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Kapitel 36

Ich bin wiedergeboren und lerne die Mitglieder der Expedition kennen?

Einige Tage sind nun vergangen und die Stadt hat sich beruhigt über den Brand der Spielhölle. Niemand weiß, was mit Rosch passiert ist, nur das er unauffindbar ist. Die Villa zeigt fast ihre alte Pracht, der Garten wurde auf Grund und Boden komplett geschnitten und das neue Tor installiert, die Mauerarbeiten schreiten voran.

Suki hat saubere Arbeit geleistet in der Villa, sodass fast alle Räume fertig sind. Die Küche ist mit den neuesten Instrumenten ausgestattet und die Speisekammer ist gefüllt. Sherry hat inzwischen Mel kennengelernt, mit anfänglichen Schwierigkeiten verstehen die beiden „Damen“ sich inzwischen gut.

Sina hat Ronald einen großen Beutel Münzen anvertraut, dass er die kommenden Rechnungen bezahlt sowie das nächste Projekt angeht. Im Keller hat man viele weitere ungenutzte Räume entdeckt, sodass Sina beschloss, zwei Räume zu einem Kampftrainingsraum um zu wandeln.

Des weiteren soll einer der Räume komplett schalldicht umgebaut werden, für ihre musikalischen Projekte. Den anderen hat Sina angeboten, sich ebenso ein Hobbyzimmer zu nehmen, aber:

„Herrin, ich bin ein Geist…“

„Der Trainingsraum ist schon ausreichend, dort kann ich meine Kampfkunst perfektionieren, Herrin!“

„Hobby? Ich hatte nie das Geld dafür und habe auch irgendwie keine Veranlagung hmm?“

Also beschloss Sina erstmals die restlichen Räume unbenutzt zu lassen. Wer weiß was die Zukunft bringt. Prashi kam fast jeden Tag die Villa besuchen und hat Mel auch kennengelernt. Doch ihr fällt es wohl schwerer den Geist zu akzeptieren, was Mel für Streiche ausnutzt.

Dann kam der Tag, wo der Gildenmeister Ma Shi, Sina und Sherry zu sich rief. Beide sitzen nun im Büro des Gildenmeisters.

„Bevor ich anfange, Sherry, du möchtest Sina bei der Expedition begleiten?“ fragt Ma Shi.

„Jawohl, es ist für mich eine Ehre, das Sina mich gefragt hat! Ich werde mein Bestes geben, dass die Expedition erfolgreich sein wird!“ erklärt Sherry mit Stolz.

„Nun gut, Sina? Tu mir einen Gefallen. Wir gehen gleich in den Konferenzraum und ihr lernt die anderen Teilnehmer kennen. Egal was passiert oder gesagt wird, bitte keine Schlägerei, ok?“ warnt Ma Shi.

„Huh? Ok?“ wundert Sina sich dann und gehen alle in den Konferenzraum. Dort wartet Prashi schon und im Raum waren noch fünf weitere Personen, die Sina noch nicht gesehen hatte. Ma Shi deutet auf die leeren Sitzplätze für Sherry und Sina, so nahmen beide ihre Sitze ein.

„Ich grüße euch, ich stelle mich nochmal kurz vor. Ich bin der Gildenmeister Ma Shi und organisiere die Expedition. Im Zusammenschluss aller Gildenmeister sowie Anfrage des Königreichs, haben wir beschlossen, eine Expedition ins Land der Toten zu machen.

Ich stelle euch eben alle vor, denn ihr seid alle Teilnehmer dieser Expedition.

Sina die Verteidigerin mit einem Rang A sowie ihre Gefährtin Sherry mit einem Rang B.

Die S-Gruppe „Die Höllenschwerter“ mit ihrem Anführer Kunz Rang S, Onesta Rang S, Mariel Rang S und Erilag, ebenso Rang S.

Die „Nachtklinge“ Castien, Rang S und Solo-Abenteurer.

Ihr habt die nötigen Erfahrungen mit dem Land der Toten gemacht, so haben wir Gildenmeister euch auserwählt.“ stellt Ma Shi alle vor.

Die Teilnehmer nickten sich alle gegenseitig zu, bis Castien die Hand hebt.

„Ja Castien?“ fragt Ma Shi.

„Nehmen wir etwa die unreine blau haarige Brut mit? Ich weigere mich mit einem Mischling zusammenzuarbeiten.“ teilt Castien in einem arroganten Ton mit.

„Oh? Wusste gar nicht das Elfen solche Rassisten sind.“ meldet Sina sich. Ma Shi hatte schon mit so einem Ärger gerechnet, während Sherry betroffen traurig schaut.

„Was will mir ein Rang A-Abenteurer schon sagen. Werdet nicht aufmüpfig nur weil ihr ein paar schwache Untote getötet habt.“

„Nicht nur ein Rassist, sondern auch ein hochmütiger Idiot? Ma Shi, langsam verstehe ich, was ihr vorhin meintet, aber wenn nicht jemand gleich sein Maul stopft, bin ich das.“ droht Sina.

„SCHLUSS DAMIT! Castien, behaltet eure Meinung für euch und ihr Sina, keine Schlägerei!“ beenden Ma Shi den Streit. Zwischen Castien und Sina flogen die Funken, aber sie sagen nichts mehr.

„Nun, dann fahre ich mit der Planung weiter vor. Eure Aufgabe wird es sein, die Organisation, die hinter der Armee der Untoten steckte, aufzuspüren und wenn möglich, diese zu neutralisieren.“ führt der Gildenmeister die Erklärung weiter.

„Die Expedition wird Kunz leiten als erfahrener Anführer. Des weiteren bekommt ihr Proviant und andere nötige Gegenstände, die euch bei eurer Reise helfen werden. Wenn ihr noch irgendwas benötigt, stellt die Forderung an meine Assistentin Prashi, sie wird sich darum kümmern.“

Kunz, ein mittelalter Mann nickt zu seiner Ernennung und der Zwerg Erilag klopft ihm auf die Schulter. Mariel, eine Elfin, wirft immer wieder Blicke zu Castien und Sherry rüber.

„Das wäre alles.“ beendet Ma Shi.

„Warte, warte mal alter Mann. Wir sollen einfach ohne einen Plan in das Land reisen und jeden Stein mehr oder weniger umdrehen?“ fragt Sina etwas zweifelnd.

„Es gibt keine Karte vom Land der Roten, ihr werdet dies wohl möglicherweise tatsächlich so machen, also jeden Stein umdrehen.“ meint Ma Shi.

„Ok, es gibt keine aktuelle Karte, aber Sherry hat mir erzählt, dass es früher ein aufblühendes Königreich war. Gibt es davon keine Karten?“

„Sie bringen aber nicht viel, weil sich das Land komplett verändert hat.“

„Alter Mann, was haltet ihr davon, ein Gedankenspiel mit mir zu machen und in der Zeit holt Prashi die Karten des verlorenen Königreichs.“ schlägt Sina vor. Alle Teilnehmer schauten sich verwirrt um, aber Ma Shi nickte Prashi zu, dass sie in den Archiven nach einer Karte suchen soll.

Es dauert nicht lange, da kam Prashi mit einer sehr alten Karte. Diese wurde an der Wandtafel angebracht und man hat nun ein Bild vor Augen, wie das alte Königreich war. Auf der Karte war auch die Brücke des Schicksals abgebildet.

„Ok, eine Armee voller Untote. Woher bekommt man diese.“ fängt Sina mit dem Spiel an.

„Aus Schlachtfeldern, Friedhöfen oder da wo viele gestorben sind.“ antwortet Ma Shi.

„Aufgrund dessen da niemand den Grund kennt, warum das Königreich untergegangen ist, muss man die Dörfer, Städte oder andere Siedlungen mit einbeziehen.

„Hmm das stimmt.“

„Damit wäre die Frage geklärt, woher man so viele Untote herbekommt. Nun meine nächste Frage. Wenn ich eine Armee plane, dann möchte ich an einem Ort sein, wo ich nicht gestört werde und trotzdem Zugriff habe, Untote zu beschwören.“

„Hmm je weiter man von der Brücke des Schicksals entfernt ist, desto unwahrscheinlicher wird man auf Abenteurer oder Sonstige treffen. Also am besten tief im Land.“

„Richtig. Nun kommen wir zu der spannendsten Frage. Ich bin der Lichkönig und habe die Macht über den Tod. Ich bin mächtig und doch will ich meine Ruhe vor Fremde haben. Wo wäre im alten Königreich der beste Schutz?“

„… Eine Burg oder Schloss… Sie wäre heute vermutlich verfallen, aber…wenn sie noch halbwegs intakt ist, dann die größte Burg im alten Königreich.“

„Und wo wäre diese Burg?“

„Lass mich schauen… Wenn mich nicht alles trügt, war die größte Burg in der Hauptstadt gewesen… Hmm weit genug von der Brücke entfernt, man hätte Zugriff auf viele Untote und die Organisation hat dazu eine Burg. Aber man hätte zumindest einen Standort. Eine Burg kann sich unmöglich von einem Ort entfernen.“ ruft Ma Shi mit einer leicht begeisterten Stimme.

„Hmm, zumindest können wir damit was anfangen, aber… liegt zwischen unserem Zielort und der Brücke nicht das Giftmoor?“ fragt der Zwerg Erilag.

„Wo du es sagst, wir sind nie weiter gereist als bis zu diesem Moor. Puh, das wird aber eine anstrengende Reise. Ich glaube, wir sollten Gasmasken organisieren sowie genug Gegengifte.“ erklärt Kunz.

„Giftmoor?“ fragt Sherry und der stumme Onesta bricht sein Schweigen. „In der Tat, die ganze Gegend ist giftig, auch die Luft selbst. Mit einer bestimmten Giftresistenz könnte man das Moor problemlos überqueren, aber… Das Moor lebt. Es leben viele giftige Monster dort, doch das Moor selbst ist ein Problem. Wer einmal an der falschen Stelle tritt, wird vom Moor verschlungen.“

„Und warum gehen wir nicht… einen anderen Weg? Ich meine, wenn dieses Moor alles verschlingt, kann die Armee doch nicht da durchgelaufen sein.“ meint Sherry.

„Hmm da ist was dran, wir haben uns das Moor nie richtig angeschaut. Es wäre eine Möglichkeit, um das Moor herum zu reisen. Wie weit reichen deine Erfahrungen, Castien?“ fragt Kunz den Elf.

Der Elf zieht einmal kräftig Luft durch die Nase bevor er antwortet: „Wenn meine Erinnerung mich nicht täuscht, war nördlich vom Moor eine Felskette. Aber ich bezweifele das die Untoten die Kunst des Kletterns erlernt haben, also bleibt nur noch der Süden.“

„Dann ist es beschlossen. Ihr werdet die alte Burg in der Hauptstadt des Königreich aufsuchen. Dabei werdet ihr das Giftmoor umrunden. Alles weitere überlasse ich der Entscheidung des Expeditionsleiters Kunz. Ich schlage vor, dass ihr euch in zwei Tagen mittags an der Brücke des Schicksals trifft. Wenn ihr noch was benötigt, Prashi ist euer Ansprechpartner.“ beendet Ma Shi die Konferenz.

Castien hatte es scheinbar sehr eilig, er ging raus ohne sich zu verabschieden. „Na das wird ja eine heitere Reise mit dem Kerl. Was ist eigentlich sein Problem?“ murmelt Sina laut genug, dass jeder es mitbekommt.

„Er ist ein stolzer Krieger, der sich an die alten Elfentraditionen hält.“ erklärt Mariel, die auf Sherry und Sina zukommt.

„Viele Elfen denken genauso wie Castien, aber ich sehe das etwas anders. Ich finde, viele der alten Traditionen sollten abgeschafft werden. Ein Kind, dass zwei unterschiedliche Rassen kombiniert, kann niemals die Schuld der Liebe der Eltern sein.

Bleib stark Sherry, vielleicht kannst du in der Expedition zeigen, dass auch Mischlinge ihren eigenen Kampfstil sowie Stolz haben. Am besten ihr achtet nicht auf seine Provokationen.“ dabei hält Mariel die Hände von Sherry.

„Erm, danke? Aber ich glaube eher, das Castien und Sina sich in die Wolle bekommen, als er und ich.“ meint Sherry und schaut Sina dabei an.

„Ich werde mich benehmen, aber ich muss mir nicht alles anhören, was ein Rassist zu sagen hat.“ erklärt Sina sich.

Die restlichen aus der Gruppe Höllenschwerter kommt auch ihnen entgegen. „Ich freue mich zumindest eine solch starke Heldin bei uns zu wissen.“ meint Kunz.

„Arr, wenn wieder so eine Armee kommen sollte, überlasst es uns.“ grinst Erilag und Onesta nickt nur.

„Irgendwelche Tipps für die Reise?“ fragt Sina die Experten.

„Hmm nicht wirklich. Ist eine Reise wie jede andere, nur das man uns alles zur Verfügung stellt. Allein das heißt schon wie ernst die Lage ist. Ich hoffe nur, dass der Lichkönig nicht irgendwelche antike oder verbotene Magie beherrscht, sonst könnte das hässlich werden.“ denkt Kunz laut.

„Was versteht man denn unter antike oder verbotene Magie?“ wundert Sherry sich.

„Menschen erschaffen oder direkten Eingriff in die Seele humanoider Wesen zum Beispiel. Dämonen beherrschen solch verbotene Magie, aber wenn ich jemanden richtig verstanden habe, ist es ihre angeborene Rassenmagie und können nicht erlernt werden.“ erklärt Onesta.

„Und ihr glaubt der Lichkönig könnte ähnliches beherrschen?“ Sherry

„Davon müssen wir ausgehen. Ich… wir sind noch keinen solchen Untoten begegnet und die meisten Lichs waren kein Problem. Aber richtig alte Lichs darf man nicht unterschätzen und wir sprechen scheinbar über ein Wesen, das alt ist und vermutlich eine höhere Evolution der Lichs zu sein scheint.“ Mariel

„Ihr habt doch auch ein paar von ihnen erschlagen oder Sina?“ Kunz

„Hab ich das? Habe keinen Unterschied bei der Menge festgestellt, nur dass sie lästig waren und ich ihnen meine Aufmerksamkeit widmen musste. Wäre hässlich gewesen, wenn die noch gelebt hätten, als der Skelettdrache kam.“ Sina

„Bescheiden ist die Verteidigerin. Nun, ich hoffe, der Drache war der letzte, ansonsten weiß ich ja, wen ich vorschicke.“ Kunz

„Nicht Castien? Ich würde bei dem Kampf liebend gerne zuschauen, wie er das regeln würde.“ Sina

„Ich bitte dich wirklich von Herzen, den Kerl zu ignorieren. In dieser Expedition müssen wir alle zusammen halten. Mir persönlich gefällt das auch nicht, aber die Gildenmeister haben sich was dabei gedacht. Obwohl ich andere Abenteurer kenne, die im Land der Toten auch schon waren.“ Kunz

„Nun denn, treffen wir uns alle in zwei Tagen an der Brücke.“

Kapitel 35

Ich bin wiedergeboren und habe eine neue Mitbewohnerin?

Sherry wurde von Sina mit Prashi zur Gilde getragen. Im Krankenzimmer wurde Sherry verarztet, während Prashi und Sina warten. Als der Doktor die Erlaubnis mitteilt, dass man Sherry jetzt besuchen dürfte, ließen die Damen es sich kein zweites Mal sagen.

Prashi stürmte mehr oder weniger in das Zimmer herein und umarmte Sherry ganz fest. Dabei weint Prashi und Sherry weinte ebenso.

„Danke. Ich hatte wirklich schreckliche Angst bekommen, als die Schlägertypen kamen und mich zu Rosch brachten…“ erklärte Sherry.

„Warum hast du denn nichts gesagt? Ich, wir hätten dir doch geholfen!“ fragt Prashi direkt nach.

„Ich… habe mich geschämt. Ich wollte niemals Geld von meinen wenigen Freunden leihen…“ sagt Sherry es mit rotem Kopf.

„Sag, warum musstest du von Rosch das Geld leihen?“ hakt Sina nach.

„Ich… hatte einen Unfall gehabt mit einem Adeligen. Ich hatte die Wahl zwischen Kerkeraufenthalt oder 25Goldmünzen zahlen. Der Einzige, der diese Summe ausleiht war nur Rosch, deswegen habe ich mich auf diese Sache eingelassen.

Als ich von der Gilde eine Belohnung bekam, habe ich sie sofort Rosch ausgezahlt, aber er meinte, ich müsste die Zinsen zahlen von denen ich überhaupt nichts wusste. Also bin ich abgehauen mit dem Kommentar, bezahlt ist bezahlt… Mitnichten, er hetzte mir die drei Schläger auf den Hals und ich habe mich gewehrt aber…“ und Sherry fing wieder an zu weinen.

Prashi tröstet sie mit den Worten: „Jetzt ist alles vorbei. Niemand wird dich verfolgen oder Ärger machen. Dafür hat Sina gesorgt.“

„ … Danke, wirklich. Ich weiß gar nicht wie ich das jemals wieder gut machen kann.“ Sherry schaut dabei ihren Freundinnen in die Augen.

