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Autor: SinOne Seite 1 von 67

Kapitel 649

Ich bin wiedergeboren und der Kampf der Elite? III

„Bitte… irgendwer…“ flüstert Sina, doch sie konnte nicht mehr. Der Dämon wollte mit seine Keule nach Sherry schlagen, als die Dämonenkönigin zu einem Entschluss kommt. „Scheiß auf das Siegel…“ Doch das Schicksal mischte sich ein.

„Hey Arschgesicht.“ meldete sich auf einmal eine männliche Stimme hinter dem Dämon, der Eleanor verbrennen wollte. Verwundert drehte sich der Dämon um und schaute in ein metallenes Rohr und dahinter stand ein sehr blasser Zwerg. „Zeit das du einen Abgang machst.“ und drückte unter dem Rohr einen Hebel.

Peng Viele kleine Kugeln schossen in das Gesicht des Dämonen, der weit nach hinten geschleudert wird. Blut spritzte überall hin und vermischte sich mit dem Regen. „Hrm…“ wirkte James nicht zufrieden über dem Schaden.

Eleanor wuchsen die Arme samt Beine wieder nach und schaute erstaunt den Zwerg an. „Wieso… bist du hier?“ James stampfe auf Eleanor zu und schlug ihr mit dem Rohr ins Gesicht, wo Eleanor zur Seite fiel.

„Wieso fragst du?“ knurrte James wütend. „Weil du Verrückte auf einmal weg warst! Hätte da nicht ein dicker Dämon in der Stadt ein Theater gemacht, hätte ICH mir ein Ast abgesucht, dich zu finden!“

Eleanor musste mehrmals blinzeln und knurrte James wütend an. „Dich… werde ich auch eines Tages töten!“ „Das ist mir bewusst du Verrückte!“ starrte James unbeeindruckt Eleanor an, als der Dämon mit einen sehr zerstörtem Gesicht wieder aufstand.

„Arr… was war das denn?!“ zog Ajfur eine Kugel aus seinem Gesicht heraus. „Hrmm… eigentlich hätte sein Kopf wie eine verfaulte Zitrone zerplatzen müssen und wer ist der Kerl, dass ausgerechnet DU unterliegst?!“ verzog James sein Gesicht.

„Lieber…“ kichert Eleanor. „James… wenn ICH unterliege… solltest du dir mal Gedanken machen… dass er vielleicht stark ist?“ „Tzz…“ drückte der Zwerg seine Verachtung aus, als er etwas aus seinem Inventar rausholte.

Ein kleines Holzfass hielt James in der Hand, sein Rohr legte er zurück ins Inventar. Dann zog James an der Schnur vom Fass und warf sie dem Dämon zu. „Hier, friss das.“ Verwundert sah der Dämon das Fass auf sich zufliegen, während James in Deckung sprang.

BUMM Eine große Explosion fand statt, überall schossen scharfe Splitter durch die Gegend, die selbst Eleanor trafen und sie aufschreien musste. Eine Rauchwolke ging trotz des Regens hoch, James schaute aus seiner Deckung empor.

„Hoffentlich hat ihn das getötet.“ murmelt James. „DU ARSCH!“ schrie Eleanor. „DAS TUT WEH!“ „Sollte es auch.“ kommentierte James nur und betrachtete die Rauchwolke, dabei bekam er ein ungutes Gefühl.

Wieder holte er sein Rohr aus dem Inventar. „Hrmm… meine Donnerbüchse ist gut, aber der Regen ist ein Problem. Zeit… dass wir dich mal mit einer anderen Munition füttern Baby.“ redet James mit sich selber.

Eleanor stand auf und holte die Splitter aus ihrem Körper raus, dabei summte sie wieder. „James… James… da kommt was.“ „Ach nee…“ murmelt James sarkastisch, weil er eine sehr unangenehme Aura spürte, wo Wut drin enthalten war.

Ajfur kam aus der Rauchwolke raus, der Schaden war immens. Niemand überlebt eine solche Explosion mit diesen Nebenwirkungen, aber wenn man keine Schmerzen fühlt? Ein Arm war komplett abgerissen, überall waren fürchterliche Fleischwunden zu sehen.

„Tu isss efffaaeehrrrlichhh!“ stöhnte der Dämon etwas, aufgrund seines zerstörten Halses konnte man ihn nicht richtig verstehen. James konnte sich denken, was er meinte, zumal der Dämon ihm die meiste Aufmerksamkeit schenkte, was ihm nicht gefällt.

„Eleanor, halt den Penner zum Stillstand, wenn wir diesen Blödsinn überleben wollen!“ befahl der Zwerg. „Du… hast mir nichts zu sagen!“ widersprach Eleanor direkt. „Grundgütiger…“ seufzte James wütend.

„Zeit zu sterben.“ lächelte Xanira und wollte mit ihren sechs Schwerter zustechen, Louis wusste… dass sein Tod nun gekommen ist. Als auf einmal mehrere Wurfsterne auf die Dämonin zuflogen. Reflexartig wehrte sie sie mit ihren Schwertern ab, es wurden sogar noch mehr Wurfsterne, die die Dämonin dazu drängten, nach hinten zu gehen.

„Renn von ihr weg!“ rief eine Frauenstimme Louis zu, was er sofort umsetzte. „Zeit für ein bisschen exotisches.“ rollten an Louis mehrere dicken Kugeln vorbei. „Hmm?“ wundert sich Louis zuerst, als ihm einfiel, wo er diese zuletzt gesehen hat… und rannte wortwörtlich um sein Leben.

„Verdammt!“ knurrte Xanira wütend, die Wurfsterne kamen aus unterschiedlichen Richtungen. Nicht das es für sie ein Problem wäre. Was störender ist, dass von den Wurfsternen einer dabei war, der mit einem Blutdurst geworfen wurde hinter ihrem Rücken.

Dies lenkte sie so sehr ab, dass sie die Kugel unter sich nicht bemerkte… erst als eine gegen ihren Fuß traf. „Hmm?“ schaute Xanira runter. BUMM Eine regelrechte Kette von Explosionen entstand, man hörte die Dämonin schreien.

Louis wollte sich kurz ausruhen, doch die Druckwelle brachte ihn kurz aus dem Gleichgewicht und er stürzte zu Boden. „Na hoffentlich hat das ausgereicht.“ meinte Hiro auf einmal neben ihm. Cixo und Neria erschienen ebenfalls.

Eine Hand hielt Louis und er sah Suki. „Lass mir dir helfen.“ Dankbar nahm Louis die Hilfe an und war auch froh, nun Verstärkung zu haben. Weitere Kugeln explodieren an der Stelle, wo die Dämonin zuletzt stand.

„Ich… hoffe, dass es sie tötet.“ murmelt Louis. „Ich habe dich in diesem Zustand zuletzt im Turnier gesehen. Ist…“ fragte Suki vorsichtig. „Sie würde Taos ebenbürtig oder stärker sein.“ erklärte der Schwertheilige.

Louis wollte noch mehr sagen, als ihm auffiel, wie die Katzendamen alle… „gekleidet“ waren. Suki trug ein rötliches Ninjaoutfit, während Cixo, Hiro und Neria… Mehrmals musste der Schwertheilige blinzeln.

„Sag ja nichts falsches…“ knurrte Hiro, dem es unheimlich peinlich war. Die drei Damen hatten ein Röckchen an, dazu ein kurzes enganliegendes T-Shirt, was ihre Figuren sehr betonte. Bauchfrei, freie Arme sowie Beine. Während Neria und Hiro blasse Haut hatten, war Cixo gut gebräunt.

„Nein…“ murmelt Louis. „Gut das Sumi nicht hier ist, der würde nur am Lachen sein.“ murmelt Neria ebenfalls, während ihre Katzenohren leicht nach unten geknickt sind und ihr Katzenschwanz lose runter hing.

„Och, mir gefällt es irgendwie. Was komplett neues.“ grinste Cixo breit… als sie wieder einen ernsten Gesichtsausdruck machte. „Scheinbar haben die Bomben nicht ausgereicht Hiro.“ Alle schauten an die explodierte Stelle… wo eine verletzte Dämonin zum Vorschein kam.

Alle sahen, wie sich ihre Wunden wieder regenerierten, aber noch mehr, dass sie von ihr wütend angestarrt wurden. „Das werdet ihr mir büßen.“ knurrte Xanira, dessen Schwerter alle auf einmal anfingen zu leuchten.

„Suki, ihr alle. Wenn ihr keine magischen Waffen habt, dürft ihr keines ihrer Schwerter parieren.“ erklärte der Schwertheilige schnell das andere Problem. „Das größte Problem ist das Schwert, das am blitzen ist. Wer das pariert, steht unter Schock!“

„Gut das wir genügend Wurfsterne und Bomben haben.“ warf Hiro die Bomben hoch. Suki dagegen dachte etwas taktischer. „Habt ihr Leuchtbomben? Wenn wir das gut absprechen, kann ich einige ihrer Schwerter zerstören!“

„Glaube schon.“ holte Cixo ein paar kleine Kugeln. „Aber… wie willst du das denn machen? Der Regen und dieser… „Himmel“ ist nicht wirklich dafür geeignet.“ „Ich vertraue dir, dass du sie im richtigen Moment wirfst. Ich brauche den Schatten der Waffen, die ich dann mit meinen Schattendolch zerstören kann.“ kam die Erklärung von Suki.

Die Katzendamen schauten Suki erstaunt an. „Suki… du hast weniger als eine Sekunde Zeit, wie willst du das schaffen?!“ meinte Hiro berechtigt. „Meine Damen… ich kann euch etwas Zeit verschaffen, aber nicht ewig, denn sie kommt.“ mischte Louis sich ein, als Xanira auf die Gruppe zu rannte.

„Hiro und Neria werden mit Bomben und Wurfsternen aufhelfen, ich kläre das eben mit Cixo. Wir werden diese Dämonin schon zu Fall bringen.“ strahlte Suki ein Charisma aus, den die Attentäter zuletzt bei ihrem Vater gesehen hatten.

„Wow… der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.“ dachte Cixo. „Auf, ihr habt sie gehört! Wir haben trainiert, also schaffen wir das. Sobald die Dämonin das… ehm… Blitzschwert einsetzen will, benutzt ihr die Wurfsterne, um dem Menschen zu helfen.“

Hiro und Neria nickten sowie Louis, die sich der Dämonin entgegenstellen. „Tzz, scheinbar brauchst du Hilfe Schwertheiliger. Doch sie wird dir überhaupt nichts nützen!“ knurrte Xanira. „Abwarten.“ ließ Louis sich nicht davon beunruhigen und nahm seine Kampfstellung wieder ein, während Suki sich mit Cixo absprach.

Tjorikari starrte die liegende Tierfrau auf dem Boden an und schüttelt den Kopf. „Zeit zu sterben…“ wollte die Dämonin einen Strahl der Dunkelheit abfeuern, als sie von ihrer rechten Seite einen Angriff spürte.

Sofort machte sie einen Saltosprung nach hinten und entkam einem großen Schnitt. „Wer wagt…“ wollte sie wissen, als ein männlicher Tiermensch, der wie die Tierfrau aussah mit seinen beiden Schwertern angriff.

Rokea blickte vorsichtig mit dem Kopf nach oben und sah, wie Nitir gegen die Dämonin kämpfte. „Du?!“ „Ja ich.“ schlug der ehemalige Champion nach der Dämonin, aber sie wich den Angriffen ohne Probleme aus oder schlug die Schwerter einfach beiseite.

„Du liebe Güte… da kommt der nächste Schwächling.“ seufzte die Dämonin und wollte zum Konter ansetzen, als Nitir bewusst nach hinten sprang um näher an Rokea zu kommen. „Huch?!“

„Wie ist die Lage Rokea?“ fragte Nitir und nahm eine Kampfhaltung ein. „Siehst du das nicht selber du Blindschnecke?“ knurrte die Tierfrau wütend und stand langsam auf… nur um von Nitir ins Gesicht geschlagen zu werden.

Die Dämonin wollte Nitir angreifen, aber nach dieser Aktion hielt sie an, unwissend, was nun vor ihr stattfindet.

„Rokea! Hör endlich auf dich wie ein Kleinkind zu benehmen! Die Welt dreht sich nicht um dich, ich sehe selber, dass du scheinbar ein großes Problem gegen diese Dämonin hast! Und ich kann mir sogar vorstellen, was du gerade gedacht hast: Was will ein Schwächling wie ich in dieser Situation schon tun, wenn DU schon Probleme hast!“ knurrte Nitir die schockierte Tierfrau an.

Rokea war sogar richtig schockiert, sie konnte es sich nicht mal vorstellen, dass Nitir die „Eier“ hat, überhaupt die Hand gegen sie zu heben. „Außerdem, wenn du wirklich sterben solltest und ich war in der Nähe… Wie sollte ich jemals unter die Augen des Clanführer treten hm?

Wir können uns alle nicht leiden, aber Rokea… Akzeptiere, dass wir trotzdem von ein und dem selben Clan abstammen und zusammenhalten müssen. Deine Gegnerin hat dich übel ran genommen, dann lass dir helfen!“

Die Tierfrau rieb sich an der Wange und Nitir wusste eines… Wenn er den Kampf überlebt, wird Rokea ihn definitiv nochmal aufsuchen und ihm das vermutlich heimzahlen, aber das war ihm egal. Er wollte, das Rokea ihren Stolz runter schluckt und Hilfe akzeptiert.

„Das werde ich mir merken…“ knurrte Rokea und stand auf. „Na los Chef, schlag was vor. Sie ist stärker als ich ohne Waffen.„Dann nimm dein Schwert, darin bist du doch auch geübt. Ich habe eben genug gesehen, dass sie für mich in einer höheren Liga spielt.“ nickte Nitir und griff die Dämonin an. „Als ob das was ausmacht…“ murmelt Rokea, setzte aber den Vorschlag um.

Eigenartigerweise hat sich Tjorikari nicht bei dem Gespräch eingemischt, ob es Hochmut oder Arroganz ihrer Person ist, wird man nicht erfahren. Die Angriffe von Nitir wehrte sie wieder spielend ab.

„Scheinbar seid ihr Schwächlinge ja fertig. Bin mal gespannt, ob ihr meine Langeweile vertreiben könnt.“ schlug die Dämonin die Schwerter beiseite. „Vermutlich der Nachteil eines langen Lebens.“ meinte Nitir nur.

„Wie wahr… und dann noch von Schwächlingen…“ wollte Tjorikari weiter fortführen, als Rokea ihr mit ihrem Schwert wie aus dem Nichts quer übers Gesicht schlug. Die Dämonin wich Instinktiv aus, aber eine Schnittwunde bekam sie trotzdem ab, die ihre Augen blendet.

„Du MISTSTÜCK!“ schrie Tjorikari. „Halt doch selber die Klappe.“ knurrte Rokea, dann schlugen sie und Nitir mit den Schwertern einen regelrechten Schwertsturm auf sie ein. Nun wurde die Dämonin weit in die Defensive gedrängt, ihre Schnittwunde ist verheilt, aber das Blut war in den Augen noch da.

Es bildeten sich regelrecht Zornesadern im Gesicht der Dämonin. Sie sprang nach hinten und schlug mit beiden Fäusten auf den Boden, dass ein Beben entstand. Die Behemoth kamen kurz aus dem Gleichgewicht und dies gab der Dämonin die Zeit, das Blut von ihren Augen zu wischen.

„Jetzt… seid ihr fällig.“ knurrte Tjorikari. „Das bist du schon vor einiger Zeit.“ wirbelte Rokea ihr Schwert in der linken Hand. „Konzentriere dich auf den Kampf Rokea! Sie hat sich bei dir bestimmt zurückgehalten.“ warnte Nitir sie noch, dann kam der Kampf.

Neia´s Blickfeld wurde fast komplett schwarz, sie sah immer noch den kleinen Dämon vor sich, der kichern über ihr stand. „Du hast dir von Anfang an… den falschen Gegner ausgesucht… Hmm?“ blickte der Dämon nach oben und sprang nach hinten.

Durch die Aktion konnte Neia wieder Luft atmen und sah den Grund, warum der Dämon nach hinten springen musste. Mehrere Blutlanzen sind in den Boden regelrecht rein geflogen. „Blut…magie?“

„Das ist richtig.“ hörte die Blutelfe eine Frauenstimme und drehte sich um. Renee und Viktoria kamen in aller Gemütlichkeit auf Neia zu, zwischen den Brüsten von Renee steckte Lisa. „Hoffentlich kommen wir frühzeitig?“ fragte Renee.

„Wer… seid ihr? Wartet… Vampire?“ betrachtet der Dämon die neuen Gegner. „Das ist nun sehr unerwartet, euch Blutsauger zu sehen.“

„Renee, überreich mich mal bitte zu Neia, dann kümmerst du dich mit deiner Schwester um den Dämon.“ befahl Lisa. Renee rollte die Augen, holte aber Lisa aus ihrem Ausschnitt und legte sie neben Neia auf den Boden.

„Pass… *hust* auf… Er ist ein Meister der Luftmagie…“ hustet Neia immer wieder. „Danke für die Information.“ nickte Viktoria, die mit Renee ein Schwert zog. „Dann zeigen wir ihm mal, wo der Unterschied zwischen uns und den Dämonen liegt.“

Die beiden Schwestern stürmten auf den Dämonen zu, in der Zeit kümmert Lisa sich mit ihren großen Schmetterlingsflügeln um Neia. „Sei ehrlich Neia… ist er wirklich so stark? Ich dachte, mit dem Blut von Taos müsstest du doch über allem stehen?“

„Lisa!“ ging es Neia immer besser. „Wir müssen unbedingt diesen Dämonen töten! Er ist der Grund, warum der Himmel rot ist und der Regen fällt. Es soll uns schwächen und die Dämonen stärken!“

„Huch? So eine Magie gibt es?“ war Lisa skeptisch und Neia nickte. „Ja, mein Status hat sich nicht verändert, aber es würde mich nicht wundern, dass es Elemente der Dunkelheit beinhaltet. Diese Magie ist berüchtigt für Statusveränderungen.

Vermutlich hat der Dämon es so konzeptioniert, dass es mehrere Flüche beinhaltet, unter anderem, dass wir die negativen Effekte nicht sehen oder merken. Zugleich aber stärkt es nur die dämonische Rasse.

Verstehst du, welch ein Kopf dahinter steckt, der so eine Magie einsetzt? Du siehst mich doch in diesem Zustand und ich habe mich nicht im Kampf zurückgehalten. Seine Barriere, die man durch den Regen sehr deutlich sieht, lässt nichts durch!“

„Und… doch ist er eben dem Angriff von eben ausgewichen.“ verschränkte Lisa ihre Arme. „Ich hoffe, du verstehst, was ich damit sagen will? Der Regen macht uns vielleicht alle schwächer, aber die Stärke der Magie bleibt trotzdem mit dem errungenen Level erhalten.“

„Blutmagie…“ flüstert Neia und ihr fiel wieder der Kampf gegen Fae ein. Wie die Magie einfach alles mehr oder weniger zerfressen hat. „Richtig und du hast nun die richtigen Kämpfer an deiner Seite, die Barriere wird nicht lange existieren, doch müssen wir den beiden Schwestern dies sagen“ nickte Lisa, weil die angesprochenen Vampire abwechselnd auf die Barriere einschlagen.

Die Blutelfe stand auf und nahm Lisa in die Hand. „Hey pass auf meine Flügel auf!“ beschwerte sich Lisa direkt. „Kannst… du eigentlich in diese Form überhaupt kämpfen?“ kam die berechtige Frage von Neia. „Ja? Du wirst mir dein Blut für mich zur Verfügung stellen?“ schaute Lisa verwundert Neia an.

„Mein Blut?! Du hast Sherry und mir immer gesagt, dass wir noch nicht bereit sind!“ legte Neia direkt ihren Einwand dar. „Liebe… Neia, neue Verlobte von Sina. Was ist passiert, als DU und Sherry das erste Mal Blutmagie eingesetzt habt? Hmmm?“ verschränkte Lisa ihre Arme auf der Handfläche von Neia.

„Eh… ist etwas unkontrolliert rausgeschossen?“ drehte Neia den Kopf beiseite. „Richtig, also überlass es lieber einen Profi wie mir und sehe zu, dass du deine Arme immer aufschlitzt für das Blut. Nun setzt mich auf deinem Kopf ab.“

„Hrm… Natürlich Lehrerin Lisa…“ gab Neia auf und der Befehl wurde umgesetzt. Gesagt, getan drehte Neia sich zu dem Dämon um, der irgendwie… gelangweilt wirkte. „Was ist mit euch? Habt ihr nichts besseres drauf?“ meinte der Dämon, der in der Barriere immer wieder die Schwerter gegen sich knallen sah.

„Renee, Viktoria! Geht weg von ihm!“ schrie Lisa, während Neia ihre Arme mit ihren Klingen aufschlitzt. „Könnte etwas unangenehm werden für das erste Mal, aber ich habe eine Idee, wie wir diese Barriere zerstören.“ sagte Lisa noch als Warnung.

Die Schwestern setzten den Befehl um, als Lisa ihre Magie einsetzte. Der Dämon wundert sich, was jetzt kommt, als Unmengen von Blut aus den Armen von der Blutelfe rausgeschossen kommt. „Oh…“ stöhnte Neia direkt, das war nicht unangenehm, das tat richtig weh!

Lisa machte mehrere Handbewegungen, dann schoss das Blut auf die Barriere. Scheinbar konnte der Dämon erraten, was man vor hatte und wollte sich wieder in Sicherheit bringen. Doch Lisa wäre nicht ein jahrtausendealter Vampir, wenn sie nicht auch damit Erfahrungen gemacht hätte.

Sie benutzte einfach mehr Blut von Neia, die nun auf ihre Knie fiel und laut aufstöhnte. „Hey… ich fühle mich so schwindelig…“ „Du wirst das schon überleben.“ ignorierte Lisa den Einwand… und erwischte die Barriere.

„Ist… das gesund?“ murmelt Renee die Frage ihrer jüngeren Schwester zu. „Nein… eigentlich nicht.“ murmelt Viktoria ebenfalls. Der Dämon dagegen fluchte und legte die Hände zusammen wie ein Gebet, dabei fing er was an zu murmeln.

Das Blut wanderte über die komplette Barriere, der Regen störte bei der Magie überhaupt nicht. „Nun… nehmen wir deine Barriere weg.“ grinste Lisa. Das Blut fing an, die Barriere zu pressen und zugleich zu schädigen.

Neia selber war froh, dass sie kein Blut mehr „opfern“ brauchte. „Langsam… bereue ich es… dass ich diesen Schritt mit der Blutmagie nachgegangen bin.“ murmelte sie vor sich hin. „Glaub mir, sobald deine Regeneration die richtige Stufe hat, war das überhaupt nichts… hmm?“ wollte Lisa ihre Schülerin aufmuntern, als eine Veränderung bei dem Gegner stattfand.

Eigentlich sollte die Blutmagie die Barriere samt den Dämon zerquetschen, als die Barriere sich ausdehne… und mit einen lauten Knall explodierte. Das Blut flog überall hin, bei dem Knall ist eine Druckwelle entstanden, die alle Frauen aus dem Gleichgewicht brachte.

„Ihr Vampire… seid verdammt lästig.“ knurrte der Dämon, dem scheinbar nichts passiert ist, nur dass der Regen auf ihn niederprasselte. „Vermutlich habt ihr nun gedacht, dass ich nun schutzlos bin hmm?“ Auf einmal schnippte der Dämon mit den Fingern und eine neue Barriere erschien.

„Lisa… ich kann dir nicht soviel Blut geben, dass du sie immer zerstörst!“ legte Neia sofort Einspruch… „ARRRGHHH!“ schrie der Dämon. Er schaute sofort nach unten und eine Blutlanze stecke in seinem Bauch, die die Barriere durchgedrungen hatte.

„Ist klar Dämon, gut dass Blutmagie auf vieles anwendbar ist.“ grinste Viktoria böse, die verstanden hatte, warum Lisa Blutmagie eingesetzt hatte. Zur Selbstständigkeit hatte sie ihr eigene Blutmagie aktiviert und so lange gewartet, dass es seine richtige Stärke hatte, die Barriere zu durchbrechen.

„Warum hast du es uns nicht gesagt, dass wir Blutmagie einsetzen sollen Lisa, dann hätten wir Neia nicht opfern brauchen.“ bemerkte Renee an und benutzte ebenfalls ihre Blutlanze. Kurz bevor sie sie werfen konnte, entstand eine große Schockwelle, wo die Frauen zu Boden fielen.

„WIE… könnt ihr es WAGEN den MÄCHTIGEN… Tergron zu verletzten?!“ schrie der Dämon wütend, viele Blitzen fielen vom Himmel um ihn herum. „Tergron?!“ rief Renee und wurde blasser.

„Was ist los Renee?!“ fragte Viktoria ihre ältere Schwester. „Das… ist ein Dämon, der gegen unseren Vater mal gekämpft hat. Ich kann mich so genau an den Namen erinnern, weil er es geschafft hat, nicht nur Vater zu verletzten, sondern auch lebend zu entkommen.“ stand Renee blass auf.

„Uh… selbst mir sagt sein Name was.“ murmelt Lisa. „Wir müssen zusammenhalten! Viktoria, Renee, lasst euch nicht von seiner Magie treffen und setzt nur eure Blutmagie ein, sein momentaner Schwachpunkt!“

„Soll…“ wollte Neia fragen, als Lisa ihr ebenfalls die Befehle mitteilte. „Du wirst mich halten und darauf achten, dass der Wind mich nicht fortbläst. Versuch für uns mehrere Steinsäulen und weiteres zu erschaffen, damit der Regen und die Blitze für uns keine Gefahr darstellen!“

Tergron zog die harte Blutlanze aus seinem Bauch raus und warf sie angewidert zur Seite. „Das werdet ihr mir büßen.“ schossen Blitze aus den Augen des Dämonen.

Kruschjrar hob seine Keule und ließ sie auf Sherry fallen… als Zuzan und Nijus mit ihren Schwertern den Schlag abfingen. Beide Behemoths werden stark zur Seite geschoben, schafften es aber, den tödlichen Schlag abzufangen.

Sina wollte sich einmischen, als die beiden Tiermenschen an ihrer Seite vorbeigeschossen kamen… Mehr noch, alle bekannten Verbündeten. Ein Stein fiel von ihrer Schulter, als die beiden Männer den Dämon aufhielten.

„Grr…. wer wagt es?“ knurrte Kruschjrar. „Wir wagen es, denn wir lassen bestimmt nicht zu, dass du Sherry tötest.“ starrte Nijus ihn von der Seite an. „Vor allem… hast du meiner jungen Rivalin böse mitgespielt.“ grollte Zuzan.

„Bei den Göttern… danke.“ fiel Sherry ebenso ein Stein vom Herzen. Sie heilte sich weiter, denn mit dem kaputten Brustkorb kann sie nicht kämpfen. „Ihr zögert ihren Tod nur hinaus.“ knurrte der Dämon und schlug nochmal mit der Keule zu.

Diesmal werden die beiden Behemoth deutlich zur Seite geschlagen, mehr noch, ihre Schwerter bekamen Risse. „Zuzan…“ merkte Nijus an. „Ich weiß, solange bis Sherry wieder auf die Beinen ist!“ nickte der stärkere Kämpfer.

„Sina!“ rief eine bekannte Stimme und stellte sich neben die Dämonenkönigin. „Dalmaz hat gesagt, „sie“ wären hier?!“ fragte Kyllia in ihrem normalen Körper, scheinbar hat sie sich den Ring der Kuh entfernt.

„Ja… mehr noch, sie haben das Siegel des Verrats aufgestellt.“ knurrte Sina. Die Wut, gepaart mit Verzweiflung, hat Kyllia die ganze Zeit schon gespürt, aber aus nächste Nähe konnte sie es nicht aushalten. „Illusion: Geschwisterliche Gefühle unterdrücken.“ zaubert die Zwillingsschwester eine Illusion auf sich selber.

„Eure Majestät…“ kam Sarless mit Dalmaz, Bariel und Gair im Schlepptau. „Ist das richtig, dass die berühmten…“ „JA VERDAMMT!“ schrie Sina wütend und drehte sich zu den Dämonen um. Alle bekamen einen Schock, als sie die Augen von Sina sahen: Alle schwarz mit silbernen Pupillen.

„Mutter… deine Augen?“ murmelt Bariel in ihrem Lederkampfoutfit. „WAS?!“ starrte Sina sie wütend an. „Sina… ich kann verstehen, dass du gerade am explodieren bist, aber bitte… Lass deine Wut nicht an deiner Tochter oder uns aus.“ legte Kyllia eine Hand auf die Schulter von Sina.

„Es…“ musste Sina schlucken. „Es tut mir leid. Wenn dieses scheiß Teil da drüben nicht stehen würde und hätten meine Freunde UND meine Verlobten mir nicht verboten mich einzumischen, hätte ich mit ihnen schon lange den Boden gewischt.

