Web Novel Deutsch

Autor: SinOne Seite 5 von 62

Kapitel 563

Ich bin wiedergeboren und die Suche nach der Vergangenheit?

Es vergingen einige Tage, jeder geht seinem üblichem Treiben nach. Sina war mit Suki in der Küche und machte sich einen Obstsalat. „Mutter… ich hätte dir auch den Salat gemacht.“ murmelt Suki.

„Sag Suki… du wirfst MIR vor, dass ich faul bin. Da will ich mir gerne was gönnen mit ein bisschen Zucker, darf ich das auch wieder nicht machen.“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

„Das wirst du mir bis zum Lebensende vorwerfen oder?“ hob Suki ebenfalls eine Augenbraue hoch und schneidet dann weiter das nächste Stück Fleisch vor ihrer Nase. Üblicherweise war Nitir ebenfalls anwesend und durfte sich ebenfalls an der Hausarbeit beteiligen.

„Sag Nitir, was machen deine Freunde eigentlich? Das ich dich jeden Tag zu Gesicht bekomme, irgendwie gewöhne ich mich schon langsam daran.“ grinste die Dämonenkönigin in ihrem schwarzen Stoffanzug.

„Versuchen sich als Abenteurer und… haben das Problem, Aufgaben zu machen, die unter ihrer kämpferischen Leistung sind. Meine… was wir alles in Batzien schon getötet haben, da schläft hier einem das Auge ein.“ erklärte Nitir mit einer Kochschürze, während er Äpfel schält.

„Sag Suki… nutzt du Nitir aus, dass er dir als Assistent zur Seite steht oder wie? Meine… ich hätte früher nie geglaubt, das Nitir Hausarbeiten macht.“ musste Sina die Frage der Katzenfrau stellen.

„Er steht die meiste Zeit im Weg, starrt mich an, was mir unangenehm wird und weiteres. Dann kann er sich auch nützlich machen.“ starrte Suki Sina an. Diese schaut Nitir an, der nur die Schulter zuckt.

„Hrm… so geht man nicht mit dem zukünftigen Ehemann um.“ kommentierte Sina nur und bekam direkt Dolchblicke von Suki zu spüren. Nitir dagegen schaute etwas verträumt aus dem Fenster und bildet wohl eine Traumwelt.

„Egal, Suki. Rokea sagte mir, dass in Batzien Polygamie normal wäre. Kannst du mich aufklären?“ fragte die Dämonin, um das Katzenmädchen abzulenken. Die Stille im Raum war atemberaubend, als die Tiermenschen sie anstarrten.

„Mutter! Du kennst doch meine Vergangenheit, woher soll ich das denn wissen?!“ war Suki dann empört. „Kannst ja Nitir fragen, immerhin sind die Behemoths mit den Traditionen besser bewandert als ich.“

Sina schaute nun Nitir an, der hüsteln musste. „Erm… Rokea hat nicht unrecht. Bei uns Tiermenschen sind… Mehrbeziehungen durchaus möglich, doch… die passieren wirklich sehr selten.“ „KLOCK!“ knallte Suki das Messer mit einer Stärke auf das Fleisch, dass man den Schlag nicht überhören konnte.

„Echt? Meine… wenn eine Person wie Rokea es mitbekommt und sie gehört nicht zu den Personen, die lügen, dann… sollte man etwas nachfragen. Sie war ja vor allem der Meinung, dass es bei den Katzenmenschen am häufigsten vorkommt.“ rührte Sina ihren Salat. „KLOCK!“

„Hrm… manchmal wünsche ich mir wirklich, dass Rokea so was nicht mitbekommt. Ja, es stimmt, dass die Katzenmenschen mehrere Ehen eingehen.“ „KLOCK!“ „In meinem Fall kenne ich selber keinen Fall, wo jemand eine Mehrbeziehung hatte, meine…“ „KLOCK!“ „Bevor ich mich in Suki verliebt habe, wurde ich von mehreren Frauen aller Rassen angesprochen, hatte aber kein Interesse bisher gehabt.“ „KLOCK!“

Nun schauten Sina und Nitir Suki an. „Was? Erzähl ruhig weiter, lass dich nicht von meiner Arbeit stören.“ grinste Suki verkniffen. Abgesehen davon, dass ihr Katzenschwanz aufgeregt hin und her schlug, wussten beide, dass Suki neugierig war.

„Ich wäre zumindest froh, wenn Suki mich als Mann ansehen würde.“ seufzte Nitir. „Ich kann bestätigen, dass die Katzenmenschen Polygamie betreiben und es funktioniert. Meine… so viele, die das machen? Würde behaupten, wenn so viele diesen Weg gehen, dass es ja auch funktionieren muss.“ „KLONK!“

„Wenn dahinter keine Liebe steckt sowie, dass man bereit ist zu teilen… Also Frau, Mann und Mann oder Mann, Frau und Frau.“ „KLONK!“ „Dann können Außenstehende wie wir es ja schlecht beurteilen, ob es nicht funktioniert.“ „KLONK!“

„Suki? Pass bitte auf beim schneiden.“ warnte Sina Suki, die etwas… unkontrolliert ihr Fleisch schneidet. „Und… wie… sieht es bei… Frau, Frau und… Frau aus?“ „KLONK!“

„Nie gehört, dabei dachte ich nicht mal, dass zu erleben, dass es auch gleichgeschlechtliche Paare gibt wie es bei dir und Sherry der Fall ist.“ gab Nitir offen zu. „Es… geht um deinen Streit mit deiner Frau und Freundin oder? Suki… macht sich große…“ „KLONK!“

„Sorgen um dich Sina. Es tut mir leid, dass ich dir nur eine unbefriedigende Antwort geben kann. Du merkst selber, dass ich da einen Tiger zähmen muss.“ grinste Nitir am Ende. Dann passierte es, als Suki dies hören musste: Sie schneidet sich böse in den Zeigefinger.

„Argh!“ fluchte Suki. „Verdammt, ich habe dir schon mal gesagt, dass ich keine Katze oder TIGER BIN!“ schrie die Katzenfrau den Behemoth an. „Ich bin kein Tier, dass man zähmen kann!“

„Ja, wie auch immer, du blutest alles voll!“ stand Sina auf und ging zu Suki. „Nein, dass muss vernäht werden.“ begutachtet Sina die Wunde und wurde… etwas gierig, als sie das Blut tropfen sah.

„Hrm… unsere Heiler sind leider immer noch abwesend.“ seufzte Suki und schaute sich nach einer Mullbinde oder ähnlichem um.

„Heiler…“ murmelt Sina. „Suki? Ich… würde gerne versuchen, was zu testen ok? Ich… weiß nicht, ob es funktioniert.“ „Was… hast du vor?“ wundert sich Suki.

Sina hielt beide Hände über den verletzten Finger und schloss die Augen… Dann zitierte sie den Heilzauber, den sie in Sherrys Körper so oft verwendet hatte. Beim ersten Mal passierte nichts… beim zweiten Mal passierte nichts…

„Mutter… ich kann verstehen, was du planst, aber… du bist keine Heilerin.“ wollte Suki sie trösten, doch Sina war stur. „Heilen ist aber an kein Element gebunden. Also müsste ich es theoretisch auch können!“

Nun schaute Suki sich nach Hilfe um und sah nur Nitir, der wieder die Schulter zuckt. „Wir Dämonen haben auch Heiler. Ich… will auch irgendwie meiner Familie beiseite stehen können. Da habe ich so extreme… Attribute und Mana und kann so eine dämliche Schnittwunde nicht heilen.“ fluchte Sina.

Nun versuchte Sina wirklich jeden einzelnen Spruch laut aufzusagen, so wie sie es mit Sherry geübt hat… als ihre Hände aufleuchten.

>Fähigkeit freigeschaltet: Geringes Heilen <

>Geringes Heilen Level 1 <

„Mutter?!“ staunte Suki und auch Nitir. Die Schnittwunde verschloss sehr langsam, Sina musste sich konzentrieren, ihre Magie am laufen zu halten. Dann war die Wunde am Finger verschlossen und hinterließ nur Blut an der Hand.

„Uff…“ stöhnte Sina, die zum ersten Mal… eine neue Magie eingesetzt hat. „Irgendwie… war es im anderen Körper einfacher.“

„Wenn man bedenkt, was Sherry für eine Vergangenheit hatte sowie, dass sie viel heilen musste?“ merkte Suki an und begutachtet ihren Finger. „Alles verschlossen. Danke Mutter…“ umarmte Suki die Dämonenkönigin.

„Gerne… geschehen.“ grinste Sina unsicher. „Wünschte… den Erfolg könnte… ich zwei… anderen zeigen. Suki… sei ehrlich. Übertreibe ich es? Das… ich auf der Suche nach Antworten bin, wie ich… aus meiner momentanen Situation… das beste machen könnte?“

„Mutter… ich weiß es nicht. Auf so was wurde ich nie vorbereitet, du siehst es mit Nitir. Mir… tut der Gedanke nur weh, wenn ich an den Streit denke. Jeder von uns war überfordert und ich Feigling… habe mich mit einer billigen Ausrede herausgehalten.

Ich kann verstehen, dass du verletzt bist, aber… hast du Sherry jemals erlebt, dass sie etwas ohne Grund gemacht hat? Also… mit der Aktion des Körpertausches wollen wir nicht reden, man hat ihr es ja… angesehen, dass sie es wirklich bereut hat.

Wir… wissen nicht wann Sherry Neia geküsst hat, aber… sie muss sich dabei was gedacht haben. Wenn sie soviel Reue zeigt, dann war der Kuss für Sherry nicht ohne Hintergedanken gewesen. Neia… hätte ich jetzt nicht gedacht, dass sie auf Frauen stehen könnte und sie vor allem in dich verliebt ist.“ knickten die Katzenohren ein bisschen ein.

„Sorry Suki, ich wollte dich mit meiner Frage nicht in Schwierigkeiten bringen.“ legte Sina ihr eine Hand auf die Schulter. „Das sind Probleme, die Erwachsene lösen müssen und nicht junge Dinger wie du.“ „Hey…“ hob Suki eine Augenbraue hoch.

Sina verließ grinsend die Küche und verschwand „schnell“ wieder in ihrem Büro. „Uff… ich weiß immer noch nicht… wie es bei mir weiter gehen soll…“ lehnte Sina sich auf dem Bürostuhl zurück und sah das Buch der Vampirregeln vor sich. „Beim dunklen Gott, da sind so viele Gesetze drin, die ich nicht mal ansatzweise verstehe, einfach weil ich kein Vampir bin…“

Sina rieb sich die Stirn, grübelnd… was sie machen soll. Einerseits freut sie sich, dass sie nun heilen kann, andererseits… verursacht es wieder Herzstiche, weil sie jemanden vermisst. „Wie… kann ich das… nur verzeihen… Für mich ist das… einfach ein Treuebruch.“ murmelt Sina.

Sie schaute auf die Karte von Alliancia, die an der Wand hing. „Irgendwie… muss ich die Personen befragen, die mir beigebracht haben, zu verzeihen.“ stand Sina wieder auf und holte aus ihrem Inventar den Handschuh samt speziellem Kompass. „Dann… werde ich mal einen Weg suchen, die Vergangenheit zu finden.“

Einige Zeit später landete Sina auf der Straße der Magierstadt Oxcrest. „Hmm… die Schule ist ja komplett aufgebaut.“ schaute die Dämonin durch den Eingang. Sie trug ein himmelblaues Kleid und hoffte, dass ihr eine spezielle Person helfen kann.

Sina wollte direkt schon durch das Tor gehen, als der Torwächter sie anhielt. „Erm… es tut mir leid dies zu sagen Lady Sina… aber sie haben Hausverbot.“

„Wieso das denn?“ machte Sina einen erstaunten Gesichtsausdruck. „Bedaure, ich bin nur ein einfacher Torwächter, der seinen Pflichten nachgeht. Der Direktor hat das Hausverbot ausgesprochen, mehr weiß ich auch nicht.“

„Aha? Können sie sich mit ihm in Kontakt setzen?“ verschränkte Sina ihre Arme. „Das… ist mir möglich, aber…“ „Wer auch immer das ist, aber fragen sie ihn, ob er mich ernsthaft als Feind haben will. Ich bin nur zu Besuch hier, weil ich in der Bibliothek nach jemanden suchen will.

Sollte er aber Probleme veranstalten, teilen sie ihm mit, dass das Kaiserreich sich dann in Bewegung setzten wird gegen die neutrale Stadt. Dürfte der Direktor sich einiges einfallen lassen, wie er dies dem Bürgermeister oder wie die Stadt verwaltet wird, das zu erklären.“

„Erm…“ war der Torwächter war nun überfordert. „Einfach einen Übertragungsstein benutzen und ihm meine Worte mitteilen. Mehr als ein Ja oder Nein kann er nicht sagen.“ half Sina dem armen Mann. „Natürlich…“ nickte der Torwächter und ging in seine Hütte.

Einige Minuten später kam er wieder: „Sie… dürfen nur die Bibliothek betreten, der Rest sei ihnen weiterhin verboten.“ teilte der Torwächter mit. „Nah… mit dem Kompromiss werde ich leben. Na dann, ihnen noch einen angenehmen Tag.“ nickte Sina und ging auf das Gelände.

Überall lernten Schüler ihre Magie einsetzen, so wie Sina es in Erinnerung hatte. „Schade… das du nicht dabei bist Sherry. Das wollte ich gerne mit dir machen, aber… vielleicht ist es Schicksal, dass ich es wohl alleine machen muss…“ war Sina in trauriger Stimmung.

Die Dämonin ging auf das Schulgebäude zu, wo sie die Bibliothek zuletzt in Erinnerung hatte und ging rein. Beim letzten mal war nur eine gähnende Leere, nun waren überall Schüler, die an den Bücherregalen standen. Andere saßen an Tischen und waren in ihr Studium vertieft.

„Wie kann ich ihnen helfen?“ fragte eine junge Schülerin von der Seite, die Sina ansprach. „Erm… ich suche einen sehr alten Mann. Könnte auch ein Geschichtslehrer sein, aber eigentlich der Bibliothekar ist.“ versuchte die Dämonin ihn zu beschreiben.

„Ah, ich weiß, wen ihr meint. Wen darf ich vorstellen, wenn ich ihn aufsuche?“ strahlte die junge Schülerin. „Lady Sina, die ihn damals die Geschichte über die Heldin Sakura ausgefragt hat. Er dürfte sich noch an mich erinnern.“

„Natürlich.“ nickte die Schülerin und verschwand… und alle anderen Schüler starrten nun Sina an. „Was? Noch nie einen Dämon gesehen?“ grinste Sina böse. „Wundere mich, warum die Kleine von eben mich nicht erkannt hat.“ war das größere Dilemma für Sina.

„Oh… die junge Dame vom letzten Mal.“ kam die Schülerin mit dem Bibliothekar zurück. „Ich hoffe, ich konnte mit meinen bescheidenen Wissen ihnen helfen?“

„Mehr als genug, ich konnte dank ihnen das Grab der Heldin Sakura finden und mich verabschieden. Guter Mann… gibt es eine Möglichkeit, unter uns zu sein? Die Schüler haben Probleme mit meiner Abwesenheit und konzentrieren sich nicht auf ihr Studium.“ bat Sina.

„Ah… stimmt. Letztes Mal hatten wir unsere Ruhe gehabt. Folgen sie mir und dir danke junge Dame.“ nickte der Bibliothekar der jungen Schülerin zu und zeigte Sina den Weg. Die Köpfe der Schüler verfolgten alle Sina, bis sie und der alte Mann in einen abgetrennten Raum gingen und die Tür zu fiel.

„Das… war die legendäre Lady Sina…“ „Wow… war sie schön…“ „Ob meine Brüste auch noch so groß werden können?“ fing sofort das Getuschel unter den Schülern an.

„Hier, nehmen sie ruhig Platz. Dieses Zimmer ist eigentlich eine Abstellkammer, aber hier hat man wenigsten seine Ruhe.“ entschuldigte sich der Bibliothekar.

„Keine Ursache, Hauptsache mit IHNEN kann ich mein Gespräch führen. Sie waren letztes mal eine gute Hilfe, dann werden sie es jetzt bestimmt wieder sein.“ lächelte Sina und nahm den angebotenen Stuhl an.

„Das freut mich zu hören. Wie kann ich ihnen diesmal helfen?“

„Ich… will gerne wissen, was mit der alten Hauptstadt von Ethia passiert ist.“

„Oh…“

Kapitel 562

Ich bin wiedergeboren und musikalische Einlage?

Sina wurde wach und sah ihre schlummernde Schwester in ihrem großen Bett liegen. Die Dämonenkönigin hat die Rechnung beglichen und versprochen wieder zu kommen. Danach gingen die Zwillinge durch die Stadt „bummeln“ bis sie irgendwann Zuhause waren.

„Erm… schläfst du nackt?“ wundert sich Kyllia. „Erm… ja? Du nicht?“ kam die Gegenfrage von Sina, worauf ihre Schwester den Kopf schüttelt. „Nur wenn Lisa dabei ist.“

„Glaub mir Schwester… wenn man frisch aus dem Bad kommt und sich in das kühle Bett einwickelt… Du ahnst nicht, wie schön es sich anfühlt. In meiner alten Welt sagte man sogar, dass es gesund für den Körper ist. Mir ist es egal, weil ich mich wirklich wohl fühle.“ erklärte Sina in Ruhe. Scheinbar konnte sich Kyllia trotzdem nicht durchdringen, mit ihrer Schwester nackt zu schlafen.

Sina schaute ihrer schlafende Schwester ins Gesicht. „Hmm… das mache ich wohl auch, wenn ich glücklich bin oder?“ grübelte sie und musste für sich lächeln. „Hm…“ wurde Kyllia nun wach und schaute ihre Schwester an. „Dachte ich mir doch… ich fühlte mich beobachtet.“

„Nun… wann habe ich die Gelegenheit, mein Spiegelbild vor mir schlummern zu sehen?“ grinste Sina. „Ah… sag… fühlst du dich auch so… richtig erholt?“ grinste Kyllia zurück. „Und wie.“

„Was… hast du heute so vor?“ kam nun die Frage von Kyllia und Sina musste grübeln. „Hmm sag… ist nur eine spontane Idee, aber würdest du gerne… ein Instrument lernen? Ich… bräuchte Hilfe bei einem weiteren Projekt.“

„Instrument und Hilfe?“ kam direkt ein ? auf dem Kopf von Kyllia und Sina nickte. „Ja, ich will mal testen, ob wir irgendwie… bei Eleanor über Musik Kaja erreichen können. Dummerweise weiß ich überhaupt nicht, aus welchem Zeitraum Kaja aus der Welt „entführt“ wurde, also müssen wir mehrere Stücke spielen.“

„Eleanor? Was willst du denn genau mit ihr erreichen? Sie ist das verrückteste Wesen, was du finden kannst. Vielleicht Exos, aber der macht wenigsten… naja… einen „normalen“ Eindruck hinter seinen Gesten.“ zweifelt Kyllia.

„Hast… du eine bessere Idee, wie wir den Tag verbringen sollen?“ lächelt Sina nur, als sie Kyllia den Mund schließen sah. „Ok, wir nehmen die Zwillinge noch mit, dann schauen wir mal, was passiert…“

Später…

„Sag Brandrulim… wie läuft es mit Eleanor eigentlich.“ saß Sina mit Kyllia, Tio und Mio im Büro des Freundes in der Schmiede.

„Hmm… schwierig zu sagen…“ streichelt Brandrulim seinen Bart. „Sie tut, was wir ihr sagen. Einer der Mitarbeiter hat den Fehler gemacht… ihr zu sagen, sie soll einfach ein Schwert aus einem bestimmten Material pressen ohne ihr die Details zu geben.“ holte der Zwerg etwas raus und legte es auf den Tisch, dass die Größe eines Streichholz hatte.

„Wow… das ist klein.“- „Hoffentlich war es kein wertvolles Erz?“ staunten die Zwillingsvampire über das kleinste Schwert der Welt. Sie schauten Brandrulim an, der überhaupt nicht begeistert wirkte über die Frage. „„Entschuldigung!““

„Wünschte selber, es wäre ein Erz gewesen, dass nicht so „wertvoll“ gewesen wäre, aber was soll´s. Wir haben uns darauf geeinigt, dass nur ich und ein bestimmtest Team ihr irgendwelche Aufträge gibt.“ brummte der Zwerg.

„Nun… ansonsten malt sie in der Ecke, wo James arbeitet, ihre… Bilder. Tatsächlich gab es einen Kunden… der ihre „hässlichen“ Bilder aufkaufen wollte. Der Kunde hat sie direkt angesprochen und überschwänglich gelobt, dass… sie irgendwie ein Problem hatte, zu verstehen, was er wollte.

Laut James… ist das ein schlechtes Zeichen, wenn sie nichts sagt. Ich war eher der Meinung, dass sie vermutlich noch nie von einem Fremden gelobt wurde und daher nicht wusste, was sie sagen sollte. Sie machte einen… meiner Meinung nach verwirrten Eindruck.

Wie dem auch sei, ihr war es egal, was mit den fertigen Bildern passiert, also hat der Kunde sie alle abgekauft und legte ihren… „Verdienst“ beiseite für weitere Materialien der Malerei. Dachte… wenn sie schon ihre Kunst verkauft, dann sollte sie es auch bekommen. James… traue ich nicht über den Weg, was er mit dem Geld machen könnte.“

„Oh? Und wie läuft es denn mit James?“ wirkte Sina etwas verwundert. Die Welt ist scheinbar seltsamer als gedacht, wenn jemand Eleanor´s Kunst zu schätzen weiß.

„Er ist und bleib ein altes Arschloch.“ wurde Brandrulim direkt. „Zeigt keinerlei Respekt, Kritik prallt an ihn ab und für Vorschläge ist er auch nicht offen. Leider… muss man seine Arbeiten als Meisteringenieur anerkennen.

