Ich bin wiedergeboren und die Nebenwirkungen? II

Ruri saß auf dem Boden im Büro von Zada und konnte sich nicht mehr in ihrer Trauer beruhigen. Eine Decke wurde über sie gelegt, jeder war etwas überfordert. Zada selber hat ihre beiden Schüler nach Hause geschickt mit gewissen Hausaufgaben und hat das Geschäft vorerst geschlossen, als wieder ein Erdbeben zu spüren war.

Aelfric war mit der Situation seiner Freundin überfordert, seine Leibwächter standen schweigend in der Ecke. Irgendwann wurde Zada es zu dumm, weil man die ganze Zeit nur Ruri laut schluchzten hörte.

Die Vampirin kniete vor die veränderte Dämonin und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Ruri? RURI!“ wollte Zada sofort die Aufmerksamkeit bekommen. Die Dämonin blickte von der Decke und man sah ein sehr verweintes Gesicht, sagte aber nichts.

„Niemand in diesem Laden kann verstehen, was du jetzt durchmachen musst. Keine Ahnung, wer von den Vampiren hier älter ist als ich, aber das ist egal, denn… Niemand hat jemals erlebt, was bei dir passiert ist, also können wir dir nicht helfen.

Aber was ich zumindest kann ist, dir ein Ohr zu leihen ok? Ich kann verstehen, dass für dich die Welt zusammengebrochen ist, aber… ist das wirklich… so tragisch, dass… du dich verändert hast?“ redete Zada auf Ruri ein.

„Ja…“ nickte Ruri. „Ich… bin hässlich… geworden…“ „Das stimmt doch überhaupt nicht Ruri!“ widersprach Zada ihr sofort. „Was genau ist denn bitte an dir hässlich hm? Du hast die Schönheit der Sukuben bekommen, ich selber habe mir ab und zu mal „etwas“ größere Brüste gewünscht.

Nicht das Lara sie stören, es gefällt ihr regelrecht, aber…“ hielt Zada einen Daumen und Zeigefinger vor Ruri, die ein paar Zentimeter Abstand hatten. „Nur ein bisschen. Ok, wenn ich dich richtig in Erinnerung hatte, dürften deine Brüste vier mal so groß geworden sein, aber hey…

Du bist definitiv nicht hässlich.“ streichelt Zada den Oberarm, den Ruri unter der Decke versteckte. Die Dämonin selber musste einfach stark die Nase hochziehen, scheinbar… sind einige Manieren in der Situation verloren gegangen.

„Aber… aber… Ael… hat mich schockiert angeschaut… Immer… wenn wir unsere… Dates hatten… hat er…“ holte Ruri ihre Hand raus und hielt ihr schwarzes Haar vor sich. „Von meiner… alten Haarfarbe geschwärmt… nun sind sie komplett… schwarz geworden.“

Die Tür im Büro war nicht komplett verschlossen, so konnte jeder hören, genau was Zada von Anfang an geplant hatte. Die Vampirin nahm die Hand von Ruri, damit sie nicht ihre Haare so anstarrt.

„Ruri… Ich kann… verstehen, dass die Situation dich überfordert, aber… glaubst du nicht, dass du meinem jüngeren Bruder durchaus… mehr zutrauen kannst? Alle waren schockiert gewesen, nicht nur Aelfric, hörst du?

Sei doch einfach mal ehrlich. Was denkst du so… allgemein von mir… was falsch ist… an den Vampiren? Du hattest jetzt regelmäßigen Kontakt mit uns gehabt.“

„ … Als… ich ein Mensch war… hatte ich immer nur gedacht… das Vampire fürchterliche Monster sind. Uns… als Viecher betrachten, die sich an… den Leiden ergötzen… töten oder… das Blut nehmen…“ brauchte Ruri einige Zeit, als sie die Antwort gab. („Nun, recht hat sie ja oder?“ meinte Nisha und wird von Lara auf die Schulter geschlagen. „Halt die Klappe!)

„Aber… als… Mama… mich… gebissen hatte… kam ich zum ersten Mal… richtig in Kontakt mit Vampiren… Meine… Herrin… ist nicht wirklich… nett, doch… sie entsprach überhaupt nicht den Erzählungen… die man über Vampire erzählt hat.

