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Kategorie: Novel 1: Ich bin wiedergeboren? Seite 3 von 66

Kapitel 623

Ich bin wiedergeboren und die zukünftige Klasse?

Sina öffnete die Tür von ihrer Schwester und sah ein bekanntes Bild, nur dass dies mal die Rollen aus getauscht sind. Kyllia hielt sich an der Bettkante fest, während Lisa etwas summte und sie am melken war.

„Verstehe… deswegen hätte ich beinahe auf der Straße einen Orgasmus bekommen.“ merkte Sina an. „MUUUHHHHH!“ muhte Kyllia in einer Lautstärke, ihre Augen verdrehten sie fast. Lisa drehte sich um und versuchte ihr Grinsen zu unterdrücken aber keine Chance.

„Habt ihr beide Spaß hm?“ hob Sina ihre Augenbraue hoch. „Erm… ach egal. Ja, ich habe Spaß, dass ich meine Freundin hier melken kann. Ihr Milch schmeckt genauso gut wie meine.“ klopfte die Vampirin an ihrem Euter.

„Sina… du musst… es auch testen…“ keuchte Kyllia, die nun auf ihre Knie fallen wollte. Schnell zog Lisa den Bottich unter dem Euter weg und nichts passierte. „Wirklich… das… was du gefühlt hast… ist kein Vergleich… was man wirklich spürt…“

„Wenn ich diesen Ring trage, bin ich für eine ganze Woche schutzlos und das kann ich mir nicht leisten. Bestimmt komme ich auf meine Kosten, aber ich habe „leider“ eine Verantwortung, die ich nicht ignorieren kann.“ kommentiert Sina.

„Ausreden… nur Ausreden…“ keuchte Kyllia. „Ja natürlich. So fertig wie du bist, wie soll es denn bei mir enden hm? Lisa, wenn du meine Schwester eben aufs Bett werfen könntest, die Milch Suki ablieferst, fangen wir mit unserem Gespräch an.“

„Ey! Ich bin deine Schwester! Muh!“ beschwerte Kyllia sich vom Boden hoch. „Klappe Milchkuh. Du wirst uns jetzt mit Milch versorgen und bekommst die gleiche Behandlung wie Lisa sie bekommen hat.“ wurde das Gesicht von Sina schwarz und ihre Augen starrten ihr regelrecht in die Seele. „Eh… Muh?“

Später saß Sina im Büro und schaute Lisa ganz tief in die Augen, die sich nun etwas unwohl fühlte. „Erm… habe ich was angestellt?“ versuchte die Vampirin das Gespräch zu starten.

„Liebst du meine Schwester?“ fragte Sina und lehnte sich nach hinten mit dem Sessel. Erstaunt schaute Lisa die Dämonin an. „Eh… ja?! Momentan steht sie sehr auf meiner Seite, weil ich einige… Probleme mit meinem Clan habe.“

„Würdest du sie auch heiraten wollen?“ kam die nächste Frage. Lisa wollte direkt die Antwort geben, hielt sich aber scheinbar selber auf. „Warum… fragst du mich das?“ „Ich wollte eine Antwort hören und keine Gegenfrage.“ blieb Sina hart.

Lisa legte beide Hände auf ihre Beine und schien zu überlegen. Entweder sie ließ sich Zeit oder war wirklich am Überlegen, als sie Sina wieder anschaut. „Ja, ich würde Kyllia zu meiner Frau nehmen.“

Nun lächelt Sina. „Wunderschön, meinen Vater brauchen wir nicht zu fragen, denn er sieht sie nicht als seine Tochter an. Denke, meine Meinung wäre vermutlich wichtiger und weißt das was Lisa? Du hast meinen Segen, wenn du sie heiraten möchtest.“

„Ah… erm… Danke? Wie… kommst du denn auf dieses Thema?“ hatte Lisa rote Wangen. „Kyllia und ich hatten ein gemeinsames Bad gehabt, da ging es unter anderem um deine Familie. Scheinbar geht deine Mutter… nicht gerade sehr freundlich mit dir um.

Leider… kann ich dir da nicht helfen, dafür kenne ich sie nicht lange genug und wir haben nun auch unsere Differenzen. Kyllia´s größte Angst ist es, was mit dir passiert, wenn es wirklich sehr übel wird.

Meiner Meinung nach… wäre es am einfachsten, wenn ihr den Bund der Ehe nachgeht. Dann hättest du zwei Familien. Eine… die dir zur Seite steht und eine… dessen Bindung du dann in Ruhe heilen kannst.“

Eine Träne verließ Lisa. „Warum… seid ihr alle so nett zu mir? Wenn wir ehrlich sind… wäre das alles nicht passiert, wenn Kyllia und ich uns nicht so gestritten hätten.“

„Weil ich dich mag und meine Schwester liebe. Ich will weder dich noch Kyllia in einer Verzweiflungsphase erleben, ich weiß wie ekelhaft das Gefühl ist. Man fängt an, sich selber zu hassen und macht… Dinge, die man hinterher sehr bereut.

Deswegen… bevor das alles passiert, versuche ich irgendwie zu helfen. Du weißt, sollte… es wirklich sehr schlimm werden in deinem Clan, dass ich dich jederzeit aufnehme. Ich würde was gewinnen und zugleich was verlieren, dennoch ist mir meine Familie wichtiger.

Das Kyllia wirklich sehr viele Dinge mitmacht, worum du sie bittest, solltest du selber gemerkt haben, dass sie dich wirklich von Herzen liebt.“

„D… danke.“ grinste Lisa schniefend. „Wünschte… mein Vater wäre da. Er könnte auf Mama… Entschuldigung… Mutter einreden, dass sie es… übertreibt.“

„Lisa, du brauchst nicht so förmlich sein ok? Nenne jeden wie du willst.“ stand Sina auf und nahm neben Lisa den freien Sessel in Beschlag. „Wir hatten einen schlechten Start, aber das ist doch längst Vergangenheit. Konzentrieren wir uns doch lieber auf das, was uns glücklich macht.“

Die Vampirin leckte sich die Lippen und nickte. „Danke…“ „Gerne geschehen. Der Teil mit der Hochzeit und weiteres bleibt unter uns ok? Das ist etwas, was du und Kyllia selber… erm… klären musst.“

„Versprochen.“ setzte Lisa ein sehr schönes Lächeln auf. „Es ist schön zu wissen… das ich tolle Freunde hinter mir stehen habe. Denke… du wolltest was anderes besprechen oder?“

„Das ist richtig.“ nickte Sina und holte aus ihrem Inventar das Zauberbuch der Blutmagie, was sie von den Butlern von Romans Clan bekommen hatte. „Ich… weiß nicht, wie dieses Zauberbuch entstanden ist, aber ich habe nur einmal reingeschaut. Scheinbar wurde das alles mit Hand geschrieben.“

Lisa schaute von der Seite und öffnet das Buch leicht von der Seite. „Ja, das ist die Schrift von Onkel Roman. Denke, ich kann es dir sagen. Wenn ich meinen Onkel richtig verstanden habe, wusste keiner so wirklich wie man Blutmagie benutzt, als sie sich kennengelernt haben.

Also hat er sich damals zum Ziel gemacht, zu forschen. Das… was du von uns Vampiren gesehen hast, ist alles das Wissen, was Onkel Roman uns vermittelt hat. Nur… wenn ich das Buch so sehe, dann nicht unbedingt alles.“

„Hmm… schau dir den Kampf gegen Eleanor an.“ zauberte Sina ihre Illusion. „Kennst du diese Fähigkeiten, die Eleanor eingesetzt hat? Sie hat Blutmagie auf Level 15 und ich glaube nicht, dass man ihr in irgendeiner Form… beigebracht hat, mit Blutmagie nahezu eine Unsterblichkeit zu bekommen.“

„Wow… Also ich kenne es nicht, vielleicht steht was im Buch drin. Wenn ich ehrlich bin, ich weiß überhaupt nicht, wie hoch die Blutmagie von meinem Onkel ist. Leider muss ich auch zugeben, dass ich mich jetzt… auch nicht SO mit Blutmagie befasst habe. Eher bin ich eine Kriegerin wie meine Mutter.“

Sina drückte nun Lisa das Buch in die Hand und noch ein weiteres Päckchen aus ihrem Inventar. „Lisa… ich würde dich bitten, dass du das nachholst und das Wissen deinen zukünftigen Schülern beibringst. Im Paket sind Kleider, die Sherry extra für diesen Moment vorbereitet hat, ohne zu wissen, was genau.“

„Gerne.“ drückte Lisa beides an sich. „Wer wird denn letztendlich alles Schüler von mir werden? Ich muss berücksichtigen, dass Neia und Sherry aufgrund ihrer… schwachen Regeneration nicht unbedingt die starken Zauber nutzen können.“

„Neia und Sherry so wie du es eben betont hast. Renee und Viktoria, die Töchter von Roman. Schon eigenartig, wenn Roman der… „Meister“ der Blutmagie ist, seinen eigenen Kindern das nicht vermitteln kann.“

„Du… hast ihn nicht erlebt, wie er seinen Kindern was beibringt. Er kann nicht verstehen, warum seine Kinder ihn nicht verstehen können, verstehst du? Es ist, als kann Onkel nicht richtig… in Worte fassen, was den Zauber ausmacht, wie man ihn richtig benutzt. Naja… Renee ist halt ein Fall für sich.“

„Keine Sorge, sie hat den Ehrgeiz lernen zu wollen. Mit Viktoria wirst du es ein bisschen einfacher haben, aber generell… wird es schon klappen. Wer noch dazu kommt ist Ivy und Jevera… und Lara. Ich will, dass sie stärker wird, immerhin ist sie meine rechte Hand.“

„Weiß Lara davon? Du hast Lysa gehört, dass Lara gezwungen wird bei den nächsten Gesprächen dabei zu sein, sonst endet es, wie du es am wenigsten willst Sina.“

„Nein, deswegen wirst du es ihr sagen, wenn sie damit fertig ist. Sie soll einen klaren Kopf behalten bei dieser Arbeit.“ schüttelt Sina den Kopf. „Ich überlasse alles dir, wie du es verwalten möchtest.

Du kannst im Keller den Übungsraum als Klassenzimmer nutzen, um Theorie zu vermitteln und im Garten kann die Praxis dann umgesetzt werden. Im Nebenzimmer vom Wohnzimmer gibt es eine Tafel, die kannst du nutzen, wenn du was für deine Schülerinnen aufschreibst.

Sherry und Neia werden wissen, dass ihr Unterricht bald beginnt, nur die anderen nicht. Das darfst du wie gesagt alles selbst machen, immerhin weißt nur du, wie du es einteilen kannst.“

„Keine Sorge, dass ist das Mindeste, was ich machen kann. Vielleicht macht es mir ja auch ein bisschen Spaß und wer weiß, welche Geheimnisse das Buch noch hat.“ lächelt Lisa. „Und… nochmal danke, dass du mir dein Vertrauen schenkst.“

„Gerne geschehen. Wegen Kyllia musste ich die Verbindung leider mit einer Illusion unterbrechen, sonst… Man bekommt einen Orgasmus oder?“ „Ja…“ wurde Lisa rot bei dem Geständnis. „Man kann es nicht erklären… wenn der Euter gemolken wird… Man muss es erleben und…“

Sina legte ein Zeigefinger auf den Mund von Lisa. „Ich habe verstanden. Kümmere dich gut um sie, ich will jetzt meinen größten Schatz der Welt endlich knuddeln…“ grinste Sina.

Die Nacht war alles andere als ruhig, vor allem Suki war immer noch sehr angefressen. Sie las sich nun die Bücher durch, wie sie eine vollwertige Mishoi wird. Das… die anderen Zimmernachbarn so aktiv waren, trotz dass es schon Nacht war, nervte sie nur noch mehr…

„Huch?“ fand Suki einen Eintrag im Buch. „Mama… hat eine Notiz geschrieben?“ Sie musste es mehrmals durchlesen, dann machte es „Klick“. Ein Grinsen ging über Suki, doch sie braucht einen anderen Trainingspartner. Nitir hat sich bei den Duellen heute sehr stark zurückgehalten, was ihr ebenfalls unheimlich auf die Nerven ging… und es wurde immer noch nicht leise.

„BEI ALLEN GÖTTERN! KÖNNT IHR ENDLICH MAL RUHIG SEIN?!“ schrie Suki durch den Flur. „ES WOLLEN AUCH LEUTE HIER SCHLAFEN!“

Am nächsten Tag wiegelten wieder zwei Dämoninnen glücklich ihre Köpfe synchron, während Suki ziemlich angefressen war. „Mutter, ich werde nachher mit Ronald sprechen, dass mein Zimmer ebenfalls verdichtet wird. Keine Ahnung wie Rokea, die Zwillinge und Neia es sehen, aber… es reicht. Wir haben auch unsere Ruhe verdient, meint ihr vier das nicht auch?“

Verdutzt schauten Lisa, Kyllia, Sina und Sherry sich an. „Man… hört uns noch? Dachte, die Wände hast du dafür extra bearbeiten lassen.“ murmelt Sina mit roten Kopf. „Ich muss Suki recht geben, ihr macht es uns wirklich nicht einfach.“ seufzte Neia.

„Dann… mach es anders Suki. Rede mit Ronald, dass alle Zimmer um gearbeitet werden sollen. Ich habe die Kritik gehört und akzeptiert. Solange die Arbeiten laufen, können wir im Keller schlafen.“ teilte Sina dies mit.

„Danke…“ war Suki zufrieden und schaute Rokea dann an. „Was? Ich habe Kissen über meinen Kopf gelegt, mich hat es jetzt nicht gestört.“ „Nein… ich wollte fragen, ob du vielleicht Lust hättest mit mir zu trainieren?“

Nun starrte jeder Suki an, als das Katzenmädchen ihr Anliegen offenbarte. Rokea sah ebenfalls so aus, als hätte sie nicht richtig gehört. „Erm… Suki? Du weißt schon, mit wem du sprichst oder?“ merkte Sherry an.

„Ja. Nitir hat gestern nicht alles gegeben, deswegen ist er ungeeignet. Was bringt es mir, einen Partner zu haben, der sich zurückhält? Ich will stärker werden.“ verschränkte Suki ihre Arme. „Und Rokea ist stark genug, dass ich… vielleicht die eine oder andere Technik anwenden kann, die sehr tödlich ist, sie diese aber abfangen kann.“

„Suki… hat Elinnia dir so sehr deinen Stolz verletzt?“ war Sina besorgt, da wurde Suki wieder wütend. „Mutter… diese Frau schreit nur einmal, schlägt mich über sich und hätte mich eiskalt getötet. Dabei bezeichnet sie sich nicht mal als eine Kriegerin.

Scheinbar musste es in Snolonien dermaßen gefährlich zugehen, dass man so stark werden muss. Stark sein muss, um zu überleben. Wir wissen beide genau, sie hat nicht mal alles gezeigt und ich stamme aus einer Familie, wo jedes Familienmitglied ein starker Meuchelmörder war.

Natürlich ist mein Stolz verletzt, du wärst es doch auch gewesen, wenn man dich einfach so einfach besiegt. Vor allem, weil die Angriffe… so banal waren. Du hast mich trainiert und ich kann so was einfaches nicht wegstecken?“

„Ok? Dann aber bitte müsst ihr jemand dabei haben, der heilen kann. Was auch dann immer passiert zwischen euch, aber ich will, dass es nicht schief geht!“ verlange Sina.

„Hey… kann mich auch zurückhalten.“ meldet sich Rokea. „Das die Flasche Nitir sich zurückhält, tja… Wer würde schon seine Liebe schlagen wollen. Wir können jederzeit loslegen, wenn du magst.“

„Gerne!“

„Sherry?“

„Ja… ich habe verstanden…“

Kapitel 622

Ich bin wiedergeboren und der Bau? II

„Was für ein Problem? Sind es die Zwerge?“ blickte Ronald auf und Erika nickte. „Dann sollen sie warten, ich bin in einem wichtigen Kundengespräch.“

„Wir wollen aber nicht warten!“ schimpfe eine tiefe männliche Stimme. „Wir wollen endlich den Grund wissen, warum wir keine Chance bekommen!“

Sina schaut Ronald an, der schwer seufzte. „Geh das Problem an Ronald, ich warte solange.“ bot die Dämonin sich an. „Ich steh in deiner Schuld. Meine Herren, kommen sie bitte rein.“ nickte Ronald dankbar und drehte sich den Störfrieden zu.

Erika machte den Weg frei und die drei Zwerge kamen in das Büro, die etwas… wütend wirkten. „Normalerweise ist es nicht meine Art, vor meinen Kunden die Probleme anderer Kunden zu besprechen.“ meinte Ronald.

„Dann sagen sie uns doch einfach, was denn das Problem mit uns ist. Wenn wir nicht per Zufall mitbekommen hätten, dass sie mehrere Anfragen zum Bau einer Stadt gestellt hätten, wären wir nicht hier. Wir sind persönlich gekommen und haben unsere Kostenvoranschläge sogar mitgebracht!“ hatte der Zwerg mit dem roten Bart einen Ordner in der Hand.

„Ganz einfach, weil ich von ihnen überhaupt nichts gehört habe. Wenn ich für einen Kunden gewisse Aufträge annehme, dann muss ich mich meines besten Gewissens nach allem erkundigen und die besten vorziehen.

Wie könnte ich sonst meinen Kunden in den Augen schauen und sagen, dass ich eine professionelle Firma beauftragt habe, aber nur Blödsinn dabei entstanden ist?“ erklärte Ronald sich. „Es ist in Ordnung, dass sie gekommen sind, aber dass sie so hartnäckig bleiben wird ihrem Ruf überhaupt nicht gut tun.“

„Darf ich fragen… wer ihr drei Herren überhaupt seid?“ fragte Sina. „Mein Name ist Gaergrim, aus der Familie der Feuerbärte. Das sind meine Mitarbeiter Razmel und Jorsack, erfahrene Steinmetze.“ stellte sich der Zwerg mit dem roten Bart vor. Razmel war ein Zwerg, der nur ein Auge hatte und Jorsack müsste vermutlich uralt sein, so verschrumpelt seine Haut am Gesicht aussah.

„Wir sind eine Vereinigung von Zwergen, die sich gegen die ganzen bekannten Familienbetriebe der Zwerge auflehnen. Die Vorschriften erlauben es uns nicht, unsere kreativen Adern frei zu entfalten und es kann nicht sein, dass die ganzen alten Firmen unter sich die Preise absprechen!“

„Huh?“ wundert sich Sina und schaut Ronald, der den Kopf schüttelt. Gaergrim sah auf dem Tisch die Kostenvoranschläge und nahm sie direkt weg. Nun wurde Ronald sauer, dass sie die Frechheit haben, sich einzumischen… „Dachte ich mir, hier!“ legte der Zwerg zwei Kostenvoranschläge auf den Tisch.

Sina lehnte sich nach vorne und sah, dass der Endpreis derselbe ist. „Hmm… ich sehe nur, dass die Preise gleich sind?“

„Richtig, nur wie kann es sein, dass bei dem einen das Material teurer ist, bei dem anderen aber nicht? Dafür sind die Dienstleistung hier wiederum teurer und bei dem anderen wiederum billiger.“ zeigte Gaergrim mit einem dicken Finger auf die Zahlen.

„Zumal die unter sich auch aushelfen. Ich habe bei dieser einen Firma über hundert Jahre gearbeitet, als ich davon erfuhr.“ murmelt der einäugige Zwerg. „Egal wo gearbeitet wurde, aufgrund der Vorschriften sind die Materialien immer gleich.“

„Es ist eine Schweinerei, dass unsere Qualität auf diese Art und Weise so schamlos ausgenutzt wird. Möge die Göttin unsere alten Vorgesetzten für ihre Gier bestrafen.“ krächzte der letzte Zwerg, dass Sina schon glaubt, dass er bald tot umkippt.

„Und viele weitere Zwerge teilen ebenfalls die Erfahrung. Es ist nicht richtig, was diese Firmen machen.“ nickte Gaergrim. „Deswegen haben wir uns zusammengeschlossen und kämpfen leider gegen ein System, was… ziemlich fest eingefahren ist.

Wir haben sogar ein viel besseres Produkt entwickelt, was billiger ist, aber die Qualität… ist um Welten besser! Deswegen kämpfen wir so verbittert, dass man uns auch eine Chance geben soll.“

„Ronald? Ich will, dass du bitte alle Kostenvoranschläge nochmal überprüft, bevor ich sie mir ansehe. Wenn ich mich vorstellen dürfte, mein Name ist Lady Sina und danke euch, dass ihr uns einen wichtigen Hinweis gegeben habt.“ verbeugte sich die Dämonin vor den Zwergen.

Ronald riss Griesgram die anderen Kostenvoranschläge aus der Hand und wirkte nicht wirklich begeistert, dass seine Arbeit Fehler haben soll.

„Erm… keine Ursache Lady Sina.“ rieb sich Gaergrim am Hinterkopf. „Ist wirklich nicht unsere Absicht… euren Mann bloßzustellen. Nur… wollen wir nicht einfach so beiseite geschoben werden. Unser Geschäft wird in den Zwergenreichen keinen Platz finden, dass ist uns allen bewusst.

Also versuchen wir es bei den Menschen… naja, Dämonen? Glaube, dass macht unser Geschäftsmodell mit oder Jungs?“ drehte der Boss sich zu den anderen, die nur nickten. „Elfen lassen wir ganz sein, auf den Ärger können wir gut verzichten.“

„Alleine, dass ihr es macht, erfordert viel Mut. Ihr wusstet, worauf ihr euch eingelassen habt und kämpft gemeinsam dagegen an. Das verdient meinen Respekt, dass ihr Veränderungen bewusst wollt.“ lächelt Sina die Zwerge an. „Und Ronald?“

Ronald legte einen Stapel auf eine Seite des Tisches und ein paar vereinzelte Blätter auf die andere Seite. „Die Herren haben recht, etwas stimmt mit den Preisen nicht. Dieser Stapel hier…“ tippte Ronald mit einem Finger auf den Stapel.