Alle Verbesserungen, die er hier in der Schmiede umgesetzt hat, hat an Effizienz zugenommen. Dabei hat er auch mehrere Maschinen gebaut, die viele Arbeiten sogar erleichtern. Grudrec… hat scheinbar kein Problem mit dem Ehrlosen zu arbeiten…

Und es ist gekommen wie es ist, einige Zwerggemeinschaften haben mir die Freundschaft gekündigt. Gut… ich habe von ihnen noch nicht gehört, was soll´s. Mich wundert es eher, dass ich von den Königreichen der Zwerge bisher noch nichts zu hören bekam.“ grübelte Brandrulim am Ende laut. „Egal, James ist eine Hilfe, wenn du das hören wolltest.“

„Wenn es mehr Probleme gibt, dann sag Bescheid, dann zieh ich die Vampire ab.“ war Sina direkt besorgt und der Zwerg schüttelt den Kopf. „Dazu ist es wenn überhaupt schon zu spät. Wie kann ich dir helfen? Das deine Familie dabei ist, muss ja was wichtiges sein oder?“

„Nun… wir wollen ein paar Test mit Eleanor machen. Irgendwie… herausfinden, ob man sie mit Musik dazu bringen kann… „normaler“ zu werden. Ansonsten, meine Mädels haben geübt für ein späteres Projekt, wo… du vielleicht auch Interesse daran hättest mein Freund.“ glitzert ein Auge von Sina und bei Brandrulim auch, dessen Geschäftsinteresse geweckt wurde. „Oh? Ich höre?“

„Eines nach dem anderen. Lass uns einfach den Test machen und sehen wie Eleanor reagieren wird.“ beruhigte Sina ihren Freund direkt. „Sie ist vermutlich am hintersten Teil der Schmiede? Könntest du uns zu ihr bringen? Letztes Mal habe ich sie gesehen, scheinbar hast du sie etwas versteckt.“

„Ja… nicht alle Kunden schätzen ihre Kunst, noch weniger, wenn James Waffen an ihr testet. Wir… sind langsam daran gewöhnt, aber… trotzdem. Muss nicht sein, aber der Ehrlose hängt ja meisten mit ihr ab, der ihr Gesumme immer anhören muss.“ stand Brandrulim auf. „Dann folgt mir mal…“

Die Damen folgten dem Zwerg, wo viele sich über die Gruppe etwas wundern… Zwei Zwillingstypen, die sich zum verwechseln ähnlich sind. Auf dem Weg zu der Vampirin sahen sie James, der an einem sehr… eigenartigem Konstrukt arbeitet. „An was arbeitet James momentan?“ kam die Frage von Sina.

„Will er nicht sagen und soll auch keine Waffe sein nach seiner Meinung. Der hängt seit Tagen daran, ganz bestimmte Formen zu schmieden, schmelzen oder pressen zu lassen.“ brummte Brandrulim.

Nun sah man Eleanor´s Rücken und wie sie wieder ein… Bild zeichnet, wie eine Person gefoltert wird. Dabei summte sie fröhlich vor sich hin und schien alles zu ignorieren. Ihre grauen Haare werden scheinbar nicht gekämmt und wirkten verfilzt, ihr schwarzes Kleid auch ohne Liebe angezogen.

„Danke, das sollte reichen Brandrulim.“ stoppte Sina ihren Freund und nickte den Damen zu. Die Zwillinge holten ihre Gitarren raus, Kyllia wurde ein neues Schlagzeug gegeben und beigebracht dies zu nutzen, Sina am Klavier.

„OK… wir fangen mit dem bekannten Lied an Mädels. Drei… zwei… eins…“ zählte Sina runter und es wird „We will rock you.“ gespielt. Sofort wurde der Betrieb eingestellt und jeder Mitarbeiter rannte in den Raum, wo die Band spielte.

Sina nahm den singenden Part wieder und behielt dabei Eleanor im Auge. Scheinbar… hat es eine gewisse Reaktion ausgelöst, denn die Vampirin zeichnet nicht mehr, drehte sich aber auch nicht zu der Gruppe um.

„Nein… das Lied ist es nicht.“ nickte Sina für sich. Die Band spielte das Lied zu Ende und gönnte sich eine kurze Pause, während die Zwerge und andere Mitarbeiter glänzende Augen hatten. Brandrulim hat seine Arme verschränkt, aber ein Grinsen konnte man bei ihm nicht übersehen. „Nächstes Lied, so wie wir es besprochen haben.“ kam die Aufforderung von Sina.

Die Damen nickten alle und spielten dann „The Police – Every Breath You Take“. James paffte seine Pfeife, Grudrec musste in seinen Ohren bohren, weil er diese Art von musikalischer Unterhaltung überhaupt nicht kannte. Sina sang und versuchte Eleanor zu erreichen… diese drehte sich nun um.

Sie hatte in einer Hand den Pinsel, in der anderen das Brett mitsamt seinen Farben und einen… sehr neutralen Gesichtsausdruck. Hätte sie nicht pure schwarze Augen, könnte man irgendwie was ablesen, aber keine Chance.

„Hmm… also etwas… älteres.“ überlegte Sina. „Keine der modernen Lieder. Freddie Mercury war ihr bekannt, aber nicht ihr Geschmack.“

Die Band beendet ihr Lied und in die Schmiede jubelte jeder. Kyllia, Tio und Mio schwitzen zwar, aber hatten regelrechten Spaß bei der Aktion. „Wow… wieso haben wir das nicht in Deymonlia Schwester?“ grinste Kyllia.

„Weil die nicht so kreative Köpfe haben.“ grinste Sina zurück. „So Mädels… lass mal schauen… was das nächste Lied sagt… Drei… Zwei… Eins…“ und spielten „Scorpions – Wind Of Change“. Sina fing an zu pfeifen, das Publikum wurde sofort still.

Allen ging ein Schaudern durch den Körper, als wäre etwas… magisches nun gespielt. Die Damen spielten ihre Instrumente und als Sina anfangen wollte… sang es jemand anderes. Sofort ging ein Schock durch alle, als sie sahen, wer sang.

Eleanor ist aufgestanden und stand vor der Band, hat unterwegs ihr Malzeug fallen gelassen und sang. „Wow… hat sie eine schöne Stimme.“ musste Sina sofort ihr den Respekt zollen und freute sich innerlich, dass sie die verrückte Vampirin erreicht hat.

Die Dämonenkönigin hatte die Damen schon gewarnt, dass Eleanor irgendetwas machen „könnte“, aber singen? Sina war zumindest froh, dass alle ihre Instrumente weiter spielten. James fiel beinahe seine Pfeife aus der Mund raus, als er Eleanor singen hörte.

Als… das Lied zu Ende war, hörte Eleanor auf mit dem Singen und schaute Sina in die Augen. „Nah Eli? Interessiert, weitere Lieder zu singen?“ grinste die Dämonin, eine Stille ist eingetreten, weil alle wissen wollten, wie Eleanor reagieren wird.

„Was… wollt… ihr wieder von mir Lady Sina?“ knurrte Eleanor. „Hmm… Mädels, das nächste Lied.“ sagte Sina nur, weil das nicht die Reaktion war, die sie von der Vampirin erwartet hat. Nun spielte die Band von „Cyndi Lauper – Time After Time“.

Eleanor erstarrte wieder… und fing an zu singen. „Hmm… irgendwie kommt der Teil von Kaja durch, die singen will. Doch sobald die Musik aufhört, dominiert wieder der Dämonenkönig in ihr als Eleanor.“ grübelt Sina und machte ihre Vermutungen.

Man merkte vor allem bei Eleanor, wie viel Energie sie beim Singen reinsteckt. Sie schloss beim singen ihre Augen und ihre beide Hände lagen auf ihrer Brust. Das Lied kam zum Ende und die Zuschauer jubelten wieder alle, gaben Pfiffe von sich und applaudieren lautstark.

„Soo… das waren vorerst alle Lieder und auch einen Dank an Eleanor.“ steckte Sina ihr Klavier ins Inventar. „Wie war es für dich Eli, einfach vom Herzen singen zu können?“ drehte die Dämonin sich zu der Vampirin um.

„Scheußlich.“ antwortet Eleanor und hob ihr Malzeug vom Boden wieder auf. Sie wollte sich wieder ihrem Bild widmen… als sie noch folgendes sagte: „Danke…“ Dieses eine Wort reichte aus, dass Sina weiter um Eleanor kämpfen will.

Es mag stimmen, dass Eleanor aktuell als Sklavin gehalten wird. Doch würde sie all die Schwüre nicht haben, würde sie nur Tod und Elend auf der Welt verursachen. James fiel die Pfeife nun ganz aus dem Mund raus, der niemals geglaubt hätte, dass Eleanor dieses Wort überhaupt kennt.

Die Vampirin ging wieder zum Bild hin und zeichnet weiter, als wäre die Musik von eben nie passiert. Die restlichen Damen sammelten ihre Instrumente ebenfalls ein und mussten sich vor den Zuschauern retten.

Doch Sina ging zu Eleanor und flüstert ihr folgendes ins Ohr: „Wenn… du mehr singen willst… gib uns eine Liste von Liedern samt Sänger oder Band. Ich werde mein Bestes geben, diese Lieder mit meiner Gruppe zu spielen und du kannst dich nach Herzenslust aus singen.

Doch der Deal wäre dann… dass du ein sauberes Erscheinungsbild von dir gibst. Haare pflegen, dich wie eine richtige Dame kleiden. Denke… es wird auch dir gut tun, egal wie sehr du die Welt verbrennen willst.“

Eleanor aber summte wieder und schien alles auszublenden. Die Dämonin nickte nur und hoffte, dass Eli das Angebot wahrnimmt. Sie drehte sich zu ihren Bandmitgliedern um und hob den Daumen hoch. „Gut gemacht, dann hat sich unser Training gelohnt für die nächsten Projekte.“

Diese erwiderten ebenfalls mit einem Daumen und grinsten. „Dann… werde ich dich gerne in unsere Projekte einweihen mein Freund.“ schaute Sina Brandrulim an.

„Oh, da bin ich ja mal gespannt.“

Kapitel 561

Ich bin wiedergeboren und meine Schwestern? III

„Illusion: Kelania.“ zaubert Kyllia und eine Frau erschien. Sina fiel sofort auf, dass sie, im Gegensatz zu den anderen Schwestern, keine Flügel oder Schwanz hatte. Nur ihre zwei Hörner auf dem Kopf verdeutlichen sie als Dämon.

„Sie hasst dich abgrundtief Sina. Während ich bei Shyera mir noch Hoffnung machen kann, ist bei ihr alles zu spät.“

„Wie… kommt der Hass? Meine… wenn du sie schon als schwarzes Schaf bezeichnest?“ bemerkte Sina in den Augen von Kelania oder allgemein, dass sie eine sehr arrogante Person war. Sie hat ihre Haare nur am Ende leicht verknotet, ihr Kinn weit nach vorne gestreckt…

„Sie ist der Meinung… dass sie die Prinzessin sein sollte und nicht du. Die Hörner hätte man ihr nach der Geburt ruhig entfernen können, aber… du warst halt das perfekteste Wesen oder? Alles… was du hast, sollte ihr gehören.

Kelania ist ein Miststück durch und durch. Sie lässt das allen spüren, auch der jüngsten Schwester. Wenn es nach mir geht… solltest du sie niemals treffen. Fast… jeder hat ein Problem mit ihrer Einstellung, das einzige… was sie zurückhält, nicht mit uns so umzuspringen, wie sie es mit anderen Dämonen macht ist, dass sie… Angst hat alleine zu sein.

Das traurige ist vor allem… ich rechne am ehesten damit, dass sie vermutlich… einen frühzeitigen Tod finden wird. Sie ist so besessen nach dir… dass sie gezielt mich als Opfer auserkoren hat, ihre Frust und Wut an mir auszulassen. Meine… ich bin dein Zwilling oder?

Wenn sie Duelle gemacht hat und ich durfte gegen sie üben… man merkte sofort einen Unterschied. Da herrscht regelrechter Blutdurst und einen Willen mir zu schaden… oder eher zu töten. Glücklicherweise… scheint sie nicht so ein starker Kämpfer zu sein oder sie macht es absichtlich, damit wir im Irrglauben kommen, dass sie „schwach“ ist.

Ich verstehe sie nicht… wie kann man einen so großen Hass auf jemanden haben und dann die Schuld auf andere schieben? „Wenn ich die Prinzessin wäre, ich hätte euch längst alle aus dem Loch geholt.“ „Es soll alles mir gehören… das Zimmer, das Himmelbett, das leckere Essen…“

Sina… Kelania ist verrückt im negativen Sinne nach dir. Wenn du vor ihr stehen würdest, rechne damit, dass es zu einem Kampf kommen kann. Aufgrund ihrer… „Schwäche“ ist sie nicht zu fein, dreckige Mittel einzusetzen, du wirst sie ja selber zur Genüge kennen.

Sie kann auch sehr gut jemanden in Verruf bringen, sie liebt es, andere fertig zu machen. Dann… hat sie einen Fehler gemacht. Ihre Fähigkeit ist bei ihr ziemlich falsch aufgehoben: Puppenspieler. Sie kann jemand gegen seinen Willen den Körper kontrollieren.

Prisana hat mir mal erklärt, um diese Fähigkeit einzusetzen, muss sie gewisse Bedingungen erfüllen. Danach hat sie die volle Kontrolle über den feindlichen Körper. Verstehst du langsam, wo das Problem ist mit ihrer Einstellung?

Auf jeden Fall… hat sie die Fähigkeit bei Catrya eingesetzt, einfach so aus Spaß. Catrya hat… fürchterlich geweint, dass sie keine Kontrolle mehr über sich hatte, als… es passieren musste. Isirielle… hat Kelania eine Ohrfeige verpasst, dass man es im ganzen Schlafraum hören konnte.

Kelania… lag auf dem Boden mit erschrockenen Augen und rieb sich die Wange. Erstaunt… das jemand es „gewagt“ hat, ihr eine Ohrfeige zu geben. Normalerweise… muss sehr viel passieren, damit Isirielle so zur Gewalt übergeht.

Doch Kelania hatte es übertrieben und auch verdient. Doch das war nicht mal das Schlimmste, was Isirielle getan hat. Sie hat sich vor Kelania gekniet und folgendes gesagt. „Mach das noch einmal… bei uns Schwestern, egal wann oder wo… und ich bekomme das mit… Ich werde dich töten, haben wir uns verstanden?“

Das… war eine Stimme, die war nicht nur glaubhaft, wir bekamen einen regelrechtes Schaudern über den Körper. Isirielle war richtig richtig angepisst an dem Tag gewesen und seitdem reden sie nicht mehr miteinander. Wenn… nur wenn es wirklich nötig ist. Isirielle behält sie seit dem Tag an… im Auge.

Doch Kelania ließ sich nicht unbedingt von Isirielle einschüchtern. Verstanden hat sie, dass sie sterben wird, aber… es hat ihre Einstellung, dass sie alles haben müsste… erst recht verstärkt. Sina… ich glaube nicht mehr daran, dass man Kelania helfen kann… Wenn ich ehrlich bin, mit ihrer Einstellung hat sie es auch nicht verdient.

Wie ich schon gesagt habe… ein Miststück, durch und durch. Ich glaube auch nicht daran, dass sie freiwillig zu einem deiner Leute gehen würde. Das würde ihrer Person widersprechen.“ seufzte Kyllia laut.

„Du liebe Güte, da hätte man aber früher bei ihr eingreifen müssen und sie zurechtbiegen sollen. Damit sie wieder normal wird, müsste ich sie regelrecht zusammenschlagen und sie mit Schwüren zu texten… Hoffen wir mal wirklich… dass ich sie nicht treffe. Sie stinkt geradezu Probleme zu machen und auf die kann ich gut verzichten.“ drückte Sina ihre Schwester zu sich.

„Ihre Einstellung und ihre Fähigkeit… wenn du Ruhe vor ihr haben willst, sollte sie sowenig wie möglich von deinem Umfeld wissen. Deine Leute im Viertel sind stark, aber… überleg mal. Sie kann Illusionen benutzen, kann richtige Personen kontrollieren und deinen Ruf so kaputt machen, sie hat das Talent zur Meisterschaft gefördert.“

„Sollte… es wirklich soweit gehen… werde ich notfalls nötige Schritte einleiten lassen Kyllia. Ich habe verstanden, welche Gefahr sie darstellt und… ich habe die nötigen Mittel, um den mächtigsten Dämon zu überzeugen, sie an der sehr kurzen Leine halten zu lassen.“ nickte Sina entschlossen.

„Ja… Vater würde mit ihr einen schnellen und kurzen Prozess machen. Vielleicht fällt Kelania dann auf, wo die Fehler ihrer Gedanken sind. Ich… wünsche nicht ihren Tod, aber… man muss sie unter Kontrolle bringen.

Jetzt… wo alle Schwestern dank dir eine Freiheit haben… dürfte jeder den Abstand zu ihr genießen und zugleich… hat sie dann aber auch niemand mehr im Auge. Zumindest Isirielle nicht mehr, denn sie war die Einzige, die ihr Versprechen hält.

Das Dumme ist… Jillia, die ich vor kurzem erwähnt habe, steht auf der Seite von Kelania und genießt bei ihr mehr… Sonderrechte. Mehr noch, Jillia verstärkt den dummen Glauben von Kelania, dass sie wirklich die Prinzessin sein sollte. Illusion: Jillia“ kam eine neue Illusion der Schwestern.

„Ein halber Kopf größer als wir alle und irgendwie… besteht sie aus mehr Muskeln. Dafür hat Jillia wie eine Besessene trainiert, mehr als wir. Machte sie letztendlich aber nicht unbedingt stärker, wenn ich an Prisana und Zaehera denke.

Mit ihr… kommen wir alle gut zurecht, zumal SIE Sharlia in ihren perversen Phasen ruhig bekommt. WIE, das wollen wir nicht wissen. Das Geheimnis kennen nur die beiden Schwestern, selbst Kelania verzieht angewidert ihr Gesicht, wenn Jillia wieder ihrer „Pflicht“ nachgehen muss.

Wenn ich wirklich ehrlich bin… weißt Jillia selber nicht so genau warum sie Kelania Gefolgschaft leistet. Vielleicht glaubt sie wirklich daran, dass unter Kelania alles besser werden könnte, keine Ahnung. Deswegen auch keine Ahnung, wie sie sich verhalten wird, wenn du vor ihr stehen würdest.

Hält sie wirklich zu Kelania, dann ist sie auch dir gegenüber feindlich eingestellt. Irgendwie… sind unsere jüngeren Schwestern alle etwas komplizierter… als hätte Calligus sie einmal als Baby auf den Boden fallen gelassen oder so.“ musste Kyllia kichern und Sina gezwungener weise eine Augenbraue hochheben.

„Tja… ihre Fähigkeit kenne ich nicht, dürfte keiner kennen. Muss sie aber schon mal irgendwie und wann mal eingesetzt haben, weil Calligus es nicht wie bei Shyera nachgehakt hat. Puh… langsam komme ich zu den letzten Schwestern.

Die sind wenigsten positiver eingestellt. Orielle und Jilney. Doch zuerst Orielle, weil… Jilney ist auch speziell.“ grinste Kyllia geheimnisvoll und beschwört die nächste Illusion. „Erm… bin ich es oder sieht Orielle etwas… dicklich aus?“ staunte Sina sofort.

„Sie IST dick. Orielle liebt es zu essen… mehr zu essen, als jeder von uns und sie kann verdammt viel verdrücken. Meine… sie ist das krasse Gegenteil von Jillia.“ nickte Kyllia und schaut sich die Illusion an. Schwarze Haare, Hörner nach vorne geschwungen, Flügel Schwanz, alles vorhanden, aber…

Orielle hat einen Bauch, den man bei ihr nicht übersehen kann, das macht sich an den restlichen Gliedmaßen ebenso bemerkbar. „Ist… sie denn glücklich? Wenn ich ehrlich bin… sehe ich zum ersten mal eine Sukkubus, die dick ist.“ murmelt Sina.

„Ist sie. Sie weiß selber, dass sie dick ist, aber das ist ihr auch egal. Sie hat bei dem Training immer mitgemacht, aber aufgrund des vielen Essens, schafft ihr Körper es nicht so schnell es zu verarbeiten. Also ich habe sie halt immer so in Erinnerung gehabt. Worauf man bei Orielle sich verlassen kann ist, dass sie zu einem stehen wird.

Wir… wurden in der Schule öfters gehänselt und eine Gruppe von Jungs meinte, Sharlia zu mobben. Wäre Isirielle es gewesen, sie hätte ein klärendes Gespräch gesucht. Was macht Orielle? Sie nahm einfach einen Stuhl und krachte ihn in den Anführer der Jungs. Uh… da ist aber eine feine Schlägerei unter uns ausgebrochen.“ wurde Kyllia nostalgisch.

„Aha? Danach gab es nochmal Ärger mit den Lehrern?“ grinste Sina von der Seite, die Orielle langsam ans Herz schließt.

„Ja schon, vor allem weil Orielle als Erste zur gewaltsamen Handlung übergegangen ist. Man hat sie ausgeschimpft, hat aber am Ende nur die Schulter gezuckt. „Sehe ich so aus, als würde es mich interessieren?“ Diesen Satz… könnte man wiederum mit der ältesten Schwester vergleichen. SIE kann das auch sehr gut.“ grinste Kyllia keck.

„Glaube… das zeigt doch, wie ähnlich wir uns doch alle sind. Wenn du ehrlich bist, wirst du vermutlich bei jeder Schwester etwas finden, was ich auch mal gemacht habe.“ drückte Sina die Hand von Kyllia.

„Das ist richtig und ich komme dir sogar am nächsten.“ schmuste Kyllia sich an ihre Zwillingsschwester. „Hach ja… wäre schön, wenn ich sie mal wieder sehen könnte. Ach ja… nur weil Orielle dick ist… darf man sie nicht unterschätzen als Kämpferin.

Sie benutzt nämlich zwei Äxte, die so groß sind, dass es eigentlich eine Zweihandaxt ist. Egal, sie kann sie benutzen… und wenn sie ihre Fähigkeit „Raserei“ benutzt, ist alles vorbei. Leider ist die Fähigkeit mit einen sehr negativen Punkt besetzt, denn… Sobald Orielle Raserei benutzt, schaltet sich das Gehirn ab und greift nur noch den Feind an, den sie vor sich hat, wie eine Berserkerin.

Die Fähigkeit löst sich auf, wenn ihr Feind tot ist. Ist zwar nützlich, aber greift nur stupide mit den Äxten an. Kein Ausweichen, keine Magie, alles halt, was wir eigentlich im Kampf benutzten. Bevor du fragst, Orielle benutzt die Fähigkeit nicht wirklich. Sie kann wirklich nachdenken, was sie macht und weiß selber, dass die Fähigkeit auch… zum Tod führen kann.“

„Wollte schon sagen, ich finde die Fähigkeit überhaupt nicht praktisch.“ nickte Sina zur Bestätigung. „Also… ich mag Orielle irgendwie.“

„Nun… Abgesehen von Kelania mag Jillia sie auch nicht. Bin mir nur nicht sicher, ob es daran liegt, weil Orielle einfach nur dick ist oder ob bei den beiden was vorgefallen ist. Dir gegenüber wird sie eher tendenziell neutral sein, aber auch früh auf deiner Seite sein, wenn sie dich erst mal kennenlernt.

Als… letztes kommt die jüngste Schwester… bevor ich irgendetwas sage… schau sie dir an und sag deine ehrliche Meinung. Illusion: Jilney.“

Vor den Frauen entstand eine Sukkubus, die ein ganzer Kopf kleiner war. Das machte sich dann auch an ihren Flügeln bemerkbar und ebenfalls kleinen „Hörnchen“. Doch die Herzform an dem Schwanzende dagegen sieht etwas… sehr groß aus…. sehr groß.

Eigentlich wirkte Jilney eher wie ein älteres Kind, als eine Frau, aber sie war trotzdem erwachsen trotz der kleinen Statur. Ihr Haar hat sie zu einem Doppelzopf gemacht, ihre Wangen etwas rundlich, aber ein Blick… wo man einfach dahinschmelzen könnte.

