Wasser… werden sie wohl oder übel selber lernen.“ kratze Igriz sich am Hinterkopf. „Hätte nicht gedacht, dass ich erlebe, dass Dämonen versklavt wurden.“

„Denke, ich werde auch ein paar hilfsbereite Abenteurer zu ihnen schicken lassen.“ meldet sich nun der Gildenmeister. „Was ihnen angetan wurde, wünsche ich meinem schlimmsten Feind nicht. Ich werde den anderen Gilden in der Nähe von Saifa Bescheid geben, dass sie sich nicht über die neuen Bewohner Sorgen machen sollen.“

„Nun… eigentlich könnte man dann ja wieder die Gilde aufbauen, wenn es Bewohner gibt.“ grübelte Ascal laut nach. „Wir sind neutral und wenn sie Hilfe brauchen, werden wir ihnen diese geben.“

„Das… wäre eine gute Idee.“ nickte Ma Shi. „Besser, wir besprechen das unter uns. Ich bin einerseits froh, dass wir die Inselreiche irgendwie… retten konnten, aber auch besorgt, mit welchen Feinden wir es zu tun haben.“

„Denke… das war alles oder?“ schaute Sina Bariel an, die nur ihre Augen leicht zusammenkneift. „Scheinbar. Dann würde… ich darum bitten das alle außer Ma Shi den Raum zu verlassen, ich muss mit dem alten Mann alleine was bereden.“

Verwundert schauten sich die Anwesenden in die Augen, selbst Ma Shi fragte sich, was jetzt kommt, als Bariel in die Hände klatschte. „Ihr habt Mutter gehört. Jeder kennt nun seine Aufgaben und sollte seiner Arbeit nachgehen.“

Widerwillig verließen alle den Konferenzraum, als Ma Shi zum Punkt kam. „Lasst mich raten, es hat was mit Ling zu tun?“

„Ja und sie hat eine Grenze überschritten. Doch besser, du schaust es dir selber an. Illusion: Ling.“ zaubert Sina ihre Rassenfähigkeit. Der Gildenmeister hörte sich das Gespräch an und schloss die Augen, als der Punkt kam, wo Ling zu einer Gorgone wurde.

„Du kennst mich gut genug, dass ich eher geneigt wäre, jemandem den Kopf abzuschlagen. Die Provokation kam nicht von mir. Bevor du fragst, aber Ling habe ich bewusst auf der Insel zurückgelassen.“ verschränkte Sina ihre Arme.

„Das… sie immer noch den Groll wegen ihrer Eltern hegt.“ schüttelt Ma Shi den Kopf. „Ich… weiß nicht, ob ich nun sauer oder traurig sein soll bei der Aktion. Dankbar, dass du sie am Leben gelassen hast, aber… in dieser Gestalt?“

„Das ist nicht mein Problem. Es gibt Ringe der Transformation, damit könnte sie ihre alte Gestalt wieder zurückerlangen, aber die gebe ich nicht her. Ling hat etwas gerissen und dabei die Kontrolle verloren.“

Ma Shi schaute Sina nur in die Augen und ging kopfschüttelnd, schweigsam aus dem Konferenzraum raus. „Ach man…“ fluchte Sina, denn nun weiß sie nicht, in welcher Beziehung sie zu dem alten Gildenmeister noch steht.

Sina verließ nun ebenfalls das Zimmer und kam „zufälligerweise“ Prashi über den Weg. „Gib ihm ein paar Tage.“ meinte Prashi nur. „Scheinbar sind die Wände… sehr dünn?“ seufzte Sina.

„Nein, aber dieses Zimmer hat eine weitere Tür, falls du es nicht gemerkt hast.“ gab Prashi zu, dass sie gelauscht hat. „Der Gildenmeister war in deiner Abwesenheit besorgt gewesen. Sowohl zu dir als auch Ling. Das… bei euren Persönlichkeiten irgendetwas… passieren musste, war fast zu erwarten gewesen. Eher war die Frage, wie schlimm es wird.“

„Ich werde mich nicht für die Aktion entschuldigen. Du hast es vermutlich ebenfalls mitbekommen, was Ling getan hat, trotz das ich anwesend war mit Bariel. Mir tun nur die verstorbenen leid.“ drehte Sina ihren Kopf zur Seite.

„Ich gebe dir auch keine Schuld oder ähnliches. Will dir auch nichts reinreden, du hast nur das getan, was nötig ist. Meinst du… sie wird auf der Insel überleben?“

„Du kannst dir nicht vorstellen… wie egal mir das war?“ schaute Sina Prashi in die Augen. „Sie ist eine Kämpferin, also wird sie es schon irgendwie überleben. Muss sie sich halt eine Zeit lang von Monstern ernähren.“

Prashi seufzte nur. „Ok, ich habe verstanden. Sag… was ist genau vor dem Eingang passiert? Der Doktor hatte Probleme… einen Lachanfall zurückzuhalten?“

„Sieben Fledermäuse, die nebeneinander lagen verwandelten sich gleichzeitig. Du kannst dir bestimmt vorstellen, dass es ein Chaos geben musste.“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

„Ja… das kann ich wirklich.“ musste Prashi die Augen schließen bei der Vorstellung. „Kein Wunder, dass der Doktor seinen Spaß hatte. Was wirst du jetzt tun?“

„Ganz dringend mein Sherry-O-Meter wieder auffüllen!“

Gesagt, getan, erreichte Sina schnell ihre geliebte Villa und beim eintreten… hörte sie was. „MUHHHHH!“

„Wie… ist Lisa immer noch eine Milchkuh?“ wunderte Sina sich, als Suki schon kam. „Endlich… kannst du vielleicht endlich das Theater mit Lisa beenden?“

„Ich… bitte um eine Aufklärung. Das ist Lisa, die da oben muht oder?“ schaute Sina ihre Hausdienerin an, die zur Bestätigung nickte. „Die Zeit ist doch abgelaufen oder nicht?“

„Ja und daran ist deine Schwester schuld. Irgendwie hat sie ihren Spaß dabei, Lisa zu melken und hat ihren Kopf so verdreht, dass unsere Milchkuh die Zeit komplett aus den Augen verloren hat. Bevor… du also Sherry aufsuchst, solltest du vielleicht… das Problem angehen? Wir haben genug Milch für mehrere Jahre.“ sah Suki wirklich sehr genervt aus.

Nun fühlte Sina wieder… eine unendliche Freude. „Hrm… Scheinbar ist die Bindung zu meiner Schwester begrenzt. Ich gehe eben… das Problem an.“ „Vielen Dank… Lisa muht lauter, als eine richtige Kuh.“ nickte Suki wiederholt.

Seufzend ging Sina direkt zum Zimmer ihrer Schwester und öffnet ungefragt die Tür. Lisa hing halbnackt an das Bett gelehnt und Kyllia war scheinbar immer noch in ihrer Satyrverwandlung. Dabei melkte Kyllia den dicken Euter ihrer Freundin. „Muhhh!“

„Ja meine liebe Milchkuh, brav machst du das.“ lächelt Kyllia ohne zu ahnen, wer hinter ihr stand. „Du hast ja auch deinen Spaß dabei.“

„Ja… sieht man.“ merkte Sina an und Kyllia drehte sich erstaunt um. „Hallo Schwesterlein, ich bin wieder da. Willst… du mir erklären… warum ihr nicht längst die Ringe entfernt habt?“

„Eh eh eh…“ bekam Kyllia direkt einen Schweißausbruch und Lisa starrte Sina nur an. Anschließend ging der Kopf mit leicht verkniffenen Augen zu Kyllia. „Schatzilein… ich dachte, du hättest mir erklärt, die Verwandlung kann man in zwei Tagen aufheben?“

„Lisa… ich will Kyllia jetzt nicht in Schutz nehmen, aber… Du kannst rechnen oder? Hast du überhaupt nicht gemerkt, wie die Zeit vergangen ist?“ wundert Sina sich. Nun bekam Lisa einen roten Kopf, dass sie bei so einer banalen Frage… Probleme hat eine vernünftige Antwort zu geben.

„Wie… soll… ich das denn erklären… Immer… wenn ich gemolken wurde… es… hat sich so… gut angefühlt Muhh…“

„Ok. Dann dürft ihr JETZT die Ringe bitte entfernen.“ sagte Sina es in einem Tonfall, der keine Diskussion erlaubte. „Nur als Warnung, aber die Schmerzen kommen wieder. Würde euch raten euch aufs Bett zu legen oder so.“

Beide Frauen seufzten sehr hörbar, fügten sich aber. Kyllia half Lisa auf das Bett zu kommen und streichelt am Ende den Euter. „Es… war wirklich eine… sehr sehr… interessante Zeit gewesen.“ „Muh…“

Trotz Illusion ließ es sich nicht vermeiden, dass die Frauen bei ihrer Rückverwandlung Schmerzen hatten. Sina lehnte sich an die Tür und wartete geduldig ab, bis die Frauen mit ihrer Verwandlung fertig waren. „Wunderbar. Wenn ich nun die Ringe haben dürfte?“

Kyllia stand von ihrem Bett auf und hatte leichte Probleme mit dem Gleichgewicht. „Himmel… irgendwie war es anders, als ich Hufe statt Füße hatte. Aber ich bin froh, dass ich wieder meine Flügel habe, es lebt sich einfach besser in meinem Körper.“

Lisa dagegen starrte den Ring vor ihren Augen an. „Lisa?“ fragte Sina nach. „Erm… darf… ich mir diesen Ring für einige Zeit ausleihen? Ich werde ihn dir wiedergeben, das verspreche ich.“

Die Zwillinge hoben gleichzeitig ihre rechte Augenbraue hoch. „Was… hast du vor Lisa? Soll ich ihn tragen oder wie?“ biss Kyllia nervös auf ihre Unterlippe. Das brachte Lisa zum Schmunzeln und betrachtet Kyllia. „Hmm… nein… aber jemand anderes…“

„Nur… als Warnung, aber der Effekt vom Ring ist nicht immer derselbe. Ich habe jemand anderes gegen seinen Willen den Ring der Schlange gegeben und dieser hatte ein anderes Aussehen bekommen. Ansonsten… viel Spaß.“ meinte Sina nur.

Nun wurde das Lächeln von Lisa sehr bösartig, als sie aufstand. Sie streichelt ihren flachen Bauch, als würde sie etwas vermissen, danach zog sie sich eine Hose an. „Dann werde… ich es eben angehen, damit ich mein Versprechen einhalten kann.“

„Ehh… Lisa? Du willst doch nicht…“ wollte Kyllia ihre Vermutung äußern, als Lisa sie mit einem Kuss unterbrach. „Lass mich.“

Etwas später und in einem anderen Haus:

„LASS MICH! LASS MEINE HAND LOS! NEEIIIIINNNN!“

Kapitel 610

Ich bin wiedergeboren und die letzten Tage auf der Insel?

Wenn Sina den Gildenmeister Uruuki beschreiben müsste… sah er wie ein sehr alter Angler aus. Doch die Dämonin hat in seinem Blick gemerkt, dass er definitiv einiges auf dem Kasten hat. Bevor Sina mit Bariel zu der Insel geflogen ist, wurden alle Vampire sowie Bariel aufgeklärt, was mit Ling passiert ist.

Die Vampire… teilten ihre Zustimmung direkt mit, während Bariel es etwas nüchterner betrachtet. „Hoffe für dich, dass du keinen Ärger mit Ma Shi bekommst. Ansonsten… ja, mir gefällt der Gedanke, dass sie für ihre Tat bestraft wird.“

Man hat sich vorerst darauf geeinigt, dass die Überlebenden von dem Vorfall nichts erfahren sollen und wenn doch, dann nur durch Ling selber. Die Nagas wurden mit der Information nicht konfrontiert, weil es sie vermutlich überfordern würde.

Nun hat Sina mit Bariel die Nachbarinsel aufgesucht und direkt… einiges an Chaos angerichtet, wo der Gildenmeister für Ordnung sorgen musste. Es bedarf sehr viel Erklärung von Bariel und dem Gildenmeister, bis die Stadtwachen zumindest ihre Waffen zurückgezogen haben.

„Es tut mir leid meine Damen, denn ich wusste ja, dass zwei wunderschöne Frauen mit Flügeln uns besuchen.“ setze sich Uruuki in sein Büro, die Damen taten es ihm gleich.

„Solange… die Leute kein Problem machen, wenn Mu… Lady Sina die Evakuierung startet? Hier sind die Berichte, die wir aus unserer Insel protokolliert haben sowie was mit der größten Insel passiert ist.“ schob Bariel mehrere Zettel dem Gildenmeister zu.

„Hmm hmm… verstehe. Es… stimmt mich sehr traurig, dass die größte Insel in die Hände der Monster gefallen ist und die kleinste… aufgegeben werden musste wegen mangelnder Verteidigung. Hätte nie gedacht… dass es passieren könnte.“ seufzte der Gildenmeister, nach dem er in Ruhe die Berichte gelesen hat.

„Ich… hoffe meine Frage beleidigt ihren Stolz nicht, aber… wie ist es gekommen, dass ihr euch alle besser verteidigen konntet?“ fragte Sina.

„Eine gute Frage und meine ehrliche Antwort? Ich weiß es nicht, wirklich nicht. Unsere Stadt ist genauso aufgebaut wie die anderen mit dem gleichen Verteidigungssystem. Das wir hier Magier vor Ort hatten… war eigentlich reines Glück, denn sie waren mit einer Forschergruppe hierher gekommen, weil sie bestimmte Monster beobachten wollten.

Dazu, dass ihr uns frühzeitig die Warnung mit den Seesternmonstern gegeben habt, konnten wir die passende Verteidigung aufbauen. Dann kamen die Echsenmenschen noch hinzu, die unbedingt in unsere Stadt wollten und angeboten haben, bei der Verteidigung zu helfen.

Allgemein betrachtet… hatten wir wohl auf dieser Insel unheimlich viel Glück gehabt… fast… als hätte die Göttin ihre schützende Hand über uns gehalten.“ lehnte der alte Mann sich zurück.

„Und die zusätzlichen Überlebenden bringen euch keine Probleme? Wie sieht es mit der Selbstversorgung aus?“ hakte Bariel nach.

„Dank den Echsenmenschen können wir uns größtenteils von Fischen ernähren und wir werden die Felder wieder neu aufbauen. Es sollte reichen, bis wir Schiffe gebaut haben oder Händler zu uns kommen. Deswegen sind ein paar Überlebende mehr für uns kein Problem, das habe ich mit dem Kommandeur der Stadtwache schon besprochen.“ teilte der Gildenmeister mit. „Wir werden von innen nach außen daran arbeiten, die zerstören Häuser zu reparieren und würden uns daher über mehr Hände nur freuen.“

Bei dem Gespräch hat Sina ihren Kompass wieder eingestellt und überließ Bariel das Gespräch. Dennoch war es Sina, die der Gildenmeister immer im Auge behielt. „Nichts… für ungut, aber… stimmt was mit mir nicht?“

„Nun… ich habe Bariel noch als Mensch kennengelernt. Ihre Schönheit ist vorhanden, aber… sollten Dämonen wirklich in der Lage sein… wie Vampire jemanden zu verwandeln?“ sagte Uruuki direkt seine Gedanken.

„Nein, nicht wirklich und ich mache es auch nicht gerne. Nur… bei Bariel habe ich nicht eingesehen, dass eine so junge Frau sterben soll und habe ihr eine Chance angeboten. Denke… ihr seid aufgeklärt, wie die Umstände waren oder?“ schüttelt Sina den Kopf.