Sie… und die Hausdiener… und die anderen Vampire auf der Straße… ich habe ehrlich gesagt… keinen Unterschied zu ihnen und den von Menschen gesehen. Höchsten äußerliche Merkmale, aber… es gibt auch Menschen… die Albinos sind und… man mit Vampiren verwechselt…

In… Wirklichkeit… sind Vampire viel viel… einfühlsamer… Aelfric… *schniiieef* Hat mir beigebracht… das es Vampire gibt… die die Menschen beneiden…“

„Sag… man sieht es dir ja an, dass du meinen Bruder vom Herzen liebst. ANGENOMMEN… dir… wäre diese Verwandlung nicht passiert… Was hattest du so… für Pläne gehabt?“

„Ich… wollte… immer an seiner Seite sein…“ legte Ruri ihren Kopf auf ihre Knie und schniefte wieder laut. „Ich… wollte… die Leibwächter… Zaff und… Jael… fragen… ob sie mir das… Kämpfen beibringen können…

Weil… ich wollte auch… was für Ael tun… Ihn beschützen, verstehst du? Wie… kann eine so… liebe Person… so bestraft werden? Was… hat er falsch gemacht, dass… er damit verflucht wurde?“ schaute Ruri Zada in die Augen.

„Ich… ich… hatte… irgendwie… den Wunsch gehabt… eine Familie mit ihm… aufzubauen… Kinder… wenn es zwischen… unseren Rassen geht… Ael hat… mich immer gewarnt… das eine Harmonie zwischen uns geht, aber… alles darüber… wäre gefährlich. Wegen des Blutes und… so…

Nur… ich bin erschaffen oder? Also… ich hätte mir wirklich… den Schritt… zugetraut… wenn… Ael… auch damit einverstanden wäre. Aber… jetzt… jetzt…“ weinte Ruri wieder laut auf. „Bin ich so hässlich… geworden… dass er mich vermutlich nicht mehr anschauen wird.“

„Ruri… du liebst Aelfric oder?“ fragte Zada die Dämonin und sie nickte. „Ja… ich liebe ihn vom ersten Tag an. Niemals… würde ich ihn ersetzen wollen…“

Aelfric stand neben der Tür und wird von den anderen Vampiren angestarrt. „So ein Glückspilz bist du scheinbar.“ konnte Abby sich den Kommentar nicht verkneifen, dafür schlug Lara ihr ebenfalls auf die Schulter. Doch der Vampir hatte andere Gedanken, denn… er saugte regelrecht das Liebesgeständnis von Ruri auf.

Zada stand auf und riss die Decke von Ruri runter. „Hey!“ „Du bist eine Knalltüte, weißt du das eigentlich? Du schwärmst von meinem Bruder, liebst ihn vom Herzen, doch scheinbar traust du ihm nicht zu, dass er mit deiner unweigerlichen Veränderung umgehen kann. Du gibst ihm nicht mal die Chance!“

„Aber…“ legte Ruri beide Hände ans Gesicht, als Zada sie packte und nach oben zerrte. „Komm her du Knalltüte…“ war Zada regelrecht genervt. Die Dämonin stand und wird von Zada grob zu einem großen Wandspiegel gedreht. „Das bist du Ruri. Magst du mir bitte jetzt mal sagen, was an dir hässlich ist sondern… eher die positiven Aspekte der Veränderung?“

Ruri schluckte schwer und streichelt sich ihre Wange. „Das… Gesicht… so sah meine… richtige Mutter aus… bevor sie verstorben ist… So hatte ich sie zuletzt in Erinnerung…“

„Aha, also ist dein Gesicht, wenn ich das mal nüchtern ausdrücken darf, etwas älter geworden… oder wie wir Vampire es sagen würden: reifer. Deine verstorbene Mutter muss wirklich schön gewesen sein.“ verschränkte Zada ihre Arme und nickte zufrieden. „Weiter.“

„Erm…“ ging Ruri auf den Spiegel zu. „Nun… *knet, knet* irgendwie… habe ich den Körper meiner Mama bekommen oder? Sie… habe ich auch… lieb…“ bekam Ruri rote Wangen.