„Die Preise sind sich alle viel ZU ähnlich. Scheinbar steckt wirklich was an der Behauptung der Herren hier. Doch das wird letztendlich nur Aussage gegen Aussage bleiben, wenn man es angehen will.

Mir ist das nicht aufgefallen, weil sie halt alle unterschiedliche Berechnungen angestellt haben und für diese Art von Projekten fehlt mir ein bisschen die Erfahrung. Meine… ich habe noch keinen Hafen bauen lassen.

Traurigerweise waren dies alle, die ich am ehesten empfohlen hätte, einfach weil die Qualität der Zwerge ungebrochen ist. Der andere Stapel sind mehr Firmen von Menschen und… der Preis wäre geringer gewesen.“

„Nun…“ drehte Sina sich zu Gaergrim um. „Du hast deinen Kostenvoranschlag dabei? Dann gibt sie bitte mal Ronald, denn du bist hier vor Ort und kannst bestimmt mir die eine oder andere Frage direkt beantworten.“

Die Miene hellte sich auf und der Zwerg hielt seinen Ordner Ronald hin, den dieser etwas sanfter abnahm. Die Papiere werden raus geholt und man sah an der Miene des Verwalters, dass er im Kopf die Zahlen schon durchrechnet.

„Hmm… da fehlt aber einiges oder? Wenn sie schon mitbekommen haben, was ich nachgefragt habe? Das ist nur der Preis für den Hafen als solches.“ fiel Ronald was auf.

„Wie gesagt, wir haben nicht alles mitbekommen, nur das Wort Hafen ist gefallen.“ entschuldigte sich Gaergrim. „Was… wäre denn alles genau geplant?“

„Die Stadt Saifa am Strand wurde von Titanus beinahe komplett zerstört. Eine Hälfte ist nun unter Wasser, während die andere durch das Erdbeben soweit in die Höhe kam, dass man auf diesen oberen Teil klettern darf.“ berichtet Sina.

„Aufgrund das ich noch gehört habe, dass es alles andere als sicher wäre, einfach so los zubauen, müsste erst gewährleistet werden, dass die Stadt nicht doch in die Tiefe oder ähnliches abstürzt.

Anschließend müsste ein Weg bebaut werden, um dann den zerstörten Teil überhaupt erreichen zu können, ich kann mir nicht vorstellen, dass die Bewohner auf Dauer Lust haben, immer an der Wand hochzuklettern.“

„Dazu müssen die zerstörten Häuser entfernt und wieder Neue aufgebaut werden.“ merkte Ronald hinzu. „Stadtmauer, Lagerhallen und weiteres, was man benötigt, um eine Stadt zu beleben.“

„Hmm hmm, einen Moment…“ nickte Gaergrim mehrmals und holte ein leeres Papier samt Steif aus seinem eigenen Inventar heraus. Der Zwerg schrieb und schrieb und schrieb… und hielt es kurz vor die anderen Zwergen, die kurz darauf schauten. Sie nickten zufrieden, dann hielt Gaergrim das Blatt Ronald hin.

Der Verwalter nahm dies ab und überprüfte dies. „Hmm…“ und nahm eines der Blätter vom Stapel, um einen Vergleich zu sehen. „Ihr seid definitiv billiger, aber was genau ist das für ein Material, dass anders sein soll?“

„Wir nennen es Zement! Stabiler als irgendwelche Steinklötze und selbst wenn Titanus darauf tanzen würde, beschädigt der höchsten den äußeren Kern.“ erklärte Razmel.

„Zement? Ich dachte, das wäre Standard?“ wundert sich Sina. „Gute Dame, das wäre mir jetzt neu, dass irgendwer mit dem Zeug schon gearbeitet hätte. Wir sind erst vor kurzem darauf gestoßen und sind von der Entwicklung positiv überrascht.“ lächelt Razmel.

Sina hielt den Mund, denn scheinbar ist sie auf etwas gestoßen, was in ihrer alten Welt tatsächlich Standard ist. „Einfach herzustellen und sehr formbar. Wir können auch die übliche „Prozedur“ gehen, aber das würde dauern, bis wir es haben und viel teurer ist es auch.“ merkte Razmel dies noch an.

„Was… wird denn in den Häuser als Verbindung zwischen die Steine gelegt?!“ wundert sich Sina in ihren Gedanken immer mehr. „Ist es denn auch geeignet für einen Hafen? Ich habe… da gewisse Vorstellungen, wie er aufgebaut werden müsste.“ zuckte der Mundwinkel von Sina.

„Kein Problem.“ krächzte der älteste Zwerg. „Da werden wir einfach Blöcke fertigen und mit üblichem Teer beschichten, was Wasser abweist. Mit einem Verfahren von uns Zwergen wird dann der Hafen Stück für Stück aufgebaut.“

Nun bekam Sina das Blatt samt den anderen von Ronald überreicht. Die Zwerge sind in der Tat billiger. „Sagt… es hängt sehr viel daran, ob es ihr dann erfolgreich schafft, meine Stadt aufzubauen oder?“

„Wir sind ehrlich und sagen ja. Das wird Wellen in unseren Reichen einschlagen und wenn wir dann auf die Preise der anderen zeigen, werden die Firmen gezwungen werden, ihre eigenen Preise wieder zu machen.

Aber das ist nicht unser Ziel, sondern dass wir eine Veränderung der festgefahrenen Systeme dazu nötigen. Wir könnten viel viel mehr erreichen, doch man bleibt lieber auf alte und befestigte Ideen. Keine Frage, sie sind sicher, aber man kann mehr machen.

Das ist was wir alle wollen und wenn jeder zu hören bekommt, dass wir erfolgreich eine zerstörte Stadt mit unseren Ideen aufgebaut haben, vielleicht denken weitere Zwerge ebenfalls wie wir.“ nickte Gaergrim.

„Ok, dann habt ihr die Stelle.“ lächelt Sina die Zwerge an. Verdutzt schaute der Boss Sina an und drehte sich zu den zwei anderen um, die ebenfalls nicht glauben konnten, was sie zu hören bekamen. „Erm… Entschuldigung, aber…“

„Ja, du hast richtig gehört. Ich vertraue euch meine Stadt an, dass ihr sie mit bestem Gewissen wieder aufbaut.“ nickte Sina, nun strahlten die Zwerge regelrecht. „Ihr könnt direkt mit eurer Planung beginnen und mit der Stadt anfangen.

Die Abenteuergilde sowie ein Geschäftspartner wollen ihre Häuser da aufbauen, ich wünsche, dass ihr ihnen helft. Des weiteren stellt euch darauf ein, dass der zerstörte Stadtteil im Wasser von meinen Volk demnächst bewohnt wird.

Die Nagas, so nennt man ihre Rasse, können euch bestimmt unter Wasser helfen, ansonsten werden sie euch bei eurer Arbeit nicht stören. Daher keine Sorge, dass es Wassermonster sind. Seht zu, dass die Stadt sicher ist, baut einen vernünftigen Weg, dass auch Kutschen nach oben kommen können.

Der Hafen wird als allerletztes gebaut. Wer auch immer von euch die Planung macht, ich will, dass ihr vorher Pläne zeichnet, wie der Hafen aussehen könnte. Fügt hinzu, dass der Hafen auch von den Nagas ohne Probleme betreten werden kann.

Ich will keinen gigantischen Hafen haben, aber wenn er in der Zukunft ein wichtiger Handelsposten wird, dann braucht er bestimmt seine Größe. Die komplette Umgebung der Stadt gehört mir, das heißt, ihr könnt sie ebenfalls in eure Planung für den Hafen hinzuziehen.“

„Wir werden euren Wünsche nachkommen. Ihr gebt uns die Chance und wir werden unser bestes tun, dass es der schönste Hafen samt Stadt aller Zeiten wird.“ verbeugte sich Gaergrim und die anderen Zwerge.

„Wunderbar, Ronald wird für euch der Ansprechpartner werden. Wenn was wirklich wichtiges anliegt, kann mein Verwalter mich schnell erreichen. Was mir noch einfällt, es werden Vampire dort sein, die für mich mit den Nagas alles am Ort besprechen, daher nicht wundern.

Keine Ahnung, wann ihr genau losgeht, mit was für eine Zeit muss man so… für eine Reparatur einer Stadt rechnen?“ nickte Sina.

„Bedaure, aber das kann ich leider nicht sagen, dazu müssen wir erst selber vor Ort sein. Häuser abreißen und neu aufbauen sowie eine Stadtmauer geht eigentlich relativ zügig, rechnen sie mit ein paar Wochen.

Aufgrund, dass sie uns die Chance geben, werde ich alle Mitarbeiter einberufen und wir werden alle Arbeiten so aufteilen, dass keine Zeit verschwendet wird. Am Ende werden sie den Ort nicht wiedererkennen und sie wird eine Stabilität aufweisen, dass sie einer Armee widerstehen könnte. Egal ob sie vom Land oder vom Wasser kommt.“ lächelt Gaergrim am Ende.

„Verstehe. Mein Verwalter wird mit euch die Verträge vereinbaren, ich freue mich auf die Zusammenarbeit und… wenn sie wirklich gut verläuft, wer weiß, ob ich nicht noch weitere Aufträge hätte.“ stand Sina auf und verbeugte sich vor den Zwergen.

„Ronald, ich danke dir, dass du dich um alles kümmerst und nun kannst du die Herren ja ein bisschen netter behandeln.“ zwinkert die Dämonin dem Verwalter zu. „Natürlich… wenn die Herren bitte Platz nehmen würden, ich werde alles vorbereiten.“

Sina wollte an den Zwerge vorbeigehen, als der älteste Zwerg ihr noch was sagte. „Ich… bin schon sehr alt und dürfte nicht arbeiten, aber… Danke, dass sie uns die Chance geben. Das lässt mir die Hoffnung glauben, dass es immer noch Gerechtigkeit auf der Welt gibt.“

Das war ein Stich im Herzen von Sina. Ronald warf Sina einen Blick zu, der ihr mitteilt: „Das ist, was ich versuchte zu erklären.“ „Erm… gerne geschehen. Ich lasse euch mal alleine alles wichtige besprechen.“ versuchte Sina zu lächeln.

Mit schwer klopfendem Herzen verließ Sina das Geschäft und starrte in den Himmel. „Was ist eigentlich Gerechtigkeit?“ grübelt Sina und machte sich auf den Weg nach Hause. „Immer noch schade, dass ich nicht mit Wisali sprechen kann… Huh?“

Sina kam ihrer Villa immer näher und spürte in ihrem gesamten Körper eine Freude in sich. Normalerweise… wenn sie die intimen Stunden mit Sherry teilt. „Uh… ?“ wundert sich die Dämonenkönigin. Je näher sie kam, desto schwerer fällt es ihr, überhaupt richtig zu gehen. Schlimmer noch, sie bekam rote Wangen und musste schwer keuchen.

„Verdammt, was ist das denn Kyllia?! Illusion: Geschwisterliche Liebe unterdrücken!“ verzaubert Sina sich selber, was sie nun wieder beruhigt, aber trotzdem. Sina beeilte sich nun und als sie in ihrem Heim ankam… „MUUHHHHHHH!“ schrie eine weibliche Stimme.

„Hrm…“ rollte Sina mit den Augen.

Kapitel 621

Ich bin wiedergeboren und der Bau?

Sina hat alles im Kleidergeschäft erledigt und stattet nun der Schmiede einen Besuch ab. Sie wird freundlich begrüßt und diesmal herrschte überhaupt kein Krach. Nur hatte die Dämonin das Gefühl, dass irgendwie mehr Kunden anwesend waren.

„Ah… meine Freundin!“ grüßte Brandrulim fröhlich. „Lass uns in mein Zimmer gehen!“ gesagt, getan wird Sina wieder mit einem Tee bedient. „Und mein Freund? Wie war die Show für dich?“

„Hätte nicht gedacht, dass du so ein Talent hast, Leute um dich zu sammeln, die das mitmachen. Für mich… keine Ahnung wie man es beschreiben soll. Aber so was habe ich noch nie erlebt. Vermutlich wird in der Zukunft nun auch der eine oder andere deine Idee umsetzen wollen.“ grinste Brandrulim.

„Nur zu, aber wenn man es zu oft sieht, wird es langweilig.“ zuckte Sina mit der Schulter. „Das Geschäft von Zada ist komplett leer und musste geschlossen werden. Das wird einige Zeit dauern, bis Zada wieder neue Kleider zur Verfügung stellen kann. Bei dir scheint es ja auch etwas… voller zu sein?“

„In der Tat. Aufgrund das Zada mich immer wieder erwähnt hat, hat sie damit auch Kundschaft zu mir gelockt. Die kleine Investition war es mir wert und vielleicht bekomme ich einige Großaufträge.“ nickte Brandrulim glücklich.

„Sei ehrlich: Du hast einem Vampir geholfen, werden sich nun die Reiche der Zwerge in Bewegung setzen?“

„Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht zumal du ihnen ein bisschen Zeit lassen musst. Vermutlich werden sie nichts machen, denn diese Show war ja nun wirklich ein Knaller gewesen. Die Show war erst gestern gewesen, die Auswirkungen müssen erst noch wachsen.“

„Nun gut. Dann freut es mich, dass es dich zufriedengestellt hat.“ nickte Sina. „Lass mich eben nach Eleanor schauen, damit… alles seine Richtigkeit hat.“

„Ah… keine Ahnung was passiert ist, aber irgendwie… ist sie sehr ruhig und sogar gepflegt.“ streichelt Brandrulim seinen Bart. „Der alte Arsch dagegen… etwas erschöpft. Wundere mich am meisten, warum die Leinwand so… eigenartig aussieht.“

„Eh… ok? Dann möchte ich mir das mal eben anschauen…“ hatte Sina auf einmal ein ungutes Gefühl… wie recht sie hatte. Die Dämonenkönigin stand hinter Eleanor und sah das neueste Bild… „Eli? Ist… das Menschenhaut? Also… so der Bereich, den man als Gesicht betrachten kann?!“

„Aber natürlich?“ drehte Eli sich verwundert um. „Ich muss doch meine kreativen Ideen umsetzen oder nicht? Da… habe ich nach so langer Zeit… jemanden gequält… ich will doch bis zum letzten Moment alles ausreizen.“

Für Sina ist das nur ein Hinweis, dass es weitere Lücken bei den Schwüren gibt, denn dass ist nun in ihren Augen mehr oder weniger Leichenschändung. Eleanor sieht tatsächlich gepflegter aus, ihr Haar wurde gekämpft und liegt glatt an, dabei trug sie ein schwarzes Kleid.

Es gefiel der Dämonin nicht, dass Eleanor wieder mehr in der Oberhand des alten Dämonenkönigs ist. Erst nach der Folter war sie gepflegter und nicht durch die Musik. „Ok… dann lasse ich dich mal deiner Kunst frönen. James? Was ist passiert?“ ließ Sina Eleanor wieder ihr Kunstbild „malen“.

„Eine riesige Sauerei ist entstanden. Das komplette Zimmer war blutverschmiert, als Eleanor mit einem stumpfen Löffel ans Vieh ran gegangen ist.“ seufzte James. „Ich weiß, dass Menschen viel Blut in sich tragen, aber Eleanor hatte mal wieder gezeigt, dass sie ein Meister ihres Faches war.

Nächstes Mal werde ich sie ins Dachgeschoss stecken, dann lass ich einfach das Blut dort liegen. Ich bin überhaupt nicht daran gewöhnt zu wischen. Das verrückte ist… sie hat exakt dasselbe gemacht, wie ihr diesen Tintenfischmensch gehäutet habt, nur halt mit einem stumpfen Löffel…“

„Hrm… ich mag es nicht, dass man meine Folter kopiert.“ verzog Sina ihr Gesicht. „Was glaubst du, wie lang sie in diesem Zustand bleiben wird?“

„Nicht lange, ich war selber erstaunt, als sie aus dem Badezimmer kam und ihre Haare gekämmt hatte. Wenn man sie in diesem Zustand halten will, wird man sie öfter mit Viechern versorgen müssen.“ war die ernste Meinung von James.

Sina merkte, dass jemand das Gespräch belauschte und tatsächlich, Eleanor malte nicht mehr, aber ihr rechtes Ohr zuckte. „Vielleicht in paar Monaten, bis dahin muss sie sich normal verhalten. Ansonsten… wenn ich sie mal wirklich brauche.“ meinte die Dämonin. „Tzzz…“ zischte die Vampirin.

„Wie klappt es mit deinen persönlichen Projekten eigentlich? WAS genau planst du? Ich habe von Brandrulim einiges gehört.“ schaute Sina den vampirischen Zwerg an.

„Eine Möglichkeit mit Hilfe von Technologie eine Maschine zu bauen, die in die Luft fliegen kann. Die Idee hatte ich schon vor langer Zeit, aber mir fehlte das richtige Material sowie… eine Eleanor, die alles in die richtige Form pressen kann.“ antwortet James verzögert, weil Sina ungeduldig wurde.

„Oh? Du bist doch ein Vampir oder nicht?“ wurde Sina regelrecht neugierig. „Und? Als Fledermaus kann ich mich aber schlecht wehren, sollte man mich angreifen.“ argumentiert der Zwerg. „Zusätzlich, es ist eins der Dinge, die in der Ingenieurskunst immer als unmöglich angesehen wurde. Das will ich zu gerne widerlegen und wenn das dann… von einem „Ehrlosen“ kommt, umso besser.“ grinste James böse.

„Hmm… ok? Wenn dein Projekt soweit fertig ist, will ich aber dabei sein. Außerhalb von Fanfoss, denn es kann auch was schiefgehen.“ sagte Sina es in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldet. James knirschte mit seinen Zähnen und nickte zögerlich. „Ja Lady Sina…“

„Wunderbar, dann lass ich euch zwei alleine und Eleanor? Kein Rückfall, weil du zugehört hast, wir verstehen uns?“ ging Sina ohne auf eine Antwort zu warten. „Puh… wenn ich irgendwie an Wisali ran kommen könnte, der sie mal kennenlernt, um mir einen Tipp zu geben, ob man die Heldin aus ihr mehr rausbekommen könnte…“ grübelte Sina und machte sich nun auf den Weg zu Ronald.

Während Sina sich auf den Weg machte, wird Kyllia in ihrem Bett von Lisa sehr verwöhnt. Die Vampirin streichelt über den großen Bauch ihrer Freundin. „Du siehst aus wie Lysa. Wenn ich wetten dürfte, nimmt man zwar immer die Form einer Milchkuh an, aber sie wird bei jedem Benutzer anders verlaufen.“

„Hmm deswegen meint Lysa, dass du ihn nicht bekommen sollst. Wenn sie wieder so normal geworden ist, brauch ich mir keine Sorgen machen, dass ich ein Kind habe. Muh.“ grinste Kyllia.

„Würdest… du dir denn Kinder wünschen?“ fragte Lisa auf einmal. „Meinst du das jetzt ernst?“ schmunzelt Kyllia, wurde dann doch ernster, als sie den Blick von Lisa gesehen hat. „Ehrlich gesagt… habe ich nie über Kinder nachgedacht. Ich habe dir ja ein bisschen erzählt, wie mein Leben in Deymonlia war.

Ich war immer froh, wenn ein Tag… mal kein Stress mit anderen Dämonen war. Wir hatten uns Schwestern immer nur für uns gehabt, ich habe ja nicht mal an die Liebe gedacht. Vor allem… mit einer Vampirin, mit der ich mich Anfangs gezofft habe.

Außerdem… wir sind beide Frauen. Denke, du bist alt genug zu wissen, wie man ein Kind macht oder? Dazu sind wir beide unterschiedliche Rassen, die mit dem Blut aufpassen müssen. Was glaubst du… würde passieren, wenn… einer von uns ein „Kerl“ wäre und uns schwängert Muh?

Diese Konsequenz ist es, was mir Angst macht, was würden wir unserem Kind antun, verstehst du? Ich… würde eher überlegen… irgendwann… in der Zukunft, wenn wir nicht kämpfen brauchen… ein Kind zu adoptieren, aber ansonsten… Muh?“

Lisa streichelt eine Wange von Kyllia und gab ihr einen Kuss. „Danke für deine ehrliche Meinung. Weißt du… ich wollte immer gerne irgendwie ein Kind haben. Da denke ich an meinen Onkel Roman mit seinen vielen Töchtern.

Nicht dass… ich so viele Kinder haben würde, aber… Als ich meine jüngeren Geschwister in meinen Händen gehalten habe, wurde es mir immer sehr warm ums Herz und Mama hatte immer dieses eine Lächeln auf dem Gesicht.

Adoptieren… daran habe ich überhaupt nicht gedacht. Glaube… das werden wir in der Zukunft besprechen, wenn ich mit Mama wieder im Reinen bin und du mit deiner Familie zusammen bist.“ lächelt Lisa… als Kyllia stöhnte.

Ihr Euter wurde auf einmal dicker und Lisa bekam Sternen in ihren Augen. „He he… jetzt kommt der Teil… auf den ich gewartet habe.“ klopfte Lisa mit einer Hand auf den Euter. Kyllia schluckte und fragt sich, was jetzt kommt.

Sina betrat das Geschäft und wunderte sich was los war. Drei Zwerge standen um einen Schreibtisch, wo sie eine laute Diskussion mit einer Frau führten. „Wir verstehen es nicht, wieso bekommen wir keine Chance?“ fragte einer der Zwerge mit einem sehr feuerroten Bart.

„Bedaure meine Herren, aber mein Chef hat sich so entschieden. Vielleicht kann ich ihnen allen einen Tee anbieten und wir bereden das in Ruhe. Es bringt nichts, uns gegenseitig infrage zu stellen. Wir werden bestimmt eine Lösung finden.“ meinte die Frau. Sina hat sie noch nie gesehen, machte aber einen kompetenten Eindruck. Blonde wellige Haare, Sommersprossen und eine Nickelbrille, dazu eine sehr enge Uniform.