„Keine Ursache, dafür sind Freunde doch da oder?“ dabei grinste Sina.

„Das stimmt. Wie habt ihr mich eigentlich so schnell gefunden? Ich habe niemanden gesagt, welche Probleme ich habe?“ wundert sich Sherry.

„Ich hatte mir Sorgen um dich gemacht, also habe ich deine Wohnung aufgesucht. Diese war aber total verwüstet und keiner wollte mir helfen. Dann bin ich zu Sina gegangen und wir machten uns dann auf die Suche nach dir.

Sina hat ein spezielles Talent gehabt, die Leute… zum sprechen zu bringen, bis wir in der Spielhölle angekommen sind. Dort haben wir dich gefunden und als wir das Haus verlassen haben, war es am brennen.“ erzählt Prashi die Kurzversion des Geschehens.

„Was ist mit Rosch passiert? Der wird doch vermutlich Rache nehmen wollen!“ Sherry schaut dabei sehr ängstlich.

„Rosch sowie ein Großteil seiner Männer sind auf dem Weg zum dunklen Gott. Ich glaube nicht, dass die Göttin sich mit solchen unreinen Seelen befasst.“ kommentiert Sina ihre Frage.

„Oh Sina… Musst du es immer übertreiben? Glaubst du nicht, dass du nun Ärger bekommst?“ Sherry schaut Sina vorwurfsvoll an.

„Ich betrachte das nüchtern. Wenn Rosch soviel Dreck am Stecken hat und überall Leute hatte, die bei ihm Schulden haben, werden die meisten den Ball flach halten. Der Bürgermeister sowie die Wache werden, wenn überhaupt, mir einmal auf die Finger hauen und das wars.

Im schlimmsten Fall, wer will mich denn verhaften, der stärker ist als ein Skelettdrache oder eine Armee? Eher ist die Frage, wie die ominöse Organisation reagieren wird. Ich denke, sie werden vermutlich Rosch ersetzten müssen, aber ob sie Rache nehmen weiß ich nicht. Wenn sie es tun, wird es in der Zukunft einige Leichen geben. So einfach ist das.“ teilt Sina ihre Meinung mit.

„Ich… verstehe. Danke. Wirklich, danke das du mir geholfen hast, obwohl du die Probleme kanntest, die kommen könnten.“ Sherry weinte vor Glück solche Freunde zu haben.

„Sag Sherry, deine Wohnung ist ziemlich… chaotisch und ich glaube die Vermieterin wird dich wohl nicht mehr sehen wollen, nachdem sie Sina kennengelernt hat. Wo willst du denn unterkommen?“ fragt Prashi.

„Ich habe alles wichtige bei mir, ich geh nicht mehr zurück in das Armenviertel! Aber… ich weiß nicht, wo ich nun noch eine Wohnung finde? Muss ich etwa eine andere Stadt aufsuchen?“ Sherry schaut etwas verzweifelt.

„Sag, was hast du eigentlich für die letzte Wohnung an Miete gezahlt?“ fragt Sina ein bisschen unschuldig. Prashi ahnte, was gleich kommt und wirf Sina ein vorwurfsvollen Blick. Sina zuckt nur die Schulter und deutet auf Sherry, anschließend seufzt Prashi.

„Wieso fragst du das? Ich habe 20Silbermünzen zahlen müssen.“ beantwortet Sherry etwas verwirrt.

„Ich kenne da eine nette Hausbesitzerin. Sie hat vor kurzem erst eine Villa eröffnet. Da bin ich selber eingezogen. Es ist noch etwas chaotisch, aber ich glaube dir würde es dort auch gefallen. Zumal du bekommst morgens und abends zu essen und kannst du dich täglich waschen.

Ach, zwei weitere Mitbewohner leben auch dort schon. Starke Mädels, die würden jeden Schlägertyp vertreiben. Wäre das nicht was für dich?“ bietet Sina eine Gelegenheit an.

„Das klingt zu schön um wahr zu sein, aber müsste die Miete nicht hoch sein?“ hakt Sherry skeptisch nach.

„Das musst du mit der Hausbesitzerin aushandeln, aber ich kann ein gutes Wort einlegen. Wir verstehen uns ziemlich gut und wenn sie deine Situation kennt, wird sie bestimmt mit sich verhandeln lassen.“ strahlt Sina Sherry an.

„Erm ok? Besser als nichts oder? Aber ich glaube, heute werde ich erst mal hier schlafen. Der Schock sitzt noch zu tief und ich fühle mich besser, wenn ich in einer vertrauten Umgebung bin.“ sagt Sherry mit müden Augen.

„Dann machen wir das so. Prashi weiß wo das Haus steht, sie kann es dir morgen am besten erklären, nicht wahr?“ Sina zwinkert Prashi an, die aber den Kopf leicht genervt schüttelt.

Sina verabschiedet sich und hofft, dass die Taverne Friedensheim auf hat. Zu ihrem Glück war es tatsächlich offen und traf auf Mira. Sina bat warmes Essen zu kaufen und dieses mitzunehmen für mehrere Personen.

Eigentlich war es anders geplant, aber es ist wie es ist. Mira zeigte sich verständnisvoll und es dauerte nicht lange, da bekam Sina frisches warmes Essen. Zurück zu ihrer Villa angekommen stellte Sina fest, dass das Tor schon abmontiert wurde und ziemlich viel im Garten gemacht worden ist, was Sina zufrieden stimmte.

In der Villa ruft Sina nach Suki, die auch sofort erschien: „Ihr seid zurück Herrin, ich hoffe, ihr konntet eurer Freundin helfen? Entschuldigung, aber ich habe gute Ohren und habe das mitbekommen.“

„Kein Problem, es tut mir leid dass unsere Feier ausfällt, aber ich habe uns Essen mitgebracht. Frisch und warm, ich hoffe wir können irgendwo gemeinsam Essen und Mel will vielleicht uns dabei Gesellschaft leisten?“ sagt Sina.

„Ahh kommt mit, ich habe in der Küche schon ein bisschen angefangen. Das Badezimmer ist fertig und kann jederzeit genutzt werden. Am Anfang gab es mit dem Wasser Schwierigkeiten, aber Mel hat das Problem gelöst und nun haben wir wieder sauberes Wasser.“ erklärt Suki.

In der Küche angekommen sieht man tatsächlich eine leichte Veränderung, es wurde aufgeräumt. Suki holt sauberes Besteckt für Sina und sich und dann fingen beide an zu essen. Während des Essens erzählt Sina wie ihr Tag war. Mel gab ihre Unsichtbarkeit auf und gesellte sich anschließend dazu.

„Damit ihr beiden wisst, in der Zukunft werden vermutlich Meuchelmörder oder andere ungeladene Gäste kommen. Ihr dürft nach eurem Gutdünken mit ihnen vorgehen. Aber räumt die Sauerei hinterher wieder auf!“ erklärt Sina.

„Das wird ja immer aufregender, vor allem wenn ich die bösen Leute ohne Bedenken töten darf mit Mel!“ freut Suki sich und Mel nickt dabei.

„Morgen wird meine Freundin Sherry kommen, ich habe ihr ein Zimmer angeboten, aber sie weiß nicht, dass ich die Hausherrin bin. Was ihr wissen müsst ist, dass Sherry ein einzigartiges Talent hat alles um sich herum Unglück zu bringen.

Habt daher etwas nachsehen. Nun denn, der Tag war lang, ich gehe jetzt das Badezimmer inspizieren und wasche mich. Gute Nacht euch beiden.“ verabschiedet sich Sina.

Am nächsten Morgen werkelt Sina ein bisschen im Wohnzimmer, damit es einen guten Eindruck macht auf Sherry. Was man nicht alles für Freunde tut, obwohl man ein fauler Dämon ist, wenn es um Hauswirtschaft geht. Ihre Dämonenmaid würde sie wohl zum Arzt bringen, wenn sie sehen würde, dass Sina aufräumt.

„Herrin, ihr habt Besuch.“ kündigt Suki an. „Lass sie rein und wenn möglich, mache uns bitte Tee.“

„Wie ihr wünscht Herrin.“ und holt den Gast, der niemand anderes als Sherry ist. Sie staunt, dass sie Sina sieht die am aufräumen ist.

„Guten Morgen Sherry, nimm doch schon mal Platz auf dem Sofa, ich komme gleich zu dir.“ dabei grinst Sina die verwirrte Sherry an.

„Eh… guten Morgen? Klar, mache ich. Sag mal, war das eben Suki?“ fragt Sherry.

„Aber sicher das. Sie gehört zum Personal der Villa und sorgt auch für die Bewachung. Deswegen habe ich ja dir angeboten, hierher zu kommen. Ich glaube, einen besseren Schutz als hier wirst du nirgends in der Stadt finden.“ dann setzte sich Sina gegenüber von Sherry.

„Sag, wie ist denn die Hausbesitzerin so? Sollte ich irgendwas beachten beim Gespräch?“

„Nun, du solltest ehrlich und offen sein.“

Suki kam mit zwei Tassen Tee und stellte es jedem hin, verbeugt sich und macht sich auf den Weg zu ihren aufgetragenen Aufgaben.

„Soo nun will ich dich nicht länger auf die Folter spannen, aber mir gehört diese Villa.“

„EH?“

„Ich hab sie vor zwei Tagen gekauft, gestern Suki eingestellt und nun sind wir am renovieren und sanieren.“

„Du bist echt unglaublich. Warum hast du mir das gestern nicht gesagt?“

„Nun, irgendwie musste ich dich doch hierher locken. Prashi wusste übrigens, dass ich die Besitzerin bin. Auf jeden Fall habe ich jede Menge Zimmer zur Verfügung und das Personal hört auf mich.“

„Aha, ich verstehe. Sonst noch irgendwelche Überraschungen für mich?“

„Vielleicht, du musst wissen, neben Suki gibt es noch jemanden, der auf das Haus achtet. Du hast von dem Geist gehört?“

„Du willst mir doch nicht sagen, dass es diese Villa ist, wo der Geist spuckt?“

„Doch, deswegen habe ich es ja genommen. Ich hatte eine Unterhaltung mit dem Geist, anschließend einen Kampf, danach… haben wir einen Deal ausgemacht. Auf jedenfall ist Mel, so heißt der Geist, eigentlich ganz nett. Nur ein bisschen schüchtern, aber nett und sie kennt ihre Regeln. Möchtest du sie kennenlernen?“

„Erm… später vielleicht. Ich bin mir echt nicht sicher, ob ich in einem Zimmer schlafen kann, wenn ein Geist hier haust.“

„Du solltest offener sein für Neues. Suki hat auch keinerlei Probleme damit, an ihr solltest du dir ein Beispiel nehmen. Also, was ich dir anbieten kann ist, du kannst dir ein Zimmer aussuchen und dich komplett einrichten, wie es dir gefällt.

Nur das Zimmer mit der kaputten Tür gehört Mel. Ich weiß nicht, welches Zimmer Suki genommen hat, aber du kannst davon ausgehen, dass die sauberen Zimmer bewohnt sind. Du bekommst morgens und abends zu essen, kannst dich täglich waschen. Der Garten wird bald fertig geschnitten sein, dort kannst du dich ebenso austoben.

Die Miete würde monatlich 30Silbermünzen sein, ich denke das ist ein sehr annehmbarer Preis. Zusätzlich ist diese Villa bewacht und keiner wird dir Probleme machen wegen deinem Talent.“

„Das ist irgendwie… alles zu schön um wahr zu sein.“

„Nun, besser als irgendeine Überlegung zu machen, in die nächste Stadt zu ziehen, wo dich keiner kennt, meinst du nicht auch?“

„Das stimmt…“

„Übrigens, wenn du noch am überlegen bist. Du erinnerst dich an die Armee der Untoten und so?“

„Wie könnte man das vergessen.“

„Ma Shi hat mich beauftragt mit mehreren S-Leuten eine Expedition ins Land der Toten zu gehen um den Anführer, der hinter der ganzen Sache steckt, zu töten. Ich wollte dich fragen, ob du mich begleiten würdest, unabhängig von der Entscheidung, ob du hier wohnen willst oder nicht.“

„Eh? Aber… ich bin doch nur Rang B.“

„Und? Was juckt mich das? Ich würde mich aber freuen, wenn ich vertraute Gesichter dabei habe, wenn ich schon in ein trostloses Land reise.“

„ … Ich habe mich entschlossen!“

„Oha und wie lautet deine Entscheidung?“

„Ich werde hier wohnen und dich auf der Expedition begleiten! Ich kann dir doch nicht alleine den ganzen Spaß gönnen!“ teilt Sherry ihre Entscheidung mit.

„YaY, dann such dir ein Zimmer aus und wann das nächste Abenteuer losgeht, wird der alte Mann sich schon melden!“ freut sich Sina.

Hauptstadt Bamtin im Schloss Ryre:

„Das ist doch eine Unverschämtheit die Einladung des Königs abzulehnen!“ meutert ein älterer Mann. Aber der König Karl-Horst von Fürstenbusch lacht, laut und lang, als er den Grund der Ablehnung hört.

„Das dürft ihr euch nicht gefallen lassen, mein König! Das ist ja mit einer Beleidigung gleichzusetzen!“ tobt der ältere Mann weiter.

„Kanzler Thorgil, ihr solltet euch beruhigen mein Guter. Die Heldin hat einfach keine Lust, so einfach ist das. Ich kann nicht jeden einfach festnehmen lassen, nur weil man eine Einladung ablehnt.“ erklärt der König, nachdem er sich ein bisschen beruhigt hat.

„Aber mein König!“

„Lieber Thorgil, ich bin nicht wie der Kaiser, der jemanden in Ketten zum Thronsaal schleift. Selbst wenn ich das machen würde, kennst du jemanden im Militär, der es mit der Heldin aufnehmen kann? Wir beide haben die Übertragung gesehen und ich will die Heldin nicht zum Feind haben!“

„Ich… verstehe. Wollt ihr sie denn nun aufsuchen, mein König?“

„Nein, wenn ich das tun würde, gäbe es nur Probleme mit den Adeligen. Habt ihr herausfinden können, welche der Adeligen einen Putsch planen?“

„Bedauere, sie arbeiten sehr vorsichtig. Wir haben paar Verdächtige, aber ohne Hinweise oder Beweise können wir relativ wenig unternehmen.“

„Ich verstehe. Was meint ihr Kanzler Thorgil, soll ich meine Kinder aus der Stadt Ensburg zurück holen lassen?“

„Ich schlage vor, das wir besser die Wachen erhöhen. Wenn wir jetzt aktiv werden, gibt das dem Feind nur Hinweise, dass wir was wissen. Dabei dürft ihr auch das Kaiserreich nicht vergessen. Irgendwas ist in der Kaiserfamilie vorgefallen und nun herrscht dort eine Kriegsstimmung gegen uns. Das andere Reich Tuzato wird wie immer Neutral bleiben und nichts tun.“

„Hmm, was ist im Kaiserreich nur vorgefallen? Sonst war der Kaiser Godelot immer relativ ruhig.“ wundert sich der König.

Kapitel 34

Ich bin wiedergeboren und Sherry in Not? Teil III

„Ja, ich weiß wo die Spielhölle ist. Rosch ist der Besitzer dieses Ortes und hat überall in der Stadt seine Finger im Spiel. Ein sehr sehr unangenehmer Genosse. Bisher hat Rosch die Finger von der Abenteuergilde gelassen, aber wer weiß, wann er es auch bei uns versucht.“ erklärt Prashi.

„Klingt nach einem Unterweltboss.“ teilt Sina ihre Meinung mit.

„Ungefähr, aber ich weiß nichts über die Organisation, die hinter Rosch steht. Nur dass er ein sehr mächtiger Mann ist. Der Bürgermeister hat mehrmals versucht, ihn los zu werden, aber „offiziell“ hat Rosch niemals die Gesetze verletzt oder gebrochen.“

„Dürfte eine Menge Geld im Spiel sein oder die Zeugen wurden zum Schweigen gebracht. Aber mich wundert es, das Sherry ausgerechnet Geld von ihm geliehen hat.“

„Wie? Sherry hat sich von allen Männern ausgerechnet von ihm Geld geliehen?!“

„Zumindest hat es einer der Brüder mir das weismachen wollen. Nun, wollen wir der Spielhölle einen Besuch abstatten?“

„Ich warne dich am besten jetzt vor, aber wer auch immer gegen Rosch vorgeht, bekommt es mit seiner Organisation zu tun und die machen keine halben Sachen.“

„Was glaubst du, warum ich hinter mir aufräume? Als ich von den Schulden und Rosch erfuhr, ahnte ich direkt, dass es hässlich wird. Aber mach dir keine Sorgen, ich habe schon Vorsichtsmaßnahmen in der Villa organisiert.“

„Und wie sehen die aus?“

„Zum einem wäre es Mel und heute habe ich Suki eingestellt, die auch kämpfen kann.“

„… Suki? Reden wir von der Suki, die Katzenfrau?“

„Richtig, ich hab mich total in sie verschossen, so süß wie sie ist!“

„Du kennst ihre Vergangenheit? Ich meine, das sie getötet hat?“

„Habe ich alles mit ihr durch besprochen und sie direkt zu einem Kampf aufgefordert. In Höchstform hätte sie vermutlich Raul getötet. Wenn man das nüchtern betrachtet, habe ich zwei Killer im Haus, besseren Schutz dürfte ich gar nicht haben.“

„Himmel, ist in deiner Villa überhaupt irgendetwas normal?“

„Ja, ich?“

„Du bist die abnormalste Person in der Villa!“

„Das war jetzt aber hart…“

„Entschuldigung, konnte mich nicht zurückhalten… Komm, ich weiß wo die Spielhölle ist.“

Prashi zeigte den Weg zur Spielhölle, ein Ort wo man Glücksspiele, dunkle Geschäfte oder andere sonstige kriminelle Tätigkeiten nachgehen konnte. Es dauert nicht lange und die Damen waren vor Ort.

