Ich bin wiedergeboren und die Suche nach der Vergangenheit?
Es vergingen einige Tage, jeder geht seinem üblichem Treiben nach. Sina war mit Suki in der Küche und machte sich einen Obstsalat. „Mutter… ich hätte dir auch den Salat gemacht.“ murmelt Suki.
„Sag Suki… du wirfst MIR vor, dass ich faul bin. Da will ich mir gerne was gönnen mit ein bisschen Zucker, darf ich das auch wieder nicht machen.“ hob Sina eine Augenbraue hoch.
„Das wirst du mir bis zum Lebensende vorwerfen oder?“ hob Suki ebenfalls eine Augenbraue hoch und schneidet dann weiter das nächste Stück Fleisch vor ihrer Nase. Üblicherweise war Nitir ebenfalls anwesend und durfte sich ebenfalls an der Hausarbeit beteiligen.
„Sag Nitir, was machen deine Freunde eigentlich? Das ich dich jeden Tag zu Gesicht bekomme, irgendwie gewöhne ich mich schon langsam daran.“ grinste die Dämonenkönigin in ihrem schwarzen Stoffanzug.
„Versuchen sich als Abenteurer und… haben das Problem, Aufgaben zu machen, die unter ihrer kämpferischen Leistung sind. Meine… was wir alles in Batzien schon getötet haben, da schläft hier einem das Auge ein.“ erklärte Nitir mit einer Kochschürze, während er Äpfel schält.
„Sag Suki… nutzt du Nitir aus, dass er dir als Assistent zur Seite steht oder wie? Meine… ich hätte früher nie geglaubt, das Nitir Hausarbeiten macht.“ musste Sina die Frage der Katzenfrau stellen.
„Er steht die meiste Zeit im Weg, starrt mich an, was mir unangenehm wird und weiteres. Dann kann er sich auch nützlich machen.“ starrte Suki Sina an. Diese schaut Nitir an, der nur die Schulter zuckt.
„Hrm… so geht man nicht mit dem zukünftigen Ehemann um.“ kommentierte Sina nur und bekam direkt Dolchblicke von Suki zu spüren. Nitir dagegen schaute etwas verträumt aus dem Fenster und bildet wohl eine Traumwelt.
„Egal, Suki. Rokea sagte mir, dass in Batzien Polygamie normal wäre. Kannst du mich aufklären?“ fragte die Dämonin, um das Katzenmädchen abzulenken. Die Stille im Raum war atemberaubend, als die Tiermenschen sie anstarrten.
„Mutter! Du kennst doch meine Vergangenheit, woher soll ich das denn wissen?!“ war Suki dann empört. „Kannst ja Nitir fragen, immerhin sind die Behemoths mit den Traditionen besser bewandert als ich.“
Sina schaute nun Nitir an, der hüsteln musste. „Erm… Rokea hat nicht unrecht. Bei uns Tiermenschen sind… Mehrbeziehungen durchaus möglich, doch… die passieren wirklich sehr selten.“ „KLOCK!“ knallte Suki das Messer mit einer Stärke auf das Fleisch, dass man den Schlag nicht überhören konnte.
„Echt? Meine… wenn eine Person wie Rokea es mitbekommt und sie gehört nicht zu den Personen, die lügen, dann… sollte man etwas nachfragen. Sie war ja vor allem der Meinung, dass es bei den Katzenmenschen am häufigsten vorkommt.“ rührte Sina ihren Salat. „KLOCK!“
„Hrm… manchmal wünsche ich mir wirklich, dass Rokea so was nicht mitbekommt. Ja, es stimmt, dass die Katzenmenschen mehrere Ehen eingehen.“ „KLOCK!“ „In meinem Fall kenne ich selber keinen Fall, wo jemand eine Mehrbeziehung hatte, meine…“ „KLOCK!“ „Bevor ich mich in Suki verliebt habe, wurde ich von mehreren Frauen aller Rassen angesprochen, hatte aber kein Interesse bisher gehabt.“ „KLOCK!“
Nun schauten Sina und Nitir Suki an. „Was? Erzähl ruhig weiter, lass dich nicht von meiner Arbeit stören.“ grinste Suki verkniffen. Abgesehen davon, dass ihr Katzenschwanz aufgeregt hin und her schlug, wussten beide, dass Suki neugierig war.