Kyllia beobachtet ihre Schwester, wie sie glänzende Augen bekam und dann schmunzeln musste. „Sie… ist ja süß… wen muss ich töten, damit ich sie kuscheln kann?“ drehte sich Sina zur ihrem Zwilling um.

„Oh…? Die große und mächtige Dämonenkönigin Sina ist ihr auch verfallen?“ umarmte Kyllia sie. „Glückwunsch, dann hat Jilney ohne es zu wissen die Liebe fast aller Schwestern. Kelania mag sie nicht, weil sie immer von allen die größte Aufmerksamkeit bekommt.“

„Hrm… wie kann man Jilney nicht süß finden? Sie ist einfach zu… putzig.“ seufzte Sina und schaut ihre jüngste Schwester an. „Wehe… einer der Männer fasst sie an, dann werden Köpfe rollen.“

„Die Arme, reicht es nicht schon, dass die anderen Schwestern deine Gedanken ebenfalls teilen? Wie soll sie denn lernen, was… körperliche Bedürfnisse bedeutet?“ grinste Kyllia keck und Sina hob nur eine Augenbraue hoch.

„Das ist Jilney, falls ich es nicht gesagt haben soll. Jilney liebt es Schach zu spielen, mit uns Verstecken zu spielen und so weiter. Der Hammer ist… sie glaubt ja, sie könnte uns alle manipulieren.

Wir… „lassen“ sie im Glauben, denn… wenn sie mal schmollt oder so, sieht sie so aus. Illusion: Schmollende Jilney.“ „Erm… was? Wie süß kann sie denn noch werden?!“

„Nicht wahr? Sie verschränkt ihre Arme, bläst ihre Wangen auf und macht ihren Mund zu einer Spitze… Das verlockt uns nur mehr, mit ihr zu kuscheln. Und hier… schau mal Illusion: Verstecken. Wenn Jilney was ausheckt… einen Eimer Wasser auf die Türkante stellen oder so… fällt dir was auf?“

„Ihre süße dicke Teufelsschwanzspitze?“

„Ding Ding. Richtig! Dabei gibt sie sich solche Mühe, verstehst du? Sie ist genau so alt wie du und ich, dabei… Verhält sie sich eher mehr wie ein Kind. Also ich will nicht sagen, dass sie dumm ist oder so, sie hat auch gute Ideen gehabt.

Von allen Schwestern ist sie… erm… die schwächste Kämpferin. Sie benutzt entweder ihr großes… erm… „großes“ Zweihandschwert oder Ringschläger, ähnlich wie du sie mir gegeben hast. Man… kann mit diesen zu groß geratenen… Waffen bei Jilney sie einfach nicht… ernst nehmen…

Sie „kann“ kämpfen… aber ich glaube, ihre größte Stärke ist einfach, alle Kämpfer um sich herum zu motivieren, sie zu beschützen.“ grinste Kyllia bei der Vorstellung.

„Das glaube ich allerdings. Wie schaut es mit ihrer Fähigkeit und Einstellung aus?“ grinste Sina ebenfalls.

„Wie das nervige Trio will sie dich unbedingt kennenlernen… und dich unter ihre Kontrolle bringen, sowie alle halt.“ „Hat sie doch schon.“

„Ja, hat sie. Nun ihre Fähigkeit… ist überhaupt nicht für den Kampf geeignet. Wenn… wäre sie die perfekte Abenteurerin. Ihre Fähigkeit, auch „Weltführer“, lässt sie alles finden, was sie gerade will. Am Anfang wussten wir alle, selbst sie nicht, wie die Fähigkeit funktioniert. Das war eine Zeit gewesen wo wir sie viel trösten mussten, bis Aezeli eine Idee hatte.

Jilney brauchte einfach mit ihrer Fähigkeit nur einen Namen erwähnen. Dann bekommt sie eine rote Linie vor Augen, wo sie hin muss. Je mehr Informationen unsere Schwester hat, desto präziser funktioniert die Fähigkeit.

Sie könnte natürlich auch eine Attentäterin werden, aber… belassen wir es bei ihrem Fall. Es funktioniert auf alles. Monster, Gegenstände, Tiere, einfach alles. Das Problem ist, sagt sie einfach Ork, dann wird ihr irgendein Ork auf Deymonlia angezeigt aber nicht unbedingt der, den sie will.

Wenn sie aber mit genug Informationen ausgestattet wird, dann sieht es tatsächlich anders aus. Deswegen, wenn sie Abenteurerin wird, die Aufträge sind eigentlich genug mit Informationen beschrieben, findet sie das Monster oder die Blume ohne Probleme.

Dummerweise… hat die Fähigkeit auch einen Nachteil. Wenn es ein Lebewesen ist, dann bringt ihre Fähigkeit sie nur dahin, wo es zuletzt gestanden hat. Daher wird sie nicht darum herumkommen, es mehrmals einzusetzen. Noch problematischer ist es… Einmal ihre Fähigkeit eingesetzt, kann sie die Fähigkeit nicht nochmal aktivieren, bis sie exakt an der angegebenen Position angekommen ist.

Was… war das für ein Drama gewesen, sie auf einen der höchsten Berge von Deymonlia zu bringen, das voller Monster war…“ seufzte Kyllia laut. „Da hört sie eine Geschichte von Catrya zu, dann aktiviert sie „aus versehen“ ihre Fähigkeit und musste diesen Berg aufsuchen. Also… etwas schusselig ist sie schon.

Wie dem auch sei, für den Kampf ist sie nicht geeignet. Als Abenteurerin ist sie viel besser aufgehoben, als eine Kriegerin zu sein, wirklich. Keine Ahnung, ob sie SSS-Aufträge aktuell schaffen könnte, aber sie im Team zu haben ist Gold wert. Also nicht weil sie nur niedlich ist.“ schaute Kyllia ihre Schwester an.

„Will… Jilney kuscheln…“ war Sina etwas verträumt. „Wer nicht. Musst du halt mit mir kuscheln.“ drückte Kyllia die Hand ihrer Schwester. „Soo… das sind alle unsere Schwestern. Nun weißt du, was auf dich zukommt, sollten wir mit einer von ihnen ein Treffen haben, wenn die Barriere verschwindet.“

„Ich… danke dir, nun weiß ich mehr von meiner getrennten Familie.“ legte Sina glücklich ihren Kopf auf die Schulter von Kyllia. „Wenn ich dir es sagen darf… aber es ist ein sehr schönes Date mit dir.“

„Beruht auf Gegenseitigkeit große Schwester. Wo sollen wir heute Abend schlafen?“ war Kyllia mehr als glücklich.

„Bei mir… ich hab das größere Bett.“ entschied Sina. „Denke, wir werden noch ein bisschen durch die Stadt bummeln oder?“ „Richtig!“ „Frage mich, was unsere Schwestern auch so gerade machen.“

Im Trainingslager des Generals der östlichen Armee:

Zwei Dämonen haben im Schlafgemach des Generals gerade eine Pause eingelegt. Eine Sukkubus, die scheinbar nur Hörner hat, streichelt mit einen Finger über die nackte Brust des Generals.

„Ich wusste schon immer… das du ein wilder Hengst bist.“ schnurrte die Sukkubus und der General musste laut auflachen. „Und? Habe ich meinen… Einsatz mehr als bewiesen?“

„Ja… hast du. Dein Hass auf deine Schwester Si…“ wollte der General was sagen, da legte sie ihm einen Finger auf den Mund. „Bitte… sprich nicht über diese Schlampe. Das würde nur unseren Spaß ruinieren. General Eortar… ich bin froh, dass ich in dir einen Verbündeten gefunden habe.“

„Wegen ihr ist mein Gesicht zerstört!“ packte Eortar wütend die Hand und zerquetscht sie beinahe. „Doch ich brauche mir keine Gedanken machen, sie zu töten. Wenn du es tun willst, nur zu. Ich werde dafür sorgen… dass du so nah wie möglich an sie ran kommst.“

„Das freut mich zu hören…“ lächelte die Sukkubus diabolisch und wahnsinnigen Augen.

Kapitel 560

Ich bin wiedergeboren und meine Schwestern? II

„Über die Einstellung von Sharlia brauchen wir nicht… wirklich reden. Sie würde sich sogar auf die Seite von Exos stellen, wenn er sie erm… „befriedigt“…“ seufzte Kyllia hörbar. Diana stellte den Auftrag von Sina auf den Tisch.

„Vielen Dank Diana.“ nickte Sina und musste sich kurz dem Tee widmen. Die Bedienung machte einen Knicks und verschwand wieder aus dem Zimmer. In der Zeit nippte Sina an dem Tee und war mehr als zufrieden.

„Folgendes Kyllia, der Tee schmeckt schon sehr süßlich, aber Emanuel hat mir ein tollen Trick gezeigt…“ nahm Sina die warme Milch und ließ dann einen kleinen Schuss in die Tasse rein laufen, dann löffelt sie die beiden „Komponenten“. Kyllia beobachtete ihre Schwester, wie sie es zeigte und dann den Tee trank. „Hm… ganz wie ich es in Erinnerung habe… lecker.“

„Öh… ok?“ machte Kyllia es ihrer Schwester nach und trank den Tee. In ihrer Vorstellung wurde die Dämonin direkt nackt und konnte sich von dem Geschmack nicht mehr beruhigen. „Uh….“ zitterte Kyllia auf einmal.

„Das Gefühl hatte ich auch gehabt, als ich es getrunken habe. Es schmeckte… so lecker, dass man einfach „mehr“ haben will. Doch Emanuel meinte, einmal im Monat sollte mehr als genug sein, weil sonst… verliert man dieses Gefühl.“ lächelt Sina freudig, dass es ihre Zwillingsschwester ebenfalls auf die dunkle Seite gezogen hat.

„Danke… wieder… was gelernt…“ zitterte Kyllia noch. „Dann… erzähle ich weiter… und komme nun zu Shyera… die dich hasst. Illusion: Shyera.“ Eine weitere Sukkubus erschien durch die Magie. Schwarze Haare, einen etwas größeren Mund, einen arroganten Blick und lange schwarze Haare.

„Warum… hasst sie mich denn?“ trank Sina wieder den Tee. „Hat sie nie gesagt, aber ihre Verachtung dir gegenüber lässt sie jeden deutlich spüren. Ich kann viele Vermutungen anstellen. Neid, Eifersucht, such dir was aus. Letztendlich macht sie immer ein großes Geheimnis und zugleich ein großes Drama daraus.“ schüttelt Kyllia den Kopf.

„Auf den ersten Blick macht sie einen sehr arroganten Eindruck, doch sie kümmert sich wirklich um uns alle. Gehört auch zu denen, die ihre Meinung dir ins Gesicht sagt, wie eine gewisse ältere Schwester.“ „Liegt halt in unserem Blut.“ grinste Sina schief.

„Ja… selbst wenn sie diesen Hass nicht hätte, du und sie… ich sehe schon kommen, dass ihr euch streiten werdet… immer. Wenn es ein Treffen mit ihr geben sollte… nimm mich wirklich mit ok? Sie kann wirklich einen Streit mit dir vom Zaun brechen und ich hoffe, dass ich auf sie einreden kann, damit es nicht passiert.“ ließ Kyllia den Kopf hängen.

Sina stand auf und nahm den Stuhl mit, wo sie dann neben Kyllia saß. Anschließend drückte sie ihre Schwester zu sich und streichelt ihren Kopf. „Mach dir keinen Kopf darüber Schwester. Wenn… sie mich hasst, dann kann ich nichts daran ändern. Müssen wir uns… halt aus dem Weg gehen, auch wenn es nicht einfach sein wird.“

„Das werdet ihr wohl machen müssen. Wenn ich überlege, kenne ich ihre Spezialfähigkeit nicht. Wir wissen aber, dass sie eine hat, weil Calligus sie bei der Untersuchung gefragt hat, warum sie diese nicht einsetzen würde.

Ihre Antwort war nur, zum richtigen Zeitpunkt würde sie es schon einsetzen. Also irgendetwas super krasses oder etwas… sehr schwaches, wo es ihr peinlich ist, es einzusetzen.“ lehnte Kyllia ihren Kopf auf die Schulter von Sina. „Ansonsten, stärker als die Elitesoldaten aus Deymonlia.

Glaube, sie benutzt einen stacheligen Stahlknüppel. Sie hat es sich zur Angewohnheit gemacht, immer die Gelenke ihrer Gegner zu zertrümmern. Selbst mit Regeneration will sie den Prozess verlangsamen, indem sie auch die Sehnen und weiteres mit verletzt.“

„Oha, da ist die junge Dame scheinbar nicht zu fein, gemeine Techniken einzusetzen.“ hob Sina beide Augenbrauen hoch. „Nein überhaupt nicht. Als nächstes kommen wir auf das Trio zu. Illusion Isirielle, Aezeli und Catrya.“

Drei Sukuben erschienen, auffällig war, dass Isirielle etwas größer war als die beiden anderen. Catrya dagegen hatte Sommersprossen im Gesicht, während Aezeli ihr Haar fast stur nach hinten gekämmt hat.

„Das Trio… geht uns allen hart auf die Nerven.“ schaute Kyllia entnervt in die Augen von Sina. „Und sie sind die ersten Schwestern, die in dir die meiste Hoffnung stecken. Sie haben regelrechtes Interesse, dich kennenzulernen. Mit deiner Aktion, dass es allen nun besser geht, dürftest du erst recht eine Fangruppe haben.

Meine… wenn wir mal kein Thema hatten, konnten sie über nichts anderes reden als über dich. Das… kam dann irgendwann mal dazu, dass Shyera die Nase voll hatte. Doch sie musste in der Diskussion nachgeben, weil die drei sich nicht beirren lassen wollten.

Puh… Wenn du sie einmal kennengelernt hast, wirst du auch irgendwann den Abstand zu ihnen suchen. Das andere Problem mit den drei Knalltüten ist… Aezeli und Catrya finden immer irgendwie einen Grund sich zu streiten… immer.

Kann es mal über die Farbe des Himmels sein oder der Wiese, es endet in einem Streit… Isirielle ist von allen Schwestern mehr… so die vernünftigste, mehr so… ältere Schwester, doch bei deren Streits? Mischt sie sich nur selten ein und wenn, nur wenn Unbeteiligte hinzugezogen werden.

Irgendwie… genießt sie das Leben um sich. Du muss auch wissen die Drei sind soo…“ legte Kyllia beide Zeigefinger einander wie eine Kette und versucht zu ziehen. „Immer und überall. Wehe sie werden getrennt, dann ist das Geschrei groß.

Das war ein Theater gewesen, als wir in die Schule kamen und wir alle getrennt in mehrere Klassenzimmer verteilt wurden, unter anderem die drei. Warum… man uns überhaupt getrennt hat, weiß ich nicht, in der Pause haben wir uns immer gesammelt.

Nachdem… das viele Geschrei, Disziplinarverfahren und weiteres nicht geholfen hatte, hat glaube ich Wisali sie in eine Klasse gesteckt, dann war Ruhe. Ich wundere mich, was die Schule eigentlich für ein System hat, denn nicht jeder hat Wisali als Lehrer gehabt. Egal…

Du merkst langsam… diese drei „süßen“ Schwestern… sind sehr nervenaufreibend. Während Isirielle mehr so die Anführerin der Gruppe war, ist Aezeli die Denkerin.

Ich… bin mir nicht so sicher, aber sie verstand gewisse Konzepte immer sehr schnell oder hatte Vermutungen, die man nicht von der Hand weisen konnte. Mehr… so der Typ wie Christopher. Etwas neues kommt, dann erscheint der Kerl und weiß etwas, verstehst du?“ „Ist sie also die klügste von uns?“

„Ich bin mir wirklich nicht sicher. Wenn sie nicht immer diese dummen… Streitigkeiten hätten, wobei ich glaube, dass sie es wirklich machen, weil sie es lieben, kann ich mir schon vorstellen, dass sie eine Hilfe bei schwierigen Themen sein kann.

Catrya selber ist eine begeisterte Schachspielerin, sie hat immer gerne gegen mich gespielt, aber nie gewonnen.“ seufzte Kyllia grinsend. „Nun wird es für dich auch interessant, denn die drei sind die einzigen Magier unter uns Schwestern.“

„Echt? Ich wundere mich, warum ich nie das zaubern so gelernt habe, wenn ich ehrlich bin. Illusionen ja logisch, ist unsere Rassenfähigkeit, aber…“ grübelt Sina direkt.

„Sei doch ehrlich. Du gleichst das alles mit deiner Stärke aus, selbst wenn du keine Chaosbestie wärst. Du hast immerhin vier Generäle besiegt, während wir nicht mal einen besiegen konnten. Nach ihrem Verlust haben sie scheinbar wie die Wahnsinnigen trainiert, damit sie die neue Stärke haben.“ nahm Kyllia eine Hand von Sina.

„Isirielle benutzt überwiegend Wassermagie, Aezeli Windmagie und Catrya mit ihrem aufbrausenden Temperament die Feuermagie. Was SIE wiederum machen, dürfte dich auch interessieren.

Isirielle benutzt eine ähnliche Fähigkeit wie Mel, mit unsichtbaren Druckwellen ihren Gegner um sich zu stoßen. Der Unterschied ist, Mel kann sie sehr präzise einsetzen und so wie sie es um sich herumwirft, kostet es ihr auch keine Mana. Diese Vorteile hat Isirielle nicht, zumal man es ihr ansieht, wenn sie die Spezialfähigkeit einsetzen will.

Wichtiger ist Aezeli. Sie benutzt ihre Spezialfähigkeit „Fusionator“. Wenn die drei ihre Magie einsetzen, einfach erm… Feuerball, Wasserball und Wind… Ball?“ schaute Kyllia ihre Schwester an, die nur die Schulter zuckt. „Egal, sie benutzt ihre Fähigkeit und macht aus drei Angriffen einen großen Angriff.

Dieser magische Ball hat die Elemente der drei geschluckt und verursacht dann dementsprechend den Zauberschaden. Das verrückte ist dann, diese Fähigkeit kostet überhaupt nichts. DANN kommt Catrya hinterher und verstärkt mit ihrer Spezialfähigkeit diese Magie nochmal, das nennt sich „Verstärker“.

Wenn ich ehrlich bin, ich bin mir nicht sicher, ob die dich trotz deiner Magieimmunität verletzen könnten. Nicht das sie es machen würden, aber…“

„Ja ich merke, dass man mit ihnen einige Experimente machen müsste, inwiefern sie ihre Kombinationen ausrichten können. Kein Wunder, dass sie so zusammenbleiben wollen. Wenn sie es ganz taktisch angehen, dann kann Isirielle den Gegner dazu nötigen, wieder in den Angriffsbereich zurückgestoßen zu werden, während Aezeli die Fusionierung umsetzt und Catrya den Angriff verstärkt.“ nickte Sina verständnisvoll. „Starke Schwestern habe ich allemal.“

„Ah, die Damen, wenn ich sie kurz unterbrechen darf…“ kam Halvard mit zwei Tassen. „Mein versprochener Drink. Die Basis besteht aus Kaffee, aber… die Zutaten, die darin vorkommen, sie werden nicht darauf kommen, was es sein könnte.“

„Oh? Nun… wir haben sie gewarnt. Wollen wir dann Schwesterlein?“ schaute Sina Kyllia an. Sie nickte nur und beide nippten an dem Kaffee… und verzogen gleichzeitig ihr Gesicht. „Es… tut uns leider, aber…“ fing Kyllia an. „Es… schmeckt bitter, süß… von allem etwas, aber… nein…“ schüttelt Sina den Kopf.

„Schade, dann kann man nichts machen. Ich danke ihnen für ihre ehrliche Meinung.“ sammelt der Hausbesitzer den Kaffee wieder ein.

„Glaube… wir werden wohl nie Kaffee mögen.“ seufzte Kyllia. „Ja, aber nicht schlimm. Die Welt ist groß und wir haben noch nicht mal den Ansatz aller Getränke getestet.“ streichelt Sina den Rücken ihrer Schwester.

„Ok… dann haben wir das nervige Trio hinter uns. Als nächstes kommt… Illusion: Sarlyn.“ zaubert Kyllia die nächste Illusion. Was sich bei dieser Schwester unterschied war, dass die Hörner wie ein Kreisel nach oben gedreht sind.

„Wenn ich überlege… ist Sarlyn bis auf die wenigsten Momente ziemlich still. Sie… spricht, wenn es wirklich nötig ist. Manchmal… vergisst man sogar, dass sie überhaupt anwesend ist. Ich finde es schlimm, dass es passiert. Meine… wir sind doch Schwestern, wie geht es, dass wir ihre Anwesenheit irgendwann verlieren?“ „Talent oder eher ihre Spezialfähigkeit?“

„Nein, muss ein Talent sein. Sie wäre vermutlich eine sehr interessante Meuchelmörderin. Sie benutzt gekrümmte Dolche, die einen ziemlich bösen Widerhaken am Griff haben. Wenn ihr Gegner nicht die Fähigkeit der Regeneration hat… ist ihr Primärziel, ihrem Gegner fürchterliche Schnittwunden sowie Stichwunden zu verursachen, damit er verblutet.

HAT er denn eine Regeneration, dann schneidet sie die Sehnen des Gegners durch. Sie ist wirklich darauf ausgelegt, ihre Gegner zu verkrüppeln und verbluten zu lassen. Was ich bei ihr nicht so verstehe ist die Spezialfähigkeit. Bei jedem Treffer mit ihren Waffen passiert folgendes:

Entweder der Gegner ist vergiftet oder gelähmt oder die Wunden verrotten vor sich hin. Ob Sarlyn diese Fähigkeit gezielt einsetzen kann, was die Dolche verursachen sollen, das habe ich nie gefragt. Sie selber sagte, es nennt sich „Waffengift“. Vermutlich kann sie das selbst mit einem Löffel machen und dann ihren Feind damit töten.“

„Hmm dann wäre ich nicht unbedingt der richtige Gegner für sie oder? Meine… ich hatte eine Zeitlang eine Giftsucht gehabt.“

„Du dürftest der schlimmste Gegner für sie sein. Sie baut sehr viel auf ihre Fähigkeit auf. Dummerweise… hat es bei den Generälen nichts gebracht, weil sie sie nicht so nah an sich herangelassen haben. Tja… Dürfte vermutlich ein interessanter Gegner für die Katzenmenschen oder Suki sein.“ grinste Kyllia und wurde dann traurig.

„Hey… was ist los?“

„Nun… kommt eine Schwester, die ähnlich wie Shyera ist, aber… dich will sie wirklich töten. Sie… ist mehr oder weniger das schwarze Schaf in der Familie. Meine… nach unserem Vater sind wir das alle, aber wir alle bis… auf zwei betrachten „sie“ als das schwarze Schaf.“

„Wer… will mich umbringen?“

Kapitel 559

Ich bin wiedergeboren und meine Schwestern?

„Soo… wie fange ich an, über unsere lieben Geschwister zu berichten?“ grübelte Kyllia laut, während sie ein Brötchen schmiert.