Ronald erschien aus seinem Büro und sah Sina, die er mit einem Fingerzeichen zum Büro locken wollte. Die Dämonin tat ihm den Gefallen, als die Zwerge sie bemerkten und ihr nur hinterher schauten. „Ist das nicht…?“ fragte der Zwerg mit einem Auge.

Als Sina im Büro drin war, schloss Ronald die Tür. „Danke, dass du gekommen bist.“ lächelt Ronald. „Erm… gern geschehen? Was ist denn los und wer ist deine neue Mitarbeiterin?“ wundert sich Sina.

„Nimm doch Platz, ich mach eben einen Tee. Das ist Erika, die ich schon etwas länger im Auge hatte. Ihre Vergangenheit ist in Ordnung und Single, dass man sie nicht irgendwie erpressen kann. Sie selber sagte, eher beißt sie sich die Zunge ab, als dass sie ihre Stelle verraten würde. Das machte auf mich einen sehr glaubwürdigen Eindruck, zumal sie nach der Anstellung dies mit einem Schwur sogar auf gesagt. Nicht das ich es von ihr verlangt habe, denn ich würde es vorziehen, ohne Schwüre zu leben.“ kochte Ronald den Tee.

„Ok? Sie wirkte auf mich, dass sie weiß was sie tut. Hast du mich deswegen heimlich kommen lassen, damit du dich nicht mit den Zwergen auseinander setzen musst?“ grinste Sina.

„Ja, denn sie sind nun das dritte Mal hier und ich habe ehrlich gesagt keine Lust, meine Argumente zu wiederholen. Aus irgendeinem Grund sind sie sehr hartnäckig, wie dem auch sei, Erika wird das Problem lösen dürfen.“ stellte Ronald den Tee vor Sina.

„Wie war die Show für dich gestern gewesen? Ein Mann wie du wirst es ja verfolgt haben.“ nahm Sina den Tee. „Sehr interessant, das war eine Idee von dir gewesen oder? Ich hoffe, du bist auch vorbereitet, dass du dir damit einige Feinde gemacht hast?“ kam die ehrliche Antwort von Ronald.

„Vorsichtsmaßnahmen wurden heute eingeleitet und sollten laut meiner kleinen Schwester bis morgen umgesetzt werden. Ich hoffe viel mehr, dass Zada auch die Kraft hat, sich gegen diese… wer auch immer die Feinde sein sollten, „sich zu wehren.“

„Bestimmt der eine oder andere Händler, aber mehr dachte ich an ein gewisses Familienunternehmen. Du erinnerst dich, dass es auf Alliancia so einige mächtige Händlervereinigungen gibt?“

„Du hast was davon erwähnt. Meinst also, diese werden sich nun in Bewegung setzen?“ trank Sina in Ruhe den Tee.

„Definitiv, aber weniger wegen der Aktion von gestern mit deinen Leuten, sondern dass du wieder deine „Krallen“ ausgefahren hast. Meine Botschaft hast ja bekommen oder?“ „Ja, dass du es geschafft hast Saifa in meinem Namen zu kaufen.“ nickte Sina.

„Richtig, deswegen ist das Gespräch jetzt sehr wichtig. Saifa gehört dir, aber nicht nur das, sondern auch die komplette Umgebung… Lass mich eben schauen.“ holte Ronald ein Dokument und musste nachlesen.

„Also der Strand, ein Großteil der Umgebung sowie ein Wald in der Nähe gehört dir. Naja… die Monster dort werden schlecht auf dich hören und so, aber wenn man den Wald abbauen will, braucht man deine Genehmigung.

Interessant ist eine hohe Bucht in der Nähe, man könnte darauf einen Leuchtturm aufbauen oder wenn du andere gewisse Pläne hast.“

„Eh… warte. Ich dachte, mir würde nur die zerstörte Stadt gehören?!“ merkte Sina an. „Was kommen denn bitte dann alles für Kosten auf mich zu?“

„Keine? Du bist doch eine Adelige, schon vergessen?“ hob Ronald eine Augenbraue hoch. „Grundsteuer fallen dir keine an, im Grunde machst du sogar wieder Gewinn, wenn man es richtig angeht.

Ich habe die Verträge für die Abenteuergilde sowie Brandrulim schon vorbereitet, sie müssten letztendlich nur unterschreiben. Außerdem… so teuer war es dann doch letztendlich nicht für dich. Was an Kosten drauf geht ist einfach die Reparatur.

DAZU habe ich schon mehrere Kostenvoranschläge machen lassen, du müsstest letztendlich entscheiden, wer den Auftrag bekommt. Weiteres, dass du eine private Schutztruppe einstellen „darfst“.

Das sind die Pflichten, die auf dich zukommen, es sei denn du kannst belegen, dass der Ort sich selber schützen kann. Wir wissen beide, dass dies nicht der Fall ist und deine Naga´s auch keine Kämpfer sind.“

„Zumal sie eher im Wasser sind und auf dem Land keine sonderliche… Hilfe sind, wenn es ums kämpfen geht. Das sind wieder laufende Kosten, können die denn ab gedeckelt werden durch die Mieteinnahmen?“

„Ich sehe keine Probleme, vor allem, wenn du Bewohner anziehst. Sie zahlen Miete und zack hat die Stadt ihren eigenen Geldbeutel, wo die Schutztruppe dann bezahlt werden kann. Wenn du sogar mehr machen willst… lass dir einen Hafen anbauen.“

„Eh… Hafen? Warte…“ grübelt Sina direkt. Ronald lehnte sich grinsend in dem Sessel zurück und ließ seine Kundin nachdenken. „Wenn die Dämonen in Vurdinia ihren Hafen aufbauen, dann kann ich mir ihre Ware mit meinem eigenen Schiff immer bringen lassen.“ dachte Sina nach.

„Je nachdem, wie breit du den Hafen aufbaust, kannst du alleine für das Anlegen Gold verlangen. Mietplätze oder ähnliches können ebenfalls gebaut werden, also… wäre es eine Investition, worüber es sich lohnt, nachzudenken.

Des weiteren sind einige Häfen zerstört worden, die anderen konnten sich irgendwie verteidigen. Ich habe mir sagen lassen, dass das Meer langsam mit seinem Monster wieder ruhiger wird und in nächster Zeit wieder Schiffe aufs Meer dürfen.“

„Ist das der Grund, warum das Familienunternehmen nun aktiv wird?“ reimt Sina sich das alles schnell zusammen, denn jetzt ist sehr viel Gold im Spiel. „Bingo! Exakt das wird der springende Punkt werden.“ schnippte Ronald mit dem Finger auf Sina.

„Denn bei dem guten Mann, mit dem ich den Deal vereinbart habe konnte ich mit ein bisschen… Silber gesprächiger machen. Er sagte mir zwar nicht WER ebenfalls interessiert war, nur DAS jemand daran interessiert gewesen ist. Aufgrund meiner Erfahrung tippe auf dieses Familienunternehmen.“

„Hat sie eigentlich einen Namen? Weil ich habe momentan auch einen Feind an der Backe, der sich „Die Familie“ nennt in der Unterwelt.“ hakte Sina nach.

„Hmm… welch ein ironischer Name für böse Buben. Sie nennt sich „van Relling“, dass hier ist ihr Wappen und Sina? Hüte dich davor, eine Aktion bei ihnen zu machen, wie du es bei Kajar gemacht hast.“

„Ronald… wenn sie zu einem Feind werden, dann ist es etwas, was angegangen werden muss.“ wurde Sina ernst.

„Ja, aber sie arbeiten so, wie du es gemacht hast. Selbst ohne Beweise werden sie eine gute Vorstellung haben, wie du all die Objekte von Kajar übernommen hast… weil sie selber darauf spezialisiert sind.

Keine Ahnung, wie sie in deinem Falle vorgehen, aber sie werden bestimmt nicht ruhig bleiben. Diese Familie ist es nicht… gewohnt, dass man etwas vor ihrer Nase wegnimmt, was viel Gold verspricht.“

„Mir egal, dann mache ich mir halt die halbe Welt zum Feind, wenn ich ihnen die Knochen breche. Langsam müsste man ja meinen, dass all meine Aktionen meinen Feinden etwas lehrt, aber es gibt leider immer noch genug Idioten, die es versuchen wollen.“

„Deine Aktionen wissen aber nur die, die in deinem inneren Kreis sind meine Liebe. Ansonsten sieht die Welt dich als eine gerechte Person. Wenn du jetzt in aller Öffentlichkeit Menschen hinrichtest, wird dein Image leiden.

Ich glaube nicht, dass es wirklich positiv für dich wäre, weil dann vieles erschwert wird. Glaubst du, wenn du den guten Ruf nicht hättest, dass ich so einfach die zerstörte Stadt Saifa aufkaufen könnte?

Ich würde dich bitten… wenn es zu einem „Kampf“ kommt, dann so geheim wie möglich. Mit Kajar hast du genug Aufmerksamkeit bekommen, es werden mehr als genug Personen auf deine Finger schauen. Vor allem, wenn es die „Relling“ sind.

Die haben überall Kontakte, ich wette mit meinem gesamten Besitz, dass sie selbst mit den Vampiren in Kontakt stehen. In der Unterwelt haben sie auch ihre Beziehungen, was sie natürlich abstreiten, doch wir wissen es besser oder?“

„Ok, ich habe deine Warnung verstanden. Wenn die tatsächlich mit Vampiren in Kontakt stehen, gibt es sogar Möglichkeiten, wie ich ihnen von außen Schaden zufügen kann. Außerdem… müssen die erst mal ihren Zug machen.“

„Werden sie vermutlich schon machen, aber keine Ahnung in welcher Form. Du hast es bei Kajar direkt an einem Abend gemacht, sie ziehen es eher… sehr langsam vor und dann ist es zu spät.“

„Danke für den Hinweis, wirklich. Hab ich einen eventuellen Feind mehr in der Liste, mit dem ich mich irgendwann in der Zukunft auseinander setzen werde. Also… wie sieht es mit der Stadt selber aus?“

„Hier habe ich mehrere…“ legte Ronald mehrere Kostenvoranschläge auf den Tisch, als an der Tür geklopft wird und die neue Mitarbeiterin erschien.

„Herr Ronald, wir… haben ein Problem…“

Kapitel 620

Ich bin wiedergeboren und das leere Geschäft?

„Was ist los Sina? Du bist total genervt.“ fragte Kyllia nackt im kalten Bad. „Was los ist? Elinnia ist los. Sie sah mich die ganze Zeit als eine Hebamme an. Unsere stolzen Brüste hier… sie glaubte fest, die wären voller Milch!“ empörte sich Sina und knetet ihre Brüste vor ihrer Schwester.

„Huch? Das wäre mir neu.“ schaute Kyllia ihre eigene an. „Hm… wenn wir schwanger wären, müssten sie ein bisschen größer werden, aber ansonsten? Nee, die sind normal bei unserer Rasse.“

„Erkläre ihr das mal. Ich wollte sie ein bisschen über ihre Heimat ausfragen, aber ich war tatsächlich irgendwie… froh, dass ich Abstand von ihr hatte. Keine Frage, sie ist eine klasse Frau für sich, doch…“

„Man muss viel Geduld mitbringen, ich weiß. Du… Sina?“ leckte Kyllia sich die Lippen. „Ja?“ hob Sina ihre Augenbrauen hoch. „Darf… ich… erm…mir den Ring der Kuh ausleihen bitte?“

„Ernsthaft, was hat es mit dem Ring auf sich?! Erst Lisa, nun du. Willst du ihn selber auch einmal tragen oder wie?!“ wundert sich Sina.

„Ja will ich. Ein Problem damit?“ kontert Kyllia direkt. „Warum Lisa ihrer Schwester es angetan hat, weiß ich. Sie wurde nämlich von ihr ziemlich… ausgelacht, als sie vor Lady Layla einfach abgeblockt wurde.

Scheinbar ist das Verhältnis zwischen Lisa und Lady Layla wieder mehr angeknackst, ich mache mir langsam Sorgen um Lisa. Sie ist eine starke und stolze Frau, aber sie braucht auch ihre Familie. Wenn ihre Mutter die Übertragung einfach abbricht, weil sie ihre Tochter nicht als Milchkuh sehen wollte, kann ich es nachvollziehen, dass es verletzend ist.

Also, gibst du mir den Ring, damit ich für meine Freundin an ihrer Seite das gleiche Leid und zugleich auch… das Wohlfühlen einer Milchkuh teilen kann?“

„Wann heiratest du sie eigentlich? Dann wärst du eine Familie, die immer an ihrer Seite steht.“ gab Sina nach und holte das Schmuckkästchen raus. Sofort spürte sie eine unendliche Freude in sich und sah Kyllia strahlen. „Du bist die beste Schwester!“

„Jaja…“ seufzte Sina und hat den Ring des Grauens wieder in der Hand. „Ich hoffe wirklich, dass nichts dramatisches passiert. Hier…“ drückte Sina den Ring in die Hand von Kyllia und steckt ihr Schmuckkästchen wieder in den Inventar. „Aber lass dir…“ wollte Sina die Anweisung geben, da hat Kyllia den Ring schon auf den Finger gesteckt. „Ernsthaft?! Kannst du nicht warten?!“

„Nö? Bevor du es dir doch überlegst? AH!“ meinte Kyllia, als die Wirkung einsetzte. „Schnell, eine Illusion von dir bitte. Illusion: Schmerzunterdrückung.“ zaubert die Dämonin sich selber. Sina rollte ihre Augen und tat dasselbe. „Und klappt es?“

„Keine Schmerzen Muh.“ lächelt Kyllia. „Jep, es fängt an.“ Die Flügel von der Dämonin bildeten sich zurück. „Uhh… das Gefühl… ist echt unangenehm, wenn die Flügel in dein Rücken zurückgehen…“ stöhne Kyllia.

„Tja… wenn du solche spontanen Sachen machst, musst du halt mit den Konsequenzen leben.“ rollte Sina mit den Augen. „Haha, das will ich gerade nicht von dir hören. Wer hat sich die Brustwarzen gepierct hmm?“ kontert Kyllia.

„Also Sherry und ich haben unseren Spaß! Wie sieht es bei dir aus hmm?“ kontert Sina ebenfalls direkt. Der Teufelsschwanz, der aus dem Wasser gelungert hat, verwandelte sich zu einen Kuhschwanz.

„Du weißt genau… wie es sich anfühlt.“ kniff Kyllia ihre Augen. „Ja, einmal selber und dann von dir. Das gleiche tue ich Sherry dann ebenfalls an!“ kniff Sina ebenfalls die Augen. „Vielleicht sollten wir Lisa auch welche anbringen!“

„Hmm…“ machte Kyllia einen nachdenklichen Eindruck, ihre braune Hautfarbe wurde komplett weiß und mehrere schwarze Fellflecken entstanden dabei. „Glaube, da sollten wir vorsichtig sein. Bestimmt bekomme ich Lisa überredet, aber…“

„Ich weiß. Layla wird dann nicht nur ihr, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit auch mir die Hölle heiß machen.“ seufzte Sina, die sich an das Verbot erinnert. Man hörte das Knacken von Kyllia´s Hörnern, wie sie eine neue Form annahmen.

„Sag… ich werde vermutlich nie Hörner haben, aber… wie ist es so damit?“ fragte Sina und Kyllia kratze sich an der Wange. „Wie… soll ich es erklären? Schau dir Igriz an, sein Kopf besteht nur aus Hörner. Vermutlich hat der Kerl damit den einen oder anderen schon getötet.“

Die Hörner wuchsen und wuchsen, bis sie ihre Form erreicht haben. Wenn Sina die Hörner vergleichen müsste, erinnern diese Hörner an die Rasse der Yak´s. „Schmerzen oder ähnliches?“

„Sagen wir mal so: Wenn ich dir an den Haaren ziehe, tut es weh oder? Das ist bei den Hörnern nicht so gravierend, aber laut Schule sind sie ein fester Teil unseres Schädels. Eine… Erweiterung des Knochens sozusagen… Huch?!“ versuchte Kyllia sich zu erklären, als die nächste Änderung kam.

Ihr Bauch wurde auf einmal dicker, sofort legte Kyllia ihre Hände darauf. „Erm… das war jetzt nicht bei Lisa so gewesen!“ Der Bauch schwillt immer mehr an, bis er aus dem Badewasser lugte… und nochmal nachwächst… dann hörte es auf.

„Eh… wow?“ staunte Sina und streichelt mit ihrer Hand ebenfalls über den Bauch. Richtig fest wie eine Kugel. „Du siehst aus, als wärst du schwanger. Also… ich hoffe es nicht.“ „Ich auch nicht… uh…“ verzog Kyllia ihr Gesicht, nun wuchs was „neues“.

Sina sah durch das Wasser, dass unter dem Bauch nun der allbekannte Euter wächst. „Da ist er ja. Was wir alles hier so erleben. Erst eine vampirische Milchkuh, nun eine dämonische Milchkuh.“ grinste Sina schief.

„Hoffen wir mal lieber… das meine Brüste nicht wachsen, sonst bekommt deine Gärtnerin genau das, worauf sie pochte: Milchbrüste. Muh.“ seufzte Kyllia. Euterlein, Euterlein, es wuchs und bildet zugleich seine stolze Milch.

Kyllia musste sich mehr in die Wanne schieben, weil ihr Rücken auf einmal Probleme machte und vier Zitzen ragten aus dem Wasser. „Das… sieht so komisch aus.“ musste Sina kichern und stupste mit einem Finger eine Zitze. „Haha! Du trägst ihn als nächstes!“

„Warum das denn? Ich mache vieles mit, aber glaube… mit diesem Ring ziehe ich lieber meine Grenze. Sag, deine Beine?“ schnaufte Sina durch die Nase. „Hmm… nee, sind normal. Glaube, es passiert auch nichts mehr. Muh.“

„Ok, dann lasse ich dich mal alleine und sag Lisa Bescheid, dass du eine Überraschung für sie hast.“ stand Sina auf. „Zeit, dass ich meine angesprochene Drohung umsetze.“

Mit einem luftigen Kleid voller Blumen machte Sina sich auf den Weg zum Geschäft von Zada, nur um vor einer geschlossenen Tür zu stehen mit dem Schild: Geschlossen. Komplett ausverkauft. „Huh?!“ staunte Sina und klopfte energisch an die Tür, bis Lara sie öffnete. „Puh, gut das du da bist.“

„Was ist passiert?“ fragte Sina direkt, als sie in das Geschäft kam und sah… das nichts, aber auch nichts mehr drin war. Leere Regale, selbst die Schaufensterpuppen sind entkleidet. „Ah… verstehe.“

„Gut, das erspart mir einiges zu erklären. Zada liegt müde auf dem Boden, der Andrang hat sie geradezu überrannt.“ zog Lara in einem niedlichen Lederkleid Sina nach hinten. Tatsächlich Zada lag auf dem Boden samt Kissen. „Alles… in Ordnung?“ fragte Sina die liegende Vampirin.

„Ja…“ stöhnte Zada. „Ich war froh, dass Lara, Abby und Nisha da waren… sonst wäre hier eine Schlägerei ausgebrochen.“ „So schlimm?! Mit einem Andrang habe ich ja gerechnet, aber…“ drehte Sina sich zu Lara um.

„Es… war schlimmer als in meiner alten Welt. Einige Frauen haben regelrecht die Krallen ausgefahren, andere wollten die Hosen zerreißen. Denke, wir müssen das anders angehen.“ erklärte Lara und schaut besorgt ihre Freundin an.

„Hmm… die Leibwächter von Aelfric sollen vor die Tür gestellt werden und nur eine bestimmte Anzahl von Käufern reinlassen. Ist zwar schade, dass es so kommen musste, aber die Sicherheit meiner Leute ist mir wichtiger als die Käufer. Zusätzlich…“ erklärte Sina Lara weitere Sicherheitsmaßnahmen.

Sie hörte es sich in Ruhe an und nickte am Ende. „Das ist sogar sehr gut. An die Probleme habe ich vorher nicht gedacht. Das werde ich selber in die Hand nehmen und hoffe, dass morgen das alles umgesetzt wird. Hast du gehört Zada, was Sina erklärt hat?“

„Ich… habe echt den Kopf noch nicht frei. Ich muss überlegen, wie ich…“ murmelt Zada vom Boden hoch. „Das Geschäft bleibt für diese Woche geschlossen, ich muss erst mal neue Kleider und weiteres schneidern, es bringt nichts. Hoffe, dass Sherry mir kurz unter die Arme greifen kann.“

Auf einmal hörte jeder, wie jemand das Geschäft betrat. Lara ging raus. „Bedaure, aber das Geschäft ist geschlossen… oh du bist es Sarai?“ „Erm hallo, ich dachte, ich könnte was kaufen, aber scheinbar…“ grinste Sarai und strahlte dann, als sie Sina sah. „Lady Sina!“

„Hallo Sarai, ich würde dich ja gerne begrüßen, aber ich muss Zada vorziehen. Du siehst selber, dass… es etwas leer aussieht.“ schaute Sina kurz durch die Tür. „Ja… bedauerlich, kann man nichts ändern.“ ließ Sarai leicht ihre Schulter hängen.

Sina nickte und widmet wieder Zada die Aufmerksamkeit. „Zada, du wirst nicht darum herum kommen und ein paar Schneider einzustellen. Du weißt selber, dass Sherry nicht auf Dauer aushilft und alleine wirst du nur einen Nervenzusammenbruch bekommen.“

„Ja… aber woher bekomme ich auf die Schnelle Schneider, die einen Vampir als Auftragsgeberin akzeptieren? Ein gewisses… Vertrauen muss schon sein, zumal ich auch sicherstellen muss, dass… sie nicht meine Ideen klauen.“ blickte Zada hoch.

„Erm… vielleicht kann ich ja helfen.“ meinte Sarai, die mit Lara gekommen ist. „Ich kenne ein junges Geschwister Pärchen, die sehr gute Hände haben, wenn es um Stoffe und weiteres geht.“

„Kann man ihnen denn trauen Sarai? Du weißt selber als Chefin der Unterwelt, dass man sehr bewusst seine Posten füllen muss.“ fragte Sina.

