Ich bin wiedergeboren und habe eine neue Mitbewohnerin?

Sherry wurde von Sina mit Prashi zur Gilde getragen. Im Krankenzimmer wurde Sherry verarztet, während Prashi und Sina warten. Als der Doktor die Erlaubnis mitteilt, dass man Sherry jetzt besuchen dürfte, ließen die Damen es sich kein zweites Mal sagen.

Prashi stürmte mehr oder weniger in das Zimmer herein und umarmte Sherry ganz fest. Dabei weint Prashi und Sherry weinte ebenso.

„Danke. Ich hatte wirklich schreckliche Angst bekommen, als die Schlägertypen kamen und mich zu Rosch brachten…“ erklärte Sherry.

„Warum hast du denn nichts gesagt? Ich, wir hätten dir doch geholfen!“ fragt Prashi direkt nach.

„Ich… habe mich geschämt. Ich wollte niemals Geld von meinen wenigen Freunden leihen…“ sagt Sherry es mit rotem Kopf.

„Sag, warum musstest du von Rosch das Geld leihen?“ hakt Sina nach.

„Ich… hatte einen Unfall gehabt mit einem Adeligen. Ich hatte die Wahl zwischen Kerkeraufenthalt oder 25Goldmünzen zahlen. Der Einzige, der diese Summe ausleiht war nur Rosch, deswegen habe ich mich auf diese Sache eingelassen.

Als ich von der Gilde eine Belohnung bekam, habe ich sie sofort Rosch ausgezahlt, aber er meinte, ich müsste die Zinsen zahlen von denen ich überhaupt nichts wusste. Also bin ich abgehauen mit dem Kommentar, bezahlt ist bezahlt… Mitnichten, er hetzte mir die drei Schläger auf den Hals und ich habe mich gewehrt aber…“ und Sherry fing wieder an zu weinen.

Prashi tröstet sie mit den Worten: „Jetzt ist alles vorbei. Niemand wird dich verfolgen oder Ärger machen. Dafür hat Sina gesorgt.“

„ … Danke, wirklich. Ich weiß gar nicht wie ich das jemals wieder gut machen kann.“ Sherry schaut dabei ihren Freundinnen in die Augen.

„Keine Ursache, dafür sind Freunde doch da oder?“ dabei grinste Sina.

„Das stimmt. Wie habt ihr mich eigentlich so schnell gefunden? Ich habe niemanden gesagt, welche Probleme ich habe?“ wundert sich Sherry.

„Ich hatte mir Sorgen um dich gemacht, also habe ich deine Wohnung aufgesucht. Diese war aber total verwüstet und keiner wollte mir helfen. Dann bin ich zu Sina gegangen und wir machten uns dann auf die Suche nach dir.

Sina hat ein spezielles Talent gehabt, die Leute… zum sprechen zu bringen, bis wir in der Spielhölle angekommen sind. Dort haben wir dich gefunden und als wir das Haus verlassen haben, war es am brennen.“ erzählt Prashi die Kurzversion des Geschehens.

„Was ist mit Rosch passiert? Der wird doch vermutlich Rache nehmen wollen!“ Sherry schaut dabei sehr ängstlich.

„Rosch sowie ein Großteil seiner Männer sind auf dem Weg zum dunklen Gott. Ich glaube nicht, dass die Göttin sich mit solchen unreinen Seelen befasst.“ kommentiert Sina ihre Frage.

„Oh Sina… Musst du es immer übertreiben? Glaubst du nicht, dass du nun Ärger bekommst?“ Sherry schaut Sina vorwurfsvoll an.

„Ich betrachte das nüchtern. Wenn Rosch soviel Dreck am Stecken hat und überall Leute hatte, die bei ihm Schulden haben, werden die meisten den Ball flach halten. Der Bürgermeister sowie die Wache werden, wenn überhaupt, mir einmal auf die Finger hauen und das wars.

Im schlimmsten Fall, wer will mich denn verhaften, der stärker ist als ein Skelettdrache oder eine Armee? Eher ist die Frage, wie die ominöse Organisation reagieren wird. Ich denke, sie werden vermutlich Rosch ersetzten müssen, aber ob sie Rache nehmen weiß ich nicht. Wenn sie es tun, wird es in der Zukunft einige Leichen geben. So einfach ist das.“ teilt Sina ihre Meinung mit.