„Vielleicht nach der Reihenfolge, wie du glaubst, dass sie jünger sind? Wenn ich es mitbekommen habe von dir, hat ja auch jede eine spezielle Fähigkeit? Wundere mich, warum ich da nicht etwas… bekommen habe?“ nippte Sina an ihrem kalten Kakao.

„Naja… betrachte es mal nüchtern, liebe Schwester. Chaosbestie, Teufel, höchsten Titel der Dämonen, wollen wir weiter darüber reden? Du selber bist die Spezialität.“ hob Kyllia eine Augenbraue hoch.

„Hm… wenn man es so betrachtet, stimmt das. Ich brauchte ja auch eine spezielle Behandlung, damit ich so friedlich mit allen bin.“ grinste Sina.

„Ja… das kann man auch so ausdrücken. Sag, bevor ich meine Schwestern erkläre, was würde Vater mit dir machen, wenn du so vor ihm stehen würdest? Meine… du hast deinen Titel ja irgendwie mit ihm… „geklärt“, aber…“ trank Kyllia nun auch einen Kakao.

„Vater gehört zu den wenigsten Person die ich… überhaupt nicht einschätzen kann, was er machen wird. Dafür hat er wirklich gesorgt, dass ich nicht wirklich viel Kontakt mit ihm bekommen habe. Selbst… Gespräche mit ihm, die ich manchmal führe… ich kann mich wirklich nicht in ihn hineinversetzen.

Du kannst aber davon ausgehen, dass es zu einem Streit kommen wird, ob wir beide es wollen oder nicht. DARAN glaube ich nun wirklich, wir haben beide unsere Persönlichkeiten.“

„Hmm… verstehe. Liegt es an deinem Titel?“

„Nein… ich glaube nicht. Der Titel… ich fühle mich wirklich nicht, als wäre ich eine Königin. Momentan benutzte ich ihn, um die Dämonen gefügig zu machen und andere, damit… ich vielleicht die eine oder andere Hilfe bekommen könnte.

Also… wenn es ein Dorf ist wie das von Aglon und Arzexos, schätzungsweise… hundert bis zweihundert Dämonen, dann ist es etwas, was ich noch… so übernehmen kann. Eher aber will ich die Anführer benutzten und sie auf ihre Art und Weise walten lassen, wie sie es immer getan haben.

Meine… größte Angst ist wirklich… wenn ich den Titel wirklich anerkennen muss… selber anerkennen muss, weil ich ein Volk führen muss. Wisali… hat mir viel beigebracht, aber ein Volk zu führen?

Ja, ich sehe es dir an, dass ich in Alliancia einiges in Bewegung setze, unter anderem weil ich Kanzlerin bin, aber es ist wie ich es dir vorhin erklärt habe. Ich hatte meine Mittelsmänner, die ich losgeschickt habe und irgendwie ging es.

Ich hoffe wirklich… dass der dunkle Gott mir den Titel gegeben hat, weil… ich zweimal gegen einen Dämonenkönig gewonnen habe. Den Nebeneffekt vom Titel begrüße ich sehr, doch… will ich lieber die Abenteurerin Sina bleiben.“

„Hmm… wenn du meine ehrliche Meinung hören willst, denke… du würdest schon eine gute Anführerin für unser Volk werden. Du kümmerst dich um deine Familie und Freunde, bist auch bereit Fremde zu unterstützen. Das du dich um das Dorf in Vurdinia kümmerst, indem du den alten General nötigst, Fortschritte zu zeigen, denke… doch, du wärst wirklich eine gute Anführerin.“ sagte Kyllia es in einem ernsten Ton.

„Danke, aber… ich muss muss es ja auch selber anerkennen. Bisher habe ich damit mehr oder weniger nur große Töne gespuckt und nichts wirklich getan, was eine Königin eigentlich machen sollte.“ schüttelt Sina langsam den Kopf

„Öh? Gibt es denn ein Regelbuch oder ähnliches, wie Dämonenkönige sich verhalten müssen? Wir wissen es beide besser, dass die Könige immer das getan haben, was ihnen passte. Ganz… wie du es machst.“ grinste Kyllia nun gemein.

„Ha ha, ich lebe, wie ich lebe. So einfach ist das.“ stapelt Sina das Geschirr, weil sie mit dem Frühstück fertig ist.

„Nun, ich denke, ich werde jetzt einfach mal über unsere Schwestern sprechen. Illusion: Prisana. Wie du siehst, hat sie unsere Haarfarbe und die ähnliche Gesichtsstruktur, doch ihre Wangen sind etwas höher.

Warum auch immer, aber sie weigert sich lange Haare wachsen zu lassen und schneidet sie sich immer kurz vor ihrem Hals ab.“

„Eh… dafür lässt Prisana aber ihre Haare vorne ziemlich lang wachsen oder? Kann sie mit einem Auge überhaupt was sehen?“ wurde Sina nun neugierig. Diana holt leise das Geschirr und räumt gleichzeitig den Tisch ab.

„Ihr Haarstil halt. Interessant ist ihre Kampftechnik, denn sie benutzt eine große Sense, die die Bauern bei uns benutzen. Wenn ich ehrlich bin… könnten sie und Zaehera die meisten Probleme in einem Kampf machen.“ nickte Kyllia grübelnd. „Meinst du?“

„Von allen Schwestern hast du die extremsten Attribute und Kampftechniken, keine Frage. Doch im Gegensatz zu dir… haben wir alle eine spezielle Fähigkeit. Meine ist Zauberreflexion, wie du dich erinnerst.“

„Stimmt, worum ich dich beneide. Stell dir mal vor… Exos setzt diese Supermagie bei mir ein, dann würde ich sie mit Freuden ihm zurück ins Gesicht werfen.“ wurde Sina direkt taktisch.

„Ja, die Idee hat was. Dummerweise bin ich immer noch auf keine Person getroffen, die einen starken Zauber auf mich eingesetzt hat, wie der Chaosblitz den Vater gegen mich benutzt hat. Egal, vielleicht passiert ja irgendetwas in der Zukunft.

Prisanas Spezialfähigkeit ist ein bisschen… gefährlich für dich, weil sie sich wie ein Geist… erm wie nennt man das? Unstofflich oder ähnlich wird? Du hebst dein Schwert hoch und willst ihre Sense parieren… triffst aber auf keinen Widerstand…“

„Und wenn Prisana in dem richtigen Moment wieder fest wird oder eher ihre Waffe… hat sie mich vermutlich schon getötet. Oh ja… das ist nun wirklich gefährlich.“ nickte Sina. „Aber… müsste sie nicht gegen magische Waffen oder ähnliches…“

„Genau das ist ja das Problem. Einen Geist könntest du mit magischen Waffen verletzten oder so, aber ihre Spezialfähigkeit ist sogar darüber. Wenn sie unstofflich wird, dann kann niemand sie treffen, auch nicht ihren Körper.

Doch glaube ich, dass diese Fähigkeit auch einen Nebeneffekt hat. Sie setzte es nur ein paar mal in der Arena ein, danach nicht mehr. Sie spricht nicht gerne darüber, aber scheinbar ist ihre Fähigkeit ein zweischneidiges Schwert.“ „Ist sie denn auch so stark?“

„Stärker als ich, sie hätte mit Sarless definitiv den Boden gewischt. Hast du in deinem Leben schon mal gegen jemanden gekämpft, der eine große Sense benutzt? Eine speziell gebaute Kriegssense? Du wirst auch deine Probleme haben.“

„Eine Sense als Kampfwaffe… will sie etwa den Tod nachahmen oder so?“ hob Sina eine Augenbraue hoch und so wie Kyllia sofort wegschaute, hat sie mit ihrer Vermutung recht.

„Versprich mir, dass du es ihr nicht sagst, dass ich es dir gesagt habe aber… Sie macht einen sehr vernünftigen Eindruck und… ist auch eine sehr sorgsame Seele. Doch… wir haben sie alle einmal im Badezimmer erwischt, wo sie glaubte, sie wäre alleine…

„Ich Prisana werde dein Leben nun entnehmen Sterblicher. Doch habet keine Sorge, ich werde für sicheres Geleit sorgen.“ zitierte sie irgendeinen… Text. Glaube… sie ist auf ihre Art und Weise auch noch ein Kind.“

„Ach du liebe Güte…“ rieb sich Sina die Stirn. „Und ihr habt nicht dabei gelacht oder so?“ „Erm… zwei wollten es, aber haben uns in Sicherheit gebracht, bis sie wirklich lachen mussten. Das… war einfach zu komisch verstehst du? Prisana ist voll ernst und dann erwischt man sie… wie sie etwas nachahmen wollte?“ grinste Kyllia breit.

„Prisana ist also eine Schwester, die stark ist mit einer sehr gefährlichen Fähigkeit, hat aber in ihren einsamen Momenten das Niveau eines Kindes.“ zählte Sina auf und begutachtet nochmal die Illusion von Kyllia. „Alle Schwestern haben vermutlich große Brüste?“

„Jep, haben wir alle. Ganz nach der Rasse und unserer verstorbenen Mutter.“ nickte Kyllia und schnippte die Illusion weg. „Als nächstes haben wir Zaehera. Ihre Attribute kommen die von Prisana am nächsten, doch… ist ihre Fähigkeit etwas, was dich stören dürfte, doch vorerst… Illusion: Zaehera.“

Eine weitere Sukkubus erschien, schwarze lange Haare ein etwas spitzes Kinn und scheinbar… wirkte sie, als hätte sie nie gelacht. „Bin ich es oder…?“

„Ich habe Zaehera noch nie lachen gehört wenn es deine Frage ist. Die Mundwinkel bei ihr sind wirklich sehr tief, als wäre es tödlich, wenn sie auch nur lächeln würde. Sie ist vor allem am… pessimistischsten eingestellt, sie rechnet jeden Tag damit, dass sie getötet wird.“

„Wie… ist denn die Einstellung mir gegenüber? Meine… du hast ja erwähnt, dass mich… einige hassen…“ machte Sina einen besorgten Eindruck.

„Ja… leider ja. Ich hatte… vor dir eigentlich Angst gehabt, wie du dich erinnerst.“ legte Kyllia ihre Hand auf die von Sina und drückte. „Jetzt liebe ich dich über alles. Das ist einfach das… Problem, dass wir alle nicht wissen, wie wir aufeinander gestellt sind und nur über Hörensagen unsere… Gedanken machen können.“

„Wie… wahr. Ich hoffe, dass meine bisherigen… Pläne ihnen das Leben etwas erleichtern und wenn die Barriere weg ist, dass… sie ihre Freiheit genießen können, die ich vorbereitet habe.“ grinste Sina traurig.

„Ich denke schon, dass du mit der Aktion ein paar Pluspunkte gemacht hast. Daran glaube ich wirklich fest. Sie wissen, dass ich am Leben bin und du deine Macht eingesetzt hast, also wird es bei ihnen nicht komplett einfach so vorbeigehen.

Hmm Einstellung… Prisana würde ich behaupten, dass sie eine neutrale Einstellung zu dir haben wird. Sie wird sich eher zum positiven entwickeln, wenn sie dir einige Zeit über die Schulter schaut, daran glaube ich fest.

Zaehera… hmm… die pessimistischste Schwester von allen, keine Ahnung. Eher würde ich dazu tendieren, dass sie auch neutral eingestellt ist. Ich muss aber auch zugeben, dass du dich auf ihre Einstellung auch ein bisschen… eingewöhnen musst, so ist es nicht.“

„Ist ja nicht so, dass ich nicht mit Pessimisten um mich herum zu tun habe.“ schmunzelt Sina und Kyllia musste leise kichern. „Tja… was ist denn ihre Fähigkeit?“

„Einfacher ausgedrückt, sie ist eine Kopierkatze. Sie kann laut ihrer Aussage für fünf Minuten alles von ihrem Gegner kopieren. Titel, Attribute, Fähigkeiten, einfach alles und sie ist scheinbar ein Naturtalent im Kampf.

Sie benutzt einen Stab, an dessen Enden zwei Klingen befestigt sind. Am Anfang hat sie mit einer Hellebarde geübt, was sie aber nicht wirklich befriedigt hat. Irgendwann kam sie eines Tages mit dieser Waffe und hat direkt ein Duell gegen Prisana geübt… Puh, Prisana hatte tatsächlich Probleme bekommen.“

„Kann… sie wirklich alles kopieren? Also auch meine Attribute und weiteres? Macht ihr Körper… das denn mit?“ grübelte Sina und trank ihren Tee sowie Kakao leer.

„Hat keinen Einfluss. Dachtest du, wenn sie deine Attribute kopiert, dass sie dann platzt?“ hob Kyllia eine Augenbraue hoch. „Nun… man darf es doch nicht ausschließen? Bei so vielen merkwürdigen Dingen auf der Welt?“

„Deine Fantasie geht wieder mit dir durch. Nun stell dir mal vor, du würdest gegen Zaehera kämpfen. Du müsstest für fünf Minuten gegen deine eigenen Attribute kämpfen. Ich glaube aber… dass Zae die Fähigkeit länger benutzen kann, zumindest traue ich es ihr zu.“

„Hoffen wir beide vom tiefsten Herzen, dass… wir niemals kämpfen müssen. Wenn „Zae“ mit Prisana gegen mich kämpfen würde, dann ist das eine wirklich sehr gefährliche Kombination.“ sagte Sina und benutzte die Glocke. Diana kam sofort: „Sie haben geläutert, was haben sie auf dem Herzen?“

„Für mich und meine Schwester einen süßlichen Tee mit roten Kräutern bitte. Wenn ihr es zur Verfügung habt, eine kleine Schnabeltasse mit warmer Milch dazu.“ gab Sina ihre Bestellung ab. Diana nickte und sammelte die Tassen auf dem Tisch ein.

„Was? Vertrau mir, du wirst es auch mögen.“ lächelt Sina ihre Zwillingsschwester an, die einen skeptischen Gesichtsausdruck hat. „Ich war auch nicht begeistert, als Emanuel mir diese Kombination zu trinken gab, aber danach? Hmmmm.“

„Wenn… du meinst? So… das war Zaehera. Wenn du jemand an deiner Seite haben willst, der dir eine richtige Unterweltstimmung geben soll, kannst du dich an sie wenden. Nun kommen wir zu der Schwester, bei der ich glaube, dass sie dich besiegen kann.“ „Oha?“

„Illusion Sharlia. Sie liebt es, ihre Haare zu Zöpfen zu flechten… am besten bei uns allen Schwestern. Manchmal mussten wir sie regelrecht bremsen, dass sie es nicht übertreibt. DAS ist unsere Schwester, die so richtig hart auf Schmerzen steht.

Sie dürfte so… jeden Sadisten auf der Welt auf die Probe stellen. Sie hat etwas dickliche Wangen und einen süßen Schmollmund, aber… Wehe sie bekommt Schmerzen, dann siehst du das Bild… Illusion: Sharlia erregt…“ „Was… zum Geier?“ staunte Sina.

„Richtig… sie wird regelrecht zu einer Perversen, die sich nicht mehr kontrollieren kann. Rote Wangen, ihr Mund sabbert wie wild, ihre Pupillen… sehen schon fast aus wie mehrere Kreise. Dabei fängt sie auch noch an, sich auszuziehen.

Das schlimme ist, du kannst ihr nicht einfach auf den Hinterkopf schlagen, damit sie sich wieder beruhigt. Das turnt sie umso mehr an, weiterzumachen. Bisher hatte nur Jillia die besten Chancen sie in den Griff zu bekommen. Frag bitte aber nicht… wie. Jillia nimmt Sharlia… einfach zu einem Ort mit, wo sie alleine sind und etwas… später kommt Sharlia wieder beruhigt zurück.“

„Erm… ich hoffe wirklich, dass Jillia keine Fesselspielchen treibt. Es gibt Grenzen, die sollte man auch innerhalb der Familie nicht überschreiben.“ warnte Sina, aber Kyllia schüttelt den Kopf.

„Ich sagte, frag nicht. Wir wollen es alle nicht wissen. Nun kommt die Sache, warum ich der Meinung bin, dass sie dich besiegen könnte. Wenn es ein Kampf wäre… dann bin ich stärker als sie. Meine… unsere Duelle haben es gezeigt.

Was sie aber so schlimm macht ist, wenn du einen so perversen Kämpfer hast, der wirklich will, dass du ihn schlägst, folterst, was dein Herz begehrt… und du auf einmal den gesammelten Schaden von ihr bekommst, während sie wieder in Topform gekommen ist.“

„Huh? Tauscht sie den Schaden mit dem Gegner einfach so aus? Irgendwie… kommt es mir nicht so stark vor.“ war Sina verwundert.

„Nein Sina, sie tauscht nicht, sie gibt es dir. Du wirst vielleicht am Anfang einiges wegstecken können, aber wenn sie immer und immer wieder ihre Spezialfähigkeit einsetzt, wird sie auch dich in die Knie zwingen können.

In einem Kampf benutzt sie nur ein einfaches Schwert, nichts besonderes. Dann fängt sie mit ihrer Waffe nur die tödlichen Schläge ab. Ich finde, einfach den Schaden jemand anderes geben um selber in Topform zu kommen… Denke, du verstehst, warum wir ungern mit ihr Übungsduelle machen.

Wir lieben sie alle als Schwester, doch ist ihr perverser Teil… einfach zu heftig. Selbst die anderen Dämonen haben teilweise Angst vor ihr. Spartus hat eigentlich nichts gemacht bei unserem Training, nur… als Kind ist irgendwie eine Tür bei ihr aufgegangen.

Ich würde dir daher raten Sina… provoziere sie nicht zu einem Kampf. Du kannst… bei ihr nur verlieren, selbst wenn du gegen sie gewinnst. Ich weiß, das du gegen sie gewinnst, aber ich weiß auch, dass in deinem Inneren etwas… verloren geht. Hat jeder bei uns schon, als wir ihren ersten richtigen Kampf gesehen haben.“ grinste Kyllia traurig.

„Erm… sag mir bitte nicht… sie hat vor zigtausenden…“

„Hat sie. Wir durften alle gegen die Generäle kämpfen wie du und sie hat gegen General Eortar gekämpft… Vater hätte sie vermutlich umgebracht, als sie nackt gegen den General gekämpft hat…“ schlug Kyllia beide Hände vors Gesicht. „Gesabbert… wie eine Verrückte hat sie sich an Eortar geklammert…“

„Ist gut Kyllia, du brauchst es mir nicht zu erzählen. Ich würde mich auch zu Tode schämen und das Dumme ist, ihr konntet nicht mal abstreiten, dass sie mit euch verwandt ist.“ tröstet Sina ihre Schwester.

„Danke…“

Kapitel 558

Ich bin wiedergeboren und mein Date?

Ein neuer Tag ist gekommen, Sina stand im Schlafzimmer und konnte sich nicht entscheiden, was sie anziehen soll. „Hmm… Kimono oder Kleid? Ein bisschen schön sollte ich schon sein…“

„Zieh dir endlich ein Kleid ein.“ nörgelt Kyllia, die an der Tür stand. Sie trug ein luftiges Blumenkleid und wirkte genervt, dass sie auf ihre ältere Schwester warten musste. „Außerdem… du bist schön? Ich bin schön? Wir beide sind schön, also… nimm einfach ein Kleid.“

„Hm…“ grübelte Sina und nahm ein schwarzes Kleid. „Nehme ich das hier. Ich kämme mir gleich noch die Haare, dann können wir los.“ grinste Sina mit roten Wangen. Kyllia rollte nur mit ihren Augen und verschwand.

Gesagt, getan, Sina hat sich die Militärstiefel angezogen und das schwarze Kleid, ihre Haare hat sie sich nach hinten gekämmt. „Ja… ich sehe wirklich schön aus.“ nickte die Dämonenkönigin zufrieden.

Am vorigen Tag hatte Sina die Liste noch erweitert und dafür gesorgt, dass… niemand, aber auch wirklich niemand das Date stören wird. Auch wenn die Hölle dabei einfriert. Sina ging glücklich runter und griff ihrer Schwester unter den Arm. „Na dann? Wo… wollen wir hingehen?“

„Nun… ich dachte, wir gehen da zu einem Café, was ich gesehen habe.“ hob Kyllia bedeutungsvoll ihre Augenbrauen hoch. „Wo wir schön unter uns sind und wir über Lauscher nicht zu sorgen brauchen.“

„Es… ist morgens, aber ok, ich richte mich ganz nach meiner kleinen Schwester. Heute… bist nur du wichtig für mich.“ schmuste Sina sich an ihrem Zwilling an. „Oh… will auch schmusen.“ drückte Kyllia sich ebenfalls an ihre Schwester.

„Wenn… ihr beide vielleicht… gehen könntet?“ wirkte Suki etwas genervt. „Ihr verhaltet euch beide wie ein verliebtes Pärchen, dass zum ersten Date geht. Dabei seid ihr eigentlich Zwillinge…“

„Oh? Willst du alleine mit Nitir sein?“ grinste Sina frech. „Glaube, du machst dir zu viel Hoffnung, Suki ist sehr stur.“ füge Kyllia hinzu. Auf der Stirn ploppte direkt eine Zornesader bei Suki.

„Besser wir gehen, wer weiß, was Suki mit uns macht.“ zog Sina direkt ihre Schwester mit, die Suki noch zuwinkte. „Hrm…“ seufzte das Katzenmädchen und schloss die Haustür.

Die Zwillingsdämoninnen waren ein echter Hingucker für die Männerwelt, als sie Arm in Arm die Straße runtergingen. Nicht das sie unbekannt waren, doch für viele war das ein seltener Anblick, was die Schwestern gemeinsam machten.

Es verging einige Zeit, bis Kyllia das Lokal gefunden hatte. „Das ist nun wirklich versteckt. Wie hast du das gefunden?“ kam die Frage von Sina. Das Lokal war in einer Seitenstraße versteckt… tief versteckt, dabei hilft nicht mal, dass an der Außenwand ein Schild hing.

„Bei der Party meinte einer der Vampire, dass es eine Lokalität gäbe, wo man ungestört sein kann. Das Essen soll lecker sein und die Bedienung freundlich, also wollte ich die Chance nutzen. Wenn es wirklich gut ist, will ich mit Lisa nochmal kommen.“ schaute sich Kyllia um.

Eine junge Bedienung kam schon an und grüßte die Damen. „Oh, Lady Sina beehrt uns? Dann werden wir unser Bestes geben, sie glücklich zu machen. Ich nehme an, ein Tisch für zwei Personen?“

„Das ist richtig. Wenn es geht, vielleicht mit etwas… mehr Platz für unsere Flügel?“ schaute Sina ihre Schwester an, die etwas verwirrt wirkte. „Wie… konntest du uns denn unterscheiden?“

„Ahm… Lady Sina hat das Tattoo an der Wange sowie an der Stirn. Wenn sie dies nicht hätte, wären nur eure Hörner die Möglichkeit gewesen, euch zu unterscheiden.“ lächelte die junge Dame freundlich.