„Ja und ich habe die Echsenmenschen hier gefragt, wie… sie es betrachten. Sie enthalten sich, dass ihre Artgenossen jemanden angegriffen haben. Sie vermuten, dass es aus reiner Verzweiflung passierte, ihr Dorf irgendwie zu retten.

Wie dem auch sei… lassen sie mir folgende Warnung aussprechen. Hüten sie sich, weitere Menschen… in Dämonen zu verwandeln. Nicht als Drohung betrachten, sondern dass… es nicht für euch beide zu Problemen kommt.

Die Welt hat genug Probleme finde ich und… wenn jetzt etwas kommt, das Menschen oder auch andere Rassen verwandeln kann wie Vampire… Ich ahne nichts erfreuliches.“ lächelt Uruuki traurig.

„D… danke… für die Warnung.“ konnte Sina nur sagen, weil ihr nichts besseres einfiel. „Dann werden wir die Evakuierung jetzt starten.“ ändert Bariel das Thema. Der Gildenmeister nickte und die Rettungsmaßnahmen wurden eingeleitet.

Bariel sammelt alles lebenswichtige auf der Insel ein, während Sina zuerst die Kinder und Frauen transportierte. Einige… „Passagiere“ wirkten begeistert, andere konnten die Vampire regelrecht sehen, wie die Seele aus dem Mund raus flog.

Die Männer… waren alles Schweine, egal wie man es dreht und wendet. Liebend gerne hätte Sina sie einfach ins Meer geworfen, weil ihre Brüste einfach zu gut gebaut waren und es sich nicht vermeiden ließ, dass ein gewisser Körperkontakt entstand.

Letztendlich haben sich alle bei Sina vom tiefsten Herzen bedankt, der Doktor ging sogar weiter und nahm eine Hand von Sina. „Ich… kann mich nicht glücklicher schätzen, dass sie heilen konnten. Dank ihnen konnten wir mehr Leben retten… was die ehemalige Gildenmeisterin… vergeigt hatte.“

„Es ist gekommen wie es ist. Nun sollten sie sich ausruhen und sich dem Ärzteteam hier anschließen. Ihre Erfahrung mit den Seesternmonster müssen sie unbedingt weiterleiten, denn ich war erleichtert gewesen zu hören, dass die Infizierten wieder gesund wurden.“ beruhigte Sina den Mann.

„Ja… durch ihre recht… radikale Methode. Vielleicht kann man sie ein bisschen verfeinern.“ nickte der Arzt. Die Zeit verging und neigte sich langsam dem Abend zu, als Sina die letzten Überlebenden rüber gebracht hatte.

„Dies soll ich von Bariel geben.“ drückte Sina dem Gildenmeister Uruuki ein Kästchen voller Ringe in die Hand. „Denke, das wird unser Abschied sein.“

„Hm… ich vermisse eine Person.“ schaute der Gildenmeister Sina in die Augen. „Und wir wissen beide… wer das ist. Sonst macht es keinen Sinn, dass Bariel mich vor ihr gewarnt hat.“

„Ling wird nicht kommen, weil sie andere Pflichten wahr zu nehmen hat.“ teilte Sina dies nur mit und flog direkt in den Himmel. Sie trug ihren speziellen Kompass und aktivierte ihre Flammenflügel.

Trotz der hohen Geschwindigkeit… kam Sina ins Grübeln, dass die Nagas vermutlich mehrere Tage benötigen werden um Saifa zu erreichen. „Ist… das wirklich eine gute Idee… sie alleine ziehen zu lassen?“

In Saifa angekommen… hat sich nicht viel geändert, außer das Sina ein Zeltlager sah, dass aber verlassen war. „Glaube… das sind die Zwerge gewesen, die Titanus abgebaut haben. Vermutlich war er nun komplett abgebaut und sie sind geflüchtet wegen den Angriffen.“ betrachtet Sina die Situation.

Nachdem Sina alles erledigt hat, flog sie wieder zurück zur Insel… als sie eine Begegnung erlebt. Es war Abend gewesen, die Dunkelheit holte die Welt ein. Das Meer war offen und nirgends war Land oder eine Insel zu sehen, als Sina plötzlich anhalten musste.

Sofort schaute sie sich um, denn sie spürte es sehr deutlich… Zwar keine Aura, wie sie es üblich kennt, aber eine Präsenz… dass jede Zelle in ihr zur Fluch schrie. Sina suchte das Meer ab, aber dazu müsste sie unter Wasser schwimmen.

Auf einmal kam eine Vorahnung bei Sina an, wie mehrere hundert Kilometer das Wasser von unten nach oben auf die fliegende Dämonin wie ein Stacheln hochflog. Rein instinktiv flog Sina in den Himmel… als der Angriff passierte.

Ein Angriff, größer als die Inseln flog Sina entgegen und das mit einer Geschwindigkeit… das Sina trotz ihrer grünen Flammenflügel zu langsam ist und sie sicher einholte. „Das darf doch nicht wahr sein!“ schrie Sina.

Die Dämonin durchbrach eine Wolke nach der anderen und dennoch folgten ihr die Wasserstachel. Sie mag zwar ihre Magieimmunität haben, aber das wollte sie nicht bei dieser Stärke des Angriffs ausprobieren, ob es wirklich Magie ist, was eingesetzt wurde.

Dann… merkte Sina, wie dünn ihr die Luft wurde. „Scheiße…“ suchte die Dämonin sofort nach einem Ausweg. „Limit brechen!“ Ein bekannter Energieschub schoss durch den Körper von Sina, sie flog nicht mehr nach oben, sondern direkt aus dem Angriffsradius raus.

Mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit flog Sina immer schneller und schneller… als sie es beinahe geschafft hat. Kurz vor dem Austreten des Angriffes haben mehrere Wasserstacheln ihre Beine durchgestoßen, wo Sina laut aufschrie vor Schmerzen.

Ihr Knochenschwanz konnte nicht durchbohrt werden, weswegen die Dämonin vor weiteren Schmerzen geschont blieb. Nichtsdestotrotz… keuchte Sina verschwitzt. „Nur… einer hat die Macht, so einen Angriff auszuüben… Glacia…“

Sofort überlegte Sina, wie sie mit der Situation umgehen soll. Aber egal wie sie es wendet oder dreht. Bei einem Kampf gegen diese Götterbestie ist Sina auf der Verliererseite. „Scheiß Mistvieh…“ fluchte Sina und trat die Flucht nach vorne an.

Unmengen von Wasser fiel wieder zurück ins Meer. „Es“ bemerkte, wie sich sein Ziel aus seinem Angriffsbereich entfernte und knurrte wütend, dass es Sina nicht erwischt hat. Anschließend schwimmt es wieder seinem üblichen Weg nach.

Die Beine verheilten dank der Regeneration, dennoch musste Sina aus einem anderen Grund sich beeilen. „Solange meine Fähigkeit aktiv ist… muss ich unbedingt… die Insel erreichen bevor ich zusammenbreche…“

Ihr Ziel sah Sina in wenigen Minuten… als ihre Fähigkeit nach ließ. Sie stürzte mit voller Wucht in ein zerstörtes Gebäude. Sofort herrschte Panik bei den Nagas, als der Krach entstanden war. Die Vampire kamen direkt angerannt und rissen erstaunt ihre Augen auf, als sie eine bewusstlose Sina vorfanden.

„Beim… dunklen Gott? Was ist mit Sina passiert?!“ kniete Lara sich neben ihr, als sie all das Blut an den Beinen sah. Bariel und Itiikra schlossen sich den Damen ebenfalls an. „Mutter?! Was hat sie denn angegriffen, dass sie so verletzt aussieht?“

Lara untersuchte sie und meinte zu erkennen, was passiert ist. „Glaube… Sina hat ihre Spezialfähigkeit eingesetzt. Sie ist ausgebrannt, hat keine Energie mehr. Itiikra, du solltest alle Nagas ins Innere der Insel bringen. Der Rest, wir werden Nachtwache halten und uns… für einen eventuellen Angriff vorbereiten!“

Doch der Angriff kam nicht und die Zeit ging für die einen schneller, für die anderen langsamer. Nichtsdestotrotz waren alle um Sina besorgt, als sie nach zwei Tagen wach wurde. „Mutter!“ drückte Bariel eine Hand von Sina, als sie die Augen flattern sah.

„Ah… mein Kopf… habe… ich euch wieder erreicht?“ murmelt Sina. „Ja, irgendwie schon. Bei der Landung ist ein Haus zu Bruch gegangen und wir waren alle in Panik, was passiert ist! Ich hol eben die anderen…“ rannte Bariel raus.

„Uh…“ stöhnte Sina nur und legte eine Hand auf die Stirn, wo sie anschließend anfing zu heilen. Es dauerte nicht lange und das Zimmer ist voller als gedacht. Überall sah Sina besorgte Augen und seufzte.

„Kinder…“ fing Sina mit Hilfe ihrer Illusion an zu zeigen, wie der Angriff stattgefunden hatte. Geschockt rissen alle ihre Augen auf. „Ich… glaube, es war Glacia höchstpersönlich gewesen, der mich angegriffen hat.

Peildia und Levithianus waren eigene starke Monster gewesen, aber ich glaube im Leben nicht daran… dass sie so einen mächtigen Angriff umsetzen können, wie ich ihn erlebt habe. Es war keine Magie gewesen, sondern das Wasser selber.

Der… König des Wassers war wohl sauer gewesen und hat… ob es Zufall war oder nicht, dass sich unsere Wege gekreuzt haben, mir seine Macht gezeigt. Einerseits… bin ich froh, dass ich es geschafft habe zu entkommen, anderseits… gibt es mir sehr… schwer zu denken.

Zu Denken, dass diese Götterbestie das Wasser nach seinem Willen manipuliert. Da… werden noch definitiv noch einige Hürden zu meistern sein. Wir müssen die Warnung aussprechen… dass Glacia sich vermutlich ebenfalls ändern wird.

Normal wird ja immer nur berichtet, dass Tentakeln die Schiffe in die Tiefe gezogen haben, nun habt ihr alle gesehen, zu was er auch in der Lage ist.“

„Müssen… wir wirklich gegen ihn kämpfen?“ fragte Lara. „Vielleicht… erstaunt es dich, dass ich dich das frage, aber… Du musst ihn aus dem Wasser bekommen, damit du ihn bekämpfen kannst. Wenn du vor ihm im Wasser bist… braucht er dich einfach nur zu zerquetschen.“

Sina lehnte sich auf dem Bett zurück und starrte die Decke an, dann schaute sie wieder Lara an. „Ja… müssen wir. Er hat gezeigt, wozu er fähig ist und dass alles im Meer unter seiner Kontrolle ist.

Was ist… wenn wieder ein weltweiter Angriff stattfindet, diesmal aber… mit Monstern wie Levithianus an der Seite? Er höchstpersönlich? Du würdest auch nicht ruhig bleiben können Lara. Wir haben nun einen Vorgeschmack bekommen… worauf wir uns einlassen.

Meine alte Strategien habe ich alle über den Haufen geworfen, nachdem ich diesen Angriff erlebt habe und werde wohl neue Pläne erschaffen müssen. Glacia… kann man wirklich nicht mit Titanus, Tierra und Siremmic vergleichen… überhaupt nicht.

Glaube… nun kommt wirklich die wahre Bedeutung zum Vorschein, was eine Götterbestie ist. Selbst Exos… hatte sein Problem gehabt, Glacia bei seiner Art anzusprechen. Er könnte das Meeresungeheuer bestimmt töten, aber vermutlich nur zu einem sehr hohen Preis.“

„Verstehe… dennoch… in unserem Zustand… wirst du uns alle zum Training schicken müssen samt dir, wenn selbst du… Naja… flüchten musstest.“ murmelt Lara traurig.

„Ja… was ich gerne… tun würde, aber… du weißt selber das Problem… was mich leider daran hindert…“ seufzte Sina.

„Leider…“

Kapitel 609

Ich bin wiedergeboren und manche wollen es wissen?!

„Sina… ich hoffe es ist in Ordnung, was ich getan habe?“ frage Itiikra dies direkt der Dämonenkönigin. „Jemanden zu töten ist einfach. Doch du wolltest, dass Srusu aus dem Verrat, den sie begangen hat, lernt.

Itiikra… du bist die Anführerin, es steht dir überlassen, wie du das alles handhaben willst. Du wirst Regeln für deine Gruppe aufbauen müssen, Gesetze oder was auch immer. Ich kann dir nur meine Hilfe anbieten.“ meinte Sina.

„Die ich gerne annehmen würde.“ lächelte Itiikra. „Die Welt… ist zu fremd für uns. Uns ist es nicht entgangen… das etwas passiert sein muss, dass Menschen? Sehe zum ersten Mal welche, uns sehr… misstrauisch betrachten.

Nicht das wir mit ihnen in Kontakt gekommen sind, doch… glaube ich, dass es nicht verkehrt ist, die Regeln der Welt zu kennen.“

„Ok, das kann ich verstehen. Itiikra, wenn ich ehrlich bin, ist die Insel nicht unbedingt der richtige Ort für euch. Ihr seid zu nah an euren Sklaventreibern. Andere Monster dürften ebenfalls rachsüchtig sein und ihr seid keine Kämpfer.

Die… Wahl liegt bei dir… euch. Ich kenne eine zerstörte Stadt, die relativ nah am Strand ist oder wir bauen ein neues Dorf auf, wo in der Nähe ein Fluss ist und auch meine Stadt zugleich in der Nähe ist.

Egal welche Orte ihr wählt, werde ich euch Vertraute zuschicken. Sie werden euch das Kämpfen beibringen, die Regeln… der Welt, ihr werdet mit Wissen versorgt. Was eher das Problem ist, dass ihr es irgendwie… selbstständig machen müsst mit Nahrung.

Ich kann euch einstweilen Essen bringen lassen, aber auch meine Kasse ist nicht unendlich. Vielleicht ergibt sich für euch auch eine Gelegenheit, wo momentan auf der Welt ein Schiffsverbot herrscht, dass ihr die Ressourcen aus dem Meer holen könnt. Aber eines nach dem anderen.“ offenbarte Sina ihre Hilfe.

„Du… bist wirklich sehr gültig.“ verbeugte sich Itiikra, wird aber von Sina aufgehalten. „Itiikra… auch du musst lernen, dass Anführer gewisse… Verhaltensregeln halten sollten. Ok, ich bin nicht das beste Beispiel, aber du musst anfangen, dir eine gewisse… Präsenz zu zeigen.

So wie eben, als du Srusu in die Verbannung geschickt hast. Es ist richtig, dass man Dankbarkeit zeigen muss, aber du darf deinen eigenen Stolz nicht vergessen.“ lächelt die Dämonenkönigin.

„Ich… werde deine Worte beherzigen.“ nickte die Naga. „Nun… ich würde es mit der zerstörten Stadt am Strand versuchen wollen.“ „Saifa… wurde von der Götterbestien Titanus zerstört, eine Hälfte ragt auf einem hohen Hügel, die andere Hälfte ist in die Tiefe gefallen im Meer. Denke, für den Anfang ist es ein guter Ort.“ sagte Sina und holte aus ihren Inventar einen Kompass raus.

„Komisch… eigentlich wollte ich sie all meinen Schwestern schenken, nun brauch ich sie selber. Hoffentlich hat Christoper noch mehr auf Lager.“ betrachtet Sina den Kompass. „Folgendes: Ihr ruht euch noch aus, in der Zeit werde ich diesen Kompass einrichten, wohin ihr schwimmen müsst.

Die Lage im Meer… scheint sich etwas beruhigt zu haben, deswegen gehe ich das Risiko ein. Gefährlicher wird es vermutlich eher… wenn ich ins Wasser gehe, wenn gewisse „Monster“ mitbekommen, dass ich wieder in ihrer Welt bin. Euch dürften sie eher… ignorieren, hoffentlich.