Dabei weiß ich leider nicht mal genau, wie bei jedem die Situation ist, nur von der verdammten Orange da!“ knurrte die Dämonenkönigin und drehte sich wieder zu dem Kampf um. „Euch, vor allem dir Bariel, verbiete ich, dass ihr ihnen helft!“

„Mutter!“ wollte Bariel sich einmischen, als Sarless eine Hand vor ihr den Weg versperrt. „Du hast die Königin gehört. Auch wenn ich das Siegel zum ersten Mal sehe, kenne ich seine Problematik. Du magst vielleicht ein erschaffener Dämon sein, aber wir wollen nicht herausfinden, ob das Siegel bei dir nun funktioniert oder nicht. Daher… akzeptiere die Entscheidung.“

Bariel sah aus, als würde sie der Sukkubus was sagen wollen, aber behält es besser für sich. „Wie genau… ist denn die Regel zu diesem Siegel? Also… wenn du mir das beantworten könntest, würde Bariel das bestimmt besser verstehen sowie ich auch.“ kam Gair Bariel zu Hilfe.

„In früheren Zeiten kam es manchmal vor, dass man gegen gewisse… „Entscheidungen“ des Dämonenkönig rebelliert hat. Damit das direkt im Keim erstickt wird, erschuf man das Siegel des Verrats.“ erklärte Kyllia.

„Einmal aufgestellt, registriert es alle Dämonen in seiner Nähe und sobald einer der Dämonen gegen die anderen Dämonen die Hand erhebt, bekommt er ein sehr sichtbares Mal, dass man nie wieder los wird. Das Mal bedeutet: Verräter.“

„Hmm? Könnte dann Lady Sina nicht einfach… einen Schlag von dem orangen Dämonen drüben abfangen?“ wundert sich Gair, aber alle alten Dämonen schütteln ihre Köpfe. „Wenn es so einfach wäre. Ich gehe davon aus, dass der orange Kerl ihn aufgestellt hat oder?“ fragte Kyllia ihre Schwester.

„Ja… er und vier weitere Dämonen waren in der Nähe, die das Ding von UNSEREM Vater bekommen haben. Es wurde bestimmt so eingestellt, dass die fünf alle zusammenschlagen dürfen, ohne dass ein Dämon sich wehren darf. Bevor die Frage kommt, wir Dämonen können das Ding nicht zerstören, denn das wertet es auch als Verrat!“

„Uh… wünschte, dass gäbe es auch für Vampire.“ murmelt Gair in seinem normalen Anzug. „Nein, du nicht wünschen.“ widersprach Dalmaz. „Habe Ding oft gesehen und fürchterliche Schande. Entehrt uns Dämonen, einen ehrlichen Kampf führen!“

„Dämonen… kennen Ehre?“ wundert sich Bariel und Sarless packte sie mit ihrer Hand am Gesicht. „Und wie wir sie kennen! Das wirst du auch noch lernen junge Dame und feststellen, dass unsere Ehre eine andere Form hat als die der Menschen. Deswegen kann man schon sagen, dass wir vieles missverstehen!“

Die Chaosdämonin packte die Hand und versuchte sie von sich wegzudrücken, staunte aber nicht schlecht, welch eine Kraft Sarless hatte. Der Regen prasselte auf alle Personen, ohne zu wissen, welche geheimnisvollen Effekte ihnen passierte.

„Sarless…“ merkte Sina an ohne sich umzudrehen. „Lass die Finger von Bariel sonst wirst du mein Wutempfänger werden!“ Sarless ließ Bariel sofort los ohne sie vorher nochmal mit ihren grünen Augen anzustarren. „Ich… entschuldige mich für mein Verhalten eure Majestät.“

Gair schaute besorgt Sarless und Bariel an, hielt es aber für klüger den Mund zu halten. Dabei machte er einen sehr nachdenklichen Eindruck, als er das aufgestellte Siegel betrachtete. „Sarless… dieses Siegel ist nur ein reines Dämonenproblem oder?“

„Ja du dämlicher Schürzenjäger“ knurrte Sarless den Vampir wütend an, der nur nickte. „Verstehe… auch wenn du mich hasst, kannst… du kurz mit mir kommen?“ schaute Gair ungewohnt ernst Sarless an, die stutzen musste. „Ist das wichtig?! Siehst du nicht, dass wir hier ein Problem haben?!“

„Ja, deswegen kann ich doch trotzdem helfen? Ich weiß, dass du mich aus tiefster Seele hasst, aber gib mir bitte die Chance, meine… „vernünftige“ Seite zu zeigen.“ ließ Gair sich nicht einschüchtern. „Nur ein paar Minuten, mehr nicht.“

„Geh mit ihm Sarless, sonst gibt er keine RUHE!“ schimpfte Sina, die wieder beobachten musste, wie die Behemoth die nächsten Keulenangriffe abwehrten. „Wie ihr wünscht…“ verbeugte sich Sarless und deutet mit einer Kopfbewegung zur Seite, dass Gair mitkommen soll.

„Lilith…“ hörte man die Trauer von Dalmaz. „Ich werde mich später nochmal richtig entschuldigen, aber nicht jetzt, bitte…“ meinte Sina nur. „Wenn Sherry nicht gleich Dämon mit den beiden in den Griff bekommt… werde ich das Siegel zerstören.“

„Sina!“ reagierte Kyllia schockiert. „Vertrau ihnen, selbst Lisa hilft ihnen, weil ich mir solche Sorgen um dich gemacht habe! Ich weiß, dass es gerade viel verlangt ist von dir, vor allem weil es die Destroyar sind. Ich wusste überhaupt nicht, dass ich unseren Vater noch mehr hassen kann.“

„Du kannst… dir nicht vorstellen… welch eine Wut in mir herrscht.“ knurrte Sina.

Sinas Wutmeter: 88%

Sinas Stressmeter: 88%

Kapitel 648

Ich bin wiedergeboren und der Kampf der Elite? II

Kruschjrar wollte seine Keule auf Sherry fallen lassen, als er rein instinktiv zur Seite sprang. Ein gigantischer Flammenatem flog auf die Stelle zu, wo der Dämon zuletzt stand. Sherry schnippte mit dem Finger und ein große Eiswand fing die Feuerattacke ab.

„WER?!“ brüllte der Dämon und drehte sich zum Angreifer um. Dort sah er ein kleines Mädchen mit rubinroten Haaren stehen. „Rubina?“ staunte Sherry, als sie das Drachenmädchen dort stehen sah.

„Hallo, Dalmaz meinte, ich soll dir helfen?“ winkte Rubina in ihrem Kimono. Sina fiel ein Stein vom Herzen, dass ihrer Verlobten geholfen wurde, als Dalmaz mit seinem Gewicht zu ihr „angerannt“ kam. „Lilith, wer sie sind?“ keuchte der Dämon schwer.

„Die Destroyar, die müssten dir was sagen oder?“ erklärte Sina und Dalmaz machte einen schockierten Gesichtsausdruck. „Aber…“ „ICH WEIß! Die dürften überhaupt nicht hier sein und so nah an der Stadt.

Bevor du fragst, sie haben das Siegel des Verrats aufgestellt, was sie von meinem VATER bekommen haben!“ knurrte Sina wütend. „Und ja, deswegen KANN ich NICHT helfen! Ich WÜRDE gerne, aber meine Freunde meinten, ich soll ihnen vertrauen!

Dir VERBIETE ich ebenfalls, sie anzugreifen! Ich will NICHT, dass du das Mal der Schande durch dieses scheiß Siegel, was auf dem Stab steckt, für alle Ewigkeiten in dir gezeichnet wird!“

„Dann brauchen mehr Hilfe! Rubina stark, aber Destroyar stärker!“ warnte Dalmaz. „Dann renne in die Stadt und hol alle starken Verbündeten, die du kennst! Die meisten halten sich zurück, weil sie auf Anweisungen warten!“ kam der Befehl von Sina. Dalmaz schaute besorgt Rubina an, dann rannte er los.

Sherry teleportierte sich neben Rubina. „Danke das du mir geholfen hast, aber du musst verschwinden!“ „Warum?“ wundert sich das Drachenmädchen. „Er will dich doch töten oder nicht?“

„Ja, aber…“ wollte Sherry schnell erklären, als der Dämon vor den Frauen stand und mit seiner Keule zuschlug. Reaktionsschnell und instinktiv wollte Rubina mit beiden Drachenklauen die Keule abfangen… und wird beiseite geschlagen, man hörte das Brechen von Knochen. „RUBINA!“

Mit einer extremen Geschwindigkeit flog Rubina aus dem Kampffeld, bis sie zu nah den Boden erreichte und mehrmals darüber rollte. Irgendwann kam sie zum Stillstand und musste stöhnen… sie spürte wieder Schmerzen. „Ah…“ hob Rubina zitternd ihre Arme hoch, beide in einem unmöglichen Winkel gebrochen.

„Sie wird nicht mehr stören.“ knurrte Kruschjrar, als er seine Keule zur Abwehr halten musste. Sherry schlug wütend nach dem Dämon und sie die spezielle Fähigkeit ihres Magmaschwertes aktivierte. Eine gigantische Explosion erwischte unerwartet den Dämon, alles hinter ihm stand unter einer großen Rauchwolke.

„Ahh…“ hatte Sherry ein Taubheitsgefühl in ihrem Schwertarm und nahm etwas Abstand von ihrem Gegner zur Sicherheit… Als aus der Rauchwolke die Keule kam. Die Blutelfe sprang in Sicherheit und die Keule traf den Boden, was ein Beben auslöste.

Durch den Angriff ist auch eine Druckwelle entstanden, die den Rauch um den Dämon entfernte. Sherry drehte sich zu ihrem Gegner um und… staunte. Wenn, dann war seine orange Haut leicht mit Ruß bedeckt, aber ansonsten keine Verletzungen wie schon bei Rokus der Fall.

„Was… war das für eine komische Attacke?“ wunderte sich der Dämon und kratze sich an der Wange. Kruschjrar zuckte kurz mit seiner Schulter und schaute mit einem neutralen Gesicht Sherry an. „Du sollst die Verlobte der Prinzessin sein? So ein Schwächling? Scheinbar war die Prinzessin zu lange von ihrem Heim entfernt gewesen.“

„Was weißt du schon, was Sina ist und JA, ich bin ihre Verlobte!“ stand Sherry wütend auf und nahm wieder eine Kampfhaltung ein. Der Dämon schmunzelt über das Gesagte. „Was ich weiß? Mehr als du es jemals erfahren wirst.“

Sherry zeigte auf einmal mit ihrem linken Zeigefinger auf den General. „Lichtstrahl!“ schoss der magische Angriff auf Kruschjrar zu. Der ließ ihn kommen und hob nur seine freie Handfläche hoch. Dort erschien eine schwarze Kugel… die auf einmal den Lichtstrahl aufsaugte.

„Herrin… ich glaube, ihr müsstet aus nächster Nähe diesen Dämon bekämpfen.“ wies Nirwana auf ein Problem hin. „Außerdem solltet ihr vermeiden, weiter zu teleportieren, es entzieht euch zu viel Mana!“

Auf einmal wurde die schwarze Kugel so riesig und wird von dem Dämon abgeschossen. Sie flog direkt auf Sherry zu und saugte alles in sich hinein, was in ihre Nähe kam. Die Blutelfe schnippte und schoss sich durch eine Wassersäule nach oben in Sicherheit.

Als hätte Kruschjrar es erwartet, sprang er vom Boden hoch und hielt seine Keule zum Anschlag. „Verdammt!“ merkte Sherry schnell ihr Problem… als Rubina angeflogen kam und die Blutelfe in Sicherheit bringt. „Rubina!“

Der Dämon fiel wieder zurück auf den Boden und knurrte wütend, dass sich das kleine Mädchen eingemischt hatte. „Wieso… ist sie wieder zurück?“

Rubina wollte mit verdrehten Armen aufstehen, als Sina hinter ihr stand und ihr dabei aushilft. „Sina?“ „Sag nichts.“ flüstert Sina und heilte die Knochenbrüche. „Hör genau zu. Du darfst unter keinem Umständen irgendeinen seiner Angriffe blockieren oder ähnliches. Versuch mit Sherry ihn aus Ferne zu verletzen. Es muss einen Grund geben, warum er deinem Flammenangriff ausgewichen ist!“

„Mir geht es gut Sherry. Sina meint, wir müssen ihn zusammen aus der Ferne verletzen.“ erklärte Rubina den Plan von Sina. „Verstehe…“ nickte Sherry und sah ihre Verlobte mit verschränkten Armen an der gleichen Position stehen. „Ja… ich verstehe.“ freute sich Sherry, dass Sina irgendwie helfen kann ohne das Siegelgebot zu verletzten.

„Kannst du mich an ihm vorbeifliegen? Ich verstehe ein paar Zauber auf ihn zu schießen.“ fragte Sherry und Rubina nickte. Sofort flogen die Frauen auf ihn zu, Sherry schoss direkt mehrere Feuer-, Eis- und Lichtvögel auf dem Dämon.

„Hrmm…“ knurrte Kruschjrar und schlug die magischen Angriffe mit der Keule beiseite… als Rubina durch die Ablenkung ihr Drachenfeuer auf ihn einsetzt. Man hätte erwartet, dass er wieder ausweicht, einen magischen Schutz zaubert, aber nichts von alledem.

Er breitete seine Arme weit aus und positionierte sich so, dass sein großes Schild auf dem Bauch den Angriff abfing. Selbst Sina machte diese Tat etwas stutzig… als die Flammen auf ihn zu flogen. Es wirkte, als würde dieses Schild die Flammen mehr oder weniger „aufsaugen“, dabei nahm es eine rötliche Farbe an.

„Was… ist das denn?“ wundert Sina sich, die nicht wusste, was für eine Technologie dahinter steckt. Rubina hörte mit dem Angriff auf und flog mit Sherry wieder hoch. „Glaube… das Schild wird meine Flammen immer aufhalten.“ hörte man die Trauer des kleinen Drachenmädchen.

„Ist schon gut, dadurch haben wir nur wieder was neues gelernt Rubina.“ tröstet Sherry sie, als sie eine Änderung bei dem Dämon sah. Der streckte mit seine freie Hand auf die Frauen und drückte sie zu einer Faust zu.

Auf einmal knackten die Flügel von Rubina zusammen, die erschrocken weit die Augen aufriss, schlimmer, beide stürzten zu Boden. „Sherry!“ rief Rubina panisch, sie bekommt ihre Flügel nicht frei.

Sherry schloss ihre Augen und murmelt einen Zauber… und merkte, dass der Dämon einen Feuerball auf die Frauen schoss. „Der gibt uns überhaupt keine Pause!“ schimpfte Sherry. Sie schnippte mit den Fingern und mehrere Eisvögel flogen auf den Feuerball zu, dass eine laute Explosion stattfand.

Dadurch entstand ein weißer Nebel, die Sicht zu dem jeweiligen Gegner wurde genommen. Die Chance nutzte die Blutelfe und beendet ihren Zauber. Ein großer Wasserball entstand auf dem Boden, worauf die Frauen stürzten. „Gut festhalten Rubina!“ drückte Sherry das Drachenmädchen fester an sich.

Rubina nickte nur und drückte sich ebenfalls an Sherry… bis beide Frauen auf dem Wasserball landeten. Sina dachte, der müsste zerplatzen, aber mitnichten. Eher hatte er den Effekt eines Gummis, wo die Frauen wieder hochflogen und zur Seite dann landeten.

Sinas Wutmeter: 42%

Sinas Stressmeter: 34%

„Uh… geht es dir gut Rubina?“ rieb Sherry sich am Kopf und schaut Rubina an. „Ja, ich kann meine Flügel wieder benutzen, aber…?“ wundert sie sich direkt. Auf einmal fing es an zu regnen, nicht einfacher, sondern ziemlich starker Regen fiel vom roten, eher schon dunkelroten Himmel runter.

Dann spürten beide, wie der Boden erzittert, jemand kam ihnen näher. Der Dämon Kruschjrar lief lässig auf die Frauen zu, diesmal nahm er sich scheinbar die Zeit, auf seinen Gegner zuzulaufen. „Wie… kann eine so schwache Person… die Verlobte von Prinzessin Sina sein? Ihr Alliancianer seid nichts als schwache Kreaturen…“

„In deinen Augen vielleicht, aber niemand hat Sina gefragt, was SIE in MIR sieht!“ stand Sherry auf und hielt ihr Schwert kampfbereit. „Muss man immer eine Stärke haben, damit man Anerkannt wird? Ich sage nein!“

„Tzz…“ sah man die Verachtung bei dem Dämon. „Sie stammt vom edlen Blut ab und das muss geschützt werden! Ich kann meinen König verstehen, warum ich dich… all deine Freunde töten muss.

Normal ist das nicht die Aufgabe der Destroyar´s, aber ihr seid so schwach, dass selbst mein König nicht wüsste, wie er euch leiden lassen könnte. Außerdem muss die Prinzessin daran erinnert werden… was sie ist. Nichts anderes als eine tödliche Dämonin ohne jegliches Gefühl!“

„Sina hat Gefühle, dass könnt ihr euch überhaupt nicht vorstellen!“ widersprach Sherry energisch, ihr blaues Haar klebte regelrecht an ihrem Gesicht. „IHR wolltet aus ihr eine Killermaschine machen, doch darauf wurde nichts!

Nun kann sie lachen, weinen, Freude empfinden, sich Sorgen machen! Sie ist das, was sie immer werden wollte! Dafür werde ich kämpfen, dass sie auch so bleiben wird!“

Der Dämon stand auf einmal still und fing dann laut an zu lachen. Die anderen Dämonen bekamen dies mit und bekamen ebenfalls ein Grinsen, als sie ihre Gegner betrachteten. „Du… weißt wirklich nicht was Prinzessin Sina ist… oder eher… was sie getan hat?“

„Sie hat mir genug gesagt, dass sie wegen euch eine beschissene Kindheit hatte! Das holt sie alles jetzt nach und ich bin froh, dass ich ein Teil davon sein darf!“ ließ Sherry sich nicht davon beirren.

„So? Wenn es nur wegen einer „beschissenen“ Kindheit wäre, die hat jeder Dämon hinter sich gehabt. Nein… sie hat Dinge getan, die nicht mal Kinder machen würden. Wäre sie nicht wegen ihrer Geheimmission in die Welt geschickt worden… wäre sie ein Mitglied meiner Einheit.“ grinste Kruschjrar breit.

„Interessiert mich nicht. Wäre es wichtig, hätte Sina es mir anvertraut!“ wischte Sherry es einfach beiseite. „So? Auch dass sie andere Kinder in ihrem Alter gefoltert hat? Das man sie öfters in eine schwarze Grube werfen musste, weil sie außer Rand und Band war, als sie gleichaltrige Dämonen in ihrem Alter gefoltert hatte?“ grinste der Dämon nun wissend.

„Sina würde keine Kinder foltern, eher würde…“ wollte Sherry ihm widersprechen, da redet der Dämon weiter. „Prinzessin Sina wurde in allem ausgebildet und hat nicht selten die Lehrer übertroffen, aber Folterei… da hat sie Dinge gemacht, die selbst ich nicht überschreiten würde.

Dabei bin ich ein eiskalter Mistkerl, der nicht einen Gedanken von schlechtem Gewissen hat. Doch bei einigen Foltern musste selbst ich schlucken. Ein KIND, so grausam und eine schwarze Seele wie sie, habe ich noch nie gesehen.

Sicher… dass Prinzessin Sina das von sich aus sagen würde?“ drehte der Dämon sich zu Sina um, die nur ihre Arme verschränkt hat. Aber ihr Gesichtsausdruck… sie sieht aus, als müsste sie vor Wut explodieren.

„Immer noch… interessiert mich nicht.“ ließ Sherry sich nicht aus der Ruhe bringen. „Ich liebe Sina, die hier steht und nicht, was sie mal gewesen war! Wer in der Vergangenheit lebt, dass seid ihr höchstens!“

„Hrmm…“ knurrte der Dämon, dass sein Gespräch zu nichts geführt hat. „Dann stirb einfach…“ stand Kruschjrar auf einmal vor Sherry. Sie riss erschrocken die Augen auf, selbst für Rubina war die Bewegung zu schnell gewesen.

Mit voller Kraft trat Kruschjrar mit seinen Plattenstiefel in den Brustkorb von Sherry, die sofort nach hinten flog. Sie wusste sofort… dass alles gebrochen war, was er getroffen hat. Der komplette Brustkorb, mehrere Rippen dringen in ihre Lungen ein.

In der Zeit wollte Rubina zum Angriff übergehen, da schlug der Dämon mit der Keule ihren kleinen Körper gnadenlos zur Seite, man hörte richtig laut, wie die Keule Rubina die Knochen bricht, bevor sie wegflog.

Sherry landete hart auf dem Boden, wo sie durch den nassen Regen noch rutschte. Als sie zum Stillstand kam, konnte sie überhaupt nicht schreien vor Schmerzen. Zu fatal war der Angriff, also konzentrierte die Blutelfe sich darauf zu heilen, indem sie die freie Hand auf die Verletzung legte und anfing zu heilen…

Als ihr Feind über ihr stand. „Du hattest… nie eine Chance gegen mich oder gegen irgendeinen meiner Leute zu kämpfen.“ Es blitzte mehrmals im Himmel, Kruschjrar hob seine Keule hoch und Sherry bekam nun Panik.

Louis richtete sich wieder mit seinem Schwert auf, die Wunden, die seine Gegnerin ihm zugefügt hatte, haben die Schmerzen zur Bewusstlosigkeit gefördert. Eine verbrannte Wunde über seiner linken Gesichtshälfte, sein Brustkörper hatte ebenfalls schwere Schnittwunden, davon sind einige verbrannt.

Eine weitere über seiner Stirn, wo das Blut so stark floss, dass es sein linkes Auge schließt. Beim letzten Angriff hatte Xanira ihn gegen die Brust getreten, wo er nach hinten geflogen ist und nun bemühte er sich, wieder aufzustehen. Der Regen machte es ihm auch nicht einfacher, weil seine Klamotten durch die Nässe schwerer werden.

„So… ein Schwächling. Tzz…“ hörte man den angewiderten Ton der Dämonin. „Wenn du immer noch der Beste der Schwertkämpfer bist, wird dieser Krieg schneller vorüber sein, als man denkt.“

„Ich… kenne genügend Schwertkämpfer, die stärker sind als ich.“ widersprach Louis der Dämonin und hat sich wieder aufgerichtet. Sein Schwert hat Louis schon lange zu einem Feuerschwert verwandelt, denn sonst könnte er die Schwerter der Dämonin nicht parieren.

Am schlimmsten war für Louis das Elektroschwert, denn beim parieren gegen dieses Schwert verkrampfte sich sein gesamter Körper unter dem Strom. „Das will ich doch hoffen, sonst würde ich Prinzessin Sina zu einem Duell herausfordern. Immerhin dürfte sie ja nun stark genug sein, dass sie gegen uns antreten „darf“.“ grinste Xanira.

„Sie… ist stärker, als ihr es je sein werdet. Ich habe gegen sie gekämpft und verloren und dennoch trainiere ich weiter, um sie später zu besiegen. Mit dieser Aktion provoziert ihr nur, dass sie euch alle töten wird.“ widersprach Louis.

Die Dämonin fing an zu lachen. „Sie hat irgendetwas mehrmals getötet, aber ehrlich? Interessiert uns nicht, es ist nur eine Bestätigung, dass sie stark geworden ist. Hach, vielleicht foltere ich dich einfach ein bisschen, dann werfe ich deinen Körper der Prinzessin zu.

Zeit, dass sie wieder das wird, was sie schon immer war. Eine eiskalte… tödliche Sukkubus, die nie töten durfte. Aber jeder wusste bei den Duellen gegen sie… eine Klinge hat immer das Herz durchstoßen, so heftig war ihr Blutdurst und das als Kind.“

„Irgendwie… höre ich einen gewissen Neid aus der Erzählung. Dabei habe ich gehört, dass sie gegen eure Generäle gewonnen hat.“ nutzte Louis die Atempause.

„Diese Schwächlinge… unser König hätte einen von uns als Waffenkämpfer auswählen sollen, aber dann hätte die Gefahr bestanden, dass sie dabei drauf geht. Wie dem auch sei…“ zuckte Xanira mit der Schulter und verschwand auf dem Blickfeld von Louis.

Sofort suchte der Schwertheilige nach seiner Gegnerin… als er einen leichten Blutdurst hinter sich spürte. Louis drehte sich um und sah niemanden, als er die Falle bemerkte. „Viel zu spät…“ kichert Xanira hinter ihm und hob alle sechs Schwerter zum Angriff.

Rokea keuchte schwer, ihr rechter Arm hing nutzlos runter. Tjorikari schien überhaupt keine Probleme mit der stärksten Tierfrau zu haben, weil sie immer wieder böse Angriffe auf Rokea umsetzen konnte.

Zwar hatte Rokea es geschafft, dass sie Tjorikari mehrmals mit ihrer linken Faust ins Gesicht geschlagen hatte, aber die Regenerationsfähigkeit der Dämonin musste immens hoch sein, dass sie sich immer wieder davon erholen konnte.

Die Dämonin setzte wieder eine neue Kombi mit Faust und Füßen gegen Rokea an. „Verdammt… das ist komplett anders als ich gegen Sina gekämpft habe!“ knurrte die Tierfrau in Gedanken wütend.

Rokea versuchte zum Konter anzusetzen, aber keine Chance. Jeder Schlag der Dämonin traf sein Ziel, meistens, wo die schmerzhaften Stellen im Körper sind. Am Ende der Kombi sprang Tjorikari hoch und schlug mit beiden Füßen ins Gesicht von Rokea, die nach hinten flog.

Die Dämonin landete wieder auf ihren Füßen, während Rokea auf dem nassen Boden entlang schlitterte. „Wie enttäuschend… Ich hoffe doch sehr, dass es würdigere Gegner gibt.“ seufzte die Dämonin.

„VERDAMMT!“ brüllte Rokea wütend, als sie zu Stillstand kam und aufstand. „Wenn diese Stadt nicht so nah wäre, würde ich es ihr zeigen!“ knurrte Rokea und rannte auf die Dämonin zu. Der Regen behindert minimal ihre Sicht, aber schlimmer war der gebrochene Arm.

Die Dämonin ließ die Tierfrau kommen und blockte die voraussehenden Angriffe ab. „Ihr langweilt mich immer mehr. Gut das ich dich noch ein bisschen bearbeiten kann, bevor du stirbst. Mein Boss hätte mit dir erst recht den Boden gewischt.“

„Elementarfaust!“ setzte Rokea aus nächster Nähe ihre Fähigkeit ein. Normal hat man aus dieser Nähe keine Chance, dem Angriff auszuweichen, Tjorikari aber machte was anderes. Sie bückte sich kurz und dreht einmal ihren rechten Arm um sich in einer Geschwindigkeit, die selbst Rokea nicht sehen kann. Anschließend drückte sie mit der Handfläche einen Strahl gen Himmel.

„Ah… mal eine Abwechslung.“ murmelt die Dämonin nun, dann schlug sie mit beiden Fäusten in den Brustkorb von Rokea, die wieder nach hinten flog. Diesmal war der Angriff fataler, selbst für Rokea.

Sie lag auf dem Rücken, Regen prasselte auf ihren Körper. „Urgh…“ und Rokea musste mehrmals schwer husten. Die Dämonin stand über ihr und zeigte mit einem Finger auf sie. „Zeit, dass du heute stirbst.“

„Du verdammte Irre…“ knurrte der Dämon, der Eleanore unter seinen Füßen zusammenschlägt. „Hätte nicht gedacht, dass man mit Blut mehr machen kann.“ Sein durchlöcherter Arm regenerierte die Schäden, die Eleanor ihm mit ihrem Geheimtrick angetan hatte.

Nämlich hat sie ihre Blutlinie vom Körper zum Kopf zu langen Stacheln verwandelt, die ihn verletzt haben. Es war eine Notfallmaßnahme, die sie sich selbst beigebracht hat, nachdem sie gegen Sina chancenlos war.

Nun schlug der Dämon etwas gereizt auf die Vampirin auf dem Boden ein, die sich in Fötushaltung schützt. „Aber das ist ja irgendwie normal, dass ihr Vampire nichts als schwache Kreaturen seid!“

Der Dämon wollte wieder mit seinem Fuß nach Eleanor treten, als sie ihn mit einer Hand auffing.

„Erwischhht!“ kichert Eleanor und drückte zu. Der Fuß wurde zerquetscht, man hörte regelrecht das Brechen von Knochen. Doch leider war er ein Feind, wo diese Aktion nichts bringt. Der Dämon seufzte nur und schüttelt den Kopf, anschließend schlug er mit einer Faust den Kopf in den Boden.

„Du bist wirklich dumm.“ meinte der Dämon, der seinen Fuß wieder frei hatte und der Schaden regeneriert sich von selber. „Ich sagte dir… ich fühle keine Schmerzen. Vermutlich kann ich nicht mal sterben, wenn ich nicht mal mitbekomme, dass ich tödlich verwundet wurde.“

„Eh he he he, keine Sorge… Ich schaffe es, dass du schreien wirst.“ kichert Eleanor vom Boden aus. Ajfur seufzte nur und schlug mit einer Faust wiederholt auf Eleanor ein. „So ein Schwächling…“

Du Wahnsinniger!“ schimpfte eine schwarze Frauengestalt auf die geflügelte Dämonengestalt in der Seele von Eleanor. „Wenn du so weiter machst, werden wir beide sterben!“

Das… will ich nicht aus deinem Mund hören, singende Heldin!“ drehte sich die Seele des Dämonenkönigs zu der Frau. „DU warst es doch gewesen, die den Mann komplett gehäutet hat, nicht ICH!“

Wie… kommst du bitte jetzt darauf?! Ist dir nicht klar… wenn dieser Dämon UNSEREN Körper zerstört, wir vermutlich sterben? Vielleicht sogar endgültig?! Lass mich kämpfen!“

Oh ho ho ho… die singende Heldin Kaja will den Körper benutzen? Du hast doch genauso wenig die volle Kontrolle wie ich!“ schnaufte der Dämonenkönig.

