Ich bin wiedergeboren und die Unterwelt?
Ronald und Sina haben noch die nötigsten Dinge besprochen und sich verabschiedet. Die Zeit verging, als dann ihre Agenten wieder im Büro standen.
„Ivy, du weißt wer der Mann ist?“ fragte Sina und die Vampirin nickte. „In der Tat Lady Sina. Leider… muss ich ihnen sagen, dass es nicht einfach sein wird.“
„Wo liegt das Problem? Brauchst du eventuell Unterstützung?“ hakte die Dämonin direkt nach und lehnte sich von dem Drehstuhl nach vorne.
„Das müssen sie beurteilen. Der Mann heiß Rorf und lebt tief im Armenviertel. Das Haus, worin er lebt wirkt ziemlich… ruiniert, aber das ist nur eine Täuschung. Ich habe mir das Haus genauer angeschaut, weil es mir… komisch vorkam und tatsächlich.
Es sieht nur von außen so aus, ist aber von innen ziemlich stabil und vor allem stark bewacht. Hunde mit Schlägertypen und ähnlichem liefen immer „zufälligerweise“ durch das Haus, es würde mich nicht wundern, wenn dort sogar ein sicherer Raum existiert. Doch das ist nicht… das eigentliche Problem.“ erklärte Ivy.
„Während Ivy sich das Haus angeschaut hat, fielen mir weitere verdächtige Personen auf, die das Haus im Auge behalten. Ich habe nicht den Eindruck gehabt, dass sie… zu dem Personal, die das Haus bewachen, gehörten.
Wenn ich meine Vermutung äußern dürfte, aber scheinbar gibt es eine weitere Fraktion, die vermutlich ihre… Idee ebenfalls hat. Mir selber sind bisher 17Personen um das Haus aufgefallen, für mich… sind das ein bisschen zu viele Beobachter, wenn sie mich verstehen.“ fügte Jevera hinzu.
„Das hört sich eher so an, als wären sie mit ihren Vorbereitungen soweit fertig. VERDAMMT!“ schrie Sina wütend. „Das hat mir noch gefehlt, dass eine weitere Fraktion sich in den Schlamassel einmischt.“
Sina lehnte sich zurück und musste wieder überlegen. „Ivy… wenn dieser Rorf sich in seinem Schutzraum versteckt, kommst du überhaupt noch an ihn ran?“
„Ja. Diese Räume sind ja nur gegen… Viecher ausgelegt oder? Notfalls habe ich mehrere alchimistische Zutaten dabei um das Schloss mit einer Säure zu öffnen. Das haben wir gelernt, wenn wir eher mit Zielen zu tun gehabt haben, die von Vampiren wussten.“ nickte Ivy.
„Wir müssen umdenken. Wieso ist dem Beobachter es nicht aufgefallen?“ hakte Sina direkt nach und die Frauen schauten sich gegenseitig an.
„Er hat seine Aufgaben gemacht indem er Ratsmitglied Sarai im Auge behielt. Dort wären ihm bestimmt diese Personen aufgefallen, er war ja selber erstaunt gewesen, als wir länger die aktuelle Situation im Auge behalten haben.“ nahm Ivy den Beobachter in Schutz.
„Ok, dann ist es so. Ich denke mal, diese unbekannte Fraktion wird bestimmt ebenfalls hinter diesem Rorf her sein um eventuell Sarai zu erpressen oder ähnliches. Puh… Nisha und Abby sind nicht da… Holt mir Sumi und Cixo, wir werden ein bisschen mehr Personal einbeziehen.“ befahl Sina nach einige Überlegungen.
Einig Zeit später standen die Ninjakatzen im Büro und wirkten nicht gerade glücklich. „Hoffentlich ist es wichtig, wir waren gerade dabei mit Neria und Hiro Abendessen zu machen.“ merkte Sumi missgestimmt an.
„Ich brauche eure Hilfe als ehemalige Ungesehene. Es ist gerade ein Problem entstanden, wo schnell gehandelt werden muss.“ ignorierte Sina seine schlechte Laune. „Keine Sorge, ich werde für eure Dienste zahlen.“
„Ist es… ein Notfall oder eine Notfall Notfall-Situation?“ fragte Cixo nur, wo Sina eine Augenbraue hochheben musste.