Ich weiß nicht wie lange ihr benötigen werdet, bis ihr Saifa erreicht habt, daher werde ich Vampire vor Ort stationieren lassen, die ihr ansprechen könnt. Diese werden mir wiederum Bescheid geben, dass ihr angekommen seid und ich werde alles vorbereiten lassen für euer neues Zuhause.“

„Irgendwie… ist es zu schön um wahr zu sein.“ murmelt Itiikra. „Es wird wahr, du musst es letztendlich auch akzeptieren.“ klopfte Sina ihr auf die Schulter. „Ruht euch noch aus, das habt ihr alle bitter nötig.“

„Werden wir machen und…“ schaute Itiikra Sina ihr in den Augen. „Danke. Dafür für die Rettung und die Hilfe. Ich werde unserem Volk wunderbare Namen geben und verspreche dir… deine Tat wird nicht in Vergessenheit geraten.“

„Erm… ok.“ hatte Sina auf einmal einen Kloß im Hals stecken. Itiikra nickte nur und ging zu ihren Leuten. „Ihre Augen meinten es sehr ernst Mutter. Es ist schön zu wissen, dass es eine Dämonenkönigin gibt, die sich wirklich für ihr Volk einsetzt, egal von welcher Rasse sie stammen.“ meinte Bariel neben ihr.

„Lass uns das Thema wechseln… wo sind die anderen eigentlich?“ fühlte Sina sich unwohl. „Gute Frage? Bis auf Lara habe ich die anderen bei ihren Aufgaben gesehen.“ grübelte Bariel laut und Sina bekam ein ungutes Gefühl. „Glaube… bevor wir die Evakuierung starten, sollte ich mit Lara noch sprechen…“

Eine schwarzgekleidete kleine blasse Person saß auf der höchste Stelle der Insel und betrachtet schniefend das Meer. „Ah… dachte ich mir schon… dass ich dich hier finden könnte.“ hörte Lara eine bekannte Stimme. Sofort drehte Lara sich erstaunt um und sah, wie Sina langsam den Hügel hoch kam.

„Sina? W… was machst du hier?“ stottert Lara. Die Dämonenkönigin sagte nichts und kam ihr weiterhin näher, bis sie sich neben Lara setzte und einen Arm um die Schulter legte. Die Vampirin schluckte nur und wartet ab, was Sina… gleich sagen wird.

„Lara… du bist nicht schuld daran.“ sagte Sina auf einmal. „Aber!“ wollte Lara sofort widersprechen und ihr fielen wieder die Tränen aus den Augen.

„Lara… woher… willst du wissen, dass eine Idee… die vor 2000Jahren sehr gut war… solche Konsequenzen hat? Du warst mit den Dämonen verfeindet, du wusstest es nicht besser. Betrachte es sogar… ganz realistisch…

Wenn Acula dich nicht zum Vampir verwandelt hätte… hättest du das alles nicht mitbekommen. Entweder du wärst wiedergeboren oder… keine Ahnung. Aber das ist nicht alles der Fall, sondern du sitzt hier… und weinst. Meine kleine alte Schwester.“

Nun drückte sich Lara weinend an Sina. „Vermutlich… wirst du es nicht von mir hören wollen… aber es war gut, dass die Barriere entstanden ist. Dadurch… hat sich alles ergeben, was wir hier jetzt sind.

Ich… die dich aus den Fängen von Acula befreit hat. Du, die nun ihre wahre Liebe gefunden hat. Vielleicht hättest du sie auch gefunden, wenn du ein Mensch geblieben wärst. Ist aber nicht so. Nun haben wir uns beide gefunden.“

„Es… tut mir so leid…“ schniefte Lara, Sina streichelt ihren Hinterkopf. „Es… tut mir soo… leid… was diesen… Dämonen… angetan wurde…“

„Ich verzeihe es dir… Denke… das gesamte Ausmaß wird nur Itiikra verstehen, wenn wir ihr erklären, wie die Barriere entstanden ist. Du… kannst es ihr beichten oder aber akzeptierst es einfach… dass es Schicksal war.

So wie ich akzeptieren muss, dass ich nicht alles unter Kontrolle habe, muss auch du akzeptieren, dass du nur das Beste für Alliancia erreichen wolltest. Wenn… es dich wirklich sehr… belastet, kannst du mit Itiikra alleine reden.

Doch wie… das Gespräch endet, das kann ich nicht voraussagen. Dafür kenne ich Itiikra nun doch nicht lange genug. Ich werde dir keinen Vorwurf machen, egal… wie du dich entscheidest, du sollst nur wissen, dass ich dich weiterhin… an meine Seite haben will als meine kleine Schwester.“

„Bitte… bleib… noch ein bisschen…“ murmelt Lara, die immer noch eine tröstende Hand braucht. „Ich bleibe… solange wie du willst…“ flüstert Sina. „Dieser Augenblick gehört nur uns…“

Es verging… einige Zeit, Sina hielte Lara ganz fest an sich. Irgendwann löste Lara sich. „Danke…“ „Keine Ursache, dafür bin ich da.“ grinste Sina schief.

„Warum… nimmst du all die Schuld auf dich? Du hättest…“ fragte Lara direkt und Sina legte einen Zeigefinger auf ihre Lippen.

„Hätte genau was? Mit dem Finger auf dich gezeigt, dass all das Elend… deine Schuld ist? Denke… du kennst mich lange genug, dass ich das niemals getan hätte. Lieber nehme ich die Schuld auf mich und beschütze die, die mir sehr wichtig sind.“

Lara seufzte nur. „Wünschte… wir hätten uns kennengelernt… als wir beide noch in Deutschland gelebt haben. Zu gerne… hätte ich dich als meine beste Freundin gehabt…“

„Huch? Nun gehst du aber wirklich sehr weit in die Zeit zurück.“ war Sina verwundert, aber Lara schüttelt den Kopf. „Nichts… es… ist nur ein Wunschgedanke, was wäre wenn. Wir können alle… unsere Vergangenheit nicht ändern.

Vermutlich… werden die Nagas nicht die letzten Dämonen sein, die durch die Barriere… leiden mussten. In Vurdinia leben ja die Dämonen, aber… die Welt ist so groß, vermutlich gibt es welche in Batzien, Snolonien…

Sina… ich werde mein bestes geben, dir so gut zu helfen wie möglich.“ drückte Lara eine Hand von Sina ganz fest mit beiden Händen.

„Das tust du doch schon.“ lächelt Sina. „In dem du meine stellvertretende rechte Hand bist, nimmst du mir schon schwierige Aufgaben innerhalb der Vampire ab. Ohne dich… müsste ich nun ahnungslos diese komischen Vampirregeln durchnehmen.“

„Habe gehört, dass du mit Lady Layla… eine sehr heftige Diskussion hattest?“ „Ach… wir wussten es doch alle, dass dieser Streit vorprogrammiert war. Es ist gekommen wie es kommen musste und ich habe ihn gemeinsam mit Sherry gemeistert. Na? Scheinbar geht es dir ja immer besser.“

„Schon… aber wir wissen beide… dass wir Zeit brauchen werden. Du zwingst dich ja auch… dass man sich um dir keine Sorgen machen soll. Letztendlich… wollen wir in die Arme der geliebten Personen.“ seufzte Lara. „Wie… wahr…“ stimmte Sina ihr zu. „Nun… lass uns runter gehen und ungeliebter Arbeit nachgehen… damit wir unserem inneren Wunsch nachgehen können.“

„Das denke ich nicht…“ meldete sich eine weibliche Stimme. Erstaunt drehten sich die Frauen um und sahen niemand anderes als Ma Ling stehen.

„Du bist nun wirklich die letzte Person, die ich in meiner Nähe sehen will.“ wurde Sina direkt wütend. „Beruht auf Gegenseitigkeit.“ verschränkte Ling ihre Arme. „Scheinbar wurde die Majestät gestern sehr emotional oder wie kann man es sonst verstehen Dämonenkönigin Sina?“

Nun sahen Sina und Lara erst recht angepisst aus und standen langsam auf. „Ich würde euch raten, keine unüberlegten… Schritte zu machen. Meine Leute wissen, dass ich ein Gespräch mit dir habe. Sollte ich… nicht bis zum Abend wieder kommen, dürften meine Vorbereitungen eingeleitet werden und jeder… auf der Welt weiß Bescheid, wer du in Wirklichkeit bist.“

Die kleine Vampirin presste ihre Hände zu stark in ihre Handfläche, dass Blut heraustropfte. Sina selber verschränkte nun ebenfalls ihre Arme und zeigte Gelassenheit.

„Es ist so krass, wie unterschiedlich die Familienmitglieder der Mas sein können… Was willst du von mir? Wenn du schon… solche Vorbereitungen triffst, gehst du ja ein ziemliches Wagnis ein.“

„Ich will meinen Titel als Gildenmeister wieder haben, nicht mehr und nicht weniger. Alles habe ich mir mühsam aufgebaut, nur dass ein Miststück mir alles wieder wegnimmt.“ stellte Ling die Forderung.

„Eh… irgendwie habe ich was nicht mitbekommen, aber die Insel wird doch eh evakuiert oder nicht? Dort, wo ihr hingebracht werdet, braucht man keine zwei Gildenmeister.“

„Als ob es dich wirklich interessiert. Es wurde alles von Bariel bestimmt, ohne dass ich oder die Bewohner was sagen konnten. Selbst wenn wir alle… durch „dich“ zur sichersten Insel geflogen werden… heißt es nicht, dass wir die Insel aufgeben.“

„Mich interessiert es schon ein bisschen, denn du ziehst wirklich die Abenteurer durch den Dreck. Hast du schon vergessen, wie viele Personen durch deine Entscheidungen gestorben sind? Nur weil es JETZT ruhig ist, weiß man doch nicht, was in der Zukunft passiert.“

„Mich kotzt deine Habgier jetzt schon an.“ presste Lara den Satz raus. „Gib mir die Erlaubnis, dass ich sie… „bearbeiten“ darf.“

„Ah ah ah.“ winkte Ling mit dem Zeigefinger. „Krümmt ihr mir einen Finger, ist das Geheimnis der Königin hier offenbart. Was juckt es euch denn? Es ist ein Titel, den ich wieder haben will und du hast die Macht dazu, Bariel es zu befehlen.“

Nun tippte Sina mit einen Finger auf ihren Arm und starrte Ling tief in die Augen. „Nein.“ Erstaunt riss Ling ihre Augen weit auf und macht ein wütendes Gesicht. „Bist… du dir wirklich sehr sicher? Du hast die Welt angelogen, was glaubst du, wird passieren?!“

„Sie wird es überleben, notfalls wandere ich einfach nach Batzien aus, die mich eher willkommen heißen. Oder Vurdinia, wo mein Volk anfängt, einen festen Ort aufzubauen. Aber dich an der Macht zu lassen?

Vergiss es, ich kann Bariel nun wirklich verstehen, warum sie als Protektor einsame Entscheidungen treffen muss. Du würdest nur Probleme machen, egal ob wir auf dieser Insel mehrere hunderte Kilometer vom Festland entfernt sind.“

„Du hast es so gewollt.“ zischte Ling wütend und drehte sich um. Sina nickte Lara zu, die sich sofort Ling in den Weg stellte. Dazu schlug Lara der Frau in den Bauch, der sofort die Luft ausgeschlagen wird und zu Boden fällt.

„Du bleibst schön hier.“ meinte Lara nur wütend. Sina ging langsamen Schrittes auf Ling zu. „Mir tut… am meisten nur dein Großvater leid. Du… hast etwas wirklich etwas sehr… sehr… dummes versucht. Der größte Fehler… war zu glauben, dass ich mich erpressen lasse.“ kniete Sina sich vor Ling hin.

„Das Dämonen und Vampire sich so prächtig verstehen ist, dass sie vieles gemeinsam haben… und das wir auf der dunklen Seite stehen. Du hast Vorbereitungen getroffen? Ich nehme das Risiko gerne auf und lasse die Gerüchte auf die Welt kommen, dass ich das bin, was ich auch in Wirklichkeit bin.

Letztendlich… muss ich dies auch zugeben. Dummerweise… mein kleine… dumme Ling…“ streichelt Sina eine Wange von Ling. „Dein Großvater weiß das schon.“

Ling zog ihr Gesicht angeekelt von Sina weg und wollte sich wegschieben, würde Lara ihr nicht im Weg sein. „Wer… hat dir gesagt, dass du gehen darfst?“

„Schön das mein Großvater das weiß, aber selbst er ist nur ein alter Mann und kann NICHT verhindern, dass meine Vorbereitungen aufs Land kommen!“ zischte Ling.

„Was… ist passiert, dass du so eine Wut auf ihn hast? Ich habe ihn als einen sehr ehrlichen und kompetenten Mann kennengelernt, der sich für seine Freunde einsetzt. Deswegen fällt es mir so schwer, dir einfach die Kehle durchzuschneiden.“ hielt Sina schräg den Kopf.

„Wegen ihm sind meine Eltern gestorben und nicht nur das! Weil ich es gewagt habe, gegen die „Obrigkeit“ meine Meinung ins Gesicht zu sagen, hat er mich auf diese Insel verbannt! Über zehn Jahre… hatte meine Ruhe gehabt…

Bin ich meiner Arbeit hier nachgegangen und konnte mich den Bewohnern… endlich öffnen… bis die Meeresungeheuer angegriffen haben und ihr erschienen seid. Es mag stimmen, dass nicht alle meine Entscheidungen klug gewählt worden sind, aber welcher Gildenmeister ist bitte auf so eine Situation wie diese vorbereitet gewesen hmm?!“

„Keiner und dennoch hast du bewusst alles getan, dass Menschen sterben. Schade, dass Ma Shi mit so einem… Familienproblem behaftet ist.“ seufzte Sina und holte einen Ring aus dem Inventar, den sie sehr intensiv betrachtet.

„W… was hast du vor?!“ wurde Ling panisch, als Sina sie nach dem Ring so anstarrte. „Du hast… meine sehr verletzte Seite gestern belauscht… und hast diese nochmal mit Lara gemeinsam gestört. Dazu wolltest du mich erpressen, eine Grenze… die du definitiv überschritten hast.

Liebend gerne hätten wir dir irgendetwas angetan, aber letztendlich sind wir auch im Inneren vernünftig. Lara? Würdest du bitte…“ bat Sina und Lara nickte. Sie trat Ling so, dass sie auf den Bauch rollte und laut aufschrie vor Schmerzen. Anschließend setzte sich die Vampirin auf ihren Rücken und nahm ihre rechte Hand hoch.

„Zeit… das wir dein wahres Gesicht zur Tage fördern. Vielleicht… hattest du eine beschissene Vergangenheit, aber das gibt dir nicht das Recht… andere in deine persönlichen Probleme reinzuziehen.“ packte Sina einen Finger von Ling und schob den Ring drauf. „Viel Spaß mit deinem Aussehen.“

Lara ließ die Hand los und stieg von Ling runter, anschließend nahmen Sina sowie die kleine Vampirin Abstand von Ling. „Was ist das für ein Ring?!“ versuchte Ling den Ring mit Gewalt runter zu ziehen.

„Der Grund, warum ich zu einer Naga wurde. Glücklicherweise habe ich ein paar mehr „Ringe der Schlange“ in meinem Besitz.“ teilte Sina fröhlich mit. „Ja… das würde zu ihr passen.“ nickte Lara zufrieden.

„Bitte… entfernt ihn mir!“ flehte Ling, als die Frauen die veränderten Pupillen bei ihr sahen. „Denke, dafür ist es jetzt viel zu spät.“ grinste Sina breit.

