Sin Roswell

Web Novel Deutsch

Nebengeschichte 8.

Ich bin wiedergeboren / Nebengeschichte 8

„So, nun dürft ihr euch gegenseitig vorstellen.“ sagte der König im kleinen Zimmer, als alle Helden drin waren. Sie schauten sich mehr oder weniger alle ein bisschen verdutzt an, bis…

„Hallo, wir haben uns zuletzt bei der Göttin gesehen oder? Dabei haben wir uns nicht so richtig vorgestellt. Ich bin Amy Reed und komme aus Amerika.“

„Mein Name ist Matthieu Gagnon und stamme aus Frankreich.“

„Miyu Yatsumi, geboren in Japan.“

„Davino Buccheri und ein waschechter Italiener.“

„Miyu und Davino waren die beiden Helden, die im Kaiserreich Osnain gelandet sind und ihre dortige Ausbildung absolviert haben. Die Kaiserin Emilia… *hust* war der Meinung gewesen, dass es Zeit war, dass ihr alle zusammenkommt und als Team arbeitet, zumal wir das Reich sind, mit denen wir zuerst einen Kontakt mit den Dämonen haben werden.“ erklärte der König.

„Dann sollten wir vielleicht alle auf den selben Stand der Dinge kommen oder? Vielleicht sollten wir gegeneinander oder miteinander kämpfen, damit wir wissen, wie stark jeder ist.“ schlug Amy vor.

„Huch? Ist doch klar, dass ich der Stärkste von uns bin.“ meldete sich Davino sofort und die böse Vorahnung, die jeder der Helden hatte, wurde nun wahr. Davino wird vermutlich das größte Problem in der Gruppe werden.

„Davino? Nichts für ungut, aber selbst wenn du der Stärkste bist, muss ich doch abschätzen können, wie stark du bist. Wir, also Amy und ich, haben dich leider noch nicht kämpfen sehen. Die Chance solltest du uns doch zumindest geben, um deine Stärke zu beweisen oder?“ meinte Matthieu.

„Davino hat eine große Klappe, aber er hat wirklich ein Talent zu kämpfen. Egal wie stark sein Gegner ist, er ist der Erste, der sich mit dem Gegner messen wird. Ein bisschen… Zurückhaltung wäre schon angebracht. Ich meine… wir haben gegen Gräfin Sherry ziemlich verloren.“ sagte Miyu es sehr ernst zu Davino.

„Gräfin Sherry wird in den nächsten Tagen hierher kommen, um mit euch allen mehr oder weniger das Kämpfen beizubringen. Ich hatte ein nächtliches Gespräch mit Kaiserin Emilia, wo wir unsere Meinungen ausgetauscht haben, dabei kam heraus, dass die Gräfin Sherry einen… guten Draht zu euch beiden hatte.“ nickte der König. Den Meinungsaustausch hat man fast in der gesamten Burg gehört, was sehr selten ist, dass der König sich so verliert.

„Sie kommt? Gräfin Sherry meinte selber, dass sie kein Talent hat, uns was beizubringen.“ wundert sich Davino.

„Das hat die Gräfin mir versucht zu erklären, aber als ich ihr… gewisse Gegenstände anbot, hat sie am Ende aufgegeben und kommt nun. Wie erfolgreich es sein wird, weiß ich nicht, aber eine so interessante Person als Ausbilderin zu haben, dürfte bei euch allen nur Gutes dabei herumkommen.“ meinte der König.

„Zumindest ist sie sehr stark. Ich kann immer noch nicht glauben, dass sie trotzdem schwächer ist, als die Reichskanzlerin Sina.“ schüttelt Miyu den Kopf.

„Wir haben Lady Sina selber persönlich auch nicht gesehen, aber diese Stadt hier wurde von einem großen schwarzen Drachen angegriffen und sie selber hat den Drachen in einem Luftkampf besiegt!“ berichtet Amy.

„Leider… scheint Lady Sina eine sehr beschäftigte Person zu sein, obwohl sie selber in der Hauptstadt war.“ war Matthieu traurig.

„Daran wird sich nichts ändern. Lady Sina ist eine gefragte Frau und sie hat ebenso ihre Launen. Mein letzter Wissensstand ist, dass sie sich momentan in Vurdinia aufhält. So wie ich sie kenne, wird sie vermutlich die nächste Götterbestie Tierra bekämpfen wollen.“ erklärt der König.

„Götterbestien… ob wir auch in der Lage sein werden, so ein Monster zu besiegen?“ fragte sich Matthieu.

„Damit du einen Unterschied weißt, aber der Drachen, der uns angegriffen hat, wäre definitiv schwächer als eine Götterbestie. Man kann diese Monster so schlecht beschreiben, die letzte Götterbestie wurden von Lady Sina und den sechs stärksten Abenteurern der Welt bekämpft, dabei wurde unser Kontinent im Kampf komplett verändert.

Die Karte von diesem Kontinent muss komplett neu gezeichnet werden, weil neue Schluchten entstanden sind und viele alte Wege wurden zerstört. Vermutlich werde ich es nicht mehr erleben, bis die neue Karte fertig ist.

Deswegen rechne ich fest damit, sobald Lady Sina mit der Götterbestie kämpft, dass auch Vurdinia sich verändern wird.“ schildert der König seine Sicht.

„Warte… solange diese Monster am Leben bleiben, passiert mehr oder weniger nicht so viel, als wenn man sie bekämpft und tötet?“ fiel Amy ein Logikfehler auf.

„Wäre Titanus damals nicht getötet worden, hätte er Alliancia auf seinem Weg zertrampelt. Er war zwar kein aggressives Monster gewesen, aber alleine seine Größe reichte aus, um komplette Städte zu zerstören.

Tierra… erinnere ich mich dunkel daran, dass er irgendetwas mit dem Erdkern macht und deswegen aufgehalten werden müsste, sonst bricht die Welt in sich zusammen.“ überlegte der König.

„Also um so eine… Götterbestie besiegen zu können, müssten wir etwa so stark werden wie diese Sina? Wenn wir von der Gräfin Sherry eine Kampf Einweisung bekommen, vielleicht wird es ja klappen.“ zeigte sich Davino optimistisch.

„Wieso sollen wir diese Monster jagen? Lasst uns doch lieber auf das wesentliche konzentrieren um irgendwie den Krieg mit den Dämonen zu meistern.“ meinte Miyu es ernst.

„Sollen wir solange trainieren, bis wir schwarz werden? Ich finde, wir sollten ein bisschen aktiver auf der Welt werden. Solange die Barriere steht, bleibt doch uns sowieso nichts anderes übrig als zu warten. Warum also nicht die Zeit nutzen und ein bisschen die Welt vor Problemen lösen?“ argumentiert Davino. „Das Problem ist einfach, dass dafür die Abenteurer da sind.“ mischte sich Matthieu ein.

„Ich wusste nicht, dass ich mit so vielen Feiglingen in diese Welt gekommen bin.“ ätze nun Davino und die Stimmung verschlechterte sich im Raum.

Wie der König angekündigt hatte, kam Sherry in den nächsten Tagen direkt aus dem Kaiserreich. Nun war sie mit dem König im Thronsaal, dabei waren auch Themba und Ralph anwesend sowie alle Helden.

„Huhu Ralph und Themba, wie geht es euch?“ grüßte Sherry die Kinder herzlich, die scheinbar von dem Besuch überrascht waren.

„Sherry, was machst du denn hier? Nicht das ich was dagegen hätte, aber bist du nicht mit Sina unterwegs?“ fragte Themba erstaunt. Noch erstaunlicher fanden es Amy und Matthieu, wie Themba auch komplett anders sein kann.

„Ah, sie will eine Götterbestie in Vurdinia töten und da können nur Leute dabei sein, die eine sehr hohe Feuerresistenz haben. Die habe ich leider nicht, also wollte ich mein persönliches Training vorantreiben, aber dein Vater hat mir… ein paar Zauberbücher angeboten, die… wirklich sehr selten sind.“ lächelt Sherry. „Das wir uns so schnell wieder sehen hätte ich übrigens nicht gedacht Miyu und Davino.“

„Es freut mich, dass ihr gekommen seid Gräfin Sherry. Ich stelle eben die anderen Helden vor. Das wäre die junge Dame Amy und der junge Herr Matthieu.“ stellte der König die restlichen Helden vor.

„Ah.. die beiden sind der Grund, warum Tuzato euch angreifen wollte?“ hielte Sherry den Kopf schräg und auf einmal schauten Amy sowie Matthieu erschrocken den König an. „Huch? Sollten sie es nicht wissen?“

„Eure Majestät… was meint sie damit?“ fragte Amy etwas energisch, während der König aussah, als würde er sich in die Zunge beißen wollen.

„Nun, scheinbar ist es mein Fehler, also werde ich es ihnen erklären. Das dritte Reich Tuzato, dass eine Theokratie… „war“, verlangte von dem König, dass er euch ihnen übergibt. Nur hat der König die Forderung abgelehnt, was auch sehr vernünftig war und so wäre es fast zum Krieg gekommen, wäre die Armee nicht auf ein paar Abenteurer gestoßen, die mit ihnen einen handfesten Streit hatten und sie angegriffen haben.

Das Ende vom Lied war, dass die Abenteurer die Armee mehr oder weniger vernichtet haben und das Kaiserreich Osnain in Tuzato einmarschiert ist und hat es mit Hilfe der Armee vom König erobert.“ erklärt Sherry ihre Sicht.

„Aber ich dachte, die Abenteurer sind eine neutrale Fraktion?“ wundert sich Amy. „Sind wir auch, aber wenn man uns angreift, werden wir uns doch wehren dürfen oder?“ grinst Sherry.

„Eh… kein Richter auf der Welt wird eine Notverteidigung akzeptieren, wenn eine Armee von Soldaten dabei stirbt.“ kommentiert Matthieu dies.

„Ein Richter? Scheinbar gab es genug Zeugen, die bestätigen können, das die Armee die Abenteurer angegriffen hat, somit würde es nicht mal zu einer Anklage kommen, von wem auch? Die Regierung von Tuzato existiert nicht mehr.“

„Wenn ihr alle so stark seid, wieso helft ihr dann nicht bei dem Problem mit den Dämonen?“ meldet sich Miyu.

„Wie ich es schon erklärt habe, wir achten auf unsere Neutralität. Klar dürft ihr uns um Hilfe fragen, aber rechnet immer damit, dass man eure Bitte ablehnt, zumal… dürften es nur eine Handvoll von Abenteurer wissen, dass wir ein Dämonenproblem haben.“ meint Sherry.

„Vermutlich alle, die einen engen Kontakt mit der Reichskanzlerin Sina haben?“ rät Davino und Sherry nickte.

„So… der König hat mich eingestellt, damit ich euch ein bisschen trainiere, wobei ich nicht so wirklich weiß, was ich denn mit euch machen soll, aber…“ wollte Sherry ihre Idee äußern, als sie merkte, dass auf einmal eine schlechte Stimmung zwischen den Helden war. „Kann es sein, dass ihr miteinander ein Problem habt?“

„Wir… haben scheinbar leichte Differenzen zwischen uns, weil jeder von uns eine andere Vorstellung hat, wie wir agieren sollten.“ antwortet Amy, als keiner den ersten Schritt machen wollte.

„Und wo ist das Problem?“ wundert sich Sherry. „Das Problem? Die drei hier wollen nicht wirklich was auf der Welt tun, sondern lieber trainieren bis der Arzt kommt.“ ätze Davino.

„Öh? Und wie wollt ihr die Kampferfahrung sammeln? Ich meine… ihr habt ja bestimmt das eine oder andere Monster getötet, aber ich bezweifele, dass die Dämonen sich nicht einfach so umbringen lassen oder?“ hob Sherry eine Augenbraue hoch.

„Seht ihr! Selbst Gräfin Sherry ist auf meiner Seite!“ kommentierte Davino dies zu den anderen drei Helden. „Aber so wie ihr momentan seid, behindert ihr euch alle nur gegenseitig.“ fügte Sherry dies hinzu.

„Es ist auch kein Wunder, wenn wir nicht wirklich ein Vertrauen zueinander haben oder?“ meinte Matthieu.

„Ich hätte eine Idee was ich mit euch machen könnte, aber… wir arbeiten lieber erst mal, damit ihr miteinander kämpfen könnt, sonst wird der Zwist zwischen euch nur größer.“ erkläre Sherry den neuen Plan.

„Und wie stellt ihr das euch vor?“ hakte Amy nach. „Nun, ich werde euer Gegner sein und ihr müsst mich besiegen, in welcher Form auch immer. Wenn ihr gemeinsam arbeitet, habt ihr definitiv eine Chance.“ grinst Sherry.

„Huh? Wir zwei hatten doch überhaupt keine Chance gegen euch!“ wand Miyu sofort ein. „Stimmt, aber nun seid ihr zu viert oder? Tauscht eure gesammelten Informationen mit den zwei anderen und entwickelt Pläne.“ schlug Sherry vor.

„Und das soll klappen?“ war Davino misstrauisch. „Sagen wir mal so. Jedes Mal, wenn ihr verliert, bekommt ihr weniger zu Essen und müsst irgendwann im Stall neben den Pferden schlafen. Vielleicht hilft das eurer Motivation ein bisschen.“ lächelt Sherry.

„Ich merke schon, du bist viel zu lange mit Sina unterwegs…“ kommentiert Themba trocken. „Ist doch nicht schlimm oder? MICH hätte es dazu getrieben, meinen Gegner irgendwie zu besiegen. Ach bevor ich es vergesse, sollte… eine Anzeige kommen das Tierra besiegt wurde, werde ich wieder abreisen, damit ich Sina Zuhause empfangen kann.“ sagte Sherry dies zum König.

„Ihr wollt mir also sagen, dass Lady Sina Tierra besiegen kann?“ fragte der König vorsichtshalber nach.

„Aber natürlich. Wenn sie es nicht schafft, dann wird es niemand auf der Welt schaffen.“ zeigte Sherry ihren Optimismus.

„Will sie eigentlich alle jagen?“ hakte der König nach und Sherry nickte. „Das ist zumindest ihr Plan.“

„Eh? Ich… dachte dass sie sich um den Teufel kümmern will?“ wundert Miyu sich nun. „Soweit ich weiß, tut sie es auch, aber fragt mich nicht, in welcher Art und Weise sie dies macht.“ meinte Sherry.

„Ich habe gehört, dass eine Götterbestie vor Fanfoss für Ärger gesorgt hat, wo auch Lady Sina anwesend war. Der Gildenmeister Ma Shi hat mir erklärt, dass es Exos der Magiertyrann war, aber ich habe irgendwie… nie mitbekommen, wie der Kampf geendet hat.“ fiel dem König eine Sache ein.

„Ah… sagen wir einfach, dass Sina mit ihm gekämpft hat und Exos ihr einen guten Grund gegeben hat, dass sie noch stärker werden will.“ zuckte der Mundwinkel von Sherry.

„Dann muss diese Götterbestie sehr gewalttätige Kräfte haben, wenn Lady Sina ihn nicht töten konnte.“ murmelt der König. „Deswegen jagt sie nun die anderen Götterbestien um stärker zu werden.“ wiederholt Sherry sich.

„Ist ihr denn bewusst… dass jeder Kampf gegen eine Götterbestie Veränderungen mit sich bringt?“

„Das ist ihr ziemlich egal.“

„Das ahnte ich schon…“

Kapitel 194

Ich bin wiedergeboren und die Kannibalen?

Sina, Lara und Mel sind seit mehreren Tagen wieder in der Wüste unterwegs zur nächsten Oase. Sie sind nach dem Festmahl am nächsten Morgen direkt weitergereist und haben sich von den Nomaden verabschiedet.

„Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass bei der nächsten Oase wieder was passiert?“ überlegte Sina laut.

„Nun, wenn die Oasen von den Leuten des Kalifen kontrolliert werden, dürften wir uns wieder auf einen Kampf einstellen.“ meinte Lara.

„Hoffentlich, denn ich habe in Unbewaffnet Level 9 und hoffe doch wirklich, dass ich selber ein Meister werde!“ freute sich Mel.

„Sag mal Mel, hast du eigentlich einen Beruf in der Abenteuergilde angenommen?“ fragte Sina und Mel nickte.

„Aber nur als Kämpferin. Vermutlich dauert es wie bei Sherry, bis es wirklich… als Beruf anerkannt wird.“ Mel

„Ich habe Meister-Attentäterin. Wir Vampire haben das schon in der Ausbildung zur Wahl gehabt mit unseren eigenen Jobkristallen.“ Lara

„Vermutlich wisst ihr das schon, aber ich bin eine Samurai-Meisterin. Ich sollte mal schauen, ob ich nicht sogar eine höhere Stufe habe, denn es ist wirklich lange her, wann ich das letzte mal so einen Kristall benutzt habe.“ Sina

„Zu dumm, dass es keine Möglichkeit gibt zu erfahren, welche Vor- oder Nachteile jeweilige Berufe bringen.“ Mel

„Die bekannten Berufe sind in Büchern aufgelistet, aber das Problem sind eher die… unbekannten wie Sina oder Sherry sie haben.“ Lara

„Keine Möglichkeit mit Analyse oder Identifikationsbrillen es zu überprüfen? Ich meine, wenn man einen Beruf hat, der gut ist, behält man ihn. Aber was machst du, wenn du einen anderen nehmen kannst, der vielleicht als Neuling noch nicht so toll ist, aber sobald du höhere Stufen erlangt hast, dass es den alten Beruf übertrifft?“ Sina

„Hmm… das müsste man testen, denn es wäre wirklich ärgerlich, wenn man eine bessere Möglichkeit hat.“ Lara

Die Damen diskutierten weiter, als sie auf einmal von einer Horde von Riesenskorpionen angegriffen werden. „Wuhu Ablenkung!“ freute sich Sina, aber Lara und Mel sind schon zum Angriff übergegangen.

Die Monster waren viel größer als die Frauen, aber das hinderte sie nicht daran, ihre Feinde zu töten. Der Kampf war schon zu Ende bevor er richtig begonnen hat und Sina hat angefangen, die besiegten Skorpione einzusammeln.

„Was hast du mit den Kadavern vor?“ wundert sich Lara. „Sherry oder Brandrulim übergeben, damit sie irgendwelche Materialien von ihnen abbauen können. Alleine diese Fangscheren oder aus deren Schwanzspitzen könnte man bestimmt eine interessante Waffe bauen.“ erklärt Sina.

„Und… warum hast du gerade das Gift gemolken und getrunken?“ wollte Lara nicht glauben, was Sina eben getan hat, bevor sie den Kadaver ins Inventar gesteckt hat.

„Eine alte Sucht von mir. Nicht das ich nun irgendetwas bemerke, aber… so was wird man nicht so einfach los.“ grinst Sina.

Die Reise ging weiter und am nächsten Tag sahen die Damen aus der Entfernung wie schwarzer Rauch in den Himmel stieg. „Sieht so aus, als würde da was großflächiges brennen oder?“ meinte Mel.

Lara holte ein Fernrohr raus und suchte einen höheren Wüstenhügel auf, dann meldete sie sich: „Dort ist unsere nächste Oase, scheinbar kämpfen da mehrere Menschen gegeneinander.“

„Dann kommt her, den Rest fliege ich.“ befahl Sina, aber Mel sowie Lara sahen so aus, als würden sie lieber laufen. Sina schnappte sich die beiden einfach so um den Bauch und setzte ihre Ankündigung um.

In wenigen Minuten hat Sina die Strecke im Flug abgekürzt und landet vor der Oase mit Lara und Mel. Lara… musste sich konzentrieren, sich nicht zu übergeben.