„Keine Ahnung… wie ihr Notfall beurteilt, daher werde ich das mitteilen, was ich bisher weiß: Wir wollten eine Zielperson aus einem sicheren Haus entführen. Dummerweise habe ich vor einigen Minuten erfahren, dass eine weitere Fraktion ebenfalls den Plan hat und es nicht an Mitgliedern mangeln lässt.
Meine Vampirin Ivy hier sollte zu Anfang es alleine machen, aber das geht nur schief, wenn sie meine Zielperson lebend irgendwie entführen muss. Daher wäre euer Auftrag relativ einfach:
Ihr tötet alle Personen, die zu dieser unbekannten Fraktion gehören. Ivy hat die meisten Orte und Personen gesehen, sodass sie euch vor Ort dies zeigen kann. Dabei will ich, dass ihr die Leichen mitnehmt und wenn es geht, Informationen über sie herauszufinden, wer zum Geier sie sind.
Ihr bekommt für den Auftrag jetzt beide je 50Goldmünzen. Weitere 50Goldmünzen gibt es, wenn ihr wirklich jede… Person erwischt, dass müsstet ihr aber aus ihnen heraus prügeln. Für die Leichen und Informationsbeschaffung selber gibt es am Ende nochmal 50Goldmünzen.
Also… mal eben 150Goldmünzen für eine Nacht zu arbeiten, denke damit habt ihr für eure Miete bestimmt vorgesorgt. Und das Abendessen… werdet ihr dann auch überleben. Wenn es… so schlimm ist, werde ich Suki ihnen Essen bringen lassen.“
„Öh… das wäre eine Notfall-Notfall-Notfall-Situation. Normalerweise ist das nicht unser Stil so unvorbereitet so einen Auftrag in dieser Größenordnung anzunehmen.“ meinte Cixo und schaute Sumi an.
„Doch wenn wir es ablehnen… entstehen für uns am Ende vermutlich sogar mehr Nachteile.“ murmelt Sumi. „Geben sie uns bitte 30Minuten, damit wir uns entsprechend ausrüsten können.“
„Wunderbar, soll Suki?“ wollte Sina noch fragen, aber Cixo schüttelt den Kopf. „Machen sie sich nicht die Mühe, dann wird das Essen auf später verschoben. Neria und Hiro werden es nachvollziehen können.“
„Na gut, wir warten hier.“ nickte Sina. Die Katzenmenschen verbeugten sich und rannten direkt raus. Die Dämonin wartete ab, dass sie unter durch das Tor rannten, denn sie wollte nicht, dass sie die nächsten Anweisungen zu hören bekommen.
„Ivy, teile ihnen so viele Informationen mit wie möglich. Sollte es Probleme geben, behalte sie solange für dich, bis wir unter uns sind. Ich kann ihren Arbeitsstil nicht abschätzen, will aber wissen, ob wir in der Zukunft auf sie aufbauen können.“
„Wie ihr wünscht Herrin.“ nickte Ivy. Es verging wieder mal Zeit und man sah die Ungeduld an Sina, als die Katzen zurückkehrten. „Hmm… im Grunde das Outfit, dass ihr auch im Turnier getragen habt.“ meinte Sina.
„Das ist richtig.“ nickte Cixo. „Es verursacht keine Geräusche, man kann sich damit überall bewegen und man kann einiges verstecken.“
„Nun gut, wir haben genug gewartet. Ivy wird bei der Operation Agent One genannt und wird vor Ort alles sagen, was ihr wissen müsst, danach wird sie sich nur ihrer Zielperson widmen. Ich denke, ich brauche euch eure Arbeit nicht zu erklären.
Wenn ihr eure Arbeit erledigt habt, kommt über Umwege wieder zurück in diese Villa. Hier sind für euch beide die versprochenen Goldmünzen, damit der mündliche Vertrag zwischen uns Bestand hat.“ legte Sina die kleinen Goldbeutel auf den Schreibtisch.
Die Ninjakatzen nahmen sie und verstauten sie in ihrem Inventar. „Na gut, dann fängt die Operation für uns alle an.“ stand Sina vom Drehstuhl auf…
Ivy ging mit den Ninjas heimlich in das Armenviertel, wo sie nach einiger Zeit ihren Zielort erreichten. Dabei trugt die Vampirin wieder ihren Anzug samt Maske. In sicherem Abstand fing sie mit der Erklärung an.