„Ich denke, ich habe das richtige Zimmer für euch Damen. Wenn ihr… kurz am Tresen warten könnt, werde ich es schnell herrichten. Damit die Wartezeit überbrückt wird, wird mein Vater euch einen leckeren Tee machen.“

„Nun, ich kann mich nicht beklagen Kyllia. Hier fühlt man sich wirklich aufgenommen. Es macht einen rustikalen Eindruck mit den vielen dicken braunen Hölzern, aber mir gefällt es. Es riecht wirklich angenehm.“ musste Sina loben.

„Ich danke für eurer Lob.“ machte die Bedienung einen Knicks und verschwand. In der Zeit stellten sich die Damen an den Tresen, wo ein älterer Herr in einem gutgekleideten Anzug ihnen den Tee servierte.

„Was mir auffällt, es ist sehr ruhig hier.“ begutachtet Sina weiterhin die Lokalität. „Und das ist auch gut so Lady Sina. Wenn ich mich vorstellen dürfte, mein Name ist Halvard und bin stolzer Besitzer der bescheidenen Lokalität. Es mir eine Ehre, dass sie uns beehren.“ verbeugte sich der ältere Herr.

„Inwiefern ist es denn gut? Kann man denn wirklich… in einer versteckten Seitenstraße überleben?“ war Kyllia neugierig.

„Aber ja Miss, weil zu uns nur Stammkunden kommen. Sie schätzen die Einsamkeit und wir stellen nur Fragen, wenn es um die Bedürfnisse geht. Ich… will es nicht abstreiten, aber dafür sind wir ein bisschen teurer. Doch bisher… hat sich kein Gast darüber beschwert.

Ich führe mein Lokal nun über zwanzig Jahre und kann mich nicht beklagen. Meine Idee funktioniert und darauf bin ich wirklich stolz.“ lächelt Halvard mit seinem grauen Schnurrbart.

„Meine Tochter Diana wird noch ein bisschen Zeit benötigen, denn… mein Lokal war nie darauf eingerichtet, dass wir auch mal Dämonen bedienen könnten, weswegen ich mich entschuldigen muss.“ verbeugte sich der Barbesitzer.

„Bitte, keine Umstände. Wir… sind uns selbst bewusst, dass wir vielleicht das eine oder andere Problem mitbringen können. Vampire haben halt keine Flügel oder andere dämonische Merkmale.“ beruhigte Kyllia den Mann.

Sina trank in der Zeit den Tee und wunderte sich über den kräftigen Geschmack. „Irgendwoher… kenne ich diesen Tee.“

„Es ist ein speziell zubereiteter Tee Lady Sina. Er besteht aus mehreren Teekräutern und gewissen Gewürzen. Der Tee soll eine beruhigende Wirkung haben und den Körper gleichzeitig dazu anregen, fit zu werden.“ erklärte Halvard sofort.

„Gewürze? Ob das Suki´s Geheimnis ist bei ihrem Tee? Ich komme bisher nicht dahinter, wie sie es macht und sie meinte nur, eine bestimmte Kochzeit.“ grübelte Sina laut.

„Tee ist eine eigene Welt Lady Sina. Ich könnte es ihnen erklären und ich wäre morgen noch nicht fertig mit der Erklärung. Mundet er ihnen denn? Ich kann und muss mit Kritik leben können, zumal… ich die Meinung dann von Dämonen zu hören bekomme.“ hakte Halvard nach.

„Er ist köstlich, mir kam nur das Aroma so bekannt vor.“ grinste Sina. „Ich… bin mir nicht sicher, wie die anderen Dämonen in der Stadt ihre Getränke vorziehen, aber ich bin bei Tee geblieben. Kaffee… habe ich schon schlechte Erfahrungen gemacht.“

„Kaffee ist ihnen auch bekannt? Wir hätten es im Sortiment, aber…“ überlegte der Barkeeper, als beide Zwillinge sofort ihre Köpfe schütteln. „Bitte keinen Kaffee!“ sagte Kyllia. „Was Sina meinte, war schon ernst. Wir mögen wirklich keinen Kaffee, denn er schmeckte widerlich bitter.“

„Hmm… darf ich sie vielleicht nachher mit einem Getränk überraschen? Sie haben mir mehr als genug gesagt, warum sie keinen Kaffee mögen. Ich vermute… er wurde direkt gebrüht, doch auch Kaffee ist eine eigene Welt.“ lächelte der Barbesitzer.

„Das… könnt ihr ruhig machen, aber… wundert euch nicht, wenn wir die Tasse wohl möglich nicht leeren.“ warnte Sina ihn. „Oder Kyllia?“ „Ganz wie du es sagst Schwester.“

„Ich werde die Warnung im Hinterkopf behalten. Ah… meine Tochter kommt.“ drehte sich Halvard um. „Danke, dass sie gewartet haben meine Damen.“ verbeugte sich Diana. „Wenn sie mir folgen würden? Ich bringen ihnen auch den Tee.“

Die Dämoninnen nickten und folgten Diana, die sie in ein Zimmer brachte, wo ein Kamin am brennen war. Ein etwas länglicher, aber dekorierter Tisch mit zwei Stühlen war vorbereitet, wo man mit Flügeln keine Probleme hatte.

„Also… Kyllia, ohne zu wissen, wie es weitergeht, aber hier kannst du wirklich mit Lisa wieder her kommen.“ war Sina begeistert. „Oh ja… vielleicht sollten wir Lara sagen, dass es hier Kaffee gibt. So wie sich benommen hat, wird sie nie wieder die Lokalität verlassen wollen.“ nickte Kyllia grinsend.

Die Damen nahmen platz und konnten sich gegenseitig in die Augen schauen, ihnen wurde der Tee gebracht mit ein paar Kekse. Anschließend legte Diana den Damen ein kleines Tablett mit einer kleinen Glocke auf den Tisch sowie eine Auswahl der Speisen.

„Wenn sie irgendetwas auf dem Herzen haben, benutzen sie einfach die Glocke und ich werde sofort kommen.“ verbeugte sich Diana. „Ah… bevor du gehst, kannst du uns beiden eine leichte Verköstigung bringen?“ fragte Sina direkt und Diana nickte, dann waren die Damen alleine.

„Puh… man muss ja aufpassen, dass man auch wieder nach Hause will.“ grinste Kyllia und trank auch ein bisschen vom Tee. „Sag… Sina, wie… war es so als Prinzessin?“

„Naja…“ musste Sina nun grübeln. „Ich hatte… meinen Privatunterricht bei Wisali und… mein „Spezialtraining“ bei Spartus. Ansonsten wurde ich über all die Zeit mehr oder weniger gefoltert. Ich musste immer giftige Nahrung und Getränke zu mir nehmen, dass… ich eine Sucht danach entwickelt habe.

Vater… habe ich nur am Anfang der Kindheit gesehen, aber… als das Training begann… nicht mehr. Erst nach… glaube 140 Jahren, sah ich ihn das erste Mal wieder. Ich… bin mir daher nicht so sicher, wie es sein sollte als Prinzessin.

Wenn ich meine alten Erinnerungen nach schaue, entspricht meine Vergangenheit nicht einer Prinzessin.“ grinste Sina am Ende schief. Diana kam mit Halvard und stellte auf den Tisch die Verköstigung… eher sah es aus, wie ein Buffet.

Die Zwillinge staunten, was man unter einer leichten Verköstigung in dieser Lokalität verstand. „Ich wünsche ihnen einen guten Appetit.“ verbeugten sich der Barbesitzer und Diana, dann verschwanden sie.

„Ernsthaft…“ meinte Sina. „Ja… ernsthaft. Na dann? Solange das Rührei noch warm ist, sollten wir es genießen.“ grinste Kyllia breit. „Also… das spezielle Training, unterschied sich das wirklich von dem normalen?“

„Ja… ich wurde an der Decke fest gekettet und dann fing es an. Man hat mich immer abwechseln mit Magie aller Elemente außer Licht beschossen. Wenn ich… kurz vor dem Sterben war, haben mich die Heiler wieder vollständig geheilt und… dann ging das wieder von vorne los…“ schaute Sina etwas betroffen auf ihr belegtes Brötchen.

Sofort legte Kyllia eine Hand auf die von ihrer Schwester. „Sina… du musst nicht darüber reden, wenn es dich so fertig macht. Ich habe immer… nur Gerüchte gehört, aber bestätigen kannst nur du es oder?“

„Es geht, danke. Irgendwie habe ich es ja überstanden, so ist es nicht. Eher… war es Spartus, worüber ich nicht reden will. Er… hat etwas getan, was ich ihm nie verzeihen werde. Da… wurde eine Grenze überschritten und ich konnte mich nur beruhigen, indem ich mir… einen Schwur gab.

Einen Schwur, dass ich dieses Training erfolgreich schaffe und sollte… ich Spartus jemals nach dem Training wiedertreffen, wird er sterben. Niemand wird mich aufhalten, nicht mal Vater.“ schaute Sina ihre Schwester ernst an.

„Wenn du… das mit einen Schwur gemacht hast, muss Spartus es wirklich übertrieben haben. Ich… weiß nicht. Uns hat er wie die anderen Dämonen behandelt. Die Gravitationsringe angebracht und dann die Attribute gestärkt, dazu die waffenlose Kunst der Dämonen.

Bei uns wurde… eigentlich nichts gemacht wie du es mit deiner Folter erwähnt hast. Kein Gift oder… was auch immer du erdulden musstest. Ganz normale Dämonen… doch dafür haben wir alle die Verachtung zu spüren bekommen.“ schaute Kyllia etwas traurig.

„Magst… du mir vielleicht ein bisschen von den Schwestern erzählen? Ich… kenne nur Sharlia glaube ich. Die… die scheinbar auf Schmerzen steht.“ hob Sina eine Augenbraue hoch und Kyllia musste leise kichern.

„Ja… Sharlia… Sie ist unter uns Schwester tatsächlich ein bisschen… speziell. Meiner Meinung nach, denke ich, hat jeder jemand anderes im Kopf wer spezieller ist. Tja… unsere Schwestern, wie… soll ich dir sie alle am besten erklären?

Du bist von uns allen die älteste, danach komme ich an die Reihe. Ist so, denke du wirst es selber verstehen.“

„War ich wirklich die Erstgeborene unter uns? Meine… ich habe meine Geburt erlebt, weißt du? Ich… war in einem eigenartigen Kokon gewesen, bevor mich die widerlichen Hände von Calligus getragen haben. Dabei meinte er, dass ich die Erste… erfolgreiche wäre bei dem Experiment.“

„Das… habe ich immer so gedacht. Wow… schon seit der Geburt konntest du denken? Dann musstest da schon sehr klug gewesen sein, ein Genie halt, wie du es immer so gerne tust.“ grinste Kyllia kurz keck, wurde dann aber wieder ernst.

„Ich weiß es nicht Sina. Wen sollen wir denn fragen? Vater hasst uns, das ging dann auf die anderen Dämonen über und wir durften dann mit der täglichen Dosis der Verachtung leben. Calligus haben wir mal versucht zu fragen, aber er… hat irgendeinen Mist vor sich hin gebrabbelt, den nicht mal Aezeli verstanden hat.

Meine… Behauptung ist einfach, dass… wir bestimmt mehr Geschwister hatten, aber… nicht das Glück hatten, die Behandlung von Calligus zu überleben. Du hast ja gesagt, wir wären 15 Schwestern, während ich… wir immer geglaubt habe, dass wir 14 seien. Abzüglich… Mutter?“

„Blockt Vater ab, irgendetwas mitzuteilen. Er erwähnte, dass mehrere ihr Leben geben mussten für das Experiment, daher… bin ich leider auch keine gute Informationsquelle.“ berichtet Sina.

„Mehrere… Mütter?“ wirkte Kyllia verwundert. „Kann nicht sein… weil wir alle die gleiche Haarfarbe haben, die… Gesichtsstruktur unseres „hochgelobten“ Vaters sowie die erm… Standartausrüstung einer Sukkubus besitzen.“ schaute Kyllia ernst, dann musste sie mit Sina lachen.

„Scherz beiseite, aber… ich glaube nicht, dass wir mehrere Mütter haben. Eher glaube ich wirklich, dass wir nur eine haben und wirklich bei diesem scheußlichen Experiment gestorben ist. Aus einem Kokon wurden wir alle geboren? Das ist wirklich die Handschrift von Calligus.

Die Sache ist die… Wenn wir… unterschiedliche Mütter „hätten“… dann hätten wir alle unterschiedliche Haarfarben, eines der deutlichen Merkmale bei uns Sukkuben. Eigentlich neigt bei uns die Haarfarbe generell nach der Mutter, nicht nach dem Vater.

Wenn… ALLE die gleiche haben, kannst du davon ausgehen, dass Vater… in diesem Moment schon gelogen hat. Experiment hin oder her, aber… Calligus ist kein Gott, der alles bewerkstelligen kann.“

„Darüber bin ich auch froh…“

Kapitel 557

Ich bin wiedergeboren und das königliche Gespräch? III

„Ich grüße dich Lady Sina, scheinbar geht es euch ja ganz gut? Wie war das Turnier?“ grüßte Simon herzlich, als Amy verschwunden ist.

„ Von grauenvoll bis ich würde es gerne wiederholen.“ grinste Sina. „Nun sehe ich halt mehr aus wie ein Monster. Drittes Auge und sehe aus wie ein Vampir. Irgendwann wächst mir wohl noch ein Kopf…“

„Also… doch ein Auge. Ich dachte, es wäre ein weiteres eurer Tattoos. Doch scheinbar könnt ihr damit gut zurechtkommen?“ fragte der General besorgt.

„Muss ich, außerdem waren viele aus meinem Clan der Meinung, ich sollte es nicht verstecken. Bisher… wurde ich nicht so gefragt, wenn ich genauer nachdenke. Hmm… ich betrachte es als positiv, weil ich es selber vergesse, dass ich ein dritte Auge habe.“ grinste Sina etwas traurig.

„Nun denn Sina, Simon ist da für das Gespräch. Bin selber gespannt, weswegen seine Person dabei sein soll.“ meinte der König nur. „Hat Simon irgendetwas getan oder warum diese… negative Spannung zwischen euch?“ fragte Sina.

„Das ist eine gute Frage, die würde ich auch gerne wissen. Was ist los Karl?“ schaute Simon seinen König an. „Das du mir in letzter Zeit keinen Ausgang gibst, wenn ich meine Tochter bei Friedrich besuchen will?“

„Nun Karl…“ rieb sich Simon mit Daumen und Zeigefinger die Nase. „Wenn du, der König des Landes… einfach ohne Schutz die Burg verlässt… Was deine Tochter ebenfalls sehr gut kann, vermutlich hat sie das dann von dir geerbt… UND ich eigentlich der Mann bin, der dafür sorgt das du immer in Sicherheit bist, irgendwann… dir Hausverbot gebe… sollte eigentlich das normalste auf der Welt sein oder?“

„Glaube, du brauchst echt mal Urlaub Simon.“ schlug Sina vor. „Die Idee hat was, nur wüsste ich nicht wo?“ nickte Simon. „Batzien, da kenne ich ein wunderbares Gasthaus mit einer Hasenfamilie, kann es dir nur empfehlen.“

„Ich werde dich später danach noch mal fragen, denke… wir sollten Karl nicht einfach so beiseite stehen lassen.“ grinste Simon gemein, weil der König nicht recht gehört hat.

„Es geht um Geld und Verteidigung der Stadt Fanfoss. Wenn ich die Karte richtig im Kopf habe, liegt die Stadt Fanfoss am nächsten zum Verbindungstunnel. Ich wundere mich… das von eurer Seite nichts kommt? Wie sieht denn das Frühwarnsystem aus?“ kam nun das Thema von Sina.

„Das Frühwarnsystem musste abgebrochen werden, nachdem die Tunnel eingestürzt sind. Wir suchen nach einer Möglichkeit, es über Wasser oder Berge aufzubauen.“ kam sofort die Erklärung von Simon und der König nickte nur.

„Lass es mir euch jetzt sagen, aber ein eingestürzter Tunnel hält die Dämonen nicht davon ab, den Tunnel begehbar zu machen. Und… zu der ersten Frage?“ warnte Sina direkt.

„Wir… haben bisher noch keine Verteidigungsmaßnahmen ergriffen, wenn dann nur die Hauptstadt und die nächsten drei Großstädte sowie der Hafen in der Nähe. Ansonsten arbeiten wir mit den Dorfvorstehern, dass sie einen Rückzugsplan erstellen sollen, sollte der Krieg beginnen.“ kratze Simon sich am Hinterkopf.

„Euch… ist klar, dass Fanfoss damit dem Untergang geweiht ist? Es… geht um folgendes: Ich habe klar gesagt, dass ich Fanfoss beschützen werde, doch… waren einige Gegenkräfte der Meinung, dass die Stadt das nicht nötig hätte…“ wollte Sina erklären, als sich der König einmischte.

„Mit Gegenkräften meinst du den Händler Kajar? Was… hast du eigentlich angestellt, dass er alles freiwillig abgegeben hat? Dieser Mann ist nämlich kein Unbekannter.“

„Er wollte mich erpressen und ein Vampir werden. Letztendlich hat er sich fürchterlich die Finger verbrannt und kann sich eigentlich glücklich schätzen, dass er am Leben ist. Er ist ganz klar gegen mich und meinen Clan vorgegangen. Außerdem habe ich dafür gesorgt, wenn ich die Stadt verteidigen will, dass sich keine störenden Faktoren melden.

Mehr werde ich zu Kajar nicht sagen, der Mann ist für mich Geschichte. Wichtig ist, in meiner Stadt habe ich mehrere Dämonen intrigiert, die nun teilweise für die Stadt arbeiten. Einer der Dämonen bildet die Stadtwächter aus, die anderen zwei helfen bei den Abenteurern.

Doch der wichtigste ist Dalmaz. Er ist ein erfahrener Belagerungsbrecher und hat einen Plan, wie man die Stadt, trotz dass sie so nah am Tunnel ist, verteidigen kann. Er arbeitet schon an der Verteidigung, doch… werden wir nicht drum herum kommen, dass wir Geld von dir brauchen Karl.

Geld, damit wir eine Verteidigungsanlage bauen, dass die Dämonen sie nicht beim ersten Sturm geknackt bekommen. Da wird unter anderem die Hilfe der Zwerge benötigt. Doch es reicht nicht aus, weil die Verteidigungsanlage so groß wird, dass eine zweite Stadt untergebracht werden kann.

Da… kommt dann das Militär ins Spiel, was wir AUCH nicht haben. Meine Herren… Ich bin… stark, habe starke Leute in Fanfoss stationiert, keine Frage. Doch in einem Krieg kann viel passieren. Es ist doch auch in eurem Interesse, wenn nicht unbedingt die Stadt zu retten, den Ansturm zu verhindern.

Ich will nicht…das mein Volk abschlachtet wird. Ich tue es, weil es nötig ist, aber… irgendwo sind auch Grenzen. Deswegen… würde ich mir wirklich wünschen, dass die Stadt Fanfoss auch eure Aufmerksamkeit bekommt.“

Der König sowie Simon sahen nachdenklich aus und schauten sich kurz in die Augen. „Was… ist mit der kleinen Militäreinheit, die an der Brücke des Schicksals steht Simon?“ fragte der König.

„Nun… steht halt nur da und achtet darauf, dass keine Untoten kommen. In letzter Zeit wurden eigentlich überhaupt keine Untoten mehr gesichtet.“ meinte Simon.

„Uhm… ich habe da mit meiner Tochter trainiert in der alten Hauptstadt. Unter anderem haben wir, eher Suki alle Untoten gejagt und um die Hauptstadt selber. Vielleicht könnte es daran liegen? Sie hat verdammt viele getötet.“ grinste Sina schief.

„Außerdem… ja, vielleicht sollte ich es euch sagen… Ihr habt mein Finale beim Turnier beobachtet oder?“ schaute Sina die beiden Männer an, die nickten. „Meine Gegnerin Rokea, die das rote Monster war, lebt nun bei mir.

Aufgrund… erm… diverser Umstände habe ich ihr angeboten, dass sie ihr Tier trainieren kann und der beste Ort fiel mir eigentlich sofort das Land der Toten ein. Wenn sie also ihr Training dort angeht, könnte es viel Krach geben. Meine Hoffnung ist, dass das Giftmoor sie abschreckt, Richtung Brücke zu wandern.

Also… solltet ihr ein rotes gehörntes Monster sichten, dann ist es meine Rivalin, die sich dort austobt.“

„Aha?“ schauten sich die Männer wieder in die Augen. „ Nun… wenn dort etwas ist, was sowieso alles zerstört, kann man die Einheit dort abziehen und nach Fanfoss bringen. Vielleicht könnte euer Dämon sich ihrer auch annehmen?“ schlug Simon vor.

„Das dürfte möglich sein. Wenn die eh nur dort beobachtet haben, dürften sie alle etwas träge sein. Denke… Sarless wird ihnen den Arschtritt des Lebens geben und sie vermutlich so stark machen, dass sie eure Soldaten hier bei weitem übertreffen.“ meinte Sina das vollkommen ernst.

„Ich… werde in meine Unterlagen schauen, ob ich nicht noch weitere Einheiten abziehen kann. Es… wird vermutlich nicht die Armee sein, die ihr euch vorstellt, aber besser als nichts. Wir müssen momentan sehr viele neue Soldaten trainieren und die ehemaligen Soldaten aus Tuzato… lassen wir lieber hier.“ grübelte Simon weiter.

„Während Simon das macht, schicke ich einen Mann raus zur eurer Stadt, der mit dem Bürgermeister und… eurem Dämon für eure Verteidigung alles bespricht. Die Zwerge haben von sich aus angeboten, dass Kosten keine Rolle spielen sollen und ich denke, dass wäre ein guter Zeitpunkt, das Angebot anzunehmen.“ teilte der König seine Entscheidung mit.

„Puh… wenn die Zwerge das schon so anbieten, vielleicht sind sie auch bereit gewisse… Belagerungswaffen zur Verfügung zu stellen. Mein Dämon… hat eine sehr interessante Idee, die bisher aber nicht umgesetzt wurde. Sie dient dazu, dass das Fußvolk an der Mauer abprallt, also auch Dämonen wie ihn, aber auch gegen die geflügelten Einheiten.

Ich sehe schon jetzt das angefressene Gesicht des Generals, wenn er zu hören bekommt: Barriere weg und schon direkt verloren. Das dürfte ihn vielleicht sogar den Kopf kosten.“ grinste Sina erleichtert.

„Meine… Herren, ich kann euch wirklich von Herzen danken, dass ihr meine Situation verstanden habt. Hättet… ihr dies ignoriert, könnt ihr davon ausgehen, dass die Dämonen in der Stadt Fanfoss ihre Basis errichten und zwar so eine starke… dass es unmöglich ist, diese wieder zurück zu erobern.“ verbeugte Sina sich in ihrem Kleid.

„Ist.. es möglich, mehr über die wichtigsten Personen aus Deymonlia zu erfahren? Das… du über deinen Vater nicht unbedingt reden willst, kann ich verstehen, aber… die Militärstruktur und weiteres zu wissen, könnte uns einige Vorteile einbringen.“ fragte Simon.