Es kämpfen rot gekleidete Personen gegen schwarzgekleidete Personen, die die Abenteurer aus der letzten Oase schon kannten. „Sollen wir uns einmischen?“ fragte Mel, aber Sina schüttelt den Kopf.

„Wir warten einfach ab, wie der Kampf verläuft. Ich finde die Typen in den roten Gewändern… haben einen eigenartigen Kampfstil.“ meinte Sina und tatsächlich, schwere Verletzungen scheinen sie zu ignorieren und einige beißen sich sich sogar in den Gegner rein und reißen dabei große Fleischstücke heraus.

„Wenn ich raten müsste, sind das die Kannibalen, vor denen man uns gewarnt hat. Am besten, wir enthalten uns und sollten die uns angreifen, verteidigen wir uns halt.“ teile Sina ihren Plan mit, aber es kamen schon die ersten rot gekleideten Kämpfer auf die Damen zu.

Sina schnappte sich einen der Kämpfer am Hals und nahm Abstand zur Oase, während ihre Freundinnen die anderen Kämpfer töten. Der Gefangene wehrt sich nach Kräften, hat aber keine Chance gegen die Stärke von Sina. Sie zog dem Kämpfer den Turban vom Kopf runter und musste staunen.

Es war ein Mann mit Fangzähnen und gelbe Pupillen, dabei sah sein Gesicht ziemlich… verunstaltet aus. Er fauchte Sina an und wollte sich in ihren Arm festkrallen, aber die Dämonin schüttelt ihn wie ein Kleinkind.

„Sag… kannst du sprechen oder bist du ein Monster geworden?“ fragte Sina den Mann, aber sie sah keine Reaktion in den Augen des Mannes, also brach sie dem Kannibalen direkt das Genick.

„Ok meine Damen, schnappt eure Waffen, wir räumen hier auf.“ meinte Sina nur noch, als sie Blutklinge aus dem Inventar zog. Gemeinsam gingen die Abenteurerinnen in die umkämpfte Oase und töten alles was ihnen über den Weg lief, bisher nur die roten Männer.

Die schwarzen Männer verteidigen ein Zelt ziemlich verbittert, so nahm Sina Kurs auf dieses Zelt, während Mel und Lara in eine andere Richtung gingen.

Die Männer sahen Sina mit den Flügeln und fingen an zu fluchen. „Hey, ich bin nur eine Abenteurerin, die auf der Durchreise ist. Scheinbar ist ein bisschen was los bei euch?“ stellte Sina sich vor und die Männer staunten.

„Eine Abenteurerin? Ihr dürftet überhaupt nicht hier sein!“ meldete sich eine Wache und alle hoben ihre Waffen hoch.

„Haltet ein! Habt ihr sie denn nicht kämpfen gesehen? Die Kannibalen hatten gegen diese Frauen keine Chance!“ rief eine Stimme aus dem Zelt und ein dicker Mann kam heraus.

„Ich nehme an, ihr seid der Sultan dieser Oase?“ fragte Sina und der Mann nickte. „Das ist richtig. Wir wollten eine Lagerstation aufbauen, als uns diese widerlichen Kannibalen angriffen. Normalerweise lassen sie uns in Ruhe, aber scheinbar müssen sie richtig verzweifelt sein, wenn sie sich trauen, uns anzugreifen.“

„Verzweifelt? Die sehen aus, als ginge es ihnen körperlich ziemlich gut. Ihr sagtet, normal lassen sie euch in Ruhe, aber nun greifen sie euch scheinbar mit allem an, was sie besitzen… Kann es sein, dass diese Oase für sie „Heilig“ ist?“ wundert sich Sina und hat den Sultan damit scheinbar erwischt, denn er verzogt das Gesicht.

„Was weiß ich. Diese Oase gehört nun mir und dem Kalifen. Aber dafür sind diese Kannibalen zu primitiv um das zu verstehen.“ verzog der Sultan angewidert sein Gesicht.

„Ah… deswegen sollen deine Männer leiden? Was mich brennend interessiert… willst du das Wasser verkaufen sobald… du dein Lager aufgebaut hast?“ hielt Sina den Kopf schräg.

„Natürlich. Wasser ist ein rares Gut und ich bin nur ein armer Mann, der diese Männer und ihre Familien bezahlen muss.“ nickte der Sultan.

„Aha… dann werde ich dich mal töten, denn Wasser ist für alle da.“ grinste Sina böse und hob ihre Blutklinge hoch.

„Wie?! Wachen, tötet diese Wahnsinnige!“ rief der Sultan und die Männer kamen angerannt. Für Sina liefen die Männer wie in Zeitlupe, als sie zum Gegenangriff ging. Sie tötet einem nach dem anderen, ohne dass die Männer es mitbekamen und dann stand die Dämonin beim Sultan.

„Huch?“ wirkte der Sultan erstaunt und nun fielen seine Wachen alle leblos in sich zusammen, dann packt Sina ihn am Hals.

„Ich habe da mal eine Frage… du entscheidest, wie viel Schmerzen du dafür ertragen musst. In der letzten Oase habe ich ebenso einen Sultan angetroffen, der Sklaven gehalten hat und sie zu eine Mine bringt, die irgendwo im Vulkangebiet sein soll. Wo ist dieser Ort?“ fragte Sina.

„Ihr habt was?! ARGH!“ schrie der Sultan, als Sina mit der Blutklinge eine Hand abschnitt. „Das war nicht die Antwort auf meine Frage.“ lächelt Sina freundlich.

„Der Kalif wird sich rächen! Er ist ein grausamer ARGH!“ schrie der Sultan noch lauter, als Sina den Unterarm vom Oberarm abtrennte und nun das Blut erst richtig raus spritzte.

„Wo ist diese Mine? Glaub mir, bis du mir verblutest, kann man sehr viel von einem Menschen abtrennen.“ gab Sina dem Sultan die Information.

„Gnnnn…. Wenn ihr bei der letzten Oase weiter zum Vulkangebiet reist, müsst ihr einfach in den Süden reisen…“ knirschte der Sultan vor Schmerzen.

„Na geht doch.“ nickte Sina und schnitt dem Sultan nun den Kopf ab. Mel und Lara kämpfen scheinbar immer noch, so ging Sina ins Zelt. Dort fand sie diesmal keine Sklaven oder ähnliches vor, nur viele Baupläne und andere Schriften.

Als das Zelt auf einmal aufgeschnitten wird und Kannibalen hereinstürmten. Sina seufzte nur und tötet diese Männer, denn ein Gespräch mit ihnen ist scheinbar nicht möglich. Aber irgendwie hörte der Ansturm nicht auf, so zog Sina Thorn aus dem Inventar und nutzte „Schwertwirbel“.

Der Zelt ging sofort kaputt und überall flogen Gliedmaßen durch die Gegend und erst jetzt sah man, mit welch einer Größenordnung die Kannibalen die Oase angreifen, denn für Sina war das eine Armee!

Mel hat schon ihre Schwerter aus dem Inventar raus geholt und greift tüchtig den Feind an, während Lara nun auf ihrrn Speer zurückgegriffen hat, um sich der Masse entgegenzustemmen zu können.

„Glaube ich sollte die Nomaden fragen, wieso es so viele Kannibalen gibt und woher die alle kommen!“ fluchte Sina und greift wieder auf ihre Fähigkeit „Schwertwirbel“ zurück. Diesmal ist es ein Feind, der sich nicht vor dem Tod fürchtet.

Die Frauen kämpfen tapfer und die Leichenberge werden immer höher und höher. „Lara! Wie hoch ist deine Giftresistenz?“ rief Sina.

„Level 8, wieso?“ rief die Vampirin zurück, während sie mehrere Männer auf einmal getötet hat. „Weil ich eine Giftaura aktivieren will. Mel sollte es vermutlich nichts ausmachen!“ kam die Antwort. „Dann macht es!“ schrie Lara.

„Giftklinge!“ aktiviere Sina ihre Aura und das große Sterben begann unter den Kannibalen. Die, die keine Giftresistenz hatten, packten sich alle sofort am Hals und brachen zusammen, dabei zuckten sie noch wild um sich.

So wie Sina es vermutet hat, hatte Mel keine Schwierigkeiten mit der Aura, aber Lara schwitze nun ziemlich stark. „Wenn du es nicht ertragen kannst, sag es!“ warnte Sina ihre Freundin.

„Ist schon gut, es ist besser als wenn du deine anderen Fähigkeiten einsetzt!“ kommentierte Lara dies, während sie nur noch die Kannibalen bekämpfte, die eine höhere Giftresistenz hatten.

„Erstaunlich, dass sie immer noch angreifen.“ wundert sich Mel. „Die sind ja schlimmer als die Armee von Tuzato!“

„Irgendetwas ist an der Oase, dass sie sie um jeden Preis wieder haben wollen. Ist es wirklich das Wasser?“ überlegte Sina, während sie einen Kannibalen nach dem anderen tötet. Sina schloss ein Auge und sah nur die Aura´s der Kannibalen in einem dunkelrot. Einige waren intensiver als die anderen, dann setzte Sina „Allesschneider“ ein um eine Pause zu bekommen, indem sie eine Welle von Männer zerschnitt.

Die Pause nutzte Sina um eventuell was in der Oase zu sehen… „Was… ist das?!“ dachte Sina, als sie im Grund der Oase irgendwas rötliches Leuchten sah.

„Mel! Im Grund der Oase ist irgendetwas, hol es raus!“ befahl Sina und Mel machte sich an die Arbeit. Ohne zu Wissen, was genau Sina meinte, setzte Mel ihre Geisterkräfte ein und holte einfach alles aus dem Boden.

In der Zeit kämpfen Sina und Lara weiter gegen die Kannibalen, die trotz der Giftaura die Oase weiter angreifen, als sie alle auf einmal stoppten und komische Geräusche von sich gaben. Sina drehte sich sofort um und sah eine nasse Mumie in der Luft schweben.

„Das ist also der Grund, aber…“ dachte Sina. „Sollten Tote eigentlich noch eine Aura haben?“ Mel sowie Lara hielten die Kannibalen im Auge, denn sie trauten diese Ruhe nicht.

„Legt die Mumie auf dem Boden ab!“ rief Sina und die Mumie flog auf Sina zu, dann lag sie neben der Dämonin. Die Kannibalen zischten und fauchten Sina an, aber als sie das Katana über den Hals der Mumie legte, wurden sie wieder ruhig.

„Diese Mumie ist scheinbar wichtig genug, dass ihr euch zurückhaltet. Wer von euch Kannibalen kann sprechen?“ verlangte Sina zu Wissen. Die Kannibalen machten wie bei dem ersten Kannibalen, den Sina befragte, nicht den Eindruck, als ob sie Sina verstehen würden als.

„Ich sprechen.“ kam ein Kannibale vom Sandhügel runter. Er schien zu humpeln, aber die Gründe sind für Sina nicht zu erkennen.

„Seid ihr wegen diesem Ding hier?“ fragte Sina den Kannibalen. Der Mann schien Sina anzustarren und dachte nach, dann nickte er. „Ja ja. Unser Führer. Zeige Weg heiligen Land!“

„Wenn ich ihn euch wiedergebe, lässt ihr uns in Ruhe? Denn… wenn nicht, werde ich den Führer zerstören!“ versuchte Sina zu Handeln, während sie wieder abwartet, wie der Kannibale antwortet.

„Ihr gestohlen Führer! Wir nicht vertrauen!“ kam als Antwort. „Wir sind nur Wanderer und haben euch kämpfen gesehen, wir kennen eure Probleme nicht!“ antwortet Sina.

„Ihr… Nichtdiebe?“ wundert sich der Kannibale. „Wir Nichtdiebe.“ und als Beweis nahm Sina ihr Katana weg und ging ein paar Schritte weg von der Mumie.

Die Kannibalen beobachten alle Sina, während sie selber hoffte, dass der Kampf endlich vorbei ist. Der Sprecher fing an mit Schnatzgeräuschen und ähnlichem auf die anderen Kannibalen einzureden, dann fing einer nach dem anderen an auf den Boden zu stampfen.

Der Sprecher ging auf die Mumie zu und schaute kurz Sina an, dann kramte er in seiner Tasche und legte eine Münze neben die Mumie. Danach hob der Sprecher die Mumie auf und ging damit zu den anderen Kannibalen, die sich sofort vor ihm hin knien. Danach standen sie wieder auf und folgten dem Träger.

Die Kannibalen zogen sich alle langsam von der Oase zurück, bis man keinen mehr von ihnen sah. Sina hob die Münze hoch und sah den üblichen Wassertropfen. Aber scheinbar hat man mit einem scharfen Gegenstand mehrmals rein geschnitten, als würde man es ablehnen.

„Was hatte es mit der Mumie auf sich gehabt Sina?“ fragte Lara, die in Begleitung von Mel war. Sina deaktivierte die Aura vom Katana und steckte ihre Waffen in den Inventar.

„Es war… ihr spiritueller Führer oder ähnliches. Ich bin mir nicht sicher… ob die Mumie lebte oder nicht, denn sie strahlte eine Aura aus. Irgendwie… konnte ich es ihm verständlich machen, dass wir nichts mit der Sache zu tun haben, aber ich weiß eins, wenn wir die nächsten Nomaden treffen, werde ich sie fragen, wie sie zum Geier auf die Idee gekommen sind, deren Führer zu klauen!“ war Sina leicht sauer, denn die Männer des Kalifen dürften sich nicht mit den Kannibalen auskennen, aber sehr wohl die Nomaden.

„Nun… es herrscht ein Krieg oder? Wenn man unterlegen ist, greift man… auf sehr gefährliche Mittel zurück.“ meinte Mel.

„Wir sollten uns nun aber alle waschen, denn ich meine… wir haben ein Massaker angerichtet und sind ziemlich blutgetränkt.“ murmelt Lara.

„Hoffe für die Kannibalen, dass keiner irgendwelche Rachegedanken hat, denn nackt zu kämpfen… dürfte unterhaltsam sein.“ grinst Sina.

„Das siehst auch nur du so!“

Kapitel 193

Ich bin wiedergeboren und der König ist erstaunt?

Die Nomaden räumten die Leichen der Sklaventreiber weg und bereiten alles für das Festmahl vor. Man hat für Lara und Mel in einem Zelt eine warme Badetonne vorbereitet, wo sie sich reinigen konnten. Sina selbst bekam von der Anführerin der Nomaden eine weitere Medaille mit dem Wassertropfensymbol.

„Diese Tropfen auf der Medaille, haben sie eine tiefere Bedeutung?“ wundert sich Sina. „Einst soll Vurdinia ein blühendes Paradies gewesen sein. Es gibt dafür mehrere Beweise, denn unter der Wüste findet man manchmal komplette Untergrundstädte verfallener Zivilisationen. Dieser Tropfen soll für die Hoffnung sein, dass Wasser irgendwann in Vurdinia ein alltägliches Gut sein soll, worüber wir uns keine Gedanken machen müssen.“ erklärt die alte Frau.

„Verstehe, aber… wie können es Zivilisationen gegeben haben, wenn Tierra der Grund für die Veränderung von Vurdinia sein soll?“

„Es sollen Zivilisationen gegeben haben, die die Götterbestien… mehr oder weniger gebändigt bekommen haben. Aber sie hatten keine Kontrolle über sie, sondern dass man sie… ruhig gestellt hatte, so dass sie nicht die Umwelt so angreifen. So habe ich es zumindest verstanden. Leider… siehst du ja selber, wie es am Ende ausgegangen ist.“

„Könnt ihr die Zeichen auf meinem rechten Arm lesen?“

„Hm… das sind schöne Gravierungen, aber leider nein.“

„Das ist die Sprache der Götter. Mel kann sie komplett lesen und sie warnt davor, das demnächst verbannte Götterbestien frei sein werden.“ erklärt Sina auch den Rest der Geschichte.

„Düstere Zeiten, wenn diese verbannten Götterbestien frei kommen.“

„Einer ist schon frei. Deswegen sind alle Drohungen, die man mir androht ziemlich lächerlich, wenn so eine starke Götterbestie schon auf der Welt frei ist.“

„Und doch nehmt ihr euch die Zeit und legt euch mit den Lakaien vom Kalifen an sowie mit ihm selber auch. Ihr seid wirklich ein besonderer Dämon.“

„Vielleicht braucht man etwas Böses um Böses zu bekämpfen.“

„Habt ihr denn das Gefühl… eine böse Person zu sein?“

„Viele sagen, dass meine Handlungen oft brutal und rücksichtslos sind und ich keine Probleme damit habe, über Leichen zu gehen.“

„Hm… das beantwortet aber nicht meine Frage.“

„Ich… glaube nicht. Ich habe jemanden den ich liebe, ich habe viele Freunde die mein Geheimnis kennen und dank ihnen ich weiter meine Mission gehen kann. Wäre ich wirklich so… böse, dann hätten sie mir nicht geholfen.“

„Seht ihr, nur weil eure Handlungen… vielleicht böse wirken, wollt ihr doch letztendlich gutes erreichen. Ihr solltet nicht so streng mit euch selber sein.“

Am Abend feierten die Nomaden mit den Befreiern ein kleines Festmahl. Für Lara erzählten die Nomaden einige Tipps, wie sie die andere Oase finden werden, ohne sich zu verlaufen.

„Diese Sklavenmine… wo soll die eigentlich sein?“ fragte Sina die alte Frau, aber sie schüttelt den Kopf. „Das weiß ich leider nicht mein Kind. Wir wissen, dass es sie gibt. Der Kalif schafft es aber das es ein geheimer Ort bleibt.“

„Ich wünsche euch viel Glück das ihr es herausfindet. Wenn wir auf sie treffen, befreien wir die anderen, aber… ich kann meine Aufgabe nicht vernachlässigen.“ sagte Sina es ernst.

„Macht euch keine Vorwürfe. Wir werden es schon schaffen, selber unsere Leute zu finden. Sorgt ihr nur für Ordnung in der Welt.“ legte die alte Frau ihre Hand auf die Hand von Sina und drückt einmal kurz zu.

In der Zwischenzeit:

„Könnt… ihr euch nochmal wiederholen? Ich glaube… ich habe euch nicht richtig verstanden.“ bat der König von Efrana um eine Wiederholung. Miyu und Davino schauten sich etwas verunsichert an.

„Mein Name ist Miyu und das ist mein Freund Davino. Wir sind die Helden aus dem Kaiserreich Osnain und wurden von Kaiserin Emilia zu euch geschickt, damit wir uns mit euren Helden vereinen können und ihr uns in eure Obhut nehmt.“ wiederholte Miyu.

„Wieso höre ich davon zum ersten Mal?“ staunte der König. „Erm… wir sollen euch diese Truhe hier geben sowie einen persönlichen Brief von der Kaiserin.“ gab Miyu dem König das Schreiben.

Der König öffnete es sofort und las es sich durch… Man könnte schwören, dass ihm die Augen herausgefallen sind. „Das könnte auch Lady Sina sein…“ murmelt er.

„Ihr… kennt die Reichskanzlerin?“ fragte Davino vorsichtig. „Wer kennt sie denn nicht auf der Welt? Diese Frau hat definitiv einen schlechten Einfluss auf die Kaiserin…“ wirkte der König nun sehr entgeistert.

„Wir sollen ihnen diesen Brief von Gräfin Sherry geben, denn… scheinbar hat sie geahnt, dass was passieren könnte.“ meinte Miyu und gab den nächsten Brief dem König.