„Ich… verstehe. Danke. Wirklich, danke das du mir geholfen hast, obwohl du die Probleme kanntest, die kommen könnten.“ Sherry weinte vor Glück solche Freunde zu haben.

„Sag Sherry, deine Wohnung ist ziemlich… chaotisch und ich glaube die Vermieterin wird dich wohl nicht mehr sehen wollen, nachdem sie Sina kennengelernt hat. Wo willst du denn unterkommen?“ fragt Prashi.

„Ich habe alles wichtige bei mir, ich geh nicht mehr zurück in das Armenviertel! Aber… ich weiß nicht, wo ich nun noch eine Wohnung finde? Muss ich etwa eine andere Stadt aufsuchen?“ Sherry schaut etwas verzweifelt.

„Sag, was hast du eigentlich für die letzte Wohnung an Miete gezahlt?“ fragt Sina ein bisschen unschuldig. Prashi ahnte, was gleich kommt und wirf Sina ein vorwurfsvollen Blick. Sina zuckt nur die Schulter und deutet auf Sherry, anschließend seufzt Prashi.

„Wieso fragst du das? Ich habe 20Silbermünzen zahlen müssen.“ beantwortet Sherry etwas verwirrt.

„Ich kenne da eine nette Hausbesitzerin. Sie hat vor kurzem erst eine Villa eröffnet. Da bin ich selber eingezogen. Es ist noch etwas chaotisch, aber ich glaube dir würde es dort auch gefallen. Zumal du bekommst morgens und abends zu essen und kannst du dich täglich waschen.

Ach, zwei weitere Mitbewohner leben auch dort schon. Starke Mädels, die würden jeden Schlägertyp vertreiben. Wäre das nicht was für dich?“ bietet Sina eine Gelegenheit an.

„Das klingt zu schön um wahr zu sein, aber müsste die Miete nicht hoch sein?“ hakt Sherry skeptisch nach.

„Das musst du mit der Hausbesitzerin aushandeln, aber ich kann ein gutes Wort einlegen. Wir verstehen uns ziemlich gut und wenn sie deine Situation kennt, wird sie bestimmt mit sich verhandeln lassen.“ strahlt Sina Sherry an.

„Erm ok? Besser als nichts oder? Aber ich glaube, heute werde ich erst mal hier schlafen. Der Schock sitzt noch zu tief und ich fühle mich besser, wenn ich in einer vertrauten Umgebung bin.“ sagt Sherry mit müden Augen.

„Dann machen wir das so. Prashi weiß wo das Haus steht, sie kann es dir morgen am besten erklären, nicht wahr?“ Sina zwinkert Prashi an, die aber den Kopf leicht genervt schüttelt.

Sina verabschiedet sich und hofft, dass die Taverne Friedensheim auf hat. Zu ihrem Glück war es tatsächlich offen und traf auf Mira. Sina bat warmes Essen zu kaufen und dieses mitzunehmen für mehrere Personen.

Eigentlich war es anders geplant, aber es ist wie es ist. Mira zeigte sich verständnisvoll und es dauerte nicht lange, da bekam Sina frisches warmes Essen. Zurück zu ihrer Villa angekommen stellte Sina fest, dass das Tor schon abmontiert wurde und ziemlich viel im Garten gemacht worden ist, was Sina zufrieden stimmte.

In der Villa ruft Sina nach Suki, die auch sofort erschien: „Ihr seid zurück Herrin, ich hoffe, ihr konntet eurer Freundin helfen? Entschuldigung, aber ich habe gute Ohren und habe das mitbekommen.“

„Kein Problem, es tut mir leid dass unsere Feier ausfällt, aber ich habe uns Essen mitgebracht. Frisch und warm, ich hoffe wir können irgendwo gemeinsam Essen und Mel will vielleicht uns dabei Gesellschaft leisten?“ sagt Sina.

„Ahh kommt mit, ich habe in der Küche schon ein bisschen angefangen. Das Badezimmer ist fertig und kann jederzeit genutzt werden. Am Anfang gab es mit dem Wasser Schwierigkeiten, aber Mel hat das Problem gelöst und nun haben wir wieder sauberes Wasser.“ erklärt Suki.

In der Küche angekommen sieht man tatsächlich eine leichte Veränderung, es wurde aufgeräumt. Suki holt sauberes Besteckt für Sina und sich und dann fingen beide an zu essen. Während des Essens erzählt Sina wie ihr Tag war. Mel gab ihre Unsichtbarkeit auf und gesellte sich anschließend dazu.