„Hm… sie wären sehr glücklich, wenn sie aus ihrem Elend entkommen könnten. Wenn man ihnen die Chance gibt, werden sie mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bis zum bitteren Ende der Arbeit nachgehen. Wenn man daher… ihnen die Chance gibt, eine Ausbildung als Schneider zu akzeptieren…“

„Erm… nichts für ungut, aber geht das so einfach? Also Zada kann meisterlich mit Leder und Stoffen arbeiten, ist aber keine gelernte Schneiderin.“ merkte Lara an, die das ein bisschen anders kennt mit Ausbildungen.

„Kein Problem. Wenn Zada akzeptiert, dass ihr Geschäft Schneider ausbildet, dann kann ich das als Ratsmitglied in die Wege leiten. Dabei ist es nicht mal wichtig, ob man überhaupt selber Schneider ist.

Wichtig ist, wenn sie dann zur jährlichen Prüfung geschickt werden, dass sie dann auch was können. Also etwas vorweisen können, was einen Schneider ausmacht.“ lächelt Sarai. „Ich könnte die beiden heute noch zu einem Vorstellungsgespräch schicken.“

„Nun, scheinbar hat der dunkle Gott dein Problem bemerkt und dir Hilfe geschickt.“ grinste Sina. „Wie entscheidest du dich denn?“ Zada lag auf dem Boden und starrte die Decke an. „Glaubst du… ich kann Menschen… was beibringen?“

„Also hör mal Schatz!“ mischte sich Lara ein. „Du hast vor dem Publikum gestanden und das ganze Event wurde auf der Welt ausgestrahlt. Wenn du so was kannst, dann ist Viechern was beibringen sogar kein Problem!“ „Lara… dein Slang geht wieder mit dir durch.“ merkte Sina an. „Mir egal!“

„Hmm… dann schick mir die beiden heute Abend. Wenn ich ein gutes Gefühl habe, stelle ich sie ein Sarai.“ nickte Zada mit roten Wangen Sarai zu.

„Wunderbar! Dann werde ich das direkt in die Wege leiten. Nicht wundern, sie haben nur sich selber und Vertrauen… zu gewinnen ist nicht einfach. Ich weiß nur im groben, was in ihrer Vergangenheit passiert ist, deswegen kann ich ihre Situation verstehen.“ nickte Sarai.

„Gut das wir das geklärt haben. Also Zada, du wirst dich für das Gespräch ausruhen ok? Ich werde es dir komplett überlassen, wie du das alles hier verwaltest, was du aber weißt. SOLLTE es trotzdem zu viel sein, will ich, dass du mir versprichst, es mir frühzeitig zu sagen ok?

Lara wird einige Sicherheitsmaßnahmen in die Wege leiten und du kannst überlegen, ob du mit deinem Bruder reden willst oder ich, damit die Leibwächter für Ordnung sorgen. Ach, wegen der Sache, dass man deine Idee klauen könnte, mein Vorschlag.

Wenn deine Schüler oder wie es auch später gehandhabt wird die Kleidungsstücke gefertigt haben, kannst du in jedes dieser Kleidungen deine persönlichen Insignien eingravieren. Am inneren Halskragen oder woanders versteckt. Das wäre deine Marke.

Wenn also irgendein Händler meint in deinem Namen Kleidung zu verkaufen und die Insignien fehlen, dann kannst du von einem Betrug sprechen.“ wurde Sina etwas ernster.

„Ver… versprochen.“ nickte Zada. „Ich werde selber mit meinem Bruder reden und meine… eigenen Insignien… Wow, auf so was einfaches bin ich ja nicht mal selber gekommen. Denke… ich habe schon paar grobe… Ideen.

Danke Sina, dass du mir wieder hilfst. Das Geschäft wird für ein paar Tage geschlossen bleiben, was eigentlich… nicht so gut ist, aber die Kasse ist prall gefüllt. Noch ein paar Mal in dieser Richtung und ich kann die Investition zurückzahlen.“ lächelt Zada.

„Kein Stress, ich habe dir kein Zeitlimit gesetzt ok?“ beruhigte Sina die Vampirin. „Ruh dich jetzt einfach aus, Lara ist bei dir. Ich lasse dich jetzt in Ruhe, würde gerne noch mit Sarai sprechen.“ nahm die Dämonin die Unterweltchefin mit.

„Was habt ihr auf dem Herzen? Soll jemand getötet werden oder erpresst?“ fragte Sarai direkt, irgendwie auch nur etwas helfen zu können.

„Eines… nach dem anderen. Ich würde gerne einen Zwischenbericht aus der Unterwelt hören und wie bisher gegen diese unbekannte Fraktion vorgegangen wird.“ musste Sina auch diese Vampirin direkt beruhigen.

„Dank dem neuen Bürgermeister geht es der Unterwelt viel besser. Naja, für die gerechte Seite ist es schlecht, aber das ignorieren wir einfach mal. Wir können das Armenviertel größtenteils renovieren, den armen Bewohnern gibt man dadurch wieder neuen Mut, aus ihrem Leben was zu machen.

Auch dank euch Lady Sina mit dem… „Verwalter“ Ronald… dass ihr einige Lagerhallen uns zur Verfügung stellt. Es hilft uns, gewisse… „Operationen“ umzusetzen.“

„Ist… was mit Ronald passiert?“ wundert Sina sich etwas, wie Sarai Ronald betonte. „Nein…, aber der Kerl ist unmöglich, was er für Bedingungen gestellt hat. „Keine Operationen, die was mit Mord zu tun haben, sonst ziehe ich den Vertrag zurück.“

Hätte nicht gedacht, dass er Eier aus Stahl hat. Meine… er hat durchblicken lassen, dass er weiß, wer und was ich bin. Normalerweise… sollten Menschen doch Angst haben, wenn das ein Vampir UND ein gefährlicher Unterweltboss ist.“ hob Sarai eine Augenbraue hoch.

„Nicht Ronald, der würde auch mit dem König oder weitere höhere Personen so sprechen. Bei Verträgen wird er sehr ernst. Schön zu wissen, dass Ronald seine Arbeit wirklich gut macht.“ grinste Sina.

„Wie… dem auch sei. Unsere Verluste durch den letzten Kampf konnten wir teilweise wieder aufbauen, dummerweise geht die Stadtwache mit einer neuen Stärke auch in das Viertel rein, weswegen wir uns wieder neu anpassen müssen.

Deine Dämonin trainiert die Stadtwachen ja zu brandgefährlichen Kämpfern, wisst ihr das eigentlich? Eine Massenschlägerei hat mal stattgefunden, da kommen einfach die Wachen zu dritt und schlagen sie alle bewusstlos!“

„Hm hm, Sarless macht scheinbar auch ihre Arbeit gut. Wundere mich nur… wann die Armee kommt sowie der Berater des Königs?“ murmelt Sina.

„Berater? Es war jemand vom König vor kurzem hier gewesen. Was genau der Inhalt des Gespräches mit dem Bürgermeister Hillar war, weiß ich nicht. Aber Hillar wirkte nicht unbedingt… zufrieden, was nicht oft vorkommt.“

„Hrm… dann muss ich auch mal mit dem Bürgermeister sprechen. Scheinbar ist da ein Problem aufgetreten. Hätte Hillar nicht unbedingt als eine pessimistische Person eingestuft. Bezüglich der Familie?“

„Ich habe eine lose Allianz mit der Unterwelt den anderen Städten vereinbart, die sich wehren konnten. Wir vertrauen uns nicht, das einzige… was diese Allianz zusammenhält ist der Feind, den wir alle gemeinsam besiegen wollen.

Wir haben uns geeinigt, mehrere Spione irgendwie in sie einzuschmuggeln, die es schaffen in den inneren Kreis zu kommen. Alle anderen, also außerhalb der Kreises weiß nichts über die Familienmitglieder.

Keine Ahnung, wie „schnell“ es geht. Es müsste schon ein glücklicher Zufall passieren, wenn wir überhaupt irgendeinen Namen hätten. Händler, Adeliger, egal was, einmal einen Namen und wir finden eigentlich alles heraus.“

„Gute Arbeit. Wie geht es dir selber als Vampir? Kümmert Ivy sich gut um dich?“ legte Sina zufrieden eine Hand auf die Schulter von Sarai. Die bekam sofort einen roten Kopf vom dem Lob.

„Natürlich Lady Sina! Herrin Ivy bringt mir jeden Tag eine Flasche Blut vorbei und wenn es sich anbahnt, dass es länger wird, dann habe ich auch immer einen großen Vorrat. Sie… hat mir auch gewisse Nahkampftechniken beigebracht, aber solange ich nicht selber töte, werde ich meine aktuelle Stärke beibehalten.“

„Schön zu hören. Ich muss mich bei dir noch bedanken, dass du mir ein Opfer gegeben hast. Es… hat sich rentiert.“

„Das ist schön zu hören, weil es ein Verräter war. Normalerweise haben wir… unsere eigene Art mit Verrätern umzugehen, aber wenn ein Vampir sich austoben darf? Glaube, den Verrat dürfte er bereuen.“ grinste Sarai sehr boshaft.

„Eh… ok.“

Kapitel 619

Ich bin wiedergeboren und weiter geht’s? II

Suki wird mit dem Stiel der Axt über Elinnia geworfen und auf den Boden geworfen. Bevor sie reagieren konnte, krachte der Axtkopf neben ihren Kopf. „Siehste, gewonne.“ grinste Elinnia. „Keene Sorg, ikke sag nitt weiter.“

Bevor der Kampf auf diese Art und Weise beendet wurde:

„Nun gib dir schon einen Ruck Suki. Ist ja fast Tradition bei unserer Familie, dass es immer irgendwie in einem Kampf endet.“ stupste Sina ihre Tochter von der Seite. Suki seufzte und holte aus ihren langen Ärmeln ihre Langdolche heraus.

„Oh? Mudig mudig, mit den Messerchen zu kämpfen. Ikke lass mi gern überraschln. Meine Männah kämpfen liebar mit Äxte. Außer mein Manne, er schwört auf ne lange Schwert. Meint, wäre genau so lannge, wie sein drittos Bein. Naja… ikke wess es bessa oder?“ rollte Elinnia mit den Augen.

„Du… hast wirklich kein Problem, intimes zu besprechen oder?“ murmelt Suki und Elinnia zuckte mit den Schultern. „Nu, find ma Themen, wat ma in de Kälte labbern könnt. De Männsche sind viel schlimmer.“

„Ok, dann fangen wir mal mit dem Duell an. Töten ist verboten, Wenn es ernste Wunden werden, kann ich sie heilen. Versucht bitte beim Kampf… aufzupassen, dass ihr die Umgebung nicht zu sehr beschädigt.“ mischte Sina sich ein. „Drei…“ Beide Frauen nahmen ihre Kampfpositionen mit einen gewissen Abstand ein. „Zwei…. Eins… Los!“

„ROAR!“ brüllte Elinnia in einer Lautstärke, dass es selbst Sina unerwartet getroffen hat und sich die Ohren zuhalten musste. Für Suki mit ihrem empfindlichem Gehör war das viel schlimmer, denn sie hatte einen sehr unklaren Blick auf einmal… und merkte nicht, wie Elinnia vor ihr stand.

Die Barbarin rammte ihr mit dem Stiel ihrer Waffe in den Bauch von Suki und warf sie über sich… bis der Kampf beendet wurde.

„Erm… ok. Elinnia hat gewonnen.“ bohrte sich Sina mit einem Finger im Ohr. „Hoffe… dein Stolz hat nicht zu sehr gelitten Suki?“ Suki musste noch realisieren, dass sie innerhalb weniger Sekunden besiegt wurde und war mehr als nur angefressen.

Sie stand auf wackeligen Beinen und ihre Augenpupillen verengten sich so stark, dass die Katze in ihr raus kam. „Nu, wir könne weitah machen, aber…“ meinte Elinnia. „Nein, das Duell ist beendet. Suki? Du willst doch bestimmt nach Hause gehen oder?“ mische Sina sich ein.

„Natürlich… Mutter.“ knurrte Suki und steckte ihre Dolche zurück. „Och komma runter Kind, is doh nich schlimme zu verlierähn. Selbst ikke kenne dat beschissene Gefuhl zu verliern. Dat hat mich immah stärker gemacht.“ versuchte Elinnia sie zu trösten, aber Suki war bockig und rannte aus dem Feld raus.

„Oh oh, glaub dat wird dauern, bis dat Kindl sich beruhigt, wird Zeit vergähn. Aber dat is normal bei Kindahrn. Meine Söhne habn auch gejammert, wenna verlorn haben. Ney ney, nu sindsa Krieger und wolln Mama nicht mehr bekämpfen. Vermutlich, weil Mama immer noch stark ist.“ lächelt Elinnia breit.

„Sag… wenn du schon so stark bist, warum habt ihr nicht am Tausendjährigen Turnier in Batzien mitgemacht?“ kam die berechtige Frage von Sina. „Mädel… schau mi an. Was siehst du?“ verstaute die Barbarin ihre Äxte.

„Nu… eine starke Kämpferin, die laut schreien kann und ihr wahres Potenzial noch nicht gezeigt hat.“ grinste Sina und Elinnia musste kichern. „Ach wo, wir Barbaren schrein immer. Haben sogar Wettbewerbe, wer es schafft ne Lawine auszulösen!

Aber ernst… diese Hitze bringt mich schon etwas… nu… nicht außer Puste, aber… Wir sind nur Kälte gewohnt, weste? Wärme haben wah nur im Hause oder im Kampf. Een Hitzeschocke, da lachen wir im Norde, aber hier?

Da kann ik nicht… so lachen. Dee Reise… war ik fast nu nackt gewesen und wenigsten Monstah hier, haben mich leider zu Beginn echt außa Puste gebracht. Wat glaubst du, wie… es den Kriegscher gäht, wenn die in ein tropisches Land gehn solln?“ „Oh, das kann ich verstehen.“ nickte Sina.

Während Sina mit der Barbarin sich weiter unterhält, hat Suki wutentbrannt die Monstervilla wieder erreicht. Sie knallte laut die Tür zu und ging in die Küche, wo sie noch einige Damen samt Nitir sah. „Was ist los Suki?“ fragte Sherry.

„Das ich gerne einen Mord begehen würde. Nitir?“ schaute die Katzenfrau den Behemoth an. „Erm… ich will mich ungern umbringen lassen.“ hob Nitir eine Augenbraue hoch, während Kyllia eine Hand auf dem Mund legen musste, um nicht laut zu lachen.

„Nein, ich brauche einen Duellpartner. Los raus in den Garten.“ befahl Suki und ging vor. Verdutzt schaute der Behemoth nur hinterher und dann die Frauen in der Küche an. „Glaube, du solltest ihr folgen.“ schlug Lisa vor.

Während also Nitir schicksalsergeben mit Suki Duelle führen darf, ging das Gespräch woanders weiter. „Also… wollen wir über dein Gehalt reden, für die Arbeit oder was du machen sollst?“ fragte Sina.

„Uff… Geld war nie so… wichtig im Norde weste? Fleisch wurd gejacht, Flüsche haben Fische und wenn doch wat wischtig wah, haben wir unsere Nachbarn getötet.“ kratzte Elinnia sich am Hinterkopf.

„Eh… ok. Du bekommst in der Woche von mir 15Silbermünzen, damit du dir Nahrung kaufen kannst. Ich will nicht zu hören bekommen, dass du meine Nachbarn um Essen tötest. Jagen ok, aber… ich würde mich wohler fühlen, wenn dieses Land hier unter Beobachtung steht.

Das wären im Monat 60 Silbermünzen. Zusätzlich bekommst du zu jedem Monatsbeginn 40 weitere Silbermünzen, ergo immer eine Goldmünze. Damit kannst du… keine Ahnung, ob du irgendwelche Hobbys hast investieren oder schickst es deiner Familie in den Norden.“

„Öh… nö. Die solln selbah ihre Arbeit machn, dat is meen Verdienst. Wow, eene Goldmünze im Monathe? Lat dat die nit im Norde hörn, sonst überegn die Jarls, Überfälle in den Südlande zu machen.“ war Elinnia relativ fröhlich. „Erm… ike… hätte ein Anliegen.“ „Nur zu?“

„Erm… würd dir wat ausmaken, wenn… ikke zwee Reihn meine Saat auslegen darf? Im kalten Norde lassen sie sich so schlecht wachszen, will testn, obs hier bessa funktioniert.“

„Was genau ist das, was du dir anbauen lassen willst?“ frage Sina neugierig. Elinnia scheint ein sehr fröhlicher Mensch zu sein, so dauerhaft wie sie am Grinsen ist. Sie holte aus ihrem Inventar einen Flachmann und hielt in vor Sina. „Hier, kost ma.“

„Eh… ok.“ zuckte Sina mit der Schulter und nahm ihr den Flachmann ab. Der Kopf wurde geöffnet und sie roch kurz daran, was einen ziemlich scharfen Geruch hatte, dann trank sie es. Sina hatte das Gefühl, sie würde Feuer schlucken, die Flüssigkeit brannte regelrecht die Röhre in den Magen runter.

Die Dämonenkönigin nahm die Flasche von ihrem Mund und musste laut husten, dabei atmet sie mehrmals tief nach Luft. „Wus? Kanne kein Bier vertragn?“ wundert sich Elinnia.

„Das ist… *hust* Bier? Nie im Leben, das brennt doch geradezu! Eher würde ich es als Wodka bezeichnen!“ konnte Sina sich nicht beruhigen, ihr Körper wurde regelrecht warm.

„Noin, dat is Bier. Gimma her.“ nahm Elinnia den Flachmann aus der Hand von Sina und trank dies selber. „Bier, so wie meine Heimat dat kennt.“ Die Dämonin hatte das Gefühl, das ihr Körper brennt und riss sich die Bluse runter, um kühle Luft zu bekommen.

„Oi, sach doch, dat sind Milchbrüste. Sicher, dat es bei dir so sein soll als Rassäh?“ betrachtet Elinnia die Brüste von Sina. „Gottseidank“ trug Sina einen schwarzen BH mit Spitze und es war ihr auch gerade sehr egal, dass sie halbnackt vor einer Fremden stand.

„JA! Da ist kein bisschen Milch drin! Orr!“ konnte Sina sich nicht beruhigen und riss nun auch die Stoffhose runter. „Hmm… mene Güte, wärste nit so kleen, würdest du schon de Kriegscher um dic buhln lassn dürfe. Hast gute braite Hüften.“

„Beim dunklen Gott, du bist doch selber eine Frau. Wieso denkst du, dass wir nur Kinder gebären sollen? Ich liebe eine Frau, ein Mann kommt überhaupt nicht an mich ran!“ war Sina sichtlich genervt.

„Huch? Dat gibbet hier? Also… Weibe und Weibe? Nu, anderes Land, andere Sitten wah?“ lachte Elinnia. „Lass dat aber nicht de Kriegscher im Norde hörn, für die wäre es ne Herausforderung, dich zu kriege!“

„Dazu müssten sie meine Frau überleben.“ knurrte Sina fast, die Schuhe zog sie nun ebenfalls aus. „Wenn du das Zeug immer trinkst, ist es auch kein Wunder, dass du so fertig mit der Welt bist. Lass das mal weg und du kommst viel besser hier zurecht!“

„Was?! Wat soll ik denn dann hier trinken? Gibbet doch nichts!“ wehrte sich Elinnia. „Wasser zum Beispiel?! Tee oder Kaffee? Bier von hier rate ich ab, weil du dann eine herbe Enttäuschung erleben wirst.“ schlug Sina vor, die in schwarzer Unterwäsche vor ihrer Gärtnerin stand. „Egal, du kannst von mir aus deine Pflanzen anbauen.“

„Super Chiefe, dat Woard in Göttin Oars.“ freute sich Elinnia. „Wat soll ikke nu für dich anbauen?“ Sina holte aus ihrem Inventaring einen Sack voller Samen, den sie von Daika gekauft hatte und den Ring von Emanuel. „Folgendes…“

Die Dämonin erklärte Elinnia, was im Sack für Samen sind und wo sie angebaut werden sollen. Dazu gab es auch eine Erklärung, wie man mit der Pflanze allgemein umgehen musste. „Uiui, dat sind ja ma Pflanzen, die sind gefährlich.“ pfiff Elinnia und betrachtet den Inhalt des Sackes. „Aber… dann brauch ikke Werkzeug.“

„Schreib mir eine Liste auf, was du alles benötigst ok? Ich werde dir jemanden vorbeischicken, der die Liste abholt und sich dann darum kümmert wird. Nun zu dem wichtigsten Samen…“ Sina legte den Ring in die Handfläche von Elinnia.

„Diese Pflanzen werden ein sehr köstlicher Tee. Wichtiger ist, die Samen… bekam ich von einer verstorbenen Freundin geschenkt und ich will wirklich, dass sie nicht verschwendet werden. Laut ihrem Brief ist auch eine Anleitung drin, wie man mit diesen speziellen Pflanzen umgehen soll.“

„Oh, dat tut mir leid. Wuss net, dass jemand wichtiges gestorben is.“ wurde Elinnia einfühlsam. „Dann geb ikke mein Bestes, dat die Pflanzen zu dat werden, wat sie werden sollen!“

„Als… erfahrene Pflanzenkundigerin… Was glaubst du, wie viel Zeit wird sie brauchen, bis sie ausgewachsen ist?“ war Sina neugierig, ihre Haut glänzte längst in ihrem Schweiß.

„Puh, keene Ahnung. Macht dat erste Mal mit deene Pflanzen weste? Allgemein würd ikke erste Male sagen, mindesten Monat, damit sie aus dem Kerne rauskomme. Vielleicht auch früha, weil Boden ist weich und bestimmt nährhaft. Muss nur guggn, wie ikke mit Wasser mache.