„Das schäbige Haus ist nur eine Fassade, in Wirklichkeit dürfte es das stabilste Haus in diesem Viertel sein. Mein Auftrag ist das Haus, wo ich mich selber darum kümmern werde.“ zeigte Agent One mit einem Finger auf das Haus.
„Stimmt… man erkennt es von hier aus, dass es nur eine Täuschung ist. Dir ist bewusst, dass dort ein Schutzraum sein könnte?“ fragte Cixo und Ivy nickte.
„Das ist mir bewusst und habe mich dementsprechend vorbereitet, dass ich meine Kräfte einsetzen muss. Sollte… es nicht klappen, habe ich trotzdem Möglichkeiten dabei, in den Schutzraum reinzukommen.
Eure Ziele sind die vier Häuser, wo das Dach eingestürzt ist. Dort sind definitiv die Personen der unbekannte Fraktion. Außerdem tragen sie alle ein komisches Symbol an ihren Kragen, als wäre es eine Bruderschaft oder ähnliches…“ wollte Ivy weiter erklären als…
Von einem der eingestürzten Häuser flog auf einmal etwas auf das große Haus zu und explodierte. Ein Feuerball entstand und überall flogen Holzbretter und ähnliches in die Luft. Sofort ging eine kleine Alarmanlage an, wo überall Personen auf das Haus zu rannten.
„Scheiße…“ fluchte Ivy. „Tötet einfach alles, was das Haus betreten will. Diese Mission ist von äußerster Wichtigkeit!“
„Das wird ja immer chaotischer zu jeder Minute.“ fluchte Sumi ebenfalls. „Hoffentlich haben wir genug Wurfsterne dabei.“
„Müssen wir halt improvisieren. Gib zu, dass macht doch mehr Spaß als im Schrank zu hocken.“ kicherte Cixo durch die Maske. „Ja ja…“
„Bereit?“ fragte Ivy und die Katzen nickten. Sie trennten sich alle und machten ihre Arbeit. Die Vampirin nutzte die Umgebung aus und verschmolz mit den Schatten, dabei kam sie dem Haus immer näher.
Überall entstand Schlachtenlärm, dabei fiel Ivy auf, dass sehr viele Personen das Symbol an ihrer Kleidung trugen. „Du lieber Himmel, dass sind ja viel mehr geworden als gestern.“ dachte Ivy.
Aus dem Schatten heraus sah sie, wie auf einmal einige Personen auf den Boden fielen oder in die Nischen der anderen Häuser gezogen werden. „Sie sind zumindest schnell bei ihrer Arbeit.“ war Ivy mit der Arbeit ihrer Kollegen zufrieden.
Nun war Ivy nah genug am Haus angekommen, wo Viecher gegeneinander kämpfen. Am Anfang sah es chaotisch aus, aber die Vampirin erkannte sofort, dass diese Personen mit dem Symbol definitiv mehr Kampferfahrung zeigten.
Sie suchte nach einer Möglichkeit herein zukommen, denn die Verteidiger setzen nun ihre Hunde eine. Ein weiterer Feuerball flog auf das Haus zu und verursachte einen weiteren großen Schaden. Dabei fing das Haus an Feuer anzunehmen.
„Ich… bin froh, dass Lady Sina nicht hier ist.“ dachte Ivy spontan. Durch den zweiten Feuerball sah sie nun eine Möglichkeit, in das Haus reinzukommen. Sie schaute sich um, ob sie gesehen werden kann, dann sprang sie auf das Dach, wo sie vorher die Situation beobachtet hatte.
Auf wackeligen Beinen wartet sie ab, wie die Viecher weiterkämpfen, dann warf Ivy eine kleine Tüte gegenüber auf eines der kaputten Häuser. Es machte einen lauten Krach, wo viele ihren Blick darauf wendeten.
Sofort sprang Ivy auf das große Haus rüber und wollte auf dem Dach landen, als es sofort nachgab und sie in das Haus stürzte. Die Vampirin fiel hart auf den Rücken in den Flur und musste sich erst orientieren, als schon Viecher erschienen.
„WIR HABEN HIER EINDRINLINGE! KÜMMERT EUCH UM DAS SCHWEIN!“ schrie ein Mann mit einer Wunde am Kopf. Ivy wirbelt kurz mit ihren Beinen, dann sprang sie elegant auf ihre Füße.