ICH will immerhin leben! Bevor wir darüber diskutieren, aber wegen DIR bin ich so psycho mäßig drauf! JA, ich habe dein WISSEN genutzt, wie ich dem Mann die Haut abziehe, weil es mich ANTÖRNTE!

DU bist es aber gewesen, der die Haut zum malen genommen hat, also sind wir beide in die Sache verwickelt.“ knurrte Kaya wütend.

Oh ja… du bist wirklich wahnsinnig geworden, als ich Hand an dich gelegt habe.“ kichert der Dämonenkönig. „Würden wir nicht in einem Körper stecken, ich hätte dir gerne als meine Schülerin alle Techniken beigebracht… Ach nein, du hast sie ja am eigenen Leib erlebt!“

„Nochmal du Knalltüte hoch drei! Lenk nicht vom Thema ab, wir st-er-ben! Lass mich kämpfen, dann kannst du von mir aus wieder eine Woche mit dem Körper anstellen was du willst!“

Hmmm?“ grinste der König breit. „Nur… wenn du mir erlaubst, ALLES mit dem Körper von uns anzustellen. Ich habe mir die Frauen immer genommen, ich will gerne… mehr wissen, wie es sich anfühlt. Doch du hast mich immer daran gehindert.“

Kaja drückte wütend ihre Hände zusammen. „Eines Tages… werde ich die versteckteste Schlampe alle Zeiten bitten, deine Seele aus MEINEM Körper rauszuholen.“

„AHAHAHAHAHA! Dein Körper?! DU hast meine Seele absorbiert, dadurch bekamst du überhaupt erst die Chance auf eine Wiedergeburt junges Fräulein.“ lachte der Dämonenkönig Kaja ins Gesicht.

Außerdem… hast du überhaupt nicht den Mumm sie das zu fragen. Dafür hast du viel zu viel Angst, dass es deine Seele sein wird. Dann ist die Frage… ich bin weg, wer sorgt dann dafür, dass dein Wahnsinn nicht ausartet hmm? Ich bin dein Gleichgewicht, ich werde IMMER an deiner Seite sein „DÜRFEN!“ Also, wie ist deine Entscheidung?“ grinste der Dämon die singende Heldin wissend an.

Du Bastard… Ok, mach mit unserem Körper was du willst, ich mache NICHTS! Aber das geht nur, wenn wir LEBEND aus dieser Situation kommen!“ gab Kaja auf.

Siehst du… selbst nach so langer Zeit habe ich dich immer… noch in meiner Hand.“ lächelt der Dämon selbstzufrieden. „Nur zu, zeig mir, was man mit diesem tollen Frauenkörper machen kann.“

Ajfur wollte wieder zuschlagen, als er eine Veränderung bemerkte. Er sprang sofort nach hinten, als vom Boden mehrere Blutstacheln nach oben schossen. „Das… du immer noch kämpfen…“ wollte der Dämon kommentieren, als Eleanor vor ihm stand.

Erstaunt riss Ajfur seine Augen auf, da schlug Eleanor mit einem Blutschwert auf ihn ein. Reaktionsschnell wich der Dämon dem Angriff aus, seine Gegnerin lachte überhaupt nicht mehr, sondern… summte vor sich hin.

Nun holte der Dämon sein eigenes Schwert raus, dass lange Zacken an der Klinge hatte und fing den nächsten Schlag ab. „Wieso… bist du auf einmal so anders? Vorhin so unkontrolliert mit einem Todeswunsch, auf einmal zeigst du ganz andere Züge.“

„Weil meine andere Persönlichkeit ein schlechter Kämpfer ist.“ lächelt Eleanor freundlich und schlug mit unterschiedlichen Schwerttechniken auf den Dämon ein. „Verstehe… doch du bist auch nicht besser.“ meinte der Dämon nur.

Verärgert verzog Eleanor ihr Gesicht und wollte wieder angreifen, als sie auf einmal zu Boden fiel. Verwundert schaut Eleanor nach hinten und sah, dass der Dämon wieder mit seiner extremen Schnelligkeit zugeschlagen hatte.

Er hat die Vampirin unterhalb der Hüfte mit seinem Schwert abgeschlagen. Sofort wollte Eleanor ihre Blutmagie einsetzen, da schlug Ajfur ihre beiden Arme ab. Hilfslos und wütend lag die Vampirin ohne Gliedmaßen auf dem Boden.

„Zeit, dass du stirbst.“ hob der Dämon seine freie Hand auf Eleanor. „Denke… wenn ich deinen Körper komplett in Brand setze trotz des Regens hier… dürftest selbst du mit deiner Blutmagie sterben.“ Nun bekam Eleanor es doch mit der Angst zu tun und im Hinterkopf lachte nur die verhasste Stimme ihres alten Feindes.

Neia keuchte schwer, überall an ihrem Körper waren Wunden, die sich zwar langsam regenerierten, aber der Dämon vor ihr war ein wahrer Meister der Magie. „Etwas Respekt muss ich dir zollen, dass du meinen Blitzdrachen mit deiner Leerenmagie geschluckt hast.

Doch sieh dich jetzt an. Überall nur Verletzungen, die ich dir mit einfachen Blitzangriffen zugefügt habe. Der Regen ist sehr nützlich, den ich erschaffen habe oder?“ kichert der vermummte Dämon.

„Ja, Feuchtigkeit leitet wunderschön.“ murmelt Neia sarkastisch. Während bei ihr der Regen niederprasselt, sah man bei dem Dämon, dass er in einem unsichtbaren Zylinder steckte, der selbst den Regen nicht durchließ.

„Dieser… rote Himmel… Das muss eine höhere Bedeutung haben, denn ich war noch nie so schwach wie jetzt und das ist ebenfalls dein Werk!“ richtete Neia sich auf. Der Dämon klatschte auf einmal.

„Ah, du bist wirklich nicht auf den Kopf gefallen Elfin. In der Tat ist das ein neu entwickelter Zauber von mir, dass alle unsere Feinde, die keine Dämonen sind geschwächt werden sollen. Wir befinden uns im Feindesgebiet, wenn du auch so einen Zauber könntest, würdest du das ebenfalls machen.

Im Grunde ist das nur ein Prototyp, den ich noch verfeinern will. Das Tolle, in Kombination mit meiner Rasse kostet mich der Zauber fast nichts… und mehr, es verstärkt jeden Dämon, der damit in Berührung kommt.“ war der Dämon in Plauderlaune. „Der Regen…?!“ schaute Neia nach oben.

„In der Tat. Der rote Himmel ist nur dafür da… dass der Zauber aktiviert ist, der Regen selber ist es, was euch alle schwächt und uns stärkt.“ kichert der Dämon und Neia verstand nun, das nun alle wegen dem Regen ein Problem haben werden.

„Deswegen… habt ihr das Siegel aufgestellt, damit Sina nicht gegen euch kämpft!“ richtet Neia eine Klinge auf den Dämon, doch dieser schüttelt nur den Kopf. „Nein…, mit ihr hätten wir auch ohne diesen Regen und Siegel den Boden gewischt.

Sie mag vielleicht… der offiziell zweitstärkste Dämon sein, aber im Gegensatz zu uns spielen wir in eine anderen Liga. Schade, dass der König andere Pläne mit ihr hatte, aber in unserer Einheit… wäre ein Monster wie sie sehr gut aufgehoben.“

„Sina ist alles andere als ein Monster!“ widersprach Neia dem Dämon. „Eine noch einfühlsamere Frau als sie werde ich nie wieder finden! Ich werde dafür kämpfen, dass ich dich besiege, damit der Zauber abgebrochen wird!“

„Papperlapp Schwächling, schwing deine Reden bei der Göttin, die hört sich das bestimmt gerne an. Einfühlsam und Prinzessin? Sie hat keine Gefühle, jeder von uns hat sie einmal gesehen und was wir in ihren Augen gesehen haben… Uh… die Erinnerung, dass ich da ein Schaudern bekam.

Nur Hass und Zerstörung. Nicht das die meisten Dämonen das hätten, aber bei ihr war das regelrecht konzentriert. Jedes Mal, wenn sie gegen ein Duellanten trainiert hat, bekam jeder Zuschauer einen Schwertstich im Herzen, ausgelöst durch ihren Blutdurst.

Mein Boss wird sich gerne daran erinnern, was sie ist. Scheinbar war es ein Fehler sie alleine und so jung in das Feindessgebiet zu schicken.“ seufzte der Dämon hörbar, als ein schwarzer Blitz auf ihn krachte. Doch seine Barriere schützte den Dämon weiterhin.

„Ich knacke deine Barriere schon. All deine Angriffe basieren auf Wind, das habe ich nun mittlerweile verstanden. Du hast bestimmt dann alle von Deymonlia hierher gebracht oder?!“ war Neia wütend.

„Ja, nichts einfacher als das und ja, ich liebe Windmagie über alles. Feuer… Erde… Wasser haben auch ihre Nützlichkeit, aber Wind oder eher… Luft… braucht man auch zum atmen oder?“ streckte der Dämon eine Hand nach Neia und drückte sie dann zusammen.

Auf einmal fehlte Neia die Luft. Sie versuchte zu atmen, aber scheinbar hat der Dämon die Luft um die Blutelfe komplett weggenommen. Sie wollte sich raus teleportieren, als der Dämon mit der anderen Hand einen Blitzstrahl auf sie abschoss.

Neia stand unter Strom und fiel auf den Boden, schwarze Punkte erschienen vor ihren Augen. „Luft… ist universell und bringt einen sehr grausamen Tod, hat man mir mal gesagt.“ kichert der Dämon.

Egal was Neia versuchte, aber nun verstand sie, dass… sie wirklich im Sterben liegt. „Nein… ich will leben…“ versuchte Neia irgendwie Luft zu atmen…

Sina sah, dass alles den Bach runtergeht, seit die Destroyar´s erschienen sind und kämpfte extrem dagegen, sich in den Kampf von Sherry einzumischen. Ihren rechten Handschuh hat sie vorsichtshalber ausgezogen, damit sie die Krallen einsetzen kann, aber…

Sie schnitt sich eher selber in den Oberarm und Sina bemerkte nicht… dass sich ihre Augen verändern.

Sinas Wutmeter: 63%

Sinas Stressmeter: 57%

„Bitte… irgendwer…“

Kapitel 647

Ich bin wiedergeboren und der Kampf der Elite?

Neia landete weit entfernt von den anderen und ließ sofort den Dämon los, was eine kluge Entscheidung war. Sofort schoss aus dem Boden eine scharfe Mauer hoch, die ihren Arm getrennt hätte.

Die Blutelfe sprang mehrmals mit Saltosprüngen nach hinten und konzentriert sich nun auf ihren Feind. „Verstehe… du kannst teleportieren.“ nickte der Dämon.

„Mein Name ist Neia, Magiemeisterin aller Elemente!“ stellte sich Neia vor, aber das schien den Dämon nicht wirklich zu kümmern. „Namen, wozu Namen, wenn wir doch beide genau wissen, wie groß die Unterschiede zwischen uns sind.“

„Stimmt, ich werde mich sogar ein bisschen für dich zurückhalten.“ lächelt Neia provokant, doch der Dämon schien es nicht so sonderlich zu interessieren. „Tu, was du nicht lassen kannst. Es sind vermutlich mehrere Jahrtausende her, dass ich zuletzt gegen eine Elfe gekämpft habe. Puh, das war mal eine Nervensäge und zugleich ein Feigling.“

„Was du nicht sagst.“ schnippte Neia mit dem Finger und mehrere Eisdornen flogen auf den Dämon zu. Dieser ließ sie in Ruhe kommen, bis sie gegen etwas unsichtbarem abprallten. Nun teleportierte Neia sich hinter ihn und schlug mit der rechten Klinge ebenfalls… Der Angriff prallte wieder gegen etwas unsichtbarem ab.

„Immer das selbe mit euch.“ seufzte der Dämon, dann schnippte dieser. Neia klatsche mit beiden Händen zusammen und eine Steinmauer vor ihr kam hoch, als die Explosion kam. Die Druckwelle sowie die Kraft der Explosion zerstörte die Mauer und Neia flog nach hinten.

Schnell rollte Neia kurz nach hinten und stand auf. Der Dämon stand immer noch an der gleichen Stelle, was Neia auffiel ist, dass ein runder Kreis um ihn war, wo die Explosion nicht ankam. „Du hast eine Luftbarriere um dich oder?“

„Ja, natürlich.“ zuckte der Dämon mit der Schulter und zeigte mit einem Finger auf Neia. „Dscharjia!“ sagte der Dämon in einer komischen Sprache. Sofort schaute Neia nach oben, weil sie dort eine heftige Magie gespürt hatte und sprang zur Seite. Ein schwarzer Strahl schoss vom Himmel herab und zerstörte den Boden, wo Neia zuletzt war.

„Was… war das denn für ein Zauber?!“ wunderte sich die Magierin und zeigte mit einem Finger wieder auf den Dämon. Aus dem Finger schoss ein Lichtstrahl heraus, aber die „Barriere“ ließ ihn nicht durchdringen.

„Nichts zu machen, solange die Barriere existiert, komm ich nicht an ihn heran.“ grübelte Neia, als der Dämon vor ihr mit der linken Hand eine Geste mit zwei Fingern von unten nach oben machte. Auf einmal wurde Neia nach oben geschleudert durch eine unsichtbare Kraft.

„Verdammt!“ fluchte Neia und wollte sich in Sicherheit teleportieren… als aus dem Himmel ein gigantischer Drachen erschien, der nur aus Blitzen bestand. „Das… das gibt es nicht.“ fiel Neia der Mund weit auf.

„Überleb das mal kleine Elfe.“ kichert der Dämon auf dem Boden. „Die letzte Elfe kam auch nicht unbeschadet davon.“

Während Neia in einem Dilemma steckte, tobte sich Rokea mit ihrer Gegnerin aus. „Har!“ schlug die Tierfrau mit einer Faust nach der Dämonin, die eine bläuliche Haut hatte. Der Mantel ist von der Frau runter gefallen, was Rokea nicht störte.

Die Dämonin hatte anschauliche Muskeln gehabt, würde ihr Körper nicht so zertrümmert aussehen. Narben über Narben, große Stücke von Fleisch fehlten an gewissen Körperteilen. Diese Frau kennt das Kämpfen.

Rokea dachte, sie käme Sina ähnlich vor, weil die Frau auch drei Augen hatte, aber scheinbar ist sie ein Meister der Fäuste. Die Dämonin fing die Hand auf, zog Rokea zu sich und versuchte mit einem Knietritt in den Magen zu schlagen.

Diese Technik aber hat sie bei Sina schon kennengelernt und fing es mit der freien Hand auf. Zugleich versuchte sie das Knie ihrer Gegnerin zu zerquetschen. Doch sie hat nicht mit einer Finte gerechnet, denn die Dämonin drehte mit einer Kraft die Hand von Rokea, dass sie auf einmal in die Knie gezwungen wird.

Durch die Aktion ließ Rokea das Knie los und schlug auf den haltenden Arm der Dämonin zu, die sofort losließ und mit ihren Flügeln in Sicherheit sprang. „Du… kennst diese Kampftechniken. Man sieht es dir an, dass du auf etwas wartest.“ knurrte die Dämonin.

„Tja… ich habe schon gegen die beste Dämonin auf der Welt gekämpft und verloren. Was glaubst du… was ich da alles gelernt habe.“ richtete sich Rokea auf. „Doch scheinbar hast du definitiv ein paar Tricks mehr auf Lager.“

Die Dämonin knackte ihren Kopf nach links und rechts. „Tjorikari ist mein Name. Die, die dich töten wird.“ „Früher hätte ich gelacht, aber scheinbar muss ich mich anpassen. Rokea, die stärkste Tierfrau der Welt vom Behemoth-Clan. Tochter… von Rokus.“

„Tiermenschen… schon eine Ewigkeit her, als ich zuletzt mit ihnen zu tun hatte. Ziemlich loyale Söldner solange das Gold gestimmt hat.“ nickte Tjriokari. „Aber mir war nicht bewusst, dass die Tiermenschen so arrogant sind.“

„Denke, dass kann man nur über unsere Fäuste klären.“ grinste Rokea und ging wieder zum Angriff über. Sie schlug mit ihren Fäusten nach der Dämonin, die sie spielend zur Seite parierte, bis diese Rokea eine Kopfnuss verpasste.

Aus Gegenreaktion drehte Rokea sich und schlug mit dem Stachelschwanz von der Seite in den Magen ihrer Gegnerin. Scheinbar kann Tjorikari Schmerzen empfinden, denn sie verzog ihr Gesicht, als sie getroffen wurde und nahm sofort wieder Abstand von Rokea.

„Schön zu wissen, dass du Schmerzen fühlst, wenn ich dein Gesicht so deute.“ grinste Rokea, dabei drückte sie mit einem Daumen ein Nasenloch zu und pustet bewusst das Blut aus der gebrochene Nase raus. Das wiederholte sie auf der andere Seite ebenfalls.

„Du… hast noch nie… richtige Schmerzen gespürt.“ meinte die Dämonin, da ging sie nun zum Angriff über. Eine Reihe von Kickangriffen prallte auf Rokea nieder, denen sie immer knapp auswich. In einem kurzem Moment wollte Rokea das Bein fassen, als Tjriokari einen gemeinen Trick anwendete.

Mit voller Kraft stampfe sie das andere Bein in den Boden und setzte zur Umleitung ihre Kraft in das andere Bein. Es entkam den Fängen von Rokea und traf auf ihr Kinn. Der Kopf knackte nach hinten, da flog die Dämonin hoch und packte sich die Hörner.

Mit ihrer Kraft hob dieser die Tierfrau über sich und rammte sie mit einem Salto auf den Boden, was einen Beben verursachte. Doch die Kombination war nicht zu Ende, Rokea lag stöhnend auf dem Bauch.

Tjriokari sprang hoch und landete auf der rechten Schulter, was die Knochen sofort brach. Rokea schrie vor Schmerzen laut auf und schlug mit der anderen Hand nach nach ihrer Gegnerin, doch die hat sich in Sicherheit geflogen.

„Wirklich, du wolltest mit meinen Anführer kämpfen? Für ihn wäre es nur eine Beleidigung gewesen.“ lächelt Tjriokari gehässig, während Rokea wütend vom Boden hoch starrte.

Woanders lief der Kampf auch nicht unbedingt besser, wenn man es als einen Kampf bezeichnen kann. „Was… bist du nur?“ wundert sich der Dämon, der Eleanor alle Körperteile verdreht hat und nun vor sich liegen sah.

Langsam drehte Eleanor kichernd ihre Gliedmaßen zurück und stand wieder auf. „Eh he he he, du bist ja wirklich hart im Neben, wenn dich das nicht schockiert.“ Der Dämon stand wieder vor ihr und schlug mit seiner Faust durch ihren Brustkorb, dabei zerstörte er ihr Herz.

Langsam zog der Dämon seine Hand wieder raus und sah, wie diese verrückte Frau zur Seite umkippte… als sein Instinkt ihn warnte! Sofort sprang er nach hinten, als mehrere Blutstacheln vom Boden hochschossen.

Lachend stand Eleanor auf und betrachtete den Dämon. Immer noch keine Angst, nicht mal Verwunderung. Ihr Körper heilte das Loch und erschuf ein neues Herz, der Dämon kniff nun langsam seine Augen.

„Regeneration, die so hoch ist, dass es selbst eine tödliche Wunde heilt? Oder ist… es sogar mehr?“ grübelte der Dämon laut und betrachtete das Blut an seiner Hand. Er schnüffelte kurz, dann verstand er, WAS Eleanor ist. „Ein Vampir… und doch kann ich mich nicht erinnern, dass sie so einen Todesschlag überleben.“

„Eh he he he vielleicht… bin ich ja ein besonderer Vampir? Komm… lass mich dir mal einen Trick zeigen.“ schnippte Eleanor mit zwei Fingern. Auf einmal bewegte sich das Blut auf der Hand des Dämon, mehr es umfasste die Hand und fing an sie zu zerquetschen.

Nun erwartete Eleanor, dass er zumindest vor Schmerzen schrie, aber mitnichten. Er hielt sie vor sein Gesicht und beobachtet den Vorgang… dann schlug er mit der anderen freien Hand einfach den Unterarm ab.

„Verstehe… du beherrscht die berühmte Blutmagie.“ nickte der Dämon und sein Arm samt Hand wuchs wieder nach. Nun war Eleanor etwas angepisst. „Hrm… du bist wirklich außergewöhnlich, dass dich nichts schockiert. Das Reizt mich nur, mir mehr Mühe zu geben.“

„Spare dir das Vampirin, du hast dich mit mir den schlimmsten Gegner ausgesucht. Schmerzen… habe ich über tausend Jahren nicht mehr gespürt. Durch ein fehlgeschlagenes Experiment kann ich nichts mehr Empfinden, für dich also… ein großes Pech.“ meinte der Dämon dies mit einer neutralen Stimme.

Nun kam die Seele des Dämonenkönigs aus Eleanor, dass war eine Herausforderung, die er nicht ablehnen konnte. „Das werden wir ja sehen!“ Eleanor streckte ihre Hände aus und alle ihre Nägel formten sich durch die Blutmagie zu langen Schwertern, dann griff sie den Dämon an…

Im Grunde ist das für den Dämon ein Trauerspiel, denn das sind alles Fähigkeiten, die ein Amateur zeigt. Er wich den Angriffen gelangweilt aus, Eleanor versuchte, einige Fähigkeiten der Blutmagie einzusetzen, doch er schlug sie einfach beiseite.

„Ihr langweilt mich zu Tode…“ knurrte der Dämon und ging zum Angriff über… Dieser ging so schnell, dass er den Kopf der Vampirin vom Körper abgerissen hat und nun in der Hand hielt. „Nun zeigt mir mal… ob ihr das auch überleben könnt… Hm?“

Vom Körper schoss ein Blutlinie zum Kopf ran, Eleanor bekam ein Grinsen im Gesicht. Doch wie der Dämon gesagt hat, er war von Anfang der falsche Gegner. „Verstehe… die Blutmagie ist es, was euch am Leben hält.

Was… würde passieren, wenn ich diese „Blutbahn“ einfach zerstöre hmm?“ grinste der Dämon unter der Maske, während Eleanor ein neutrales Gesicht bewahrte.

In einer weiteren Kampfgegend wurde alles regelrecht zerschnitten. Louis schwitze aus jeder Hautpore, weil er sechs Schwertern nur am parieren, blocken oder ausweichen war. „Du liebe Güte… sie könnte es auch mit Taos aufnehmen.“

Würde der Schwertheilige sich nicht an die Übungen mit der Gruppe Machtnix halten, hätte ihn alleine die Ausdauer getötet. Doch bei dem Kampf gegen die Dämonin hat Louis gemerkt, dass sie sich zurückhält, als würde sie ihn analysieren.

„Interessant dass du dich Schwertheiliger nennst. Wenn du der stärkste Schwertkämpfer der Menschen bist, dann seid ihr alle dem Untergang geweiht, sobald die Barriere weg ist.“ kichert die Dämonin Xanira.

„Ich kann dich beruhigen, aber es gibt noch so viele starke Schwertkämpfer. Es ist egal welche Rasse, man trifft immer auf jemanden, der einem alles abverlangt… und vielleicht sogar verliert.“ beruhigte Louis die Dämonin.

„Soo? Wie siehst du dann dieses lächerliche Duell? Du schaffst es ja nicht mal in meine Nähe zu kommen!“ schlug Xanira wieder mit ihren sechs Schwertern auf Louis ein. Wieder kämpfte Louis daran, dass die Schwerter ihn nicht erreichten.

„Dein Kampfstil… irgendwo habe ich das schon mal gesehen?“ wundert sich die Dämonin. „Ich bezweifele doch stark, dass wir miteinander die Klingen gekreuzt haben, denn früher wäre ich definitiv gestorben bei deiner Stärke.“ keuchte Louis.

„Das bist du auch jetzt… Damals hatte ich nur vier Arme und habe gegen einen Schwertmeister gekämpft… Diese Erinnerung habe ich, ich als Wiedergeborene, doch weiß ich mehr von der Erinnerung… dass ich dabei gestorben bin. Diesen Fehler will ich nicht wiederholen.“ plaudert Xanira.

„Aha? Bedaure… meine Unwissenheit zu zeigen, aber ich finde eine Person mit vier Armen schon ziemlich tödlich.“ versuchte Louis einen Konter anzusetzen, aber eher wurde das mit zwei Klingen abgewehrt.

„Du hältst dich zurück… ich spüre das… und das hasse ich. Wenn du mir nicht deine volle Kraft zeigen willst… Verwandelt euch meine Schwerter! Elektroschwert, Flammenschwert, Chaosschwert, Eisschwert, Dunkelheitsschwert. Leerenschwert!“ Jedes Schwert nahm die Farbe des Element an und Louis wusste nun… dass er sich ganz dringend was einfallen lassen muss.

„Es gibt nur zwei Dämonen, die es mit meiner gesamten Kraft überstanden haben und du… wirst das nicht sein!“ lächelt Xanira boshaft. „Abwarten…“ meinte Louis nur.

Der Anführer richtete sich auf und starrte sein Ziel an, dabei riss er seine Verkleidung runter. „Wow… hätte auch der kleine Bruder von Thanos in orange Farbe sein können.“ dachte Sina. Groß, Muskeln dick wie Baumstämme, Glatze und ein extrem markantes Kinn.

Was eigenartig bei diesem Dämon war, dass er vor seinem Bauch eine Metallplatte hatte, die aussieht wie ein großer Gong. Nun holte der Dämon seine Waffe hervor, eine große sechseckige Keule.

„Dann werde ich den Befehl meines Königs umsetzen können und… Prinzessin Sina wird nichts daran ändern können.“ sagte Kruschjrar mit einem neutralen Gesicht.

„Nur mal… so eine dumme Frage: Du gehst ja fest davon aus, dass du mit deiner Einheit lebend wegkommst. Zurück hättet ihr nicht kommen können.“ merkte Sina ein Problem an. „Die Barriere ist so schwach, dass selbst wir sie aufbrechen können.“ wurde das Problem direkt gelöst.

„Du bist dir bewusst… das du und deine Einheit hier nicht lebend wegkommt?“ knurrte Sina, da schmunzelt der Dämon. „Ihr… wisst genau, wer ich bin und zu was meine Einheit fähig ist. Nur weil ihr die Schwächlinge von Generälen besiegt habt… sind wir nicht auf deren Stufe.“

Sherry zog Nirwana und war sich etwas unsicher. „Sherry… Zurückhaltung ist bei ihm tödlich. Stell ihn dir schlimmer vor als Rokus. Setze die gemeinsten Tricks ein, bei ihnen darfst du mit keiner Ehre rechnen… denn du bist ja das eigentliche Ziel.“ warnte Sina sie. „Du weißt genau, dass…“

„Ja, aber vertrau mir und deinen Freunden Sina. Du hast uns gewarnt und wir sind uns bewusst, gegen was wir kämpfen. Bitte… greif sie unter keinem Umständen an!“ schaute Sherry Sina ernst in die Augen.

Sina starrte auf das aufgestellte Siegel und nickte. „Ich vertraue euch, doch…“ „Ich weiß, eher geht die Welt unter, als dass du zuschauen wirst, wie wir… leiden.“ nickte Sherry und betrachtet ihren Gegner.

„Denk nicht dran, seine Waffe zu parieren.“ kam direkt die Warnung von Sina. „Vermutlich zerbricht er dein Schwert und dann wäre es fatal.“ „Das denke ich auch.“ nickte Sherry, der Anführer schien es scheinbar nicht so eilig zu haben.

„Was denkst du Nirwana?“ stellte Sherry die Frage im Kopf. „Unterschätze ihn nicht. Trotz deiner neuen Stärke… spielt dieser Gegner in eine höheren Liga als Rokus.“ kam direkt die Antwort von ihrem Gottesschwert.

„Wenn… ihr nicht kommen wollt…“ meinte auf einmal der Dämon und stand auf einmal vor Sherry. „Dann komme ich selber!“ und schlug mit seiner Keule nach Sherry. Rein instinktiv teleportierte sie sich zum Standort des Dämonen und hat die richtige Entscheidung getroffen.

Die Keule schlug auf den Boden, wo Sherry zuletzt stand und löste ein Beben aus. Eine Staubwolke flog nach oben und eine Druckwelle um den Einschlag drückte die Wiese nach hinten. Schlimmer… Sherry wurde durch den Druck leicht aus dem Gleichgewicht gebracht. „Der schlägt schlimmer zu als Rokus!“ wurde Sherry nervös.