„Wie… meint ihr dazz?“ ändert sich bei Ling die Sprache… bis sie es selber merkte. „Nein… dazz… darf doch nicht wahr zzein!“ und zerrte noch mehr an dem Ring… bis sie vor Schmerzen laut aufschrie.

„Ja, die Schmerzen waren nicht ohne.“ nickte Sina für sich und legte einen Arm um Lara. „Denke bei Ling hat es sich es ausgezahlt, eine Schlange zu sein.“ „Ja… das denke ich auch.“ grinste Lara gemein.

Sina dachte, dass die Verwandlung bei Ling dieselbe ist wie bei ihr selber… doch es ging anders. Ling behielt ihre zwei Arme und ihr Unterkörper verwandelte sich der eine Schlange mit tiefschwarzen Schuppen.

Was… aber komplett anders ist… dass ihre Haare… sich zu vielen kleinen Schlangen transformierten. „Oh? Ling wird eine Medusa? Ist das überhaupt eine Rasse?“ hielt Lara den Kopf schräg.

„Keine Ahnung, wenn ich richtig aufgepasst habe, ist das eher eine Gorgone. Sag… nur vorsichtshalber… gibt es Monster auf der Welt, die einen in Stein verwandeln können?“ grübelte Sina laut, während sich weitere Schlangen auf dem Kopf bildeten.

„Ah… du meinst wie Basilisken, die mit einem Blick alles in Stein verwandeln können? Wäre mir neu, dass es überhaupt ein Monster gibt, dass es könnte.“ grübelte Lara direkt mit. „Die Monster gibt es, aber hauptsächlich eigentlich in Batzien.“

„Wegen meiner Zustandsimmunität mache ich mir eigentlich mal keine Sorgen, wenn eher du.“ warnte Sina ihre kleine Schwester. „Keine Sorge, wenn ich zu eine Statue werde… dann weiß ich, dass du mich retten wirst.“ schaute Lara Sina in die Augen. „Aww…“

„Wazz… habt… ihr mit… mir… gemacht?!“ zischte eine Schlangenkreatur vor den Frauen. Sie widmen Ling wieder ihre Aufmerksamkeit… und man sah regelrecht die Schadensfreude an ihren Gesichtern.

„Wow… dein neues Ausehen… passt nun wirklich zu deinem Verhalten.“ grinste Sina breit und holte einen Handspiegel aus ihrem Inventar, den sie dann vor Ling hielt. „Nein… dazz bin nicht ichz! Dazz izzt eine Lüge!“ schrie Ling, ihre Schlangen auf dem Kopf wedelten regelrecht durcheinander.

Sie packte einen der Köpfe und schrie vor Schmerzen auf, als sie versuchte, ihn abzureißen.

„Damit… das auch hält…“ kniete Sina auf einmal neben Ling und drückte einen Zeigefinger von der Klauenhand auf den schwarzen Ring. „Verrotten.“ Die Aktion ging so schnell, dass Ling nicht die Chance hatte zu reagieren und merkte… wie viele kleine Bruchstücke vom Finger runter fielen.

„Verdient.“ teilte Lara ihren Zuspruch mit. „Wenn… du es genauer wüsstest… war Sina von Anfang an die falsche Person für deine Intrige. Sie ist selber eine Meisterin in diesem Bereich und Erpressung… kann ich mir bei ihr überhaupt nicht vorstellen, das es möglich ist.“

Sina stand wieder auf und ging langsamen Schrittes zu Lara. „Tja… willkommen auf der wahren Seite des Bösen.“ „Nein… bitte… macht dazz… rückgängig!“ flehte Ling.

„Wozu? Wir haben dir nichts angetan und du kannst zu deinen Leuten wieder zurückkehren. Verhindern können wir deine Vorbereitung sowieso nicht, also von daher…“ zuckte Sina mit der Schulter. „Lass uns gehen Lara, ihre Anwesenheit widert mich irgendwie… an.“

„Warte warte! Ezz war nur ein Bluff! Zzeitdem ichz vor allen Leuten blozzzgezztellt wurde, redet niemand mehr mit mir! Bitte… ezz tut mir leid!“ flehte Ling, Tränen fielen von ihren Augen runter.

„DAS hättest du dir vorher überlegen sollen.“ verzog Lara angewidert ihr Gesicht. „Die Strafe hast du allemal verdient. Keine Ahnung, aber ich würde sie noch zu den Dämonen zählen. Vermutlich nun mit einer endlosen Lebenszeit?“

„Glaube ich nicht, denn sie wurde durch den Ring erst so. Meine Rasse war auch dieselbe gewesen, vermutlich ist sie immer noch ein Mensch und dürfte bis zum Lebensende… in dieser Gestalt bleiben… hier auf dieser Insel, denn SIE werde ich bestimmt nicht zur Nachbarinsel bringen.“

Sina ging los, gefolgt von Lara. Ling wollte sich aufrichten, hatte außer ihren Armen aber keinerlei Kontrolle über ihren Schlangenkörper. „Bitte… nicht… Ezz tut mir leid! Wirklich! Ichz will wieder ein Menzzch werden!“

„Vielleicht kann dein Großvater dir helfen, wenn du dir helfen lassen willst. Ansonsten… man sieht sich.“ gingen die Damen an Ling vorbei und dann den Hügel runter.

Man hörte nur einen langgezogenen Frauenschrei.

Kapitel 608

Ich bin wiedergeboren und die Rettungsmaßnahmen?

Ein neuer Tag bricht an, Sina wurde wach… mit sehr geröteten Augen. „Uh… hoffe ich habe noch ein bisschen von meiner… Würde behalten…“ murmelte sie. Die Dämonin merkte, dass sie alleine war und nutze die Chance, ihr Gesicht etwas zu waschen.

„Glaube… meine Liste der Probleme hat sich mal wieder erweitert… nimmt das denn einfach kein Ende? Ich will endlich… mein eigenes Abenteuer wieder erleben… Anführerin zu sein… ist scheiße…“ seufzte Sina bei der Erkenntnis.

Sina merkte, dass jemand den Raum betreten hat und drehte sich um, als sie Bariel sah. „G… guten Morgen Bariel?“ „Dir auch einen guten Morgen Mutter. Denke… du kannst dir vorstellen, warum ich gekommen bin?“ verschränkte Bariel die Arme.

„Nur bedingt, es dürfte eher… was mit dem Dämonenkönigin-Teil sein oder?“ vermutete Sina und Bariel nickte. „Das ist richtig. Ich dachte… du wärst ein Flüchtling? Nun erfahre ich gestern, dass du viel mehr bist.“ tippte Bariel mit einem Zeigefinger auf ihren Oberarm im Kimono.

„Nimm Platz, dann erkläre ich es dir. Als ein Teil meines Clans… weihe ich dich in das Geheimnis ein.“ seufzte Sina. „Die Vampire scheinen es ja zu wissen, wie sieht es denn mit Gildenmeister Ma Shi aus? Dir ist schon bewusst, dass du die ganze Welt… bei dem Interview angelogen hast oder?“ wollte Bariel scheinbar nicht unbedingt sitzen.

„Ja Bariel, dass ist mir bewusst und ja, der alte Mann weiß davon. Das ist ein Geheimnis, dass die Führungskräfte auf der Welt alle wissen. Was glaubst du… was passieren würde, wenn das einfache Volk erfahren würde, dass ein Dämonenkönig die ganze Zeit unter ihnen lebt?“

„Puh… keine Ahnung? In Fanfoss scheinen sie sich ja an alle Merkwürdigkeiten gewöhnt zu haben, die du immer von deiner Reise mitbringst. Keine andere Stadt hat Vampire und Dämonen als Bewohner.

Zumal ist es ja nicht… unbekannt, dass du neben der Heldin von Efrana auch die Kanzlerin aus Osnain bist. Zusätzlich die stärkste Abenteurerin? Doch was… eher störend sein könnte ist ja eher, dass du das Volk mit einer Halbwahrheit konfrontierst.“

„Entschuldigung, dass ich Panik auf der Welt vermeiden wollte. Glaubst du allen ernstes, Kaiserin Emilia oder König Karl sagen auch alles dem Volk? Dann solltest du im Hinterkopf behalten, dass in der Zukunft ein weiterer Krieg gegen Deymonlia ausbrechen wird.

Viele werden sich fragen, warum überhaupt. Eine Frage, die ich selber nicht so richtig beantworten kann. Ich kenne ja nicht mal selber den Grund… warum überhaupt diese Kriege immer stattgefunden haben und nein… Egal ob ich die Tochter des Dämonenkönig Mephisto oder selber Dämonenkönigin bin, aber ich kann ihn nicht überreden, den Krieg fallen zu lassen.

Was glaubst du… welch ein Hass in diesem eingesperrten Kontinent herrscht? Selbst wenn mein Vater den Krieg nicht erlaubt, wird das Volk rebellieren und eigenständig ihren Krieg suchen. Ein Bürgerkrieg wäre das Ergebnis, also wird mein Vater daher nicht die Finger krümmen, es zu verhindern.“

„Aha? Also… wenn ich das richtig heraushöre… bist du auch nicht unbedingt ein Flüchtling aus Deymonlia?“

„Beim dunklen Gott, bei dir muss man ja wirklich aufpassen, was man sagt. Ja, es stimmt. Ich bin kein Flüchtling, sondern wurde mit Hilfe meines Vaters aus Deymonlia geschickt. Bevor du dir zu viele Gedanken machst, mein Vater wollte letztendlich, dass ich mein eigenes Leben führe und… gewisse Maßnahmen einleite, dass wir nach dem Krieg einen Waffenstillstand mit den Alliancianern vereinbaren können.

So verrückt es sich anhört, aber mein Vater will auch einen Frieden. Das Problem ist einfach der hassende Kern der Dämonen. Die will er über den Krieg loswerden und einen Bürgerkrieg verhindern.“

„Das… sind aber jetzt sehr schwerwiegende Informationen, meinst du nicht auch Mutter?“ hielt Bariel ihren Kopf schräg.

„Ja, weil du… nun… mein Kind bist? Keine Ahnung wie wir es bezeichnen sollen. Außerdem glaube ich dir, dass du es objektiv sehen wirst. Bei einigen anderen hätte ich das Geheimnis überhaupt nicht erzählt, bei dir dagegen habe ich ein… gutes Gefühl.“

Nun bekam Bariel rote Wangen. „Hm… trotzdem wirst du aufpassen müssen und… danke, dass du es mir erzählst. Sag… was genau bin ich dann wenn du vom königlichen Blut abstammst?“

„Keine Prinzessin wenn du jetzt daran denkst. Normal gibt es keine Dämonen, die andere Rassen in Dämonen verwandeln können. In dem Fall wäre es wie bei den Vampiren, ein Diener, ein Kind, ein Kämpfer, sucht dir was aus.“

„Verstehe. Nicht das ich unbedingt eine Prinzessin sein wollte, ich muss halt wissen… was auf mich zukommt, sollte man dein Geheimnis auflösen. Hoffe für dich, dass du einen Plan im Hinterkopf hast.“

„Ich habe überhaupt nichts. Viele meiner Pläne kommen wie sie kommen, richtig… langfristige Pläne habe ich nicht wirklich. Uh… wenn ich so überlege, müssten sie ja erst recht gefährlich werden.“ grinste Sina schief. „Hast du sonst irgendwelche Fragen, die geklärt werden müssen? Ich würde dich… wirklich vom Herzen bitten, das nicht weiter zu sagen.“

„Es war nicht mein Plan gewesen, dir im Weg zu stehen Mutter. Doch du musst mir halt zugestehen, dass ich selber ein Leben habe, dass geplant werden muss.“ löste Bariel ihre Arme auf. „Wie geht es dir eigentlich? Meine… gestern war kein Auge trocken gewesen.“

„Beschissen ist das erste Wort was mir einfällt. Aber ansonsten… musste es gesagt werden, denn niemand ist perfekt. Was… mir immer so schwerfällt ist, dass… man mir es verzeiht. Ich erwarte irgendwie… dass man mich ausschimpft, verjagt, such dir was aus.“

„Itiikra sah mir nicht aus, als hätte sie es aus Spaß zu dir gesagt, sondern meinte es wirklich ernst. Letztendlich hat sie selber gesagt, dass du nicht daran schuld bist. Du steckst irgendwie immer sehr hohe Erwartungen in dir selber, du müsstest es etwas lockerer angehen.

Ein Gott bist du nicht, sondern eine Frau, falls du es nicht bemerkt haben solltest. Wir sind nur alle zu einem gewissen Maße zu etwas fähig. Deswegen, bevor du noch länger grübelst, gehen wir die nächsten Schritte an.“ „Und… wie sehen sie aus?“

„Der Evakuierungsplan. Ich habe mit dem Gildenmeister auf der Zwischeninsel den Plan gefasst, dass DU die Überlebenden eins nach dem anderen zur Insel bringen wirst. Die Vorteile auf deren Insel ist einfach, sie haben alles.

Wir werden beide einen Probeflug machen, damit du weißt, wo du die Überlebenden immer absetzen musst. In der Zeit werde ich mit den leeren Inventarringen alles wichtige von der Insel einsammeln und dem Gildenmeister Uruuki überreichen.

Er ist auch auf dem Stand der Dinge, was mit Ling passiert ist und wird sie im Auge behalten, sollte… sie auf der Insel Probleme machen. Sobald das alles geklärt ist, können die Vampire eigentlich die Heimreise wieder antreten und… tja… wären noch die Nagas.“

„Ja… die Nagas, hoffe sie haben einen Ansprechpartner für mich. Sag… was ist eigentlich mit der größten Insel passiert? Lara sollte sie doch mit den Zwillingen erkunden.“

„Verloren. Was diese Sternmonster auch sind, sobald man von ihnen infiziert worden ist, ist man verloren. Ich dachte, man wird zu Untoten, aber das stimmt nicht. Die Körper entwickeln sich zu… hm… Brutbehältern, wo sich der Körper immer mehr und mehr aufbläht…

Lara ist eigentlich sehr blass, aber was sie beobachtet hat, ging ihr doch etwas in den Magen. Wenn die Zeit… „reif“ ist, explodieren die Toten und viele viele kleine Sternmonster kommen aus dem Körpern heraus.

Keine Ahnung wie man die Insel wieder erobern soll, aber sie wird erst mal für lange Zeit unbewohnbar sein. Die Echsenmenschen… sowohl auf unserer Insel als auch auf der größten Insel sind ebenfalls zum Opfer gefallen.

Scheinbar wurden sie dazu genötigt, uns anzugreifen, denn laut Uruuki kämpfen sie auf seiner Insel sogar gemeinsam. Er hat sie mit dem Wissen konfrontiert, dass einer ihrer Völker mich angegriffen haben und sie enthalten sich.

Bin mir… nicht so sicher, was ich davon halten soll, aber Uruuki ist zumindest gewarnt, dass man ein Auge auf sie halten „sollte“. Das ist so aktuell der Stand der Dinge, was wir wissen und welche Aufgaben auf dich zukommen.“

„Ein Dämonenkönig als Transportmittel zu verwenden, man lernt nie aus.“ schmunzelt Sina. „Dann… sollten wir mal nach einem kleinen Frühstück die Probleme angehen.“

Nach einem kleinen Frühstück gingen beide Damen aus dem Haus raus und man sah eine rege… Bewegung bei den Nagas. „Hmm… ist was passiert?“ wundert sich Sina. „Keine Ahnung, als ich gekommen bin, machten sie mir alle einen etwas… schläfrigen Eindruck.“ meinte Bariel nur.