Als die ersten Männer mit den erhobenen Waffen kamen, setzte sich Ivy in Bewegung und drehte ihnen die Köpfe um 180°. Der Angriff war schon vorbei bevor er überhaupt begonnen hatte, als drei Männer tot auf den Boden fielen.
Der Schreihals hat es überhaupt nicht mitbekommen, als Ivy ihn in die Kniekehlen trat. Er fiel auf den Boden und wird hart an den Haaren gepackt, dabei wird er stark nach hinten gedrückt.
„Wo finde ich Rorf?“ fragte Ivy und der Mann spuckte einen blutigen Speichel ihr auf die Maske. „Verrecke, aus meinen Mund… AHJHHH!“ schrie der Mann. Ivy packte einen Zahn von ihn und zog ihn direkt raus, als sie nicht die gewünschte Antwort bekam.
„Wo finde ich Rorf?“ wiederholte Ivy die Frage. „Vergiss es! Aus… ARRGHHH!“ heulte der Mann auf, als die Vampirin einen Zahn im Mund zerstörte.
„Wo finde ich Rorf?“ Jede Frage wird mit gleicher Stimmlage gefragt. Ivy wusste, dass der Mann weiß, was sie wissen will. Durch ihren alten Lehrer… Justus wusste sie, dass man mit dieser Technik die tiefsten Ängste von jemanden rausholen konnte.
„Ich… weiß… ARGH!“ ließ der Schreihals Tränen aus den Augen fallen, aber das interessierte Ivy nicht. Sie zerstörte einfach den nächsten Zahn. Auf einmal ging eine Tür auf und ein Mann mit einer Armbrust erschien.
„WER SIND SIE? LEUTE WIR HABEN…“ wollte der Mann schreien, als Ivy einen weiteren Zahn aus dem Mund des Schreihals zog und ihn durch den Kopf des Neuankömmling schoss. Er stand kurz noch erstaunt, dann fiel er nach hinten die Treppe runter.
„Wo finde ich Rorf?“ widmet Ivy wieder dem Mann zu. „Hinter ihnen… durch den zerstörten Flur… zweite Tür… Regal beiseite schieben. Bitte… lassen…“ gab der Mann seine Auskunft und flehte um seinen Leben. Doch das interessierte Ivy nicht und brach dem Mann das Genick.
Ein weiter Mann erschien durch die Tür und die Vampirin warf den toten Mann auf ihn zu. Durch die Ablenkung sprang Ivy über den zerstörten Flur, als hinter ihr ein weiterer Feuerball explodierte. Durch die Druckwelle verlor sie die Kontrolle und krachte gegen die Wand.
„Wäre schön… wenn man endlich den Magier töten würde.“ zuckten die Mundwinkel hinter der Maske. Dann ertönte eine andere Explosion und man hörte viele Männer schreien. Langsam stand Ivy auf und merkte, dass ihr Rücken sich sehr luftig anfühlte.
„Oh je…“ seufzte Ivy und widmet sich wieder ihrer Aufgabe zu. Im Flur waren mehrere Türen, so ging sie mit der Anweisung zur zweiten Tür und öffnete sie. Im ersten Blick war das eine Abstellkammer, die durch die Explosion draußen teilweise in einem Chaos aussah.
Ivy schaute sich um und sah ein großes Regal. Sie steuerte direkt darauf zu und sah, dass die Anweisungen des Mannes stimmten, denn auf dem Boden sah man deutliche Schleifspuren. Mit vampirischer Stärke schob sie problemlos die Tür samt Schutt beiseite und eine Tür kam zum Vorschein.
Sie wollte sie direkt öffnen, war aber abgeschlossen. Mit einem gezielten Tritt öffnete Ivy die Tür und ging durch, nur um zu sehen, dass eine tiefe Treppe nach unten führte. Dank ihrer Nachtsicht brauchte sie kein Licht und wollte die Treppe runtergehen, als ihr eine Idee einfiel.
Die Vampirin holte einen großen Beutel raus und ging rückwärts die Treppe runter. Dabei legte sie auf die Treppe mehrere Murmeln, die zu ihrer eigenen Sicherheit dienen sollten. Egal ob man von oben oder unten die Treppe rennt, wer auf die Murmeln unachtsam tritt, wird sein Gleichgewicht verlieren und ausrutschen.