„Das ist doch vollkommen in Ordnung diese Gefühle zu haben, wirklich. Ich wünschte, ich könnte es auch von meiner Mutter behaupten, Aelfric vermutlich auch, aber… du kennst unsere tragische Familiengeschichte oder?“

„Nur… bedingt. Aelfric meint… dass eure Mutter es nicht besser wusste und… verzeiht es ihr. Dadurch… dass sie so mit euch umgegangen ist… seid ihr das geworden, was ihr jetzt seid oder? Wenn… Ael über dich redet… hört man regelrecht den Stolz, eine so „coole“ Schwester zu haben.

Ich… weiß nicht, ob es mir zusteht, aber… Ael leidet darunter… dass er seiner Mutter ähnlicher aussieht als du… Aber dafür ist er so… einfühlsam. Er… schaut einem in die Augen und… man fühlt sich geborgen. Das… er einem zuhört…

Mir ist es egal… ob er wie eure Mutter aussieht, wirklich… Ael ist Ael. Er hat trotzdem verdient… dass jemand… an seine Seite ist. Niemand… darf alleine sein…“

Das war ein Schock für Zada und Aelfric zugleich, diese Worte zu hören. Darauf wusste Zada nun wirklich nicht, was sie darauf sagen sollte. „Doch… ich… habe es nicht verdient… Ich… bin komplett anders geworden ich…“ „Stopp.“ unterbrachte Zada wieder das Selbstmitleid.

„Warum sprichst du die ganze Zeit immer, was Aelfric denkt? Denken könnte? Ich war zufälligerweise auch in deiner Nähe gewesen, als deine Veränderung passiert ist und Aelfric hat nicht ein Wort fallen lassen, dass du nicht mehr in seiner Nähe sein darfst.“

„Aber…“ „Nichts aber. Du gibst ihm überhaupt momentan nicht die Chance, mit dir zu sprechen, das betrachte ich als unfair. Wie wäre es also, wenn du ihm die Chance nun gibst hmm?“ hob Zada eine Augenbraue hoch.

„Zada… es hat sich noch etwas verändert bei mir…“ legte Ruri eine Hand auf ihre Brust. „Und… das wäre was?“ hakte die Vampirin direkt nach. „Mein… Status… meine Attribute… sind wieder stärker geworden… Außerdem… meine Rasse… ist komisch.“

„Wie… komisch?“ wundert sich Zada. „Keine… Ahnung, ob du das kennst aber… Meine Rasse heißt: Chaosdämon. Das hatte ich die ganze Zeit gehabt, als ich zu einem Dämon wurde. Nur… steht jetzt unter meiner Rasse dies: Unterart: Sukkubus.

Ich… kann jetzt auf einmal… Illusionen, Traumwandeln und… Seelenraub? Was… sind das alles für Fähigkeiten?“

Nun rieb sich Zada mit zwei Fingern an ihrer Stirn. „Glaube… das waren die Rassenfähigkeiten von Sukuben. Wenn ich ehrlich bin… ist das doch sogar super.“ „Wie meinst du das?“ drehte Ruri sich zu Zada um.

„Ganz einfach: Du hast dich von einem Menschen zu einen Dämon entwickelt, die erste wohl auf der Welt. Die ganze Zeit warst du mehr oder weniger einfach nur ein Dämon. JETZT aber weiß man sehr genau was du bist: Eine Sukkubus, die Tochter von Sina.

Das schwarze Haar sowie die gut… gebauten Proportionen sind alles Gene von deiner Mutter, nur dein Gesicht ist von deiner alten Mutter. Ich wage die Behauptung in den Raum zu werfen: Du wirst als Dämon nicht mehr altern und… damit hättest du sehr sehr gute Chancen… mit meinem Bruder für alle Zeiten zusammen sein zu können.“ erklärte Zada sachlich.

Ruri drehte sich wieder zum Spiegel um und schaute sich in Ruhe an, dabei wandert eine Hand immer wieder über ihren Körper. „Du… glaubst… das Ael… mit mir reden wird?“

„Ich glaube nicht, ich weiß es. Wenn… du einverstanden bist, würde ich dich ein bisschen umkleiden, meine… deine jetzigen Klamotten passen so überhaupt nicht zu so einem wichtigen Gespräch.“ grinste Zada schief und wie aufs Stichwort ging die Tür auf und Lara kam rein.

„Hatte das Gefühl gehabt, meine Hilfe wäre vonnöten?“ grinste Lara die Frauen an und schloss laut die Tür zu. Während… eine Veränderung im Geschäft stattfand, ging woanders sie unweigerlich weiter.