„Das Problem ist, das mein Wissen veraltet ist. Das Berichtsheft, das ich euch gegeben habe ist alles Wissen, was ich von Kyllia bekommen habe. Irgendetwas… muss ich ausgelöst haben, dass die Dämonen so sehr in die Monster und Waffenforschung investieren, ähnlich wie das Kaiserreich.

Ich weiß nicht mal, ob es was bringt, wenn ich euch die Namen und das Aussehen der Generäle zeige, weil ich überhaupt nicht weiß, wie sie ihre Befehle geben und wer unter ihnen arbeitet. Ich mag vielleicht die Tochter des Dämonenkönigs sein, aber mir wurde vieles vorenthalten.“ seufzte Sina.

„Vielleicht wurden sie ja auch ersetzt, hängt ganz von der Laune meines Vaters ab.“

„Verstehe…“ nickte der König langsam. „Danke… das wir unser Gespräch hatten und… ich wünsche dir eine gute Erholung bei deinem speziellem Problem.“

„Danke… ich mir auch.“ wurde Sina traurig. „Ich… melde mich dann, wenn ich weiß, ob das Treffen mit Lady Layla stattfindet.“ und deaktivierte den Übertragungszauber. „Hoffentlich verpassen sie Amy einen Arschtritt.“

Sina holte ihr Schreibkram aus ihrem Inventar wieder raus und streicht das Gespräch mit dem König durch. „Puh… damit habe ich ein wichtiges Versprechen umgesetzt.“ Sina machte sich auf den Weg ins Büro, als Kyllia sie abfing. „Schwesterlein? Hast du einen Moment?“

„Also doch Piercings?“ hob Sina eine Augenbraue hoch. „Hrm… nein. Hast du morgen Zeit? Lisa muss in ein paar Stunden für paar Tage weg und… ich dachte, wir können ja mal unser Date angehen und auch gemeinsam schlafen.“

„Oh? Wieso muss Lisa gehen? Also ja, gerne, also… beides.“ lächelt Sina glücklich und Kyllia ebenfalls. „Lisa wurde von ihrer Mutter gerufen, dass sie zu ihr kommen soll. Mehr wusste sie auch nicht. Sie… war total unglücklich gewesen, was mich wieder freut.“

„Ich kann mich noch daran erinnern, da warst du glücklich gewesen, sie NICHT zu sehen.“ grinste Sina schief. Kyllia schlug auf die Schulter ihrer Schwester. „Hey… erinnere mich nicht an die vergangenen Tage. Wichtig ist doch das jetzt oder? Dann… denke ich mal sehen wir uns morgen, solange will ich mit Lisa kuscheln.“

„Tu das.“ grinste Sina weiter und Kyllia verabschiedete sich wieder. „Ja… ich würde auch gerne… ein bisschen kuscheln…“

Irgendwo in einem Wald weit nördlich von Fanfoss:

„Sag… Sherry, was ist das eigentlich für ein Auftrag? Ich habe nichts gesagt, weil ich es erst mal dir überlassen wollte.“ fragte Neia.

„Erm… Ein SS-Auftrag, der eigentlich eher sogar SSS sein sollte laut Prashi. Normal hätte ich ihn nicht bekommen, aber als ich gesagt habe, dass du dabei bist, hatte Prashi dann keine Bedenken gehabt.

Wir sollen eine… uralte Ruine aufsuchen, wo einst mal eine Seuche ausgebrochen war vor mehreren Jahrtausenden. Wenn wir dort angekommen sind, sollen wir den Zustand der Ruine aufschreiben, es von Monstern befreien und ein…“ kramte Sherry in ihrem Inventar und holte den Auftragszettel raus.

„Eh… keine Ahnung. Prashi hat mir einen eiförmigen Gegenstand gegeben, den wir zentral in der Ruine aufstellen sollen. Damit sollen alle Rückstände der Seuche ausgelöscht werden. Prashi meinte, du hättest schon mal solche Aufträge gemacht?“

„Ach die lieber Himmel… das wird aber eine Arbeit werden, weißt du das eigentlich Sherry?“ seufzte Neia laut. „Das Wort, was du nicht erklären konntest, nennt sich Eklomabombo. Das ist zwar richtig, dass es… tödliche Krankheiten und weiteres tötet, aber soll auch zugleich Geister austreiben.

Ich rechne jetzt nicht unbedingt mit Geistern, sondern mache mir eher über die Rückstände einer Seuche mehr Sorgen. Solange… wir den Ort noch nicht gefunden haben, bringe ich dir einen weiteren Heilzauber bei, der gegen Seuche und weiteres hilft.

Heilen und Vergiftungen entfernen… beziehungsweise einen Schutz gegen Vergiftung zu zaubern ist kein Problem, du merkst selber, dass die Zauber relativ günstig von der Mana her sind. Doch eine Seuche… ist viel viel gefährlicher. Denke… unsere Reise wird noch länger?“

„Ja… weit genug von Fanfoss, aber… auch wiederum nah genug. Ich dachte mir nichts dabei, als ich den Auftrag angenommen habe, weil es zu meiner… Beschreibung passte, die ich Prashi erklärt habe.“ grinste Sherry traurig.

„Verstehe… dann bringe ich dir alles über das Thema „Seuche“ bei und wie du dann dagegen ankommen kannst, dazu die passenden Zaubersprüche. Wenn… ich es richtig in Erinnerung habe, warst du doch auch Rose oder?

Laut… der Erklärung von Sina, warst du doch eine Heilerin. Müsstest du das nicht wissen?“ hielt Neia den Kopf schräg und versuchte in ihrem neuen Lederoutfit zurecht zukommen.

„Jaein… ich meine… Heilen, Vergiftung und sogar Flüche kann ich beheben, aber mit Seuchen und weiterem habe ich in meinem Leben nie in Kontakt gestanden. Ich wusste immer nur, wenn eine Seuche ausgebrochen ist, dass es meist das Ende einer Stadt war.“ konzentrierte sich Sherry beim wandern.

„Was auch stimmt, also das Ende einer Stadt. Das Problem… mit dem Heilen eines seuchenhaften Patienten ist, dass die Mana… sehr extrem ist. Wir beide könnten unser Viertel vermutlich heilen, bevor wir umkippen.

Doch eine Stadt? Normale Heiler haben nicht soviel Mana, genau das ist das Problem. Noch schlimmer ist es, wenn es sogar eine magische Seuche ist, die aber wirklich sehr selten sind.“ erklärte Neia weiter.

„Denke, wir werden noch Tage brauchen. Das Problem ist, dass ich zwar eine Ortsbeschreibung bekommen habe, aber es liegt größtenteils in einem Wald. Die Natur hat sich die Ruine genommen, daher werden wir etwas Zeit für uns haben.“

„Sherry…“ „Nein, ich will keine Entschuldigung von dir hören. Wenn war es mein Fehler gewesen und ich bereue es nicht, dass ich dich geküsst habe. Scheinbar… habe ich mit meinen vielen Erinnerungen… die Situation vollkommen falsch eingeschätzt mit Sina.“

„Ok, aber… es kann nicht sein, dass meine erste Schülerin wegen mir leidet. Das… habe ich nicht gewollt. Ja… ich liebe Sina, aber… ich mag dich auch.“ schaute Neia beschämt zu Boden.

„Deswegen… dachte ich, dass… Sina es verstehen würde…“ schniefte Sherry. „Lass… uns über was anderes reden. Die Reise geht lange, außerdem… willst du bestimmt eher die Monster bekämpfen wollen oder? Ich wusste überhaupt nicht, dass deine Klingen so schwer sind.“

„Sind sie auch nicht, glaube, dass hat was mit meiner Stärke zu tun. Nun… ich hatte eigentlich gedacht, dass ich mit Louis trainieren könnte, er hat sich mir ja angeboten. Einfach vorbeikommen, dann können wir die Details bereden.

Naja, werde ich wohl selbst ein bisschen lernen, damit umzugehen. Also nicht wundern, wenn ich mich mit meiner Magie stark zurückhalte.“ grinste Neia schief.

„Ich frage mich sowieso, ob es ein Monster gibt, der dich überleben könnte.“ schmunzelt Sherry. „Eigentlich ist es ja unmöglich, dass es dich trifft. Du hast gezeigt, wie du allen ausweichen konntest. Ja… Neia die Klingentänzerin.“

„Ein Grund mehr, dass ich schnell meine Waffen gemeistert bekomme.“

„Und ich schaue dir gerne zu!“

Kapitel 556

Ich bin wiedergeboren und das königliche Gespräch? II

„Normal mische ich mich nicht ein, zumal ich meine eigenen Sorgen habe, aber… Es ist wirklich sehr ungewöhnlich zu hören, dass du mit Gräfin Sherry einen Streit hattest. Vielleicht… kann ich dir ja helfen?“

„Kannst du nicht, denn immerhin hat sie etwas getan, was mich sauer aufstößt. Eigentlich… wollte ich was anderes bereden, aber egal wo, jeder macht sich Sorgen um meine Beziehung. Karl… sei ehrlich. Du hattest doch auch bestimmt mal Streit mit deiner Frau gehabt.“ rollte Sina genervt ihre Augen.

„Den hatte ich, aber wir haben uns irgendwie wieder verstanden. Leider… ist es in der Königsfamilie schwierig Abstand zu finden, wie es bei dir der Fall ist.“ grinste der König und schien etwas… in Gedanken zu versunken sein. „Dafür kann Themba ihre Mutter ziemlich gut ersetzen.“

„Wie… würdest du es denn finden, wenn du zu hören bekommst, dass deine Frau jemand anderes geküsst hätte?“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

„Das kann ich dir leider nicht sagen, weil es nicht passiert ist. Doch… das ist nicht unbedingt was du hören willst. Ich wäre mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit verletzt gewesen und hätte mir die Frage gestellt, was ich falsch gemacht habe.

Du musst wissen, wir haben uns wirklich sehr geliebt. Mir käme nicht mal die Vorstellung hoch, dass es passieren könnte. Ich war stets bedacht, sie glücklich zu machen, soweit meine Aufgabe als König es zulässt.“

„Das… dachte ich auch und trotzdem… ist es passiert.“ murmelt Sina niedergeschlagen. „Das Schlimme ist sogar, mit jemanden, der mir seine Liebe zu mir gestanden hat. Sie hat ihr den Segen gegeben, dass man mich haben kann und so weiter, irgendwie… sollten wir das Thema beenden.“

„Du liebe Güte… dann kann ich nachvollziehen, dass du deine Ruhe brauchst. Ich… danke dir, dass du mir erklärt hast, wie ich mit der Vampirkönigin Lady Layla umgehen soll. Doch du wolltest scheinbar mehr als nur das Thema besprechen oder?“ nickte der König verständnisvoll.

Sina schloss ihre Augen und musste mehrmals ein und ausatmen. „Ja, es gibt ein Problem in deinem Königreich. Die Unterwelt, also die bösen Menschen, die du verhaften lässt werden ein großes Problem. Hast du schon… irgendetwas mitbekommen?“

„Ja das habe ich. Für kurze Zeit hatten wir keine Banditenangriffe mehr vernommen und haben uns gewundert, ob irgendetwas passiert ist. Diese… Kriminellen gab es schon immer, egal wie oft man sie hochgehen lässt.

Doch nun wurden sie aktiv und das mit einer Brutalität, die ich selbst noch nicht erlebt habe. Ich habe der Gildemeisterin Keya auf das Problem angesprochen und mehr… als dass man die Aufträge aufsetzt, kann sie nicht machen.“

„Vermutlich liegt das Problem sogar tiefer.“ grübelte Sina laut und der König hakte direkt nach. „Haben die Vampire etwas damit zu tun?“

„Nein, da habe ich schon geforscht, aber keiner der bekannten Clans weiß etwas über die Organisation, die all diese Probleme verursacht. Ich kann dir nur folgendes berichten…“ kam der Bericht von Sina mit der „Familie“. „Wer auch sie immer sind, außer dem Hinweis, dass sie alt sind, also die internen Mitglieder, weißt man so gut wie nichts über sie.

Ein Angriff von ihnen hat hier in der Stadt stattgefunden und ich habe einmal richtig aufgeräumt mit diesen Bastarden. Doch das waren alles nur die Helfershelfer, wenn dann müsste ich jemand in die Finger bekommen, der einen näheren Draht zu diesen… „Familienmitgliedern“ hat.“ wurde Sina etwas wütend, als ihr der Bericht über Rokea einfiel.

„Und ich werde ihn zum sprechen bekommen. Meine… Freundin, die im Waisenheim arbeitet berichtete mir von Kindern, die alle die schändlichen Taten der Banditen sehen „durften“. Glaube, wer auch immer das Sagen in der Familie hat, er sollte beten, dass meine Freundin ihn nicht in die Finger bekommt… oder meine.

Was auch immer… sich bei den Banditen, Räubern, mir egal, geändert hat, aber mir gefällt die Änderung überhaupt nicht. Karl… du solltest wirklich überlegen, die Hauptrouten in Efrana unter besseren Schutz zu nehmen.

Es… mag vielleicht dumm sein, dass du dein Militär dafür einsetzt, aber wir Abenteurer sind auch zu begrenzt um diese Probleme anzugehen. Dafür gibt es scheinbar noch genügend Monsterprobleme in allen Reichen.

Wir haben es mit einem bösen und leider auch klugen Geist zu tun, der weiß, wie man seine Züge macht.“

„Ich werde über deinen Vorschlag nachdenken und mich mit Simon beraten, inwiefern wir die wichtigsten Strecken kontrollieren können. Wundere mich, warum im Kaiserreich das Problem nicht ist so akut ist?“

„Hmm… gute Frage? Vielleicht gehen sie es etwas anders an, ich weiß es leider nicht. Sie haben meines Wissens andere Probleme.“

„Wenn… dürfte es was mit den Elfen zu tun haben.“ sagte der König direkt und hat Sina damit erwischt, als sie ihre Augen groß aufmachte. „Wie ich es vermutet habe.“

„Kaiserin… Emilia hat mich nur gewarnt, dass ich vorbereitet sein soll, weil sich der Elfenkrieg eventuell ausweiten könnte. Bisher habe ich nichts vernommen.“

„Das kannst du nicht wissen, aber ich hatte mein Gespräch mit einer Seite der Elfen gehabt. Da suchten sie unter anderem Hilfe für Waffen und Soldaten. Du… kannst dir selber denken, was meine Antwort war?“

„Das du definitiv dich nicht daran beteiligst und dich eher kümmerst, dass dein Land gegen die Dämonen bestens vorbereitet wird. Würde ich mal so behaupten.“

„Richtig. Mir kam daher nur der Gedanke, wenn eine Seite zu mir kommt, dass die andere Seite es nicht unversucht lassen wird, mit dem Kaiserreich zu sprechen. Aufgrund… das man dich bereit hält, hat das Gespräch wohl noch nicht stattgefunden, daher… gebe ich dir folgenden Rat Sina.

Lass dich nicht in deren Krieg hineinziehen und unterschätze unter keinem Umständen Fürst Aelrindel. Wenn ich mit große Mühe Fürstin Delsanra verdeutlichen konnte, dass ich unter keinen Umständen helfen werde… rechne ich bei Aelrindel mit Problemen.

Ich gebe dir deswegen den Rat als Freund, weil ich deine gewaltsame Natur kenne. Du kannst bei ihm nicht… so einfach deine „üblichen“ Methoden anwenden, denn er ist Anführer der Elfen. Legst du deine Hand an ihn, ziehst du den Zorn der Elfen auf dich.“

„Ich… werde es im Hinterkopf behalten, danke.“ nickte Sina, die zum ersten Mal die Namen der Fürsten zu hören bekam. „Es wird nicht… möglich sein, Informationen über den Fürst zu bekommen oder?“

„Nicht aus seinem Reich, das ist sicher. Das Problem trifft auf Fürstin Delsanra ebenfalls zu, doch im Gegensatz zum Fürst Aelrindel hat Delsanra verstanden, dass ich meiner Antwort treu bleiben will.“

„Was ist eigentlich der Grund, dass sie jetzt Hilfe suchen? Wenn ich es richtig verstanden habe, haben sie es doch sonst immer unter sich gehalten den Krieg.“ wundert sich Sina. „Meine… ich kenne den bescheuerten Grund für den Krieg.“

„Fürstin Delsanra ist der Meinung, dass der Krieg mehr als genug Opfer unter Elfen verlangt hat und wollte einen Schlussstrich ziehen. Das setzt aber voraus, dass die Gegenseite keine Chance hat, jemals einen Krieg zu führen. In meinen Ohren… hörte es sich so an, als müsste dafür ein Reich nicht nur verlieren, sondern… ausgelöscht werden.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Elfen dieses Ziel anstreben. Meine Hoffnung liegt ein bisschen in Fürst Triandal, der immer den Krieg zu einem Waffenstillstand verhandeln konnte.“ wirkte der König etwas angewidert.

„Oh je… kein Wunder das Emilia mich an ihrer Seite haben will, wenn das Gespräch stattfinden sollte. Das wäre wirklich eher eine Aufgabe für ihren Vater gewesen, denn Emilia ist dann doch ein bisschen zu grün hinter den Ohren, wenn dieser Fürst Aelrindel so gerissen ist.

Ihr General Leon ist nicht auf den Kopf gefallen, aber ich habe die Befürchtung, dass man bei dem Gespräch viel zwischen den Zeilen lesen muss.“ rieb Sina sich die Stirn.

„Oh Kaiser Godelot würde überhaupt nicht das Gespräch zulassen, so kenne ich den alten Mann.“ musste der König darüber schmunzeln. „Doch dafür war er ja auch bekannt gewesen. Kaiserin Emilia… muss sich leider noch bei den Herrschern der Welt beweisen.

Dabei… ist deine Erziehung bei ihr ein bisschen durch gegangen. Mir ist beinahe die Luft ausgegangen, als Emilia die beiden Fürsten als Waldschrate bezeichnet hat.“

Nun musste Sina darüber lachen, denn das wusste sie überhaupt nicht. „Oh, meine Kleine macht sich langsam. Dann ist sie wirklich auf einem guten Weg, eine gute Kaiserin zu werden.“ grinste Sina breit, nur der König schüttelt den Kopf.

„Ich danke dir wirklich für den Rat und… auch danke, dass du mir bei meinem privaten Problem helfen wolltest. Nun… komm ich mit einer Bitte zu dir, denn dies betrifft ebenfalls dein Land. Meinst du, du kannst Simon bei dem Gespräch hinzuziehen?“

„Das lässt sich machen.“ stand der König auf und verschwand aus dem Bildschirm. „Dann… schreibe ich mal solange meine Liste weiter.“ holte Sina ihren Schreibkram, um die Wartezeit zu überbrücken.

„Hmm… Magierstadt Oxcrest aufsuchen und Informationen über die alte Hauptstadt sammeln. Sollte ich mich mit einem der Sektenspinner unterhalten?“ grübelte Sina. „Nah… je nachdem. Dann habe ich noch das Problem mit meinen Ringen.

Hmm… ein Gespräch mit Exos suchen? Mich nervt es, dass er was kann, was ich nicht kann. Dazu müsste ich wiederum herausfinden, wie ich mit dem Penner in Kontakt komme… Du liebe Güte, die Guten würden mit einem Erzfeind nicht sprechen wollen, scheinbar gibt es andere Regeln, wenn man auf der bösen Seite ist.“ rollte Sina mit den Augen und sah jemand stehen.

„Was willst du Amy?“ wurde Sina direkt wütend. „Es geziemt sich nicht, ins Büro des Königs zu gehen.“

„Die Tür war offen und ich habe euch gesehen, war nicht beabsichtigt von mir gewesen, einfach reinzugehen.“ entschuldigt sich die junge Heldin vor Sina. „Eigentlich… wollte ich mit euch sprechen.“

„Na dann? Wieso bist du überhaupt da? Dachte ihr seid in einem Dungeon?“ legte Sina ihr Schreibkram wieder beiseite.

„Wir sind auch gerade wieder zurückgekommen… Es tut mir leid, dass… ich eure Zeit stehle, aber… es geht um Lara…“

„Vergiss es. Lara will ihre Ruhe vor ihrer Vergangenheit haben und hat auch keinerlei Interesse daran, mit euch ein Gespräch zu führen.“ sagte Sina dies knallhart. „Und ich denke nicht mal daran, ihr irgendetwas zu befehlen. Meine kleine Schwester ist ziemlich glücklich und ich würde es gerne so behalten.“

„Aber Lady Sina… ihr wollt doch auch den Krieg verhindern oder nicht? Das wäre…“ wollte Amy ihr widersprechen, als Sina loslegte.

„Hör mal gut zu. Wenn du mit deinen Helden in ein Zimmer gesteckt werdet… und man sagt euch, ich wäre schuld daran, wie wird sich euer Verhalten verändern? Exakt das ist es, was in Deymonlia passiert. Ein unbeschreiblicher Hass auf Alliancia.

Dazu, dass wir zeitlos leben, macht es die ganze Sache nur noch schlimmer. Zeit genug, dass Hass sich schön im Herzen verwachsen kann. Ich gehöre zu den Generationen, die diesen Hass infrage stellen, noch mehr… will ich einen der dicken Gründe für den Hass verschwinden lassen.“

„Ihr… nehmt also einen Krieg bewusst in Kauf, den man verhindern kann? Was… macht euch denn besser als die anderen Dämonen?“ wurde Amy trotzig.

„Was verstehst du unter „verhindern“? Indem man einfach den Käfig mit einer neuen Farbe anstreicht und alles wird gut?“ kontert Sina direkt. „Amy… auch wir haben ein Leben und niemand sollte in einem Käfig leben müssen.

Schau doch… als die Barriere erschaffen wurde, dachten alle Alliancianer, das war eine super Idee gewesen. Tja… die sind nun alle längst verstorben, aber nicht die Dämonen, die den Tag erlebt haben.

Ich bin kein Befürworter des Krieges, aber werde auch nicht zustimmen, dass die Barriere wieder neu erschaffen wird. Hier… kann ich mich frei entfalten, ich bekomme das Gefühl lebendig zu sein. Das hatte ich in Deymonlia nicht gehabt.

Was mich von den anderen unterscheidet ist, dass ich in Harmonie leben WILL. Doch scheinbar teilt niemand die Ansicht außer wenigen Dämonen… das sind die Dämonen, die außerhalb der Barriere gelebt haben und ohne Einfluss des Dämonenkönigs.“

„Wenn das denn so sein soll… könnt ihr dann nicht die Meinung des Dämonenkönigs ändern? Meine… ihr seid…“ wollte Amy immer noch nicht aufgeben in ihrer verdreckten Ausrüstung.

„Die Tochter des Dämonenkönigs, die verschollene Prinzessin, die zweitstärkste Dämonin aus Deymonlia? Du liebe Güte, nur weil ich das Blut meines Vaters teile, herrscht überhaupt keine familiäre Bindung zwischen uns. Er ließ mich über hundert Jahre foltern auf die unterschiedlichsten Art und Weisen.