Die Zeit nahm Ivy gerne in Kauf, denn den Schlachtenlärm konnte man immer noch vernehmen. Scheinbar war selbst ihre Unterstützung mit der Situation etwas überfordert. Als der Beutel leer wurde, steckte Ivy den Beutel zurück in ihr Inventar und rannte dann den Rest der Treppe runter.
Rannte und rannte… „Was für eine lange Treppe. Ich müsste vermutlich nun tiefer sein als ein üblicher Keller.“ grübelte Ivy, als sie endlich am Ende ankam. Sie sah eine Stahltür, die natürlich ebenfalls verschlossen war.
„Wäre auch zu einfach gewesen.“ zog Agent One scharf die Luft durch die Nase. Zuerst versuchte sie es mit einem einfachen Tritt, aber die konnte ihrer Kraft standhalten. Dann nahm sie Abstand von der Tür und lief mit Anlauf samt Oberkörper gegen die Tür und konnte mehr erreichen. Eine große Beule entstand an der Tür.
Diesen Schritt wiederholte Ivy ein, zweimal wieder, dann war die Tür aufgeknackt. Sofort kam ihr ein Gestank entgegen, wo die Vampirin unweigerlich husten musste. Nachdem sie sich erholt hatte, erkannte sie, wo sie nun war: In einer Kanalisation.
Ein langer Weg war zu sehen und an der Seite… floss Unrat und ähnliches runter. Von der Decke tropfte es herunter, die Wände… sahen schon mal gesünder aus.
Auf dem Boden sah Ivy deutliche Fußabdrücke, die auch sehr frisch waren. Sofort folgte sie den Schritten und horchte, ob sie eventuell Viecher hier unten hörte. Unten in der Kanalisation verliert man jedes Zeitgefühl, doch der Vampirin war es egal.
Irgendwann machten die Fußabdrücke einen Knick und Ivy stand vor einer Mauer, wo… nichts war. „Eine Geheimtür oder so…“ Sie machte eine Faust und schlug auf die Wand ein, denn um den Schalter zu suchen, hatte sie keine Lust und keine Zeit.
Nach ein paar Schlägen gab die Mauer nach und die ersten Ziegelsteine fielen runter. Licht strahlte durch die Spalten und animierte Ivy dazu, weiter zu machen, bis das Loch groß genug war, wo sie samt Opfer durchkommen können.
Hinter der Mauer war ein großes Zimmer, wo an den Seiten Fackeln an den Wänden hingen. Was Ivy aber viel schlimmer fand, war die dicke große Eisentür mit einem Drehgriff. „Das… ist ein verdammter Tresor.“ fluchte Ivy innerlich.
Sofort ging sie darauf zu und begutachtet die Tür. „Vermutlich kann ihn nur die Herrin mit Gewalt es öffnen.“ kam Ivy zu dem Entschluss. Sie testete vorsichtshalber, ob sie mit ihrer Stärke es schaffte, aber keine Chance. Ivy konnte keinen Millimeter ihren Finger in den Spalt schieben.
Bevor zu viel Zeit verloren geht, nahm Ivy Abstand von der dicken Eisentür und holte einen einfachen Tisch aus dem Inventar unter der Fackel. Dann stellte sie mehrere mysteriös aussehende Flaschen auf den Tisch und fing an, sie miteinander zu mischen.
„Gut das Edwin mir geraten hat, dass ich sie sicherheitshalber vorher vorbereiten soll.“ nickte Ivy mit sich selber. Als alles vorbereitet war, ging sie mit zwei Flaschen zu dem Drehgriff und vermischte die Zutaten.
Die Wirkung setzte sofort ein und Ivy nahm großen Abstand von der Tür. Die alchimistische Säure frisst sich durch das Material und irgendwann fiel der Drehgriff mit einem lauten Krachen runter. Ivy wollte in den Raum reingehen, als sie Geschrei hörte. „Verdammt… was machen die anderen Attentäter nur?!“
„Sag Cixo… dein wievieltes Opfer ist das nun?“ fragte Sumi, der einige seine Ninjasterne einsammeln musste.