Aber keine Probleme, habe genug Wasser bei mir für mehrere Wochen, bis dahin hab ikke neue Wasserquelle.“ nickte Elinnia.

„Du, hinter meiner Villa ist ein Brunnen. Dort schöpft Suki immer Wasser raus, also bedien dich ruhig. Wenn der mal leer werden sollte, lasse ich meine Freundinnen mittels Wassermagie ihn wieder füllen.“ löste Sina das Problem.

„Dat ist doch super! Dann hamwa ja alles geklört.“ schlug Elinnia mit der Hand auf die Schulter von Sina. „Uff… hat sie eine Kraft dahinter.“ dachte Sina nur. „Ja… bin auch froh darüber. Du… kann ich mir deinen Flachmann mal ausleihen? Will den gerne mal… von ein paar Frauen kosten lassen.“

„Hömma! Aber gerne!“ drückte Elinnia die Flasche in die Hand von Sina. „Mussa mi ma sagn, wie ihnen dat Bier schmeckt. Vielleicht issa ja nur du, die dat nicht trinken kanne.“

„Glaub mir.“ schwitze Sina sich aus, ihre Haare kleben förmlich an ihrem Rücken. „Sie werden mir zustimmen, dass es kein Bier ist. Trink mal Bier in einem Geschäft und du wirst gewaltige Unterschiede merken.“

„Nu, wenna meinst? Ikke fange mal mit de Arbeit an, hab ja genug gefaulenz, sonst meckern meine Muskeln.“ lachte Elinnia. „Ok, ich… lass dich mal alleine.“ seufzte Sina, froh endlich wegzukommen. In Unterwäsche ging Sina wieder zurück in die Villa.

„Was ist denn mit dir passiert?!“ kam die berechtige Frage von Sherry. „Rennst halbnackt durch dein Viertel?“

„Sherry… sag mir bitte, ob das Bier ist.“ hielt Sina den Flachmann vor ihre Freundin, Kyllia und Lisa hielten sich bewusst zurück. „Erm nein? Du weißt genau, dass ich es nicht so mit alkoholischen Getränken habe.“

„Orr Pussy…“ murmelt Sina. „Kyllia, dann wenigsten du. Elinnia ist felsenfest der Meinung, dass es Bier ist.“ „Scheinbar ist so einiges vorgefallen, dass Suki sich mit Nitir im Garten austobt und du halbnackt kommst.“ stand Kyllia auf und nahm die Flasche.

Einige Minuten später stand Kyllia ebenfalls halbnackt in Unterwäsche, schwitzte aus jeder Hautpore und ignoriert das Grinsen von Lisa. „Das ist nie im Leben Bier!“

„Gut, dann geh ich jetzt nach oben und gönne mir ein Bad, du willst bestimmt auch mitkommen oder?“ fragte Sina.

„Ja?“

Kapitel 618

Ich bin wiedergeboren und weiter geht’s?

Ein neuer Tag bricht an, einige Personen haben bisschen zu lang gefeiert und wurden erst gegen Mittag wach. Nun saßen sie alle gemeinsam in der Küche und frühstückten. Ob bewusst oder unbewusst, aber Kyllia sowie Sina wiegelten synchron glücklich ihre Köpfe.

„Du siehst gut damit aus Nitir.“ meinte Sherry dies zum Behemoth, der wieder eine Kochschürze samt neuem Anzug trug. „Danke, leider bekomme ich immer… noch nicht meine gewünschte Aufmerksamkeit von Suki.“ seufzte der Riese. „Hmpf!“ drehte Suki ihren Kopf beiseite.

„Ach… was mir einfällt Kyllia.“ schaute Sina ihre Schwester an. „Als… ich einen etwas größeren Abstand zu dir hatte, hatten wir diesen… Bund zwischen uns nicht mehr gehabt. War das bei dir auch der Fall?“

„Je weiter wir von einander entfernt sind, desto schwächer wird er. In der Stadt geht es noch, aber alles was außerhalb ist trennt es oder wenn auf gut Glück bekomme ich was von dir zu spüren. Komplett anders, als ich es mit den anderen Schwestern hatte.“ nickte Kyllia.

„Verstehe. Du… falls… wir dieses… also DIESES Ding… in uns mal… außer Gefecht setzen wollen, Illusion hilft.“ gab Sina mit roten Wangen den Tipp. „Wunderschön.“ merkte Lisa an. „Denn ich habe immer mehr das Gefühl, dass ich ein Sexmonster an meiner Seite habe.“

„Hey… dir gefällt es doch auch!“ wehrte Kyllia sich. „Glaube ich allerdings auch.“ fügte Sherry mit roten Kopf hinzu. „Wie?! Dachte, du magst es?“ wehrte Sina sich ebenfalls. „Wenn die Damen bitte das Thema ändern könnten, Rubina ist wieder im Haus. Falls ihr kein Thema findet, was hast du heute vor, Mutter?“ knallte Suki eine Hand auf den Tisch.

Erstaunt schauten die Damen die wunderschöne Katzenfrau an, die ziemlich genervt wirkt. „Suki? Kann es sein, dass du trotz der Verkleidung uns…“ wollte Kyllia fragen, aber der Blick, den Suki ihr zuwarf, brachte sie schnell zum Verstummen.

„Scheinbar. Also… ich dachte, nachdem ihr die Gärtnerin…“ schaute Sina Sherry an. „Elinnia.“ „Eingestellt habt, dass ich sie nun auch mal kennenlerne. Zeit ist mehr als genug vergangen. Würdest du mitkommen Suki? Dann können wir direkt auch weiteres vor Ort besprechen.“

„Oh… Elinnia willst du kennenlernen?“ murmelt Kyllia. „Ja? Entschuldigung, dass ihr sie alle kennt, aber was bringt es einen Gärtner zu haben, der meinen Samen nicht hat?“ wundert sich Sina.

„Dann… stell dich darauf ein, dass sie… anders ist. Also… richtig anders ist. Nimm es ihr nicht krumm, wenn sie… gewisse Dinge sagt, das meint sie nicht böse. In Snolonien herrschen ganz… andere Bedingungen zu überleben und… Ich will nicht sagen, dass sie dumm ist, aber ihr fehlt so einiges… an Wissen?“ warnte Kyllia ihre Schwester.

„Sina wird mit ihr schon zurecht kommen. Ich fand sie sympathisch, selbst bei ihrer Statur.“ grinste Sherry. Nun fragte Sina sich, was das denn bitte für eine Gärtnerin ist. „Eh… ok, wenigsten hab ich Suki dabei…

Danach wollte ich mal Zada aufsuchen und schauen, wie so der Stand der Dinge ist. DANN darf ich Ronald besuchen, weil wir nun wegen Saifa einige Dinge besprechen müssen. Der Kerl hat es tatsächlich geschafft, die alte Stadt UND die komplette Umgebung in meinem Namen zu bekommen. Hoffe, der König ruft mich nicht an, denn wie soll ich ihm das erklären? Egal, je nachdem, nochmal Brandrulim sprechen und DANN!

Will ich mit Lisa heute Abend ALLEINE in meinem Büro sprechen. Es ist Zeit, dass gewisse Damen die Blutmagie beherrschen.“ schaute Sina ihren wunderschönsten Pechbringer an.

„Echt? Dachte, meine Regeneration müsste höher sein?“ strahlte Sherry. „Einen Zauber kann ich dir beibringen, der wird deine Regeneration fördern.“ sagte Lisa. „Doch das werde ich wohl mit Sina noch alles besprechen oder?“

„Das ist richtig, vor allem, wer alles in deiner Klasse noch dazu kommen soll.“ nickte Sina. „Wenn du deinen Unterricht dann beginnst… Kyllia, hast du deine Fähigkeiten als Chaosdämonin schon getestet?“

„Nein, wir waren ja nur am Üben mit der Musik gewesen.“ schüttelt Kyllia den Kopf. „Ok, dann passt es. Wenn Lisa ihren Unterricht startet, nehmen wir Ruri sowie Bariel mit und dann bringe ich euch die Mächte des Chaos bei. Die Idee kam von Bariel, dass sie gerne eine Einführung bräuchte und dann mache ich das direkt mit allen.“

„Also ist das der nächste Trainingsplan für alle, wenn wir gegen Glacia vorgehen?“ fragte Suki. „Dachte… eher allgemein. Wegen der Wasserwelt sind wir in vielem Dingen eingeschränkt, da kann Magie vieles vereinfachen, so… dann geh ich mal meiner Gärtnerin…“ wollte Sina mit Tatendrang ihre Ziele angehen, als jemand an der Haustür klopfte.

Einige Minuten später stand Lysa in der Küche in einem schwarzem Kleid und starrte ihre ältere Schwester wütend an. „Was?“ hob Lisa nur ihre Augenbrauen hoch. „Du weißt genau, dass es gemein war! Schlimm genug das Acheron mich in dieser… Verwandlung gesehen hat!“ schimpfte Lysa.

„Acheron war hier? Wieso hat er sich nicht bei mir gemeldet?“ interessierte Lisa dies mehr als die restliche Aussage. Lysa holte auf einmal einen Ring raus und knallte ihn vor Sina hin. „Ich würde sie bitten Lady Sina… diesen Ring nie wieder an Lisa auszuhändigen!“

„Verstehe…“ nahm Sina den Ring und holte ihre kleine Schatzkiste heraus. Nachdem sie mehrmals die Schubladen durchsucht hat, fand sie den richtigen Platz und verstaute ihn dort. Als die Kiste im Inventarring von Sina dann verschwand, war Lysa zufrieden und Lisa… wirkte dagegen etwas grummelig. „Bitte.“

„Danke… Ich soll euch von Lady Layla ausrichten, dass ihr euch auf ein Gespräch mit dem König einstellen dürft. Die Regeln sind zwar… noch in Arbeit, aber ihr sollt euch innerlich darauf einstellen, nicht irgendwelche weiten Ausflüge zu machen, wo man euch nicht erreichen kann.“ teilte Lysa nun ihr eigentliches Anliegen mit.

„Deswegen war Acheron hier, weil er mir einen Brief weiterleiten musste. Du sollst übrigens dafür Sorge tragen, dass Lara bei den Gesprächen immer anwesend ist, sonst… bleiben die Regeln so, wie Mutter sie festgehalten hat.“

„Glaube, Mutter will wohl das Thema beendet haben…“ ließ Lisa den Kopf hängen. „Scheinbar, sonst würde sie Lady Sina nicht vorwarnen, dass sie vorbereitet sein soll. Erm… ihr seid mit den Regeln der Clanführer nicht so vertraut oder?“ drehte Lysa ihren Kopf zu Sina, die den Kopf schüttelt.

„Bei… solch wichtigen Gesprächen, WENN sie denn mal stattfinden, muss immer ein Kind des Clanführers anwesend sein. Eigentlich wäre es in dem Fall Ruri gewesen, aber ihr habt… eine weitere Tochter oder?“

„Ja Bariel. Sag… ich konnte mir denken, was dir passiert ist, aber von Ruri habe ich nichts zu hören bekommen, DAS etwas passiert ist. Hast du sie irgendwie… erpresst mit deiner Verwandlung?“ hielt Sina den Kopf schräg.

„Ich habe sie nicht erpresst, sondern ihr angeboten, wenn sie den Mund hält, dass ich sie für ein halbes Jahr nicht schlagen werde.“ hielt Lysa ein Pokerface. „Scheinbar hat sie sich daran gehalten… Egal, wenn… ich meinen Rat geben darf, nimm Bariel statt Ruri mit.

Eigentlich sollte ich sie dazu erziehen, aber seitdem sie sich noch verliebt hat, ist sie außer Kontrolle geraten. Nur wenn Aelfric in der Nähe ist, benimmt sie sich, wie man es eigentlich erwarten darf.“

„Öhm… danke für die Information? Dann darfst DU zu Bariel gehen und ihr das alles erklären. Ich weiß überhaupt nicht wo sie genau ihr Haus in dieser Stadt hat. Wobei ich glaube, dass es mit Bariel wirklich besser ist als mit Ruri.“ grinste Sina schief.

„Muss… ich das wirklich? Reicht es nicht, dass du mir deine ältere Tochter auf dem Hals gelegt hast?“ wurde Lysa auf einmal irgendwie… anders in ihrer Redensart. „Meine ältere Tochter steht da drüben. Heißt Suki, aber aufgrund, dass es symbolische Verbindung zwischen uns ist, wird sie von euch Vampiren so nicht betrachtet hmm?“ hob Sina eine Augenbraue und Suki wedelt glücklich mit ihren Katzenschwanz.

„Ich… habe verstanden.“ ließ Lysa ihre Schulter hängen. „Wenn ihr mich entschuldigen würdet? Ich werde mich direkt an die Arbeit begeben und Lisa, du nicht mit Lara vergessen.“ verbeugte sich Lysa und war auch schon weg.

Als die Tür zufiel, drehte Lisa sich sofort mit flehenden Augen zu Sina. „Nein.“ kam die Antwort, bevor die Frage gestellt wird. „Suki, wir gehen nun die Gärtnerin aufsuchen.“

Gesagt getan, Sina stand in ihrer schwarzen engen Stoffhose samt Bluse mit Suki vor der Gärtnerin und kam aus dem Staunen nicht raus, zumal sie ihren Kopf nach hinten legen musste. „Eh… Suki? Ist sie…“ „Groß? Ja, das ist sie.“ stand Suki mit einem Grinsen neben ihr.

„Watn los? Nie krosse Leut gesehn?“ grinste Elinnia. Eine Statue von Frau stand vor Sina, die ziemlich am Schwitzen war. Vermutlich über zwei Meter groß, Muskeln über Muskeln, so ein richtig typischer Barbar aus dem Spiel „DiXblo“.

Kurzer Lederrock sowie Lederbrustharnisch, würde man einfach die Köpfe austauschen, man würde zwischen Mann und Frau nicht unterscheiden können. An der Hüfte hingen zwei Äxte herunter, ansonsten war die Frau komplett gebräunt.

Was Sina vor allem an ihr so fasziniert, sind ihre strahlenden Augen. Hellblaue Pupillen, die nicht irgendeine Furcht gegenüber Sina zeigte, dazu silbernes Haar, was sie zu einem Pferdeschwanz gebunden hat.

„Schon, aber… ein Mensch in dieser Größe? Da denke ich mehr so an die Behemoth und die sind ja groß.“ murmelt Sina. „Wenn ich mich vorstellen darf? Mein Name ist Lady Sina und wäre in deinem Fall die Auftragsgeberin, erm…“

„Lad den Blödin mit dem Didel, tu bis mein Chiffe oder? Main Nam is Elinnia und komm aus dem schöhönen Land Snolonien.“ lächelt Elinnia breit und verschränkte ihr Arme. „Ik wuss ja immer, dat ihr im Südn klein seid, aber sooo klein? Mus aufpassn, euch nit plattzutrete.“

„Ok? Kann damit Leben, nicht immer mit dem Titel angesprochen zu werden. Wie kommt es, dass du… soweit von deiner Heimat arbeiten willst, vor allem als Gärtner? Ich gebe direkt zu, dass ich eigentlich nichts von deiner Heimat weiß. Mir hat man geraten, dir eine gewisse… Eingewöhnungszeit zu geben, weil die Hitze dir ein Problem macht.“ grinste Sina schief.

„Och et git. Bissel schäm ik mih schone, weil stehe nackt wesste?“ kratzte Elinnia sich an der Wange. „Normal trag ik meen Pelzmandel und all so Krame, was warm macht. Doch dat et immer noch ZUU warme it, hätt nicht gedoch.

Juh, warum ik hier binne? Eenfach, weil ikke endlich mal Paus brauchte. Wesste, im Norden schlagn wir alle immer die Köppfe ein, eins was wir all mit Herznblut nachgehn. Wir selper sin alle Barbaren.

Groß, stark und mit ne Leidenschaft, dat hassu nicht gesehn. Hmm… Du würdest ne gutte Hebamme geben, so groß wie deene Brüste sind. Mutter wah? Muss einiges Milch gesammln haben.“ Nun wurde Sina knallrot und Suki musste sich eine Hand auf den Mund legen.

„Nein?! Ich habe mehrere Kinder ja, aber auf eine andere Art und Weise und musste bestimmt keine Milch geben! Falls… es in deiner Heimat nicht so geläufig ist, aber ich bin eine Dämonin der Rasse Sukkubus. Wir sind alle gut gebaut!“

„Papplerlapp, unnötiges Fett. Für dich würde kainah der Kriegscher kämpfen wollen… nah… vielleicht, hast gute Hüften zum Kinderkriegen.“ betrachtet Elinnia Sina ganz genau. „Ansonsten, nah, seid zu klein.

Will nit sagn, dat du gutaussieht, aber glaub die Männscher hätten Angst, kleine Kinder zu bekommen. Dabei bin ik schon klein. Aber dat ist dem Franzsche egal, der hat mich zum Blutduell fair bezwungen und nu hap ich dreene starke Söhne.“ lachte Elinnia laut.

Sukis andere Hand wanderte ebenfalls auf den Mund und Sina musste eben verarbeiten, was man ihr gesagt hat. „Das… ist… kein… Fett… Hier, ich hab auch Muskeln!“ hob Sina ihre Bluse hoch und zeigte die Bauchmuskeln, nun lachte Elinnia noch lauter.

„Ah… Dat sinne Muskln, die unsere Kinda alle habn in irhn jung Jahren. Aber hey, für Südlander bestimmt respektable Muskln. DAT hier sind Muskln, die wir Barbarinnen alle habn!“ klatsche Elinnia sich fröhlich auf den Bauch. In der Tat, die Muskeln sind viel eindrucksvoller als die von Sina.

„Irgendwie juckt es mich, die Leibwächter von Aelfric zu holen.“ dachte Sina. „Lassen wir das mal, also… scheinbar… ist bei euch so einiges anders. Die Männer sind größer als du? Und du hast Kinder?“ „Aber sicha dat! Sei öhrlich, wie ald schätzi mich?“

Sina betrachtet Elinnia nochmal genauer. Ihr fiel auf, dass ihr Körper auch einige Ansammlungen von Narben hatte, ansonsten… sie wüsste überhaupt nicht, wie man bei ihr das Alter feststellen soll. Die Augen wirken jugendhaft und ihre Haut zeigt nicht eine Falte. „Mitte dreißig? Wenn du… erm… drei Söhne hast?“

Wieder lachte Elinnia laut auf. „Oi, ik werd bald fuchzich! Aberr dange, dat hör ich gern, wenn man mich jünger ansieht. Mein Manne meint, ik wäre immer noch so, wie er miche bezwungen hätte.“

„Eh… ok? Hoffe… ich hab dich nicht beleidigt?“ hob Sina eine Augenbraue hoch. „Aber noin, sonst hätt ik dich längst duelliert! Har, wobei… meene Erfahrung meent, ich geh dabei druff.“

„Ja, ich hätte mich vermutlich nicht zurückgehalten. Sag… nur so rein interessehalber, aber… klingt bei dir nichts, wenn du meinen Namen gehört hast?“ kam die nächste Frage. „Nö? Soll ik dat? Du muss wissn, uns jucks wenig, wat uff der Welt passiert, weste?

Jeder Kriegscher is sein eigner Held oder wat die Hohlbirnen öfters denken. Es wird gesoffnen, gevögelt und dat Lebn geht weida.“ grinste Elinnia.

„Ok, dann vergisst meine Frage. Deinen Grund habe ich noch nicht so mitbekommen, warum du hier bist, weit entfernt von deiner Familie?“ seufzte Sina.

„Wus? Dat sind Männer, die könn au ohne mich überlebn. Hab meen Söhn alles gezeigt, wie manne überlept und mein Mansche, hach, der vögelt bestimmt ne anderes Weip.“ schnaufte Elinnia durch die Nase.

„Jo, nu… Ik werd leider nit mehr jünger und war immer de Weipe, die mit Pflanzen gearbeitet hat. Mus wissn, wegn de Kälde, isses etwas… schwer was zu züschten. Also haben unsere Urahnen ihre Gripse angemacht und habn unter Boden…“ Elinnia stampfe mit einem Fuß auf dem Boden.

„Höhln wie Erdkriescher gebuddelt. Klappt gut, aber… Ernte oft schwach. Also wag isch im Südn ne Versuch und hab gelesn, dat jemand ne Pflanzenkundiger suchte. Warum net? Nu bin isch hier und will guggn, ob Süden besser ist für Ernte.“

„Himmel, ihr zuzuhören ist schon schwer.“ grübelt Sina. „Und wie… ist so der Eindruck hier? Außer jetzt der Wärme ist dieses ganze Gebiet dein Aufgabenbereich mit der hohen Mauer.“

„Bissl kleiner als wo ikke zuletze geschufftet habe, aber ik bin allene oder? Klapp schon, vor allem die Holzhütte. Fühl mich schon wie ne Jarl. Hach! Wenn de wüsste, wat ik hape, kommt der Sackle auch runter.“ schaute Elinnia sich um.

„Ansonsten… Boden ist gut, weich. Hab Unkraute weggemacht und kann loslege, was auch immer tun soll. Muss ja nit mit Angriffe rechnen, war nervig, wenn Idioten anderer Clans meinen, ich schwach mit andere Mädel und mussten Ernte verteidigen.“

„Du, bei mir musst du damit rechnen, dass du auch kämpfen darfst, also zumindest die Ernte verteidigen. Das was ich dir gebe, dürfte so selten sein, dass ich sehr sauer werde, wenn man mir die Pflanzen klaut.“ warnte Sina die Barbarin.

„Och, keen Problm. Meine… was auch immer dat iss. Einmal in de Erde, muss wachsen oder? Und was mache isch? Boden liegen und den Himmel anstarrten, also… immer her damit.“ zwinkert Elinnia Sina zu, die von der Drohung nicht wirklich beeindruckt war.

„Magst… du mir eine Kostprobe deiner Kampfkraft zeigen? Am besten bei Suki?“ lächelt Sina, weil sie es nun wissen wollte. „Erm… Mutter? Wie kommst du jetzt zu dieser Entscheidung?!“ drehte Suki sich zu Sina.