„Gräfin Sherry? Das wundert mich nun doch ein bisschen…“ sagte der König und öffnet den Brief. Er las den Brief ebenso schnell durch. „Bei der Göttin… wenigsten gibt es auch normale Personen, die an ihre Mitmenschen denken.“

„Ich hoffe… das hilft ein bisschen in dieser Situation?“ fragte Miyu vorsichtshalber nach. „Nein nicht wirklich, aber dieser Brief ist momentan mehr wert als von der Kaiserin Emilia. Nichts gegen die Kaiserin, aber man merkt dann doch eine leichte Unerfahrenheit in gewissen Entscheidungen oder es war der Kaiserin egal, Hauptsache sie ist euch los.“ wiegelt der König den Kopf.

„Nun… sie hielt sich nicht zurück, dass sie froh war, dass wir nun weg sind. Ich persönlich… habe meine Gründe warum ich ebenso froh bin nicht mehr im Kaiserreich zu sein.“ kommentiert Davino und der König hob eine Augenbraue hoch.

„Hm… die anderen Helden sind noch auf der Jagd nach Monstern. Nachdem sie ihr Training abgeschlossen haben, werde ich euch Zimmer zur Verfügung stellen und euch frühzeitig miteinander vertraut machen. Von ihren Erzählungen hatte ich nicht den Eindruck, dass ihr euch wirklich kennt oder?“ fragte der König.

„Wir haben uns alle bei der Göttin gesehen, aber das war es auch schon gewesen. Wir wissen nicht, wieso warum weshalb die Göttin uns so eingeteilt hat, aber… scheinbar wäre es schlecht gewesen, wenn einer von uns in Tuzato gewesen wäre.“ meint Davino

„Ich frage mich, ob es dann keinen Krieg gegeben hätte, aber die Zeit kann man nicht zurückdrehen. Wenn ihr mit Gräfin Sherry in Kontakt wart, habt ihr dann vermutlich auch Lady Sina getroffen?“ fragte der König weiter, aber beide Helden schütteln die Köpfe.

„Nein. Wir hätten sie gerne getroffen, denn scheinbar… hat sie sehr großen Einfluss auf Alliancia und wir hatten gehofft, dass wir vielleicht Hilfe von ihr holen können.“ erklärt Miyu.

„Lady Sina… ist bei uns im Königreich die Heldin Sina und durch gewisse Umstände ist sie auch die Interimskönigin, sollten mir oder meinen Kinder was passieren. In der Tat hat sie sehr viel Einfluss, auch bei den Abenteurern.

Das Problem ist… ihr werdet vermutlich ziemlich auf die Nase fallen, wenn ihr zu viel Hoffnung in Lady Sina steckt. Ich musste das leider auch zu meinem Bedauern feststellen, dass man mit Vorsicht die Hilfe von Lady Sina annehmen sollte.“ klärt der König sie auf.

„Das habe ich schon von mehreren Seiten gehört, dass ihre Entscheidungen öfters fragwürdig sind, weil sie meistens alle auf Gewalt beruhen. Wenn sie das in unserer Welt machen würde, vermutlich wäre sie eine weltweit gesuchte Person die man festnehmen will.“ sagte Davino und der König lachte auf einmal laut auf.

„Lady Sina und festnehmen? Sie hat auf dieser Welt vier Armeen besiegt, eine Götterbestie sowie einen Vampirkönig getötet und hat sehr viele Monster unter ihrer Kontrolle. Ich kenne eure Welt nicht, aber dort wird gewiss keine Person existieren, der in der Lage sein wird, Lady Sina festzunehmen.“ schmunzelt der König

„Sie klingt ja fast wie ein Dämonenkönig…“ murmelt Miyu. „Könnte man meinen, aber auf eins kann man sich ganz sicher verlassen, dass Lady Sina alles versuchen wird, uns zu beschützen, zumindest auf ihre Art und Weise.“ nickte der König.

„Sina ist alles, aber bestimmt kein Dämon.“ meldet sich eine weibliche Stimme hinter den Helden. Miyu und Davino drehten sich um und sahen zwei Personen stehen.

„Ah… wenn ich euch vorstellen darf, die junge Dame ist meine Tochter Themba, Prinzessin von Efrana und ihr Begleiter Ralph. Die beiden jungen Herrschaften sind Miyu und Davino, die Helden aus dem Kaiserreich Osnain.“ stellte der König sie vor. Themba und Ralph verbeugten sich höflich und die Helden versuchten es zumindest.

„Noch mehr Helden? Frage mich, ob diese Burg eine Heldenversammlung werden soll oder ob Emilia keine Lust mehr auf sie hatte.“ hob Themba eine Augenbraue hoch.

„Themba… du kannst deine Freundin beim nächsten Gespräch von mir grüßen, dass ich gerne VORHER informiert werden will und nicht HINTERHER. Es ist nun mal wie es ist und sobald Amy sowie Matthieu zurückkommen, werden sie alle miteinander vertraut gemacht.“ zuckte der Mundwinkel vom einäugigen König.

„Was meinst du Ralph? Sind sie stärker als die anderen Nasen?“ fragte Themba den rothaarigen Jungen und Davino bekam ein Zucken in den Händen.

„Das weiß ich leider nicht. Ich ziehe es vor, ohne einen Kampf oder Streit es festzustellen. Ich tippe darauf, dass sie beide durch die harte Militärausbildung aus Osnain trainiert wurden.“ überlegte Ralph laut.

„Zumindest haben wir die Ausbildung hinter uns und waren schon auf Monsterjagd gewesen. Am Ende mussten wir gegen Gräfin Sherry kämpfen, aber… wir sind uns einig, dass sie momentan zu stark für uns ist.“ sagte Miyu, weil sie das Zucken von Davino bemerkt hat.

„Ah… Sherry. Vermutlich eine der wenigen Personen, die Sina kontrollieren könnten.“ murmelt Themba.

„Nun, das ist halt die Gefährtin meiner großen Schwester, aber Sina kontrollieren? Ich bezweifele das doch dann schon eher. Denk an unser Abenteuer, wie wir auf sie einreden mussten, damit sie dich und deinen Bruder beschützt.“ sagte Ralph ernst.

„Sie ist deine große Schwester?“ staunten Miyu und Davino, aber Ralph schüttelt den Kopf. „Nein, ich nenne sie so, weil sie mich auf eine gewisse Art und Weise gerettet hat.“

„Nun ist Ralph in sicheren Händen.“ grinst Prinzessin Themba. „Scheinbar… steckt dahinter eine längere Geschichte.“ meinte Miyu.

„Wieso… bist du zu diesen Helden freundlicher als bei den anderen beiden?“ wundert sich der König. „Weil die anderen „Naiv“ auf der Stirn stehen haben, während Miyu sowie Davino… scheinbar eine düstere Vergangenheit oder ähnliches haben. Ich sehe es an ihren Augen, dass sie die Welt nicht nur weiß und schwarz sehen.“ erklärt Themba, die Helden mussten über diese Aussagen schlucken.

„Aber wir habe euch genug aufgehalten, ich werde mich mit Ralph verabschieden.“ machte die Prinzessin einen Knicks und zog Ralph direkt hinterher.

„Also daran kann man sich glatt gewöhnen. Hier kann man sich ja richtig entspannen!“ freute sich Davino. „Aber das heißt nicht, dass du dein Benehmen vergisst.“ warnte Miyu ihn.

„Besser ich frage nicht, was ihnen zugestoßen ist.“ dachte der König.

Kapitel 192

Ich bin wiedergeboren und die Sklaven?

Die Männer griffen die Frauen an, aber Mel sowie Lara haben sie sofort umgebracht, ganz wie Sina es ihnen erklärt hat, sollten sie keine Dummheiten begehen.

„Scheinbar waren es nur die vier Männer, irgendwie… hatte ich ein bisschen mehr Kampfkraft von ihnen erwartet aber…“ murmelt Mel.

„Ich frage mich eher, warum die uns sofort angegriffen haben. Irgendwas ist doch bei der Sache hier faul.“ meinte Lara.

„Dann gehen wir doch mal ins Lager und schauen, ob wir irgendwo so was wie einen Sultan finden oder ähnliches. Wenn ich tippen müsste, könnte es das prunkvolle Zelt da drüben sein. Wir gehen einfach darauf zu und wer die Waffen gegen uns erhebt, den dürft ihr umbringen.“ fasste Sina den Plan.

Mel und Lara nickten und gingen mit Sina auf das Zelt zu. Auf dem Weg sahen sie viele Personen, die an den Hälsen angekettet und der Sonne ausgesetzt sind. „Wenn… ich das richtig sehe, wirken sie, als wären sie Sklaven.“ murmelt Lara.

Nun kamen die nächsten Männer mit Speeren angerannt und griffen die Frauen an. Die Sklaven drehten ihre Köpfe weg, aber als sie nichts hörten, drehten sie sich zurück und sahen, wie die Wachen von den zwei Frauen getötet worden sind, als wären sie Kinder.

Es dauerte eine Weile, bis die ersten Sklaven um Hilfe riefen. „Was sollen wir tun?“ fragte Lara. „Ignoriere sie vorerst, wir müssen in Erfahrung bringen, was hier los ist. Nicht das es Schwerverbrecher oder ähnliches sind.“ meinte Sina.

Die Damen gingen weiter auf das Zelt zu, als ein dicker Mann aus dem Zelt herauskam. „Was ist das für ein Krach? Bringt die Sklaven zum schweigen! … Wer seid ihr denn?!“ verlangte der Mann sofort zu wissen.

„Ich nehme an… das du der Sultan diesen Ortes bist?“ fragte Sina und es kamen noch weitere Männer angerannt. Der dicke Mann hob seine Hände hoch und sie hörten auf mit dem Angriff.

„Das ist richtig. Wie könnt ihr es wagen, meine Männer zu töten?“ schaute der Sultan Sina an. Irgendwie konnte der Mann was hinter Sina sehen, aber dann verschwand es auch wieder.

„Weil wir es können? Sie greifen uns ohne Grund an, da ist es das normalste auf der Welt, sich zu verteidigen.“ hob Sina eine Augenbraue.

„Erzählt mir keinen Blödsinn! Ihr seid doch wegen der Sklaven gekommen, die wir gefangen halten!“ wurde der Sultan leicht rot im Gesicht.

„Bedaure, aber diese Sklaven… wirkten wie Nomaden oder nicht? Wusste nicht, dass in dieser Welt Sklaverei erlaubt ist.“ wundert sich Sina.

„Hach! Seid der Kalif das Sklavensystem eingeführt hat, blüht das Geschäft geradezu! Die Nomaden sehen zwar nach nichts aus, aber ihre Ausdauer ist extrem hoch als bei den weichen Menschen aus Alliancia.“ lachte der Sultan.

„Der Kalif hat was? Glaube ich habe genug gehört. Bringt alle diese Sklaventreiber um, ich werde mich um den Sultan kümmern.“ wurde Sina sauer. Mel sowie Lara nickten und griffen sofort die Männer an.

„Wie was?! Wie könnt ihr es wagen? Legt Hand an mich und der Kalif wird sich rächen! Niemand berührt seine ARGHHHH!“ schrie der Sultan, als Sina ihm ein Bein brach.

„Sklaven… alleine das Wort widert mich schon an. Dein Kalif wird dich vielleicht rächen, aber tot bist du dann sowieso.“ sagte Sina dem Sultan, während sie ihm das andere Bein brach und er laut aufschrie.

„Bitte… Gnade! Ich… gebe euch alles was ich habe!“ bettelt der Sultan um sein Leben, als er erkannte, das Sina sich nicht davon beeindrucken ließ, wenn man den Kalifen erwähnt.

„Lasst mich raten. Das sind alles Besitztümer der Nomaden oder?“ fragte Sina und der Sultan nickte. Sofort brach Sina den nächsten Knochen vom Sultan und die Sklaven schauten nun doch weg.

„Ihr ekelhaftes Pack. Irgendwie wirkt es, als wären alle verdorbenen Menschen hier heimisch in Vurdinia geworden. Zeit das man hier aufräumt!“ war Sina angewidert. Sie riss eine Zeltstange vom Zelt ab und rammte sie in den Kopf vom Sultan, der versuchen wollte, von Sina wegzukommen.

Der Sultan zuckte ein paar Mal, dann fiel er regungslos auf den Boden. Die anderen Abenteurerinnen jagten die restlichen Sklaventreiber und Sina ging nun auf die Sklaven zu.

„Es tut mir leid, dass ich euch als Schwerverbrecher angesehen habe, aber ich musste mich vergewissern, dass ich nichts falsch mache.“ entschuldigte Sina sich verbeugend bei den Nomaden an den Ketten.

„Ihr… habt nichts falsch gemacht. Wir sind nur einfache Menschen, die in der Wüste leben.“ stand eine alte Frau auf.

„Diese Ketten an euren Hälsen, wisst ihr, wer die Schlüssel hat?“ fragte Sina sofort. „Der Sultan hat die Schüssel immer bei sich gehabt.“ sagte die alte Frau sofort.

Sina ging zurück zu dem Toten und untersuchte ihn, aber fand nichts. Dann ging sie in das Zelt rein und sah mehrere nackte Frauen am Boden angekettet. Sie schauten Sina erschrocken an und Sina wünschte sich spontan, dass sie den Sultan nicht so schnell umgebracht hätte.

„Ihr müsst nicht länger… diese Erniedrigung erdulden. Wisst ihr wo der Fettsack die Schlüssel für die Ketten rumliegen hat?“ fragte Sina die Frauen. Sie schauten sich verdutzt an und eine zeigte auf die Truhe an der Seite. Die Dämonin ging direkt dorthin hin, öffnete sie und fand jede Menge Schüssel die alle gleich aussahen.

„Hmm…“ grübelt Sina, dabei nahm sie einen Schlüssel und ging zu den Frauen, aber er ließ sich nicht drehen im Schloss. Dann nahm Sina das Schloss in die Hand und zerstörte es. Die Frauen staunten sofort, wie Sina das Schloss zerstört hat und wollten gleich alle befreit werden.

„Beruhigt euch, ich habe nur zwei Hände!“ mahnte Sina zur Ruhe. Sie knackte ein Schloss nach dem anderen und die Frauen konnten ihre Freiheit nicht glauben. „Zieht euch was an, ich muss die anderen auch befreien.“ schlug Sina vor.

Ohne zu schauen, ob die Frauen den Vorschlag umsetzten, ging Sina raus und sah, dass Lara und Mel immer noch am Kämpfen waren, aber scheinbar hatten sie alles unter Kontrolle.

Sina ging direkt zu der alten Frau und zerstörte das Schloss. „Ich habe die Schlüssel gefunden, aber keine Ahnung welche die Richtigen sind, daher… mache ich euch einfach die Schlösser kaputt.“ grinst Sina.

Die alte Frau rieb sich am Hals und bekam nasse Augen. „Danke…“ flüstert sie. „Keine Ursache.“ meinte Sina und machte sich an die Arbeit.

Etwas später hatte Sina alle Sklaven befreit, die am Jubeln waren und ihr Glück nicht fassen konnten. Lara sowie Mel haben die letzten Männer umgebracht und kamen blutverschmiert zurück.

„Wie können wir euch jemals danken?“ fragte die alte Frau. Sina zeigte ihr die Medaille, die sie vom alten Mann bekommen hat und riss erstaunt ihre Augen auf.

„Wir werden heute hier bleiben, damit die Damen sich drüben waschen können. Ihr solltet… euch irgendwie organisieren, dass ihr hier wegkommt, falls irgendwelche Sklaventreiber noch ihrem Werk in der Gegend nachgehen.“ meinte Sina, aber die alte Dame schüttelt den Kopf.

„Nein, darüber braucht ihr euch keine Sorgen zu machen. Ihr habt sie wahrlich alle erwischt, doch muss ich euch warnen. Der Kalif hat ein ausgezeichnetes Spitzelsystem und wird nicht lange brauchen, um zu wissen, wer seine Leute umgebracht hat.“ warnte die alte Frau.

„Der Kalif wird bald ganz andere Sorgen haben, sollte ich in die Stadt zurück kommen. Wenn er nicht die Kräfte einer Götterbestie hat, sieht es sehr düster für ihn aus. Dieses Sklavensystem, wieso hab ich den Eindruck, als wollte der Kalif euch systematisch loswerden?“ wundert sich Sina.

„Der Kalif ist ein grausamer Herrscher, der Vurdinia kontrollieren will. In den Bergen gibt es Erze, die man teuer verkaufen kann und wenn man dazu billige… Sklaven hat umso besser für ihn oder? Vor allem, wenn wir es sind.“ erklärt die Frau.

„Aber es kommt mir zu persönlich vor. Habt ihr ihn mal aus Versehen in die Suppe gespuckt oder ähnliches?“ glaubte Sina der Frau nicht. Die Nomaden wurden alle schweigsam, denn sie ahnten, das Sina nicht locker lassen will.

„Was würde es euch helfen, wenn ihr es wisst?“ beobachtet die Frau Sina nun, aber auch Mel und Lara.

„Helfen? Kein bisschen, aber ich würde gerne verstehen, warum ich nur Probleme habe, seit ich die Stadt Besma verlassen habe. Die Stadt wirkte lebendig und sehr geschäftig, nichts was andeutete, dass ein Krieg außerhalb der Stadt stattfindet.

Erst greifen uns irgendwelche Räuber an, die einen Spitzel in der Stadt hatten, der definitiv nicht den Tag überleben wird, wenn ich zurückkehren werde.

Dann habe ich mit dem Träger dieser Medaille ein Gespräch geführt über den Verrat von Yaasir, den ich für einen guten Berater gehalten habe, aber wenn ich nun überlege, hat er uns ja die bestimmten Verkäufer angeboten, also werde ich ebenso ein Gespräch mit ihm führen, vermutlich wird er sich wünschen, dass er danach einfach nur getötet wird.

Nun kommen wir hier her und haben eigentlich gerechnet, dass diese Sultane dass Wasser verkaufen wollen und wir hätten sie dann sowieso umgebracht, aber nein, da müssen wir feststellen, dass ihr als Sklaven gehalten werdet. Irgendwie muss ich in der nächsten Oase damit rechnen, dass wieder was passieren wird, in welcher Form es auch immer sein wird.

Also ist es nicht… irgendwie mein… unser gutes Recht zu wissen, was hier los ist? Ah… bevor ich vergesse…“ schnipste Sina mit dem Finger und ihre Flügel wurden wieder sichtbar.

„Bei der Göttin…“ zuckten alle Nomaden ängstlich zurück. „Aber… was seid ihr?“ fragte die alte Frau.

„Eine verfluchte Person, die den Fluch von einem Vampirkönig bekommen hat und nun auf der Jagd nach Tierra ist. Bevor ihr zusammenbrecht, Yaasir hat mir von einer Prophezeiung erzählt und ich glaube nicht, dass sie gelogen war.“ sagte Sina.

„Darf ich nach eurem Namen fragen?“ wurde die Frau wieder selbstsicherer. „Sina die Verteidigerin, das ist meine kleine Schwester Lara und die Dame hier ist Mel. Wir sind Abenteurer und bevor ihr fragt, ja ich habe Titanus getötet.“

„Ihr seid ein Dämon, die Frau ein Vampir und die andere… weiß ich nicht wirklich zu deuten, aber es ist definitiv kein Mensch.“ sagte die alte Frau es ihnen direkt.