„101 denke ich. Ich bin ja froh, dass die irgendwie gegeneinander kämpfen und so. Damit können wir immer wieder einige töten, aber… Es ist, als würde man gegen das gesamte Armenviertel kämpfen.“ atmete Cixo ein bisschen schwer.
„Das ist wirklich ein Großangriff und das nur wegen einer Person? Der muss ja wirklich was besonderes sein, dass Lady Sina ihn haben will.“ schüttelt Sumi den Kopf und warf wieder aus dem Versteck seine Shuriken.
„Vielleicht können wir ja ein bisschen mehr Gold mit ihr aushandeln, meine… das ist schon außerhalb unsere eigentlichen Tätigkeiten.“ grinste Cixo durch die Maske.
„Das wird nichts. Wir wissen ja nicht mal, wer die Leute überhaupt sind. Wir hätten den Magier doch nicht mit einer Bombe töten sollen.“ murmelt Sumi.
„Damit der weiter das Haus zertrümmert, wo unsere Kundin rein wollte? Ich wette mit dir, dass wir ebenfalls beobachtet werden, das traue ich Lady Sina durch aus zu.“ meinte Cixo.
„Wie auch immer. Der eine Typ da vorne… sieht ein bisschen zu gut gekleidet aus. Versuch ihn lebend zu schnappen, damit wir die anderen 50Goldmünzen sicher haben.“ zeigte Sumi auf einen eigenartig bunt gekleideten Mann.
„Au ja, das könnte der Anführer sein. Vielleicht sollten wir ihn sogar lebend zum Zielort mitbringen, damit unsere Kundin sich selber ein Bild machen kann.“ nickte Cixo und verschwand in der Dunkelheit.
Ivy rannte auf die kaputte Eisentür zu und wollte sie nun aufdrücken, aber es tut sich nichts. „Damit habe ich gerechnet.“ Weiteren Krach hörte die Vampirin aus dem Tunnel, so ging sie eilig zu dem Tisch und nahm die anderen Flaschen.
Zurückgekommen ließ Ivy die Flüssigkeit aus einer Flasche an bestimmten Stellen an der Tür runter laufen und kippte dann schnell den Inhalt einer anderen Flasche hinzu. Als die Reaktion der Flüssigkeiten anfing zu wirken, ging Ivy schnell wieder raus und löste in der Zeit das andere Problem.
Sie sah sofort, wie einige Viecher mit einer Fackel den Tunnel runterkommen und zog ein Schwert aus dem Inventar raus.
„Hey… hab ihr das gehört?“ meinte der vorderste Mann. Alle standen still und warteten… „Bestimmt ´ne Ratte oder so. Diese Dinger lieben doch solche Orte.“ kichert ein anderer Mann.
„Labert nicht, nach vorne mit euch! Wir machen aus irgendwelchen Gründen zu viele Verluste!“ knurrte ein dicker Mann weiter von hinten. Der Vorderste seufzte nur und drehte sich wieder zum Tunnel, als auf einmal eine Person vor ihm stand.
Sofort schlug Ivy ihm den Kopf ab und gleichzeitig warf sie in der Schnelligkeit den Leichnam samt Fackel in die Brühe rein. Bevor der Hintermann reagieren konnte, trat die Vampirin mit ihrer Stärke auf seine Brust. Der Mann flog auf die anderen Männer zu, wo sofort ein Chaos entstand.
Dies nutzte Ivy aus und tötet in ihrer Professionalität alle Männer. Als sie mit ihrer Arbeit fertig war, stellte sie fest, dass diese Männer ebenfalls dasselbe eigenartige Symbol am Kragen trugen. Sie riss ein paar ab und entsorgte die Leichen in dem Kanal.
Auf einmal hörte sie ein lautes Krachen und rannte zurück zur der dicken Eisentür. Die Säure hat sich durch das Material gefressen und die Tür ist nach hinten gefallen. Aus dem neuen Loch kamen auf einmal Männer mit Armbrüsten und schossen sofort auf Ivy.
Ohne große Probleme wich sie den Angriffen aus und tötete die Männer. Sie schaute sich um und in der Ecke kauerte zitternd ein Mann auf dem Boden. „Wer… wer sind sie?!“
Ivy ging auf den Mann zu und packte ihn am Hals. Anschließend hob sie ihn hoch und schaute sich sein Gesicht genauer an.
„Endlich…“