Sina konnte der Druckwelle mithilfe ihres Knochenschwanzes umgehen, indem sie sich kurz damit einwickelt und anschließend wie eine Sprungfeder in den Boden rammt. „Scheiße… der Kerl ist wirklich ein Schwergewicht.“ biss Sina die Zähne zusammen.

Kruschjrar drehte sich zu Sherry um und hob seine freie Hand hoch. „Hand der Zerstörung!“ zaubert der Dämon direkt los. Ein gigantischer schwarzer Strahl schoss aus der Hand raus, der Durchmesser ist groß genug, dass Sherry komplett von ihm erfasst werden „könnte“.

Diese teleportierte sich mehrere Meter in Sicherheit, während der Strahl eine reine Zerstörung in der Landschaft anrichtet. Man sieht regelrecht eine tiefe Spur im Boden. Sherry dachte, sie wäre in Sicherheit, als der Dämon seinen Strahl in ihre Richtung dreht.

„Wie..?!“ staunte Sherry und fing an zu rennen. Sina verschränkt ihre Arme und biss sich schon auf die Unterlippe. „Sie braucht Hilfe…“ und betrachtet wieder das Siegel. Der Strahl kam immer näher auf Sherry zu, fast so nah, dass sie es hinter sich spüren konnte.

Auf einmal schnippte sie mit dem Finger und eine Wassersäule unter ihren Füßen schleudert sie in Sicherheit. Der Dämon zuckte kurz mit seinem rechten Auge und beendete seinen Angriff, während Sherry einen Saltolandung durchführte.

„Also… wir müssen im Hinterkopf behalten, dass wir seine freie Hand nicht ignorieren dürfen.“ warnte Nirwana. „Nirwana, verwandele dich in Explosives Magmaschwert!“ befahl Sherry. Ihr Schwert setzte es um und Sherry widmet wieder ihren Gegner zu… Der vor ihr stand mit erhobene Waffe!

„Du bist kein Gegner für mich und du willst die Prinzessin ehelichen du Schwächling?“ knurrte der Dämon. „Zeit zu sterben!“

„SHERRY!“ rief Sina panisch!

Sinas Wutmeter: 31%

Sinas Stressmeter: 17%

Kapitel 646

Ich bin wiedergeboren und ein Familiendrama?

„Also… Neia ist eine Elfenfürstin, die den „alten“ Fürst einfach mal umgebracht hat. Wenn das noch nicht alles zu übertreffen war, zerstörst du einfach mal irgendeinen alten Baum und hast den Hass auf dich gelenkt. Nun seid ihr ein Liebespaar?“ fragte Lara vorsichtig.

„Zwar… sehr stark abgekürzt, aber das ist richtig.“ nickte Sina auf dem Wohnzimmersessel, wo neben ihr Neia und Sherry ebenfalls saßen. „Du müsstest ihren Vater noch gekannt haben.“

„Ja… ich kann mich an ihn erinnern und wie ich damals gesagt habe, hat er viel über seine Tochter erzählt. Dürfte aber nicht Neia gewesen sein.“ nickte Lara langsam, im Hintergrund waren Suki, Nitir, Rokea, Kyllia und Klein-Lisa ebenfalls anwesend.

„Das war meine ältere Schwester, in der Zeit habe ich noch nicht gelebt.“ klärte Neia dieses Problem schnell auf. „Verstehe… und nun? Wie geht es so… weiter? Ein bisschen mehr Informationen wären nicht schlecht.“ hakte Lara nach.

„Brauchen ein größeres Bett.“ meinte Sherry. „Verstehe, dass ist natürlich das größte Problem.“ murmelt Lara sarkastisch. „Es bleibt alles beim alten, wir wissen alle nun wieder ein bisschen mehr über uns und dürfen uns nicht wundern, wenn öfters mal elfische Boten für Neia vorbeikommen.“

„In diesem Haus… hat wirklich jeder eine traurige Vergangenheit.“ war Suki sehr mitfühlend. „Selbst Rokea hatte keine einfache Vergangenheit.“ „Erm… danke?“ murmelt Rokea verlegen.

„Mich würde es eher interessieren Schwester… du hast dich mit Sherry verlobt, wie… sieht das dann mit Neia aus? Nüchtern betrachtet… nachdem Theater den Sherry hatte, dürfte sie ja auch adeliges Blut in sich tragen.“ streichelt Kyllia ihren dicken Bauch.

„Hmm… wenn ich ehrlich bin, habe ich mir darüber… bisher keine großen Gedanken gemacht. Neia weiß, dass ich Sherry immer vorziehen werde. Wenn sie ein starkes Herz hat und das auch akzeptieren kann, dann… sollte es keine Probleme geben… hoffentlich.“ schaute Sina abwechselnd die Damen an der Seite an.

„Nun… es war sehr ungewohnt, mit zwei Frauen in einem Bett zu schlafen.“ murmelt Neia. „Konnte eigentlich nicht richtig schlafen, aber… es fühlte sich gut an. Wenn sich etwas… gut anfühlt, dann ist es doch nicht schlecht oder?“

„Ich bekomme es schon hin, dass Sina auch dir die Aufmerksamkeit zu kommen lässt Fürstin Neia. Ich will nicht, dass du immer die zweite Rolle spielst.“ grinste Sherry keck. „Schon… erstaunlich, dass der Fürstensohn mit dem Fürst Triandal so dermaßen ähnlich aussehen. Ich hoffe… wirklich, dass der Fürst keine unnötigen Schritte gegen mich… uns macht.“

„Man sagt ja, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Warum auch immer der Sohn Angst hatte, dass dir etwas zugesteht, dass… kann man nur herausfinden, wenn man mit ihnen in Kontakt kommt. Doch das willst du nicht wirklich oder?“ fragte Lisa auf dem Horn von Kyllia.

„Nein, denn wenn mein „Bruder“ so eine Einstellung hat, dürfte es bei… dem Vater auch nicht unbedingt besser sein. Dabei wollte ich doch nie… ihre Aufmerksamkeit haben…“ seufzte Sherry.

„Nun, du bist gegen die stärksten Kämpfer auf der Welt angetreten. Lisa, Arzexos und gegen meinen Vater. Es lässt sich unmöglich vermeiden, dass irgendwer… nun keine Ahnung? Groll gegen dich hegt? Die halbe Welt hat halt zugeschaut.“ versuchte Rokea Sherry zu trösten.

„Das… stimmt wohl.“ nickte Sherry langsam. Sina legte einen Arm um sie herum. „Hey, sieh es doch mal so… Egal wie beknackt deine Familie ist, du kannst immer noch selber deine Freunde und neue Familie aussuchen.“ „Auch… das stimmt und sie ist größer geworden mit Neia.“ lächelt Sherry.

„Gut das Suki die Zimmer umarbeiten ließ. Wenn die drei den Tag haben…“ murmelt Kyllia ganz offen und grinste dreckig. „Glaube… du brauchtest DIESEN Gedanken jetzt nicht laut aussprechen.“ seufzte Lisa, weil sie drei knallrote Köpfe auf dem Sessel sieht. „Familie…“

Auf einmal kam unter allen Personen, nein… der gesamten Stadt ein Erdbeben. Keiner konnte sein Gleichgewicht halten, Risse entstanden an Mauerwerken, Fenster zersprangen. Reaktionsschnell hatte Sina ihre Frauen sofort umarmt und drückte sie fest an sich, die anderen mussten auf den Knien liegen.

Panik herrschte in der Stadt, zu unerwartet kam auf einmal das Erdbeben. Es waren nur wenige Sekunden gewesen, doch es reichte aus… dass die Stadt schwer beschädigt wurde. „Seid ihr alle in Ordnung?“ rief Sina in die Runde, als sie nichts mehr merkte.

Mehrere bejahten, dennoch hörte man eine Unsicherheit, dass einfach eine Naturkatastrophe stattfand… als auf einmal der Himmel dunkelrot wurde. „Was… ist denn jetzt los?!“ murmelt Neia… und spürte es. „Magie! Unfassbar starke Magie!“

„Wir werden angegriffen?“ fragte Sina sofort. „Ich weiß es nicht, aber…“ wollte Neia was sagen, als wieder ein Beben zu spüren war… Nicht so stark wie eben, aber sehr besorgniserregend. „Kannst du herausfinden, wo die Magie eingesetzt wird?“ kam die nächste Frage.

„Wir müssen nach draußen, hier drinnen kann ich nichts feststellen!“ teilte Neia das ernst mit. Sofort machten sich alle auf nach draußen in den Garten… und staunten nicht schlecht. Eine gigantische schwarze Säule außerhalb der Stadt war zu sehen, der Himmel nahm eine sehr dunkelrote Farbe an, trotz dass es Tag war. „Dort… dürfte der Grund sein.“ meinte Sherry das Offensichtliche.

Ohne Nachzudenken und weil Magie im Spiel ist, nahm Sina direkt ihre Frauen unter die Arme. „Wir fliegen dahin. Ich kann euch nichts befehlen, aber… haltet euch bereit. Wer oder was auch immer dafür zuständig ist, aber wir haben es vermutlich mit einem Feind zu tun.“ sagte Sina das den anderen noch, bevor sie hochflog.

Rokea leckte sich die Lippe und jeder wusste… sie wird ebenfalls zu diesem Ort gehen. Doch jemand anderes… hatte ebenfalls den Gedanken. „Eh he he… lange nicht solch eine Magie gespürt.“ lachte Eleanor irre und verließ die Schmiede.

„Louis, was hast du vor?“ fragte Prashi verängstigt. „Zu der Ursache gehen, denn Sina und die anderen werden ebenfalls hingehen.“ betrachtet der Schwertheilige sein Schwert. „Außerdem, wer weiß, WER die Ursache ist, kann Sina bestimmt helfende Hände gebrauchen.“ „Dann… sei bitte vorsichtig!“

In der Luft sah Sina mit den Frauen, dass tatsächlich jemand die Magie einsetzte, zu eigenartig wird die Magie gestartet. „Das… wie viel Mana hat diese Person nur, dass er es ohne Probleme so lange anhalten kann?“ staunte Neia.

„Keine Ahnung… aber lass es uns anschauen.“ leckte Sina sich die Lippe und flog darauf zu. Sie kamen der Ursache näher… und spürten direkt eine gefährliche Aura. Je näher sie kamen, desto heftiger wurde sie. „Scheiße… das wird kein gutes Ende nehmen.“ dachte Sina.

Scheinbar hat der Magier gemerkt, dass jemand kommt und hörte mit der Magie auf. Der Standort war außerhalb von Fanfoss auf einem Hügel, zu Fuß etwas weit weg, aber trotzdem zu nah an der Stadt nach Sinas Geschmack. Als sie näher kamen… sah Sina fünf vermummte Gestalten.

Zwei hatten Flügel, doch was… Sina schockierte… war das Symbol, was auf ihren Brüsten stark symbolisiert wird. „Scheiße! Das sind Dämonen!“„Wie? Die Dämonen aus dem Wüstenkontinent?“ fragte Sherry sofort und Sina schüttelt den Kopf. „Schlimmer… aus meiner Heimat.“ Nun verstanden Sherry und Neia, warum Sina es so schockiert. „Mehr noch… ihr erinnert euch an die Einheit von der ich mal gesprochen habe? Das sind sie… Die Destroyar.“

„Warte warte! Die stärker sind als ein General?!“ bekam Neia ein blödes Gefühl im Bauch. „Ja… genau die und ich kenne… jetzt nur eine Person, der sie geschickt haben kann.“ knurrte Sina wütend. „Niemand anderes als mein Vater, der amtierende Dämonenkönig aus Deymonlia.“

„Ob… es an dem letzten Gespräch liegen könnte?“ mutmaßte Sherry. „Davon kannst ausgehen und dass es ein sehr guter Grund ist, warum ausgerechnet die es sind. Fünf… ich kannte das Symbol, wusste aber nicht, dass wir überhaupt welche haben.“ knurrte Sina wütend.

Sina landete nun vor der ominösen Gruppe und ließ die Frauen los. Weil sie eine Einheit zeigen wollten, trug jede der Damen ein Kimono. Sina das übliche schwarze, Neia mit den vielen unterschiedlichen Elementarsymbolen und Sherry ein rot/gelb gestreiftes.

Die Dämonen starrten alle Sina an, als sie sich vor ihr verbeugten. „Prinzessin Sina, mein Name ist Kruschjrar, Anführer der Destroyar´s.“ Aufgrund dieser Kleidung konnte Sina nicht ausmachen, was das für ein Dämon ist, nur… dass dieser größer war als die anderen. Noch mehr… seine Stärke ist real, realer, als die von den Generälen.

„Ihr seid scheinbar… nicht überrascht, dass ich verändert bin hmm? Lasst mich raten, mein Vater hat euch geschickt?“ hielt Sina den Kopf schräg. Der Anführer nickte zu einem Kameraden an seiner Seite, der aufstand. Dieser holte aus einem Umhang eine große Truhe, die er direkt auf Sina zuwarf.

Der Knochenschwanz fing sie ohne Probleme auf, aber die Respektlosigkeit gegenüber Sina konnte sie nicht auf sich sitzen lassen. „Wie könnt ihr…“

„Euer Vater gab mir zwei Aufträge.“ unterbracht Kruschjrar. „Der erste Auftrag lautet, dass wir euch diese Truhe „überreichen“ sollen. Wir wurden aufgeklärt, dass wir damit rechnen müssen, dass ihr eine neue Gestalt haben könntet.“

„Soo? Dann bin ich ja eher auf den zweiten Auftrag gespannt.“ steckte Sina die Truhe in ihr Inventar und machte den Frauen ein Zeichen, dass es vielleicht einen Kampf geben wird gegen diese Einheit.

Einmal kam eine Fledermaus angeflogen, die neben den Frauen landete und sich verwandelt. Ein irres Lachen kam bei der Verwandlung herbei. Sina staunte nicht schlecht, dass ausgerechnet Eleanor hier ist. „Warum bist du denn hier?!“

„Weil… es lustig wäre, wenn ich zu den Destroyar´s komme? Die Dämonen, die ich damals töten musste, weil sie mir zu widerspenstig wurden?“ kichert Eleanor verrückt und betrachtet die Dämonen. „Manche… Dinge ändern sich wohl nie.“

RUMMS Eine Staubwolke kam hervor, Sina musste ihre Flügel benutzen, wer denn jetzt dazu gekommen ist… Rokea. „Oh ho ho, ja die Typen sind definitiv stark. Darf ich sie vermöbeln?“ sah man die Gier in den Augen der Tierfrau.

Doch die Dämonen wirkten überhaupt nicht beeindruckt, dass eine starke Person nach der anderen kam. „Nein, ich will erst wissen, was das Theater soll, was sie veranstalten. Mein lieber Vater musste ein paar Hintergedanken haben, ausgerechnet sie zu schicken.“ schüttelt Sina den Kopf. „So? Wo ist der zweite Grund?“

„Wir sollen im Auftrag des Dämonenkönigs euren Verlobten töten. Die Barriere wurde für uns geöffnet und durch die bekommenden Hilfsmittel haben wir euch schnell gefunden. Wir fordern also von euch… dass ihr den Namen herausgebt.“ erhob sich Kruschjrar.

„Ich… fasse es nicht…“ bekam Sina auf einmal eine unendliche Wut. „Hat mein Vater keine anderen Sorgen?! Was ist mit meiner Mission? Ihr gefährdet sie nur!“ „Darüber wurden wir nicht aufgeklärt, also dürfte es kein Problem sein.“ bekam die Dämonin die Antwort zu hören.

„Sina?“ rief eine männliche Stimme hinter den Frauen. Alle drehten sich um und sahen den Schwertheiligen Louis kommen. „Glaube… ihr braucht Hilfe oder?“

„Nein, ich werde mich schon selber darum kümmern.“ verzog Sina wütend das Gesicht und drehte sich wieder zu der Einheit. „Das… hat euer Vater kommen sehen und uns dieses Siegel gegeben.“ rammte Kruschjrar auf einmal einen Stab in den Boden, auf dessen Kopf ein dämonisches Symbol zu sehen war.

Nun wurde Sina regelrecht blass. „Wie… kann mein Vater es wagen!?“ „Was ist los Sina? Was ist das für ein Siegel, was meint er?“ legte Sherry eine Hand auf die Schulter ihrer Verlobten.

„Dieses… Siegel verbietet mir als Dämon, dass ich Hand an sie legen darf. Ich könnte es schon, aber dann zerbricht das Siegel und ich werde für alle Dämonen auf der Welt als Verräterin gebrandmarkt.“ knurrte Sina und man sah ihr an, dass sie in einem Dilemma steckte.

„Also Prinzessin Sina, gebt uns den Namen, damit wir unseren Auftrag umsetzen können.“ verlangte Kruschjrar in seinem dunkelvioletten Gewand seine Forderung. Neia und Sherry sahen, dass Sina scheinbar eine Entscheidung für sich getroffen hat, also mischten sie sich ein.

„Das bin ich.“ stellte Sherry sich vor. „Sherry!“ wurde Sina blass. „Nein Sina, ich weiß was du vorhattest. Du wolltest das Siegel zerstören, damit du mich beschützen kannst. Aber wenn du das machst, dann zerstörst du deinen eigenen Traum. Ein Frieden mit den Dämonen und den restlichen Rassen.“ Als die Dämonen dies hörten, fingen sie laut an zu lachen.

Neia nahm mit beiden Händen das Gesicht von Sina und küsste sie, was die Dämonen zum verstummen brachte. „ICH bin ebenfalls eine Geliebte von Prinzessin Sina.“ „Neia…“

„Zwei… Geliebte?“ hörte man die zweifelnde Stimme des Anführers. „Wie… könnt ihr die Traditionen der Königsfamilie… einfach so ignorieren?“

„Weil ich es kann du Flachpfeife. Ihr wurdet geschickt, damit ihr sie einfach so töten könnt? Mein Vater kann sich auf etwas gefasst machen, wenn ihr tot seid. Schön das starke Kämpfer hier sind, die es mit euch aufnehmen können.“

„Ah… bedaure, aber ich kann nicht.“ lächelt Eleanor Sina gehässig an. „Regel 7, 17, 41, 75, 174 und 201 sind für zwei Stunden aufgehoben.“ kam die Antwort. „Oh…?“ drehte Eleanor den Kopf um 90° nach hinten zu den Dämonen. „Das… wird ja richtig spaßig.“

„Dann auf?“ stand Rokea auf einmal vor dem Anführer, aus ihrer Sicht wurde alles gesagt und schlug zu… Doch der Angriff wurde von einem dürren Dämon mit Flügel abgefangen mit einer Hand.

„Ich lasse… nicht zu, dass ein Schwächling den großen Kruschjrar verletzt.“ knurrte eine weibliche Stimme empor. Die Tierfrau packte den Arm ihrer Gegnerin und sprang aus dem Kampfgebiet heraus, ihr Gegner wurde gefunden, den sie mit sich zog.

„Uh… wenn ein Dämon Rokea aufhalten kann?“ leckte Sherry nervös die Lippe. „Die kann man nicht mit den Generälen vergleichen. Wer auch immer wen… nimmt, zieht den Kampf weit weg von der Stadt. Ihr wart es mit dem Erdbeben gewesen oder?“ schaute Sina den Anführer an.

„Nichts… einfaches als ein kleines Beben.“ kichert eine eigenartige Piepsstimme von den Dämonen, der kleinste von allen. „Ich kann es gerne wieder zeigen.“ „Du… bist der Magier in der Gruppe oder? Der den Himmel rot färbt und den Strahl eben gemacht hat?“

„Oho? Aber sicher das.“ nickte der Dämon. „Dann gehört er mir!“ holte Neia ihre Klingen heraus und befestigt sie an den Armen. „Nein… du bist kein…“ wollte der Dämon was sagen, als Neia hinter ihm teleportierte und dann verschwanden beide.

Eleanor knackte mit den Rücken nach hinten und krabbelt auf die Dämonen zu mit einem irren Lachen. Ein bisschen Respekt musste man den Dämonen zollen, dass die irgendwie… sich nicht davon beunruhigen lassen.

„Kümmere du dich um die Wahnsinnige Ajfur.“ befahl Kruschjrar. Sofort stand der andere Dämon mit Flügel auf und packte Eleanor am Kopf, nur um anschließend mit ihr wegzufliegen. „Puh, wenigsten nimmt er Eli weg, ich will echt nicht, dass ihre Angriffe die Stadt erreichen.“ murmelt Sina.

„Dann… bleiben nur die beiden oder?“ meinte Louis, als ein Dämon aufstand und seinen Umhang runter riss. Eine rötliche Dämonin erschien, die sechs Arme samt Schwerter hatte, Sherry… hatte das Gefühl, diese Dämonin irgendwie und wo schon mal gesehen zu haben.

„Xanira mein Name, ich werde euer Gegner sein.“ nahm sie eine Angriffshaltung ein. „Tja… glaube das ist jetzt ein Fachgebiet für den Schwertheiligen.“ grinste Sina. Louis zog sein Schwert und nickte zur Bestätigung.

„Ja… ich glaube das auch. Mein Name ist Louis, Abenteurer mit dem Beinamen Schwertheiliger. Ich nehme deine Herausforderung an, wenn du so was wie Ehre unter Schwertkämpfer kennst!“

„Tzz… dann komm mit.“ hörte man die Verachtung der Dämonin. Besser kann es nicht gehen, dachte Sina, wenn die sich alle freiwillig von der Stadt entfernen. Doch… Sina wusste es besser, denn jeder Dämon… hatte diese tödliche Aura.

„Dann… habe ich echt die Ehre gegen den Anführer zu kämpfen?“ merkte Sherry das größte Problem.

„Sieht so aus.“

Kapitel 645

Ich bin wiedergeboren und eine überschrittene Grenze?

„War das eine gute Idee, die Kaiserin so zurück zu lassen?“ fragt Neia, als sie mit Sina in der Luft den Heimflug angetreten haben. „Meine… wir sind es ja mehr oder weniger alle gewohnt, die legendärsten Wesen um uns zu haben.“

„Sie wird es schon überleben, immerhin bin ich ja dabei. Will ja nicht… dass Layla irgendwelche komische Ideen in das junge Ding pflanzt.“ zuckte Sina kurz die Schulter und drückte Neia fester an sich.

„Das schöne ist ja nun… Nur noch das Gespräch mit dem König und… endlich… kann ich mein Training angehen. Verdammt… ist viel Zeit vergangen, als wir vom Turnier zurückgekehrt sind. Zwei Töchter, Nagas und hast du nicht gesehen.“

„Stimmt. Meine Prüfung, Sherry als Blutelfe, mehr Informationen über Glacia, die Modeshow. Was alles so passiert ist.“ schmunzelt Neia. „Es… macht wirklich Spaß mit dir am Himmel zu fliegen. Man… sieht so vieles… alles ist so klein.“

„Ich weiß… Scheinbar haben wir ja Fanfoss erreicht.“ sah Sina die Stadt von weitem. Sie flog direkt zu der Villa… als ihr sofort was auffiel. „Erm… der Vorgarten war jetzt nicht so zerstört gewesen oder?“ „Nein, ganz gewiss nicht.“ stimmte Neia zu.

Eilig landete Sina vor der Haustür und setzte Neia ab. „Irgendetwas ist vorgefallen, dass es zu einem Kampf gekommen ist.“ wurde Sina unruhig und ging zur Tür… die von Suki geöffnet wurde. „Suki! Ist alles in Ordnung?“

„Ja… würde ich meinen. Es ist gut, dass du gekommen bist, denn… es ist etwas vorgefallen.“ leckte Suki sich die Lippen, scheinbar war sie nicht verwundert, dass Sina wieder eine Frau ist. „Am besten, du gehst direkt zu Sherry in euer Zimmer.“

Sina drehte sich kurz zu Neia, die ihr zunickte, dann machte sich die Dämonin direkt auf ins Schlafzimmer. Unterwegs sah sie Rokea im Flur stehen, die auch etwas besorgt wirkte. „Was… ist passiert?!“ musste Sina sich wundern.

„Hmm… lass es dir von Sherry erklären.“ meinte Rokea nur geheimnisvoll. „Sonst geht vermutlich alles den Bach runter, nachdem die Frauen dir das erklärt haben.“

Nun ging Sina erst recht eilig zum Schlafzimmer nach oben und öffnet die Tür. Sie sah Sherry mit einem verweintem Gesicht auf dem Bett liegen und eigenartigerweise saß Renee neben ihr, die den Rücken streichelt. „Sherry?!“

„Sina?“ blickte Sherry auf. „Du… bist wieder normal?!“ „Ja? Ich würde es dir gerne erklären, aber hier herrscht eine Untergangsstimmung, die alles mit dir zu tun hat.“ kam Sina auf das Bett zu. Renee stand auf. „Dann kümmere du dich um deine Frau, sie… hat scheinbar eine Grenze überschritten.“

Mit diesem geheimnisvollen Satz verließ Renee das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Verwundert, dass Renee überhaupt anwesend war, setzte Sina sich direkt neben Sherry und streichelt ihre Wange. „Hey… was ist los? Was meinte Renee mit Grenze?“

„Bitte… leg dich nah zu mir…“ flehte Sherry und Sina kam dem Wunsch nach. „Ich… Nein… bevor ich es dir sage… Versprich mir, dass du keinerlei Racheaktionen startest und meine… Erklärung bis zum Ende anhörst ok?“

„Hat es was damit zu tun, warum der Vorgarten in einem kaputten Zustand ist?“ fragte Sina nach, aber Sherry sagte nichts. „Ok, ich verspreche es dir.“

Sherry schob sich zu Sina und umarmte sie, dann legte sie ihren Kopf auf die Stirn von Sina, vorsichtig… dass das Auge nicht verletzt wird.

„Kurz… danach… als du weggeflogen bist… bekamen wir Besuch. Wir… dachten, bei den vielen Kutschen… wäre es für dich gewesen… Aber… falsch gedacht… Man wollte mit mir sprechen. Es waren Soldaten in… sehr edlen Ritterrüstungen gewesen und… alles waren Elfen…

Dann… stand die teuerste Kutsche am Tor… Überall Edelsteine… etwas, das scheinbar sehr viel… Reichtum und Macht hatte… Die… Tür wurde geöffnet… und ein Elf… stieg aus… Ein Elf… der blaue Haare hatte… wie ich…“

Nun war Sina verwundert, denn es kann nicht ein und der selbe Elf sein, aber kann sich denken, zu wem dieser Elf gehören könnte.

„Er… kam auf mich zu… Sina… ich wusste überhaupt nicht… was ich machen sollte in diesem Moment… Wir… haben uns schweigend… angeschaut… dann blaffte er mich schon an. Wieso… ich mich nicht vorstellen würde…

Das… habe ich dann getan… dann ließ er seine Verachtung… raus. Was… er von mir denkt… meinem Titel… meine Stärke. Er… hatte diesen Blick wie die anderen Rassisten die ich… immer gesehen habe…

Als… er mit seiner Rede fertig war… meinte er… ER zu MIR… das ich keinerlei Anrecht hätte…

Ich…“ nun drückte Sherry Sina fester an sich. „Ich… wollte ihm widersprechen… da hat er mir… eine Ohrfeige gegeben…“ Sherry wusste, warum sie das Versprechen haben wollte und Sina an sich drückt, denn nun spürte jeder im Haus den Blutdurst.

„Sherry…“ knurrte Sina. „HÖR ZU! Du hast es mir versprochen! Wenn du vor Ort gewesen wärst… dann hätte er vermutlich einen sehr langsamen Tod gefunden!“ sagte Sherry mit einer sehr ernsten Stimme.

„Aber… was mich am meisten glücklich machte… war… das alle Frauen aus dem Fenster gesprungen sind und mir… zur Hilfe geeilt sind… Ich war froh, dass ich sie aufhalten konnte… Denn du wärst nicht zu halten gewesen.

Kyllia, Lisa, Suki… aber erstaunlicherweise waren mir sogar Rokea und Renee zur Hilfe geeilt… Renee ist… wirklich eine tolle Frau…“ schniefte Sherry.

„Ich… hatte sie alle… irgendwie im Griff gehabt, denn… ich hatte eine Wut. Eine so große Wut… in mir. Da… kommt auf einmal aus dem Nichts ein Elf mit der gleichen Haarfarbe… und hat nichts besseres… zu tun, als mich zu schlagen?

Dieser Elf… war so hochmütig… und arrogant gewesen… Fürstensohn Faeranduil. Er… hatte überhaupt kein Gespür.. für Gefahr gehabt… Da erlebe ich so vieles… früher hätte ich bestimmt… mich versteckt, aber das habe ich nicht getan.

Ich stand auf und habe ihn direkt ins Gesicht geschlagen. Einfach… mit meiner gesamten Kraft… schlug ich ihn… und er flog direkt auf seine Kutsche… die zur Seite umgekippt ist. Erst… da habe ich den Frauen erlaubt, mitzumachen.

Ich… fühlte mich so befreit… Die Soldaten hatten nie eine Chance gehabt… vor allem, als Rokea mitgemacht hat… Doch… keine Ahnung… ich bin… auf die Kutsche… gegangen und… haben vermutlich meinen… „Bruder“ etwas… angetan.