„Ho? Woher kommt eure Zuversicht, dass ich ein Dämon bin?“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

„Weil es ein Dorf in Vurdinia gibt, wo Dämonen leben und wir treiben mit ihnen Handel. Fragt uns bitte nicht nach seinem Standort, denn wie sie es auch immer schaffen, aber sie bringen ihr Dorf mit ihrer Magie immer zu einem anderem Ort. Daher wissen wir auch nicht, wie man sie finden wird. Ich… war oft genug in diesem Dorf gewesen, um zu wissen dass ihr eine Sukkubus seid.“ antwortet die Frau ehrlich.

Sina war zu perplex gewesen, als sie hörte, dass es noch andere Dämonen gibt und ausgerechnet in Vurdinia.

„Verstehe. Nun haben wir ein kleines Problem, denn ich wollte nicht, dass diese Geheimnis bekannt wird.“ sagte Sina.

„Ihr habt mein Wort… unser Wort, dass wir kein Wort über euch sagen werden, was ihr in Wirklichkeit seid, das schwören wir alle als Wächter von Vurdinia.“ legte die Frau eine Hand auf der Brust und die anderen Nomaden taten es ebenso.

„Das… sollen wir einfach so glauben?“ staunte Lara. „Ja, falls du es nicht wusstest, aber wer einen Schwur in dieser Welt abgibt, wird sich unweigerlich daran halten.“ erklärt die Frau.

„Ich dachte immer… das es pure Loyalität sei.“ murmelt Lara. „Keine Sorge, du hast mit Mel bei mir einen Eid geleistet, aber letztendlich sind wir doch auch eine Familie.“ grinst Sina.

„Darf ich… nach dem Grund eurer Tarnung fragen?“ lächelt die Frau vorsichtig. Sina wiegelt den Kopf hin und her, aber wenn sie tatsächlich Handel mit den anderen Dämonen treiben, geht sie dieses Wagnis ein.

„Lara, ich habe dir nie meinen kompletten Plan erzählt, nun ist der Zeitpunkt gekommen, was eigentlich los ist.“ und Sina erzählt den Nomaden sowie Lara, warum diese Lüge notwendig ist und wer Sina in Wirklichkeit ist, dazu ihr Auftrag, den sie vom dem Dämonenkönig bekommen hat.

„Die Dämonen aus Deymonlia wollen den Frieden?“ staunte die Greisin und die anderen Nomaden schauten sich abwechselnd an.

„Das ist richtig, zumindest wollte man es mir weismachen und ich habe keinen Grund zur Annahme, dass mein Vater mich in dieser Hinsicht anlügen sollte.“ nickte Sina.

„Dann hoffen wir, dass es möglich ist, denn die Dämonen aus dem Dorf wünschen sich ebenso einen Frieden mit der Welt. Danke das ihr euer Geheimnis geteilt habt, denn wir werden es sicher verwahren und niemanden, auch nicht den Dämonen weitererzählen.

Der Grund… warum der Kalif uns alle… jagen lässt ist, dass er bestimmte Personen in die Finger bekommen will, die den Standort von dem Brunnen der ewigen Jugend kennen.“

„Das soll es geben?“ war Mel skeptisch, aber die Frau nickte. „Ja, wer wünscht sich nicht ewiges Leben? Ewige Jugend und keine Nachteile, da wächst schon die Gier danach oder?“

„Lass mich raten, der Kalif weiß es von Yaasir?“ mutmaßte Lara und wieder nickte die Frau. „Leider ja. Wir erzählen diese Geschichten nur Unsersgleichen, aber nur auserwählte Personen kennen tatsächlich den Ort. Ich gehöre nicht zu ihnen, weswegen ich dankbar bin, nicht diese Bürde tragen zu müssen.

Ihr habt nicht nur das Vertrauen von dem weisen Greis erlangt, sondern auch meins, deswegen sage ich euch den Grund für diesen… dummen Krieg gegen uns.“ war die alte Frau traurig.

„Wer es auch immer weiß, wo dieser Brunnen ist, aber ihr solltet ihn zerstören.“ schlug Sina vor und die Nomaden schauten Sina an, als wäre sie nun ein Oger.

„Sollte man einen legendären Ort einfach so zerstören?“ zweifelt die Frau. „Legendär hin oder her, aber was passiert, wenn noch mehr böse Personen von diesen Brunnen erfahren? Reicht es nicht, dass solche bösen Menschen wie der Kalif schon eine Machtposition haben? Sollen die dann auch für alle Zeiten am Leben bleiben?“ argumentiert Sina.

„Ihr seid schon merkwürdig, selbst für ein Dämon. Aber… ich werde diesen Vorschlag weiterleiten und möge es dann an die richtigen Personen kommen. Wir werden hier… aufräumen und euch ein kleines Festmahl machen als Dank.“

„Das braucht ihr nicht extra zu machen, kümmert euch erst um euch!“ lehnte Sina die Idee ab: „Nein, wir machen es, weil wir es machen wollen. Wie können wir sonst der nächsten Generation sagen, dass wir gerettet worden sind, aber keinen Dank zeigen konnten? Lass uns dies zumindest gewähren.“ argumentiert die alte Frau.

„Na gut, macht was ihr wollt…“

Kapitel 191

Ich bin wiedergeboren und die Oase?

Das Pferd von Sina bockt beim reiten öfters, weil es irgendwie merkte, dass sein Reiter nicht das zu sein scheint, was es ist. Sina hat ihre Flügel unsichtbar gemacht, weil am Anfang gab es nur Probleme mit dem Pferd, bis ihr auffiel, dass es ihre Flügel immer anstarrte.

Dank den Pferden konnte die Abenteurergruppe am Abend die Oase finden und Mel kümmert sich direkt darum, dass die Pferde verkauft werden, denn dort war scheinbar ein Nomadendorf aufgebaut.

„Du gehst dich sofort waschen Lara. Falls du es nicht bemerkt hast, aber du stinkst in deiner blutigen Kutte. Es grenzt ja schon an ein Wunder, dass nicht irgendwelche Geier erschienen sind!“ befahl Sina.

„Ja ja Mutter…“ nörgelt Lara und rannte direkt weg. Eine kleine Zornesader bildet sich auf der Stirn von Sina und sie selber atmet langsam ein und aus zur Beruhigung. Mel kam zurück:

„Die Pferde sind wir los und scheinbar wirkten die Nomaden ziemlich glücklich, dass wir die Räuberbande ausgelöscht haben, so dass sie uns ein leeres Zelt zur Verfügung stellen.“

„Wunderbar. Haben sie noch irgendetwas gesagt?“ nickte Sina zufrieden. „Das die Kannibalen wieder aktiv geworden sind und wir vorsichtig auf unserer Reise sein sollen.“ erklärt Mel.

„Dann löschen wir sie halt aus. Wer sich uns in den Weg stellt, wird sterben.“ grinste Sina böse. „Scheinbar habt ihr euch von eurem Schock erholt.“ nickte Mel zufrieden. „Erinnere mich nicht daran…“

Später kam Lara frisch gewaschen zurück und trug eine neue Kutte. „Wehe du hast wieder was drunter an…“ warnte Sina, aber Lara schüttelt sofort den Kopf. „N… nichts drunter…“

Lara wurde auf den neuesten Stand der Dinge gebracht und nickte zufrieden. „Ich wundere mich nur, wie man ein Kannibale hier in der Wüste werden kann. Wenn ich mir die Oase so anschaue, sieht es doch alles geregelt aus?“ wiegelt Lara den Kopf.

„Das liegt daran, dass die nächsten Oasen von selbsternannten Sultanen kontrolliert werden und man das Wasser kaufen muss.“ meldet eine sich sehr alte Stimme. Die Damen drehten sich in Richtung der Stimme und sahen einen alten Mann.

„Keine Sorge, ich werde euch nichts tun. Ich bin vielleicht alt, aber selbst ich kann eine Gefahr erkennen und ihr drei strahlt eine tödliche Gefahr aus.“ lächelt der alte Greis.

„Ah? Müssen wir uns also durchkämpfen um an das Wasser zu kommen?“ fragte Sina direkt. „Hmm… es wäre nicht schlecht, wenn das wieder für alle zugänglich wird. Das Problem ist nur… diese Sultane sind mit dem Kalifen aus der Stadt Besma verwandt und wer Hand an sie legt, bekommt den Zorn des Kalifen zu spüren.“ erklärt der Greis.

„Ah… langsam verstehe ich das System auf diesem Kontinent. Ok, töten wir direkt mal alle diese sogenannten Sultane sowie seine Leute und sorgen ein bisschen für Gerechtigkeit, auch wenn es mir egal ist, aber was mich wundert ist, warum Yaasir uns das nicht gesagt hat?“ überlegte Sina laut.

„Yaasir? Ein fetter schmieriger Mann?“ fragt der Greis sofort nach und die Damen nickten. „Er ist eine Schlange und hat seine Leute verraten. Wo habt ihr ihn getroffen?“ hakte der Greis nach.

„Eh… er ist ein Mitarbeiter der Abenteuergilde und machte jetzt nicht den Eindruck, dass er Dreck am Stecken hat.“ meinte Mel.

„So sind die meisten Schlangen oder? Sobald sie eine Möglichkeit wittern, schlingen sie sich durch alles. Aber er ist ein Spion des Kalifen. Nun fragt ihr euch woher ich alter Mann das weiß oder?“ grinst der Greis mit mehreren Zahnlücken und die Frauen nickten.

„Wir sind vielleicht Nomaden, aber letztendlich sind wir die eigentlichen Wächter dieses Kontinents. Egal wo was passiert, wir tauschen die Informationen unter uns aus und schließen uns zusammen, sollte eine Gefahr zu groß sein, als das man sie ignorieren könnte.

Wir wünschen wirklich, dass mehr Abenteurer hier sind, aber müssen der Realität ins Auge sehen, dass die Belohnungen oft zu niedrig und die Gefahren zu hoch sind. Yaasir ist berühmt für seinen Verrat. Indem er diesem Kalifen unser System verraten hat und als Vertrauensbeweis seine eigenen Leute in den sicheren Tod schicken sollte, bleibt diese Schlange nur noch in der Stadt.

Wegen ihm sind wir gezwungen, ein komplett neues System der Informationsbeschaffung zu entwickeln und sind mehr oder weniger alle auf sich selbst angewiesen. Hättet ihr vor mehreren Jahrzehnten unsere Welt aufgesucht, wäre es friedlicher gewesen.“ lächelt der Greis traurig.

„Ich werde dir nichts versprechen, aber meine kleine Schwester hier führt uns vermutlich durch alle Oasen, damit wir sicher zur letzten Oase ankommen. Sollten… irgendwelche Spinner meinen, Geld für das Wasser zu verlangen… kann es sein, dass der Kalif ein paar Verwandte weniger hat.“ dachte Sina laut.

„Und du hast heute wegen dem Titel noch herum geheult…“ merkte Lara an, als Sina das Ende von der Kutte leicht hochhob. Sofort wurde Lara panisch und drücke ihre Hände auf die Beine. „Lass das!“

„Wer… seid ihr, dass ihr soweit gehen würdet?“ wurde der Greis neugierig.

„Ich bin Sina die Verteidigerin, das ist meine kleine Schwester Lara und die weiße Dame hier meine Freundin Mel. Wir sind Abenteurer und reisen zum größten Vulkan.“ stellte Sina sich vor.

„Zum größten Vulkan? Aber dort gibt es nichts lohnenswertes außer… Ihr wollt zu Tierra oder? Sina sagtet ihr? Seid ihr diese Sina, die auch Titanus besiegt hat?“ stellte der Greis fest.

„Das ist richtig in beiden Punkten, sonst würde ich nicht durch die Wüste reisen wollen, wenn es nichts Interessantes gäbe.“ nickte Sina.

„Hm… warum wollt ihr diese Götterbestie jagen? Ist es Gold oder Ruhm?“

„Gold brauche ich nicht, aber ich nehme es gerne mit. Ruhm brauche ich ebenso nicht, denn wer will es denn toppen, dass ich Titanus besiegt habe? Selbst wenn jemand anderes eine Götterbestie nun tötet, dann ist es so. Ich bin mehr daran interessiert, stärker zu werden und die Monstersteine von diesen Bestien zu sammeln für meine persönlichen Interessen.“ erklärt Sina.

„Nicht… um die Welt vor einer drohenden Gefahr zu schützen, wenn Tierra nicht irgendwann gestoppt wird?“ hielt der Greis den Kopf schräg.

„Du meinst, dass die Welt irgendwann zusammenbrechen könnte, wenn Tierra weiter den Erdkern aushöhlt?“ fragte Sina nun.

„Huch? Davon höre ich zum ersten Mal, aber das wäre ebenso beängstigend oder? Nein, wir Nomaden haben festgestellt, sollte Tierra den Vulkan verlassen, wird die Welt unter Feuer stehen und niemand wird ihn daran hindern können. Wir… wissen nicht, welche Bedingungen erfüllt werden müssen, damit Tierra es tut, aber da sind wir uns alle einig, dass er jederzeit damit starten kann. Allein die Götter kennen die Gründe für seine Existenz.“ wurde der Greis sehr ernst.

„Dann ist es gut, dass ich mich auf den Weg mache mit meinen Damen hier. Aber ob es von Erfolg gekrönt ist, dass bleibt ungewiss.“ meinte Sina.

„Ich wünsche euch wirklich mein ausdrücklichstes Glück und den Segen der Göttin, dass ihr… ihn erfolgreich bekämpfen könnt. Meine Leute werden die Kunde verbreiten, dass demnächst viele natürliche Gefahren kommen werden, sollte der Kampf mit Tierra beginnen.“ sah man im Greis Respekt in seinen Augen.

„Hier… nehmt dies. Solltet ihr andere Nomaden treffen, zeigt diese Medaille. Dann werden sie euch ein bisschen mit Informationen unterstützen.“ gab der Greis eine kleine Medaille, auf der ein Wassertropfen abgebildet ist an Sina weiter.

„Huch? Erm… danke, aber haben wir das Vertrauen wirklich verdient?“ wundert sich Sina, aber der Greis nickte.

„Ich bin alt, aber ich hatte nicht den Eindruck gewonnen, als würdet ihr mich anlügen, zumal ihr die ganze Zeit offen mir gegenüber , einem Fremden, wart. Soo… ich lasse euch dann allein. Danke für das Gespräch und solltet ihr Yaasir treffen… sagt ihm bitte „Verräter kommen nicht ins geheiligte Land.“ Er wird es schon verstehen.“ verabschiedet sich der Greis.

„Wow, das verspricht ja richtig viel Arbeit zu werden, sollten wir zurückkehren.“ kommentiert Mel es. „Aber wir können vermutlich nicht einfach Yaasir so töten ohne Beweise oder?“

„Wenn das wirklich eine solche Schlange ist, dann hat er dafür gesorgt, dass es keine Beweise gibt. Die Aussage des Greisen hilft nicht viel, weil es dann am Ende Aussage gegen Aussage ist. Aber darüber mache ich mir Gedanken, wenn es wirklich so weit ist.“ meinte Sina.

„Darf… ich wenigstens Unterwäsche tragen?!“ war es Lara scheinbar ziemlich peinlich, nach der Aktion die Sina mit ihr gemacht hatte. „Aber nein meine kleine Tochter, wer so unartig wird, muss halt mit Konsequenzen rechnen.“ lächelt Sina süß.

„Och manno!“ nörgelt Lara. „Sag mir nicht, dass du noch eine Jungfrau bist nach all der Zeit…“ hob Sina eine Augenbraue und nun wurde Lara erst recht rot. „Ernsthaft?“

„Das geht dich bestimmt nichts an Sina“ rannte Lara schreiend aus dem Zelt raus. „Wow… das war jetzt unerwartet für mich.“ schmunzelt Sina und Mel schüttelt nur den Kopf.

Am nächsten Morgen ging ihre Reise weiter. „Der Greis hat uns ein Paket gegeben, wo ein Zelt drin ist wie das wo wir drin geschlafen haben. Das können wir dann aufbauen, denn bis zur nächsten Oase werden wir ein bisschen mehr Zeit brauchen.“ erklärt Lara und schaut Sina dabei nicht in die Augen.

„Lara… es tut mir leid. Damit habe ich nicht gerechnet, wenn ich dein Alter bedenke.“ umarmte Sina die Vampirin von hinten. „Pff…“ schmollte Lara weiter.

„Soll ich dir ein leckeres Essen machen, wenn wir wieder Zuhause sind? Bestimmt magst du Apfelpfannkuchen oder?“ lockte Sina mit einem Angebot und scheinbar traf sie sogar den richtigen Nerv bei Lara.

„Das… kannst du?“ fragte Lara vorsichtig. „Sollte ich noch zumindest können, denn im alten Leben habe ich gerne Pfannkuchen gegessen, am liebsten die von meiner….“ wurde Sina nun still.

„Sina?“ wundert sich Lara und drehte ihren Kopf, dabei sah sie Sina weinen. „Was hast du denn?!“

„Ich… weiß es nicht, aber… ich kann mich nicht erinnern wer ich bin noch wer meine Familie ist, aber mir tat es auf einmal im Herz weh, als ich ans Essen dachte und irgendwie… konnte ich mich an meine Mutter erinnern, aber… kein Name oder Gesicht, nur wie lecker das Essen immer war…“ tränte Sina.

„Alles ist gut… ich bin bei dir… und Mel auch.“ tröstet Lara und Mel legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Versuch nicht darüber nachzudenken. Vielleicht kommt irgendwann deine Erinnerung wieder. Ich würde mich wirklich freuen, wieder Pfannkuchen zu essen, von jemanden der auch weiß, wie die Zutaten sind.“

„Danke… es geht glaube ich wieder.“ grinst Sina schüchtern, dass sie ihre andere Seite unweigerlich gezeigt hat.

Die Reise durch die Wüste ging unbeschwert weiter, die Abenteurer hatten keinen Feindkontakt oder ähnliche Probleme. Als es Abend wurde, bauten sie das Zelt auf, das wirklich sehr einfach gestrickt war. Es wurde ein kleines Lagerfeuer entfacht mit Holz, was sie in ihren Inventaren dabei hatten und machten ihr Proviant warm.

„Ich habe mir bisher nie wirklich die Zeit genommen, aber… der Sternenhimmel ist wunderschön oder? In unserer alten Welt konnte man es nicht so sehen, weil die Welt viel zu hell beleuchtet wurde in der Nacht.“ schaute Sina in den Himmel.

„Stimmt… da lebe ich schon solange auf der Welt, aber… irgendwie nimmt man sich nicht wirklich die Zeit und schaut sich die Welt in Ruhe an, wie die Götter sie erschaffen haben.“ nickte Lara.

„Ihr wollt nicht wissen, wie ich die Welt sehe…“ murmelt Mel.

Die Reise ging am nächsten Tag weiter und als die Sonne am höchsten Punkt stand, sahen die Damen schon die nächste Oase und das sie definitiv schwer bewacht wird.

„Und? Wie sollen wir vorgehen Schwester?“ fragte Lara. „Wir gehen hin und schauen uns das aus der Nähe an. Wenn die… so sind wie der alte Mann beschrieben hat, dürft ihr euch austoben. Wenn sie uns ohne Probleme an das Wasser lassen … Naja, dann geht unsere Reise halt weiter.“ grübelte Sina.

Als die Abenteurer fast vor der Oase angekommen sind, kamen direkt dunkel gekleidete Männer mit Speeren auf die Damen zu. „Wer seid ihr und was wollt ihr?“ verlangte einer der Männer zu wissen.

„Wir sind Abenteurer und sind auf der Durchreise für einen Auftrag. Wir wollten unsere Wasservorräte wieder auffüllen.“ antwortet Sina. Die Männer schauten sich erstaunt an und lachten auf einmal.

„Bring sie um!“

Kapitel 190

Ich bin wiedergeboren und die Wüstendiebe?