„Das ist die berühmte Spielhölle, Sina. Wie gehen wir weiter vor?“

„Wir gehen rein und fragen nach Rosch?“

„Eh? Ich glaube nicht, dass sie dich einfach so durchlassen.“

„Nun, wenn die Gebrüder Rinns nicht gelogen haben, ist Sherry genau da drin und ich glaube, die werden mich schon durchlassen. Diesmal aber begleitest du mich, jemand wird vermutlich Sherry helfen müssen.“

„Erm ok?“

Dann ging Sina an die Tür und klopfte. Ein Sehschlitz öffnete sich: „Was wollen die Damen?“ fragt ein Mann dahinter.

„Ich würde gerne mit Herrn Rosch sprechen. Er hat jemanden, den ich suche.“ grüßt Sina freundlich.

„Habt ihr einen Termin mit ihm?“

„Das nicht…“

„Dann verschwindet!“ und der Sehschlitz schließt sich wieder. Sina dreht sich zu Prashi, die Sina ratlos zurück anschaut, dann atmet Sina tief durch und klopft wieder.

„Was wollt ihr? Habe ich nicht ARHHHH MEINE NASCHE!“ und Prashi staunt nicht schlecht, wie Sina die Nase durch den Schlitz zu fassen bekam.

„Du hast jetzt zwei Möglichkeiten. Erste Möglichkeit, du öffnest die Tür und deine Nase bleibt dran oder zweite Möglichkeit, ich reiße dich durch die Tür und du wirst mehr als nur deine Nase verlieren. Also, wie entscheidest du dich?“ fragt Sina mit einer freundlichen Stimme.

Der Mann hat sich wohl für die erste entschieden, denn man hörte das Öffnen mehrerer Schlösser und die Tür war dann auf. Sina aber hielt die Nase weiterhin.

„Ich habe da paar Fragen, bis du bereit sie mir zu beantworten?“ und der Mann versuchte zu nicken.

„Herr Rosch ist anwesend?“ „Ja!“

„Wurde hier eine Frau mit blauen Haaren abgeliefert?“ „…. ARRRHHHH JA!“

„Geht doch, nun machst du erst mal ein Nickerchen.“ und knallt die Tür gegen den Mann. Die Wucht der Tür hat den Mann k.o. geschlagen.

Durch den Krach kamen andere Männer und zogen ihre Waffen. Sina ließ sich nicht davon einschüchtern und ging zum Kampf über. Es dauerte nicht lange, da stand nur noch einer der Männer und dieser wurde durch eine Tür getreten.

Der Mann fiel auf einen Spieltisch, die anwesenden Spieler schreckten vor Panik hoch und versuchen zu flüchten, ahnungslos was momentan los ist.

„Damit sollten Unbeteiligte aus der Gefahrenzone erst mal in Sicherheit sein, meinst du nicht auch Prashi?“ meint Sina, die das Chaos beobachtet.

„Werden die Männer das überleben?“ fragt Prashi die überall bewusstlose Männer liegen sieht, dessen Arme oder Beine in einen Winkel sind, die normal nicht so sein sollten.

„Wie gesagt, du machst dir zu viele Sorgen. Die sind dafür eingestellt, um Probleme schnellsten zu lösen und haben versagt. Einfache Sache. Wie sieht der Rosch eigentlich aus?“

„Fett und schmierig, du wirst ihn nicht verkennen.“

Das Chaos hat sich mehr oder weniger beruhigt. Der Raum war ziemlich groß, überall stehen Spieltische und um geschmissene Stühle. Sina sieht hinter einem der Tische einen verängstigten Kartengeber und schritt auf ihn zu.

„Entschuldigung für die Unordnung, aber könntest du mich zu Rosch bringen?“ fragte Sina wieder mit einer freundlichen Stimme, aber der Mann ist zu verängstigt. Sie packte ihn am Kragen und gibt ihm ein paar Ohrfeigen.

„Ich wiederhole mich ungern, aber du bringst mich nun zu Rosch. Sofort!“ befielt Sina und der Mann nickte ängstlich. Er zeigt Sina und Prashi den Weg zu einer Tür und meint, dass es sein Büro ist. Sina nickte und der Mann verschwand.

Die Tür wurde mit brutaler Kraft aufgetreten und das erste was Sina sah, war wie Sherry auf einem Stuhl gefesselt war und überall Wunden am Gesicht trug.

„WAS WOLLT IHR HIER?!“ brüllte ein fetter Mann in einem weißen, zu engen Anzug. Überall waren Goldringe an seinen Fingern und der Mann hatte auch ein paar Goldzähne. Wenn man einen klassischen Schurken beschreiben müsste, dann wäre es dieser Fettsack, der wohl Rosch war.

„Hallo, ich bin gekommen um meine Freundin Sherry hier abzuholen. Du hast doch gewiss keine Probleme damit oder Rosch?“ versucht Sina ihren Zorn zu verbergen.

„WAS? Die dumme Kuh hat Schulden bei mir! Wer sie nicht zahlen kann, wird sie bei mir abarbeiten müssen!“ meutert Rosch.

„Soo? Ich habe gehört, dass sie deine Schulden bezahlt hat.“

„Dann hast du was in den Ohren! Sie hat einen Teil der Schulden bezahlt, aber nicht die ZINSEN!“

„Ah, langsam verstehe ich. Lass mich raten, du hast ihr ein Geschäft angeboten und das Kleingedruckte waren die Zinsen, die man nicht lesen konnte?“

„Bist wohl eine ganz Schlaue was? Aber ja, so ist das und nun wird sie dafür abgerichtet, ihren Körper zu verkaufen!“

Prashi sah man den Zorn an als sie den Zustand von Sherry sah, aber der Zorn von Sina war nicht mehr menschlich, als sie zu hören bekam, was der Fettsack vorhatte.

„Ihr werdet mir meinen verlorenen Gewinn zahlen müssen! Ich weiß nicht, was draußen passiert ist, aber das ist schlecht für mein Geschäft. Ihr könnt natürlich auch eure Körper verkaufen, ich bin da sicher ARHHHGHGHGHGHHH MEINE EIER!“ Rosch packte sich am Schritt, nachdem Sina zugetreten hat und seine Hose wurde blutig.

„Prashi, nimm bitte Sherry und bring sie raus. Ich muss noch mit diesem widerlichem Schwein eine kleine Unterhaltung führen.“ befielt Sina. Prashi nickt, denn sie ahnt wie das für Rosch enden wird und schnappt sich die halb bewusstlose Sherry.

Nachdem beide draußen waren, kam der Dämon aus Sina mehr oder weniger heraus. Rosch wusste noch nichts von dem kommenden Unheil.

„Soo Fettsack, nun sind wir ganz unter uns und ich verspreche dir, du wirst diesen Tag bereuen!“ drohte Sina.

„Du wirst sterben! DU WIRST STERBEN! NIEMAND, ABER AUCH NIEMAND LEGT HAND AN MICH! Du weiß gar nicht, mit wem du dich angelegt hast!“ schreit Rosch Sina entgegen.

„Du bist nur ein Wurm, der in Scheiße überleben kann. Es ist mir egal, wer du bist oder wer hinter dir steht.“ antwortet Sina gleichgültig.

Rosch merkte langsam, dass er ganz tief in der Scheiße saß, als er sieht, wie die Frau ein Schwert zog.

„Ich warne dich, wenn du mich jetzt umbringst, wirst du die Hölle auf Erden erleben! Warum machst du das alles? Wegen der Frau? Das ist eine Schlampe wie jede andere auch!“

„Ich weiß gar nicht warum ich dir noch antworten sollte, aber ich bewahre einfach mal die Höflichkeit. Das ist meine Freundin. Brauche ich also noch mehr Gründe?“

„Ach komm schon, erzähl mir nichts von Freundschaft! Geld ist Macht! Kontrolle ist Macht! Mit Freundschaft bekommt man das nicht!“ und zeigt mit seinen Zeigefinger auf Sina.

Sina hat ihre Geduld verloren und schnitt ihm die Hand ab. Erst reagierte Rosch gar nicht über den Verlust seiner Hand, dann kamen aber die Schmerzen und er schrie. Doch Sina machte weiter mit ihrer Folter.

Einige Zeit später liegen im Büro überall verstreut Körperteile. Rosch war schon lange nicht mehr am Leben, aber dies hat Sina nicht daran gehindert, ihr Werk fortzuführen, man wüsste nicht mal, dass es Rosch war.

„Es tut mir leid Murtair, dass ich dich gegen so einen Ekel eingesetzt habe, aber ich wollte dieses widerliche Schwein nicht anfassen.“

Das Büro hat interessanterweise einen Kamin, der am brennen ist. Sina schnappte sich ein paar der brennenden Holzstücke und wirft sie ins Büro. Als das Feuer anfing sich auszubreiten, nahm sie noch ein paar weitere Stücke Holz mit Feuer und ging in die Halle. Dort wirf sie ebenso das Feuer und es dauert nicht lange, da breitete sich das Feuer überall aus.

Sina verlässt die Spielhölle nach draußen, wo Prashi mit Sherry auf sie gewartet haben. Die Damen beobachten, wie die Spielhölle am brennen war.

„Was ist mit Rosch passiert Sina?“ fragt Prashi, auch wenn sie wusste, dass er vermutlich tot ist.

„Im Feuer gestorben. Welch ein Unglück. Kommt, lasst uns zur Gilde gehen und Sherry verarzten. Ich werde sie tragen…“

Kapitel 33

Ich bin wiedergeboren und Sherry in Not? Teil II

Prashi und Sina sitzen im Wohnzimmer, damit Prashi sich erst mal erholen kann, denn sie musste vermutlich viel gerannt sein.

„So Prashi, nachdem du dich beruhigt hast und wieder zu Atem gekommen bist, was ist nun los mit Sherry?“ fragt Sina.

„Ich machte mir Sorgen um Sherry, weil sie sich seit zwei Tagen nicht mehr in der Gilde blicken ließ, so habe ich ihre Wohnung im Armenviertel aufgesucht. Aber ihre Tür war aufgebrochen und in ihrem Zimmer sieht es aus, als hätte ein Kampf stattgefunden.“ erklärt Prashi.

„Ok, wir bleiben erst mal ruhig, wir müssen davon ausgehen, dass Sherry entführt wurde. Hast du irgendwelche Zeugen oder die Wache benachrichtigt?“

„Die Wachen tun nichts im Armenviertel, Held hin oder her und den Kampf will keiner mitbekommen haben. Die Vermieterin will überhaupt nichts sagen, obwohl sie direkt unter Sherry wohnt!“

„Prashi, wir werden Sherry helfen, aber…“

„Was aber? Sie ist doch unsere Freundin!“

„Das ist es nicht, aber es kann sein, dass ich etwas… gewalttätig werden muss, damit einige reden. Ich will nur wissen, ob du damit klar kommen kannst, sonst bitte ich dich, dass du in der Gilde wartest. Denn ich habe das Gefühl, dass ich… einige Knochen brechen werde, es sogar nicht ausschließen kann, jemanden umzubringen.“

„… Das kannst du? Ich meine, jemanden wehtun?“

„Das kann ich, deswegen will ich von dir wissen, ob du auch meine andere Seite akzeptieren kannst, wenn du mich begleitest. Es ist eine Sache Monster oder Banditen umzubringen, aber Menschen zu foltern, spielt dann doch in einer anderen Liga.“

Sina sieht an, das Prashi am überlegen ist. Nachdem ein paar Minuten vorbei gegangen sind, kam Prashi wohl zu einem Entschluss und nickte mit sich selber.

„Ich werde dich begleiten. Du bist auch meine Freundin und hast Sherry Hoffnung gegeben, mit ihrem dämlichen Talent. Du ahnst gar nicht, was Sherry in den Tagen, wo du geschlafen hast, alles gemacht hat.

Sie hat hat dich rund im die Uhrzeit beschützt und wehe irgendjemand unbefugtes wollte reinschauen, ist in ihr die Löwin herausgekommen. Deswegen werde ich akzeptieren, dass du alles nötige versuchen wirst, Sherry zu retten.“

„Ok, nur eine Warnung, ich werde mich nicht zurückhalten. Egal ob das ausgebildete Schläger sind oder einfache Menschen, die ihre Probleme haben.“

Dann machten sich beide auf den Weg zu Sherrys Wohnung. Sina ist zum ersten mal in dem Armenviertel, aber es sieht wirklich sehr heruntergekommen aus, stinkt wie eine Jauchegrube und überall misstrauische Blicke.

„Sag, wieso lebt Sherry eigentlich hier? Müsste sie nicht genug verdienen?“ fragt Sina.

„Sie ist berüchtigt wegen ihrem Pech und in der Vergangenheit gab es immer wieder Probleme mit Mieter sowie Vermieter, sodass ihre letzte Bleibe in dieser Gegend ist. Ich selber lebe in einer Gemeinschaftswohnung mit zwei anderen Damen, so konnte ich ihr nicht bei der Wohnlage helfen.“ erklärt Prashi entschuldigend.

„Ich verstehe. Weißt du ob sie irgendwo Schulden oder Probleme hat?“

„Das weiß ich nicht. Sherry hat kaum über ihre Probleme geredet. Sie wollte nicht, dass ihre wenigen Freunde sich auch noch um sie sorgen.“

Wenig später waren Prashi und Sina in Sherrys Wohnung. Die wenigen Möbel waren zerstört worden, überall liegen Sachen, hier musste ein böser Kampf stattgefunden haben.

„Ich glaube hier werden wir wohl keine Anhaltspunkte finden und der einzige Nachbar ist die Vermieterin unten?“ erkundigt sich Sina und Prashi nickt. „Ok, such doch mal nach irgendwelchen Hinweisen. Vielleicht liegt irgendwo ein Zettel oder was hier nicht zum Raum passt. Ich geh mal mit der Vermieterin reden… und ignoriere was vielleicht kommen könnte.“

Sina stattet der Vermieterin einen Besuch ab und klopft energisch gegen die Tür, bis sie von einer alten Frau geöffnet wird.

„Was wollen sie? Immer diese jungen Leute!“ krächzte die alte Frau.

„Schönen guten Abend, sie waren doch die letzten Tagen hier oder?“ fragt Sina mit einem freundlichen lächeln.

„Erm, das ist richtig, warum sollte ich auch rausgehen?“

„Dann können sie mir bestimmt weiterhelfen, was mit ihrer Mieterin über ihnen passiert ist oder?“

„Eh, nein ich habe nichts gehört oder so, lassen sie mich in Ruhe!“ und versucht die Tür zu schließen. Sina wartet bis die Tür zu war und tritt sie mit wenig Kraft wieder auf.

„HILFE! Was wollen sie?!“ schreit die alte Frau, während Sina langsam in die Wohnung kommt und dabei weiter freundlich lächelt.

„Wissen sie, ihre Mieterin ist eine Freundin von mir und oben sah es aus, als hätten fünf Oger randaliert und sie wollen mir weismachen, das sie nichts, aber auch gar nichts gehört haben, trotz sie die ganzen Zeit hier waren?“ zweifelt Sina die Aussage der alten Frau.

„Lassen sich mich in Ruhe!“

„Ich mache ihnen ein Angebot. Ich breche ihnen nicht langsam irgendwelche Knochen und sie sagen mir was ich hören will. Wissen Sie, Knochen brechen ist relativ einfach und in ihrem Alter sollte man so was vermeiden, der Heilungsprozess könnte etwas länger dauern. Sie verstehen?“

Die alte Frau hat eine furchtbare Angst vor Sina, vor allem ihre Drohung wirkte sehr glaubwürdig und dabei lächelt sie die ganze Zeit!

„ … Die Gebrüder Rinns waren hier, üble Schläger die berüchtigt sind und Geldeintreiber. Die Mieterin war stets pünktlich mit der Miete, aber keine Ahnung, warum die Brüder kamen…“ sagt die alte Frau aus.

„Na sehen sie, war doch gar nicht so schwer. Nun sagen sie mir, wo die Brüder leben. Ich glaube, sie haben ihren Auftrag längst erledigt, wo soviel Zeit vergangen ist.“

„Was?! Wieso sollte ihnen ARGHHH“ und wird mit roher Kraft am Hals von Sina gepackt.