Ich habe ihm… meinen Standpunkt gesagt, während… er Schmerzen hatte… Damit er es auch richtig versteht… habe ich ihn an den Haaren gepackt und ihm die langen Haare… abgeschnitten… Ihm gedroht… dass es auch sein Kopf sein könnte und er mich in Ruhe lassen soll…

Am… am…“ schniefte Sherry nun laut. „Bin ich zurückgegangen und… Renee hat sofort gemerkt… dass ich mit den Nerven… am Ende war. Schnell hat sie mich hier… ins Zimmer gebracht und… dann kam alles raus.“ weinte Sherry nun fürchterlich.

Sina drückte Sherry an sich und verstand nun die Andeutung von Renee. Sherry hätte früher niemals so eine Tat begangen und das macht sie mehr als fertig, dass der Elf eine Schande bekommen hat. „Himmel… und ich dachte, dass es keinen Ärger gibt.“ seufzte Sina innerlich.

„Sherry… ich bin nun bei dir…“ tröstet Sina ihre Verlobte nun. Sherry war wirklich mit der Welt fertig, denn… wenn sie so einen Schritt schon gegangen ist, wiederholt es sich wieder? „Auch… wenn das kein richtiger Trost ist… aber du hast alles richtig gemacht und wäre ich vor Ort gewesen… ja, es hätte blutig geendet.“

„Bitte… keine Racheaktionen ok? Ich will… das selber klären… wenn „er“ oder jemand anderes kommt. Gib… mir die Chance… meine Probleme selbst zu lösen…“ löste Sherry sich und schaute Sina in die Augen.

„Das… dürfte etwas schwierig werden… Vermutlich habe ich deinen Vater unfreiwillig kennengelernt.“ beichtet Sina ehrlich. „Elfenfürst Triandal, wegen… meiner Intrige habe ich alle Herrscher auf Alliancia eingeladen ohne zu wissen, wer wer ist.

Der Elf… hatte exakt die gleiche… Haarfarbe wie du. Doch… das will ich dir erst alles sagen, wenn es dir besser geht, weil… ich auch ein paar Überraschungen mitgebracht habe.“

„Über… raschung?“ wundert sich Sherry, als an der Tür geklopft wurde. Neia erschien durch die Lücke mit einem unsicheren Lächeln. „Darf… ich stören?“ „Ja… denke, es passt.“ nickte Sina und Neia betrat das Zimmer mit ihrem Kimono.

„Wie… geht es dir Sherry? Die anderen haben mir gesagt, was vorgefallen ist.“ stellte Neia sich vor die Bettkante. „Es… geht mir überhaupt nicht gut… Ich bin froh… das Sina wieder normal ist, denn… das wäre für mich… sehr schwer gewesen… den Trost in ihrer Männerform zu finden.“ schniefte Sherry.

„Nun… die eine Überraschung ist… das Neia scheinbar nicht nur eine Blutelfe ist mit dem Beinahmen Klingentänzerin oder Elementarmagierin… Sondern auch eine Elfenfürstin ist, die durch eine Intrige geputscht wurde.“ erklärte Sina. Sherry… musste mehrmals blinzeln, dann schaute sie Sina und Neia abwechselnd an, ob man sie auf den Arm nimmt.

„Eh… bitte? Meine… Meisterin ist eine Fürstin?“ fragte Sherry nach, scheinbar lenkt es von ihren Sorgen ab. Neia setzte sich ans Bett und nickte. „Das stimmt. Dieses Geheimnis kannten… nur der „alte“ Fürst sowie die Verräter. Mit niemandem habe ich dieses Geheimnis geteilt, zu sehr bestand die Gefahr… das sie sterben würden.“

„Erm… ok?“ schaute Sherry wieder Sina an. „Also… ok? Neia ist eine Fürstin… die wir mehrmals gegen ihren Willen geärgert haben?“ „Das habt ihr?“ wundert Sina sich, die das nicht mitbekommen hatte.

„Vergiss diesen Teil.“ unterbrach Neia das Gespräch. „Ja, ich habe seit gestern festgestellt… dass ich immer noch eine Fürstin meiner Nation bin. Dank… Sina wurde der Betrug aufgeklärt und der Verräter hat den Tod gefunden.“

„Es… ging soweit, dass Neia die anderen Elfen vor Ort foltern wollte. Das Blut von Taos ging bei ihr soweit durch, dass sie sich nicht mehr beruhigen konnte. Zurecht, ich kann es nachvollziehen. Doch… unsere Neia hätte es nie gewollt… Also musste ich sie mit meinem Charme beruhigen.“ führte Sina weiter.

„Ja… sie nimmt den Hass aller Elfen auf sich und zerstört zugleich etwas, woran sie immer geglaubt haben. Es… war vermutlich die Rettung für mich gewesen… also habe ich sie vor allen Herrschern mittendrin… geküsst.“

Wieder blinzelt Sherry mehrmals, die nun komplett von ihrer Sorge weggekommen ist. „Der Kuss… hat mich wieder in die übliche Form gebracht.“ erklärte Sina. „Ich war froh, dass dein Mantel und Hemd so groß waren, wäre mir etwas… peinlich gewesen, ohne Unterwäsche vor all den Herrschern zu stehen.“

Doch… dieser Teil interessierte Sherry nicht. „Neia… hat dich geküsst. Heißt… dass das dein Schwur… erfüllt wurde?“ dabei schaute Sherry die beiden Frauen an. „Und du… zu einer Entscheidung gekommen bist?“

„ …“ schaute Sina kurz Neia an, dann wieder Sherry. „Ja… ich lasse mich darauf ein. Wir… haben uns wieder… mehrmals geküsst. Wir… hatten auch ein Gespräch gehabt, denn… ich will nicht unfair sein.“

„Sina akzeptiert, dass wir eine Dreierbeziehung eingehen können, doch muss ich akzeptieren… dass du immer vorgezogen wirst. Immerhin warst du es, die sie mehrmals gerettet hatte in ihrer schlimmsten Phase.“ grinste Neia schief.

„Das… will ich sehen.“ forderte Sherry sie auf, denn scheinbar glaubte sie den Damen dies nicht. Sina und Neia seufzten, dann küssten sie sich vor Sherry, die ein Lächeln auf dem Gesicht bekam, auch wenn die Küssenden leichte Akrobatik aufweisen mussten.

„Zufrieden mein kleiner Pechvogel?“ murmelt Sina und Sherry nickte. „Ja… das freut mich wirklich.“ „Gut, dann werden wir dich noch ein bisschen trösten, damit es auch dir wieder besser geht.“

„Ich lass… euch mal all..“ wollte Neia was sagen, als Sherry sie unterbricht. „Bleib… bitte. Es tut mir gut zu wissen, dass meine Verlobte… sich weiter geöffnet hat. Außerdem… wollen wir wirklich getrennt schlafen in der Zukunft?“

„Das… Bett ist ein bisschen klein? Wenn Neia ihre Kuscheltiere mitbringt, die sie wirklich braucht, dürfte einer aus dem Bett raus fallen.“ merkte Sina ein „kleines“ Problem an.

„Kauf halt ein größeres Bett?“ grinste Sherry frech, während Neia nur sprachlos war.

„Aha…“

Kapitel 644

Ich bin wiedergeboren und der Schmerz?

Neia und Sina lagen auf dem Bett und schauten sich in die Augen. „Neia… darf ich ein bisschen mehr über deine Vergangenheit erfahren? Du scheinst ja… Falael zu vertrauen?“ kam die Frage von Sina.

„Falael… traue ich aber nicht.“ sagte Neia. „Aufgrund… dass alles eine Lüge war, dass ich in die Verbannung geschickt wurde… weiß ich nicht wem ich trauen kann. Ich rechne damit… wenn die Elfen in der Heimat angekommen sind und dies Falael mitteilen, was ich befohlen habe…

Das er mich aufsuchen wird. Entweder persönlich oder durch einen Übertragungszauber. Er… war ein sehr enger Freund meiner Schwester gewesen, die ihn immer an ihrer Seite sehr wertgeschätzt hat.

Aufgrund der Intrige… gebe ich ihm zumindest die Chance… sich zu erklären. Du musst wissen… die Idee mit dem Frieden und Verzicht auf den Baum war von meiner älteren Schwester. Eine tapfere und starke Kriegerin, die immer sofort zum Schwert gegriffen hat, wenn es Ärger gab.

Du hast selber gesehen… dass sie überhaupt nichts von Frieden wissen wollten. Daher war der Plan meiner Schwester… statt auf die alten Oberhäuptern einzugehen, mit den Nachfolgern zu sprechen. Sie hatte einen ziemlich guten Erfolg gehabt und… wir hätten „einfach“ nur warten brauchen…

Wäre nicht der Tag gekommen… wo sie wegen eines Monsters gestorben ist. Sie hat ihr Leben geopfert, damit eine Späher Einheit überleben konnte. Das… war einer meiner schlimmsten Tage in meine Vergangenheit.

Nie… hatte ich auch… nur die leiseste Idee gehabt… dass ich selber eine Nation führen sollte. Ich habe mich der Politik immer enthalten, weil… ich etwas dummes getan habe und meine Schwester gezwungen war, mich aus der Versammlung rauszuwerfen.

Nun stell dir vor… ich, die nicht weiß, wie man was bewegen soll, wird Anführer. Der Verräter… mein Onkel, dem ich verweigere… seinen Namen auszusprechen… hat mir am Anfang geholfen. Er hat die Oberhäupter beruhigt, damit ich Zeit hatte, mich vorzubereiten.

Doch… es wurde immer alles kritisiert. Das ist falsch, wir dürfen das nicht, egal was. Veränderungen, die ich versuchen wollte umzusetzen, wurden direkt abgeblockt. Das… Dumme ist, ich hatte auch keinen Draht zu den Nachfolgern gehabt oder anderen Unterstützern zu dem großen Plan meiner Schwester.

Also… habe ich wohl den größten Fehler gemacht und den Verräter um Hilfe gebeten… Wie schockiert er auf einmal war, als ich all das offenbart habe… Du kannst dir also vorstellen… dass es nicht lange gedauert hat, als er mit seinem Talent vor mir stand und… mich verbannt hat…

Ich… war vielleicht nicht die jüngste Elfe, aber… die Unerfahrenste wenn es um die Politik ging und als er mir das sagte… war mein Kopf leer gewesen.“ wurde Neia leiser. Sina nahm eine Hand von ihr und drückte sie leicht. „Du brauchst nicht darüber zu reden… also über den negativen Teil… deiner Vergangenheit. Erzähl doch lieber… von deiner Familie, die zu dir stand.“

„Danke… Meinen Vater… dürfte Lara noch kennen, denn er war einer der Kämpfer, der auf ihrer Seite gewesen war. Vielleicht… erinnerst du dich ja, als ich sie damals gefragt habe. Ich selber… war zu dieser Zeit noch nicht geboren.

Hm… über Mutter weiß ich überhaupt nichts, nur das sie verstorben ist. Wenn ich ehrlich bin… wurde das Thema auch nie wirklich besprochen, weil meine Schwester sich um mich gekümmert hat.

Leider… ist mein Vater früh verstorben, denn… für die Barriere musste scheinbar ein Preis gezahlt werden. Ein Preis, den ich nicht kenne, der aber die Lebensjahre von meinen Vater und vermutlich auch den anderen Zauberern abgezogen hat.

Ich… habe meiner Schwester versucht soviel Unterstützung zukommen lassen wie möglich. Wir haben gerne… immer ein Glas Wein an den Abenden geteilt. Sie wusste… dass sie sich auf mich verlassen konnte.

Wenn sie nicht reden wollte, dann redeten wir nicht. Glaube… das hat sie glücklich gemacht, einfach die Stille zu genießen. Falael… kam öfters zu Besuch oder zu privaten Gesprächen, ich… hatte immer den Verdacht gehabt, dass… etwas mehr zwischen den beiden läuft.

Doch… nachdem sie verstorben war… Keine Ahnung, ich habe von Falael nicht mehr viel gehört. Fast, als wäre er mir aus dem Weg gegangen und ich weiß nicht warum.“

„Siehst… sahst du denn deiner Schwester sehr ähnlich? Meine… du hattest sehr schönes weißes Haar gehabt.“ lächelt Sina.

„Hmm… gewisse Ähnlichkeiten hatten wir, aber… sie hatte mehr Muskeln. Dürfte vermutlich daran liegen, dass sie eine talentierte Nahkämpferin war. Ich dagegen, hatte nur meine Magie gehabt und wirklich… viel Kampferfahrung hatte ich damals nicht.“

„Nun schau dir an, du bist beides. Du hattest nur… den richtigen Förderer benötigt.“ grinste Sina. „Sieht so aus oder? Es… macht dir nichts aus, dass… ich weiterhin bei dir leben will?“

„Nun, es dürfte die anderen alle vom Hocker hauen, wenn die zu hören bekommen, dass du eine Elfenfürstin bist. Danach? Der übliche Wahnsinn Zuhause. Mich… würde viel mehr interessieren… was Sherry denkt.“

„Du… glaubst du… der Elf mit den blauen Haaren… könnte ein Verwandter von ihr sein?“ schaute Neia besorgt drein. „Ich weiß es nicht… Karl hatte was von einem Elfen gesagt, der blaue Haare hätte wie Sherry, aber… dass es direkt ein Fürst ist? Das hätte er mir ruhig… früher sagen können.“ seufzte Sina.

Die Dämonin schaute Neia wieder in die Augen. „Wenn… du möchtest… kann ich dir die schmerzvolle Erfahrung erträglicher machen. Damit… dein Trauma dich nicht wieder überwältigt. Wir… wissen beide, dass es Mächte gibt, die in der Lage sind, es zur Realität werden zu lassen.“

Im ersten Moment sagte Neia nichts, dann rückte sie etwas näher zu Sina. „Bitte… wenn es geht, dann mach es. Mein… größtes Trauma habe ich getötet, aber… es wird viel Zeit vergehen. Du wirst… in meinen Traum schauen oder?“

„Die einzige Möglichkeit, die mir als Sukkubus bekannt ist. Sherry konnte ich helfen sowie auch Lara, die wegen Devin… egal. Danke… das du mir vertraust. Ich verspreche…, dass was ich zu sehen bekomme… es für mich behalten werde.

Du… hast ja mehrmals angedeutet, was dir geschehen ist… So… eine wunderschöne Elfe…“ streichelt Sina das Gesicht von Neia. Die Blutelfe legte ebenfalls eine Hand auf die Wange von Sina. „Danke… es fühlt sich gut an… wenn man das von jemanden gesagt bekommt… den man liebt.“

Die Dämonin umarmte ihre neue Geliebte und drückte sie fest an sich, es war ihr egal… dass sie noch die Klamotten trugen. Die harte… Arbeit kommt noch, denn vermutlich wird es nicht ohne sein, das Trauma zu bekämpfen.

Ein neuer Morgen bricht an, Neia wachte zuerst auf. Sie sah vor sich eine sehr tief schlafende Frau und… sie fühlt sich so erholt an. „Das… ich überhaupt einschlafen konnte.“ grinste Neia in Gedanken.

Langsam lümmelt Neia sich aus der Umarmung raus und deckte Sina zu, bevor sie sich frisch machte. Die Blutelfe kam aus der Dusche raus und sah sich im Spiegel an. „Eine… schöne Frau bin ich…“ lächelt Neia glücklich. „Frage… mich, wie das mit… Sherry wird. Immerhin… ist sie diejenige… die mit mehreren Beziehungen Erfahrung hat.“

Mit einem Morgenmantel verließ Neia das Badezimmer und sah, dass Sina ebenfalls wach geworden ist. „Guten Morgen meine Liebe.“ strahlte die Blutelfe. Für Sina… war es ein De-ja´vü, denn ihre Augen waren fast geblendet. „Ah… auch guten Morgen… Bist ja so schrecklich gut gelaunt.“

„Aber sicher? Nur weil wir einmal das Bett geteilt haben, wo du schlaftrunken auf mich gefallen bist, fand ich es diesmal viel viel angenehmer. Sag… scheinbar… hat es alles geklappt?“ fragte Neia unsicher.

Die Dämonin drehte sich auf dem Bett um und stand auf, anschließend ging sie zu Neia. „Das… du mir erlaubt hast… in deine Vergangenheit zu sehen… Es macht mich umso glücklicher… dass du jetzt befreit wurdest…“ und umarmte sie die Elfe unerwartet.

Erstaunt über die Aktion drückte Neia nach leichtem Zögern Sina ebenfalls an sich. „Mich auch… mich auch… Was… machen wir nun?“ kam eine sehr berechtigte Frage. „Puh… frisch machen, Frühstück, mit der Kaiserin nochmal sprechen und dann nach Hause?“ „Klingt nach einem Plan.“

„Nun… du hast dich ja schon frisch gemacht… Aber… ich könnte jemanden gebrauchen, der mir den Rücken wäscht?“ grinste Sina anrüchig. „Uh… glaube, mein linker Finger ist dreckig geworden, lass mich dir doch helfen, weil ich mich nochmal waschen muss.“ nahm Neia das Angebot an… und küsste Sina.

Etwas später…

Sina und Neia saßen in Kimonos vor der Kaiserin im Büro, die sie abwechselnd immer anschaut. „Emilia… du machst einen nervös damit.“ murmelt Sina. „Nun… ich dachte, du bist mit Sherry zusammen?“ hob Emilia eine Augenbraue hoch.

Die Frauen schauten sich kurz an, als Neia die Frage beantwortet. „Es… ist so… Ich habe mich in das Ding neben mir hier verliebt, was jedem aufgefallen ist, AUßER diesem Ding hier. Sherry… war der Meinung, dass dieses Ding…“

„Dieses Ding hat einen Namen…“ meinte Sina. „Stimmt, Sina war ihr Name. Also… Sherry war der Meinung, dass Sina mehr als nur eine Person an ihrer Seite haben muss. Einfach… mit dem Wissen, das Sina nie alleine ist und wenn was passiert, wer Sina dann auffangen kann. Die… Rolle traut sie mir scheinbar zu und… Sina ist ja nicht abgeneigt.“

„Aha?“ war Emilia mehr als misstrauisch. „Solange… Sina ihre Aufgaben nicht vergisst? Wundere mich nur, wie das funktionieren soll. Meine… Dämonenkönigin und Elfenfürstin, dass… ist bisher so… in der Geschichte noch nicht vorgekommen.“

„Gewöhne dich daran Emilia, selbst ich muss das ja tun. Wenn die Dämonen aus Deymonlia wüssten… Puh, bei ihnen müsste ich eher aufpassen, ob ich mit einem Krieg drohe.“ grinste Sina verschmilz und nahm eine Hand von Neia. „Denke, Lion hat dich aufgeklärt?“

„Ja… ich war sehr erstaunt zu erfahren, dass die Verträge einfach für nichtig erklärt worden sind und wir dafür ein paar Bäume anpflanzen sollen.“ nickte Emilia. „Glaube, damit kann ich wirklich gut leben. Wo ich mir nun die Frage stelle… ob man dein Geheimnis nun preisgibt?“

„Wegen meinem Titel als Dämonenkönigin? Keine Ahnung, wenn dürfte eher Delsanra irgendetwas tun.

„Außerdem dürfte es auch bei den Abenteurern Wellen schlagen, wenn sie hören, dass ich eine Elfenfürstin bin. Puh… das gefährdet eigentlich die Neutralität, wenn ich so überlege? Hoffe, dass… Ascal mir nicht die Tür eintritt.“ grübelte Neia laut.

„Ja… ich habe gesehen, dass du selbst bei deinen Freunden das Geheimnis eisern für dich behalten hast. Glaube, du darfst damit rechnen, dass zuerst Ascal kommt, danach Keya und wenn du viel Glück hast, werden sie dir keinen Arschtritt verpassen.“ grinste Sina bei der Vorstellung.

„Keya wird es vermutlich tun, Ascal dagegen wird mich immer mit Samthandschuhen anfassen.“ schmunzelt Neia. „Aber vermutlich werde ich nicht drumherum kommen, mir was anhören zu dürfen.“

„Was… mir einfällt ist, wer ist der Elf mit den blauen Haaren und warum hast du mir nie was von ihm gesagt?“ lenkte Sina das Thema um. „Das war Fürst Triandal und ja, ich weiß welchen Gedanken du hast.

Ich weiß es nicht, was ich aber weiß von Sherry, dass sie ihren Vater NICHT kennenlernen will. DESWEGEN habe ich nichts gesagt, weil ich den Wunsch meiner Freundin akzeptiere.“ verschränkte Emilia ihre Arme.

„Er war es gewesen, der früher die Waffenstillstände ausgehandelt hat bei den beiden Parteien. Nun dürfte er seinen Job dank dir nun losgeworden sein. Leider… gehört er zu denen, wo selbst mein Vater gesagt hätte, dass man ihn mit Vorsicht genießen soll.

Ich habe zu hören bekommen, dass er… irgendetwas in seinem Reich angestellt hat und viele Veränderungen umsetzt. Was genau… kann nur jemand sagen, der von dort berichten kann.“

„Verstehe… Ich hoffe, dass er zumindest Ruhe gibt, denn das dürfte alles Sherry sehr belasten. Was sind deine Pläne Emilia?“ akzeptierte Sina die Erklärung.

„Nun, paar Bäume anpflanzen? Ansonsten werden wir schauen, dass die Dorfbewohner in den Städten gut untergebracht werden. Das war eine Aktion, die ich nicht wiederholen will, nur weil irgendwelche Wahnsinnige das Reich nötigen wollen.“ grinste Emilia schief.

„Ah… stell dich darauf ein, dass du VIELLEICHT ein weiteres Gespräch haben wirst mit einer Vampirkönigin.“ fiel Sina noch was ein. Emilia sah aus, als hätte man ihr einen Witz gesagt, wo sie vergessen hat, zu lachen. „Erm… bitte?“

„Ups?“

Kapitel 643

Ich bin wiedergeboren und die Konsequenzen?

„DÄMONENKÖNIGIN SINA!“ schrie Delsanra, ihr Gesicht ist verweint. Sina löste sich von Neia und musste… sich beruhigen. „ICH SPRECHE MIT EUCH!“

„Halt mal den Ball flach.“ meinte Sina nur, die nun realisierte, dass sie wieder eine Frau geworden ist. „Huch? Ich bin ja wieder ich? Wahrscheinlich muss immer ein besonderes Ereignis passieren.?

Neia hatte sehr rote Wangen, scheinbar ist sie ebenfalls wieder komplett normal geworden. „Es… tut mir leid, dass ich dich geküsst habe, aber…“ „Ist… schon gut. Lass… dass wir das unter uns besprechen, dass muss nun wirklich nicht jeder wissen.“

„ES REICHT! ICH SCHWÖRE ALS ELFENFÜRSTIN MEINER NATION, DASS ICH ALLES IN MEINER MACHT EINSETZE, DASS DU DEN TOD FINDEN WIRST!“ schrie Delsanra und die Übertragung wurde unterbrochen.

„Ist ja nicht so, dass es an Feinden mangelt. Ich hoffe, die streiten sich wirklich am Ende, wer mich töten darf, dass wäre etwas, worüber ich wirklich lachen kann.“ schmunzelt Sina über ihren Witz. Die anderen Anführer schienen auf irgendetwas zu warten, also machte Sina den ersten Schritt.

„Das Delsanra austickt, war zu erwarten. Dennoch… hoffe ich, dass ihr nun einen Einblick bekommen habt, wen… ihr wirklich zum Feind haben wollt. ICH habe kein Interesse daran, dass wir in Zwist sind.

Mein Interesse ist es, die Götterbestien aufzuhalten, die die Welt zerstören wollen. Mein Interesse ist es… eine Harmonie von Dämonen und den Bewohner von Alliancia aufzubauen. Mein Interesse ist es… dass die Dämonen aus Deymonlia lernen… keinen Krieg mehr gegen euch zu führen.

Ihr entscheidet also… letztendlich, ob ihr auch mich akzeptiert. Auch… wenn es aus meinem Mund komisch klingt, aber… ich suche nicht gewollt den Ärger, der kommt auch so. Lieber würde ich gerne mit euch allen zusammenarbeiten, da kann man mehr erreichen.“

Der blauhaarige Elf beendet die Übertragung, ohne irgendetwas zu sagen. Sina schaute Neia an, die leicht nickte. „Vermutlich… denkst du dasselbe?“ „Ja…“

Die Zwergenkönige unterbrachten ebenfalls alle die Übertragung, nur der König bliebt zurück. „Sina… du hast dir wirklich keinen Gefallen damit getan. Es… hätte anders gehen müssen. Kaiserin Emilia… dürfte es ebenfalls so sehen oder?“

„Ich weiß überhaupt nicht, was ich denken soll. Erst droht ein Elfenfürst, der gar kein Elfenfürst war. Anschließend wird dieser von der eigentlichen Elfenfürstin getötet, die direkt mit der Ausrottung ihres eigenen Volkes gedroht hat.

Dann offenbarte Sina ein schwerwiegendes Geheimnis und zerstört direkt mit ihrer Macht den Baum, worum zwei Parteien sich über all die Jahre gestritten haben. Als wäre es nicht zu übertreffen, küssen sich die besagten Personen und Sina wird wieder zu einer Frau.

Bedaure… aber ich geh jetzt schlafen und überlasse das Chaos General Lion und meiner Kanzlerin.“ stand die Kaiserin auf und verließ das Zimmer. Lion schaute nicht schlecht hinterher, als die Kaiserin die Flucht ergreift. „Erm…?“

„Verständlich, selbst ich bin etwas… verwirrt.“ schmunzelt Sina und schaute Karl an. „Es… tut mir leid, aber mir fiel nichts auf die Schnelle ein, wie ich meine Freundin hier retten könnte. Eigentlich habe ich allen einen Gefallen getan, doch das wird vermutlich Jahrtausende dauern, bis die Elfen das verstehen.“

„Du… nimmst freiwillig all den Hass auf dich, um eine Person zu retten? Ja… das bist du.“ seufzte der König. „Wie… wird es jetzt weitergehen? Ich kann nicht abschätzen, wie die anderen reagieren werden, zumal du nun Delsanra als Feind hast.“

„Wenn… ich kurz dürfte?“ ging Neia zu dem General. „Sind das… alles Verträge zwischen Elfen und diesem Reich?“ „Das… ist in der Tat so. Wollt… ihr sie nun beanspruchen?“ nickte der General langsam.

Die Blutelfe nahm die Verträge und blätterte sie durch, um einiges auszusortieren. Die Aussortierten nahm sie dann und zerriss sie in der Mitte. „Diese Verträge haben keine Gültigkeit. Weder mein „Onkel“ noch „Aelrindel“ hatten je die Befugnis gehabt, so was zu unterschreiben.“

„A… aber?!“ stöhnte Gormon vom Boden auf. „All das Land… und Wissen, was dafür gegeben wurde, schenke ich euch. König Karl-Horst soll mein Zeuge sein, dass ich das als amtierende Fürstin meiner Nation offiziell gesagt habe. Betrachtet es als eine Entschuldigung, dass…

Meine verdorbenen Elfen versucht haben, euch ebenfalls alle in die Irre zu führen.“ verbeugte sich Neia vor dem General. Dann nahm Neia nochmal die Verträge und schien etwas zu suchen… als sie es fand. „Dachte ich mir doch… meine Schwester hat nichts vereinbart, aber mein Vater… Ich würde euch bitten, dass ihr dieser Forderung nachkommt.“ hielt die Blutelfe den Vertrag vor den General.

General Lion nahm ihn an und las ihn sich durch. „Hmm… wir sollen die gefällten Wälder mit neuen Bäumen und Tannen für einen neuen Wald pflanzen?“

„Genau, es ist immer ein Geben und Nehmen in der Natur. Wenn wir zu viel von der Natur nehmen, wird es gefährliche Konsequenzen in der Zukunft haben. Ihr Menschen werdet das nicht zu spüren bekommen, aber sehr wohl die mit dem langen Leben. Mein Vater… war ein sehr weiser Mann und hat das bewusst geplant.“ nickte Neia. „Dann ist das… „Gespräch“ etwas… „sinnvoll“ gewesen.“

„Das… sollte machbar sein, aber… wie werden die Elfen überhaupt… reagieren? Meine, der Baum war ihr Glaube, egal ob es eine Lüge ist oder nicht.“ fragte der General. Neia drehte sich wieder zu den Elfen auf dem Boden, in der Luft roch es nach verbranntem Fleisch.

Sie ging direkt zum Einohr und zog ihn am anderen Ohr hoch, während dieser laut aufschrie. „Die Familie von Falael, existiert sie noch?“ „Ahh… ja… Er ist selber zum Oberhaupt geworden!“

„Wunderbar, dann bin ich froh, dass sein Vater tot ist! Hör nun genau zu… Ich ernenne Falael zu meinem Sprachrohr und bekommt von mir… mehrere Aufgaben, die er unverzüglich umzusetzen hat.

Punkt Eins, alle aktuellen Oberhäupter werden ausnahmslos ersetzt. Wer dem Befehl nicht folgt, wird sofort getötet. Es wurde Verrat gegenüber der Fürstin begangen, darauf wollen wir nicht weiter eingehen oder Verräter?“ starrte Neia den Elf an, der Panik hatte.