„Damit ihr beiden wisst, in der Zukunft werden vermutlich Meuchelmörder oder andere ungeladene Gäste kommen. Ihr dürft nach eurem Gutdünken mit ihnen vorgehen. Aber räumt die Sauerei hinterher wieder auf!“ erklärt Sina.

„Das wird ja immer aufregender, vor allem wenn ich die bösen Leute ohne Bedenken töten darf mit Mel!“ freut Suki sich und Mel nickt dabei.

„Morgen wird meine Freundin Sherry kommen, ich habe ihr ein Zimmer angeboten, aber sie weiß nicht, dass ich die Hausherrin bin. Was ihr wissen müsst ist, dass Sherry ein einzigartiges Talent hat alles um sich herum Unglück zu bringen.

Habt daher etwas nachsehen. Nun denn, der Tag war lang, ich gehe jetzt das Badezimmer inspizieren und wasche mich. Gute Nacht euch beiden.“ verabschiedet sich Sina.

Am nächsten Morgen werkelt Sina ein bisschen im Wohnzimmer, damit es einen guten Eindruck macht auf Sherry. Was man nicht alles für Freunde tut, obwohl man ein fauler Dämon ist, wenn es um Hauswirtschaft geht. Ihre Dämonenmaid würde sie wohl zum Arzt bringen, wenn sie sehen würde, dass Sina aufräumt.

„Herrin, ihr habt Besuch.“ kündigt Suki an. „Lass sie rein und wenn möglich, mache uns bitte Tee.“

„Wie ihr wünscht Herrin.“ und holt den Gast, der niemand anderes als Sherry ist. Sie staunt, dass sie Sina sieht die am aufräumen ist.

„Guten Morgen Sherry, nimm doch schon mal Platz auf dem Sofa, ich komme gleich zu dir.“ dabei grinst Sina die verwirrte Sherry an.

„Eh… guten Morgen? Klar, mache ich. Sag mal, war das eben Suki?“ fragt Sherry.

„Aber sicher das. Sie gehört zum Personal der Villa und sorgt auch für die Bewachung. Deswegen habe ich ja dir angeboten, hierher zu kommen. Ich glaube, einen besseren Schutz als hier wirst du nirgends in der Stadt finden.“ dann setzte sich Sina gegenüber von Sherry.

„Sag, wie ist denn die Hausbesitzerin so? Sollte ich irgendwas beachten beim Gespräch?“

„Nun, du solltest ehrlich und offen sein.“

Suki kam mit zwei Tassen Tee und stellte es jedem hin, verbeugt sich und macht sich auf den Weg zu ihren aufgetragenen Aufgaben.

„Soo nun will ich dich nicht länger auf die Folter spannen, aber mir gehört diese Villa.“

„EH?“

„Ich hab sie vor zwei Tagen gekauft, gestern Suki eingestellt und nun sind wir am renovieren und sanieren.“

„Du bist echt unglaublich. Warum hast du mir das gestern nicht gesagt?“

„Nun, irgendwie musste ich dich doch hierher locken. Prashi wusste übrigens, dass ich die Besitzerin bin. Auf jeden Fall habe ich jede Menge Zimmer zur Verfügung und das Personal hört auf mich.“

„Aha, ich verstehe. Sonst noch irgendwelche Überraschungen für mich?“

„Vielleicht, du musst wissen, neben Suki gibt es noch jemanden, der auf das Haus achtet. Du hast von dem Geist gehört?“

„Du willst mir doch nicht sagen, dass es diese Villa ist, wo der Geist spuckt?“

„Doch, deswegen habe ich es ja genommen. Ich hatte eine Unterhaltung mit dem Geist, anschließend einen Kampf, danach… haben wir einen Deal ausgemacht. Auf jedenfall ist Mel, so heißt der Geist, eigentlich ganz nett. Nur ein bisschen schüchtern, aber nett und sie kennt ihre Regeln. Möchtest du sie kennenlernen?“

„Erm… später vielleicht. Ich bin mir echt nicht sicher, ob ich in einem Zimmer schlafen kann, wenn ein Geist hier haust.“

„Du solltest offener sein für Neues. Suki hat auch keinerlei Probleme damit, an ihr solltest du dir ein Beispiel nehmen. Also, was ich dir anbieten kann ist, du kannst dir ein Zimmer aussuchen und dich komplett einrichten, wie es dir gefällt.