„Ich glaube, sie haben mich scheinbar nicht ganz so verstanden. Es ist nicht ihre Sorge, was die Brüder vielleicht tun könnten, sondern ich bin ihre größte Sorge. Also meine Geduld ist langsam am Ende angekommen.

Das einzige was sie noch davor rettet, heil aus dieser Sache herauszukommen, ist mir die Adresse dieser Brüder zu sagen.“ dabei hat Sina mit dem Lächeln aufgehört und wirft der alten Frau mörderische Blicke zu.

„Lassen sie mich los, ich sage es ihnen ja schon!“ kreischt die alte Frau und gibt Sina die Adresse. Sina ist zufrieden und geht wieder zu Prashi.

„Kennst du dich im Armenviertel aus Prashi? Ich habe die Adresse der Besucher von Sherry bekommen.“ teilt Sina ihr Wissen mit.

„Ein bisschen, ich hoffe die Frau lebt noch?“ hakt Prashi nach.

„Aber sicher das, nur solltest du dir um sie weniger Gedanken machen. Komm lass uns mal diese Brüder aufsuchen.“ und beide Damen machten sich auf zu dieser Adresse. Dort angekommen wirkte das Haus wirklich sehr heruntergekommen, eher wie eine Bruchbude.

„Passt ja irgendwie zu solchen Schlägertypen. Glaube, die werden nicht so freiwillig reden wie die Frau und wenn die wirklich so hart drauf sein sollten, werde ich wohl ein bisschen kreativ werden müssen. Prashi, ich musst dich bitten, hier zu warten.“ erklärt Sina.

„Aber…“ will Prashi was sagen, aber Sina schüttelt nur den Kopf.

„Es ist wirklich besser so, Prashi. Keine Ahnung wie lange ich brauche, aber sie werden reden.“ Sina lässt Prashi auf der Straße stehen und geht zur Bruchbude. Sie klopft sehr energisch, aber keine Reaktion.

Dann tritt sie die Tür auf und man hörte aus einem der Zimmer ein Brüllen. „WER WAGT ES MEINE TÜR AUFZUTRETEN!“ und ein bulliger Mann mit mehreren Narben am Gesicht erscheint.

Sina schlägt ihn mit voller Kraft ins Gesicht und er flog gegen die Wand. Der Krach blieb den anderen Bewohnern nicht unbemerkt und zwei weitere bullige Kerle kamen aus dem anderen Zimmer.

Sie wollten Sina direkt angreifen, aber dem ersten brach Sina das Bein, sodass er schreiend zu Boden fiel und der andere wurde ins Gesicht getreten, wo man ein lautes Brechen von Knochen hörte.

Der Erste und Dritte der Kerle rührten sich nicht mehr, nur der Zweite war noch ansprechbar, aber dieser hielt sein gebrochenes Bein fest.

„Soo, ich denke, ihr seid die Gebrüder Rinns oder?“ fragt Sina.

„Argghh, das ist richtig. Du hast ja gar keine Ahnung, mit wem du dich anlegst!“ droht der Mann.

„Also deine Drohung kannst du dir sonst wohin stecken. Ich habe dich und deine Brüder mit Leichtigkeit ausgeschaltet! Soo, ich hätte ein paar Fragen und ich weiß, dass ihr eure Finger im Spiel habt!“

„Als ob ich ARGHGHHHH“ und dem Mann wurde das andere Bein gebrochen.

„Du wirst reden. Die anderen sind bewusstlos, also werde ich mit dir plaudern. Ich erkläre dir ein paar Regeln. Ich stelle dir eine Frage und die beantwortest du mir. Wenn die Antwort rein gar nichts mit der Frage zu tun hat, breche ich dir einen Knochen. Ich habe den ganzen Abend Zeit und du ahnst gar nicht, was man alles brechen kann!“

„Als ob du AGHHJHHH“

„Das war dein erstes Knie. Wie gesagt, mir geht es darum, das du verstehst, das du gar nicht in der Lage bist, irgendetwas zu drohen, fordern oder sonstiges. Du beantwortest einfach meine Fragen.

Das Schöne ist ja, dass du zwei weitere Brüder hast. Ich wette, dass der letzte mit Freude plaudern wird, einfach damit ihm nicht das Schicksal erteilt wie dir oder deinem anderen Bruder. Hast du verstanden?“

„Gnnnrr ja!“

„Wunderbar, wir machen Fortschritte! Also habt ihr eine Frau mit blauen Haare mit dem Namen Sherry besucht?“

„…. ARGGHH“

„Das war das andere Knie. Na na, nicht in Ohnmacht fallen, so ein harter Kerl ist doch Schmerzen gewöhnt hmm? Also was ist mit meiner Frage?“

„Gnn… Ja, wir haben die Frau besucht.“

„Warum?“

„… Sie hatte Schulden.“

„Bei wem?“

„… ARAGGH!“

„Schade, damit kannst du deinen rechten Arm nicht mehr bewegen, wenn man die Schulter bricht. Also?“

„GNNNN… der Kunde heißt… Rosch. Ihm gehört die Spielhölle!“

„Also wir arbeiten echt super, findest du das nicht auch? Soo, warum hatte sie Schulden bei Rosch?“

„… Glaube sie hat von ihm Geld geliehen, ich weiß das nicht, wir bekommen Namen und sollen eintreiben, mehr nicht!“

„Ok. Akzeptiere ich noch soeben, denn auf mich wirkt ihr wirklich wie Hohlbirnen. Nun, ihr habt Sherry besucht, wie ging es weiter?“

„Sie wollte nicht zahlen, meinte sie hätte Rosch alles zurückgezahlt, aber davon wissen wir nichts, sonst hätte Rosch uns nicht beauftragt.“

„Und wie geht es weiter?“

„Wir haben sie unter Druck gesetzt, das Geld herauszurücken. Sie weigerte sich, also hat mein Bruder etwas nachgeholfen.“

„Welcher?“

„Der mit der blutigen Nase an der Wand.“

„Und was genau hat er gemacht?“

„… Er hat sie geschlagen…“

„Brauchst keine Angst haben, du beantwortest doch meine Frage. Ich rate einfach mal weiter. Dein Bruder schlägt und bedroht sie, aber als das alles nichts brachte, habt ihr ihre Wohnung auf den Kopf gestellt?“

„… Soweit richtig.“

„Aber ihr habt vermutlich das Geld nicht gefunden, was habt ihr also dann mit Sherry gemacht?“

„Wir haben sie zu Rosch in die Spielhölle gebracht, das war alles, nun lass uns in Ruhe, du Monster!“

„Danke für dein Kompliment. Siehst du, hättest du mir das direkt am Anfang gesagt, müsstest du nicht leiden.“

„ … “

„Nun kommen wir zu eurer Strafe. Wisst ihr, Sherry ist meine Freundin und hat es schon so schwer genug. Da braucht sie nicht solche Probleme wie euch.“

„Wie Strafe?! Was hast du vor? Was ist das für ein Fläschchen in der Hand?“

„Das ist Gift einer doppelköpfigen Schlange, das ich abgezapft habe von meinen ersten Abenteuer mit Sherry. Eigentlich wollte ich das in Erinnerung aufbewahren, aber ihr habt Sherry wehgetan und ihr seht aus, als würdet ihr Rache nehmen wollen. Solche Nervensägen brauche ich nicht und tue vermutlich der Stadt einen Gefallen euch aus der Welt zu schaffen.“

Sina packte den Mann am Kinn und lässt etwas Gift in seinen Mund tropfen. Das Gift wirkte sofort und der Mann zappelte wie unter Strom. Dabei bildete sich grüner Schaum am Mund. Sina wartet gar nicht erst ab, wann er stirbt, sondern macht das gleiche Spiel mit den beiden anderen bewusstlosen Männern.

Anschließend verlässt Sina das Haus und trifft sich wieder mit Prashi, die sehr ungeduldig wirkt.

„Sie haben geplaudert. Sherry soll sich in der Spielhölle befinden bei einem Mann mit dem Namen Rosch. Weißt du wo der Ort liegt und wer der Mann ist?“ fragt Sina.

Kapitel 32

Ich bin wiedergeboren und Sherry in Not?

„Also, mein Name ist Suki und bin 16Jahre alt. Ich habe eine abgeschlossene Ausbildung als Hausdienerin. Ich kann kochen, waschen sowie ihren Garten pflegen.“ fängt Suki mit ihrer Vorstellung an.

„Verstehe, so jemanden suche ich. Nun kommen wir zu meinen Fragen.“ fängt Sina mit ihrer Befragung an.

„Du weißt, dass in diesem Haus ein Geist lebt. Wenn du hier arbeiten willst, muss du mit Mel, so heißt der Geist, zusammen leben können.“

„Das ist kein Problem, in meiner… Vergangenheit gab es in meinem Dorf öfter Geisterbeschwörungen, so bin ich Geister gewohnt.“

„Ah, wie nützlich. Du musst wissen, dass Mel ein bisschen schüchtern ist, aber sie ist definitiv hier im Raum anwesend. Aber ihr werdet euch früh genug kennenlernen. Sag, mir wurde gesagt, dass ihr speziell seid. Das kam einer Warnung recht nahe. Könnt ihr mich darüber aufklären?“

„Ah haha, natürlich. Neben meinen Fähigkeiten als Hausdienerin kann ich auch kämpfen. Man hat es mir relativ früh in meiner Kindheit beigebracht. Ich möchte ungern darüber reden, aber man sollte mich nicht unterschätzen im Kampf!“

„Eine kämpfende Hausdienerin hört sich vielversprechend an und doch bist du bei mir. Wollte dich denn keiner haben?“

„Ich wurde immer wieder gefeuert, wegen meiner Leidenschaft zu kämpfen.“

„Eh? Das ist doch in Ordnung oder nicht?“

„Eigentlich schon, aber… Aus irgendeinem Grund sind in allen Häusern, wo ich gearbeitet habe immer eingebrochen worden und ich habe die Eindringlinge gestellt.“

„Lass mich raten, dir ist das Blut zu Kopf gestiegen und deine Leidenschaft ist außer Kontrolle geraten, dass es in einem Blutbad geendet hat?“

„ … Ihr seid sehr scharfsinnig Herrin. Das hat meinen ehemaligen Herren überhaupt nicht gepasst. Sie fanden die Idee faszinierend, dass eine ihrer Hausdienerinnen kämpfen kann, aber dass es zu einer Sauerei mit Toten kommt, hat sie bisher immer abgeschreckt und wollten mich dann wieder los werden.“

„Ist es denn in der Stadt verboten, Eindringlinge zu töten, wenn sie in das Heim einbrechen?“

„Überhaupt nicht, aber wie gesagt, wenn die Körperteile… verteilt liegen, schlägt das auf den Magen.“

„Mit welchen Waffen kämpft ihr?“

„Langdolche. Sie kann man ganz gut in der Uniform verstecken, ohne das man sie sehen kann und stören auch nicht bei den Pflichten des Alltags.“

„Deine ehemaligen Herren sind dumm, weißt du das?“

„Wie soll ich das verstehen?“

„Ihr seid eine junge Schönheit, die eine Ausbildung hinter sich hat und kämpfen kann. Vielleicht ein bisschen zu intensiv, aber einen besseren Schutz kann man für das Heim doch gar nicht haben!“

„Ehm… Danke?“

„Mel meinte, ihr hättet Blut an euren Händen kleben. Ich gehe mal davon aus, dass ihr nicht wenige Eindringlinge herzlich begrüßt habt?“

„ … Euer Geist hat ein gutes Auge. Bei meiner letzten Stelle hatte mein Herr mit jemanden einen sehr heftigen Streit gehabt. Daraufhin hat dieser mehrere Meuchelmörder raus geschickt. Nun, dass ich hier sitze, dürfte eure Frage beantworten.“

„Ihr fasziniert mich. Ich bin ehrlich. Ich seid der erste Tiermensch, den ich kennenlerne. Mir wurde ein bisschen was beigebracht über eure Rasse, aber ehrlich gesagt weiß ich gar nichts darüber. Nun zu meiner letzten Frage, würdet ihr mir eine Kostprobe eurer Kampfkünste zeigen?“

„Eh? Seid ihr euch sicher? Ich habe eine ganze Bande von Killern getötet und ich weiß nicht, ob ich mich zurückhalten kann, wenn wir kämpfen.“

„Also wenn ihr etwas schafft, was eine Armee voller Untoten sowie ein Skelettdrache nicht geschafft hat, gehört euch das Haus sowie das ganze Gold was ich damit verdient habe.“

„ … Warte, seid ihr etwa DIE Sina, die Efrana beschützt hat? Die Heldin Sina, die Verteidigerin?“

„Niemand anders als das. Ich habe jetzt vielleicht noch keine Feinde, aber die Zukunft ist ungewiss und mir wurde schon gesagt, dass ich mit meiner Einstellung den einen oder anderen mir zum Feind machen werde.

Ich habe Mel, die das Haus schon beschützen wird, aber Mel kann keine Armee besiegen, die aus allen Richtungen kommen oder versuchen wollen, mein Haus in Brand zu stecken. Deswegen möchte ich gerne eure Fähigkeiten im Kampf kennen.“

„ … Es wäre mir eine Ehre, meine Künste zu zeigen, aber ihr müsst mich notfalls besiegen, sollte ich mich zu sehr steigern.“

„Darüber macht euch keine Sorgen. Kommt, ich kenne eine gute Stelle für den Kampf.“ und Sina öffnet eine große Glastür, die zur Terrasse führt.

„Hmm, hier ist es ideal, nichts was uns stört.“ meint Sina und Suki holt ihre Dolche raus. Sina erkannte sofort, dass die Dolche höllisch scharf sind, vielleicht können sie sich sogar mit ihren Katanas messen.

„Du darfst mich jederzeit angreifen Suki.“

„Wollt ihr eure Waffen nicht ziehen?“

„Mein Körper, meine Fäuste und meine Beine sind ebenso meine Waffe, merkt euch das. Ein Feind der keine Waffe trägt, heißt nicht, dass er wehrlos ist! Also fangt an!“

Der Kampf geht nun über eine Stunde und man kann Suki eins lassen, sie gibt sich wirklich Mühe Sina zu treffen. Suki benutzte dreckige Kombinationen, versuchte auch mehrmals mit ihren Beinen zu treten, aber Sina blockte oder weichte ihr immer aus.

Sina provoziert Suki zu mehr Ehrgeiz und wenn sie mit Raul kämpfen würde, Raul würde vermutlich dabei sterben, so die Prognose von Sina.

„Suki, lass uns den Kampf beenden und unser Gespräch zu Ende führen.“ schlägt Sina vor, die sieht wie Suki langsam außer Atem ist.

„ … Jawohl Herrin… Meine Lehrmeister waren in meiner Ausbildung nicht zart beiseite, aber gegen jemanden wie euch habe ich noch nicht gekämpft. Ich verstehe so langsam, wie ihr eine Armee besiegen konntet.“ schnaufte Suki.

Nachdem Suki wieder zu Atem gekommen ist, sitzen die Damen wieder im Wohnzimmer. „Mel, kommst du bitte mal raus?“ ruft Sina nach dem Geist.

Ein paar Sekunden später manifestierte Mel sich neben Sina. Suki wirkte ein bisschen überrascht, aber in ihren Augen ist keine Angst oder Ablehnung zu sehen.

„Was meinst du Mel? Ist Suki gut für die Villa?“ fragt Sina Mel.

„Sie lehnt keine Geister ab und tötet Eindringlinge, weshalb sie mir… sympathisch ist. Aber das letzte Wort habt ihr, Herrin.“ kommentiert Mel.

„Also Mel hat nichts dagegen und ich wollte dich eh von Anfang an einstellen, als ich dich an der Tür gesehen habe. Wenn du willst kannst du hier arbeiten.“ teilte Sina ihr Urteil mit.

„ … Vielen vielen Dank, dass ihr mir eine Chance gebt Herrin.“ freut sich Suki und ihre Katzenohren wackelten hin und her. „Wann soll ich anfangen?“

„Sofort. Du kannst dir ein Zimmer aussuchen und dich einrichten, nur das Zimmer mit der kaputten Tür gehört Mel. Wegen deiner Bezahlung…“

„Ich brauche keine Bezahlung. Sie geben mir Arbeit, ein Zimmer und Essen. Was will ich mehr?“

„Du bekommst monatlich von mir 50Silbermünzen, ohne Widerrede. Du bist eine Dame, du willst dir doch auch bestimmt mal was gönnen oder nicht? Des weiteren, wenn du Urlaub brauchst oder an bestimmten Tagen was anderes machen willst, klärst du das vorher mit mir ab.“

„Eh? Hausdienerinnen haben keine Freizeit, sie müssen doch rund um die Uhr arbeiten…“

„Tja, ich bin halt jemand, der sich um seine Leute kümmert. Was bringt es mir, jemanden zu haben, der nach einer Zeit zusammenbricht und danach nichts mehr kann? Nein, ich achte drauf, dass es auch dir gut. Jetzt wird es etwas stressig für dich werden, aber sobald die Renovierungsarbeiten fertig sind und du das Haus im Griff hast, sollte es wieder ruhiger werden.“

„Ich… weiß nicht was ich dazu sagen soll.“

„Danke reicht erstmals. Also folgender Plan für heute, du richtest dein Zimmer ein und kümmerst dich um das Badezimmer. Wenn das erledigt ist, wird es vermutlich Abend sein, dann gehen wir beide, in eine Taverne essen zur Feier deiner Einstellung und meines Einzuges. Wir haben nichts, was du momentan zubereiten kannst.“

„Eh? Ich soll mit ihnen Essen gehen? Aber…“ „Du wirst dich daran gewöhnen müssen sowie Mel, dass ich anders bin, als deine vorigen Herren!“

„Ich verstehe, wie sieht dann der Plan für morgen aus?“

„Morgen kümmerst du dich um die Küche und besorgst Nahrung, Getränke und so weiter. Wenn irgendwelche Küchengeräte benötigt werden, weil die alten rostig geworden oder allgemein unbrauchbar sind, kaufst du welche.