Nach der Beratung suchten die Damen sofort die Geschäfte auf, die Yaasir ihnen empfohlen hatte und wie ihr Berater es befürchtet hat, muss man für Sina den Schnitt anpassen. Man wollte Sina zuerst damit abspeisen, dass die Änderung eine Woche benötigt, aber nachdem Sina ihm dann fünf Goldmünzen bar in die Hand gedrückt hat, hatte der Schneider auf einmal viel Zeit und könnte es schon am gleichen Abend erledigen.

„Du solltest nicht unbedingt so mit dem Geld um dich werfen, weißt du?“ meinte Lara. „Schwester… was soll ich denn damit machen? Sparen wofür? Man hat mir sogar vorgeworfen, dass ich damit ein Reich kaufen könnte, nur was will ich dann damit? Nun stell dir vor, ich schaffe es Tierra zu besiegen, was kommt dann wieder rein an Gold? Irgendwann mache ich Dagobert Duck Konkurrenz!“ kommentierte Sina dies.

Zur Vorbereitung haben sie noch mehr Trinkschläuche besorgt, zumindest für Lara und Sina, Mel genießt scheinbar sehr viele Vorteile. Den Teeladen haben sie ebenso gefunden und die spezielle Teemischung kaufen können, welche Sina bei Brandrulim getrunken hat. Die Damen nahmen sich die Zeit und besichtigten die Stadt ein bisschen, waren aber immer ein Hingucker gewesen.

Mel mit ihrer schwarzen Lederrüstung und dazu die weiße Haut, Lara die schon einen Kuttel und Turban trug, aber ebenso eine sehr blasse Haut hatte sowie ihre roten Augen und dann war da noch Sina mit ihren Flügeln.

Am Abend hatte die Gruppe alles zusammen und Sina hatte nun sogar mehrere Kutten, die sie überziehen konnte mit Turbanen. Nun saßen die Damen alle gemeinsam in einer sehr großen Badewanne und Sina war froh, dass sie alleine waren, denn durch die Rüstung sah man Mel als Mensch. Ohne sie… wären einige Erklärungen nötig gewesen, wieso sie an den Gelenken kugelförmige Verbindungen zwischen mehreren Körperteilen hatte.

„Hast du schon eine Route gefunden, wie wir reisen werden Lara?“ fragte Sina. „Habe ich und auch so geplant, dass wir die letzte Oase ansteuern werden, du kannst dich auf mich verlassen!“ nickte Lara.

„Am besten ich trage meine Kampfstiefel direkt am Anfang der Reise, dann kümmere ich mich um die Verteidigung.“ füge Mel hinzu.

„Wenn es überhaupt irgendwelche Deppen gibt, die uns angreifen werden.“ grinste Sina böse…

„GEBT UNS EUER GELD UND WIR LASSEN EUCH AM LEBEN!“ brüllte ein Wüstendieb auf einem Pferd mit circa 60 weiteren Reitern, die um die Frauen herumrennen.

„Das glaub ich jetzt einfach nicht…“ schlug Sina sich ins Gesicht.

Mehrere Stunden vor dem Treffen mit den Dieben:

Die Damen haben sich am Morgen vorbereitet und gut gefrühstückt, dabei haben sie sich alle entsprechend gekleidet, auch Mel vorsichtshalber.

„Wir haben alles? Bedenkt das es eine lange Reise sein wird.“ warnte Sina die anderen. Mel zog die Kampfstiefel an, die man aber unter der Kutte nicht sieht und nickte.

„Ich habe genug Blutflaschen dabei. Sollten wir unterwegs auf Vieh… eh Blutträger treffen, nehme ich die natürlich in Anspruch.“ wurde Lara leicht rot.

„Vieh?“ hakte Sina nach. „Es tut mir leid, man kann nicht einen 2000 Jahre alten Vampirslang einfach so beiseite legen!“ wehrte sich Lara.

„Ok? Wenn alles in Ordnung ist, wirst du uns führen Lara.“ sagte Sina. Lara führte sie aus der Stadt heraus und berichtet: „Wir nehmen diese Route. Man hat sie empfohlen, weil sie für den Anfang zumindest sicher ist und man kann die Oase nicht verfehlen, obwohl wir durch die Wüste gehen.“

Es verging einige Zeit und man sah die Stadt auch schon nicht mehr. Die Kleidung half ihnen schon viel, nur Lara wirkt etwas… unwohl. „Geht es dir gut Lara?“ fragte Sina sofort nach.

„Es geht mir gut… wirklich!“ schüttelt Lara den Kopf. „Vielleicht solltest du den Rest ausziehen, den du unter deiner Kutte trägst. Du müsstest ja wie ein Brennofen sein.“ kommentierte Mel.

Sina schnappte sich die Kutte von Lara und zog sie hoch, dabei trug Lara noch weitere Anziehsachen drunter. „Bist du denn wahnsinnig? Du ziehst das sofort aus!“ wurde Sina wütend.

„Ich… kann doch nicht so frei rumlaufen wie du!“ beschwerte sich Lara sofort. „Ich trage doch auch meine Unterwäsche, so nackt bin ich auch nicht!“ wehrte sich Sina.

Das Thema wurde schnell geklärt und Mel tröstet nun eine weinende rote Lara, die den Weg führte.

„*snif* Du bist gemein…“ flüstert Lara. „Nun habe ich nichts unter mir außer der Kutte, Turban und die Wanderstiefel!“

„Das ist die Strafe dafür.“ war nur der Kommentar von der unbarmherzigen Sina, die Lara alles ausgezogen hatte, während Mel sich aus dem Streit heraushielt.

„Ich spüre sehr viele Personen auf uns zukommen.“ meldet sich Mel und schaut zur Seite. Die anderen taten es ebenso und sahen viele Pferde mit Reitern auf sie zukommen. „Hmm mal schauen, was sie von uns wollen.“ murmelt Sina.

Als die Reiter nah genug an den Abenteurern waren, rannten sie um sie herum und wirbeln viel Wüstensand auf.

„GIBT UNS EUER GELD UND WIR LASSEN EUCH AM LEBEN!“ brüllte ein Wüstendieb wieder.

„Mel, Lara kümmert euch um die Spinner.“ murmelt Sina durch die Hand und sie machten sich sofort an das blutige Werk. Die Räuber lachten kurz auf, aber nachdem Lara den ersten Mann samt Pferd getötet hat und Mel mit unzähligen Schwertern in der Luft auf die anderen Reiter einschlug, wich dann doch die Zuversicht bei ihnen.

„Lass euch nicht unterkriegen! Sie sind nur zu dritt!“ motivierte der Anführer seine Leute und rannte auf Sina zu. Sie schnipste mit dem Finger und wurde unsichtbar. „Hö?!“ staunte der Mann nur, als ihn etwas am Nacken packte und ihn vom Pferd runter zog.

„Dich lasse ich am Leben, denn ich habe ein paar Fragen.“ flüstert eine sehr unheimliche Stimme in sein Ohr und der Anführer machte sich aus Angst in die Hose, zumal er es nicht schaffte aus dem Griff zu entkommen.

Lara hat sich schon den nächsten Reiter gekrallt und veranstaltet regelrecht eine Sauerei, weil sie am Hals Blut saugte, bevor sie ihm den Kopf abriss. Mel dagegen ist scheinbar eine Kämpferin, die gegen die Masse gut kämpfen kann, denn gut über die Hälfte der Reiter sind samt Pferd durch ihren Ansturm gestorben.

„Lass ein paar Pferde am Leben, dann können wir zumindest ein bisschen reiten!“ befahl Sina. Das Pferd des Anführers hielt Sina mit einer Hand am Zügel, während sie weiter den Anführer am Nacken hielt.

„Soo… während meine Kinder scheinbar ihren Spaß haben, unterhalten wir uns ein bisschen. Was ihr von uns wolltet, war eigentlich sehr klar, aber es ist ein bisschen… merkwürdig, nachdem wir die Stadt verlassen haben und eine angeblich sichere Route genommen haben, dass ihr in großer Anzahl auftaucht.“ flüstert Sina dem Mann ins Ohr.

„Wir… sind nur gewöhnliche Wüstendiebe, mehr nicht!“ schrillte der Mann, während vor seinen Augen seine Leute getötet werden.

„Das liegt auf der Hand, aber wer hat euch die Information gegeben, dass wir eine lohnende… Beute sind? Bevor du die Frage beantwortest, lass mich dir eines sagen. Jedes Mal… wenn du meine Frage mit einer Antwort beantwortest, die nichts mit der Frage zu tun hat, werde ich dir einen Knochen brechen.

Du ahnst nicht, wie viele Knochen ein Mensch hat und man trotzdem am Leben bleibt. Ich spreche aus Erfahrung, denn ich habe bisher noch kein Opfer in der Hand gehabt, das nicht vorher schon geplaudert hat, bis ich alle Knochen gebrochen hatte. Verstehst du, was ich dir sagen will?

Deine Leute haben richtig viel Glück im Gegensatz zu dir, aber vermutlich haben sie es auch verdient. Wer weiß, wie viele ihr mit dieser Aktion an Personen schon ausgeraubt habt und vermutlich hinterher auch getötet habt.“ warnte Sina den Anführer grinsend.

„Unser Kontaktmann ist ein Händler aus Besma, der Kleidung verkauft. Er hat angedeutet, dass eine sehr reiche Beute durch die Wüste reisen will und wir haben dann unsere Späher an den richtigen Orten aufgestellt, bis wir euch gefunden haben.“

„Ah… danke für diese Information. Scheinbar wollte er mehr haben, als ihm gut tut. Keine Sorge, er… wird den Tag auch nicht mehr erleben, wenn ich von meine Reise wiederkomme.“ war Sina zufrieden.

Einige Reiter wollten flüchten, aber Mel tötete sie mit ihren Schwertern in den Rücken und Lara schnappte sich noch einen Räuber und entnahm ihm das Blut. „Nun, du bist scheinbar der letzte deiner Bande, also wirst du deinen Männern ebenso folgen.“ waren die letzte Worte, die der Mann hörte, bevor Sina ihm das Genick brach.

>Titel: Menschenschlächter erhalten<

Sina staunte kurz und brach dann niedergeschlagen in sich zusammen. Sie hat schon so viele Menschen getötet, nun bekommt sie so einen Titel mitten in der Wüste wegen einem einfachen Räuber?

„Was ist los Schwesterlein?“ fragte Lara in ihrer blutgetränkten Kutte. „Ich habe gerade einen Titel bekommen und bin fertig mit der Welt…“ flüstert Sina.

„Hm? Was für ein Titel?“ wundert sich Lara. „Menschenschlächter…“ waren kaum das Wort von Sina zu hören.

„Huch? So einen Titel gibt es? Du hast doch heute kaum was gemacht… Naja, wenn man überlegt, wie viel Blut an deinen Händen klebt, hast du tatsächlich mehr Menschen getötet als ich in all der Zeit.“ versuchte Lara die Dämonin aufzumuntern.

„Streu ruhig weiter Salz in die Wunde…“ murmelt Sina. Mel kam mit zwei Pferden zu den Damen zurück. „Wir sollten die Räuber komplett untersuchen, ansonsten sehe ich schon, dass wir leichte Probleme mit den Pferden bekommen. Sie brauchen auch Wasser und Nahrung.“ schlug Mel vor.

„Ihr macht das schon… ich muss mich erst mal wiederfinden…“ murmelt Sina weiter auf dem Boden. Lara und Mel taten wie geheißen und nahmen den Räuber alles weg und untersuchten auch ihre Inventarringe.

„Zumindest bis zur nächsten Oase können wir reiten, aber weiter geht es nicht.“ meinte Lara. „Aber dank der Räuber haben wir einige nützliche Sachen… Meine Fresse, kannst du dich mal wieder einkriegen Sina?“

Sina lag mehr als das sie saß auf dem Pferd und war immer noch tief erschüttert. „Wer immer mich analysiert, denkt sofort dass ich eine Massenmörderin bin.“

„Du willst mich doch auf den Arm nehmen oder? Darüber hast du dir noch nie Gedanken gemacht, obwohl du mehrere Armeen angegriffen hast? Eigentlich grenzt es ja an ein Wunder, dass du es nicht schon früher bekommen hast.“ rollte Lara mit den Augen.

„Aber wenn ich neue normale Freunde gewinnen möchte… ist dieser Titel nicht gerade hilfreich.“ murmelt Sina.

Erstaunt schauten Lara und Mel auf ihren Pferden sich gegenseitig an und lachten auf einmal lauthals los. Verwundert schaute Sina die beiden an.

„Sorry… aber… Schwesterchen… wer in deinem Freundeskreis ist bitte „normal“?!“ versuchte Lara sich zu beruhigen.

„Es… tut mir leid… aber ich muss Lara recht geben. Niemand ist normal.“ fügte Mel hinzu.

„Eh?! Doch… da wäre… Prashi und… … … …“ fielen Sina keine weitere Namen ein, denn jeder ihrer Freunde hat irgendwo einen Knall.

„Prashi ist vermutlich wirklich die einzig normale und vernünftige Person, aber anhand deines Schweigens sehe ich schon, dass dir keine weiteren Namen einfallen.“ grinst Lara.

„Keine Sorge, ihr werdet bestimmt noch weitere Freunde kennenlernen. Was ist schon normal? Normal… klingt so langweilig.“ nickte Mel.

„Ah… danke für das Aufmuntern…“

Kapitel 189

Ich bin wiedergeboren und die Prophezeiung?

„Endlich in der Stadt Besma angekommen…“ war Lara leicht außer Puste wegen der Hitze. Sina, Mel und Lara haben den Verbindungstunnel nach Vurdinia ohne Probleme gefunden und scheinbar wird der Tunnel von mehreren Händlergemeinden gewartet. Die Reise durch den Tunnel hat fast fünf Tage gedauert und war fast eine eigene Stadt, zumindest gab es dort mehrere Zwischenstationen mit Gasthäusern.

Wäre Sina nicht so reich gewesen, hätten sie vermutlich an der Seite des Weges übernachten müssen, denn die Übernachtungskosten waren astronomisch hoch gewesen, zumindest nach der Meinung von Lara. Sie war fast soweit gewesen, die Wirte zu hypnotisieren, wenn Sina sich nicht eingemischt hätte mit einem Papierfächer.

„Benimm dich kleine Schwester!“ waren die warnenden Worte von Sina, während Lara versuchte ihre Tränen zu unterdrücken und den Hinterkopf rieb.

„Hm… wir sollten uns echt passende Klamotten besorgen, sonst wird das auf Dauer sehr nervig bei den Temperaturen.“ meinte Sina schwitzend. Scheinbar hilft die Feuerimmunität bei natürlichen Gegebenheiten nicht viel. Mel dagegen hat scheinbar keine Probleme, beiden Damen fiel ein, das Mel mehr oder weniger eine Puppe war.

„Am besten wir suchen die Abenteuergilde auf und lassen uns da beraten.“ schlug Mel vor. Die Wüstenstadt war scheinbar recht groß und die Damen brauchten einige Zeit, bis Sina ihr schwarzes Hemd um den Bauch und Rücken zerriss. „Puh… schon etwas besser…“ war ihr Kommentar und ignorierte die Blicke der Passanten.

Irgendwann fanden die Damen die Gilde. Scheinbar wurde das Haus irgendwie gekühlt, denn sobald die Frauen das Haus betreten haben, bekamen sie fast einen Kälteschock. „Nun bereust du bestimmt, dass du dein Hemd zerrissen hast, Schwesterlein.“ grinste Lara frech.

Sina ignorierte den Kommentar und ging zu einem Schalter, wo ein normal gekleideter Elf sie begrüßte. „Willkommen in der Abenteuergilde von Besma. Wie kann ich ihnen helfen?“

„Sie können mir bei so einigem helfen. Ich will den Auftrag zu Tierra annehmen, dann brauchen wir den Weg zum größten Vulkan, die richtige Kleidung und ob wir auf der Reise eventuelle noch Zwischenstopps zu anderen Dörfer finden.“ sagte Sina und legte ihre Abenteuerkarte auf den Tisch.

Dem Elf fielen fast die Augen heraus, als er die Karte sah. „Erm… Lady Sina, es freut mich, dass sie einen der schwersten Aufträge annehmen wollen. Am besten ich bringe sie zu einem Beratungsraum, wo sie und ihre Gefährtinnen sich mit einem speziellen Berater unterhalten können.“

Die Damen wurden in einen separaten Raum gebracht und bekamen dort Tee serviert. „Scheinbar stört es sie irgendwie nicht, dass du diese Flügel hast Sina.“ fiel Lara auf. „Dann hat der Plan von Ma Shi irgendwie geklappt, aber soweit entfernt von Alliancia müsste ich doch trotzdem ein bisschen… auffallen oder?“ wundert sich Sina.

Ein etwas dicklicher Mann kam in den Raum: „Herzlich willkommen in unserer wunderschönen Stadt Besma, Yaasir ist mein Name und euer Berater. Es ist mir eine große Freude, die legendäre Lady Sina zu beraten.“ verbeugte sich Yaasir mit seinem Akzent vor den Damen.

„Du bist ein Einheimischer aus dieser Stadt oder?“ fragte Sina, aber der Mann schüttelt den Kopf. „Nein meine Dame, ich bin ein Nomade irgendwo in der Wüste geboren und mich hat es mehr nach der Zivilisation gedürstet, aber einen besseren Berater werdet ihr nicht bekommen, denn ich kenne die Gefahren auf unserem Kontinent zu gut.“

„Umso besser, ihr wisst was ich will oder soll ich mich nochmal wiederholen?“ bot Sina an, aber Yaasir wusste schon Bescheid.

„Man hat mich schon unterrichtet und ich habe meinen Assistenten den Auftrag gegeben, das nötigste hierher zu bringen, damit ich es euch zeigen kann.“ klärte sie der Mann auf.

Sofort kamen zwei Frauen in Kutten und Turban in den Raum und eine legte eine Karte auf den Tisch.

„Diese Kleidung, bestehend nur aus einer Kutte sowie Turban sind das beste, was ihr gegen die dauerhafte Hitze machen könnt. Es besteht aus Baumwolle, die euch gegen die Hitze schützt, aber auch vor der Kälte in der Nacht und es kann verdammt kalt werden.

Am Ende meiner Beratung gebe ich euch eine Karte, welche Geschäfte für euch in Frage kommen, zumal… ihr Lady Sina eine leichte Schnittänderung bräuchtet, um sie tragen zu können. Ich rate euch auch, richtige Schuhe zu kaufen, denn der Weg zu Tierra ist weit und gefährlich.“

„Wäre ja sonst zu einfach, wenn so ein Monster mal eben um die Ecke ist.“ kommentierte Mel es leicht sarkastisch.

„Nun, ich bin froh, dass dieses Monster so weit wie möglich von uns entfernt ist und dass wir auch keine Vulkane in der Nähe haben. Aus irgendeinem Grund… scheinen die Vulkane unterirdisch miteinander verbunden zu sein und… wenn ein Vulkan ausbricht, brechen viele gleichzeitig mit aus.

Ohne euch Vorschriften zu machen, möchte ich nur anmerken… , wenn ihr gegen Tierra kämpfen werdet, das den kompletten Kontinent zum Kochen bringt, wenn der Hauptvulkan durch das Monster immer wieder aktiviert wird.