„Ich wäre zumindest froh, wenn Suki mich als Mann ansehen würde.“ seufzte Nitir. „Ich kann bestätigen, dass die Katzenmenschen Polygamie betreiben und es funktioniert. Meine… so viele, die das machen? Würde behaupten, wenn so viele diesen Weg gehen, dass es ja auch funktionieren muss.“ „KLONK!“
„Wenn dahinter keine Liebe steckt sowie, dass man bereit ist zu teilen… Also Frau, Mann und Mann oder Mann, Frau und Frau.“ „KLONK!“ „Dann können Außenstehende wie wir es ja schlecht beurteilen, ob es nicht funktioniert.“ „KLONK!“
„Suki? Pass bitte auf beim schneiden.“ warnte Sina Suki, die etwas… unkontrolliert ihr Fleisch schneidet. „Und… wie… sieht es bei… Frau, Frau und… Frau aus?“ „KLONK!“
„Nie gehört, dabei dachte ich nicht mal, dass zu erleben, dass es auch gleichgeschlechtliche Paare gibt wie es bei dir und Sherry der Fall ist.“ gab Nitir offen zu. „Es… geht um deinen Streit mit deiner Frau und Freundin oder? Suki… macht sich große…“ „KLONK!“
„Sorgen um dich Sina. Es tut mir leid, dass ich dir nur eine unbefriedigende Antwort geben kann. Du merkst selber, dass ich da einen Tiger zähmen muss.“ grinste Nitir am Ende. Dann passierte es, als Suki dies hören musste: Sie schneidet sich böse in den Zeigefinger.
„Argh!“ fluchte Suki. „Verdammt, ich habe dir schon mal gesagt, dass ich keine Katze oder TIGER BIN!“ schrie die Katzenfrau den Behemoth an. „Ich bin kein Tier, dass man zähmen kann!“
„Ja, wie auch immer, du blutest alles voll!“ stand Sina auf und ging zu Suki. „Nein, dass muss vernäht werden.“ begutachtet Sina die Wunde und wurde… etwas gierig, als sie das Blut tropfen sah.
„Hrm… unsere Heiler sind leider immer noch abwesend.“ seufzte Suki und schaute sich nach einer Mullbinde oder ähnlichem um.
„Heiler…“ murmelt Sina. „Suki? Ich… würde gerne versuchen, was zu testen ok? Ich… weiß nicht, ob es funktioniert.“ „Was… hast du vor?“ wundert sich Suki.
Sina hielt beide Hände über den verletzten Finger und schloss die Augen… Dann zitierte sie den Heilzauber, den sie in Sherrys Körper so oft verwendet hatte. Beim ersten Mal passierte nichts… beim zweiten Mal passierte nichts…
„Mutter… ich kann verstehen, was du planst, aber… du bist keine Heilerin.“ wollte Suki sie trösten, doch Sina war stur. „Heilen ist aber an kein Element gebunden. Also müsste ich es theoretisch auch können!“
Nun schaute Suki sich nach Hilfe um und sah nur Nitir, der wieder die Schulter zuckt. „Wir Dämonen haben auch Heiler. Ich… will auch irgendwie meiner Familie beiseite stehen können. Da habe ich so extreme… Attribute und Mana und kann so eine dämliche Schnittwunde nicht heilen.“ fluchte Sina.
Nun versuchte Sina wirklich jeden einzelnen Spruch laut aufzusagen, so wie sie es mit Sherry geübt hat… als ihre Hände aufleuchten.
>Fähigkeit freigeschaltet: Geringes Heilen <
>Geringes Heilen Level 1 <
„Mutter?!“ staunte Suki und auch Nitir. Die Schnittwunde verschloss sehr langsam, Sina musste sich konzentrieren, ihre Magie am laufen zu halten. Dann war die Wunde am Finger verschlossen und hinterließ nur Blut an der Hand.
„Uff…“ stöhnte Sina, die zum ersten Mal… eine neue Magie eingesetzt hat. „Irgendwie… war es im anderen Körper einfacher.“
„Wenn man bedenkt, was Sherry für eine Vergangenheit hatte sowie, dass sie viel heilen musste?“ merkte Suki an und begutachtet ihren Finger. „Alles verschlossen. Danke Mutter…“ umarmte Suki die Dämonenkönigin.