Ich gebe dir genug Geld mit, dass du das alles erledigen kannst. Dann sollten zumindest unsere Zimmer, Badezimmer und Küche für den allgemeinen Bedarf bereit sein.

Dann überlasse ich dir, wie du anfängst das Haus zu säubern. Ich kann dir jetzt schon sagen, dass ich demnächst auf einer Expedition sein werde und nicht weiß, wie lange ich unterwegs sein werde. Somit hast du deine Ruhe.

Ich werde mit dem Verwalter sprechen, dass er alle aktuellen Rechnungen bezahlen kann und dir Geld zur Verfügung stellt, wenn irgendwelche Reparaturen im Haus anstehen, zum Beispiel die Tür von Mel oder die Fenster in der Eingangshalle.“

„Das vertraut ihr mir alles an, obwohl wir uns erst so kurz kennen?“

„Warum sollte ich dir nicht vertrauen? Wenn nicht jetzt, wann dann?“

„Ich fühle mich geehrt das Vertrauen einer Heldin zu haben.“

„So, genug geredet, fangen wir mit unserer Arbeit an, wenn du was benötigst, du findest mich in meinen Zimmer.“

„Jawohl Herrin!“ und Suki machte sich direkt auf die Suche nach einem Zimmer. Mel musste sich an diese Situation gewöhnen und Sina freut sich, dass bisher alles klappt.

Bis es auf einmal an der Haustür klopft. „Hmm? Wer kann das nun sein?“ fragte sich Sina und öffnet die Tür. Vor ihr stand Prashi, mit roten Kopf und außer Puste.

„Prashi? Was ist los?“ fragte Sina nach dem Problem.

„Sina, du musst mir helfen, es geht um Sherry.“

Kapitel 31

Ich bin wiedergeboren und beziehe eine Villa?

„Oh sie verlassen uns schon werter Gast? Hat ihnen das Essen nicht geschmeckt oder war das Bett nicht weich genug?“ fragt Mira traurig.

„Mitnichten meine Liebe, bei euch habe ich nur das Beste bekommen. Nun habe ich aber ein eigenes Haus, in das ich einziehen will. Aber keine Sorge, ich werde bei euch allein wegen dem Essen immer wieder vorbeischauen!“ erklärt Sina.

„Das freut mich aber sehr, ich wünsche ihnen viel Glück bei ihrem Einzug.“ verabschiedet Mira sich von Sina, die nun ihre Taverne verlässt. Anschließend geht Sina zur Gilde und sucht Prashi auf. „Guten Morgen Prashi.“

„Ah guten Morgen Sina, Sherry habe ich bisher noch nicht gesehen.“ grüßt Prashi zurück.

„Hmm ist vielleicht nicht schlecht, weil du Sherry dann Bescheid geben kannst, dass sie statt zum Pub, zur Villa auf dem Hügel kommen soll. Ich habe mir nämlich eine Wohnung gekauft!“ teilt Sina ihre Freude mit.

„Echt? Das ist aber schön, brauchst du vielleicht Hilfe? Warte mal… von welcher Villa sprechen wir eigentlich?“ fragte Prashi mit einer düsteren Vorahnung nach.

„Die eine heruntergekommene Villa wo ein Geist lebt. Ich habe mit dem Geist eine… nette Unterhaltung geführt und am Ende haben wir uns geeinigt, dass ich da wohnen kann.“ erklärt Sina freudig.

Prashi fällt entkräftet auf ihre Knie. „Warum von allen Häusern muss du ausgerechnet das Geisterhaus nehmen…“

„Es war billig, die Grundsteuern sind billig und es ist groß. Dabei habe ich keine lästigen Nachbarn. Das beste, es hat sogar noch Möbel! Na ja, während der Unterhaltung sind einige zu Bruch gegangen, aber sobald ich eine Hausdienerin habe, soll sie erst mal einen Überblick schaffen. Habe ich was zur der Begründung vergessen?“ fragt Sina unschuldig.

„Nein, überhaupt nicht, nur was willst du da alleine leben mit einer Hausdienerin und einem Geist? Ist die Villa nicht ein bisschen zu groß für dich?“

„Na bei dem Preis konnte ich ja schlecht ablehnen.“

„Wenn du meinst… ich glaube, ich müsste vorher was trinken bevor ich dir einen Besuch abstatte, ich meine, ich weiß nicht was ich machen soll, wenn der Geist kommt.“

„Sie heißt Mel, aber keine Sorge. Sie wird keinen Unfug mehr machen, dass hat sie mir hoch und heilig versprochen.“

„Es hat sogar einen Namen…“

„Ich wollte dir nur Bescheid geben, dass ich nun offiziell in der Stadt wohne und wo Sherry mich finden kann. Du kannst mich ruhig jederzeit besuchen kommen Prashi.“ und Sina verlässt die Gilde, wo eine entgeisterte Rezeptionistin auf ihrem Platz liegt.

Nun stattet Sina nochmal Ronald einen Besuch ab. Sie hatten am Vortag vereinbart, das Ronald sich um ihre Wünsche kümmern wird und solle am nächsten Tag nochmal bei ihm vorbeikommen.

„Ah werte Sina, ich habe euch schon erwartet, folgt mir doch zu unserem üblichen Plätzchen.“ und beide gingen wieder in das saubere Zimmer.

„Also zu ihren Wünschen. Ich habe sowohl einen Gärtner als auch einen Maurer gefunden, die den Außenbereich machen werden und zwar heute schon. Beide verlangen aber eine zusätzliche Belohnung wegen dem Geist, aber das wussten sie ja schon.

Wegen dem Tor muss der Maurer erst vor Ort inspizieren und je nachdem in welchem Zustand das Eisentor ist, auch einen Schmied mit einbeziehen. Beide werden bei ihnen anklopfen und eure Einweisung holen. Wegen der Bezahlung…“ erklärt Ronald den Fortschritt.

„Am besten sie schicken mir den Boten, ich gebe ihm dann die Bezahlung. Das wäre mir am liebsten, denn ich werde in der Villa genug zu tun haben. Ich habe kein Problem damit, etwas dazu zu zahlen, wenn beide ihre Arbeit ordentlich machen.“ teilt Sina ihre Meinung mit.

„Ich verstehe, dann machen wir das so. Nun zu ihrer Hausdienerin. Ich habe meine Kontakte spielen lassen und in einer Agentur tatsächlich jemanden gefunden, aber es wurde mir gesagt, dass diese Hausdienerin… sehr speziell ist. Man warnte mich vor ihr, aber sie wären mir auch sehr dankbar, wenn sie endlich wieder eine Stelle hätte.“

„Dann schickt sie mir einfach vorbei. Bin ja auch mehr oder weniger speziell oder?“

„*hust* Sicherlich das, ok dann sage ich ihnen Bescheid, dass die Hausdienerin sich bei ihnen vorstellen soll.“

„Dann wäre alles soweit besprochen? Wunderbar, ohne sie wäre ich wohl ziemlich verloren.“

„Aber mitnichten werte Sina, sie sind eine Kundin von mir, da muss ich mich doch drum kümmern, dass es alles zu ihrer Zufriedenheit läuft.“ und beide verabschieden sich.

„Puh, dann geht es auf zu meinem neuen Zuhause!“

„Mel? Ich bin wieder da!“ grüßt Sina in der Eingangshalle. Es dauert nicht lange, da manifestiert sich die Geisterfrau vor Sina.

„Ihr seid also tatsächlich gekommen…“ grummelt Mel.

„Dachtest du, ich mache leere Versprechungen? Ab heute wohne ich hier! Ah bevor ich vergesse, heute kommt der Gärtner und ein Maurer die sich um den Außenbereich der Villa kümmern. Ich bitte dich, deinen Blutdurst für dich zu behalten.“

„Jawohl… Herrin.“

„Und mein Verwalter konnte eine Hausdienerin finden, die scheinbar kein Problem mit Geistern hat und hier arbeiten würde. Ich weiß aber nicht, wann sie heute kommt.“

„ … Die Hausdienerin muss ja richtig verzweifelt sein, wenn sie hier leben möchte.“

„Abwarten! So, dann suche ich mir mal ein Zimmer zum schlafen aus. Ich denke, du willst dein Zimmer behalten oder?“

„Mir ist das egal.“

„Sicher? Du hast ein schönes Himmelsbett.“

„Wie gesagt, mir ist das egal. Ich brauche keinen Schlaf.“

„Willst du denn kein bisschen Privatsphäre haben?“

„Die Villa ist groß genug.“

„Ok? Dann nehme ich dein Zimmer.“

„Vielleicht will ich es doch lieber behalten…“

„ … Dann schau ich mal nach den anderen Zimmern, wegen der Tür werde ich vermutlich jemanden herbestellen müssen, die Angeln der Tür sind raus geflogen.“

Sina wollte sich schon auf den Weg machen, als jemand an der Haustür klopft. Sie öffnet die Tür und ein Mann stand vor ihr.

„Jutten Tach, isch binne ihr Gärdner. Isch wurde eingeschtellt, um ihrschen Garden zu pflegen.“ sprach der schwer verständliche Gärtner.

„Ah… ich verstehe. Nun, im Grunde können sie alles platt machen, damit man überhaupt sehen kann, wie der Rest ist. Hier sieht es mehr wie ein Wald aus.“ meinte Sina, die etwas Schwierigkeiten mit seinem Akzent hat.

„Ische werde mehrere Tage brauchen, bisch alles wech ist.“ erklärt der Gärtner

„Das Tor steht offen, sie brauchen nicht dafür immer anklopfen. Ich sehe ja, wie weit die Fortschritte sind.“ und der Gärtner machte sich an die Arbeit. Von weitem kam der nächste Mann, vermutlich der Maurer.

„Grüße euch werte Dame, ich wurde von Ronald eingestellt, ihre Mauer zu sanieren. Ich habe mir eben ihr Tor angeschaut und muss ihnen leider die schlechte Nachricht bringen, dass man vielleicht ein ganz neues Tor einbauen sollte.“ grüßt der Maurer.

„Von welchen Preis sprechen wir?“ hakt Sina nach.

„Es kommt drauf an was sie wollen. Ein stabiles und sichereres Tor wird mehr kosten, als ein Ersatz wie ihr momentanes.“ erklärt der Maurer die Lage.

„Würden die Einbrecher nicht eher über die Mauer kommen wollen als sich mit dem Tor auseinander zu setzen.?“

„Wenn man das nüchtern betrachten will, ihr Geist wird die meisten davon abhalten. Aber ich kann ihnen auf der Mauer Dornen anbringen, dass wird sie zwar nicht zu 100% abbringen es zu versuchen, aber wenn sie einmal im Hof sind und haben es dann eilig, ist es eine Todesfalle. Nur mein Gedanke.“ und der Maurer schaut leicht nervös zum Haus hoch.

„Machen wir das so, also mit den Dornen und das Tor bitte stabil und sicher. Die Rechnung geben sie bitte Ronald, er weiß Bescheid.“

„Ganz wie sie wünschen. Ich werde vermutlich eine Woche benötigen, ihre komplette Mauer von außen und innen zu sanieren sowie das neue Tor und Dornen anzubringen.“ und der Maurer verabschiedet sich.

Nachdem das geklärt war, geht Sina wieder in die Villa und startet da, wo sie aufgehört hat. Die Suche nach ihrem eigenem Schlafzimmer. Was Sina aber schnell fand, war das Nachbarzimmer von Mel.

„Hier mussten wohl die Besitzer geschlafen haben.“ murmelt Sina mit sich und fängt an, ihr neues Zimmer zu putzen. Mehrere Stunden später ist Sina´s Zimmer fertig. Fenster lassen wieder Licht durch. Das sehr große Himmelsbett sowie Kleiderschrank und der kunstvolle Schminktisch mit einem Spiegel sind gereinigt worden.

Mira hat Sina einen Bund frischer Bettwäsche geschenkt sowie mehrere Kissen und Bettdecke als Dank für die Rettung der Stadt. Sina hat sich darüber sehr gefreut und freut sich umso mehr, wenn sie diese Nacht das erste mal hier schläft.

„So, dann wäre mein Zimmer ja soweit fertig! Nun… Küche oder Badezimmer als nächstes?“ bis Sina unten ein Klopfen an der Tür hört. Als Sina die Tür öffnete verschlug es ihr die Sprache.

Vor Sina stand eine Katzenfrau. Wie man sich sie vorstellen kann? Eine Frau mit Katzenohren und Katzenschwanz, die getigert sind. Blondes Haar mit schwarzen Streifen. In einer Maid-Uniform.

Sina hat in ihrem vorigen Leben Katzen über alles geliebt und nun steht vor ihr ein Traum.

„Erm, ich grüße euch werte Dame. Mein Name ist Suki und soll mich hier vorstellen für den Posten als Hausdienerin. Seid ihr die Hausherrin Sina?“ stellt sich Suki mit einer süßen Stimme vor.

„Du bist eingestellt!“ waren Sinas erste Gedanken, aber sie hat sich unter Kontrolle und antwortet stattdessen: „Das ist richtig. Ich freue mich, dass mein Verwalter jemanden so schnell auftreiben konnte. Kommt doch herein und wir unterhalten uns in Ruhe.“

Suki nickt zu der Einladung und betritt die Eingangshalle. „Entschuldigung die Unordnung, ich ziehe erst heute ein, aber du hast zumindest einen Vorgeschmack was auf dich zukommt. Ich glaube zum Wohnzimmer geht es hier lang.“ entschuldigt Sina sich.

Auf dem Weg zum Wohnzimmer hört Sina ein leises flüstern: „An ihren Händen klebt viel Blut. Sie wirkt auf mich schon sympathisch.“ Mel gab ihre Meinung zu der Katzenfrau.

Sina zieht von mehreren Sesseln die weißen Laken runter und bietet sie zum Sitzen an.

„Soo Suki, dann erzähl mir doch ein bisschen von dir.“

Kapitel 30

Ich bin wiedergeboren und kämpfe gegen einen Hausgeist?

„Uff, das war jetzt aber unerwartet. Direkt zum Angriff, den man nicht mal sehen kann.“ murmelt Sina, als sie sich von der Druckwelle erholt.

„Verschwinde! Niemand soll hier mehr leben dürfen!“ schreit der Geist mit einer schrillen Stimme.

„Und warum nicht!?“ versucht Sina mehr an Informationen ran zukommen, aber der Geist scheint ihre Frage zu ignorieren.

„Verschwinde oder stirb!“ und Sina wird wieder von einer Druckwelle erfasst. „Oh so kann das nicht weitergehen. Wann ging es los mit dem Theater… Ah!“ und Sina fiel eine Idee ein.

Sina stand direkt wieder auf und rennt zur nächsten Etage, zu dem Zimmer mit dem Himmelsbett, aber direkt vor ihr knallt die Tür zu.

„Oho, war das vielleicht dein Zimmer? Ups!“ und die Tür flog durch die Kraft von Sina aus den Angeln.

„Raus aus diesem Zimmer!“ schrie der Geist wieder.

„Dann zeig dich oder ich werde anfangen, dieses Zimmer zu zerstören!“ warnt Sina den Geist, aber die nächste Druckwelle schleudert sie aus dem Zimmer.

„Oi! Wenn du nicht mit mir reden willst, kann ich dich ebenso auch töten und tue damit allen einen Gefallen!“

Der Geist lachte wieder. „Und wie wollt ihr das anstellen? Ausgebildete Exorzisten habe ich getötet oder ihnen was gezeigt, was sie niemals wissen wollten. Wenn man zulange in einen Abgrund schaut, schaut der Abgrund einen auch zurück an!“

„Als ob du mir zeigen könntest, was ich nicht längst gesehen habe! Dafür musste ich zu oft in das Gesicht vom Tod blicken und ihm die Fresse einschlagen!“ schimpft Sina.

„Ja… du hast den Tod mehrmals gesehen… Deine Aura… ist aber irgendwie anders als die eines normalen Menschen…“ wundert der Geist sich. Sina versucht ihn zu orten, aber die Stimmte kommt immer von ganz woanders.

Sina will den Geist wieder provozieren und geht in das Zimmer, aber wie üblich kommt eine Druckwelle aus dem Nichts.