Was glaubst du… warum ich so eine hohe Resistenz gegenüber allem habe? Bestimmt nicht, weil ich ein bisschen trainiert habe. Ich kann von Glück reden, dass er Kyllia und meine anderen Schwestern, die ich NICHT kenne, nur schikaniert hat und nicht gefoltert.

Wuhu, willst du also noch mehr von meinen Elend hören? Ist es das, was dich antörnt? Meine Fähigkeit „Bizarre Gedanken“ habe ich nicht von so daher, da hat jemand stark nachgeholfen. Ich sehe es jetzt schon kommen, wenn ich vor meinen Vater stehe.

Seine Frage wird es sein, ob ich einen langsamen, aber schmerzfreien Tod haben will oder einen sehr schnellen, qualvollen. Wenn er denn einen guten Tag hat und ich bezweifele, dass er einen guten Tag hat, wenn ich vor ihm stehen werde.“ war Sina angepisst.

„Und doch… wollt ihr die Stadt verteidigen… intrigiert Vampire in der Welt. Ist es… wirklich so hoffnungslos? Ich… verstehe euch nur bedingt… mit der Barriere. Es ist nicht richtig eingesperrt sein, aber… wenn die Freiheit damit verbunden ist, dass Millionen von… Lebewesen sterben müssen, ziehe ich lieber den Käfig vor.“ schüttelt Amy traurig den Kopf.

„Uh… gehst du mir auf den Keks. Ich verstehe überhaupt nicht, wieso… ich so eine Abneigung gegen dich und die anderen habe. Vielleicht liegt es ja doch im Blut, dass ich beschworene Helden nicht unbedingt mag.“ grollte Sina.

„Amy? Darf ich fragen, was du in meinen Büro zu suchen hast?“ fragte eine wütende Stimme. Erschrocken schaute Amy auf. „Eure… Majestät, es war nicht meine Absicht gewesen, in eurer Privatgemach einzudringen. Ich wollte euch aufsuchen und habe die Tür offen gesehen, dabei war Lady Sina zu sehen.

Ich… wollte mit ihr ein Gespräch suchen, doch… scheinbar war es ein Fehler meinerseits gewesen…“ verbeugte Amy sich entschuldigend.

„Das kannst du laut sagen.“ meldet sich Sina genervt. „Ich hoffe, der Tipp hat euch geholfen von Sherry. Ihr habt alles auf der Welt, ihr müsst nicht extra jemanden suchen, der euch zeigt, wie man eine Waffe richtig hält.

Ach ja… was mir einfällt, aber scheinbar gibt es einen weiteren beschworenen Held auf der Welt, der aber wiedergeboren wurde.“

Nun kamen der König mit Simon vor den Übertragungszauber, Simon und Sina nickten sich nur zu. „Wie meinst du das Lady Sina?“ fragte der König, während er wütend Amy anschaute.

„Wir Dämonen glauben an die Wiedergeburt, deswegen haben so wenig Bedenken, zu sterben. Einige werden früher wiedergeboren, andere viel später. Was ich aber immer geglaubt habe, dass es nur auf die Dämonen zutrifft.

Tatsächlich aber habe ich jemanden gefunden, die sich klar erinnern kann, dass sie mal eine beschworene Heldin war und gegen den Dämonenkönig „erfolgreich“ gekämpft hat. Ich glaube jetzt einfach mal, dass diese Wiedergeburt… nicht nur auf Dämonen zutrifft, sondern auf alle Lebewesen, die mit dem System verbunden sind.

Doch solltet ihr nicht in ihre Nähe kommen, denn sie ist der Grund, warum ich momentan in Fanfoss überwiegend hänge. Sie ist mit Abstand der böseste Vampir, der mir je untergekommen ist. Wenn man glaubt, dass ich wahnsinnig bin, dann wird Wahnsinn bei ihrer Person eine neue Bedeutung bekommen.

Es war die Hilfe meiner Freundin und meiner Kraft nötigt gewesen, sie dazu zu nötigen, keinen Massenmord zu begehen, als sie aus ihrem Gefängnis befreit wurde. Ich… kenne die Gründe, warum sie einen abgrundtiefen „Hass“ oder eher Sehnsucht nach Elend und Qualen bei Personen hat.

Dachte einfach mal, ich teile es Amy mit, dass sie doch nichts so besonderes ist mit ihren Freunden, wenn verstorbene Helden langsam wieder auf der Bildoberfläche immer nach und nach erscheinen.“ grinste Sina ganz gemein.

„Vor allem… sind sie alle so gemein und böse. Einst Retter, nun stehen sie alle auf der dunkle Seite. Meine… Lara will nichts mit euch zu tun haben, Eli ist dermaßen verrückt, dass sie alles abschlachten will und dann haben wir noch den Heldentyrann Devin. Uh… hoffentlich tut Exos mir den Gefallen und belebt ihn wieder, damit ich meine Wut nochmal an ihm raus lassen kann.“

„Danke… für die Informationen Lady Sina. Ich denke, Amy hat genug gehört und will sich zurückziehen.“ mischte sich der König an. „Ja… natürlich eure Majestät.“ verbeugte sich Amy und Sina sah ihre nassen Augen.

„Hrmm… ich wundere mich wirklich, was dein Ziel mit den Helden ist Lady Sina.“ schaute nun der König Sina wütend an.

„Ich habe mir das Gespräch doch nicht ausgesucht? Da war ich gerade beschäftigt, stand Amy auf einmal davor. Was hast du denn gedacht, wie ein Gespräch zwischen mir und den „Helden“ enden wird?“

„Das du es vielleicht nicht darauf anlegst, dass sie dich weiterhin misstrauisch betrachten sollen?“

„Dann geht die Welt eher unter, wenn ich auf deren Hilfe angewiesen bin…“

Kapitel 555

Ich bin wiedergeboren und das königliche Gespräch?

„Du hast uns mit Rokea total erschrocken, weißt du das eigentlich?!“ schimpfte Kyllia, während sie die Haare von Sina im Bad wäscht. „Sorry…“ murmelt Sina, die Szene war etwas… „peinlich“ für sie gewesen.

Aufgrund das die Dämonenkönigin und die Tierfrau nicht die Kraft hatten, den Fußweg nach Fanfoss zu gehen, hat Sina einen großen Teil der Strecke mit den Flügeln überbrückt. Dazu hat sie Rokea getragen, die nicht schlecht gestaunt hat…

Bis sie beide abgestürzt sind. Sina hatte keine Ausdauer mehr gehabt, also warf die Tierfrau sie einfach über die Schulter und lief den Rest zur Stadt zurück. Als sie dann endlich vor der Monstervilla waren und Rokea die Tür öffnen wollte, bekam sie weiche Knie und stürzte mit Sina durch die Haustür.

Alle in der Villa dachten, es war ein Angriff und kamen mit Waffen, als sie nur die verletzten Frauen auf dem Boden vorfanden. Sofort war das Viertel in Alarmbereitschaft, bis Sina es endlich schaffte, das man ihr zugehört hat. „Leute! Wir haben uns miteinander nur duelliert, mehr nicht!“

Rokea lag in ihrem Schlafzimmer und wurde von Ascal geheilt, Sinas Verletzungen hat sie mit ihrer eigene Regeneration geheilt. Nur war sie körperlich so schwach, dass sich ihre Schwester um sie kümmern musste.

„Wie… kommt ihr Knallköpfe auf die Idee, mitten in einem feindlichen Gebiet ein Duell auszutragen? Ernsthaft, das hätte auch schief gehen können!“ schimpfte Kyllia weiter, man sah ihr die Sorge am Gesicht.

„Nun…“ „Klappe, ich bin noch nicht fertig!“ mischte Kyllia sich ein. „Ich weiß, dass du momentan Stress ohne Ende hast, aber… ernsthaft?! MIT Rokea ein Duell? Hat das Turnier nicht schon gezeigt, wie es endet?

Außerdem, seit wann hast du denn Piercings an deinen Brustwarzen? Das kann doch auch erst vor kurzem neu sein oder nicht? Meine… die Totenschädel an beiden Seiten sehen ja schon irgendwie niedlich aus, aber… egal. Nun ich höre?“

„Danke?“ meinte Sina trocken. „Ich wollte eigentlich kein Duell mit Rokea, sondern nur aus einer sicheren Entfernung ihr Training beobachten. Dummerweise… haben die Behemoth andere Lösungen, wie man Stress loswerden kann und das hat Rokea umgesetzt.

Leider… muss ich sagen, irgendwie… hat es mir tatsächlich geholfen. Ich vermisse wirklich… meine Kämpfe. Durch das Duell bekam ich tatsächlich wieder einen klaren Kopf und… Rokea hat mir ein bisschen von ihrer Heimat erzählt, wo ich nachdenken musste.

Nachdenken muss… wie es mit Sherry und Neia weitergehen soll. Wo… sind sie eigentlich?“ fragte Sina nun.

„Machen gemeinsam einen Auftrag und sind für mehrere Tage außer Haus. Denke, dass ist mehr als gut für uns alle. Der Streit heute Morgen war sehr unangenehm für uns alle. Du weißt, dass wir euch drei wirklich mögen.

Doch… das du mit Sherry einen so offenen Streit hattest, tat uns allen etwas weh. Klar, wir können Neia die Schuld geben, aber das ist nicht die Lösung. Ich habe Sherry schon gesagt, dass ich diesmal… euer Problem nicht schlichten kann.

Ich habe noch nie gehört bei uns in Deymonlia, dass irgendein Dämon mit mehreren Personen eine Beziehung hatte. „Wenn“ waren es ja Affären und die endeten eigentlich immer blutig, was auch richtig ist. Wir halten nun mal die Treue, wenn wir jemanden lieben.“

„Nun… in Batzien scheint es aber „normal“ zu sein, mit mehreren Personen eine Beziehung zu führen laut Rokea. Ich glaube ihr, denn sie gehört nicht zu den Personen die groß Lügen erzählen.“ seufzte Sina in der Badewanne, als sie die Information bekommen hat.

„Ja… vielleicht ist es gut, dass Sherry und Neia irgendwelche… Aufträge machen, auch wenn mir dies nicht gefällt. Ich… glaube einfach Sherry, dass nichts mehr zwischen ihr und Neia passieren wird… bis eine Entscheidung fällt…“

„Und… wie wird sie fallen? Eigentlich hätte ich ja gesagt, dass du Neia eine Abfuhr erteilst, was du… ja scheinbar nicht getan hast.“ kam Kyllia ebenfalls in die Badewanne und schaute Sina in die Augen.

„Keine… Ahnung, wirklich. Ich liebe Sherry… und ich mag Neia, aber… Bevor irgendetwas meine Entscheidung… beeinflusst, habe ich mir zwei Schwüre gegeben. Illusion: Schwur.“ zaubert Sina und Kyllia hörte es sich an… dann klatschte sie sich ins Gesicht.

„Kein Wunder… das Sherry so streitsüchtig ist und kein Wunder, warum du den zweiten Schwur abgegeben hast. So wie ich dich nun kenne, meine liebe große Schwester, sind deine Piercings nur eine Trotzreaktion zum Geständnis von Neia.“

„Tzz… du kennst mich wirklich zu gut.“ dreht Sina ihren Kopf zur Seite, aber Kyllia konnte sehen, wie ihre Schwester grinsen musste. „Mir gefällt es, wenn du welche haben willst…“

„Nein, denn im Gegensatz zu dir habe ich einen klaren Kopf und brauche meine natürliche Schönheit nicht mit irgendwelchen metallischen Dingern zu verändern.“ lehnte Kyllia direkt ab. „Glaube, wenn alles irgendwie wieder läuft, wirst du sie eh wieder entfernen.“

„Hrm… nervt irgendwie… dass du mein Zwilling bist. Gibst es denn… noch irgendwelche Unterschiede zwischen uns? Wir lieben Frauen, wir sind stark, wir sind vom Aussehen fast ähnlich, dir fehlen nur die Tattoos und mir deine Hörner.“

„Vergiss deinen… Knochenschwanz und drittes Auge nicht. Tja… Schwesterlein, ob du es glaubst oder nicht, aber wir mögen in vielen Dingen gleich oder ähnlich denken, aber haben trotzdem große Unterschiede.

Zum Beispiel bei der Liebe. Ich liebe Lisa, die auch zugleich meine Blutschwester ist. Du hast dafür Sherry, die eine ewige Wiedergeborene ist und nun haste… eine Blutelfe, die dich ebenfalls liebt. Soll ich näher darauf eingehen?“

„Kannst… du vielleicht einfach mal von dem Thema Sherry und Neia weggehen? Du verdirbst mir immer wieder meine Laune.“ rollte Sina ihre Augen. „Das Problem ist einfach… Sherry hat… Neia geküsst. DAS ist mein größtes Problem. Für mich… und für dich auch ist das eigentlich ein Treuebruch.“

„Oh ja… wenn Lisa jemand anderes küssen würde, dann kannst du davon ausgehen, dass es blutig wird. Nicht unbedingt mit Lisa, da habe ich leider einen Eid, aber das trifft nicht auf den Küssenden zu. Dummerweise ist bei dir das Problem, dass du Neia ja auch magst. Tja… ich kann aus der Sache nur lernen, dass ich Lisa soweit erziehe, dass sie das nicht macht.

Immerhin bringt sie mir einiges aus der Vampirwelt bei, das tatsächlich komplett anders ist, als bei den Dämonen. Äußerlich wirkt es, dass wir Gemeinsamkeiten haben, aber für die Vampire ist ein Kampf nicht unbedingt das, was wir unter einen Kampf verstehen.“ beugte sich Kyllia und schaute sich die Piercings aus der Nähe an.

„Ich hätte oben…“ „Klappe…“

„Wie dem auch sei, bevor ich mit Sherry vernünftig spreche… werde ich wohl den Abstand brauchen. Hoffentlich sieht sie es auch so, denn das gibt uns beide Zeit nachzudenken, wie… es weitergehen soll. Erm… Kyllia? Spielst du gerade an meinen Piercing?!“

„Lass mich? Wenigsten eine von uns trägt es. Als du mich das erste Mal… „untersucht“ hast, hast du dich ja auch nicht zurückgehalten. NUR weil du wissen wolltest, ob wir wirklich eins zu eins sind.“

„Ok… es tut mir leid. Spiel soviel wie du willst…“ „Yay!“

Am nächsten Morgen wachte Sina alleine im Bett auf und bekam direkt ein Herzstechen. „Wie… unangenehm… wenn jemand wichtiges fehlt…“ seufzte Sina laut. „Was… kann ich nun tun… achja… eine Liste…“

Sina stand auf und ging mit einem Bademantel direkt ins Büro, wo sie sich mit einer Liste auseinander setzte. Dabei unterschied sie es von Sehr wichtig und Lappalie.

„Also… Sherry und Neia… sind ganz wichtig, werden aber in einer separaten Reihe eingegliedert. Dann haben wir das Gespräch mit den Vampiren… Buch habe ich teilweise schon durchgelesen und irgendwie… sind so viele Gesetze unlogisch. Egal, dafür haben wir das Gespräch.

Das Gespräch mit dem König… das… Gespräch mit dem… König.“ starrte Sina darauf und löste nun direkt ein nächstes Problem. Sie machte sich frisch, zog ein einfaches schwarzes Kleid an und eine leichte Kost. Dann saß sie im Übertragungsraum und aktivierte den Stein.

Scheinbar ließ man sich Zeit, was sich Sina schon dachte und ihre Liste mitgenommen hatte. „Kaiserin Emilia… ein Gespräch? Bin mir nicht so sicher. Rokea hat alles bekommen… Kleidergeschäft… kann ich vorbereiten, aber ohne Sherry… geht es leider schwer weiter.“ schrieb Sina weiter, als das Bild aufging.

„Ich grüße dich Sina.“ meldete sich der König und Sina musste sich orientieren, dass es nicht der Thronsaal war sondern das Büro des Königs. „Ah, hi Karl, die Zimmer gewechselt?“

„Ja, ich wollte gerne alleine mit dir sprechen.“ nickte der König. „Es gibt ein paar… Staatsgeheimnisse, wo ich dann doch möchte, dass es unter uns bleibt.

„Oh? Nicht das es die Helden misstrauisch macht.“ grinste Sina und legte ihr Schreibkram ins Inventar. „Wie geht es dir?“

„Außer den Pflichten eines Königs kann ich mich nicht beklagen. Meine Kinder werden größer, Alwin zeigt großes Interesse für sein Training und Ralph… macht auch seine Fortschritte. Die Helden sind vorerst mit ihrem Training in einem Dungeon beschäftigt, was mir die Gelegenheit gibt, meine Aufmerksamkeit auf andere kleine Dinge zu lenken.“

„Ah… dann haben sie den Tipp von… Sherry angenommen? Sie hat mir schon erzählt und eh… das mit Lara fand ich nicht in Ordnung, weißt du?“

„Nun, wo ich die Gelegenheit habe, aber… Lara ist dieselbe Lara, die die Barriere erschaffen hat, richtig?“

Sina seufzte nur, aber aufgrund das Kyllia einen Fehler gemacht hat, kann sie es nicht abstreiten. „Das ist richtig. Laut ihrer Geschichte war sie die Heldin, die dafür zuständig war, dass Alliancia solange in Frieden leben konnte.

Warum sie euch nicht helfen will, DAS weiß ich nicht. Ich habe sie noch nicht mal gefragt über die Barriere und du kannst dir den Grund schon denken oder? Aber nicht unbedingt, weil ich will, das die Dämonen rauskommen, damit es einen Krieg gibt.

Ich denke, aufgrund dass wir eingesperrt sind, hat überhaupt erst der große Hass sich gebildet. Meine… wir sind alle Kämpfer im Herzen und können uns höchstens gegenseitig töten. Dafür haben wir mehrere Arenen, damit wir den Frust rauslassen können. Richtig… Ruhm und Ehre zu bekommen… können nur die wenigsten.

Dazu die Propaganda, die sich der Dämonenkönig einfielen ließ, nun… sie ist halt sehr effektiv. Dieses System ist es, gegen das ich ankämpfen will. Doch das klappt nur, wenn die Barriere weg ist. Ich gebe nicht die Hoffnung auf, dass es noch andere Dämonen gibt, die meine Einstellung haben.“

„Verstehe… also kann ich mich mit ruhigem Gewissen weiterhin bei meiner Aussage bleiben, dass du nicht immer deine Finger im Spiel hast.“ grinste der König.

„Vielleicht sollte ich wirklich mal Urlaub machen… so ein paar Jahrhunderte, damit nicht jeder mehr den Gedanke hat, dass bei allen Entscheidungen auf der Welt, ich meine Hand im Spiel habe.“ seufzte Sina laut.

„Karl… es gibt da ein paar Sachen, die ich mit dir besprechen muss und… einige Themen werden dir nicht unbedingt gefallen.“

„Ja, deine Freundin hat mir schon mitgeteilt… das Vampirkönige mit mir sprechen wollen? Ich wüsste eigentlich nicht, was… ich groß mit ihnen bereden soll?“

„Hat… sich so ergeben. Hör zu, dass ist nicht mal meine Idee ok? Wie du weißt, habe ich ja in Fanfoss mehr oder weniger die Vampire intigriert. Mehr noch, viele weitere Vampire wurden mir von anderen Clans zur Verfügung gestellt, damit ich aktiv gegen Exos kämpfen kann.

Dabei dachte sich wohl die oberste Clanführerin aller Clans, dass der Zeitpunkt gekommen ist, dass die Vampire sich allgemein als solches ändern. Aufgrund… das ich ein Clanführer BIN und wiederum… auch die Kontakte HABE… wollte ich dich schon mal auf ein Gespräch vorbereiten.“

„Ich weiß überhaupt nicht… was ich mir bei dem Gespräch vorstellen darf? Vampire sind in meinen Augen Monster. Es mag… sein, dass du sie in Griff hast, aber… wie viel musste mein Volk unter ihnen schon leiden?“

„Vielleicht… hast du jetzt die Möglichkeit, das zu unterbinden.“ schaute Sina ihren königlichen Freund ernst an. „Es wird sich… viel ändern bei den Vampiren. Noch ist es nicht offiziell in der Vampirwelt, aber viele Regeln werden sich ändern.

Ob du es mir glaubst oder nicht, aber… ihre Welt ist viel komplexer, als ich geahnt habe. Karl… sie haben Regeln, dass es verboten ist Kleinkinder zu verwandeln. Mir war… das überhaupt nicht bewusst gewesen, was man einem Kind damit angetan hätte. Der Geist wächst vielleicht weiter… aber man steckt für alle Zeiten im Körper eines Kindes.

Die haben mehr… Regeln, als du Gesetze in deinem Land hast. Dabei will ich nicht mal abstreiten, dass die Vampire Monster sind, da haben sie sich wirklich Mühe gegeben, dass man sie so sieht.

Nur… will man scheinbar langsam aus dieser Monsterrolle herauskommen. Ich habe da etwas gestartet… was den Mächtigsten gefällt. Sie sind bereit… Änderungen zu akzeptieren, weil einige Clanführer durch meine Hand und meiner Familie gefallen sind.

Wenn… du dein Volk liebst, solltest du das Gespräch akzeptieren Karl.“ redete Sina auf den König ein. Der König wirkte selber nicht darüber begeistert, lehnte es aber nicht von Anfang an ab. „Wie… soll ich mich denn Verhalten? Ich denke… die Vampirkönige haben eine… gewisse „Etikette“?“

„Haben sie Karl. Hmm… Ich sage dir einfach meine Meinung als deine Freundin. Bei dem Gespräch werde ich dabei sein und eine eher… neutrale Position einnehmen, weil laut der Hierarchie Lady Layla über mir steht.

Durch… hmm… meinen Einwand habe ich es soweit geschafft, dass Lady Layla mich als Gleichberechtigte behandeln muss. Nichtsdestotrotz ist sie ein Vampir durch und durch. In ihren Augen sieht sie die Welt nur aus Viechern, die sie am Leben erhalten.

Dennoch ist sie auch durchaus vernünftig und man kann mit ihnen reden. Wenn… das Treffen stattfinden sollte, versuch unter keinen Umstand vor ihr zu knien, bücken, was auch immer. Sondern komm von dem Thronstuhl runter und schau sie als eine Königin an.

Damit wirst du definitiv ihren Respekt bekommen, auch wenn wir vermutlich alle wissen, dass sie eine Stärke hat, die ein Mensch nie haben wird. Du darfst nicht vergessen… sie will was von dir, nicht umgekehrt.

Wenn ich Layla richtig verstanden habe, will sie das Projekt in Fanfoss mehr oder weniger nachahmen und das auf die gesamte Welt übertragen. Ich vermute… dass sie mit dir reden will, dass man die Vampire nicht mehr als Schwerverbrecher oder Monster ansehen soll.

Und da kommt der Punkt, denn… keine Ahnung wie sich Layla das vorstellt, denn mein Projekt beschränkt ja nur auf meine Stadt oder? Das ist der Part, wo ich mich selber überraschen lassen muss.

Wenn du… Layla signalisieren willst, dass du Interesse an dem Gespräch hast, würde ich dir was weiteres vorschlagen. Bereite im Thronsaal drei Stühle hohen Standes mit einem Tisch und Weingläsern vor. Du… kannst Wein vorbereiten lassen, aber ich denke, dass ich Blut mitbringen werde.