„Nun, schau dir Elinnia an. Man sieht von weitem, dass sie eine Kriegerin ist. Die Muskeln hat man nicht einfach so zur Schau. Wenn ihr Leben wirklich so kampfreich war, will ich es gerne einmal gesehen haben.“ erklärte die Dämonenkönigin.

„Keene Sorg, isch werd dir keene Knochn brechen. Siehs aus, als kännt dirkt wegfliegn, weste?“ nahm Elinnia ihre Äxte, die eher wie Beile aussahen. „Ikke binne bereit. Normalewese findet Kampf immer sofor statte, aber ikke will mi bissl hir anpasse.“

„Super…“ stöhnte Suki.

Projekt: Discord

Wir haben uns ein Discord zugelegt, damit Leserinnen und Leser miteinander ihre Erfahrungen austauschen können. Wenn Fragen ungeklärt sind in meinen Geschichten, wenn jemand Fehler in den Geschichten gefunden hat, die nicht korrigiert wurden, wenn wenn und nochmal wenn.

Es ist ein Versuch, eine Community aufzubauen, mit einfachen Regeln und hoffentlich auch die richtigen Einstellungen. Let´s go!

Klick mich!

Kapitel 617

Ich bin wiedergeboren und die Auswirkungen? II

Die Übertragung wurde beendet und eine Stille herrschte im Zimmer von dem Patriarch. Der junge Mann dreht sich zu seinem Vater um. „Vater, das wäre eine gute Möglichkeit, Lady Sina zu schaden.“

„Den Gedanken hatte ich auch, aber wir müssen anders vorgehen. Wir haben immer noch nicht herausgefunden, wie diese Frau dem Händler Kajar alles entnommen hat. Vermutlich mit Erpressung und weiteres und wird vermutlich über Leichen gehen.“ grübelte der alte Mann.

„Ist nicht so, als… wäre es uns unbekannt. Nur wir gehen es viel feinfühliger und langsamer an, damit kein Verdacht entsteht. Überlass mir das Vater. Ich werde morgen nach Fanfoss aufbrechen und mir diese Vampirin Zada unter unsere Fittiche nehmen.

Wenn sie wirklich darauf beharrt und das war die geheime Botschaft hinter dieser… „Show“, dann dass sie sich wohl an die Regeln der Welt halten will. Das ist gut, sehr gut sogar, denn wenn sie das aufgebaute Vertrauen nicht verlieren will, dann muss sie mit uns zusammen arbeiten!

Mir ist regelrecht schlecht geworden… als sie behauptet hat, dass jeder sich diese Kleidungsstücke leisten kann. Zeit, dass man ihr beibringt, wie man den Markt richtig verwaltet.“ stand der Mann auf.

„Gut, nimm dir auch gleich diesen Sponsor Brandrulim vor. Wenn das ein Händler ist, wird er es wissen, was auf ihn zukommt, wenn man sich uns zum Feind macht.“ nickte der Patriarch. „Jawohl Vater.“

„Jahrelang hat man mir immer beigebracht, dass die Vampire nichts anderes als Monster sind.“ fing der Bürgermeister Hillar auf der V.I.P. Bühne an die Stille zu unterbrechen, als das Event zu Ende ging. „Nun schaut euch das an. Man hat regelrechte Freude gehabt, sie zu sehen.“

„Vielleicht hätte man ja… auch früher die Möglichkeit gehabt, mit ihnen in ein Gespräch zu kommen.“ meinte Sarai. „Ich will nicht abstreiten, dass… ich sehr abgeneigt gegen sie war.“

„Es fehlte immer der erste Schritt, den jemand machen musste.“ streichelt Ma Shi sein Bart. „Lady Sina hat es sehr geschickt eingefädelt und ist auch langsam dabei angegangen. Zuerst waren es nur Tio und Mio gewesen, später gab es zwar einen Angriff einer vampirischen Organisation.

Doch das hat Lady Sina nicht daran gehindert, weitere Vampire zu intrigieren. Es ist schon bewundernswert, mit welcher Sturheit… oder vielleicht eher Ignoranz ihrer Umgebung sie trotzdem daran festgehalten hat.

Dann auch noch mit Dämonen, wo jeder weiß, dass der nächste Krieg in der Zukunft noch kommt. Ich bin wirklich gespannt, mit was wir uns noch überraschen lassen dürfen.“

„Ich habe gehört, dass ihr plant, Saifa aufzubauen?“ fragte der Bürgermeister interessiert die Frage an den Gildenmeister. „Wenn eher Lady Sina, weil sie weitere Dämonen intrigieren will. Wir werden in Zusammenarbeit mit dem Händler Brandrulim hier unser Haus wieder aufbauen sowie einen sicheren Gehweg.“ nickte Ma Shi.

„Stimmt, wenn ich richtig verstanden habe, sind nur wir beide es mehr oder weniger, die bei dem Projekt mitwirken.“ grübelte Brandrulim laut. „Vielleicht ist es auch besser so. So wie momentan das Meer unruhig ist? Habe zu hören bekommen, dass einige Dörfer zerstört worden sind. Hoffe, dass Sina an den Schutz denkt.“

„Wir sprechen von Lady Sina, an solche Kleinigkeiten wird sie bestimmt daran gedacht haben.“ nickte Sarai für sich. „Sie hat schon kompliziertere Gedankengänge hinter sich.“

Brandrulim und Ma Shi kannten sich nur bedingt, aber bei Sina haben sie vor allem eines gut im Kopf: Das sie alles sehr spontan auch entscheiden kann. Es mag stimmen, dass sie Pläne schmieden kann, aber was auf Spontanität aufbaut, bleibt meistens auch weiterhin spontan.

„Vater?“ fragte Themba auf einmal. „Vater auf Gaia, eure Tochter hat ein Anliegen.“ Der König musste mehrmals blinzeln, als er seine Tochter registrierte. „Erm… ja bitte?“

„Wann dürfen wir Fanfoss besuchen? Da waren einige Kleider gewesen, die Ralph und mir sehr gut stehen könnten.“ trug die Prinzessin ihr Anliegen vor.

„Erm…“ war der König nun sehr überfordert. Nie im Leben hätte er damit gerechnet, dass Sina solch eine Aktion mit Vampiren und Dämonen umsetzt. Geschickt wurde alles so gehandhabt, dass man mit diesen Monstern sehr wohl kommunizieren kann.

„Glaube, dein Vater hat momentan andere Sorgen.“ warf Ralph dem König ein Rettungsseil zu. „Außerdem, wir können doch Schwester Sina fragen. Wäre doch einfacher, wenn wir den direkten Kontakt nehmen und für dich das eine oder andere… Kleid finden?“

„Ich dachte mehr… so an eine schwarze Hose und Bluse. Sie sah bei den Frauen immer sehr gut aus, vielleicht sollten Prinzessinen nicht immer nur in einem Kleid herumlaufen.“ grübelte Themba laut. „Alwin vielleicht die Hose samt Hosenträgern und Käppchen, würde ihm bestimmt gut stehen.“

„Karl… ich spüre schon Veränderungen in dieser königlichen Familie.“ pfiff Simon ganz bewusst. „Will jetzt nicht sagen, dass ihr alle altmodisch gekleidet seid.“ „Das ist glaube ich nicht unbedingt, was Karl jetzt hören wollte.“ brummte Friedrich.

„Themba… können wir deine Bitte morgen diskutieren? Ich muss mir scheinbar ein paar Gedanken machen.“ bat der König, bevor das alles in einem Chaos ausbricht. „Vermutlich werden die beschworenen Helden ebenfalls wieder gerne ihre Meinung kund geben.“

„Wieso? Diesmal hat Sina überhaupt nichts damit zu tun. Sie wurde ja nicht mal erwähnt, wenn dann nur Gräfin Sherry. Glaube, du machst dir wieder viel zu viele Gedanken, die überhaupt nicht nötig sind. Zumal, das alles hat in Fanfoss stattgefunden, das weit außer deiner Kontrolle ist.“ schüttelt Themba leicht den Kopf.

„Das trägt die Handschrift von Sina, egal ob sie nun nicht erwähnt wurde.“ dachte der König. „Du kannst ruhig deinem alten Herrn vertrauen, diese Aktion… ist ein bisschen mehr als nur die Kleider.“ „Dann erkläre es uns bitte.“ war Themba scheinbar stur.

„Ich denke hier als König über unser Land. Wie oft bekam ich immer wieder zu lesen, das Vampire ihren sadistischen Spielen nachgegangen sind? Dörfer, sogar Städte wurden von ihnen zerstört. Als… dein Großvater noch gelebt hat, waren sie sogar noch schlimmer gewesen.

All die Vampire, die wir gesehen haben, sahen wunderschön aus, das werde ich nicht abstreiten. Aber man vergisst sehr schnell… was sie in Wirklichkeit sind. Vielleicht verhalten sich diese Vampire so friedlich, weil es Lady Sina gibt.

Doch wie sieht es denn außerhalb von Fanfoss aus oder wenn Lady Sina was passiert? Es hat schon seine Gründe, warum es die Vampirjäger gibt, damit ihre Population nicht noch weiter steigt. Deswegen bin ich so… pessimistisch, dass das Gespräch mit deren… obersten Führer was bringen wird.

Man müsste die Natur der Vampire zum Schweigen bekommen. Das sie aufhören, all das Elend in der Welt zu verursachen und das ist es, woran es scheitern wird. Niemand wird auf Dauer seine… Rasse, also das, was er ist, unterdrücken können.“

„Und dennoch versucht Sina dies anzugehen. Vielleicht brauchen die Vampire einen gewissen Ausgleich, damit sie eurer Volk nicht mehr angreifen. Vielleicht kennt Sina ihn ja und deswegen konnte sie die Aktion von eben machen.“ meinte Ralph.

„Also ich würde mich schon auf das erm… kommende Gespräch freuen. Meine, der oberste Führer muss ja ein Vampirkönig sein oder nicht? Viele haben sie für Legenden gehalten, nun will sich diese Person mit euch auf ein Gespräch einlassen.“

„Sehe ich auch so, dass man durchaus was verhandeln kann oder was auch immer man mit dir bereden will. Zu mal… Vampire haben ein endloses Leben oder nicht? Wenn es nicht mit dir funktioniert, werden sie es mit Alwin versuchen oder… was danach kommt Vater.“ nickte Themba.

„Lady Sina wird ebenfalls anwesend sein, also freue dich lieber auf das Gespräch.“ grinste Simon. Der König seufzte, denn er ist es ja letztendlich, der die Entscheidungen treffen „darf“.

Den vier beschworenen Helden fehlten die Worte. Sie hatten nie wirklich was mit der Modewelt zu tun gehabt, aber über Fernseher, Zeitschrift oder ähnliches war es ihnen nicht unbekannt. Am meisten hat es sie geschickt, all die bekannten Lieder zu hören sowie die Sängerin.

„Darf… ich die Behauptung in den Raum werfen, dass vielleicht noch mehr beschworene… Naja, Helden ist irgendwie lachhaft, eher Menschen, auf dieser Welt existieren? Die eine Sängerin…“ fing Miyu an, das Thema zu starten.

„Hat Lady Sina nicht gesagt, dass sie einen Vampir hätte, der mal ein beschworener Held war und wiedergeboren ist? Vielleicht lehne ich mich ein bisschen zu weit aus dem Fenster, aber das dürfte diese Person gewesen sein.“ vermutet Matthieu.

„Eine schöne Stimme, aber… am Ende war sie mit ihren schwarzen Augen gruselig.“ murmelt Davino. „Vor allem… da waren jede Menge Personen, die wir auf dem tausendjährigen Turnier gesehen haben. Nitir, Rokea, Cixo, Lisa, Gair und dann die Moderatorin Zada, die ja ihren Kampf auf eigenartigerweise gewonnen hat.“

„Und die sind alle IN Fanfoss, wo auch Lady Sina lebt? Ich glaube bei dieser Frau schon lange nicht mehr an Zufälle. Immerhin sind das alles Kämpfer, die zu den Stärksten gehören. Vermutlich alle, die gegen den Teufel kämpfen sollen.

Was… mich am meisten verwundert ist… Fanfoss soll laut General Simon doch am nächsten liegen, sollte Deymonlia zum Angriff gehen. Warum… ausgerechnet sie alle dort versammelt… ist auch etwas komisch. Will Lady Sina… wirklich an ihrer Aussage bleiben, die Stadt mit allen Mitteln zu verteidigen?“ schaute Amy in die Runde.

„Wer kann denn schon die Gedanken dieser Frau nachvollziehen?“ grummelt Davino. „Vermutlich war sie es gewesen, die dem König gesagt hat, dass wir die Übertragung anschauen sollen. Nur warum? Bestimmt nicht wegen den Klamotten.“

„Nun… so schlecht waren sie jetzt nicht gewesen, wenn das nicht alles erm… wie hat Zada es immer betont? Monster wären? Das waren nun wirklich alles sehr exotische Modells, die vermutlich in unsere Welt Konkurrenz gemacht hätten.“ grinste Miyu schief.

„Wenn… wir mit Lady Sina nicht… so auf falschem Fuß wären… meinst du, man hätte mit ihr vieles mehr erreichen können?“ stellte Matthieu die Frage in den Raum. „Wir bekommen immer… zögerliche Hilfe. Ich will nicht abstreiten, dass wir sie als warmherzige Person betrachten sollen, denn intrigant bleibt sie trotzdem.“

„Glaube… dafür ist es zu spät.“ schüttelt Amy den Kopf. „Sie wird immer sehr… wütend, wenn sie mich sieht. Wenigsten Sherry hilft uns, wir haben schon bessere Ausrüstung aus den Dungeons bekommen, als wir zu Anfang waren.

Die… Welt ist wirklich wie ein Spiel aufgebaut. Man geht rein, bekommt Monster zu bekämpfen und wenn der letzte Boss stirbt, bekommen wir unsere Belohnungen.“

„Dürften bald wieder in einen rein gehen oder? Ich geh mich jetzt hinlegen. Keine Lust mir weiter meine Gedanken für diese Modenshow oder Lady Sina zu verschwenden.“ stand Davino auf.

„Aber…“ wollte Amy einwerfen, doch der Italiener schüttelt nur den Kopf und ging aus dem Zimmer. „Nun… unrecht hat er nicht. Es… war eine Abwechslung, keine Frage, aber… was sollten wir denn tun?“ meinte Matthieu. Amy ließ ihren Kopf hängen, denn darauf hat sie nicht wirklich eine Antwort.

„Sag Sina, warum durfte Zada dich nicht erwähnen?“ fragte Sherry, die sich an Sina lehnte. Die Feier im Garten lief noch immer, trotz das einige Gäste schon gegangen sind.

„Ganz einfach mein Schatz. Ich wollte, dass Zadas Geschäft ohne meinen Namen läuft. Du weißt selber, dass alleine mein Name einiges in Bewegung setzen kann. Die… „Klugen“ können es sich schon zusammenreimen.

Doch ich finde, es sollte auch der Zeitpunkt kommen, dass nicht immer alles meine Handschrift trägt. Das Haus als solches habe ich zur Verfügung gestellt, aber alles andere… das Geschäft führen, die Kleider und weiteres, dass war die Arbeit von Zada und dir.

Die Lorbeeren sollen also euch gehören und nicht mir. Außerdem, bis auf… einige Pfeifen hatte jeder seinen Spaß gehabt. Des weiteren, wenn die halbe Welt sieht, dass bei den Vampiren eine Veränderung stattfindet, vielleicht macht es das Layla auch einfacher, wenn die eigentliche Verhandlung mit den Führern aller Nationen stattfindet.“

„Hmm… ok?“ schmuste Sherry sich an Sina. „Kling plausibel, ansonsten… war bei der Aktion BESTIMMT noch der eine oder andere Gedanke von dir, der ebenfalls mit eingeflossen ist.“

„Hey… nicht alles muss immer so kompliziert sein von mir.“ pikste Sina mit dem Zeigefinger in die Wange von Sherry. „Es wurde eine Saat gesetzt, dessen Auswirkung ich halt nicht kenne.“

Über die Feier flog eine Fledermaus, die ziemlich außer Puste zu sein scheint und am Schnüffeln war. Als es einen bestimmten Geruch wahrnahm, flog es auf der Spur weiter, bis die Fledermaus vor einem Haus anhielt.

Es war niemand anderes als Acheron, der sich an der Hauswand abstützten musste. „Vielleicht sollte ich Mama echt mal bitten, dass ich auch irgendwo Diplomat oder ähnliches sein darf.“ keuchte der Vampir.

Nachdem er sich beruhigt hatte, wollte er an die Tür klopfen, als etwas sehr laut schrie. Verwundert drehte Acheron den Kopf nach links, sah aber niemanden. Nur… dass scheinbar eine Frau am Lachen war.

„Hmm… ich rieche Blut? Das ist nicht mein Problem.“ zuckte Acheron die Schulter und klopfte an die Haustür. Es vergingen einige Sekunden, als eine Hausdienerin die Tür öffnete. Sie riss erstaunt die Augen auf, als sie Acheron sah.

„Bring mich sofort zu Lysa.“ kam der Befehl von Acheron, er kann auch andere Seiten zeigen, wenn es den Ernst der Lage erfordert. Die Vampirin nickte sofort. „Natürlich Herr, wenn… sie mir folgen würden? Ich kann sie nur zur… Tür bringen.“

„Wie dem auch sei, ich habe eine wichtige Botschaft der Clanführerin.“ meinte Acheron und folgte der Hausdienerin, bis sie vor einer Holztür standen. „Hier… ist das Zimmer der Herrin Lysa.“

„Und? Kündige mich an oder hat man es hier verlernt?“ hob Acheron eine Augenbraue hoch. „Nein… das nicht… Es… ist ein Befehl von Herrin Lysa, sie nicht zu stören. Laut ihrer Aussage: „Selbst wenn die Welt untergeht!“

Nun wurde Acheron stutzig und klopfte an die Tür. „Lysa? Was ist los?“ „MUH?! Acheron? Was machst du hier?!“ kam direkt eine verwunderte Stimme aus dem Zimmer.

„Das sollte ich eher dich fragen und du kannst dir denken, dass nur eine Person dafür infrage kommt, dass ich hier sein „darf“! Also, was ist los? Machst du mal „bitte“ die Tür auf?“

„Nein! Muh! NIEMAND außer den Hausdienerinnen darf mich sehen hörst du? Wenn du hier reinkommst, werde ich dich für alle Zeiten hassen! Muh!“ rief Lysa. Nun wurde Acheron tatsächlich etwas sauer, dass seine kleine Schwester ihn mit etwas droht.

Der Vampir nahm ein paar Schritte Abstand von der Tür und trat sie direkt auf. Die Holztür hatte gegen seine Kräfte nichts entgegenzusetzen und Acheron ging in das Zimmer. „Lysa? Was ist l…“

Acheron fiel der Kiefer runter, als er Lysa in einem sehr weiten Pyjama sah. Sie hatte einen hochroten Kopf, aber das ist es nicht, was ihn stutzig macht. Sie sah aus, als wäre sie im Endstadium einer Schwangerschaft und unter dem dicken Bauch ein prallgefüllter Euter.

„RAUS HIER!“ schrie Lysa. „Was… ist hier los? Ich will alles wissen! Wenn Mama…“ schüttelt Acheron den Kopf, da wurde Lysa schon panisch. „NEIN! MUH! Sag Mama nichts! Bitte!“

„Dann… erkläre es mir bitte! Wieso siehst du aus, als trägst du ein Kind unter dir und hast einen Euter… Sehe schon, deine Hörner und braunen Fellflecken. Lass mich raten, Lisa? Und du verschwindest.“ warf der Vampir den Befehl zur Hausdienerin, die sich verbeugte und dann verschwand.

Lysa ging an Acheron vorbei und knallte die aufgebrochene Tür zu, damit sie „etwas“ Privatsphäre hat. „Ja Lisa! Sie kam aus weiteren Himmel und hat mir diesen blöden Ring gegen meinen Willen in den Finger geschoben!

Falls du dich erinnerst… hatte Lisa diese übergroßen Brüste gehabt. ICH habe dafür den Bauch bekommen und NEIN ich bin NICHT SCHWANGER!“ schrie Lysa.

„Gut zu wissen, denn wärst du das, hättest du davon ausgehen können dass Mama noch schneller kommt, als ich hierher geflogen bin. Wie lange hält die Verzauberung noch an?“ verschränkte Acheron seine Arme.

Lysa schloss den Mund und drehte ihren Kopf schnell zu Seite. „Lysa? Wie lange hält die Verzauberung an?“ wiederholt Acheron die Frage. Nun drehte Lysa sich komplett um, wo Acheron ihren Kuhschwanz sah, der aufgeregt hin und her wedelt.

„Die… Zeit ist… schon abgelaufen…“ murmelt Lysa so leise, dass man es überhören konnte. „Ich… habe das richtig verstanden… du könntest jederzeit deine normale Gestalt annehmen?“ fragte Acheron mit eine neutralen Stimme. Lysa nickte. „Und… warum?“

„Weil… es… sich gut anfühlt… Muh…“ glühte der Kopf von Lysa. Ausgerechnet von allen Vampiren in seinem Clan, die die meiste Disziplin aufweist zeigt eine Veränderung, die Acheron nie geglaubt hätte, wenn er es nicht selbst erlebt hätte.

„Verstehe. Dann nehme den Ring ab, damit du deinen Auftrag von Mutter umsetzen kannst.“ tippte Acheron mit einem Finger auf seinen Oberarm. Lysa legte beide Hände auf ihre Brust, als würde sie den Ring beschützen. „Lysa? Du hast drei Sekunden oder ich sag es direkt Mama.“

„Einen Tag bitte ok?!“ drehte Lysa sich panisch um, sah aber einen sehr harten Gesichtsausdruck bei ihrem Bruder. „Eins…“ „Bitte… du weißt nicht, wie es ist… gemolken zu werden.“ „Zwei…“ „Nun kann ich Mama verstehen, wie es sich anfühlt, ein Lebewesen in sich zu tragen… Naja, nicht dass hier eins drin wäre.“

„Ok, ich habe verstanden.“ löste Acheron seine Arme. Lysa´s Miene hellte sich auf, die sich aber in Panik umwandelt, als ihr Bruder auf sie zu kam. Nun hörte man in dieser Häuserkette noch eine weitere Person schreien.