„Langsam reicht es mir. Ich kämpfe nicht gegen eine Armee oder sonstige Spinner und lasse mich von einem Geist an der Nase herumführen! Weiß du was? Ich brenne den Schuppen einfach ab, dann sehen wir ja, wer zuletzt lacht!“ und Sina macht sich auf den Weg zur Treppe, als auf einmal überall Möbel auf sie zu flogen.

„Das werde ich nicht zulassen! Niemand zerstört mein Heim!“ schreit der schrille Geist. Geschickt weicht Sina die Möbelstücken aus und bereut, dass sie drauf gehen, aber für ihren Plan muss sie den Geist dazu bringen, sich sichtbar zu machen.

„Dann zeig dich endlich oder hast du Angst, dass ich dir tatsächlich was antun könnte?“ provoziert Sina weiterhin. Als sie im Eingangsbereich war, kam ein riesiger Tisch angeflogen. Diesmal zerschneidet ihn Sina mit ihrer Blutklinge, denn zum ausweichen hatte sie keinen Platz.

Dann spürte Sina, wie hinter ihr sich was manifestiert. Der Geist zeigte endlich seine Gestalt. Es muss mal eine bildhübsche Frau gewesen sein, aber jetzt schimmert sie in einer bläulichen Nebelform. Ihre Beine sind gar nicht mehr zu erkennen und ihre Augen sind pechschwarz.

„Ich lasse nicht zu, dass du lebend hier rauskommst!“ versperrt die Geisterfrau den Ausgang, aber endlich hat Sina sie.

„Seelenraub!“ und packt die Geisterfrau am Hals! Sie schrie vor lauter Schmerzen, die Fensterscheiben zersprangen und andere Möbelstücke flogen auf Sina zu, aber dieses nahm sie gar nicht zur Kenntnis und ignoriert den Schaden.

„Ich… will… nicht… sterben!!“ schreit die Geisterfrau.

„Dann akzeptiere mich als deine Herrin und befolge meine Regeln oder ich führe meinen Angriff zu Ende und habe für immer Ruhe vor dir!“ droht Sina der Frau.

„Ich… ich…“ stammelt die Frau und ihre Kraft verschwand immer mehr, Sina führt ihren Angriff unbarmherzig weiter.

„Versprich mir, dass du mich als Herrin akzeptierst und meine Befehle befolgst! Jetzt oder nie!“ schreit Sina den Geist an.

„Ich verspreche es!“ schreit sie mit letzter Kraft zurück und der Angriff hörte auf einmal auf. Die Geisterfrau konnte es nicht glauben und schaut Sina erstaunt an, während Sina sie böse angrinst.

„Was seid ihr? Ihr seid kein Mensch! Kein Mensch könnte so eine Fähigkeit nutzen!“ und die Geisterfrau hält unbewusst den Hals.

„Ich werde euch alles verraten, aber dazu muss ich euch erst mal vertrauen! Also ihr habt es mir versprochen, haltet ihr euch auch daran?“ hakt Sina nach, ihren Angriff bereit haltend.

„Ja… Herrin, mein Wort kann ich nicht brechen und akzeptiere es, sowie eure Befehle…“ knurrt die Frau.

„Ok, erste Regel. Du wirst mich nicht mehr angreifen oder andere heimtückische Pläne schmieden. Du hast mich ab sofort zu beschützen und mich vor Einbrechern oder Assassinen zu informieren.“

„Tzz, verstanden.“

„Zweite Regel, du wirst meine Gäste oder zukünftige weitere Bewohner in Ruhe lassen beziehungsweise ebenso nicht angreifen, es sei denn ich gebe dir die Erlaubnis.“

„Sonst noch Wünsche?“

„Dritte Regel, sollte in meiner Abwesenheit jemand versuchen dieses Haus anzugreifen oder einzudringen, sei es dir erlaubt nach eigenem Ermessen den Eindringling wieder zu entfernen. Dabei werden aber nicht die Möbel zerstört!“

„Ich verstehe so langsam, warum ihr mich zu eurem Sklaven machen wollt. Einen besseren Wachhund wie mich wirst du nirgendwo finden.“

„Nun, ich wollte ein Gespräch mit dir haben, aber du hast mich ja ignoriert, also musste ich gewaltsamere Maßnahmen ergreifen. Ich hätte es mehr auf einer Vertrauensbasis gemacht, aber du siehst ja, wie es geendet hat.“

„Ja… Herrin…“

„Und die vorerst letzte Regel, du wirst niemanden meine wahre Identität erzählen, schreiben oder sonstige Kommunikationsmittel benutzen. Alles was wir besprechen bleibt unter uns.“

„Oho? Na dann bin ich ja gespannt. Eure Aura und eure Fähigkeit gehört nicht die eines Menschen.“

„Das ist richtig, denn ich bin auch kein Mensch. Ich gehöre der Dämonenrasse an.“

„ … Eh? Du bist ein Dämon? Ich dachte, sie sind auf ihrem Kontinent versiegelt und können nicht mehr heraus?“

„Und trotzdem stehe ich vor dir. Aber ich bin nicht irgendein Dämon, sondern die Tochter des Dämonenkönigs. Vor dir steht die Prinzessin der Dämonen!“

„Meine Herrin ist eine Prinzessin der Dämonen? Ich würde euch auslachen, hättet ihr mich nicht beinahe umgebracht…“

„Du fragst dich, wie ich ein Mensch sein kann? Ich bin mehr oder weniger ein Experiment gewesen, gehöre aber der Rasse der Sukuben an. Diese Rasse sind in der Lage, an jede Seele heran zukommen.“

„Warum erzählt ihr mir solch schwere Geheimnisse?“

„Weil ich dein Vertrauen haben will, zumal ihr selber schon gesagt habt, dass ich kein Mensch bin. Warum also das Geheimnis aufbewahren? Im Gegensatz vertraue ich dir voll und ganz, dass du kein Wort über mich fallen lässt. Für die Menschen auf diesem Land und darüber hinaus bin ich einfach nur ein Mensch.“

„Tzz, ich werde mein Wort halten und kein Wort darüber verlieren.“

„Wunderbar, wie darf ich euch nennen?“

„Mel…“

„Ok Mel, ich stelle mich nochmal vor. Ich bin Sina, die Prinzessin der Dämonen und für die Menschen, einfach nur die Abenteurerin Sina. Auf ein gemeinsames Leben.“

„Wuhu…“

„Nun denn, das Chaos… lasse ich vorerst liegen. Ich werde eine Maid engagieren, die bei uns leben wird und das alles regelt.“

„Na dann wünsche ich dir viel Glück. Als ob jemand freiwillig in meiner Villa leben und arbeiten will! Immerhin hat diese Villa einen berüchtigten Ruf!“

„Lass das mal meine Sorge sein. Würdest du mir dann trotzdem helfen, sollten sich mehrere Bewerberinnen melden, Mel?“

„Huch? Ihr fragt… mich um Hilfe?“

„Nun, ich will schauen, dass ich jemanden einstelle, der Geister akzeptiert und auch mit dir zusammenarbeiten kann.“

„Habt ihr euch irgendwie den Kopf gestoßen oder glaubt ihr wirklich, was ihr da sagt? Falls du es nicht mitbekommen hast, aber ich habe Menschen getötet und das recht brutal?“

„Das zeigt nur, wie sehr du diese Villa beschützt hast.“

„ … “

„Nun denn, ich werde morgen wieder kommen und ein Zimmer beziehen. Stelle dich darauf ein, dass demnächst eine Hektik in dieser Villa stattfindet, damit es seinen alten Glanz haben wird und stelle dich ebenso drauf ein, dass du nicht mehr alleine lebst! Die Einsamkeit müsste dich ja relativ gefressen haben oder?“

Mel reagiert bei dem letzten Satz von Sina betroffen, zumindest wirkte sie erstaunt.

Sina verabschiedet sich von Mel, die dies aber ignoriert und verlässt die Villa. „Puh da hab ich sehr günstig ein neues großes Zuhause bekommen, ein guter Basisort. Vor allem habe ich keine lästigen Nachbarn.“ freut sich Sina.

„Aber trotzdem ein riskanter Plan gewesen mit meinen Seelenraub, hätte auch nicht funktionieren können, wobei… Giftklinge hätte ich ja ausprobieren können. Egal, erst mal zurück zu Ronald, sein Laden müsste noch offen sein.“ und Sina macht sich auf den Weg.

„Erm könnt ihr das nochmal bitte wiederholen?“ fragte Ronald, während er mit Sina wieder im sauberen Zimmer saß.

„Ich habe euch gesagt, ich kaufe die Villa.“ wiederholt Sina sich.

„Seid ihr euch sicher? Was ist mit dem Geist?“

„Wir hatten eine kleine Diskussion gehabt, die in einem Kampf endete und am Ende zeigte der Geist sich sehr willig auf mich zu hören. Das Recht des Stärkeren.“

„ … Sagt, wie viele unmögliche Dinge wollt ihr eigentlich noch schaffen? Erst die Armee, dann der Skelettdrachen und nun kommt ihr und sagt, dass ihr den Geist unter eure Kontrolle gebracht habt?“

„Was regt ihr euch auf? Ich dachte, ihr wolltet das Objekt loswerden? Das ist eure einmalige Chance.“

„ *seufz* Na gut, ich hole eben die Verträge… Also, ich benötige eure Unterschrift sowie einen Blutstropfen. Diese bestätigen, dass ihr mit dem Vertrag einverstanden seid. Des weiteren zahlt ihr für dieses Objekt… 100Goldmünzen, was ein Schnäppchen aller Schnäppchen ist… Für welchen Zeitraum wollt ihr die Grundsteuer zahlen?“

„Alle drei Monate.“

„Dann wird mein Bote alle drei Monate bei euch einen Besuch abstatten. Ihr zahlt, auch hier wieder ein Schnäppchen, 5Goldmünzen. 4Goldmünzen für die Steuer und 1Goldmünze als Verwaltungsgebühr.“

Sina überprüft die Verträge auf Unregelmäßigkeiten und stellt fest, dass Ronald wirklich viele Garantien verspricht. Er ist teuer, aber das ist jede Münze bei ihm wert. Sie unterschreibt anschließend die Verträge, gibt ihr Blut ab und zahlt die 100Goldmünzen sowie die 5G.

„Prächtig, damit beglückwünsche ich sie zu ihren neuem Zuhause. Die Schlüssel haben sie ja bereits. Ich werde morgen den Vertrag dem Stadtrat vorlegen, sie können aber schon direkt in ihrer Villa wohnen.“

„Vielen Dank, sagen sie, vermitteln sie vielleicht neben Häuser auch andere Dinge?“

„Hmm, ich habe Kontakte. Wenn sie mir sagen was sie brauchen, kann ich schauen was sich machen lässt, aber… Erstmal sagen sie mir, was sie brauchen.“

„Folgendes, ich brauche jemand der die Außenmauer und das Tor komplett repariert. Jemand der den Garten grob schneidet und anschließend brauche ich eine Hausdienerin.“

„Die ersten beide Wünsche lassen sich schnell machen, aber sie werden wegen dem Geisterproblem ein bisschen mehr Geld verlangen. Na ja, sie setzen ja mehr oder weniger ihr Leben dafür ein, egal ob ihr den Geist gebändigt habt oder nicht. Mit dem Ruf an eurer Villa müsst leben und zu der Hausdienerin..“

„Sie kann bei mir leben. Sie muss aber mit dem Geist zurechtkommen, wenn sie das nicht kann, ist das von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Die Hausdienerin sollte relativ jung sein, denn sie können am ehesten mit schnellen Veränderungen umgehen. Ansonsten das Haus sauber machen, den Garten in Schuss halten und Essen kaufen, kochen und so weiter. Habe ich was vergessen?“

„Soll sie vielleicht auch kämpfen können?“

„Nun, ich habe zwar den Geist dafür, aber ist kein Muss.“

„Das war eigentlich ein Scherz…“

Kapitel 29

Ich bin wiedergeboren und suche ein Haus?

„Wuhu ich bin reich!“ freut Sina sich, während sie die neidvollen Blicke von Prashi abprallen lässt.

„Ah, Prashi, wenn du Sherry sehen solltest, kannst du ihr bitte sagen, dass ich sie gerne im Pub Friedensheim sprechen möchte? Ich weiß eigentlich gar nicht, wo sie wohnt.“

„Das kann ich ihr ausrichten und wegen ihrer Wohnsituation… Sie wechselt oft ihre Zimmer, weil es irgendwie… immer welche Probleme gibt mit dem Vermieter, ihr Talent halt.“ erklärt Prashi traurig.

„Oh, gibt es gar keine Möglichkeit, dieses Problem zu lösen?“

„Leider nichts bekanntes, es ist kein Fluch oder Segen und es gibt auch keine bisher bekannte Methode, Titel zu entfernen.“

„Ach Mensch… ich werde mein Bestes geben, dass unsere Abenteuer sie glücklich macht!“

„Ich bin wirklich sehr froh, dass ihr Freundinnen geworden seid.“

„Nun, dann gehe ich erst mal, ah weißt du, wo dieser Mann seinen Laden hat?“ und Sina hält Prashi den Zettel vom Gildenmeister vor.

„Oh? Du willst dich nach einem Haus umschauen? Das freut mich aber, ok, ich erkläre dir den Weg…“ teilt Prashi das freudig mit.

Mehrere Minuten später machte Sina sich auf den Weg. Unterwegs hielt sie an einer Schreinerei an um gewisse Bestellungen in Auftrag zu geben. Leider verstanden sie nicht, was Sina wollte, also musste sie vor Ort Pläne zeichnen, was ihr mehrere Stunden gekostet hat.

„Hoffentlich haben sie es nun verstanden, irgendwie war das bei meinem Volk einfacher…“ murmelt Sina.

Später fand Sina das Geschäft und tritt ein. Der erste Eindruck soll ja viel aussagen, aber was Sina hier vorfand, glich mehr einer Müllhalde.

„Ah Kundschaft, sorgen sie sich nicht über meine Unordnung. Mein Beruf ist nicht einfach, vor allem wenn die Kunden immer so komische Sonderwünsche haben… Wenn ich mich vorstellen darf, Ronald, wie kann ich ihnen helfen?“ stellt sich der Mann vor.

„Mein Name ist Sina. Mir wurde von Ma Shi dem Gildenmeister empfohlen, dass ich mich für ein Haus an sie wenden soll.“ und gibt ihr bestes die Unordnung zu ignorieren.

„Sina? Sina die Heldin und ihr wurdet von Ma Shi geschickt? Dann werde ich mich von meiner besten Seite zeigen. Kommen sie, wir wechseln das Zimmer.“ dabei ging Ronald vor und Sina folgte ihm.

Das nächste Zimmer ist ein krasses Gegenteil als das vom Eingang. Alles sauber, sieht gepflegt und einladend aus.

„Das ist nur Taktik werte Dame. Sie ahnen gar nicht wie viele schräge Vögel hier reinkommen und wenn sie die Unordnung sehen, verschwinden sie meistens.“ erklärt Ronald sich.

„Können sie davon überhaupt davon leben, wenn sie nur… bestimmte Kundschaft annehmen?“ fragt Sina.

„Aber sicherlich das. Der Vorteil bei mir liegt daran, dass ich meinen Kunden Garantien verspreche, die ich auch einhalte. Dafür verlange ich im Gegensatz zu anderen Verkäufern ein bisschen mehr Geld, aber sollte es Schwierigkeiten geben, gebe ich das Geld zurück. Nun können sie sich vorstellen was ich alles tue, damit das Geld bei mir bleibt. Möchten sie Tee?“

„Wenn sie mir das anbieten, kann ich nicht ablehnen, Herr Ronald.“

„Bitte werte Dame, nennen sie mich nur Ronald. Wenn sie sich kurz gedulden würden…“ und bereitet den Tee zu.

„So, was genau für ein Haus wünschen sie denn?“

„Ein etwas größeres Haus, es soll aber abgeschieden sein, damit ich meine Ruhe habe. Am besten sowenig wie möglich Nachbarn, denn ich brauche keine neugierigen Blicke.“

„Hmm, einen Moment, ich hole eben meinen Ordner. Mir fallen ein paar Objekte ein, welche ich ihnen anbieten könnte.“

„Angenommen ich habe mich für ein Haus entschieden, wie würde das weitergehen.“

„Wenn sie sich für eines meiner Häuser interessieren und kaufen, bekommen sie einen Vertrag von mir, dass das Grundstück sowie das Haus ihnen gehört. Dann können sie tun und lassen, was ihnen gefällt. Miete werden sie nicht mehr zahlen müssen, aber sehr wohl das Grundstück.

Je nachdem, wie wir das abklären, schicke ich einen Boten, der die Bezahlung annimmt und bringt es mir dann. Ich verwalte dies dann mit der Stadt. Es ist im Grunde eine Win-Win Situation. Die Stadt bekommt das Geld für das Grundstück und ich nehme einen kleinen Beitrag als Verwaltungsgebühr.