Sarless erreichte ihr Haus, stürmte direkt rein und knallte die Tür zu. „Ahh…“ verzog die Sukkubus vor Schmerzen ihr Gesicht und hält ihren Bauch. „Was… wo ist Ethice, wenn ich sie mal dringend brauche…“

Die nächste Schmerzwelle kam im Bauch, Sarless schaute sich panisch um. Aus Angst schob sie ein leeres Möbelstück vor die Tür und rannte in ihr Zimmer mit dem großen Bett. Sie stolperte und fiel auf das Bett. „AHHHH….“ schrie Sarless auf und drehte sich ungeschickt auf den Rücken, ihre Flügel störten…

„Hat diese blöde Schlampe irgendetwas… AHHHH!“ schrie Sarless wieder, dann… bemerkte sie, wie ihr Bauch dicker wurde. „HUH?!“ staunte Sarless. Sie versuchte den Schmerzschrei zu unterdrücken und zugleich auch ihre Panik, weil ihr Bauch immer dicker und dicker wurde.

„Was ist los?!“ versuchte die Sukkubus irgendwie die Lederhose runter zuziehen, weil sie störte. Bevor sie dazu kam, hörte der Vorgang auf. Die Schmerzen verschwanden komplett und Sarless lag verschwitzt auf ihrem Bett.

Vorsichtig streichelt sie mit einer Hand über ihren Bauch und merkte nun, wie ihre Haut stark gezerrt ist, aber… „Was… ist nur mit meinem Baby… Huch?!“ riss Sarless erschrocken ihre Hand vom Bauch.

Einige Sekunden vergingen… dann legte Sarless wieder ihre Hand auf den Bauch. Sie streichelt vorsichtig und dann kam es wieder… Etwas trat gegen ihren Bauch. Tränen fielen von ihren Augen runter.

„Mein… Baby? Aber… was ist denn nur passiert?“ war Sarless mit der Situation überfordert, die nun aussah, als wäre sie im 7. – 8. Monat schwanger. „Verdammt… wen… kann ich nur Fragen…?“

Es wurde Abend, in der Stadt herrschte wieder Ordnung und die Bewohner konnten sich wieder beruhigen. Viele Geschäfte hatten wegen dem Chaos, den der Feind angerichtet hatte, früh geschlossen, doch das war Zada egal.

Die Vampirin kam aus dem Büro raus und klatschte in einer Lautstärke, dass jeder ihr die Aufmerksamkeit schenkt. „Nisha, Abby und ihr beiden Jungs…“ schaute Zada die Leibwächter an. „Ihr dürft bitte in die Nähstube gehen. Kleiner Bruder, du musst jetzt stark sein, denn… Lara und ich haben uns vermutlich selbst übertroffen.“

„Was… hast du vor?“ wunderte Aelfric sich, der die ganze Zeit eine innere Unruhe hatte wegen Ruri. „Ich nichts, aber Ruri würde gerne mit dir sprechen. Was glotzt ihr so? Ab ab!“ scheuchte die kleine Vampirin direkt alle anwesenden Personen in das nächste Zimmer.

Aelfric sagte nichts und ließ es geschehen, als er es hörte. „Na geh schon.“ drängte Lara jemanden. „Aber…“ „Nichts aber, wenn du nicht mit ihm redest, wirst du dir dein Leben lang nur Selbstvorwürfe machen… dass du es nicht versucht hast. Glaub mir… ich weiß wovon ich rede.“ „ … Ok…“

Die ersten Schritte kam Ruri raus und Aelfric fiel nur der Mund runter, dabei riss er weit die Augen auf. Ruri trug schwarze Lederschuhe, dazu eine hautenge schwarze Lederhose, die ganz knapp an der Hüfte endete.

Ein loser Gürtel mit goldenen Ringen hing um die Hüfte, man konnte ihren Bauch samt Nabel gut erkennen. Erst dann kam ihr dunkelblaues Hemd mit einem tiefen Ausschnitt. Das Hemd schien kurzärmlig zu sein, doch das machte nichts. Denn sie trug ein schwarzes Lederkleid, dass nur ihre Arme und Schulter bekleidet.

Das lange schwarze Haar hat Zada ihr fachmännisch etwas zurechtgeschnitten und dann zu langen Locken gestylt. Lara hatte ihre Lippen mit einem sehr tiefroten Lippenstift versehen, ihre ohnehin dunklen Augenbrauen leicht mit Glitzer bestreut.