Irgendetwas kämpft immer gegen Tierra und wir merken sofort, dass die Götterbestie in Bewegung ist. Diesmal wissen wir zumindest Bescheid, dass ihr es bekämpfen werdet und werden daher entsprechend… Gegenmaßnahmen ergreifen, um zumindest die Nomaden und andere Völker zu warnen, auch wenn es dauern wird, bis ihr überhaupt ansatzweise am Vulkan angekommen seid.“

„Nun, Titanus hat Alliancia auch komplett verändert sowie Exos vor der Stadt Fanfoss. Damit muss man rechnen, wenn man gegen die Götterbestie kämpft.“ meinte Lara.

„Mir persönlich hat Tierra nichts getan, aber er ist nun mal ein Auftrag oder? Wenn ihr es schafft, diese Bestie zu erlegen… puh… würdet ihr 4000 Goldmünzen bekommen, ein ziemlich guter Grund es zu bekämpfen.

Nun lass mich erklären, wie ihr dort hin gelangt. Hier liegt die Stadt Besma… und hier ist der Vulkan. Eine erfahrene Wandergruppe, die sich auf diesem Kontinent auskennt, könnte es in drei Wochen schaffen, aber ich bezweifele, dass ihr schon mal hier wart oder? Dann rechnet einfach damit, dass ihr mindestens einen Monat benötigt.

Besma ist die einzige „richtige“ Stadt auf diesem Kontinent, ihr werdet vielleicht das eine oder andere Nomadendorf finden, aber ihr solltet euch nicht darauf verlassen. Es gibt hier keinen schnellen oder sicheren Weg. Wenn ihr nicht genug Trinkschläuche vorbereitet habt, ist eure Reise sehr schnell vorbei.

Diese blauen Punkte hier sind bekannte Oasen, wo ihr definitiv Wasser finden werdet. Einige sind frei zugänglich, andere… scheinen daraus einen Profit zu ziehen, indem sie es verkaufen. Diese Wasserräuber gab es schon immer und man wird sie nie los, egal wie oft man diese Banden versucht zu vertreiben.

Wenn ich euch raten würde, dann solltet ihr diese Oase wirklich aufsuchen, weil sie die letzte Oase ist, bevor ihr durch das Vulkangebiet reisen müsst. Dort leben jede Menge Wyvern und andere Monster die heimisch sind.

Solltet ihr es irgendwie geschafft haben, durch dieses Gebiet zu wandern, kommt dahinter ein großes Ödland, wo nichts wirklich lebt. Keine Pflanzen, keine Tiere, nichts. Monster ja, aber auch die sind tatsächlich aus irgendwelchen Gründen rar.

Habt ihr das erfolgreich geschafft zu durchwandern, werdet ihr den größten aktiven Vulkan auf der Welt finden. Wenn die Aussagen stimmen, müsst ihr auf den Krater wandern, um Tierra herauszufordern, aber allein der aktive Vulkan sorgt für seine ständigen Ausbrüchen für jede Menge Erdbeben, Magmaausbrüche oder Steinschläge.

Am Krater selbst soll eine unbarmherzige Hitze herrschen sowie permanentes Gewitter, wo nur so die Blitze einschlagen, ihr kämpft schon gegen die Natur, bevor der eigentliche Kampf stattfindet.

Ach, das habe ich vergessen zu erwähnen, es kann sein, dass einige Nomadengruppen euch angreifen werden, denn sie sind zu Kannibalen geworden. Die… Gründe sind mir bekannt, aber das brauchen wir nicht zu vertiefen. Wenn ihr auf sie trefft, bringt sie einfach um.“ erklärt Yaasir.

„Wenn das alles war? Sollen wir noch ein paar Aufträge mehr mitnehmen, wenn wir schon so eine lange Reise machen werden?“ fragte Sina.

„Hm… besser nicht. Ihr seid eine starke Berühmtheit, keine Frage, aber besser ihr bleibt nur bei dem Auftrag mit Tierra. Ich kann euch aber zu mindestens Kopien von den Aufträgen machen und ihr reicht sie… später dann ein.“ bot Yaasir an.

„Dann haben wir ein bisschen was gegen die Langeweile zu tun. Gibt es in der Stadt ein Teegeschäft, das ihr uns empfehlen könntet?“ hakte Sina nach.

„Ah, wir haben sogar mehrere, aber ich empfehle am besten nur einen, nichts gegen die anderen, aber ich möchte meinen Klienten nur das Beste bieten.“ grinst Yaasir.

„Diese Karte, bekommen wir sie oder müssen wir sie uns selbst besorgen?“ fragte nun Lara. „Denn wir haben nicht solch eine Karte im Besitz.“

„Ihr könnt diese Karte ruhig haben. Wie hoch ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Tierra besiegen könnt?“ fragt nun Yaasir.

„Keine Ahnung? Ich habe habe mir extra eine Rüstung gegen die Hitze bauen lassen, um überhaupt an Tierra ran zukommen, ansonsten gibt es ja keine wirklichen Kampfdaten über dieses Vieh. Ich möchte nicht „Arrogant“ oder „Hochmütig“ klingen, aber ich habe gute Gründe, über diese Götterbestie zu siegen.“ war die ehrliche Meinung von Sina.

„Ich verstehe… ich wünsche ihnen viel Erfolg. Vielleicht sind sie die Person, die wir in unserer Prophezeiung als Nomaden den Kinder immer weitererzählen.“ nickte Yaasir.

„Prophezeiung?“ wundert sich Mel.

„Ah… Ich weiß nicht, wo sie ihren Ursprung hat. Wir Nomaden behaupten, wir sind das älteste menschliche Volk auf der Welt. Ob es stimmt weiß ich nicht, aber wir haben unheimlich viele Geschichten und andere Märchen, aber vor allem die Prophezeiung, die einer meiner Vorfahren gesagt hat:

So hört meine Worte

Die Zukunft ist nicht fest, aber auch doch fest

Eine verfluchte Person wird kommen

Aus einem weit entfernten Lande

Gehasst von der Welt, gefürchtet von der Welt

Wird sie Unheil auf die Welt bringen

Die Feuerschlange wird zittern vor Wut und Furcht

Und unser Land verändern, und den langersehnten Frieden bringen

Nun… nüchtern betrachtet… trifft einiges auf euch zu oder, Lady Sina? Ihr seid eine verfluchte Person und seid schon… ein bisschen gefürchtet über eure Stärke, aber zu dem Rest kann ich nichts sagen, zumal Prophezeiungen dazu neigen, gerne ungenau zu sein.“ lächelt Yaasir, wundert sich aber, warum Sina nun so blass wurde.

„Geht es ihnen nicht gut Lady Sina?“ sorgt sich Yaasir. „Ah? Nein, irgendwie… musste ich überlegen, wie man diese Prophezeiung versteht. Ich mache mir Sorgen über den Part mit der Veränderung, aber auch was der gemeinte Frieden sei.“ murmelt Sina, Lara nahm eine Hand von Sina um sie zu beruhigen.

„Vielleicht solltet ihr euch nicht zu viele Gedanken darüber machen.“ rät Yaasir ihr. „Sag… wenn ihr so viele Geschichten kennt, gibt es denn noch mehr Prophezeiungen über die anderen Götterbestien?“ wundert sich Sina.

„Oh? Das hätte ich euch nicht zugetraut, dass ihr an den Geschichten von den Nomaden interessiert seid. Normalerweise nehmen uns nur die wenigsten ernst, die anderen haben irgendwie… Angst ausgelacht zu werden, aber das ist Wissen, was Generationen weitergereicht worden ist.

Hm… was könnte denn für euch interessant sein, ah, vielleicht diese:

Ein Wesen bringt der Welt Unheil

Ein anderes Wesen will die Welt reinigen

Beide werden sich sich bekämpfen und nur einer wird siegen

Doch was ist schlimmer?

Unheil oder Reinigung?

Ziemlich düster. Es ist eine der wenigen Prophezeiungen, die keiner so wirklich versteht, aber… wie sehr darf man Unheil oder Reinigung verstehen? Für mich sind beide Sachen ziemlich schlimm. Wobei… Unheil kann man immer noch bekämpfen, bei der Reinigung wird vermutlich alles ausgelöscht und man hat keine Chance sich zu wehren.“ grinst Yaasir traurig.

„Ah… danke, aber das verstehe ich ebenso wenig. Kennt ihr vielleicht Geschichten über verbannte Götterbestien oder deren Anführer Exos, der Magiertyrann?“ wiegelt Sina den Kopf.

„Verbannte Götterbestien? Bedaure, aber davon höre ich zum ersten Mal.“ schüttelt Yaasir den Kopf.

„Kann man nichts machen. Ich… Wir bedanken uns für deine Hilfe, geehrter Yaasir. Wir werden sofort unsere Vorbereitungen heute besorgen und hoffentlich morgen abreisen können. Nicht das ich was gegen die Stadt habe, aber ich brauche das Gefühl von Abenteuer, sonst werde ich nervös.“ lächelt Sina.

„Es ist mir eine Freude gewesen.“

Kapitel 188

Ich bin wiedergeboren und Emilia hat eine Sorge weniger?

Sherry und Emilia waren wieder alleine im Büro von Emilia. „Was genau meintest du, dass unruhige Zeiten kommen?“ fragte Emilia sofort.

„Hat Lion dir eine Kopie über die verbannten Götterwesen gegeben?“ stellte Sherry die Gegenfragen.

„Ah… ich habe da was bekommen, aber weißt du wie viele Dokumente momentan nur im Kommen sind? Es sind lauter Beweise, dass die ehemalige Regierung von Tuzato Schuld an den ganzen Kriegen sind in der Vergangenheit!“

Sherry nickte und gab Emilia eine Kurzverfassung über die verbannten Götterbestien und das Sina schon einen Kampf gegen einen von ihnen hatte, dabei leider auch verloren hat.

„Bitte? Unsere Sina, die stärkste laufende Person auf der Welt, hat verloren?!“

„Sehr einseitig sogar. Sina hatte keine Chance gehabt und hat aus dem Kampf einiges gelernt, aber sie gibt selber zu, das sie momentan keine Idee hat, was sie gegen Exos machen kann. Aber das hält sie nicht auf, stärker zu werden, damit sie gegen Exos eine Chance hat und jagt daher die anderen Götterbestien.

Sie müsste eigentlich nun in Vurdinia angekommen sein mit ihren Kameradinnen und Vorbereitungen treffen, wie sie Tierra finden kann. Deshalb ist meine Meinung, dass wir eher mit den Dämonen in ein Gespräch kommen sollten und mit ihnen ein Waffenbündnis gegen die verbannten Götterbestien schließen sollten.

Der Krieg ist nichts im Gegensatz zu den verbannten Götterbestien, wenn die alles auf der Welt töten wollen.“

„Oh je… deswegen warst du so geheimnisvoll zu den Helden. Aber sind wir doch mal ehrlich. Wie sollen unsere Armeen gegen diese Bestien was ausrichten? Wir müssten Waffen entwickeln, die eine Gefahr für die Welt darstellen können.“

„Ich weiß es auch nicht. Wir brauchen einfach mehr stärkere Personen, die gegen Götterbestien kämpfen können, dabei dachte ich immer an die beschworenen Helden, aber… leider hat Sina wieder mal Recht damit gehabt, dass sie uns vermutlich keine Hilfe sein werden. Ich hätte mehr Hoffnung gehabt, wenn sie mich irgendwie bedrängt oder mich sogar besiegt hätten, aber leider ist das nicht der Fall gewesen.“

„Mein Plan war es gewesen, dass du sie mehr oder weniger zusammenschlägst und danach schicke ich die beiden zum König, damit sie sich mit den anderen zwei Helden treffen. Ich habe eine Sorge weniger und schenke dem König eine volle Truhe Gold als Dank. Aber der Hauptgedanke war, dass sie als Team agieren sollen. Vielleicht entsteht ein Wunder, wenn sie gemeinsam ihre Abenteuer bestreiten oder was auch immer.“

„Das ist ein vernünftiger Gedanke Emilia.“

„Danke. Wie sind die Zauberbücher, sind die dir eine Hilfe? Du kannst sie auch mitnehmen wenn du möchtest.“

„Sie sind super und habe schon ein paar Sachen neu gelernt. Aber du hast mir von allen Elementen mehr oder weniger gegeben, so musste ich ein bisschen aussortieren. Ich versuche es mal mit den Elementen Chaos und Leere, um herauszufinden, ob ich sie nutzen kann.“

„Das freut mich, dass ich dir eine Hilfe sein kann. Ich kann dir einen Übungsraum zur Verfügung stellen, wenn du dich austoben möchtest.“

„Das wäre nicht schlecht, sollte ein Zauber außer Kontrolle geraten.“

Am nächsten Tag wurden die Helden wieder zum Thronsaal gebracht, wo die Kaiserin Emilia und eine mumifizierte Sherry sie erwartet.

„Was ist mit euch passiert Gräfin Sherry?“ fragte Miyu sofort. „Ich bat doch, mich nicht mit diesem Titel anzusprechen…“ seufzte sofort Sherry.

„Einfach weiter mit dem Titel ansprechen, damit sie sich daran gewöhnt.“ grinste Kaiserin Emilia. „Das werde ich mir merken…“ grummelt Sherry.

„Ich habe ein paar Zauber getestet. Ich bin wohl in der Lage ein weiteres Element zu benutzen, aber ein anderes Element ist… mir um die Ohren geflogen.“ kratze Sherry grinsend an der Wange.

„Der komplette Übungsraum im Untergrund muss repariert werden…“ schüttelt Emilia den Kopf. „Kann ich doch nichts dafür, dass die Chaosmagie nicht mit mir harmonisiert! Ich war froh, dass ich wenigstens ein bisschen Resistent dagegen war!“ wehrte sich Sherry sofort.

„Was soll ich Sina bloß sagen, dass du dich selber in die Luft gesprengt hast? Hoffentlich hört sie mir noch zu, wenn ich ihr deinen Tod erklären muss.“ überdramatisiert Emilia es.

„Als ob ich so einfach sterbe! Nun weiß ich wenigsten, welche Elemente ich nun alles lernen kann, wobei Leere ist ja extrem kompliziert im Gegensatz zu den anderen.“

„Was… genau ist denn Leere?“ fragt Miyu nun interessiert.

„Hmm… wie soll ich das Element beschreiben? Es kommt der Magie der Erde am ähnlichsten, weil sie auch Gravitation beinhaltet, aber ich kann damit „Schwarze Löcher“ erschaffen, das alles verschluckt und in nichts auflöst. Ein ziemlich gefährlicher Zauber, selbst für mich.“ grübelt Sherry laut.

„Aber im Kampf setzt man diese Magie ziemlich selten ein, weil sie zu viel Mana braucht und die Ergebnisse… sind selten zufriedenstellend.“ kommentiert Kaiserin Emilia.

„Nun, wenn ich in der Lage bin, diese Magie auf eine Waffe zu übertragen, frisst sie sich durch alles durch, ohne auf einen Widerstand zu treffen, vor allem gegen Magie.“ meinte Sherry.

„Das soll gehen, ohne die Waffe zu zerstören?“ war Davino misstrauisch. „Alles geht, man muss nur wissen, was man tut oder?“ grinst Sherry.

„Dafür bist du ja ein leuchtendes Beispiel… Ich habe euch gerufen, weil ich euch beiden was zu verkünden habe. Morgen werdet ihr mit einer Kutsche ins andere Reich gefahren, wo ihr den König mit den anderen Helden treffen werdet. Damit habe ich meine Pflicht oder was auch immer getan und der König wird euch nun in seine Obhut nehmen, zumal sein Reich näher an dem Tunnel nach Deymonlia liegt.“ sagte Kaiserin Emilia.

„Du wolltest sie wirklich dringend los werden oder Emilia?“ fügte Sherry trocken zu. „Hat man das herausgehört?“ schaute Emilia ihre Freundin an, die aber nur nickte.

„Ich danken euch für eure Gastfreundschaft sowie die Möglichkeit, uns auf den Kampf vorzubereiten.“ verbeugte sich Miyu, die einen kommenden Streit sah. „Du auch Davino!“ flüstert sie ihm zu und Davino verbeugte sich ebenso.

„Gerne. Die Ausrüstung, die ihr von uns bekommen habt, dürft ihr behalten. Außerdem werdet ihr beide ein kleines Taschengeld bekommen, damit ihr nicht auf die Almosen vom König angewiesen seid. Ihr dürft dann gehen.“ ließ die Kaiserin die beiden Helden gehen.

„Vielen Dank.“ sagte Davino nur kurz, bevor er von Miyu aus dem Thronsaal gezogen wird. „Puh… eine Last weniger.“ murmelt Emilia.

„Weiß der König davon eigentlich?“ fragte Sherry. „Ich hoffe es? Zumindest habe ich das einem Offizier gesagt.“ grinst Emilia.

„Hat… er denn zugestimmt?“ wurde Sherry misstrauisch, als Emilia in die andere Richtung schaute. „Keine Ahnung? Aber sie bekommen beide einen Brief, wo ich meine Entscheidung sowie meinen Dank nieder geschrieben habe. Sie werden dies dem König überreichen mit einer dicken Truhe Gold.“ murmelt Emilia.

„Das ist eine Einstellung von Sina!“ schimpfe Sherry.

Die Helden hatten nicht wirklich viel zu packen gehabt, die Geldbeutel lagen auf ihren Tischen, als sie vom Thronsaal wiedergekommen sind.

„Ich habe bisher immer alles bekommen, daher weiß ich nicht wirklich, ob das viel ist?“ wundert sich Davino.

„Notfalls müssen wir halt ein bisschen als Abenteurer arbeiten gehen, was auch seine Vorteile hat, finde ich.“ kommentiert Miyu.

„Meinst du das wir die Gräfin Sherry wiedersehen? Sie scheint ein ziemlich cooler Typ zu sein.“

„Oh? Hast du dich etwa verliebt? Falls du es vergessen hast, aber Gräfin Sherry hat schon eine Partnerin und laut ihrer Aussage ist das sogar die stärkste Frau der Welt.“

„Muss man sich immer sofort in jemanden verlieben, wenn man die Person sympathisch findet… Ich fand ihre Einstellung ziemlich toll und hatte gehofft, dass sie uns ein paar Tipps für den Kampf geben könnte.“

„Daraus wird nichts. Sie hat gestern doch selber gesagt, dass sie kein Talent hat jemanden was beizubringen, zumal ihr Kampfstil… ziemlich merkwürdig war. Sie konnte sowohl Magie einsetzten, als auch ihr Schwert.“

„Das liegt daran, weil ich eine Schwertmagierin bin.“ klopfte Sherry grinsend an der Tür. Erschrocken standen die Helden sofort auf ihren Beinen.

„Keine Panik, ich will euch nicht fressen.“ beruhigte Sherry die Helden.

„Huch? Du bist eine Schwertmagierin?“ wundert sich Davino und Sherry nickte.

„Das ist richtig. Ich kann sowohl mit dem Schwert kämpfen, als auch mit Magie umgehen. Bisher bin ich die einzige, die diesen Kampfstil drauf hat, aber das liegt auch daran, weil es auch erst vor kurzem entwickelt wurde.“

„Kann… ich das auch lernen?“ fragte Miyu, weil sie das schon ein bisschen interessiert. „Keine Ahnung. Ich habe dafür die besten Lehrer auf der Welt. Für Magie ist das meine erwähnte Meisterin, Neia die Elementmagierin und für das Schwert wäre es Louis der Schwertheilige.

Beide haben extra Überlegungen angestellt, was man als Schwertmagier benötigt und es ist immer noch auf dem Entwicklungsstand. Sollte es… in der Zukunft irgendwann soweit sein, werde ich vermutlich ein Buch schreiben, damit auch andere von diesem Kampfstil lernen können.“ berichtet Sherry.