Sofort gingen die Frauen auf das Zentrum zu und sahen paar bekannte Gesichter. Srusu, wie sie auf dem Boden blutend lag und Itiikra, die ein wütendes Gesicht verzogen hat. „Itiikra? Was ist passiert?“

„Sina?“ blickte Itiikra hoch. „Ich bin mir nicht sicher… wie ich es erklären soll. Die Verräterin bat… uns um Verzeihung, aber das hat einige meiner Kinder so wütend gemacht, dass sie es ihr „körperlich“ mitgeteilt haben.“

„Die Schlampe wollte was?“ hob Sina ein Auge hoch. „Du hast doch nicht allen ernstes geglaubt… dass du mit deiner Tat so einfach davon kommst. Das erblüht jedem Verräter.“ blickte Sina von oben herab auf Srusu. Die Verräterin stöhnte nur und wendet ihr Gesicht auf dem Boden.

„Wie geht es dir wieder Sina? Hoffe… du konntest dich ein bisschen beruhigen?“ lächelt Itiikra unsicher. „Es geht, ich… brauche einfach meine Zeit.“ wurden die Augen von Sina traurig. „Wie… weit seid ihr zu einem Ergebnis gekommen?“

Itiikra schaute sich einmal kurz zu den anderen Nagas um, die ihr alle zunickten. „Wir haben beschlossen, dass ich die Anführerin werde. Doch nicht als Nagakönigin, sondern als „Älteste“. Wenn du die Prophezeiung nicht akzeptierst, sollte ich dir in diesem Fall auch folgen.

Außerdem… ich würde mich auch nicht als eine Königin fühlen, denke… du verstehst das selber sogar noch am besten.“ „Das… stimmt.“ nickte Sina langsam.

„Ich… würde dich gerne bitten, dass du Srusu einmal von all ihren Wunden heilen könntest, damit eine Sorge für unser Volk erledigt wird. In diesem Zustand wird sie meine Strafe nicht wirklich verstehen.“ bat Itiikra. Mit der Bitte löste sie sofort eine Verwunderung bei den anderen Nagas aus.

„Du… bist dir da sicher?“ hakte Sina direkt nach und Itiikra nickte. „Ja, ich bin mir sehr sicher.“ Die Dämonenkönigin schaute Bariel an, die nur die Schulter zuckte, dann ging sie auf Srusu zu und fing an zu heilen.

Die Wunden verschließen sich alle, scheinbar hat man ihr sogar zwei Arme gebrochen. „Hätte nicht gedacht, dass ICH dich einmal heilen würde Schlampe.“ „Dann… lass es sein…“ murmelt Srusu. „Ich werde… sowieso… mit dem Tod bestraft…“ „Klar, macht auch viel Sinn, dich vorher komplett zu heilen.“ meinte Sina dies sehr sarkastisch.

Die Heilung wurde abgeschlossen, alle Wunden wurden verschlossen und die Arme sind wieder funktionsfähig. „Srusu, steh bitte auf.“ befahl Itiikra, Sina nahm Abstand. Langsam erhob sich die Verräterin und traute sich nicht in die Augen zu schauen. „Srusu, schau mir in die Augen!“ kam der nächste knallharte Befehl.

Langsam, aber mit leichtem Zögern blickte Srusu auf und beide Frauen schauen sich in die Augen. „Srusu… in meinen Augen warst du die größte Hoffnung gewesen. Dir hätte ich alles Wissen über unser Volk beigebracht.

Doch war es deine eigene… Gier gewesen, dich aus der Sklaverei zu befreien. Du hast bewusst… uns alle einen sehr sicheren Tod verkauft, damit es dir besser geht. Wenn… ich jemals an Gerechtigkeit geglaubte habe, dann ist es diese jetzige Situation.

Ein Vertrauen zu dir wieder aufzubauen… halte ich für sehr unmöglich. Zuviel Blut unserer Rasse klebt an deinen Händen… sogar das deiner eigenen Mutter. Als höchste Anführerin unsere Rasse… verbanne ich dich für alle Ewigkeiten aus unserer Gruppe.“

Tränen schossen direkt aus Srusus Augen heraus und presste ihre Lippen zusammen. Tief im Herzen wusste sie… dass es so kommen musste.

„Wenn du aber… wieder ein Teil unserer Gruppe sein willst, musst du eine Aufgabe bewältigen.“ kam die nächste Ansage von Itiikra. Verwundert öffnete Srusu langsam den Mund, selbst die anderen Nagas wirkten etwas… überrumpelt.

„316 Nagas sind wir in unserer Gruppe. Durch viele Umstände sind wir auf diese Zahl gekommen und wenn du… wieder zu uns kommen willst… Musst du 316 Nagas in den Meeren finden und zu uns bringen.

Du wirst eine Waffe sowie ein bisschen Proviant bekommen, aber ansonsten ist es dir verboten, jemals unseren zukünftigen Zufluchtsort aufzusuchen. Du weißt wo die Stadt ist, dort können sich Überlebende finden, ansonsten… ist es dir überlassen, ob du dieser Aufgabe nachgehen willst.“

„Bitte… tötet mich. Das kann man unmöglich…“ flehte Srusu schon, als Itiikra ihr ins Wort fiel. „Unmöglich? Sina hat auch etwas unmögliches geschafft, willst du schon aufgeben, bevor du es überhaupt versucht hast?

Vielleicht hast du ja Glück und findest die Heiligen, die dich bestimmt mit Freuden aufnehmen werden.“ meinte die Älteste am Ende ironisch.

Srusu presste ihre Lippen wieder fest zusammen, denn jeder wusste… Wenn eine Naga zu den Heiligen erscheinen wird, dann nur um den Tod zu finden. Dafür hat Sina gesorgt, als sie den Herrscher getötet hat.

Nadalia kam mit einen Beutel sowie zwei Schwertern und warf es vor der Verräterin auf den Boden. „Hast… du ein unverschämtes… Glück, einfach nur zu verschwinden.“ zischte sie wütend.

Verweint schaute Srusu alle Naga´s an, die sie nur wütend anstarrten, selbst von Itiikra wird sie keine Hilfe bekommen. Langsam bückte sie sich und nahm die Utensilien auf, dabei zitterten ihre Hände sehr fürchterlich.

„Nun geh. Wir haben alles wichtige dir mitgeteilt und dir eine Chance gegeben. DU bist es letztendlich, die entscheidet, wie dein „neues“ Leben gehen soll.“ zeigte Itiikra mit einem Finger zum Strand.

Die Verräterin drückte… die Utensilien an sich und kroch langsam… zum Strand hin. Alle machten ihr sofort Platz, sie spürte immer wieder die Verachtung und Wut auf sich. Als sie am Strand angekommen ist, drehte sie sich noch einmal um… um sich das Bild ein zu prägen… Dann schwimmt Srusu von dannen.

„Ich hoffe… du verzeihst mir Itiikru…“ dachte Itiikra. „Das ich deine Tochter… und meine Nichte… in die Verbannung schicke…“

„Meinst du Mutter, wir werden jemals wieder von ihr hören?“ flüstert Bariel die Frage zu Sina. „Normal… wäre es mir so egal gewesen, doch… ich glaube schon. Sie wird einige Zeit… Probleme haben, aber sie wird Leben wollen.“

„Hoffentlich nur… nicht wieder zu unserem Nachteil…“

Kapitel 607

Ich bin wiedergeboren und mein Versagen?

Verwundert schauten alle die Dämonenkönigin Sina an, als sie verkündete, dass es ihr leid tut. „Es… tut mir wirklich… leid… was euch allen passiert ist.

Für diejenigen, die mich noch nicht so richtig kennengelernt haben… Ich stamme vom königlichen Blut ab und bin die Tochter des Dämonenkönig Mephisto, dem wahren König aus Deymonlia. Letztendlich… bin ich niemand anderes als die Prinzessin Sina.

Es mag stimmen… dass ich auch die Dämonenkönigin bin. Momentan existieren zur gleichen Zeit zwei Dämonenkönige auf der Welt, was ansich schon einmalig ist. Der dunkle Gott muss sich dabei was gedacht haben, ein Gespräch… mit dem Gott hat leider… bisher nicht stattgefunden.

Ich… habe mich nicht wirklich als Dämonenkönigin gefühlt. Es mag sein, dass ich Anweisungen gebe, mich auch wie eine benehme, aber… letztendlich sind das gezwungene Hilfen, damit die freien Dämonen… die außerhalb von Deymonlia leben… sich weiter entwickeln.

Was… für mich beschämend ist… Ich lebte in Deymonlia, bevor ich durch die Barriere geschickt wurde. Man hat mir alles beigebracht. Wie wir leben, wie man eine Armee verwaltet, eine Religion führt… und unter anderem, all unsere Rassen.

Lamia, Minotauren, Zyklopen, Imps, Sukuben sowie Inkuben, die zivilisierten Oger, Oni, Raksahas und… vieles mehr wurde mir beigebracht… bis auf die Rasse der Nagas.“ fielen die Tränen von Sina´s Augen raus.

„Ich… habe von euch nie gehört, gelernt oder weiteres… bis ich zum ersten Mal… eine Naga wurde. Ethice… die eine Lamia ist, erklärte mir, dass ihr ausgestorben seid. Sie hatte den Verdacht, weil ich nichts von euch wusste… dass die Barriere daran schuld ist, das ihr nicht auf das Meer konntet.

Nun… haben sich merkwürdige Gegebenheiten entwickelt… dass ich von diesen… „Heiligen“ in ihre Stadt gebracht wurde… Wo ich… mehr Dämonen gesehen habe… Euch Nagas…

Ich… weiß nicht, wie ich mein Gefühl beschreiben kann aber… ich hatte eine… unheimlich große Wut gehabt. Wut… auf diese Heiligen… Wut… auf mich selber… Wut… auf mein Volk in Deymonlia.“ fielen Sina die Tränen immer stärker vom Gesicht runter.

„Wütend… auf mich selber… dass ich nichts über euch wusste. Unwissenheit… schützt nicht vor Strafe sagte ich mir immer selber.

Wütend… auf mein Volk… dass sie euch einfach… Keine Ahnung wie es zustande gekommen ist… fallen gelassen haben? Vergessen haben? Wie Ethice einfach… euch für ausgestorben betrachtet haben?

WIE können sie… mir das Wissen zurückhalten… dass es unter uns Dämonen noch mehr Rassen gegeben hat? Die Barriere kann nicht der Grund sein, dass wir uns gegenseitig vergessen! IHR habt uns als Mythos betrachtet während… wir euch… als ausgestorben betrachten.

UND… eine große Wut… auf die Tintenfischmenschen. Ich wusste überhaupt nicht… dass ich mich so unter Kontrolle halten konnte. Meine Freunde… meine kleine Schwester… meine Geliebte… sie hätten sofort erkannt, dass ich kurz vorm Platzen war.

Dämonen… die versklavt wurden… Gedemütigt und schikaniert wurden… Ihnen jegliches Recht genommen hat, auch nur einen Namen zu haben. Keinerlei… Privilegien besitzen dürfen… Ich wusste überhaupt nicht… dass uns stolze Dämonen das passieren kann.

Mein… Weltbild war erschüttert, aber noch mehr… dass… ihr versklavt wurdet. Zu einfachen… Arbeitstieren degradiert wurdet, die nicht mal… das Wort Freiheit wirklich realisieren können. Keine… Waffen beherrschen und jederzeit rechnen müsst… zu sterben.

Meine Welt war rot. Wenn… ich dazu in der Lage gewesen wäre… ich hätte jeden… einzelnen Heiligen gejagt… Doch… meine Priorität war… woanders. Das ihr ALLE aus den Fängen dieser widerlichen Monster entrissen werdet.

Das die Heiligen… kopflos werden, wenn ihr Herrscher getötet wird. Das sie… wenn ich fertig gewesen wäre… dass sie alle eine Angst vor Dämonen und Nagas haben!

Und… doch habe ich versagt…

Versagt… weil ich nicht wie eine richtige Anführerin gearbeitet habe. Das ich alles aus dem Stegreif… meine Pläne gemacht… und Chaos verbreitet habe. Seht euch an… ihr seid die… restlichen Überlebenden der Nagarasse.

Hätte ich… richtig geplant… dann hätte ich nicht das Risiko mit der Arena gemacht, sondern mehr Hilfe geholt, um mehr von euch zu retten. Selbst als Levithianus die Stadt angriffen hat… ich hätte dort bleiben sollen und mehr… verstreute Sklaven… egal welcher Rasse auffangen müssen.

Ich… habe in ganzer Linie… als Dämonenkönigin versagt und daher…“ bückte Sina sich auf einmal… und legte ihre Stirn auf den Boden. „Es… tut mir so… unheimlich leid… was passiert ist.“

Ein Schock ging durch alle Teilnehmer. Sowohl bei den Nagas, als auch bei den Vampiren und weiteren Zuschauern.

„Es… tut mir leid… dass ich nicht mehr von euch retten konnte. Es tut mir leid… dass ich von euch nichts wusste. Es tut mir leid… dass mein Volk euch vergessen hat.

Wie… kann ich mit ruhigen Gewissen EUCH in die Augen schauen? Es geht nicht, alleine eure Narben an euren wunderschönen Körpern… wird mich stets daran erinnern. Euer Elend… wird man niemals nachvollziehen können…

Auch ich nicht… und ich wurde über hundert Jahre gefoltert… Vertrauen missbraucht… Meine Foltermeister haben sich öfters… selbst übertroffen. Ich weiß… was es heißt gefoltert zu werden und dennoch…

Die Prophezeiung… ist Blödsinn. Ich kann nicht eure Nagakönigin werden, egal ob ich eine verwandelte Naga war oder was ich in Wirklichkeit bin, eine Sukkubus. Bei… allem was ich getan habe… ist es unmöglich… eure Anführerin zu werden.“ schniefte Sina laut.

Lara hat die Hände vor den Mund gelegt und weinte ebenso fürchterlich. Bariel… wirkte verstört, als sie zu hören bekam, was Sina in Wirklichkeit ist, will das Thema aber später ansprechen. Ansonsten… war kein Auge trocken.

„Deswegen… kommt von dem Gedanken ab, mich… als Anführerin anzusehen. Ich habe versagt in ganzer Linie als Dämonenkönigin. Ich… kann mich nur… bei euch entschuldigen… dass es soweit gekommen ist…“ weinte Sina fürchterlich… als sie eine Hand auf der Schulter spürte. Sie blickte nach oben und sah Itiikra, die ebenfalls Tränen im Gesicht hatte.

„Hör… bitte auf Sina. Ich… wir alle haben verstanden, was du sagen möchtest und… werden deinen Wunsch akzeptieren. Sina… mir… war überhaupt nicht bewusst, dass auch du eine schwere Last mit dir trägst.

Sina… in meinen Namen Itiikra… die den Namen meiner Eltern bekommen hat… Ich verzeihe dir.“ lächelt Itiikra sie mit gütigen Augen an. Die Dämonenkönigin musste mehrmals blinzeln und legte wieder ihren Kopf auf den Boden, dabei weinte sie fürchterlich.

„Warum… warum verzeihst du mir… Hast du nicht gehört was ich gesagt habe? Wegen meiner Aktion sind vermutlich mehr Nagas gestorben! Wegen meinem Volk… seid ihr vergessen worden!“

„Weil du nichts dafür kannst. Du hast in deiner Verfassung das bestmögliche erreicht und… schau dich um. Du hast eine „vergessene“ Rasse aus den Fängen der Heiligen befreit. Du warst sogar bereit… dich mehrmals zu opfern, damit wir in Freiheit kommen.