„Punkt Zwei, sobald die Oberhäupter ausgetauscht sind, hat jeder ausnahmslos zu verinnerlichen, dass dieser Glaube NIE existiert hat. Der Baum ist das was er war: Ein Baum. Sollten einige es nicht verstehen… will ich dass Falael eine Einheit ernennt, die sie zum Schweigen bringt, für immer.

Es mag vielleicht brutal sein, aber was IHR mir angetan habt… ist es die Wahl der Qual: Akzeptanz oder Tod. Mir hat man überhaupt nichts überlassen!

Punkt Drei kann Falael direkt angehen: Er wird einen neuen Friedensvertrag aufsetzen mit dem Kaiserreich Osnain, dass wir nie wieder Verträge aufsetzen, dass uns gegenseitig schaden! Dazu werden aber auch die anderen Nationen einbezogen.

Mir ist egal, ob Fürstin Delsanra darauf eingeht oder nicht, aber lehnt sie es ab, darf sie sich nicht wundern, wenn wir uns alle vertragen. Erklärt ihr das aber sachlich… sollte sie irgendwelchen Ambitionen nachgehen und „Gläubige“ in meinen Reich zu unterstützen und damit eine Rebellion starten, werde ich Lady Sina um die Zerstörung ihrer Nation bitten.

Punkt Vier, Lady Sina wird NICHT von unserem Reich verfolgt, egal wie laut das Volk schreit! Sollte… irgendetwas… in der nächsten Zeit nichts von diesen Punkten stattfinden… Komme ich persönlich und werde anfangen, alles zu töten, haben wir uns verstanden?“ starrte Neia wütend in die Augen des Beraters.

„Bist… du dir da sicher, was du da sagst Neia?“ fragte Sina vorsichtig. „Ja, ich bin mir sehr sicher. Ich gehe nicht in dieses Drecksloch zurück. Nur Hass, Wut und Intrigen würden dort auf mich warten, soll bitte jemand anderes sich um die Probleme vor Ort kümmern.“ drehte Neia kurz den Kopf und nickte. „Also… hast du verstanden, was ich gesagt habe? Du kannst mich ruhig um Wiederholung bitten, dann wirst du aber etwas verlieren!“

„Ich… habe al.. al.. alles verstanden!“ zitterte Gormon panisch. „Gut, dann schnappe dir die Soldaten und setzt den Auftrag sofort um! General Lion, haben sie irgendwelche Tiere, die den Kadaver dieses Verräters fressen können? Ich lasse nicht zu, dass man ihm irgendwelche Ehrungen zu kommen lässt!“ ließ Neia den Elf los und drehte sich um.

„Erm… denke schon, dass wir einige Allesfresser hätten.“ nickte der General. „Wunderbar, wenn ihr dieses Stück direkt dorthin beordern könnt? Eure Hoheit…“ drehte Neia sich zu dem König um, der momentan sehr schweigsam war.

„Wir… haben uns einige Male getroffen, dennoch hoffe ich… das wir gut miteinander auskommen. Ich werde… vorerst mein Reich säubern müssen, damit die Elfen keine Probleme mehr machen und wenn es soweit umgesetzt wurde… Wird Falael euch Krieger zum Krieg gegen die Dämonen schicken.“

„Nun… ich bin euch für… jede weitere Unterstützung dankbar. Dennoch muss ich annehmen… dass die Fürstin Delsanra mir keine Hilfe schicken wird. Was… sind eure nächsten Ziele?“ verbeugte sich der König kurz.

Neia schaute kurz zu Boden und schaut dann Sina an. „An der Seite einer Frau stehen, die ich liebe. Weil sie… all den Hass und Ärger auf sich genommen hat, werde ich bis zum Lebensende an ihrer Seite stehen. Sie… soll und darf nicht alleine sein, sie braucht wichtige Personen um sich.“

„Verstehe…“ beobachtet der König, wie Sina schweigsam einen roten Kopf bekam. „Hoffentlich… sind die anderen Herrscher klug genug, wem sie sich zum Feind machen. Ich nehme an, dein Vater hätte deine Stärke Sina?“

„Es würde mich nicht wundern, immerhin ist er ein mächtiger Magier. Er dürfte also auch keine Probleme haben, einen Baum wie ich ihn zerstört habe, ebenfalls zu zerstören. Wenn ich überlege, habe ich eigentlich alles falsch gemacht oder?

Dämonen richten Zerstörung an, Gewalt ist an der Tagesordnung. Scheinbar… ist der Dämon wieder in mir durchgekommen. Glaube… es ist wirklich ein sehr harter Weg, den Frieden zu finden.“ fiel Sina etwas auf.

„Das es dir wenigsten auffällt beruhigt mich ein bisschen.“ seufzte der König wiederholt. „Was in der Zukunft… nach diesem Gespräch passieren wird… Keine Ahnung, ich war sehr erstaunt, dass man mich darum gebeten hat.

Im Grunde hätte es alles geklappt, wäre nicht das Geheimnis um Fürstin Neia aufgeflogen. Damit hättest du wirklich den… alten Fürsten genötigt, euch in Ruhe lassen. Ich wünschte… dass du deine Freundin auf eine andere Art und Weise gerettet hättest.“ und die Übertragung wurde beendet.

Nun waren nur noch fünf Personen anwesend… „Seid ihr immer noch hier?“ knurrte Neia die beiden Elfen an. Panisch stand Gormon auf und half dem anderen Elf, der wegen seiner Verbrennung überhaupt nicht aufstehen konnte wegen den Schmerzen.

„Hm… wie sollen wir weiter vorgehen Lady Sina?“ fragte der General. „Lass… zur Sicherheit alle Dorfbewohner noch in den Städten und schick ihnen noch irgendwie Hilfe zu. Solange müssen wir damit rechnen, dass ein Chaos bei den Elfen sein wird.“ befahl Sina und drehte sich zu Neia.

„Und… wir bräuchten ein Zimmer, alleine für uns. Denke… es gibt ein… paar Dinge, die wir besprechen müssen.“ „Ich werde einen Soldaten holen.“ verstand Lion und verschwand aus dem Zimmer.

Es vergingen mehrere Minuten, als Sina und Neia in ein Gästezimmer gebracht wurden. „Wow… eine Fürstin, man lernt nie aus.“ meinte Sina auf einmal, um die Stille zu brechen. „Sina…“ hörte man den entschuldigenden Tonfall von Neia.

„Mein… Schwur hat sich aufgelöst, ich kenne nun deine Vergangenheit, sonst hättest… du mich vermutlich nicht küssen können.“ ging Sina auf das Bett und setzte sich. Sie war froh, dass das Oberhemd samt Mantel lang genug war, denn… Hose und der Rest ist ihr alles runter gerutscht.

„Und… du hast all den Ärger auf dich genommen, nur um mich zu retten.“ schaute Neia betroffen auf den Boden. „Komm… setzt dich neben mich, man muss es nicht im Stehen machen.“ klopfte Sina mit einer Hand auf das Bett. Den übergroßen Handschuh hat Sina beim Verlassen des Zimmers in ihr Inventar gelegt. „Schade, dass ich ihn vermutlich nicht mehr tragen werde.“

Neia folgte der Bitte und setze sich neben Sina. Beide Frauen schauten sich im Zimmer um, als Sina wieder den ersten Schritt machen musste. „Neia… Sherry meinte… du hättest sehr weiche Lippen. Irgendwie… gefiel es mir. Doch… wenn ich dich… lieben soll…“

„Muss ich damit leben, dass Sherry immer an der ersten Stelle sein wird. Immerhin ist sie der größere Schatz, den du um nichts auf der Welt loslassen willst.“ beendet Neia den Satz. „Ja… ich habe es irgendwie… kommen sehen. Doch… würde ich es gerne versuchen, zu teilen.“

Sina drehte sich zu Neia um und schaute ihr in die Augen. „Dann… lass… es uns versuchen.“ murmelt Sina es schon in einem Flüsterton. Die Frauen… kamen sich näher und gaben sich ganz langsam aber zärtlich einen langen Kuss.

Deymonlia, Burg des Dämonenkönig, Thronsaal:

„Eure Majestät, Kruschjrar ist auf euren Wunsch hier.“ stellte eine dämonische Wache eine große verhüllte Gestalt dem Dämonenkönig Mephisto vor. „Er wartet nur auf eure Befehle.“

„Gut, ich will, dass du sofort diese Truhe zu meiner Tochter Sina bringst. Hast du es getan, will ich, dass du und deine Einheit alles tut, um ihren Verlobten oder WAS AUCH IMMER IN IHRER NÄHE IST TÖTET! IST DAS KLAR?“ brüllte der Dämonenkönig wütend vom Thron runter.

„Wie ihr wünscht.“ verbeugte sich die verhüllte Gestalt.

Kapitel 642

Ich bin wiedergeboren und meine Entscheidung?

„Warte…“ wundert sich Emilia. „Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist Neia immer noch die Fürstin dieser Nation?“ schaute sie dabei ihren General an. „Ich… kann es nicht beantworten, aber ich habe das Gefühl, dass… wir Zeugen einer Intrige sind.“

Sina dagegen… bekam ein Schaudern über seinem Rücken, denn das was er in Neias Augen sieht, sieht alles andere als gesund aus. Zorn und Hass, Neia legte ihre Hände nur auf den Tisch. Die Blutelfe leckte sich kurz die Lippen und drehte langsam ihren Kopf zum „Fürst“ Aelrindel, der mit seinem Berater sehr schweigsam geworden ist.

„Aelrindel… sag mir… ob mein Gedanke jetzt nicht daneben liegt. Ich… habe nie dieser Regel zugestimmt…“ sagte Neia es mit einer Stimme, wo selbst Sina schlucken musste. Der Elfenfürst sagte nichts, aber alleine, dass er aus jeder Hautspore schwitzte…

„AELRINDEL! SAG MIR DIE WAHRHEIT!“ schrie Neia. „HAST DU MICH ALL DIE JAHRHUNDERTE GEQUÄLT, WEIL DU WUSSTEST, DASS ICH IMMER NOCH DIE FÜRSTIN BIN?“

„Ich weiß nicht wovon du sprichst. Du hast unser Land verlassen und einen Scherbenhaufen hinterlassen, den mein Vater bereinigen musste.“

„AELRINDEL KASIA [unaussprechlicher Name] SAG MIR DIE WAHRHEIT!“ schaute Neia ihn mit Augen an, die alles durchbohrten. Die elfischen Zeugen rissen erstaunt ihre Augen auf, dass jemand den wahren Namen nannte.

Nun fletschte Aelrindel wütend seine Zähne, konnte aber… nicht verhindern, den Mund aufzumachen. „Es stimmt, du wärst immer noch die legitime Elfenfürstin…“ RUMMS Neia hat den Tisch vor ihr beiseite geworfen und stand langsam auf. Sina hat Neia noch nie so wütend erlebt.

„Mich… habt ihr wegen meiner Unerfahrenheit ausgetrickst… Dein Vater wäre Sina mit Manipulationen sehr ähnlich gewesen… und du hast mich gejagt. Durch den Wald… hat mich dein Jäger gejagt… Mich geschändet hat er.

Du hast… all die Zeit… deine Männer haben mich stets… daran erinnert, dass mein Leben in deiner Hand ist. Du hast… mich bedroht… dass meine Freunde sterben, damit ich ja NICHT nur in die Nähe deines Reiches komme!“

Langsam aber stetig ging Neia auf den Elfenfürsten zu, das eigentliche Gespräch ist komplett in die Vergangenheit geraten. Sina sagte nichts, aber es tat ihm weh zu hören, dass Neia all die Zeit so ein Elend mit sich trug.

„Du hast meinen Stoffhasen zerstören lassen, etwas… was mir etwas Freiheit erlaubte… Du hast alles… was ich machen wollte… immer beobachten lassen. Erst… als ich bei… Sina eingezogen bin… war ich frei.

Ich konnte Luft atmen… Nach über tausend Jahren. Du… kannst dir… nicht mal ansatzweise vorstellen… was… ich für einen… Hass auf einmal auf dich habe… DU hast es wahrlich geschafft… dass ich Angst vor dir hatte…

Es… war ein Schock gewesen… dich HIER zu sehen! Glaubst du… allen ernstes… ich suche einen Ort auf… wo du bist?!

Und nun erfahre ich… dass ich immer noch die Fürstin bin? All die Zeit… habe ich mir ins Fleisch geschnitten, weil ich immer geglaubt habe… versagt zu haben?“ Tränen fielen sehr stark von Neia runter, aus ihrem Körper kamen immer vereinzelt Blitze heraus.

Sina stellte sich bewusst in der Nähe von Emilia, damit er sie beschützen konnte, Lion teilte den Gedanken ebenso… das es gleich sehr hässlich wird.

Die Elfen gingen alle langsam nach hinten, als Neia immer näher kam. „All… die Zeit… habe ich einer Lüge geglaubt? Ich… hätte es verhindern können, dass Elfen sinnlos sterben? Und… alle Oberhäupter… haben deinem Vater beiseite gestanden?“

„LIEBER STERBE ICH, ALS DASS ICH MEINEN…“ Bumm Aelrindel wollte was brüllen… als er nach unten schaute. Ein riesengroßes Loch klaffte in seiner Brust. Neia hat ihm eine Eislanze durch den Körper geschossen, dessen Mauer hinter ihm ebenfalls zerstört wurde.

Erstaunt schaute er Neia wieder an… und fiel tot nach vorne. Erstaunt rissen alle Zuschauer ihre Augen weit auf, Sina hat es kommen sehen. Da war zu viel Wut und Hass bei Neia gewesen und Aelrindel war die Ursache.

„Nun bist du tot Aelrindel! Wünschte, ich könnte deinem Vater das gleiche antun!“ ließ Neia ihrem Hass freien Lauf. All die Zeit das Elend, die Angst und die Schande über sich. Das Ventil war offen und nun starrte Neia die anderen Elfen an.

„Erbarmen! Wir wussten es, aber unsere Väter haben sich dafür…“ flehte Gormon um Gnade, als sein linkes Ohr mit Blutmagie zerstört wird. Schreiend fiel der Elf auf den Boden und hielt sich beide Hände auf die Wunde.

„Erbarmen? Ihr… alle wusstest darüber… Ihr… seid alle Verräter… Ich werde euch NIE verstehen… warum ihr so dringend den Krieg haben wolltet.“ knurrte Neia. „Sina?“ flüstert Emilia. „Ist… das nicht der Moment, wo du eingreifen solltest?

Auch wenn Neia… die Fürstin ist, aber… sie hat gerade den Anführer getötet. Glaubst du nicht, dass jetzt erst die Probleme entstehen?“

„Was… genau soll ich denn machen? Ich wusste überhaupt nicht, dass Neia eine Fürstin war. All… die Zeit lief sie mit der Bürde mit sich herum und ich habe es überhaupt nicht erkannt.“ schüttelt Sina leicht den Kopf, als seine Freundin dem anderen Elf die Haare in Brand setzte. „Ok…

Neia? Ich kann verstehen, dass… der Verrat sehr tief in dir sitzt und du deine Wut rauslassen musst, aber…“

„WAS ABER?! DIESE SCHWEINE WUSSTEN ALLE DAVON!“ drehte Neia sich schreiend um. „IHRE VÄTER UND MÜTTER SIND VIELLEICHT TOT, ABER ALLE TEILEN DIESES WISSEN!

KEINER, ABER AUCH NIEMAND… KAM AUF DIE IDEE… DIESE PSYCHOPATHSICHEN SPIELE GEGEN MICH ZU BEENDEN! NUN SOLL ICH DIE RUHE BEWAHREN? ERNSTHAFT?!“

„Ok, gegen das Argument kann ich nichts dagegenhalten. Sag… was sind deine Pläne Neia? Willst du wirklich jeden töten gehen?“

„Ja… Alle… sollen die Schande durchmachen, die ich erlebt habe. Als Frau geschändet, ständig auf der Flucht, nie Ruhe gehabt…“ konnte Neia sich nicht beruhigen. „Und… wenn ich damit fertig bin, mein eigenes Reich zu zerstören, ist der Baum dran.

ALLES WEGEN DIESEM BAUM! WÄRE ER NIE DAGEWESEN, MÜSSTE NIEMAND LEIDEN!“

„Sina… glaube, nun musst du sie wirklich aufhalten.“ murmelt Emilia hinter dem Kanzler. „Das wird kein gutes Ende nehmen.“ Dem Kanzler wundert es viel mehr, wie… Neia komplett anders geworden ist.

Selbst als Neia Zuhause mal wütend war, hatte sie sich unter Kontrolle, aber hier? Komplett außer Kontrolle… bis ihm etwas einfiel. „Ach verdammt… Neia braucht Hilfe, weil das Blut sie im Griff hat. Himmel… noch blöder konnte der Schwur sich nicht melden.“

Neia dagegen hat sich wieder zu den Elfen umgedreht und hob ihre linke Hand, für den nächsten Angriff, als Sina ihr eine Hand auf die Schulter legte. „Neia? Ich möchte gerne… deine Aufmerksamkeit haben.“ „WAS?! LASS MICH IN RUHE!“ schrie Neia.

„Nein, ich will, dass du mir zuhörst!“ drehte Sina die Blutelfe gewaltsam um. „Die Neia… die ich kannte, würde nie einen Völkermord offen kundgeben noch umsetzen. Zugleich den Baum zerstören? Du hast gesehen, wie die Elfen reagiert haben, als die Wahrheit kam.

Was ist dann mit deiner Nation und die der von Delsanra? Es gibt noch eine weitere Elfennation, wie würden sie reagieren, wenn der Baum zerstört wird? DU würdest… den kompletten Hass ALLER Elfen bekommen und nie wieder den Frieden haben, den du JETZT bei mir hast.“

„So…?“ schnaufte Neia durch die Nase. „Die alte Neia ist aber gerade so wütend, dass ein Vulkanausbruch nichts ist! Mir doch egal, wenn die Welt mich hasst, sie tun doch wieso alle das, was sie wollen!

Auf gute Argumente will man nicht hören, lieber foltert man Personen mit guten Ideen für alle Ewigkeit oder bringt sie direkt zum Verstummen!“

„Verdammt…“ murmelt Sina und schaute Neia in die Augen. Sie würde ihr Ding wirklich durchziehen, wenn dem Dämon nicht gleich was einfällt… Sina drehte sich um und sah eine sehr besorgte Emilia… und sein Blick wanderte zum König.

„Verdammt…“ kniff Sina fest seine Augen zusammen. „Puh… ok. Dann wohl auf die harte Tour.“ Neia wollte sich wieder abwenden, als Sina ihr eine Ohrfeige verpasste. Erschrocken fiel Neia auf den Boden.

„Komm wieder runter Neia! Vermutlich fühlst du dich jetzt erst verraten oder? Ich sag dir was, ich kann dich verdammt gut verstehen, was du durchgemacht hast.“ thronte Sina über der gestürzten Blutelfin.

„Du bist stocksauer und würdest alles töten, aber glaub mir, du wirst es bitter bereuen, diesen Schritt gemacht zu haben! Das du die Wut raus lassen musst, ok, aber ein Völkermord ist dann doch zu viel des Guten!“

Neia… wirkte wirklich sehr betroffen, dass sie eine Ohrfeige bekommen hat und verzog ihr Gesicht, als hätte sie nun niemanden mehr. „Nun hör zu, wie man das richtig macht.“ befahl Sina, wo Neia hoch blicken musste.

Sina drehte sich zu den Zuschauer um und schaute bewusst den König an. „Es… tut mir leid Karl…“ murmelt der Dämon. Verwundert schaute der König den Dämon an, der verstanden hat, dass es Sina ist.

„Die Behauptung, dass ich der Dämonenkönig sein könnte… stimmt.“ sagte Sina. Die Zuschauer, selbst die Personen im Zimmer rissen erstaunt die Augen auf. „Doch eine Kleinigkeit stimmt nicht ganz.

Ich war immer die Prinzessin gewesen, als ich diesen Kontinent betreten habe und mein Vater ist ebenfalls der Dämonenkönig. Falls… es nicht deutlich war, es existieren momentan zwei Dämonenkönige auf der Welt.

Während meines Kampfes gegen Siremmic vermachte der Dunkle Gott mir diesen Titel, dessen Gründe ich aber nicht verstehen kann. Leider hat der gute Herr sich auch nicht bei mir gemeldet, warum ich überhaupt die Dämonenkönigin bin.

Der wahre… Dämonenkönig in meinen Augen ist immer noch der Dämonenkönig Mephisto, der in Deymonlia herrscht. ICH mag vielleicht die Dämonenkönigin Sina sein, doch über was herrsche ich denn genau?

Jeder von euch hat seine Informationsquellen, die meisten wissen, dass ich Vampire und Dämonen in Fanfoss intrigiert habe und im Einklang mit allen leben. Ab wann ist man genau ein König und über was genau herrscht er?

Ich weiß es nicht, denn ich habe nicht das Gefühl eine Königin zu sein. Denke, ihr versteht mich sehr wohl, was ich damit versuche zu erklären. Warum ich die Lüge auf die Welt gesetzt habe? Könnt ihr euch die Panik im Geiste vorstellen, dass seit dem Tod von Siremmic die ganze Zeit ein Dämonenkönig in Alliancia herumlief?

Ich bleibe weiterhin meinen Worten treu, dass ich den Frieden suche und daher keinen unnötigen Stress brauche. Doch die Drohung des… „verstorbenen“ Aelrindel kann ich nicht ignorieren, denn ich muss sie ernst nehmen.

Wenn alle Elfen sich zusammentun, um mir schaden zu zu fügen, dann muss ich meine Macht als Chaosbestie oder Dämonenkönigin zeigen. General Lion, habt ihr eine genaue Weltkarte?“ drehte Sina sich zu dem General. „Erm… ja?“ legte der General die Karte auf den Tisch.

Sina ging hin und spürte überall die Blicke. „Zeigt mir mal bitte… die Stelle, wo der Mammutbaum auf dem Übertragungszauber steht. Nun schaute jeder verwundert, was Sina nun vor hat, während Neia den Dämon begaffte. „Nein…“

„Erm… das müsste diese Stelle hier sein.“ zeige der General auf die Karte. Sina merkte sich die Postion und nickte. „Verstehe. Wenn ich meine Macht präsentieren darf?“ hob Sina den linken Zeigefinger. „Hoffentlich… klappt das.“ kam noch der Gedanke.

„Was… habt ihr vor?!“ verlangte Fürstin Delsanra zu wissen, denn sie bekam ein sehr ungutes Gefühl bei der Aktion von Sina.

Auf einmal leuchtet der linke Zeigefinger von Sina, der Dämon konzentrierte sich, dass die Magie mit den momentanen Informationen wirklich das machen, was er machen soll. „Meteorregen!“ zaubert Sina und legte den Zeigefinger auf die Stelle, wo Lion zuletzt gezeigt hat.

Das Leuchten wurde einmal sehr stark und verschwand. Sofort drehte Sina sich zum Übertragungszauber um… und sah nichts. „Verdammt… wird wieder die Welt eine…“ dachte Sina wütend, als sie etwas auf dem Übertragungszauber sah.

„Wa… was ist das?“ wundert Emilia sich, denn sie sah es ebenfalls. Eine riesiger großer Meteor flog auf den Baum zu, dessen Größe man momentan schlecht abschätzen kann. Doch er flog mit einer Geschwindigkeit auf den größten Baum zu, das vermutlich alle Zauber in den Schatten stellt…

„Wenn ich meine Macht präsentieren darf?“ lächelt Sina, doch die Zeugen starrten alle auf den Übertragungszauber… Der Meteor krachte mit voller Geschwindigkeit in den Baum, eine gigantische Explosion entstand, die Übertragung wurde auf einmal schwarz.

Sofort versuchte General Lion den Kontakt zu den Leuten vor Ort zu bekommen, während Emilia das Kinn runter gefallen ist. Dies traf ebenfalls bei Delsanra zu, die scheinbar im Hintergrund Befehle schrie.

„Was… hast du getan?“ kam der Vorwurf vom König, man sah in seinen Augen die Enttäuschung. „Warum…?“ Sina sagte nichts, sie wartet ab, wie Lion das Gespräch handhabt… Auf einmal kam die Übertragung wieder, leicht verzehrt, aber…

Der weltgrößte Baum brannte lichterloh, sein Stamm ist größtenteils zerstört und es ist nur eine Frage der Zeit, bis er zusammenbricht. Mehr noch, der Aufprall setzte scheinbar den gesamten Wald in Brand. „NEEEINNNN!“ schrie Delsanra. „DAS DARF NICHT WAHR SEIN!“

Sina hielt ein neutrales Gesicht, bemerkte aber, dass dieser Zauber die Hälfte ihrer Mana gekostet hat. „Oh, das darf ich wirklich nur im Notfall einsetzen… und ein Level up natürlich.“

Auf einmal stand Neia auf, sie hat verstanden… was Sina wieder getan hat. Langsam… ging sie ohne Zögern auf den Dämon zu, sie hat sich wieder beruhigt.

„Das… ist meine Macht als Dämonenkönigin, egal ob ich gerade ein Kerl bin. Das passiert mit euren Armeen, die glaubt gegen mich vorgehen zu müssen. Das kann ich überall und jederzeit einsetzen, eine Macht, die ich von Tierra übernommen habe.“ schaute Sina alle Zuschauer an.

„Doch diese setze ich nur ein, wenn man mich… meine Familie… meine Freunde… sogar gegen das Kaiserreich vorgeht. Solange ihr MICH in Ruhe lasst… passiert keinem etwas. Wenn einer in diesem Wald sein Leben verloren hat… dann betrachte ich es nur als Kollateralschaden.

Es ist nicht meine Art, den Herrschern aller Nationen zu drohen, aber scheinbar ist das Gespräch heute so dermaßen chaotisch, da kann ich gleich reinen Tisch machen. Es ist euch überlassen, ob ihr der Welt die Wahrheit sagen wollt…

Oder akzeptiert, dass ich meine Ruhe haben will. Es ist sogar ziemlich einfach. Ihr gebt mir den Frieden, den ICH will und dafür braucht ihr euch keine Sorgen zu machen, dass ich irgendetwas mit den Kräften einer Götterbestie, Chaosbestie oder Dämonenkönigin tue…“ wollte Sina weiter was sagen, als Neia vor ihr stand. „Neia?“

Die Blutelfe schaute dem Dämon nur in die Augen, dann machte… sie etwas komplett unerwartetes. Sie hat einen Zauber vorbereitet, der sie zum schweben brachte und nun Sina auf den Mund küsste. Als wäre alles nicht zu toppen… kommt nun ein Kuss vor allen Zeugen.

Auf einmal… verändert Sina sich… „Er“ wurde kleiner, seine Brust füllte sich wieder wie bei einer Frau auf. Nun fiel der Mund von Emilia erst recht runter und hofft, dass alles nur ein Traum war. Sina merkte das alles nicht, weil ihr Herz am Rasen war.

Die Hose rutschte runter, das Hemd samt Mantel waren viel zu groß für Sina, aber das war alles egal. Neia… küsste Sina. Ohne das die Blutelfe es merkte, stand sie wieder und löste sich… und schaute nicht schlecht, dass sie wieder Sina als Frau vor sich hatte.

Aber das war jetzt egal. „Warum… Sina? Warum… gehst du soweit… für mich? Warum… nimmst du nun all… den Hass auf dich?“

Sina musste mehrmals blinzeln, bis sie realisierte, was gefragt worden ist. „Weil… ich nicht wollte, dass du dir selber schadest… Du wolltest den Baum zerstören, glaubst… du nicht das es Konsequenzen gegeben hätte?

Außerdem… du bist eben außer Rand und Band gewesen, dein Schwur hat dich… sehr eigenartig dazu genötigt, nach Hilfe zu rufen. Das Blut von Taos… ging in dir durch. Du wolltest nur Zerstörung anrichten.

Ich… glaube dich zu kennen und… diesen Schritt hättest du nie gewollt. Du gehörst auch zu den Personen… die lieber das Elend in sich schlucken, als das andere dafür leiden. Deswegen… musste ich so radikal vorgehen.

Damit du selber… merkst, dass die Ohrfeige nur dazu da war… Dass ich deine komplette Aufmerksamkeit bekomme. Du hast genug gelitten, ich wollte… deine Zukunft irgendwie als Fürstin retten.“

Neia schaute Sina in die Augen… und musste Sina wieder küssen. „Eh…“ war Emilia überfordert. Ein toter Elfenfürst, zwei gequälte Elfen und zwei Frauen, die sich küssen. An Zeugen mangelt es nun wirklich nicht.

„Ernsthaft…?“

Kapitel 641

Ich bin wiedergeboren und das Trauma?

Neia betete vor ihrem Familiengrab. „Es… tut mir Leid große Schwester… Ich konnte den Traum von Vater nicht erfüllen… Nie… hätte ich mir ausmalen können, dass… der größte Feind in unserer Familie war…

Nun werde ich in die Verbannung geschickt, weil ich schwach und… nicht ihren Werten entgegenkam…“ öffnete Neia ihre Augen und sah eine weiße Säule vor sich. Sie stand langsam auf. „Glaube… das wir uns das letzte… Mal gesehen haben.“

Was auch gut ist.“ meinte eine männliche Stimme hinter ihr. Sofort drehte Neia sich um und sah ihren Cousin Aelrindel mit einem vermummten Elf stehen. „Was willst du Aelrindel? Darf ich nicht mal Abschied nehmen von meiner Familie, die mir nicht in den Rücken fällt?“ kniff Neia leicht ihre Augen zusammen.