„Ach so…“ wurde Miyu etwas traurig. „Keine Sorge, eure Talente werden bestimmt ebenso gefördert werden vom König. Er ist eigentlich eine sehr nette Person, der sich sehr viele Gedanken macht um die Zukunft, um seine Kinder, aber auch um sein Volk.“ tröstet Sherry die Heldin.

„Gibt es irgendjemand, mit dem ihr kein Kontakt habt?“ wundert sich Davino. „Hm… wenn dann nur das Reich Tuzato, aber die Regierung wurde durch die Armeen Osnain sowie Efrana aufgelöst.“ grübelt Sherry.

„Wi… wie aufgelöst? Ich wusste, dass Tuzato Stress mit der Kaiserin Emilia hat, aber davon haben wir nichts mitbekommen!“ hakte Davino sofort nach.

„Ah… hätte ich wohl nicht sagen dürfen. Tuzato hat mitbekommen, dass der König zwei Helden beherbergt und verlangte nach ihnen. Aber der König hat sich wegen der vielen Umstände mit Tuzato geweigert, weswegen sie einen Krieg gegen Efrana begonnen haben.

Meine Freundin hat es irgendwie mitbekommen und direkt einen Kriegsplan gegen Tuzato in die Wege geleitet. Die Armee von Osnain nun Tuzato ohne deren Armee einnehmen konnte. Ihr Plan ging auf, denn die Armee von Tuzato hat einen Streit mit ein paar Freundinnen von mir gehabt, die dann deren Armee einfach ausgelöscht haben.

Ende vom Lied, legt euch nicht mit Abenteurern an, dessen Stärke ihr nicht einschätzen könnt und ein Problem weniger auf Alliancia.“ erklärt Sherry.

„Aber… wenn die Armee von Tuzato… ausgelöscht wurde, dann bleibt nur noch die Armee aus dem Königreich Efrana übrig oder nicht? Wie sollen wir dann den wütenden Ansturm gegen die Dämonen standhalten können?“ merkte Miyu das Problem an.

„Keine Ahnung, aber es wären vermutlich mehr Verluste gewesen, wenn beide Armeen sich bekämpft hätten oder?“ meint Sherry.

„Nüchtern… betrachtet mag es schon stimmen… und diese Abenteurer sind mit euch befreundet?“ versuchte Davino ein bisschen mehr herauszufinden.

„Aber sicher. Sie leben ebenso in der Villa mit mir und Sina. Ich sagte ja, mit uns Frauen aus der Monstervilla will man sich nicht anlegen, wenn man keinen Todeswunsch hegt.“ grinste Sherry.

„Aha…“

Kapitel 187

Ich bin wiedergeboren und Sherry gegen die Helden?

„Und… was genau soll ich tun?“ wundert sich Sherry, nachdem sie und Emilia auf den Sesseln Platz genommen haben.

„Ich rate einfach mal, aber hat Sina dich über die beschworenen Helden aufgeklärt?“ fragte Emilia und Sherry nickte. „Das hat sie sowie was deren Aufgaben auf der Welt sind. Wieso?“

„Ich würde dich bitten, dass du gegen die beiden Helden kämpfst. Vor allem wegen dem Großmaul Davino. Er bekam schon seine… Lektion von Sina beigebracht und lässt es nicht mehr an Höflichkeiten mangeln wie am Anfang, aber ich höre nun überall die Beschwerden, dass er hochnäsig und arrogant geworden ist.

Das liegt aber vermutlich daran, dass er ein ziemlich guter Kämpfer geworden ist und bisher alle seine Duellanten besiegt hat. Schlag ihn nach Lust und Laune zusammen, damit er nun Demut lernt.

Seine Partnerin Miyu dagegen macht überhaupt keine Probleme und benimmt sich besser als Held. Ziemlich ruhig und kann sogar Magie wirken, zumindest als Heilerin ist sie ziemlich stark, aber man darf ihre Magie nicht unterschätzen. Miyu beherrscht auch die Grundlagen für den Nahkampf, also ist sie nicht so hilflos.“ erklärt Emilia.

„Ich… verstehe. Du arrangierst mich als Schläger… bin ich nun so tief gefallen?“ überdramatisiert Sherry es.

„Dafür habe ich alle Zauberbücher, die es in meinem Reich gibt, in deinem Zimmer vorbereitet. Einige sahen wirklich sehr alt aus.“ wehrte sich Emilia.

„Ok… dann werde ich das böse Mädchen für dich spielen…“ gab Sherry auf.

„Wieso übermittelst du mir den Eindruck, dass ich dich dazu gezwungen habe, du wusstest doch, dass ich einen Gefallen einfordere.“

„Wo ich nur die liebe Emilia geblieben, die ich kannte? Hat sich der böse Einfluss von Sina bei dir durchgesetzt? *snif*“ schauspielert Sherry.

„Nun übertreibst du es aber…“ hob Emilia eine Augenbraue hoch.

„Lass mich doch!“ zeigte Sherry der Kaiserin die Zunge und beide kichern. Die Damen unterhielten sich noch etwas länger, als ein Offizier an der Tür klopfte und die Kaiserin ihn hereinließ.

„Eure Majestät, die Helden sind von ihrer Reise zurückgekehrt und haben ihre Aufgabe erfüllt.“ berichtete der Offizier.

„Dann sollen sie sich ausruhen und sich morgen auf ein Duell einstellen, wo sie beide gegen etwas Stärkeres kämpfen werden. Ihr dürft dann wieder gehen.“ befahl Emilia und der Offizier verschwand.

„Scheinbar blühst du als Kaiserin richtig auf. Wenn ich noch an den Anfang denke?“ grinst Sherry.

„Es ist trotzdem anstrengend, selten hat man richtig Pause und muss immer wichtige Entscheidungen treffen.“ seufzt Emilia.

Sherry wurde in ihr Zimmer gebracht und musste über das Bücherregal staunen, das Emilia ihr vorbereitet hat. Sie nahm einfach eines der alten Bände über Lichtmagie und blättert es durch, dabei fielen ihr ein paar Zauber auf, die sie kannte, aber verbessern konnte.

Am nächsten Morgen frühstückte Sherry gemeinsam mit Emilia. „Wo ist eigentlich Lion?“ fragte Sherry zwischendurch.

„Den werde ich einige Zeit nicht sehen, denn irgendwer muss ja aufpassen, dass alles richtig in Tuzato läuft.“ erklärte Emilia.

„Sag… ist er nicht der ideale Mann für dich?“ grinste Sherry frech.

„PFFFFFFF! Lion? Nicht in diesem Leben!“ war Emilia rot im Gesicht und scheinbar auch empört.

„Ok? Wie soll denn… dein Traummann so sein?“ hakte Sherry nach.

„Argh… wie kommst du eigentlich auf das Thema?!“

„Keine Ahnung, aber ich habe immer soviel über mich und Sina erzählt, da dachte ich, hake ich bei dir ein bisschen nach.“

„Keine Ahnung. Darüber habe ich mir bisher überhaupt keine Gedanken gemacht, obwohl so viele Männer um mich herum sind.“

„Nicht das du alt wirst und Falten im Gesicht bekommst, bevor es zu spät ist.“

„Ha Ha…“

Miyu hat in ihrem Zimmer gefrühstückt und zog nun ihre Ausrüstung an. Während ihre Kleidung mehr der Uniform des Militärs ähnelt, trug sie nur einen leichten Plattenpanzer vor ihrem Oberkörper. Davino dagegen hat sich noch zusätzlich an den Beinen gepanzert und wenn man vom Teufel spricht, klopfte er an die Tür von Miyu und trat ein.

„Warten bis ich was sage könntest du dir ebenso angewöhnen.“ beschwerte Miyu sich sofort und Davino hob nur eine Augenbraue hoch.

„Wieso? Du bist doch fertig? Ich bin ja wirklich gespannt, gegen wen wir kämpfen werden. Glaubst du, dass es General Lion ist?“

„Ich bezweifele das, zumal er irgendwo woanders sein soll. Ist dir nicht aufgefallen, dass kaum Soldaten hier sind? Wir waren jetzt für lange Zeit in der Wildnis gewesen, aber scheinbar ist irgendetwas vorgefallen.“ vermutet Miyu.

„Kann sich die Kaiserin das erlauben? Was ist, wenn ein Krieg stattfindet und sie hat ihre Soldaten nicht? Mir soll es egal sein.“ zuckte Davino seine Schulter.

„Das kann dir auch egal sein.“ meldete sich eine bekannte Stimme und Davino wurde blass im Gesicht. Es waren Thomas und Kurt, die hinter ihm standen. Davino zog sofort seine Waffen, weil er schlimmeres ahnte.

„Ho? Weshalb zieht der junge Held seine Waffen Kurt?“ wundert sich Thomas grinsend.

„Vermutlich befürchtet er, dass wir mit ihm einen Rundgang durch unsere Arbeitsstätten machen würden.“ grinste Kurt zurück.

„Du kannst ruhig deine Waffen zurückstecken, wir sind nur gekommen um euch zur Kaiserin Emilia und ihrem Gast zu bringen.“ sagte Thomas.

„Das soll ich glauben? Ihr seht mir aus, als wüsstet ihr genau, wie ihr mir die Waffen abnehmen könntet!“ war Davino misstrauisch, aber beide schütteln ihre Köpfe.

„Bedaure, wir haben zwar die Grundausbildung eines Soldaten, aber nicht die Stärke. Foltern ist eine Kunst und keine Fähigkeit, aber das werdet ihr nicht verstehen.“ korrigierte Kurt den Held.

„Steck die Waffen weg Davino. Du lässt die Kaiserin nur warten.“ merkte Miyu dies von Davino´s Seite an. Der junge Held nahm die Folterer nochmal in die Augen, aber sie grinsten nur, dann steckte er die Waffen ein.

„Natürlich hätten wir schon eine Möglichkeit gehabt, dir die Waffen wegzunehmen, aber dann würdet ihr nur ein schlechtes Bild abgeben, wenn ihr dem Gast vorgestellt werdet.“ kichert Thomas.

„Wenn ihr uns also folgen würdet?“ bat Kurt und die Helden folgten den Männern zum Thronsaal. Wie Miyu schon angesprochen hatte, waren kaum Wachen in der Burg.

„Ist irgendwo ein Krieg ausgebrochen oder warum sind hier kaum Wachen?“ fragte Miyu laut.

„Hm… sollten wir ihnen das sagen Thomas?“ schaute Kurt seinen Kollegen an, der selber am grübeln war.

„Am besten wir überlassen das der Kaiserin, sonst sitzen wir selber auf dem Foltertisch.“ meinte Thomas nur.

Dann standen sie vor dem Throneingang. Die Männer öffneten die Tür und gingen zuerst rein. Die Helden sahen Kaiserin Emilia auf ihrem Thron und staunten, dass sie die Frau mit den blauen Haaren neben ihr stehen sahen.

„Ihr?“ rief Davino erstaunt auf. „Oh? Ihr wart die Kinder von gestern oder? Das habe ich jetzt aber nicht erwartet euch wieder zu sehen.“ grüßte die Frau.

„Du hast sie gestern schon getroffen Sherry?“ fragte die Kaiserin und Sherry nickte. „Das stimmt. Meine Kutsche wurde von eine Ogergruppe angegriffen, die ich aber schnell getötet habe, dabei kamen diese Kinder und wollten mir helfen.“ berichtet Sherry.

„Ich verstehe. Dann sollte ich sie mal richtig vorstellen. Der junge Mann ist Davino und die junge Dame Miyu. Das ist Gräfin Sherry, eine S-Abenteurerin und eine Freundin von mir.“ stellte die Kaiserin die beiden Seiten vor.

Die Helden verbeugten sich vor den beiden Damen, wie man ihnen die Etikette beigebracht hat. „Ah, bleibt bitte bei Sherry. Den Titel habe ich nur als Entschuldigung bekommen.“ merkte Sherry an.

„Du hast noch viel zu lernen, wie man sich als Adelige benehmen muss…“ schüttelt Emilia den Kopf. „Entschuldigung, dass dein Bruder mich foltern wollte und dein Vater es mir als Entschuldigung gegeben hat. Ich bin einfach nicht der Typ um eine Adelige zu sein und werde es vermutlich nie werden.“ widersprach Sherry.

Davino und Miyu waren erstaunt, wie Sherry mit der Kaiserin sprach, aber scheinbar spielten da andere Regeln, wenn man mit der Kaiserin befreundet ist.

„Wie geht es euch eigentlich, Kurt und Thomas? Habt ihr immer noch genug Arbeit?“ fragte Sherry auf einmal die Folterer.

„Danke für die Nachfrage, Gräfin Sherry. Keine Sorge, auch wenn die letzten Spione aus Tuzato gestorben sind…“ fing Kurt mit dem Gespräch an.

„gibt es noch genug Banditen, die wir ausfragen müssen, damit sie ihre Verstecke preisgeben. Diebe und Einbrecher sind verbotene Tätigkeiten.“ beendet Thomas das Gespräch.

„Frag mich, wen die Gräfin hier nicht kennt.“ flüstert Davino. „Vermutlich kennt sie auch die Reichskanzlerin.“ flüstert Miyu zurück.

„Die Reichskanzlerin ist meine Lebensgefährtin, falls ihr es nicht wusstet.“ grinst Sherry die Helden an, die erstaunt waren, dass man sie überhaupt gehört hat, sowie über die Information dass sie die feste Freundin der Kanzlerin ist.

„Es… tut mir leid, dass wussten wir nicht. Wir haben… zwar mehrmals gefragt, ob wir die Kanzlerin kennenlernen dürfen, weil sie scheinbar eine sehr…“ suchte Davino nach den richtigen Worten. „kraftvolle und mächtige Person zu sein scheint.“ half Miyu.

„Ah… Das hängt von der Laune von Sina ab. Vermutlich werdet ihr sie nur zu Gesicht bekommen, wenn diese Burg brennt.“ zuckten die Mundwinkeln von Sherry.

„Glaube, eher müsste das Reich brennen, damit sie überhaupt kommt.“ merkte Kaiserin Emilia trocken an.

„Na so schlimm ist Sina auch wieder nicht. Sie hat sich doch frühzeitig gemeldet, als ihr sie dringend brauchtet oder?“ verteidigt Sherry ihre Freundin.

„Schon… egal, Themenwechsel. Mein Offizier hat es euch hoffentlich gestern gesagt, aber ihr werdet heute einen stärkeren Duellanten haben und das ist Gräfin Sherry. Sie hat sich zu Verfügung gestellt, nachdem scheinbar meine Soldaten keine richtigen Gegner für euch waren.“ erklärte Kaiserin Emilia.

„Mit allem Respekt, aber… ich bezweifele, dass wir für Gräfin Sherry die richtigen Gegner sind, wenn ich an den Kampf von gestern denke.“ meldet sich Miyu sofort und Davino schwieg.

„Ho? Dachte, unser schweigsamer Freund da drüben wollte stärkere Gegner haben? Damit habt ihr den Kampf schon verloren, ohne es versucht zu haben.“ provozierte die Kaiserin die Helden.

„Wenn Miyu nicht will, dann werde ich es zumindest versuchen!“ verteidigt Davino seinen Stolz, während Miyu den Kopf schüttelt.

„Das ist der richtige Geist, aber ihr solltet wirklich zusammen kämpfen. Es ist doch so, dass ihr gemeinsam gegen den Dämonenkönig kämpfen werdet oder? Ich glaube nicht, dass der König so nett ist und abwartet, wer zuerst gegen ihn kämpfen wird.“ merkte Sherry an.

„Scheinbar bleibt mir keine andere Wahl…“ seufzte Miyu und Davino streckte ihr den hochgezogenen Daumen hoch.

Alle Anwesenden gingen auf den Hof, wo alles extra für das Duell vorbereitet wurde. „Musst du daraus eine Show ziehen Emilia?“ nörgelt Sherry.

„Wieso? Sina hätte es vermutlich ebenso gemacht oder nicht?“ wundert sich Kaiserin Emilia.

„Du solltest nicht zu viel von Sina abschauen, auch wenn ihre Methoden schneller vom Erfolg gekrönt sind!“ schimpft Sherry.

„Lass mich doch, ich bin doch die Kaiserin oder nicht? Du kannst ruhig mein Amt abnehmen, dann genieße ich die Ruhe.“ bot Emilia an.

„Unterstehe dich! Außerdem würde Sina dich dann übers Knie legen!“ warnte Sherry.

„Irgendwie könnte man glatt vergessen, dass sie Kaiserin und Gräfin sind.“ merkte Davino an und Miyu nickte ihm zustimmend.

Auf der Plattform standen nun die beiden Helden, die ihre Waffen gezogen haben und Sherry, die Nirvana in der Hand hielt. Beide Seite behielten sich im Auge, als der Startschuss fiel.

Davino und Miyu haben sich abgesprochen, dass Davino an die Front geht, während Miyu Rückendeckung geben soll. Er griff mit beiden Waffen Sherry an, die aber tänzelnd zur Seite ging und ihm in den Rücken trat, wo er nach vorne auf den Boden fiel.

Miyu zaubert und ein Feuerball flog auf Sherry zu. Sie schnipste mit ihren Finger und eine Eismauer erschien, die den Feuerball abfing. „Eh… wie sollen wir denn gegen diese Frau kämpfen, wenn sie per Fingerschnippen ihre Magie einsetzt?“ dachte Miyu nur.

Der auf dem Boden liegende Davino stand sofort wieder auf und griff Sherry von der Seite an. Nun benutzte Sherry ihr Schwert und verteidigte sich, aber Davino merkte sofort, dass diese Frau sich zurückhielt.

„Bitte… halten sie sich nicht zurück. Das tut mehr weh, als wenn ich verlieren würde.“ sagte Davino zu Sherry.

„Wenn du meinst?“ murmelt Sherry und hielt ihre freie Hand vor Davino. Aus dem Kampf von gestern dachte Davino, dass irgendeine tödliche Magie kam, so sprang er direkt zur Seite.

Davino hatte sich auf alles gefasst gemacht, aber nicht, dass er auf einmal komplett nass wurde. Erstaunt schaute er Sherry an, die scheinbar ein Lachen versuchte zu unterdrücken.

„Was? Das war nur ein einfacher Wasserball!“ grinste Sherry und Davino wurde rot im Gesicht. Miyu gab es auf und griff Sherry nun mit ihrem Degen an, was Sherry aber ohne Probleme abwehren konnte.

Der nasse Davino stand sofort wieder auf und wollte Miyu helfen, als Sherry schnipste und er eingefroren wurde durch seine nassen Kleider. Sofort bibberte er und versuchte sich zu befreien, aber keine Chance, das Eis wurde fast zu einem Eisblock um ihn herum.

„Oi, lass mich raus!“ verlangte Davino, aber Sherry ignorierte ihn scheinbar und widmet ihre Aufmerksamkeit nun Miyu. Diese versuchte mit den gelernten Angriffstechniken vom Militär Sherry irgendwie zu beeindrucken, aber es endete damit, das Sherry ihr die Waffe aus den Händen schlug und nun das Schwert vor ihrem Hals hielt.

„Ich… habe verloren oder?“ fragte Miyu vorsichtig. „Hast du das denn? Ich kenne Personen, die würden weiter kämpfen, aber belassen wir es dabei.“ nickte Sherry.

„Davino kann ruhig im Eisblock drin bleiben.“ kommentiert Kaiserin Emilia, die den Kampf beobachtet hat.

„Eh?! Aber dann friere ich doch zu Tode!“ beschwert sich Davino. Sherry kichert nur, dann schnipste sie mit dem Finger und das Eis wurde zersplittert.