Wie… kann man dir da nicht verzeihen? Du warst eine einzelne Person… die etwas unmögliches bewerkstelligt hat. Du hast den Herrscher getötet, das… niemand… sich jemals vorstellen konnte. Du hast… gegen Monster gekämpft, wo wir verloren wären.

Du bist auch eine einfache… Frau. Man müsste ein Gott sein, um all deine… Wünsche umsetzen zu können. Sina… ich denke… ich spreche auch für die anderen… Danke… das du uns eine neue Chance gegeben hast.

Wir werden die neue Chance… nutzen, die man uns vor langer langer Zeit genommen hat. Hör… also auf… dich selber fertig zu machen.“

„Es… wird dauern… bis ich es akzeptieren kann…“ schniefte Sina und blickte Itiikra wieder in die Augen. „Das ist gut, denn dann zeigst du dir selber auch den Willen… dir selber verzeihen zu können.“ lächelte die Naga.

„Beim dunklen Gott… was habe… ich mit meiner Barriere nur angerichtet?“ schniefte Lara fürchterlich. „Warum… nimmt sie all die Schuld auf sich?“

„Weil du nicht wusstest, welche Konsequenzen es hatte.“ sagte Ivy neben ihr. „Und die Herrin vermutlich schon den Gedanken hatte, dass es… dich verletzten könnte. Daher…“ „Sie liebt dich wirklich als ihre Schwester. Du solltest dich wirklich ganz fest an ihr halten, so… eine starke Person wird man nie wieder finden.“ fügte Jevera hinzu.

„Glaubst… du… wir werden den Mut finden… bei der Clanführerin die Bitte vortragen zu können, dass… wir den Clan wechseln wollen?“ fragte Nisha sichtlich berührt. „Keine… Ahnung, ob das… überhaupt… eine Chance hat.“ nahm Abby eine Hand von ihrer Frau.

„Ihr… beiden kennt das Geheimnis von Mutter oder?“ fragte Bariel die Zwillingsvampire. Die schauten sich kurz verdutzt an und nickten. „Ja, wir… kennen es. Denke… als ihre Tochter wirst du vermutlich auch noch eingeweiht.“- „Genau, sonst würde Sina es nicht in aller Öffentlichkeit zugeben.“

„Es… ist schön zu wissen, dass… wir dir doch einiges bedeuten. Glaube… kein Dämonenkönig würde… jemals zugeben, dass er versagt hat. Nicht… dass ich aus Erfahrung sprechen könnte, aber… die Dämonenkönige würde ich mit dem getöteten Herrscher gleichsetzen.

Arrogant, stark und nur an sein eigenes Interesse interessiert. Doch du? Vielleicht… magst du herrschsüchtig gewesen sein, als… wir uns kennengelernt haben. Uns gezwungen… Entscheidungen zu treffen.

Aber… du kniest dich vor mir… uns Nagas. Sklaven der Heiligen, egal… ob wir ein Teil der Dämonen sind oder nicht… aber ein Anführer… würde niemals vor seinem Volk… um Verzeihung bitten…

Doch du tust es. Fehler… die überhaupt nicht stimmen, betrachtest du selber als Versagen an. Vielleicht… ist die Prophezeiung etwas… anders, aber… würde dein Vater… deiner Aktion folgen? Um Verzeihung zu bitten?“

„Nein… aber er würde mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nur herumsitzen und… nichts tun. So… wie ich ihn einschätze, würde er den Krieg gegen die Heiligen erklären und sein Schwerpunkt auf sie setzen.

Vielleicht ist es ihm auch egal, aber… ich will das nicht glauben. Er würde ebenfalls… Überlegungen anstellen, wie man dich und die anderen… retten könnte, wenn er von euch erfährt. Immerhin… seid ihr ein Teil des Dämonenvolkes.“ beruhigte Sina sich.

„Itiikra… wenn ich ehrlich bin… solltest du die Nagakönigin werden.“ Nun schaute die Naga verdutzt Sina an. „Ich meine das… wirklich ernst. Du kennst die… schwere Bürde als Anführerin.

Du kennst vermutlich die alten Werte und Traditionen der Naga, nur du kannst es ihnen allen vermitteln. Du sollst es sein… die ihnen allen einen Namen geben sollte und… auch du sollst entscheiden… was mit der Verräterin passiert.

Mein Leben ist viel zu chaotisch und ich bin selten lange an einem Ort. Gerade jetzt… brauchen all die Nagas einen Anführer an ihrer Seite, den sie kennen und vertrauen. Der die Geduld mit bringt und sogar die Hoffnung an die Zukunft glaubt.

Man… muss kein Kämpfer sein, um ein Anführer zu werden. Oft gibt es schwache Anführer, die starke Wächter und Partner an ihrer Seite haben und trotzdem das Volk führen können. Du… solltest es dir wirklich überlegen.

Mein… Angebot wäre es… dass ich dir und all den Nagas ein neues Zuhause gebe. Das ich euch Lehrer schicke, die euch helfen zu kämpfen, zu überleben, zu handeln… Ich gebe euch Möglichkeiten… eine stabile und sichere Zukunft aufzubauen.

Ich… will einfach nicht glauben, dass ihr die letzten Nagas seid. Vielleicht gibt es noch weitere Überlebende in den Weiten des Meeres, die sich gegen die Heiligen oder was auch immer da lauert, wehren konnten.

Denke… das solltest du nochmal mit deinen Leuten in Ruhe bereden, denn… ich muss für mich alleine sein. Akzeptieren, dass… man mir trotz meines… Versagens… verzeiht.“ versuchte Sina ein Lächeln aufzubringen, aber es misslangt.

Bevor Itiikra was sagen konnte, stand Sina einfach auf und… rannte mehr schon in ihr Haus zurück. Dabei ignorierte sie die Vampire und Bariel. „Sina…“ drehte sich Lara noch um, aber konnte sich bremsen, weil sie das weinende Gesicht gesehen hat.

„Was… macht Itiikra da?“ fragte Bariel die Zwillingsvampire wieder. Alle drehten sich zur der Naga um, die alle drei Hände auf die Brust gelegt hat und… scheinbar irgendetwas murmelt.

„Würde meinen, dass sie was sagt oder?“- „Ja, aber… die anderen Nagas machen es ja auch?“ bemerkten Tio und Mio eine Veränderung der Nagas.

„Ich… glaube… ich habe das schon mal gesehen.“ schniefte Lara. „Wenn… ich es nicht verlernt habe… geben sie alle irgendwie… einen Eid oder Schwur ab. Doch nach dem Inhalt… müsste man sie fragen.“

„Hoffentlich wissen sie, was sie tun. Freiheit und dann direkt ein Schwur?“ sah man den besorgten Blick bei Bariel. „Hoffe auch… dass Mutter es bald besser geht.“

Was alle… nicht mitbekommen haben irgendwie ist… dass sie einen ungebetenen Zuhörer hatten.

„So so… Sina ist die Dämonenkönigin?“ grübelte Ling.

„Dann… lässt sich ja bestimmt was machen…“

Kapitel 606

Ich bin wiedergeboren und meine alte Veränderung?

Sina und all die Nagas haben jegliches Zeitgefühl verloren. Sie schwimmen, weil sie schwimmen mussten, denn… Wenn sie anhalten, wird etwas sehr wütendes sie holen. Die Dämonenkönigin sah den Nagas an, dass sie am Ende ihrer Kräfte waren, doch ihr ging es auch nicht besser.

„Sina… wir… werden eine Pause einlegen müssen, sonst werden einige einen Zusammenbruch erleben.“ schwimmt Itiikra neben Sina.

„Ich… bin es mir bewusst, doch ich kann nichts ändern an der Situation. Das nächste Problem ist, sobald… wir irgendwie den Inseln näher kommen, dass wir es noch mit einem anderen Diener von Glacia zu tun haben werden.

Herr des Wassers, Peidelia ist sein Name und der dürfte… ein ähnliches Problem sein wie Levithianus. Mein Plan ist es, dass ich es ablenke, egal wie. In der Zeit schwimmt ihr auf die Oberfläche der Insel und wenn ihr… sehr blasse Personen seht, ruft immer laut, dass ihr von Sina geschickt worden seid und deren Hilfe braucht.“

„Peidelia… ein weiterer Diener von Glacia. Bist… du wirklich sicher, dass du es mit ihm… aufnehmen kannst?“ sah man die besorgten Augen.

„Nein… ich will es auch nicht bekämpfen, dazu bin ich zu sehr geschwächt.“ schüttelt Sina den Kopf. „Der Herrscher der Heiligen hat mir schon eine Kostprobe der Macht gegeben. Ein Diener von Glacia wird man wohl nicht einfach so. Wenn ich seine Waffe irgendwie einsetzen könnte, das wäre sehr effektiv gegen Wassermonster.“ murmelt Sina.

„Das legendäre Blitzspeer… nur die Auserwählten auf der Welt können diese Waffe benutzen. Seine Macht übertrifft die der Magie, weil es eine Naturgewalt ist.“

„Eine lebendige Waffe also?“ fragte Sina und Itiikra schüttelt den Kopf. „Nein, auch wenn ich davon zum ersten Mal höre. Die Legende um die Waffe wurde gerne von den Heiligen erzählt, aber das tatsächliche Geheimnis… kannten nur die Träger.“

„Wenn… ich meine eigentliche Form wieder habe und ausgeruht bin, werde ich mir das Problem genauer anschauen, ansonsten…“ grinste Sina schief, als sie vorne etwas sah. Sofort schaute sie auf dem Kompass zur Sicherheit, aber… „Es… sieht aus, als hätten wir unser Ziel erreicht?“

Man sah in weiter Entfernung das ein „Berg“ auf die Wasseroberfläche zulief. Sina drehte sich um und wurde sehr laut. „Ihr stolzen… Überlebenden der Nagarasse… Ich weiß, ihr seid zu Tode erschöpft und braucht eine Pause…

Ich will euch mitteilen, dass wir unser Ziel erreicht haben und wenn nicht, können wir uns zumindest an diesem Berg ausruhen. Doch seid gewarnt…“ motiviert Sina die Leute und erklärt allen den Plan, an den sie sich halten müssen.

„Itiikra? Ich will, dass du den Abschluss bildest und Nadalia… auch wenn es dir vermutlich nicht gefällt, aber… Behalte die Schlampe im Auge, dass sie nicht jetzt auf einmal flüchtet.“ schaute Sina speziell Srusu an. „Wohin… soll ich denn schon flüchten können? Außer die Stadt der Heiligen kenne ich nicht anderes.“ zischte die Verräterin.

„Karma.“ meinte Sina nur. „Nur ein Ruck Leute, denn… ich kann auch nicht mehr, aber ich werde euch alle vor Peidelia beschützen, wenn er angeschossen kommt. Besser er als… eine gewisse zu groß geratene Tiefseeschlange.“ Damit konnte Sina bei einigen ein leichtes Schmunzeln auf die Gesichter zaubern.

„Ok… auf geht’s!“ nickte Sina und die Gruppe schwimmt auf das Gestein zu. Zwar nicht zu schnell, aber auch nicht zu langsam, weil sie wieder im feindlichen Gebiet sind. Die Dämonenkönigin schaut immer wieder umher, aber bisher… sah sie keine feindliche Gestalten.

Es verging… einige Zeit, bis Sina mit dem Finger zur Wasseroberfläche deutet. Die Gruppe folgte ihr und sie durchbrachen die Oberfläche. Alle mussten mehrmals blinzeln, als Sina erkannte… dass es ihr Zielort war.

„Wir… haben die Insel erreicht!“ freute Sina sich innerlich, nun war sie voller Adrenalin. „Ok, noch ein bisschen, wenn wer was merkwürdiges sieht, fühlt oder was auch immer, schreien ok? Ich will nichts dem Zufall überlassen!“ warnte die Dämonin ihre Gruppe…

Doch die Warnung war scheinbar ohne Bedeutung, denn alle erreichten den Strand ohne auf irgendjemanden zu treffen. „Puh… ist das kalt…“ merkte Sina wieder das übliche Problem. „Ist… es euch auch so kalt?“

Das alle am nicken waren, beantwortet schon die Frage. „Puh… Hoffentlich haben die Überlebenden genug Kleider für uns alle…“ murmelt Sina… als etwas angerannt kam… und Sina um rempelte.

„MUTTER!“ drückte sich Bariel mit Tränen an Sina. „Verdammt! Wir haben uns alle Sorgen gemacht!“ Sina war viel zu perplex gewesen, das Bariel aus dem Nichts erschienen ist. „Erm… Bariel? Wie…“

„Wir haben beobachtet, wie diese Tintenfische oder was auch immer das für Monster waren dich einfach abgeführt haben. Seitdem Tag an hielten wir die ganze Zeit nur auf dem Meer Ausschau… bis du mit…“ löste Bariel sich und merkte nun… dass sie nicht SO alleine waren. „Mehr… von deiner Sorte gesehen haben?“

„Ja… eine… sehr lange Geschichte. Es… sind alles Flüchtlinge, kannst du dich um sie kümmern? Essen… Kleider… Schl…a.f…raum…“ fiel Sina nun doch letztendlich in Ohnmacht. „Mutter?!“ wurde Bariel panisch, beruhigte sich aber wieder sehr schnell, dass sie vor Erschöpfung zusammengebrochen ist. „Himmel… du machst einem echt Sorgen…“

Es verging wieder einige Zeit, als Sina etwas spürte… Jemand streichelt ihre rechte obere Hand. Langsam öffnete die Naga ihre Augen und sah ein bekanntes Gesicht, es war niemand anderes als Bariel in ihrem Kimono. „Mutter!“

„Uh… ich bin… wieder einfach… umgefallen oder?“ stellte Sina müde die Frage. „Ja, aber selbstverständlich, nachdem Itiikra uns die Geschichte erzählt hat. Ich hoffe… du hast aus der Lektion gelernt, dass spontane Versuche… nicht immer so positiv verlaufen, wie du es dir gerne wünscht.“ kam direkt der Tadel von Bariel.

„Itiikra! Wie geht es dir und den anderen?!“ wurde Sina nun wacher. „Ich bin kein Dämonenexperte, aber ich würde behaupten, auf dem Weg der Besserung. Wie gesagt, Itiikra hat irgendwie das Reden übernommen und uns alles erklärt.

Aufgrund… Differenzen zwischen den Überlebenden auf der Insel und den Nagas habe ich ein zweites Lager errichtet mit Zelten, wo sie sich… scheinbar alle zum ersten Mal ausruhen. Sie sind ziemlich misstrauisch und auch… sehr schreckhaft.

Ich wusste nicht… dass man sie derart… misshandelt… Wenn ich dich anschaue und… die Frauen vergleiche… Hoffentlich finden diese… „Heiligen“ alle ihren Tod.“ hörte man die Trauer und Wut in der Stimme von Bariel.

„Was… für Differenzen?“ wundert sich Sina direkt. „Es sind keine richtigen Differenzen, sondern ich wollte von Anfang an vermeiden, dass es zu einem Streit eskaliert. Du kannst es drehen oder wenden, aber die Nagas sind Meeresbewohner.

Das macht die Überlebenden sehr misstrauisch, auch wenn ich ihnen erklärt habe, dass keine Gefahr von ihnen droht. Himmel, nachdem ich beobachtet habe, dass sie nicht mal wirklich eine Waffe benutzen können, brauchen sie selber den Schutz.