Nein darfst du nicht. Du widersetzt dich jetzt schon, weil du noch immer hier bist, aber mein Vater drückt ja bei dir irgendwie ein Auge zu.“ schaute Aelrindel wütend die Elfe an. „Mir egal was der Verräter denkt, ich habe alles getan, was getan werden muss. Keine Sorge… ich bin fertig und werde meine Verbannung antreten.“ wollte Neia an den beiden Elfen vorbeigehen… als Aelrindel ihr in den Bauch schlug.

Erstaunt und unerwartet fiel Neia zu Boden, ihr wurde die Luft weggenommen und die Schmerzen… „Wenn es nach mir ginge „Cousine“… dann hättest du nicht verbannt werden sollen, sondern HINGERICHTET!“ legte Aelrindel einen Schuh auf Neia´s Kopf und drückte sie auf den Boden.

Ein Friedensabkommen und Verzicht auf den Baum? Was glaubst du… was ich in dem Moment gedacht habe, als ich diesen Müll zu hören bekam?! NICHTS! LEERE! Wofür sind meine Kameraden, Freunde und die anderen gestorben?“

Und du willst weitere Elfen in den sicheren Tod schicken? Wer ist hier der Wahnsinnige!“ schrie Neia von unten rauf. „Wir rotten uns irgendwann selber aus!“

Blödsinn, aber was versteht ein Führer schon, die nie an einer Schlacht teilgenommen hat! Hör gut zu… Du hast einen Tag Zeit diesen Wald zu verlassen.“ „Was?! Das ist unmöglich!“ rief Neia unter Schmerzen empor.

EINEN TAG! Wenn die Zeit um ist… wird mein Freund hier die Jagd auf dich eröffnen. Seine Aufgabe ist nichts anderes… als dich zu töten. Ich will doch nicht meinen Vater verärgern, vor allem ein Mord mitten auf dem Friedhof.“ schnaufte Aelrindel wütend durch die Nase und nahm seinen Fuß vom Kopf weg.

Vorsichtig rieb Neia ihren Hinterkopf und merkte, wie die zwei Elfen einfach von ihr gehen. Eine Angst… breitete sich in ihr aus.

Bbzzzzzzzz

Panisch rannte Neia durch den Wald, ein Pfeil steckte in ihrer linken Schulter, ihr Kleid ist längst durch die Äste und weiteres zerrissen. Auf einmal stolpert die Elfe über einen Ast und fällt unglücklich auf den Boden.

„Ahh…“ verzog Neia vor Schmerzen ihr Gesicht, sie wusste sofort, dass ihr Knöchel verstaucht war. „Nein… nicht auch das noch…“ keuchte die Elfe erschöpft. Sie wollte langsam aufstehen… als ein weiterer Pfeil ihre linke Schulter traf.

Neia schrie vor Schmerzen auf und fiel wieder auf den Boden. Mit verdrecktem Gesicht wollte die Elfe ihre Wunde an der Schulter sehen… als ihr Jäger hinter ihr stand. „Nein… bitte…“ flehte Neia.

Der Jäger kam ihr immer näher und betrachtet sie mit eiskalten Augen. „Was… wollt ihr alle nur von mir… Reicht es nicht, dass ich freiwillig in die Verbannung gehe? Was… muss ich tun, damit ich leben darf?!“ weinte Neia um ihr Leben.

Eine Armbrust wird auf Neia gerichtet, dann kam der Befehl. „Steh auf.“ Verblüfft schaute Neia den Jäger an, als er seine Armbrust spannte. Hastig und mit Schmerzen stand Neia auf und schaute dem Jäger in die Augen.

„Willst du leben?“ fragte der Jäger und Neia nickte, Hoffnung keimte in ihr auf. „Würdest du… auch alles tun, damit du am Leben bleibst?“ Wieder nickte Neia. „Dann zieh dich aus.“

W… was?“ hörte Neia nicht recht und der Jäger hielt die Armbrust vor ihr Gesicht. „Deine Wahl. Dein Körper oder dein Leben.“

Bbzzzzzzzz

Neia stand nackt und verletzt über dem toten Jäger. In ihrer Hand hielt sie einen blutigen Stein, den sie auf dem Jäger auf den Kopf geschlagen hat.

Schwester… Nein…“ schniefte Neia weinend über die Schändung, die man ihr angetan hat. Sie sah auf dem Boden den großen Mantel vom Jäger und zog ihn an. Die Pfeile… taten ihr nicht mehr so weh, als was der Jäger ihr angetan hat.

Panisch schaute Neia um sich und rannte wieder.

Bbzzzzzzzz

Eine verdreckte Elfe saß in der Gosse irgendwo in einer Stadt, der Mantel stank schlimmer als jede Latrine… und dennoch kniete eine junge Person vor ihr. „Du bist doch eine Elfe oder? Was ist dir nur passiert?“ Neia blickte mit leeren Augen auf und sah einen sehr jungen Elfen vor sich, hinter ihm stand eine Elfin.

Was soll das Ascal? Seid wann bist du denn ein Samariter geworden hmm?“ war die Elfe etwas genervt. „Keya… wir sind schon so wenig Elfen, wenn wir uns einander nicht helfen, wie soll das mit uns enden?“ drehte Ascal sich verärgert zu seiner Partnerin um.

Tzz…“ war Keya wohl etwas uneinsichtig und Ascal widmet sich Neia wieder. „Unsere Namen hast du gehört. Wir sind Abenteurer und ich habe mitbekommen, dass eine unseresgleichen hier verwahrlost.“

Mit stumpfen Augen schaute Neia den Elf immer noch an, ahnungslos… was er von ihr will. „Ascal…“ war Keya es sehr unangenehm, doch das war Ascal egal. Er wollte eine Hand auf die Schulter von Neia legen, als sie panisch von ihm weg robbte. „Huch?“

Nun wurde Keya anders, man hat bei Neia regelrecht die Panik in den Augen gesehen. „Sag nicht… Lass mich Ascal, ich kann mir langsam vorstellen, was ihr passiert ist.“ Die junge Elfe schob sich an Ascal vorbei und Neia beruhigt sich wieder. Mehr noch, sie ließ sich von ihr an die Hand nehmen.

Du armes Ding…“ murmelt Keya mit mitleidigem Blick.

Bbzzzzzzzz

Hier, das will ich dir gerne schenken. Ich hoffe… du akzeptierst zumindest mich in deiner Nähe.“ hielt Ascal einen Stoffhasen vor Neia. Keya hat Neia komplett gewaschen und vernünftige Kleidung gegeben, aber Neia schwieg wie ein Grab.

Vor Ascal hatte sie mehr Angst. Die beiden jungen Elfen haben eine Vermutung, was dieser Elfe angetan wurde. Die verbannte Fürstin schaute verängstigt den Stoffhasen vom Bett von irgendeinem Gasthaus an.

Neia schaute Keya an, die ihr irgendwie vertraut wirkte und die junge Elfe nickte ihr zu. Mit zitternder Hand nahm Neia das Geschenk an und betrachtet es aus der Nähe. Ein einfacher weißer Hase mit einem weichen Fell und schwarzen Knopfaugen. „… D… dank… danke…“ murmelt Neia.

Das machte Ascal sowie Keya ziemlich glücklich, das Neia endlich ein Wort gesprochen hat und arbeiten weiter daran, sie wieder aufzubauen.

Bbzzzzzzzz

Verdammt, was kannst du eigentlich nicht zaubern?“ staunte Keya, als Neia sie bei einem Auftrag begleitet hatte. Die Gruppe von Orks wurden mit einem sehr mächtigen Feuerball einfach mal so ausgelöscht.

Ich… ich… kann von allem… ein b… bisschen zaubern…“ stottert Neia verängstigt. „Von allem? Das können nun wirklich die wenigsten. Du solltest wirklich mal überlegen, ob du nicht auch eine Abenteurerin werden willst.“ grinste Ascal.

Genau, dann kannst du wie wir Geld verdienen. Muss dich doch stören, dass du auf uns angewiesen bist oder nicht?“ lächelt Keya Neia entgegen.

K… k… kann ich das… denn… werden?“ hörte man die Neugier von Neia. „Hmm… vielleicht nicht sofort.“ meinte Ascal, Keya stimmte ihm zu. „Genau, nicht böse gemeint, aber so wie du aktuell bist, wird das nichts.

Wir müssen dir zuerst… ein bisschen mehr Selbstvertrauen einbläuen. Du klammerst dich zu sehr an mich oder willst in der Reichweite von Ascal sein. Mit deiner Magie könntest du bestimmt den Trainer besiegen, aber…“

Machen wir uns nichts vor, wenn dein Gegner ein Mann ist… Wir wissen nicht, was dir passiert ist, aber es ist etwas passiert. Du musst lernen, dich wieder selbst zu akzeptieren.“ erklärte Ascal sanft.

Bei Neia sah man in den Augen wieder die Panik aufkeimen, als Keya ihr eine Hand auf die Schulter legt. „Das muss jetzt nicht alles mal eben gemacht werden, wir haben ja Zeit. Langsam, aber zielstrebig gehen wir alle unsere Ziele an.

D… da… danke.“ lächelt Neia unsicher.

Bbzzzzzzzz

Hey! Du hast es geschafft!“ umarmte Keya Neia, die ebenfalls glücklich ist. „Gratulation zu deiner Beförderung in die S-Klasse!“

Danke… das ist nur euer Verdienst.“ lächelt Neia. „Ohne euch beiden wäre ich nie so weit gekommen.“ „Nur ein bisschen, die meiste Arbeit hast du ja selber gemacht.“ grinste Ascal.

Lass uns das feiern, ich geh eben noch in mein Zimmer und mich richtig kleiden.“ strahlte Neia immer noch vor Freude, dass alle Gildenmeister ihr Talent anerkannt haben. „Nur zu, wir warten hier solange.“ nickte Keya.

Fröhlich eilte Neia zu ihrem Zimmer… nur um einen Pfeil in ihrem Stoffhasen zu sehen. Erschrocken schaute die Elfe sich sofort im Zimmer um, aber niemand ist zu sehen… bis ihr auffiel, dass am Schaft eine eingerollte Nachricht fest war.

Langsam ging Neia auf den Pfeil zu, bekam dabei starke Magenschmerzen, weil sie den Federschwanz erkannte. Zitternd… löste die Elfe den Pfeil vom armen Stoffhasen und setzte sich auf das Bett, um die Nachricht zu entfernen.

Wir beobachten dich und können jederzeit zuschlagen.

Wenn… du jemals den Gedanken hast, zurückzukehren…

Werden all deine Freunde dabei sterben.

Vergiss nie, dass dein Leben in unserer Hand ist!

Irgendwann klopfte Keya an der Tür, sie machte sich Sorgen, dass Neia nicht erschien. Als nichts aus dem Zimmer zu hören war, ging Keya rein… und war regelrecht schockiert. Neia saß in der Ecke mit einem Stoffhasen und zitterte am gesamten Körper.

„Neia! Was ist passiert!“ eilte Keya sofort zur Neia und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Neia? Was ist los?“ Doch Neia war vor Angst erstarrt.

Bbzzzzzzzz

Ist… das wirklich in Ordnung, dass wir nun getrennte Wege gehen?“ fragte Ascal besorgt. „Ja, denn ich möchte mehr meine Zeit der Magie widmen.“ nickte Neia lächelnd.

Bist du wirklich sehr sicher? Es sind einige Jahre vergangen, aber den Abend kann ich nicht vergessen wie…“ fragte Keya ebenfalls besorgt und Neia beruhigte sie. „Nicht… denk nicht an diesen Abend. Meine… Vergangenheit hat mich kurz eingeholt, das wird nicht mehr passieren.“

Was hast du denn vor? Wenn du so weitermachst, wirst du vielleicht sogar eine SSS-Abenteurerin, die großen Einfluss bei den Abenteurern haben kann.“ akzeptierte Ascal, das Neia bei ihrem Entschluss blieb.

Ich werde die Aufträge weiterhin machen und dabei alle meine Talente als Magierin zur Meisterschaft fördern. Dabei denke ich unter anderem, vielleicht diese Magierschule aufzusuchen. Wer weiß, vielleicht gibt es ja dort Zaubersprüche, die ich noch nicht kenne.“

Meinst du? Du hast dir doch jetzt schon den Ruf gemacht, eine Meistermagierin zu sein.“ schnaufte Keya durch die Nase. „Aber gut, wenn du sagst, du willst deinen Weg gehen, dann akzeptiere ich ihn. Versprich mir nur eines bitte… Wenn du Schwierigkeiten hast, such uns bitte auf ok?“

„Danke. Ich… kann euch gar nicht genug danken, dass ihr mich immer wieder aufgebaut habt. Das gibt mir die Hoffnung, dass nicht… egal, vergiss es. Was habt ihr denn vor?“ schüttelt Neia kurz den Kopf.

Uff… wir machen wie gewohnt weiter, aber wenn ich ehrlich bin, will ich ebenfalls Änderungen in die Gilde bringen, nicht nur die tödlichen Wege als Abenteurer.“ sagte Ascal. „Nicht jeder beherrscht so starke Magie wie du.“

Das gleiche wie Ascal, hätte auch nichts dagegen, irgendwo sesshaft zu werden. Meine… wir haben nun sehr viel gesehen und die Gefahren ändern sich immer, dass ich auch überlege… vielleicht eine Familie zu gründen.“ offenbarte sich Keya, wo sich Ascal erstaunt zu ihr drehte.

Das sind wirklich schöne Ziele.“ lächelt Neia… als sie merkte, dass aus einer Entfernung ein Elf mit einem bestimmten Logo sie anstarrte. „Erm… dann wünsche ich allen, dass jeder sein Ziel erreicht.“

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Ah, Neia. Schön das ihr euch wieder meldet.“ freut sich die Rezeptionistin in der Abenteuergilde. „Wir haben lange nichts mehr von euch gehört und haben… langsam angefangen, uns Sorgen zu machen.“

Ich wollte meinen Experimenten in Ruhe nachgehen, ohne das Außenstehende mit reingezogen werden. Magie… gerät manchmal sehr schnell außer Kontrolle.“ lächelt Neia. „Ihr braucht euch also keine Sorgen zu machen.“

„Wunderschön, denn wir sollen euch sagen, dass ihr bitte nach Fanfoss reisen sollt. Es ist wieder Zeit, eine Besprechung abzuhalten.“ schob die Rezeptionistin Neia ein Blatt zu. „Ernsthaft… Wir wissen doch alle, wie das wieder endet. Ich kann meine „Kollegen“ nicht verstehen, warum sie sich so sträuben.“

„Das wird sich ändern, denn eine weitere Abenteuerin hat den SSS-Status erreicht. Somit sind alle mehr oder weniger gezwungen, sie nun zu besprechen. Aber sag das den anderen nicht, sonst kommen sie nicht.“ zwinkert die Frau.

Eine… weitere?“ frohlockte Neia. „Dann kann man das ja tatsächlich angehen. Dann werde ich mich sofort auf den Weg machen!“ Die Elfe ging fröhlich aus der Abenteuergilde… als sie wieder einen Elfen sah mit einem bestimmten Logo.

Kann… ich nicht einfach meine Ruhe haben?“ klopfte das Herz von Neia wieder panisch und teleportierte sich direkt aus der Stadt.

Bbzzzzzzzz

Puh… endlich in Fanfoss angekommen.“ stand Neia vor der Abenteuergilde und ging direkt rein. Eine junge brünette Rezeptionistin hatte scheinbar niemanden zu bedienen, also nahm die Elfe direkt diese Rezeption.

Willkommen in der Abenteuergilde von Fanfoss, wie kann ich dir helfen?“ lächelt die Frau sie freundlich an. Neia legte ihre Abenteuerkarte auf den Tisch. „Mein Name ist Neia, ich sollte zu dem Gespräch kommen.“

„Ah! Damit bist du die erste vor Ort. Ich würde dich bitten, einen Gasthof zu nehmen, bis auch die anderen da sind.“ freute sich die Frau. „Darf… ich fragen, wer denn das neueste Mitglied meines Ranges geworden ist?“

Klar, das ist meine Freundin Sina, die Verteidigerin. Eine sehr starke Frau, die wirklich den Rang tragen darf.“ „Verteidigerin? Wie kommt sie denn zu diesem Beinamen?“ wundert sich Neia.

Sie hat über 60.000 Untote samt einem Skelettdrachen an der Brücke des Schicksals aufgehalten. Wäre das nicht genug, hat sie den Anführer der Untoten in seinem Heim getötet, was eine SSS-Stufe hatte mitsamt seinem Diener Ludwig Kelmont, der zu einem Vampir geworden war.“

Wow, das ist nun wirklich eine Leistung, die nicht zu unterschätzen ist.“ musste Neia doch den Respekt zollen. „Wenn das deine Freundin ist, wie ist sie denn so allgemein?“

„Direkt und respektiert keine Autorität. Unser Gildenmeister Ma Shi hat damit keine Probleme, aber die anderen… ignorieren wir das einfach. Wenn man darauf nicht vorbereitet ist, dass Sina einem ihre ehrliche Meinung sagt, kommt das meistens einer Ohrfeige nach.“

Oha?“ wurde Neia nun neugierig. „Dann bin ich ja gespannt sie kennenzulernen.“ Neia drehte sich um und sah zwei identische Vampire. „Erm…?“

Stopp! Sie sind Mitarbeiterinnen unserer Gilde.“ mischte sich die Frau direkt ein, als sie die Bewegungen an der freien Hand von Neia gesehen hat. „Außerdem haben sie einen Schwur abgegeben, dass sie keinen Ärger machen. Nebenbei gehören sie zu Sina und sie willst du nun wirklich zum Feind haben!“

„Vampire… die für die Abenteuergilde arbeiten und auf eine Frau hören?“ staunte Neia nicht schlecht.

Bbzzzzzzzz

Neia besuchte wieder die Gilde und wurde von der Frau, dessen Name Prashi lautet zum Konferenzzimmer geschickt. „Nun bin ich ja mal neugierig, wie sie sich alle so gemacht haben…“

Die Elfe ging in das Zimmer und sah direkt alte Gesichter und Sina. In einem eigenartigem Gewand saß sie mit einer Schönheit, die Neia den Menschen nicht zugetraut hätte.

Wow…“ dachte Neia und ihr Herz klopfte einmal kurz stark.

Bbzzzzzzzz

„Neia… wie lautet die Regel zur Absetzung eines Fürsten?“ schaute Sina in männlicher Form in ihre Augen.

„Ehm…? Man braucht die Zustimmung aller… Oberhäup…“ wollt Neia sagen, als sie mittendrin aufhören musste.

Ein… unaussprechlicher Zorn sammelte sich auf einmal in ihrem Herzen.

Kapitel 640

Ich bin wiedergeboren und ein unvermeidbarer Krieg?

Neia wurde von einem Soldaten zum „Abort“ gebracht, in der Zeit ging Sina mit Emilia und dem General zum Verhandlungsraum. „Dir ist bewusst Sina… dass es mit den Zeugen etwas… gefährlich werden kann?“ merkte Emilia während des Gehens an. „Warum ausgerechnet diese Personen?“

„Damit sie alle sehen, was bei dem Gespräch passiert. Sollte es zu einem Krieg kommen, dass Informationen nicht gefälscht werden von den Elfen. Zusätzlich sollen sie alle direkt wissen, was passiert, wenn man sich mit dir anlegt und dass du dich wehrst.

Mir… ist bewusst, dass einige auch auf meine Finger schauen werden, doch wie sollen wir das machen? Ich bin nun mal deine Kanzlerin… Kanzler, auch wenn es gegen meinen Willen ist. Stell dir mal vor, das würde mit deinem Bruder sein.

Mit ihm wäre direkt ein Krieg ausgebrochen, bei dir dagegen kann man auf Verhandlungen hoffen. Doch sind wir ehrlich, außer mit dem König hast du ja nicht wirklich mit anderen Anführern der anderen Nationen zu tun gehabt oder?“ grinste Sina.

„Nein… nicht wirklich. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass mein Vater überhaupt mit einen von ihnen gesprochen hätte.“ schüttelt Emilia den Kopf. „Damit du weißt, im Verhandlungsraum sitze ich in der Mitte.

Damit präsentiere ich das Reich. Normalerweise ist der Platz zur meiner rechten immer leer, es sei denn, ein Kanzler existiert. Wir haben alle unsere eigenen Tische, wo magische Protektoren sind. Wenn irgendwelche Blätter oder ähnliches für alle sichtbar sein soll, legt man sie einfach darauf und es wird an die Wand gestrahlt.“

„Verstehe, Lion wird auch anwesend sein?“ schaute der Dämon den General an. „Ich versuche es, aber wegen der Evakuierung… kann es sein, dass ich vielleicht Anweisungen erteilen muss.“

„Gibt es auch einen Platz für Neia? Denke, dass werden keine Gespräche sein, die man mal eben löst.“ kam die nächste Frage von Sina. „Ja, rechts von deinem Platz gibst ebenfalls eine Sitzangelegenheit… Sina… kann man ihr wirklich trauen? Immerhin ist das auch eine Elfe.“ kam die Gegenfrage von Emilia.

„Ja kann man. Sogar mehr, weil sie scheinbar gegen den Glauben ist. Soo… dann ist es soweit oder?“ standen die Drei samt ihren Soldaten vor einer großen Tür. „Bereit?“ grinste Sina die kleine Kaiserin an. „Nein… aber je eher wir damit anfangen, desto eher… weiß ich, wie die Zukunft für das Reich sein wird.“

Zwei Soldaten gingen zur Tür und öffneten diese. Sofort standen drei Elfen von ihren Plätzen auf, als sie Emilia sahen. Der Raum also solches war ziemlich dunkel gehalten. Ein großes Fenster, die Mauer mit dunkelgrauen bis schwarzen Steinen, die Decke sowie Boden reinste Schwärze. Man sah sechs leere Ritterrüstungen stehen, die ziemlich altmodisch wirkten.

„Meine Herren, jetzt habe ich Zeit für euer Gespräch.“ sagte Emilia und ging zu ihrem Thron. Man merkte sofort, dass die Plätze, die für die Mitarbeiter und höher waren, viel teurer und fürstlicher wirkten, als die normalen Stühle samt Tischen der Gäste sind.

Nun lernt Sina Fürst Aelrindel zum ersten Mal kennen. Ein hochgewachsener Elf mit brauen Haaren, langen Ohren und den typischen Elfenmerkmalen. Doch was dieser Mann zu den zwei anderen Elfen unterschied ist, dass sein Gesicht voller Narben sind.

Und dieser… starrte nur Sina mit einem neutralen Gesicht an. „Wir haben uns noch nicht vorgestellt und dieser Körper dürfte der Welt unbekannt sein. Mein Name ist Lady Sina, Kanzlerin von Osnain.“ stellte sich Sina mit einem Grinsen vor.

„Bevor gleich Fragen kommen… in der unendlichen Weite der Welt hier, trage ich zu meinem Bedauern den Ring des Mannes. Wer hätte gedacht, dass solche Ringe auf der Welt existieren. Wie dem auch sei, meine aktuelle Verwandlung hindert mich nicht daran, die Pflichten als Kanzler wahrzunehmen.“

Der Elfenfürst schaute den Elf zur seiner linken Seite an, der ihm scheinbar was ins Ohr flüstert. „Verstehe… dann sagt ihr die Wahrheit… Kanzler Sina.“ nickte Aelrindel und bekam ein boshaftes Lächeln auf dem Gesicht.

„Wunderschön, dass euer Berater die Fähigkeit der Analyse beherrscht, dass erspart uns die Zeit für Erklärungen und wir können direkt mit dem Gespräch anfangen. Ich nehme an, ihr seid Fürst Aelrindel oder? Der nette Herr, der direkt mit einem Krieg meiner Kaiserin gedroht hat.“ setzte Sina sich auf seinen Platz.

„Mitnichten, ich habe mit eurer Kaiserin schon darüber debattiert, dass es lediglich ein Test war. Immerhin muss ich doch als Anführer meiner Rasse wissen, mit wem ich es zu tun habe.“ setzte sich Aelrindel, seine Berater folgten ihm.

„Scheinbar seid ihr euch sehr sicher, dass ihr mit einem Krieg uns drohen könnt, wenn ihr doch schon einen Krieg mit der Fürstin Delsanra habt. Wundere mich, ob die gute Dame auch dem König demnächst damit drohen könnte.“ grübelte Sina bewusst laut.

„Aber mitnichten Kanzler Sina. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, seid ihr dafür zuständig, dass Tuzato nicht mehr existiert. Alles eine Frage der Planung, das dürftet ihr selber gut verstehen.“ lächelt der Elfenfürst und schnippte mit dem Finger.

Der Elf zu seiner Rechten stand auf. „Mein Name ist Gormon, Berater des ehrenvoller Fürsten. Bevor wir mit unserem Anliegen anfangen, wollen wir gerne wissen, ob die Kaiserin sich im klaren ist, wer ihr Kanzler an ihrer Seite ist.“

Verwundert schaute Emilia den Elf an, während Sina eher den Fürsten im Auge behielt. „Wie soll ich das verstehen?“

„Aufgrund dass Lady… erm… Lord Sina uns die Berichtete gegeben hat, welche Pläne die Dämonen haben und selber indirekt mitgeteilt hat, die Tochter des Dämonenkönigs zu sein… Haben wir gewisse Probleme damit, ihn als vertrauenswürdige Person anzusehen…

Wir gehen sogar so weit zu behaupten, dass es diese Tochter nie gegeben hat, sondern… dass Lord Sina sogar selber der Dämonenkönig ist. Die… Beweise sind sogar klar zu sehen. Niemand hat es bisher geschafft die Götterbestien zu töten.

Bis Lady… Lord Sina erschien. Erst Titanus, dann Tierra und eine Götterbestie, dessen Name niemandem bekannt ist. Es wurde immer behauptet, dass die Dämonenkönige oder… Dämonenköniginnen die Stärke einer Götterbestie haben.

Sie… Er ist ein Dämon, dessen Identität immer deutlicher wurde. Die Lüge, die die Abenteurer auf der Welt gesetzt haben… Wir müssen leider davon ausgehen, dass die Behauptung zutrifft, dass die Dämonen die Meister der Manipulation sind. Daher… ist unsere große Sorge, dass auch sie… die falschen Leute an ihrer Seite haben.“

„Nüchtern betrachtet… bis auf ein paar Details liegen sie ja nicht so daneben.“ dachte Sina und wusste nun, warum der Fürst sich nicht wirklich auf Emilia konzentriert, sondern auf ihn. „Rein… hypothetisch… was würde sich so ändern, WENN ich denn die Dämonenkönigin wäre hmm?“ grinste Sina.

„Dann sind wir dazu angehalten, sie unter allen Umständen zu bekämpfen. Wir wären sogar bereit, einen Waffenstillstand mit unseren Feinden anzugehen um euch zu töten. Laut unseren Informationen trauen wir den beschworenen Helden nicht zu, dass sie es mit euch aufnehmen können.“ sagte Gormon.

„Hmm… Die Armee der Untoten zerstört, die Armee aus Efrana besiegt ohne Waffen. Die Armee aus Osnain teilweise zerstört und die Armee von Tuzato… vernichtend geschlagen.“ schmunzelt Sina.

„Nichts für ungut und ich mache nicht die Fehler, die viele Dämonen gerne… machen: Hochmütig zu sein. Nur… was genau macht euch anders, als was ich bisher getötet habe? Ihr tut mir nur den Gefallen und zwar stärker zu werden.

Mehr noch, ich hatte noch nie irgendwelche Ambitionen gehabt, überhaupt irgendwelche Armeen zu zerstören, war nie so wirklich mein Hobby gewesen. Erst droht ihr mit einem Krieg mit Osnain, nun bedroht ihr mich als Person. Kann es sein, dass euch der ewige Krieg gegen die andere Nation ein bisschen zu Kopf steigt?“

„Selbst wenn meine Kanzlerin Sina die Dämonenkönigin WÄRE, so kann sie sich sicher sein, dass wir auf ihrer Seite stehen!“ mische sich Emilia ein. „Mein Vater hat sie… ihn zu Kanzler befördert und auf eines… konnte mein Vater sich verlassen. Seine Entscheidungen waren immer sehr weitreichend gewesen und ich werde ihn nicht anzweifeln.

Was ich anzweifele, ist eher eure Integrität als Elfennation. Ich höre nur Krieg, Krieg und nochmal Krieg, ich habe irgendwie langsam große Interesse daran, Fürstin Delsanra meine Unterstützung anzubieten.

Es ist nicht EUER Problem, wem ich mein Vertrauen gebe. Wenn es für euch ein Problem darstellt, dass ich eine Dämonin an meiner Seite habe, dürft ihr gerne und sofort durch die Tür gehen.“ zeigte die Kaiserin auf die Tür hinter den Elfen.