Nur das Zimmer mit der kaputten Tür gehört Mel. Ich weiß nicht, welches Zimmer Suki genommen hat, aber du kannst davon ausgehen, dass die sauberen Zimmer bewohnt sind. Du bekommst morgens und abends zu essen, kannst dich täglich waschen. Der Garten wird bald fertig geschnitten sein, dort kannst du dich ebenso austoben.

Die Miete würde monatlich 30Silbermünzen sein, ich denke das ist ein sehr annehmbarer Preis. Zusätzlich ist diese Villa bewacht und keiner wird dir Probleme machen wegen deinem Talent.“

„Das ist irgendwie… alles zu schön um wahr zu sein.“

„Nun, besser als irgendeine Überlegung zu machen, in die nächste Stadt zu ziehen, wo dich keiner kennt, meinst du nicht auch?“

„Das stimmt…“

„Übrigens, wenn du noch am überlegen bist. Du erinnerst dich an die Armee der Untoten und so?“

„Wie könnte man das vergessen.“

„Ma Shi hat mich beauftragt mit mehreren S-Leuten eine Expedition ins Land der Toten zu gehen um den Anführer, der hinter der ganzen Sache steckt, zu töten. Ich wollte dich fragen, ob du mich begleiten würdest, unabhängig von der Entscheidung, ob du hier wohnen willst oder nicht.“

„Eh? Aber… ich bin doch nur Rang B.“

„Und? Was juckt mich das? Ich würde mich aber freuen, wenn ich vertraute Gesichter dabei habe, wenn ich schon in ein trostloses Land reise.“

„ … Ich habe mich entschlossen!“

„Oha und wie lautet deine Entscheidung?“

„Ich werde hier wohnen und dich auf der Expedition begleiten! Ich kann dir doch nicht alleine den ganzen Spaß gönnen!“ teilt Sherry ihre Entscheidung mit.

„YaY, dann such dir ein Zimmer aus und wann das nächste Abenteuer losgeht, wird der alte Mann sich schon melden!“ freut sich Sina.

Hauptstadt Bamtin im Schloss Ryre:

„Das ist doch eine Unverschämtheit die Einladung des Königs abzulehnen!“ meutert ein älterer Mann. Aber der König Karl-Horst von Fürstenbusch lacht, laut und lang, als er den Grund der Ablehnung hört.

„Das dürft ihr euch nicht gefallen lassen, mein König! Das ist ja mit einer Beleidigung gleichzusetzen!“ tobt der ältere Mann weiter.

„Kanzler Thorgil, ihr solltet euch beruhigen mein Guter. Die Heldin hat einfach keine Lust, so einfach ist das. Ich kann nicht jeden einfach festnehmen lassen, nur weil man eine Einladung ablehnt.“ erklärt der König, nachdem er sich ein bisschen beruhigt hat.

„Aber mein König!“

„Lieber Thorgil, ich bin nicht wie der Kaiser, der jemanden in Ketten zum Thronsaal schleift. Selbst wenn ich das machen würde, kennst du jemanden im Militär, der es mit der Heldin aufnehmen kann? Wir beide haben die Übertragung gesehen und ich will die Heldin nicht zum Feind haben!“

„Ich… verstehe. Wollt ihr sie denn nun aufsuchen, mein König?“

„Nein, wenn ich das tun würde, gäbe es nur Probleme mit den Adeligen. Habt ihr herausfinden können, welche der Adeligen einen Putsch planen?“

„Bedauere, sie arbeiten sehr vorsichtig. Wir haben paar Verdächtige, aber ohne Hinweise oder Beweise können wir relativ wenig unternehmen.“

„Ich verstehe. Was meint ihr Kanzler Thorgil, soll ich meine Kinder aus der Stadt Ensburg zurück holen lassen?“

„Ich schlage vor, das wir besser die Wachen erhöhen. Wenn wir jetzt aktiv werden, gibt das dem Feind nur Hinweise, dass wir was wissen. Dabei dürft ihr auch das Kaiserreich nicht vergessen. Irgendwas ist in der Kaiserfamilie vorgefallen und nun herrscht dort eine Kriegsstimmung gegen uns. Das andere Reich Tuzato wird wie immer Neutral bleiben und nichts tun.“

„Hmm, was ist im Kaiserreich nur vorgefallen? Sonst war der Kaiser Godelot immer relativ ruhig.“ wundert sich der König.