Jedenfalls haben ALLE vernünftige Kleidung bekommen und einen Schlafplatz. Dummerweise… scheinen alle immer irgendwie wie du zu frieren. Daran kann ich aber schlecht was ändern außer halt Lagerfeuer am Laufen zu halten.“

„Verstehe…“ seufzte Sina erleichtert. „Sag… wurden wir irgendwie mal angegriffen oder so? Zwei Lager im Auge zu halten dürfte jetzt nicht…“

„Ich weiß nicht was passiert ist, aber der Herr des Wassers ist samt dem Monster verschwunden. Die Angriffe auf diese und der Nachbarinsel haben aufgehört. Auch waren wir vorbereitet, dass dieser Meeresdrache uns angreifen könnte, aber seit deiner Wiederkehr sind nun drei Tage vergangen und nichts ist passiert.“

„Eh… was hast du gesagt? Ich habe… drei Tage geschlafen? Wie… lange war ich denn… so allgemein weg gewesen? Unten habe ich jegliches Zeitgefühl verloren, vor allem als die Verräterin mir sagte, ich hätte da schon zwei Tage geschlafen…“

„Als du uns verlassen hast bis zu deiner Rückkehr sind insgesamt vier Tage vergangen. Die Monster haben uns angegriffen, aber am Tag Drei… muss irgendwas passiert sein, dass sie weg sind. Vermutlich hast du was ausgelöst, vielleicht auch nicht.“

Sina hob ihre Hand mit dem speziellen Ring hoch und betrachtet ihn. „Illusion… Keine Schmerzen. Es… ist Zeit, dass ich mein wahres Gesicht wieder zeige. Sollte Levithianus uns angreifen, werde ich diesmal gestärkt sein.“ verzaubert Sina sich und zog den Ring raus.

Sofort nahm Bariel Abstand und wäre glücklicher gewesen, wenn Sina sie mal gewarnt hätte, was passiert. Die Arme… verschmolzen zu normalen Armen wieder, die Schuppen verschwanden langsam, aber sicher. Der lange Schlangenkörper wurde immer kürzer und kürzer und bildete wieder zwei gewohnte Beine unter dem Haufen von Decken.

Die Dämonin verzog trotz Illusion ihr Gesicht vor Schmerzen, ihr Knochenschwanz wuchs ebenfalls nach. Es vergingen einige Minuten… bis Sina wieder ihr normales Aussehen hatte. Normale Zunge, zwei gesunde Beine samt Knochenschwanz und zwei Arme mit der üblichen Klauenhand

„Puh… hoffe, die anderen Frauen denken ebenfalls an den Ring.“ keuchte Sina und steckte den Ring der Schlange ins Inventar. „Danke für die Warnung, schön zu sehen, dass du wieder die erm… „alte“ Sina geworden bist.“ hob Bariel eine Augenbraue hoch.

„Musste sein, weil… ich habe Itiikra und den anderen Frauen erklärt habe, dass ich keine Naga bin, sondern eigentlich eine Sukkubus. Verstanden haben sie es teilweise, aber… glauben werden sie es erst, wenn sie es wirklich sehen.“ grinste Sina schief, als auf einmal beide ein sehr lautes Knurren hörten.

„Was war das denn jetzt?!“ schaute Bariel umher, als Sina einen hochroten Kopf bekam. „Erm… das… war mein Magen… Wenn du mir… was zu Essen holen könntest und alle Vampire außer Nisha und Abby bringst, erzähl ich meine Geschichte. Ach ja… sag bitte Itiikra, dass ich nachher mit allen Nagas… was wichtiges besprechen muss.“

„So so… die berühmte Chaosbestie hat Hunger und das in einer Lautstärke, dass jeder es mitbekommt. Na gut, dann werde ich mal deine Bitten umsetzen.“ grinste Bariel frech. Als sie den Raum verlassen hat, nutze Sina sofort die Chance und zog sich wieder Unterwäsche samt einem schwarzes Kimono an.

Sina schaute abwechselnd ihre Hände an und musste an die Worte von Tuschruilli denken. „Ich… muss viel stärker werden, bis ich es mit Glacia aufnehmen kann? Wie… stark ist dann diese Götterbestie nur…“ grübelte Sina.

Lara kam direkt ins Zimmer gestürmt und ließ es sich nicht nehmen Sina zu umarmen. „Schwester… Warum… musst du immer diese spontanen… Aktionen machen in einer Welt, wo wir dir nicht helfen können…“

„Es… tut mir leid, aber… es war eine der wenigen Chancen… die ich wahrnehmen musste. Ohne zu wissen… wo ich rein geraten bin… habe ich so viele Dinge erfahren… wo wir ohne dieses Wissen gegen Glacia gescheitert wären.

Dazu… die Chance mein Volk zu retten und ein Vorgeschmack zu bekommen, mit welchen Monstern wir es in der Wasserwelt zu tun bekommen ist alles… ist wirklich ALLES was wir bisher erlebt haben… nichts.“ umarmte Sina zurück.

Die Zwillingsvampire sowie Ivy und Jevera kamen nun ebenfalls, die sich mehr zurückhielten. Zum Schluss kam Bariel mit Essbarem zurück und teilte auch mit, dass Itiikra Bescheid weiß. Nun erzählte Sina den Damen mithilfe der Illusionen, wie sie die Welt unter Wasser erlebt hat und welche Informationen immer mehr zu Tage kamen.

Die Geschichte hat ihre Zeit benötigt, Lara und Bariel wirkten geradezu betroffen, als sie von Levithianus gehört haben. „Sei… ehrlich Sina. Dieser Levithianus, hätte er es auch mit Tierra aufnehmen können?“ fragte Lara.

„Ich weiß es nicht… Glaube es tut sich zwischen beiden nicht viel, weil beide in ihrem Element kämpfen. Ist einer der beiden in des Feindes Element, dürfte er mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit der Verlierer werden.“ vermutet Sina. „Alleine… dass ich mit fünf Chaosangriffen es nicht schaffen konnte, den Strahlenangriff von der Wasserschlange aufzuhalten… gibt mir arg zu denken.“

„Und das ist „nur“ sein stärkster Diener von Glacia gewesen, wie heftig wird dann Glacia selber? Ich bin total geschockt zu erfahren, dass diese Götterbestie, die die ganze Welt für… stupide hielte… eine Intelligenz besitzt, die wir nie… erreichen werden.“ nagte Bariel an Daumennagel.

„Mio und Tio… wenn ihr wieder zurück in der Gilde seid, müsst ihr unbedingt alle vergangenen Aufträge, die was mit legendären und starken Wassermonstern zu tun haben, überprüfen. Laut Bariel sollte Peidelia tot sein, aber war nicht so unbedingt der Fall. Wenn es Aufträge sind, wo ganz klar der Beweis des Monsters vorhanden war… Leiche oder Monsterstein, dann ist es in Ordnung, aber… wenn nicht…“ schaute Sina die Zwillinge an.

„Wir haben verstanden!“- „Dürfte aber nicht einfach sein, weil Fanfoss nicht unbedingt das Archivar hat, was mit Aufträgen am Meer zu tun hat.“ warnten die Zwillingsvampire.

„Ich überlasse es euch, Notfalls fragt Prashi, ob es ein System gibt, was es euch einfacher macht. Im schlimmsten Falle… müsst ihr halt jede Abenteuergilde an den Hafenstädten aufsuchen. Da… wird so einiges an Arbeit auf euch zu kommen.“ seufzte Sina und stand auf.

„Was… hast du nun vor?“ fragte Lara. „Ich will jetzt mit den Nagas sprechen, weil wir dieses Problem mit ihnen auch bewältigen müssen. Wegen dieser… dummen Prophezeiung habe ich mir schon ein paar Gedanken gemacht, aber vorerst… muss ich ihnen was wichtiges sagen.“

Bevor die Vampire und weitere sagen konnten, war Sina schon draußen. Sie sah überall Zelte und drehte sich um, um festzustellen, dass sie in einem der zerstörten Häuser der Stadt untergebracht wurde.

Die Frauen und Männer wirkten… ausgeruhter. Sie trugen alle vernünftige lange Kleider, was bei den Männer eigenartig aussah, aber besser als die grauen langen Kutteln. Auf einmal kroch Itiikra zu Sina.

„Erm… wenn… ich das Symbol auf den Flügeln richtig deute sowie auf dem Gesicht… spreche ich mit Sina oder?“

„Das ist richtig. DAS ist mein wahres Aussehen, die Zeit für die Verwandlung ist abgelaufen.“ grinste Sina schief und Itiikra nickte nur langsam. „Verstehe… und dennoch habt ihr gekämpft wie eine stolze Nagakriegerin, einst… wie meine Mutter.“

„Verstehe… und dennoch könnte ich in dieser Form besser kämpfen. Wie ist so die Lage für euch alle?“

„Verwirrend für alle, die in der Sklaverei geboren sind. Ich… selber war so… nun.. keine Ahnung… zwischen beidem eher.“ hatte Itiikra nun Erklärungsschwierigkeiten. „Sie werden sehr viel lernen müssen, um zu verstehen, dass diese Freiheit gut für sie sein wird.

Viele müssen auch lernen nun selbstständig zu leben und zu denken. Alle hatten die Heiligen gehabt, die ihnen Anweisungen gegeben haben oder? Doch ich glaube fest daran, dass es möglich sein wird und… vielleicht noch mehr.“

„Das ist gut zu hören. Solange DU daran glaubst, besteht Hoffnung für deine Rasse. Hat Bariel dir meine Bitte weitergegeben?“ fragte Sina und Itiikra nickte. „Ja, folge mir einfach.“ Gesagt, getan, beide Damen gingen zu dem Versammlungsplatz, gefolgt von den Leuten von Sina.

Überall wird Sina von den Nagas angestarrt mit ihrem neuen Aussehen. Einige wirkten stark verwirrt, andere erstaunt. In der Menge sah Sina die Verräterin… die nun eine Glatze trug und man nicht zu Schade war, für den Verrat sie körperlich zu züchtigen.

„Merke, ihr habt Srusu ein bisschen bearbeitet?“ merkte Sina an. „Die Männer hatten allen einen Grund ihre Wut an sie abzulassen. Viele haben ihre Brüder, Väter durch den Verrat verloren und mit dem Stachelhalsband? Das ist etwas… was man nicht lange für sich behalten kann. Srusu kann sich glücklich schätzen, dass sie überhaupt noch am Leben ist.“ hielt Itiikra eine neutrale Miene.

Nun hielte die Naga mit Sina an und klatschte laut um die Aufmerksamkeit zu bekommen. „Meine Kinder… Brüder und Schwestern… Darf ich vorstellen? Dämonenkönigin Sina in ihrer wahren Form. Für die Frauen hat ihre Majestät es schon erklärt, den Männern müssen wir die Chance geben, dass langsam zu verarbeiten.“

Auf einmal nahm Itiikra Abstand von Sina und schaute ihr in die Augen. „Während eurer Bewusstlosigkeit… haben wir alle sehr viel geredet. Wir sind zum dem Schluss gekommen dass…“

„Stopp!“ hielt Sina die Rede von Itiikra auf. „Hat es was mit der Prophezeiung sowie mit der Nagakönigin zu tun?“ „Ehm… das ist richtig.“ hielt Itiikra verwundert ihren Kopf schräg, die Freundinnen von Sina stellten sich alle mit einem großen Abstand von der Versammlung, um wenigsten dabei zu sein.

„Volk der Nagas… bevor wir darauf zu sprechen kommen… gibt es etwas… was ich euch allen sagen muss.“ wurde Sina sehr ernst und schaut abwechselnd in der Menge jedem in die Augen, dabei nahm sie mehrere Schritte Abstand von Itiikra.

„Es… tut mir leid.“

Kapitel 605

Ich bin wiedergeboren und ein besonderer Abschied?

Sina folgte den Nagas, allen wurde das Halsband entfernt. Viele trauten sich nicht, ihren Hals anzufassen und noch weniger, ob sie wirklich frei sind. Was Sina viel mehr wütend machte… waren die fürchterlichen Narben an den Hälsen.

„Wenn ich wüsste… wie man die Technik hinter den Halsbänder benutzt, würde ich dir das gleiche antun Schlampe.“ knurrte Sina dies zu Srusu, die neben ihr ging. „Nun bereust du es wahrlich, dass deine gekaufte Freiheit nichts… als eine Illusion war.“

„Tzz.“ zischte Srusu und ignorierte die wütenden Blicke der anderen auf sich. „Ich habe getan, was getan werden musste. Ich wollte leben und nicht wie sie hier… im Elend verrecken.“

Liebend gerne hätte Sina was dazu gesagt, aber sie konzentrierte sich lieber auf die Flucht. Nadalia führte alle Frauen durch mehrere Gänge, die Erschütterungen wurden schlimmer. Manchmal so schlimm, dass man das Gefühl bekam, dass der Angriff neben ihnen stattfand.

„Ein Angriff auf Glacia… Je mehr ich über ihn erfahre, desto… schlimmer hätte es geendet.“ grübelte Sina. „Ich dachte, es wäre nur ein stupides Monster, das einfach zu stark ist. Leider… sieht die Realität viel schlimmer aus.

Oh Christopher, da wird aber einiges an Arbeit kommen, denn das Monster da draußen wird ein Schiff ohne weiteres zerstören können, wenn man sich nicht richtig vorbereitet! Wir müssen viel mehr über seine Diener herausfinden, denn solange wir an ihnen nicht vorbei kommen, haben wir gegen Glacia noch weniger eine Chance.“

„Sina… ihr seht so nachdenklich aus?“ fragte Askii sie von der anderen Seite. „Ja, bin ich auch, weil mir langsam bewusst wurde, wie… gefährlich die Welt unter dem Wasser ist. Sie ist so schön, dass sie auch wiederum tödlich ist.“ lächelt Sina sie an.

„Ist das so?“ hielt Askii den Kopf schräg. Ein Sklave, dessen gesamtes Leben nur darin bestand, den Heiligen bestmöglich zu dienen, hatte wohl seine Schwierigkeiten, Sina zu verstehen. Sina lächelt nur traurig und nickte. „Ja, ist so. Du wirst es auch irgendwann verstehen. Erkläre… mir doch mal bitte, was das für ein Ort sein soll, wo wir hingehen.“

„Natürlich!“ freute Askii sich, etwas nützlich zu sein. „Die Entsorgungsanlage sind tiefe Löcher, dessen Ende niemand kennt. Dort wird alles entsorgt. Möbel, Verstorbene aus der Arena, einfach alles. Aufgrund… das es angeblich riechen soll, liegt sie etwas außerhalb der Stadt.“

„Ah… Itiikra hat da einen sehr guten Ort ausgesucht. Dann dürften wir dem Monster…“ wollte Sina Askii loben, als sie etwas spürte. „HALT!“ schrie Sina. Nadalia und die anderen Nagas hielten sofort an… als ein gigantischer Strahl vor ihnen den Gang zerstörte.

Sofort schrien die Frauen panisch auf, selbst Sina bekam ein Schauder, wie nah dieser Angriff von Levithianus kam. „Ok beruhigt euch alle!“ rief Sina. „Ich weiß, dass es sehr hart ist, aber wir müssen uns zusammen reißen!“

„Aber… was sollen wir machen, wenn der nächste… Strahl kommt?“ zitterte Nadalia fürchterlich. „Dann werde ich ihn abfangen.“ sagte Sina mit einer sehr ernsten Stimme. „Liebend gerne würde ich es bekämpfen, aber eure Sicherheit hat Vorrang!“

Alle Frauen schauten sich unsicher in die Augen und nickten dann. „Wunderbar. Aufgrund… dass der Gang zerstört ist, können wir nicht einfach draußen schwimmen? Ich meine nur?“

„Nun?“ schauten Nadalia und die anderen wieder etwas verdutzt in die Augen. „Oh je… sie brauchen echt alle einen Lehrer…“ murmelt Sina und dachte spontan an Ethice. „Ja… sie dürfte die richtige Person sein mit ihrer Persönlichkeit.“

„Ja, es geht schneller.“ antwortet Srusu für alle. „Wir haben dich nicht gefragt Verräterin!“ knurrte Didima wütend. „Ah Entschuldigung, wusste nicht, dass ihr alle doch einen Todeswunsch habt und hier bleiben wollt.“ hob Srusu nur ihre Hände hoch.