Gormon starrte die Kaiserin an, Sina lehnte sich gemütlich auf dem Stuhl nach hinten und breitete seine Flügel weit aus. „Nun? Meine Kaiserin hat was gesagt und sie hat wichtigere Sorgen als euch.“

„Hm… dann ist das wohl so.“ verzog Gormon sein Gesicht, der Elfenfürst an seiner Seite blieb weiterhin schweigsam. „Dennoch… seid gewarnt Kanzler Sina. Egal ob ihr wirklich nur ein Dämon seid oder eher ein Dämonenkönig, die Welt wird euch im Auge behalten.“

„Die Warnung ist angekommen und doch so belanglos. Die zwei einzigen Wesen auf der Welt, die mir… wirklich Angst machen könnten, sind nur die von der Götterbestie Exos der Magiertyrann oder mein eigener Vater.“ grinste Sina schief.

Der Berater Gormon setzte sich hin, nun stand der andere Elf auf. „Mein Name ist Kellam, ebenfalls Berater des ehrenwerten Elfenfürsten. Es stimmt, ich beherrsche die Analyse und werfe die Behauptung in den Raum, dass ihr eure Werte fälscht. Doch das ist nun nicht von Belang, Hauptsache, jeder hat sie gehört.“

„Wenn ihr jetzt auch meinen Kanzler anzweifelt, beende ich das Gespräch. Langsam ist ein Punkt gekommen, dass ihr meine Geduld strapaziert und deinem „ehrenvoller“ Fürst dürfte es nicht gefallen.“ tippte Emilia genervt mit dem Finger auf ihre rechten Lehne.

„Keine Sorge eure Hoheit, wir kommen nun mit unserem Anliegen.“ kam der Berater nach vorne und legte mehrere Papiere vor Emilia. Verwundert schaut sie darauf und bekam einen nassen Rücken: Verträge.

Bei Sina legte der Berater einen Brief auf den Tisch und nahm seine alte Position ein. „Wir fordern, dass ihr euch an die Verträge haltet, die eure Vorfahren mit uns abgeschlossen haben.“ Während Emilia sich die Verträge nach und nach anschaut, öffnet Sina ebenfalls den Brief:

Wenn euer Freund Castien den Tag überleben soll,

dann solltet ihr mit uns kooperieren und nichts

von dem Inhalt des Briefes erwähnen.

Es dürfte keinem Gefallen, wenn ein

bekannter Abenteurer „zufälligerweise“ stirbt.

Sofort schaute Sina den Elfenfürst an, wie er am Grinsen ist. „General Lion?“ sagte Sina auf einmal und der General drehte sich zu ihm um. „Wenn das wirklich Verträge sind, dann müssten wir irgendwo Kopien rumliegen haben. Zugleich könnt ihr euch um die anderen Erledigungen kümmern.“

„Wie ihr wünscht Lord Sina.“ verstand Lion und verließ das Zimmer. Emilia blättert und blättert, schien aber scheinbar etwas überfordert zu sein, also half Sina ihr. „Aufgrund das weder ich noch meine Kaiserin uns darauf vorbereiten konnten, würden wir gerne eine mündliche Abkürzung von euch hören.“

„Natürlich Lord Sina.“ nickte Kellam. „Wir haben in der Vergangenheit mehrmals mit dem alten Kaiser gewisse Verträge vereinbart. Da ging es unter anderem darum, dass wir Land sowie viel Wald geopfert haben.

Auch haben wir euch mit gewissen magischen Techniken unterstützt was ihr bei diesen… „Panzern“ umgesetzt habt. Dazu haben wir euch auch beigebracht, wie man Monster züchten kann. Das alles basiert auf unseren Technologien, nur ihr habt sie nach langer Zeit sehr verfeinert.“

Erstaunt schaute Emilia die Elfen an, denn das war ihr überhaupt nicht bewusst gewesen. „Und… was ist nun die Gegenleistung für all das Wissen und das Land?“

„Das ihr uns ohne Vorbehalt eure Armee, eure Waffen und weiteres zur Verfügung stellt. Ihr hättet nie unserem Feind helfen können, weil ihr uns in erster Linie unterstützen müsstest. Das ist der Preis, den jeder Kaiser unterschrieben hat.“ sagte der Elfenfürst Aelrindel auf einmal.

Nun war Emilia wirklich überfordert und schaute Sina an. „Wenn…“ „Bevor du etwas sagst, solltest du wissen, auf was du dich hier einlässt.“ unterbracht der Dämon die Kaiserin und legte den Brief auf seinen Tisch, wo Sina auf der einen Seite einen Knopf drückt.

Der Mechanismus aktiviert sich und jeder konnte den Inhalt des Briefes erkennen. „Diese Elfen haben es scheinbar nötig mich zu erpressen wie du liest. Castien gehört nicht zu meinen engen Freunden, aber fallen lassen würde ich ihn nicht.

Dennoch… ich gehöre nicht zu den Personen auf der Welt, dich sich erpressen lassen würde. So leid es mir tut für Castien, aber das ist meine Entscheidung Narbengesicht.“ schaute Sina den Elfenfürst an, der nicht mehr so amüsiert wirkte.

„Dummerweise bin ich auch nicht in der Lage, um irgendetwas zu tun, um diesem Elf zu helfen. Vielleicht ist das auch alles ein Bluff, vielleicht auch nicht. Wenn ihm wirklich was „passiert“ dann bete ich beim dunklen Gott, dass er als Monster wieder geboren wird und sich an seine Mörder rächen kann.

Ich bin vieles und alles, aber jeder, der mich wirklich kennt, weiß genau, dass diese Entscheidung mir überhaupt nicht gefällt. Eine Entscheidung… wenn es um das Leben einer Person oder eines ganzen Reiches geht.

Deswegen Emilia sollst du wissen, dass du weiterhin auf mich zählen kannst.“ drehte Sina sich zu Emilia um. „Und auch deswegen, damit du weißt, dass diese Elfen scheinbar nun ein dreckiges Spiel treiben werden.“

Wie auf dem Stichwort kam Lion mit einem dicken Ordner durch die Tür zurück. „Das sind alles Verträge, die wir mit den Elfen aus der Vergangenheit abgeschlossen haben. Lord Sina, alle funktionierenden Gerätschaften werden jetzt bedient und Projekt Z konnte zu ca. 60% umgesetzt werden.“

„Wunderbar, dann will ich, dass du die Verträge mit den von unseren Gästen überprüfst, scheinbar müssen wir uns auf falsche Spielchen gefasst machen.“ befahl Sina. „Wie können sie…!“ erboste Kellam.

„Ich kann es wagen, aufgrund diesen netten Briefes. Ihr werft MIR vor, dass wir Dämonen manipulieren und weiteres? Fasst euch mal besser an eure eigene Nase. Lass mich raten, wenn meine Kaiserin nicht darauf eingeht, dann kommt mal wieder die übliche Drohung: Krieg oder?“ hob Sina die Augenbraue hoch.

„Wie scharfsinnig von euch.“ grinste Aelrindel wieder. „In der Tat wäre das durchaus der Fall, wenn das Gespräch nicht unseren Wünschen entspricht. Ich gehe sogar noch weiter, wir sind vorbereitet, auch heute zuzuschlagen.“

General Lion hörte auf die Verträge zu kontrollieren und schaute die Elfen an, dabei fluchte er innerlich, dass er die Bewegungen in den Wäldern mehr Beachtung hätte schenken müssen. „Ihr wollt… wirklich einen Krieg mit unserem Reich führen?“ fragte Emilia nach.

„Von wollen ist nicht die Rede, sondern nur, wenn IHR euch nicht an die Verträge halten wollt. Dabei nehmen wir gezielt eure Zivilisationen als Angriffspunkte… und am Ende habt ihr alles verloren, was euer Kanzler begonnen hat.“ lächelt Aelrindel hochmütig.

Eine Stille entstand, aber die Spannung spürte man gewaltig. „Nicht nur Castien, sondern auch unbeteiligte Personen zieht ihr für eure Machtspiele ein. Nun gut, dann zeigen wir mal was wir dafür auf Lager haben. General?“ schnippte Sina mit dem Finger.

Verwundert schaut der Elfenfürst dem General hinterher, wie er zu einer Wand ging und einen Schalter betätigt. Gegenüber wird ein Bild gestrahlt, wo jeder nicht wusste, was es sein soll bis… „Euer… Fürst, dass ist doch der Baum?“ murmelt der erste Elfenberater. „Das sehe ich selber.“ kniff Aelrindel die Augen zusammen und schaut den grinsenden Dämon an.

„Ein wunderschöner Baum, der Grund, weswegen zwei Elfenreiche sich all die Jahrtausende wohl streiten. Wenn ich seine Art bezeichnen müsste, dürfte es der größte Mammutbaum der Welt sein.“ schaute Sina den Baum an.

„Tja… warum… glaubt ihr, habe ich das Gespräch auf jetzt verlegen lassen Narbengesicht? Überlegt mal scharf nach, was wir in der Hand haben.“ lächelt Sina boshaft und dies tat der Elfenfürst auch…

„Ihr wollt mir nicht ernsthaft…“ knurrte der Elf wütend.

„Was? Wieso so wütend? Greif unsere Städte an und der Baum wird daran glauben, so einfach ist das.“ kichert Sina. „Mir ist bewusst, dass wir dann mit hoher Wahrscheinlichkeit auch einen Krieg mit der Nation von Delsanra haben werden, aber darüber mache ich mir noch keine Gedanken.

Ihr seid das Problem vor uns, habt ihr ernsthaft geglaubt, dass wir uns nicht richtig wehren können? Ihr droht, droht und droht, dass ist jetzt unsere Antwort. General Lion, ist alles vorbereitet und erklärt es Narbengesicht genau, damit seine Entscheidungen helfen, vielleicht zu überlegen, wirklich einen Angriff zu starten.“

„Natürlich. Wir haben eine Spezialeinheit von Saboteuren in der Nähe, die mit einem starken Mech unterstützt werden. Uns ist bewusst, dass sie vermutlich schon beobachtet werden von mehreren Seiten, also haben wir Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, dass der Baum brennen KANN.

Dank neuer Entwicklungen in der Alchimie konnten wir ein Feuer erschaffen, dass nicht mit Magie oder Wasser gelöscht werden kann. Mehr noch, man würde das Feuer damit sogar verstärken. Egal ob unsere Einheit den Baum erreicht oder nicht, sobald der Wald brennt… brennt alles.

Es ist nicht mal wichtig, ob wir den Befehl gegeben haben, dass sie es tun sollen, denn sie werden es tun. Das Einzige, was die Einheit oder vielleicht… die paar anderen Einheiten zu hören bekommen ist nur, dass sie sich zurückziehen müssen. Sagen wir nichts, dürfte es einige Zeit dort brennen.“ erklärte der General Lion das sachlich.

Wütend schaute der Elfenfürst Aelrindel kurz den General an, dann wieder zu Kanzler Sina. „Also… ist dieses Reich bereit… gegen alle Elfennationen zu kämpfen, verstehe ich das richtig?“

„Wir tun nur das nötigste. Nicht das wir das wollen, man zwingt uns dazu. Wenn ihr eure Elfen in den sicheren Tod schicken wollt, nur zu, aber lass die Menschen aus euren Machtspielen heraus. Wegen einem Baum, ich dachte immer, die Dämonen haben verrückte Ideen bis ich diese lächerliche Geschichte gehört habe.“ machte Sina es sich auf seinem Platz gemütlich.

„Was versteht ein Dämon schon, an was wir glauben!“ erwidert der Elfenfürst. Scheinbar war es nicht so sein Plan gewesen, mehr noch, dass sie wirklich so weit gehen würden. „Lord Sina, unsere Verteidigungsmaßnahmen sind abgeschlossen.“ hielt der General etwas gegen sein Ohr.

„Echt? Lob an alle Soldaten, dann können wir uns sogar verteidigen, sollten die Elfen uns angreifen. Das ist soweit richtig?“ drehte Sina sich zum General um, der nickte. „Das ist richtig. Alle Dörfer an allen Wälder und näheres wurden evakuiert, die Städte wurden mit unserem Militär verstärkt.

Meine Offiziere haben mitgeteilt, dass das Volk ebenfalls mit Waffen ausgestattet ist und ebenfalls zur der Verteidigung beitragen kann.“ schaute der General immer noch dem Elfenfürst in die Augen.

„Verdammt, sind wir gut. Du kannst echt stolz auf deine Armee und dein Volk sein, dass sie alle bereit sind, etwas was so unmöglich ist, umzusetzen.“ nickte Sina zufrieden mit sich. „Bleibt also die Frage im Raum… wie geht es weiter? Eure Hoheit… wir haben die Kurzfassung der Verträge gehört, was ist eure persönliche Meinung dazu?“

„Meine Meinung als Person oder Kanzlerin?“ hakte Emilia bewusst nach. „Als Person.“ „Das ich sie in keinster Weise nach geben werde. General, hat mein Vater irgendwelche Verträge unterschrieben?“

„Erm…“ wurde der General aus dem Konzept gebraucht und durchsuchte schnell den Ordner… „Nein, kein Vertrag, der in der Amtszeit von Kaiser Godelot unterschrieben wurde mit den Elfen. Wenn… waren die letzten mit eurem Großvater abgeschlossen.“

„Verstehe…“ nickte Emilia und schaute den Elfenfürsten Aelrindel gegenüber mit verschränkten Fingern an. „Wenn ich das alles richtig verstanden habe, sind wir in einer Pattsituation.“ „Sieht so aus und die Elfen kennen die Meinung als Person von dir.“ stimmte Sina zu. „Also… ist nun euer nächster Zug dran Narbengesicht.“

Die Berater schauten hilflos den Elfenfürsten an, der ein ziemlich wütendes Gesicht hatte. Auf einmal ging die Tür hinter der Kaiserin auf und Neia erschien. „DU?!“ sprang der Fürst auf mit einem Gebrüll. Schockiert blickte Neia auf und wurde regelrecht blass. „WAS HAST DU HIER ZU SUCHEN?!“

„Erm…“ zitterte Neia am kompletten Körper, Sina drehte sich verwundert um. „Kennst du das Narbengesicht Neia?“ Die Blutelfin schaute abwechselnd Sina sowie Aelrindel an und bekam kein Wort raus, schaffte es aber zu nicken.

Nun musste Sina aufstehen, denn das gefiel ihm überhaupt nicht, wie die Szene sich derart wechselt. „Neia? Was ist los?“

„WAS LOS IST?! WIE KÖNNT IHR DIESE FRAU…“ brüllte Aelrindel, als sein Berater Kellam ihm was im ins Ohr flüstert. „Was… hast du getan? Blutelfe?“

„Halt mal die Klappe Narbengesicht, sonst sorge ich dafür.“ drohte Sina und stellte sich vor der zittrigen Neia hin. „Hey… was ist los? Ich weiß, dass du nervös warst, aber ich erkenne dich ja nicht wieder.“

„Ich… ich…“ zittern die Hände so stark von Neia, dass es wirklich sehr übel sein muss. „Das… ich… Erm…“ schluckte Neia schwer und blickte auf den Boden. „Aelrindel… und ich sind… Cousins.“

Erstaunt schaute Sina die Blutelfe an, selbst Emilia und Lion mussten sich zu ihr drehen.

„Ah… ok doch das ist doch nicht unbedingt der Grund, warum du dich nicht im Griff hast. Neia, du hast gegen Titanus, eine üble Vampirin und weitere starke Monster gekämpft. Also… was ist los?“ legte Sina beide Hände auf ihre Schulter. „Was los ist? Das ist die verbannte Elfenfürstin von unserem Reich!“ knurrte Aelrindel wütend.

Sina hat schon einiges erlebt, aber nie im Leben hat man sie nun so eiskalt erwischt wie jetzt. „Neia? Stimmt das, was Narbengesicht sagt? Du weißt genau, dass ich dich nicht ausschimpfen werde, aber…“

„Ja… es… es… stimmt. Doch das… war nicht Aelrindel, sondern sein… sein… Vater, der mich in die Verbannung geschickt hat.“ fielen die Tränen von Neias Augen runter. „Ich… ich… glaube, dass er verstorben…“

„HALT DEINEN MUND!“ brüllte Aelrindel wieder. „Wegen DIR sind wir in diese Situation erst gekommen! Mein Vater hat sein bestes gegeben, damit wieder alles im alten Bereich war, doch er war nicht mehr der Jüngste gewesen!“

„Fürst Aelrindel…“ knurrte Sina und jeder im Raum bekam ein Schaudern über den Rücken bei ihren nächsten Worten. „Brüllt noch weiter herum oder beleidige meine Freundin… und ich werde dafür Sorgen, dass ihr diesen Raum NICHT lebend verlassen werdet.“

„So? Scheinbar kennen Dämonen tatsächlich nur die Gewalt und Zerstörung.“ wurde Aelrindel wieder etwas „ruhiger“. „Wenn man es darauf anlegt, ja.“ stimmte Sina ihm zu. „Neia, du setzt dich erst mal auf meinen Platz.“ führte Sina die leicht widerwillige Blutelfe zu dem altem Sitzplatz.

Doch für Neia ist ein Trauma geöffnet, sie konnte den Hass und Verrat auf sich spüren, die anklagenden Blicke der Elfen im Raum. „Sina…“ blickte Neia mit den Augen im Raum und sah an der Wand den größten Baum der Welt. Nun wurde ihr regelrecht schlecht. „Nein…“

Aelrindel hörte sich weiter an, was sein Berater ihm ins Ohr sagte und wirkte etwas erstaunt. „Verstehe… nicht nur dass du dein eigenes Volk verraten hast, sondern hast sogar mehr getan: Deine eigene Rasse! Sonst hättest du niemals diese Attribute…“

Der Elfenfürst wollte seinen Satz beenden, als Sina vor ihm stand. Nun wurde dem Elf bewusst… wie riesig Sina war und wie wütend dieser mit seinen drei Augen wirkte. Dieser hielt seine Nase vor den Fürsten.

„Ganz vorsichtig was deine Worte jetzt sind. Wenn man was nicht weiß, sollte man nachfragen, ansonsten den Mund halten. Nur weil du Narbengesicht aus welchen Gründen auch immer nun der Fürst geworden bist, gibt es Dinge auf der Welt an die man sich halten sollte.“

Scheinbar gehörte der Fürst zu den Leuten, die tatsächlich nicht zurückschrecken, egal wer vor ihm steht. „Soo? Dann klärt mich doch freundlich auf, was meiner armen armen… „Cousine“ zugestoßen sein könnte.“

„Nein… in deinen Händen ist das Wissen zu gefährlich. Es reicht, wenn du weißt, dass es gegen ihren Willen geschehen ist Narbengesicht.“ kniff Sina leicht seine Augen zusammen.

„Stimmt… das wirklich, dass du die Elfenfürstin warst?“ fragte Emilia die Blutelfe. „Ja… ich war… es mal gewesen.“ „Wie ist das denn möglich?“ wundert sich die Kaiserin.

„Das ist möglich, weil alle Oberhäupter der Elfen sich zusammengeschlossen haben. Das ist von den ersten Elfen niedergeschrieben, wie man mit… „verrückten“ Fürsten umgehen soll, wenn das Volk in eine falsche Richtung gelenkt wird.“ erklärte Aelrindel und starrte weiterhin in die Augen von Sina.

„Mein Vater hat die Zustimmung aller Oberhäupter hinter sich gehabt und meine Cousine von ihrem Amt verbannt. Bei der Göttin, ihre Pläne… egal.“ schüttelt Aelrindel den Kopf. Sina wirkt etwas verwundert und richtet sich wieder auf. „Erklärt mir mal bitte diese Regel genau.“

„In Zustimmung aller Oberhäupter der Nation kann der amtierende Fürst von seinem Dienst entbunden werden. Dies hat mein Vater getan, doch warum er Neia am Leben gelassen hat werde ich nie verstehen, denn er hat sie direkt in die Verbannung geschickt!“ knurrte Aelrindel.

Ich hatte… mal irgendwo ein Zuhause in einem Wald gehabt, doch wie es jetzt aussieht?“ erinnert Sina sich an die Worte von Neia und drehte sich wieder zu seiner Freundin um. Neia sah nun wirklich wie ein Nervenwrack aus.

„Verdammt… lerne ich nun wirklich ihre Vergangenheit kennen.“ machte Sina sich ernsthafte Sorgen. Der Dämon war nun wirklich mit der Situation überfordert, weil er überhaupt nicht damit gerechnet hat, dass Neia ein solches Schwergewicht war. Dabei ist scheinbar das eigentliche Gespräch untergegangen.

„Was muss passiert sein, dass man Neia das angetan hat? Ich habe sie als eine Person kennengelernt, die zu einem steht. So wie ihr euch alle benehmt, müsste sie ja eine Massenmörderin gewesen sein.“ hob Sina eine Augenbraue hoch.

„Sie wollte mit unserem Feind eine Vereinbarung treffen, dass unsere Nation auf den Baum komplett verzichtet und dafür ein dauerhafter Frieden unterschrieben wird. All die Zeit haben sich tapfere Soldaten für unseren Glauben gekämpft und dann so was?!“ erklärte der Elfenfürst, als wäre Neia die verrückteste Elfe auf Gaia.

„Das… ist nicht euer Ernst oder?“ fiel Emilia der Kiefer fast runter, selbst Lion brauchte einen Moment zu verstehen, was Aelrindel gerade gesagt hat. „Das… darf… doch NICHT WAHR SEIN!“ brüllte Sina.

„DIESER SCHEIßBAUM und jemand wollte endlich das Thema beenden? Seid ihr so bescheuert? Kein Wunder, dass Neia mir sagte, dass es ein Opferbaum ist, dass stimmt sogar. Ihr schickt nur Lämmer in den sicheren Tod! DU und DELSANRA!

Und den Dämonen sagt man, wir wären das schlimmste Übel auf der Welt?! Dann sind die Elfen die dümmsten aller Rassen! Dann… passt mal auf und lasst mich die Wahrheit über euren Baum erzählen. Die Wahrheit über den Glauben! Illusion: Spike Folter!“ schnippte Sina mit seinem Finger die Illusion.

Alle starten auf das Fenster, wo die Illusion gezeigt wird und… wie Spike übel gefoltert wird. Emilia wurde leicht übel, als Sina ihm die Gesichtshaut abgerissen hat… bis der Vampir die Wahrheit über den Baum erzählt.

Alle… hörten es sich genau an… bis er zum Ende kommt. „Der… Baum… ist das was er ist… Nur ein… Baum?“ hörte man den verzweifelten Ton bei Neia. „Der… Glaube ist eine Lüge… wie meine Familie… immer geglaubt hat?“

„DAS IST EINE DRECKIGE LÜGE VON EINEM VAMPIR!“ brüllte Aelrindel mit einem sehr hochroten Kopf. „NIEMALS HÄTTEN UNSERE VORFAHREN UNS MIT SOLCH EINER PRIMITIVEN LÜGE UNS SO VERDORBEN!“

„Das habe ich kommen sehen.“ schüttelt Sina den Kopf. „Wie dem auch sei, die Wahrheit wurde gesprochen, ob ihr es nun wahrhaben wollt oder nicht. Neia… war wirklich so weit gewesen, diesen Blödsinn zu beenden und ihr habt nichts besseres zu tun… als sie zu verbannen…“

Neia weinte fürchterlich, all… das Elend basiert auf einer Lüge, die Sina herausgefunden hatte. „Damit werdet ihr bestimmt niemanden auf der Welt überzeugen, auch nur einen Soldaten für euren Zweck zu gewinnen Narbengesicht.“ blickte Sina von oben herab.

„Soo? Scheinbar seid ihr ja zu einer Entscheidung gek…“ wollte Aelrindel wieder was sagen, als Sina seine Hand vor sein Gesicht hielt. „Euer Mann hat etwas nettes gesagt: Die Welt schaut mir auf die Finger. General?“

„Seid… ihr euch sicher?“ fragte General Lion nach. „Sehr sicher, immerhin sind wir jetzt an einem kritischen Punkt angekommen, dass selbst Narbengesicht bewusst werden muss, dass selbst seine Entscheidungen unter Beobachtung stehen.“ nickte Sina.

Aelrindel wirkte wieder verwundert, was denn jetzt wieder kommt… als über jeder Ritterstatue ein Bild erschien… König Karl-Horst, Elfenfürstin Delsanra, Elfenfürst Triandal, die Zwergenkönige Throkkonlim, Valdron und Nostath.

„Darf ich meine geheimen Zeugen vorstellen? Die Herrscher aller Nationen.“ grinste Sina breit und schaute sich die Zeugen ebenfalls an… und blieb kurz bei Triandal hängen. „Karl… warum hast du mir nicht gesagt, dass der blauhaarige Elf ein Anführer ist!“ dachte Sina fluchend.

Der Elfenfürst schaute sich umher und wusste eines: Diese Schlacht hat er komplett verloren. „Gormon… sagt den Einheiten, dass sie sich alle komplett zurückziehen müssen.“ kam der Befehl des Fürsten. „Aber…“ „SOFORT!“

„Wunderbar, Lion?“ schaute Sina den General an, der verstanden hatte und seine Arbeit umsetzte. „Natürlich Kanzler Sina. Die Einheiten am Baum werden zurückgezogen.“ Bei Emilia… fiel ein sehr schweres Gewicht von den Schultern.

Gormon holte einen kleinen Stein aus seiner Tasche und schien die Befehle weiterzuleiten, als Sina noch was anmerkte. „Castien sollte „zufälligerweise“ nun ziemlich gesund sein, denn immerhin ist er ein bekannter Abenteurer.“

Wütend starrte der Elfenfürst den Dämon an und spürte die anklagenden Blicke der Zeugen. „Natürlich… wird er wieder seine Familie sehen dürfen.“ presste Aelrindel die Worte aus seinem Mund heraus und sein Blick fiel dann auf das Nervenwrack Neia zu. „Neia… ich mache dir ein Angebot.“

Verwundert schaute die Blutelfe hoch, Sina dagegen gefiel das überhaupt nicht, dass Aelrindel nicht endlich Ruhe gibt. „Ich biete dir einen Platz an meine Seite als Beraterin an. DU wirst nie wieder eine Anführerin sein, aber die Verbannung wird dann aufgehoben und du bist in der Lage unsere Heimat zu betreten.“

Nun wurde Sina sauer und drehte sich zu Neia um… Das Trauma muss sie wirklich sehr zusetzen, denn in ihren Augen sah man regelrecht die Verzweiflung… und einen unausgesprochenen Hilfsschrei.

Dies bemerkte Aelrindel und bekam ein ganz breites Grinsen auf dem Gesicht. „Stell dir vor… du kannst deine eigene Heimat wieder sehen. Vielleicht den einen oder anderen Freund und würdest die Schande über deine Familie bereinigen.

Der Anfang wird hart, das brauche ich ja nicht wirklich zu erklären, aber mein Befehl als Elfenfürst ist absolut und keiner wird mir widersprechen.“

„Sicher, dass du sie nicht eher als eine Waffe benutzen willst im Krieg?“ meinte Sina sarkastisch. „Dein Berater müsste dir ja längst alles gesagt haben!“

„Aber mitnichten Kanzler Sina, sie sollten die Behauptungen für sich behalten. Reicht es nicht, dass ich den ersten Schritt zu einer Deeskalation zu unserem eventuellen Krieg zeige?“ grinste Aelrindel breit, er war in seinem Element.

Wenn es nach Sina gehen würde, hätte sie ihn längst aus dem Fenster geworfen, aber nicht mit diesen Zeugen im Raum. „Tzz…“ schnalzte Sina mit der Zunge und ging seitlich zu Neia.

„Neia… es tut mir leid… dass ich dich in etwas reingezogen habe, dass dich seelisch so derart verletzt, dass ein Trauma ausgelöst ist.“ legte Sina eine Hand auf der Hand von Neia, die fürchterlich am zittern war. „Aber… vielleicht hätte ich auch ein Angebot für dich.“

Die Blutelfe drehte sich zittern zu Sina um. „Die Wahl liegt bei dir. Ich kann dir helfen, aber… du wirst vermutlich Schmerzen haben. Sogar eine ohnmächtige Wut könnte dich überfallen, dass könnte ich mir vorstellen.“

„Schmerzen… kenne ich doch zu gut…“ grinste Neia unsicher. „Bitte… hilft mir.“ Das tat selbst Sina weh, dass diese stolze Elfe so verzweifelt ist. „Neia… ich muss leider in deiner Vergangenheit graben. Du „warst“ die letzte Elfenfürstin richtig?“

„Das… das… ist richtig. Meine… große Schwester war… die eigentliche… Anführerin, bis sie von einem… M… Monster getötet wurde.“ nickte Neia und Tränen kamen wieder aus ihrem Gesicht runter.

„Verstehe… das tut mir leid zu hören. Neia… abgesehen, dass deine Familie die Fürstenfamilie gewesen ist… war deine Schwester ebenfalls ein Oberhaupt oder nicht?“ fragte Sina nun vorsichtig. „Das ist… richtig.“ schniefte Neia.

Sina schaute nun zu den Elfen und war erstaunt… wie blass sie waren, vor allem Aelrindel. „Neia… Ich habe… einen dummen Verdacht. Sagt bitte… Als deine große Schwester verstorben ist… bist du vermutlich der letzte Oberhaupt oder?“

„Ja, aber warum… fragst du das?“ wundert sich Neia. „Neia… wie lautet die Regel zur Absetzung eines Fürsten?“ schaute der Dämon Neia tief in den Augen.

„Ehm…? Man braucht die Zustimmung aller… Oberhäup…“

Auf einmal wurde Neia still.

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