Ich bin wiedergeboren und kämpfe gegen einen Hausgeist?
„Uff, das war jetzt aber unerwartet. Direkt zum Angriff, den man nicht mal sehen kann.“ murmelt Sina, als sie sich von der Druckwelle erholt.
„Verschwinde! Niemand soll hier mehr leben dürfen!“ schreit der Geist mit einer schrillen Stimme.
„Und warum nicht!?“ versucht Sina mehr an Informationen ran zukommen, aber der Geist scheint ihre Frage zu ignorieren.
„Verschwinde oder stirb!“ und Sina wird wieder von einer Druckwelle erfasst. „Oh so kann das nicht weitergehen. Wann ging es los mit dem Theater… Ah!“ und Sina fiel eine Idee ein.
Sina stand direkt wieder auf und rennt zur nächsten Etage, zu dem Zimmer mit dem Himmelsbett, aber direkt vor ihr knallt die Tür zu.
„Oho, war das vielleicht dein Zimmer? Ups!“ und die Tür flog durch die Kraft von Sina aus den Angeln.
„Raus aus diesem Zimmer!“ schrie der Geist wieder.
„Dann zeig dich oder ich werde anfangen, dieses Zimmer zu zerstören!“ warnt Sina den Geist, aber die nächste Druckwelle schleudert sie aus dem Zimmer.
„Oi! Wenn du nicht mit mir reden willst, kann ich dich ebenso auch töten und tue damit allen einen Gefallen!“
Der Geist lachte wieder. „Und wie wollt ihr das anstellen? Ausgebildete Exorzisten habe ich getötet oder ihnen was gezeigt, was sie niemals wissen wollten. Wenn man zulange in einen Abgrund schaut, schaut der Abgrund einen auch zurück an!“
„Als ob du mir zeigen könntest, was ich nicht längst gesehen habe! Dafür musste ich zu oft in das Gesicht vom Tod blicken und ihm die Fresse einschlagen!“ schimpft Sina.
„Ja… du hast den Tod mehrmals gesehen… Deine Aura… ist aber irgendwie anders als die eines normalen Menschen…“ wundert der Geist sich. Sina versucht ihn zu orten, aber die Stimmte kommt immer von ganz woanders.
Sina will den Geist wieder provozieren und geht in das Zimmer, aber wie üblich kommt eine Druckwelle aus dem Nichts.
„Langsam reicht es mir. Ich kämpfe nicht gegen eine Armee oder sonstige Spinner und lasse mich von einem Geist an der Nase herumführen! Weiß du was? Ich brenne den Schuppen einfach ab, dann sehen wir ja, wer zuletzt lacht!“ und Sina macht sich auf den Weg zur Treppe, als auf einmal überall Möbel auf sie zu flogen.
„Das werde ich nicht zulassen! Niemand zerstört mein Heim!“ schreit der schrille Geist. Geschickt weicht Sina die Möbelstücken aus und bereut, dass sie drauf gehen, aber für ihren Plan muss sie den Geist dazu bringen, sich sichtbar zu machen.
„Dann zeig dich endlich oder hast du Angst, dass ich dir tatsächlich was antun könnte?“ provoziert Sina weiterhin. Als sie im Eingangsbereich war, kam ein riesiger Tisch angeflogen. Diesmal zerschneidet ihn Sina mit ihrer Blutklinge, denn zum ausweichen hatte sie keinen Platz.
Dann spürte Sina, wie hinter ihr sich was manifestiert. Der Geist zeigte endlich seine Gestalt. Es muss mal eine bildhübsche Frau gewesen sein, aber jetzt schimmert sie in einer bläulichen Nebelform. Ihre Beine sind gar nicht mehr zu erkennen und ihre Augen sind pechschwarz.
„Ich lasse nicht zu, dass du lebend hier rauskommst!“ versperrt die Geisterfrau den Ausgang, aber endlich hat Sina sie.
„Seelenraub!“ und packt die Geisterfrau am Hals! Sie schrie vor lauter Schmerzen, die Fensterscheiben zersprangen und andere Möbelstücke flogen auf Sina zu, aber dieses nahm sie gar nicht zur Kenntnis und ignoriert den Schaden.
„Ich… will… nicht… sterben!!“ schreit die Geisterfrau.
„Dann akzeptiere mich als deine Herrin und befolge meine Regeln oder ich führe meinen Angriff zu Ende und habe für immer Ruhe vor dir!“ droht Sina der Frau.
„Ich… ich…“ stammelt die Frau und ihre Kraft verschwand immer mehr, Sina führt ihren Angriff unbarmherzig weiter.
„Versprich mir, dass du mich als Herrin akzeptierst und meine Befehle befolgst! Jetzt oder nie!“ schreit Sina den Geist an.