„Wie… macht ihr das Gräfin? Also einfach so mit den Fingern die Magie wirken zu lassen?“ strahlte Miyu Sherry an.

„Ah.. bitte, nennt mich Sherry ok? Ich mag den Titel nicht. Im Grunde ist es ganz einfach. Du musst dir den Zauberspruch im Kopf schon vorbereiten und löst ihn dann mit einem Wort oder wie ich es mache, mit den Finger aus. Aber man muss diesen Zauber schon mehrmals angewandt haben, damit er funktioniert, sonst kann es sein, dass er sich mal mit einem anderen Zauber verheddert und dann nichts passiert.“ gab Sherry der Heldin ein Tipp.

„Könnt ihr mich unterrichten? Irgendwie… tun sich die Magierlehrer hier etwas schwer.“ fragte Miyu sofort, aber Sherry schüttelt den Kopf.

„Tut mir leid, aber ich bin selber eine Schülerin und habe das meiste mir selber beigebracht, bevor ich meine Meisterin bekommen habe. Mir fehlt leider auch das Talent, jemanden Magie beizubringen, verstehst du?“ lächelt Sherry traurig.

„Ihr seid Schülerin? Wie stark ist denn eure Lehrerin?“ staunte Miyu. „In Magie vermutlich die stärkste Magierin auf der Welt. Aber trotzdem hat sie gegen meine Freundin Sina verloren.“ grinst Sherry glücklich.

„Huh? Ich wollte schon immer nachfragen, aber wie stark ist denn diese Sina?“ kam Davino zitternd. „Hmm, wie soll man sie beschreiben, wenn man sie nicht kämpfen gesehen hat?“ überlegte Sherry laut.

„Bei den Abenteurer gibt es Ränge von niedrigsten, das wäre G, bis zum höchsten, das wäre S. Ich selber bin eine S-Abenteurerin und man würde mich als eine Elitekämpferin sehen. Aber bei den S-Abenteurern gibt es auch mehrere Stufen.

Da wären S, SS, SSS und seit neustem SV. Früher waren die SSS-Abenteurer die stärksten Kämpfer gewesen, aber Sina ist stärker als alle zusammen und hat auch mehrere Monster besiegt, die diese SV-Stufe hatten. Ein Kampf zwischen S und SS wird damit enden, dass SS mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit gewinnen wird.

Nun stellt euch also die Brücke vor, wenn ich gegen einen SSS oder SV kämpfen würde. Ihr habt doch auch den Unterschied zwischen mir und euch festgestellt oder? So ist es nicht anders, wenn ich gegen sie kämpfen würde.“ versuchte Sherry es zu erklären.

„Dabei dachte ich, ihr seid schon ziemlich stark.“ meinte Miyu und Davino nickte.

„Ah, danke, aber nein. Ich habe… gegen jemanden gekämpft, der hatte eine SSS-Stufe als Monster gehabt, aber wäre beinahe dabei gestorben. Hier am Hals könnt ihr einen Teil meiner großen Narbe sehen, das wird mich immer daran erinnern, wie knapp ich dem Tod entkommen bin.

Aber in der Villa, wo ich mit Sina lebe gibt es noch weitere starke Frauen, mit denen man sich nicht anlegen will. Laut Sina sind sie alle in der Lage, eine Götterbestie zu bekämpfen, was nun mal wirklich die stärksten Monster auf der Welt sind.“ lächelt Sherry.

„Wenn… so viele starke Personen bei euch leben, würdet… ihr uns vielleicht beim Krieg gegen die Dämonen helfen?“ fragte Miyu nun.

„Ah… nein. Nichts gegen euch oder die Dämonen, aber die Abenteurer sind eine neutrale Fraktion, die sich vom Krieg enthalten wird.“ meinte Sherry es nun ernst.

„Eh? Ich dachte immer, das Dämonen ebenso Monster sind und von den Abenteurern gejagt werden!“ rief Davino erstaunt.

„Keine Ahnung woher du dein Wissen beziehst, aber die Dämonen haben ebenso eine Kultur und Zivilisation, zumindest meines Wissensstandes. Ihr könnt die Abenteurer natürlich um Hilfe bitten, aber stellt euch darauf ein, dass sie eure Anfragen ablehnen.“ warnte Sherry die Helden.

„Aber… die Göttin meinte, dass dieser Krieg ziemlich groß sein wird und wir alle zusammenarbeiten müssten.“ wurde Miyu etwas unsicher bei ihrer Aufgaben.

„Das mag vielleicht sein, aber wenn wir uns alle auf den Krieg konzentrieren, was ist dann mit dem Rest der Welt? Monster warten nicht einfach, bis der Krieg vorbei ist oder so. Wenn sie Hunger bekommen, greifen sie Karawanen oder Dörfer an.

Wir können also den anderen, die ebenso unsere Hilfe brauchen, nicht einfach so im Stich lassen. Es werden sowieso in nächster Zeit viele unruhige Zeiten auf uns zu kommen mit den Monstern.“ argumentiert Sherry.

„Gegen dieses Argument kann ich leider nicht gegen argumentieren…“ sagte Davino, der es nachvollziehen konnte.

„Keine Sorge, vielleicht ergibt sich ja mal eine Gelegenheit für euch, dass ihr mit Sina oder den anderen stärksten Abenteurern in Kontakt kommt. Man kann und sollte immer nach Hilfe fragen, manchmal geschehen Wunder.“ grinst Sherry.

„Was meinst du mit unruhigen Zeiten Sherry?“ hakte Emilia nach.

„Am besten wir besprechen das unter uns Emilia, die Helden müssen sich von dem Kampf erholen, zumindest Davino.“ kichert Sherry.

„Besser ist das bevor ich eine Erkältung bekomme…“ murmelt Davino.

Kapitel 186

Ich bin wiedergeboren und Sherry´s Treffen?

Sherry fuhr nun mehrere Tage mit der Kutsche nach Ascot, der Hauptstadt von Osnain. Ab und zu mal wurde die Kutsche von Monster oder Banditen überfallen, aber Sherry löste das Problem sehr schnell, bevor der Kampf überhaupt begonnen hat.

„Irgendwie ist das ohne Sina nicht mehr so lustig.“ seufzte Sherry. Die Grenze hat die Kutsche ohne nennenswerte Schwierigkeiten passieren können und Sherry musste schmunzeln, als sie an den Händler dachte, der damals ihr und Sina geholfen hatte.

„Vielleicht sollte ich ihn aufsuchen und mal Hallo sagen.“ dachte Sherry, während sie weiter aus dem Fenster sah.

Davino und Miyu werden von zwei Abenteurern begleitet, die über die Helden wachen sollten, wenn sie gegen Monster kämpfen. Dummerweise ist Davino wirklich ein sehr geschickter Kämpfer, während Miyu sich bei den Kämpfen mehr enthält.

Nur bei einer großen Vielzahl von Monstern setzt sie ihre Feuerbälle ein, um möglichst großen Schaden anzurichten und das sie Davino und die Abenteurer nicht überrennen. Dummerweise ist die Arroganz von Davino in letzter Zeit viel schlimmer geworden, dass es selbst den Abenteurern ziemlich nervte. Aber sie sagten nichts dazu, weil die Belohnung mehr als großzügig war um auf ein paar Kinder aufzupassen.

„Davino… du machst dir mit deinem Verhalten nicht wirklich viele Freunde.“ kommentierte Miyu es eines Abends beim Lagerfeuer.

„Wieso? Darf ich meine Stärke nicht mehr zeigen oder wie?“ runzelt Davino die Stirn. „Das will ich dir auch nicht verbieten, aber momentan vermittelst du allen das Gefühl, dass die Welt nur um dich dreht. Was machst du denn, wenn du mal wirklich gegen einen starken Gegner kämpfst und er mit dir den Boden wischt? Davor habe ich mehr Angst!“ war Miyu sehr ehrlich zu dem jungen Helden.

„Ach papperlapp. Am Anfang war ich wirklich schwach, aber jetzt? Ich weiß das es starke Gegner gibt, aber bisher habe ich sie noch nicht getroffen.“ meinte Davino.

„Weil unsere Führer genau wissen, wie man Gefahren aus dem Weg geht. Glaubst du wirklich, sie wollen ihrem Boss erklären, wie es dazu gekommen ist, dass du… schwer verletzt wurdest oder dabei gestorben bist?“

„Dann heilst du mich doch einfach, wo ist das Problem?“

„Du willst es nicht verstehen oder? Was wenn in diese Situation dazu kommt, dass ich verletzt werde, dann ist deine Heilerin außer Gefecht. Du kannst kämpfen, aber manche deiner Aktionen sind auch ziemlich kopflos und gefährdest sogar deine Teamkameraden. Was willst du denn machen, wenn wir die anderen Helden treffen und eventuell als Gruppe dann unterwegs sind?“

„Denen klar machen, dass ich der Boss bin und dann werden wir weiter trainieren, bis die Dämonen befreit sind. Mehr können wir ja leider nicht tun.“

„Glaubst du wirklich, dass… sie dich einfach so akzeptieren? Was willst du machen, wenn sie sogar stärker sind, als du? Dann ist vorbei mit dem starken Anführer.“

„Als ob sie stärker sind. Laut dem Lehrer ist/war dieses Reich das stärkste aller Reiche in der Kampfausbildung gewesen. Vermutlich ist nur diese Reichskanzlerin die stärkste Person auf der Welt. Zu schade das wir sie immer noch nicht kennengelernt haben.“

„Habe ich nichts dagegen, dass sie geheimnisvoll bleibt, dann hat man weniger Gedanken, wie gefährlich sie doch ist. Ich möchte einfach nur, dass es nicht zu einem Streit kommt unter uns Helden sowie mit den Führern oder zukünftigen Personen.

„Kann ich nicht versprechen, weil ich nicht so gebaut bin. Ich bin dann mal schlafen.“ und Davino verschwand, Miyu seufzte nur.

Am nächsten Tag reiste die Gruppe weiter, als der Führer sie auf einmal stoppte. Davino und Miyu schauten sich verwundert an, aber der Führer legte nur seinen Zeigefinger auf den Mund. Einer von ihnen schaute um den Baum und fluchte leise.

„Das ist eine verdammte Ogerbande mit einem Ogerkönig.“ gab der Führer die Information preis. „Wo ist das Problem? Lasst mich gegen die Kämpfen!“ verlangte Davino, aber die Führer schütteln die Köpfe.

„Wenn es nur ein, maximal zwei Oger wären, dann hätte ich mich überreden lassen, aber nicht gegen sechs. Dazu haben sie sogar einen Ogerkönig dabei, eine höhere Stufe dieses Monsters, gegen den wir schon keine Chance haben. Warum sie in einer Gruppe unterwegs sind, ist mir rätselhaft.“ lehnte der Führer ab.

„Was sollen wir dann tun?“ fragte Miyu. „Wir werden uns zurückziehen, damit sie nicht auf uns aufmerksam werden.“ beantwortet der andere Führer.

„Ich bin doch kein Feigling, der sich vor ein paar Monstern versteckt!“ zischte Davino. „Davino! Das ist jetzt nicht der richtige Moment einen Aufstand zu machen!“ flüstert Miyu gepresst.

„So wie die Lady es gesagt hat. Wir werden dich nicht aufhalten, aber wir lassen nicht zu, dass du uns mit in den Tod reißt, verstanden?“ warnte ihn einer der Führer.

„Außerdem, scheinbar rennen sie alle auf die Straße zu, wenn ich das richtig sehe.“ meldet sich der andere Führer wieder. „Dann warten wir einfach ab. Es tut mir leid, wenn die Oger jetzt jemanden angreifen, aber…“

„Bitte?! Wie könnt ihr denn zulassen, dass diese Bande jemanden angreift und ihr schaut zu wie Feiglinge?! Ohne mich!“ brüllte Davino, denn sein Beschützerinstinkt ging mit ihm durch und er rannte nun den Ogern hinterher, die man nicht übersehen konnte.

„Verdammt!“ fluchte Miyu und rannte Davino hinterher. Oger sind scheinbar ziemlich gut zu Fuß unterwegs, denn Davino schaffte es nicht annähernd an sie heranzukommen, sondern der Abstand wurde immer größter.

Als beide Helden den Wald verlassen, sahen beide eine gepflasterte Straße und eine Kutsche, worauf die Oger zu rannten. Davino versuchte Krach zu machen, aber scheinbar ignorierten die Oger den Helden.

Die Kutsche hielt an und eine Tür ging auf. Dann kam eine Frau mit blauen Haaren heraus und schenkte den Ogern ihre Aufmerksamkeit.

„Miss! Sie sollten rennen!“ schrie Davino, aber diese Frau betrachtet ihre Situation und auf einmal machte sie irgendwas mit den Fingern. Überall erschienen Feuervögel, die sofort auf die Oger zuflogen und explodierten.

Davino und Miyu wurden von der Druckwelle erfasst und fielen zu Boden. Sofort stand Davino wieder auf und wollte wissen, was eben passiert ist. Vier Oger waren sofort tot, während zwei mehr oder weniger auf dem Boden krochen. Nur ihr Anführer hat es irgendwie überstanden und brüllte, dann rannte er wieder auf die Frau zu.

Miyu fand keine Worte. Sie hat diese Aktion mehrmals selber gemacht, aber sie merkte sofort den Unterschied zwischen ihren Kräften und dieser Frau, zumal diese Feuermagie komplett anders war.

„Aufwachen Miyu, wir müssen der Frau helfen! Deren Boss spielt scheinbar in einer anderen Liga!“ zog Davino seine Kameradin hoch und gleich hinterher.

Die Pferde waren schon so verängstigt, aber als der Ogerkönig auf sie zu rannte, war das scheinbar zu viel und sie rannten los. Der Kutscher versuchte sie zu beruhigen, hatte aber keine Chance. Die Frau dagegen hatte wohl kein Problem damit, irgendwie seufzte sie nur, dann machte sie wieder was mit den Fingern.

Überall entstanden Eisdornen und flogen auf den Ogerkönig zu. Er brüllte vor Schmerzen auf und fiel auf die Knie. Die Frau schritt auf ihn zu und hielt einen Finger vor seinen Kopf, als ein Lichtstrahl durchschoss. Der Oger zuckte noch einmal, dann fiel er zur Seite.

Die Helden fanden keine Worte für den Kampf, den die Frau mit den Oger hatte, vor allem war er sehr einseitig gewesen. „Sie ist stark…“ flüstert Miyu und Davino musste ihr zustimmen. Die Führer von den Helden erschienen und mussten schnaufen. Dann sahen sie das Chaos auf der Straße und wie eine Frau auf die anderen lebenden Oger zuging und sie ebenfalls mit ihren Lichtstrahl tötete.

„Ist alles in Ordnung bei euch?“ rief die Frau zu der Gruppe. Scheinbar hat der Kutscher es irgendwie geschafft, seine Pferde wieder unter Kontrolle zu bekommen und rannte zurück zu der Frau. Die Gruppe ging auf die Frau zu, von der ihr scheinbar keine Gefahr drohte.

Einer der Führer verbeugte sich vor der Frau: „Ich bedanke mich, dass ihr die Ogergruppe aufgehalten habt. Wer weiß, welchen Schaden sie angerichtet hätten.“

„Keine Ursache, sie wollten ja sowieso nur mich haben. Ich ziehe solche Monster immer regelmäßig an.“ grinst die Frau mit den blauen Haaren.

„Nichts für ungut, aber wenn sie solche Probleme haben, sollten sie sich vielleicht nicht in der freien Wildbahn aufhalten.“ kommentierte Davino.

„Wieso? Ich will mich doch nicht wie ein Vogel in einen Vogelkäfig einsperren lassen. Diese Monster hier zu töten war für mich kein Problem, da habe ich schon Schlimmeres bekämpft.“ hob die Frau eine Augenbraue hoch.

Die Kutsche hielte neben der Frau an und die Führer sahen das kaiserliche Banner an den Türen. „Bei der Göttin, es tut mir leid über die Unverschämtheiten dieses jungen Mannes. Wir wussten nicht, dass sie eine Adelige sind.“ verbeugten sich beide Führer vor der Frau.

„Äh… bitte, lasst das. Ich bin in erste Linie eine Abenteurerin, wisst ihr?“ wirkte die Frau nun nervös.

„Ihr seid eine Abenteurerin?“ staunte Miyu und die Frau nickte. Sie schien nach etwas in ihrem Inventar zu suchen und holte ihre Abenteuerkarte heraus, wo die Führer stark nach Luft zogen.

„Eine S-Abenteurerin… kein Wunder, dass ihr mit den Ogern keine Probleme hattet.“ murmelt der Führer.

„Wie gesagt, habe schon Schlimmeres bekämpft.“ grinst die Frau. „Ich wünsche euch allen einen angenehmen Tag und eine gute Reise.“ öffnet die Frau die Tür von der Kutsche und winkte ihnen zum Abschied. Die Kutsche drehte sich und fuhr die Straße weiter entlang.

„Erm… das sie stark ist, habe ich gesehen, aber was macht sie denn so besonders?“ wundert sich Davino und die Führer mussten überlegen. „Wir beide sind nur C-Abenteurer. Es gibt mehrere Ränge und der S-Rang gehört mehr zu den Elite-Abenteurern. Man wird nicht einfach so ein S-Abenteurer, wenn man nicht die gewisse Stärke hat. Wenn wir gegen sie gekämpft hätten als Gruppe, dann hätten wir definitiv verloren.“ erklärte einer der Führer.

„Sie sah zumindest sehr schön aus mit ihren blauen Haaren.“ dachte Miyu.

In der Kutsche seufzte Sherry, dass man sie wie eine Adelige behandelt hat. „Ich wollte nie eine Adelige werden…“ dachte Sherry und musste schmunzeln, dass die Kinder ihr zu Hilfe eilen wollten.

„Schade das ich mit der Kutsche unterwegs bin, sonst hätte ich ein paar Materialien von den Ogern abziehen können.“ ging ihr Gedanke weiter.

Am Abend war Sherry endlich in der Hauptstadt und stand auch vor der Burg. Kaiserin Emilia ließ es sich nicht nehmen, Sherry persönlich zu begrüßen.

„Gräfin Sherry, es ist eine Freude, dich wieder zu sehen.“ grüßte die Kaiserin formal, dabei grinste sie frech, weil sie wusste, dass Sherry es nicht mochte.

„Die Freude ist ganz auf meiner Seite Kaiserin Emilia.“ versuchte Sherry ihre Fassade zu halten, dabei zuckten ihre Mundwinkel. Als beide Damen im Büro von Emilia waren, mussten sie dann doch lachen und umarmten sich.

„Ich habe deine Nähe wirklich vermisst Sherry!“ grinste Emilia. „Lass das Sina nicht hören, sonst ändert sie ihre Flugroute noch!“ lächelt Sherry. Emilia wusste, dass Sina und Sherry ein Paar sind, denn Sherry konnte bei manchen Gesprächen sich nicht zurückhalten, über Sina zu reden.

„Eh… bitte nicht. Dank ihr habe ich wieder mehr Arbeit bekommen…“

„Aber dafür habt ihr eine Sorge weniger oder nicht?“

„Ja und nein. Ich bin froh, dass es die Regierung von Tuzato nicht mehr gibt, aber das führte nur dazu, dass ich einige Gespräche mit dem König führen muss. Nichts gegen ihn, aber ich hätte gerne mehr… Erfahrung als Kaiserin gesammelt, verstehst du?“

„Ein bisschen ja.“

„Dann kann ich ja meinen Gefallen einfordern!“

„Eh?!“

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