Damit müssen sie sich nicht mit irgendwelchen Urkunden, Erklärungen oder sonstigem herumschlagen. Der Bote schickt ihnen immer eine Rechnung sowie Quittung, sodass sie selber es überprüfen können.“

„Ah, jetzt verstehe ich wie sie überleben können.“

„Aber mitnichten meine Dame. Ich gebe wirklich alles, damit meine Kunden mir vertrauen können. Falls sie es nicht gemerkt haben, aber dieses Zimmer ist magisch verzaubert. Sollte jemand hier einbrechen, wird hier alles in die Luft fliegen.

Damit schütze ich meine Kunden, auch wenn ich jeden Tag bete, dass es niemals passiert. So, ich habe hier… fünf Objekte, die ihrer Beschreibung am ehesten passen.“

Sina bekommt die Dokumente überreicht. Auf dem Dokument stehen Größe, Standort, Zimmer, Grundstückskosten und alle Informationen. Beim lesen lässt sich Sina viel Zeit. Die Häuser liegen in ihren Zahlmöglichkeiten und über die laufenden Kosten kann Sina nur schmunzeln.

Eines der Häuser unterscheidet sich dann doch von den anderen. Es glich mehr einer Villa mit einem Garten und alles ist mit einer großen Mauer hochgezogen. Der Preis ist spottbillig.

„Sagen sie, was ist mit der Villa? Warum ist der Preis so dermaßen unten? Das könnte ja jeder kaufen?“

„Ah, ich weiß welches Objekt sie meinen… Ich bin ehrlich mit ihnen, zumal sie von Ma Shi geschickt worden sind und vermutlich noch nicht alles in der Stadt kennen. In dieser Villa spuckt es.“

„Ok? Und keiner hat versucht es zu exorzieren?“

„Doch, mehrere Versuche sogar, aber… drei Priester sind bei dem Versuch gestorben und die letzten Priester… von ihnen hat man nie wieder was gehört. Es muss also ein ziemlich mächtiger Geist drin leben.“

„Und wenn man die Villa komplett abreißt und darauf ein neues Gebäude baut?“

„Diese Idee hat der Bürgermeister auch gehabt, das Problem ist, dieser Geist ist scheinbar ortsgebunden. Nun stellen sie sich vor, diese Villa wird abgerissen und der Geist wäre damit frei…“

„Er würde wohl ein ziemliches Massaker anrichten, wenn sein Haus zerstört wird.“

„Sie verstehen.“

„Darf ich mir die Villa mal anschauen?“

„Sie interessieren sich wirklich für das Objekt?“

„Nun, wenn ich das Dokument richtig lese, ist die Villa möbliert. Die Mauer müsste eventuell repariert werden und der Garten braucht eine komplette rundum Pflege. Dazu hat es einen eigenen Wasserbrunnen und die Villa ist merkwürdigerweise auf dem neusten Stand, obwohl… sie sehr alt ist?“

„Richtig. Die Villa ist über 300Jahre alt und gehörte damals zu den modernsten Häusern. Die damaligen Besitzer zeigten keine Scheu ins Moderne zu investieren.“

„Was können sie mir über diesen Geist erzählen.“

„Hmm, wenn meine Recherche mich nicht trügen, geschah vor 250Jahren auf der Villa einen Mord. Die Tochter des Besitzer wurde von einem seiner zahlreichen Feinde getötet und aus irgendeinen Grund… spuckt sie nun als Geist herum.“

„Kann man mit dem Geist reden?“

„Können sie mit Tieren sprechen?“

„Ich verstehe… sagen sie, sind Geister nicht Seelen?“

„Bedaure, aber das ist glaube ich mehr ihr Fachgebiet. Ich meine das ist ein Monster oder nicht? So sehr hat mich dieser Geist nie interessiert, nur dass ich dieses Haus halt nicht verkauft bekomme.“

„Nochmal auf meine Frage zurückzukommen. Kann ich mir die Villa einmal anschauen?“

„ … Natürlich, aber… ich habe den Eindruck, ich kann sie vermutlich nicht für ein anderes Objekt überreden. Ok, ich werde ihnen die Schlüssel zum Tor und der Villa ausleihen. Ein Mitarbeiter von mir wird sie zur Villa begleiten, aber ich kann zu diesem Objekt keine Garantie übernehmen, sollte etwas passieren.“ erklärt Ronald.

„Keine Sorge, ich werde nichts komisches versuchen.“ beschwichtigt Sina.

Am späten Nachmittag wurde Sina von einem Boten zur Villa gebracht. Die Außenmauern zeigen überall Verfall des Alters und das Tor, wovor sie steht, benötigt auch dringend eine Reparatur.

„Da wären wir, Gnädigste. Die Schüssel sollten sie spätesten morgen wieder bei meinen Herrn abgeben. Wobei wer würde freiwillig in diesem Geisterhaus leben wollen…“ und der Bote ging weg.

Sina öffnete das Tor und lief zum Haus. Der Weg ist mit Gras ziemlich überwuchert und die Sträucher verwildert, aber Sina kann sich vorstellen, wie schön die Villa mal gewesen sein muss.

Anschließend kam zu der großen Eingangstür der Villa. Mit anfänglichen Schwierigkeiten bekam sie das Schloss auf und mit einem lauten Knirschen die Tür. Innerhalb der Villa ist es ziemlich dunkel, die Fenster sind so verdreckt, dass kaum Licht durchkommt.

Für Sina ist das kein Problem mit ihrer Nachtsicht. Sie betritt die Villa und schließt die Tür. Was ihr auffällt, dass alle Möbelstücke mit weißen Tüchern zugedeckt sind, doch was Sina viel mehr spürte war, dass etwas Sina beobachtet.

Sina ignoriert erst mal ihren unsichtbaren Beobachter und geht auf Erkundungstour. Sie findet ein riesiges Wohnzimmer, Küche, Badezimmer, scheinbar viele Gästezimmer. Dann macht Sina auf den Weg zur nächsten Etage.

„Oh, das Zimmer hat ja ein Himmelsbett und einen großen Schrank? Wie schön!“ teilt Sina laut mit, denn ihr Beobachter hat sich bisher noch nicht gemeldet.

Dann knallte von unten eine Tür zu. „Nun geht es gleich los. Hoffentlich klappt meine Idee, sonst muss ich schnellstens verschwinden.“ dachte Sina.

„Mein Name ist Sina! Ich bin Abenteurerin und suche ein neues Zuhause. Von allen Angeboten, war diese Villa das schönste Objekt!“ und Sina wartet auf eine Reaktion, aber Stille.

„Ich spüre dich, seitdem ich das Haus betreten habe! Du sollst angeblich mehrere Priester getötet haben, das alleine sagt aus, dass du sehr stark sein musst“ dabei knallt die nächste Tür zu.

„Habe ich eigentlich alle Türen offen gelassen? Egal.“ dachte Sina, die sich wieder auf dem Weg nach unten macht.

„Ich würde gerne hier leben wollen! Aber wenn es geht, mit deiner Zustimmung!“ und Sina hörte ein leises gehässiges Lachen.

„Ihr… Sterblichen… sollt… verschwinden!“ hört Sina und auf einmal erfasst sie eine Druckwelle und wird gegen eine Wand geschleudert.

„Na das wird ja noch lustig…“

Kapitel 28

Ich bin wiedergeboren und mache die Gilde arm?

Sina betritt das Gildehaus und macht sich direkt auf zur Prashi. Sie sieht, dass sie noch ein paar Abenteurer bearbeitet, also wartet sie erst mal. Als sie dann endlich frei war, begrüßt Sina Prashi:

„Schönen guten Tag, du hast ja richtig was zu tun?“

„Ja, alle die bei der Verteidigung auf der Brücke geholfen haben, bekommen von der Gilde eine Vergütung. Es soll ja nicht umsonst für sie gewesen sein. Ich gehe mal davon aus, du möchtest deine Karte aktualisieren?“ fragt Prashi.

„Richtig und ich würde gerne den Jobkristall benutzen, eventuell hat sich da ja was getan.“ sagt Sina. Prashi nickt und holt ihren Jobkristall heraus.

„Gib mir schon mal solange die Karte, die Umsetzung braucht ein bisschen Zeit.“ und Sina gibt ihre Karte. Dann legt Sina ihre Hände auf den Kristall und vor ihren Augen öffnet sich ein Bild:

> Auswahl Berufe<

>Samurai-Meister <

>Traumkämpfer-Neuling <

>Illusionskämpfer-Neuling <

>Krieger-Neuling <

>Berserker-Neuling <

„Hmm, da ist ein neuer Beruf dazu gekommen, aber Berserker… ist nicht gerade nützlich. Was mich mehr erstaunt, das nach Neuling direkt Meister kommt? Ob ich was übersprungen habe?“ wundert Sina sich und aktiviert >Samurai-Meister<.

>Beruf: Samurai-Meister freigeschaltet <

>Monströse Schnelligkeit: Level 10 erreicht <

>Vitalität Erhöhung: Level 10 erreicht <

>Ausdauer Erhöhung: Level 8 erreicht <

>Schmerzlosigkeit: Level 8 erreicht <

>Beidhändigkeit: Level 10 erreicht <

>Titel: Meister der Beidhändigkeit erhalten <

>Fähigkeit: Schwertwirbel freigeschaltet <

>Schwertwirbel: Level 1 erhalten <

„Eh? Habe ich etwas bekommen, was ich schon viel früher gebraucht hätte? OAARRR!“ schimpft Sina laut, dass einige Abenteurer die Köpfe zu ihr drehen.

„Was ist los Sina?“ fragt Prashi.

„Ich bin jetzt Samurai-Meister und habe den Titel Meister der Beidhändigkeit bekommen. Dieser hat mir die Fähigkeit „Schwertwirbel“ gegeben und wenn ich das richtig verstehe, ist das genau eine Fähigkeit, die ich liebend gerne auf der Brücke gehabt hätte!“ erklärt Sina wütend.

„ … Dein Beruf hat den Meister erreicht und du hast einen weiteren Titel bekommen?“ schüttelt Prashi den Kopf.

„Herzlichen Glückwunsch zu deinem zweiten Meistertitel. Beidhändigkeit ist nicht unbedingt weit verbreitet, aber das du einen Beruf übersprungen hast, ist eher verwunderlich. Normal kommt nach Neuling nur der Name des Berufes. Aber du hast direkt den Meister freigeschaltet, dafür müsste man jahrelang trainieren, kämpfen und töten… Ah, wenn ich überlege, war das ja der Fall bei dir.“

und Prashi gibt Sina die Karte zurück.

„Hmm sieht die Karte nicht ein bisschen anders aus?“ dabei hält sich Sina die Karte vor Augen. Die Karte schimmert leicht rötlich und ihr Rang wird als schwarzes A ausgezeichnet.

„Das ist normal, je höheren Rang man hat, desto mehr färbt sich die Karte. Wenn man in S-Liga ist, wird die Karte silbern und der Rangstatus goldig angezeigt. So, hast du noch welche Wünsche?“ fragt Prashi freundlich.

„Ah, die Monstersteine aus der Schlacht würde ich gern alle abgeben, aber ich denke deine Kiste wird… zu klein dafür sein.“ antwortet Sina darauf hin.

„Keine Sorge, das habe ich mir schon gedacht. Ich habe extra einen Raum dafür vorbereitet, wo du die Steine ablegen kannst. Komm, folge mir“ und Prashi zeigt Sina den Weg. Als sie angekommen sind, war es ein leeres Zimmer, Sina verstand sofort und ging in eine Ecke. Dann aktivierte sie im Inventar, dass alle Monstersteine raus sollen und anschließend kam ein Schwall voller Monstersteine…

Nach mehreren Minuten waren alle Monstersteine inklusive die von ihren letzten beiden Aufträgen raus und das ganze Zimmer war voll mit Steinen.

„Phew, da werden meine Leute was zu tun haben, es wird bisschen dauern, bis die fertig sind mit dem Zählen und überprüfen der Qualität. Du kannst ja schon mal solange den Gildenmeister aufsuchen. Ah, du weißt gar nicht wo sein Zimmer ist oder? Lass mich eben meinen Kollegen Bescheid geben, dass sie anfangen dürfen.“ kommentiert Prashi den riesigen Haufen von Steinen.

Nach getaner Arbeit führt Prashi Sina zum Büro des Gildenmeisters, klopft an seine Tür und ein leises „Herein“ konnte man hören. Beide Damen betraten den Raum und sehen einen Mann auf dem Sofa sitzen sowie Ma Shi an seinen Arbeitsplatz.

„Ah du kommst zum richtigen Zeitpunkt Sina. Prashi, ich danke dir das du Sina gebracht hast.“ entlässt der Gildenmeister Prashi. Sie verbeugt sich und verlässt den Raum.

„So, nun sind wir unter uns. Sina, darf ich dir Hendriks vorstellen? Das ist der persönliche Bote des Königs.“ stellt Ma Shi den Mann vor.

Der Mann stand auf und verbeugte sich. „Sehr angenehm, mein Name ist Hendriks, Bote des Königs Karl-Horst von Fürstenbusch. Ich bringe euch eine Botschaft des Königs.

Im Namen des Königreichs bedanke ich mich für eure heldenhafte Aufopferung und unter Einsatz eures Blutes, dass ihr das Land vor der Armee der Untoten beschützt habt. Ich wünsche euch gerne persönlich kennenzulernen.“

„Keine Lust.“ kommentiert Sina aus dem Stegreif heraus.

„Eh?“ staunt der Bote und Ma Shi musste sich den Mund halten, dass er nicht laut auflacht.

„Aber, das ist die größte Ehre die man bekommen kann.“ versucht der Bote zu argumentieren.

„Das mag vielleicht sein, aber ich sehe das ein bisschen anders. Würde ein Monster den König angreifen, Ehre hin oder her? Definitiv. Könnte der König mit der Ehre sich verteidigen? Nein.

Ehre mag ja schön sein, aber einen Nutzen habe ich nicht wirklich davon. Vor allem müsste ich die Hauptstadt aufsuchen, dessen Standort ich nicht mal kenne, mir lange Reden anhören, die vermutlich sehr ermüdend sein können und irgendwelche Adelige kennenlernen. Das ist mir dann doch zu stressig und in der Zeit greifen weiterhin die Monster an.“ erklärt Sina sachlich.

„Aber was soll ich denn dem König sagen? So was wird er nicht gewohnt sein.“ fragt der Bote verzweifelt.

„Oh… Sag ihm einfach, dass ich keine Lust habe und wenn er mich wirklich so dringend sehen will, soll er halt vorbeikommen, vielleicht würde ihm eine Reise auch gut tun.“ antwortet Sina.

„Ihr wollt, dass der König selber kommt?“ hakt der Bote nach.

„Ich will gar nichts, die Entscheidung liegt beim König, ob er ihr nachkommt oder nicht.“ kommentiert Sina.

„ … Ich verstehe. Ich werde das so weiterleiten.“ und Hendriks verabschiedet sich.

„ … Ihr dürft nun lachen, alter Mann.“ grinst Sina den Gildenmeister an, aber er schüttelt nur den Kopf.

„Besser nicht, der Bote könnte es vermutlich hören und ich will keinen Streit mit dem Königreich haben. Bei der Göttin, du machst echt nur Chaos in unserem Land, weißt du das?“

„Ich bin halt anders. Sag, kennt ihr den König?“

„Bedauere, den aktuellen König kannte ich nur als jungen Prinzen. In meiner Militärzeit hatte ich mehr mit seinem verstorbenen Vater zu tun gehabt. Ein strenger König, der kein Versagen duldet. Wenn er noch leben würde und bekäme eure Botschaft, vermutlich hätte ihn der Schlag getroffen, denn eine Absage war er nicht gewohnt.“

„Wie schätzt ihr dann den aktuellen König ein?“

„Er wird vom Volk geliebt, denn er setzt sich dafür ein, dass alle Bewohner in diesem Land ein gutes Leben führen können. Leider ist diese Einstellung ein Dorn für den Adel, die es gewohnt sind, bevorzugt zu werden.“

„Soll er doch ein paar von ihnen den Kopf abschlagen lassen, dann werden sie sich es zweimal überlegen, ob sie irgendeine Intrige planen.“

„So arbeitet der König nicht. Im Kaiserreich Osnain ist die Stimme des Kaisers absolut und er ist berüchtigt, Unannehmlichkeiten über die Klinge springen zu lassen. Ich glaube, mit deiner Einstellung solltest du nicht unbedingt ins Kaiserreich reisen…“

„Wie? Vertraut ihr mich nicht, dass ich auch brav sein kann?“

„Ich vertraue darauf, dass ich die Nachricht zu hören bekomme, dass ihr dem Kaiser ins Gesicht schlagt, sowenig wie ihr Autorität respektiert.“

„Das ist aber hart.“

„Aber ehrlich. Nun, wie der König mit der Botschaft umgehen wird, das kann ich nicht sagen, aber ich denke er wird deinen Wunsch respektieren, dass ihr nicht kommen werdet.“

„Das wäre sehr schön, ich habe keine Lust ein Instrument politischer Intrigen zu werden.“

„Ho ho, eine vernünftige Einstellung, aber ob ihr wollt oder nicht, als Heldin werden ihr irgendwann euch mit der unangenehmen Seite auseinander setzen müssen.“

„Da flüchte ich lieber auf einen der anderen Kontinente. Aber lass uns über was anderes sprechen. Ihr wolltet mich ebenso sehen?“

„Ah das richtig. Lass uns zuerst über deine Belohnung reden. Die Beförderung hast du dir redlich verdient. Ich denke Prashi konnte ihre Zunge nicht halten und hat dir ein bisschen mehr erzählt. Sag nichts, ich sehe dir das an, dass es ein Gespräch gab.