Dazu hat Lara ihr einen dunklen Touch um die Augen geschminkt, was Ruri nur noch mysteriöser machte. Ruri würde in diesem Outfit Sina definitiv Konkurrenz machen, aber das war der Tochter egal.

„Ich bin… immer noch hässlich oder?“ zittert Ruri, weil sie das sprachlose Gesicht von Aelfric sah. „Es… es tut mir leid, ich…“ wollte Ruri flüchten… Als Aelfric sie am Oberarm schnappte. Erstaunt drehte Ruri sich zu dem Vampir um… und riss noch weiter die Augen auf, als Aelfric sie auf den Mund küsste.

„Wow…“ staunte Zada, die anderen Zuschauer lunkern ebenfalls alle am Türschlitz. „Das hätte ich meinen Bruder jetzt echt nicht zugetraut.“

Eine Träne verließ das Auge von Ruri, ansonsten kostete sie diesen Moment voll aus. Es vergingen gefühlt Jahre… bis Aelfric sich von Ruri loslöste. „Ruri… du bist nicht hässlich. Du bist wunderschön.“ lächelt Aelfric die Dämonin an.

Langsam legte Ruri zwei Finger auf ihre Lippen und musste das Geschehene von eben verarbeiten. „Ich… bin… nicht hässlich für… dich Ael?“

Aelfric nahm eine Hand von Ruri und streichelt sie langsam mit seiner anderen Hand. „Nein, überhaupt nicht. Du… hast mich mit deiner Schönheit… so verzaubert, keine Worte wären dem gerecht gewesen.

Also… habe ich einfach… auf mein Gefühl gehört und dich geküsst. Ich… hoffe du verzeihst mir, dass… ich mir deinen ersten Kuss gestohlen habe.“ „Es… war… sehr angenehm…“ bekam Ruri einen hochroten Kopf.

„Ruri…“ kniete Aelfric auf einmal vor ihr. „Ich… habe mich… seitdem Tag an, wo wir uns… an meiner Haustür kennengelernt haben… mich in dich verliebt. Es… mag stimmen, dass ich immer wieder über dich geschwärmt habe, doch…

Selbst jetzt werde ich weiterhin über dich schwärmen. Du hast nun ein wunderschönes schwarzes Haar statt braunes. Es ist sogar länger als deine alte Frisur und trotzdem… wickelst du mit deinem linken Zeigefinger dein Haar… das Zeichen… dass du dich ganz wohl fühlst.“

Erstaunt schaute Ruri auf ihre linke Hand und Aelfric hatte recht, sie spielte unbewusst an ihrem Haar.

„Du bist sogar größer geworden, ich musste… regelrecht auf meinen Zehenspitzen stehen, damit ich überhaupt deine Lippen erreichen konnte.“ lächelt Aelfric. „Auch das ist nicht schlimm, früher konnten wir uns in die Augen schauen, nun schau ich dich von unten an.

Ich… werde dich lieben, egal… was noch alles mit dir passieren wird. Du… hast meine schwache Seite kennengelernt an diesem einen Tag und was hast du gemacht? Ohne Scheu hast du meine Hand genommen und gedrückt. Vorsichtig… aber trotzdem… mir damit gesagt, dass… du mich so akzeptierst…“

Ruri presste ihre Lippen fest zusammen und traute sich nicht was zu sagen. Alles was Aelfric anspricht… sie konnte es nicht abstreiten, denn es stimmte.

„Was… mich um so mehr freut, ist… dass ich nicht das Mitleid in deinen Augen gesehen habe, wie ich es bei so vielen anderen Personen gesehen habe. Du hattest ein regelrechtes Interesse gehabt… mich noch näher kennenzulernen.

Ab… da wusste ich… Du… bist meine Seelenverwandte, auf… die ich über mehrere tausend Jahre gewartet habe. Es… tut mir wirklich von Herzen leid… als du dich… verwandelt hast… dass ich kein Wort rausbekam, wirklich.

Ich… war mit der Situation überfordert, dabei betraf es dich doch am meisten. Ich wünschte… ich könnte die Zeit zurückdrehen und mir selber eine Ohrfeige geben. In diesem Moment… hätte ich zu dir gehen und dich umarmen müssen.