Es vergingen gefühlt Stunden, zumindest für Lysa, die auf dem Boden schwer keuchte und wieder ihr normales Aussehen hatte. „Du… Wahnsinniger.“

„Glaube, ich war noch ziemlich nett gewesen. Wenn Mama eingreift, dann wäre es schlimmer gewesen.“ betrachtet Acheron den Ring vor seinen Augen. „Zeit, dass wir das Problem für alle Zeiten zerstören.“

„NEIN!“ schrie Lysa auf und Acheron blickt von oben ab. „Wenn du das kaputt machst, bekommst du nicht nur den Zorn von Lisa zu spüren, sondern auch von Lady Sina! Er gehört nämlich ihr und hat ihn nur Lisa geliehen! Was glaubst du… wird Lady Sina machen, wenn man ihr Eigentum zerstört?“

„Sicher… dass du ihn nicht wieder selber aufsetzen willst?“ hob Acheron eine Augenbraue hoch. „Ja, sehr sicher. Das hat Lisa mir selber angedroht, also leite ich es dir nur ein bisschen „weiter“!“ wurde Lysa wütend und versuchte aufzustehen.

„Dann glaub ich dir einfach mal. Hier, den Brief soll ich dir von Mama geben.“ holte Acheron aus seiner Westentasche den Brief und überreichte ihn samt Ring seiner Schwester. Sie entriss es ihm wütend und öffnete den Brief… um laut aufzustöhnen. „Och Mama…“ las sie die Anweisungen durch. „Was müsste ich dir zahlen, damit Mama den Ring trägt?“

„Hast… du einen Knall?“ kontert Acheron direkt. „Damit kann du mich für nichts auf der Welt bezahlen. Gib den Ring gefälligst Lady Sina zurück und nicht Lisa, reicht schon, dass ich zurückfliegen darf…“

„Sag Mama nichts… zu meinem verwandelten Zustand…“

„Besser ist es…“

Kapitel 616

Ich bin wiedergeboren und die Auswirkungen?

Zada bekam weiche Knie und wurde von einer grinsenden Lara aufgefangen. „Hey! Nicht schlapp machen jetzt!“ „Haha… ich habe mich… noch nie so erschöpft gefühlt.“ seufzte Zada.

„Und trotzdem hast du super die ganze Show moderiert.“ Kam Sina in ihrem schwarzen Stoffanzug, gefolgt von Kyllia und den Zwillingsvampiren. „Ein Lob an alle Modells, der Ordnungsdienst kennt seine Aufgaben. WIR werden jetzt eine richtige Party bei mir machen!“ Alle jubelten auf.

„Ich… muss mich bei euch allen noch bedanken.“ schaute Zada mit tränenden Augen in die Menge. „Egal… wie es morgen läuft, aber… so ein Zusammenhalt, den habe ich noch nie erlebt noch von irgendeinem der anderen Vampirclans gehört. Ihr wart… wirklich super und danke, dass ihr bei diesem Event mitgemacht habt.“

Kyllia legte einen Arm um die Hüfte von Lisa. „Also mir hat es richtig Spaß gemacht, vor allem dürfen ja alle die Klamotten behalten.“ „Oh… ich weiß schon wie es bei meiner Familie endet.“ hatte Renee ein sehr böses Grinsen aufgelegt. „Lass das bloß Vater nicht hören.“ murmelt Viktoria.

„Wo ist eigentlich Eleanor?“ fragte Sherry neben Sina. „Sie… wurde von James zurück in ihr Haus gebracht, wo ihre Belohnung wartet.“ war die Dämonenkönigin ungenau. „Wie… Belohnung?“

„Du glaubst doch nicht, dass sie so einfach mitgemacht hat oder? Ich bat Sarai um… ein „Opfer“, das sie mir mit Freude gegeben hat. Irgendein Verräter oder so und… der wird die Begegnung mit Eli nicht überleben. Sie hat eine Zeitspanne von zwei Stunden, solange sind einige Regeln bei ihr außer Kraft gesetzt worden.“

„Verstehe…“ ließ Sherry den Kopf hängen. „Scheinbar hat alles seinen Preis hmm? Ich bin echt gespannt, ob deine Idee geholfen hat. Neia kommt auch gleich, aber sie muss sich ein bisschen ausruhen. War nicht so einfach, unsere Lichtmagie für deine Zwecke einzusetzen.“

„Das wird sie schon überleben, vielleicht fällt euch beiden ja auch ein paar Taktiken ein, die man auch im Kampf einsetzen kann. So, dann lasst uns nicht weiter Wurzeln schlagen, Party ist angesagt!“ rief Sina und alle riefen erfreut auf.

Alle machten sich auf den Weg, als Sina noch einmal einen Blick auf das Geschäft warf. „Glaube, wir sollten ein paar Vorsichtsmaßnahmen einbauen, mit der Aktion wird man sich auch ein paar Feinde machen.“ grübelte die Dämonin direkt.

Die Übertragung wurde beendet und Roman wusste eines: Flucht. Doch seine Ehefrau machte ihm einen Strich durch die Rechnung, indem sie auf seinen Schoss sprang. „Na mein Schatz? Was genau… hattest du eben vor gehabt?“ grinste Maria sehr breit.

Roman starrte Maria in die Augen mit dem Befehl, ihn loszulassen. Doch sie kennt das Spiel und starrte grinsend zurück. Einige Töchter bissen sich auf die Unterlippe, ob es nicht zu einem Streit kommen kann, bei anderen sah man regelrecht die Ungeduld, was ihre Mutter vorhat.

„ALSO ich bin richtig glücklich als Mutter, weißt du?“ meinte Maria auf einmal und unterbricht den Starrwettbewerb. „Renee ist wieder das schlanke Mädchen, wie wir sie zuletzt in Erinnerung hatten. Zumal, sie strahlte ja regelrecht, als sie ihren Anzug präsentiert hat.

Bei Viktoria… hatte man das Gefühl, dass sie nicht so genau wusste, was sie bitte da machen soll, aber ehrlich. So wunderschöne Kinder, weit entfernt von Vati, die anderen hier… dürfen bleiben. Würde mich nicht wundern, wenn nun ein bisschen Neid aufkommt.“

„Was… willst du?“ fragte Roman betont. „Tja… was will ich?“ übertrieb Maria und schaute ihre gierigen Töchter an. „Oder meinst du nicht eher… was wir wollen hmm?“ Roman´s Instinkt hatte recht gehabt, er hätte die Fluch ergreifen müssen. Nun fühlte er sich mitten in einem aufkommenden Sturm gieriger Wölfe und verfluchte Sina in Gedanken.

Maria sah ihren Mann an, dass er den inneren Konflikt aufgegeben hat und drückte sich an ihn heran. „Na? Wie lautet deine Antwort? Wir kennen dich ja alle gut genug, wie sie nur lauten „darf“.“

„Ich… werde mit Viktoria reden…“ seufzte Roman hörbar und alle Töchter strahlten nun ihren Vater regelrecht an. „Was habe ich nur für Monster auf die Welt gesetzt…“

„Wunderschöne Monster, die auf dich stolz sein können mein Schatz. Nur ein Hinweis, du wirst demnächst, wenn du mit Renee sprichst, netter sein, wir verstehen uns? Ich will, dass ihre Entwicklung weiterhin so bleibt.“

Nun verzog Roman sein Gesicht, sagte aber nichts. „Dann auf, meine Kinder, wir müssen uns sofort abmessen, damit Viktoria unsere Maße weiterleiten kann!“ rief Maria freudig, ihre Töchter quietschten vor Freude auf und Roman? „Hinter der Aktion steckt mehr, als man erkannt hat. Du bist wirklich… das gefährlichste Monster von allen, Sina.“ grübelte der Vampirkönig.

Riskel selber lag auf seinem Bett und starrte die Decke an. Er hat sowohl seine Schwester als auch seinen Bruder bei der Übertragung gesehen und wie glücklich sie wirkten. „Was… genau machen sie anders… dass sie ihr Leben im Griff haben?“

Lord Taos und Spike waren in ihrem Raum sehr schweigsam. Der vampirische Elf traute sich nicht, seinen Herrn anzusprechen, denn das waren die wenigen Momente, wo er den König nicht einschätzen konnte.

Beide waren viel zu perplex gewesen, als sie Eleanor gesehen haben. Mehr noch, als sie anfing… vor allen Viechern zu singen. Spike dachte in dem Moment, dass Eleanor eigentlich ein Massaker anfangen würde, aber Sina hat sie tatsächlich mit den Schwüren im Griff.

„Spike?“ drehte Taos sich zu seinem Vertrauen um. „Ja mein Herr?“ widmete der Elf ihm sofort seine Aufmerksamkeit. „Meinst du… wir hätten Eleanor damals auch auf diese Art und Weise in den Griff bekommen? Also… mit Schwüren?“

„Bedaure, aber… ich weiß es nicht.“ sagte Spike ganz offen und ehrlich. „Wir sind Schwüren und ähnlichem bewusst… aus dem Weg gegangen, weil sie oft für Ärger gesorgt haben. Als ich die Schwüre gehört habe, die Eleanor aufgesagt hat… ich weiß überhaupt nicht, welch ein Geist in… „ihr“ steckt, dass sie eure Tochter damit in den Griff bekommen hat.“

Der Vampirkönig lehnte sich auf dem Sessel zurück und starrte die Decke an. „Ich hasse Lady Sina wie niemand anderes. Egal was ich versucht habe… es klappte nicht. Das sie freiwillig meine… wahnsinnige Tochter haben wollte, war ich froh.

Doch auch das klappte wieder nicht, weil Eleanor sie eigentlich töten sollte… Sie hat meine Tochter mir sogar weggenommen. Was wird noch kommen?“

„Auch… das muss ich mit Bedauern sagen, ich weiß es nicht.“ schüttelt Spike den Kopf. „Vielleicht… sollten wir für die nächste Zeit, jegliche Versuche gegen Lady Sina einstellen, bis wir die Möglichkeit haben, ihr ernsthaft zu schaden.“

Lord Taos schaute weiterhin seine Decke an und sagte nichts. Nur der Gedanke, seine Tochter nach all der langen Zeit wieder gesehen zu haben… „Sie sah dir sehr ähnlich.“ Dachte Taos nur an seine verstorbene Ehefrau.

„Wow… hätte nicht gedacht, dass ich jemals meine ältere Schwester wieder sehe.“ grübelte Sandor mit verschränkten Armen. „Scheinbar hat Lady Sina sie wirklich sehr gut im Griff. Was meinst du Violet? Dein Bruder hat ja auch mit gemacht.“

„Lass mich in Ruhe.“ knurrte Violet in schwarzer Hausdieneruniform. „Hoffentlich findet er eine Frau, die ihm die Eier abschneidet.“ „Ok, nichts für ungut.“ Hob Sandor nur die Hände hoch und drehte sich zu Lady Layla um. Sie hat nach dem Beenden der Übertragung direkt angefangen, einen Brief zu schreiben.

„Irgendwie… würde ich Fanfoss gerne einen Besuch abstatten. Da waren einige Klamotten, die haben mein Interesse geweckt.“ meinte Acheron ganz offen.

„Wie schön für dich, dann flieg direkt los und gibt Lysa den Brief. Ich erwarte, dass sie sich noch heute meldet.“ beendet Layla das Schreiben. „Eh… wie bitte?!“ staunte der erste Sohn der Vampirkönigin.

„Du hast mich schon verstanden. Wenn du schon vor Ort bist, finde auch heraus, warum Lysa sich seit über einer Woche nicht gemeldet hat,“ schaute Layla ihrem Sohn in die Augen. „Und… was genau steht in dem Brief drin, dass ich einen Rekord brechen muss beim Fliegen?!“ hakte Acheron direkt nach.

„Du bist… nicht etwa neugierig oder? Lysa soll Sorge tragen, dass ich endlich mit Lara die Regeln beendet bekomme. Zwangspause, weil ihre Clanführerin sie gerufen hat und weil sie ein wichtiges Projekt nachgehen musste…

Irgendwie… nimmt niemand die Regeln ernst. Damit Lara die nötige Motivation bekommt, wird Lysa ihr mitteilen, dass die Regeln dann so rauskommen, wie sie sind, wenn sie nicht entscheiden kann, was wichtiger ist.

Zusätzlich soll Lysa für mich bestimmte Klamotten der Aktion eben besorgen. Sonst noch fragen oder warum stehst du noch hier?“ setzte Layla ihren Sohn unter Druck. „Ich… habe verstanden…“ ließ Acheron seine Schulter hängen.

„Eure Majestät? Papst Silvester… hat sich soeben das Leben genommen.“ salutierte ein Offizier vor der Kaiserin. „Wie… das?“ wundert sich Emilia direkt.

„Er hat sich die Zunge abgebissen, nachdem die Übertragung beendet war. Leider haben wir es zu spät festgestellt,“ entschuldigt sich der Offizier. „Wie sieht es bei den anderen Geistlichen aus? Ebenfalls Selbstmord begangen?!“ hakte die Kaiserin direkt nach.

„Nein, stehen aber jetzt alle unter Beobachtung. Selbst der Bischof Georg, der normalerweise… nicht müde wurde, uns immer wieder seine Warnungen auszusprechen, ist sehr schweigsam geworden.“ schüttelt der Offizier den Kopf.

„General Lion, ich will, dass der Bischof sofort zu mir gebracht wird. Monatelang dümpeln sie alle im Kerker und nun verhalten sie sich alle komisch? Das soll mir bitte einer erklären!“ befahl die Kaiserin. „Jawohl eure Majestät. Ich lasse direkt die Folterer dabei sein, damit der Bischof seine Zunge lockert.“ salutiert der General.

Es verging einige Zeit, als die bekannten Folterer Kurt und Thomas einen kaum erkennbaren Mann in den Thronsaal brachten. Emilia musste ihr Pokerface halten, denn den Bischof hatte sie noch ganz anders in Erinnerung.

Nun sieht er aus wie ein Schatten seiner selbst. Schmutzige Leinenkuttel, dürrer Körper und vor allem sehr leere Augen.

„Eure Majestät, wir haben euren Befehl zur Kenntnis genommen und den Gefangenen unverzüglich gebracht.“ salutierten Kurt und Thomas gleichzeitig. Der Botschafter selber wurde zu Boden geworfen und schien auch nicht gewillt zu sein, selber aufzustehen.

„Was genau ist passiert, dass dein ehemaliger Führer Silvester nach so langer Zeit sich nun das Leben genommen hat Bischof?“ strahlte Emilia ihre Autorität aus. „Man hat mir öfters einen Zwischenbericht über euren Zustand mitgeteilt, aber nie wurde erwähnt, dass einer von euch auch nur den Gedanken hatte, Selbstmord zu begehen!“

Der Bischof lag nur auf dem Boden und sagte vorerst nichts… als er anfing leise zu lachen. Emilia reagiert verärgert, die Folterer machten sich sofort ans Werk. Mit Gewalt hob man Georg auf und Kurt schlug ihn an der Seite, wo der Bischof laut aufschrie.

„Die Kaiserin hat dich was gefragt. Du entscheidest, ob du weitere Schmerzen bekommen willst oder nicht.“ flüstert Thomas ihm ins Ohr. Hustend schüttelt Georg den Kopf und blickte dann die Kaiserin an.

„Mein… Führer hat es gut. Er hat sich für den Weg des Friedens entschieden, während wir… in dieser Hölle am Leben sind.“ krächzte Georg. „Erspare mir das übliche Geschwafel und beantworte sachlich meine Frage. Was war der Auslöser, dass er sich das Leben genommen hat?“ wischte Emilia direkt seine Aussage beiseite.

„Jetzt… ist sowieso alles… zu spät. Lange… habe ich versucht euch vor eurer „Kanzlerin“ zu warnen. Nie habt ihr auf mich gehört. Wie… verblendet müsst ihr alle sein, dass ihr weiterhin auf ihrer Seite steht?

Als ich zu Hören bekam, dass sie sich als Dämonin zu erkennen gab, hätte man spätesten da alle Register ziehen müssen. Doch nichts ist passiert! Mehr noch, sie zieht mit all ihren Lügen immer mehr auf ihre Seite!

Die… alte… unausgesprochene… Prophezeiung… erfüllt sich. Ich kann meinen Führer wirklich gut verstehen, denn ich habe leider das Pech, am Leben zu sein.“ „Was für eine Prophezeiung? Wir haben alle eure versteckten Berichte durchgelesen und das meiste ist nur Blödsinn.“ mischte sich General Lion ein. „Bei den anderen Berichten haben wir all die Beweise gefunden, dass wir euch Dreckssäcke viele Kriege zu verdanken hatten.“

„Nur die Päpste sowie ihre… wichtigsten Vertrauten wurden in dieses Geheimnis eingeweiht. Jetzt… wo alles zu spät ist sowie unsere Religion zerstört wurde, macht es keinen Sinn mehr für dieses Geheimnis.“ zuckte Georg die Schulter. „Und… dürfen wir nun bitte erfahren, was es sein soll und was bitte unsere Kanzlerin damit zu tun hat?“

„ … All die Kriege die wir in der Vergangenheit gegen die Dämonen geführt haben sind nur eine Vorbereitung auf den einzig wahren Krieg. Es wird sich ein Dämon erheben, den die Welt noch nie erlebt hat… Den „wahren“ Dämonenkönig.“ zitiert Georg.

„So… ein Blödsinn… muss ich mir das ernsthaft anhören?“ schüttelt Emilia den Kopf. „Keine Ahnung, was bei euch so üblich ist, aber die Drogen hätte euer damaliger Prophet besser mal weggelassen. Gleich sagt ihr mir noch, dass die Kanzlerin die „wahre“ Dämonenkönigin wäre?“

„Sie war es doch, die unser Reich zerstört hat. Sie war es doch, die Vampire in ihre Stadt intrigiert oder nicht? Es ist immer… ihr Name, der fällt, wenn irgendetwas weltbewegendes passiert ist. Die drei Götterbestien, die Zerstörung mehrerer Ortschaften.

Vor allem… Vampire und Dämonen haben früher noch nie zusammengearbeitet, jetzt tun sie es wegen ihr. Was wird noch alles passieren? Was MUSS noch alles passieren, damit jedem die Augen geöffnet werden?

Es war NIE der Wunsch der Göttin gewesen, dass wir mit den Kindern des dunklen Gottes harmonisieren, NIE! Nun… wurde eine… ekelhafte Aktion gestartet und all den armen Seelen werden immer mehr und mehr die Augen verdreht. Eure Kanzlerin weiß genau… wie man mit der Gier spielt.

Intrigant, manipulativ, dazu… die Stärke einer Götterbestie… Ob sie nun eine Dämonin oder mehr ist, aber… wenn niemand sie aufhält… wird das Ende der Welt kommen. Die größte Angst… die die Göttin hat…“ ließ Georg den Kopf hängen.

„Wachen, werft ihn wieder in seine Zelle und sorgt dafür, dass er sich nicht das Leben nehmen kann. Zusätzlich will ich, dass sie endlich alle vernommen werden, was schon vor langer Zeit geschehen hätte MÜSSEN!“ schimpft Emilia wütend.

Die Folterer zogen Georg direkt aus dem Thronsaal raus, Emilia musste sich beruhigen. „Wenn nichts nennenswertes mehr von ihnen kommt, will ich, dass alle bis auf diesen Kerl hingerichtet werden. Wir brauchen keinen unnötigen Ballast in unserem Reich!“ befahl die Kaiserin dies ihrem General.

General Lion musste schluckte, dass die Kaiserin auf einmal eine so harte Seite von sich zeigte. „Natürlich eure Majestät. Darf… ich fragen, ob dieser Entschluss gekommen ist, weil gezielt gegen Kanzlerin Sina ausgesagt wurde?“

„Natürlich? Wieso… sieht man alles so negativ, was sie macht? Ich will nicht abstreiten, dass nicht… alles in Ordnung ist, was sie bisher geleistet hat, aber es finden Veränderungen statt. Hättet ihr euch jemals vorgestellt, dass wir einen RICHTIGEN Frieden mit Efrana haben?

Sagt nichts, ich sehe es in euren Augen. Wir beide teilen ein paar Staatsgeheimnisse, die sind schwerwiegender als diese dumme Prophezeiung. Kümmert euch, dass diese alte Geschichte mit Tuzato endlich beendet ist, damit wir uns den richtigen Problemen widmen können. Nun lass mich alleine, ich muss überlegen, was ich mir von Sherry schicken lassen will von der tollen Show.“

„Eh… natürlich.“

Kapitel 615

Ich bin wiedergeboren und die Modeshow?

Eine große Bühne war aufgebaut, die einen langen Laufsteg hatte. Um der Bühne stand das Ordnungsdienst, damit die Zuschauer das Event nicht stören. Die Bühne war sehr dekorativ gehalten, besonders der riesige Stoffumhang, der scheinbar hinter der Bühne alles versteckte.

Die Zuschauer mit einen besonderen „Rang“ saßen auf ihren V.I.P-Bereich, unter anderem Bürgermeister Hillar, Ratsmitglied Sarai, Gildenmeister Ma Shi, Inhaber der Schmiede Brandrulim sowie weitere prominente Persönlichkeiten der Stadt Fanfoss.

Es war schon Abends, niemand weiß genau, was dieses Event genau sein soll. Die Zuschauer setzten die eigenartigsten Theorien auf, zumal einige dachten, es wäre eine Theatershow… als auf einmal die Musik erschallte.