„Gerne… geschehen.“ grinste Sina unsicher. „Wünschte… den Erfolg könnte… ich zwei… anderen zeigen. Suki… sei ehrlich. Übertreibe ich es? Das… ich auf der Suche nach Antworten bin, wie ich… aus meiner momentanen Situation… das beste machen könnte?“
„Mutter… ich weiß es nicht. Auf so was wurde ich nie vorbereitet, du siehst es mit Nitir. Mir… tut der Gedanke nur weh, wenn ich an den Streit denke. Jeder von uns war überfordert und ich Feigling… habe mich mit einer billigen Ausrede herausgehalten.
Ich kann verstehen, dass du verletzt bist, aber… hast du Sherry jemals erlebt, dass sie etwas ohne Grund gemacht hat? Also… mit der Aktion des Körpertausches wollen wir nicht reden, man hat ihr es ja… angesehen, dass sie es wirklich bereut hat.
Wir… wissen nicht wann Sherry Neia geküsst hat, aber… sie muss sich dabei was gedacht haben. Wenn sie soviel Reue zeigt, dann war der Kuss für Sherry nicht ohne Hintergedanken gewesen. Neia… hätte ich jetzt nicht gedacht, dass sie auf Frauen stehen könnte und sie vor allem in dich verliebt ist.“ knickten die Katzenohren ein bisschen ein.
„Sorry Suki, ich wollte dich mit meiner Frage nicht in Schwierigkeiten bringen.“ legte Sina ihr eine Hand auf die Schulter. „Das sind Probleme, die Erwachsene lösen müssen und nicht junge Dinger wie du.“ „Hey…“ hob Suki eine Augenbraue hoch.
Sina verließ grinsend die Küche und verschwand „schnell“ wieder in ihrem Büro. „Uff… ich weiß immer noch nicht… wie es bei mir weiter gehen soll…“ lehnte Sina sich auf dem Bürostuhl zurück und sah das Buch der Vampirregeln vor sich. „Beim dunklen Gott, da sind so viele Gesetze drin, die ich nicht mal ansatzweise verstehe, einfach weil ich kein Vampir bin…“
Sina rieb sich die Stirn, grübelnd… was sie machen soll. Einerseits freut sie sich, dass sie nun heilen kann, andererseits… verursacht es wieder Herzstiche, weil sie jemanden vermisst. „Wie… kann ich das… nur verzeihen… Für mich ist das… einfach ein Treuebruch.“ murmelt Sina.
Sie schaute auf die Karte von Alliancia, die an der Wand hing. „Irgendwie… muss ich die Personen befragen, die mir beigebracht haben, zu verzeihen.“ stand Sina wieder auf und holte aus ihrem Inventar den Handschuh samt speziellem Kompass. „Dann… werde ich mal einen Weg suchen, die Vergangenheit zu finden.“
Einige Zeit später landete Sina auf der Straße der Magierstadt Oxcrest. „Hmm… die Schule ist ja komplett aufgebaut.“ schaute die Dämonin durch den Eingang. Sie trug ein himmelblaues Kleid und hoffte, dass ihr eine spezielle Person helfen kann.
Sina wollte direkt schon durch das Tor gehen, als der Torwächter sie anhielt. „Erm… es tut mir leid dies zu sagen Lady Sina… aber sie haben Hausverbot.“
„Wieso das denn?“ machte Sina einen erstaunten Gesichtsausdruck. „Bedaure, ich bin nur ein einfacher Torwächter, der seinen Pflichten nachgeht. Der Direktor hat das Hausverbot ausgesprochen, mehr weiß ich auch nicht.“
„Aha? Können sie sich mit ihm in Kontakt setzen?“ verschränkte Sina ihre Arme. „Das… ist mir möglich, aber…“ „Wer auch immer das ist, aber fragen sie ihn, ob er mich ernsthaft als Feind haben will. Ich bin nur zu Besuch hier, weil ich in der Bibliothek nach jemanden suchen will.