Das… war es was ich bei dir gesehen habe. Du… siehst wie eine erwachsene Sukkubus aus, aber im inneren… bist du doch immer noch ein Kind oder? Wie… kann man von dir erwarten, dass du mit der Situation einfach so… zurecht kommst?

Nicht… jeder ist so… abgebrüht wie meine große „coole“ Schwester oder Lady Sina. Selbst Miss Lara, Miss Nisha und Miss Abby hätten sich besser im Griff gehabt, aber… du bist nicht sie. Du bist du. Das… Mädchen… in das ich mich unsterblich… verliebt habe.“

Die Zuschauer fielen bei so vielen Gefühlen im Nachbarzimmer nun doch die Tränen, denn Aelfric hat alle mit seinem Geständnis in den Bann gezogen. Die Leibwächter trugen ihre Sonnenbrillen, doch die Tränen… scheinbar sind sie doch mehr, als man bei ihnen vermuten würde.

Nisha und Abby drückten gemeinsam ihre Hände zusammen und Zada fluchte, dass ihre Freundin in einem anderen Zimmer ist. Und trotzdem… könnte ihre Brust vor Stolz platzen über ihren kleinen Bruder.

„Ruri…“ ließ Aelfric die Hand von Ruri los und holte auf einmal ein kleines Kästchen aus seiner Westentasche raus. Dann öffnete er es und zeigte es Ruri. Nun fielen weitere Tränen aus den Augen der Sukkubus, denn in diesem Kästchen ist ein wunderschöner silberner Ring mit einer blauen Perle.

„Ich liebe dich vom tiefsten Herzen und werde dich überall begleiten. Egal was mit dir alles noch passieren wird, ich werde an deiner Seite bleiben.“ schaute Aelfric Ruri ernst in die Augen.

„Würdest… du… mich als dein Mann akzeptieren?“

„OhGottOhGottOhGottOhGottOhGottOhGottOhGottOhGottOhGottOhGottOhGottOhGottOhGottOhGott…“ dachte Lara, sie hätte nun echt nicht damit gerechnet, als Zeuge bei einem Heiratsantrag dabei zu sein.

„ … Ja…“ schniefte Ruri glücklich, ihr Herz war nur am rasen. „Ich… will dich immer an meiner Seite haben. Immer und ewig…“

Aelfric lächelte, dabei nahm er den Ring aus dem Kästchen, dann schob ihn auf den rechten Ringfinger von Ruri. Die Dämonin schaute den Ring kurz an, dann kniete sie sich selber zu Aelfric runter und küsste ihn auf den Mund.

Ihre großen Flügel fingen an zu flattern, sie genoss jeden Moment mit Aelfric. „Wow… Damit bist du nun einen Schritt weitergegangen kleiner Bruder.“ klatschte Zada mit Tränen, die anderen Zuschauer kamen ebenfalls und klatschten ebenfalls dem Paar zu.

Verlegen lösten sich Aelfric und Ruri, dabei standen sie beide auf… ohne dass sie ihre Hände voneinander lösten. „Danke… Zada… und Lara, dass… ihr Recht hattet.“ grinste Ruri schief. „Ich… sollte Ael… wirklich mehr zutrauen…“

„Ist schon in Ordnung, ihr habt nun alle Zeit der Welt das Problem anzugehen. Wichtig ist nur… sprecht miteinander ok?“ lächelt Zada und ging direkt auf Lara. „Nichts ist wichtiger als zu reden, denn nur so… kann man Probleme lösen.“

„Stimmt…“ nickte Lara. „Wie… heiraten eigentlich Vampire oder Dämonen?“ kam die Frage von Lara, denn sie hat noch nie von einer Hochzeit ihrer Rasse gehört oder erlebt.