„Ich verspreche es!“ schreit sie mit letzter Kraft zurück und der Angriff hörte auf einmal auf. Die Geisterfrau konnte es nicht glauben und schaut Sina erstaunt an, während Sina sie böse angrinst.
„Was seid ihr? Ihr seid kein Mensch! Kein Mensch könnte so eine Fähigkeit nutzen!“ und die Geisterfrau hält unbewusst den Hals.
„Ich werde euch alles verraten, aber dazu muss ich euch erst mal vertrauen! Also ihr habt es mir versprochen, haltet ihr euch auch daran?“ hakt Sina nach, ihren Angriff bereit haltend.
„Ja… Herrin, mein Wort kann ich nicht brechen und akzeptiere es, sowie eure Befehle…“ knurrt die Frau.
„Ok, erste Regel. Du wirst mich nicht mehr angreifen oder andere heimtückische Pläne schmieden. Du hast mich ab sofort zu beschützen und mich vor Einbrechern oder Assassinen zu informieren.“
„Tzz, verstanden.“
„Zweite Regel, du wirst meine Gäste oder zukünftige weitere Bewohner in Ruhe lassen beziehungsweise ebenso nicht angreifen, es sei denn ich gebe dir die Erlaubnis.“
„Sonst noch Wünsche?“
„Dritte Regel, sollte in meiner Abwesenheit jemand versuchen dieses Haus anzugreifen oder einzudringen, sei es dir erlaubt nach eigenem Ermessen den Eindringling wieder zu entfernen. Dabei werden aber nicht die Möbel zerstört!“
„Ich verstehe so langsam, warum ihr mich zu eurem Sklaven machen wollt. Einen besseren Wachhund wie mich wirst du nirgendwo finden.“
„Nun, ich wollte ein Gespräch mit dir haben, aber du hast mich ja ignoriert, also musste ich gewaltsamere Maßnahmen ergreifen. Ich hätte es mehr auf einer Vertrauensbasis gemacht, aber du siehst ja, wie es geendet hat.“
„Ja… Herrin…“
„Und die vorerst letzte Regel, du wirst niemanden meine wahre Identität erzählen, schreiben oder sonstige Kommunikationsmittel benutzen. Alles was wir besprechen bleibt unter uns.“
„Oho? Na dann bin ich ja gespannt. Eure Aura und eure Fähigkeit gehört nicht die eines Menschen.“
„Das ist richtig, denn ich bin auch kein Mensch. Ich gehöre der Dämonenrasse an.“
„ … Eh? Du bist ein Dämon? Ich dachte, sie sind auf ihrem Kontinent versiegelt und können nicht mehr heraus?“
„Und trotzdem stehe ich vor dir. Aber ich bin nicht irgendein Dämon, sondern die Tochter des Dämonenkönigs. Vor dir steht die Prinzessin der Dämonen!“
„Meine Herrin ist eine Prinzessin der Dämonen? Ich würde euch auslachen, hättet ihr mich nicht beinahe umgebracht…“
„Du fragst dich, wie ich ein Mensch sein kann? Ich bin mehr oder weniger ein Experiment gewesen, gehöre aber der Rasse der Sukuben an. Diese Rasse sind in der Lage, an jede Seele heran zukommen.“
„Warum erzählt ihr mir solch schwere Geheimnisse?“
„Weil ich dein Vertrauen haben will, zumal ihr selber schon gesagt habt, dass ich kein Mensch bin. Warum also das Geheimnis aufbewahren? Im Gegensatz vertraue ich dir voll und ganz, dass du kein Wort über mich fallen lässt. Für die Menschen auf diesem Land und darüber hinaus bin ich einfach nur ein Mensch.“
„Tzz, ich werde mein Wort halten und kein Wort darüber verlieren.“
„Wunderbar, wie darf ich euch nennen?“
„Mel…“
„Ok Mel, ich stelle mich nochmal vor. Ich bin Sina, die Prinzessin der Dämonen und für die Menschen, einfach nur die Abenteurerin Sina. Auf ein gemeinsames Leben.“
„Wuhu…“
„Nun denn, das Chaos… lasse ich vorerst liegen. Ich werde eine Maid engagieren, die bei uns leben wird und das alles regelt.“
„Na dann wünsche ich dir viel Glück. Als ob jemand freiwillig in meiner Villa leben und arbeiten will! Immerhin hat diese Villa einen berüchtigten Ruf!“
„Lass das mal meine Sorge sein. Würdest du mir dann trotzdem helfen, sollten sich mehrere Bewerberinnen melden, Mel?“
„Huch? Ihr fragt… mich um Hilfe?“
„Nun, ich will schauen, dass ich jemanden einstelle, der Geister akzeptiert und auch mit dir zusammenarbeiten kann.“
„Habt ihr euch irgendwie den Kopf gestoßen oder glaubt ihr wirklich, was ihr da sagt? Falls du es nicht mitbekommen hast, aber ich habe Menschen getötet und das recht brutal?“
„Das zeigt nur, wie sehr du diese Villa beschützt hast.“
„ … “
„Nun denn, ich werde morgen wieder kommen und ein Zimmer beziehen. Stelle dich darauf ein, dass demnächst eine Hektik in dieser Villa stattfindet, damit es seinen alten Glanz haben wird und stelle dich ebenso drauf ein, dass du nicht mehr alleine lebst! Die Einsamkeit müsste dich ja relativ gefressen haben oder?“
Mel reagiert bei dem letzten Satz von Sina betroffen, zumindest wirkte sie erstaunt.