Doch das musst du dann selber entscheiden, ob wir das Gespräch stehend im Thronsaal machen, in deinem Büro oder… was dir am ehesten einfällt. Es… tut mir leid, dass etwas aus meiner Idee passiert, was andere für mehr verwenden wollen.

Ich… selber betrachte es als eine Chance, dass Vampire das Gespräch suchen wollen. Doch… solltest du im Hinterkopf folgendes bedenken. Wenn Lady Layla bei dir keinen Erfolg haben wird oder was auch immer ihre Pläne sind, dann wird sie Kaiserin Emilia aufsuchen, auch über mich…

Und dann…“ kam Sina in Erklärungsschwierigkeiten, als der König es beendet. „Aufgrund deiner Position als Kanzlerin wird Lady Layla ihre Wünsche dann im Kaiserreich umsetzen lassen. Ich merke schon, das Lady Layla einem sehr gefährlichem Gedankengut nachgeht, genauso wie du das sehr gerne machst.“

„War… das jetzt ein Vorwurf?“ grinste Sina schief. „Nun… deine Freundin hat dein Geheimnis mit dem „Teufel“ etwas missbraucht. Gräfin Sherry… habe ich so nicht kennengelernt, ich dachte für einen Moment, du würdest da stehen.“ hob der König ein Augenbraue hoch.

„Vielleicht will sie ja auch die Helden zu meinen Kampf hinzuziehen? Keine… erm… Ahnung, was sie getan hat, aber mir sagte sie nur, dass sie meinen Titel mit dem Teufel im Gespräch erwähnt hat. Mir… selber passte es nicht, weil man mit einer falschen Information viel Schaden anrichten kann.“ hielt Sina ihr Pokerface.

„Wie geht es ihr eigentlich? Sie hat… sehr eindrucksvoll… gezeigt, wozu ihr Talent in der Lage ist.“ fragte der König höflich nach.

„Keine Ahnung und ist mir gerade auch egal.“ lächelt Sina gezwungen. Nun kniff der König misstrauisch seine Augenbrauen zusammen. „Was… ist passiert?“

„Nichts? Ich bin gerade nur nicht gut auf sie zu sprechen und würde nicht… weiter danach fragen. Wir hatten einen bösen Streit und brauchen Abstand.“ lächelt Sina weiter gezwungen.

„Hmm…?“

Kapitel 554

Ich bin wiedergeboren und ein neuer Ort des Trainings?

Die Party lief auch ohne Sina und Sherry weiter, nur die wenigsten wussten… das etwas passiert ist. Neia hatte sich bei allen persönlich bedankt, dass sie die Prüfung überhaupt erst möglich gemacht haben.

Nur… bei Kyllia merkte Neia, dass es eine gewisse Anspannung gab. „Ich weiß nicht genau was passiert ist, aber das Sina sich im Büro einschließt, dass ist nicht unbedingt, was ich mir als fröhliche Party vorstellen kann.“

Die Blutelfe… nickte nur und bedankte sich artig bei den anderen. Irgendwann… in der Nacht gingen schon die ersten Gäste, so entschloss Neia ebenfalls sich in ihr Zimmer zurück zu ziehen.

Sie öffnet die Tür und schloss die Tür. „Puh… glaube… morgen werde dich anziehen.“ streichelt Neia die Glasvitrine mit ihrer Belohnung, als sie bemerkte, dass sie nicht alleine im Zimmer war. „Wer… ist da?“

„Neia?“ meldete sich eine weinerliche Stimme. „Sherry?“ Neia benutzte den Lichtschalter und sah Sherry neben ihrem Bett auf dem Boden sitzend weinen. „Sherry! Was ist los?!“

„Ich… hatte… einen fürchterlichen Streit mit Sina… gehabt…“ schniefte Sherry laut und schaute mit einem verweinten Gesicht Neia an. Diese ging sofort zu Sherry und legte eine Hand auf die Schulter. „Sherry… es muss was mit mir zu tun haben oder?“

„Ja…“ nickte Sherry. Sie berichtet, wie der Streit zustande gekommen ist und das sie wütend das Büro verlassen hat. Weil sie nicht wusste… wo sie alleine bleiben konnte… fiel ihr nur das Zimmer von Neia an.

„Verstehe…“ seufzte Neia. „Glaube… wir haben beide geahnt… dass es schwer wird… Doch hältst du es für eine gute Idee… dich in meinem Zimmer zu verstecken?“ „Mir egal…“ bockte Sherry nun.

„Ok, aber… das würde nur weiteren Streit fördern. Wenn Sina… schon so durchdreht, dass wir einen Kuss gehabt haben… Wer weiß, was sie sich nun alles in ihrer Vorstellung fabriziert. Denke… du solltest nicht… bei mir schlafen, nicht heute zumindest.“ redete Neia ruhig auf Sherry ein.

Das Zaubermädchen… ließ die Worte kommen und nickte langsam… „Ja… das sollte ich. Ich werde im Übungsraum schlafen, keine Ahnung… wo Sina schläft.“ „Gut… dann helfe ich dir.“ nickte Neia.

Am nächsten Morgen… war geradezu eine gewaltsame Stimmung. Sina und Sherry warfen sich gegenseitig Dolchblicke zu am Frühstückstisch.

„Also Leute…“ stand Kyllia auf und stellte sich so hin, dass Sherry und Sina sie anschauen mussten. „Was ist los? Da helfen wir alle Neia, wollten eine Party für die erfolgreiche Prüfung werfen und nun… sehe ich hier meine Familie, die in einen… dicken Streit geraten ist.“

Sina hörte auf, Sherry böse anzustarren und schaute dann Neia an, die einen etwas betroffenen Gesichtsausdruck nach unten machte. Die Zwillingsvampire, Suki, Lisa und Rokea waren auch anwesend und hielten sich ruhig, nur Rubina war scheinbar nicht da.

„Tja… das wüsste ich auch. Sag Kyllia, wie würdest du es denn empfinden, wenn du zu hören bekommst, dass Lisa jemand anderes küsst?“

„Sina!“ wurde Sherry nun wütend. „Was willst du eigentlich? Soll ich mich vor allen hier entschuldigen? Ok! Gerne! Es tut mir leid, dass ich NEIA geküsst habe!“ Schockiert schauten alle Sherry an und wie Neia einen roten Kopf bekam.

„Bisschen spät, meinst du nicht auch?“ wurde Sina ebenfalls streitsüchtig. „Bevor es zu Missverständnissen kommt, Neia hat gestern mir ihre Liebe gestanden und so geschickt formuliert, dass ich mir bei der Entscheidung Zeit lassen soll.

Dabei bekomme ich von meiner „lieben“ Sherry zu hören, dass sie es nicht nur länger wusste, nein sie gab ihr auch den Segen. Mehr noch, dass sie sie geküsst hat. Wenn du meine Gefühle aufmerksam mitbekommen hast, dann weißt du, dass ich so ziemlich fertig war.

Wisst ihr was? Mir geht hier alles irgendwie… alles auf den Keks. Rokea, ich zeige dir heute den Ort, wo du deine Tierform trainieren kannst. Doch Eleanor neben wir nicht mit, sonst würde ich an dieser blöden Kuh so ziemlich meine Wut ablassen und den Spaß gönne ich ihr nicht.“ stand Sina auf und nahm ihr Frühstück mit.

„Du bist doch nur ein FEIGLING, wenn du vor einem Streit wegrennst!“ schrie Sherry hinterher mit einem roten Kopf, doch hörte man nur, wie eine Tür zuknallte.

„Ach Gott…“ seufzte Kyllia sehr hörbar. „Da kann ich nun wirklich nicht helfen und ich weiß, dass Lisa niemand anderes küssen würde. Sorry Sherry, aber das muss du diesmal alleine ausbügeln.“

„Wieso bin ich schuld an allem? Sie wollte doch von mir wissen, warum ich meinen Segen Neia gegeben habe. Ich habe ihr…“ sollte Sherry sich wehren, als Kyllia eine Hand hoch hob. „Ich will es nicht wissen. Fakt ist, das Sina verdammt todunglücklich ist und das wird für einige Zeit so bleiben.

Komm Lisa, ich denke, wir sollten alle im eigenen Zimmer bleiben für die nächste Zeit. Sonst könnte es weiteren Streit geben.“ nahm Kyllia ihren Teller und Lisa folgte ihr nur schweigend, warf aber noch einen Blick zu Sherry.

Eine beklemmende Stille war im Raum, Sherry sah aus, als würde sie vor Wut platzen und Neia vor Scham sterben. „Na dann?“ stand Rokea langsam auf. „Bin ich ja mal gespannt, wo ich trainieren darf.“ Scheinbar kümmern Rokea die Probleme nicht so wirklich und verschwand ebenfalls.

„Denke… wir gehen besser zur Gilde.“- „Genau, wir haben genug gegessen. Das Essen war lecker Suki.“ sagten Tio und Mio dies zu Suki, die nur langsam nickte. Die Zwillingsvampire verschwanden dann auch, zurück blieb Suki, die schweigsam das Geschirr einsammelt.

„Suki…“ suchte Sherry nun Hilfe, aber die Katzenfrau ist scheinbar auch gnadenlos. „Bedaure, aber… mir wurde nicht beigebracht, wie ich als Hausdienerin bei solchen Problemen helfen kann. Eher neigte man dazu, dass wir dies gekonnt ignorieren sollen.“

Sherry ließ die Schulter fallen und schaute Neia an, die scheinbar… auch nicht weiter wusste. „Vielleicht… sollten wir ein paar Tage auswärts gehen.“ schlug die Blutelfe vor. „Damit… nun… es ein bisschen ruhiger wird.“

„Dann geh ich mal in die Abenteuergilde und suche uns passende Aufträge. Ich habe nun auch die Nase voll von Sina.“ stand Sherry auf und Suki sowie Neia sahen, wie ihr eine Träne vom Gesicht fiel.

Mehrere Stunden später ging Sina in ihrem schwarzen Kimono mit Rokea auf dem Weg zum Land der Toten. Die Reise… war sehr schweigsam, die Dämonin hat Rokea in ihrem Zimmer abgeholt und nur mitgeteilt, dass sie ihr folgen soll.

Nun betraten sie die Brücke der Schicksals… wo Sina gezwungen war anzuhalten. „Hmm? Warum warten wir hier?“ fragte die große Tierfrau.

„Hier… habe ich mein erstes… Versprechen mit Sherry gemacht.“ sagte Sina auf einmal, nachdem sie ihre Erinnerung durchforstet hat. „Diese Wehranlage gab es noch nicht, nicht mal einen Turm… um Untote daran zu hindern, ihre Ländereien zu verlassen.

Tja… an diesem Tag kamen wir von einem Auftrag und wollten uns die Brücke besichtigen, als… Sherry eine Armee voller Untoten bemerkte. Ich wollte sie in Sicherheit schicken und… da nahm sie mir das Versprechen von mir ab, dass ich um jeden Preis… überleben soll.“

„Ah… verstehe? Das war es, wo du mir am Turnier gezeigt hast, wo du gegen eine Armee voller Untote gekämpft hast.“ nickte Rokea. „Und? Da du ja wieder sprechen kannst, wie geht es dir so?“

„Verraten? Gedemütigt? Keine Ahnung… ich weiß überhaupt nicht… was ich fühlen soll. Ich wusste nur eins, dass ich Abstand brauche und diesmal… mehr als nur ein Tag. Du hast ja heute… erlebt, was passiert ist.

Auf ständige… Streitereien kann ich ehrlich verzichten. Normal sollte ich die nächsten Tage noch ein wichtiges Gespräch mit den Vampirkönigen führen, aber in dieser Situation habe ich keine Lust und habe es auch im Brief geschrieben, dass Layla warten soll. Hoffe, dass Suki den Brief frühzeitig bei Lysa vorbei bringt.“

„Viel zu tun oder? Bin froh, dass ich kein Anführer bin, dabei dachte ich immer das mein Vater schon viel tut.“ grinste Rokea schief.

„Komm… lass uns weiter gehen.“ seufzte Sina nur, dass Rokea nicht unbedingt… der ideale Ansprechpartner für Beziehungen ist. „Wir können es langsam angehen, oder schnell. Die Wahl überlasse ich dir.“

„Hm… schnell. Wundere mich, dass wir überhaupt so langsam reisen. Da war es ja mit den anderen Behemoths schneller gewesen.“ kam die schnelle Entscheidung von Rokea. Normal… war es eine Reise zur alten Hauptstadt für mehrere Tage gewesen, aber mit den hohen Attributen der stärksten Frauen… ging das in wenigen Stunden.

Sina stand mit Rokea auf einem Hügel und schauten auf die zerstörte Hauptstadt runter. „Hier… kannst du dich austoben. Ich habe hier mit Suki die meisten Untoten schon getötet und auf der Suche nach Monsternestern sind mir keine Dörfer oder ähnliches aufgefallen.

Des weiteren… keine Ahnung ob du in deiner Tiergestalt nach Gerüchen orientierst, aber das Giftmoor sollte verhindern, dass du Fanfoss oder einen der Dörfer findest.“

„Hmm hmm. Sieht nett aus und hier kann ich mich wirklich austoben?“ fragte Rokea vorsichtshalber und Sina nickte. „Ja, hier kannst du trainieren, ohne das dich jemand stört. Sag… Nitir meinte, du wärst zu alt dafür. Doch verlangt dein Vater es trotzdem von dir. Magst… du mir erklären, wie das Training aussieht?“

„Schwer zu erklären, mir hat man auch nur die Theorie beigebracht. Im Grunde… musst du dich so langsam wie möglich verwandeln. Dabei achtest du darauf, dass du weiterhin deine Gedanken behältst. Das wäre jetzt so mein Plan gewesen, als du mir einen Ort versprochen hast.

Andere Möglichkeiten sind mir jetzt nicht bekannt und das mit dem Alter ist eigentlich Blödsinn, was Nitir von sich behauptet hat. Es stimmt, dass Kinder eine etwas freiere Kontrolle haben, wenn man sich in die Tiergestalt verwandelt, aber… Du wirst mir zustimmen, dass mein Tier etwas… „zu“ stark ist.

Es will nichts anderes als Zerstörung anrichten, so einfach ist das. Hier… wäre es gegeben und dürfte das Tier befriedigen, aber ob ich die Kontrolle habe? Das bleibt abzuwarten.“

„Brauchst du bei dem Training eigentlich jemanden? Meine… heute kann ich bleiben, aber ansonsten fällt mir nur Eleanor ein, die dir irgendwie… „helfen“ kann. Keine Ahnung, was man sich bei ihr vorstellen darf.“

„Nun… ich kann mich nur zurückverwandeln, wenn ich keine Ausdauer mehr habe. Vielleicht merkst du selber dann wo das Problem ist und ja, ich weiß, dass ich im Turnier irgendwie noch wach war. Du weißt selber, warum.“

„Hmm… dann tob dich mal aus. Ich überlege…“ wollte Sina was sagen, als Rokea sie ins Gesicht schlug. Die Dämonenkönigin war zu sehr abgelenkt gewesen, als sie angegriffen wurde und raste auf die Mauer der Stadt zu.

Sina durchbrach die Mauer und sie stürzte ein, während die Dämonin selber hart auf dem Boden entlang schrammte. Verwirrt und auf unsicheren Beinen stand sie auf, dabei rieb sie die linke Wange.

Rokea erschien vor ihr und knackte ihre Knöcheln am Hals sowie in den Fingern. „WAS SOLLTE DAS DENN WERDEN ROKEA?!“ schrie Sina die Tierfrau an.

„Tja… wie soll ich es dir am besten erklären…“ überlegte Rokea laut. „Du hast deine Versprechen eingehalten indem du mich im Waisenheim arbeiten lässt, mich gegen Eleanor kämpfen ließt und mir nun ein Trainingsort gezeigt hast.

Dazu eine Schlafmöglichkeit und Essen wohlgemerkt. Passte mir zwar nicht, dass Nitir und die anderen gestern bei der Party dabei waren, aber diesmal habe ich meinen Mund gehalten. Irgendwie… wurmt es mich nun, dass ich dir keine Hilfe bin…

Außer, dass ich dir deinen gesammelten Frust und Wut ausschlagen kann. Glaub mir Sina, du sahst aus, als würdest du platzen und ich kenne mich damit aus. Damit lief ich viele Jahre herum.

Also… worauf wartest du? Ich werde dich zusammenschlagen und niemand wird sich einmischen. Vielleicht kommst du dann wieder ein bisschen runter, wer weiß.“

„Oh? Du willst wieder verlieren? Kannst du gerne haben.“ knackte Sina wütend ihren Halswirbel mehrmals zur Seite. „Vielleicht lernst du ja ein bisschen Demut dabei lernen!“ „Oh ho ho, das will ich sehen.“ hob Rokea grinsend die Fäuste hoch.

Der Himmel wurde langsam dunkel, zwei halbnackte Frauen lagen schwer keuchend und verletzt auf dem Boden. „Unentschieden?“ bot Sina an, die schwer am keuchen war. „Unentschieden!“ nahm Rokea das Friedensangebot an. „Himmel… warum… haben wir uns so spät getroffen Sina? Wärst… du früher in meinem Leben erschienen… vielleicht würde ich meinen Clan nicht so hassen…“

„Keine… Ahnung, ehrlich.“ schloss Sina die Augen. „Und wenn ich dir… was sagen darf, aber… früher hätte ich dich nicht auf Augenhöhe bekämpft… wirklich. Hätte ich nicht gegen… so viele Armeen und weiteres gekämpft… Nein… du wärst nur von mir enttäuscht gewesen.“

„Aha…?“ meinte Rokea nur. Im Hintergrund sah man das Bild einer brennenden, ohnehin schon zerstörten Stadt. Beide Frauen haben es mal wieder recht übertrieben, waren aber noch vernünftig genug gewesen, nicht auf ihre stärksten Fähigkeiten zurückzugreifen. „Und… wie geht es dir nun?“

„Entspannter?“ öffnet Sina die Augen und musste sich etwas wundern. „Scheinbar… hat sich wirklich viel Stress bei mir angesammelt. Wir… Dämonen sind eigentlich Kämpfer und bekamen also immer was zu tun. Eli… kannst du nicht als Kampf bezeichnen, du hast ja selber gesehen, dass ich den Sieg nur über Manipulation bekommen habe.“

„Trifft auf mich ja ebenfalls zu. Glaube… wir haben uns beiden etwas geholfen.“ grinste Rokea und dreht ihren Kopf zu Sina. „Sag… wirst du dich wieder mit Sherry vertragen? Ich… mag sie, weil sie auch den Respekt von meinen Vater genießt.“

„Keine… Ahnung. Ich dachte… ich hatte mit Sherry schon mal Streit gehabt, aber… das ist ja nichts zum Vergleich, den ich jetzt habe… Sag… glaubst du… ich habe es etwas übertrieben?“ drehte Sina ihren Kopf zur Rivalin.

„Keine Ahnung, ich war noch nie mit jemanden zusammen und ehrlich? Ich dürfte vermutlich ziemlich die ahnungsloseste Person der Welt sein. Liebe… Beziehungen… helfen sie mir bei einem Kampf? Glaube nicht.“

„Doch… sie helfen.“ widersprach Sina ihr. „Ich… ziehe sehr viel Kraft heraus, wenn ich an Sherry denke. Sie… hat schon soviel mit mir erlebt, ich… vertraue ihr mein Leben an… eigentlich.“

„Wieso eigentlich? Du vermisst doch Sherry sonst hättest du an der Brücke nicht angehalten. Ehrlich, warum machst du eigentlich so einen Aufstand über ein Kuss? Aber egal, für diese Probleme… bin ich echt nicht der Ansprechpartner dafür.“

„Ja… merke ich…“ seufzte Sina. „Beim letzten Streit… hat meine kleine Schwester geschlichtet, doch… diesmal sieht es nicht einfach aus. Doch… ich will nicht die Erste sein, dich sich entschuldigt. Immerhin war ich diesmal diejenige… die im Dunkeln gelassen wurde…“

„Du kannst dir nicht vorstellen… wie egal mir das ist. Ich hatte mit allen Streit gehabt und am Ende sogar mit meinen eigenen Vater. Frieden… kann ich vermutlich noch schwerer verstehen, als einen Streit.“

„Mir egal, darfste halt zuhören.“ schnaufte Sina durch die Nase. „Hast… du schon mehrere Beziehungen gehabt? Also… das nicht zwei Personen sich lieben, sondern mehrere?“

„Eh… ja?“ hob Rokea eine Augenbraue hoch. „Wie war das komische Wort… Polygamie genau. Das… ist eigentlich Standard in Batzien. Solltest mal Suki fragen, weil deine Augen mir gerade sagen, dass du es mir nicht glauben wirst.

Nun solltest du dir die Fragen stellen… ICH die mit Liebe und so einen Blödsinn sich nicht auskennt, aber weiß, dass es in Batzien in einigen Clans Standard ist… vor allem bei den Katzenmenschen… Ob das wirklich nur auf die Rassen beschränkt ist, keine Ahnung.

Aber was weiß ich schon, die nur Kämpfe im Kopf hat.“ zuckte Rokea mit den Schultern und schaute wieder in den Himmel. „Wenn also… Tiermenschen daran glauben, dass eine Beziehung mit mehr Personen funktioniert… sollte man die Frage stellen… warum Sherry wirklich Neia geküsst hat.“

Sina drehte wieder ihren Kopf zum Himmel. „Sie meinte… sie würde es für mich tun. Weil ich so viele gute Dinge mache, sorgt sie dafür… dass es auch mir gut geht… Sherry… glaubt scheinbar fest… daran, dass eine größere Beziehung… möglich ist und Neia… hat indirekt auch gesagt, dass sie daran glaubt.“

„Uh… letztendlich bleibt die Entscheidung bei dir. Du kannst einem echt ein bisschen leid tun. Glaube… wenn ich eine Beziehung haben will, dann sollte es schon ein Kerl sein und stark genug, dass er mich besiegen kann.“

„Dann wirst du als Jungfrau sterben.“ musste Sina spontan kichern und bekam auf einmal einen Herzstich… Diesen Satz hat Sherry ihr auf dem Weg zur Hauptstadt auch mal ins Gesicht gesagt.

„Tz… dann ist es halt so.“ rollte Rokea ihre Augen. „Danke…“ hörte Rokea, und drehte ihren Kopf zu Sina, die den kommenden Nachthimmel beobachtet.

„Danke… das… du mir irgendwie helfen wolltest. War… gemein gewesen von dir, mir einfach mitten im Gespräch in die Fresse zu schlagen, aber… Sehr viel angestauter Stress… hat sich von mir gelöst und… du hast mir Stoff gegeben, worüber ich nachdenken muss.“

„Erm… keine Ursache? Nur… andere Frage.“

„Hmm?“

„Wie kommen wir in diesem Zustand wieder nach Hause?“

Seite 5 von 62

Präsentiert von WordPress & Theme erstellt von Anders Norén