„Darüber…“ drückte Aelfric die Hand von Ruri. „Mache ich mir Gedanken… wenn ich mit Ruri ganz… in Ruhe darüber gesprochen habe. Doch… glaube ich, sollten wir auch mit deiner Mutter sprechen… und vielleicht…“

„Mein Vater ist an dem Tag gestorben, wo ich zu einer Dämonin geworden bin. Wenn… er von meinem neuen Aussehen erfährt und… von dir, wird er nichts mehr mit mir zu tun haben wollen…“ unterbrach Ruri ihn direkt. „Wichtiger ist… wirklich, wie… Mama es sieht.“

„Wenn ich ehrlich bin, Sina wird euch keine Steine in den Weg legen. Eher wird sie euch unterstützen, denn du… bist ein Teil ihrer Familie und sie will nichts anderes, dass jeder glücklich wird.“ grinste Lara und schaute dabei Zada an, die immer noch am tränen war. „Und… vermutlich muss jemand lernen… jemanden loszulassen.“

„Mano… muss du das jetzt… ansprechen?“ seufzte Zada, aber Lara hatte recht. Stets hat sie sich Sorgen um ihren Bruder gemacht, nun… geht er einen Schritt weiter… in die Zukunft mit einer Frau, die er liebt.

„Denke, wir lassen euch mal alleine und… wegen unserem Angebot… einfach an unserer Tür klopfen.“ zog Nisha Abby aus dem Geschäft und verabschiedeten sich, denn… sie waren beide sehr hibbelig geworden und mussten schnell nach Hause.

„Glaube… du solltest… überlegen Ruri… dass du zu mir ziehst, denn… eines der Zimmer war… glaube ich leer. Die netten Herren haben… nicht viele…“ wollte Aelfric einen Vorschlag machen, als die Leibwächter ihn unterbrachen.

„Wir werden aus dem Haus ausziehen junger Herr, sodass ihr mit eurer zukünftigen Frau alleine für euch lebt. Ihr braucht euch nicht um uns zu sorgen, wir werden schon eine Unterkunft in eurer Nähe finden und euch weiterhin beschützen.“

Erstaunt schauten alle die Bodybuilder an und warteten, dass sie wieder was sagen, aber… Man wusste nicht, wer von ihnen gesprochen hatte. Ruri löste sich von Aelfric und ging auf die Männer zu, dabei nahm sie von beiden Herren eine Hand.

„Ich… muss mich bei euch bedanken, dass ihr so sehr für Ael sorgt… selbst jetzt wollt ihr ihn nur glücklich machen… Danke.“ lächelt Ruri die Vampire an. Aelfric stellte sich neben Ruri und war scheinbar etwas nass in den Augen.

„Ich… kann mich wirklich nur bei euch bedanken. All… die Zeit beschützt ihr mich und wollt, dass es mir so gut wie möglich geht… Ich werde es mir… sparen, euch auszureden, dass ihr es nicht machen müsst, doch… glaube ich, dass ich euch gut genug kenne, dass ihr euch nicht von eurem Plan abhalten lasst… Danke.“ verbeugte sich der Vampir vor seinen Männern.

Tränen fielen von den Leibwächtern runter und dennoch sagten sie nichts. Scheinbar sind alle sehr nah am Wasser gebaut an diesem Tag. Während bei einigen das Glück sehr hochgeschraubt wurde… leidet jemand anderes unter Schmerzen.

Bariel wälzte sich auf ihrem Bett in ihrem langen und zu engem Schlafrock hin und her. Als sie vor ihrer Tür gelandet ist, fühlte sie sich erschöpfter als im Kampf gegen die Dämonin. Mehrere Nachbarn haben sie anfliegen gesehen und wollte sie direkt in ein Gespräch verwickeln, wo sie es abblocken musste und sich in ihrer Wohnung dann versteckte.

„Scheiße… da… kann ich endlich fliegen… muss ich mit einer Erkältung kämpfen…“ keuchte Bariel. Sie zog sich direkt vor Ort aus und wusch sich, denn sie rechnet fest mit Fieber. Beim Waschen schaute sie auch auf ihren gebrochenen Fuß, den Sherry geheilt hatte.

„Mir… würde die Regeneration fehlen… glaube… das ist etwas worauf ich… Mama ansprechen kann…“ keuchte sie unter der Dusche. Zuletzt nahm sie ein Fieber senkendes Mittel sowie gegen Erkältung, dieses menschliche Denken hatte sie noch.

Nun schlief sie auf ihrem Bett, ihre Decke ist längst runtergerutscht. Ihr kleiner Knochenschwanz trägt auch noch dazu bei, dass einige Zerstörungen im Zimmer stattfanden, doch das dürfte der Dämonin egal sein…

Als auf einmal ihre Flügel anfingen, größer zu werden. Man hörte das Knacken von Knochen, mehr noch… ihre Beine wurden ebenfalls länger. „Ah…“ stöhnte Bariel, verzog dabei vor Schmerzen ihr Gesicht.