Sollte er aber Probleme veranstalten, teilen sie ihm mit, dass das Kaiserreich sich dann in Bewegung setzten wird gegen die neutrale Stadt. Dürfte der Direktor sich einiges einfallen lassen, wie er dies dem Bürgermeister oder wie die Stadt verwaltet wird, das zu erklären.“
„Erm…“ war der Torwächter war nun überfordert. „Einfach einen Übertragungsstein benutzen und ihm meine Worte mitteilen. Mehr als ein Ja oder Nein kann er nicht sagen.“ half Sina dem armen Mann. „Natürlich…“ nickte der Torwächter und ging in seine Hütte.
Einige Minuten später kam er wieder: „Sie… dürfen nur die Bibliothek betreten, der Rest sei ihnen weiterhin verboten.“ teilte der Torwächter mit. „Nah… mit dem Kompromiss werde ich leben. Na dann, ihnen noch einen angenehmen Tag.“ nickte Sina und ging auf das Gelände.
Überall lernten Schüler ihre Magie einsetzen, so wie Sina es in Erinnerung hatte. „Schade… das du nicht dabei bist Sherry. Das wollte ich gerne mit dir machen, aber… vielleicht ist es Schicksal, dass ich es wohl alleine machen muss…“ war Sina in trauriger Stimmung.
Die Dämonin ging auf das Schulgebäude zu, wo sie die Bibliothek zuletzt in Erinnerung hatte und ging rein. Beim letzten mal war nur eine gähnende Leere, nun waren überall Schüler, die an den Bücherregalen standen. Andere saßen an Tischen und waren in ihr Studium vertieft.
„Wie kann ich ihnen helfen?“ fragte eine junge Schülerin von der Seite, die Sina ansprach. „Erm… ich suche einen sehr alten Mann. Könnte auch ein Geschichtslehrer sein, aber eigentlich der Bibliothekar ist.“ versuchte die Dämonin ihn zu beschreiben.
„Ah, ich weiß, wen ihr meint. Wen darf ich vorstellen, wenn ich ihn aufsuche?“ strahlte die junge Schülerin. „Lady Sina, die ihn damals die Geschichte über die Heldin Sakura ausgefragt hat. Er dürfte sich noch an mich erinnern.“
„Natürlich.“ nickte die Schülerin und verschwand… und alle anderen Schüler starrten nun Sina an. „Was? Noch nie einen Dämon gesehen?“ grinste Sina böse. „Wundere mich, warum die Kleine von eben mich nicht erkannt hat.“ war das größere Dilemma für Sina.
„Oh… die junge Dame vom letzten Mal.“ kam die Schülerin mit dem Bibliothekar zurück. „Ich hoffe, ich konnte mit meinen bescheidenen Wissen ihnen helfen?“
„Mehr als genug, ich konnte dank ihnen das Grab der Heldin Sakura finden und mich verabschieden. Guter Mann… gibt es eine Möglichkeit, unter uns zu sein? Die Schüler haben Probleme mit meiner Abwesenheit und konzentrieren sich nicht auf ihr Studium.“ bat Sina.
„Ah… stimmt. Letztes Mal hatten wir unsere Ruhe gehabt. Folgen sie mir und dir danke junge Dame.“ nickte der Bibliothekar der jungen Schülerin zu und zeigte Sina den Weg. Die Köpfe der Schüler verfolgten alle Sina, bis sie und der alte Mann in einen abgetrennten Raum gingen und die Tür zu fiel.
„Das… war die legendäre Lady Sina…“ „Wow… war sie schön…“ „Ob meine Brüste auch noch so groß werden können?“ fing sofort das Getuschel unter den Schülern an.
„Hier, nehmen sie ruhig Platz. Dieses Zimmer ist eigentlich eine Abstellkammer, aber hier hat man wenigsten seine Ruhe.“ entschuldigte sich der Bibliothekar.
„Keine Ursache, Hauptsache mit IHNEN kann ich mein Gespräch führen. Sie waren letztes mal eine gute Hilfe, dann werden sie es jetzt bestimmt wieder sein.“ lächelte Sina und nahm den angebotenen Stuhl an.
„Das freut mich zu hören. Wie kann ich ihnen diesmal helfen?“
„Ich… will gerne wissen, was mit der alten Hauptstadt von Ethia passiert ist.“
„Oh…“