Nun, die Gilde sowie auch das Königreich geben dir auch eine finanzielle Belohnung… In diesem Sack sind 100 Goldmünzen von der Gilde und in diesem… 300 Goldmünzen vom Königreich. Herzlichen Glückwunsch, damit werdet ihr erst mal keine Geldsorgen mehr haben.“

„Wow, ich hoffe Sherry bekommt auch was?“

„Sie hat ihre Belohnung ebenso schon von mir bekommen.“

„Wunderbar, mit dem Geld könnte ich mir ein Haus in der Stadt kaufen.“

„Ho ho, ihr habt Interesse hier zu wohnen? Hier, nehmt diesen Zettel. Dieser Mann kann dir eventuell helfen. Er hat… einen sehr komischen Humor, aber wenn es darum geht, ein vernünftiges Haus zu bekommen, würde ich ihm noch am ehesten vertrauen, zumal er ein alter Freund von mir ist.“

„Das ist aber sehr nett von euch, danke!“

„Gerne, nun komme ich zu meinem wichtigsten Anliegen. Prashi hat mir erzählt, dass der Anführer der Armee von einen Lichkönig gesprochen hat?“

„Richtig, zumindest das er ihm dient. Ansonsten das übliche Geschwafel.“

„Ich verstehe, nun denn. Wir planen eine Expedition ins Land der Toten und ich wünsche, dass du ein Teil davon bist.“

„Oha? Warum ich?“

„Na ja, wenn jemand eine Armee voller Untoten und einen Skelettdrachen töten kann, wärst du dann nicht genau die richtige Person dafür?“

„Gnn, kann ich leider nicht abstreiten…“

„Lass nicht den Kopf hängen, das passt nicht zu euch. Es kommen zwei Abenteurergruppen, die ebenso ihre Erfahrungen im Land der Toten gemacht haben. Die Aufgabe der Expedition lautet, herauszufinden, wer der Kopf der Organisation ist, wo ihr Sitz liegt und wenn möglich die Organisation zerschlagen. Deine Kollegen sind in der S-Liga, also kannst du von erfahrenen Kämpfern ausgehen.“

„Kann ich Sherry mitnehmen?“

„Wenn sie mitkommen möchte, sicher, warum nicht. Aber bedenke, dass… ihr Talent nicht unterschätzt werden darf.“

„Keine Sorge, ich kümmere mich um die Probleme.“

„In ungefähr einer Woche sind sie hier, ich würde dich daher bitten, keine weiteren Aufträge anzunehmen und dich weiterhin zu stärken, denn die Expedition geht in ein unbekanntes Land.“

„Hmm werde ich wohl so machen müssen. Ah, was mir einfällt und ich euch fragen wollte…“

„Ihr könnt mich alles fragen, was ihr wollt.“

„Götterbestien, ich würde gerne mehr Informationen von ihnen haben.“

„Oh? Darf ich fragen, warum ihr euch ausgerechnet für solche Monster interessiert?“

„Ich möchte sie gerne jagen.“

„Einfach so oder steckt da noch ein bisschen mehr dahinter?“

„Nun, wir wissen beide, wie stark ich bin. Ist es das denn so seltsam, dass ich nach stärkeren Monstern Ausschau halte?“

„Hmm, ich könnte euch die Informationen geben, aber besser ist, wenn ihr euch etwas geduldet. Ein paar dieser Götterbestien sind ein SSS-Auftrag, da kommt ihr automatisch an die Informationen und könnt nebenbei noch was verdienen.“

„Das macht Sinn, dann werde ich mich noch ein bisschen gedulden. Das wäre auch schon alles.“

„Ich wünsche euch viel Glück bei eurer Suche nach einem Haus. Ich werde nach euch rufen, wenn alle Teams zusammen sind.“ und der Gildemeister verabschiedet sich von Sina.

Sina verlässt das Büro und geht direkt zur Rezeption von Prashi. „Na, fertig mit dem Auszählen Prashi?“ fragt Sina ihre Freundin.

„Ja und du bist schuld daran, das unser Haus arm wird, aber eins nachdem anderen. Erstmal deine zwei Aufträge, die du mit Sherry gemeinsam gelöst hast. Insgesamt hättet ihr 50 Silbermünzen bekommen, so dass jeder 25S bekommen hätte. Sherry hat ihren Anteil schon bekommen, so bekommst du den Rest. Nun kommen wir zu den Monstersteinen… Also folgendes:

9xOger-Monstersteine, 1xOgerkönig-Monsterstein, warum wundert mich das nicht… sowie Monsterstein der doppelköpfigen Schlange. Dann kommen wir zur deiner Schlacht… 11xLich, 9xNekromanten, 24721xSkelette, 23123xZombies und 13718xGhule…

Das macht dann… 1721Goldmünzen, 71Silbermünzen und 17Kupfermünzen… Damit gehörst du vermutlich zu den reichsten Abenteurern in dieser Stadt.“ schaut Prashi Sina neidvoll an.

„Dafür habe ich auch hart gearbeitet, meinst du nicht auch?“

Kapitel 27

Ich bin wiedergeboren und mache Werbung?

Am nächsten Morgen kleidete Sina in ihr normales Outfit. Das übliche Kimono und die dazugehörigen Ankleidesachen. Sina nahm sich auch die Zeit, ihre Katanas zu reinigen und Murtair wieder in seiner alten Schärfe nachzuschleifen, ganz nach der Anleitung von Kreusus.

Anschließend frühstückt sie und macht sich dann direkt auf den Weg zur Schmiede, um mit dem Besitzer zu sprechen. Sina betritt den Laden und wird direkt von dem Zwerg Brandrulim begrüßt.

„Ah, die Heldin Sina besucht mich, was kann ein bescheidener Zwerg für euch tun.“

„Ich brauche eure Hilfe, aber das würde ich gerne unter vier Augen besprechen wollen.“ trägt Sina ihr Anliegen vor.

„Oho, das scheint Ernst zu sein. Kommt in mein privates Zimmer, ich hole eben jemand für den Laden“ und als Brandrulim das geklärt hat, gingen beide in ein anderes Zimmer.

„Bevor ich mein Anliegen ausspreche, brauche ich eurer Versprechen, dass ihr mit niemanden darüber sprechen werdet.“ und schaut den Zwerg ernst an.

„Hmm, ich mache ungern einen Eid, aber ihr seid eine Kundin, Freundin von Sherry und die Heldin, die uns vor einer Armee beschützt hat. Ich schwöre auf meine Ehre als Zwerg sowie als Schmied, dass ich mit keinem über unser Gespräch sprechen werden.“ und hält sich die Faust vor seine Brust.

„Wunderbar. Schaut euch meine andere Waffe an, ohne sie anzufassen und sagt mir, was ihr davon haltet.“ und zeigt dem Zwerg Blutklinge.

Der Zwerg schaut sich wieder in Ruhe das Katana an und schnappte auf einmal nach Luft.

„Ist das etwa… eine lebendige Waffe?!“

„Richtig, fragt mich nicht, wie ich an sie ran gekommen bin, ich habe sie halt in meinen Besitz.“

„Ich verstehe. Es ehrt mich, dass ihr mich in eurer Vertrauen einbezogen habt. Eine lebendige Waffe, dafür würden viele ihr Leben geben. Ich selber sehe zum ersten Mal so eine Waffe, aber ich habe gehört, dass die Helden aus der Geschichte immer von ihren Reichen eine bekommen haben. Wie genau man so eine Waffe bekommt, bleibt ein Rätsel. Einige vermuten, das könne man aus sehr schweren Dungeons holen. Andere glauben, dass es ein Artefakt von den Göttern sei.“

„Aber kennt ihr euch mit lebendigen Waffen aus?“

„Bedauere, ich kann euch höchsten mit Geschichten aushelfen. Ich kenne auch keinen, der sich wirklich auf lebendige Waffen spezialisiert hat, aber erklärt mir einfach mal euer Problem und wir schauen dann einfach mal weiter.“

„Seit meiner letzten Schlacht konnte ich einige Level machen. Aufgrund das ich mit Blutklinge gleichzeitig angefangen habe zu leveln, sind wir immer auf einem gleichen Nenner. Auf jeden Fall hat Blutklinge nun die Fähigkeit zu Transformieren, aber ich kann es nicht aktivieren. Es ist, als würde etwas fehlen.“

„Ihr habt die Waffe von Anfang an gehabt? Dann seid ihr wirklich gut ausbalanciert. Transformieren… Ich würde drauf tippen, das es nicht unbedingt damit zu tun hat, das es seine Form als solches ändert. Sondern eher das es seine Eigenschaften ändern kann.

Es gab einige Waffen, sie waren ein blankes Stahlschwert gewesen und konnten sich dann in ein Feuerschwert ändern. Aber wie das genau gehen soll, da kann ich dir nicht weiterhelfen.“

„Hmm, also einfach weiter leveln?“

„Vermutlich das oder man müsste die Waffe „füttern“, doch wie könnte das gehen?“

„ … Ich habe da so einen Monsterstein von dem Skelettdrachen bekommen, der sich definitiv ganz klar von den anderen Monstersteinen unterscheidet. Aber ich habe Angst es hier rauszuholen, weil es ein unheimlich grünes Leuchten von sich abgibt und ich nicht weiß, welche Auswirkungen es hat.“

„Ich verstehe was ihr versuchen wollt, einen Moment, ich ziehe mir was an, sollte der Stein giftig sein… So.“

Sina legt ihre Blutklinge auf den Tisch und holt dann den Monsterstein des Drachen aus ihrem Inventar. Der Stein leuchtet in einem grün, wie das Leuchten vom dem Skelettdrachen war.

„Puh, gut das ich meinen Schutzmantel angezogen habe. Das Ding muss eine Giftaura haben und euch macht das nichts aus?“

„Nein, ich merke nichts.“

„Ihr müsst wahrlich eine hohe Giftresistenz haben und ihr seid noch so jung…“

„Ich war nicht unbedingt scharf drauf, aber es wurde mir aufgezwungen… ich würde gerne das Thema wechseln…“

„Entschuldigung, ich wollte nicht in eurer Vergangenheit graben. Was habt ihr jetzt mit dem Stein vor?“

„Na ja, eure Idee mit dem „füttern“ hört sich interessant an, also wollte ich einfach den Stein auf Blutklinge legen und schauen, ob eventuell was passiert.“

Und es passierte tatsächlich was. Als der Stein auf der Klinge lag, leuchtete die Klinge und der Stein fing an sich zu verflüssigen. Dann überzog die Flüssigkeit die ganze Klinge und löste sich auf.

„Wow, das habe ich nun wirklich nicht erwartet. Nun solltet ihr euch den Status von eurem Schwert anschauen.“ schlägt Brandrulim vor.

Sina nahm das Katana in die Hand und ruft den Status auf.

Name: Blutklinge

Level: 57

Waffe: Katana

Fähigkeit:

  • Selbstreparatur Level 11
  • Schärfe Level 11
  • Härte Level 11
  • Transformieren:
  • -Giftklinge (Neu)

„Es kann sich nun in eine Giftklinge verwandeln! …Huch?“ und Sinas Katana verwandelt sich in eine grüne Klinge.

„Welch eine schöne Waffe, aber ihr dürft sie nur einsetzen, wenn ihr alleine kämpft. Eure Waffe hat nun die Giftaura des Steins übernommen und ich gehe sogar noch weiter und behaupte, wenn ihr jemanden damit trefft, dieser sogar vergiftet wird. Ihr habt nun die Macht des Skelettdrachen übernommen und ich war Zeuge dabei!“

„Blutklinge. Ah, so kann ich die Eigenschaft meiner Waffe ändern. Wunderbar! Dank eurem Einfall konnte ich mein Problem lösen!“

„Werte Heldin Sina, ich habe eigentlich gar nichts gemacht, aber ich bin froh euch geholfen zu haben, zumal ich was über lebendige Waffen gelernt habe.“

„Sag, woher könnte ich weitere solche Monstersteine bekommen? Ich bezweifele, dass sich Blutklinge mit einfachen Monstersteinen zufrieden gibt.“

„Hmm… Der Skelettdrache wird mit den Götterbestien auf eine Stufe gesetzt… Nun, wenn ihr weitere Formen für eure lebendige Waffe haben wollt, werdet ihr euch wohl oder übel mit diesen „Monstern“ anlegen müssen.“

„Was sind diese Götterbestien eigentlich? Ich habe immer wieder was von ihnen gehört, aber ich kann mir einfach kein Bild über sie machen. Haben sie eine enorme Größe oder einfach nicht auffindbar?“

„Lass mich eben aus dem Mantel raus und uns Tee machen, das benötigt Erklärungsbedarf“ und der Zwerg Brandrulim macht sich von dannen, während Sina ihre Waffe wieder zurück in ihre Schwertscheide steckt und auf dem Sessel wartet.

Anschließend kam Brandrulim mit zwei Tassen Tee zurück und setzt sich gegenüber von Sina.

„Soo, genießt den Tee, er stammt aus meiner besten Sammlung. Die Götterbestien, Monster die seit Beginn der Zeit auf dieser Welt leben. In der Geschichte wurde nur eines solcher Bestien erlegt und hat dabei eines der Länder auf der Welt fast zerstört, solche ungeheuerlichen Kräfte haben sie.

Wie viele es genau von ihnen gibt, weiß keiner so genau, aber man kann sagen, dass es mindesten immer eine Götterbestie geben muss die ein Element vertritt, spricht einer hat eine Affinität für Feuer, eines für Wasser und so weiter.“

„Gibt es welche auf diesem Kontinent?“

„Ich weiß von zwei, die hier leben, aber mehrere Stimmen glauben, das noch ein drittes existieren muss. Du musst wissen, sie beeinflussen ihre Umgebung wie der Skelettdrache mit seiner Giftaura. Jetzt stell dir so eine Feuerbestie vor die eine Feueraura hat. Ohne die richtige Ausrüstung und Planung ist ein Angriff auf solch eine Bestie von Anfang an zum Scheitern verurteilt!

Wenn du die Standorte der Bestien wissen willst kann ich dir leider nicht helfen. Es gibt ein paar Monsterforscher, die haben sich auf die Götterbestien spezialisiert. Aber ich glaube, dass du wirst mehr Informationen in der Abenteuergilde erhalten können.“

„Sag, wenn ich eines dieser Bestien jagen möchte und weiß welches Element es vertritt, wie würdet ihr mir helfen können?“

„Hmm, das ihr überhaupt nachdenkt, diese Dinger zu jagen ist schon Wahnsinn, aber ihr habt eine Armee und einen Skelettdrachen erlegt, also sollte mich das wundern? Bleiben wir einfach mal bei der Feuerbestie, die übrigens NICHT auf unserem Kontinent lebt. Ich würde euch eine feuerresistente Ausrüstung herstellen, aber dafür benötige ich spezielles Material, versteht ihr?“

„Aber ihr würdet es herstellen, wenn ich es euch besorge?“

„ … Ja, ich würde eurer Projekt unterstützen, doch ihr werdet Leute brauchen, die Erze abbauen oder die Haut von Monstern abziehen können. Die meisten begnügen sich damit, einfach die Monster zu töten sowie ihre Monstersteine zu sammeln und lassen meistens die Monster vor Ort liegen, ohne zu Wissen welche Qualitäten ihnen dabei flöten gehen!“

„Ich freue mich schon drauf, mit dir zusammen zu arbeiten, euer Tee schmeckt sehr lecker.“

„Das freut mich, dass der Tee euch mundet. Vor allem freut es mich, sollten wir das Projekt angehen, dass ihr Werbung für mich macht.“

„Hmm?“

„Nun, überlegt doch mal. Ihr wollt die Götterbestien jagen gehen und ich stelle eure Ausrüstung dafür her, so was lockt Kundschaft an.“

„Ich verstehe, am Ende haben beide Parteien einen Gewinn von diesem Projekt.“ und beide Gesprächspartner grinsen sich an.

„Ich bedanke mich, dass ihr mir bei meinem Problem mit der Waffe helfen konntet und mir bei meinem zukünftigem Projekt eure Unterstützung anbietet. Ich werde wieder kommen, wenn ich eine bestimmte Götterbestie im Visier habe.“ und Sina macht sich bereit zu gehen.

„Immer wieder gerne, es freut mich einer Heldin geholfen zu haben und über das Projekt, ihr wisst, wo ihr mich findet.“ und der Zwerg begleitet Sina zum Ausgang.

Beide verabschieden sich und Sina macht sich auf den Weg zur Abenteuergilde, ihre Monstersteine abgeben, ihre Karte aktualisieren und mit dem Gildemeister sprechen.

Der Tag ist noch jung und Sina kann noch einige Sachen von ihrer ToDo-Liste streichen, wenn sie fertig ist.

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