Im Gegensatz zu Ruri hatte Bariel eine größere Schmerzgrenze, weswegen sie es besser wegstecken konnte und vermutlich weil es im Schlaf geschah. Ihre Flügel haben aufgehört zu wachsen, die nun definitiv so groß geworden sind wie von Sina. Ihre Beine sind ebenfalls mit ihrem Wachstum fertig und dafür wuchsen nun die Haare länger und nahmen eine schwarze Farbe an.

Irgendwie lag nun Bariel auf dem Rücken… als sich nun ihre weiblichen Attribute unweigerlich anpassen“. Ihre Hüfte samt Hintern wurden größer, doch schlimmer waren ihre Brüste. Aufgrund dass sie einen engen Schlafrock trug, spannte das Pyjama sofort.

Bariel hatte im Schlaf das Gefühl, dass ihr die Luft abgedrückt wird und atmet einmal richtig kräftig ein… „Rraaaacccckkk.“ Der Schlafrock hat den Kampf verloren, ein großer Riss entstand zwischen ihren Brüsten, die sich irgendwie durch quetschen wollten…

Es vergingen wenige Sekunden als die komplette Verwandlung ihr Ende nahm. Bariel ist nun ebenfalls eine wunderschöne Sukkubus geworden, ganz nach ihrer „Mutter“. Ohne dies zu wissen konnte Bariel wieder friedlich schlummern und wird noch ein böses Erwachen erleben.

Sherry zog die Decke über Sina und Neia. „Du kannst schon mal schlafen Neia, ich werde eben noch nach Rubina schauen.“

Sina wurde direkt von Sherry gewaschen und anschließend leicht bekleidet ins Bett gelegt, Neia hatte noch die Kraft gehabt, es selbstständig umzusetzen. Die Klingentänzerin war soweit gewesen, in ihr Zimmer zu gehen, als Sherry sie abfing und zu Sina verfrachtet hat. „Glaub mir… Sina hat eine heilende Wirkung, außerdem… sind wir beide nah bei ihr oder?“ war der Kommentar dazu.

„Sherry… ich habe Rubina auch angeschaut und… Wir können wirklich nichts für sie tun. Das Hauptproblem ist ihre Rasse und… wenn sie sich was eingefangen hat, muss ihr Körper es überstehen. Fieber bekommt man, wenn der Körper gegen irgendetwas ankämpft und das wird bei Rubina der Fall sein. Daher… konzentriere dich nicht auf die Heilung, sondern das ihr Fieber… naja… nicht zu „hoch“ wird.“ warnte Neia.

„Ok.“ nickte Sherry. Gesagt, getan, ging Sherry zum Zimmer von Rubina, wo sie auch Suki vorfand. „Und… was denkst du Suki?“

„Das es ein beschissenes Gefühl ist, machtlos zu sein. Rubina ist krank und wenn ich euch richtig verstanden habe, ging es ihr vor dem… „großen“ Kampf noch gut. Erst als der Regen kam, wurde es so schlimm mit ihr.“ seufzte Suki und wischte die Stirn von dem Drachenmädchen ab.

„Wenn du das Gefühl hast, dass Fieber wird schlimmer, weck mich ok? Dann werde ich Eis herbeizaubern. Neia hat mich auch darauf hingewiesen.“ legte Sherry eine Hand auf die Schulter von dem Katzenmädchen. „Außerdem… du musst dich auch ausruhen. Hol einfach dein Bett hierher, aber… du kannst nicht die ganze Zeit wach bleiben, dann hat Rubina auch nichts davon.“

„Glaube… du hast recht.“ nickte Suki. „Hoffentlich… hilft meine Anwesenheit Rubina, dass sie nicht alleine ist.“

„Doch, ich denke schon, dass sie es bemerkt.“ lächelt Sherry. „Ich… geh mich auch eben waschen und… hoffentlich geht es uns allen morgen… etwas besser.“

Die Nacht bricht an, viele Bewohner von Fanfoss sind im Tiefschlaf. Der Boden trocknet langsam und die vielen Samenkörner und weiteres konnten keine weitere Flüssigkeit aufsaugen. Als… wäre es ein Signal, fingen sie nun alle an, rapide zu wachsen…