Die Zuschauer wurden sofort schweigsam, magisches Licht strahlte auf die Bühne, alle warten gespannt, was nun kommt… Niemand anderes als Zada! Sie trug ein stylisches schwarzes Lederkleid, dass bis zur Knie ging. Ihre Arme waren offen und hat ihr schwarzes langes Haar zu einem Zopf verflochten, dass vor ihre Brust gelegt wurde.

Ein breites Grinsen ging über Zada, als sie den Steg nach vorne ging, das Licht bestrahlte sie weiter. Dann holte sie aus dem Nichts ein Mikrofon und die Musik wurde leiser:

„Halli hallo, willkommen… zu der einmaligen Show auf dieser Welt. Bevor ich darauf eingehe… will ich mich erst Mal vor der Welt vorstellen. Mein Name ist Zada und… bestimmt denkt sich schon der eine oder andere…

„Hey! Die junge Dame sieht aber ziemlich blass aus. Hat die nicht auch etwas… zu rote Augen?“ gestikuliert Zada ein bisschen. „Selbst ihre Eckzähne sind etwas… länger?“ „Ihr habt recht, ich bin eine Vampirin.“ lächelt Zada offen.

„Bestimmt wundert sich jetzt die halbe Welt, was?! Ein Vampir steht mitten auf der Bühne und präsentiert sich? Ausgerechnet ein Monster, dass uns eh Blut klaut, stehlt uns auch noch die Zeit?!“ übertrieb Zada bewusst ihre Rede.

„Mitnichten sage ich! Ich bin was ich bin und werde mich auch nicht dafür rechtfertigen. Vielmehr… will ich auch ein wichtiges Problem hinweisen. Ihr seid alle langweilig!“ zeigte Zada mit einem Zeigefinger auf die Zuschauer. Man hörte leichte Empörungsrufe, andere sind erstaunt, dass man es einfach so sagt.

„Ah ah ah! Ich habe nur gesagt, dass ihr Langweilig seid, wollt ihr nicht mal den Grund wissen?“ ging Zada auf dem Steg hin und her. Die Zuschauer wurden wieder ruhiger, die Neugier hat sie doch gepackt.

„Ganz einfach: Ihr zieht Kleider an, die sind so eintönig, wo ich mich schon fragen muss, dass ihr nicht müde davon seid.“ Links neben Zada erschien ein gesichtsloser Mann mit einfache Kleidung. „Graue Stoffhose, braunes Hemd.

Also… ich kann verstehen, wenn ihr damit arbeitet, nur wer von euch arbeitet rund um die Uhr? Irgendwann legt man sein Handwerk nieder und reist mit den verdreckten verschwitzen Klamotten durch die Gegend.“ hob Zada eine Augenbraue hoch. Nun erschien links von Zada eine gesichtslose Frau.

„Kleider, die Grautöne, Brauntöne und hast du nicht gesehen mit ein bisschen weiße Spitze. Weites Beinrock. Also bitte meine Damen, ihr könnt mir doch nicht sagen, dass es euch Spaß macht, immer das gleiche anzuziehen.

Liebe… Zuschauer aller Welt, ich wette mit euch allen… ihr standet EINMAL in eurem Leben vor dem Spiegel… und hab euch bestimmt die Frage gestellt… Wie könnte ich anders aussehen, wenn ich mal was anderes anziehe?

Wieso dürfen nur die Reichen oder der Adel all die schnieke Sachen tragen dürfen? Das Leben ist einfach unfair!“ stampfe Zada mit einem Fuß. Dann hob sie ein Zeigefinger hoch. „Deswegen stehe ich hier, damit das geändert wird! Das einfacher Volk soll auch die coolen, aber noch bessere Kleidung tragen dürfen!

Hiermit… präsentiere ich… als Inhaberin des Kleidergeschäft „Zur gekleideten Fledermaus“, gesponsert vom bekannten Händler Brandrulim… die allererste Show… die MODESHOW!“ rief Zada und sprang neben den Steg runter.

Die Musik wurde wieder lauter, der Ordnungsdienst aktivierte an der Seite des Stegs Zünder, wo nun viele kleine bunte Funken nach oben sprühten. Die Lichter strahlten wieder auf den Vorhang, der sich leicht öffnete und die ersten Modells erschienen.

Lisa kam mit eine enge schwarzen Lederhose samt ein Hemd, dass scheinbar feurige Muster hatte sowie einen Ausschnitt besaß, nach vorne. Dazu trug schwarze Lederstiefel, die fast bis zum Knie hochgingen.

Die Vampirin ging ganz nach dem Training selbstbewusst langsam bis zum Ende des Stegs, dabei hielt sie ihren Teufelsschwanz ruhig nach unten. Leichte Hüftknicks an der Seite, dann dreht sie sich wieder um.

Alle Zuschauer starrten der Frau nur hinterher, wo sie statt durch den Umhang, einfach zur Seite ging, wo weiterhin jeder sie anschauen konnte. Als nächstes kam Gair mit einem breiten Grinsen heraus.

Dieser Herr trug eine dunkelblaue Weste mit ebenfalls schwarzen Stiefel, dazu ein helleres Hemd samt schwarze Weste. Mit einem Finger hielt er einen dunkelgrauen Mantel über die Schulter und kam bis zum Ende des Steg.

Er wiederholt die gleichen Bewegung wie Lisa, dann zog er vor allen Zuschauer den Mantel an. Gair wiederholt nochmal die Bewegung und ging dann langsam zurück, wo man nun am Ledermantel ein großes Motiv am Rücken sah. Statt das Gair sich neben Lisa stellte, ging er auf die andere Seite der breite Bühne.

Die Musik lief weiterhin, nun staunten die Zuschauer. Ethice kam mit einem sehr weitem Kleid und tiefen Ausschnitt. Das Kleid war mit mehreren Tiersymbolen versehen wie Katze, Hunde, Huhn. Die männlichen Zuschauer wussten überhaupt nicht, wohin sie schauten sollen.

Überall lief das „Kamerateam“ um den Steg, damit man die Modells genauer betrachten konnte. Ethice hat das Stegende erreicht und legte ihre Arme auf die „Hüfte“ zum positionieren. Danach drehte sie sich um und reihte sich neben Lisa.

Das weitere Modell namens Igriz erschien. Seine blaue „Jeans“ war leicht zerfleddert und trug einfache Schuhe. Dazu ein gestreiftes schwarzweißes Hemd und eine dunkelbraune Weste ging der Dämon mit seinen Hörnern auf dem Kopf den Steg entlang. Während die vorigen Modells eher neutral gewirkt haben, wirkte dieser Dämon nicht gut gelaunt.

Am Ende angekommen, schob er sich eine Hand in seine Hosentasche und positionierte sich kurz, anschließend ging er langsam zurück. Igriz stellte sich neben Gair, der sich den Mantel wieder um die Schulter geworfen hat.

Das Funken sprühen ist in der Zeit ausgegangen, aber die Musik lief weiterhin abwechslungsreich. Die Zuschauer hatten glänzende Augen bekommen, eine leichte Gier hat sich in ihnen breit gemacht.

Renee kam als nächstes mit eine schwarze Stoffhose und ein fast freizügige Bluse, dass ihre Figur sehr betont. Die Bluse war dunkelblau mit schwarzen karierten Streifen durchgezogen und hielt nur mit drei Knöpfen um ihre Brust.

Beim Gehen flattert die Bluse nach hinten, sodass man ihr Bauch samt Bauchnabel sehen konnte, aber dies schien sie überhaupt nicht zu stören. Mehr noch, sie hatte ein offenes Lächeln auf ihrem Gesicht.

Während Lisa ihr langes Haar streng nach hinten gekämmt wurde, war bei Ethice eine Dauerwelle gemacht worden. Renee dagegen wurden vier lange Zöpfe geflochten, wovon zwei vor ihr gelegt. Sie positionierte sich am Stegende und ließ allen ihre Freude teilnehmen. Nachdem ihr Part getan wurde, stellte sie sich neben Ethice.

Nun kam ein großes Gemurmel, als Nitir erschien. Dunkelgraue Lederhose, weißes gestreiftes Hemd mit Hosenträger um die Schulter. Auf seinen Kopf saß ein kleiner grauer Filzhut zwischen den Hörner.

Aufgrund seiner Größe kamen einige nicht aus dem Staunen, wie groß Behemoths eigenartig von sich aus schon sind. Eine neutrale Miene mit einen Blick nach vorne zeigte er mit eine Würde seine Kleidung. Die Zuschauer folgten mit ihren Augen das Modell, wo er später neben Igriz stand.

Wer das Turnier auf Batzien verfolgt hat, kam nicht aus dem Staunen, dass Rokea in einem sehr weiten violetten Kleid zum Vorschein kam. An ihren Hörner wurden Schleifen angesetzt sowie wurde ihr langes Haar ebenfalls mit roten Schleifen verfeinert.

Sie hatte einen ähnlichen Gesichtsausdruck wie Igriz, dennoch stand ihr das Kleid sehr gut, weil vor allem eine sehr große weiße Schleife um ihr Bauch gelegt wurde. Ihr Stachelschwanz lugte unter dem Kleid leicht hervor, dennoch tat es bei ihrer Schönheit kein Abbruch.

Am Ende des Stegs legte Rokea beide Hände auf ihre Hüfte, machte ihren Hüftknicks und reihte sich dann neben Renee. Das nächste männliche Modell war niemand anderes als Edwin. Mit einem neutralen Gesichtsausdruck ging er mit einem Stock langsam über den Steg.

Er trug dunkelviolette Hose, samt Hemd und eine rote Krawatte. Am Hemd sind weiße Knöpfe zu sehen, seine schwarzen Lederschuhe spiegelten das Licht. Bei der Vorführung streckt er leicht das Kinn nach oben und stellte sich dann neben dem riesigen Nitir.

Auf einmal… wurde die Musik leise und Zada sprang auf den Steg. „Meine Damen und Herren… ich sehe es euch an, dass ihr überhaupt nicht wisst, wohin ihr schauen könnt. Wie denn auch, wenn wir nur Schönheiten präsentieren.

Und dennoch… sind das alles Monster… Vampire, Dämonen und Tiermenschen. Modells, die sich freiwillig gemeldet haben, meine und die von meiner Partnerin erschaffene Kreationen zu zeigen. WENN also… Monster in diesen wunderschönen Klamotten euch so verzaubern… Wie sehen sie dann bei euch aus, wenn ihr sie tragt? Ich sagen nur: Besser als die öden und eintönigen Klamotten.“

Während Zada redet, verschwand ein Modell nach dem anderen hinter dem Umhang. „Gut, ich möchte nicht abschreiten, dass sie wirklich exotisch sind. Doch bestimmt… hat der eine oder die andere die Frage: Passen sie mir überhaupt?

Ich bin zu dünn, es rutscht mir runter. Mein Körper ist so breit, ich bekomme niemals den Knopf zu! Ich weiß genau… einige haben solche Gedanken im Kopf. Meine Damen und Herren! Ich kann euch beruhigen!

Mein Geschäft passt diese und viele weitere Kleidungen dem Träger individuell an! Wie? Ihr glaubt es mir nicht? Dann schaut euch die nächsten Modells an!“ sprang Zada von der Bühne, die Musik wurde etwas lauter.

Der Umhang musste weit geöffnet werden, als ein Riese von Dämon erschien. Dalmaz in einen Smoking kam langsam über den Steg, man hörte regelrecht das Knarzen des Holzes, das gegen sein Gewicht ankämpfte.

Die meisten Bewohner kannten diesen Dämonen, aber nur mit eine heruntergekommene Rüstung. Der Anzug machte nicht den Anschein, dass er zu eng anlegt oder jedem Moment reizt. Am Ende angekommen, machte er mehre Bewegungen wie Bücken, Brust weit ausstrecken, der Anzug platzte nicht auf.

Als Dalmaz seine letzte Postion eingenommen hat, ging er wieder langsam zurück. Auf dem Weg kam Rubina mit einem sehr breiten Lächeln entgegen. Diese junge Dame, sieht nicht älter aus als eine 14jährige trug ein Kleid mit vielen bunten Farben.

Man sah deutlich ihre Drachenklauen und dennoch ließ sie nicht anmerken, dass es sie störte, angestarrt zu werden. Im Grunde ist sie fast zu niedlich, für diese Modeshow, vor allem, als sie den Spaß machte und einfach die Arme so knickte, als würde sie ihre Muskeln zeigen.

Das löste bei den Zuschauer ein Schmunzeln aus, als sie auf einmal mit dem Kopf Richtung Himmel streckte und Feuer pustete. Ein Geraune ging durch die Zuschauermenge, als der Feueratem beendet wird und Rubina ersetzt wird durch…

Die schweigsamen Leibwächter von Aelfric! Rubina ging zwischen beiden durch, als ihr Part kam. Beide trugen enganliegende schwarze Stoffhosen sowie weißes Stoffhemd, dazu schwarze Lederschuhe und… Sonnenbrillen. Im ersten Blicken sahen sie aus wie Schiedsrichter beim Boxen, als einer von ihnen in der Mitte anhielt und der andere zum Ende ging.

Erst stand das Modell still und alle Zuschauer wirkten verwundert, als… er sein rechtes Bein zu einem Spagat nach oben lehnte. Viele Männer verzogen ihr Gesicht, als würde es schmerzen, aber scheinbar sah man es dem Modell nicht an.

Anschließend wiederholte er es auf dem anderen Bein, die Hose zeigte nicht irgendein Anzeichen zu reizen. Dann sprang er nach oben und führte ein Roundhouse-Kick und weitere Beinangriffe. So eng die Hose auch anliegt, sie zeigte keinerlei Anzeichen, kaputt zu gehen.

Als sein Part zu Ende war, tauschten die Leibwächter ihre Postionen. Das neue Modell streckte nun die Arme raus und drückte seine Armmuskeln soweit raus, dass das Stoffhemd reizen musste! Tat es aber nicht, dafür bekamen die weiblichen Zuschauer fast den Mund nicht zu bei den Muskeln.

Wie ein Bodybuilderwettbewerb zeigte der Leibwächter stolz seine Muskeln zur Schau, als er dem Ende kam. Beide Vampire gingen zum Umhang und öffneten dies ganz weit auf, als ein Raunen durch die Zuschauer kam.

Ruri trug ein weißes Kleid, dass geradezu am Strahlen war. Ihr Haar wurde nur am Ende verknotet und liegt vor ihr auf Brust. Das Kleid selber hatte einen weiten Rock, dass mit einem leicht metallischen Gestell in Form gebracht wurde.

Neben der geflügelte Dämonin stand Aelfric, der ein Zylinderhut auf dem Kopf hatte, eine schwarze Hose trug mit einem roten Hemd und schwarze Weste. An der Weste wurden mehrere Rosen eingeführt, die einen hellblauen Touch aufwiesen und glänzten.

Aelfric hielt in der linken Hand ein Stock mit einem Adlerkopfgriff und hat mit dem anderen Arm den Arm von Ruri eingehakt. Beide strahlten geradezu, dass es fast schon blendete. Ruri sah man regelrecht ihre Freude an, beide gingen im Gleichschritt zum Ende des Stegs.

Angekommen drehten sie beide auf einander zu und machten einen förmlichen Knick. Anschließend hakten sich beide Partien wieder ihre Arme einander und gingen zu Ausgang, wo die Leibwächter weiterhin den Umhang öffnet, als alle verschwanden.

Die Musik wurde leiser, Zada sprang wieder auf die Bühne. „Nah? Zu viel versprochen? In meinem Geschäft ist es wirklich… wirklich egal, wie man gebaut ist. Ich benutze qualifizierte Stoffe und Leder, sie werden einiges aushalten.

Bist du dick? Egal. Bist du dünn? Egal! Klein oder groß, NICHTS ist unmöglich! Wo ein Wille ist, da führt auch einen Weg! Jeder… ist im Grunde eine wandelnde Schönheit, nur vielen ist es überhaupt nicht bewusst!

Zeigt einfach nur den Mut auf etwas neues! Nun sehe ich in vielen Gesichter: „Kann ich mir das überhaupt leisten?“ ICH sage JA! Mein Geschäftsmodell soll alle erreichen! Niemand soll bevorzugt werden und wer mit Geld umher wirft, das lässt mich ehrlich gesagt kalt.

Ich will, dass meine und die von meiner Partnerin erschaffene Kreationen alle Schichten erreicht, wirklich! Arm, Mittelstand, Reich, jeder kann sie bezahlen! Einfache Arbeit und doch von guter Qualität!

Und ich wiederhole mich gerne wieder… alle, wirklich alle, die hier unsere Kreationen getragen haben… sind Monster. Also… wenn es bei Monstern so gut aussieht… wie sieht sie bei euch aus? Ebenfalls schön!

Doch bevor ich die nächsten Kreationen zeige… lege ich eine Pause ein. Eine Pause für die Augen und ein Genuss für die Ohren… lass euch überraschen…“ baute Zada die Stimmung auf und auf einmal wurde die Bühne komplett verdunkelt.

Verdutzt schauten sich die Zuschauer sich gegenseitig an, als ein weißer Strahl auf die Bühne gestrahlt wird. Es stand eine hinreißende Vampirin in einem schwarzem Kleid und geschlossenen Augen. Mit weitem Abstand standen neben der Frau Rokea und Lisa, als würden sie dazu gehören.

Nun wurde nur das Klavier gespielt und Eleanor fing an zu singen… Ein Schaudern ging über den Rücken der Zuschauern, dass sie alleine mit ihrer Stimme sie verzaubern konnte. Weitere Musikinstrumente reihten sich ein, es harmonisierte alles.

Weitere Lieder wurden gesungen, vier beschworenen Helden wussten sofort, um welche Lieder es sich handelt. Diese haben schon längst vergessen, wie man den Mund schließt, weil sie die ganze Zeit nur am Staunen war.

Scheinbar kam das letzte Musikstück, die Musik wurde leiser sowie die Stimme von Eleanor. Die Zuschauermenge war verzaubert, als die Frau ihre tiefschwarzen Augen öffnete und ein gruseliges Lächeln auf dem Gesicht bekam.

Doch statt Angst zu haben, fing die Menge lauthals zu jubeln, applaudieren, zu pfeifen. Rokea und Lisa ging schon langsamen Schrittes auf die Vampirin zu, als sie anfing zu kichern. Die Bühne wurde wieder komplett schwarz, man hörte irgendwelche gedämpfte Geräusche sowie verrücktes Lachen.

Licht erstrahlte wieder und man sah Zada stehen, deren rechtes Mundwinkel am Zucken war. „Das… war unsere Sängerin Eleanor. Ich hoffe, eure Augen sind geruht und wenn das so ist… geht unsere Modeshow weiter!“ rief Zada laut auf, die Musik spielte wieder lauf.

Die Leibwächter erschienen wieder und öffnen den Umhang weit auf. Doch statt wie in der ersten Runde, erschienen direkt die Modells. Viktoria, Zuzan, Sarless, Nijus, Suki, Cixo und viele weitere Models. Sie gingen alle mit einem gewissen Abstand zum Ende des Stegs, präsentieren ihr Kleidungsstück und drehten sich wieder um.

Man sah den Zuschauer an, dass sie voll auf ihre Kosten kam. Eine exotische Schönheit nach der anderen präsentierte sich und das Kleidungsstück. Es verlief noch eine Weile, als Zada wieder mit einem breiten Grinsen erschien.

„Soo… meine Damen und Herren… bevor wir zum Ende der Modeshow kommen… All diese Herrenanzüge, Damenkleider und vieles weiteres gibt es ab morgen in meinem Geschäft bei „Die gekleidete Fledermaus“ in Fanfoss solange sie vorrätig sind!

Einmalige Kleidungstücke zu Preisen, mit dem jeder zahlen kann. Passt nicht? Wird passend gemacht! Zu große Unterschiede zum Kleidungsstück? Kein Problem, der Kunde wird abgemessen und ein passendes wird zum vereinbarten Termin geschnitten!

Wie ich gerne betone… wenn das bei Monstern gut aussieht… dann sieht es bei euch ebenfalls super aus! Meine Damen und Herren… lass mich die Modells vorstellen!“ rief Zada freudig auf. Lisa erschien, gefolgt von der gleichen Reihenfolge der Modells, wie alle zu Anfang erschienen sind.

Zada nannte den Namen des Modells, dass immer eine förmliche Verbeugung oder Knick zu dem Publikum zeigte. Diese klatsche freudig auf, der eine oder andere könnte schwören, dass es bei den Frauen sogar lauter war. Nur bei den Leibwächter waren die weiblichen Zuschauer lauter, scheinbar haben diese ein paar Fans gewonnen.

Das letzte Modell wurde erwähnt, verschwand die Musik komplett. „Das… war die einmalige Show… die vermutlich kein zweites Mal veranstaltet wird. Mein Name ist Zada und ich bedanke mich bei allen Modells und auch den Mitarbeitern, die mir bei diesem Projekt geholfen haben.

Mein Dank geht an das Ordnungsdienst hier, die dafür sorgte, dass niemand verletzt wurde. Auch geht mein Dank an meine Partnerin Sherry das Zaubermädchen, deren Kleidungsstücke ihr alle betrachtet habt. Meine Freundin Lara, die meine Modells das passende Make-Up sowie die Frisur hergerichtet hat.

Ein besonderer Dank an Eleanor, dass sie mit „Freude“ ihre Lieder präsentierte und ein Dank an die Musikband. Ohne all ihre Hilfe, hättet ihr lieben Zuschauer, nicht dieses Event erleben dürfen.

Gesponsert vom Großhändler Brandrulim aus Fanfoss, der das wahre Potenzial erkannte, richte ich auch mein tiefsten Dank aus.

Das… meine liebe Zuschauer war die Modeshow und nicht vergessen, nur „Die gekleidete Fledermaus“ in Fanfoss hat diese Klamotten. Ich freue mich schon morgen auf euer Besuch.“ zwinkert Zada. Die Musik ging wieder laut auf, Zada winkte in die Menge und verschwand dann durch den Umhang.

Ein nie dagewesenes Event hat in Alliancia stattgefunden, welche Auswirkungen wird sie haben?

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