„Dann auf? Ich will ebenfalls nicht allzu lang hier verweilen.“ klatschte Sina mit ihren Händen. „Nadalia, führe uns zur Anlage hin.“ „Natürlich…“ schluckte Nadalia und ging vorsichtig zur zerstören Öffnung.

Links alles in Ordnung, rechts alles in Ordnung und nickte zu den anderen Frauen zu, dann schwimmen alle raus. Sina machte dem Abschluss und folgte ihnen. Als sie einen gewissen Abstand von dem „Gebäude“ hatten, drehte die Dämonin sich kurz um… und sah das Schrecken.

Die wunderschöne Stadt, die sie beim betreten gesehen hatte wurde von dem riesigen Monster größtenteils zerstört, eigenartiger „Rauch“ ging nach oben. Das Monster selber setzte immer noch seine Strahlenattacke auf die Stadt ein. Die Angriffe auf ihn sind wirkungslos.

„Was für ein starkes Monster.“ dachte Sina. „Wenn… es eine Stufe haben müsste… dann hat es definitiv die Stufe SV verdient oder… man muss umdenken. Acula sowie Justus waren beide SV, doch gegen dieses Monster… habe ich meine starken Bedenken, ob sie auf Augenhöhe wären.“

Alle Frauen nahmen immer mehr Abstand zu Levithianus, was auch gut war. Dadurch wurden sie wieder alle etwas ruhiger, Sina schaute vorsichtshalber immer wieder nach hinten, dass kein zufälliger Angriff kam.

„Dort!“ rief Nadalia aufgeregt. „Wir erreichen bald die Anlage!“ „Wunderbar.“ meinte Srusu zynisch. „Der Ort mit dem schlimmsten Gestank, hätte nicht gedacht, ihn jemals wieder zu erreichen.“

„Wenn du nicht aufpasst, fällst du in eines der Löcher.“ warnte Sina sie, dass sie auf ihr Mundwerk zu achten hat. Srusu kniff nur wütend ihre Augen zusammen und achtet darauf, einen gewissen Abstand zu den anderen Frauen zu haben.

Sina hat unter einer Anlage was anderes verstanden, denn was sie sah waren nur… riesige Löcher. „Sag… was… genau ist da unten in den Löchern? Irgendwie will ich jetzt nicht glauben, dass es…“

„Wir wissen es nicht, diese Löcher hat es schon immer gegeben.“ erklärte Askii. „Wir haben die Anweisungen der Heiligen nicht hinterfragt, es hieß immer, wir sollten dort alles entsorgen.“ „Und… es ist nichts von unten erschienen oder ähnliches?“ war Sina die Anlage nicht unbedingt geheuer.

„Warum sollte denn was daraus kommen? In all der Zeit kann ich mich nicht an einen Vorfall erinnern, dass hier was passiert sein soll.“ hielt Askii den Kopf schräg. Sina schaute Srusu an, aber scheinbar ignorierte die Verräterin alles.

„Ich glaube euch einfach mal… dass hier nichts passiert. Das sind meiner Erfahrung nach genau… die Orte, wo es am gefährlichsten wird.“ murmelt Sina nur. Die Löcher mussten einen Durchmesser von mehreren Kilometer haben, Sina glaubte einfach nicht daran, dass es normal sein sollte.

„Denke… wir warten am besten hier.“ schlug Nadalia vor. „Normalerweise wären hier ein paar Aufpasser, aber wegen dem Monster sind sie bestimmt alle zurückgerufen worden.“

„Wollte schon fragen, so unbeaufsichtigt lassen sie euch ja nun doch nicht hier draußen.“ grinste Sina. Hinter den Naga´s glühte die Landschaft immer wieder auf, das Monster geht weiter seine Zerstörung nach.

„Wer hätte das gedacht, dass die Heiligen von dem wahren Herrscher einfach so fallen gelassen werden. Wenn der Herrscher noch am Leben gewesen wäre, sein Gesichtsausdruck… ach was.. seine Augen hätte ich gerne gesehen.“ meinte Sina auf einmal.

Alle Naga´s schauten ebenfalls die Zerstörung an, keiner gab Sina auf ihrer Aussage eine Antwort. Können sie nicht, weil sie es sich in ihrer Sklaverei nicht mal vorstellen konnten, dass die Stadt überhaupt fallen könnte.

Weil Sina durch das Warten gezwungen war holte sie aus ihrem Inventar den Kompass raus und betete innerlich, dass er auch unter Wasser funktionierte. Sie schob ihn in die obere linke Hand und stellte den Kompass auf die Insel ein, wo sie zuletzt war. Er leuchtete auf und drehte sofort in die Richtung, wo Sina hin muss. „Puh… wenigsten das funktioniert.“

„Sina? Da kommt jemand!“ rief Didima. Sofort stand Sina auf und suchte die Umgebung ab, als sie sah, worauf Didima zeigte. Vorne an der Front sah sie Itiikra mit den vier Frauen, die sie begleitet hatten…

Unbewusst legte Sina eine Hand auf den Mund, als sie die Männer sah. Wenn die Frauen schon vernarbt sind, dann sind die Körper der Männer noch schlimmer verletzt worden. Überall Narben, ihre Körper ausgezehrt und tragen ebenfalls eine Glatze. Was Sina bei ihnen auffiel ist, dass sie statt vier Armen nur zwei hatten. „Hoffentlich… ist das natürlich, sonst überlege ich es mir ernsthaft Levithianus zu helfen.“

„Was? Die Männer hatten schon immer zwei Arme gehabt.“ meinte Srusu neben Sina. „Sag Schlampe… aus welchen Grund bist du immer in meiner Nähe? Glaubst du allen ernstes… dass ich dich beschützen werde?“ drehte Sina sich wütend zu der Verräterin.

„Nein… das weniger. Nur habe ich die Befürchtung, dass die Männer mir schlimmeres antun könnten.“ teilte die Verräterin nur mit. „Verdient.“ sagte Nadalia, die anderen Frauen nickten ihr zustimmend zu.

„Ihr könnt sie immer noch später lynchen.“ unterband Sina den kommenden Streit. Itiikra erreichte ihre Gruppe einige Zeit später. „Scheinbar habt ihr es noch irgendwie… geschafft?“ fragte Sina nach, da schüttelt sie schon den Kopf.

„Nein… die Mine ist eingestürzt… Einer der Angriffe von diesem Monster hat sie erreicht… und das sind noch die wenigen Überlebenden.“ sah man die Trauer in den Augen der dreiarmigen Naga. „Verstehe… habt ihr… jemanden, der für euch alle spricht?“ sprach Sina speziell die Männer an.

Die schauten sich alle an und schienen Schwierigkeiten zu haben, richtig zu sprechen. „Hm… ich werde euch die Halsbänder entfernen, dann erkläre ich unsere Flucht.“ schwimmt Sina auf den ersten Mann zu. Sie wollte schon das Halsband zerstören, als sie die Aktion abbrechen musste.

„Sag… sehe ich das richtig? Sind… das Stacheln, die in den Hals gedrückt sind?!“ begutachtet Sina den Hals. Der Mann vor ihr nickte langsam. „St…ra..ff..eee…“ versuchte er zu sagen und zeigt mit einem Finger auf Srusu.

Wütend starrte Sina die Verräterin an, die nun verstand, welche Strafe die Männer bekommen haben. „Es juckt mir unheimlich in den Fingern, deinen Körper zu brechen und in das Loch zu werfen. Dennoch mache ich es nicht, sondern sie alle hier sollen sich gemeinsam deine Strafe überlegen!“

Srusu drehte nur ihren Kopf weg und versuchte sie alle zu ignorieren, aber ihre zitternden Arme konnte man nicht übersehen. „Ok, dann weiß ich Bescheid, wie man die Halsbänder von euch entfernt.“ sagte Sina. Sie legte zwei Hände oberhalb des Halsbandes an und fing an zu heilen, die anderen Hände zerstörten das Halsband selbst.

Die Aktion dauerte länger als geplant, aber auch hier wiederholt sich die gleiche Aktion wie bei den Frauen. Unglaube… frei zu sein. Keine Schmerzen am Hals zu spüren. Als der letzte Mann fertig war, merkte Sina, wie erschöpft sie auf einmal war. „Shit… das hat mir noch gefehlt.“

„Sina!“ legt Itiikra besorgt eine Hand auf die Schulter. „Du siehst viel zu blass aus!“ „Naja… bedenke… das ich die Arena des Todes irgendwie überstehen musste. Keine Sorge, zu unserem Fluchtort werde ich es noch schaffen. Wie sieht es bei den anderen aus, vor allem bei den Männern? Haben sie die Kraft eine größere Strecke zu absolvieren?“

„Ich denke schon, notfalls werden wir uns gegenseitig unterstützten.“ nickte Itiikra. „Ok, dann schwimmen wir in wenigen Minuten los. Erkläre ihnen, dass ich vor schwimme und teile jemand sehr Fitten ein, der den Abschluss macht. Ansonsten… gbt allen hier eine Waffe…“ holte Sina jede menge Schwerter, Äxte und weiteres, was sie im Laufe ihrer Abenteurerkarriere gesammelt hat.

„Aber… wir haben noch nie eine Waffe benutzt?“ merkte die Naga an. „Willst du wirklich so schutzlos im Meer schwimmen? Ihr seid alle Dämonen von meinem Volk, stolze und zähe Kämpfer! Wir werden das noch nachholen, damit niemand mehr auf die Idee kommt, euch jemals wieder zu versklaven!“ sagte Sina dies sehr ernst in einer Lautstärke, dass jeder sie hört. „Außer die Schlampe natürlich.“ „Du kannst mich auch mal Miststück!“ zischte Srusu.

Doch so wie einige die Waffen hielten… wird es ein langer Weg werden, bis sie alle akzeptable Krieger werden. „Hmm… glaube… ich sollte sie alle für gewisse… Pläne vorbereiten.“ grübelte Sina, die alles beobachtet. „Itiikra? Wie viele… Nagas sind wir eigentlich?“

„Die… Frage habe ich schon kommen sehen…“ wurde die Anführerin traurig. „Ich weiß nicht… ob in der Stadt noch welche sind, doch ich bezweifele dass dann doch recht stark. Mit den… Männern hier kommen wir auf über 317 Nagas.“

„Scheiße…“ schloss Sina sofort die Augen. „Ihr müsst um jeden Preis überleben. Ok, wir haben genug gewartet Leute, ich führe uns zu einem Ort, wo wir sicherer sind. Nicht so sicher, wie ich es mir gerne wünschen würde, aber dort gibt es Wächter, die unter meiner Kontrolle stehen und euch beschützen werden!“

Unsicher schauten sich alle an und warten lieber ab, ob was von Sina kommt. „Ok, folgt mir nun.“ schwimmt Sina vor, die anderen Nagas folgten ihr sofort. Eine große Gruppe entfernte sich nun von der Entsorgungsanlage… als Levithianus eine Bewegung bemerkte. Sofort hielt er seinen nächsten Angriff an und blickte auf die Gruppe.

Er brüllte laut auf, dass alleine der Boden stark vibrierte und schwimmt an der Gruppe entlang. Sina drehte sich um und sah die riesige Wasserschlange auf sich zu schwimmen. „Oh beim dunklen Gott!“

Die Dämonenkönigin schwimmt direkt nach hinten und holte nur Blutklinge sowie Thorn aus dem Inventar, als Levithianus sein Maul aufmachte für seinen nächsten Strahlenangriff. „SCHWIMMT AUF DEN BODEN!“ befahl Sina und steckte nun doch wieder die Waffen ins Inventar.

Panisch schwimmen die Nagas zum Boden runter, als der Angriff kam… Sina hob alle Hände hoch gegen den Strahl. „Chaoshand und Chaosatem!“ setzte Sina ihre Fähigkeiten ein… und ein gigantischer schwarzer Strahl schoss dem hellblauen Strahl entgegen.

Beide Angriffe prallten aufeinander… und drückten gegeneinander! Doch Sina merkte schnell, dass der Angriff von Levithianus ihr näher kam. Sie setzte den Trick vom Turnier ein und knickte alle ihre Finger, wodurch der Angriff nochmal verstärkt wird…

Wenn Levithianus… Emotionen zeigt oder ähnliches, dann dass es vermutlich sehr empört ist, dass sich jemand seinem Angriff widersetzen will. Der Trick hat den Angriff des Monsters nochmal stark verlangsamt, doch es ist nur eine Frage der Zeit.

„Verdammt… am liebsten würde ich dir einen Knoten in den Körper drehen!“ „schwitzte“ Sina sich ab bei der Verteidigung. Die Nagas haben sich alle in Sicherheit gebracht. Alle staunten, wie Sina ihr bestes gibt, sie zu beschützen.

Der hellblaue Strahl kam immer näher… und näher… „Nein… wenn ich nur meine Spezialfähigkeit nochmal hätte!“ kam langsam die Verzweiflung bei Sina hoch. „Ausweichen kann ich, aber das hilft bei dem Problem hier nicht!“

Nur noch wenige Meter… bis zum Knall… als auf einmal Levithianus sich verkrampfte. Der hellblaue Strahl erlischt, dafür schoss der schwarze Angriff von Sina an den Kopf von der Wasserschlange… die in einer Lautstärke brüllte, dass alle ihre Ohren schützen mussten.

„Huch?! Was ist jetzt los?!“ wundert sich Sina, die mit dem Angriff aufhörte. Levithianus hatte eine tiefe Wunde quer über seinem Kopf, dennoch… wirkte es, als könnte es sich nicht bewegen.

„Flieh… so lange ich es… noch unter meine Kontrolle gehalten bekommen…“ meldete sich eine Stimme im Kopf von Sina. „Tuschruilli?! Wo bist du?!“ suchte die Dämonen das Meer ab.

Ich sagte… flieh… ich kann es… nicht… lange… halten… dann… wird es… mich töten und… für die Verletzung dich… jagen… Das… ist mein Dank… für die… Heilung… Lebe… und werde… stärker… um „ihn“ zu töten…“ drängte Tuschruilli.

„Ich schwöre… bei allen Göttern… dass ich niemals deinen Namen vergessen werde Tuschruilli… und sowohl Levithianus, als auch die anderen Diener samt Glacia töten werde. Nicht jetzt, heute oder morgen, aber der Tag wird kommen!“ legte Sina eine Hand auf die Brust und Tränen kommen aus den Augen.

„… Danke… nun FLIEH!“ schrie Tuschruilli geradezu. „Leute! Jetzt oder nie! Folgt mir und gebt alles!“ schrie Sina ihren Leuten zu. Sofort schwimmen alle Sina hinterher, die noch einmal… nach hinten schauen musste.

Nun sah sie Tuschruilli, der auf dem Kopf von Levithianus war und ihnen trotz der weiten Entfernung noch hinterher schaute. Die Wasserschlange war immer noch verkrampft, aber man sah ihr an, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis das gigantische Monster sich von der Fähigkeit befreit… Doch was Sina nicht vergessen wird ist… der unendliche Hass, den sie in den Augen von Levithianus sah.

„Beruht auf Gegenseitigkeit.“ knurrte Sina und gab ein Stoßgebiet an den dunklen Gott, dass er… die Seele von Tuschruilli aufnehmen soll.

„Danke Tuschruilli… danke, dass… du zeigst… was einen… Held ausmacht.“

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