Sina verabschiedet sich von Mel, die dies aber ignoriert und verlässt die Villa. „Puh da hab ich sehr günstig ein neues großes Zuhause bekommen, ein guter Basisort. Vor allem habe ich keine lästigen Nachbarn.“ freut sich Sina.
„Aber trotzdem ein riskanter Plan gewesen mit meinen Seelenraub, hätte auch nicht funktionieren können, wobei… Giftklinge hätte ich ja ausprobieren können. Egal, erst mal zurück zu Ronald, sein Laden müsste noch offen sein.“ und Sina macht sich auf den Weg.
„Erm könnt ihr das nochmal bitte wiederholen?“ fragte Ronald, während er mit Sina wieder im sauberen Zimmer saß.
„Ich habe euch gesagt, ich kaufe die Villa.“ wiederholt Sina sich.
„Seid ihr euch sicher? Was ist mit dem Geist?“
„Wir hatten eine kleine Diskussion gehabt, die in einem Kampf endete und am Ende zeigte der Geist sich sehr willig auf mich zu hören. Das Recht des Stärkeren.“
„ … Sagt, wie viele unmögliche Dinge wollt ihr eigentlich noch schaffen? Erst die Armee, dann der Skelettdrachen und nun kommt ihr und sagt, dass ihr den Geist unter eure Kontrolle gebracht habt?“
„Was regt ihr
euch auf? Ich dachte, ihr wolltet das Objekt loswerden? Das ist eure
einmalige Chance.“
„ *seufz* Na gut, ich hole eben die
Verträge… Also, ich benötige eure Unterschrift sowie einen
Blutstropfen. Diese bestätigen, dass ihr mit dem Vertrag
einverstanden seid. Des weiteren zahlt ihr für dieses Objekt…
100Goldmünzen, was ein Schnäppchen aller Schnäppchen ist… Für
welchen Zeitraum wollt ihr die Grundsteuer zahlen?“
„Alle drei Monate.“
„Dann wird mein Bote alle drei Monate bei euch einen Besuch abstatten. Ihr zahlt, auch hier wieder ein Schnäppchen, 5Goldmünzen. 4Goldmünzen für die Steuer und 1Goldmünze als Verwaltungsgebühr.“
Sina überprüft die Verträge auf Unregelmäßigkeiten und stellt fest, dass Ronald wirklich viele Garantien verspricht. Er ist teuer, aber das ist jede Münze bei ihm wert. Sie unterschreibt anschließend die Verträge, gibt ihr Blut ab und zahlt die 100Goldmünzen sowie die 5G.
„Prächtig, damit beglückwünsche ich sie zu ihren neuem Zuhause. Die Schlüssel haben sie ja bereits. Ich werde morgen den Vertrag dem Stadtrat vorlegen, sie können aber schon direkt in ihrer Villa wohnen.“
„Vielen Dank, sagen sie, vermitteln sie vielleicht neben Häuser auch andere Dinge?“
„Hmm, ich habe Kontakte. Wenn sie mir sagen was sie brauchen, kann ich schauen was sich machen lässt, aber… Erstmal sagen sie mir, was sie brauchen.“
„Folgendes, ich brauche jemand der die Außenmauer und das Tor komplett repariert. Jemand der den Garten grob schneidet und anschließend brauche ich eine Hausdienerin.“
„Die ersten beide Wünsche lassen sich schnell machen, aber sie werden wegen dem Geisterproblem ein bisschen mehr Geld verlangen. Na ja, sie setzen ja mehr oder weniger ihr Leben dafür ein, egal ob ihr den Geist gebändigt habt oder nicht. Mit dem Ruf an eurer Villa müsst leben und zu der Hausdienerin..“
„Sie kann bei mir leben. Sie muss aber mit dem Geist zurechtkommen, wenn sie das nicht kann, ist das von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Die Hausdienerin sollte relativ jung sein, denn sie können am ehesten mit schnellen Veränderungen umgehen. Ansonsten das Haus sauber machen, den Garten in Schuss halten und Essen kaufen, kochen und so weiter. Habe ich was vergessen?“
„Soll sie vielleicht auch kämpfen können?“
„Nun, ich habe zwar den Geist dafür, aber ist kein Muss.“
„Das war eigentlich ein Scherz…“
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